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Verstehen des Sinnes des Textes oder Konzentration auf das Verstehen von ein paar
Textdetails völlig aus. Wenn der Text verstanden werden soll, dann nur komplett, mit
allen Details.
Begrifflichkeit und Problemaufriss
• Hörverstehen ist eine der vier Grundfertigkeiten des fremdsprachlichen
Kommunikationsprozesses fest in der Fremdsprachendidaktik etabliert
• Hör-Sehverstehen: bild- und zeichengestüztes Hörverstehen
• Hör- und Hör-Sehverstehen: rezeptive Fertigkeit
• von medialen Trägern abhängig
• Wahrnehmungsvorgänge sind zeitgebunden und flüchtig
Welche Faktoren erschweren das Verstehen von Hörtexten?
• schnelles Tempo, undeutliche Aussprache, Dialekte, laute Nebengeräusche
• ein ungeläufiger bzw. unbekannter Wortschatz, ein komplexer Satzbau
• sehr lange Sätze, eine hohe Informationsdichte
• eine geringe Explizitheit der Information, ein hoher Abstraktionsgrad der
Darstellung, ein langer, wenig gegliederter Text
• ein wenig bekannter oder unbekannter Gegenstand, über den sich der Text
äußert
Strategien beim Hörverstehen
Unter Strategie versteht man eine planvolle und bewusste Vorgehensweise, mit der
man ein Lernziel (in diesem Fall das Verständnis des Textes) erreicht. Strategien können
ganz unterschiedlich sein. Sie haben aber immer das Ziel, den Erfolg des Hörverstehens
zu erhöhen.
top-down-Strategien: (aufsteigend) daten-bzw. Textgegleitet - • vorhandenes Wissen
aktivieren • Schlussfolgerungen ziehen • Kommendes vorausahnen • bestehende
Deutungsmuster verwenden
bottom-up-Strategien: (absteigend): wissen- und erfahrungsgeleitet • Phonologie,
Lexik, Syntak und Semantik • Die Informationsentschlüsselung führt dabei von der
akutischen Komponente nach oben zur Inhaltskomponente.
Das Ziel besteht nur darin, dass Lernende in dem Moment den Text verstehen und nicht
für die Zukunft etwas daraus lernen. Vielen Lehrkräften geht es beim Hörverstehen nur
darum, dass der Hörtext verstanden wird.
• Es soll aber zum Ziel werden, anhand der angehörten Texte Techniken und Strategien
zu entwickeln, mit deren Hilfe Lernende später andere Texte besser verstehen können.
Man kann mit Lernenden über Schwierigkeiten beim Hörverstehen reflektieren und
gemeinsam mögliche Lösungen dafür finden.
die Vorentlastungsübungen im Leseprozess als sehr wichtig, denn „Je intensiver die
Vorbereitung, desto leichter das anschließende Textverständnis
Förderung des Hörverstehens
die Aufgaben den jeweiligen Lernzielen zuzuordnen, die mit ihnen verfolgt werden:
• Aufgaben, die das Textverstehen vorbereiten, indem sie Vorwissen aktivieren
oder erweitern (Vorentlastung)
• Aufgaben, die das Verstehen unterstützen/ die das Verstehen überprüfen
• und Aufgaben, die zu einer (weiterführenden oder vertiefenden)
Auseinandersetzung mit den Inhalten anregen.
Hörstile: Globales, selektives und detailliertes Hören
• Globalverständnis: Das Verstehen der Hauptaussage/ des Themas/ des “roten
Fadens” eines Hörtextes
• Selektivverständnis: nur bestimmte Informationen verstehen. Alle anderen
werden ignoriert
• Detailverständnis: Jede Einzelheit/ jedes Detail eines Hörtextes verstehen
Globaler Hörstil
Typische Aufgaben:
• die während der Vorbereitung entwickelten Hypothesen zu überprü̈fen,
• das Thema des Textes zu nennen,
• eine passende Überschrift oder ein passendes Bild aus
• mehreren Varianten auszusuchen, Dialoge und Fotos zuzuordnen
Selektiver Hörstil Detaillierter Hörstil
Typische Aufgaben: Typische Aufgaben:
• Richtig-Falsch-Aufgaben, • das Ergänzen von kleinen Details,
• Zuordnung von Informationen, • Orientierung auf einem Stadtplan,
• Ergänzung von Informationen, • Pantomime.
• Beantworten von Fragen.
Phrasentypologie
Methodische Schwerpunkte:
• bereiten auf den Hörtext vor, Hinweise zum Inhalt geben
• Vorwissen aktivieren, Top-down Prozesse unterstützen
• den Lerner anregen Hypothesen zu bilden
• Wahrnehmung der Information erleichtern
• Weltwissen, selbstbewußt, die Aufgabe richtig lösen
Wie wichtig ist die Vorentlastung?
• Die Vorbereitung ist wichtig, um dem Lerner einen Eindruck von dem zu
vermitteln, was er gleich hören wird und um die Aufmerksamkeit auf wichtige
inhaltliche Aspekte zu lenken. Wichtige Begriffe und Redemittel sollten
vorentlastet werden.
• Je konkreter die Erwartungen sind, desto besser wird er in der Lage sein, den
Hörtext zu verstehen. In der Vorbereitungsphase ist es immer wieder wichtig, den
Lerner zu motivieren und Neugier zu wecken. So ist er in der Lage, eine
Hörerwartung aufzubauen und sein Vorwissen zu aktivieren.
• Generell aber sollte die Vorbereitung nicht zu lange dauern, den Textinhalt nicht
vorwegnehmen und keine Erwartungen wecken, die der Text dann nicht erfüllt.
1. Aufgaben vor dem Hören
• Assoziogramme, Visuelle Impulse, akustische Impulse, Zuordnungsübungen
• Besprechung des Themas, Vorgabe von Schlüsselwörtern, Arbeit mit Satzkarten
• Vorsprechen einer vereinfachten Version des Hörtextes
• Phonetische Vorentlastung
2. Aufgaben während des Hörens
• Textvorbereitende Übungen und Übungen während des Hörprozesses schließen
einander nicht aus, sondern sind in den meisten Fällen sinnvoll miteinander
kombinierbar.
• Man unterscheidet Aufgaben, die ein intensives oder extensives Verstehen
voraussetzen.