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Hören

Rezeptive Fertigkeit Hören


Sprechen und Hören gehen in einer Gesprächssituation Hand in
Hand, denn das Gesagte muss vom Gegenüber gehört und verstanden
werden.
Rezeptive Fertigkeit Hören
In der Fremdsprachendidaktik versteht man unter dem fremdsprachlichen
Hörverstehen „einen interaktiven, kommunikativ und kognitiv orientierten
konstruktiven Prozess der zweiseitigen (bottom-up und top-down)
Textverarbeitung, bei dem die Informationen aus dem Text mit denen aus dem
Erfahrungs- und Wissensspeicher im Langzeitgedächtnis des Textrezipienten
(Schemakenntnisse) verknüpft werden“
Adamczak-Krystofowicz 2010, 80).
Hörverstehen als bottom-up- und top-
down-Prozess
Hörverstehen als Teil der alltäglichen
Kommunikation
In der Fachliteratur wird das Hörverstehen als
Teil der alltäglichen Kommunikation oft als
die am häufigsten verwendete Fertigkeit
bezeichnet (45-55%),
1) die physische
Fähigkeit, akustische Was verstehen Sie unter
Signale einer Sprache „Hören“ bzw. „Hörverstehen“?
Wahrzunehmen

2) Bedeutungszuordnung,
Sinnentnahme und
Interpretation von
sprachlichen
Äußerungen in einem
Konkreten Kontext
Hörverstehen im Fremdsprachenunterricht

 kein passiver Vorgang, sondern aktiver,


selbstständiger Prozess
 auf vorhandenes Wissen zurückgreifen
 Gehörtes im Kontext erschließen

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Was macht Hören so schwierig?
 Vergänglichkeit des Gehörten
 « Jetztzeit »
 Keine ständige Wiederholung (im Gespräch – Nachfragen)
 Sprechtempo
 Komplexität des Vorgangs
 Wechsel zwischen leichter (automatisch) und schwerer verständlichen
Passagen
 Unbekannter Kontext
 Anzahl / Menge der Aufgaben, die zu lösen sind

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Was muss Schüler können?
 sich konzentrieren
 notwendiges Vorwissen haben / kulturspezifisches Weltwissen
 sich Gesprächssituation vorstellen
 unterschiedliche Laute erkennen (Phoneme / Wörter/ Syntagmen/
Satzteile/ Sätze)
 Merkmale der gesprochenen Sprache kennen
 Intonation, Stimmhöhe, Pausen, Sprechgeschwindigkeit, Lautstärke
interpretieren
 Textsorte / Textsortenspezifik erkennen
 sprachliche Register unterscheiden
 emotionale Färbungen interpretieren und Vermutungen anstellen

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Wie kann Lehrer/in diese Schwierigkeiten
verringern?

 Vorentlastung
 Hinführung zum Kontext (affektiv-emotional) - z. B. durch Hintergrundgeräusche, Stimmen, Stimmungen,
Bilder, Fotos, Illustrationen, Bildimpulse
 Aktivierung von Weltwissen und semantisches Vorwissen, z.B. durch Brainstorming, Cluster, Mind-Map­
ping und sprachliche Vorentlastungen
 situative Eingrenzung der Hörverstehenssequenz (Personen, Ort, Zeit)
 thematisches Vokabular / Konnektoren
 vor dem ersten Hören genug Zeit, um die Arbeitsanweisungen genau lesen zu können und sich mit
den Aufgabenformaten und den Fragestellungen auseinandersetzen zu können (Aufmerksamkeits-
und Rezeptionslenkung).
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Wie kann Lehrer/in diese Schwierigkeiten
verringern?

 Ruhe (Fenster schließen, keine Nebengeräusche)


 Feste Regeln für Zuhören
 Zeit geben, um Aufgaben zu lesen
 Formate müssen bekannt sein!
 Ansage, wie oft Text gehört wird
 Aufgaben, die den Hörprozess steuern, das Verstehen sichern
 erstes Hören: Gesamttext vollständig vorspielen
 kurze Pause: Hörtext - zweites Mal präsentiert (hier können – je
nach Niveaustufe und je nach intendierter Verarbeitungstiefe –
Pausen eingelegt werden – nicht bei der Prüfung)

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• Authentisch oder nicht authentisch?
• Welche Vor- und Nachteile bieten
beide Texttypen?
Welche Kriterien sollen Hörtexte in Bezug auf die
Besonderheiten der gesprochenen Sprache erfüllen,
damit sie als realitätsbezogen bezeichnet werden dürfen?
Ungeachtet ihrer Herkunft sollen alle Hörtexte folgenden Anforderungen entsprechen, um als
realitätsbezogene zu gelten (nach Lüger 1993, S. 113):
nur Äußerungen und Redemittel enthalten, die für die entsprechende kommunikative Situation
charakteristisch sind;
eine realistische Gesprächsstruktur haben: mit entsprechenden Gesprächseinleitungen und
Gesprächsbeendigungen;
Merkmale spontan gesprochener Sprache (Denkpausen, Zögern, Selbstkorrekturen usw.) und auch
die für Dialoge typischen Rückmeldesignale aufweisen (Nachfragen, Verständnissicherungen usw.);
gesprächsorganisatorische Elemente enthalten, z.B. zum Sprecherwechsel;
Elemente der Beziehungsregelung zwischen den GesprächspartnerInnen enthalten (Elemente der
Höflichkeit, Freundlichkeit usw.).

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