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SIEHEOPIAN

Jas HiFi-Magazin in Farbe. N‘ Dezember 1978


Kraft und Reinheit seiner Cuvee haben Henkell Trocken in der Welt
zum Inbegriff deutscher Sektkultur gemacht.
stereopla
12:78 a M

Report: Was es alles für die Plattenpflege gibt


(Zubehör-Übersicht).
Japan Audio Fair '78: Ein Blick in die High-Fidelity-Zukunft

4 Impressum

7 Editorial
8 Fragen Sie «stereoplay»
10 Neuheiten
26 Weihnachtsbazar

24 «stereoplay» erklärt: Impulse


34 Flüssigkristallanzeige: Das Ende des Zeigerinstruments?
42 Report: Plattenpflege
Test: Im Vergleich die preisgünstigen Verstärker
Marantz 1072 und Pioneer SA-606.
50 Plattenspieler: Sharp Optonica RP-2727
54 Verstärker: Marantz 1072 und Pioneer SA-606
60 Lautsprecherbox: Acoustic Reserarch AR-9
66 Do-it-yourself: Baßreflex-Monitorbox
71 Do-it-yourself: Akustische Linse

74 Verstärker: Harman/Kardon C-17 S und C-19

78 Alte Musik, Klassik, Neuzeit, Pop und Rock, Liedermacher, Kinderplatten, Jazz
98 Die besondere Platte
_ Musik
100 Zwölf Aufnahmen im Vergleich: La Traviata von Verdi
104 Große Interpreten: Frans Brüggen : ne
106 Große Interpreten: Mstislaw Rostropowitsch Do-it-yourself: Vorschlag für den Bau einer
108 Große Dirigenten: Jean-Claude Malgoire hochwertigen Monitorbox.
110 Große Kompenisten: Modest Mussorgski
112 Nachruf: Jacques Brel
114 Jazz: Frauen als Stars
116 Rock/Filmmusik: Rock und Science Fiction
120 Pop/Rock: Steve Hackett
122 Pop/Rock: Jefferson Starship
124 Pop/Rock: Bruce Springsteen
126 Pop: Bob Dylan
128 Pop/Rock: Rolling Stones

. REN ___ —_ _ Musik: Von Verdi bis zu den Rolling Stones (hier
130 Blick in das nächste Heft Mick Jagger) für jeden etwas.
ELTERN TEE NEE ET a ERTEILT RE EEE BETEN TED EEEETETINEN TORTE TEL EEEN DENT EET TEN EEE NETT EEE TEEN.

3
Classic 101 Revaec ist die deutsche Ausgabe
des größten europäischen HiFi- Magazins,
das in Rom unter der Leitung von
Daniel Caimi
seit sechs Jahren monatlich erscheint.
Mitherausgeber:
Gianfranco M. Binari

Die deutsche Co-Ausgabe erscheint


im Verlag
EDIZIONI SUONO S.r.l.
Via del Casaletto 380, Roma
Tel. 538041, Telex 65321

Chefredakteur:
Walter E. Schön
Stellvertreter:
Kurt Eggmann
Redaktionsassistentin:
Gudrun Plage
Redaktionssekretärin:
Waltraud Obalski
Anschrift der deutschen Redaktion:
Klettenbergstr. 21, D-6000 Frankfurt 1
Tel. 06111553935 u. 551235, Telex 412618

Hören Sie den Classic 101! Vergleichen Sie Mitarbeiter dieser Ausgabe
ihn mit anderen Verstärkern der 2x 50- Technik:
Watt-Klasse. Spontan erkennen Sie, daß er Gianfranco M. Binari, Kurt Eggmann,
Musik natürlicher wiedergibt als andere. Das Eduard Fleischner, Franco Gatta,
»soft power supply« macht dies möglich.
Das Oszillogramm B zeigt den Signalverlauf Renato Giussani, Jerislav Matijasevic,
eines konventionellen Verstärkers. Obwohl Mauro Neri, Paolo Nuti.
auch er einen Sinus-Dauerton perfekt über- Paris: Yves Marzio, Etienne Le Mery.
trägt, erreicht er beihohen Lautstärken früher New York: Michael Temmer.
den Clipping-Zustand als der Classic 101 (Os-
zillogramm A), der den gleichen Lautstärke- Musik:
pegel ohne Verzerrungen reproduziert— dank Gabriele Rifilato (Klassik),
seiner großen Leistungsreserven! Maurizio Baiata (Pop/Rock),
Michael Henkels, Dario Salvatori (Jazz).
London: Ray Elson.
New York: J. J. Blum.

Intermodulations-Verzerrungen Fotografie:
und ein extrem niedriger Klirrfaktor gewähr- Luciano Marinelli.
leisten die ausgezeichnete Klangqualität des
Classic 101. Für seinen präzisen mechani- Grafik:
schen Aufbau sprechen die Stufenregler in Arturo Pellegrini. :
professioneller Ausführung. Fertigungsprü- Redaktionssekretariat Rom:
fungen und abschließende Tests garantieren
Maria Rosa Rota.
eine außerordentliche Betriebszuverlässig-
Satz: Gutfreund & Sohn, Darmstadt
Druck: Grafiche Palombi, Roma
Printed in Italy

Verantwortlicher Anzeigenleiter:
Für die Entwicklung des Modells 101 haben wir die Erfahrungen eingesetzt, die wir mit unseren berühmten Jürgen Schwitzkowski
professionellen REVAC-Geräten sammeln konnten. Anzeigenverwaltung: VWM GmbH,
Klettenbergstr. 21, D-6000 Frankfurt 1,
Tel. 06111553935 u. 551235, Telex 412618.
Z. Zt. ist Anzeigenpreisliste Nr. 1 gültig.
Geschäftsführung: Gisela Casper

stereoplay erscheint monatlich.


HiFi-Vorverstärker PS05 HiFi-Endverstärker PRO 250 HiFi-Endverstärker PRO 500 Verkaufspreis 6,— DM inkl. MWSt.
mit Mixer 2x100 Watt RMS 2x250 Watt RMS Vertrieb: Inland Presse Vertriebs-GmbH,
und Equalizer Mono 500 Watt RMS Wendenstr. 27-29, D-2000 Hamburg.
Abonnementsbestellungen bitte an:
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Jahresabonnement Inland:
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Ausland: 72,— DM inkl. Porto

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Am Ludwigsplatz 4
6300 Gießen (keine Vorauszahlung).
Telefon 0641/37389 © 1978 by EDIZIONI SUONO SRL, Roma
Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit
Revac s.p.a. Via R. Piria 3h - 10144 Turin (Italy) : Tel. (011) 745841 : Telex 220097 Indisel schriftlicher Genehmigung des Verlages.
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Lieber Leser,
auf dem Titelbild dieser Ausgabe sehen Sie den derzeit teuersten Plattenspieler der Welt,
der auf der kürzlich in Tokio stattgefundenen «Japan Audio Fair 78» zu bestaunen war.
Umgerechnet 30.000 Mark, das ist wirklich ein stolzer Preis! Dafür könnte man auch zehn
komplette Anlagen bereits gehobenen Standards kaufen. Spinnerei also? Sicher auch, aber
nicht nur. Ein Markt, der solche extreme Entwicklungen zuläßt, hat durchaus auch für den
sogenannten Normalverbraucher Vorteile: Wenn auf der Suche nach optimalen Lösungen
keine Rücksicht auf den Preis genommen werden muß, hat der Konstrukteur — natürlich
innerhalb der durch die physikalischen Gesetze und die jeweils verfügbare Technologie
gesetzten Grenzen — völlig freie Hand. Dies fördert die Kreativität und damit die Innova-
tion. Wie die Vergangenheit gezeigt hat, ist es oft gelungen, zunächst aus Kostengründen
utopisch erscheinende Ideen später auch zu verbrauchergerechten Preisen zu realisieren.
Der Plattenspieler-Direktantrieb, die quarzstabilisierte Tuner-Synthesizerschaltung mit
Digitalanzeige und der Einsatz von Mikroprozessoren in verschiedenen HiFi--Komponenten
sind dafür unwiderlegbare Beweise.
Der Plattenspieler-Superlativ war allerdings keineswegs das einzige Bemerkenswerte der
großen japanischen HiFi-Ausstellung; vielmehr gab es dort sc viel Interessantes zu sehen,
daß wir uns kurzerhand entschlossen, in einem Sonderbericht ausführlich darüber zu
berichten. Damit Sie aber deswegen nicht auf die gewohnten Tests, die Schallplatten-
rezensionen oder auf andere Beiträge verzichten müssen, haben wir für den Sonderbericht
eine zusätzliche Beilage in der Heftmitte (zwischen den Seiten 66 und 67) eingefügt. Sie
sehen also, daß wir unser früher gegebenes Versprechen, stets aktuell über wichtige
internationale High-Fidelity-Ereignisse zu berichten, weiterhin ernst nehmen. Natürlich
haben wir den Japan-Besuch auch für Gespräche mit maßgeblichen HiFi-Fachleuten
genutzt, so daß wir Ihnen in den kommenden Monaten noch viel über neue technische
Konzeptionen und bevorstehende Trends wie beispielsweise über die anrollende Subwoofer-
Welle und Mini-Komponenten berichten können. Es wird sich also auch in Zukunft für
Sie lohnen, «stereoplay» zu lesen.
Herzlichst Ihr

Altea,n,
Walter E. Schön
Fragen sie
gen, herrscht im Innenleben gäh- habe das Shure V 15 III vor einem
nende Leere. Monat gegen ein dynamisches Ton-

stereoplay
H. G. Bierögel abnehmersystem Ortofon MC 20
Soest mit Vorverstärker MCA-76 ausge-
tauscht. Die klanglichen Unter-
Das Innenleben von Hi-Fi-Geräten schiede sprechen eindeutig zugun-
wird nicht unter optischen Gesichts- sten des MC 20. Ich war deshalb
punkten gestaltet. Maßgebend sind überrascht, als ich einige Meßplat-
allein konstruktive Kriterien, die ten auflegte. Mit der dhfi Schall-
sicherlich nicht immer zu einem
Wie oft müssen Ton- Schraubenzieher, mit dem an der
ästhetisch befriedigenden Ergebnis
platte 2 waren beim
schon bei 60. horizontal im rech-
Abtasttest
Justierschraube der Kopfhalterung
köpfe entmagnetisiert die Senkrechtstellung des Kopfspal- führen. Wenn wir in unseren Test- ten Kanal leichte Verzerrungen
werden? tes korrigiert werden kann). Nicht berichten gelegentlich von einem hörbar, bei 70 dann in beiden Ka-
umsonst wird dringend davon abge- »sorgfältigen Aufbau« sprechen, nälen starke Verzerrungen, die
raten, zu Reinigungszwecken metal- kann das nicht konsequent mit »gu- auch nicht mit maximaler Auflage-
lische Gegenstände zu verwenden! ter Qualität« gleichgesetzt werden. kraft (2p) zu beseitigen waren. Mit
Vor kurzem las ich, daß Tonköpfe 2. Hohe Spannungsspitzen an der Desgleichen muß ein »Irrgarten« dem Shure V 15 III ergaben sich
nach 30 Betriebsstunden entma- Tonkopfwicklung, die als Folge ei- nicht notwendigerweise ein Minus- dieselben Ergebnisse, nur jeweils
gnetisiert werden sollten. Zwei Ar- nes Defektes im Aufnahmeverstär- punkt sein. Scheinbar willkürliche um 10u zu höheren Werten ver-
ten der Entmagnetisierung sind mir ker auftreten können. Solche Span- Bauteilanordnungen haben oft kon- schoben. Liegen diese relativ
bekannt: Die Entmagnetisierungs- nungsspitzen können übrigens, je krete technische Hintergründe. Daß schlechten Werte an der Ton-
cassette von TDK und der Entma- nach der Konzeption der elektroni- z. B. gelegentlich ein Netztrafo schief arm / Tonabnehmer-Kombination
gnetisierungsstab von Bib. Ich be- schen Schaltung, auch dadurch ent- eingebaut ist, trägt dazu bei, oder sind sie vermutlich einer man-
sitze die brandneue Technics Cas- stehen, daß während des Aufnah- Brummeinstreuungen in benach- gelhaften Plattenqualität anzulas-
settenmaschine RS 673 mit ver- mebetriebs mehrmals kurz hinter- barte Schaltkreise so gering wie ten? Mit der Platte Shure ERA IV
schleißfreiem SX Tonkopf. In der einander der Netzschalter betätigt möglich zu halten. Eine Signallei- erhielt ich bei der Kombination
Bedienungsanleitung steht zwar, wird. tung, die geringen Pegel führt und Dual 704/MC 20 eine relativ starke
daß man die Köpfe nach 10 Std. Empfehlenswert ist eine vorsorg- daher sehr empfindlich ist, wird nur Tonarmresonanz im Bereich von
reinigen soll, um eine optimale liche Entmagnetisierung in jedem ungern als offene Leiterbahn auf der 12Hz. Die Nadel schien teilweise
Klangwiedergabe wiederherzustel- Falle nach Reparaturen oder sonsti- Platine untergebracht. Ein quer den Rillenkontakt zu verlieren und
len, aber von Entmagnetisierung ist gen Eingriffen im Gerät. Entmagne- durch das Gehäuse verlegtes, abge- produzierte im Lautsrecher krat-
keine Rede. Ist es überhaupt not- tisierungsdrosseln, die in verschie- schirmtes Kabel mag wohl unor- zende Geräusche. Mit der gleichen
wendig, bei einem solchen Tonkopf denen Ausführungen angeboten dentlich aussehen, leistete aber in Platte ergab sich mit dem Shure
eine Entmagnetisierung vorzuneh- werden, erfordern zwar etwas mehr diesem Falle bessere Dienste. V 15 III eine gut bedämpfte Reso-
men und wenn ja, auf welche Art? Erfahrung bei der Handhabung, Der Preis einer HiFi-Komponente nanz zwischen 6 und 8Hz.
W. Chillek bieten aber gegenüber den Cassetten wird nicht vordergründig von der H. Haber|
Gelsenkirchen den Vorzug, daß man damit nicht Anzahl Bauelemente vestimmt, Arzberg
nur den Kopf allein entmagnetisie- sondern von deren Qualität. Ein
Wenn Sie irgendwo gelesen haben, ren kann, sondern auch alle übrigen »08/15«-Transistor, der in riesigen Die Rillenauslenkung von 60u auf
daß Tonköpfe nach einer bestimm- metallenen Teile (z. B. die Bandfüh- Stückzahlen hergestellt wird, ist für der dhfi- Meßplatte entspricht einem
ten Zeit entmagnetisiert werden soll- rungen), mit denen das Band in Be- einige Groschen zu haben (selbst Pegel der gegenüber dem genormten
ten, bedeutet dies natürlich nicht, rührung kommt. Man kann mit den beim Einzelkauf im Fachgeschäft), Nennwert um etwa 6,5dB höher
daß Sie Ihr Gerät nur noch mit der Drosseln sogar Werkzeug von stö- während ein ausgesuchter Spezial- liegt. So hohe Pegelspitzen kommen
Stoppuhr in der Hand bedienen dür- rendem Restmagnetismus befreien. typ ohne weiteres das Zehnfache ko- auf normgerecht geschnittenen Plat-
fen. Es ist wohl vielmehr als vorbeu- sten kann. Nicht zuletzt ist es auch ten nur in Ausnahmefällen vor.
gende Maßnahme gemeint. Ein Irrgärten in HiFi-Gerä- die lohnintensive Montagearbeit, Trotzdem sind selbst mittelmäßige
Tonkopf, der mit einem bleibenden
Restmagnetismus behaftet ist, beein-
ten? die den Preis in die Höhe treibt, ins-
besondere wenn der Hersteller aus
Tonabnehmersysteme bei entspre-
chender Auflagekraft ohne weiteres
trächtigt nämlich den Aufnahme- Ich bin seit ca. 5 Monaten aufmerk- Qualitätsgründen bewußt eine au- in der Lage, diese Modulation abzu-
vorgang, indem er zu einem erhöh- samer Leser Ihrer Zeitschrift. Be- tomatisierte Fertigung ablehnt. tasten. Da in Ihrem Falle mit dem
ten Rauschpegel führt, zusätzliche sonders beeindrucken mich die von Schließlich ist es, wie bei so vielen MC 20 bereits Verzerrungen auftre-
Verzerrungen bringt und den Fre- Ihnen durchgeführten Tests. Sie Dingen, die Idee, die mitbezahlt ten, liegt die Vermutung nahe, daß
quenzgang verändert. Unangeneh- sind für mich verständlich und um- wird, z.B. eine neuartige Schal- der RIAA-Entzerrer- Verstärker,
mer noch ist die Tatsache, daß bei fassend. Sehr gut finde ich, daß die tungskonzeption. Wenn sich diese der ja dem Vorvorverstärker nach-
der Wiedergabe bereits bespielter getesteten Geräte auch ohne »Ver- nun auf kleinem Raum realisieren geschaltet ist, keine ausreichend
Bänder die Aufzeichnung Schäden kleidung« abgebildet sind. So läßt läßt und dennoch aus optischen hohe Übersetzungsreserve_ besitzt.
erleidet, die auch dadurch nicht wie- sich auch einmal das Innenleben Gründen die gleichen Gehäuse ver- Bestärkt wird dieser Verdacht durch
der rückgängig gemacht werden der HiFi-Geräte erforschen und um wendet werden, wie für die anderen die Tatsache, daß mit dem Shure-
können, daß man den Kopf an- dieses geht es in meinem Leser- Komponenten einer Typenreihe, ist System die gleichen Erscheinungen
schließend entmagnetisiert. brief. Mich wundert es immer wie- die »gähnende Leere« sicher kein auftreten. Wir raten Ihnen, sich
Ein Tonkopf wird jedoch nicht ein- der, daß einige HiFi-Hersteller böser Wille des Herstellers. Abgese- leihweise einen anderen Verstärker
fach mit der Zeit von selbst magne- nicht gleich ganze Irrgärten in ihre hen davon drängt sich leider nur zu zu besorgen, um zu klären, ob die
tisch. Auch nicht durch sehr Geräte einbauen. Da liegen Verka- oft der Verdacht auf, daß es bei ge- Verzerrungen wirklich auf das Sy-
häufiges Abspielen von bespielten belungen kreuz und quer in den wissen Produkten der (gute?) Name stem zurückzuführen sind. Im übri-
Bändern. Dazu ist das von einem Geräten herum, hier eine Platine, ist, für den man die Scheine hinblät- gen sollten Sie sich durch dieses
Tonband ausgehende Magnetfeld dort ein Elko; muß das wirklich tert! Testergebnis nicht zu sehr beunru-
viel zu gering. Zwei Ursachen sind sein? Außerdem wundert es mich higen lassen. Es reicht aus. wenn das
es im wesentlichen, die zu einer blei- häufig, wie die Preise einzelner Abtastprobleme bei SOu-Signal verzerrungsfrei wieder-
benden Kopfmagnetisierung führen HiFi-Komponenten zustande Meßplatten? gegeben wird (wie es übrigens auch
können: 1. Berührung des Kopfes kommen. Bei einigen Endstufen im Begleittext der dhfi- Platte em-
mit versehentlich magnetisch ge- und Vorverstärkern, die von außen Ich besitze seit gut einem Jahr den pfohlen wird).
wordenem Werkzeug (etwa der ein protziges Erscheinungsbild zei- Plattenspieler Dual CS-704 und Was die Resonanzen betrifft, so lie-

8
gen sie beim MC 20 mit I2Hz an Ein eigentliches »Lexikon« können Tonerzeugung bei Streichinstru- nunmehr trocken abzutasten,
sich in einem günstigen Bereich, wir natürlich nicht herausgeben; es menten. Abhilfe ist nur durch regel- zeigte den erwarteten, wesentlich
nämlich knapp unterhalb des Hör- würde den Umfang eines ganzen mäßige Reinigung der Bandführungs- erhöhten Geräuschpegel. Ich muß
bereichs, jedoch ausreichend weit Heftes sprengen! Wir bemühen uns teile möglich. Falls Sie auf Ihrem meine Platten also weiterhin naß
über den Chassis-Resonanzen. Da aber, häufig vorkommende Fach- Gerät verschiedene Bandsorten abtasten. Kann ich den dynami-
diese Resonanz nun mal leider un- wörter verständlich zu machen. Eine verwenden, wird Ihnen sicher aufge- schen Stabilisator mit Bürste ohne
vermeidbar ist, versucht man sie we- zu kurze, nur stichwortartige Erklä- fallen sein, daß das Zustandekom- Bedenken verwenden, oder ist es
nigstens in Grenzen zu verweisen, rung, halten wir jedoch nicht für men solcher Störungen auch von der besser, darauf zu verzichten?
wo sie keinen Schaden anrichten sinnvoll, denn sie vermittelt kaum Oberflächenbeschaffenheit des Dr. W. Lienert
kann. Unterhalb von ca. 20 Hz ent- mehr als eine vage Vorstellung, die Bandmaterials abhängt. Bänder mit Sonthofen
hält ein Musiksignal ohnehin keine man über den betreffenden Aus- nicht polierter Schichtseite führen
Nutzinformation mehr, so daß eine druck ohnehin schon hat. Wir wäh- zwar zu einem rascheren Verschleiß
Resonanz bei I2Hz kaum zu nen- len daher in nicht alphabetischer der Bandführungen, verhindern Eine Naßabtastung mit Bürste ist
nenswerten Störungen führt. Folge Begriffe aus, denen wir dann aber andererseits die Ablagerung nicht ratsam; dies hat uns nach einer
einen längeren Beitrag widmen. In von Bandabrieb und erzeugen im Rückfrage auch der Hersteller be-
bisherigen Ausgaben wurden bereits allgemeinen weniger mechanische stätigt. Der Schmutz, den die Bürste
Fachwörterlexikon in folgende Themen aufgegriffen: Schwingungen. aus der Rille holt, führt in Verbin-
stereoplay akustische Rückkopplung, Spur- dung mit der Reinigungsflüssigkeit
fehlwinkel, effektive Länge, zu einem Verkleben der nur wenige
Auf dem HiFi-Gebiet bin ich Laie Kröpfungswinkel, Überhang, elek- Tausendstel Millimeter dicken Kar-
und würde deshalb (falls nicht tronische Frequenzweiche, .Ersatz- bonfiberborsten. Da Sie nun mal
schon in früheren Ausgaben er- fremdspannung, Pitch Control, Naßabtastung mit dem dazu gezwungen sind, bei der Naß-
schienen) ein Fachlexikon begrü- Preemphasis, Vormagnetisierung neuen V-15 Typ IV? abtastung zu bleiben (worüber sich
ßen, in dem Fachausdrücke wie und vieles mehr. viele schon nachträglich geärgert
Amplitude, Azimuthfehler, Drop- Zu Ihrem zweiten Problem: An Aufgrund Ihres Testberichtes im haben!), sollten Sie beim Typ IV den
out oder Interferenz näher erklärt Bandzugfühlhebeln oder Bandfüh- Heft 8/78 über den neuen Tonab- Stabilisator in seine Ruhestellung
werden. rungen entstehen gelegentlich durch nehmer Shure V-15 Typ IV habe hochklappen. Ein anderer Ausweg
Noch ein Problem: Quietschen und das Vorbeigleiten des Bandes me- ich meinen bislang benutzten Typ besteht darin, die bisher naß gefah-
Pfeifen des Bandes an den Band- chanische Störgeräusche, die sich als II durch das neue Modell ersetzt. renen Platten mit geeigneten Reini-
zugabetaststiften. Woher kommt Quietschen oder Pfeifen bemerkbar Ich verwende aber schon seit gungsmethoden von den Rückstän-
das und wie kann man Abhilfe machen. Sie entstehen durch Rei- Jahren Naßabtastung mit Lenco- den der Naßabtastung zu befreien.
schaffen? bungskräfte, welche die Fühlhebel clean Super Tonic. Ein Versuch, Das Verfahren ist jedoch recht auf-
M. Oltmann zu Schwingungen anregen. Auf die- bislang naß abgetastete Platten mit wendig und führt meist nur zu einem
Bönen-Flierich sem Effekt beruht übrigens die dem neuen Typ IV mit Stabilisator Teilerfolg.

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rer, deren weiterentwickeltes Prinzip vom Her-
steller als «optimal offen» bezeichnet wird.
Durch Samarium-K.obalt-Magnete von sehr viel
höherem Energiegehalt gelang es, die schallun-
durchlässigen Magnetsysteme wesentlich zu
verkleinern und damit die Membran-Transpa-
renz erheblich zu steigern. Dies und weitere
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das Gerät eine Nennleistung von 2x125 Watt. Es
in skandinavischem Design sind unter anderem Anschlüsse für zwei Platten- im Profi-Look
Das Modell TR 2080 ist das neue Spitzenmodell spieler und zwei Tonbandgeräte, jeweils mit
in der Steuergeräteserie von Tandberg. Schon Sankyo ist in Deutschland erst seit recht kurzer
Hinterbandkontrolle und wechselseitiger Über- Zeit auch mit HiFi-Geräten präsent. Unter den
der Vorgängertyp TR 2075 galt als einer der spielmöglichkeit, vorhanden. Getrennte Einstel- neuen Produkten, vor allem Receivern und
besten Receiver auf dem Weltmarkt. Der Nach- ler für Tiefen, Mitten und Höhen sowie ein
folger prasentiert sich nicht allein in aktualisier- Cassettenlaufwerken, fällt das bildschöne, su-
Tiefen- und zwei Höhenfilter sind weitere Bei- erflache Cassettendeck STD-3000, das erst im
tem Design, sondern bietet darüber hinaus einige spiele für die Vielseitigkeit des TR 2080. Der
technische Verfeinerungen. Besondere Auf- rühjahr erhältlich sein wird, durch sein profes-
Tunerteil zeichnet sich durch eine sehr hohe sionelles Design und die hochwertige Ausstat-
merksamkeit haben die Tandberg-Ingenieure Empfindlichkeit bei gleichzeitig hervorragen-
dem dynamischen Verhalten geschenkt, und so tung auf. Es handelt sich um ein Laufwerk mit
dem Signal-Rauschspannungsabstand aus (50 Doppel-Capstan-Antrieb, Doppelspalt-Tonkopt
brauchen sie sich nicht zu scheuen, Angaben dB schon bei 3 uV an 300 Ohm bei Monoemp-
über Transient-Intermodulationsverzerrungen fang). für Hinterbandkontrolle, LED-Laufband-Spit-
zenwertanzeige anstelle herkömmlicher Zeiger-
instrumente, jeweils dreistufiger Einstellung von
Vormagnetisierung und Entzerrung, Timer-
schaltung für Aufnahme und Wiedergabe, Tan-
dem-Aussteuerungspotentiometern getrennt für
Line- und Mikrofoneingang, Ausgangspegelstel-
ler, selbstverständlich Dolby-Rauschunterdrük-
kung (mit zuschaltbarem MPX-Filter) und
Kopfhöreranschluß. Der Übertragungsbereict
wird mit 20 bis 18000 Hz für CrO, und der
Fremdspannungsabstand mit 60 dB angegeben.

Sankyo Europe Export & Import GmbH, Vier-


sener Str. 58, 4000 Düsseldorf 11.
Tonabnehmersystem mit
elektrostatischem Wandler
Zwar beherrschen magnetodynamische Wandler
(mit bewegtem Magneten, bewegtem Weicheisen
und bewegter Spule) den Tonabnehmermarkt,
doch haben sich in der Spitzenklasse auch einige
andere Prinzipien eine’gute Position gesichert.
Stax hat bereits langjährige Erfahrung mit elek-
trostatischen Systemen und bringt nun mit dem
'CP-Y ein neues Modell heraus, das ohne Oszil-
lator und Demodulator auskommt. Ein Abgleich
ist nicht erforderlich, und die Inbetriebnahme
bringt keinerlei Probleme. Die bewegte Masse ist
extrem gering. Jede Auslenkung des Nadelträ-
gers führt zu einer Kapazitätsänderung, die eine
genau proportionale Spannungsänderung be-
wirkt. In Verbindung mit dem ebenfalls neuen
Adapter ECP-I kann dieser, Tonabnehmer in
jeden hochwertigen Tonarm mit internationalem
"Anschluß eingebaut werden. Der Adapter ent-
hält die Stromversorgung für den Verstärker und
den im Tonabnehmer verwendeten IC. Als
Übertragungsbereich nennt der Hersteller 10 bis
30000 Hz, für die Übersprechdämpfung mehr als
20 dB. Der Diamant hat elliptischen Schliff. Als
Auflagekraft wird 10 mN (l Pond) empfohlen.
Mit dem notwendigen Equalizer ECP-I wird
eine Ausgangsspannung von 300 mVerreicht.
Audio Electronic GmbH & Co. KG, Steinstr. 27, _
- 4000 Düsseldorf. -

Weitere Lautsprecher 2 s
“mit Metallschaum-Membran
. Bereits im letzten Frühjahr hatte die traditior
- reiche amerikanische Firma Fisher mit der Bo
STE-1200 einen Lautsprecher
schaum-Membran in Sandwich
Weltneuheit vorgestellt. Nun liegt
te Serie von Boxen vor, deren T:

Tatsache:
dieses neuartigen Mambranmaäter
partialschwingungsarm ist, Di
' schaum-Membran ist übrigens
hend aus Luft besteht, sehr ‚Jeicl

IypIV bringt -
Durchmesser von 30 cm wiegt sie nur 0
Gramm. Ein weiterer Vorteil dieses Materials
die gute Wärmeableitung, woraus sich eine hoh
Belastbarkeit ergibt. Die neue BoxSTE-I1110mit
einer Musikbelastbarkeit von 100 Watt (8 Ohm)
ist als Zweiwege-System, die Box STE-1150 mit
150 Watt (8 Ohm) Musikbelastbarkeit ebenso 5 was gespie wird.
wie das schon bekannte Modell STE-1200 mit
200 Watt (8 Ohm) Belastbarkeit als Dreiwe-
ge-Sysiem aufgebaut, Hoch- und Mittellöner | Mit dem Tonabnehmer-System V 15 TypIV be- gerndurch varııerende Spurwinkel und schwan-
haben Aluminium-Kalottenmembranen. Alle gründet Shure eine neue Ara beispielloser kende Auflagekraft sowie zeitweilige Kontakt-
Boxen sind so verarbeitet, daß sıe auch mit | Klangneutralität und Musikalität. verluste zwischen Diamant und Rille gehören F
abgenommener Frontbespannung aufgestellt | Selbst hoch ausgesteuerte. Platten (Direkt- der Vergangenheit an.
werden können. = schnitte usw.) meistert dieses System souve- Die Carbonfibern leiten ständig elektrostati-
Fischer HiFi Europa-Vertriebs-GmbH, Widen- rän durch beträchtlich verbesserte Abtast- sche Aufladungen von der Plattenoberfläche
mayerstr. 25, 8000 München 22, fähigkeit über das gesamte hörbare Frequenz- ab. Sie bewirken gleichzeitig eine tiefwirkende
spektrum. Reinigung der Rillen von schmirgelfeinem
Cassettendeck-Tonkopf a Für einen störungsfreien Abtastvorgang sorgt Staub. Prasseln und Knistern verstummen.
. FE ® nn der neuartige dynamische Stabilisator. Sicht- Die neukonzipierte hyperelliptische Schlifform
mit Hall-Element-Wandler bares Konstruktionsmerkmal ist der viskose- des Diamanten verringert drastisch Abtastver-
.. und Akai waren.die ersten Hersteller, die gedämpfte, beweglich gelagerte Bügel mit zerrungen. Selbst Innenrillen, die aufgrund des
ppelspalt-Tonköpfe in Cassettendecks ver- einer integrierten Bürste aus rund 10.000 elek- erhöhten Klemmeffekts als unabänderlich pro-
& ee eten, also gewissermaßen einen Aufnahme- | trisch leitfähigen Carbonfibern. blematisch galten, klingen jetzt offen und frei.
— und einen Wiedergabetonkopf auf engsiem | Die dynamisch stabilisierte Abtastung dämpft Das V15IV - rundum ein Gewinn fürs Ohr.
Raum in einem gemeinsamen Gehäuse (natür | tieffrequente Eigenresonanzen der Tonarm/ Verlangen Sie unsere kostenlose Broschüre, |
u lich gegeneinander magnetisch abgeschirmt) | Tonabnehmerkombination und beseitigt alle Kennzeichen AL 569. Sie ersehen daraus, wie [7
h. zusammenfaßten. Damit ist eine echte Hinter- | durch Plattenverwellungen entstehenden Pro- weit die SHURE-Forschung den Stand der
EB: bandkontrolle mit minimalem Zeitversatz, der bleme. Tonhöhenschwankungen, Verzerrun- Technik vorangetrieben hat.
wegen der geringen Bandgeschwindigkeit bei
separaten Tonköpfen sonst deutlich hörbar ist
- möglich. Hitachi entwickelte nun einen neuen . ®
Doppelspalt-Tonkopf, bei dem jedoch der Wie- — Hi I) Fr —
. dergabeteil nicht nach dem üblichen magneti- :
schen Induktions-, sondern nach dem Hall-Prin- Deutschland: Sonetic Tontechnik GmbH, Frankfurter Allee 19-21, 6236 Eschborn
zip arbeitet. Das Hall-Element besteht aus einem Schweiz: Telion AG, Albisriederstr. 232, 8047 Zürich
extrem dünnen Indium-Antimon-Halbleiterfilm, Österreich: H. Lurf, Schottenfeldgasse 66, 1010 Wien
der senkrecht zum Magnetband orientiert ist. Ein
2 x120 Watt Musikleistun
Das neue HiFi-Rack
HiFi-Geräte von Telefunken bieten
professionelle Ausstattung, natur-
getreuen Klang und eine Technik, die
neue Maßstäbe setzt.

HiFi-Rack 500
Hier können Sie 3 HiFi-Bausteine design-, system- und
maßgerecht unterbringen und haben noch folgende
Vorteile:
TELEFUNKEN
e Abklappbare Rückwand zur leichten Geräte-Plazierung
und zum einfachen Verbinden der Bausteine unterein-
ander @ Dreifach-Steckdose zur zentralen Stromversor-
gung @ Archivfach für Schallplatten mit praktischen Stütz-
elementen®@ Archivfach für Cassetten e Rauchfarbene
Tür e Fahrbar auf 4 Doppelrollen @e Ausführung: Stabile
Holzkonstruktion, Esche schwarz e Maße (B/H/T):
51x95x42,5 cm
Receiver TR 500 hifi
Empfangsteil FM-Bereich
e Ubertragungsbereich: 15-15000 Hz e Antennenein-
gänge: 60 und 240 N, Eingangsempfindlichkeit = 0,6 uUV/
= 1,2 Ve Feldstärkeanzeige @ Exact Tuning-Indikator
e Muting, abschaltbar @ Stereo-Indikator e Kontinuierliche
Mono/Stereo-UÜberblendung (ASL), Auch schwach ein-
fallende Sender können rauscharm stereophon
empfangen werden @ AFC, abschaltbar @e7 UKW-Stations-
sensoren @ LED-Frequenzanzeige e Abstimmknopf in
Sensor-Technik e Anschlußplatte für Antennenrotor-
Steuerung, nachrüstbar
Empfangsteil AM-Bereich
e VW, LWeKlirrarmer Demodulator eHervorragender
Fernempfang durch FET in der HF-Vorstufe
Verstärkerteil
e Leistungsendverstärker (2x70/120 Wattan 4.0),
2x50/70 Watt an 8N) ® Leistungsbreite: 5-50000 Hz
e Elektronische Einschaltverzögerung e Umschalt-
möglichkeit zwischen 2 Lautsprecher-Paaren (2-Raum-
Stereo-Betrieb) e Physiologische Lautstärkeregelung,
abschaltbar e Eingänge: 1x TB, 2x TA, 1x Aux (DIN), 1xTB,
1xTA (Cinch, parallel zu DIN-Buchsen) @ Überspiel-
möglichkeit von Band zu Band @ Monitor-Schaltung
e Rastende Drehregler für Höhen, Tiefen, Balance,
Präsenz und Lautstärke @ Aktive Balanceregelung
e Rausch- und Rumpelfilter e Kopfhörer- und Mikrofon-
anschluß (DIN- und Klinkenbuchse, parallel geschaltet)
e Gehäuse: Metall mattschwarz mit massiver, eloxierter
Aluminiumfront e Maße (B/H/T): 46x14,5x35 cm u
„Internationales Design:
500 von Telefunken.
Receiver und Kompaktanlagen von Telefunken sind total-modulisiert. Das Ergebnis: Noch nie war
iFi-Technik so zuverlässig, so servicefreundlich und so zukunftssicher. HiFi-Geräte von Telefunken unter-
streichen durch das Styling ihren hohen technischen Standard. Alle Bausteine sind übersichtlich,
bedienungsfreundlich und können, wie z.B. in dem neuen HiFi-Rack 500 von Telefunken, zusammengefaßt
erden.

attenspieler S 900 hifi Das HiFi-Rack kann auch mit dem 2x50 Watt-
Direktantrieb @ Gleichlaufschwankungen: Receiver TR 300 hifi und dem dazu passenden
+ 0,075% e Rumpel-Fremdspannungsabstand: Plattenspieler S 800 hifi bestückt werden. Der
45 dB e Rumpel-Geräuschspannungsab- Cassetten-Frontlader TC 400 hifi kann bei beiden
tand’= 72 dB @ S-förmiger Aluminium-Tonarm, Ausführungen eingesetzt werden.
2 Ebenen ausbalanciert @ Magnet-System
Receiver TR 300 hifi
Irtofon F 15 O Mk II e Skating-Kompensation mit
Einstellmöglichkeiten: sphärisch =trocken, naß; e Musikleistung 2x50 Wattan4N®e Nenn-
liiptisch=naß, trocken @ Drehzahlen: 33 min! leistung: 2x30 Watt @ Leistungsbandbreite:
ind 45 min-' e Aluminiumdruckguß-Platten- 20-40000 Hz @ Klirrfaktor: = 0,5%. e 3 Wellenbe-
eller @ Azeiliges, beleuchtetes Stroboskop reiche: UKW, MW, LW e UKW-Scharfabstimmung
50/60 Hz) e Drehzahl-Feinregulierung für (AFC), abschaltbar @e Gehörrichtige Lautstärke-
33 min-! und 45 min=' @ Automatische Tonarm- regelung (loudness), abschaltbar @ Rausch- und
Ickführung e Rauchfarbene Abdeckhaube Rumpelfilter @ Anschlüsse: 1 Tonband-/Casset-
TLX 1 TLX2 TLX 3
Gehäuse: Kunststoff mattschwarz @ Maße tengerät und 1 Plattenspieler, 1 Reserveeingang
B/H/T): 46 x 14 x 35 cm (incl. Haube) e Kopfhöreranschluß an der Frontseite
Die Lautsprecher-Boxen TLX professional
assetten-Deck TC 400 hifi e Gehäuse: Metall mit massiver, eloxierter Alumi-
niumfront, mattschwarz/silber e Maße (B/H/T): Zum HiFi-Rack mit dem Receiver TR 300 hifi
Tachogeregelter Gleichstrommotor und große
46x 14,5 x:35cM passen die Kompakt-Boxen TLX 1 (Nennbelastbar-
schwungmasse @eTonhöhenschwankungen:
keit 50 Watt/Musikbelastbarkeit 75 Watt) mit
+ 0,2% (Wiedergabe = + 0,14%) e Bandsorten- Plattenspieler S 800 hifi 2-Wege-System. Oder die Spitzenklasse-Boxen
Bchalter
für Chromdioxid (CrO>)-, Ferrochrom
e Direktantrieb e Gleichlaufschwankungen: TLX 2 (Nennbelastbarkeit 70 Watt/Musikbelast-
BFeCr)- und Eisenoxid (FeaOs)-Cassetten
= +0,09% @ S-förmiger Tonarm @ Magnet-Sy- barkeit 120 Watt) mit 3-Wege-System.
» Cassettenklappe mit Soft-Moving-Mechanik,
stem EXCEL OD Zum HiFi-Rack 500 passen die HiFi-Boxen
ur Tonkopfreinigung abnehmbar @ IC-DOLBY-
700-C Il @ Skating- TLX 2 oder die Weltspitzenklasse-Boxen TLX 3
Processor zur Rauschunterdrückung, abschalt-
Kompensation (Nennbelastbarkeit 120 Watt/Musikbelastbarkeit
Dare Indikatoren (LED) für DOLBY und Aufnahme
e Drehzahlen: 200 Watt) mit 4-Wege-System.
Manuelle Aussteuerung @ Kanalgetrennte Auf-
ahmepegef-Regler @ 2 beleuchtete Spitzen- 33 min! und 45 min=!
spannungsmesser, zeigen auch bei Wiedergabe e Aluminium-
HiFi-Geräte
den Pegel exakt an e Rastende Pausentaste druckguß-Platten-
Hard-Permalloy-Aufnahme/Wiedergabe-Ton- teller @ 4zeiliges, be- von lelefunken erkennen
opf für höchste Dynamik @ Hervorragende Wie- leuchtetes Strobo- Sie an der Stimmgabel,
Jergabe auch tiefster Frequenzen durch drei- skop @ Drehzahl- : dem Symbol für Klanggenuß,
Stufigen Entzerrer-Verstärker (Ubertragungsbe- Feinregulierung Präzision und Zuverlässigkeit.
eich 30-15000 Hz) @ Laufwerkabschaltung am eRauchfarbene
3andende, auch bei Bandlaufstörungen wirksam Abdeckhaube mit
Eingänge: kombinierte Receiver/Phono- Spezialdrehgelenk
Buchse, Mikrofonanschluß (DIN) mit Stromversor- e Gehäuse: Kunst- 25R bitte ausführliche Informationen.
Jung für Kondensator-Mikrofon @ Kopfhörer- stoff mattschwarz Name
inschluß (DIN- und Klinkenbuchse, parallel ge- e Maße (B/H/T):
schaltet) e 3stelliges Zählwerk mit Ruckstelltaste 46x14x35cm Straße

Beleuchtetes Cassettenfach @ Gehäuse: Metall (incl. Haube) PLZ/Ort _ = R r |


attschwarz mit massiver, eloxierter Aluminium- (Ausfüllen, ausschneiden und an Telefunken, Fernseh und Rundfunk |
ont e Maße (B/H/T): 46 x 14,5 x 28cm GmbH, Abt. WB, Göttinger Chaussee 76, 3000 Hannover, senden.)

6211
A.B.S.

TELEFUNKEN
Telefunken
| im
TZENENLEN
Zur Qualität
kommen
Beratung
und Service.
Ein Unternehmen des AEG-TELEFUNKEN Konzerns
_ werden. Die Unempfindlichkeit gegenüber
D as ne ie Trittschall und akustischer Rückkopplung wird
| ‚durch die schon von den bisherigen B&O-Mo-
4 13 dellen her bekannte elastische Lagerung des
tu e) ur | 'Subchassis erreicht. Eine Besonderheit istder die
; .. . Ve ng a = Platte nn
_ von einer zur gegenüberliegenden Kante flie- Yefmindernde Plattenteller. Der Tonabnehmer
ehobene Bender Strom Wad durch Tas Masnetield des MMC 20 E mit elliptisch geschliffenem Dia-
n vorübergleitenden Tonbands so a ar daß manten und der iypischen BED "Speziibefesti-
nspruc e sich zwischen den beiden anderen Kanten eine gung für minimale bewegte Masse ist gegenüber
. dem Magnetfeld proportionale Spannung auf- dem Vorgängermodell ebenfalls verbessert wor-
baut. Diese Spannung repräsentiert das aufge- den. Für den Plattenspieler gibt der Herstelle'
zeichnete Musiksignal. Die wesentlichen Vorteile Gleichlaufschwankungen von weniger als 0,06%
Br sind die Frequenzunabhängigkeit und fie Fa- (DIN) und einenRumpel-Geräuschspannung:
ec E23 higkeit, selbst bei stationären Feldern ein pro- abstand von über 65 dB an. u
” r R R | portionales Signal zu liefern (magnetodynami- _Beo-BiFi-Vertriebs-GmbH & Co., Wandalen-
J t sche Wandler reagieren nur auf Feldstärkeände- weg 20, 2000 Hamburg 1. n
QU Io om rungen!). Die erstgenannte Eigenschaft wer
HigiFidelit der Hochtonwiedergabe und dem Tran-
Prinzregentenste 90-1000 Berlin 31 sient-Verhalten, die letztgenannte der Wieder-
Die nächste
Tel. 853 40 40 gabe tiefster Frequenzen zugute.
Z Gerätegeneration dürfte bereits mit dem neua-
; tigen Doppelspalt-Tonkopf mit Hall-Ef-
_ fekt-Wiedergabe-Wandler ausgestattet sein.In
der endgütigen Version befindet sich das Hall-
- Element jedoch nicht in unmittelbarem Kontakt
‚mit dem Magnetband (um die Kontaktkante
keinem Verschleiß auszusetzen), sondern lie;
_ zurückversetzt
in einem zweitenSp lt.
Hitachi Sales Europa GmbH, Kleine Bahn
_ Plattenspieler
mit
Motiv Ei]
P Der
höchstem Bedienungsko:
bekannte
Dynamische Tonabnehmer the rest», mit Spruch «press Eastman
dem George the bu: di
|
Es gibt Magnet: . ‚einfach
nn zubedienende Rollfilmkame
gründete, ließe sich auch auf diesen n

systeme... Berker MayKinnSaure = Pla ieler von Bang & Olufsen anwend

und es gibt Tas nonumaeru Dan wi


ss öße, und beim Drücken der Starttaste E

und der richtige Aufsetzpunkt für den Tonarım M


sa TI N in den ein. Bei LPs, die entgegen der Norm mit 45 Upm

dynamischen
s nee ; Wıedergade nic nn
ıt dem
Be kann das Gerät auch manuell bedient 3 ® F, r den P
rFlaltenantan 2» 8 3ektr!

Tonabnehmer. sr
Sie hören den
we [4 1

Unterschied

in guten Fachgeschäften:
Bezugsquellennachweis:
-OSAWA & CO. GMBH
Hermann-Lingg-Str. 12
8000 München 2
_ . allein.
Beogram 2200:Platte’auflegen
Dennochist auch manuelleund
BedienungStar tas e mögli
drücken, ennesgewünschtwir.
ales andere macht der «denkende» ” a
Plattenspic
pieler

4
st es live? Oder iist es Memorex?

90 minutes

Ella Fitzgerald live — Ella Fitzgerald auf Memorex Cassette.


Es ist geradezu unmöglich, den Unterschied zu hören.
Eine Aufnahme auf Memorex Kein Wunder, daß wir sagen können:
gibt das ganze Spektrum von Ellas Die Memorex Cassette bringt
Stimme so excellent wieder, daß geradezu alles, was live-Klang bringt.
man sich fragen muß: Ist es
live - oder ist es Memorex?
Die MRX3 Oxide :
Technologie garantiert u, .
Kristallkllaren Klang, .
Ton für Ton unverfälschte
Wiedergabe und die
dynamische Kapazität für
makellose Höhen und Tiefen: °

Hahns
Frankf
6000
GmbH,
Memor
41,
xıDE (or use
cassett®
es finest
(9 Ä

STÄNDIGE INTERNATIONAL
Dritteloktave von 40 bis 16000 kHz Mittenfre-
quenz mit je 12 LEDS PRO Band anzeigt. Der E-' ” sa. .n.rnmausu
nu u 8

Dynamikumfang beträgt 23 dB, wobei die Ab- | ’ \


Brandenburger führt stufung in dem entscheidenden Bereich zwischen lo iii oe 7) |
heute die HiFi-Perfektion —4 und +3 dB jeweils 1 dB ist. Der gesamte
Y von morgen. Bereich kann durch Umschaltung der Eingangs-
empfindlichkeit um —10, —20 oder —30 dB
verschoben werden. Die Anzeige ist auf linken, nt ans ne
rechten Kanal und Monobetrieb umschaltbar. —— gg ++ eo jtl
Ein Rauschgenerator (rosa Rauschen) ist einge-
baut. Außer den elektronisch arbeitenden Kom-
ponenten lassen sich bei Verwendung des zu-
gehörigen Kondensatormikrofons auch Laut-
sprecher prüfen. Ein derartiges Gerät sollte jeder
Fachhändler besitzen, der seinen Kunden Equa-
lizer zum Kauf anbietet.
RCF Ela & Electronic GmbH, Imbhoffstr. 10,
8440 Straubing.

Ultraharter Sendust-Tonkopf
praktisch ohne Verschleiß
Unter den Neuheiten von Yamaha verdient das
hochwertige Cassettendeck TC-1000 wegen sei-
nes ultraharten Tonkopfes, der als praktisch
verschleißfrei angesehen werden kann, die größ-
te Aufmerksamkeit. Das Gerät verfügt mit Aus-
nahme einer Hinterbandkontrolle über alle
Dynamische Tonabnehmer Ausstattungsmerkmale, die heute in der Spit-
zenklasse gefordert werden. Obwohl auch einige
So sieht das andere Hersteller «Sendust», eine Legierung aus
84,5% Eisen, 9,7% Silikon und 5,8% Aluminium,

Herz eines
als Tonkopfmaterial verwenden, gelang es erst-
mals Yamaha, dieses extrem spröde und darum
schwer zu verarbeitende Material in reiner Form,
optimalenTon also ohne den die magnetischen Eigenschaften
verschlechternden Zusatz von «Weichmachern»

abnehmer-
nutzbar zu machen. Das weniger harte Permal-
loy, in das der Sendust-Kern eingebettet ist, wird
beim Yamaha-Tonkopf für einen gleichmäßigen
Systems aus. Abrieb durch Aufdampfen von Sendust-Plasma
vergütet. ITT Fernseh-HiFi-Center 2080: wohnraumgerechte

s bringt den Yamaha Europa GmbH, Siemensstr. 22-34, 2084 audiovisuelle Zentrale.
Rellingen.
Ein Turm für HiFi-Anlage und
örbaren Yamaha-Toenkopf
aus ultrahartem
Sendust-Material,
Fernsehgerät

Unterschied eingebettet in
Als verwandte Medien sollten Fernsehen und
Permalloy und mit High Fidelity weniger in Konkurrenz miteinan-
Sendust-Plasma der stehen, sondern sich gegenseitig ergänzen. So
vergütet. liegt es nahe, die entsprechenden technischen

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in guten Fachgeschäften:
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Bezugsquellennachweis:
OSAWA & CO. GMBH
Hermann-Lingg-Str. 12
8000 München 2 Yamaha TC-1000: Cassettendeck mit ausgezeichneten Eigenschaften und verschleißfreiem Tonkopf.

16
Einrichtungen, Fernsehgerät und HiFi-Anlage,
miteinander zu kombinieren. ITT Schaub-Lo-
renz offeriert nun als erster Hersteller zwei
«Türme», die Platz für eine audiovisuelle Zen-
trale bieten. Das Fernseh-HiFi-Center 2080
(Bild) nimmt Plattenspieler, Steuergerät, Casset-
tendeck und ein 5I-cm-Farbfernsehgerät mit
elektronischem Sendersuchlauf und Infra-
rot-Fernbedienung auf und hat ganz unten noch
ein durch eine Glastür verschlossenes Platten-
fach. Beim größeren Fernseh-HiFi-Center 2680
befinden sich links ein 66-cm-Farbfernsehgerät
und darunter in einem ausziehbaren Fach ein
Videorecorder sowie rechts übereinander die
Audio-Komponenten, eine Schublade für Video- Harksound HS-910: Spitzenmodell mit Direktan-
und Compact-Cassetten und das Plattenfach. trieb, Frontbedienung und Vollautomatik.
Die Stromversorgung aller Geräte erfolgt intern;
es ist also nur ein einziger Netzstecker erforder- Ein neuer Name
lich. Über einen speziellen Anschluß am Fern-
sehgerät ist es möglich, den Fernsehton über die für eine bekannte Marke
HiFi-Anlage wiederzugeben. Die HiFi-Kompo-
nenten des abgebildeten Fernseh-HiFi-Centers Die 1954 in Tokio gegründete Firma CEC, die
2080 sind der direktgetriebene Plattenspieler ausschließlich Plattenspieler fertigt, ist auch bei
8011, das Steuergerät 8032 mit einer Sinus-Aus- uns sehr bekannt. Zukünftig wird man jedoch
gangsleistung von 2x50 Watt und das Cassetten- auf den (nicht über andere Firmen vertriebenen)
deck 8021. Plattenspielern dieses Herstellers den neuen
Namen «Harksound» finden. Eine Reihe neuer
ITT Schaub-Lorenz, Östliche 132, 7530 Pforz- Modelle soll dazu beitragen, diesen Namen
heim. schnell populär zu machen und ihm vom Start
weg zu einem guten Image zu verhelfen. Von den
fünf Plattenspielern sind besonders die drei
Modelle HS-510, HS-610 und HS-910 mit der
aktuellen Frontbedienung interessant.
Alle drei
haben einen Direktantriebsmotor. Das Modell
510 ist ein Halbautomat (Endabschaltung und
Tonarmrückführung), während die beiden an-
deren Vollautomaten sind. Das Spitzenmodell
910 (Bild) hat ein quarzkontrolliertes Laufwerk
und erreicht dadurch noch etwas bessere Daten. Acoustat Monitor & X
Alle Modelle sind mit geraden Tonarmen aus- Breitband-Elektrostat,
gestattet. Die Bedienungselemente an der ab- direkt angetrieben durch
geschrägten Vorderkante sind so gestaltet, daß Servo-Charge-Verstärker
sie auch bei geschlossener Haube bequem zu-
gänglich sind. ’ BT-2 Class-A-Vorverstärker
CC-2 Endverstärker
Harksound Europe GmbH, Mühlenkamp 63, BA 150 Hybrid-Endverstärker
2000 Hamburg 60. (digital/analog)
LK 1 Plattenspieler mit Riemenantrieb
Synthetischer Saphir-Kristall
Ultracraft AC-300 MK-Il: im Baukastensystem aus als Nadelträger Röhrenvorverstärker
vielen Teilen beliebig kombinierbar.
Bang & Olufsen, Europas ältester Hersteller
Nach Wunsch gerader kommerzieller Magnet-Tonabnehmer, kommt Time Window & QED
dynamische Lautsprecher
oder S-förmiger Tonarm mit vier neuen Modellen der Reihe MMC 20 auf
den Markt. MMC bedeutet «moving micro
«Wie es Euch gefällt», dies scheint das Motto der cross», womit ein x-förmiges Metallkreuz ge- Subwoofer
japanischen Firma Ultracraft zu sein, die einen meint ist, dessen Enden sich entsprechend der mit aktiver
Universaltonarm im Baukastensystem aus belie- Nadelträgerbewegung vor vier Magnetpolen bzw. passiver
big kombinierbaren Teilen entwickelt hat. Ge- bewegen und dadurch die Signalspannung in- Weiche
meinsam ist allen Kombinationen eine mit 650 duzieren. Dieses Prinzip, das für B&O patentiert
Gramm ungewöhnlich schwere Basis, die — ist, wird in den Tonabnehmern dieser Firma Model 01, 02, 03
natürlich höhenverstellbar — das ölgedämpfte schon seit 20 Jahren benutzt und wurde ständig dynamische Lautsprecher mit Equalizer
Einpunkt-Spitzenlager trägt. Daran sind ver- verfeinert. Vor allem gelang es, die effektive
schiedene gerade und S-förmige Arme unter- Masse durch Miniaturisierung des Diamanten, Model one Vorverstärker
schiedlicher Länge und Ausführung (z.B. spe- des Nadelträgers und des Metallkreuzes dra- Model two & three Endverstärker
zielle Arme für Moving-coil-Systeme) ebenso stisch zu verringern: während sie 1958 noch bei
wie unterschiedliche Gegengewichte für extrem
leichte bis extrem schwere Tonabnehmer GENERALVERTRETUNG
anschließbar. Auch die Tonabnehmerbefesti- Acoustat: BRD, Dänemark, Österreich
gung ist austauschbar. Um die Dämpfungsei- Audionics: BRD, Holland
genschaft optimal auf die gewählte Tonarm-To- Conrad-Johnson: BRD, Holland
DCM: BRD, Benelux-Länder, Dänemark, Österreich
nabnehmer-Kombination abstimmen zu kön- RH Labs: Europa
nen, sind nicht weniger als 8 (acht!) in ihrer Thiel: BRD
Viskosität verschiedene Dämpfungsöle lieferbar. Van Alstine: BRD, Benelux-Länder, Dänemark
Da Tonarme mit Einpunkt-Spitzenlager sehr AUDIO COMPONENTS
sorgfältig seitlich ausbalanciert werden müssen, Vertriebs Gmb
ist eine entsprechende Einrichtung mit sehr gut
sichtbarer Einstellskala vorhanden. Die ebenfalls
bei solchen Konstruktionen oftmals problemati- Hegestraße 64
Postfach 3822
sche Skatingkompensation wurde elegant gelöst. 2000 ta 20
Tel. (040) 465 100
J- Osawa & Co. GmbH, Hermann-Lingg-Str. 12, B& 0 MMC 20CL: «contact-line» - Diamantschliff,
8000 München 2. Safir-Nadelträger und minimale Masse.
werte an. Mit einer als Sonderzubehör erhält-
lichen drahtlosen Fernbedienungseinheit las-
sen sich Start, schneller Vor- und Rücklauf,
Stopp und Pause fernsteuern.
Dual Gebr. Steidinger, 7742 St. Georgen.
nn 2,6 mg lag, beträgt sie beim Spitzenmodell MMC Magnetische Streuverluster
20 CL der neuen Serie nur noch 0,3 mg. Speziell
dieses Tonabnehmersystem bietet noch einige stark herabgesetzt
andere Besonderheiten. So hat der Diamant die
neue Schlifform «contact line», deroffensichtlich Beim neuen Audio-Technica-Tonabnehmer
die Erfahrungen mit dem bei B&O entwickelten AT 25, der in einem Kopfträger mit interna-
tionalem Anschluß für S-förmige Tonarme
_ «Pramanik»-Schliff für CD-4-Systeme zugrun-
. delagen. Noch interessanter ist jedoch, daß bei (mit einer Überhang-Justiermöglichkeit) fest
eingebaut ist, konnten die magnetischen
diesem Tonabnehmer ein synthetischer Sa- Streuverluste durch einen ringförmigen lami-
ne als Nadelträger verwendet wird. nierten Spulenkern mit durchgehender Wick-
Dieses Material ist 5mal härter als Aluminium
und 20% härter als Beryllium, Dank der extre- lung stark reduziert werden. Der Wandler
men Festigkeit dieses Nadelträgers liegt dessen - arbeitet nach dem Doppelmagnet-Prinzip, das
Resonanzfrequenz weit oberhalb der Hörgrenze. eine hohe Übersprechdämpfung bringen soll.
Der Nadelträger besteht aus Beryllium; der
So nimmt es nicht wunder, daß der Hersteller
Diament istelliptisch verrundet. Der Frequenz-
_ einen Frequenzumfang von 20 bis 20.000 Hz +1 umfang wird mit 10 bis 20.000 Hz angegeben.
dB angeben kann. Die Kanaltrennung soll über Als Auflagekraft wird ein Wert zwischen 10
30 dB liegen. Als Übertragungsfaktor wird 0,6 Acron 400 B: kleine Box mit großem Klang. und 15 mN (1 bzw. 1,5 Pond) empfohlen.
_ mVs/cm genannt (Impedanz 47 kOhm). Die
empfohlene Auflagekraft beträgt 10 mN (1 Weniger kann auch besser sein JWS audio-system GmbH, Waldstr. 122, 6050
. Pond). Die ungewöhnlich große Nadelnachgie- Offenbach.
bigkeit von 30 um/mN garantiert eine perfekte De noch junge Lautsprecherfirma Acron
Abtastung und höchste chonung der empfind- hat sich mit Miniboxen einen hervorragenden
lichen Platten. | » Namen erworben. Auch das neueste Modell ist
s-GmbH & Co,, Wandalen ‚mit 24x40x21 cm eine Kompaktbox. Der Her-
steller hat sich auf ein Zweiwege-System
beschränkt, dafür jedoch kompromißlos
höchste > Qualität angestrebt. Das en
Langhub-Tieftonchassis
erreicht dank des audio-technica

Dynamische Tonabnehmer relativ kleinen Durchmessers von nur 150 mm AT2S,

Der Unter-
bis zur Übergangsfrequenz von 1500 Hz einen
extrem breiten Abstrahlwinkel. Die Hochton-
kalotte hat 25 mm Durchmesser. Audio Technica AT 25: im Tonabnehmerträger mit
Acron F. Petrik GmbH, Danziger Str. 57, 6368 Überhangeinstellung eingebaut.

Automatik-Plattenspieler
mit «intelligentem» Tonarm
Einiges Aufsehen dürfte der neue Sony-
Plattenspieler PS-B 80 erregen, wenn er bei
uns offiziell vorgestellt wird (unsere Vorinfor-
mation stammt aus Japan). Es handelt sich
um ein vollautomatisches Modell mit einem
Beivielen bewegt sich die Nadel durch einen Laufwerk der Spitzenklasse. Am interessante-
isenkern und und und... Bei uns nicht. sten aber ist der elektromagnetisch bedämpfte
ir können als einzige die Nadel wechseln. Tonarm, der von einem Elektronengehirn
|SATIN Dual C-839 RC: fernsteuerbares Gassettendeck mıt gesteuert zu sein scheint. Unabhängig davon,
Mikroprozessortechnik.
_ dynamisch hören, besser genieße
Fernsteuerbares Cassettendeck
mit vielen Extras
Ein Mikroprozessor überwacht und steuert
beim neuen Dual C-839 RC alle Bandlauf-
funktionen. Aufnahme und Wiedergabe sind
in beiden Laufrichtungen ohne Cassetten-
wechsel möglich (Auto-Reverse). In jedem
Betriebszustand kann die Cassette eingelegt Sony-Automatik-Tonarm: hier braucht nichts mehr
von Hand eingestellt zu werden.
und entnommen werden, ohne daß die Gefahr
einer Beschädigung des Bandes oder des
Transportmechanismus besteht. Wird die
Cassette während des Laufs herausgenom-
men, bleibt die Funktion bis zum erneuten
! Einlegen elektronisch gespeichert. Die Band-
geschwindigkeit läßt sich für Aufnahme und
Wiedergabe feinregulieren (Pitch). Dop-
pel-Capstanantrieb und fünffache Bandfüh-
rung sichern guten Gleichlauf und einwand-
freien Band-Kopf-Kontakt. Der Sen-
lin guten Fachgeschäften:
dust-4/4-Spur-Tonkopf (je zwei Spuren für
iBezugsquellennachweis:
jede Bandlaufrichtung) bieten eine hohe
OSAWA & CO. GMBH Abriebfestigkeit. Die LED-Ketten mit
Hermann-Lingg-Str. 12 1-dB-Abstufung im kritischen Aussteuerung Sony PS-B 80: ein Plattenspieler, dessen Bedie-
18000 München 2 sbereich von —1 bis +5 dB zeigen Spitzen- nungskomfort kaum zu übertreffen ist.
AF-SAI
Der neue Frequenz-Spektrum-Ana

Echtzeit-Spektrum-Analysator AF-SA 1

Der AF-SA 1 von RCEF ist ein Frequenzspektrum-Analysator, noch übersichtlicher, nämlich rote LEDs für +3 dB bis
der das Verhalten einer Wiedergabekette (z.B. Mikrofon-Ver- +1 dB, gelbe LEDs für 0 dB bis -3 dB und grüne LEDs
stärker-Lautsprecher) und ihrer individuellen Bestandteile mit für -4 dB bis -20 dB.
hoher Genauigkeit sichtbar macht. B) Das Gerät enthält einen eingebauten Generator für rosa
Sie können mit Hilfe des AF-SA 1 kontrollieren: Rauschen, dessen Pegel in Stufen einstellbar ist.
C) Für das Meßmikrofon ist ein Steuerverstärker mit Pegel-
die Frequenzgangkurve eines Verstärkers (Mono und ge-
steller eingebaut.
trennt für jeden Kanal), D) Eingänge für linken und rechten Kanal mit Umschalt-
die Frequenzgangkurve einer Lautsprecheranlage,
möglichkeit auf einen dieser Kanäle und auf Mono. Pegel-
die Frequenzgangkurve eines kompletten Systems,
steller separat für Line-Eingang; außerdem zuschaltbare
den absoluten Wert des Schalldruckpegels, wenn der Ana- Dämpfung -10 dB, -20 dB und -30 dB.
I\ysator in Verbindung mit einem Schallpegelmesser verwen-
E) Test-Taste für Leuchtdiodenkontrolle.
det wird, F) Umschaltbare Anzeigecharakteristik (schnell-langsam).
die Wiedergabe einzelner Komponenten wie z.B. Tonband-
gerät, Plattenspieler oder Mikrofon,
die korrekte Funktion eines Tonabnehmers,
den Pegel von Simulationsgeräten,
die Charakteristik des Verstärker-Klangregelnetzwerks,
die optimale Position der Lautsprecher in einem Wieder-
gaberaum zur Erzielung der besten Klangqualität.

HAUPTMERKMALE
A) Das Frequenzspektrum wird von insgesamt 324 Leucht-
dioden angezeigt, die zu je 12 LEDs auf 27 Frequenz- Alleinvertrieb für die Bundesrepublik Deutschland:
bänder verteilt sind. Jedes Band repräsentiert 1/3 Oktave.
Der in jedem Band angezeigte Dynamikumfang beträgt
23 dB, und zwar in Stufen von 1 dB zwischen +3 dB und RCF ELA & ELECTRONIC GmbH
-4 dB (also hohe Auflösung in dem für die Erzielung eines
konstanten Frequenzgangs mit einem Equalizer entschei-
denden Bereich), ferner -6 dB, -8 dB, -12 dB und -20 dB. Imhoffstr. 10 : 8440 Straubing : Tel. 09421/8849
Verschiedene Farben in drei Zonen machen die Anzeige
Frontlader für Anspruchsvolle
Der Plattenspielerspezialist Thorens stellt
ee ner
nach seinen interessanten Steuergeräten nun
|. Pachnies Seren ix: fomer amasm 58-CH mit dem PC 650 auch ein bemerkenswertes
EA
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77
were
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If wur Cassettendeck vor. Das Dreikopf-Gerät hat ein
mh Dar | i O Zweimotoren-Laufwerk mit elektronischer
was für ein Tonabnehmer verwendet wird, Technies senu ar wroor E
Steuerung, bietet Hinterbandkontrolle, einen
stellen sich automatisch die Tonarmbalance Testgenerator für die Eichung des Dolby-Pe-
6 PER
I!Arn ON
(Gegengewicht), die Auflagekraft und die gels, mischbare Stereoeingange mit der Mög-
Skatingkompensation ein. Der Tonarm be- lichkeit des weichen Einblendens, einen
wegt sich auf Tastendruck zur Plattenmitte schaltbaren Limiter mit LED-Anzeige, dreifa-
oder zurück. Mit einer Lichtschranke wird Technics SE-C 01, SU-C 01, ST-C 01: viel Elektronik che Bandsortenumschaltung, Monitor-Ver-
berührungsfrei der Durchmesser der aufge- auf engstem Raum. stärker für Kopfhörer oder Kontroll-Laut-
legten Platte ermittelt, worauf sich automa- sprecher und einen Schalter für Timer-Betrieb-
seit einigen Jahren zu beobachten ist. Dies mit Vorwahl von Aufnahme oder Wiedergabe.
tisch die normgemäße Drehzahl und der rich- dürfte auf lange Sicht ganz klar zu Lasten der
tige Aufsetzpunkt (Schwenkwinkel) einstellen. Kombinationsanlagen gehen. Die hier gezeigte Thorens Gerätewerk Lahr GmbH, Eichgarten 6,
Ein Gag von praktischem Nutzen ist der Technics-Serie ist nur 30 cm breit und pro 7630 Lahr.
Nadelreiniger, der in Ruhestellung des Ton Baustein weniger als 5 cm hoch. Trotzdem
arms auf Tastendruck wirksam wird. bringt die Gleichstrom-Endstufe 2x42 Watt
Sony GmbH, Hugo-Eckener-Str. 20? 5000 Köln. Sinusleistung an 8 Ohm bei einem Klirrgrad
von weniger als 0,02%. Dies wurde vor allem
durch die Verwendung eines Schaltnetzteils
Attraktive Komponenten im von hohem Wirkungsgrad möglich. LEDs
Miniformat zeigen die jeweilige Leistung an (Spitzenwer-
te). Der Vorverstärker bietet unter anderem
Ein neuer Modetrend zu wirklich kompak- einen Eingang fur Moving-coil-Tonabnehmer.
ten HiFi-Bausteinen ist nicht mehr zu überse- Bemerkenswert sind auch das steilflankige
hen, nachdem bereits mehrere Hersteller Thorens PC 650: nicht nur neues Design.
Subsonic-Filter und die totale Abschaltung
solche, zumeist ästhetisch besonders anspre- des Klangregelnetzwerks in Mittelposition der
chende Geräte vorgestellt haben. Damit Einsteller. 141 Transistoren, 111 Dioden
zeichnet sich im High-Fidelity-Bereich eine
ähnliche Entwicklung ab, wie sie bei Farb- National Panasonic Vertriebs-GmbH, Ausschlä- und 48 ICs
fernsehgeräten mit kleinem Bildschirm schon ger Billdeich 32, 2000 Hamburg 28. Der kleinen Gruppe der High-end-Casset-
tenmaschinen muß das Luxman-Deck 5 K 50
zugerechnet werden. Der elektronische und
Motiv] mechanische Aufwand, der hier betrieben
Dynamische Tonabnehmer wurde, sucht seinesgleichen. Die Vier-

Der Beweis
kopf-Maschine (zwei Löschkopfe, damit auch
das zukünftige Reineisenband gelöscht wer-
den kann) hat ein Dreimotören-Laufwerk mit

Beispiel 1 Doppelcapstan-Antrieb, über eine IC-Logic


gesteuerte Tipptasten und ein elektronisches

SATIN M-117G
Bandzählwerk, das bei Verwendung der Lux-
man-Spezialcassetten die Drehung der Band-
transportrolle optisch abtastet und die Lauf-
zeit in Minuten und Sekunden anzeigt (bei
anderen Cassetten wie übliche mechanische
Technische Daten: Zählwerke). Die Spitzenwertanzeige erfolgt
mit grün floureszierenden Röhren in 24 Stu-
Nadel Diamant fen. Azimuth und Vormagnetisierung sind
Onkyo SL-1: ein «Subwoofer» (aktive Baßbox) mit stufenlos einmeßbar. Aufnahme- und Wieder-
2x81m interessantem Innenleben. gabeverstärker sind als echte Gleichspan-
elliptisch nungsverstärker mit den Sendustalloy-Ton-
“*
Ein Subwoofer köpfen direkt gekoppelt. Die vom Hersteller
Empf. Auf- für fundamentale Bässe angegebenen Daten sind ausgezeichnet.
lagekraft 1,0-2,0 p all-akustik Vertriebs-GmbH & Co. KG, Eich-
Das mittlerweile recht große Angebot an sfelder Str. 2, 3000 Hannover 21.
Ausgangs- Mini- und Kompaktboxen und wohl auch das
spannung (4,8 mV +2 dB) erfolgreiche Visonik-David-Sub-1-Konzept
haben zu einem regelrechten Baßboxen-Boom
Über- geführt. Eine neue Konstruktion mit bemer-
kenswertem Aufbau (die wir in Japan ent-
tragungs- deckten) stellt die aktive Baßbox SL-I von
bereich 20 Hz-25 kHz Onkyo dar. Im 62x48x41 cm großen Gehäuse
ist eine Kammer luftdicht abgeteilt, in deren
Ersatz- Trennwand der eigentliche Treiber mit
nadel 117-NG 20-cm-Membran eingebaut ist. Über das daz-
wischen liegende Luftkissen wird die im Bild
sichtbare, flache 38-cm-Passivmembran an-
SATIN getrieben. Durch die geeignete Dimensionie-
Luxman 5 K 50: mit Spezial-Cassetten Bandlaufan-
dynamisch hören, besser genieße rung ergibt sich eine Tiefpaßirkung und eine
zeige in Minuten und Sekunden
ungewöhnliche Verzerrungsarmut. Die einge-
baute 60-Watt-Endstufe wird mittels einer

SAIIN
Drucktaste links unten an der Schallwand Der stärkste Receiver der Welt
eingeschaltet. Der Übertragungsbereich ist 20 Im eskalierenden Wettbewerb um das lei-
bis 90 Hz und kann über einen dreistufigen stungsstärkste Steuergerät kann Sansui einen
in guten Fachgeschäften: Schalter zur Anpassung an die verwendeten neuen Superlativ vorweisen: die DC-Lei-
Bezugsquellennachweis: Lautsprecher auf 60, 70 oder 80 Hz begrenzt stungsendstufe des Modells G-33000 bringt es
OSAWA & CO. GMBH werden. auf eine Sinusleistung von 2x450 Watt an 4
Hermann-Lingg-Str. 12 Onkyo Deutschland GmbH, Industriestr. 18, Ohm! Ein solches Kraftpaket hat natürlich
8000 München 2 8034 München-Germering. sein Gewicht, und so war es ein guter Einfall,
Was in diesen Wald hineinschallt, bleibt drin.
Bei derBULL102, der BULL 202, der BULL 203.
Die neuen Hifi-Lautsprecher von Magnat.
Weil mit LRC-Technik die sich im Gehäuse selbst aus-
breitenden Schallwellen durch das Gehäuse selbst erfolg-
reich gebremst werden. Beides, LRC und Beflockung, sind
typische Ergebnisse systematischer Forschung und
Entwicklung.
Ein weiterer Erfolg dieser Systematik sind die
neuen, speziell für die BULL-Serie entwickelten
Lautsprecherchassis.
Mit ausgeklügelter Formgebung und besonders
ih entwickelter Bedämpfung im Chassis selbst, erreichten wir
eine Resonanzstabilität mit außerordentlichen Werten
Dieser Wald ist ein elektronenrastervergrößerter, (Deutsches Patent angemeldet). Siehe Abb.
winziger Ausschnitt von der Oberfläche einer
von uns beflockten Schallwand. So können Sie Polster/
den Teppicheffekt gut sehen. Beflockung
Seine Funktion ist, Schallwandreflektionen möglichst
vollständig zu verschlucken. Der in einem von Magnat
entwickelten elektrostatischen Verfahren gleichmäßig auf-
Dämm-Masse
v
getragene Teppich dient zusätzlich als Polster zwischen
Schallwandoberfläche und der auf ihr montierten Laut-
sprechersysteme.
Neues BULL-Lautsprecherchassis ar Spezialbedämpfung
Resultat: optimale Bedämpfungseigenschaften.
Das bedeutet für Sie wieder ein Stückchen mehr Wir wissen: ein Supersystem allein bringt nichts.
an Präzision. Und die beflockte Schallwand ist Alle Teile müssen gleichmäßig perfekt und
eine ideale Ergänzung zum weitgehend eigen- aufeinander abgestimmt sein. Erst dann ist das
resonanzfreien LRC-Gehäuse. Das sind ent- Ergebnis mehr, als nur die bloße Summe aller
scheidende Grundlagen für besseren HiFi-Klang. Teile -—begeisternder Klang! Auch
A in Br Klasse
Und beides indie ass. bis 400,- DM. —
Das LRC-Prinzip.
Die Schallwellen treffen auf die Gehäusewand.
Die Eigenschwingung beginnt und stößt da-
mit auf die Kunststoffolie. Die fängt sie ela-
stisch auf, und läßt die Wellen mit einer Art
Gummieffekt totlaufen. Restvibrationen
der Folie werden dann vom Stabilisator wirk-
sam gebremst. Diese
„Bremse” steigert
sich mit dem
Schalldruck. Es
gibt kaum noch
Grenzen nach

Gehäusewand ——
Kunststoffolie
Stabilisator—
Hier die technischen Daten der BULL 203:

Es hat nämlich keinerlei Sinn, hochwertige Laut- Nenn-/Musikbelastbarkeit 65/90 Watt


sprechersysteme in stark mitschwingende Iminderwertige) Mindestbetriebsleistung 1,9 Watt
Gehäuse einzubauen. Bei einem Musikinstrument sind Impedanz 4 Ohm
diese Eigenschwingungen erwünscht, in einem HiFi-
Lautsprecher erzeugen sie aber nur extreme Verzerrungen. Frequenzbereich 34 -22000 Hertz
Speziell im Baßbereich. Von Hifi ist dann nichts mehr zu Übergangsfrequenzen 850/5000 Hertz
hören. Deshalb entwickelten wir schon vor Jahren das Prinzip 3-weg-geschlossen
LRC-Prinzip. Dank ihm gelang es erstmals kühlschrankgroße
Abmessungen, cm 30x43x28 (BxHxT)

"Macnat
Riesenboxen auf handliche Regalmaße zu verkleinern.

MACGNAT ELECTRONIK GMBH & CO KG Uhnterbuschweg, 5000 Köln 50


GROB ELECTRONIC, Bäumlisechserstrasse 6, CH-8907 Wettswil
BOYD & HAAS ELECTRONIK GMBH & CO KG Rupertusplatz 3, A-1170 Wien N
"NEUHEITEN Toneriärvertärkenell Dear ervanden).
Auch die übrigen technischen Daten können
sich sehen lassen. So werden beispielsweise
für den Klirrgrad 0,009%, für den Frequenz-
gang 5 bis 50.000 Hz (Endstufe allein: DC bis
er He
Pens wöhnlichem
munL

300.000 Hz) und für die UKW-Eingangsemp-


findlichkeit nach DIN für Monoempfang 0,9
HV angegeben.
den mehr als 45S kg schweren Receiver teilbar
zu bauen (der rückwartige Endstufenteil läßt, Compo Hi-Fi GmbH, Kohlenhofsr. 24,6750
sich ‚abtrennen und ebenso wie der vordere Kaiserslautern.

die Spule in unmii


Magneten und ai
| vor eir qu
dienenden Polschuh liegt. De Üben
reich ird mit 10 m. 60. Hz

Die ganze Electronic Dadurch kann der Fern- 240 COLOR arbeitet nach keits-Feineinstellung für 45 Cassetten-Deck 51-cem-HELIOCHROM-
in einem - technisch seh-Ton alternativ auch dem „Super-Video- bzw. 33 U/min. Geschwin- HiFi 8021 Bildröhre, Infrarot-Fernbe-
perfekt - im Design über die HiFi-Klangstrahler System“ (SV-System). digkeits-Einstellung kombi- DOLBY-Rauschunterdrük- dienung und einen voll-
unserer Zeit. wiedergegeben werden. Maximale Aufnahme und niert mit Plattengröße. kungs-System. 2 VU-Meter electronischen Programm-
Schon der Siegeszug der Wiedergabe bis zu 5 Stun- Umschalter für Standard- und Leuchtdiode für Peak- speicher für 16 Programm:
HiFi-Türme deutete darauf den mit SVC 5-Cassette. und Spezialplatten (z.B Anzeige. Manuelle Aus- Als HiFi-Komponenten
hin, daß immer mehr Inter- Fernseh-HiFi-Center Eigenes, unabhängiges Direktschnitt-Platten oder steuerung mit getrenntem werden der Direct-Drive-
essenten heute „alles in 2680: Empfangsteil mit Sender- 17 cm-LP). Moving- Master- und Balance-Reg- Spieler HiFi 8011, das
einem" suchen. Was lag suchlauf bis zu 8 Program- Magnet-Tonabnehmer- ler. Getrennte Umschal- Cassetten-Deck HiFi 8021
da näher als die Idee, das Farbfernsehgerät men. Vorwahl der automa- System AT 12 XE mit ellip- tung für Vormagnetisierung und der Receiver HiFi 803:
HiFi-Center zu erweitern 66-cm-HELIOCHROM- tischen Aufnahme bis zu tischem Diamant. und Entzerrung für 3 Band- mit 2 x 70 Watt Musik-
und zum kompletten Bildröhre mit 70% mehr 10 Tagen im voraus. Aus- sorten. Memory-Bat"3zähl- leistung eingesetzt.
Audio-Video-Zentrum aus- Leuchtkraft. Vollelectroni- steuerungsautomatik für Receiver HiFi 8033 werk. Ubertragungs-
zubauen? scher Programmspeicher optimale Bild- und Tonauf- Musikleistung: 2 x 90 Watt. bereich: 40-15000 Hz Vorführung der Fernseh-
Designer von ITT haben (Sendersuchlauf) für bis zeichnung. Vollelectro- Nennleistung: 2 x 55 Watt. (CrO,). Ruhegeräusch- HiFi-Center beim guten
dafür eine ideale Synthese zu 16 Programmen. Infrarot- nische Laufwerk-Steuerung 4 Wellenbereiche (UKW, spannungsabstand: 66 dB Fachhandel, wo Beratung
zwischen technischem Fernbedienung für Fern- KW, MW, LW). 5 UKW- (DOLBY). und Kundendienst stimmer
Look und zeitlos schöner, sehgerät und alte Lauf- Plattenspieler HiFi 8012 Festsender-Tasten. Feld-
gefälliger Formgebung werkfunktionen des Video- Vollautomatisches stärke- und Ratiomitte- Fernseh-HiFi-Center
gefunden: Das ist Technik, Recorders. Direct-Drive-Laufwerk mit Instrument. Muting. Mitten- 2080:
mit der man gern zusam- Frontbedienung. Rumpel- Regler, Rausch- und Rum-
men lebt. Video-Recorder Geräuschspannungs- pelfilter, Loudness. LED- Die Audio-Video-Einheit
Die Audio- und Video- 240 Color abstand: >65 dB. Leucht- Kette als Output-Meter. in kompakten Dimensio-
Bereiche sind übrigens Der als Zubehör lieferbare Stroboskop. Tape-Dubbing-Einrichtung. nen. Das integrierte Farb- MT Schaub-Lorenz
miteinander verbunden VIDEO-RECORDER Getrennte Geschwindig- UKW-Empfindlichkeit:1,21uV fernsehgerät besitzt eine
Toleranz von +1 dB mit 10 bis 20.000 Hz, die
Übersprechdämpfung mit 25 dB und die Nadel-
nachgiebigkeit mit 20 um/mN angegeben. Für
diesen Tonabnehmer wurde auch ein spezieller
Systemträger entwickelt, der sich durch niedrig-
ste Masse auszeichnet.
Philips GmbH, Mönckebersstr. 7,2 Hamburg.

Neues Kompandersystem
. bietet größere Dynamik
Das Dolby-Rauschunterdrückungssystem wird
zukünftig ernsthafte Konkurrenz bekommen.
Telefunken entwickelte aus einem zunächst für
Studiozwecke geschaffenen Kompandersystem
eine für Tonband- und Cassettengeräte geeignete
Version, die sowohl gegenüber dem Dolby- als
auch gegenüber dem weniger verbreiteten
dbx-Verfahren Vorteile bietet. Das als ..
(High Fidelity Compander) bezeichnete System ‚Onkyo TA-630 D: die optimale Vormagnetisierung für jedes Band kann ganz exakt eingestellt werden.
komprimiert das Signal ähnlich wie dbx, jedoch
mit einer Verbesserung in den Höhen, die auf die Cassettendeck ohne aufgezeichnet werden. Nach Rückspulen des
verminderte Höhenaussteuerbarkeit des Ma- Bandes zeigen die beiden Instrumente
bei der
gnetbandes Rücksicht nimmt. Andererseits wer- Anpassungsschwierigkeiten Wiedergabe die Pegel der Eichsignale an. Bei
den durch die besondere Kompressionscharak- Das Onkyo-Cassettenlaufwerk TA-630 D gehört einer eventuellen Abweichung des Pegels des
teristik Frequenzgangverfälschungen, wie sie mit zu der neuen Gerätegeneration mit stufenlos hochfrequenten Signals von der Null-dB-Marke
Dolby bei zu niedrigem oder zu hohem Pegel justierbarer Vormagnetisierung, mit der eine wird mit dem «Adjust»-Einstelldrehknopf korri-
_ auftreten, sicher vermieden. Wir werden auf das exakte Anpassung an jede Bandsorte möglich ist. giert; anschließend ist für die verwendete Band-
Highcom-System demnächst ausführlicher ein- Nach Drücken der Taste «Accu bias» erzeugen sorte entsprechend deren Wiedergabepegel ein
gehen. zwei interne Oszillatoren Signale von 400 und optimaler Frequenzgang gewährleistet.
Telefunken GmbH, Göttinger Chaussee 76, 3000 10.000 Hz, die (automatisch im Sekundentakt Onkyo Deutschland GmbH, Industriestr. 18,
Hannover-Linden. wechselnd) auf einem kurzen Bandabschnitt : 8034 München-Germering. .

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4
3 ans
.—bi + + Hl
stereoplay erklärt
Impulse

BEVERIDGE Impulse sind jene Erscheinungen, deren


Ablauf sich in einem sehr kurzen Zeit-
anlaßt, muß daher einen dreieckförmi-
gen Verlauf haben, also eine Art Zick-
redelinin g stale-o [-the-art raum abspielen, deren Dauer also im zacklinie bilden, wie man sie auch als
Vergleich zu dem sie umgebenden Um- dekoratives Element z.B. auf Blumen-
feld sehr kurz ist. In der Austik spricht vasen oder ähnlichem entdeckt. Eine
es Drehen ISWB man von Impulsen, wenn es sich um sehr besonders auffällige Deformation des
kurzfristig, plötzlich eintretende Pegel- Rechtecksignals ist das »Überschwin-
Mit integrierten Hybrid änderungen im akustischen Signal han- gen« bei Tonabnehmern. Man erkennt
Endstufen direkt gekop- delt. Typische Beispiele dafür sind ein sie daran, daß der horizontale Abschnitt
pelte Breitband Elektro- Paukenschlag oder der Ton einer des Rechtecksignals nach dem Wechsel
staten, Abstrahlung durch
akustische Linse, zusätz- Schlagzeugtrommel. Aber auch das An- von positiv zu negativ oder umgekehrt
liche dynamische Baßlaut- schlagen eines Gitarrenakkordes oder mehr oder weniger stark gewellt ist. Ur-
sprecher - in der neuesten ein Glockenton sind Impulse, deren sache dafür ist die Masseträgheit der
Version mit eigenen End- Wiedergabe bei den verschiedensten bewegten Teile. Zusammen mit der ela-
Inne
IT stufen und elektronische Gliedern einer Übertragungskette Pro- stischen Aufhängung bildet diese Masse
Weiche- das sind die bleme aufwerfen können. Um die Fä- ein resonanzfähiges System, welches
wesentlich- higkeit einer Anlage, Impulse korrekt durch den plötzlichen Pegelsprung an-
sten Prinzi-
pien der bis
wiederzugeben, abzuschätzen, werden geregt wird. Die entstandenen Schwin-
ZIP
u
heute üblicherweise elektronisch erzeugte gungen klingen in einem bestimmten
bedeu- Testsignale verwendet, die einen ande- Zeitraum, der von der Art der Dämp-
tendsten ren Charakter haben als die eben zitier- fung abhängt, allmählich ab. Um das
Laut- ten Beispiele. Voraussetzung dafür ist, Einschwingverhalten von Testgeräten
sprecher- daß die Erscheinungsform dieser Si- zu prüfen, werden auch noch andere
entwick- gnale genau bekannt ist. Nur so wird Signalarten wie z.B. die »Tone Burst«
lung. deutlich, welche Art von Verfälschun- verwendet. Sie kennen diese aus unse-
Es wird
auf Jahre die überzeugendste Antwort gen das Testobjekt erzeugt. Im einfach- ren Testberichten über Lautsprecher-
auf die wohl nie zu verwirklichende sten Fall verwendet man Rechtecksi- boxen. Diese Impulse bestehen aus sehr
Forderung nach dem allseits perfekten mnale. Der fast schlagartig eintretende kurzen sinusförmigen Tönen, die in re-
Lautsprecher bleiben. bergang zwischen dem positiven und gelmäßigen Abständen wiederholt wer-
Und es häufen sich die Testberichte, dem negativen Maximum des Signals „den, wobei verschiedene Frequenzen
die im BEVERIDGE I SW, (also noch stellt für die Mehrheit der Übertra- innerhalb des Hörbereichs zur Anwen-
der »alten« Version), den bis heute gungsglieder ein fast unüberwindbares dung kommen. Aufgrund der am Aus-
besten Lautsprecher sehen. Zuerst war es
»IHE AUDIO CRITIC«, dessen
Hindernis dar. Dabei taucht häufig die gang des Testobjekts auftretenden Ver-
Bericht in der Feststellung gipfelte, daß Frage auf, wie esz. B. bei einem Tonab- formungen der Rechteckschwingung
BEVERIDGE »der einzige (Lautsprecher) nehmersystem möglich ist, daß die Ab- oder der Sinusimpulse, lassen sich
ist, der gelegentlich vergessen läßt, daß tastnadel eine so sprunghafte Änderung Rückschlüsse auf bestimmte Eigenarten
wir überhaupt reproduzierte Musik hören. auch nur andeutungsweise nachvollzie- des Gerätes ziehen, welche auch die
Hin und wieder klingt er schlechthin hen kann. Dafür gibt es eine Erklärung: Wiedergabe normaler Musiksignale be-
‚live< «. Dazugekommen sind nun nicht jedermann weiß, daß ein magneti- einflussen. Abgerundete Ecken und
die Stimmen von »IHE ABSOLUTE scher Tonabnehmer ein Schnellwandler eine Schräglage der vertikalen Linie des
SOUND«, »AUDIOX« (BRD) und
»STEREOPLAY« (BRD), die alle ist. Er liefert an seinem Ausgang eine Rechtecks deuten z.B. auf einen nach
BEVERIDGE mit ähnlichem Enthusias- Spannung, die proportional der Ge- oben begrenzten Übertragungsbereich.
mus beschreiben. Wir übertreiben nicht schwindigkeit ist, mit welcher die Nadel Ein allmähliches Abklingen nach der
mit der Behauptung, daß bisher noch bewegt wird. Damit am Ausgang eines letzten Flanke eines Sinusimpuls weist
kein Lautsprecher soviel Lob in der solchen Tonabnehmersystems ein dagegen auf das Vorhandensein einer
Fachpresse erhielt - was nur natürlich ist. rechteckförmiges elektrisches Signal Resonanz hin. Um akustisch die Fähig-
Diese Tests im vollen Wortlaut, eine aus- entsteht, ist es erforderlich, daß sich die keit eines Tonabnehmers zu prüfen,
führliche Dokumentation über Nadel mit konstanter Geschwindigkeit auch stärkste Impulse sauber abzuta-
BEVERIDGE, sowie eine Liste der selte- in einer Richtung bewegt, sodann ab- sten und um die notwendige Auflage-
nen, zur Präsentation von BEVERIDGE rupt umkehrt und sich ebenfalls mit kraft einzustellen, empfehlen wir Ihnen
qualifizierten Studios, schicken wir Ihnen
gerne zu.
konstanter Geschwindigkeit in die an- diejenige Schallplatte aufzulegen, die
dere Richtung bewegt. Den beiden seit- die größte Lautstärke abgibt. Nun wird
lichen Bewegungen entsprechen zwei die Auflagekraft solange reduziert (die
konstante Ausgangsspannungen, die Skatingkompensation muß mit verstellt
eine positiv,.die andere negativ, wobei werden), bis bei den Fortissimostellen
der re sprunghaft erfolgt; da- deutlich hörbare Verzerrungen auftre-
durch entsteht auf dem Oszillogramm ten. Dann wird die Kraft wieder erhöht,
ein vertikaler Strich. Je schneller die bis die Verzerrungen verschwinden. Si-
Nadel dem plötzlichen Richtungswech- cherheitshalber gibt man noch etwa
sel folgen kann, desto senkrechter wird 0,2Pond dazu. Auf diese Weise läßt sich
dieser Strich auf dem Oszilloskop abge- der Verschleiß der Platte geringer hal-
1
Stuttgart
7000
891,
Box bildet. Eine Schallplattenrille, die die ten als mit einer zu hohen oder zu nied-
Nadel zu einer solchen Bewegung ver- rigen Auflagekraft.
URBAUNTO
[0 gro) Te, 5
ist HiFi-Spitzenklasse
Das OPTONICA-Programm von SHARP verkörpert
Perfektion in Klang, Design und Bedienungskomfort.
OPTONICA-Perfektion bedeutet für Sie, daß Sie in jeder
Leistungsklasse Anlagen erhalten, die auf die akustischen
Verhältnisse Ihres Wohnraums zugeschnitten sind.
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Bausteine - einzeln oder im Rack - harmonisch Ihrem Wohnstil
anpassen. Und der Bedienungskomfort: Wir haben ihn so
weit entwickelt, daß Sie keinen Elektronikkurs belegen
müssen, um Ihre OPTONICA-Anlage zu bedienen.
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aalslalgsitelitek-jelanzleiceie
zleYel-titlaslani@elgieKel-
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27
200
20
2
2
2
Das Ende des Zeigerinstruments?
Neue Anzeigesysteme kommen aus Japan und ersetzen die klassischen
Zeigerinstrumente. Die Hersteller (der erste war Sony) versprechen eine
Qualität und Präzision der Funktion ohnegleichen mit dem Vorzug
einer stets perfekten Aussteuerung bei jeder Art von
Programm-Material. Sie sind außerdem schön (vor allem im
Dämmerlicht). Zweifellos werden Flüssigkristallanzeigen in Zukunft
bei allen hochwertigen Cassettenlaufwerken zu finden sein.
Einige der bedeutendsten Hersteller (Sony, Technics, Pioneer) engagieren
sich schon in dieser Richtung. Wir erklären Ihnen,
wie diese Anzeigen funktionieren und welche Vorteile sie bieten.

Die Pegelmesser in Aufnahmegeräten Funktionsprinzip. Dabei bereitet die Masse- sigkeit, haben die Tendenz, sich nach einer
trägheit des Zeigers einige Schwierigkeiten. präzisen Konfiguration auszurichten, welche
Um die Eigenschaften eines Magnetbandes Eine Spitzenwertanzeige kann daher mit Zei- einfallendes Licht nicht zerstreut und daher
voll ausschöpfen zu können, ist es erforderlich, gerinstrumenten nur mit erheblichem schal- transparent erscheint. Legt man in geeigneter
daß während des Aufnahmevorganges der Pe- tungstechnischem Aufwand realisiert werden. Weise ein elektrisches Feld an, wird diese exi-
gel in geeigneter Weise geregelt wird. In kei- Die deutliche Unterlegenheit von VU-Metern stierende Ordnung gestört. In den Zonen, die
nem Falle darf eine bestimmte Pegelgrenze, die (die ja bekanntlich den Durchschnittswert an- dem elektrischen Feld unterworfen sind,
von der Geräteart und vom Bandtyp bestimmt zeigen) gegenüber den Spitzenwertanzeigen, zerstreuen die Moleküle das Licht, und die
wird, überschritten werden. Geht man bei der äußert sich insbesondere dann, wenn es darum Transparenz verschwindet. So kann man sich
Aussteuerung über diesen Wert hinaus, so ge- geht, stark impulshaltige Signale anzuzeigen, erklären, wie es möglich ist, durch besondere
rät das Bandmaterial in die Zone der Sättigung, wie z.B. einen Paukenschlag. Der Pauken- Techniken Buchstaben, Symbole oder Zahlen
was sich durch deutlich wahrnehmbare Verzer- schlag ist nämlich längst vorbei, bevor der rela- sichtbar zu machen. Die verbreitetste kon-
rungen äußert. Geht man jedoch mit der Aus- tiv träge Zeiger dazu kommt, den entsprechen- struktive Lösung besteht darin, die Flüssigkri-
steuerung zu weit zurück, tritt das typische den Wert anzuzeigen. Da nun praktisch jedes stalle mit zwei Glasscheiben einzufassen. Die-
Rauschen eines Magnetbandes zu sehr in den akustische Signal mehr oder weniger impuls- ses Prinzip findet seine Anwendung z.B. bei
Vordergrund. Der Schlüssel zu einer guten haft ist (mit Ausnahme eines länger dauernden Taschenrechnern und Uhren.
Aufnahme liegt also in einer geschickten Aus- Sinustons) zeigen VU-Meter grundsätzlich zu Es läßt sich voraussehen, daß diese Anzeigen-
steuerung, die an sich stets einen Kompromiß wenig an. Sie bekommen daher bei der werk- art bald auch im HiFi-Sektor verbreitet sein
darstellt zwischen maximalem Störabstand und seitigen Eichung einen sogenannten Vorlauf wird. Flüssigkristalle können Farben durch
minimaler Verzerrung. Eine präzise Anzeige im Betrag von etwa 6 dB. Eine zusätzliche Er- Zerstreuung des Lichtes oder durch Tempera-
des Aufnahmepegels ist daher unbedingt er- gänzung haben viele Hersteller dadurch vorge- turschwankungen filtern. Diejenigen aus dem
forderlich. nommen, daß die VU-Meter durch LED-Spit- Sony TECK 8 gehören zur ersten Gruppe. Die
Das VU-Meter ist seit jeher die praktische Lö- zenanzeigen erweitert wurden. Diese reagieren Anzeige besteht aus zwei Ketten (eine für je-
sung, die von fast allen Herstellern verwendet auf Pegelspitzen praktisch sofort und trägheits- den Kanal) aus 64 Segmenten mit einer Skala,
wurde, um den Pegelwert eines Signals sichtbar los und erfordern außerdem keine sehr auf- die von — 40 bis + 5 dB reicht und es ermög-
zu machen. Es handelt sich um ein Zeigerin- wendige Schaltung. licht, den Spitzenwert solange zu speichern, bis
strument mit einem elektromechanischen Die neuen Flüssigkristallanzeigen sind eine er von einem noch höheren Signal abgelöst
sehr fortschrittliche Alternative zu den zuvor
beschriebenen Systemen. Aufgrund ihrer
Funktionsweise haben sie eine sehr kurze
Hochlaufzeit und bieten optisch eine sehr über-
sichtliche Anzeige. Da sie gut zu beleuch-
ten sind, ermöglichen sie eine leichte Able- 2 1 € {
sung. Viele lassen sich auch von dem sehr Li I I 2 2 5 5 5 2 2 I I 5 I 7 Dumm
»technischen« Anblick faszinieren. Nicht alle e ” I i } 1

Flüssigkristallanzeigen funktionieren nach LI 5 5 2


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7 5 2 2 I 2 020;
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demselben Prinzip, auch wenn die verschiede-
nen Techniken der Hersteller sich teilweise
überschneiden.

Das System Sony mit Flüssigkristallen


Sony hat schon vor einiger Zeit Pegelanzeige-
Eigenschaften Systeme präsentiert, die sich von den traditio- Eigenschaften
des Zeigerinstruments nellen VU-Zeigerinstrumenten unterscheiden. der Flüssigkristallanzeige
Es gab einige Geräte der gehobenen Klasse, Reaktion ausgezeichnet
Reaktion mäßig bis gut die mit solchen Lichtzeigerinstrumenten aus- Anstiegszeit mindestens 5 us
Anstiegszeit mindestens 10 ms gerüstet waren. Nun stellt Sony im neuen Cas- Überschwingen nein
Überschwingen ja settenlaufwerk TC K 8 einen neuen Anzeige-
Genauigkeit ausgezeichnet
Genauigkeit gut typ vor, der den Pegelwert durch einen seg- Toleranz +0,1dB typisch
Toleranz sehr unterschiedlich mentierten Balken sichtbar macht. Die Flüs- +0,5dB maximal
sigkristalle (deren Entdeckung übrigens schon
Zuverlässigkeit mäßig bis gut bald ein Jahrhundert zurückliegt, deren indu- Zuverlässigkeit sehr gut
Lebensdauer keine Angaben strielle Anwendung aber erst jüngsten Datums Lebensdauer ca. 100000 Betriebsstd.
Funktion mechanisch ist) verhalten sich physikalisch wie Flüssigkei- Funktion elektronisch
ten: Sie nehmen die Form des Behälters an, in
Ablesbarkeit mäßig bis gut Ablesbarkeit sehr gut
Anzeige getrennte Zeiger
dem sie sich befinden. Ihre Moleküle, die von Anzeige parallele Balken
der Struktur her anders sind als die einer Flüs-
Zeigerinstrument

Leuchtdiodenkette

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des TC K 8 ist von 0 dB an aufwärts die nicht- einschränken könnte. Die Anzeige enthält
Das Ende des polarisierte Farbe das Rot, nach unten, also in
Richtung der negativen dB-Werte, ist es Blau.
auch keine beweglichen Teile und arbeitet rein
elektronisch, womit sich eine äußerst kurze
Zeigerinstruments? Die Blockschaltung für die Signalaufbereitung Hochlaufzeit von ca. 5 Mikrosekunden errei-
zur Anzeige ist im wesentlichen von der klassi- chen läßt. Die Pegelanzeige erfolgt daher prak-
schen Art, die man auch bisher für Pegelanzei- tisch verzögerungsfrei. Die beiden Anzeige-
gen verwendet hat (Logarithmierstufe, Gleich- elemente werden werksseitig einzeln geeicht,
richterstufe usw.). Da jedoch die Anzeige digi- um größtmögliche Präzision zu erreichen. Eine
tal, erfolgt, kommt noch eine weitere Schal- interessante Eigenschaft ist es, daß die Abmes-
tungsstufe dazu, nämlich ein »Analog-Digital- sung jedes Segmentes variiert werden kann,
Wandler«. Im Falle des Sony-Gerätes wurde ohne daß der Pegel verändert werden muß.
dieser mit integrierten Schaltungen vom Typ Dadurch können Formen jeder Art realisiert
LSI realisiert. werden, die entsprechend den Bedingungen
Das System Technics am besten ablesbar sind. Auch in diesem Falle
Fortsetzung von Seite 34 sieht die Blockschaltung ähnlich aus wie bei
mit »Fluorescentmeter«
traditionellen Spitzenwertanzeigen, nur daß —
wird. Die Flüssigkristalle sind beim TCK8 Mehr oder weniger gleichzeitig mit Sony hat wie auch bei Sony — ein Analog-Digital-Wand-
zwischen zwei Glasscheiben eingeschlossen. auch Technics, die Elitemarke des Kolosses ler zugefügt wird. Die Schaltung, die das An-
Die erste Scheibe (Polarisator) polarisiert das Matsushita, ein neues Pegelanzeigesystem zeigeelement ansteuert, ist eine monolithische,
Licht, welches von einer kleinen Fluoreszenz- präsentiert, das als FL bezeichnet wird (Ab- integrierte Schaltung neuester Konzeption. Es
röhre ausgeht. Die zweite Scheibe (Analysa- kürzung für Fluorescentmeter). Dieses Prinzip wäre noch darauf hinzuweisen, daß einige Cas-
tor) erlaubt den Durchtritt von ausschließlich wurde in einigen neueren Modellen von Cas- settenlaufwerk-Modelle von Technics mit
in einer Richtung polarisiertem Licht, die senk- settenlaufwerken eingesetzt. Bei diesen Mo- FL-Messung ausgerüstet sind, die mit einem
recht zur ursprünglichen Richtung steht, da dellen besteht die Anzeige aus zwei horizonta- Umschalter versehen sind, der es ermöglicht,
die Kristallmoleküle sich parallel zur nächstlie- len parallelen Skalen, von denen jede aus 20 entweder Spitzenwertmessung (Hochlaufzeit
genden Glasplatte ausrichten (Polarisator und Segmenten, die von — 20 bis + 8 dB geeicht 10 Millisekunden) oder Mittelwertanzeige
Analysator). Wenn keine Spannung angelegt sind, zusammengesetzt ist. Die Präzision ist be- (300 Millisekunden) anzuwählen.
wird, drehen die Moleküle allmählich die achtlich. Der Hersteller gibt für die 0-dB-
Orientierung im Inneren des Displays um 90 Marke eine Toleranz von +0,1 dB an und Marktorientierung
Grad. Die Polarisierungsebene des Lichtes er- +0,5 dB im Maximum. Nach Aussagen des
fährt also eine Drehung, die dem Licht Durch- Herstellers hat die FL-Anzeige gegenüber den Unter den großen Namen, die sich bereits zur
tritt ermöglicht. Dadurch wird die Vorrichtung Flüssigkristallen eine kürzere Hochlaufzeit, neuen Konzeption der Pegelanzeige bekennen,
transparent. Wird nun im umgekehrten Falle eine längere Lebensdauer und eine bessere fehlt auch Pioneer nicht. Dieser Hersteller
eine Spannung angelegt, richten sich die Kri- Ablesbarkeit. Das Kernstück des Fluores- präsentierte ein interessantes Cassettenlauf-
stallmoleküle parallel zum elektrischen Feld centmeter besteht aus einer Fluoreszenz-Röh- werk mit Pegelanzeigen, die von einem Mikro-
aus. Die Polarisationsebene des Lichtes erfährt re, die mit Heizfaden, Gitter und Anode ausge- prozessor angesteuert werden. Es ist auch ein
also keine Drehung und kann daher den Ana- rüstet ist. Die fluoreszierende Beschichtung raffiniertes Memorysystem mit einem digital
Iysator nicht durchqueren. Die Oberfläche des befindet sich auf der Anode. Der Heizdraht anzeigenden Bandzählwerk vorhanden. Wir
Anzeigeelementes ist somit dunkel. Die beiden setzt Elektronen frei, die vom Gitter gesteuert bereiten uns also darauf vor, den allmählichen
Polarisationsfilter polarisieren alle Farben werden und auf der Anode auftreffen, wo sie Untergang der alten VU-Meter zu beobachten,
mit Ausnahme einer einzigen. Diese eine Fluoreszenzerscheinungen erzeugen. Da sich zumindest bei der oberen Qualitätsklasse. Der
Farbe nimmt dann das Anzeigeelement an, die Elektronen im Vakuum bewegen, gibt es Preis dürfte verglichen mit Geräten mit tradi-
wenn Spannung angelegt wird, denn es ist eben keine Reibungsprobleme und daher keinen tioneller VU-Anzeige, aber sonst vergleichba-
die Farbe, die nicht polarisiert wird. Im Falle Verschleiß, der die Lebensdauer der Anzeige ren Leistungen, nicht wesentlich höher liegen.

Frontglas Das System Technics

leitfähige,
transparente
Schicht
Heizfaden - Gitter

Anodenseg-
Anschluß- mente (+) Verstärker
Anodenträger

Blockschaltung des FL-Meter

Das System Sony

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Flüssigkristallzelle Flüssigkristallzelle kristalle

im spannungslosen Zustand mit angelegter Spannung Aufbau der Flüssigkristallzelle


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Vor dem Kauf:

Plattenspieler-
technik (Teil 3)

Mit dieser Serie möchten wir


in erster Linie diejenigen un-
ter unseren Lesern anspre-
chen, die erstmals in die
High-Fidelity-Technik »ein-
steigen« möchten, also den
Kauf ihrer ersten Anlage pla-
nen. In Heft 8/78 hatten wir
uns mit dem Laufwerk und
in Heft 10/78 mit dem Ton-
arm befaßt; diesmal geht es
um das Tonabnehmersystem.
Die Serie wird in unregelmä-
Biger Folge fortgesetzt.

Die kleinen Abmessungen eines Tonabneh- werden. Einmal dient eszur Übernahme der im lie geschnitten. Dieser Schneidstichel hat einen
mersystems verleiten dazu, diesem nur eine ge- Tonträger gespeicherten Information, zum an- dreieckförmigen Querschnitt mit ebener
ringe Bedeutung beizumessen. Tatsächlich ist deren der Umwandlung von mechanischen Frontseite und scharfen Kanten. Er bewegt
es aber eine der kritischsten, heikelsten und Schwingungen in analoge elektrische Signale. sich in einer Ebene, die senkrecht zur Ebene
entscheidendsten Komponenten in einer Um die erste Funktion erfüllen zu können, ist der rotierenden Folie steht und durch deren
Übertragungskette. Die Zahl der Audiophilen, das System mit einer ‚mikroskopisch kleinen Mittelpunkt geht. Die so entstandene Rille
die ein Tonabnehmersystem lediglich als »Zu- Abtastspitze versehen, die den Rillenauslen- weist in radialer Richtung eine Breite auf, de-
behör« zur Anlage betrachten, nimmt zwar kungen der Platte folgen kann. Diese Spitze ist ren Größe davon abhängt, wie tief der Stichel
allmählich ab, dennoch gibt es noch nicht viele, mit dem Kernstück des Tonabnehmersystems in einem bestimmten Augenblick des Schneid-
die sich darüber klar sind, daß das Tonabneh- durch den Nadelträger verbunden, der die Be- vorganges in die Folie eindringt. Diese Ein-
mersystem zusammen mit den Lautsprechern wegungen der Spitze auf das Wandlerelement dringtiefe wird bei einer Stereoaufzeichnung
zu den wichtigsten Elementen einer Anlage überträgt. Letzteres erfüllt dann die Aufgabe vom Signal mitbestimmt und vermittelt daher
gehört. Tonabnehmersystem wie Lautsprecher der Umwandlung in elektrische Signale. Damit bei der Wiedergabe auch eine akustische In-
sind nämlich Elemente, die eine Wandlerfunk- diese beiden Funktionen perfekt erfüllt werden formation, ebenso wie die horizontalen Aus-
=
Sn
tion ausüben. Ersteres wandelt ein mechani- können, ist es erforderlich, daß die Abtast- lenkungen.
sches Signal in ein elektrisches um und der spitze einen korrekten und konstanten Kon- Eine Abtastspitze mit kugelförmiger Verrun-
Lautsprecher ein elektrisches in ein akusti- takt mit den Rillenflanken aufrecht erhält. dung reagiert auf die effektive Breite der Rille.
sches. Demgegenüber arbeitet z.B. ein Ver- Ebenso darf der Nadelträger ausschließlich Das ist die Breite, die rechtwinklig zum augen-
stärker vergleichsweise einfach, denn er bear- Schwingungen übertragen, die von der Abtast- blicklichen Rillenverlauf steht. Mit der radia-
beitet lediglich ein elektrisches Signal. Beim spitze herkommen. Überdies soll der Fre- len Breite stimmt diese effektive Breite aber
Tonabnehmersystem kommen dann noch die quenzgang des gesamten Tonabnehmersy- nur an den Spitzen der Auslenkung überein. In
Probleme hinzu, die im Zusammenhang mit stems konstant sein. allen anderen Fällen ist die effektive Breite ge-
der Anpassung an den Tonträger — also die ringer als die radiale Breite. Die effektive
Schallplatte — entstehen. Breite hängt von der Auslenkungssteilheit ab,
Man muß sich daher darüber im klaren sein, Die Abtastspitze die bei konstanter Amplitude mit der Frequenz
daß die Wahl eines Tonabnehmersystems mit zunimmt. Die Abtastspitze wird also dazu ver-
größter Aufmerksamkeit erfolgen soll und daß Die Abtastspitze ist das Element, welches den anlaßt, in der Rille eine periodische Auf- und
man die Eigenschaften des Tonabnehmersy- Kontakt herstellt zwischen Wandlerelement Abbewegung auszuführen und zwar zweimal
stems auch bei der Wahl des Tonarms, des Plat- und Tonträger, also der Schallplatte, in welcher für jede vollständige Schwingung. So entsteht
tenspielers und des Entzerrer-Vorverstärkers die abzutastende Information gespeichert ist. in der Nadelbewegung eine Vertikal-Kompo-
berücksichtigen muß. Bei der Herstellung der Matritze, von welcher nente, die als akustische Information in der
Die Funktion eines Tonabnehmersystems später die Platten gepreßt werden, wird die Platte gar nicht enthalten ist, vom Wandler-
kann unter zwei Gesichtspunkten betrachtet Rille von einem Schneidstichel in eine Lackfo- element aber in ein elektrisches Signal umge-
wandelt wird. Dieses Signal kann bei der Wie- rechtstellung abweichen. Eine Verringerung zung dafür ist, daß der Kontakt zwischen Ab-
dergabe als Verzerrung registriert werden und oder Vergrößerung dieses Neigungswinkels tastspitze und den beiden Rillenflanken stets
besteht vorwiegend aus der zweiten Harmoni- führt zu erhöhten Verzerrungen. erhalten bleibt, unabhängig vom Rillenverlauf
schen. Bei hohen Frequenzen ist dieser Verzer- Wir hatten auch schon in unserem Beitrag über und unabhängig von der Frequenz des ge-
rungsanteil annähernd proportional der vier- Tonarme darauf hingewiesen, wie wichtig die schnittenen Signals. Die Erfüllung dieser For-
ten Potenz der Modulationsschnelle. Dies ist korrekte Ausrichtung des Tonabnehmersy- derung kennzeichnet im wesentlichen das Ab-
die wesentliche Ursache von Abtastverzerrun- stems gegenüber der Plattenoberfläche ist. Er- tastverhalten eines Tonabnehmersystems.
gen. Sie könnte theoretisch dadurch vollstän- wartet man nun von einer Nadel eine verzer- Diese Forderung nach konstantem Rillenkon-
dig behoben werden, daß die Abtastspitze eine rungsarme Abtastung der Rille, ist es unbe- takt ist nicht einfach zu erfüllen und wird auch
Form hat, die mit der des Schneidstichels iden- dingt wichtig, daß die Abtastspitze den Rillen- mitbestimmt von den dynamischen Eigen-
tisch ist und von einem Tonarm geführt wird, auslenkungen exakt folgen kann. Vorausset- schaften der bewegten Teile.
der die gleiche Bewegungsgeometrie wie der
Schneidstichel aufweist. Dies ist leider nicht
möglich. Eine so gestaltete und geführte Ab-
tastspitze würde eine Platte schon beim ersten
Abtasten schwer beschädigen.
Um die Abtastprobleme zu verringern, kann
man während des Schneidevorgangs eine Kor-
rektur vornehmen. Dies geschieht in Form ein-
rer zusätzlichen Vertikal-Komponente beim
Schneiden, die so dimensioniert ist, daß sie die
unerwünschte Vertikalkomponente beim Ab-
tasten genau kompensiert. Dadurch werden
Unterschiede in der effektiven Rillenbreite
verringert. Die Verzerrungen lassen sich da-
durch um etwa 10 % reduzieren. Die Hersteller
forschen nach neuen Spitzengeometrien. Es
wird versucht, die entgegengesetzten Forde-
rungen weitgehend in Einklang zu bringen.
Einerseits soll die Abtastspitze eine Form auf-
weisen, die der Schneidstichelform so ähnlich
wie möglich ist, andererseits besteht die Forde-
rung nach größtmöglicher Schonung der Schall-
platte.
Der erste Fortschritt in dieser Richtung wurde Verschiedene Formen von Abtastspitzen im Vergleich: links sphärischer Schliff, Mitte elliptischer
erreicht durch die biradialen Abtastspitzen. Schliff, rechts ein spezieller Schliff der neuesten Entwicklung, der »Fine-line« von Ortofon. Man be-
merkt, daß der Schliff der Form des Schneidestichels immer ähnlicher wird.
Sie haben einen ellipsenähnlichen Querschnitt.
Dabei hat der Bereich, der in Kontakt mit der
Rillenflanke steht, einen Radius, der etwa ein
Drittel bis ein Viertel von dem Radius beträgt,
den der rechtwinklig dazu stehende Bereich
hat. Dieser letztere, größere Radius ist erfor-
derlich, um die Abtastnadel auf der richtigen
Höhe der Rillenflanke zu führen. Diese Art
von Nadelschliff ermöglicht zwar die Abta-
stung sehr hoher Frequenzen ohne nennens-
werte Verzerrungen, erhöht aber auch bei glei-
cher Auflagekraft den Druck auf die Ril-
lenflanke, da die Auflagefläche kleiner ist. Die
Erfahrungen, die man gesammelt hat bei der
Entwicklung von Abtastspitzen für CD-4-Plat-
ten führten zu dem Versuch, die Kontaktfläche
zu vergrößern und trotzdem die Radien klein
zu halten. Viele namhafte Hersteller haben in-
zwischen eigene Geometrien zum Schliff ihrer
Abtastspitzen entwickelt: ADC die Aliptic,
Micro-Acoustics die Micro-Point, Ortofon die
Fine-Line, Pickering & Stanton die Stereohe-
dron, Shure die Hyperelliptical usw.
Das gute Verhalten der Abtastspitze in der
Rille hängt jedoch nicht nur von ihrer Geome-
trie ab, sondern auch vom Material. Saphirspit-
zen werden heute fast nur noch in Billigmodel-
len eingesetzt, während alle übrigen HiFi-Ton-
abnehmersysteme Diamantspitzen verwenden,
wobei auf eine sorgfältige Verarbeitung größ-
ter Wert gelegt wird. Der Schnitt erfolgt meist
in der gleichen Richtung der natürlichen Schnittzeichnung eines magnetischen Schnittzeichnung eines Tonabnehmersy-
Orientierung der Kristallstruktur. Der Fein- Tonabnehmersystems (Philips). a) Spulen stems mit bewegtem Eisen (Ortofon). 1)
schliff' hat ebenfalls einen entscheidenden b) Befestigungsstruktur c) Halterung für Diamantabtastspitze 2) Nadelschutz 3)
Einfluß auf die Qualität. Sehr wichtig ist auch die bewegten Teile d) Diamantabtast- Nadelträger 4) Ringmagnet 5) elastische
die Präzision, mit welcher die Abtastnadel am spitze e) Nadelschutz f) Mu-Metallab- Aufhängung des Nadelträgers 6) beweg-
Nadelträger montiert ist. Nadeln mit kompli- schirmung g) Halterung h) Ausgangsan- tes Eisen 7) Führungsdraht 8) Polenden
zierter Spitzengeometrie bereiten mehr schlüsse i) Polenden k) Dämpfungsblock der Spulenkerne 9) feste Spulen 10)
Schwierigkeiten als Nadeln mit kugelförmiger I) Führungsdraht m) elastische Halterung Ausgangsanschlüsse 11) magnetische
(oder sphärischer) Verrundung. Die Nadel- des Nadelträgers n) bewegter Magnet o) Abschirmung.
achse sollte in bezug auf die Ebene der Plat- Nadelträger aus Aluminium p) Befesti-
tenoberfläche um etwa 20 Grad von der Senk- gungsflansch
durch eine generelle Massenverringerung. Es Weise bewegen und daher am Ausgang des
Vor dem Kauf: drängt sich also die Verwendung von gering- Tonabnehmers kein Signal entsteht. Läßt man
sten Abmessungen und ultraleichten Materia- nun die Frequenz allmählich ansteigen bis zum
lien auf. Die Diamantspitze kann über eine ge- Wert der Resonanzfrequenz, nimmt die rela-
wisse Grenze hinaus nicht miniaturisiert wer- tive Bewegung zwischen Nadelträger und Ton-
Plattenspielertechnik den. Man würde sonst riskieren, mit dem Na- arm zu und am Tonabnehmerausgang steht
(Teil 3) delträger die Plattenoberfläche zu streifen. Das
Wandlerelement selbst kann auch nicht nach
eine ansteigende Spannung, die bei der Reso-
nanzfrequenz ein Maximum hat. An dieser
Belieben verkleinert werden. Von seinen Ab- Stelle ist die Ausgangsspannung um etwa 6 bis
messungen hängt der Wirkungsgrad der Ener- 12 dB höher als es aufgrund der Auslenkung,
gieumwandlung ab und somit die Empfindlich- die der Nadelspitze zugeführt wird, zu erwar-
keit des Tonabnehmers. Andererseits ist es ten wäre. Läßt man die Frequenz nun weiter
nach neuestem Stand der Technik der Nadel- ansteigen, nimmt die Ausgangsspannung wie-
träger selbst, der hauptsächlich das Bestreben der ab und nähert sich einem Wert, der bei
nach weiterer Massenverringerung begrenzt. noch weiterem Ansteigen der Frequenz eini-
Seine Länge kann praktisch nicht unterschrit- germaßen konstant bleibt. Jetzt ist der Zustand
Fortsetzung von Seite 39 ten werden, sei es, um eine bestimmte Sicher- erreicht, wo Tonarm und Tonabnehmerkörper
heitsdistanz zwischen Platte und Tonabnehmer aufgrund ihres Trägheitsmoments unbeweglich
zu gewährleisten, sei es, um den unerläßlichen bleiben. Gleichzeitig wird die relative Bewe-
Hebelarm beizubehalten, um die Bestandteile gung des Nadelträgers gegenüber dem Tonarm
des Wandlerelementes zu ausreichend starken nur noch von der Rillenmodulation bestimmt.
Auslenkungen zu veranlassen oder sei es, um Das Ausgangssignal am Tonabnehmer stellt
Die bewegten Teile den tangentialen Spurfehlwinkel bei Modula- daher ein exaktes Abbild der Rillenmodulation
tionsspitzen klein zu halten. dar.
Das Signal, welches in Schallplatten enthalten Um den Nadelträger leichter zu gestalten, Wir sehen also, daß man durch ein geschicktes
ist, hat bekanntlich einen Frequenzumfang von wurde die Anwendung unterschiedlicher Ma- Plazieren der Resonanzfrequenz in einem Be-
etwa 10 Oktaven und eine Dynamik, die bis zu terialien versucht, die nebst einer hohen Steif- reich, wo eine Erregung am wenigsten wahr-
70 dB geht. Die RIAA-Entzerrung, die es er- heit ein geringes spezifisches Gewicht haben scheinlich ist, ein mechanisches Hochpaßfilter
möglicht, die zur Verfügung stehende Platten- wie z.B. verschiedene Aluminiumlegierungen erhält, durch welches unerwünschte Störun-
oberfläche besser auszunützen und den Störab- (Beryllium, Titan, Karbon, Bor usw.). Auf je- gen, die sich bei tiefsten Frequenzen abspielen,
stand zu verbessern, dient auch dazu, dem den Fall ist es selbst bei Verringerung der verringert werden, der Frequenzgang im aku-
Tonabnehmer die Arbeit zu erleichtern. Den- effektiven Masse der bewegten Teile immer stisch interessanten Bereich jedoch linear
noch sind die Arbeitsbedingungen in dynami- noch ein schwieriges Problem, die mechanische bleibt. Da nun bekannt ist, welche Wichtigkeit
scher Hinsicht immer noch ziemlich ungünstig. Eigenresonanz auf eine so hohe Frequenz zu dieser Wert der Nachgiebigkeit hat, wird auch
Während sich bei tiefen und mittleren Fre- verlegen, damit diese weder die Abtastfähig- die Forderung klar, daß diese sich mit der Fre-
quenzen die Modulationsschnelle in Grenzen keit noch den Frequenzgang innerhalb des quenz so wenig wie möglich ändern darf (der
hält, erreicht sie bei höheren Frequenzen und Hörbereichs beeinflußt. Es ist daher erforder- angegebene Wert bezieht sich meist auf tiefe
bei Platten mit großer Dynamik sehr hohe lich, an der Nadelträgerlagerung eine geeig- Frequenzen). Die Nachgiebigkeit soll auch in
Werte. nete Dämpfungsvorrichtung anzubringen, um allen Bewegungsrichtungen gleich sein. Oft ist
Von wenigen Ausnahmen abgesehen, ist die Resonanzerscheinungen sowie andere stö- sie allerdings in horizontaler Richtung größer
Abtastspitze mit dem Inneren des Tonabneh- rende Vibrationen weitgehend zu unterdrük- als in vertikaler. Da aber gerade in vertikaler
mers durch einen Nadelträger verbunden, der ken. Zu diesem Zwecke werden gewöhnlich Richtung, z.B. durch Plattenunebenheiten, oft
aus einem hohlen Metallröhrchen besteht, das Elastomere (auf der Basis von natürlichem Störbewegungen vorliegen, ist dies auch ver-
einen mehreckigen Querschnitt hat und meist oder synthetischem Gummi) verwendet, deren nünftig. Sind nun die Voraussetzungen für eine
weniger als 1 cm lang ist. Am entgegengesetz- Elastizität sich allerdings im Laufe der Zeit und korrekte Abtastung erfüllt, bleibt immer noch
ten Ende dieses Nadelträgers, von der Abtast- unter dem Einfluß von schwankenden Tempe- die Umwandlung der mechanischen Energie in
spitze aus gesehen, befindet sich ein Teil des raturen verändert und so das Verhalten des elektrische.
Wandlerelementes. Der Nadelträger selbst ist Tonabnehmers in unvorhersehbarer Weise
im Inneren des Systems so gelagert, daß ein schwanken läßt. Das Wandlerelement
Maximum an Beweglichkeit in vertikaler und Vom Kehrwert der Elastizitätskonstante der
horizontaler Richtung gewährleistet ist, jedoch Aufhängung, also von der sogenannten Nach- Die ersten Wandlerelemente für die Schall-
eine Bewegung in axialer Richtung oder eine giebigkeit (compliance) hängt im großen Maße plattenabtastung bestanden vor etwa 50 Jahren
Drehbewegung ausgeschlossen ist. Drei die Abtastfähigkeit bei tiefen Frequenzen ab. aus einem variablen Widerstand analog zu den
Punkte sind es:im wesentlichen, die darüber Die Nachgiebigkeit gibt an, um welchen Grad Kohlemikrofonen. Im Verlauf der Zeit wurden
entscheiden, wie gut auch stark modulierte Ril- die Abtastspitze durch die Einwirkung einer zahllose verschiedene Wandlerelemente ver-
len ohne übermäßig hohe Verzerrungen abge- bestimmten Kraft ausgelenkt wird. Die Maß- wendet; Wandler mit variablem Widerstand
tastet werden können: einheit für Nachgiebigkeit heißt Meter pro finden sich zwar auch heute noch, die Kohle-
1. Hohe Steifheit Newton. Gelegentlich liest man auch die alte körner sind allerdings durch Halbleiter ersetzt
2. Geringe effektive Masse und Bezeichnung cm/dyn. Theoretisch wäre es worden. In beiden Fällen jedoch beruhen die
3. Hohe Nachgiebigkeit der Aufhängung. wünschenswert, daß die Nachgiebigkeit so am Ausgang anliegenden Spannungsschwan-
In analoger Weise wie bei den Tonarmen, wird hoch wie nur möglich ist. In der Praxis aber kungen auf einer Deformation des Wandler-
die effektive oder dynamische Masse definiert wird ein Tonabnehmer an einen Tonarm mon- elementes, wie es auch bei Kristall- oder kera-
als die Masse, welche konzentriert auf den Ort tiert, dessen Masse nicht gleich Null ist. Aus mischen Tonabnehmern der Fall ist, wo man
der Abtastspitze das gleiche dynamische Ver- der Verknüpfung der effektiven Masse des die piezoelektrischen Eigenschaften des Mate-
halten zeigen würde wie die reale Masse aller Tonarms und der Nachgiebigkeit des Systems rials ausnützt. Alle diese elektromechanischen
bewegten Teile. Bei sehr guten Konstruktio- ergibt sich gezwungenermaßen eine bestimmte Wandler werden als »Amplituden-Wandler«
nen erreicht diese Masse einen Wert von weni- Resonanzfrequenz. Sie liegt in der Regel am bezeichnet, denn die erzeugte Spannung ist
gen Zehnteln eines Milligramms. Diese eflek- unteren Ende des Hörbereichs. In unserem proportional zur Amplitude der Nadelbewe-
tive Masse ist das Kriterium, von welchem Beitrag über Tonarme haben wir erklärt, gung. Auf weitere Details, was Vorzüge und
größtenteils die Abtastfähigkeit bei hohen warum es günstig ist, diese Resonanzfrequenz Nachteile dieser Systeme betrifft, wollen wir
Frequenzen abhängt. In einer ersten Näherung in den Bereich von etwa 10 bis 12 Hz zu verle- hier nicht eingehen. Es liegt auf der Hand, daß
könnte man sagen, daß die maximale abtast- gen. der primitive Kohlekörnerwandler heute für
bare Schnelle bei einer bestimmten Frequenz Hier werden wir aber diese Angelegenheit diesen Zweck nicht mehr eingesetzt wird.
(die recht hoch ist) und einer festgelegten Auf- noch unter einem anderen Gesichtspunkt be-
lagekraft umgekehrt proportional zur effekti- trachten. Weit unterhalb dieser Resonanzfre-
ven Masse ist. Verringert werden kann die quenz verhält sich die Nadelträgeraufhängung Wir wollen noch darauf hinweisen, daß Halb-
effektive Masse durch eine geeignete Vertei- wie eine steife Befestigung. Das heißt, daß leiterwandler eine Versorgungsspannung und
lung der Massen gegenüber dem Lager und Tonarm und Nadelträger sich in identischer keramische oder Kristall-Wandler ziemlich
Eigenschaften besitzen, was Frequenzgang und
Empfindlichkeit betrifft (Kanalgleichheit).
Außerdem soll bei einer ausschließlichen
Linksinformation in der Rille die Ausgangs-
spannung am rechten Ausgang möglichst klein
sein (Übersprechdämpfung).
Unter den auf magnetischer Basis arbeitenden
Tonabnehmern nehmen diejenigen mit beweg-
ter Spule (dynamische) eine Sonderstellung
ein. Die extrem geringen Abmessungen der
Spule bringen Vorteile, aber auch Nachteile.
Der vordergründigste Nachteil ist die äußerst
geringe Ausgangsspannung dieses Wandlers.
Da er aber eine sehr niedrige Impedanz hat, ist
die Anpassung an den Vorverstärkereingang
weniger problematisch. Die vom Wandlerele-
ment erzeugte Störspannung — das sogenannte
thermische Rauschen — ist proportional zur
Schnittzeichnung eines Tonabnehmersystems Das »positiv-scanning« von Decca macht den Na- Impedanz und daher auch gering. Dieser letz-
mit bewegter Spule (JVC). 1) bewegte Mikrospu- delträger überflüssig. 1) Spule für die vertikale tere Vorzug kommt allerdings nur zur Geltung,
len 2) Diamantabtastspitze 3) Nadelträger aus Be- Modulation 2) Polenden 3) Spule für die horizon- wenn ein extrem rauscharmer Vorverstärker
ryllium 4) elastische Aufhängung des Nadelträ- tale Modulation 4) Aufhängungs- und Dämp- zur Verfügung steht. Die großen Spulen der
gers 5) innere Halterung 6) Permanentmagnet fungssystem 5) Diamantabtastnadel 6) Perma- magnetischen Modelle liefern zwar eine hohe
7) Joch nentmagnet Ausgangsspannung, sind aber äußeren Einflüs-
sen, wie z.B. der Kapazität des Anschlußka-
bels, stärker unterworfen. Die Induktivität der
Spule bildet mit der Kapazität des Verstärker-
eingangs, dem die Kabelkapazität noch parallel
hohe Auflagekräfte benötigen, um ausrei- bunden und bewegt sich zwischen den Pol- liegt, einen Kreis, dessen Frequenzgang mit
chende Auslenkungen der Kristallstruktur zu enden eines starken Permanentmagneten. zunehmender Frequenz mehr oder weniger
gewährleisten. Außerdem reagieren sie 3. Prinzip des induzierten Magneten. Sowohl genau die mechanischen Resonanz-
empfindlich auf Temperatur- und Feuchtig- Spule als auch Magnet sind feststehend. Der überhöhungen kompensiert. Je höher die In-
keitsschwankungen. Nadelträger endet mit einer Armatur aus ei- duktivität der Spule ist, desto mehr wird sie von
Bei preiswerten Plattenspielern werden noch senartigem Material, welches durch seine Be- den Daten des Verstärkereingangs beeinflußt.
immer piezoelektrische Tonabnehmer ver- wegungen die Verteilung der magnetischen Um sich über diese Zusammenhänge ein Bild
wendet, da sie in der Herstellung sehr preiswert Energie variiert und auf diese Weise in der machen zu können, muß man sich vor Augen
sind, eine recht hohe Ausgangsspannung lie- Spule eine Spannung entstehen läßt. halten, daß die Induktivitäten verschiedener
fern und außerdem einen Frequenzgang ha- An dieser Stelle muß präzisiert werden, daß Systeme um vier Größenordnungen schwan-
ben, der annähernd die RIAA-Entzerrungs- sich die Beschreibungen dieser Wandler in ken können (von 0,1mHy bis ca. 900 mHy)
kurve kompensiert, wodurch man auf einen quantitativer Hinsicht nur auf Mono-Tonab- und daß die Eingangskapazitäten auch etwa
Entzerrer-Vorverstärker verzichten kann. Die nehmer bezogen haben. Für Stereo-Tonab- um den Faktor 20 schwanken können (von 60
Qualität solcher Wandler wird allerdings ho- nehmer müssen die Wandlerelemente natür- bis über 1000 pF). Sogar der Eingangswider-
hen Anforderungen nicht gerecht. Das elek- lich verdoppelt werden und man wird, je nach stand, der eigentlich auf 47kOhm standardi-
trostatische Prinzip wird in den Kondensa- Funktionsprinzip, zwei Kristallstrukturen siert ist, weicht gelegentlich von diesem Wert
tor-Wandlern verwendet wie beim alten Mo- vorfinden, zwei Kondensatoren oder zwei Spu- ab.
dell von Stax. Die Kondensatorflächen müssen len. Die gegenseitige Anordnung dieser Wand- Mit der Induktivität zusammenhängende Pro-
mit einer Vorspannung polarisiert werden. lerpaare erfolgt stets in einem rechten Winkel. bleme entstehen aber auch durch die Sekun-
Neuerdings verwendet man Elektret- Wandler Gegenüber der Plattenoberfläche haben die därwicklungen der Eingangsübertrager, die für
mit permanenter Polarisation wie bei Mi- beiden Elemente eine Neigung von je 45 Grad. die Anpassung von dynamischen Systemen
cro-Acoustics. Das Funktionsprinzip ist analog Dies stimmt überein mit dem stereophonen verwendet werden, es sei denn, man greift auf
dem von Kondensatormikrofonen. Die Ab- Schneideprinzip, wo in horizontaler Richtung einen sogenannten »Vor-Vorverstärker« zu-
standsänderungen zwischen den Kondensa- die Summe der beiden Kanäle, in vertikaler rück. S.R.
torflächen verändern seine Kapazität und füh- Richtung ihre Differenz geschnitten wird. Auf
ren zu proportionalen Schwankungen der Aus- diese Weise kann erreicht werden, daß das Si-
gangsspannung. Das heute für HiFi-Tonab- gnal eines Kanals, welches nur in eine Ril-
nehmer bevorzugte Wandlerprinzip ist das lenflanke einmoduliert ist, auch nur am Aus-
elektromagnetische. Es beruht darauf, daß in gang des entsprechenden Kanals ein Signal er- In den vorangegangenen Beiträgen dieser Ru-
einer Spule, die sich in einem Magnetfeld be- zeugt. Es ist natürlich erstrebenswert, daß die brik wurden die Themen Plattenspielerlauf-
wegt oder die einem schwankenden Magnet- beiden Wandler für beide Kanäle identische werk und Tonarme behandelt.
feld ausgesetzt wird, eine Spannung induziert
wird. Die induzierte Spannung ist direkt pro-
portional zur Magnetflußänderung pro Zeit-
einheit. Sie ist somit auch der Geschwindigkeit
der Spulenbewegung proportional und damit
auch proportional zur Schnelle der Rillenmo-
dulation. Aus diesem Grunde bezeichnet man
alle magnetischen Tonabnehmer als »Schnelle
Wandler«. Sie können in drei Hauptkategorien
gegliedert werden:
1. Magnetodynamische Systeme (mit beweg-
tem Magnet). Ein Permanentmagnet ist starr
mit dem Nadelträger verbunden und bewegt
sich zwischen den Polenden eines Kerns, auf
dem eine Spule aufgebracht ist. Am Ausgang
dieser Spule kann das Signal abgenommen
werden.
2. Dynamische Systeme (mit bewegter Spule).
Eine Spule wird fest mit dem Nadelträger ver-
Ihre Platten
klingen besser
(wenn Sie das richtige
Pflegezubehör verwenden)
Rechnen Sie mal kurz nach, wieviel Geld (und
Zeit) Sie in Ihre Schallplattensammlung investiert
haben — Sie werden sich wundern; sie ist kostbarer, als Sie denken.
Aber: Ihr »schwarzes Gold« ist in Gefahr! Bei
jedem Abspielen wird die Scheibe etwas abgenützt,
wenn Sie nichts für ihre Pflege tun. Womit Sie
Ihre Platten lange in bestem Zustand halten,
das beschreiben wir auf den folgenden Seiten.

So mancher Musikfreund ist verzweifelt. Die heißgeliebten »Ol- Namen gemacht. Es heißt Discofilm, ist von einigen Fachzeitschrif-
dies«, Platten, mit denen sich schöne Erinnerungen verbinden, die ten getestet worden und hat hohes Lob bekommen. Auf die ver-
vielleicht schon echte Raritäten sind, weil es sie gar nicht mehr gibt schmutzte Platte wird das flüssige Mittel aufgetragen (nicht zu
— die knistern und knacken; Brillanz und Durchsichtigkeit, räum- dünn!), es dringt bis in den Rillengrund, und die Schmutzpartikel
liche Auflösung und das besondere Timbre der Singstimme sind und Ablagerungen werden regelrecht eingegossen. Nach dem
weg. Kurzum, es ist ein wahrer Jammer. Trocknen (etwa 20 Minuten) hat sich ein Film auf der Platte gebil-
Jedes Abspielen schadet der Platte ein bißchen. Abgeschliffene det, der mit einem Klebeband (tesafilm) abgezogen werden kann
oder sogar gesplitterte Abtastdiamanten, falsch eingestellte Ska- (darum gleichmäßig und nicht zu dünn auftragen!). Rückstandsfrei
ting-Kompensation, zu großes oder zu kleines Auflagegewicht werden alle Ablagerungen entfernt, und die Platte ist gewisserma-
(wobei das letzte fast noch schlimmer ist, denn dann taumelt die ßen wieder jungfräulich. Kratzer und andere Beschädigungen kann
Abtastnadel in der Rille) fügen den Rillenflanken irreparable Discofilm natürlich nicht ausbügeln — dagegen ist überhaupt kein
Schäden zu. Und je besser Plattenspieler und Tonabnehmersy- Kraut gewachsen. Discofilm ist nicht ganz billig, aber, wie die Tests
stem, Verstärker und Boxen sind, desto stärker und unangenehmer gezeigt haben, sehr gut und im Fachhandel erhältlich (Vertrieb in
machen sich diese Schäden bemerkbar. der Bundesrepublik: Audio Team GmbH, 2116 Asendorf).
Der beliebteste Tonträger, die schwarze (manchmal auch weiße Die von Grund auf gereinigte — oder die fabrikneue Platte - soll
oder bunte) Scheibe aus Polyvinylchlorid, hat sehr aggressive man selbstverständlich regelmäßig pflegen. Stereoplay hat eine
Feinde. Ein böser Störenfried ist die elektrostatische Aufladung. ganze Galerie von Staub- und Ladungsentfernern zusammenge-
Sie äußert sich durch Knistern und Knacken, wenn die Entladungs- stellt (Seiten 44-46). Vorrichtungen, die gegen die Verwellungen
funken wie Blitze in das Tonabnehmersystem einschlagen. Noch
schlimmer: die elektrostatisch aufgeladene Platte zieht Staub an
wie der Magnet die Eisenfeilspäne. Dabei sind es noch nicht einmal
die deutlich sichtbaren Textilfusseln, die die Platte ruinieren, son-
dern die feinen, kristallinen Staubkörner. Sie wirken wie Schleif-
papier zwischen Diamant und Rillenflanke und hobeln beide ab.
Wenn es der Teufel will, dann preßt der Diamant solche Körnchen
sogar in die Rillenflanke ein; da sitzen sie dann unverrückbar fest —
und knacksen.
Ganz gemeine Plattenschädlinge sind die Aerosole, weil man sie
nicht so direkt sieht und darum unterschätzt. Als Aerosole be-
zeichnet man die feinste Verteilung fester oder flüssiger Mittel in
einem Gas— in unserem Fall: in der Lug. Das bekannteste (und lei-
der beliebteste) Aerosol ist der Teer im Tabakrauch; er bräunt
nicht nur Gardinen und Tapeten, sondern setzt sich auch als feine
Schmiere auf der Platte fest und bildet ein vorzügliches Bindemittel
für feine Staubkörnchen. Haarspray, Fettdünste aus der Küche,
Autoabgase, Möbelspray und ähnliche für unseren Lebensstan-
dard unentbehrliche Aerosole muß man“also von Platten fernhal-
ten. Es empfiehlt sich, beim Abspielen immer die Haube zu schlie-
ßen und nachher die Platte sofort wieder in die Hülle zu schieben.
(Daß man dabei auf keinen Fall mit seinen Fingern auf die Rillen
tappt, muß man doch wohl nicht nochmal sagen, oder? Über Fin-
gerabdrücke freut sich nur ein Kriminalbeamter, aber kein Musik-
freund!)
Wenn aber nun statische Aufladungen, Staub, Aerosole, Finger-
tapperln und (der Himmel mag’s verhüten) Whisky von der letzten
Party auf der Platte sind, was dann?
Da hat sich ein ganz neues Plattenreinigungsmittel einen guten
Gegen den Staub
und elektrostatische Aufladung

auu«al I»8 a...

Links die elektromotorisch betriebene Plattenbürste »BH 651« von National, die sich als überaus wirksam und zugleich schonend erweist.
Oben in der Mitte der radikal über die Platte laufende Antistatik-Besen »Lencomatic« von Lenco. Oben rechts die ebenfalls elektrisch leitfähige Plattenbürste »Re-
cord-brush« von Decca. Unten der aufwendig gebaute Plattenbesen »BDA 300« von Capsi, dessen Auflagekraft verändert werden kann.

von Schallplatten helfen, finden Sie auf den Seiten 47 und 48. Ge- von nur 7 Mikrometern. Diese feinen »Borsten« dringen bis in den
gen akustische Rückkopplungen und Trittschall helfen die Grund der Rillen vor und nehmen auch kleinste Staubpartikel auf.
Schock-Absorber, die wir auf Seite 47 zusammengestellt haben. Und gleichzeitig leiten sie die Aufladung gegen Masse ab.
Und wie Sie den Zustand des Abtastdiamanten unter Kontrolle Diese Helfer gegen Staub und statische Aufladung gibt es als Bür-
behalten, zeigen wir auf Seite 49. Kurzum: lauter Dinge, die den sten (zum Beispiel von Decca und von AEC), aber auch als an ei-
Wert Ihrer kostbaren Scheiben erhalten. nem Arm befestigte mitlaufende Pinsel. Bei den Bürsten wird die
Ein neues Plattenreinigungsgerät kommt von National Panasonic, Aufladung über den Körper des Benutzers abgeleitet; die mitlau-
der Tochtergesellschaft des japanischen Elektronik-Giganten fenden Reiniger müssen mit einer Kroko-Klemme an die Erde
Matsushita. Es hat die Bezeichnung BH 651 und entfernt den (englisch: ground) des Plattenspielers oder des Verstärkers ange-
Staub von der Platte vermittels einer zylindrischen Bürste, die mit schlossen werden. Relativ aufwendig konstruiert ist der sehr effek-
feinsten Borsten besetzt ist. Durch einen kleinen, batteriegetriebe- tive EARC von B.D.B.
nen Motor, der im Handgriff sitzt, wird die Bürste in Drehung ver- Eine sehr raffinierte, konkurrenzlose Konstruktion ist der Lenco-
setzt. Links und rechts von dem Fenster, aus dem die Bürste her- matic, denn bei ihm ist garantiert, daß er auch wirklich angewendet
ausragt, sitzen zwei samtbezogene Kanten; sie legen fest, wieweit wird. Er besteht aus einer langen Trägerschiene, die — selbsthaf-
die Bürste austritt (es sind ein paar Millimeter). Die Fenster- tend — innen an der Haube des Plattenspielers befestigt wird, und
öffnung ist so breit, daß die Rillenzone einer LP abgedeckt wird. zwar so, daß das eine Ende über der Tellerachse liegt, das andere in
Die zu säubernde Platte sollte auf einer ebenen Fläche liegen, am die hintere linke Ecke der Haube zielt. (Dazu wird eine Montage-
besten auf dem Plattenteller, den man beim Reinigen langsam wei- hilfe mitgeliefert.) In der so befestigten Trägerschiene gleitet nun
terdreht. Die rotierenden Borsten dringen bis zum Rillengrund ein kurzer Arm, an dessen Ende eine zylindrische Bürste mit lei-
vor; der aufgenommene Staub wird im Inneren des Geräts gesam- tenden Borsten befestigt ist. Wird die Haube geöffnet, so gleitet der
melt. Man kann ihn leicht entfernen, indem man zwei Klappen an Arm samt Bürste nach hinten, also zur Einlaufrille der Platte. (Für
den Seiten öffnet und hindurchpustet. Wenn man sie nicht braucht, verschiedene Plattendurchmesser kann der Anschlag in verschie-
wird die Bürste durch eine Plexi-Abdeckung geschützt. denen Positionen arretiert werden.) Wird die Haube geschlossen,
Das Gerät arbeitet einwandfrei und ziemlich rasch; nur sollten so setzt die Bürste am Plattenanfang auf. Ein Metallstreifen stellt
beim Reinigen die oben angesprochenen Samtkanten nicht auf die zwischen Trägerarm und Tellerachse eine elektrische Verbindung
Platte aufsetzen, sonst bleiben Staubspuren zurück. her. Damit nicht genug: mitgeliefert wird eine elektrisch leitende
Es gibt eine ganze Reihe von »mitlaufenden« Staubentfernern, Tellermatte, die ebenfalls einen Kontakt mit-der Tellerachse her-
also Pinsel oder Bürsten, die an einem Arm befestigt sind und auf stellt, denn ihr Mittelloch ist engpassig. Auf diese sehr durchdachte
der rotierenden Platte aufliegen. Einer davon ist der MPD 3 von Art werden Ober- und Unterseite der Platte gleichzeitig entladen,
Micro-Seiki; er hat gleichzeitig einen Pinsel aus feinen Naturhaa- und in der Handhabung ist der Lencomatic unübertroffen prak-
ren und eine Samtrolle. Ähnlich wirkt der aus England kommende tisch. Es sei denn, ein eigenwilliger Musikfan möchte die Platte
»Condor«. nicht von Anfang an hören, sondern irgendwo in der Mitte anfan-
Sehr wirkungsvoll, aber auch recht teuer ist der »Vacuum Record gen. Es ist beinahe ein akrobatisches Kunststück, die Bürste woan-
Cleaner« von Groovac. Er ist praktisch ein kleiner Staubsauger mit ders aufzusetzen als am Plattenanfang. Ein weiteres Manko: die
einer Minidüse, die die Platte beim Abspielen vom Staub befreit. Bürste verliert leicht ihre Haare. Die leitende Tellermatte hat ne-
Während die oben genannten Geräte nur den Staub entfernen, gibt benbei noch einen guten Effekt: Man kann eine einigermaßen
es auch eine Reihe von »Entstaubern«, die gleichzeitig die elek- elektrisch neutrale Platte in die Hülle zurückschieben.
trostatische Aufladung ableiten. Bei diesen Bürsten und Pinseln Übrigens: sehr vergammelte Hüllen sollte man ersetzen — gute
nützt man die elektrische Leitfähigkeit von Carbon-Fiber-Haaren Plattenfachgeschäfte führen Ersatz-Innenhüllen, die zwar nicht
aus, die zudem noch ungeheuer fein sind. So hat zum Beispiel der ganz billig, aber dafür sauber sind.
BDA 300 von Capsi mehr als 30000 Einzelhaaren auf einem Alle trocken arbeitenden » Abstauber« können selbstverständlich
Raum von nur 10x Imm - das Einzelhaar hat einen Durchmesser nicht mehr leisten, als den lose auf der Platte und in der Riille lie-
4
Einige Mittel
zum Feucht-Reinigen

Der mitlaufende Plattenbesen »LencocleanL« hat Der feuchte Plattenwischer »D3 System« von Der auf dem Samt des Plattenwischers »Parastat
einen großen Vorratsbehälter für die durch das Discwasher wird sanft an die Platte gedrückt und Mk Il A« von Cecil E. Watts angesammelte Staub
Röhrchen fließende Reinigungsflüssigkeit. dabei gegen die Plattenbewegung gedreht. läßt sich leicht wieder abstreifen.

genden Staub aufzunehmen. Festgebackene Partikel, Aerosole, klebt. Stundenlanges Naßfahren kann die Klebung anlösen (»Su-
Fingertappen und Fett bekommt man mit ihnen nicht von der pertonic« besteht zu einem großen Teil aus Alkohol); eine Des-
Platte. orientierung des Diamanten kann die Folge sein.
Darum sind findige Köpfe auf die Idee gekommen, es einmal »naß« Uns erscheint daher die Empfehlung angebracht: Verwenden Sie
zu versuchen, d.h. spezielle Flüssigkeiten auf die Platte aufzubrin- »Lencoclean L« dann, wenn Sie entschlossen sind, dabei zu blei-
gen und mit Bürsten oder Pinseln die so aufgeschwemmten bzw. ben, oder wenn Sie liebgewonnene abgenudelte Oldies retten wol-
abgelösten Fremdkörper einzusammeln. Ein Spitzenmodell aus len. Der Preis des »Lencoclean L« ist übrigens angemessen, aller-
dieser Gattung ist zweifelsohne die »Record Cleaning Machine« dings ist der »Nachschub« von »Supertonic« nicht billig. Vor der
von Keith Monks, ein automatisch arbeitender Apparat, der aber selbstgemixten Naßfahrflüssigkeit möchten wir ausdrücklich war-
leider sehr teuer ist und darum wohl dem professionellen Anwen- nen, auch vor Surrogaten; eine ganze Reihe von Do-it-yourself-
der vorbehalten bleiben wird. Chemikern haben ganz böse Überraschungen erlebt, nämlich eine
Aber auch für den Hausgebrauch gibt es Naßreiniger zu vernünfti- graue Schmiere auf teuren Platten, die sich nicht entfernen ließ.
gen Preisen, zum Beispiel das »Lencoclean L«, ein Reinigungsge- Relativ teuer ist das D3-System von Discwasher, ein Bürstchen mit
rät, das die Rille einem Bad unterzieht. An einem rohrförmigen Handgriff (aus massivem Nußbaumholz!). Dazu gehört noch ein
Arm sitzt eine Bürste, aus der die mitgelieferte Reinigungsflüssig- Schaumstoffkissen, das mit Samt bespannt ist. In besagtem Griff
keit »Supertonic« austritt. Der Arm, mit einem Ausgleichsgewicht aus Nußbaumholz kann das Fläschchen mit der Reinigungsflüssig-
versehen, bewegt sich um eine Achse, die mit einer Saughalterung keit untergebracht werden. Mit einer Seite des D3, die man vorher
auf dem Plattenspieler-Chassis befestigt wird (Lenco-Plattenspie- mit dem Reinigungs-»Saft« benetzt hat, fährt man über die Platte,
ler haben sogar eine Gewindebohrung zum Einschrauben dieser mit der anderen trocknet man sie wieder ab. Schmutz und Aufla-
Achse). dung werden entfernt, Rückstände bleiben keine übrig. Allerdings
Aus dem »vollgetankten« Rohrarm tritt also die Reinigungsflüs- — ob das D3-System so teuer sein muß? (Wohl ja— echt Nußbaum
sigkeit aus, benetzt das Bürstchen und hinterläßt auf der Platte eine ist halt nicht billiger.)
feuchte Spur. Gelöste Schmutzpartikel bleiben an der Bürste hän- Der »Parastat MK II« von Cecil E. Watts gehört nur sehr bedingt
gen, und der Flüssigkeitsfilm bildet gewissermaßen das Schmier- zu den »Naßreinigern« — er arbeitet gewissermaßen halbtrocken.
mittel zwischen Abtastdiamant und Rillenflanken. Dadurch, so Nur wenig Flüssigkeit (Parostatic) wird auf die Reinigungsbürste
versichert der Hersteller, wird die Lebensdauer von Rille und getupft, die aus einer Reihe von harten Borsten und aus einer
Diamant um 50 % verlängert, die elektrostatische Aufladung voll- Samtfläche besteht. Mit der leichten Feuchtigkeit und dank der
ständig beseitigt, und Abtastverzerrungen werden drastisch redu- Struktur der Bürste nimmt der Parastat rückstandsfrei Staub und
ziert. Sehr strapazierte Schallplatten gewinnen bei Anwendung elektrische Ladung von der Platte. Nach Gebrauch muß die Bürste
von »Lencoclean: L« einen Teil ihrer ehemaligen Brillanz und Dy- sehr sorgfältig gereinigt werden, damit sie bei der nächsten An-
namik wieder. Um der Forderung nach Objektivität zu genügen, wendung wirklich funktioniert.
müssen wir hier aber ganz klar sagen: Das »Naßfahren« ist eine seit In diesem Zusammenhang muß auch der »Parostatik« Disc Pree-
Jahren heftig umstrittene Sache. ner erwähnt werden, eine handliche Samtrolle mit einigem Innen-
Mit einigem Fug und Recht wenden sachverständige Kritiker fol- leben, der sich seit einem Jahrzehnt bei HiFi-Freunden bewährt —
gendes ein: 1. Die Handhabung ist umständlich (und nicht billig), ohne Nachfolgekosten, denn seine »Seele«, die innerste Schaum-
denn nach dem Abspielen muß die auf der Platte verbliebene Flüs- stoffrolle, braucht nur hin und wieder ein paar Tröpfchen Lei-
sigkeit sorgfältig abgetupft werden. 2. Einmal naß — immer naß: Da tungswasser.
das Bürstchen selbstverständlich nicht alle Staubpartikel aufneh- Kunststoffe bieten uns enorme technische und wirtschaftliche Vor-
men kann, backen die Übriggebliebenen um so fester an. Wer nun teile. Es ist bis jetzt noch kein Material ge- oder erfunden worden,
die Platte trocken abspielt, dürfte ein merklich verstärktes Hinter- aus dem man zu einem so günstigen Preis innerhalb von fünfund-
grundrauschen wahrnehmen. 3. Die meisten Abtastdiamanten zwanzig Sekunden eine Schallplatte herstellen könnte, wie wir sie
werden mit Spezialklebstoff an das Nadelträgerröhrchen ange- kennen und fordern.
45
Entladungspistole
und Ladungsableiter

Beim Druck auf den Griff der Antistatik-Pistole »Electronic Static Eliminator« Der elektrisch leitfähige Ladungsaufnehmer »Clean-up Delete« von Supex führt
von Zeepa wird die Luft in der Umgebung der Platte isoliert, so daß die elektro- die elektrostatische Aufladung der Platte unmittelbar vor dem Tonabnehmer
statische Aufladung abfließen kann. über den Masseanschluß des Tonarms ab.

Die Informationen, die in Form von winzigen Erhebungen und von Platte oder Haube anwenden, denn die Reibung beim Reini-
Vertiefungen der Rillenflanke eingeprägt sind, umfassen das ge- gen erzeugt Ladungen. Es gibt eine ganze Reihe von Solchen Pisto-
samte Spektrum dessen, was wir hören können; bei CD-4-Platten len - in unterschiedlichstem Design, so zum Beispiel von Zeepa, von
geht die Informationsbreite sogar weit über das vom Menschen VMP, von Sonetic. (Die Letztgenannte sieht eher wie ein Telefon-
Hörbare hinaus. Erst mit Hilfe eines Raster-Elektronen-Mikro- hörer aus; um die Ionen- Auslaß-Öffnung herum ist ein Kissen aus
skops, in 200facher oder 500facher Vergrößerung, können wir rotem Samt angebracht, so daß man während des Entlade-Vorgan-
überhaupt wirklich begreifen, wie fein die Modulationen sind, die ges gleichzeitig den Staub von der Platten-Oberfläche wegnehmen
uns eine ganze Oper konservieren. Diese unsäglich feinen »Berge kann.)
und Täler« werden von einer vergleichsweise groben Diamant- Einer der kleinsten und einfachsten »Entlader« stammt von Supex
nadel abgetastet, und selbst nach hundertmaligem Abspielen ist — “ und heißt Clean-Up Delete. Es ist ein dreieckiges Stück eines teil-
gewiß mit Einschränkungen — noch ein staunenswertes Quantum weise leitfähigen Textilmaterials, das an einer Messinghalterung
an Information da. Das Wundermaterial, mit dem so etwas möglich befestigt ist — in die Textilfasern sind Kupferfäden eingeflochten.
ist, heißt PVC. Allerdings hat PVC auch eine für uns lästige Eigen- Die ganze Vorrichtung wird mit dem Systemträger am Tonarm be-
schaft: es lädt sich bereitwillig auf — schon dann, wenn wir die festigt. Wird das Tonabnehmersystem auf die Platte abgesenkt, so
Schallplatte aus der Hülle ziehen. legt sich das dreieckige Textilstück auf die Platte, wobei eine
Durch ungeeignete Reinigungsversuche, zum Beispiel mit Tü- leichte Verringerung des Auflagegewichts einkalkuliert werden
chern, wird diese Ladung noch verstärkt. Trockene Luft hilft, die sollte. Die elektrostatische Aufladung wird über den metallenen
Ladung aufrecht zu erhalten. Künstliche Luftbefeuchtung ist ein Tonarm an Masse abgeleitet.
schwieriges und nicht ganz billiges Unternehmen. Zudem ist Wenn man dieses System benutzen will, so muß man natürlich den
feuchte Luft für die Elektronik, für die Kontakte nicht gerade das Tonarm neu ausbalancieren und das Auflagegewicht neu ein-
Ideale. stellen, denn das »Delete« verändert natürlich die Verhältnisse.
Darum hat man nach anderen Mitteln gesucht, mit der elektrosta- Neben seiner leitenden Eigenschaft sammelt das »Delete« auch
tischen Aufladung fertig zu werden. Eines davon ist die Antistatik- Staub ein; davon muß man es natürlich nach dem Abspielen be-
Pistole. Sie funktioniert so: Drückt man auf den Abzugshebel, so freien.
wird ein Piezoelement verformt und erzeugt eine hohe Spannung. Das beste und billigste Mittel allerdings, um elektrostatische Auf-
Beim Loslassen nimmt das Piezoelement seine alte Form wieder ladungen gar nicht erst in hohem Maße entstehen zu lassen, ist zu-
ein und erzeugt wieder eine Spannung — diesmal aber mit entge- gleich das für den menschlichen Organismus gesündeste. Man
gengesetztem Vorzeichen. Die Ladungen werden einem Paar zu- achte darauf, vor allem während der Periode, in der die Heizung
gespitzter Elektroden zugeführt; sie geben von ihren Spitzen aus auf Volldampf läuft, daß öfter als sonst gelüftet wird. Dann sollte
positive und negative Ionen an die Luft ab. Diese Ionen können sich — bei einigermaßen normalen Wetterbedingungen — die nötige
statische Ladungen neutralisieren. In einer Distanz von 30 bis Luftfeuchtigkeit von selbst einstellen. Auch großblättrige Pflanzen
40 cm von der Platte zieht man also langsam den Hebel der Pistole sind hervorragende — und schöne — Klimaanlagen. Ein weiterer
und läßt ihn ebenso langsam wieder los (damit sich keine allzu ho- Tip: legen Sie möglichst keine Teppiche aus reinen Kunststoffasern
hen Potentialdifferenzen ergeben, die zu internen Entladungen in Ihr Wohnzimmer. Dies alles zusammen genommen — und Sie
führen und die Wirksamkeit herabsetzen), wobei man mit der werden unter dem Geprassel elektrostatischer Entladungen kaum
»Mündung« immer auf die Platte zielt. zu leiden haben.
Das Gerät ist sehr einfach zu bedienen, und es entlädt nicht nur die Ein Stabilisator ist ein in unseren Breiten noch relativ unbekanntes
Platte, sondern auch die Staubschutzhaube des Plattenspielers, die Zubehör für den Schallplattenfreund. Im allgemeinen ist es ein zy-
auch aus Kunststoff besteht, und die folglich auch starke Ladungen linderförmiges Gebilde von einigem Gewicht, das mitten auf die
trägt. Die Ionisierungspistole sollte man immer nach dem Reinigen aufgelegte Schallplatte gesetzt wird; die Plattentellerachse paßt in
46
Zum Stabilisieren
und gegen Vibrationen

Der schwere Stabilisator »AT 618« von Audio-Technica verhindert Vibrationen Die elastischen Füße »Microsorber MSB 1« von Mikro-Seiki halten Erschütte-
der Platte und wirkt einer Verwellung entgegen, nützt aber wenig, wenn die rungen der Unterlage (Trittschall) vom Plattenspieler fern und helfen auch bei
Platte nur außen uneben ist. Rückkopplungsproblemen.

das Loch, das die cleveren Erfinder wohlweislich in das Fundament lich ein beträchtliches Mehrgewicht zu verkraften. Bei gesondert
des Zylinders eingebohrt haben. Übrigens: die cleveren Erfinder gelagerten Sub-Chassis kann das zu bewältigende Mehrgewicht die
sind — wie sollte es anders sein — unsere Freunde aus dem Land der Berechnungen des Konstrukteurs über den Haufen werfen. Wenn
aufgehenden Sonne, auch Nippon oder Japan genannt. das kein Fortschritt ist...
Voll Mißmut hatten die Untertanen des Tenno spitz bekommen, Der Stabilisator »U-Topish« (!) von Nagaoka bietet, das muß man
daß die meisten Platten nicht ganz plan sind, sondern im Gegenteil ihm lassen, einen Lustgewinn. Er ist nämlich aus transparentem
mehr oder minder verwellt. Das rührt daher, daß man einmal mit Plexiglas gestaltet, und im Inneren befindet sich eine künstliche
dem PVC sparen muß — das ist nämlich ein Erdöl-Produkt, und Erd- Blume. Wenn sich das nun dreht... in der Tat ein anmutiges
öl ist teuer — und zum zweiten keine Zeit hat, die frischgepreßte Bild!
Schallplatte gehörig auskühlen zu lassen — die Preßmasse wird Professioneller ist der Audio Technica AT-618, und auch ..etwas
nämlich bei 125° verarbeitet. Was tut die Platte, wenn sie warm in schwerer. Er wiegt über !'» kg. Am Fuß hat er eine Gummimuffe,
die Hülle geschleudert wird? Sie nimmt es (und wird) krumm. damit das Metall nicht auf dem Label aufliegt.
Das aber mag der Plattenfreund wieder nicht, denn Verwellungen Übrigens — bei Platten, die nur am Rande verwellt sind, taugen
führen zwangsläufig zu Verzerrungen. Drauf sagten sich die mit beide nichts.
fernöstlicher Weisheit gewappneten Schlauberger mit Goethe: Ernstzunehmen sind dagegen Schock- Absorber. Das sind Füße, die
»Und bist du nicht willig, so brauch’ ich Gewalt« und wuchteten man unter die vier Ecken der Zarge stellt, anstelle der oder unter
oben genannten Stabilisator der ächzenden Platte mitten ins die Füße, die der Hersteller mitgeliefert hat. Sie haben eine wich-
Herz... zwei Fliegen mit einer Klappe schlagend: einmal hat man tige Funktion. Da sie in der Höhe verstellbar sind, kann man mit
ein neues Zubehör (und damit eine Zugriffsmöglichkeit zum Geld- ihrer Hilfe den Plattenspieler wirklich waagerecht aufstellen —
beutel des Kunden) kreiert, zum zweiten kann man weiter am PVC wichtig für die Skating-Kompensation. Dann schützen sie den
und an der Zeit sparen — schließlich gibt es ja nun den Stabilisa- Plattenspieler vor Trittschall oder Körperschall — empfehlenswert
tor. besonders bei auf Rollen stehenden HiFi-Türmen, und bei Rega-
Plattenteller-Motor, Antriebsriemen und Achse haben nun natür- len und Sideboards, die auf älteren Parkettfußböden stehen.
Schließlich entkoppeln sie den Plattenspieler von seiner Stellfläche
und verhindern so das akustische Feedback, das mit Recht gefürch-
tet wird.
Sollte allerdings Ihr Plattenspieler schon ab Werk Dämpferfüße
haben, so sind zusätzliche Schock-Absorber nicht zu empfehlen.
Eine weitere kritische Situation tritt ein, wenn die Resonanzfre-
quenz des Plattenspielers in der Nähe der Resonanzfrequenz des
Tonarms liegt.
Zwei Dämpfer-Füße möchten wir hier vorstellen: den »Microsor-
ber MSB-1« von Micro-Seiki und die »Howl Stoppers — Type 5«
von Living Audio. Im Vergleich: die »Howl Stoppers« haben die
höhere Nachgiebigkeit und sind besonders für Plattenspieler mit
geringem Gewicht zu empfehlen. Im Prinzip aber arbeiten alle Iso-
lierfüße auf identische Weise.

Links ein etwas eigenwilliger Stabilisator »U-Topish« von Nagaoka, der an alt-
Verwellte Platten gehören seit geraumer Zeit zum täglichen Är-
englische Glas-Briefbeschwerer erinnert. Rechts die Schockabsorber »Howl gernis der Musikfreunde, seitdem die Hersteller der schwarzen
stoppers Type 5« von Living Audio als elastische Füße eines Plattenspielers. Scheiben ihre Knausrigkeit auf die Spitze getrieben und je Platte
47
Zubehör
für wellige Platten

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Der Stoßdämpfer »DiscTraker« von Discwasher wird an den Schrauben befe- Die Plattentellermatte »Spectra« soll Resonanzschwingungen der Schallplatte,
stigt, die das Tonabnehmersystem am Tonarm halten. die sich auf den Tonabnehmer übertragen, unterdrücken.

nur noch 120 Gramm Preßmasse genehmigt haben. (Dabei ist PVC wirkt neben dem Tonabnehmersystem wie ein klobiges Objekt.
ein Abfallprodukt der Erdölchemie und wird, bei steigendem Ben- Selbstverständlich muß der Tonarm nach der Montage des »Disc-
zinverbrauch, in immer größeren Mengen und immer billiger an- Trakers« neu ausbalanciert und die Skating-Kompensation neu
geboten.) eingestellt werden. Weiter empfiehlt der Hersteller, die Auflage-
Die Wellen auf der Platte haben ganz unangenehme Wirkungen. kraft um 6 Milli-Newton zu erhöhen.
Ebenso wie der Gaudibursch auf der Achterbahn, wird das Tonab- Die Erwartungen, die wir an ein solches Zubehör stellten, wurden
nehmersystem bei der »Bergfahrt« nach unten gepreßt und umge- nicht ganz erfüllt — die negativen Einflüsse von Verwellungen wur-
kehrt bei der »Talfahrt« angehoben. den nicht aufgehoben, und die Resonanzfrequenz des Tonarms
Das dauernde Auf-und-Ab verändert also ständig die Auflagekraft wurde nicht beeinflußt. Die Methode, die Shure bei seinem System
und damit den vertikalen Abtastwinkel, denn je nach Größe der V 15.1V anwendet, nämlich ein Bürstchen aus Kohlefiber-Fasern
Auflagekraft taucht das Tonabnehmersystem mehr oder weniger am System anzubringen, scheint uns da mehr zu versprechen.
tief ein. Die Abweichung vom vorgeschriebenen vertikalen Ab- Ein anderer Versuch, mit den Plattenverwellungen fertigzuwer-
tastwinkel führt zu Verzerrungen; hierbei sollte die Zeitkompo- den, ist eine Matte mit einem Durchmesser von 30cm, die auf den
nente nicht unterschätzt werden, denn das Auf-und-Ab bedeutet Plattenteller aufgelegt wird. Sie führt den Namen »Spectra« und
auch ein Vor-und-Zurück der Nadel in der Rille. besteht aus drei Schichten von Elastomeren unterschiedlicher
Die Veränderung der Auflagekraft kann ein solches Maß errei- Dichte, die im Vakuum emulsioniert und verschmolzen werden.
chen, daß der notwendige gute Kontakt zwischen Diamant und Ril- Diese Matte hat die besondere Eigenschaft, die aufgelegte und
lenflanken nicht mehr vorhanden ist; im Extremfall springt die Na- leicht angepaßte Schallplatte auf der ganzen Fläche festzuhalten.
del sogar aus der Rille und beschädigt die benachbarten Segmente. Vibrationen der Platte werden stark bedämpft. Allerdings — bei
Um dies möglichst zu verhindern, muß der Hersteller von Tonab- stark verformten Platten funktioniert die Sache nicht, sie bleiben
nehmersystemen einen fein abgewogenen Kompromiß bei der nicht richtig haften und profitieren nicht im gewünschten Maße von
Entwicklung der Tonträger-Lagerung finden; dieses Lager, in den der dämpfenden Wirkung. Wie gut hatte es da unser Opa. Schel-
meisten Fällen eine Gummimuffe, hat große Belastungen auszu- lackplatten waren zwar zerbrechlich — aber eben.
halten, darf aber dennoch nicht zu steif sein. Und nicht zu schnell Auf Anhieb glaubt es kaum ein Mensch, auch der engagierte
altern. HiFi-Fan nicht, wie verheerend eine abgeschliffene oder gesplit-
Um dem Problem der verwellten Platten beizukommen — denn mit
einem Entgegenkommen der Plattenhersteller ist Kaum zu rechnen
— hat die Discwasher Inc. eine Vorrichtung erfunden, die den Na-
men »DiscTraker« führt. Sie wird zusammen mit dem Tonabneh-
mersystem am Tonkopf angeschraubt und besteht aus einem klei-
nen, transparenten Kunststoffzylinder, in dem ein Kolben mit
Achse gleitet. Eine Riffelung an der Zylinderwand erlaubt es der
Luft, bei einer Kolbenbewegung an ihm vorbeizugleiten. Der Zy-
linder — an einer seiner Endflächen ist ein Filzstück aufgeklebt —
sitzt auf der Platte auf. Bei richtiger Justierung des Kolbens ist
seine Ruhestellung genau in der Mitte zwischen den beiden
Endflächen des Zylinders. Der auf der Platte aufsitzende Zylinder
kann also entsprechend der Verwellung der Platte Auf-und-Ab-
Bewegungen machen, die durch die zu verdrängende Luft ge- Links noch einmal der Stoßdämpfer »DiscTraker« mit allen Einzelteilen vor der
dämpft werden. Montage. Rechts die schwingungsdämpfende Plattentellerauflage »Spec-
So interessant das Funktionsprinzip auch ist, der »DiscTraker« tra«.

48
Zur Überprüfung
der Abtastspitze

STANToONn
STYLUS WEAR GAUGEN

Mit dem Nadelmikroskop »Nagaoka« läßt sich der Der Betriebsstundenzähler »Stylus wear gauge« von Stanton gibt durch eine wandernde Unterbrechung
Zustand der Abtastspitze überprüfen. eines Quecksilberfadens an einer Skala die Zeit an, in der der Plattenspieler insgesamt eingeschaltet war.

terte Abtastnadel auf die Rillenflanken der Schallplatte wirkt! Wie »im strammen Dienst« abgeleistet hat. (Denn der Abschliff ist der
sie sich einfräst, die Modulationen weghobelt, tiefe Nuten hinter- Betriebszeit in etwa proportional.) Da hat die amerikanische Firma
läßt und schon bei einmaligem Abspielen eine funkelnagelneue Stanton ein praktisches, handliches, im Preis vernünftiges Be-
Platte ruiniert. Erst wenn man das mal in 550facher Vergrößerung triebszeit-Meßgerät gebaut, das den schönen Namen »Stylus Wear
gesehen hat, auf einem Raster-Elektronen-Mikroskop-Foto - erst Gauge« trägt und so funktioniert: In Ruhestellung liegt der Ton-
dann läßt man sich überzeugen. arm leicht auf dem Schalter des Gerätes auf. Wird er abgehoben,
Dabei leuchtet es eigentlich ein, denn: Die Kontaktfläche zwischen wird ein Stromkreis geschlossen. Nun wandert eine Bezugsmarke
Rille und Abtastnadel ist sehr klein, nur einige tausendstel Milli- an einer Skala entlang, die in verschiedenfarbige Zonen unterteilt
meter in der Länge und Breite. Die Abtastnadel erfährt eine hohe ist: grün — 0-200 Std., gelb — 200-500 Std., rosa — 500-1000 Std.
Beschleunigung, die an der jeweiligen Rillenflanke jäh gestoppt Pfuschen kann man dabei nicht. Aber nach 1000 Stunden das Dis-
wird. Setzt man nun Fläche, Geschwindigkeit und Masse (der Na- play umdrehen — und die Betriebszeit des— nun hoffentlich — neuen
del) in eine Beziehung, so läßt sich leicht errechnen, daß die Nadel Diamanten messen. i
einen enormen Druck auf die Flanke ausübt — umgerechnet auf den Der kluge Mann ersetzt seinen Abtastdiamanten rechtzeitig — das
Quadratmeter bis zu vier Tonnen! ist nämlich viel billiger, als neue Platten kaufen. Allerdings sollte
Es ist klar, daß auch der härteste Stoff, also der Diamant, abge- man sich nicht blindlings einen neuen Nadeleinschub holen. Es gibt
schliffen wird — sonst gäbe es schließlich keine Brillanten. Daß er nämlich in Idar-Oberstein eine Firma, die für wenig Geld Ihr Ton-
auch splittern kann (nämlich wenn man das System auf die Platte abnehmersystem mit dem besten Abtastdiamanten ausrüstet, den
oder — Gott behüte — auf den Plattenteller fallen läßt), glaubt auch es zur Zeit gibt. Er ist bei HiFi-Kennern bekannt unter dem Namen
kaum jemand so ohne weiteres. Es stimmt aber trotzdem. Ein »Paroc-Nadel«; die Firma Pfeiffer in Bielefeld hat die Vertriebsor-
Diamant ist nämlich nicht in allen Richtungen gleich hart, er hat ganisation übernommen. Darauf sollten Sie Ihren Fachhändler an-
Spaltebenen. (Auch, das kann man unter dem Raster-Elektro- sprechen — wenn er gut ist, kennt er die »Paroc-Nadel« sowieso.
nen-Mikroskop sehen.) In beiden Fällen bilden sich gefährlich Wenn nicht — wechseln Sie den Händler.
scharfe Kanten heraus und die verwüsten die teuren Platten. FG,
Fazit: Wollen wir unsere Platten im bestmöglichen Zustand erhal-
ten, so muß der Zustand des Abtastdiamanten regelmäßig über-
prüft werden, damit man einen abgeschliffenen oder gesplitterten
Diamanten rechtzeitig ersetzen kann, bevor er Schaden anrich-
tet.
Mit bloßem Auge kann natürlich niemand den Zustand eines Dia-
manten beurteilen. Darum haben gute Fachhändler ein Mikro-
skop. Auch für den Heimgebrauch und zu akzeptablem Preis gibt
es ein Mikroskop: das »Chibisuko Nagaoka«, ein handliches Ge-
rät, das Vergrößerungen bis zum Faktor 500 zuläßt. Mit ein biß-
chen Fingerfertigkeit und guter Beleuchtung (für die man selbst
sorgen muß) kann man mit diesem Mikroskop den Abtastdiaman-
ten zumindest auf Verschmutzungen hin untersuchen — das ist
schon ein großer Gewinn. Ob man hiermit auch den Grad des Ab-
schliffs feststellen kann, muß man bezweifeln. Schon allein darum,
weil es der langen Erfahrung des Fachmannes bedarf, um die De- Links ein zur Überprüfung in der Halterung des Nagaoka-Nadelmikroskops ein-
formation wirklich zu beurteilen. gelegter Tonabnehmer. Rechts der magnetisierte Betriebsstundenzähler, des-
Viel nützlicher ist daher eine Kontrolle der Zeit, die der Diamant sen eingebauter Spiegel zeigt, ob die Abtastspitze verschmutzt ist.

49
rg

1. Kelateiniter.N
DMECT DRIVE TURANTABLE AP-2727

vopaat nn u en Gy
Die Messungen an den getesteten Geräten wurden vom Institut IAF nach IEC-Empfehlungen und
den Normen CEI, DIN und IHF vorgenommen. Die in »stereoplay« abgedruckten Meßergebnisse
wurden ohne irgendwelche Veränderungen den Unterlagen des IAF entnommen. Die Beurteilun-
gen in den zu den Tests gehörenden Texten geben die persönliche Meinung der Autoren wieder.

Ein guter Plattenspieler


(wenn er einen guten Tonarm hätte)
Ist es denn heute noch möglich, bei der Planung eines HiFi-Gerätes
etwas falsch zu machen? Es sieht fast so aus. Der Sharp-Corporation ist es
jedenfalls mit dem Tonarm ihres Optonica RP-2727 gelungen.
Eine solche Fehlleistung hätten wir von dieser Firma nicht erwartet,
die in den letzten Jahren erfolgreich ein gutes HiFi-Image unter dem Label
Optonica aufbaute und insbesondere durch Cassettengeräte
von vorbildlichem Bedienungskomfort Aufsehen erregte. Ansonsten bietet
der Plattenspieler ein ansprechendes Design, funktioniert zuverlässig
und wartet mit respektierlichen Leistungen auf.
dazu keinerlei Hinweise gefunden. Wir vermuten, daß die Marke
Automatischer Plattenspieler mit Direktantrieb: Optonica RP-2727.
Gerätenummer: 70701349. zur Justierung des Tonarmüberhangs dient.
Hersteller: Sharp Corporation, Osaka, Japan. Auf der linken Gehäuseseite kann mit zwei Drehknöpfen für beide
Importeur: Sharp Electronics (Europe) GmbH, Steindamm 11, Drehzahlen getrennt eine Feineinstellung vorgenommen werden.
2000 Hamburg. Zwischen den beiden Drehknöpfen liegt eine Stroboskopeinrich-
Mittlerer Verkaufspreis: ca. 598DM. tung, die originell gestaltet ist. Während für die 33er Drehzahl di-
rekt die am Plattenteller angebrachten Stroboskopmarken zu be-
obachten sind, ist für die 45er Drehzahl eine zweite Markenreihe
maßgebend. Sie ist weiter unten am Plattenteller angebracht, so
daß sie vom Gehäuse verdeckt wird. Sichtbar wird sie erst durch die
optische Wirkung eines Plexiglasprismas. Dieses enthält auch die
Neonlampe, die, von der Netzfrequenz gespeist, die Stroboskop-
marken beleuchtet. Auf dem Plattenteller liegt eine ansprechend
aussehende Gummiauflage. Eine Reihe von darauf angebrachten,
strahlenförmig angeordneten Einbuchtungen ermöglichen einen
bequemen Zugriff zum Plattenrand. Allerdings funktioniert dies
nicht für die (sowieso recht seltenen) Platten mit 25cm Durchmes-
ser.
Der Tonarm ist S-förmig aus Aluminium, mit einer Systemträger-
befestigung nach EIA-Standard und Auflagekrafteinstellung mit-
tels drehbaren Gegengewichts. Es ist auch eine Vorrichtung für die
seitliche Ausbalancierung des Arms vorhanden. Um diese Einstel-
lung ausführen zu können, bringt man vorher das Tonabnehmersy-
stem korrekt an, stellt die vertikale Balance her und dreht die Auf-
Das Angebot von Sharp umfaßt unter der Marke Optonica eine lagekraft und die Skating-Kompensation auf Null zurück. Dann
komplette Serie von HiFi-Geräten. Besonders interressant sind die kippt man das Gerät auf eine Seitenkante. Das seitliche Gegenge-
Cassettenlaufwerke, die mit einem automatischen Suchsystem wicht wird dann solange verstellt, bis sich der Arm weder nach in-
ausgerüstet sind (wir erinnern an das außergewöhnliche Modell nen noch nach außen bewegt. Der Arm ist dann ausbalanciert, und
RP-3838, das bereits in stereoplay getestet wurde). Die Herstel- geringfügige Abweichungen des Gehäuses von der Horizontallage
lung von Plattenspielern dagegen beschränkt sich auf wenige Mo- haben keinen Einfluß mehr auf die Führung der Abtastspitze in der
delle. Gegenstand unseres heutigen Tests ist der RP-2727 H, ein Rille. Ein negativer Punkt ist zu vermerken: Die kleine Halterung,
direktangetriebener Automat. Das Gerät hat ein attraktives De- auf welcher der Tonarm in seiner Ruhestellung liegt, verfügt über
sign, angenehm durch das Mattschwarz des Gehäuses, das metalli- keine Blockiereinrichtung. Bei einem Transport kann der Arm da-
sche Grau der Tonarmbasis, die Stroboskopscheibe und die An- her in gefährlicher Weise hin und her gleiten. Gegebenenfalls sollte
ordnung der verschiedenen Bedienungselemente. Die Linienfüh- der Arm dann mit Klebeband fixiert werden.
rung wirkt durch die eingeschränkte Höhe des Gehäuses langge- Zu dem positiven Eindruck von Gepflegtheit, der durch die äußere
streckt. Die Bedienungselemente für die Tonarmfunktionen (Lift, Anmutung entsteht, kommt eine Konstruktion von gutem Niveau.
Antiskating und Plattendurchmesserwahl) befinden sich am Fuße Das Kunstharzgehäuse dient gleichzeitig als Basis und Stütze für
der Tonarmhalterung. Die Anschlagschraube für den Nadelauf- den Motor. Den speziellen Kunstharzen ist Zinkpulver beigefügt,
setzpunkt beim Automatikbetrieb ist jedoch von unten zugänglich. wodurch nach Aussage des Herstellers eine höhere Robustheit und
Vorne rechts sind vier Drucktasten aufgereiht, mit denen die eine größere Immunität gegenüber Erschütterungen von außen
Drehzahl gewählt wird, Start und Stop betätigt werden und die un- (mit der damit verbundenen größeren Sicherheit gegen akustische
unterbrochene Wiederholung der Platte veranlaßt werden kann. In Rückkopplung) erreicht wird. An diesem tragenden Chassis, das
der unmittelbaren Nachbarschaft dieser Tasten am Rande des Plat- mit zahlreichen Verstrebungen versehen ist, sind alle mechani-
tentellers befindet sich ein mysteriöser, konisch geformter Stum- schen Teile befestigt: der Motor, die Steuerelektronik und das
mel mit einer roten Marke. In der Bedienungsanleitung hatten wir Netzteil. Die elastischen Standfüße ragen durch vier Löcher in der
>1
Links der beanstandete Tonarm
mit der seitlichen Balancemög-
lichkeit und dem Wahlhebel für Kurzkommentar Optonica RP-2727
die Plattendurchmesser. Unten
der Plattenteller mit den Stro-
boskopmarken. Ganz unten die
Reihe der Bedienungselemen- Design: Moderne, elegant schlanke Linie. Das Gerät paßt in
te. Die Taste »Repeat« läßt den jede Umgebung.
Abspielvorgang beliebig oft
wiederholen. Unten rechts der
in seine Einzelteile zerlegte Mo-
tor. Man erkennt die doppelte Bedienung: Vollständig automatischer Plattenspieler. Alle
Lage der Spulen.
Möglichkeiten, die von einem solchen Gerätetyp erwartet
werden, sind vorhanden. Allerdings kann der Tonarm nicht
arretiert werden.

Aufbau: Sorgfältig, sowohl beim Laufwerk wie auch beim


Tonarm und anderen Bestandteilen. Sehr hohes Verarbei-
tungsniveau.

Qualität: Fast alles gut (Störabstand, Drehzahlschwankun-


gen, Auflagekraftskala, Automatikfunktion). Sehr hoch al-
lerdings der Fehlwinkel des Tonarms als Konsequenz einer
fehlerhaften Planung.

Preis: Abgesehen von dem Mangel am Tonarm ist der Preis


der Gerätekategorie angemessen.

OPTONICA

BE URNTABLE RP-2727 \) OTm;

Bra eo.

Bodenplatte ins Gehäuseinnere und sind mit der tragenden Struk- Differenz zwischen den beiden Kurven nehmen wir an, daß der
tur verbunden. Die Bodenplatte hat daher keine Stützfunktion zu Arm (zumindest der unseres Testexemplars) nicht nur fehlerhaft
erfüllen. Der elektronisch geregelte Gleichstrommotor hat als be- geplant ist, sondern daß auch seine Ausführung (bestenfalls nur der
sonderes Kennzeichen eine doppelte Lage von Flachspulen, ähn- Hinweis in der Bedienungsanleitung zur Positionierung des Sy-
lich denen, wie sie erstmals von Dual verwendet wurden. Ein 72po- stems) falsch ist.
liger Frequenzgenerator soll eine besonders gleichmäßige Bewe- Die Enttäuschung über dieses Ergebnis wurde auch durch die gu-
gung gewährleisten. ten Resultate der übrigen Meßwerte nicht wieder gut gemacht. Die
Im Meßlabor haben wir eine unangenehme Überraschung erlebt, Gleichlaufschwankungen zum Beispiel sind sehr gering, der Stör-
als wir anfingen, den tangentialen Spurfehlwinkel zu messen. Wenn abstand, insbesondere bei bewerteter Messung, ist recht hoch und
man das Tonabnehmersystem so positioniert, wie es in der Bedie- die Präzision der Auflagekraftskala hervorragend. Die Eichung der
nungsanleitung empfohlen wird, bekommt man eine ungewöhnli- Antiskatingskala liegt im Durchschnitt. Auch die angenehme Be-
che Kurve mit einem einzigen Minimum bei etwa 10cm Radius und dienung lernt man am Optonica 2727 schätzen. Die Hochlaufzeit
einem insgesamt unzulässig hohen Fehler, besonders am Platten- ist ausreichend kurz, und die Bedienungselemente sind insgesamt
rand. Unsere erste Vermutung war, daß diesem erstaunlichen Wert praktisch zu handhaben. Uns störte, wie schon gesagt, das Fehlen
eventuell ein Meßfehler unsererseits zugrunde liegt. Darauf haben einer Blockiervorrichtung in der Ruhestellung des Tonarms.
wir aufgrund der geometrischen Daten des Arms, die vom Herstel- Der Verkaufspreis der Optonica RP-2727 liegt knapp unter 600
ler angegeben werden, ein noch verwirrenderes Ergebnis bekom- DM. Dieser Preis wäre ein gutes Argument, wenn man den Plat-
men: ein Fehlwinkel, der immer positiv ist und bei 14cm radialem tenspieler einem anspruchsvollen Käuferkreis empfehlen möchte.
Abstand 6,5 Grad erreicht! Dieser rein rechnerische Wert läßt sich Doch ganz guten Gewissens kann man dies der Tonarm-Konstruk-
durchaus mit dem zuvor gemessenen Wert in Deckung bringen, in- tion wegen nicht tun. Es bleibt zu hoffen, daß auch die Sharp-Kon-
dem man den Überhang verändert. Dieser Überhang ist auch der strukteure sich darüber Gedanken machen — und ein Nachfolge-
einzige Parameter, auf den man Einfluß nehmen kann, ohne Ver- modell mit verbessertem Tonarm entwickeln.
änderungen am Arm selbst vorzunehmen. Aufgrund der großen F. G.
52
Meßwerte OPTONICA RP - 2727
Abweichung der mittleren Drehzahl vom Sollwert: Feineinstellung möglich

Drehzahl-Feineinstellungsbereich: bei 33 Upm-6,62 % + 4,73% Ausreichend großer Feineinstellungsbereich,


bei 45 Upm - 7,34 % + 5,10% aber nicht sorgfältig auf die Nenndrehzahl ab-
gestimmt.

Gleichlaufschwankungen bei 33 Upm: linear bewertet Insgesamt sehr niedrige Werte. Sehr gute Lei-
0,08% 0,05% stung.

links rechts
Rumpel-Fremdspannungsabstand: 40,0dB 38,5 dB Mittelmäßig bei linearer Messung, gut bei be-
Rumpel-Geräuschspannungsabstand: 65,0dB 65,0dB werteter Messung.

Hochlaufzeit: bei 33Upm 1,8s Ausreichend kurz für Amateuranwendung.


bei 45Upm2,1s

Skalenwert Meßwert
0,50 Pond 0,50 Pond
1,00 Pond 1,00 Pond
1,50 Pond 1,50 Pond
2,00 Pond 1,95 Pond
Genauigkeit der Auflagekraft-Einstellung 2,50 Pond 2,45 Pond Perfekte Übereinstimmung zwischen den an-
3,00 Pond 2,95 Pond gegebenen und den reellen Werten.

Genauigkeit der Antiskating-Einstellung Auflagekraft Skalenwert


(Skalenwert für korrekte Skatingkompensation 0,5 Pond 0,75 Pond
beim rillenfreien Teil der Testplatte): 1,0 Pond 1,50 Pond Um die richtige Kompensation zu erreichen,
1,5 Pond 2,00 Pond müssen höhere Werte als auf der Skala aufge-
2,0 Pond >83 Pond druckt eingestellt werden.

——t) (9) -— 0/4] (m)

Der gezeigte Verlauf ergibt sich, wenn man das


Tonabnehmersystem gemäß den Hinweisen in
der Bedienungsanleitung montiert. Der Fehl-
winkel ist sehr hoch, vor allem am Plattenrand.
Die gestrichelte Kurve stellt den Verlauf des
Verhältnisses zwischen Spurfehlwinkel und

Tangentialer Spurfehlwinkel
(gemessene Kurve): ralIAARIS Abstand von der Plattenmitte dar. Dieser Wert
ist besonders wichtig, weil die Abtastverzer-
rungen direkt davon abhängen.

igIo
|
| IM
Analog zur obigen Grafik stellen die Kurven den
Spurfehlwinkel dar, jedoch hier rein rechne-

Mi
risch ermittelt auf der Grundlage der geometri-

il a
schen Daten des Arms, die vom Hersteller an-
\
| | I
gegeben werden. Die Wertesind sehr hoch, und
der Arm muß als Fehlentwicklung eingestuft
werden. Die Abweichung gegenüber der obe-
Tangentialer Spurfehlwinkel ren Kurve ergibt sich aus dem Unterschied im
(errechnete Kurve): Überhang.

Antriebsart: Direktantrieb

Plattentellerdurchmesser: 31cm

Netzanschluß: 110/220/240 V 50/60 Hz


MARANTZ 1072
PIONEER SA-606
ca.650DM ca. 528 DM
Ein Amerikaner aus Tokio
und ein Japaner aus Brüssel
Für unseren Fotografen repräsentiert Marantz die amerikanische Technologie,
Pioneer die japanische. Mit dem Unterschied, daß der Japaner Pioneer
in Belgien hergestellt wird und der andere, der Amerikaner, aus Japan
kommt. Allerdings ist es wohl für Sie gar nicht so wichtig, woher
die Geräte kommen, sondern ob sie gut gemacht sind.

Vollverstärker: Marantz 1072. Vollverstärker: Pioneer SA 606.


Gerätenummer: keine Angabe. Gerätenummer: YB 8400132E.
Hersteller: Marantz Company Inc., P.O. Box 99, Sun Valley, California Hersteller: Pioneer Electronic Corporation, 15-5 Ohmori Nishi
91352 — USA. 4-Chome, Ohta-Ku, Tokio, Japan.
Importeur: Superscope GmbH, Max-Planck-Str. 22, 6072 Dreieich. Importeur: Pioneer-Melchers, Schlachte 39-40, 2800 Bremen.
Mittlerer Verkaufspreis: 650 DM. Mittlerer Verkaufspreis: 528 DM.

k Tenbancget Tuner
Tonbandgerät Tuner
u
Er Reserve
? "1 Reserve
Er ‘ Lautsprecherpaar 1
»s
Plattenspieler 1 Lautsprecherpaar1
E® Lautsprechergaar 2 > - "Lautsprecherpaar 2
Plattenspieler 2 | a Kopfhörer r Plattenspieler ar Kopfhörer,
Eu, II: 50 5 Bi nr

Marantz 1072 schlossen werden. Für zwei Boxenpaare sind Ausgänge vorgese-
hen, die jedes für sich allein oder gemeinsam angesteuert werden
Verglichen mit dem letzten Modell, dem 1070, hat der 1072 ein können. Eine Klinkenbuchse an der Frontseite ist für den Kopfhö-
nüchterneres und einfacheres Design. Die Designer von Marantz, rer gedacht. Für die Lautsprecheranschlüsse wurden die prakti-
die alles andere als modebewußt und gegenüber Neuerungen be- schen Federklemmen verwendet. Gegenüber anderen Klemmen-
kanntlich nicht sehr aufgeschlossen sind, kehrten zur Ganzalumi- ausführungen weisen sie einen höheren Klemmendruck auf (so
niumfrontplatte zurück, die für die Produkte dieses Hauses Tradi- wird ein zuverlässiger Kontakt gesichert) und erlauben auch den
tion ist. Das Ergebnis ist allerdings weder besonders gelungen, Anschluß von Kabeln mit beachtlichem Querschnitt. (Wir erinnern
noch originell. Dennoch fanden wir, daß sich das Gerät durchaus nochmal daran, daß ein großer Kabelquerschnitt weniger Übertra-
harmonisch in eine moderne Umgebung einfügt. Das Verarbei- gungsverluste in den Lautsprecherleitungen mit sich bringt).
tungsniveau ist akzeptabel, aber wir kritisieren die völlig glatten Am 1072 findet man nur die unbedingt notwendigen Bedienungs-
Drehknöpfe (eine andere alte Tradition von Marantz), die ein kräf- elemente. Es ist aber eine Tiefensperre mit einer Grenzfrequenz
tiges Zupacken notwendig machen. Die Beschriftungen an der von 20Hz und einer Steilheit von 12dB pro Oktave vorhanden.
Frontseite sind gut lesbar und verständlich. Besonders praktisch Ein Umschalter für Stereo und Mono gehört ebenfalls zur Ausstat-
erschien uns der schwarze, sofort erkennbare Strich, welcher die tung. Alle Einsteller (Klang, Lautstärke, Balance) sind mit Stufen
Zeigermarke der Drehknöpfe hervorhebt. Die Linearstellung der versehen, die etwas härter als gewohnt einrasten. Beim Ein- oder
Klangeinsteller hingegen wird nicht in angemessener Weise deut- Ausschalten des Verstärkers ist nicht das geringste Störgeräusch
lich gemacht. Was die Vielseitigkeit betrifft, so bietet der 1072 we- wahrnehmbar und zwar bei allen Stellungen des Lautstärkestellers,
niger Anschluß- und Einstellmöglichkeiten als sein Vorgänger. unabhängig davon welchen Eingang man gewählt hat. Dies wird
Dies rechtfertigt den geringeren Preis des neuen Modells, obwohl durch eine elektronische Schaltung erreicht, die nach dem Moment
es jedoch imstande ist, eine höhere Leistung zu erbringen und Da- des Einschaltens die Funktionsbereitschaft um etwa 5Sekunden
ten von ebenbürtigem, wenn nicht gar höherem Niveau aufweisen verzögert. Während dieser Zeit ist das Musiksignal zwar wahr-
kann. Den Mikrofoneingang hat der Hersteller dieses Mal wegge- nehmbar, aber extrem gedämpft. Schaltgeräusche irgendwelcher
lassen, da er einen eigenen Vorverstärker erfordert. Ebenso fehlt Art sind jedenfalls nicht hörbar. Beim Umschalten der Phonoein-
die Möglichkeit einer Auftrennung zwischen Vor- und Endstufe; gänge ist ein leichtes Knacken wahrnehmbar. Es verschwindet
Anschlußbuchsen für ein zweites Tonbandgerät und Netzausgänge aber, indem man den Schalter langsamer dreht. Die Wirkungs-
für die Versorgung von weiteren Geräten sind ebenfalls nicht mehr weise der Klangeinsteller ist für jede Position, besonders aber in
vorhanden. Dagegen wurde das neue Modell mit einem zweiten den Tiefen, sehr gleichmäßig.
Phonoeingang ausgestattet. Somit können am 1072 zwei Platten- Wirft man einen Blick in das Innere des Gerätes, so fallen sofort
spieler, ein Tuner, ein Zusatzgerät und ein Tonbandgerät ange- zwei verlängerte Wellen mit Kardangelenken auf. Sie verlängern
55
Was die Vielseitigkeit
betrifft, halten sich die
beiden Geräte etwa die
Waage. Der Marantz hat
zusätzlich eine gute
Tiefensperre (12dB pro
Oktave) und einen Ste-
reo/Mono-Schalter, der
Pioneer hat dafür zwei
präzise VU-Meter mit
zusätzlichen LED-Spit-
zenanzeigen:

Zwei interessante und


originelle konstruktive
Lösungen: bei Marantz
die Verwendung von je
zwei Kardangelenken
zur Verlängerung der
Achsen bis zum Ein-
gangswahlschalter, der
hinten bei den Buchsen
plaziert ist. Bei Pioneer
die Anwendung von
zwei Netztrafos, einer
für die Endstufen und
ein kleinerer für die
stabilisierte Span-
nungsversorgung des
Vorverstärkers und der
Treiber.

Die Balanceeinsteller
als Flachbahneinsteller
bei Marantz und als
Dreheinsteller bei Pio-
neer. Beide sind mit ra-
stender Mittenstellung
versehen für den Fall,
daß die Lautsprecher
gleich weit vom Hör-
platz entfernt sind.

die Achsen der Eingangswahlschalter bis zum hinteren Teil des Der Netztrafo ist ausreichend groß, aber nicht abgeschirmt. Er liegt
Gerätes, wo sich die entsprechenden Buchsen befinden. Eine um- aber so weit von den empfindlichen Bereichen (Eingänge, RIAA,
fangreiche Verkabelung der Eingangsbuchsen, die oft Anlaß zu er- Vorverstärker) entfernt, daß die Störabstände nicht beeinträchtigt
höhtem Störgeräusch gibt, wird so vermieden. Die Anwendung werden. Wir haben festgestellt, daß das Störgeräusch der hochpe-
von Kardangelenken erleichtert nicht nur die mechanische Pla- geligen Eingänge (Tuner, Tape, Aux) selbst bei voll aufgedrehter
nung des Gerätes, sondern läßt auch bei der Montage größere To- Lautstärke praktisch nicht wahrnehmbar ist, und auch bei den
leranzen zu. Das Innenleben des Gerätes mit einer einfachen, aber Phonoeingängen recht niedrig ist. Die Leistungsendstufen — kom-
ordentlichen Montage, zeugt von einer geschickten und sorgfälti- plementär aufgebaut — sind auf einem Kühlkörper aus Alumini-
gen Planung. Fast alle Bauteile sind auf einer großen Platine unter- umprofil montiert, welches stark gerippt und schwarz eloxiert ist,
gebracht, die den Hauptteil des zur Verfügung stehenden Raumes um die Wärmeableitung zu verbessern. Die Versorgungsspannung
in Anspruch nimmt. Auf dieser Platine befinden sich alle haupt- ist symmetrisch.
sächlichen Schaltkreise (RIAA-Entzerrer, Netzteil und Endstu-
fen). Andere, kleinere Platinen sind direkt hinter der Frontplatte in Pioneer SA 606
der Nähe der dazugehörenden Einsteller (Klang, Loudness) mon-
tiert. Die tragende Struktur für diese verschiedenen Baugruppen Gegenüber der letzten Verstärkerserie von Pioneer wurde das De-
(Hauptplatine, Kühlkörper, Transformator) wird von diversen sign vom SA 606 erneuert. Zwei große VU-Meter kamen dazu und
profilierten Blechelementen gebildet, die dem Ganzen Halt und das Gehäuse wurde hell gefärbt. Das nimmt dem Gerät etwas von
Robustheit verleihen und die Vorder- und Rückseite zusammen- der Aggressivität der Vorgängermodelle. Die Lichtverteilung in
halten. Die Bodenplatte hat nun keine stützende Funktion mehr, den VU-Metern ist nicht sehr gleichmäßig, aber die Instrumente
und sie konnte daher aus Preßfasermaterial hergestellt werden. sind unter allen Bedingungen gut ablesbar. Die Beleuchtung reicht
56
MARANTZ 1072 PIONEER SA-606

Das Innere beim Marantz sieht ordentlicher aus als beim Konkurrenten, ob- Im oberen Bild sind die mehradrigen Flachkabel zu erkennen, die die Ein-
wohl die konstruktive Aufmachung sehr ähnlich ist. Die Rückwand ist eben- gangsbuchsen mit den dazugehörigen Wahlschaltern und mit der großen
falls einfach. Hauptplatine, die die meisten Bauteile auf sich vereint, verbinden.

sogar aus, um sich selbst im Dunkeln mit den Bedienungselemen- Die Rückwand macht zwar einen ordentlichen Eindruck, nimmt
ten zurecht zu finden. Die Zeigerinstrumente werden ergänzt sich aber etwas bescheiden aus. Netzausgänge für die Versorgung
durch zwei LED, die als Spitzenanzeige arbeiten und besonders bei von Zusatzgeräten fehlen und eine Auftrennung von Vor- und
Musikprogrammen mit hoher Dynamik eine optimale Ausnützung Endstufe ist ebenfalls nicht vorgesehen. Die Eingänge, alle als
der Verstärkerleistung möglich machen. Der große Griff für den Cinch-Typen ausgeführt, erlauben den Anschluß eines Platten-
Lautstärkeeinsteller rechts von den VU-Metern verfügt wie die spielers, eines Tuners, einer zusätzlichen Programmquelle und ei-
meisten Lautstärkeeinsteller über mechanische Raststufen. In die- nes Tonbandgerätes. Für letzteres ist eine Parallelbuchse nach
sem Falle sind es recht viele und auch ziemlich leichtgängige Stu- DIN-Norm vorhanden. Die Lautsprecherklemmen sind ähnlich
fen, die aber nicht besonders geräuscharm sind (die von Marantz wie beim Marantz-Gerät. Der Spannungswahlschalter sieht nur
sind es allerdings noch weniger). Die Rechtfertigung, solche zwei Netzspannungen vor (220 und 240 Volt). Praktisch ist dafür
mechanischen Raststufen einzubauen, ist durchaus gegeben. Sie der Steckanschluß für das Netzkabel. Auf einem Schild wird darauf
werden von den Konsumenten wohlwollend aufgenommen, der hingewiesen, daß das Gerät in Belgien hergestellt wurde.
Benutzer scheint diese Spielerei zu genießen. Eine viel wichtigere Zum Öffnen des Gerätes genügt es, vier Schrauben zu lösen, die
Bedeutung haben rastende Stufen jedoch in der professionellen das Chassis zusammenhalten. Die Aufteilung der verschiedenen
Gerätetechnik oder bei Meßinstrumenten. Dort wird eine exakt Baugruppen entspricht fast der vom Marantz 1072 und spricht
reproduzierbare Einstellung gefordert. Die Stufen sind dann nicht auch hier für eine umsichtige und rationelle Entwicklungsarbeit.
nur einfach mechanisch erzeugt, sondern es handelt sich um echte Die Montage ist jedoch weniger ordentlich und es sind noch zahl-
elektrische Schaltstufen. Der einzige Drehknopf, der etwas zu reiche Drahtverbindungen vorhanden, die aber zu Bündeln zu-
»schlüpfrig« ist, ist der Lautsprecherwahlschalter. Er ist zu klein sammengefaßt sind. Auch hier sind fast alle Bauteile einschließlich
geraten, und die Schaltstufen sind ziemlich schwergängig. Netzteil und der dazugehörigen Siebelkos von 8000 Mikrofarad
31
Kurzkommentar Marantz 1072 Kurzkommentar Pioneer SA 606
Design: Sehr nüchtern, einfach und sauber. Ein Schritt zu- Design: Gegenüber der letzten Serie verändert. Bewahrt
rück zur ursprünglichen Marantz-Tradition. Die Designer eine einfache und wirkungsvolle Aufmachung. Angenehm
dieses Hauses führen den bewährten Stil fort und der Erfolg das Vorhandensein von VU-Metern, die groß und gut ab-
gibt ihnen recht. lesbar sind.

Bedienung: Die Anschlußmöglichkeiten entsprechen dem


normalen Standard, abgesehen vom doppelten Phono-
Bedienung: Beschränkung auf das Wesentliche, sowohl
Eingang. Die Klangeinsteller, deren Charakteristik sehr vom Anschluß wie auch von den Bedienungsmöglichkei-
ten. Keine Filter, keine Mono/Stereo-Umschaltung und
gleichmäßig ist, weisen keine Markierung für die Linear-
stellung auf. Sehr gut die Tiefensperre. Keine Auftrenn- auch keine Auftrennbarkeit von Vor- und Endstufe. Nütz-
lich sind die LED-Spitzenanzeigen mit den präzisen VU-
möglichkeit zwischen Vor- und Endstufe.
Metern.

Aufbau: Gemäß dem hohen Standard des Hauses. Einige


Sparmaßnahmen, da, wo die Qualität nicht beeinträchtigt Aufbau: Sorgfalt und Ordnung im Aufbau erreichen nicht
wird (Bodenplatte aus Preßspanmaterial). Besonders gute den Standard von Pioneer-Geräten der höheren Kategorie.
Mechanik. Der Aufbau entspricht aber der sorgfältigen und geschick-
ten Entwicklungsarbeit. Sehr gut die Qualität der Bauteile,
Qualität: Alle angegebenen Daten werden eingehalten, gut die Mechanik.
insbesondere Leistung und Störgeräusch. Nur knapp aus-
reichend die Eingangsempfindlichkeit der Phonoeingän-
Qualität: Sehr gut. Alle Daten besser als angegeben. Schät-
ge, jedoch hohe Übersteuerunassicherheit.
zenswert die Präzision des Phonoeingangs, der mit inte-
grierten Schaltungen ausgeführt ist.
Preis: Leicht unterhalb des Durchschnittswerts von eben-
bürtigen Geräten. Wettbewerbsfähig vor allem durch die
sehr guten Leistungen und durch die Garantie, für die der Preis: Leicht unterhalb des Durchschnitts von Konkurren-
Name des Herstellers bürgt. ten mit vergleichbaren Leistungen.

(gegenüber 6800 Mikrofarad bei Marantz) auf einer einzigen ten mit der Nennleistung) wurde in beiden Fällen problemlos
Hauptplatine untergebracht. Die Endstufenkühlkörper aus überwunden. Der Marantz hat die 2 x 40 Watt RMS an 8Ohm bei
schwarzlackiertem Aluminium sind großzügig dimensioniert. Je- 1KHz erreicht und sinkt auch an den extremen Enden des Hörbe-
der Leistungstransistor (im Plastikgehäuse) ist mit einer eigenen reichs.nicht unter 37 Watt. Eine überraschende (aber nicht beun-
zusätzlichen Kühlfläche aus unbehandeltem Aluminium versehen. ruhigende) Eigenart besteht darin, daß die Leistung an der Verzer-
Die Wirksamkeit der Kühlung ist praktisch die gleiche wie beim rungsgrenze mit nur einem Kanal geringer ist als wenn beide in Be-
Marantz. Keines der beiden Geräte hat sich, auch nach längerem trieb sind. Dies wird durch die Schutzschaltung verursacht, die den
Betrieb, übermäßig erhitzt. Die Verdrahtung der Eingangsbuchsen Ausgang stärker begrenzt, wenn nur ein Kanal betrieben wird. Die
mit dem dazugehörigen Wahlschalter erfolgt hier mit mehradrigem Leistung des Pioneer liegt bei 1kHz an 8 Ohm über dem Nennwert,
Flachkabel, ohne daß man auf mechanische Hilfsmittel, wie die während er bei 20Hz gerade 2 x 38 Watt RMS erreicht. Bei beiden
Kardangelenke im 1072 zurückgreift. In der Praxis ist das Resultat Geräten sind die harmonischen Verzerrungen gering, mit einem
in bezug auf die Störspannung vergleichbar, auch wenn der Pioneer ziemlich gleichmäßigen Verlauf in Abhängigkeit von der Frequenz
im Phonoeingang ein leichtes Brummen aufwies. In unserem Te- (beim Pioneer etwas besser). Auch die Intermodulationsverzer-
stexemplar ist uns jedoch gelungen, es zu unterdrücken, indem wir rungen sind selbst bei maximaler Leistung gering, was auch mit der
einfach das Flachkabel anders verlegt haben. Keinerlei Störungen Herstellerangabe übereinstimmt. Der Übertragungsbereich ist bei
treten dagegen beim Umschalten der Eingänge auf, ebenso wenig beiden Verstärkern sehr ausgedehnt; er reicht weit über die Hör-
wie beim Einschalten, obwohl der Verstärker fast sofort betriebs- grenze hinaus. Die RIAA-Kurve ist beim Pioneer sehr präzise
bereit ist (Verzögerung von einer Sekunde). Der RIAA-Vorver- (+ 0,2 dB), beim Marantz immer noch ausreichend (+ 0,6 dB). Die
stärker wurde mit zwei integrierten Schaltungen realisiert. Im maximale Abweichung tritt erst bei tiefsten Frequenzen ein, wo
Netzteil sind zwei Trafos vorhanden. Der kleinere versorgt ein sta- eine Tiefensperre mit 6dB pro Oktave wirksam wird. Der Phono-
bilisiertes Netzteil für die Speisung der Vorverstärker und der eingang ist beim Pioneer empfindlicher als beim Marantz. Der ma-
Treiberstufen. Der große versorgt die Endstufen. Sie sind symme- ximale Eingangspegel, der noch unverzerrt verarbeitet wird, liegt
trisch komplementär mit Darlington-Transistoren aufgebaut. Die bei beiden Geräten sehr hoch. Das Störgeräusch ist bei allen Ein-
elektronische Schutzschaltung arbeitet mit einem Triac, der im gängen gering. Die Klangeinsteller haben beim Marantz eine re-
Falle eines Fehlers in der Endstufe die Lautsprecher schützt. Die gelmäßigere Charakteristik.
Schmelzsicherungen befinden sich im Inneren des Gerätes, was ih- Zusammenfassend kann man hier von einem ausgeglichenen
ren Austausch nicht gerade leichtmacht. Der Bauteileaufwand für Wettkampf sprechen. Die beiden Geräte bieten etwa gleiche Lei-
die Schaltungen ist sparsam, aber die Bauteile sind von guter Qua- stungen und Vielseitigkeit. Der Marantz hat einen zweiten Phono-
lität. eingang, eine gute Tiefensperre, einen Stereo/Mono-Schalter und
einen umfangreicheren Spannungswahlschalter. Der Pioneer da-
Meßwerte gegen hat VU-Meter mit zwei zusätzlichen Spitzenspannungsan-
zeigen. Die konstruktive Aufmachung ist sehr ähnlich und die
Beide Verstärker haben eine Leistung geliefert, die über der Her- Preise stimmen fast überein. Es handelt sich ohne Zweifel um zwei
stellerangabe liegt. Die thermische Vorkonditionierung (eine moderne, wettbewerbsfähige Geräte, hergestellt von Firmen, die
Stunde Betrieb mit einem Drittel der Nennleistung und fünf Minu- ihr Handwerk beherrschen.
58
Meßwerte MARANTZ-1072 PIONEER -SA 606
Ausgangsleistung (RMS) bei
40,0 + 44,0 Watt RMS an 8 Ohm 42,8 + 42,8 Watt RMS an 8 Ohm
1 kHz und gleichzeitigem Betrieb 49,4 + 48,6 Watt RMS an 4 Ohm
44,0 + 44,0 Watt RMS an 4 Ohm
beider Kanäle:
Getrennt für jeden Kanal: 39,4 / 39,4 Watt RMS an 8 Ohm 52,8 / 52,6 Watt RMS an 8 Ohm
Datanane | up a ee
munsanıa “me _B om ru men 3636 w Data a mn Ir 36 4010 w
E

Harmonische Verzerrungen in
Abhängigkeit von der Frequenz
sowie Verzerrungen bei 10kHz
und 1 Watt an 8 Ohm (die Verzer-
rungen sind gegenüber dem Si-
nus-Signal um 50 dB, also den
Faktor 300, verstärkt):

rechts links rechts


0,0145 % 0,0115 % bei maximaler Leistung 0,0130 % 0,0130 % bei maximaler Leistung
Klirrgrad bei 1 kHz: 0,0096 % 0,0089 % bei 18 + 18 Watt RMS 0,0078 % 0,0076 % bei 20 + 20 Watt RMS

links rechts links rechts


Intermodulationsverzerrungen 0,048 % 0,025 % bei maximaler Leistung 0,034 % 0,034 % bei maximaler Leistung
(50/7000 Hz, 4:1, SMPTE): 0,036 % 0,015% bei 18 + 18 Watt RMS 0,013 % 0,011 % bei 20 + 20 Watt RMS

Übertragungsbereich bei 1 Watt: -1 dB von 4,5 bis 71000 Hz -1 dB von 18,5 bis 46500 Hz
-3 dB bis 142000 Hz -3 dB von 10,2 bis 85800 Hz

Phono-Eingangsentzerrung
(RIAA): 20 bis 20000 Hz + 0,6 dB 20 bis 20000 Hz + 0,2 dB

Rechteckverhalten bei: 100 Hz 1 kHz 10 kHz 100 Hz 1 kHz 10 kHz

links rechts links rechts


bei 100 Hz 95 97 bei 100 Hz % 76
Dämpfungsfaktor bezogen auf bei 1 kHz 93,5 93,5 bei 1kHz 14,5 76,5
Ohm: bei 10.kHz 99 82 bei 10 kHz 75 72

Empfind- Fremd- Geräusch- Ersatz-


lichkeit spannung spannung Geräusch- Empfind- Fremd- Geräusch- Ersatz-
spannung lichkeit spannung spannung Geräusch-
Phono 1 3,1mV 65 dB 77 dB 0,44uV spannung
Phono 2 3,1mV 65 dB 77 dB 0,44uV Phono 1 2,45 mV 65 dB 76 dB
Tuner _ 195 mV 89,5 dB 102 dB 1,5 uV Tuner 50 mV 95,5dB 98,5 dB
Aux 195 mV 89,5. dB 102 dßB 1,5 uV Tape 50 mV 95 dB 98,5dB
Tape 195 mV 89 dB 101,5dB 1,6 uV Tape DIN 50 mV 95,5dB 98,5dB
Eingangsempfindlichkeit und Tape DIN 195 mV 89 dB 101,5dB 1,6 uV Aux 50 mV 95,5dB 98,5. dB
Störabstand: Aux bei -30 dB 62 dB 70,5dB 58 uV Aux bei -30 dB 61,5dB 64,5dB

Maximale Eingangsspannung bei links rechts links rechts


1 kHz: Phono 160 mV 170 mV 190 mV 190 mV

Tonband-Ausgangsspannung Cinch-Buchsen: 185 mV an 100 kOhm Cinch-Buchsen: 145 mV an 100 kOhm


bei Nenn-Eingangssignal: DIN-Buchse: 0,27 mV an 600 Ohm DIN-Buchse: 0,20 mV an 600 Ohm

Loudness bei —30 dB: + 9,5 dB bei 50 Hz +8 dB bei 50 Hz


+3 dB bei 10 kHz +3 dB bei 10 kHz

Klangregelnetzwerk: EHE
im un tr 2.00 Sort
RR AT
ort
Se
RER
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..
RE
PERLLELTELTELSTLTELFTLELLELERLLTTLRFTEILERTERTERER
Daunen Mitt Br cr

GEHE
en
BE sims

=
Rasen
Netzanschluß: 110/120/220/240 V — 50 Hz 220/240 V; 50/60 Hz; 420 W (max)
Lautsprecherbox
ACOUSTIC
RESEARCH AR-
ca. 5300 DM
Ne]
Eine Konstruktion ohne Kompromisse
Die Firma Acoustic Research zählt zu den angesehensten Unternehmen
der HiFi-Welt, seit ihr Gründer, Edgard Villchur, vor rund 25 Jahren das
»A coustic-Suspension«-System erfand. Heute ist die »geschlossene Box«
der am meisten verbreitete Typ für den Heimgebrauch.
Nun meldet AR aufs Neue ihren Führungsanspruch an: mit einer Box,
die entschieden von der traditionellen Linie abweicht. Sie mißt 1,30 Meter
in der Höhe, enthält fünf Lautsprechersysteme, verarbeitet das hörbare
Frequenzspektrum auf vier Wegen und ist — selbstverständlich — eine Standbox.
In der AR-9 ist die ganze Erfahrung von Acoustic Research zusammengefaßt,
und es scheint, als sei sie eine Konstruktion ohne Kompromisse...

suchungen von Berkovitz und Holt (der Letztgenannte ist zur Zeit
Lautsprecherbox: AR-9. Forschungsleiter bei AR) haben gezeigt, daß besonders bei tiefen
Lautsprechersysteme: 2 dynamische Konus-Tieftöner (Durchmesser
30 cm), 1 dynamischer Konus-Mitteltieftöner (Durchmesser 20cm), 1
Frequenzen Laufzeitverzögerungen und Phasennichtlinearität
Weichkalotten-Mittelhochtöner (Durchmesser 3,8cm), 1 Weichkalot- keinen Einfluß ausüben. Der Tieftöner gleicht jenem 30-cm-Mo-
ten-Hochtöner (Durchmesser 2cm). dell, das AR schon seit eh und je in vielen ihrer Boxen eingebaut
Hersteller: Teledyne Acoustic Research, 10 American Drive, Nor- hat — er dürfte einer der besten Tieftöner sein, die je gebaut wur-
wood, MA. 02062 USA. den; durch die Dimensionierung konnte jedoch der Q,-Wert auf
Importeur: Eurpac Service GmbH, Hessenring 6a, 6082 Mörfelden. etwa 0,23 gesenkt werden, ein extrem niedriger Wert für einen
Mittlerer Verkaufspreis: 5300 DM (pro Paar). Tieftöner, der in einer geschlossenen Box arbeitet. Würde man die-
sen Tieftöner zum Beispiel in ein Gehäuse mit dem Volumen der
Es ist vorwiegend eine »technische Argumentation«, mit der die Box 10 ii montieren und ohne Frequenzweiche steuern, so wäre
AR-9 auf dem HiFi-Markt präsentiert wird; die Kriterien, die bei damit zu rechnen, daß der Frequenzgang in den Tiefen sehr stark
der Konzeption und Konstruktion der Box richtungsweisend wa- abfällt: etwa —6 dB bei 40 Hz. Wir sehen jedoch, daß zwei solcher
ren, werden deutlich herausgestellt. AR war jahrelang die »Num- Tieftöner im Gehäuse und zusammen mit der Frequenzweiche der
mer 1« auf dem Gebiet der Regalboxen. 1957 hatte die Firma als AR-9 korrekt arbeiten, mit einer Resonanz bei 32 Hz- und einem
erste eine rückseitig völlig geschlossene Box auf den Markt ge- Frequenzgang, der bei 30 Hz einen Abfall von nicht mehr als
bracht — und damit das »acoustic-suspension«-Prinzip. Diese Box —2 dB zeigt. Der Bereich der mittleren Tiefen wird einem 20-cm- -
erregte vor allem dadurch Aufsehen, daß sie trotz kleiner Abmes- Tieftöner übertragen, der in einem relativ kleinen, völlig isolierten’
sungen auch die tiefen Frequenzen auffallend gut abstrahlen konn- Gehäuse arbeitet. Der Hochtöner, bereits mit der letzten Serie des
te; der Wirkungsgrad allerdings war der niedrigste aller damals be- Modells 10 ü. eingeführt, besitzt einen Spulendurchmesser von
kannten Boxen. 2 cm und zeigt eine beachtliche Leistung. In dieser Box wird er ab
Heute nun stellt AR die erste Box vor, die ausdrücklich dazu be- 7000 Hz eingesetzt. Dagegen wird der Mittenbereich von einem
stimmt ist, auf dem Fußboden aufgestellt zu werden. An ihrer Ent- dafür speziell entwickelten Lautsprechersystem mit Weichkalot-
wicklung haben namhafte Akustiker aus aller Welt mitgearbeitet. tenmembran abgestrahlt. Die Dämpfung der Membranen bei allen
Die ersten Untersuchungen über den Einfluß des Wohnraums auf Systemen wurde optimiert, um Klangverfärbungen durch Reso-
das akustische Verhalten der Lautsprecherbox — die hier gewonne- nanzen auszuschalten.
nen Erkenntnisse führten zu der eigenwilligen Plazierung der bei- Das Boxengehäuse der AR-9 besteht aus dem Standardmaterial
den Tieftöner an den Seiten der AR-9 — begannen bereits im Jahre der meisten Boxenhersteller, aus Spanplatten. Es ist mit Nuß-
1970. Damals testeten Allison und Berkovitz die Box AR-3a in baum-Furnier veredelt. Die Lautsprechersysteme werden durch
acht verschiedenen Wohnräumen mit 22 unterschiedlichen Meß- drei Abdeckungen aus sehr leichtem, elastischem Gewebe ge-
mikrofonaufstellungen. schützt. Auf der Frontseite ist eine 1,2 cm dicke Filzmatte mit Aus-
Es besteht kein Zweifel, daß die Argumente, die einen Kunden für sparungen für drei Lautsprechersysteme angebracht, die die
den Kauf einer Box motivieren, immer mehr technischer Natur Schallwellen absorbieren soll, die sich entlang der Oberfläche der
sind. Heute wie damals aber muß man den HiFi-Freund vor blin- Frontplatte ausbreiten. Beugungserscheinungen an der Gehäuse-
dem Vertrauen warnen; es ist grundfalsch, einzelne Daten aus dem kante werden damit auf ein Minimum reduziert. Gehäusekanten
Zusammenhang herauszureißen und als Ausdruck für die Gesamt- verhalten sich nämlich in der Praxis so, als seien sie Schallquellen,
qualität einer Box zu werten. Was die AR-9 angeht, so kann man die den Schall gegenüber den Lautsprechersystemen mit Verzöge-
mit Fug und Recht sagen, daß bei ihr alles technisch Mögliche ver- rung und weit geringerem Pegel abstrahlen und die Wellenfront,
wirklicht wurde. Sie ist das Ergebnis sorgfältigster Bemühungen, besonders aber das Polardiagramm, verändern. Der Filzbelag ver-
mit einem Produkt die vielen Probleme zu lösen, die bei der unver- hindert diese Verfälschung, und die Lautsprechersysteme strahlen
fälschten Wiedergabe von Musik in Wohnräumen auftauchen. Die beinahe so ab, als sei die Frontplatte gewissermaßen gar nicht da.
AR-9 ist im Grunde aufgebaut wie eine Dreiweg-Regalbox, der ein Die Frontlautsprecher sind vertikal auf einer Geraden angeordnet,
Super-Tieftöner beigefügt wurde, der für die Frequenzen von un- was Unregelmäßigkeiten bei der horizontalen Abstrahlung ver-
ter 200 Hz zuständig ist. Dieser Eindruck wird bestätigt durch die hindert. Drei Einsteller mit je drei Stufen ermöglichen eine Dämp-
Anbringung der Tieftöner ganz unten, an der Basis der »Säule«, fung der Lautsprechersysteme um 3 oder 6 dB. Eine Einstellmög-
und auch der Höreindruck weist in die gleiche Richtung. Die Posi- lichkeit für den Tieftöner, wie sie beim Modell 10 ii zu finden ist,
tion der Tieftöner »ganz unten« ist darum zu akzeptieren, weil die gibt es bei der AR-9 nicht; die Box muß auf den Fußboden und di-
Abstrahlung sehr tiefer Frequenzen praktisch richtungsunabhän- rekt an die Zimmerwand gestellt werden. Wegen der Plazierung
gig erfolgt; die Schallquelle kann also nicht geortet werden. Unter- der beiden Tieftöner in der AR-9 können Probleme entstehen; der
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Lautsprecherbox AR-9

Gegenüber: Die Frequenzweiche für


Tieftöner und Mitteltieftöner mit den
Dämpfungswiderständen. An diesen
Bauteilen wurde nicht gespart.

Rechts: Die Anschlußklemmen; die


Verstrebung zwischen den Gehäu-
sewänden, die die Tieftöner tragen;
das Gehäuse des Mitteltieftöners, das
mit Dämmaterial aus Acryl gefüllt ist.

Unten: Die Lautsprechersysteme.


Man erkennt die großen Abmessun-
gen der Tieftöner-Magnete, die Ähn-
lichkeit des Mitteltieftöners mit den
Tieftönern anderer AR-Boxenunddie °
beiden Kalottensysteme.

Abstand von der Seitenwand des Zimmers muß nämlich minde- einige grundsätzliche Fakten vor Augen hält, die das Funktionie-
stens 90 cm betragen. Ist der Abstand kleiner, so ergibt sich eine ren eines Tieftöners in einer geschlossenen Box betreffen. Dies ist
unangenehme Überhöhung im Tiefenbereich. Dazu muß natürlich vor allem in dem Frequenzbereich wichtig, in dem er ein reines
gesagt werden, daß auch konventionelle Boxen durch die Höhe ei- Kolbenverhalten zeigt, also unterhalb von 150 oder 200 Hz (je
ner Seitenwand beeinflußt werden; ihr Verhalten bei tiefen Fre- nach System). In diesem Bereich werden der Frequenzgang und
quenzen wird sogar oft noch ungünstiger verändert als dies bei der das Einschwingverhalten eines Lautsprechers in einer geschlosse-
AR-9 der Fall ist. nen Box bestimmt von der Resonanzfrequenz und vom O,-Wert.
Eine der hervorragendsten Eigenschaften der AR-9 ist die große Verschiedene Lautsprecher mit dem gleichen Wert O, haben bei
Dynamik. Die Benutzung von zwei Tieftönern hat die Verzerrun- niedrigen Frequenzen einen identischen Frequenzgangverlauf, der
gen bei tiefen Frequenzen drastisch reduziert; der 20-cm-Mittel- jedoch auf der Frequenzachse um den Betrag verschoben ist, um
tieftöner bekommt erst den Bereich über 150 bis 200 Hz zuge- den sich die Resonanzfrequenzen unterscheiden. Ein Lautsprecher
führt. Beim Mittelhochtöner (38 mm Durchmesser) taucht die mit einem Q,-Wert von 0,707 und einer Resonanz bei 50 Hz wird
Schwingspule in eine magnetische Flüssigkeit ein, die die Verlust- diese Frequenz mit einem um etwa 3 dB niedrigeren Pegel abstrah-
wärme an den Magnetkörper ableitet und so hohe Ansteuerlei- len als die 200 Hz. Ein anderer Lautsprecher mit einer 40-Hz-Re-
stungen zuläßt. Der Hochtöner setzt erst bei 7000 Hz ein und muß sonanz und dem gleichen Q,-Wert wird eben diese 40 Hz um 3 dB
daher nur ziemlich geringe Leistungen verarbeiten; in Gefahr gerät schwächer abstrahlen (als die 200 Hz). Der Verlauf der Absen-
er also nicht. Beim Hörtest hat sich klar herausgestellt, daß bereits kung bei tiefen Frequenzen wird also vom O,-Wert eines Lautspre-
bei einer Verstärkerleistung von 150 Watt mit der AR-9 eine Laut- chers bestimmt. Hat man ihn festgestellt, so kann man den Fre-
stärke erreicht wird, die man mit Rücksicht auf das menschliche quenzgang grob errechnen, sieht man einmal von den schwer zu er-
Gehör in einem normalen Wohnraum besser nicht überschreiten fassenden anderen Einflüssen ab.
sollte. Acoustic Research legt besonderen Wert auf die Baßtüch- Die Messung des Q,-Wertes eines Lautsprechersystems, sei es frei
tigkeit der Box, die vor allem auch durch die spezielle Frequen- aufgehängt oder in einer geschlossenen Box, kann rein elektrisch
zweiche optimal gestaltet werden konnte. Wir wollten selbstver- an seinen Klemmen erfolgen, und zwar unabhängig vom Hörraum.
ständlich die Stichhaltigkeit dieser Philosophie erproben und ha- Ebenso kann auch die Resonanzfrequenz bestimmt werden. Die
ben daher das Baßverhalten der Box gründlicher als gewöhnlich Messungen müssen »direkt« vorgenommen werden, d.h. ohne ir-
getestet. Das Besondere an der AR-9 wird deutlich, wenn man sich gendwelche zwischengeschaltete Filter oder Frequenzweichen.
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Oben links der (bis 200 Hz) im Nahfeld akustisch gemessene Frequenz-
. gang des Tieftöners ohne Frequenzweiche. Oben rechts der Verlauf der
Klemmenspannung des Tieftöners mit Frequenzweiche. Darunter links
der akustische Frequenzgang mit Frequenzweiche. Rechts die grafische
Rekonstruktion des Tiefenfrequenzganges der AR-9, ausgehend von aus-
‚schließlich won Messungen, ,wie im Text erklärt.
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a0yr ZPmH Links das Schaltbild der Frequenzweiche. Bemerkenswert: der Reihenre-
30,F I . sonanzkreis im Tiefenfilter und die Resonanzkompensation beim Mittel-
hochtöner. Im Diagramm oben der Spannungsfrequenzgang der vier Ein-
zelwege.

Der »rechnerisch« ermittelte Frequenzgang stimmt natürlich nicht telt, der Frequenzgang wird errechnet. Dann wird der Spannungs-
mit dem Frequenzgang der ganzen Box überein, schon deshalb, verlauf in Abhängigkeit von der Frequenz an den Lautsprecher-
weil der Einfluß der passiven Elemente, die zwischen Lautspre- klemmen gemessen, wenn der Lautsprecher an die Frequenzwei-
chersystem und Verstärkerausgang geschaltet sind, nicht in die che angeschlossen ist, und die beiden Frequenzgänge werden rech-
Rechnung einbezogen wurde. Jedoch stimmt er überein mit dem nerisch kombiniert. Dies geschieht streng nach physikalischen Ge-
Frequenzgang, der im sogenannten »Nahfeld« ermittelt wird (das setzen, denen schließlich auch eine AR-9 unterworfen ist. Wir ha-
Meßmikrofon befindet sich unmittelbar am Lautsprecherkonus), ben also die Resonanzfrequenz der Box (32 Hz) und ihren Q,-Wert
wenn das System direkt angesteuert wurde. Diese Übereinstim- ohne Frequenzweiche gemessen. Der rechnerische Frequenzgang
mung ist der beste Beweis für die Zuverlässigkeit der genannten wurde mit dem Spannungsverlauf an den Lautsprecherklemmen
Methode, die auch verwendet werden kann, um den Frequenzgang mit Frequenzweiche in Zusammenhang gebracht, woraus die ge-
der ganzen Box einschließlich Frequenzweiche festzustellen. zeigten Diagramme entstanden. Die Gegenüberstellung mit der
Eine erste Konsequenz aus dem oben Gesagten ist, daß »stereo- . Nahfeldmessung ergibt eine gute Übereinstimmung.
play« seit einiger Zeit den Q,-Wert der Boxen nicht mehr Was ist nun mit der »speziellen« Frequenzweiche? Genau sie ist
veröffentlicht, sondern den Frequenzgang der ganzen Box im verantwortlich für die elektrische Korrektur des Frequenzganges.
schalltoten Raum mit 25 cm Abstand. Diese Meßmethode liefert Parallel zur ersten Spule der Tieftönerweiche liegt ein Reihenreso-
etwa die gleichen Ergebnisse wie die Nahfeld-Messung und hat den nanzkreis, der auf 31,8 Hz abgestimmt ist. Dieses System, das ohne
Vorteil, auch bei offenen Boxen (Baßreflex usw.) brauchbare Aus- Rücksicht auf die Kosten realisiert wurde (überdimensionierte
sagen zu liefern. Bauteile), arbeitet vorzüglich. Aber nach dem Lob auch eine kriti-
Die zweite, wesentlich wichtigere Konsequenz ist, daß man nun sche Bemerkung: ist dieser Aufwand eine am grünen Tisch ent-
den Frequenzgang eines Lautsprechersystems in einer geschlosse- standenen Idee oder löst er wirklich ein bestimmtes Problem? Viel-
nen Box (zumindest bis 150 Hz) feststellen kann, ohne akustische leicht hätte auch ohne dieses aufwendige Filter eine Resonanz von
Messungen zu machen, also ohne Mikrofon. Damit verlieren auch 35Hz und ein Q, = 1 den Herrn Holt mit praktisch dem gleichen
verschiedene Unzulänglichkeiten des schalltoten Raums ihre Be- Ergebnis erfreut. Aber nun ist das Filter da, es funktioniert, der
deutung. Frequenzgang ist wie gewünscht, und für den Verstärker tauchen
Die Methode ist diese: elektrisch werden der Q,-Wert und die Re- keine Schwierigkeiten auf. Das Problem ist also gelöst — auf bril-
sonanzfrequenz des Lautsprechers ohne Frequenzweiche ermit- lante Art und Weise. R. G.
63
Hörtest Tester 2: Tester 3:
Orgel
J. S. Bach
Helmut Rilling
(Denon PCM
0X-7027-ND)
me
DIE 20005

i IHR! IN;
Die neue AR zeigt bereits beim ersten
Klanglich korrekt, aber etwas »leer« Hören hervorragende Eigenschaften,
wird die Orgel von der AR-9 wiederge- die schon das Vorgängermodell 10 /7 Beim Vergleich mit dem Vorgänger-
geben. Die Abstrahlung ist jedoch voll- auszeichneten. Sehr ausgewogene Ab- modell wird sofort die etwas weichere
ständig und wird — besonders in den strahlung (Einsteller auf O dB, Mittel- Tiefenwiedergabe der 10/7 klar. Die
Tiefen — bis zu den Grenzen des Hörbe- tieftöner auf -3 dB). Ein sehr präsenter AR-9-Boxen geben eine Orgel wieder,
reichs ausgedehnt. Dies trägt zum Ein- Tiefenbereich, der aber Mitten und Hö- die in den hohen Registern sehr charak-
druck von Natürlichkeit bei. hen nicht zudeckt. teristisch und »luftig« klingt.

Kammerorchester
J.S. Bach
L’offrande musicale
J. F. Paillard
(Denon PCM
O0X-7021-ND)
Bei der Wiedergabe von Kammermusik
hat sich AR schon immer hervorgetan. Hier stellen wir eine etwas distanzierte
Das Modell »9« macht darin keine Aus- Wiedergabe des Cembalos fest — die
nahme. Beim kritischen Hören stellt 10 I7 ist in dieser Hinsicht ausgegliche- Anfangs standen die Einsteller alle auf
man jedoch eine Überbetonung der ner. Etwas großzügiger und hervorra- »Maximum«. Dann steht der Mitteltief-
mittleren Tiefen fest (Einsteller auf gend definiert erscheint die »Neun« im ton-Bereich zu sehr im Vordergrund.
0 dB). Geht man auf -3 dB (die stärkste oberen Bereich. Was den mittleren Tie- Dämpft man ihn um 3 dB, erreicht man
vorgesehene Dämpfung), so wird das fenbereich angeht, so habe ich es vor- eine gute Ausgewogenheit und die cha-
. Ergebnis merklich besser. Das Cembalo gezogen, den Einsteller des Mitteltief- rakteristische Offenheit des Höhenbe-
erweist sich als etwas zu »leicht«. töners auf -3 dB zu lassen. reichs.

Sinfonieorchester
Berlioz
Symphonie fantastique
Boulez
(CBS 77226)

ee Ohne Einschränkungen sehr definierte


Wiedergabe auch bei hohen Schallpe-
Beste Wiedergabe, vor allem, was
Definition und Durchhörbarkeit angeht,
auch bei kritischen Passagen und größ-
geln. Insgesamt scheint der Klang et- ten Hörpegeln — vorausgesetzt natür-
was »kühl«, aber doch sehr beeindruk- lich, daß eine ausreichende Verstärker- Die Blechbläser klingen etwas metal-
kend. Die Schallfront wirkt in allen Di- leistung zur Verfügung steht. Von der lisch. Das Orchester ist sehr präsent, je-
mensionen sehr räumlich, wie man es dynamischen Kapazität her ist die AR-9 des Instrument ist erkennbar und cha-
von einer Lautsprecherbox dieser Kon- der 10 /7 weit überlegen. Sie ist zur Be- rakterisiert. Die Abstrahlung ist sehr
zeptiom und dieser Höhe nicht erwartet schallung recht großer Räume geeig- breitflächig, die Selektivität ist auch bei
hätte. net. höchsten Pegeln beachtlich.

Weibliche Singstimme
J. Baez
Diamonds & Rust
(AM SLAM 664527)

Die Stimme klingt sehr natürlich und ist


sehr präsent. Beim Vergleich mit der
Auch bei kritischen Stellen keine klang- Die Stimme der Sängerin ist stets im 10 /T produziert diese etwas mehr Kör-
lichen oder Leistungsprobleme bei der Vordergrund und gut präsent. Außer- per, der bisweilen den Klang vervoll-
AR-9. Die »Persönlichkeit« der Box gewöhnlich sauber und ausgefeilt ist ständigt, jedoch den mittleren Tiefen-
wird, wie auch bei den vorangegange- die Begleitgitarre. In den tieferen Lagen bereich verfärbt. Beim Modell 9klingt er
nen Beispielen, bestätigt. Mit Befriedi- klingt die Stimme etwas leer. Guter Ein- korrekt, wenn der Einsteller auf -3 dB
gung stellen wir fest, daß die Box für alle druck von Räumlichkeit; die Bässe steht. Die Begleitmusik ist optimal
Musikarten gleich geeignet ist: ein kla- können nicht als robust, aber auch definiert und »leichter« als bei der
rer Beweis ihrer Vorzüge. nicht als weich bezeichnet werden. 10 77.

Männliche Singstimme
Rod Stewart
Foot Loose & Fancy
Free
(WB 56 423)
Wie vorauszusehen, vermittelt die neue
AR-9ein Hörerlebnis von »kontrollierter Es bestätigt sich die Fähigkeit der Box,
Lebhaftigkeit«, das einen ziemlich fas- die menschliche Stimme mit optimaler
ziniert. Der Klang ist im ganzen Hörbe- Natürlichkeit zu reproduzieren. Die be- Sehr offener und definierter Klang, gute
reich voll, bei einigen mittleren und ho- sondere klangliche Eigenheit der Schallfront. Hervorragende dynami-
hen Frequenzen überzeugend kräftig. Stimme des Sängers wird voll respek- sche Fähigkeit; der Mitsubishi A-15,
(Wir hörten mit sehr großer Lautstärke tiert, ebenso die der Begleitung. Die den wir für unseren Hörtest in einem
ab.) Bis zur Perfektion fehlt der Box nur sehr große dynamische Kapazität der 45-qm-Hörraum benutzten, wurde auf
jenes gewisse Etwas, das jedoch das Box ermöglicht ohne Schwierigkeit eine harte Probe gestellt. Die Vielseitig-
Privileg von Boxen mit ganz anderer hohe Schallpegel, wie man sie für diese keit ist das hervorstech@ndste Merkmal
Konzeption und anderer Dimension ist. Musikgattung wünscht. dieses »Topmodells« von AR.
S.B. .
G.C. R.G.
Meßwerte ACOUSTIC RESEARCH AR 9
PILLE TITELSTTLIITLITESIIEITTSTLEITERTERET auusevaunluunpsassogesnnaneesnaasnenssenesannpanse
Optimal die Ausdehnung des Frequenz-
rn | Eee sl 5: tft T;ERHISEL EFLEN G : RETTEN ganges sowohl nach oben als auch nach
VE A EI EEE GEBEN HERE unten. Das untere Ende der Kurve (A) wurde
Aumore Den ZU een EEEDen Eu En u mit dem Meßmikrofon vor der Front der Box
EB RNEIER EN ermittelt; die Einflüsse des schalltoten
PR agE | LA ulTeEn Raums scheinen die Messung beeinträch-
EEE
E
EZ tigt zu haben. Den korrekten Verlauf zeigen
WENN BEREI die Diagramme auf Seite 63. Insgesamt
steigt der Frequenzgang im schalltoten
Raum leicht an (B), um den im Hörraum er-
mittelten zu linearisieren. Dieser zeigt eine
ungewöhnliche Gleichmäßigkeit (D) und
Frequenzgang im schalltoten Raum en im Abhörraum eine hervorragende Ausdehnung (B).

Annnsecunkzuun nun unnsnuneennuinnnuunnnse ans sn scxulaee BEREERERBEREERERERER


ERBETEN TERE Ziemlich schwankender Verlauf. Die Box ist

für 4 Ohm vorgesehen, aber das Minimum


des Verlaufs zwischen 100 und 1000 Hz (ein
Bereich sehr energiereicher Musik) liegt bei
5 Ohm. Die Resonanzfrequenz der Box in-
klusive Frequenzweiche liegt zwar anschei-
nend bei 27 bis 28 Hz, aber die Funktion bei
tiefen Frequenzen wird von vielen Parame-
tern bestimmt, auf die im Text näher einge-
gangen wurde. Der Phasenverlauf ist ziem-
lich gleichmäßig. Die AR-9 ist daher für die
meisten Verstärker eine unproblematische
Last.

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Bei 8kHz ist der Pegel an den Ecken des


SI N

N — _ Abstrahlbereichs geringfügig höher als auf


.
der Achse. Aber die ermittelten Abstrah-
lungsdiagramme (auch für die Frequenzen,
die wir hier nicht veröffentlicht haben) de-
; “m monstrieren eine extrem gleichmäßige Ab-
Horizontale strahlung, wie es auch bei der Konzeption
Abstrahlung 8000 Hz geplant war.

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"60 Hz 2000

Die gute Dämpfung bei 60 und 100 Hz be-


weist die Funktionstüchtigkeit des für den
Einschwingverhalten 4000 8000 16000 20 000 Baßbereich verwendeten Systems.

es
OLE EN ROOT RERETDEOELTETOEE
aan 10 mem 200 mi u3 um

es BHakel| Ra
. E38 De as Geringe Verzerrungen von weniger als 1%
BUIEA ER NER = im ganzen Hörbereich. Auf diesem Wert
E74 bewegt sich die dritte Harmonische des Mit-
teltieftöners, während der Mittelhochtöner
und der Hochtöner die 0,3% nicht überstei-
gen. Hier beweist sich auch die dynamische
Fähigkeit des Tieftöners, die sich schon
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DE er TI"
om r beim Hörtest zeigte. Seine Verzerrung
du im "0 ia . une
übersteigt in der zweiten Harmonischen die
K2-Verzerrung (dritte Harmonische) SCHERE (zweite Harmonische) 1% nur geringfügig bei 32 Hz.

Der Wirkungsgrad ist überdurchschnittlich.


Der Wert wurde ermittelt, indem der Box die
gleiche Spannung zugeführt wurde, wie es
für 8-Ohm-Boxen üblich ist. Die Stromauf-
Pegel in 1 Meter Abstand nahme ist höher, aber das ist für den Ver-
bei 2,83 Volt rosa Rauschen 86,8 dB stärker unproblematisch.
Wie ein professioneller Monitor,
aber für nur
2900 DM pro Paar
Lautsprecherboxen für Tonstudios und Konzertbühnen müssen besonders
hohen technischen Anforderungen genügen. Vor allem wird ein großer
maximaler Schalldruckpegel verlangt, weshalb der Wirkungsgrad gut
und die Belastbarkeit hoch sein sollten. Leider sind solche Boxen sehr
teuer. Wir machen Ihnen deshalb hier einen Vorschlag, wie Sie Ihre
eigene Monitor-Box zu einem vergleichsweise niedrigen Preis von etwa
1450 DM pro Stück selbst bauen können.

Zweiwege-Baßreflexbox: »stereoplay«-Konstruktion.
Abmessungen: 80 x 120 x 40cm (Tiefe max. 60cm).
Lautsprechersysteme: dynamischer Konus-Tieftäner Ciare M 450.75/FxWS
(45cm Durchmesser) und dynamischer Horn-Hochtöner RCF TW-200 mit aku-
stischer Linse.
Hersteller: Eigenbau.
Materialpreis: ca. 1450 DM pro Stück.

Lautsprecherboxen sind beliebte Do-it-yourself-Objekte, weil sich


mit eigener Arbeitskraft gegenüber Fertig-Boxen viel Geld sparen
läßt. Der Spaß beim Bauen und schließlich das akustische Erfolgs-
erlebnis sind nicht minder ausschlaggebend für eine Box Marke Ei-
genbau. Wir tragen den Do-it- Yourselfern unter den HiFi-Freun-
den mit der Bauanleitung für eine ganz besondere Box Rechnung:
Im Gegensatz zu den sonst veröffentlichten Bauanleitungen han-
delt es sich diesmal nicht um einen mehr oder minder komplett
käuflichen Bausatz; die hier vorgestellte Box ist vielmehr eine »ste-
reoplay«-Originalkonstruktion. Mancher Leser wird vielleicht
nach einem flüchtigen Blick auf die Daten dieser Box enttäuscht Perspektivische Darstellung des Gehäuses und der abmontierten Frontplatte
mit den Öffnungen für die Lautsprechersysteme. Die inneren Verstrebungen
sein, daß sie nicht für eine Wiedergabe mit höchster Klangqualität und der Aufbau des Rahmens für die Bespannung sind auf den Fotos der fol-
ausgelegt ist. Bei eingehenderer Betrachtung kann aber auch dem genden Seiten zu erkennen.
Kritiker nicht verborgen bleiben, daß diese Lautsprecher-Lösung
ein gelungener Kompromiß zwischen technischer Pefektion
und geringem handwerklichem wie auch finanziellem Aufwand Durch diesen Kunstgriff wird eine Anhebung von etwa 2 bis 3 De-
ist. zibel erreicht, und das in einem Frequenzbereich, der für eine gute
Nach der »stereoplay«-Anleitung baut sich der HiFi-Freund eine Wiedergabe von Musiksignalen mit großem Obertonanteil sehr
professionelle Baßreflex-Box mit hoher Dynamik, ausgewogenem wichtig ist.
Klangbild und hohem Wirkungsgrad. Mit einem Nettovolumen Der zweite Lautsprecher der Box ist der Tieftöner
von 255 Liter ist der Profi-Riese bei erstaunlicher akustischer Qua- M 450.75/Fx-WS von Ciare. Er hat einen hohen Wirkungsgrad und
lität bis zu 150 Watt und mehr belastbar. Der ideale Aufstellort für wird zu einem vernünftigen Preis angeboten. Dank des großen
die Box liegt außerhalb von Raumecken, direkt am Fußboden oder Durchmessers von 45 Zentimetern ergeben sich auch bei hohem
um etwa zehn Zentimeter erhöht auf einer festen Unterlage bzw. Schalldruck kaum Probleme bei der Wiedergabe tiefer Frequen-
auf Rädern. Die Bauhöhe der Box wurde beispielsweise so ge- zen; die Membranauslenkung bleibt immer gering. Der Frequenz-
wählt, daß sie — auf dem Fußboden aufgestellt — dem sitzenden Hö- gang dieses Tieftöners würde, in einer geschlossenen Box verwen-
rer eine hervorragende Höhenwiedergabe bietet: Das Hochton- det, bei tiefsten Frequenzen abfallen. Nicht so in unserer Do-it-
horn, das über eine akustische Linse verfügt, ist etwa einen Meter yourself-Konstruktion, bei der es sich ja um ein Baßreflex-System
über der Standfläche angebracht. Die allgemeine Ausgewogenheit handelt.
des Frequenzganges garantiert aber auch bei erhöhten Standorten Der praktische Aufbau der Frequenzweiche geht aus dem Schalt-
und im Freien zufriedenstellende Ergebnisse. schema und den entsprechenden Abbildungen hervor. Die
Wir haben uns beim Entwurf der Box zugunsten der hohen Belast- Luftspulen werden aus lackisoliertem Kupferdraht von 1Millime-
barkeit und des einfachen Nachbaus auf ein Zweiwege-System be- ter Durchmesser gewickelt. Die Widerstände, die beim »stereo-
schränkt, auch wenn für gewisse Anwendungsbereiche ein zusätzli- play«-Prototypen verwendet wurden, waren für 7 Watt Leistung
cher Hochtöner wünschenswert wäre. Der empfohlene Hochtöner zugelassen. Auch beim Anschluß von Verstärkern bis 150 Watt pro
TW-200 von RCE ist aber in jedem Falle in der Lage, im schallto- Kanal gab es damit keine Probleme. Für besonders harten Dauer-
ten wie im normalen Hörraum einen Frequenzgang zu garantieren, betrieb mit hoher Leistung empfehlen wir aber Widerstände mit
der mit dem eines guten Cassettenlaufwerkes vergleichbar ist. Um höherer Belastbarkeit.
auch eine gute Präsenz der Frequenzen oberhalb 10 Kilohertz zu Die Spulen und Kondensatoren der Frequenzweiche werden auf
gewährleisten, wurde eine geringfügige passive Entzerrung vorge- einem kleinen Holzbrettchen festgeleimt. Die Anschlüsse sind mit
sehen. Sie besteht aus einem Serienresonanzkreis, der parallel zum Nägeln zu verlöten, die in dieses Brettchen eingeschlagen wurden.
Längswiderstand des Spannungsteilers vor dem Hochtöner liegt. Sechs Schraubklemmen ermöglichen schließlich den Anschluß an
67
die Lautsprechersysteme und den Boxen-Eingang. Das Brettchen Schrauben oder Nägeln und Leim möglich. Für diese Arbeitsgänge
mit der Frequenzweiche läßt sich irgendwo horizontal oder vertikal sollten Sie sich mehrere Tage Zeit lassen, damit der Leim jeweils
auf einer Gehäuseverstrebung befestigen. Für die Montage der gut durchtrocknen kann. Unsere Abbildungen zeigen einige Pha-
Eingangsklemmen ist in die Rückwand ein Loch zu schneiden. Auf sen des Aufbaus.
der Innenseite wird nun die Holzleiste mit den Klemmen vor der Noch etwas zum »Innenleben« der Box: Die Halterung für den
Öffnung befestigt. Hochtöner wird aus Holz angefertigt. Sie sorgt dafür, daß das Horn
Als Gehäuse-Material ist 2 Zentimeter dickes Sperrholz vorgese- 8 Zentimeter aus der Vorderwand herausragt. Das hat zur Folge,
hen, um das Gewicht der Box nicht unnötig zu erhöhen. Wer die daß bei der Abstrahlung gegenüber dem Tieftöner eine Phasenver-
Box häufig transportieren will, wird das zu schätzen wissen. Wer schiebung von 180 Grad bei 2000 Hertz entsteht. Unser entspre-
mehr Wert auf weitgehende Unterdrückung von Gehäusevibratio- chendes Foto (3) zeigt eine erste Ausführung dieser wichtigen Hal-
nen als auf Transportfähigkeit legt, kann das Gehäuse auch aus terung mit vier kubischen Klötzen mit Bohrungen für die Befesti-
schweren Spanplatten fertigen. Der Einbau von Stützen und Quer- gungsschrauben. Später haben wir dieser Lösung jedoch zwei
verstrebungen sorgt aber auch bei der Verwendung von Sperrholz kompakte Leisten — eine oben, eine unten — vorgezogen. Sie sind
für eine beachtliche Unempfindlichkeit der Box gegen klangliche stabiler und doch leichter herzustellen als die Klötze. Ist diese Hal-
Verfärbungen durch das Gehäuse. terung im Gehäuse montiert, werden in die zwei Leisten vier Lö-
Das Holz kann bei einem Schreiner, nach Wunsch auf Maß zuge- cher gebohrt: Sie nehmen die Gegenmuttern der Linsenkopf-
schnitten, beschafft werden. Der Zusammenbau der Wände ist mit schrauben auf, damit der Hornflansch flach am Holz aufliegt.
68
Sperrholz ist leicht und
robust (1), aber nicht
billig. Will man sparen,
kann man auch Span-
platten verwenden. Die
Verbindungsstücke
zum Zusammenfügen
der einzelnen Wände
sind Kanthölzer von
4,5x 4,5cm. Die Front-
platte (2) von innen
zeigt die bereits mon-
tierte Halterung für den
Hochtöner (3+4). Der
Zusammenbau kann
auch mit Nägeln erfol-
gen, wobei man nach
jeder Arbeitsphase den
Leim trocknen lassen
muß (5+6). Querver-
strebungen verleihen
dem Gehäuse eine hö-
here Stabilität (7 +8).
Die Rückwand wird mit
Schrauben befestigt,
damit sie gegebenen-
falls später wieder ent-
fernt werden kann (9).
Vorder Verkleidung der
Oberfläche sollte das
Holz grundiert werden
(10). Das Innere des
Gehäuses wird mit
Stein- oder Glaswolle
ausgekleidet (11). Der
Rahmen für die Be-
spannung (12) bedeckt
die gesamte Frontseite
mit Ausnahme einer
Öffnung für die Halte-
rung des Hochtöners
(13+ 14). Der Bespann-
stoff wird mit Heft-
klammern und Leim be-
festigt (15). Um die Spu-
len zu wickeln, kann Hochtöner: RCF TW-200. Belastbarkeit 100 Watt,
man sich eine zerleg- Übertragungsbereich 500 bis 20000 Hz, Flußdichte
bare Holzrolle bauen 19000 Gauss, Schwingspulendurchmesser 45 mm.
(16). Wer will, kann die Tieftöner: Ciare M 450.75/Fx-WS. Belastbarkeit
Induktivität der Spulen 80 Watt, Übertragungsbereich 30 bis 800 Hz, Fluß-
mit einer Meßbrücke dichte 12000 Gauss, Schwingspule 75 mm.
nachprüfen (17). Die Frequenzweiche: Selbstbau nach Schaltplan. Die
Frequenzweiche wird Widerstände sollten für 15 Watt und die nicht pola-
auf einem Holzbrett- risierten Kondensatoren für 100 Volt ausgelegt
chen montiert (18). Die sein. Die Luftspulen sind entsprechend der Skizze
Mühe hat sich gelohnt, zu wickeln mit L, = 235 Windungen, L, = 195 Win-
die Box ist fertig (19). dungen und L, = 125 Windungen.

Das brauchen Sie für zwei Boxen


Sperrholzplatten und Tannenholzleisten nach Maß zugeschnitten ca. 280/180
DM : 10 Dosen Lackspray ca. 120 DM : Glaswollplatten für die Innenausklei-
dung ca. 50 DM - 10m Selbstklebefolie - 2m Bespannstoff ca. 56 DM : diverse
Schrauben und Nägel - 1kg Holzleim - 1/21 Nitroverdünnung - feines, mittleres
Schmirgelpapier - 1kg Bostik 99 - lackierter Kupferdraht 1mm& - elektrische
Kleinteile und 4 Kondensatoren ca. 110DM - 1! Grundierlack - 16 Haltemagnete
für die Frontverkleidung : 2 Tieftöner Ciare M 450.75/Fx-WS ca. 790 DM : 2
Hochtöner RCF TW 200 mit akustischer Linse ca. 1396 DM - div. Kleinteile wie
Folie, Schrauben, Nägel, Holzleim, Grundierlack etc. ca. 98 DM

Für einen hermetischen Abschluß muß mit einer Feile die Hal- heblich die Klangverfärbung bei mittleren Frequenzen, wie sie für
terung eventuellen Unebenheiten des Flansches angepaßt ungenügend ausgekleidete Reflexboxen sonst typisch ist.
werden. Die fertige »stereoplay«-Box erfüllte auch als Prototyp die in sie
Den Rahmen für die Stoffbespannung sollten Sie aus 1 Zentimeter gesetzten Erwartungen: Die Abstrahlcharakteristik ist beispiels-
dicken Sperrholzlatten von 7,5 Zentimetern Breite bauen. Vier- weise bei hohen Frequenzen dank der akustischen Linse in der Ho-
kanthölzer geben den Eckverbindungen zusätzlichen Halt. Für die rizontalen gut. In der Vertikalen und bei mittleren Frequenzen ist
Verbindung genügen Nägel und Leim. Lassen Sie sich diese Latten sie, auch aufgrund der großen Abmessungen der Frontseite, etwas
aus einer ausgesucht ebenen Sperrholzplatte ausschneiden, damit eingeengt. Optimal ist daher der Höreindruck vor allem in einem
die Bespannung aus schwarzem Jerseystoff keine Falten wirft. Der relativ engen Winkel in der Vertikalen. Die auf der folgenden Sei-
Frontrahmen der Box wird von Magneten festgehalten, wie sie te nachzulesenden Meßwerte zeigen dem nachbauwilligen Leser,
auch bei den Türen von Küchenmöbeln oder Barfächern Verwen- was er vom »stereoplay«-Profi-Riesen zu erwarten hat. Wollen Sie
dung finden. Entsprechend angebrachte Kanthölzer dienen der unseren Vorschlag in die Tat umsetzen? Wir wünschen Ihnen dazu
Abstützung und verhindern, daß der Frontrahmen bei den starken viel Erfolg! BG:
Vibrationen hoher Lautstärke »abspringt«.
Das Gehäuseinnere wird schließlich mit Mineralfasermatten aus- Falls Sie die angegebenen Lautsprechersysteme bei Ihrem Fachhändler
nicht erhalten, schreiben Sie an die Redaktion. Wir geben Ihre Bestel-
gekleidet. Diese Matten sollten an der Rückwand vier und an den lung an einen Lautsprechervertrieb weiter.
Seitenwänden zwei Zentimeter dick sein. Dies vermindert ganz er-
Meßwerte BASSREFLEX-SELBSTBAUBOX
Der Frequenzgang im schalltoten Raum
wurde bis zu 200Hz bei einer Distanz von
25 cm von der Box und ab 200 Hz aufwärtsin
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EEE ER ERER ER ER EEE ER EEE EEE EEE LEE NE KEREEREKRENEER
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einem Abstand von 1Meter ermittelt. Die
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Ausdehnung des Übertragungsbereichs zu
m den Tiefen hin ist beachtlich (B), während
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RErLEx"TT bei den Höhen der Pegel nach etwa 13 bis
Dz4m
14 kHz (C), rasch abnimmt. Der Einbruch (A)
ran 177° u.
bei 500Hz entsteht durch Beugungser-
scheinungen an der Kante der großen Vor-
derwand und hat kaum Einfluß auf den Fre-
quenzgang im Hörraum. Dieser wurde auf
dem Fußboden in der Mitte vor einer Wand
Saat $:
1 stehender Box mit einem Meßmikrofon in
RE = ”
nm De 5 Zeo ine 4Metern Abstand und 1Meter Höhe über
dem Boden ermittelt. Der letzte noch aus-
Frequenzgang im schalltoten Raum Frequenzgang im Abhörraum nützbare Terzbereich liegt bei 12,5 kHz (D).

BKEREEREEEEENEEREERREEE EEE ER ER EEE ER ER EEE EEE TER ER TEN TEE Im Impedanzverlauf zeigt sich eine erste
Bonlanm Amercmenm Range En on LuFren. Me WrSp mis PapeSom menines,
PTererTa HT mern ıTreTrrrer rung Onmac Sr. FTrTHTT Tvr
+180? + ji

Spitze bei 15Hz, die auf dem Diagramm
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Kır
we
noch nicht zu sehen ist, und ein weiteres
REFLEX ai Maximum bei 55Hz. Der Minimalwert sinkt
ARGONENTQ,...)
nur bei hohen Frequenzen aufgrund der zu-
DELLA sätzlichen Entzerrung auf Werte unter
IMPEDENEA .d 80Ohm, und zwar auf 6,80hm bei 12kHz (A).
Die Anhebung bei 1400 Hz wird von der Fre-
| quenzweiche bestimmt. Der Phasenverlauf
der Impedanz ist ziemlich unregelmäßig. Es
empfiehlt sich daher die Anwendung von
Verstärkern mit guten Ausgangsdaten, um
die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen.

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AM) Il)
Zn; INES 5 Dank der Wirksamkeit der akustischen
NE 2) N Linse des TW-200 neigt die Abstrahlcharak-
Ti teristik dazu, in der Horizontalen mit zu-
nehmender Frequenz breiter zu werden. Die
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I Werte sind sehr gut, und es wird eine ange-
-— ae)
messene Ausgewogenheit des Frequenz-
ganges im Hörraum erzielt. Wesentlich en-
Abstrahlung 8000 Hz 12500 Hz ger gebündelt ist die vertikale Abstrahlung.

60Hz 100Hz 1000 Hz 2000Hz

Insgesamt gutes Verhalten besonders im


mittleren Bereich. Erwähnenswert ist die
Dämpfung bei tiefen Frequenzen, wie esder
Einschwingverhalten 4000 Hz 8000 Hz 12500 Hz 15500 Hz Toneburst bei 60 und 100Hz beweist.

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Die dritte Harmonische zeigt ein gemäßig-


tes Maximum im mittleren Bereich, wofür
vorwiegend der Tieftöner verantwortlich ist.
Der Hochtöner führt zu einem ansteigenden
Verlauf der zweiten Harmonischen ab 2kHz
aufwärts. Die Werte für einen Arbeitspegel
von 90OdB in einem Meter Abstand mit rosa
Rauschen sind aber sehr gut, sie liegen un-
ter 1%. Sehr gut ist die Leistung bei tiefen
K,-Verzerrungen (dritte Harmonische) K,-Verzerrungen (zweite Harmonische) Frequenzen.

Pegel in 1 Meter Abstand Sehr hoher Wirkungsgrad. Für einen Raum


mit 2,83 Volt rosa Rauschen 93,5 dB von 80 qm reichen 35 Watt pro Kanal aus.

70
M
selber bauen
Akustische Linse
Ein kleines Zubehör
verbreitert den Abstrahlwinkel
Die enge Bündelung des Schalls ist eine unerwünschte
Eigenschaft vieler Hochtöner. Hier zeigen wir Ihnen, wie
Sie die Abstrahlcharakteristik mit einer selbstgebauten
akustischen Linse entscheidend verbessern können.

kelte Linsenart ist so aufwendig, daß nicht einmal andere Herstel-


Akustische Linse: Eigenbau. ler dem Beispiel von JBL folgen mochten. Und schon gar nicht
Einsatz: Konus- oder Hornlautsprecher (Mittel- oder Hochtöner) bis möchten wir unsere Leser zu solchen Konstruktionsversuchen an-
zu einem Durchmesser von 8 mm. regen. Entwicklung und Bau dieser »Hindernislinsen< sind ohne
Wirkungsbereich: 4000 bis 20000 Hz. üppige Laboratorienausrüstung praktisch gar nicht möglich.
Weit einfacher zu konstruieren und zu bauen, dafür aber gewiß
nicht weniger wirkungsvoll, ist eine akustische Linse nach dem
Schallführungsprinzip. Sie besteht aus einer Anzahl kleiner Plat-
Viele HiFi-Liebhaber sind zwar mit dem Frequenzgang ihrer Laut-
ten, die entweder geneigt angeordnet werden oder zickzackförmig
sprecherboxen zufrieden, um so weniger aber mit deren Abstrahl-
profiliert sind; ihre Wirkung beruht darauf, daß der Weg, den der
charakteristik. Um diesem Problem abzuhelfen, möchten wir die
Schall in ihnen zurücklegen muß, in der Mitte kürzer ist als an ih-
Besitzer solcher Boxen dazu anregen, sich selbst ein einfaches,
rem Rand. Die Wirkung einer solchen akustischen Linse hängt
kleines Zubehör zu bauen, das die Abstrahlcharakteristik eines
vom Anstellwinkel der Linsenlamellen ab.
Mitteltöners oder eines Hochtöners auf Anhieb entscheidend ver-
bessern kann: Wir meinen die akustische Linse. Sie wird vor den
Die Planungskriterien
Lautsprecher montiert, um die Ausbreitung der Schallwellen be- Eine gute akustische Linse sollte die Abstrahlung eines möglichst
einflussen zu können.
breiten Frequenzbereichs günstig beeinflussen. Die Erfüllung die-
Der Sinn einer solchen akustischen Linse liegt darin, daß sie einem
ser Forderung ist deshalb an einige Bedingungen geknüpft. Damit
für das Musikhören nachteiligen physikalischen Gesetz entgegen-
die Schallausbreitung nicht durch Reflexionen innerhalb der Lin-
wirkt, nach dem sich Schallwellen ausbreiten. So strahlt eine Laut-
senstruktur gestört wird, darf der Zwischenraum zwischen zwei
sprecherbox ihre tiefen Frequenzen fast ungerichtet, also nahezu
Lamellen nicht größer sein als eine halbe Wellenlänge der höchsten
gleichmäßig in alle Richtungen ab; die Schallwellen breiten sich abzustrahlenden Frequenz. Nehmen wir als Beispiel eine akusti-
kugelförmig aus. Je höher aber die erzeugten Frequenzen sind, de-
sche Linse, die bis 16000 Hz wirken soll: die Wellenlänge dieser
sto enger wird ihr Abstrahlbereich. Bei sehr hohen Frequenzen er- Frequenz beträgt 21 Millimeter. Folglich sollte der Abstand zwi-
folgt die Abstrahlung gebündelt. Man spricht von einer fast ebenen schen zwei parallelen Lamellen nicht größer als 10,5 mm sein. Be-
Wellenfront.
trachtet man eine akustische Linse, so kann man schon aus deren
Es ist bekannt, daß es im Verhalten mechanischer und elektroma-
Lamellenabstand ermitteln, bis zu welcher höchsten Frequenz sie
gnetischer Wellen (Schall und Licht) sehr viele Ähnlichkeiten gibt.
einwandfrei wirksam ist.
Wie funktioniert die akustische Linse? Da der Neigungswinkel der Lamellen die Abstrahlcharakteristik
Wenn der Zweck einer akustischen Linse darin besteht, die ebene der akustischen Linse beeinflußt, könnte man in Versuchung gera-
Wellenfront mittlerer und hoher Frequenzen aufzufächern und zu ten, diesen Neigungswinkel grundsätzlich so groß wie möglich zu
kugelförmiger Ausbreitung zu veranlassen, dann muß sie so kon- wählen. Hierbei ist jedoch zu beachten, daß bei zu großem Nei-
struiert werden, daß sie die seitlichen Zonen dieser Wellenfront gungswinkel Reflexionserscheinungen auftreten können, die das
verzögert, während sie deren Zentrum ungehindert passieren läßt. Klangbild unerwünscht verfärben. Man tut deshalb gut daran, ei-
Zu diesem Ziel führen zwei verschiedene Wege: das Hindernis- nen Neigungswinkel von 45 Grad nicht zu überschreiten.
prinzip und das Schallführungsprinzip. Die Abstrahlcharakteristik ist zwar auch von der Profilierung der
Ersteres zwingt die Schallwellen, gezielt angeordnete Hindernisse Lamellen abhängig, sie ist jedoch so unkritisch, daß wir sie hier
zu passieren. Diese im wesentlichen von James B. Lansing entwik- vernachlässigen können.

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Horizontale
Abtrahlung
8000 Hz mit Linse 16000 Hz 20000 Hz Frequenzgang mit Linse

Keine falschen Erwartungen bitte! schmacksache und ohne jeden Einfluß auf die Wirkung der akusti-
Wer sich eine solche akustische Linse mitihren geneigten Lamellen schen Linse. Diese wird zweckmäßigerweise mit Holzschrauben
ansieht, könnte leicht zu dem Schluß kommen, daß diese Linse den am Boxengehäuse montiert. Am wichtigsten für die ganze Planung
Schall, der sie passiert, in dieselbe Richtung abstrahlt, in die ihre und Bauausführung ist der Gesichtspunkt, daß die Linsenlamellen
Lamellen zeigen, also nach unten. Dem ist jedoch nicht so; der niemals in Schwingungen geraten dürfen. Auch tiefere Frequenzen
Schall behält vielmehr seine ursprüngliche Grundrichtung bei und dürfen keine Schwingungen hervorrufen. Diese Voraussetzung
wird auch von einer stark geneigten akustischen Linse nicht abge- wird aber nur erfüllt, wenn alle Einzelteile sehr sorgfältig und so-
lenkt, sondern lediglich aufgefächert. lide miteinander verleimt werden und die fertige Linse sehr fest mit
Diese Erkenntnis schließt gleich einen anderen möglichen Irrtum dem Boxengehäuse verbunden wird.
aus: das Wunder, mehr Schalleistung zu erzeugen als ursprünglich
vorhanden ist, bewirkt sie natürlich nicht. Ebensowenig aber Der Erfolg ist überraschend
nimmt sie Teile dieser vorhandenen Schalleistung weg. Sietutnichtt Vor Konus- oder Hornlautsprechern, deren Durchmesser 80 mm
mehr und nicht weniger, als einen starken, aber eng gebündelten nicht übersteigen, zeigt unsere akustische Linse eine erstaunliche
Schallstrahl breit zu streuen. Die gegebene Schalleistung bleibt er-- Wirkung: Bei 20000 Hz, also bei der obersten Grenze des Hörbe-
halten, sie wird nur auf einen breiteren Winkel verteilt. Daß der reichs, wächst der Abstrahlungswinkel von 45 auf 140 Grad. Ganz
Schalldruck auf der Lautsprecherachse mit akustischer Linse ge- bewußt haben wir unsere Messungen an einem bescheidenen
ringer ist als ohne akustische Linse, erklärt sich ganz einfach aus Hochtöner mit Papiermembran vorgenommen, wie er in billigeren
dem Gesetz von der Erhaltung der Energie. Keinesfalls darf daraus Boxen üblich ist. Mit dem Vorsetzen unserer akustischen Linse
auf einen Mangel an der Linse geschlossen werden. Eine gut kon- wird deren Abstrahlungswinkel sogar noch breiter als der eines
struierte akustische Linse, deren Lamellen keine Eigenschwingun- hochwertigen Kalottenhochtöners. Die AR-10 x von Teledyne
gen ausführen, schluckt praktisch keine Schallenergie. Acoustic Research beispielsweise, die für ihre sehr guten Abstrahl-
eigenschaften bekannt ist, erreicht bei 20000 Hz nur 87 Grad.
So bauen wir unsere akustische Linse Eine derart breite Abstrahlung geht natürlich zu Lasten des Schall-
Wir haben für Sie eine ebenso wirkungsvolle wie einfach zu bau- drucks auf der Lautsprecherachse. Dieser auf der Lautsprecher-
ende akustische Linse entworfen. Wer über eine kleine Grundaus- achse feststellbare Verlust an Schalldruck in den hohen Frequen-
stattung an Werkzeugen verfügt, kann sie problemlos herstellen. zen kann aber leicht ausgeglichen werden; am besten bei Lautspre-
Einzelheiten gehen aus unseren Skizzen hervor. Die ganze akusti-r_ chern mit regelbarem Pegel für die Höhen. Verwendet man unsere
sche Linse besteht aus zwei Stützen und acht Lamellen. akustische Linse an einer Box ohne Regelmöglichkeit, so muß man
Als Material für die Sützen kommt eine Holzleiste infrage, deren sich mit dem Höhenregler am Verstärker helfen.
Querschnitt etwa 7x 10mm beträgt. Die Längen sägen wir auf Dafür macht sich unsere akustische Linse beim Hörtest aber sofort
125mm. Jede Stütze erhält acht Einschnitte, die um 45 Grad ge- sehr positiv bemerkbar. Während sich bei Boxen mit gewöhnli-
neigt sein müssen. Die Einschnittiefe sollte etwa drei Viertel der chem Konus- oder Hornlautsprecher jede noch so geringfügige
Stützenstärke ausmachen. Verschiebung des Hörplatzes sofort mit einer deutlichen Verringe-
Nun werden die acht Lamellen zurechtgeschnitten. Dabei sollten rung der Höhenwiedergabe rächt, kann man sich vor der mit unse-
die in unseren Skizzen angegebenen Maße möglichst genau einge- rer akustischen Linse ausgerüsteten Box hin und her bewegen,
halten werden. Als Lamellenmaterial kommt steifer Karton, besser ohne daß eine nennenswerte Beeinträchtigung des Klangbilds
noch dünne Faserplatten in Betracht. Schließlich werden die äuße- wahrnehmbar ist.
ren Kanten der Lamellen in die Schrägschlitze der beiden Stützen Mit bescheidenstem Materialaufwand und ein bißchen Fleiß und
eingeschoben und mit Holzleim zusammengefügt. gutem Willen kann jeder Besitzer eines stark gerichtet abstrahlen-
Ein mattschwarzer Anstrich gibt der fertigen akustischen Linse ei-_ den Lautsprechers dessen Abstrahlcharakteristik beträchtlich ver-
nen Hauch von Professionalität. Natürlich ist die Farbe Ge- bessern — zumindest seine horizontale Höhenabstrahlung. G.G.
13
Vorverstärker: Harman/Kardon Citation 17S. Endstufe: Harman/Kardon Citation 19.
Hersteller: Harman/Kardon, 55 Ames Court, Plainview, N. Y. Hersteller: Harman/Kardon, 55 Ames Court, Plainview, N. Y.
11803. 11803.
Importeur: Harman Deutschland, Hünderstr. 1, 7100 Heilbronn. Importeur: Harman Deutschland, Hünderstr. 1, 7100 Heilbronn.
Mittlerer Verkaufspreis: 1398 DM. Mittlerer Verkaufspreis: 1798 DM.

Harman/Kardon stellt Geräte her, die zwar äußerlich von Ein- Beide Geräte sind auf der Frontplatte in Weiß beschriftet.
fachheit und Klarheit geprägt sind, die aber raffinierte Schal- Diese Beschriftungen sind praktisch unlesbar, wenn nicht aus-
tungen und einen Aufbau, der wie handgearbeitet aussieht, gesprochen günstige Beleuchtungsverhältnisse vorliegen. Die
beinhalten. Die Verbindung dieser beiden Faktoren führt zu Geräte sind äußerlich von extremer Schlichtheit. Der Vorver-
Leistungen, die im allgemeinen über dem Durchschnitt der stärker enthält alle wesentlichen Bedienungselemente, die in
Konkurrenten liegen. Das Gerätepaar, das wir auf diesen Sei- einer Gruppe von 6 Drucktasten und 3 Drehknöpfen zusam-
ten präsentieren, kann zwischen dem Vollverstärker A 402 und mengefaßt sind. Der Drehknopf ganz rechts dient zur Lautstär-
der Kombination Vorstufe/Endstufe 17/16 angesiedelt werden. keeinstellung (stufenweise Einstellung auf einer Plastikfilm-
Das Design der beiden Geräte scheint gegenüber dem Har- Widerstandsbahn). Links befindet sich der Balanceeinsteller
man/Kardon-Standard erneuert worden zu sein, bewahrt aber (ohne rastende Mittenstellung und ohne Zeigermarke) und in
dennoch einige Eigenheiten früherer Ausführungen. Die Ab- der Mitte der Eingangswahlschalter. Der eigentliche Schalter
messungen der Frontplatten stimmen bei beiden Geräten über- ist innerhalb des Gerätes zurückversetzt und durch eine verlän-
ein. gerte Achse mechanisch mit dem Drehknopf verbunden. Ganz
Der Endstufenbaustein ist im hinteren Teil des Gehäuses mit links an der Frontplatte eine Gruppe von 6 Drucktasten mit fol-
einem treppenförmigen Absatz versehen, der auf der Höhe der genden Funktionen: Höhenfilter, Tiefenfilter, Monobetrieb,
Kühlkörper für die Leistungstransistoren liegt. Diese etwas Monitorfunktion für zwei Tonbandgeräte mit der Möglichkeit
zweifelhafte ästhetische Eigenwilligkeit verhindert auch die des gegenseitigen Überspielens. Der Netzschalter befindet sich
Aufstellung eines anderen Geräts auf das Endstufengehäuse. am äußersten rechten Ende der Frontplatte. Er ist als Druckta-
Wahrscheinlich war dies sogar beabsichtigt, denn es ist immer ste ausgebildet, die nach dem Einschalten aufleuchtet, eine
davon abzuraten, die Kühlung von Endstufen durch darauf ab- schon klassische Lösung bei Harman/Kardon-Geräten. Auf der
gestellte Geräte zu behindern, oder die empfindlichen Schal- Frontplatte der Endstufenkomponente liegen ganz zur Rechten
tungen des Vorverstärkers zu sehr in die Nähe des starken End- der Netzschalter und zwei rote Kontroll-Leuchten, die den kor-
stufentrafos zu bringen. rekten Betrieb der beiden Kanäle signalisieren. Sollte eine oder

74
HARMAN/KARDON C-17S - C-19
Links ein Detail aus
dem Inneren des Vor-
verstärkers: man kann
erkennen, daß die
Schaltung auf einer
steckbaren Platine un-
tergebracht ist, damit
eventuelle Fehler leicht
gefunden werden kön- a
5
nen und ein Austausch LEE
8
2} S
> 1
rasch vonstatten geht. ®

Rechts die Leistungs-


Vlapirs
anzeigeeinheit des b 3
Er BEN Be
”.» Fr 13 *
Endverstärkers C-19.
Sie ist ähnlich wie beim >
ri I, ir “7 Modell 402, aber auf
andere Werte geeicht.
Unten links ist zu sehen
wie eng die Anschlüsse
auf der Rückseite der
Endstufe beieinander
liegen. Die Handha-
bung der Anschluß-
klemmen für die Laut-
sprecherkabel ist da-
durch sehr unbequem.
Mit dem Schiebeschal-
ter können die beiden
Kanäle auf Brückenbe-
trieb umgeschaltet
werden. Das Gerät ar-
beitet dann als Mono-
verstärker mit einer
Leistung von 220 Watt
an einer einzelnen Last
von 160hm. Unten
rechts das Anschluß-
feld des Vorverstärkers ®
PERS
mit Cinch-Buchsen für RIGHT LEFT
sämtliche Ein- und
Ausgänge.

beide dieser Kontroll-Leuchten ausgehen, bedeutet dies, daß pen steckbar und ermöglichen so gegebenenfalls ein rasches
die Temperatur der Kühlkörper den zulässigen Höchstwert und leichtes Auswechseln. Dieses Gerätepaar wurde mit Ab-
überschritten hat. Das Gerät muß dann erst abkühlen. Diese sicht lange und hart getestet, vor allen Dingen auch die Lei-
Extremsituation hat sich allerdings in der Praxis nie eingestellt. stungsabgabe. Dennoch sind nie irgendwelche Probleme aufge-
Selbst nach mehreren Stunden Betrieb mit Maximalleistung hat taucht. Die Bedienungselemente sind, wenn man einmal die
der Verstärker nicht die geringsten Überlastungserscheinungen Bedeutung der fast unleserlichen Beschriftung begriffen hat,
gezeigt. Dies verdankt er den großzügig bemessenen und an der einfach und rationell angeordnet. Vermißt haben wir einen
Außenseite des Gehäuses angebrachten Kühlkörpern. Etwa in Ausgang für Kopfhörer. Wir wissen zwar, daß Harman/Kardon
der Mitte der Frontseite befindet sich eine Leistungsanzeige mit eine Firma ist, die Planungen nach streng elektronischen (und
LEDs,- ähnlich wie beim Modell 402. Dazu gehören die ent- nicht kommerziellen) Gesichtspunkten vornimmt. Das kann
sprechenden Drucktasten. Diese vier Tasten haben folgende aber nicht darüber hinwegtäuschen, daß die Geräte sowohl ab-
Funktionen: Ausschaltung der ganzen Anzeige, zwei verschie- solut wie auch im Vergleich mit der harten japanischen Kon-
dene Meßbereiche und eine Testmöglichkeit, um die korrekte kurrenz sehr teuer sind.
Funktion aller LEDs zu überprüfen.
Beim Vorverstärker sind auf der einen Anschlußseite sämtliche | 5
Pe _ ii
Cinch-Buchsen für die Eingänge und die Ausgänge und die
Stabilisierte Versorgungsspannung im Vorverstärker.
Durch ein Relais verzögerte Zuschaltunguier der Ausgangs
Klemmen für den Masseanschluß des Plattenspielers zusam-
mengefaßt. Auf der anderen Seite liegen die Netzanschlüsse
ne Be DLNE ulgeha BIS wi
nach amerikanischem Standard mit zusätzlichen, geschalteten
und nicht geschalteten Ausgängen, die durch Farben gekenn-
zeichnet sind. Auf dem recht engen und kleinen Anschlußfeld
der Endstufe befinden sich die Cinch-Buchsen für den Signal-
eingang und die ziemlich unbequem zu handhabenden Klem-
men für die Lautsprecherkabel. Mit einem Schiebeschalter, der
sich ebenfalls an dieser Anschlußfläche befindet, kann der Ver-
stärker auf Monobetrieb umgeschaltet werden. Die Schaltun-
gen sind im allgemeinen sehr raffiniert ausgelegt, insbesondere
die des Vorverstärkers halten wir für recht interessant.
Im Inneren der Gehäuse erwartet uns eine zur Spitze getriebene
Rationalität. Beim Vorverstärker sind einige Schaltungsgrup-

75
=
HiFi Ein Disc-Jockey aus Begeisterung

UN
Wohnen
Ich bin 13 Jahre alt, ein begei- zwei Cassettenlaufwerken von
sterter HiFi-Fan und lese alle Sony, und zwar den Modellen
Ausgaben von «stereoplay». Ich TC-229 SD und TC-186 SD,
Leser zeigen könnte mir natürlich eine so. teure Equalizer SAE 2800, Lautspre-
Anlage nicht leisten. Aber glück- chern Marantz HD 88, zwei Mi-
ihre Anlagen licherweise hat auch mein Vater krofonen Sony ECL 170 und den
HiFi als Hobby. Bei uns zu Hause Kopfhörern Toshiba HR 50 und
bin ich der Disc-Jockey der Fa- Koss PRO 4/AA.
milie, weil ich mich mit der Be- Mit dieser Anlage sind wir sehr
dienung aller Apparate am besten zufrieden, und sie ist schon von
Auf dieser Seite möchten auskenne. Mit so vielen Geräten vielen Gästen bewundert worden.
umzugehen, ist ja nicht ganz ein- Ich beschäftige mich natürlich
wir unseren Lesern fach. sehr gern damit, sowohl wegen
Gelegenheit geben zu Das Regal, in das wir die Anlage der interessanten Technik als
eingebaut haben, besteht vor al- auch wegen der Musik. Ich höre
zeigen, wie sie ihre lem aus fertig zu kaufenden am liebsten mit Kopfhörern, weil
Würfeln, die wir neben- und ü- ich dann die Musik so. laut auf-
HiFi-Anlage bereinandern gestellt haben. Bei drehen kann, wie ich will. Ge-
zusammengestellt und in dem höheren Teil, der das Spu- wöhnlich sitze oder liege ich dann
len-Tonband enthält, haben wir auf dem Teppich vor der Anlage,
einem Schrank, einem allerdings ein Teil passend dazu wo ich gleich alle Geräte bedie-
nen kann und die Schallplatten
Regal oder auf andere gebaut. Die Maße des kompletten
Möbelstücks sind 1,6 m in der und Cassetten erreichbar sind.
Weise aufgebaut haben. Breite, 0,8 m bzw. 1,4 m in der Wir besitzen übrigens ungefähr
Höhe und 0,4 m in der Tiefe. 200 Langspielplatten, 50 bespielte
Damit können wir Die Anlage besteht aus den fol- Cassetten und mehrere Tonbän-
der.
vielleicht manchem genden Bausteinen: Plattenspie-
ler Toshiba SR-355 mit Tonab- Das Tonbandgerät benutze ich,
HiFi-Freund interessante nehmer ADC XLM-Mk II und um Rundfunksendungen mit An-
Shure M 75 (Type 2), Vollver- sage aufzunehmen und später die
Anregungen geben. Wir stärker Marantz 1250, Tuner besten Stücke ohne Ansage auf
laden deshalb auch Sie ebenfalls Marantz 112, Spu- Cassette zu überspielen.
len-Tonbandgerät Revox B 77, I. Gregor, S.
ein, uns ein Farbfoto oder
(noch besser) ein Farbdia
mit einer kurzen
Beschreibung Ihrer
Anlage einzuschicken.
Es kommt dabei nicht
darauf an, daß die
Anlage etwa besonders
umfangreich oder teuer
ist, sondern nur auf eine
. gelungene oder
originelle Anordnung.
Wir werden die am
besten geeigneten
Einsendungen auswählen
und allen Lesern, deren
Beitrag veröffentlicht
wird, als kleine Belohnung
eine LP überreichen.
Fürs Mitmachen sagen
wir Ihnen schon
jetzt Dankeschön.
76
Sıdeboard

Schon mit 7 Jahren hatte ich ei-


nen Dual-Plattenspieler mit ein-
gebautem Verstärker und Laut-
sprecher, natürlich noch nicht in
Stereo und HiFi. Meine jetzige
Anlage habe ich mir nach und
nach zusammengestellt (als Stu-
dent konnte ich mir nicht alles auf ERLETEEITETNERIER
LETTER,
einmal kaufen). Ich besitze den
Pioneer-Tuner TX-7500 und den
Pioneer-Verstärker SA-7500, ei-
nen Equalizer Studio hifi EQ 20,
zwei Technics-Plattenspieler
SL-1500 mit Shure M 95 ED, ein
Tonbandgerät Akai 630 DB, ein
Cassettendeck Teac A-450, ein
selbstgebautes Mischpult, eine
ebenso selbstgebaute Umschalt-
einheit für meine drei Lautspre-
cherpaare und eine Zeitschaltuhr
mit Ziffernröhren und die Laut-
sprecher JBL L 36, Cora-l CX-1
und Visonik David (die Coral-
und die David-Boxen habe ich in
anderen Räumen _ installiert),
schließlich noch Kopfhörer Koss
HV 2, Mikrofone Akai ADM 80,
eine . Kathrein-Richtantenne
ABH Ol und circa 300 Platten
(Rock, Country, Soul). Das Side-
board habe ich aus fertigen Wür-
telelementen selbst gebaut.
M. Schmidt, H.

Salonmöbel

Für mein sehr großes Wohnzim-


mer habe ich neue Möbel ange-
schafft und dabei ein Schränk-
chen für die Aufnahme einiger
HiFi-Geräte umbauen lassen.
Meine Anlage besteht aus dem
Tuner Pioneer TX 7500, dem
Vorverstärker Galaktron MK 16,
dem Endverstärker Bose 1801,
dem quarzgesteuerten Platten-
spieler Pioneer PL 50, dem Plat-
tenspieler Thorens TD 126 MK
Il, dem Spulen-Tonbandgerät
Revox A 700, dem Cassettendeck
Pioneer CT 9090, dem Kompan-
der dbx 119, dem Knackentstörer
SAE 5000, dem Mikrofon Akai
ADM 80, einer Umschalteinheit
Canton Combi 40 Mix und den
Lautsprechern Klipsch La Scala.
G. Dannemann, T. PAUSE
ALTE MUSIK

Die ÖRLANDO DI LASSO


a
|
Imre

Platten
Meslanges JLAN MARIE

Violinkonzerte
LEOLAIR

Chan «Voll

des
Monats JSaap schrinder

Am Ende jeder Bespre-


chung finden Sie eine
Kurzbewertung der
Schallplatte. Eine Anzahl
von 1 bis 5 Sternchen be-
urteilt den künstlerischen
Wert der Aufnahme
(Musikalität, Interpreta-
tion, Repertoirewert). Die Musik des 16. Jahrhunderts in So wie im Zusammenhang mit Ba- Für viele ist die Verbindung Deut-
Eine Anzahl von 1 bis 5 Frankreich kann sich leider nicht rockmusik und Originalinstrumen- sche Grammophon-Rostropo-
rühmen, eine eigene Schule aufzu- ten Brüggen mit Flöte, Leonhardt witsch gleichbedeutend mit Erfolg.
Kreisen charakterisiert weisen, dafür hat sie jedoch den mit Clavicembalo, Harnoncourt Rostropowitsch, der sich auch er-
die technische Platten- Vorteil, durch Namen wie Malgoire mit Orchesterleitung gleichzuset- folgreich als Orchesterleiter ver-
vertreten zu werden, die für sie ein zen ist, ist Schröder gleichbedeu- sucht (wie an anderer Stelle berich-
qualität (Aufnahme, Ruhmesblatt sind. tend mit Violine (zu diesen Mata- tet), präsentiert uns auf dieser LP
Schnitt, Pressung). Für Ich hatte das Ensemble Polyfoni- doren zählt auch noch Sigiswald vier Barockkonzerte, und zwar die
die künstlerische Beurtei- que de France vorher noch nie ge- Kuijken). Schröder präsentiert uns Konzerte in C-Dur und in G-Dur
hört. Es besteht aus fünf Mitglie- nach einigen glänzenden Aufzeich- von Vivaldi (1678-1741), das
lung sind Musikkritiker dern, und zwar aus zwei Kontrate- nungen zusammen mit dem Con- Konzert in A-Dur von Tartini
zuständig. Die Technik nören, einem Tenor und einem Ba- certo Amsterdam (diese auf Ba- (1692-1770) und das Konzert in
wird von Toningenieuren riton sowie dem Dirigenten Charles rockmusik spezialisierte Gruppe ist D-Dur von Boccherini (1743 bis
Ravier. aus dem Concertgebow Amster- 1805).
bewertet, die mit den Das Programm, das uns das En- dam hervorgegangen) kaum be- Bei einem Künstler wie Rostropo-
Spezialisten der einzel- semble hier präsentiert, zählt sicher kannte Violinkonzerte von Jean- witsch ist es fehl am Platze, sich bei
nicht zu den leichtesten und ein- Marie Leclair, dem französischen der Technik, die nahezu perfekt ist,
nen Fachgebiete eng zu- gängigsten. Orlandi di Lasso, von Komponisten, dessen Name viel- und der Symbiose Interpret-In-
sammenarbeiten. Bei der flämischer Herkunft, ist in Zusam- leicht mehr mit der Violinsonate strument aufzuhalten. Ich möchte
Beurteilung des künstle- menhang mit der musikalischen verbunden ist. Leclair komponierte dagegen darauf hinweisen, wie die
Richtung zu sehen, die große Na- jedoch auch zwölf Konzerte (op. Seele des Interpreten Einfluß auf
rischen Wertes werden men wie Isaac, Dufay, Desprez und 711737 und op. 10 aus dem Jahre die Harmonie der Interpretation
als repräsentativ angese- Willaert in sich vereinigt. Es han- 1743) für Violine. Die drei Werke ausüben kann. Rostropowitsch ist
hene Aufnahmen dersel- delt sich um eine komplexe, ideen- (op. 7 Nr.3 und 5, op. 10 Nr. 6), die zweifellos eine romantische Seele,
reiche Schule, die sich häufig in eine Schröder hier interpretiert, haben und diese Einstellung dem Leben
ben Interpreten sowie als subtile und streng konstruktive in mir — obwohl sie in technischer gegenüber wird auch aus seinem
bisher vorbildlich gel- Kompositions-Technik zurück- Hinsicht interessant sind (dreige- Spiel deutlich. Selbst wenn er als
zieht. teilte Form, Ritornelle, barocke der sensible Musiker, der er ist, die
tende Einspielungen an- Eine nur aus derartigen Vokal- Virtuosität) — ernste Zweifel über Phrasierung Vivaldis zu respektie-
derer Interpreten zum kompositionen bestehende Platte, den Wert dieser Musik hinterlas- ren weiß, ist der romantische Im-
Vergleich herangezogen. ohne die Begleitung von Instru- sen, die einer französischen Durch- puls stets präsent; er manifestiert
menten, die zur Auflockerung der schnittsproduktion zu entstammen sich in vollem Umfang in den Ka-
Bei der Beurteilung der Atmosphäre beitragen könnten, scheint und eine deutliche Ideenlo- denzen der Konzerte Boccherinis
technischen Qualität wird wird vielen Hörern schwer verdau- sigkeit zeigt. Vielleicht könnte ein und Tartinis.
gegebenenfalls auf histo- lich vorkommen. noch aufmerksameres Hören dazu An dieser Stelle ist es angebrachter,
Dennoch wird das Ensemble Poly- führen, daß verborgen gebliebene, von ästhetischer Leidenschaft als
rische Aufnahmen hin- fonique den musikalischen Erfor- faszinierende Aspekte zu Tage tre- von Philologie zu sprechen. Sacher
gewiesen und natürlich dernissen gerecht (abgesehen viel- ten und die anfängliche Enttäu- und sein Collegium entsprechen
leicht von einigen Belcanto-Remi- schung verdrängen. Jedenfalls ver- den Erfordernissen des großen Cel-
der technische Stand der niszenzen). sucht eine glänzende Interpretation listen, der sich durch das Reper-
damaligen Aufnahmebe- B: R, diesen Noten einen gewissen Zau- toire etwas eingeengt zu fühlen
dingungen berücksich- ber zu verleihen. scheint.
G.R. B.R.
tigt.

vwırrıır ICH wur x


künstlerischer Wert Ein etwas anspruchsvolles Pro- Schröder sehr gut, Leclair nicht Rostropowitsch nicht ganz in
gramm sehr einfallsreich seinem Element
oOO0O00O0 oO0000
Technik Präsenz und Selektivität gut, Per- oOo000 © 00
spektive überzeugend Bemerkenswerte Präsenz Ton etwas dumpf und entfernt

Aufnahmedatum Aufnahme: 1977 Aufnahme: 1978 Aufnahme: 1978


|
ner Sr RENT SAFT uABGEFRAGT

ORGELMEISTER VOR BACH


TWE EARLT GERMAN ORGAN SCHOOL: LES MAITRES DIELOG AUT BACH
Das Winhltempesierta
Bavler 18:2
The Uhall-Ternpeneri Clstoken
ie cuecin bien temperd
HELMUT LUNLCHR
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-Bharpasichhanıd Üimwecsen
Baschaupg +Ihwrzunıh

le RENE JACOBS, AUTO


COMPLESSO BAROCCO -ALAN CURTIS

nee ACHMITURN- ONCE, CAPPE

Hier nun die zweite Folge, die die Der große Erfolg der Archiv-Pro- Anscheinend haben fünfzehn Jahre Im vergangenen Jahr ist Helmut
Archiv-Produktion dem Organi- duktion rührt nicht zuletzt daher, philologischer Studien über die Ba- Walcha, der weltberühmte deut-
sten Helmut Walcha gewidmet hat. daß es ihr immer wieder gelingt, das rockmusik, Abhandlungen, Schrif- sche Organist, siebzig Jahre alt ge-
Auf den vier Platten dieser Folge Repertoire dem wechselnden Zeit- ten und Polemiken nicht genügt, worden. Auf diesen Platten, die
sind die wichtigsten Komponisten geschmack anzupassen. um Pinkas Zukerman verständlich 1973/74 aufgezeichnet wurden,
vertreten, die das Schicksal der Alan Curtis, Colin Tilney, Rene Ja- zu machen, daß man vor der Be- prunkt Walcha mit zwei wunderba-
deutschen Musik in jener Zeit ent- cobs u.a. sind Namen, die neuer- schäftigung mit den Brandenburgi- ren Originalclavicembali; seine In-
scheidend beeinflußt haben. In dings neben Richter und Ragossnig schen Konzerten Bachs (oder mit terpretation läßt jedoch einige
Deutschland entstanden um die vertreten sind, die anscheinend den »Jahreszeiten« Vivaldis, die Zweifel offen.
Mitte des 17. Jahrhunderts zahlrei- lange ein Monopol bei der Ar- Zukerman »sicher schon vorge- Die erste Folge hat Walcha mit
che Orgelkompositionen. Ein Be- chiv-Produktion besaßen. So ent- nommen hatte«) über diese Werke einem Cembalo des jungen Jan
weis für diese Entwicklung ist die standen neue hervorragende Auf- zumindest ein Viertelstündchen Ruckers interpretiert (Antwerpen
sich fortwährend verändernde nahmen mit frischem musikali- nachdenken sollte; und da man vor 1640; es wurde 1973 von Kurt
Konstruktion der deutschen Orgel, schem Zugriff und interpretatori- dem Zurückweichen vor dem soli- Wittmayer restauriert und weist
die Veränderungen sowohl in tech- scher Genauigkeit. stischen Überschwang des Con- zwei Manuale und drei Register, 8°,
nischer — hier sei die Trennung von Die vorliegende Aufnahme prä- certo grosso verstehen sollte, daß 8°, 4’, auf). Bei der zweiten Folge
Pedal und Tastatur angeführt — als sentiert die kleine, fast unbekannte das Tripelkonzert Beethovens 100 bedient er sich eines Cembalos
auch in klanglicher Hinsicht unter- Gruppe von rund 40 Kantaten für Jahre später anzusiedeln ist! Diese von Jean-Henry Hemsch (Paris
lag. So kann in diesem Zusammen- Solostimme und Generalbaß. Ja- Einstellung wird jedoch häufig als 1755/1756; es wurde 1970 von
hang mit Fug und Recht von einer cobs ist ein Kontratenor, dessen reine Manie musikologischer Puri- Claude Mercier-Ythier restauriert
Wechselwirkung zwischen Kon- Timbre vielleicht nicht allen gefal- sten abgetan, und so präsentiert uns und hat zwei Manuale und die übli-
strukteur und Komponist bzw. zwi- len mag (ich finde ihn ein wenig zu Zukerman diese für die Barockmu- chen drei Register).
schen kompositorischen und tech- süßlich und ziehe Bowman oder sik symptomatischen Werke auf die Aber kehren wir zu unseren Zwei-
nischen Erfordernissen gesprochen Esswood vor), aber seine herausra- Art des alten Münchinger, wobei er feln an der Interpretation zurück,
werden. gende barocke Gesangstechnik und vielleicht das Nostalgische und die vor allem in der ersten Folge
Unter den interpretierten Autoren seine unbestreitbar gute Einfüh- Romantische noch stärker akzentu- aufkommen. Hier scheint Walcha
befinden sich Buxtehude, Pachel- lungsgabe kommen zum Beispiel iert. mehr einem Roboter als einem
bel, Scheidt, Bruhns u. a., die in den bei der Telefunken-Schallplatte Und zum wiederholten Mal — auch Herrn mit weißer Perücke zu glei-
letzten Jahren eine große Aufwer- italienischer Lieder (mit Koopman) wenn diese Argumentation man- chen und sich den deutschen Wahl-
tung erfahren haben. Die Interpre- besser zum Ausdruck, während die chem auf die Nerven gehen mag — spruch zu eigen gemacht zu haben,
tation läßt manche Wünsche offen, 15 Arien und Rezitative Vivaldis muß gerade hier im Zusammen- daß die Musik des 18. Jahrhun-
wozu noch die unglückliche Wahl weniger markant und monochro- hang mit dem Los Angeles Phil- derts, insbesondere die deutsche,
der Orgel bzw. des Raumes kommt; matisch sind harmonic Orchestra auf die Origi- auf teutonische Art und Weise zu
denn das hervorragende Instru- Sehr zu loben ist daneben die In- nalinstrumente verwiesen werden, interpretieren ist; während doch
ment (Arp-Schnitger), klingt ge- strumentalgruppe mit Lucy van weil das Orchester nicht Barock- diese Hypothese durch die Deut-
dämpft, weil es sich in einem viel zu Dael. musik spielt, sondern eine freie In- schen selbst (Quantz: »Versuch«,
kleinen Raum des 19. Jahrhunderts GR. terpretation dessen gibt, was unsere 1751) widerlegt wurde.
befindet. Zeit aus ihr gemacht hat. Nicht we- P.C.
BE: nige werden erbleichen, wenn sie
die Mißklänge der modernen
Trompete im Konzert Nr. 2 hö-
ren!
G.R.

x TKUurR % x ı%
Eine große Orgel blieb ungenutzt! Um den wahren Vivaldi zu ent- Das Beste von Bach in der ersten Eins zwei, eins zwei...
decken Runde k. o.!
0O0000 SOOOO OOONSO OO00
Offener Klang sehr ausgeprägt Ausgeprägte Ausgewogenheit, Ausgewogenheit, Präsenz und Präsenz und Klarheit
optimale Reinheit Selektivität zeichnet

Aufnahme: 1977 Aufnahme: 1977 Aufnahme: 1977 Aufnahme: 1973-74


KLASSIK

WINTGANG AMADEUS MOZART

Oboenquartert T-dur, KV50


Horngquintere Dsdur, KY7

Wenn ich im Schaufenster den Na- Es ist wirklich eine erfreuliche An- Diese Platte bietet eine interes- »Dokumente« heißt es auf der Plat-
men Mozarts entdecke, bin ich erst gewohnheit, die Instrumente einer sante Zusammenstellung von vier tenhülle. Und was für Dokumente!
einmal mißtrauisch. Denn heute früheren Epoche zu entstauben und Klaviersonaten Mozarts. Auf der Die Aufnahme führt uns ins Vor-
gibt es eine große Zahl von Künst- zu pflegen, um ihnen ein lethargi- ersten Seite finden wir die Sonate in kriegs-Berlin und mit dem legendä-
lern, die ihn besingen, solfeggieren, sches Schicksal in den Schaukästen F-Dur KV 280 und die Sonate in ren Georg Kulenkampff zusam-
spielen, deklamieren, hätscheln. Im zu ersparen. Und so können sie B-Dur KV 281, die der Salzburger men, der im Gegensatz zu Furt-
allgemeinen widmen sich diese In- dann in die Hände qualifizierter Komponist im Herbst des Jahres wängler über weniger Freiheiten
terpreten den typischen Elementen Künstler (Esterhazy Quartett, 1774 komponiert hat. Die zweite verfügte. Die Aufnahmen entstan-
des achtzehnten Jahrhunderts, Oboist Michel Piquet, Hornist Seite enthält die Sonate in D-Dur den am 28. März 1939 mit dem Or-
ohne daran zu denken, daß Mozart Hermann Baumann) gelangen und KV 311 (im November 1777 in chester der Deutschen Oper (das
nicht nur achtzehntes Jahrhundert die Musik Mozarts präzise wieder- Mannheim entstanden) und die So- Konzert K. 219 von Mozart) und
bedeutet, sondern daß er weit dar- aufleben lassen, wie hier bei dem nate in C-Dur, die in Paris im am 20. Dezember 1937 (das Kon-
über hinausgreift (in diesem Sinne Quartett für Oboe, Violine, Viola Sommer des folgenden Jahres das zert in d-Moll von, Schumann).
ist das Auftreten einiger Künstler in und Violoncello in F-Dur K. 370 Licht der Welt erblickte. Es handelt Wenn sich der Krieg auch erst in
Bratenrock und Perücke, wenn sie und dem Quintett für Horn, Violi- sich also um vier Sonaten, die in- den Anfängen befand, war die Ka-
Mozart interpretieren, eine Ver- ne, zwei Violen und Violoncello in nerhalb eines ziemlich begrenzten tastrophe vielleicht doch schon
kürzung der Perspektive). Es-Dur K. 407. Bei den Instrumen- Zeitraums komponiert wurden; vorauszusehen. Und wahrschein-
Zum Glück ist das Melos Quartett ten handelt es sich, und diese In- und doch ist bei dieser relativ ho- lich ahnte der große Kulenkampff
Stuttgart für die vorliegende Auf- formation scheint mir nicht mogenen Gruppe die künstlerische (Bremen 1898 — Zürich 1948),
nahme verantwortlich. Dieses überflüssig, um eine Oboe Christo- Entwicklung deutlich. nachdem er viele Jahre an der
Quartett verzichtet entschlossen phe Delusse (Paris 1785), ein Horn Nicht ganz überzeugend scheint uns Hochschule in Berlin gelehrt hatte,
auf Spitzen, Degen und Puder und aus der böhmischen Schule des frü- die Interpretation Krystian Zi- daß er in nicht allzu ferner Zukunft
sieht Mozart in seiner dramatischen hen 19. Jahrhunderts, eine Violine mermans. Sein Anschlag ist leicht ins Exil gehen mußte.
Realität, die jenseits von Rokoko- (Gagliano 1730), zwei Violen (To- und maßvoll, er spielt flink und un- Sicher dagegen und bis zur Perfek-
vorstellungen angesiedelt ist. Die noni 1696 und Cuypers 1783) so- gezwungen, auch wenn der Klang tion wußte er jedoch, wie die vier
vier Künstler (die Violinisten Wil- wie ein Violoncello Celoniatus (Tu- nicht immer die gewünschte Klar- Seiten der Violine zum Klingen zu
helm Melcher und Gerhard Voss, rin 1742). heit erreicht. Seine Phrasierung bringen waren, wie alles aus einem
der Bratschist Hermann Voss und Ein besserer, authentischerer, dem muß jedoch diskutiert werden, weil Werk herauszuholen war und wie
der Violoncellist Peter Buck) hal- Geist des Salzburgers angemesse- sie bisweilen einfach keinen Sinn Mozart und Schumann den Herzen
ten sich an eine strahlende nerer Klang konnte nicht erwartet ergibt. Wenn Zimerman sich auch nahe gebracht werden konnten:
Schlichtheit, durch die bisweilen werden, zumal sich die Interpreten auf klassische Weise im Rahmen durch Lächeln, Liebkosungen und
ihre Seele, ihr Herz durchscheinen. als umfassende Kenner der Mozart- der Dynamik bewegt, gleitet er hingebungsbereite Kommunika-
Jedem, der sich mit den Werken der schen Ausdrucksweise herausstel- doch in eine zu bewegte und unbe- tion.
Kammermusik Mozarts vertraut len. Niemals werden sie Mozart un- gründete Agogik ab. Das Ergebnis Eine Platte, die über ihren doku-
machen will, seien diese Quartette treu. Sie bereiten dem Hörer ein ist aus diesen Gründen nicht allzu mentarischen Wert hinaus den Hö-
K. 464 und K. 465 (das sogenannte ungetrübtes Vergnügen und lassen erfreulich. Das Anhören der Sona- rer in eine Atmosphäre liebevoller
Dissonanzenquartett) empfohlen. in ihm den Wunsch entstehen, die ten wird mühsam, und das spricht Sanftheit einhüllt.
L. EB. Platte immer wieder aufzulegen. bei Mozart gegen den Interpre- LE,
LE: ten.
GL.

Kurt er x ı% vuııı
Mozart mit Herz und Seele emp- Eine erfreuliche Entstaubung al- Anfechtbarer Zimerman Kommunikation durch Liebe
funden ter Instrumente
oO000 0000 oOOO O0
Klang trocken, aber überzeugend Gute Klarheit, Klang zufrieden- Akzeptabler Klang Verhaltene Geräusche, Klang an-
stellend sprechend

Aufnahme: 1978 Aufnahme: 1977 Aufnahme: 1977 Aufnahme: 1937-39

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"Beethoven Beethoven Paganini Schumann


- (1770-1827) (1770-1827) (1782-1840) (1810-1856)
: Sonaten für Violine + Klavier Sinfonie Nr. 1 Sonata »Napoleone« Klavierwerke
QOuvertüren und andere Werke für Violine
»Fidelio« und »Leonore Ill« London Philharmonic
Wiener Philharmoniker Orchestra, Dutroit,
Mi N, Ahkiaep Böhm Accardo Pardhin
Decca 6.35354 TX DG 2530 958 DG 2536 376 CBS 76635.

Ich kenne den Beethoven für Vio- Anfangs hatte ich gedacht, daß Die Aufnahmen von Werken Pa- In der französischen Presse waren
line und Klavier von Francescatti- Böhm auf dieser Platte die erste ganinis durch Salvatore Accardo über Perahia in der letzten Zeit sehr
Casadeus, Grumiaux-Haskil, Me- Sinfonie Beethovens zusammen werden fortgesetzt. Die neueste gute Urteile zu lesen (er wurde mit
nuhin-Kempffl, Oistrach-Oborin, mit den Ouvertüren »Fidelio« und Platte enthält die Sonata »Napo- Pollini verglichen). Deshalb habe
Suk-Panenka und Zukerman-Ba- »Leonore IIl« neu aufgezeichnet leone«, »I palpiti«, »Perpetuela«, ich diese Platte mit besonderer
renboim. Die vorliegende Version hätte. Aber dem ist nicht so, und die Sonate mit »Variationen« und Aufmerksamkeit angehört, und ich
der Decca, die Itzhak Perlman und überraschenderweise bietet diese schließlich die »Maestosa sonata bin nicht enttäuscht worden. Nach
Vladimir Ashkenazy anvertraut ist, Platte nur wenig Neues. Es trifft sentimentale«. Von diesen Werken dem ersten Anhören war ich, um
hält dem Vergleich mit den ange- zwar zu, daß die Aufzeichnung der sind das erste und das letzte bemer- die Wahrheit zu sagen, ziemlich
führten Versionen stand, ja über- ersten Sinfonie bisher nur im Rah- kenswert, weil sie hauptsächlich für überrascht, weil der Stil Perahias
trifft sie in vielen Punkten. men der neun Sinfonien und nicht die vierte Saite geschrieben wur- mit dem Pollinis überhaupt nichts
Die zehn Sonaten werden hier nicht als Einzelplatte zu erhalten war. den. Die Möglichkeiten des In- zu tun hat. Da ich eher zu der klassi-
zum Anlaß genommen, Leibes- Aber hier hätte man wenigstens struments werden also ausge- schen Interpretation ä la Pollini
übungen durchzuführen. Ganz im eine neue Aufzeichnung auf der schöpft, und es entstehen außerge- neige, war mein erster Eindruck
Gegenteil, das Duo findet für jedes zweiten Seite präsentieren können! wöhnliche und ungewöhnliche nicht sehr positiv. Aber das wieder-
Werk einen eigenen Klang, so daß Dort finden wir jedoch die bejahrte Klänge; der Zauber dieser Inter- holte Hören hat mich davon über-
der Kenner diese Platten sicher Aufnahme der beiden Ouvertüren, pretation ist nicht zu leugnen. Es zeugt, daß Perahia nicht nur
nicht in Eile nacheinander hören die Böhm 1969 mit der Staatska- können zwar Diskussionen über kraftvoll in die Tasten greift, um
wird. Perlman und Ashkenazy ak- pelle Dresden realisierte und die den realen künstlerischen Inhalt Lärm zu erzeugen: er tut dies mit
zentuieren ihre Auffassung; und die DG auch in einer preisgünstige- geführt werden, aber an dieser Intelligenz und nicht ohne
die Artikulation des Violinisten ren Version angeboten hat. Ein Stelle wollen wir keine Grenzen der Gründe.
steht immer im Einklang mit der derartiges Vorgehen, auf der künstlerischen Freiheit festlegen. Seine Interpretation ist zwar sub-
Anschlagsdifferenzierung des Pia- Grundlage einer »aufgewärmten »Perpetuela« ist ein weiteres faszi- jektiv, aber durchdacht, einfühlsam
nisten. Die vom Komponisten ge- Suppe«, scheint mir nicht sehr nierendes Stück, das sich auf die und nicht grob. Mir scheint, daß
wollten Dialoge werden mit ent- fair. Technik der Bogenhand konzen- zwischen Perahia und Rubinstein
wafinender Menschlichkeit und in Ich möchte jedoch nicht vergessen, triert und fast unglaubliche Fähig- nicht wenige Affinitäten bestehen,
meisterhafter Deutlichkeit darge- darauf hinzuweisen, daß die Suppe keiten verlangt. Paganini soll dieses auch wenn die Grundhaltung der
boten. Jede Note, jede Phrase wird zwar aufgewärmt, aber etwas Be- Stück in 3 Minuten und 3 Sekunden beiden Interpreten unterschiedlich
ernst genommen. Die Musik kann sonderes ist. Böhm liefert hier nicht gespielt haben, Accardo braucht erscheint. Perahia ist meiner An-
atmen und sprechen. Erst durch nur eine einfache Interpretation, nur 4 Sekunden mehr, was zwei- sicht nach mehr durch einen leich-
diese Aufnahme wird der Rang der sondern erteilt eine echte Lektion. felsohne außergewöhnlich ist (es ten Pessimismus beherrscht. Die
Violinsonaten Beethovens, die im- Die Nuancierungen (Kontrast der sind 2242 Noten, also 12 Noten in Musik Schumanns ist für diese Ein-
mer im Schatten der Klaviersona- Tempi, Dynamik, Orchesterkolo- der Sekunde zu spielen). Sicherlich stellung sicherlich geeignet. Diese
ten stehen, hörbar gemacht. rit) werden durch eine olympische, sind dies äußerliche Aspekte, aber Platte ist interessant und stellt ei-
L..E- heitere, klassische Ordnung ge- nicht nur sie machen die LP bemer- nen neuen, fähigen Interpreten
kennzeichnet, die den Hörer mit kenswert. heraus, dessen weiteren Weg wir
offenem Mund zurücklassen. @E mit großer Aufmerksamkeit ver-
G.L: folgen werden.
GE.

TEEN ywuerur wuaıı Kriex


Beethovens Violinsonaten, end- Ein glänzender, aber nicht neuer Violintechnik auf höchstem Ein neuer Rubinstein?
lich ernst genommen Böhm Niveau
BO0O© o00 oO0000 oO0O0
Präsenz und Reinheit überzeu- Klarheit gut, Klang schrill Ausgeprägte Präsenz und Durch- Präsenz ansprechend, Knistern
gend hörbarkeit, ansprechend

Aufnahme: 1976-77 Aufnahme: 1969-72 Aufnahme: 1977 Aufnahme: 1977


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JEOPOLD KBlX@)4%u3

Dies ist keine Interpretation, son- Eine weitere, nicht voll überzeu- Muti setzt mit dieser Aufnahme der In den Musikenzyklopädien ist zu
dern ein frischer, kristallklarer, gende Aufnahme Karajans. Ein Ouvertüre »Romeo und Julia« so- lesen, daß Leopold Stokowski 1882
kräftigender Wasserfall. Wir stür- weiteres Mal scheint der Bruckner, wie der Sinfonie Nr. 2 (der Klein- in London geboren wurde. Diese
zen uns hinein und wissen, daß die den er präsentiert, ihm Gelegenheit russischen) die Aufzeichnung der Tatsache allein 'genügt schon, den
vier Künstler (die Violinisten Nor- zu bieten, Ströme von Klängen her- Sinfonien Tschaikowskis fort (eine Hut zu ziehen, denn im Alter von
bert Brainin und Siegmund Nissel, vorzubringen, ohne jedoch große weitere Aufnahme ist der Sinfonie 95 Jahren zu dirigieren und Platten
der Bratschist Peter Schidlof und kritische und interpretative Intelli- Nr. 3 in D-Dur gewidmet). aufzunehmen, ist nicht jedermanns
der Violoncellist Martin Lovett) genz zu zeigen. Diese Kassette ist Muti sagte vor einiger Zeit in einem Sache. Vielleicht hat diese Angabe
uns eine »unvergeßliche Dusche“ ein Triumph der Dynamik; ich ver- Interview, daß er nicht die Absicht nichts mit der Interpretation zu tun,
bereiten. Sie präsentieren uns die stehe nicht viel von Aufnahme- habe, die Sinfonien Beethovens aber mir scheint sie noch wichtiger
Klänge nicht ungezwungen, son- technik, aber hier habe ich den aufzunehmen, da bereits mehr als als diese zu sein. Von einem Mann
dern sie reißen uns zu Tänzen, Verdacht, daß während der Auf- genug Interpretationen auf dem in diesem Alter kann man nicht er-
Sprüngen, Träumen mit. nahme einige Knöpfe gedreht wur- Markt seien. Meiner Ansicht nach warten, daß er etwas Neues zu sa-
Für die Liebhaber der Kammermu- den. Das Ergebnis ist auf jeden Fall trifft das auch auf die Sinfonien gen hat, neue Horizonte er-
sik ist das Hören von » Aus meinem nicht anzuhören. Ich mußte beim Tschaikowskis zu, sofern Muti nicht schließt.
Leben« und »Ein Amerikanisches Hören der Platten wiederholt die der Auffassung war bzw. ist, daß er Stokowski, den mancher als extro-
Quartett« obligatorisch; weil man Lautstärke regulieren (wenn man etwas Neues zu sagen hat. vertierten und kommerziellen Diri-
kein Kenner der böhmischen ein Pianissimo hören will, muß man Beim Anhören der ersten Platte genten betrachtet, präsentiert auf
Kammermusik sein kann, wenn im folgenden bei einem Fortissimo dieser Reihe schien dies der Fall zu dieser Platte einen Tschaikowski,
man diese beiden Quartette ver- des gesamten Orchesters die Laut- sein. Muti präsentierte die Sinfonie der vom künstlerisch-musikali-
nachlässigt, diese Meisterwerke, stärke vermindern, um die Fenster- Nr. 1, »Winterträume«, lebendiger, schen Standpunkt aus fast ohne In-
die uns die Deutsche Grammophon scheiben zu retten). glaubwürdiger und interessanter als teresse ist, der aber immer noch
präsentiert. Wenn überhaupt bei Karajans Version strahlt eine ge- üblich. Die beiden neuen LPs ent- eine Leichtigkeit und eine etwas
dieser Aufnahme ein Mangel vor- wollte und rhetorische Konzeption täuschen jedoch teilweise. Bei der vulgäre Popularität ausstrahlt.
handen ist, liegt dieser vielleicht in Bruckners aus, die zurückzuweisen Sinfonie Nr. 3 geht der Dirigent »Die Hochzeit von Aurora« beruht
der übertriebenen Perfektion. ist. Während beispielsweise Rudolf zwar mit Dynamik, aber ohne auf einer Zusammenstellung von
Aber wie selten hat uns jemals ein Kempe bei der Interpretation die- Überzeugungskraft vor. Bei der Teilen von »La bella addormen-
Streichquartett mit soviel Sicher- ser Sinfonie das Wesentliche und Ouvertüre »Romeo und Julia« er- tata«, die Diaghilew 1922 für eine
heit, soviel Liebe eingehüllt? Hier Komplexe hervorhebt, um sich scheinen mir das Orchester zu un- Pariser Produktion verarbeitet hat;
liegt nicht die Kombination von nicht innerhalb der weiten Dimen- beweglich und die Leitung zu unge- sie enthält vor allem Passagen aus
zwei Violinen, einer Viola und ei- sionen des Werkes zu verlieren, stüm. dem zweiten Akt des Originals von
nes Violoncello vor, sondern hier zeigt sich Karajan in dieser Hinsicht Am besten ist Muti die Sinfonie Nr. Tschaikowski, das 1890 zum ersten
steht die Seele der vier Musiker in weit weniger verpflichtet. Karajan 2 gelungen, wo er wieder überzeu- Mal aufgeführt wurde. Stokowski
einzigartigem Einklang mit dem scheint der Auffassung zu sein, daß gend auftritt. Und das um so mehr, war damals acht Jahre alt!
Wesen der Komponisten. Das Klang und Oberflächenstruktur bei da es sich hier um eine Sinfonie mit G:E:
Amadeus-Quartett blickt hinter die Bruckner herausgestellt werden einigen offensichtlich schwachen
Partitur und es gelingt ihm, für je- müßten. Aber das Gegenteil trifft Punkten (z.B. im Finale) handelt,
den von uns die poetische und zu. Der Hörer braucht Unterstüt- die Muti aber souverän meistert.
menschliche Bedeutung der einzel- zung, um auch die verborgenen GL
nen Takte zu erfassen und zu inter- Aspekte des Werkes erkennen zu
pretieren. können.
L. FE. GL

ur Kr warer var
Eine »unvergeßliche Dusche«! Ein anfechtbarer Karajan Ein nicht ganz so glänzender Muti Ein 95 Jahre alter Dirigent!
wie gewohnt
oO000 00000 0000 oO00
Korrekter, leicht rauher Klang Gute Durchhörbarkeit Gute Durchhörbarkeit und Dy- Leichter und brillanter Klang
namik

Aufnahme: 1977 Aufnahme: 1976 Aufnahme: 1977 Aufnahme: 1977


Maurice Ravel

_ Saint-Saöns (1835-1921) Elgar (1857-1934) Rachmaninow Ravel


Chausson (1855-1899 Konzert für (1873-1934) (1875-1937)
_ WerkefürVioline Violine und Orchester Konzert Nr. 3 für Klavier und Klavierwerke
Orchester
London Philharmonic
RPariser Orchester Orchestra New York Philharmonic Lee
. Barenboim, Stern Barenboim, Zukerman Ormandy, Horowitz Telefunken
CBS 76530 CBS 76528 RCA RL 12633 DX 48068 (2 LPs)

Bisweilen gelingt es einer Plat- Das Violinkonzert Elgars kann sich Diese Platte enthält die Liveauf- Für die Liebhaber der französi-
tenfirma, Aufnahmen mit verschie- sicher nicht mit den Konzerten nahme des Konzertes des legendä- schen impressionistischen Musik ist
denen Komponisten nach einem Beethovens, Brahms oder Tschai- ren Vladimir Horowitz in der Car- No&l Lee alles andere als ein Unbe-
bestimmten Kriterium zusammen- kowskis messen, um nur die be- negie Hall in New York am 8. Ja- kannter (der sich u.a. auch mit der
zustellen, wie es hier der Fall ist. rühmtesten Namen zu nennen. Ist nuar 1978. Fünfzig Jahre vorher acht Platten umfassenden Edition
Diese neue Platte Isaac Sterns bie- es dazu verdammt, für immer auf hatte Horowitz auf amerikani- der Klaviermusik Debussys bei der
tet nebeneinander das III. Konzert einer niedrigeren Stufe zu stehen? schem Boden ebenfalls in der Car- Telefunken profiliert hat). Ange-
für Violine von Saint-Saöns, das Ich glaube ja. Aber es ist sehr gut negie Hall mit der Interpretation sichts der Klavierwerke Maurice
»Po&eme« von Chausson und die geeignet für den, dem es zu müh- des ersten Konzertes von Tschai- Ravels (1875-1937) kann der Kri-
»Berceuse« Faures. Es handelt sich sam ist, bis ganz nach oben zu stei- kowski debütiert. Die New Yorker tiker nicht umhin, sich über die un-
um drei Werke, die auf wunderbare gen. Es handelt sich um eine Parti- zahlten im Januar schwindelerre- vergleichliche interpretative Inspi-
Art und Weise die neuen Tenden- tur aus dem Jahre 1910, die Asso- gende Summen, um den großen ration des jungen amerikanischen
zen in der Interpretation von Kom- ziationen an Seufzer, Geziertheit, Horowitz zu hören. Für uns ist es Pianisten in Lobeshymnen zu erge-
positionen für Violine in Frank- bittersüße Gefühle auf den Saiten etwas weniger kostspielig, da wir hen.
reich gegen Ende des 19. Jahrhun- der Violine erwecken. Nicht nur die die Langspielplatte erwerben kön- Wer nicht die »Valses nobles et
derts deutlich werden lassen. Die Sinfonien des englischen Komponi- nen; dafür müssen wir aber auf die sentimentales« von No@l Lee ge-
akademische Faktur und die klassi- sten riechen nach Salon, sondern Atmosphäre der Carnegie Hall ver- hört hat, vermochte vielleicht nie,
sche Perfektion, die oft dazu ge- auch die drei klassischen Sätze des zichten. deren poetische Emotionalität zu
führt haben, daß die Tonkunst Konzerts. Davon abgesehen ist diese Platte verstehen. Die fast an ein Wunder
Saint-Saöns als Musik »ohne See- Sie lassen uns ins Träumen geraten, jedoch ein wichtiges Dokument ei- grenzende Weichheit des An-
le« charakterisiert wurde, stehen durch die Bogenstriche auf den nes Künstlers, der sich vor fünfund- schlags und die jeder einzelnen
hier paradoxerweise im Dienst lei- Flügeln des Gesangs schweben. zwanzig Jahren aus den Konzertsä- Note verliehene Dynamik machen
denschaftlicher Motivik und mit- Aber der Hörer stellt auch ein ewi- len zurückgezogen hatte und nur einen feinen und raffinierten Ge-
reißender Dramatik. Leider scheint ges Gefühl des Abschieds bei Elgar noch sporadisch in die Carnegie schmack deutlich, der der Welt Ra-
sich Stern mit den virtuosen Passa- fest, vielleicht die Angst vor dem Hall zurückkehrt. Sie ist das Zeug- vels angemessen ist (z.B. in »Sona-
gen des »Totentanzes« nicht sehr endgültigen Abschied. Der Emi- nis der Kunst eines Interpreten, die tine«). Die technischen »Teufelei-
wohl zu fühlen. Er rehabilitiert sich grant geht, die Verwandten grüßen im Verlauf von über fünfzig Jahren en« von »Gaspard de la nuit« sind
dann aber voll und ganz mit einer ihn zum letzten Mal am Hafen. Er zwar Veränderungen unterworfen dem bisher Gesagten nicht abträg-
sublimen Interpretation des be- will zum Abschied mit dem Ta- war, für die aber stets der virtuose lich. Lees Phrasierung ist »fouille«
rühmten »Poeme« Chaussons, wo- schentuch winken, aber er irrt sich Anschlag und der stählerne Glanz (»Ondine«), sein Klang ist üppig
bei er glänzend durch das Pariser und zieht statt dessen die Geige des Klaviertons charakteristisch (»Scarbo«) und bedrückend (»Gi-
Orchester unter Leitung D. Baren- hervor, um sein »Lied« zu spielen. geblieben sind. bet«). Außerdem ist er vielleicht
boims unterstützt wird. Die Platte Lambert stellte mit Genugtuung G.L. der einzige Pianist, der das »Rigau-
findet ihren Abschluß mit der fest, »daß Elgar der letzte Kompo- don« aus dem »Tombeau de Cou-
»Bercuese« Faur®s in zarten Pa- nist reiner Musik ist, der den Kon- perin« nicht in ein konfuses Ge-
stelltönen in einer wenig bekannten takt mit der großen Masse des Pu- hämmer umformt, wie es kürzlich
Version für Violine und Orchester. blikums aufrechterhalten hat, weil ein gewisser Philippe Entremont im
Trotz meiner Reserviertheit dem er durch eine internationale Aus- Rahmen einer katastrophalen, Ra-
II. Konzert Saint-Sa&ns gegenüber drucksweise eine nationale Äuße- vel gewidmeten Gesamtedition ge-
handelt es sich hier um eine bemer- rung gefunden hat«. Zukerman und tan hat. Schlußfolgerung: zwei Plat-
kenswerte Aufnahme. Barenboim gelingt es, dies dem Hö- ten, die man kennen muß!
HR. rer zu verdeutlichen. I: H.R.
L,.E:

KuHr vwurır x YıH Wr euch


Eine schöne Trilogie! Auf den Schwingen der Musik Horowitz’ Golden Jubilee Con- Ein Ravel comme ilfaut

oO OO® o000
Dumpfer Klang, Streichinstru- Ausgewogen, Klang etwas ver- Undeutlicher Klang Klang etwas hart und verschlos-
mente hart schlossen sen

Aufnahme: 1976 Aufnahme: 1976 Aufnahme: 1978 Aufnahme: 1967


a wer m

CANCIONES POPULARES ESPANOLAS


Manuel deFalka - Iederien Garcta Lorca
TERESABERGANZA- NARCIHSOYEPES

Endlich habe ich Gelegenheit, mich Die Decca präsentiert eine neue »Le Sacre du Printemps« und Ka- Diese Strawinsky gewidmete Auf-
für die nicht immer vorteilhaften »Jubiläumsreihe«, im Rahmen de- rajan stellen eine Verbindung dar, nahme umfaßt neben wichtigen,
Kritiken Teresa Berganza als In- rer alte, aber denkwürdige und be- die trotz ihrer überstrapazierten aber wenig bekannten Werken der
terpretin barocker Musik gegen- merkenswerte Aufnahmen, zu- Elemente unmittelbares Interesse Kammermusik (wie dem Septett
über dank einer gelungenen LP zu sammengestellt wurden. Die Auf- beim Hörer hervorruft. Zwei Sätze für Klarinette, Horn, Fagott, Kla-
rehabilitieren, die der farbigen spa- nahme der sinfonischen Suite »The zu diesem nicht zu eliminierenden vier, Geige, Viola und Violoncello)
nischen Gesangsmusik unseres Planets« von Gustav Th. Holst, die Meisterwerk unseres Jahrhunderts: auch berühmte Kompositionen, die
Jahrhunderts gewidmet ist (sie um- die Wiener Philharmoniker unter Strawinsky selbst charakterisiert es jedoch in der Form der Transkrip-
faßt zwanzig zauberhafte volkstüm- Leitung von Karajan interpretie- als die Darstellung »des panischen tion präsentiert werden, die vor der
liche Lieder von Manuel de Falla ren, geht zwar auf das Jahr 1962 zu- Schreckens der Natur angesichts Verbreitung der Schallplatte groß
und Federico Garcia Lorca). Die rück, ist aber in technischer Hin- der ewigen Schönheit« und Jean in Mode war.
Stücke de Fallas, in denen sich der sicht perfekt gemacht. Bei der In- Cocteau spricht von »einer Sinfo- So finden wir hier »Die Geschichte
Zauber Spaniens durch die typi- terpretation dagegen handelt es nie, die von wilder Trauer und dem vom Soldaten« in reduzierter Be-
schen, ätherischen Harmonien des sich um einen der verwirrenden Schmerz der Geburt der Erde aus- setzung für Klarinette, Geige und
Komponisten ausdrückt, weisen Fälle, in denen man die Darbietung gefüllt wird«. Beide Definitionen Klavier und die »Italienische Sui-
auf die gelehrte spanische Musik unabhängig vom Werk beurteilen treffen zu, weil das expressive und te«, die eine Übertragung von Pul-
hin, der de Falla sehr stark anhing; müßte; eine wirklich schwierige inspirative Zentrum des Werkes die cinella-Teilen ist, für Violoncello
während die Titel Garcia Lorcas Angelegenheit. »The Planets« ist Heftigkeit ist, jene intensive und und Klavier. Auch die »Pastolrale«
uns mehr die leidenschaftliche, eine Art Filmmusik ohne Film, ein mitreißende Heftigkeit, die für das für Geige und Klavier ist eine
volkstümliche Musikalität Spaniens Beispiel eher für die Senilität als für Verhältnis zur Natur kennzeich- Transkription des Originals (für
nahebringen. Lorca, der insbeson- die Dekadenz der Romantik. Das nend ist. Sopran und Klavier).
dere durch seine Lyrik bekannt Werk verdankt seine Beliebtheit Karajan hat hier nun versucht zu Es ist jedoch ungerecht, diese
wurde, befaßte sich auch mit dra- neben der extremen Zugänglich- glätten, zu beschwichtigen. Er hat Platte nur unter dem Aspekt der
matischen Werken, der graphi- keit der Musik der reichhaltigen es vorgezogen, sich der Eleganz, Kuriosität zu betrachten. Eine der-
schen Kunst, der Choreographie, Orchestrierung. Nicht zufällig be- dem Preziösen, der raffinierten Su- artige Einstellung würde den aus-
der Kritik und nicht zuletzt mit der gann Holst seine Karriere an der che nach Einzelheiten in jeder gezeichneten Interpreten nicht ge-
Musik; er spielte Gitarre und Kla- Posaune (das soll keine polemische klanglichen Situation zuzuwenden, recht (besonders hervorzuheben
vier. Seine kleinen Kompositionen Bemerkung sein). anstatt sich, wie er esnoch vor eini- Peter Serkin, der Sohn des großen
für Gitarre sind wirkliche Raritä- Aus diesem Blickwinkel kann von ger Zeit getan hatte, unmittelbar Rudolf Serkin). Auch hieße es den
ten, deren Schönheit über das rein »The Planets« nicht mehr als ein und spontan der Kraft und dem diesen Werken innewohnenden
Musikalische hinausgeht. orchestrales Feuerwerk erwartet der Partitur eigenen, natürlichen Wert zu verkennen, die doch in ih-
Teresa Berganza ist auf diese Art werden und das bietet uns von Ka- Gleichgewicht hinzugeben. rer Gesamtheit einen panorama-
Musik zweifellos gut eingestellt; sie rajan meisterhaft und in Fülle. Sicher ist nichts Nachteiliges über gleichen Überblick über die vielfäl-
präsentiert eine in allen Farben und Niemand kann von Karajan sein diese beispielhafte Interpretation tige und eklektische Aktivität des
Nuancierungen gelebte Interpreta- großes Können und die Fähigkeit zu sagen, aber wir ziehen weiter die russischen Komponisten darstellen,
tion, wobei wir die Emotionalität absprechen, sein Publikum zu fas- vielleicht ungeordnetere, aber die von der trockenen und ironi-
nicht vermissen, die Montserrat zinieren. Und hier macht er von zweifelsohne großzügigere vor, die schen Ausdrucksweise beim »Sol-
Caball&E (mit Recht) deutlich ge- dieser Fähigkeit in großem Maße Strawinsky selbst dirigiert hat. daten« bis zum Webern-Einfluß
macht hätte. Auch Yepes ist als lei- Gebrauch, in dem er die Möglich- €..E- beim Septett reicht.
denschaftlicher Interpret der Musik keiten der leichten und extrover- EP.
seines Landes in seinem Ele- tierten Partitur voll ausschöpft.
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Das Herz Spaniens und sein In- Senilität der Romantik Ein »geglätteter« Strawinsky Strawinsky für Kenner
strument
oO000 0000 O000 oO000
Klang und Klarheit gut, bisweilen Gute Dynamik, korrekter Klang, Klang und Klarheit korrekt Bemerkenswerte Präsenz, Klang
Härten Transparenz ansprechend etwas gedrängt

Aufnahme: 1977 Aufnahme: 1962 Aufnahme: 1975 | Aufnahme: 1977

84
Jedesmal, wenn eine neue Auf- Von den drei Kompositionen, die Zweifelsohne wurde dieses Ereig- Lazar Berman ist im Westen schnell
nahme von Pierre Boulez erscheint, Bartök dem Theater widmete, nis, das wir uns anschicken zu re- zu einer Berühmtheit geworden.
muß man etwas Sensationelles er- »Herzog Blaubarts Burg«, »Der zensieren, schon einige Zeit erwar- Auf dieser Platte prunkt er mit sei-
warten, weil wir uns aufgrund sei- wunderbare Mandarin« und »Der tet, und zwar seit dem Zeitpunkt, ner Virtuosität, indem er sich an ein
nes künstlerischen Bewußtseins, holzgeschnitzte Prinz«, ist die letzt- als Ricardo Muti die Filmmusik zu extrem fragmentarisches und va-
seiner analytischen Begabung und genannte sicherlich am wenigsten »Iwan der Schreckliche« im Kon- riables Programm heranwagt.
seiner Fähigkeit, mit spontaner und bekannt. Meiner Ansicht nach ein zertsaal interpretierte. Und in der Dieses vielfältige Programm um-
aufrichtiger Kommunikation zu di- unverdientes Schicksal, das von Tat hatte die Interpretation des ita- faßt drei Präludien Rachmaninows
rigieren, schon daran gewöhnt ha- zahlreichen Werken des ungari- lienischen Dirigenten einen derar- (op. 3Nr. 2, op. 32 Nr. 5, op. 23 Nr.
ben. Als überzeugte und leiden- schen Komponisten geteilt wird, tigen Erfolg, daß sich eine Platten- 3), eine Etüde Chopins (op. 25 Nr.
schaftliche Anhänger der zeitge- die eine größere Aufmerksamkeit aufnahme geradezu anbot. 7), einen Marsch Prokofjews, den
nössischen Musik wissen wir jedoch der Kritiker, Interpreten und Pro- Es ist überflüssig, über den Wert »Türkischen Marsch« (eine Trans-
nicht, ob wir es bedauern sollen, grammgestalter verdient hätten. dieser Partitur Sergej Prokofjews kription Rachmaninows), eine
daß Boulez wegen seiner Konzert- So müssen wir, wie schon häufiger, noch Worte zu verlieren. Wir Toccata von Katchaturian, zwei
verpflichtungen nur wenig Zeit zum Pierre Boulez dankbar sein, daß er hoffen, daß unsere Leser Gelegen- Etüden Scrjabins (op. 8 Nr. 11 und
Komponieren bleibt. uns diese Pantomime präsentiert heit hatten, das filmische Meister- Nr. 12), »Gretchen am Spinnrade«
Die auf dieser Platte vorgestellten (auf der Plattenhülle wird übrigens werk Eisensteins zu sehen, zu des- und »Der Erlkönig« von Schu-
Werke gehören zu den bedeutend- »Der holzgeschnitzte Prinz« mit sen Erfolg die Musik Prokofjews bert/Liszt, ein Menuett Beethovens
sten unserer Zeit und sind für den Strawinskys »Feuervogel« vergli- entscheidend beigetragen hat. (op. 49 Nr. 2) sowie den Feuertanz
Taktstock von Boulez ideal geeig- chen; die Parallelen zwischen bei- Sicherlich trifft es zu, daß Prokof- aus »El Amor Brujo« von de Fal-
net. Sie zeigen überdeutlich den den Werken sind auch unüberseh- jew einer der erfolgreichsten Kom- la.
Übergang aus einer musikalischen bar). ponisten von Filmmusik gewesen Fehl am Platze in diesem Pro-
Welt in eine andere. Sie zählen zu Es war übrigens nur dem Enthu- ist, wenn man Werke wie » Alexan- gramm sind nach Meinung des Kri-
den Glanzpunkten einer vergange- siasmus des italienischen Dirigen- der Njevsky«, »Pique Dame«, tikers die Etüde Chopins und das
nen Epoche und sind die leuchtend- ten Egisto Tango zu verdanken, »Eugen Onegin« u.a. in Betracht Menuett Beethovens (ebenso die
sten Fanale für eine zukünftige. daß am 12. Mai 1917 diese Panto- zieht. Interpretation). Abgesehen von
In diesem Bereich fühlt sich Pierre mime Bartöks an der Budapester Jedoch besteht die objektive diesen beiden Stücken, die Berman
Boulez zu Hause, hier vermischen Oper aufgeführt werden konnte Schwierigkeit darin, der Musik, die wenig überzeugend darbietet, bil-
sich Intelligenz und Intuition, aus (der Erfolg war so groß, daß vier- bei einer Plattenaufnahme nicht den die restlichen Werke eine ziem-
denen die glänzenden Interpreta- zehn Wiederholungen erforderlich mehr in Verbindung mit den filmi- lich homogene Einheit, und vor al-
tionen des Dirigenten entstehen. waren). schen Eindrücken und Bildern ge- lem scheinen sie dem Wesen Ber-
GP: Auch bei diesem Werk zeigt sich hört werden kann, ihre eigene ex- mans näher zu liegen. Berman fühlt
Boulez wieder als wohl fähigster In- pressive Kraft und farbliche Le- sich in den Werken der russischen
terpret Bartöks in unserer Zeit, vor bendigkeit zurückzugeben. Bei der Komponisten wie zu Hause, über-
allem aufgrund seiner klugen Do- vorliegenden Aufnahme wurde da- zeugt aber auch mit den beiden Ti-
sierung des Kolorits und der ge- her ein russischer Sprecher einge- teln von Liszt und bei de Falla, den
wohnten Klarheit bei der Hervor- schaltet, der die Hauptzüge der er virtuos und kraftvoll spielt. Eine
hebung des perfekten Aufbaus der Handlung erläutert. Der deutsche nützliche Platte, um die Grenzen,
Partitur von »Der holzgeschnitzte Text findet sich in der Textbei- aber auch die unzweifelhaft vor-
Prinz«, vielleicht der Beginn einer lage. handenen Vorzüge Bermans zu
Beschäftigung mit weiteren, relativ PR; verstehen.
unbekannten Werken des ungari- GL.
schen Komponisten.
EB.

=;
Kurıuucı YvıyıyY x ir %
Eine Kostbarkeit Eine bemerkenswerte Ent- Prokofjew-Muti für die Platten- Berman liebt Rußland
deckung sammlung
8008 OO OSONDO oo
Rein, etwas zur Schärfe neigend Präsenz, ausgedehnte Dynamik, Weite Dynamik, Präsenz und Klang rauh, Knistern
aggressiver Klang Reinheit gut

Aufnahme: 1977 Aufnahme: 1977 Aufnahme: 1977 Aufnahme: 1977


FRNEREN
POP/ROCK
u RG

Kraftwerk Steve Hackett Steve Hillage Generation X


The Man Machine Please Don’t Touch Green Generation X

EMI 1C 058-32843 Charisma 9 124 024 25 875 XOT Chrysalis 6307623

»The Man Machine« ist ein Pro- Es existieren Musikrichtungen, bei Steve Hillage begann vor Zeiten Die arroganteste Generation der
dukt aus dem Laboratorium, wobei denen eine rationale Analyse nur mit den Khan und arbeitete dann Neuen Welle stammt aus England.
eine Reihe von klanglichen Kom- sehr schwer möglich ist, entweder mit den Gong (mit Allen). Nach Al- Die Sex Pistols waren mehr als nur
binationen an die Stelle der her- weil sie durch unpoetische oder lens Abschied trennte auch er sich ein einfacher Egotrip. Weil die Ära
kömmlichen Musikinstrumente ge- nicht-künstlerische Elemente ge- von der Gruppe, vielleicht weil er der Beatles schon zu weit entfernt
treten ist. Das Album beruht nicht kennzeichnet sind, oder weil sie, seine Rolle als Mitglied der Gruppe ist und die der Rolling Stones nie
auf konkreten Erfahrungen, wie sie wie in diesem Fall, mehrere Wege nicht mehr ertragen konnte, nach- ein Ende haben wird, haben die
für die frühen Produktionen der weisen, denen man nur folgen dem die außergewöhnliche Persön- Angelsachsen nach dem Minirock
Gruppe charakteristisch waren. kann, wenn man über eine ausge- lichkeit des ehemaligen Leaders der Mary Quant etwas Neues er-
Das Thema entstammt dem Scien- prägte Phantasie und über eine fehlte. Von diesem Zeitpunkt an funden. Aus den verschlafenen
ce-Fiction-Bereich: Die Welt, die hoch entwickelte Sensibilität ver- beginnt Hillage seine Solokarriere, Pubs, in denen seit Jahren der Streit
von den Maschinen beherrscht fügt. innerhalb derer »Green« sein vier- »Rocker oder Mod« abläuft, sind
wird, erlebt die Umwälzung der Steve Hackett präsentiert ein Pro- tes Album ist. Der Sound der Pro- neue Rock’n’Roll Bands gekom-
Werte in der Beziehung mecha- dukt, dessen Rezeption nur unter duktion und einige Elemente, die men. Und in diesem Milieu, das
nisch-protoplasmisch. Eine Um- Schwierigkeiten möglich ist. Nach schon damals Verwunderung hin- noch immer von vielen als »Subkul-
wälzung — daher die Bezeichnung vielmaligem Anhören des Albums terließen, scheinen aus »Motiva- tur« bezeichnet wird, hat sich die
Kraftwerk -, die das menschliche wird deutlich, daß die aggressiven tion Radio« übernommen zu sein. Arroganz Johnny Rottens entwik-
Wesen zu einer Kreatur werden und originellen Momente der Pro- Sehr wenig nur ist von dem canter- kelt, der sich an die Spitze des briti-
läßt, die seiner ursprünglichen duktion, die eingefahrene Gleise buryanischen Einfluß geblieben. schen Punkrocks gesetzt und der
Form ähnelt, wenn es auch auf verlassen hat, gerade in der ausge- Steve Hillages Musik ist zu einer vor dem Mikrofon herumhampelnd
künstliche Art und Weise entstan- prägten Heterogenität, in der Viel- Formel geworden, in der Gitarren, alle Töne herausgeschrien und
den ist. zahl der Instrumente und der Aus- Perkussionsinstrumente etc. zu ei- falsch gesungen hat: der Punk als
Es handelt sich also um Androiden. gewogenheit zwischen Abstraktem nem Gemisch aus Echos, Filtern authentische musikalische Revolte
Als Produkt einer rationalen Ma- und Konkretem zu finden sind. und Lärm werden. Auch das sicher- innerhalb des Rock’n’Roll. Aus
schine entsteht der Sound nicht Auch dort, wo vage Ankläge an die lich nicht unwichtige Fehlen von diesem Milieu stammen auch die
mehr in der Phantasie, er leitet sich Genesis zu bemerken sind, gelingt Malcom Cecil ex-Tont’s Expanding Generation X von Billy Idol.
auch nicht aus der Intuition her. es den fast ausschließlich amerika- Band an den Tasteninstrumenten »From the Heart«, »Listen«,
Diese Anlage spricht aus dem gan- nischen Musikern, ihrem Spiel die und der Wechsel des Bassisten sind ‚»Ready Steady Go... Promises
zen Werk mit äußerst fragiler Ge- erforderliche Flexibilität und Lei- kein ausreichender Grund für eine Promises« bestehen aus Klängen
nialität von »The Robots« bis denschaft zu verleihen, wobei sie manierierte Musik, die nur ein von Instrumenten, die unglaublich
»Spacelab« und »Metropolis«. vermeiden, daß der literarische Be- schwacher Trost für die Fans engli- malträtiert werden und aus Stim-
Durch diesen letzten Titel wird zug zu einem statischen Moment scher Musik ist, zu der der Gitarrist men, die die Solostimme in Form
einmal mehr der Bezug zu dem le- wird und die Ausdrucksweise le- in der Vergangenheit einen größe- von elektrischen Ladungen unter-
gendären Film von Fritz Lang her- diglich die ausschmückende Funk- ren Beitrag geleistet hat. stützen.
gestellt. tion als glänzender Rahmen an- Das Beste dieses Albums konzen- Bis zu » Youth Youth Youth«, einer
M.B. nimmt. Kalifornische Luft durch- triert sich auf die letzten drei Titel, verzweifelten Hymne an die Ju-
weht die Rillen, auch dort, wo Hak- bei denen die gelungene Aufnahme gend, wird die totale Ablehnung al-
kett sich der Vergangenheit zu- und die akustische Gitarre eine ler sozialen Regeln deutlich.
wendet (Please Don’t Touch). zwar oberflächliche, aber doch N.
»Hoping Love Will Last« und weitgespannte Kommunikation
»How Can I?« ragen heraus. realisieren.
E.S. 12D:

KUH RUHE x x rd
Eine zwiespältige Produktion Überraschung des Jahres 78 Mit reservierter Sympathie Jugend unter Hochspannung

OOO:O O0: role 00


Große Frequenzbreite, Dynamik Guter Klang Gute Durchhörbarkeit, Klang et- Dumpfer Sound, Transparenz
und Transparenz ansprechend was gedrückt ausreichend

Aufnahme: 1978 Aufnahme: 1978 Aufnahme: 1978 Aufnahme: 1978


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Mink De Ville The Band Bob Dylan Camel


Return to Magenta The Last Waltz Street Legal A Live Record

Capitol 1 C 064-85461 Warner Bros. WB 66076 CBS 86067 Decca (I) 6.28453 DP

Er war gerade rechtzeitig mit »The Last Waltz« ist ein giganti- Eine Scheibe von Dylan ist immer Die Camel veröffentlichen ihr Al-
»Darkness on the Edge of Town« sches Fest ohne Ende, mit dem The ein Ereignis. Es führt zu nichts, bum für 1978 mit derselben Forma-
herausgekommen, um uns zu über- Band sich von ihrem Publikum darauf bestehen zu wollen, daß er tion, die auch das vorherige »Rain
zeugen, daß Bruce Springsteen nach sechzehn Jahren Musik verab- ein Schwindler ist oder nicht, daß er Dance« gemacht hat (mit Mel Col-
nicht mehr der einzige ist. Und auch schieden wollte. Dieses rauschende die Ideale der Jugend der sechziger lins und Richard Sinclair). Hier
nicht der letzte. »Return to Magen- Fest, bei dem auch der gleichna- Jahre verraten hat oder nicht, daß handelt es sich um ein geradezu
ta« ist das zweite faszinierende Al- mige Film gedreht wurde, lief im jede neue Aktivität seinerseits eine klassisches Livedoppelalbum, wie
bum der Band von Willy De Ville. Winterland in San Franzisko ab; neue Spekulation ist. Unbestreitbar es uns schon viele englische Grup-
Es ist ein Produkt, das Reife und Si- vor einer unglaublichen Anzahl von bleibt, daß er ein Mythos ist. Und pen präsentiert haben, das auf an-
cherheit ausstrahlt. Es ist eine Musikern und Freunden, die mit wie bekannt, kann einer allein kei- tologische Art und Weise Titel aus
Scheibe, die man bei voller Laut- Rick Danko, Levon Helm, Garth nen Mythos aufbauen. Dylan ver- den Jahren 1974-1977 vorstellt.
stärke von morgens bis abends spie- Hudson, Richard Manuel und kündete eine Botschaft, und die Diese Liveaufnahme ist in mehrfa-
len kann. Robbie Robertson dazu beigetra- Fans machten ihn zu einem Gott. cher Hinsicht bemerkenswert und
Die zehn hier vorgestellten Titel gen haben, den Sound einer Epo- »Street Legal« ist ein weiterer An- nützlich. Einmal ist sie für das Ver-
spiegeln nicht Typisches der Musik che zu kreieren. laß zu bekräftigen, daß Dylan vor ständnis einer der vielleicht besten
Mink De Villes wider, sondern sie So sind auf diesen drei Platten ne- allem Musiker ist; wie er es zu Zei- englischen Gruppen unerläßlich;
stellen zehn verschiedene Situatio- ben den klassischen Titeln von The ten von »Times they Are A-Chan- zum zweiten ist sie durch die un-
nen dar, die aus Hunderten von Band die ungewöhnlichsten Stim- gin« war??? Zweifelsohne ist die glaubliche Präzision des Live-
Atmosphären genommen wurden, men und Repertoires vertreten, die Botschaft heute verändert, wie sounds bei Ausführung und Auf-
aber alle zum Rock’n’Roll in Be- mit dem Blues (weiß und schwarz), auch die Charakteristika seiner zeichnung gekennzeichnet. Die
ziehung stehen. dem Country, dem Gospel verbun- Musik verschieden geworden Camel können wie viele ihrer Kol-
„Guardian Angel“ sieht ihn ro- den sind. Neil Young präsentiert sind. legen aus dem Canterburykreis
mantisch; in die Windungen von eine sensationelle Version von Aber der Mensch, an der Schwelle deutlich erkannt werden, weil sie
»Soul Twist« taucht er entfesselt, »Helpless« mit Joni Mitchell (Ge- der vierzig Jahre, ist noch von Ent- einen unverwechselbaren Sound
mit verdrehten Beinen, mit seinem gengesang), Joni Mitchell intoniert, husiasmus gepackt. Dies zeigt auch konstruieren und eine heiße Mi-
typischen Grinsen. Und dann fällt mit Dr. John am Schlagzeug, die Tatsache, daß er nach zehnjäh- schung aus Melodie und Rhythmus
noch die Affinität zu den mediter- »Coyote«; Van Morrison bietet riger Pause eine neue Mammut- anrühren.
ranen Rhythmen auf. zwei ungeheuer gute Versionen von tournee durch die ganze Welt un- Ihre Musik ist aufrichtig, nicht zu
Es gibt sie also doch noch, die letz- »Tura Lura Lural« (That’s an Irish ternimmt. sanft, nicht zu komplex, um ein Är-
ten Romantiker in den großen Lullaby) und »Caravan«;; Paul But- »Street Legal« führt wieder die gernis zu sein, angenehm zu hören;
Städten. Hinter der Poesie und dem terfield bietet das unvermeidliche Auffassung ad absurdum, daß der und aus ihr spricht die Freude am
»deja vu« verbirgt sich eine un- »Mistery Train« dar. Weiter sind Rock’n’ Roll um jeden Preis ein Musikmachen.
glaubliche Suche nach formaler beteiligt Eric Clapton, Neil Dia- »alternatives« Produkt, voller Bot- Wenn man die Musik der Camel
Präzision, die aus jedem Takt deut- mond, The Staples Singers, Ronnie schaften und _Lehren, sein muß. mit einer geometrischen Form ver-
lich wird und die Rock’n’Roll, Hil- Hawkins, Dr. John, Muddy Waters »Street Legal« bietet hörenswerte gleichen könnte, würde ich sie als
lybilly und Country & Western an- und schließlich Bob Dylan, der Musik, die reich an rhythmischen Quadrat sehen; das nicht so perfekt
klingen läßt. Jahre mit der Geschichte der Band Passagen, Chören, Blues- und wie der Kreis istund beidem an den
De Ville ist der Mann, der seine ei- verbunden war und mit »Baby Let Countryklängen ist. Dylan ist nicht Ecken sich Spannungen ansam-
gene Geschichte lebt und die Ge- me Follow you Down« u.a. auftritt. zu verdrängen! meln, die sich an den Seiten auflö-
schichte der Großstadt, die ohne Nicht zu vergessen sei auch die P.W. sen. Vielleicht ein wenig zu gewagt
den Rock’n’Roll nicht denkbar Chorversion von »I Shall be der Vergleich, aber doch sehr aus-
ist. Released«. sagekräftig für den, der die Musik
PIV, P.W. der Camel kennt.
I. D.

Bee me Ir KIIK TrRK KRUR


Die ganze Geschichte des Rock'n’ Der unweigerlich letzte Auftritt Dylan will nur Musiker sein Eine typisch englische Ge-
Roll in zehn Titeln von The Band schichte
BOOD © O:O1O ©00 000
Rein und präzis, großer Tonum- Präsenz und Dynamik zufrieden- Stimme rein, aber etwas dumpf Transparenz gut, Klang im gro-
fang stellend, etwas verzerrt ßen und ganzen korrekt

Aufnahme: 1978 Aufnahme: 1978 Aufnahme: 1978 Aufnahme: 1978


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SUPERSTAR

Phylicia Allen Brian Auger & Al Stewart Little Feat


»Josephine Superstar« Julie Tippetts The Early Years Waiting for Columbus
Encore

Metronome 60.153 Warner Bros W 56458 RCA PL 25131 WEA W 66075

Da sitzt ein smarter Produzent in Die Geschichte Brian Augers und Der Erfolg, den Al Stewart vor Es ist kaum zu glauben, daß die
seinem New Yorker Büro, knobelt Julie Driscol Tippetts gehört zur mehr als einem Jahr mit »Year of Little Feat, eine der beliebtesten
an einer verkaufsträchtigen Idee Vergangenheit. Wir haben ihre the Cat« hatte, rechtfertigt die er- Gruppen in den USA, nicht mehr
und — begeht Leichenschändung. Musik auf alten geräuschvollen neute Vorstellung eines Musikers, existieren. Alles, was uns bleibt, ist
Es ist schlicht billig, erneut mit Platten gehört. Sie und Gruppen der zu den ernsthaftesten und fä- das Doppellivealbum » Waiting for
»Superstar« Käufer zu locken und wie die Steampocket, die Trinity, higsten in Großbritannien gehört. Columbus«, das in London (Rain-
den Namen der grandiosen Enter- die Oblivion Express sind ein Opfer Auch wenn sich in dieser letzten bow) und Washington (Lisner Au-
tainerin für eine akustische Dut- des Zeitgeschmacks in Großbritan- Produktion sein musikalischer Stil ditorium) aufgenommen wurde:
zendsoße zu mißbrauchen. nien Ende der sechziger Jahre ge- einem manierierten Softrock nä- ein musikalisches Testament von
Was aus dem Thema Josephine Ba- worden. Heute werden sie nur noch hert, wird doch in einigen Passagen Lowell George und Genossen.
ker auch in den analytischen 70er als Stammväter einer sehr vielfälti- die alte Folkatmosphäre des vorhe- Während der achtjährigen Existenz
Jahren machbar ist, zeigte Dieter gen Genealogie angesehen. » Enco- rigen Albums deutlich. der Gruppe ist ein Stil entstanden,
Kühn in der öffentlichen Biogra- re«, ganz im Stillen in einem Studio »The Early Years« stellt die Bezie- der Elemente des Blues und des
phie (bei Suhrkamp erschienen: in San Franzisco entstanden, läßt hung zu den allerersten Werken des traditionellen Folk mit dem Rock
»Josephine«). Miss Allen wurde unsere Erinnerungen wieder wach schottischen Liedermachers her, verschmolzen hat. Dazu kam eine
hingegen nur ein Packen Lieder werden, entstaubt unsere Vergan- d.h. zu »Bedsitter Images« (1967), Spur Humor, die »schwarze«
verpaßt, denen auf dem Cover bio- genheit und läßt das Bild der beiden »Love Chronicles« (1969) und Stimme Lowell Georges und die
graphische Krücken zugesellt wur- Künstler, die uns vor mehr als neun »Zero She Flies« (1970), die unter Kommunikationsfähigkeit der
den (»Her career spanned half-a- Jahren verließen, unversehrt wie- der Mitwirkung bekannter engli- Band und fertig ist die Charakteri-
century. She was a Superstar«). der auferstehen. scher Folkmusiker entstanden wie sierung der Little Feat, die großes
Zum Ärgernis der Verhunzung (die Nie ist uns Brian Auger so originell Simon Nicol, Richard Thompson, Bedauern und große Werke hinter-
Pseudokopie verrät sich schon per erschienen, nie ist uns die Leichtig- Trevor Lucas und Ashley Hut- lassen.
Coverfoto) kommt die höchstens keit Julie Tippetts so ausgeprägt chings, die alle zu den Fairport Die vier Seiten nehmen sich nichts.
mittelmäßige Disco-LP, die in die vorgekommen. Unverkennbar der Convention gehören. Von den Die Dynamik ist etwas Selbstver-
engere Wahl zur überflüssigsten Vokalismus (wie aufregend die neun vorgestellten Titeln scheinen ständliches für sie, die Harmonie
Veröffentlichung des Jahres gehört. Jazzklänge) und der präzise und uns die aus »Zero She Flies«, von von »Willing’« bleibt die von einst
M.H. verdrehte Pianismus des Duos, das vielen als Stewarts bestes Werk be- und sogar die alten Sachen wie
unter Tausenden hervorsticht. zeichnet, am gelungensten, insbe- »Sailin’ Shoes« aus der Zeit Roy
Das Album bietet einige Neuinter- sondere wegen des instrumentalen Estradas haben sich nicht verän-
pretationen von Titeln von Al Jar- Gleichgewichts, der kompakten dert.
reau, Jack Bruce, Milton Nasci- Partituren, der wesentlichen aku- Wenn »Times Loves a Hero« und
mento und den ganz frühen Traffic; stischen Phrasen, der äußerst an- »Last Record Album« Unsicher-
auch fehlt nicht, zum wiederholten sprechenden Atmosphäre. Auch heit mit Blick auf den einzuschla-
Male, eine neue Version von hinter seiner scheinbar monotonen genden Weg andeuteten, strahlen
»Don’t Let me Be Misunderstood« Stimme verbirgt sich eine expres- sie hier in concert zusammen mit
der Animals. sive Klarheit, die wirklich bemer- den historischen »Don’t Bogart
GV. kenswert ist. Ein Album also, das that Joint«, »Oh Atlanta«, » Dixie
für die Fans der englischen Folk- Chicken« usw. eine mitreißende
musik obligatorisch ist; aber auch Lebendigkeit aus. » Waiting for Co-
für den, der sich einen Eindruck lumbus« ist trotz der unruhigen Li-
von Stewart verschaffen will. veatmosphäre ein musikalisches
GW. Testament.
SD:

% A ur wir
Seichtheit, die anmaßend wirkt Musik, die nicht dem Wandel der Ein zeitloses Album Abschied von den Little Feat
Zeit unterworfen ist
oo oO 8 O000 0000
Unauffällig Geringe Präsenz, verschleiert Offener und korrekter Klang, Reiner Klang, Dynamik zufrie-
Dopplereffekt denstellend

Aufnahme: 1978 Aufnahme: 1978 Aufnahme: 1967-70 Aufnahme: 1978


"STREICH ARM
AUE EIWER

CA Errver

Atlanta Rhythm Jimmy Buffet Sanne Salomonsen Arik Brauer


Section Son of a Son of Sailor Precious Moments 7 auf einen Streich
Champagne Jam
Phonogram 2391 319

25 892 XOT EMI 6C 062-39218 Polydor 2371 902

Dies ist das Jahr der Atlanta Nach der Zurückweisung durch die Die 22jährige Kopenhagenerin ist Brauer, als Maler weltweit aner-
Rhythm Section, die schon im Juni musikalische Orthodoxie in Nash- der neue Beweis für die These vom kannt, legte vor ein paar Jahren
in Boston bei der »First Summer ville landete Jimmy Buffet schließ- skandinavischen Nachwuchsreser- eine Platte mit so guten Liedern
Jam« Triumphe feierte. »Cham- lich vor sechs Jahren in dervon Key voire für den deutschen Musik- vor, daß er in Österreich die Beatles
pagne Jam« ist das siebente Album West (Florida), wo er sich an der markt. Mit dem großen Unter- von der Hitparadenspitze verdrän-
der Gruppe, das sich nahtlos an das Küste niederließ. schied, daß sie jazzig intonieren wie gen konnte. Es erschien eine zweite
vor zwei Jahren erschienene »A Seitdem singt und lebt er die Ge- Alice Babs, swingen wie Sylvia LP, die auch bei uns begeisterte
Rock and Roll Alternative« an- sänge des Meeres und erzählt aben- Vrethamar und darüber hinaus Ei- Freunde fand. Dies hier nun ist die
schließt. teuerliche Geschichten, die nichts genes bieten kann. Als Komponi- Studiofassung seines Singspiels, das
Die Amerikaner sind schon komi- mit den für viele Liedermacher ty- stin,. an mehreren Instrumenten vor sechs Monaten in Wien Pre-
sche Leute! Nach fünfjähriger pischen Klischees zu tun haben. und mit einer flexiblen, mehrfarbi- miere hatte.
anonymer Existenz und fünf Charakteristisch für seine Anpas- gen Stimme, wie wir sie aus deut- Nahm man bei dem Vorgänger,
veröffentlichten Alben ist die sungist »A White Sports Coatanda scher Kehle nur zu hoffen wagen. »Alles, was Flügel hat«, die Lob-
Gruppe innerhalb weniger Monate Pink Crustacean«. Der Erfolg ist Wer Sanne als Mitglied der Vokal- preisung des Multimedialen noch
in den USA im wahrsten Sinne des ihm und seinen Arien von Meer gruppe »Flair« verpaßt hat — und hin, so kann man doch bei dieser
Wortes explodiert; ein Phänomen und Küste auch heute noch hold. das war nicht schwer, lag »Flair« Produktion Zweifel anmelden.
übrigens, das auch die Bostoner er- »Son of aSon of Sailor«, sein achtes doch bei der mißgemanagten BASF Nicht Brauers wegen, der zeigt sich
fahren haben. Soloalbum, ist für eine Vielzahl von auf Eis —, sollte diese »Prescious erneut als phantasievoller, im be-
»Champagne Jam« bietet mitrei- Einflüssen charakteristisch, die von Moments« genießen. Mir gefallen sten Sinn märchenhafter Lieder-
ßenden Rock/Blues mit einem Country zum Folk, vom Gospel- die balladesken Titeln am besten. macher mit Gespür für Wirkungen
Spritzer eleganter Genialität in me- song bis zum Honky Tonk reichen. Wieviel Dampf Sanne Salomonsen unter der Haut (Beispiel »Das Lied
lodischer und stilistischer Hinsicht, Aber Buffet fühlt sich in jede Stil- aufmachen kann, läßt sich hier nur von der Hilflosigkeit«). Doch schon
die die Formation von vulkanischen richtung ein und realisiert, auch ahnen; mehr von dieser Seite auf seine Zwischentexte erfordern ein
und leidenschaftlicheren Bands, dank der Texte, ganz Persönliches. der kommenden Herbolzheimer- gerüttet Maß Austrophilie.
wie die Outlaws, unterscheidet. Die zweite Seite der LP ist wirklich LP. Doch schon jetzt besticht Brauer ist wirklich kein anregender
Auch ungewöhnliche Aspekte hervorragend, homogen; sie Sanne durch Farbigkeit der Titel, Sprecher. Leider wurde er aber mit
weist die Platte auf (in »Normal durchweht ein Hauch von Freiheit. wechselnde, stets überzeugende Arrangements vollgepackt, die ihn
Love« verwandelt sich die Band in »Coast of Marseille«, »African Stimmungslagen und mehrdimen- zum Sänger machen — was er nicht
ein sanftes Orchester für alle Sen- Friend« und »Manana« werden sionale Arrangements. Die Baßla- ist. Ohne » Weißes Rössl«-Verpak-
timentalen). von einer sanften Sommerbrise be- stigkeit geht vermutlich auf das kung wäre Brauers Märchenver-
Feeling und Dynamik sind jedoch gleitet, die in die richtige Richtung Konto von Ehemann und Bassist sion eine Empfehlung wert; so
unverändert erhalten geblieben. weht: Musik, die entspannt (viel- Bo Stief. Zudem: auf welcher Platte wünscht man sich ihn wieder an Gi-
Der Leadgittarist Barry Bailey und leicht mit ganz leichten Anklängen improvisiert schon ein Altsax zu tarre und in kleinem Rahmen. Da
J.R. Cobb, der zweite Solist der an »Easy Listening«), die aus dem Babybabbeln? ist er ungeglättet und überzeu-
Gruppe, brillieren auf ihren In- Herzen kommt. Wer sich mit der M.H. gend.
strumenten, wie auch der Beitrag Musik Jimmy Buffets vertraut ma- M.H.
des Managers und Produzenten chen will, dem empfehlen wir ne-
Buddy Buie hervorzuheben ist. Die ben diesem Album »Living & Dy-
Atlanta Rhythm Section bestätigt ing in a Time« sowie »Havana
hier ihren Platz unter den besten Daydreamin'«.
amerikanischen Bands der siebzi- S. D.
ger Jahre.
S.D.

et Kur xx
Eine ausgezeichnete Vorstellung Arien von Meer und Küste Europas Vokalhoffnung Weniger Arrangement wäre mehr
einer großartigen Band
OOO O.O,O:O:O oO00 Ro,
Präsenz mäßig Präziser und klarer Klang Insgesamt problemlos Vordergrü ndiger Klang

Aufnahme: 1978 Aufnahme: 1978 Aufnahme: 1977 Aufnahme: 1978

89
LIEDERMACHER
TSAITENSPRÜNGI
'PIT BUDDE | Konstantin Wecker
emo an we


lo

Eine ganze Menge Leben

77200 !

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Andre Heller Wolf Biermann Pit Budde Konstantin Wecker


Saitensprünge
Basta Trotz Alledem Eine ganze Menge Leben

Intercord 160.110 CBS 82975 Pläne G-GS-0009 Polydor 2371 900

... und hat den Vergleich mit Bob »der biermann sitztin westdeutsch- Daß dieser LP ein 38seitiges No- Nicht zuletzt wegen der Ballade
Dylan endgültig nicht mehr ver- land / und singt so ehrlich wie vor- tenheft beiliegt, sollte den bloß zu- vom »Willy« aus seiner »Genug ist
dient, nicht mehr nötig. Mit »Ba- dem /er singt so wie er es verstand / hörwilligen Freund der fingerge- nicht genug«-LP hat ihn die Deut-
sta« liefert A. H. ein Produkt ab, trotz hieb von links und rechts und pickten Gitarre nicht abschrecken. sche Phonoakademie zu einem der
das nicht nur in deutschen Ohren dem / trotz alledem und alledem / Wo bekommt er sonst von Blues, »Künstler des Jahres« erkoren —
sensationell klingen muß. Kroati- trotz eigensinn und wut im bauch / Jazz, Klassik und aus diversen doch » Auf diesem Lorbeer, der er-
sches Volkslied, Rock’n’Roll, Bos- er macht uns mut und will das auch / folkloristischen Richtungen be- stickt und träge macht, will ich nicht
sa-Nova-Ballade, virtuoses Jodeln, singt jetzt erst recht TROTZ AL- einflußte Musik dermaßen aufbe- ruhn«, sagt der Münchener K. W.
Synthesizer-Klänge etc. erzwingen LEDEM«, schrieb W. B.’s Lieder- reitet angeboten? Atemberaubend, auf der vorliegenden LP in dem Ti-
zunächst ein Lob bezüglich der ge- macher-Kollege Hardy Hades wie Pit Budde sich dieser Aufgabe tel »Wer nicht genießt, ist unge-
botenen Quantität. Die für Qualität spontan nach erstem Hören dieser entledigt — bis der Zuhörer spürt, nießbar«. Genußgift, Auf- und Ab-
bürgenden Namen der Mitspieler LP. Die mehr musikalisch interes- daß auch dem überforderten Gitar- putschmittel, vor allen Dingen
enttäuschen ebenfalls nicht: Lau- sierten Beobachter der Sänger-Gi- risten bei seinen akrobatischen diese von ihm bereits oft verab-
rindo Almeida, Chaka Khan, Airto tarristen-Szene dürfen sich eben- Kunststückchen die Luft ausgeht. reichte Überdosis Musikalität, mit
Moreira, Frank Zappa’s Rhyth- falls freuen. Diese künstlerische Spätestens »Die Wut über den Tod Bedacht durchkomponiert. Seit
musgruppe und einige Musiker aus Bestandsaufnahme seiner Beob- von Salvatore Puig Antich« zeigt Hanns Eisler hat der Komponist
der Wiener Scene. Die Art, wie der achtungen in der BRD kann sich sein Bottleneck-Spiel als langwei- neue Hörgewohnheiten zu kreieren
Poet sie für seine Zwecke einsetzt, hören lassen, der »Drahtharfe«- lend und durchsichtig, hat nichts — anstatt alte zu bestätigen; zu-
klingt faszinierend. Da ist dieses Spieler von einst hat ein Werk pro- von der Transparenz des Vorbildes sammen mit einem Team exzellen-
Requiem für »Jankel« von Toni duziert, das nicht nur politisierten Leo Kottke an sich. Doch könnte ter Klangmaler (Cello, Schlagwerk,
Stricker’s Fiedel ebenso kammer- Andenkensammlern was bietet. man die LP als Lehrmaterial emp- Gitarre und Baß, elektronische In-
musikalisch einfühlsam vorgetra- Wie und warum man Lieder macht, fehlen, hätte Pit Budde nicht auch strumente) wird der Sänger und
gen wie das Zusammenspiel der kann der Zuhörer bei jedem Stück noch versucht, mit ihr »demokrati- Pianist K. W. diesem Anspruch ge-
entfesselten Jazz-Rock-Prominenz erspüren. Mal mit, mal ohne Be- sches Liedgut« zu verbreiten. So recht, zwingt das von Klassik, Jazz,
mitreißend klingt, wenn der Sänger gleitung, trägt der abgeschliffener zerstören ein paar Gäste mit drei Pop und seinen vorigen LPs ge-
sie am Schluß der »Trilogie eines (und dadurch noch schärfer) wir- Gesängen seine Arbeit endgültig. schulte Ohr zu neuem Hören. Bei
Traumes« sich selbst überläßt. kende W. B. seine Gedanken vor, Das vom »Volkssänger« Hannes der Beurteilung des künstlerischen
Dermaßen überzeugende LP-Col- volkstümlicher (was das auch im- Wader einst überzeugend und mit- Wertes mag ich diesem seinem
lagen haben einstmals die Beatles mer heißen mag) als gewohnt, reißend auf Platte gebannte »Bür- neuesten Liederzyklus nur deswe-
produziert, ebenso wie bei ihnen ist künstlerisch gereifter allemal. gerlied« klingt hier bestenfalls nach gen keine fünf Punkte geben, weil
hier keine störende Klebestelle zu Ebenso wie Arnold Schönberg fand gelangweilt von unterfordertem zu befürchten ist, daß dann sein
sehen (hören). »Basta« ist bei aller W. B. keine Antwort auf die Frage Schulchor vorgetragener Revolu- nächstes Werk mit der Höchst-
Vielfalt der Stilmittel ein homoge- »Warum beim Lied Text und Musik tions-Etüde. Der Aufnahmetech- punktzahl nicht mehr gerecht be-
nes Gesamtwerk, absolut kein Pot- unbedingt gleichzeitig?«, läßt so nik dagegen kann man bei diesem handelt ist. Zum Glück läßt sich die
pourri aus feinherber Intimsphä- den Posaunisten Albert Mangels- Titel nicht einmal zugute halten, Aufnahmequalität mit herkömmli-
renmusik und imponierender dorff die »Hanseatische Idylle« a daß sie die »Ton-Konserve« zu chen Maßstäben noch messen — sie
Groß-Artigkeiten um der bloßen cappella nachbereiten — einer der wörtlich nahm; durch ihren Mega- genügt Ansprüchen, die man an E-
A. H.-Effekthascherei willen. reizvollen Höhepunkte dieser stil- phon-Sound (unfreiwillig) ist nur und U-Musikeinspielungen stellt,
W.D. len Studio-LP. treffend dokumentiert, daß dieses gleichzeitig.
W.D. eigentlich ein Opus »auf der Straße W.D.
zu singen« ist.
W.D.

HKURERX wur x wurırrx


Sgt. Pepper (i.e. Meisterwerk) Bewußtseinsstandardwerk des Gesellenstück eines Kompromißloser Kunstlieder-
des Rock’n’Roll-Franz Schubert ungeliebten Sängers fleißigen Handwerkers Macher
OSOOoO OIOO O OOWS!O
In jeder Phase liebevoll gemacht Angenehme Enttäuschung für vermutlich Montagsprodukt Preßqualität unter dem hohen
Biermann-Fans Standard der Aufnahme

Aufnahme: 1978 Aufnahme: 1978 Aufnahme: 1978 Aufnahme: 1978


—.

Yan

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I dn

»Wer liedermacht frißt auch kleine Seit die Fernseh-»Biene Maja« mit Viel Platz ist zwischen den mehr- Das geschmackvolle Cover bezieht
Kinder.« Der Holländer H. v. V. rund 2,5 Millionen Stück verkauf- fach vorhandenen Rittergeschich- sich auf die zugrunde liegende
half beim Ausrotten dieses Gerüch- ter LPs und MCs den Kinderplat- ten und Robin-Hood-Versionen Buchausgabe, nicht auf eine der
tes in Deutschland, man durfte sich tenmarkt neu dimensionierte, be- auf dem Kinderschallplattenmarkt Geschichten. Wo doch Kinder be-
auf Neuaufnahmen von greatest müht sich jede Firma um TV-The- nicht mehr. Diese »originelle Ge- sonders kleine, und die Märchen
Hits aus seinen bislang fünf men. Die vorliegende LP ist ein schichte« (Rückseitentext) ist sind ab 4 empfohlen — sich gern
deutschsprachigen LPs freuen — um Musterbeispiel für die kaufmän- keine und fand auch keine Lücke in beim Zuhören das Cover anschau-
enttäuscht zu werden. Die Rech- nisch begründete Repertoire- der Burglandschaft. Zu schwach ist en... Aber das ist das einzige
nung, das Warten auf neue Werke gleichgültigkeit. »Noah und Nelly« die Basisstory, zu viele nebensäch- Manko dieser vorbildlichen »Vorle-
durch zwölf Zugabenummern zu mag als Zeichentrickfilm im Fern- liche Erklärungen werden zeitge- seplatte«.
verkürzen, geht nicht auf. Dafür sehen interessant sein, doch der winnend eingebaut, zu viel dreht Anke Beckert ist eine der besten
machen zuviele technische Mängel einfach übernommene Soundtrack sich in der Geschichte um eine Bearbeiterinnen, die es seit länge-
einen Strich durch dieselbe, was — leider das übliche Verfahren die- Truhe am Platz. Nicht nur der Trä- rem auf dem deutschen Kinderplat-
z.B. bei H. v. V.’s Credo »Ich hab’ ser Sorte Kinderplatten — ist ohne ger, der vergebens auf seine 5 Taler tenmarkt gibt. Sie dialogisierte, so-
ein zärtliches Gefühl« am meisten das Bild weniger als die Hälfte des Lohn wartet. »Welt der Ritter, wie weit wie möglich, ließ aber für die
schmerzt. Dieses Knistern hat Ganzen. sie sich ein Kind vorstellt«? (Rück- prägnante Stimme Manfred
nichts mit der Spannung zu tun, die Wenn dazu noch simple Grund- seitentext). Auch wenn der Ver- Steffens (wetten, daß Sie sie ken-
der Vollblutkleinkünstler auf der sätze wie Stimmenvielfalt, Hand- such, via Spielfiguren mit Kinder- nen?) im Erzählerpart lange Passa-
Bühne zu erzeugen weiß. Sein Nu- lungsbogen und kindgerechte Pro- schallplatten in den Spielwaren- gen kindgerechter Ein- und Über-
scheln klingt zwar bei dieser LP duktion außer acht gelassen wer- handel und damit an neue Märkte leitungen.
wiedererkennungswertvoll wie nie, den, ist die Antiplatte komplett. Da zu kommen, verständlich ist, so List und Witz, Neugier und Flucht
erhöht den Hörgenuß keinesfalls, hilft auch die schwarz-weiße Rück- muß man doch die scheinbar indi- und kindgerechte Phantasien (Wolf
hätte das bei ähnlichen Produkten seite zum Kolorieren nichts mehr. rekte, dümmlich-plumpe Werbung und Fuchs trefien sich beim
sebstverständlich gewordene Text- Vom Inhalt — zehn Geschichten aus für die Playmobil-Figuren als Ein- Kürschner in der Beize) lassen als
beiblatt unbedingt notwendig ge- offenbar zehn TV-Folgen — braucht leitung der Geschichte (!) ableh- Grundelemente diese Tiermärchen
macht. Nur hätte Übersetzer Tho- man da gar nicht mehr reden. nen. Wenn das einzige Geräusch zeitlos und gut werden. Die Musik-
mas Woitkewitsch endgültig mit ei- M.H. über lange Passagen hinweg eine einschübe sind übrigens sanft und
ner solchen Da-Zugabe zugeben Art Windgeheul zu den Dialogen lang genug, um jüngsten Hörern
müssen, daß seine Eindeutschun- ist, gab die Geschichte und der Ma- eine Pause zu lassen. Doch sollte
gen von Ralph McTellis, Jacques cher Ideenkiste nicht viel her. man wie bei allen Mehrgeschich-
Brels und H. v. V.’s Texten oftmals M.H. ten-Platten nach einer LP-Seite
den vom Erfinder gewünschten Ton erst mal abschalten.
nicht zu treffen scheinen. Ein paar M.H.
gutgemeinte Ideen von Arrangeur
Erik van der Wurff können den Ge-
samteindruck von dieser LP auch
nicht allzu tiefgreifend verbessern.
Schade.
W.D.

HR % % MARK
Zweiter Aufguß, für Fans enttäu- Geldschneiderei Fließbandproduktion, die Kinder Übersichtliche Stories, ruhige Er-
schend höchstens einmal anhören zähl- und Hörspielfassung
o0 8) oo 0O000
Abmischung und Pressung man- Mono-Kultur Dünner, vordergründiger Klang Warmer, voller Klang
gelhaft

Aufnahme: 1978 Aufnahme: unbekannt Aufnahme: unbekannt Aufnahme: 1978


Mitsubishi: ab heute gib
der HIFI-Qualität.
Beispiel: die E-Serie.
Anlage E 210: Verstärker DA-U 210, Tuner DA-F 210 S,
Plattenspieler DP-210, Lautsprecher SS-210, Cassetten-
Rn vun sun ns cs ses E
.
*
gerät DT-4550 S. Rack DR-210 V

Cassettendeck DT-4550 S. Gleichstrom-Servomotor mit Tachogenerator,


Dolby, Permalloy-Tonkopf, Bandsortenwahl.

Plattenspieler DP-210. Vollautomatik, 4-Pol-Synchronmotor


Riemenantrieb. Rumpelabstand 65 dB

Lautsprecher SS-210. 2-Weg-Box, Musikbelastbarkeit 45 Watt, Impedanz 8Ohm Rack DR-210 V. Abmessungen 490 x 952 x 390 mm BxHxT)
es einen neuen Begriff

HIFI war lange Zeit ein Zweiklassensystem.


Mit Angeboten von bemerkenswerter Qualität in
der gehobenen Preisklasse und solchen in den
unteren Preisbereichen, die auch bescheidenen
HIFI-Ansprüchen kaum gerecht werden konnten.
Der neue Begriff der HIFI-Qualität.
WTRSBlSISle Hellainsiw-llanelg-iimel-irz[eigl-iau=tH ger
gramm von HIFI-Komponenten an, die sich durch
überlegene Leistung injeder Preisklasse auszeich-
nen und damit im besten Sinne preiswert sind.
Dieses neue HIFI-Verständnis ist nur zu realisieren
salıkel=Jnah (ale) Halo ABlaleKel-1 "len -/avX=ilat=icgege/ci-ig
Konzerns in Forschung, Entwicklung und Pro-
[0/8] <u[eja}
Tuner DA-F 210 S. Harmonie.
HF- und ZF-Stufen in FET-Technik. PLL-Stereo- Der neue Begriff fürWiedergabe-Qualität.
Demodulator, Meßgeräte für Senderfeldstärke und Ratiomitte
Alle Komponenten der E-Serie sind kompa-
tibel. Mehr noch, sie sind in.einer Weise aufein-
ander abgestimmt, die zwangsläufig zu einem
arlanslelaixieatzjaiariatlalleist-ial.d-1alele]|/o muBln/am D7-vAb En
trägt die Summe aller technischen Merkmale
-leljatioWel:]m N T-Kell-4@]einisall-igdlgte Kei-iaesie er-1inhlgie/-ie
und die sorgfältige Auslese aller verwendeten
Bauteile.
Funktionalität.
Der neue Begriff für Ausstattung.
sllzlaugsitcWW Nexislaslanloria<-iim@dlsto Me [-Wusleler
lichst einfache und direkte Bedienbarkeit aller
Funktionen sind wesentliche Kriterien in der Kon-
struktion der MITSUBISHIHIFI-Komponenten.Diese
Funktionalität sorgt nicht nur für ungewöhnlich
hohen Bedienungskomfort. Sie führt auch zu
Verstärker DA-U-210
2x 42 Watt an 8 Ohm von 10 Hz-60 kHz. Klirrfaktor 0,06% einem schnörkellosen Design von klassischer
Klarheit.
Präzision.
Der neue :{ 10123 für Zuverlässigkeit.
Präzision in der Konstruktion, Präzision in
fo[-\au «(=/aule[BlgTe MBlaTe M-1ial <e)anle/ge/anlici[ori= deisiuge)|=
system sind die Faktoren, die die Qualität der
WIESE SIKIE Eelgofe[B] Au WE-1aiutei al-Ifel=/ato Wuel-kinianlantzign
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und 1 Jahr auf das Laufwerk der Tapedecks zeigen
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JAZZ

S, RAH |
VAUGHAN!
OSCAR
PETERSON
JOE
PASS
LOLIE
BELLSON
RAY
BROWN

Sonny Rollins Auracle Sarah Vaughn The United Jazz +


Saxophone Colossus Glider How Long Has This Been Rock Ensemble
and More Going On?
Teamwork

Prestige 24050 Chrysalis 6307 624 Pablo 2310 821 Mood Records 2299

Sonny Rollins war einer der Prota- Man kann sich vorstellen, wie den »Es gibt Kapitel im Jazz, die ein- Als »Band der Bandleader« ange-
gonisten des Jazzfestivals in Bom- sechs Twens aus Los Angeles zu- fach abgeschlossen sind«, erklärte kündigt, zog die 78er Form des gut
bay, wo gewöhnlicher Jazz in un- mute war: da werden sie extra fürs mir kürzlich Peter Herbolzheimer. bekannten Allstarkonzeptes kürz-
gewöhnlicher Atmosphäre gehört Frankfurter Jazzfestival ’78 ein- Sicher, aber wenn Sängerin Sarah lich wieder durch deutsche Lande.
wurde und bei dem Rollins von An- geflogen, spielen, was sie drauf ha- Vaughn, Pianist Oscar Peterson, Es war eine Wohltat, die mit Stars
fang bis Ende dominiert hat. ben und ernten blassen Applaus Drummer Louie Bellson, Gitarrist gespickte Band live zu hören: da
Wir wollen dies zum Anlaß neh- und manche Pfiffe. Ihre Debüt-LP Joe Pass und Bassist Ray Brown war Dampf, da war Feinnervigkeit,
men, um erneut über diesen lau- zeigt, warum. Es ist der typische sich im Studio für eine Session da war Spiellust hörbar gewor-
nenhaften Saxophonisten und sein Anfängerbeweis für all das, was treffen, kommt Leben ins swin- den.
Doppelalbum zu sprechen, das aus und wie gut man gelernt hat. Da gende Jazzmuseum. Angesichts ak- Anders die jetzt vorliegende,
dem Jahre 1956 (für ihn ein sehr klingt's nach Latin-Percussion, tueller Tendenzen im Jazz hat zweite LP des Ensembles. Wer es
gutes Jahr) stammt. Die Titel um- nach Bebop, nach Jazz, nach Rock Swing in dieser Qualität nichts von nicht im Konzert erlebte, mag eine
fassen einige sehr berühmte The- und gar nach Krimimusik. Eine Ka- seiner Frische verloren. Die Per- Bekanntschaft machen oder erneu-
men, von »St. Thomas« bis »Kids tegoriendemonstration, wie sie je- fektion der Meister hat bisher jedes ern. Dafür haben vor allem Volker
now« und »Blue seven«, die von dem Schillinger-Seminar gut anste- Argument von fehlender Moderni- Kriegel einen sehr witzigen, Eber-
jenem mitreißenden Calypso ange- hen würde, aber auf dem an- tät zerstoben. Allein wie butter- hard Weber einen klangfarbenrei-
füllt sind, dem er zu jener Zeit sei- spruchsvollen Markt der Jazz- und weich Joe Pass die nie verglühende chen und Charlie Mariano und Al-
nen Erfolg als Saxophonist zu ver- jazzverwandten Platten von heute »Midnight Sun« einleitet, Sarah mit bert Mangelsdorff je einen stili-
danken hat. wenig zu suchen hat. voller Stimme ins Thema reinzieht stisch vielschichtigen Titel kompo-
Rollins spielt im Quartett und im Und wenn dann noch die deutsche und Peterson, Brown und Bellson niert (gut, daß die beiden aufeinan-
Quintett. Im Quartett ist er aber Vertriebsfirma Phonogram einen dann kurze Einwürfe hinzutuschen, derfolgen, sie erhalten so einen bes-
sehr viel besser; er wird hier beglei- Popkritiker (!) schwelgen läßt und das schon macht diese LP empfeh- seren Ablauf). Die anderen Arbei-
tet von Tommy Flanagan am Kla- vom »kompakten Jazz-Rock der lenswert. ten stammen von Ian Carr, Barbara
vier, Doug Watkins am Baß und Spitzenklasse« schwärmend Bio- Sicherlich ist es eine der besten Sa- Thompson und Wolfgang Dauner.
Max Roach am Schlagzeug. Die graphie und Werbetext verwech- rah-Vaughn-Aufnahmen seit Jah- Sein » Yin« hat die besten und kräf-
Themen für dieses Quartett ent- selt, dann kann man den Jungs von ren, und Produzent Norman Granz tigsten Tutti-Passagen. Keine
stammen dem berühmten Album »Auracle« nur jene selbskritische freut sich im Covertext zu Recht, schlechte Platte, doch steifer und
»Saxophon Colossus«, das lange Phase wünschen, die viele große nach Ella, Billie und Anita nun gezirkelter als die empfehlenswer-
Jahre als das beste Saxophonwerk Musiker nach ihrem Plattenerstling auch Sarah ins Studio gekriegt zu ten Konzerte der Band. Fraglich,
bezeichnet wurde. Zwei verschie- hinter sich brachten. Statt leerer haben. Auch wenn man die Titel ob die 30000 Stück wie beim
dene Besetzungen sind bei dem Jazzrock-Floskeln ist Eigenes nö- gut kennt, Sarah Vaughns »My Old Erstling erreicht werden. Die Platte
Quintett zu verzeichnen. Die erste tig, da hilft auch Miles-Davis-Pro- Flame«, »When Your Lover Has ist übrigens nur über den Versand
besteht aus Kenny Dorham an der duzent Teo Macero als Aushänge- Gone« und all die anderen Stan- 2001, Postf. 710249, 6000 Frank-
Trompete, Wade Legge am Kla- schild wenig. dards sind offene Ohren wert. furt, zu beziehen.
vier, George Morrow am Kontra- M.H. »How long will this be going on«, M.H.
baß und Max Roach am Schlag- muß man in Abwandlung des Titels
zeug; bei:der zweiten ersetzen R. fragen, und hofft: sehr lange.
Powell und C. Brown die beiden M.H.
Musiker Legge und Dorham.
Dieses Doppelalbum hat eine fun-
damentale Bedeutung für die Lieb-
haber des Saxophons und die Fans
des Sonny Rollins.
D.S.

er x ır wurx KUX
Moderne Verwendung des Saxo- Fleißaufgabe, die Erfolg ver- Mainstream der Meister Von jedem etwas
phons spricht
oO0O0 oo oO00O SROLSL®
Leicht verschleiert und rauh Direkter, vordergründiger Klang Intimer, etwas vordergründiger Klarer, runder Sound
Klang

Aufnahme: 1956 Aufnahme: 1978 Aufnahme: 1978 Aufnahme: 1978


Steve Kuhn Clark Terry Hugh Masekela Head, Heart
Non-Fiction Clark After Dark The Dedication Series/Vol. V: & Hands
The African Connection Head, Heart & Hands

ECM 1124 MPS 68.194 Impulse IA 934312 (2 LPs) Metronome 60.151

Auch nach der Umbesetzung — Zehn Titel lang einmal nicht Clark Wo in diesem Jahr Fela Anikula- Vier der sechs Mitglieder dieser
Gary Burtons Drummer Bob Mo- Terry der Spaßmacher, »Mumb- po-Kuti, Dollar Brand und Mase- neuen Band sind Doldinger-Ab-
ses ist jetzt im Quartett — bleibt ling«-Vokalist, Showmann mit im- kelas frühere Frau Miriam Makeba trünnige: Bassist Wolfgang Schmid
Steve Kuhns Musik, was sie immer mer verblüffendem, zirkulargeat- auf den Berliner Jazztagen die Sa- aus der jahrelangen »Passport«-
war: unverwechselbarer Ausdruck metem Dauerton, sondern Clark che Jazz-Afrikas vertreten, ist es Formation, die Brüder Elmer (Per-
eines vielseitigen Geistes. Zwi- Terry, der Meister der sanften Bal- gerecht, an den jetzt 39jährigen cussion) und Roy Louiss (Gitarre)
schen romantischem Schweben und laden, der Zwischentöne, des run- Trompeter aus Südafrika zu erin- sowie Drummer Guillermo Mar-
unmerklich gesteigerter Intensität den, warmen Tons und einer be- nern. Diese wiederaufgelegten chena aus der vorletzten Doldin-
pendelt der New Yorker Pianist wundernswerten Kondition. Aufnahmen aus dem Jahr 1972 ger-Band, die aber nur kurze Zeit
zwischen einfachen Stücken (gran- Produzent Mike Hennessey deutet sind derzeit auf dem deutschen bestand. Wollten alle zeigen, was
dios sparsam seine lange Einleitung im Covertext mißliche Umstände Markt laut Bielefelder Katalog das sie selbst können? Schmid hat be-
zu »Alias Dash Grapey«) und von Anreise und Aufenthalt Terrys einzig Greifbare des interessanten reits Sologänge bei Doldingers
komplexen Strukturen. Nicht nach in London an. Beim gestandenen Musikers. Vertragsfirma »Atlantic« hinter
einem Stil zu suchen, macht den Profi blieb der Frust vor der Studio- 1972 tauchte er in London mit Pia- sich; nun ging man geschlossen und
Reiz Kuhns aus. Statt fragwürdiger tür. nist Larry Wills und Bassist Eddie verstärkt durch Saxophonist Bobby
Experimente bietet er sparsam Die meisten Titel — von »Misty« Gomez auf; Saxophonist Dudu Stern und Keyboard-Spieler Geoff
verwandt wie alles einen kreisen- über »Nature Boy« bis zu » Yester- Pukwana und Drummer Makaya Stradling zur mit eigenen Jazzpro-
den Pianobaß und zuweilen Mini- day« — sind vermutlich allgemein Ntshoko, beide Afrikaner mit duktionen unerfahrenen »Metro-
melodien in höchster Lage. bekannt. Alle bilden aber nur die Wohnsitz London, rundeten nicht nome«. Dort verkündete man für
Dreivierteltakt wechselt zu Latin- Vorlagen für einen breiten Bläser- nur ab, sondern lieferten Eigen- das Kopf-Herz-Hand-Sextett:
rhythmen, an anderer Stelle fädelt sound, sparsame und schlank ge- ständiges hinzu wie Ntshokos Solo »Kraft, Energie und Schwung des
er sich mit Blockakkorden in ein haltene Streicher (»with strings« im »Blues For Huey«. Rock, Intensität und Rhythmus der
kontemplatives Flötensolo Steve war ja lang genug ein Zucken wert) Masekela erweist sich als ge- lateinamerikanischen Tradition,
Slagles, keines der fünf Stücke läßt in den Arrangements Peter Her- schmackssicherer Komponist, der Raffinement des Jazz... das ist Fu-
auch nur einen Takt ausruhende bolzheimers, Jerry van Rooyens seinen Sidemen den nötigen Frei- sion.« Richtig, doch die Kochre-
Wiederholung erkennen. Der stets und Horst Mühlbradts. Terry hatte raum läßt, damit auch für den Hö- zepte, die aus allen Töpfen schöp-
neugierige Coltrane hatte Kuhn die erste Garde der britischen Stu- rer die vier Seiten des Albums ge- fen, kamen hierzulande noch nie
nach dessen Austausch durch diomusiker von Derek Watkins bis nügend Spannung und Abwechs- an. Zudem sind die Doldinger-
McCoy Tyner gefragt: »Was gibt's Gordon Beck hinter sich, es konnte lung erhalten. Neben tonreichen Kriegel-Anklänge und virtuosen
Neues?« Heute müßte er sagen: nichts schief gehen. »Clark After kurzen Läufen ist Masekelas kom- Jazzrock-Versatzstücke der US-
»Diese »Non-Fiction««. Dark« ist eine Empfehlung auch für promißloser Ton, der in Direktheit Charts zu bekannt, um einen eige-
M.H. jene, die sich von Jazzern per und Dynamik an Miles Davis erin- nen Eindruck entstehen zu lassen.
Kunstvorbehalt (wer das eigentlich nert, am besten unisono mit Puk- Die Debüt-LP ist zweifellos gut ge-
mal aufbrachte?!) abhalten ließen. wanas Altosax und in farbenrei- spielt, zumeist durchdacht arran-
Die LP ist wirklich für »after dark« chen Soli mit singenden, gebroche- giert und weist mit Schmids Baß-
und privatissime geeignet... nen Linien zwischen südafrikani- und Sterns Saxspiel instrumentelle
M.H. schem und amerikanischem Erbe Höhepunkte auf. Gäbe man der
hörbar. Latin-Seite mehr musikalischen
M.'H. Raum, könnte ein eigener Stil ent-
stehen, was aber die Verkaufspro-
bleme hierzulande nicht löst.
M.H.

SR rg KR xır
Subtile Musik in vorteilhafter Zu- Inhalt und Verpackung bilden Afrikanische Geschichten auf der Akzeptabler Versuch, eine Linie
rückhaltung eine Streicheleinheit Trompete erzählt zu finden
oOo00O0 0O000 oO00 0000
Adäquate, feinnervige Mischung Konzertgerechter Sound Dunkler, konzeptgerechter Klang Klarer, voller Sound

Aufnahme: 1978 Aufnahme: 1977 Aufnahme: 1972 Aufnahme: 1978


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DIE BESONDERE PLATTE
Händel
(1685-1759)
»Rinaldo«
La Grande Ecurie & La
Chambre du Roy, Mal- Duke Ellington
goire, Cotrubas, Watkin- The Complete Duke
son, Scovotti, Esswood, Ellington Vol. 8+9
Brett, Cold CBS 88185-88210
CBS 79308 (3 LPs) (2+2 LPs)

Vor einem Jahr nahm Maigoire diesen »Rinaldo« mit sei- Selten wurde an dieser Stelle bisher eine Langspielplatte
nem Orchester La Grande Ecurie auf, das sich mit seinen rezensiert, die den traditionellen Jazz zum Thema hat. Wir
letzten glänzenden Aufnahmen einen Platz im Olymp der haben es diesmal getan, um der Mehrheit der jungen Hö-
besten auf Barockmusik spezialisierten und auf Originalin- rer entgegenzukommen, die sich meist nur wenig mit der
strumenten spielenden Ensembles gesichert hat. Die Dis- historischen Entwicklung des Jazz befassen. Wie schon aus
kographie Malgoires umfaßt in Frankreich zahlreiche Auf- dem Titel dieser beiden Doppelalben deutlich wird, geht es
zeichnungen, während bei uns Aufnahmen des französi- hier um eine chronologische Rekonstruktion des gesamten
schen Dirigenten weniger bekannt sind (es sei beispiels- Ellingtonschen Materials auf historischer Basis. Wir sind
weise auf die Konzerte Händels oder Vivaldis u.a. hinge- nun bei der achten und neunten Folge angelangt (insge-
wiesen). samt handelt es sich um achtzehn Langspielplatten).
Die Auswahl des »Rinaldo« als Platte des Monats soll Diese Aufnahmen empfehlen sich durch ihre Eleganz, las-
ausdrücklich auf die brillanten Aktivitäten Malgoires in sen sich problemlos hören (da sie eine Art Jazz präsentie-
Frankreich hinweisen und gleichzeitig eine Einladung für ren, der sehr wahrscheinlich noch für Jahrzehnte eine Her-
das Publikum sein, sich mit diesem Namen vertraut zu ausforderung bedeuten wird), und bestechen durch die
machen und ihn vielleicht bald in einem Atemzug mit den Qualität der Musik. Man müßte schon alle Platten dieser
berühmten Meistern des Barock, wie Harnoncourt, Leon- Edition besitzen (was anzuraten ist), auch, um sich einen
hardt, Hogwood, zu nennen. Eindruck von der Arbeit dieses Orchesters zu verschaffen;
Im Hinblick auf die Interpretation des Werkes ist aller- da sie nacheinander erscheinen, wird es vielen Fans mög-
dings anzumerken, daß sie nicht voll und ganz zufrieden- lich sein, die komplette Edition zu erwerben.
stellt; es wird auch wieder deutlich, daß der Barockgesang Die vorliegende Ellingtonsche Reihe wurde vor ungefähr
das komplexeste Problem bei der Interpretation der Musik zwei Jahren mit der ersten Folge lanciert, deren Thema das
dieser Epoche darstellt. Jahr 1925 ist. Die Folgen 8 und 9 befassen sich mit dem
Die einzigen, die dieses Problem gelöst zu haben scheinen, Jahr 1937, einer Epoche, in der Namen berühmter Soli-
sind die Engländer. Wer sich über Klang und Technik ba- sten zu strahlen beginnen oder schon auf dem Höhepunkt
rocker Musik wirklich informieren will, der höre sich die ihres Ruhms stehen (Joe Nanton und Juan Tizol mit ihren
kürzlich erschienene Aufnahme »The Tempest« von Locke Posaunen, Barnay Bigard mit seiner Klarinette, Johnny
an, für die Hogwood mit seinem Orchester verantwortlich Hodges mit dem unverwechselbaren Sound seines Saxo-
zeichnet. phons, Harry Carney, dem schon 1937 dienstältesten Or-
Die Solisten in der Interpretation Malgoires sind ziemlich chestermitglied und Sonny Greer).
»gemischt«. Wir treffen einen ausgezeichneten Paul Ess- Die Folgen 8 und 9 enthalten eine kleine Titelauswahl (auf
wood, der sich mit dem ebenfalls perfekten Charles Brett jedem Doppelalbum befinden sich 32 Nummern). Die
als Kontratenor abwechselt. Carolyn Watkinson in der Folge 8 umfaßt die epischen Versionen von »Digga digga
Rolle des Rinaldo scheint sich am aufrichtigsten bemüht zu do«, »Caravan« und »Azure«, während die neunte Folge
haben, das gewohnte »Operngeheul« zugunsten einer In- »Diminuendo in Blue« und »Crescendo in Blue« beinhal-
terpretation zu dämpfen und abzuschwächen, die geradli- tet, die beiden berühmten Themen, die dem Saxophonisten
niger und zurückhaltender ist. Auch Ileana Cotrubas ver- Paul Gonsalves eine enorme Popularität verschafften,
sucht, sich von den Höhen ihrer herausragenden Gesangs- nachdem er sie buchstäblich in einem Atemzug auf dem
kunst in die Rolle der Almirena zu versetzen; und das Festival in Newport glänzend interpretiert hatte. Gonsalves
wäre ihr sehr viel besser gelungen, wenn sie manches erlangte übrigens einen bemerkenswerten Ruf im Rahmen
überflüssige Vibrato weniger akzentuiert hätte. Die übrigen des Orchesters wie auch als Tenorsaxophonist innerhalb
Solisten zeichnen sich nicht durch besondere Verdienste der großen Tradition der schwarzen Saxophonisten.
aus. Weder die Sopranistin Jeanette Scovotti noch der Ba- »The Complete Duke Ellington« ist ein monumentales,
riton Armand Arapian noch Ulrik Cold, Sophie Boulin, ernsthaftes, auch kostspieliges Werk, das in der Diskothek
Nicole Leport und Marie-Francoise Jaquelin ragen her- eines echten Jazzfans nicht fehlen darf.
aus. 2.8.
Das Niveau der gesamten Aufnahme ist jedoch so gut, daß
die angeführten Einschränkungen nicht so sehr ins Ge-
wicht fallen; das instrumentale Netz hat Malgoire so ge-
schickt geknüpft, daß der Hörer den neuen Dirigenten
nach diesem guten »Rinaldo« mit offenen Armen emp-
fängt. I.
Aufnahme: 1977 Aufnahme: 1937

98
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Original-Testberichte zu kürzen; dies jedoch so, daß ihnen
keinerlei Sinnverfälschung widerfährt: Detaillierte Informa-
tionen über die besprochenen Geräte und Händlernachweis

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bei: Audio Int’l, Postfach 560229, 6000 Frankfurt/M. 56

FIDELITY
September 1978

Mit DBX (zurück?) zu den Grundlagen.


LF-AMP-Position steht, gelangt nur das Ori- (Gleichheit) relativ zum Grundton variieren,
ginalsignal an dieHauptverstärker-Buchsen. und zwar ebenfalls in Abhängigkeit von der
Bei normalem Betrieb (wenn also der Druck- Frequenz und der Reglereinstellung.
knopf nicht betätigt ist) wird dieser Ausgang Da die Boom Box von sich aus Töne-,Ver-
mit dem Mischprodukt aus Originalsignal zerrungen‘, im strengsten Sinne des Wortes
und synthetisiertem Tiefstbaß gespeist. — beiträgt, können die Testergebnisse nicht
Labortests, die herausfinden sollten, wie in herkömmlicher Weise interpretiert wer-
neutral sich die Boom Box verhält (wenn sie den. Die letzte Beurteilung muß im Hörraum
neutral sein soll) und welche Subharmoni- getroffen werden und ist daher im wesent-
schen erzeugt werden (wenn sie erzeugt lichen subjektiv. Bei der Mehrzahl der klassi-
werden sollen), wurden in den Diversified schen Aufnahmen fanden wir, daß dieBoom
Science Laboratories durchgeführt. DasGe- Box nur wenig zur Verbesserung beiträgt.
rät weist im wesentlichen Eins-Verstärkung Aber die Boom Box wurde auch nicht für
Jene Priviligierten, die Gelegenheit haben, auf (genauer: eine Dämpfung von weniger klassische Musik entwickelt, undDBX macht
Masterbänder anhören zu können, sind oft- als 1 dB); Signal/Rauschabstand, Frequenz- daraus auch keinen Hehl. Pop, Rock und
mals schockiert, wenn sie später “angeregt gang und Klirrfaktor (THD) sind dazu ange- Jazz mit kleiner Besetzung (und, zu einem
durch das vorherige Hörerlebnis - die fertige tan, seine „Transparenz“ bei Minimalstellung gewissen Grad, auch mit großer Besetzung)
Schallplatte kaufen. Die eindringlichen Baß- des SUBHARMONIC LEVEL-Reglers sicher- sind die Bereiche, in denen die Boom Box in
Grundtöne des Masters sind nicht Bestand- zustellen. Die Spektralanalyse der harmoni- ihrem Element ist. Aufnahmen dieses
teil der Schallplatte geworden. Selbst der schen Verzerrungen (THD) bei 100 Hz ent- Genres sind im allgemeinen am stärksten
Vergleich einer Platte mit dem dazugehöri- hüllt, daß die „Verzerrung“ in Wahrheit eine komprimiert und weisen die höchsten Pegel
gen, vorher aufgenommenen Band zeigt, Rest-Subharmonische (50 Hz) ist, die mit auf, sind also mit ziemlicher Wahrschein-
daß dieWiedergabe vomBandindenBässen dem SUBHARMONIC LEVEL-Regler beein- lichkeit von den tiefsten Bässen befreit.
besser ist-insbesonderebeigroßenPegeln. flußt werden kann. Bei Stellung des Schal- Dieser Aufnahmetypus akzeptiert die Pseu-
Die Erklärung für dieses Phänomen ist ein- ters auf der Geräterückseite in „LF-AMP“- do-Grundbässe aus der Boom Box am un-
fach (gleichwohl frustierend): Der Baßanteil Position ist der Klirrfaktor des Hauptsignals eingeschränktesten. Bei den Rock-, Pop-
wird abgetrennt, um die Schallplatte mit bei 100 Hz kleiner als 0,005%. Der LOW und Jazzplatten, die wir verwendet haben,
längerer Laufzeit und größerem Schneid- FREQUENCY BOOST-Regler ermöglicht wurde der Musik eine erstaunliche Vitalität
pegel versehen zu können. Ist er erstmal ein- eine Anhebung von maximal 6,5dB bei50H4z. hinzugefügt. Schlagzeug, elektrischer und
gebüßt, gibt es keine Methode, um ihn völlig AlswillkommenesNebenproduktenthältdas akustischer Baß erhalten eine Spontaneität,
und in korrekter Weise wiederherzustellen. Gerät ein unterhalb 15 Hz steil abfallendes die gleichermaßen gespürt wie gehört wer-
Die DBX Boom Box immerhin unternimmt Infraschall-Filter. den kann. Im Kontrast dazu klingt die Musik
einen tapferen und in vieler Hinsicht erfolg- Während die Boom Box Subharmonische flach, topfig und entfernt, wenn der Bypaß-
reichen Versuch, das zu tun. des Signals in akurater Weise synthetisiert, Schalter gedrückt wird, die Boom Box also
Die Boom Box ist ein Synthesizer für Sub- erzeugt sie auch noch ungeradzahlige Har- „ausgeklinkt“ wird.
harmonische. Sie detektiert Signale in der monische der Subharmonischen: bei einem Die Warnung seitens DBX, daß „die Boom
Oktave zwischen 55 und 110Hzundgeneriert Eingangssignal von 100 Hz wird z. B. nicht BoxmitgroßerVorsichtbenutztwerdenmuß,
Töne in der darunterliegenden Oktave zwi- nur ein Signal von 50 Hz erzeugt; auch Töne da sie Tieftonlautsprecher beschädigen
schen 22,5 und 55 Hz. Diese Töne werden in mit 150 und 250 Hz entstehen mit substan- kann“, sollte beachtet werden. Ein fliegen-
dasKlangbild eingemischt, umsolche Tiefst- tiellem Pegel. Der Pegel der Subharmoni- gewichtiger Leistungsverstärker kann von
bässe zu verstärken oder zu ersetzen, die schen (und ihrer Harmonischen) relativ zum den Subharmonischen, die zehnmal stärker
vermutlich durch Filtern abgeschwächt oder Originalton ändert sich sowohl mit der Fre- sind als der Originalbaß, regelrecht „ausge-
entfernt wurden. Der Grad der Tiefstbaß- quenz wie mit der Einstellung des SUB- saugt“ werden.
Synthese wird mit dem SUBHARMONIC HARMONIC LEVEL-Reglers. In Mittelstellung Zusammenfassend kann gesagt werden:
LEVEL-Regler eingestellt. Der LOW FRE- des Reglers entspricht die Subharmonische Mit der entsprechenden Unterstützung durch
QUENCY BOOST-Knopf wirkt als zusätz- im Pegel in etwa dem „Original-Grundton“. geeignete Verstärker und Lautsprecher ist
licher Klangregler für den Bereich von 30 bis Die Maximalstellung kann eine Anhebung die Boom Box in der Lage, populäre Musik in
100 Hz. Die Boom Box wird in die Tape- von bis zu 9,25 dB bewirken. Entsprechend sehr angenehmer Weise zu bereichern.

Ü
Monitor- oder External-Processor-Schleife kann die Harmonische beim 1,5-fachen der
gelegt. Eine Uberbrückung wird durch den Originalfrequenz von -19 dB (5,5%) bis O dB
Bypaß-Schalter an der ‚Frontseite ermög-
licht. Technische Daten.
Wer gewillt ist, der Boom Box einen separa- Ausgangsspannung bei Begrenzungseinsatz Signal/Rauschabstand (A-gewichtet, bez. auf
ten Leistungsverstärker und Lautsprecher (1 kHz) links 6,5 V - rechts 6,7 V 0,5 V) links 79,25 dB - rechts 80,25 dB
zu widmen, hat die Möglichkeit, die Subhar- Frequenzgang + 0, - 0,5 dB, 30 Hz bis 55 kHz *) für nicht-beeinflußte Signale durch die
Klirrfaktor (bei 2 V)* kleiner 0,006%, aktiven Schaltkreise; Kommentar zu den durch
monischen lediglich an den LF-AMP-Buch-
20 Hz bis 20 kHz die Synthesizer-Sektion eingeführten
sen an der Geräterückseite abzugreifen.
Empfindlichkeit links 0,535 V - rechts 0,530 V Harmonischen im Text.
Wenn derdazugehörigeDruckschalterin der
Wenn jemand ein Buch über tische Heldin, die Opfer bringt
Verdi schreibt und bei »La Tra- und Verzicht leistet. Und es wäre
Gegenuüberstellung viata« anlangt, kommt er meist zu auch eine Freudsche Traviata
der Feststellung, daß dies nicht denkbar als Geschichte der Nie-
das Meisterwerk Verdis sei; ande- derlage Ödipus’ und des Trium-
rerseits zögert er aber, die Mängel phes von Vater Germont über
der Oper aufzuzeigen. Aber Sohn Germont unter Mithilfe ei-
dann, wenige Seiten später, ner Violetta, die sich von der rei-

Le
schwärmt der in seinem tiefsten feren Männlichkeit des Vater in
Inneren mitgerissene Kritiker von ihrem langen Gespräch im zwei-
dem Werk in bewegenden und ten Akt hinreißen läßt.

Traviata
leidenschaftlichen Worten, die in Es muß also mit der Meinung auf-
deutlichem Gegensatz zu seiner geräumt werden, daß »La Travia-
anfänglichen Reserviertheit ste- ta« eine »leichte Oper« sei. Sie ist
hen. Es scheint sich hier um eine vielmehr ein komplexes Werk,
Art Abwehrmechanismus zu das auf verschiedene Art aufge-

von (Verdi
handeln; denn aı, Jers als die übri- faßt und interpretiert werden
gen Stoffe, die Verdi vertont hat, kann.
berührt uns die Geschichte Vio- Nachdem wir uns die im Handel
lettas auf seltsame Weise, reißt befindlichen Aufnahmen ange-
uns mit, ja drängt uns zu überra- hört hatten, war uns eine endgül-
schenden Identifizierungen. So ist tige Entscheidung nicht möglich,
es auch im Hinblick auf die Inter- da es die ideale Traviata-Auffüh-
rung nicht gibt und nicht geben
kann. Es existieren natürlich ei-
nige interessante Fassungen,
während andere weniger zufrie-
denstellend sind. Auch die Zu-
sammenstellung der Interpreten
läßt meist zu wünschen übrig.
Man ist versucht, an eine Regel zu
glauben, nach der eine grundsätz-
liche Unvereinbarkeit zwischen
Sopran und Dirigent besteht.
Wenn die Sopranistin herausragt
(wie es bei Monserrat Caball& der
Fall ist), ist die Leistung des Diri-
genten mittelmäßig (wie es bei-
spielsweise Prötre ergeht); han-
delt essich dagegen um exzellente
Dirigenten (Maazel, Kleiber),
bleiben die Sopranistinnen deut-
lich unter diesem Niveau.

RCA (1)
26.35023 (3 LPs)
Monserrat Caballe (Violetta)
Carlo Bergonzi (Alfredo Ger-
mont)
Sherill Milnes (Giorgio Germont)
Orchester und Chor
der RCA Italien unter der Lei-
tung von Georges Pr£ötre
Monserrat Caball& erfaßt die Per-
sönlichkeit Violettas in allen Ein-
zelheiten und bietet im Rahmen
dieser Aufzeichnung eine glän-
zende Leistung. Ihre Stimme be-
sticht nicht nur durch Virtuosität,
sie ist weiblich, sinnlich, intelli-
gent, brillant, mit einem Wort: die
Stimme Violettas, in die man sich
verliebt, ohne widerstehen zu
können. Die Violetta der Caballe&
pretation der Oper schwierig, ob- erreicht nicht die dramatische In-
jektive oder absolute Regeln fest- tensität, die die Callas ihr verlie-
Zwölf Versionen der zulegen, wie »La Traviata« ge- hen hat, aber sie ist lebensechter
populärsten Oper sungen und gespielt werden muß, und kohärenter, weil sie nicht nur
weil es so viele Auffassungen wie tragische Heldin, sondern auch
Verdis im Vergleich. Zuhörer und Interpreten gibt. Si- eine sinnliche und innerlich
cherlich gab es eine »realistische« schwankende Frau ist, auch wenn
Traviata als Spiegelbild einer sie ein tragisches Schicksal erlei-
mondänen und dekadenten Ge- det. Den Höhepunkt ihrer Inter-
sellschaft, in der große Leiden- pretation erreicht die Caball& im
schaften zum Tod führen. Es gab Finale des 1. Aktes: Hier gelingt
die lyrische Traviata, bei der sich es ihr, die widersprüchlichen
alles auf die weibliche Hauptrolle Empfindungen Violettas über-
konzentrierte, eine fragile roman- zeugend darzustellen. Und dies

100
realisiert sie mit einer Gesangs- nahmen der »Traviata«, die zur bringt meiner Meinung nach eine chen Geschmack und die Heu-
virtuosität und Eleganz, die ihres- Zeit im Handel erhältlich sind. ansprechende Leistung. Seine chelei eines gewissen sozialen
gleichen suchen. In der Rolle des Die Qualität der Aufzeichnung Stimme erlaubt es ihm zwar nicht, Sentimentalismus, weniger aber
Alfredo ist Carlo Bergonzi zwar (Dezember 1946) läßt viel zu raffinierte technische Lösungen für die vorherrschenden kulturel-
nicht so virtuos wie Placido Do- wünschen übrig. Vor allem aber zu realisieren, aber sie ist zumin- len Strömungen jener Epoche.
mingo, doch wirkt er kontrollier- müssen sich die Interpreten Kritik dest sympathisch, weder schwan-
ter und flexibler. Seine ausgefeilte gefallen lassen. Sie verfügen kend noch rhetorisch. Gobbi zielt Decca (1)
Technik und seine männliche durchweg über Stentorstimmen auf den dramatischen Effekt ab, 6.35208 DX (2 LPs)
Stimme sorgen dafür, daß sein Al- ohne die geringste Flexibilität und manchmal jedoch etwas forciert Pilar Lorengar (Violetta)
fredo am sympathischsten ist. Eleganz. und unkorrekt. In den mehrstim- Giacomo Aragall (Alfredo Ger-
Sherill Milnes präsentiert einen Toscanini dirigiert entschlossen migen Finales und bei den hohen mont)
»guten«. Giorgio Germont, wie und mit fester Hand, wie ge- Tönen sind, vielleicht aufgrund Dietrich Fischer-Dieskau
wir weiter unten bei der Rezen- wohnt. Aber die Oper »La Tra- der vor ziemlich langer Zeit er- (Giorgio Germont)
sion der Version der DG feststel- viata« istein Werk mit einer fragi- folgten Aufzeichnung, schrille Dirigent Lorin Maazel
len, wo er denselben Part über- len musikalischen Struktur, die Klänge zu vernehmen. Diese Aufnahme ist eine der
nommen hat. In dieser Aufzeich- vom Dirigenten Flexibilität und EMI (3) meist diskutierten und interessan-
nung erscheint er etwas weniger Einfühlungsvermögen verlangt. ASD 3 C 153-17079/80 (2 LPS) testen Editionen, die mutig (viel-
überzeugend, da er an einigen
EMI (1) leicht zu mutig) mit der Tradition
Adriana Guerrini (Violetta)
Stellen offenbar »edlere« Hal- bricht. Lorin Maazel sorgt für ei-
1C 153-02226/28 (2 LPs) Luigi Infantino (Alfredo Ger-
tungen einnehmen mußte, eine nen wirklich teuflischen Rhyth-
Beverly Sills (Violetta) mont)
Tatsache, die auf die Leitung musin den Massenszenen, die von
Nicolai Gedda (Alfredo Ger- Paolo Rakowsky (Giorgio Ger-
Prötres zurückzuführen ist. Konversation, Tanz und Reim
mont) mont)
Die Leitung Prötres ist in der Tat Orchester und Chor der Römi- geprägt sind und so für eine kom-
Rolando Panerai (Giorgio Ger-
der schwächste Punkt dieser Ein- plexe klangliche Dynamik sorgen,
mont) schen Oper
spielung. die jede Banalität vermeidet.
Royal Philharmonic Orchestra Dirigent V. Bellezza
Aber wo die Partitur es erfordert,
und John Allais Choir Diese alte Aufzeichnung (das
RCA (2) Dirigent Aldo Ceccato Entstehungsdatum ist nicht ange- zeigt sich Maazel auch nachgiebig.
26.35060 (3 LPs)
Dies ist eine ziemlich enttäu- geben, aber es handelt sich um Die Tempi sind extrem variabel
Anna Moffo (Violetta)
schende Aufnahme, die zum fal- eine elektronische Aufbereitung) gehalten, und eine intelligente
Richard Tucker (Alfredo Ger-
schen Pathos (im Dialog Violet- erweckt praktisch in keiner Hin- expressive Spannung hebt die Or-
mont) chesterklänge heraus. Es scheint,
ta-Germont) und zu schrillen Tö- sicht Interesse.
Robert Merrill (Giorgio Ger- nen neigt (insbesondere ist hier als habe Maazel die Partitur in
mont) .
Beverly Sills zu nennen). Es gibt EMI (4) ihre Strukturen aufgelöst und
Orchester und Chor der römi- Passagen, die wirklich unange- ASD 3 C 165-18029-30 wieder zusammengesetzt. Biswei-
schen Oper nehm berühren, wie beispiels- Mercedes Capsir (Violetta) len jedoch tauchen Lösungen auf,
Dirigent Fernando Previtali weise das »Amami Alfredo«, das
Lionello Cecil (Alfredo Ger- die eher äußerlich sind als einer
Die Leitung Previtalis ist klang- ich selten so mißlungen gehört mont) tiefgreifenden Analyse entsprin-
lich »gemischt« und rhythmisch Carlo Galeffi (Giorgio Germont) gen. Es sei hier z.B. auf die apo-
habe. Gedda ist ein nicht sehr
entspannt; sie lädt zum Träumen überzeugender Alfredo. Ähnli- Orchester und Chor der Scala kalyptischen Trommelklänge
in den orchestralen Präludien ein ches gilt für Panerai, dessen In- Dirigent Lorenzo Molajoli hingewiesen, die das »Amami Al-
(vor allem im dritten Akt). Previ- Von allen Aufnahmen der »Tra- fredo« begleiten (im übrigen je-
terpretation kalt läßt. Auch die
talis Interpretation ist mehr auf viata« ist diese die älteste. Sie doch eine schöne, mit großer Sen-
Leistung Ceccatos ist, was Präzi-
theatralische und dramatische sion und interpretative Intelligenz wurde im November 1928 in Mai- sibilität gestaltete Passage). Auch
Effekte als auf musikalische Wir- land aufgezeichnet und im Jahre die vorzügliche Aufnahmequali-
betrifft, nicht herausragend.
kungen ausgerichtet. Dadurch 1973 technisch aufbereitet. Das tät, die jeden Ton zur Geltung
kommt bisweilen das Schwächli- EMI (2) Aufzeichnungsdatum macht diese bringt, verdient hervorgehoben
che und das Antiästhetische des ASD 3 C 163-00972/73 Platte zu einem Dokument, aus zu werden. Niemals vorher habe
Melodrams stärker zum Aus- Antonietta Stella (Violetta) dem ein interpretativer Stil ich die Violoncelli in der »Travia-
druck sowie auch etwas Giuseppe Di Stefano (Alfredo spricht, der heute überwunden ist. ta« so gut hören können.
Undefinierbares, das an ver- Germont) Im technischen Sinne ist das Er- Fischer-Dieskau bietet uns eine
schwitzte Tenöre und üppige und Tito Gobbi (Giorgio Germont) gebnis der Rekonstruktion lo- originelle und einfühlsame Inter-
emphatische Sopranistinnen er- Orchester und Chor der Scala benswert, weil, abgesehen von ei- pretation Giorgio Germonts, und
innert. Dirigent Tullio Serafin nem Rauschen im Hintergrund, er singt (mit einer Stimme, die die
Die Moffo hat sicher eine schöne Die Leitung Tullio Serafins liegt ‚die Aufnahme den 15 oder eines sanften Wagnerischen Hel-
Stimme, die weder zu weich (wie auf der Linie der typisch italieni- 20 Jahre später entstandenen in den ist) mit Violetta im zweiten
die der Tebaldi) noch zu rauh (wie schen, traditionellen Auffüh- nichts nachsteht. Akt ein denkwürdiges Duett. Er
die der Lorengar) ist. Tucker singt rungspraxis ohne rhythmische Diese Edition der »Traviata« ist ist ein verführerischer, bezau-
mit kräftiger und fester Stimme, und klangliche Spannungsmo- auf die Stimme und die Interpre- bernder Germont. Giacomo Ara-
aber ohne große Ausdruckskraft. mente, ohne echtes Streben nach tation der Capsir ausgerichtet. gall ist in der Rolle des Alfredo
Merrill ist ein Germont, der im 2. Einheit des Ausdrucks. Der Hö- Zweifellos geht von ihr eine ge- durchaus zufriedenstellend; er
Akt ein ernster und verschlosse- rer genießt eine gewisse abgerun- wisse Faszination aus, die sie von unterstützt den Dirigenten bei
ner Vater bleibt, ohne jemals in dete »klassische Ausführung«, allen anderen sehr deutlich ab- seinem Bemühen, die statische
die Rolle des raffinierten Verfüh- bei der sehr viele Akzente ver- hebt. Die Violetta der Capsir ist Dichotomie zwischen Arie und
rers zu schlüpfen, d.h. er versteht borgen bleiben. sanft und süß, wie eine unglückli- Rezitativ zu beseitigen.
es nicht, die Persönlichkeit Ger- Die Stella verfügt über eine schö- che Nachtigall. Mercedes Capsir Pilar Lorengar bietet eine ziem-
monts bis ins letzte zu ergründen. ne, feste und lebhafte Stimme, die folgt nur der Melodie, wobei jede lich widersprüchliche Violetta,
vielleicht mehr für die frivole und Kante gerundet und der Persön- bisweilen angenehm verwirrt und
RCA (3) mondäne Violetta im ersten Akt lichkeit jeglicher dramatischer surreal, eine bezaubernde Nach-
26.35008 (2 LPs) als für die tragische Heldin des Zug genommen wird. Violetta tigall. Dies wird vor allem im er-
Licia Albanese (Violetta) zweiten und dritten Aktes geeig- singt herzergreifend, und es sten Akt deutlich, in dem sich die
Jan Peerce (Alfredo Germont) net ist. Sie erreicht jedoch in den scheint, als ob aus diesem Grunde etwas rauhe Stimme der Soprani-
Robert Merrill (Giorgio Ger- sogenannten »lyrischen Momen- das Schicksal ihr Ende beschlos- stin an die festliche Umgebung
mont) ten« eine träumerische Leichtig- sen habe. Die »Traviata« wird so anpaßt. Im zweiten und im dritten
NBC Symphony Orchestra keit. zu einer traurigen Geschichte, Akt jedoch enttäuscht sie leider;
Leitung Arturo Toscanini Di Stefano, der jetzt seine erbit- dem typischen Geschmack der sie wirkt geradezu abwesend,
Obwohl Arturo Toscanini diese terten Gegner hat, so wie er frü- Zeit folgend, in der diese Auf- wird von den Klängen des Orche-
Einspielung dirigiert, zählt sie zu her von zahlreichen fanatischen nahme entstanden ist. Sie ist ein sters erdrückt und ist nicht in der
den weniger interessanten Auf- Verehrern umschwärmt wurde, gutes Beispiel für den bürgerli- Lage, ihre Stimme ohne überflüs-

101
(& von
die Pr£tres angelegt ist und häufig DG (1) doch eher ein eitler Fant ist.
2707 103 (2 LPs)

Traviata _
langsamere Tempi (beispiels- Sherrill Milnes ist zweifelsfrei der
weise im dritten Akt) verwendet. Ileana Cotrubas (Violetta) beste Giorgio Germont. Hier
Robert Merrill ist auch auf dieser Placido Domingo (Alfredo Ger- handelt es sich um eine sehr un-

(Verdi
Platte zu hören (wie schon auf der mont dankbare Rolle, bei deren Gestal-
RCA 3). Fast zwanzig Jahre lie- Sherrill Milnes (Giorgio Ger- tung sich Verdi von seiner un-
gen zwischen beiden Editionen; mont) überwindlichen Antipathie gegen
in dieser Zeit hat sich der Inter- Bayrischer Staatsopernchor und diesen Typ Mann leiten ließ.
pret sehr zu seinem Vorteil ver- Bayrisches Staatsorchester Sherrill Milnes gelingt es, dieser
ändert. Sicher ist Merrill kein Dirigent C. Kleiber Rolle mehr Spontaneität als ge-
großer Giorgio Germont, und Dies ist die neueste Aufnahme wöhnlich zu verleihen, und er
zwar ein wenig aus den gleichen von »La Traviata«. Kleiber ist si- vermeidet so den häufigen Kon-
Fortsetzung von Seite 101 Gründen, aus denen die Suther- cherlich der Dirigent, der auf sehr trast zwischen erhabenem Gesang
land keine bedeutende Violetta- subtile Art gewisse Aspekte des und verwerflichem und törichtem
sige Tremoli zu entfalten. Interpretin ist. Seine Stimme ist Werkes erfaßt. Seine Leitung ist Verhalten. Sein Giorgio Germont
Hier handelt es sich weder um die eines heldischen oder auch ganz darauf ausgerichtet, die ist ein jäammerlicher, egoistischer,
eine »realistische« noch’ um eine Mephisto-Baritons, seine Lei- dramatische Intensität zu verstär- konformistiicher Kleinbürger
frivole Darbietung, sondern um stung ist dennoch ansprechend. ken und den »Rhythmus des und keineswegs ein Herr mit edler
eine Traviata, die von deutscher Die Leitung John Pritchards gilt Schauspiels« aufrechtzuerhalten. Gesinnung, der sich aus unerfind-
Romantik durchdrungen ist. vor allem der Orchesterarbeit, es Bei Kleiber gibt es keine Längen, lichen Gründen verstellt.
fehlen ihr aber originelle Akzen- so daß die Solisten zu einem prä-
Decca (2) te. Bei dieser Aufnahme handelt zisen und konzentrierten Ge-
TIS 249-51 (3 LPs) es sich um solide Handwerks- sangsstil gezwungen sind. Die DG (2)
Joan Sutherland (Violetta) kunst. vorliegende Version ist zweifels- 2726 049 (2 LPs)
Carlo Bergonzi (Alfredo Ger- ohne die ausgewogenste und Renata Scotto (Violetta)
mont) weist praktisch keine Schwächen Gianni Raimondi (Alfredo Ger-
Robert Merrill (Giorgio Ger- DECCA (3) auf. mont)
mont) 6.35351 DX (3 LPs) Ileana Cotrubas reicht jedoch Ettore Bastiani (Giorgio Ger-
Chor und Orchester des Maggio Renata Tebaldi (Violetta) nicht an Maria Callas oder Mon- mont)
Musicale Florenz Gianni Poggi (Alfredo Germont) serrat Caball& heran. Obwohl sie Orchester und Chor der Scala
Dirigent John Pritchard Aldo Protti (Giorgio Germont) ihre Stimme intelligent einsetzt, Dirigent Antonio Votto
Die Stimme der Sutherland ge- Orchester und Chor der Accade- gelingt es ihr nicht, die dramati- Antonio Votto dirigiert mit Klar-
hört in technischer Hinsicht sicher mia Nazionale S. Cecilia sche Intensität, die Sinnlichkeit, heit und Präzision, ohne jedoch
zu den besten und steht der Mon- Dirigent Francesco Meolinari- die Weiblichkeit auszudrücken, zu einer originellen Neuinterpre-
serrat Caball&s in nichts nach. Pradelli die diese Rolle erfordert. Ihre tation zu kommen. Das Klangbild
Aber ihre Stimme ist für diese Es ist schon ein gewisses Wohl- Stimme ist zu gesetzt und gesittet, des Orchesters wirkt nüchtern
Rolle, in die sich die Sutherland wollen erforderlich, wenn es sich um echte Verzweiflung oder Ver- und schlicht. Offenbar verfolgen
nicht vollständig eingefühlt zu um alte Aufnahmen handelt, die derbtheit durchklingen zu lassen. alle Interpreten nur das eine Ziel,
haben scheint, weit weniger ge- vor mehr als 20 Jahren entstan- Daran mag es liegen, daß sich die die Scotto zu »begleiten«.
eignet. Ihre zurückhaltende Ge- den sind. Gianni Poggi wird man Cotrubas, anders als ihre Kolle- Bastiani singt ein gutes »Di Pro-
sangstechnik ist sehr elegant, aber nicht allzusehr nachtrauern, und ginnen, kaum aus dem Ensemble venza il mare il suol«, das seltsam
sie ist eher für eine mythologische auch der Germont Aldo Prottis heraushebt. Vielleicht ist das aber eindringlich und feierlich klingt.
Gestalt oder eine edle Dame als verdient es allein wegen der un- auch der Grund für die Ausgewo- Manchmal jedoch ist seine
für die Kurtisane Violetta geeig- nötigen Tremoli in den höheren genheit dieser Einspielung. Stimme etwas rauh, und er hat
net. Dieser Mangel ist vielleicht Lagen nicht, in die Geschichte Placido . Domingo meistert die Mühe, die Töne kraftvoll und
der einzige dieser Edition, aber einzugehen. Im zweiten Akt ge- Rolle des Alfredo ohne techni- ausdauernd zu halten. Raimondi
leider auch nicht zu überhören. lingt es ihm indessen, den sehr sche Schwierigkeiten. Im ausge- besitzt eine angenehme Stimme,
Carlo Bergonzi singt mit der Su- weichen und vollen Gesang der wogenen Verhältnis von virtuo- die selten dramatisch, eher sanft
therland und der Caballe. Das zu Tebaldi zu unterstützen, die sich sem Belcanto und dramatischer und nachgiebig auch in jenen Pas-
Beginn (RCA 1) über ihn Ge- in bester Verfassung befindet. Sie Intensivierung präsentiert er ei- sagen ist, die er durchaus expres-
sagte trifft auch hier zu. Vielleicht präsentiert uns eine zarte Violet- nen sehr modernen Alfredo. Ob siver gestalten könnte.
stehen Bergonzi diesmal vielfälti- ta, die sich in den Grenzen eines dies allerdings dem Charakter Al- Renata Scottos Violetta stellt eine
gere Ausdrucksmöglichkeiten zur gefälligen Belcanto bewegt — das fredos tatsächlich entspricht, sei beachtliche Leistung dar, der es
Verfügung, aber es ist nicht ganz narzistische Element tritt dabei dahingestellt. Alfredo nimmt hier nicht an überraschenden Höhe-
klar, ob dies nicht auf die Leitung allerdings in den Vordergrund, Züge des typischen Verdischen punkten mangelt.
John Pritchards zurückzuführen worunter der musikalische Wert Tenors an, der edel, impulsiv und A.B.A.
ist, die in der Tat expansiver als der Interpretation etwas leidet. heroisch ist, während Alfredo G.L.

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Barockmusik sönlichkeit geworden, die ihren
Ruhm sehr geschickt verwaltet.

Frans Brüggen
Er geht in Amsterdam unzähligen
Aktivitäten nach, und es hat den
Anschein, als habe er angesichts
der beträchtlichen Einnahmen
aus Konzerten und Plattenver-
kauf seine »revolutionäre« Verve
verloren. Es geht ihm wie vielen
anderen vor ihm. Wenn das Geld
anrollt, geht jene gesunde An-
triebskraft verloren, die eine Per-
son treibt, die eine Wahrheit ent-
hüllen will. Brüggen ist ein großer
Künstler! Niemand wird das Ge-
Die neue Edition der genteil behaupten wollen. Aber
Telefunken, das Kon- gegenwärtig spielt er wohl nicht
mehr in dem Maße für das Publi-
zert in Rom u.a. ru- kum und für die jungen Zuhörer
fen erneut einen der (wie er es früher tat), die ein ech-
tes Interesse an der auf diese Art
Väter der Barockmu- und Weise gespielten älteren Mu-
sik und der Original- sik fanden. Oder vielleicht ist es
auch nur ein unvermeidlicher
instrumente in das Prozeß im Laufe der Zeit, daß
öffentliche Interesse. Brüggen müde geworden ist, sich
immer dynamisch zu zeigen.
Aber unsere große Enttäuschung
nach Konzerten wie diesem in
Die Reihe »Aspekte« der Tele- Rom können wir mit den grandio-
funken ist vor kurzem mit einer sen Plattenaufnahmen mehr als
Huldigung an Frans Brüggen kompensieren, auf denen der
fortgeführt worden: einer Platte größte Flötist der Barockmusik
mit drei großen Konzerten aus unserer Zeit sein überragendes
dem Barockrepertoire, die unse- Können demonstriert. Die neue
rem Flötisten lieb und teuer sind. Ausgabe der Telefunken, von der
Hierbei handelt es sich um das wir bereits zu Beginn unserer Be-
Konzert in F-Dur für Blockflöte trachtung sprachen, ist bei Folge
von Vivaldi in der Interpretation drei angelangt. Folge zwei (1974)
aus dem Jahre 1966 mit dem umfaßte Kompositionen von zehn
Concentus Amsterdam unter der italienischen Meistern auf drei
Leitung von Jaap Schröder (Byl- Langspielplatten: ein diskogra-
mas und Leonhardt Generalbaß); phisches Kleinod, was die Flö-
um das Konzert in F-Dur für tenmusik angeht. Die erste Folge
Flöte und Fagott von Telemann in (1972) trug den vielsagenden Ti-
der Version von 1965 mit Har- tel »Die siebzehn Flöten Frans
noncourt und seinem Concentus Brüggens« und beinhaltete eben-
(Fleischmann Fagott) und um das falls auf drei Langspielplatten
Konzert C-Dur für Flöte, Oboe, eine breite Palette von Werken
Violine und Fagott von Vivaldi in für Flöte von holländischen, deut-
einer Interpretation aus dem schen und französischen Meistern
Jahre 1968 mit Schäftlein, (mit und ohne Begleitung), wobei
Fleischmann, Leonhardt, Alice Brüggen auf diesen siebzehn be-
Harnoncourt und dem Concentus rühmten alten Instrumenten
Amsterdam. Eine historische Zu- spielte.
sammenstellung also, die drei Abgesehen von diesen Interpre-
Meilensteine der glänzenden tationen wurde der Ruhm Frans
künstlerischen Karriere Frans Brüggens durch zahlreiche Auf-
Brüggens umfaßt, dieses wohl nahmen begründet. Die wichtig-
überall bekannten Flötisten, des- sten sind die »Tafelmusik« von
sen hauptsächliches Anliegen Das Trio Brüggen-Leonhardt- denen sich Brüggen auf den Ein- Telemann (1964), das Bach ge-
darin bestand und besteht, die Bylsma, wie es sich bei dem er- gangsstufen des Amsterdamer widmete Doppelalbum (Philips),
Werke für Flöte aus der Barock- wähnten Konzert in Rom präsen- Konservatoriums niederließ, um »Les Nations« von Couperin
zeit und die Interpretation auf tierte. Die Zeiten sind vorbei, in in Alltagskleidung zu spielen... (1969), die Sonaten für Blasin-
Originalinstrumenten zu verbrei- strumente von Händel (1962)
ten. und Telemann (1962), die zweite
Ungefähr gleichzeitig mit dem »Pieces de clavecin« von Duphly deren »Pioniere« mit tausend Folge der Kammermusik Bachs
Erscheinen dieser Gedenkauf- und Bylsma eine Sonate in d-Moll Schwierigkeiten und Widrigkei- (1976) und die Pariser Quartette
nahme gab Brüggen im Teatro für Cello und Generalbaß. ten zu kämpfen hatten. Aber Telemanns (1964), wobei die
Ölimpico in Rom ein Konzert. Einmal abgesehen von dem diese Situation scheint heute zu- zahlreichen, bei der Telefunken
Zusammen mit dem unzertrennli- künstlerischen Wert dieser Musik mindest in Holland überwunden, erschienenen Singels nicht be-
chen Gustav Leonhardt und An- und den überragenden Fähigkei- und das wird meiner Meinung rücksichtigt sind.
ner Bylsma interpretierte er das ten dieser Musiker, muß doch nach aus dem Spiel dieser Künst- Das war der echte Frans Brüggen.
folgende Programm: die Sonate noch einiges angemerkt werden. ler deutlich. Vieles ist Routine Heute hat es den Anschein, als
in F-Dur von Corelli, die Suite Es gab einmal die alte Musik, die geworden, ihr Spiel ist elegant reise erim Frack und mit einer ein
G-Dur von Dieupart, die Sonate auf der Grundlage philologischer und geschliffen, aber etwas »Neu- wenig nachlässigen Einstellung
in D-Dur von Telemann. Leon- Studien und mit Originalinstru- es« haben sie nicht zu sagen. Vor von Konzert zu Konzert.
hardt interpretierte allein die menten interpretiert wurde und allem Brüggen ist zu einer Per- G.R.

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Weitere Aufnahmen sind hier an-
zuführen, die teils für die EMI,
teils für die Deutsche Grammo-
phon aufgezeichnet wurden und

stislaw
bei denen es schwierig ist, die ge-
lungensten auszuwählen. Wer
Rostropowitsch schätzt, sollte sie

Roströpowitsch
alle besitzen, weil nicht zuletzt die
unterschiedliche Klangfarbe der
Orchester von Interesse ist. In
beiden Katalogen finden wir die
geglückten Aufnahmen des Kon-
zerts in a-Moll op. 129 von Schu-
mann und der »Variationen über
ein Rokokothema« von Tschai-
kowski sowie des Konzerts in
h-Moll von Dvofäk. Für die
Deutsche Grammophon spielen
die Leningrader und die Berliner
Philharmoniker unter der Leitung
Roshdestwenskijs bzw. Karajans.
Der große Cellist und hervorragenden Solisten,
darunter auch die äußerst sensible
am Dirigentenpult steht, setzt er
sich ans Klavier und begleitet die Bei der EMI sind das Französi-
präsentiert sich neu- Wischnewskaja). Wischnewskaja, die ausdrucks- sche Nationalorchester sowie die
Royal Philharmonic unter der
erdings auch.als ge- In seltener Einmütigkeit beschei-
nigen die Kritiker Rostropo-
starke Lieder von Glinka und
Rachmaninow singt. Es ist wirk- Leitung Bernsteins bzw. Boults zu
wandter Orchesterdi- witsch eine enorme Musikalität, lich erstaunlich, hier einen An- hören. Eine weitere Kostbarkeit
rigent. In den letzten stellen jedoch fest, daß er sich in
seinem großen Enthusiasmus zu
schlag zu hören (über die Stimme
seiner Gattin gibt es keine Dis-
der EMI stellt die Aufnahme des
Konzerts in A-Dur (Royal Phil-
Monaten berichtete sehr von der Tradition entfernt. kussion), der heute vielen profes- harmonic/Boult) und »Schelo-
mo« (Französisches Nationalor-
die Presse mehrfach Tatsache ist, daß für Rostropo-
witsch die Arbeit an einer Partitur
sionellen Pianisten fehlt. Rostro-
powitsch zeichnet sich durch eine chester/Bernstein) von Ernest
über den herausra- niemals abgeschlossen ist. Seiner Phrasierung, ein differenziertes Bloch dar.
genden russischen Auffassung nach bieten Tschai-
kowski und Puccini dem Interpre-
Klangempfinden, eine ausge-
prägte Einfühlung, eine Intuition
Es ist in der Tat überraschend,
wie der Interpret auf den vier Sai-
Künstler, da ihm vor ten wie auch dem aufmerksamen aus, die wirklich einmalig sind. Es ten rezitiert, betet, schluchzt,
einiger Zeit der Paß Zuhörer immer wieder neue, stets
erregende Eindrücke. Seine
ist ein wahres Vergnügen zu hö-
ren, wie er die melodischen Bö-
ohne jemals an Glaubwürdigkeit
zu verlieren.
entzogen wurde. Überlegungen zum |Iyrischen gen der Wischnewskaja erweitert Bemerkenswert ist auch die Aus-
Opern-Werk Tschaikowskis zie- und bereichert! führung des Doppelkonzerts von
len nicht notwendigerweise auf Die wichtigsten Aufnahmen des Brahms für Violine und Violon-
Mstislaw Rostropowitsch: Ein typische technische oder mit dem Meisters als Cellist sind im Kata- cello mit David Oistrach und dem
Name, der nicht nur an »Violon- Dirigieren verbundene Probleme. log der EMI aufgeführt, aus dem Cleveland Orchestra unter der
cello« denken läßt. Davon kann Rostropowitsch bekennt schlicht die einzelnen Etappen der Kunst Leitung Szells. Und nicht weniger
der Oberste Sowjet, der ihm Paß und einfach: »Ich habe in Lenin- dieses glänzenden Cellisten her- eindrucksvoll sind die Aufnah-
und Nationalität entzogen und grad die Schauplätze der Pique vorgehen. Bei einer Platte, die men moderner Werke. Es handelt
ihn mit seiner Gattin, der be- Dame gesehen, die wunderbaren Beethovens Variationen von sich dabei um die Konzerte für
rühmten Sopranistin Galina Wi- und eleganten Brücken über das »Ein Mädchen oder Weibchen« Violoncello (EMI) von Dutilleux,
schnewskaja ins Exil gezwungen Flüßchen, das in den See fließt, in und über »See, the Conquering« Lutoslawski, Sauguet, Wlassow,
hat, ein Lied singen. den sich Liza stürzt. Ich kenne sowie die Sonate in F-Dur op. 6 Schostakowitsch (auch für die
Der Künstler, dessen Anhänger- den Sommergarten, in dem ich von Richard Strauss (am Klavier Deutsche Grammophon) und
schaft zahlenmäßig nicht abzu- selber spazierengegangen bin. An Vasso Devetzi) enthält, scheint Tischtschenko. Die hier beteilig-
schätzen ist, hat nun in der letzten diesen Plätzen hallte die Musik es, als ginge er weit über die tech- ten Orchester gehören zu den be-
Zeit den Bogen mit dem Takt- Tschaikowskis, die ich so sehr lie- nischen Möglichkeiten der Lang- sten: von dem Orchester de Paris
stock vertauscht, was meiner be- be, auf lebendige Art und Weise spielplatte hinaus. Und das Wun- unter Leitung von Serge Baudo
scheidenen Meinung nach ein in mir nach. Dadurch kann ich der bzw. das Wunderbare des über das Sinfonieorchester von
Fehler ist. Aber dieser »Fehler« mich viel besser in die Welt der Meisters besteht darin, daß er es Radio Moskau unter Leitung von
verdient eine genauere Analyse. »Pique Dame< hineinversetzen. versteht, in seinem Spiel feurigste Sauguet bis zu den Leningrader
Das Ganze ähnelt eher einer Ich glaube, daß es sich hier um die Kühnheit mit aristokratischer Philharmonikern (Blashkow) und
Flucht aus dem Kosmos der sub- modernste Oper handelt, die Eleganz zu vereinen. Seine Inter- der Boston Symphony (Ozawa).
limen Virtuosität, durch die sich Tschaikowski geschrieben hat. pretation Beethovens oder Es muß noch angemerkt werden,
der Interpret möglicherweise Der Komponist selbst hielt sie für Strauss’ ist immer farbig und aus- daß Rostropowitsch in seinem
mehr und mehr versklavt fühlte. seine wichtigste Komposition, die drucksstark. Lyrismus unerreicht ist, so z.B.
Und so hat Rostropowitsch das er in einem ungewöhnlichen seeli- Und eine weitere Platte, die die im Konzert in a-Moll von Saint-
Instrument, das ihn weltberühmt schen Zustand, gleichsam in einer EMI herausgebracht hat (sie ist Saöns (Royal Philharmonic unter
gemacht hat, zeitweise verlassen Art Wahnsinn, ausgeführt hat.« dem Tripelkonzert Beethovens der Leitung Boults). Dieser
und den Dirigentenstab ergriffen. Die weiteren Beobachtungen Ro- gewidmet), sieht einen Rostro- Komponist wird von ihm gera-
Unter seiner Leitung entstanden stropowitschs sind klar und prä- powitsch auf den höchsten Hö- dezu »gehätschelt«, wenn er sich
Aufnahmen u.a. von »Schehera- zise und verdeutlichen die analy- hen, zuammen mit Swjatoslaw dem Trio in F-Dur op. 18 zusam-
zade« op. 35 von Rimski-Korsa- tische Fähigkeit des Meisters jen- Richter, der ihm in nichts nach- men mit Emil Gilels und Leonid
kow (EMI - Orchestre de Paris), seits »seines Cellos«. Seine gro- steht, und David Oistrach, deren Kogan widmet (unter diesen
den Sinfonien Tschaikowskis ßen Interpretationen auf dem Po- Leistungen durch Herbert von Aufnahmen ragt das Trio in
(EMI- Londoner Philharmonie), dium werden zu Dokumenten — Karajan und die Berliner Phil- B-Dur K. 254 von Mozart heraus,
»Pique Dame« von Tschaikowski vielleicht sind sie auch Kuriositä- harmoniker abgerundet werden: das dem Hörer höchsten Genuß
und »Tosca« von Puccini (für die ten — wegen ihrer extremen emo- Das Resultat zeichnet sich durch verschafft). Mit größter Sensibili-
Deutsche Grammophon mit dem tionalen Bandbreite. einen außergewöhnlichen guten tät werden uns auch Haydns Kon-
Französischen Nationalorchester Und wenn der große Russe nicht Geschmack, Kultur und das zerte in D-Dur und C-Dur von

106
der Academy St. Martin-in-the- unter der Leitung Herbert von mophon höchste Sorgfalt ver- gesprochen vokal.
Fields dargeboten. Niemand Karajans). Hier geht Rostropo- wendet hat und bei der es sich um Zum Schluß sei doch noch die
kennt Rostropowitsch, wenn er witsch dermaßen in den Solopas- ein Werk handelt, das nur selten Edition der Philips mit zwei Plat-
nicht diese lebendigen und mit- sagen auf, als ob er seit Ewigkei- Teil eines Repertoires ist. Es han- ten erwähnt, auf denen sich die
reißenden Akzente des 18. Jahr- ten eins mit ihnen wäre. delt sich um Glasunows »Chant ganze Familie Rostropowitsch
hunderts gehört hat. Ein weiteres Ich möchte die Betrachtung der du menestrel«, dessen Behand- präsentiert: er selbst, seine Gattin
Meisterwerk, das in Zusammen- hervorragenden Interpretationen lung uns den Stil des Cellisten in und seine Tochter (Bianistin)
arbeit mit der EMI entstand, ist Rostropowitschs mit dem Hin- aller Deutlichkeit spielen Beethoven, aikow-
»Don Quixote« von Richard weis auf eine Aufnahme abschlie- führt: Seine Art zu spie ski, Prokofjew und Mysogorskı.
Strauss (Berliner Philharmoniker ßen, auf die die Deutsche Gram- niger instrumental, sond E. F.
Interview

Jean-Claude (Malgoire
Die französische Wochenzeitschrift L’Express
hat sich kürzlich mit diesem neuen Orchester-
leiter beschäftigt, von dem in Frankreich so
viel die Rede ist. Wir bringen das veröffent-
lichte Interview.

sische Wochenzeitschrift, die auf wir verwenden, sind alt und ent-
die neue Aufzeichnung der »Vier sprechend den ursprünglichen
- Jahreszeiten« Vivaldis, eines ent- Formen rekonstruiert.«
scheidenden Werkes des Barock- »Die Stradivari beispielswei-
repertoires, neugierig geworden e...«
war, hat Malgoire in einem Inter- » Die Stradivari von heute hat viel-
view einige Fragen vorgelegt, die leicht nur noch 3 Prozent des ur-
wir unseren Lesern nicht vorent- sprünglichen Instruments. Die In-
halten wollen. Von dem Dirigen- strumente heute sind alle aufgear-
ten Malgoire sprachen wir bereits beitet, die Spannung der Saiten
in unserer letzten Ausgabe, als wurde erhöht und das Innere des
wir seinen »Rinaldo« von Händel Resonanzkörpers verstärkt. Das
unter die besten Platten wählten, ist wirklich eine Sünde, aber die
und in der wir auch die Konzerte Violinisten kümmert das wenig.
für Flöte op. 10 von Vivaldi prä- Sie haben eine eigene ästhetische
sentierten, die den Übergang des Vorstellung des Klangs, die sie
Grande Ecurie & la Chambre du nicht aufgeben wollen.«
Roy von modernen zu alten In- »Aber auch das Gehör hat sich
strumenten kennzeichneten. Und entwickelt...«
nun die Ausführungen Malgoires, »Sicherlich. Und das ist das Pro-
dem neuen Apostel der vorklassi- blem. Auch das Auge hat sich nach
schen Musik und der Originalin- Leonardo da Vinci entwickelt.
strumente. Trotzdem betrachtet man die
»Sie gehören zu jenen »Avantgar- »Mona Lisa«, wie sie ist, und malt
disten der alten Musik«, die seit sie nicht erneut mit Acrylfar-
einigen Jahren versuchen, diese ben.«
Musik so zu spielen, wie sie da- »In welcher Hinsicht unterschei-
mals gespielt worden ist, als sie det sich Ihre Aufnahme der »Vier
komponiert wurde.« Jahreszeiten«?«
»Hier handelt es sich um eine »Die Verwendung des alten Bo-
ästhetische Revolution, die zuerst gens, sein Gewicht, seine Führung,
Harnoncourt, dann Leonhardt verändern vollständig die Tempi,
und weitere, unter anderem ich, die Akzente, die musikalischen
durchführten. Die Musik, wie man Phrasen; die Nuancierungen sind
sie heute erlebt, wurde Ende des nicht sehr deutlich, und große
19. Jahrhunderts kodifiziert. Die Kontraste bestehen nicht. Ich
musikalischen Termini hatten da glaube nicht an das Risiko der
sicherlich nicht mehr dieselbe Be- Monotonie. Man muß sich an
deutung wie im 18. Jahrhundert. diese Auffassung gewöhnen und
Wir befinden uns erst am Anfang die Feinheiten dieser Musik ent-
einer großen Entdeckungsreise. « decken.«
»Warum wurde so lange gezö- »Es gibt noch starke Widerstände
gert?« und auch heftige Angriffe gegen
»Die Ursache liegt bei den Plat- diese interpretative Schule...«
tenaufnahmen; denn was Karajan »Wir beginnen, diese Musik neu
oder Kemper gemacht haben, war zu erfinden. In kurzer Zeit wird sie
Ja nicht schlecht, es waren große akzeptiert sein, vielmehr, es wird
und schöne Interpretationen da- unvorstellbar sein, sie anders zu
Frankreich und Italien waren bis mit Malgoire aus der Isolation der bei.« sehen; genau wie wir in 15 bis 20
vor kurzer Zeit die einzigen bei- überholten Vorstellungen von der »Worauf gründen Sie Ihre Auf- Jahren nicht mehr akzeptiert wer-
den westlichen Länder, in denen Interpretation der Musik des 16. fassung?« den, weil die nachfolgenden Gene-
es kein auf Barockmusik speziali- und 17. Jahrhunderts gelöst, wo- »Auf die mit neuen Augen gesehe- rationen bereits das verarbeitet
siertes Ensemble gab, das in der bei Malgoire zwar noch nicht eine nen Vorlagen und die Dokumen- haben, was für uns heute noch
Lage gewesen wäre, diese Musik radikale Veränderung der Situa- tationen. Die Instrumente und die Theorie ist, und viel besser als wir
vor dem Hintergrund neuer phi- tion, aber immerhin einen Anfang Art, sie zu spielen, erfuhren im auf alten Instrumenten spielen
lologischer Forschungen zu spie- bedeutet. 19. Jahrhundert Veränderungen. werden...«
len. Aber nun hat sich Frankreich L’Express, die wichtigste franzö- Aber die Saiteninstrumente, die Express

108
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"78 _HAIL
che künstlerische Aktivität reich
«Seine Kreativität», so schrieb an unvollendeten Werken ist —
Große Debussy, «scheint die Kunst eines von «Die Chowanschtschina» bis
Komponisten

De
seltsamen Wilden, der die Musik zu «Der Jahrmarkt von Sorot-
SL / GR ZN bei jedem Schritt entdeckt, zu dem
seine Emotionen ihn veranlassen».
schinzy». Die Feindseligkeit des.

ee r
zaristischen Establishments, das
—GBN den Musiker immer stärker vom
f
y
gesellschaftlichen Leben isolierte
und ihn schließlich ins Elend und
se in den Alkoholismus stürzte, war
hier deutlich spürbar. Anerken-
nung fand die authentische stili-
stische Essenz der Musik Mus-
sorgskis erst ziemlich später. Da-
bei war es das Verdienst Rim-
ski-Korsakows, seine hauptsäch-
lichen Werke im Westen bekannt
gemacht zu haben, wobei er je-
doch den ästhetischen Radikalis-
mus Mussorgskis durch glänzen-
de Effekte äußerst malerischer-
traditioneller Harmonien ent-
stellte.
Wir wollen uns hier vor allem mit
dem Hauptwerk Mussorgskis, der
Oper «Boris Godunow» befassen.
Auf dem Markt befinden sich
gegenwärtig mindestens drei Edi-
tionen der Version Rimski-Kor-
sakows; die erste unter der Lei-
tung von Cluytens mit dem Pari-
ser Orchester und Boris Christoff
(EMI); die zweite mit von Kara-
jan, den Wiener Philarmonikern
und Ghiaurov (Decca) und die
dritte, eine Neuaufnahme der
Aufzeichnung unter der Leitung
von Dobrowen mit Pariser En-
sembles und Christoff (EMI);
ganz zu schweigen von den in
Rußland realisierten Aufnahmen
mit Dirigenten wie Golovanov
oder Melik-Paschajev. Und erst in
diesem Jahr war es uns vergönnt,
den «echten» «Boris Godunow»
mit dem Kraukauer Orchester,
dem Dirigenten Semkov und

(Modest (Mussorgski
Talvela in der Hauptrolle ken-
nenzulernen (EMI). Unsere
Emotionen und Empfindungen
beim Hören der authentischen
und vibrierenden klanglichen
Kontraste des Komponisten un-
terschieden sich deutlich von de-
nen angesichts der Äußerlichkei-
Nur ein kurzes Leben war ihm vergönnt. Sein Puschkins die typisch «russische»
Musik sehr stark beeinflußte, de-
ten der Version Rimski-Korsa-
kows, deren Absurdität noch
Werk, in dem die «russische Seele» lebendig ren Vertreter Glinka, die Gruppe durch die Tatsache unterstrichen
wird, war uns lange Zeit nur in verfälschender der Fünf (bzw. «das mächtige
Häuflein») und eben Mussorgski
wird, daß Mussorgski selbst be-
reits den «Boris Godunow» or-
Bearbeitung präsentiert worden. Neuere — der originellste dieser Künstler chestriert hatte! Obwohl die sich
Aufnahmen lassen uns dagegen die — waren. Das künstlerische
Schaffen dieser Komponisten
anschließenden Bearbeitungen
der beiden anderen Opern Mus-
ungezügelte Wildheit Mussorgskis erleben. gründete sich auf das Kolorit und sorgskis («Die Chowanschtschi-
den Rhythmus des russischen na» und «Der Jahrmarkt von So-
Volksliedes, dessen Ambitionen rotschinzy» ebenfalls willkürlich
in dem dramatischen Lyrismus erscheinen — sie waren in den
Aus der Musikwelt des 19. Jahr- war als die Turgenjews, Gogols, Mussorgskis ihre Auflösung fan- Harmonien zu sehr dem europäi-
hunderts hebt sich eine Persön- Tolstois oder Dostojewskis in der den. schen Geschmack des späten 19.
lichkeit von ungeheurer Bedeu- Literatur. Es scheint, als hätte Seine Musik ist naturalistisch, Jahrhunderts angepaßt — kön-
tung heraus — und das nicht nur keine Kunst besser als die Musik aber mehr noch das Leben, das nen sie doch als weniger skandal-
bei Betrachtung nationaler Schu- Licht und Schatten eines außer- über alle Bindungen auch zu Ne- ös bezeichnet werden, weil das
len, deren Blütezeit in der Epoche gewöhnlichen Volkes wie des bensächlichem hinausgeht, ohne erste Werk in Form einer Partitur
der ausklingenden Romantik russischen durch Melodien die der russischen Erde eigenen für Gesang und Klavier vorlang
liegt. Es ist Modest P. Mussorgski, ausdrücken können, die auf den Stilelemente jemals zu verraten. und das zweite beim Tode des
dessen Werk eine Veränderung in Gesängen der Bauern beruhten In seinem kurzen Leben Komponisten weitgehend unvol-
der ästhetischen Auffassung Eu- und universellen Charakter an- (1839-1881) konnte Mussorgski lendet geblieben war.
ropas herbeiführte und dessen nahmen. Hinzu kam, daß die un- nur eine Oper, «Boris Godunow» In den vierziger Jahren hat Scho-
Rolle sicher nicht weniger wichtig gezügelt phantasiereiche Poesie vollenden, während seine restli- stakowitsch, ein ebenfalls genialer

110
russischer Komponist, eine In- nach den von Pavel Lamm ge- sogar noch populärer. Auf dem Oper «Der Jahrmarkt von Sorot-
strumentierung von «Die Cho- sammelten Manuskripten Mus- Markt werden zahlreiche Auf- schinzy» handelt, die einem
wanschtschina» realisiert, die sich sorgskis), die Arnonovich unter nahmen angeboten, z.B. von To- Traum/Alptraum eines Jungen
den ästhetischen Absichten Mus- Mitwirkung von Solisten, Chor scanini (RCA), Anserment (Dec- gleichkommt.
sorgskis mehr annäherte; aber und Orchester von Radio Moskau ca), die kürzliche Realisierung Wir wollen jedoch nicht versäu-
diese Version ist noch nicht auf dirigiert (EMI). Vollständig feh- Giulinis mit dem Chicago Sym- men, diejenigen auf die wichtig-
Platte aufgezeichnet worden. So len in den Katalogen der Platten- phony Orchestra (DG), von Kara- sten Aufnahmen dieser Episode
ist die Oper «Die Chowanscht- firmen Mussorgskis Jugendwerke jan (DG). Maazel (EMI), Mehta hinzuweisen, die nicht die Absicht
schina» nur in der Bearbeitung wie beispielsweise «Die Heirat», (Decca). Schippers (CBS), Sto- haben, das ganze Werk zu hören.
Rimski-Korsakows aufgenom- die auch im Theater quasi unbe- kowski (Decca) oder Szell (CBS). Zu nennen sind die Aufnahmen
men worden. Die letzte Auf- kannt sind. ’ Nicht zu vergessen ist auch die von Barenboim (DG), Maazel
zeichnung dieses Werkes unter Der Name des genialen russi- interessante, leider streckenweise (DG), Rozdestvenski (EMI) und
der Leitung von Khaikin und mit schen Komponisten ist noch mit von «Micky-Maus»-Klangeffek- nicht zuletzt die elektrisierende
den Ensembles des Bol- zwei weiteren, sehr wichtigen ten durchsetzte Synthesizerfas- Interpretation Leonard Bern-
schoi-Teathers sowie glänzenden Werken verbunden, die für die sung des Japaners Tomita. steins zusammen mit der New
Interpreten (Arkipova, Piavko, Modernität seiner harmonischen Die «Lieder und Tänze des To- Yorker Philharmonie (CBS).
Krivchenya und Laslennikov) hat Ausdrucksweise und die Vielfalt des» hat die Arkipova eindrucks- Wie gesehen, hat die Plattenin-
die EMI im Westen vertrieben. seiner Inspiration in bezug auf voll dramatisch interpretiert dustrie Mussorgski nicht ver-
Im Herbst des vergangenen Jah- Inhalt und Form charakteristisch (EMI), aber um das Universelle nachlässigt — zumindest nicht im
res hat Rozdestvenski dieses sind: «Bilder einer Ausstellung» der «Botschaft» Mussorgskis bes- Zusammenhang mit dem allge-
grandiose epische Fresco auf der und «Lieder und Tänze des To- ser zu verstehen, muß seinen ge- meinen Geschmack und der
Grundlage der Rekonstruktion des». Das erstgenannte Werk ha- samten Melodien eine gewisse Konzert- und Theaterpraxis. Da
Schostakowitschs dirigiert: die ben die größten Klaviervirtuosen Aufmerksamkeit geschenkt wer- nun ein Anfang gemacht wurde,
Zustimmung war einmütig. Bleibt interpretiert: Horowitz (RCA), den (Boris Christoff -EMI). Man die wirklichen ästhetischen Cha-
nur zu hoffen, daß die Plattenin- Richter (Philips), Weissenberg fragt sich, warum das berühmte rakteristika des russischen Kom-
dustrie nicht zögert, hier ihrer (EMI), Ashkenazy (Decca), um Werk «Die Nacht auf dem kahlen ponisten zu entdecken und die
Pflicht nachzukommen. Von nur die wichtigsten zu nennen Berge» vernachlässigt wurde, das «Entstellungen» seiner Werke
«Der Jahrmarkt von Sorotschin- (auch wenn beim Hören von Ho- mit der mysteriösen Symbolik des durch Rimski-Korsakow zurück-
zy» schließlich, einem Werk, das rowitz oder Richter die Emotio- Films «Fantasia» von Walt Dis- zuweisen, ist die Plattenindustrie
von einer subtilen Komik durch- nen am stärksten sind). Die «Bil- ney in Verbindung steht. Sicher- angesprochen, sich an die Spitze
drungen ist, die nicht selten ins der einer Ausstellung» sind auch lich, weil es sich hier weniger um einer kulturellen Bewegung zu
Groteske abgleitet, ist nur die von in der subtilen, von Ravel bear- eine durch Hexenatmosphäre ge- setzen, die auf der Kenntnis der
Schebalin vervollständigte Ver- beiteten Orchesterversion be- kennzeichnete als vielmehr nur Originalvorlagen Mussorgskis
sion bekannt (die umfassendste kannt, beim breiten Publikum um eine groteske Episode der basiert. L.B.

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1978 die Nachricht vom Ableben
Jacques Brels in einer Pariser
Vorortklinik über den Fern-
schreiber kam, hätte man eigent-
lich vorbereitet sein müssen.
Diesen Platz Schon lange war der Großmeister
haben wir des zeitgenössischen Chansons
für Sie ins freiwillige polynesische Exil
reserviert vor neugierigen Mediengatlern,
bourgeoisen Neidhammeln, der
Inhumanität des sogenannten
modernen Lebens und vermutlich Brel ohnehin nie nachsehen wol- endete die Abrechnung mit der
auch der Realität seiner unheilba- len. Seine frühzeitig verlassene doppelbödigen Gesellschaft, und
ren Krankheit geflüchtet. Man Familie,. das ausgeschlagene vä- dann wandte sich Brel wieder
Anzeigentext: hatte ihn fast schon im bisher un- terliche, industrielle Erbe, die dem Menschen zu, wie er ihn stets
geschriebenen Handbuch des Konsequenz, mit derer sich in Pa- in seinen Liedern über Frauen,
Liedes abgelegt. Fast wäre er ris mehr mit Liedern als mit La- Mädchen und die einfachen Leute
nicht 48jährig im Herbst '77 von stern herumschlug und seine wertschätzte. Zärtlichkeit und
der Insel, auf der einst auch Gau- dünne Haut, die ihn vom ersten Zorn bestimmten das Vibrato
guin glücklich wurde, in ein Pari- Tage an als überwachen, seiner Stimme, hintergründiger
ser Tonstudio zurückgekehrt, um empfindsamen Beobachter, ein- Humor lenkte seinen Zungen-
mehr als ein Dutzend neue Chan- fallsreichen Lyriker und mitrei- schlag. Er ging mit allem unter die
sons aufzunehmen. Die dann er- ßenden Musikanten zum Under- Haut. Nachzuhören — und das ist
schienene LP »Brel« enthielt dog des Musikgeschäftes werden eine Bitte — auf rund einem Dut-
Preise, Elogen, Versuche von ließ. Gelegentliche Annäherung zend Langspielplatten. Ja, man
Analysen und Vorabbestellun- an die stets vorhandene Mitte, wie hätte auf die schlimme Nachricht
gen, wie man es sonst von Pop- er sie mit einigen Filmschauspie- vorbereitet sein können. War
und Rockschallplatten kennt. lereien betrieb, waren nur Sand in doch bekannt, daß die um das
Dabei stellte sich dann heraus, den Ohren der Demi-Mode. Brel Wohl der öffentlichen Meinung
daß Jaques Brel stets einer jener gehörte stets sich selbst und damit besorgte Journaille das Seelenheil
heimlichen Dauerverkäufer war, keinem. Er blieb das perso- des krebskranken Jacques Brel,
der seinem Plattenboss Eddie nifizierte Abenteuer als Poet und dem Gott der Schlagzeilen opfer-
Absender: te. Und er, nicht fähig oder wil-
Barclay und sich als Autor re- Apologet der Wahrhaftigkeit.
spektable Summen einbrachte. Verständlich, daß er sich in den lens, mit seinen unsterblichen
Man munkelte, er hätte es auch späten Jahren für Journalisten Mitteln zu reagieren, holte sich
dringend nötig, um seine Fliegerei miesester Machart die Taranteln Juristen, um mit den Tricks der
über die polynesische Inselwelt zu seiner Insel aufheben wollte, und anderen deren Gemeinheit tilgen
bezahlen. Mag sein, daß der alte daß er mit »Les F...«, einem bit- zu lassen... Es ist weder fehlende
Himmelsstürmer und die mittel- terbösen, keineswegs unrealisti- Wut noch tatsächliche Feigheit,
große Segelyacht für ihn das wa- schen Lied über seine flämischen wenn man denen, die Brels jahre-
ren, was seine Altersgenossen in Landsleute das belgische Parla- langes psychisches Leiden mehr-
den zu dicken Motorrädern in ih- ment beschäftigte. Anders hätten ten, seine Platten nicht um die
Unterschrift: rer Garage sehen. Wahrscheinli- die bigotten Kleingeister den Ohren schlägt, sondern einfach
cher ist, daß einem im letzten größten unter ihren Söhnen der die Einsicht, daß sie den Kratzer,
Drittel dieses Jahrhunderts selbst leichten Muse auch nie zur den das hervorrufen wird, nicht
Ronbinsonaden nicht verziehen Kenntnis genommen. »Ich über- wert sind.
werden. Andere Dinge hatte man daure und unterschreibe, Brel«, M.H.
Einsenden an: VWM GmbH, Klet-
tenbergstraße 21, 6000 Frankfurt 1.

112
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Allgemeine“ jeden Morgen neu und aktuell Bestellcoupon. Ihr Name angegeben, sofern Sie nicht unge-
und voller Wissen und Unterhaltung zu dem Das F.A.Z.-Abonnement ist ein wertvolles nannt bleiben wollen.
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Monat Berichterstattung aus allen Bereichen ung und Unterhaltung. Nicht alles, was wir
des fäglichen Lebens, der Politik, der Wirt- bringen, muß der Leser dieser Zeitung lesen,
schaft, der Wissenschaften und Künste, des
Sports, der Mode, der Touristik, der Literatur,
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aber alles, was er lesen muß, bringen wir -was
er lesen will, findet er auf einen Blick und mit
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" Frauen als Stars
It’s a man’s world
Es fängt schon mit der Sprache
an: der Jazz, der Blues, der Gig
(= Auftritt), der Groove (in etwa:
zentrale rhythmische oder melo-
dische Figur eines Stückes), der
Leader. Jazz ist Männersache, so
ergibt sich jedenfalls aus einer
unveröffentlichten Untersuchung
von Stereotypen, die eine Ham-
burger Arbeitsgruppe Musikpsy-
chologie unter Dr. Erich Rützel
Zwar gibt es viele durchführte: »Jazz«, »Freiheit«
und »Vater« wurden fast iden-
Jazz-Sängerinnen, tisch eingestuft. Unter rund 300
Mitgliedern der Union Deutscher
doch als Instrumenta- Jazzmusiker findet sich mit der
listinnen bilden die Sängerin Sigrid Meyer eine Frau,
und auch das Jazzleben in Clubs
Frauen im Jazz eine und Sendern bietet nicht viel
Minderheit. Weiblichkeit. It's a man’s world.
Wirklich?

Exotische Ausnahmen?
Daß der Gesang die weibliche
Domäne im Jazz sei, ist falsch und
richtig. Falsch, weil es Frauen in
vielen Instrumentalbereichen des
Jazz gab und gibt; richtig, weil
spätestens seit Billie Holiday die
Sängerinnen ihren männlichen
Kollegen den Rang abgelaufen
haben. Man suche Gegenstücke
zu Cleo Laine, Helen Merill, Dee
Dee Bridgewater, Norma Win-
ston oder Rimona Francis...
Daß allerdings gut die Hälfte der
vielleicht vier Dutzend erfolgrei-
chen Jazzmusikerinnen an einem
Steinway, Bechstein, Blüthner
oder namenlosen Pianoforte sa-
ßen, mag an mangelnder Männ-
lichkeit und der Bereitschaft zu
verzeihen liegen. So schätzte je-
denfalls Mary-Lou Williams diese
Situation der zu vielen Pianistin-
nen im Vergleich zu anderen In-
strumentalistinnen ein. Und sie
sollte es wissen, wurde sie doch als
erste stilbildende Pianistin eine
Art Urmutter der Frauen im Jazz.
Was nicht bedeutet, daß nicht
auch sie Vorläuferinnen gehabt
hat, wie so alles und jeder im Jazz.
Für die Chicagoerin war das Lil
Hardin, der »Wirbelwind der Ta-
sten«, die in den frühen 20er Jah-
ren längst etabliert war, bevor sie
Frau Armstrong wurde.
Doch auch ohne Singstimme und
schwarz-weiße Tasten wurden
manche Frauen im Jazz erfolg-
reich. Die bluesorientierte Altsa-
xophonistin Vi Redd; Gitarristin
Mary Osborne, die an Charlie
Christian erinnert; Vibraphoni-
stin Margie Hyams, ohne die es
vielleicht nie den Sound des Shea-
ring-Quartetts gegeben hätte; Po-
saunistin Melba Liston, die 1947
bei einer Session Dexter Gordons
auftauchte und Diedre Murray,
die als Cellistin in der Gruppe des
Trompeters Hannibal Marvin Pe-
terson einen gewichtigen Part
spielt. Lassen wir Zweitbegabun-
gen wie Sängerin Maria Muldaurs
Bluesfiddle beiseite und dafür mit

114
Joanne Brackeen, Barbara Barbara, die Vielseitige Tong Funeral« brachte den »Natürlich ist meine Band eine
Thompson und Carla Bley drei Nach dem Royal College of Music Durchbruch als Komponistin des Jazzband, weilich weder Zeit noch
Damen zu Wort kommen, die Mitglied der Don Rendell Five; zeitgenössischen Jazz; gründete Geld für eine Rockgruppe habe.
derzeit zu Recht an der Musikan- . schrieb für zwei eigene Gruppen, das Jazz Composer Orchestra, Ich brauche Leute, die die Dinge
tenbörse des Jazz hoch gehandelt das Nonett »Jubiaba« und das eine Avantgarde-Bigband, die nehmen, wie sie kommen, die die
werden. Quartett »Paraphernalia« ; spielte bisher rund 300 Musiker in ihren letzten Katastrophen überleben,
mit Keef Hartley, Manfred Mann, Reihen hatte; arbeitet mit ihrem z.B. Auftritte ohne Proben oder
Keith Emerson, dem »United zweiten Mann, Mike Mantler, für Musiker, die vom Podium stol-
Joanne, die Stille Jazz & Rock Ensemble« und das eigene Studio und den eige- pern. Ich hab’ die besten Improvi-
Die Autodidaktin spielte ab 1959 »Colosseum«, der Rockgruppe nen Musikverlag; betreut über sateure und Spieler, die es gibt.
unter anderem mit Dexter Gor- ihres Mannes Jon Hiseman. 200 Minilabels als »Entwick- Und das sind eben Jazzer.«
don und Charles Lloyd; Come- An mehreren Saxophonen und lungshilfe« für andere Musiker, »Ich werde in Zukunft Tischma-
back ’69 bei Woody Shaw, Art Flöte erweist sie sich als »Jazz- darunter das eigene »WATT«- nieren, »die Reise nach Jerusalem«
Blackey, ’72 bei Joe Henderson, rock-Musikerin mit klassischer Label; improvisiert, wo sie geht und die perfekte Tonhöhe unter-
1975-77 im Quartett von Stan Ausbildung« (Thompson über und steht, und belegt im 78er Kri- richten«, meint sie auf die übliche
Getz; eigene kleine Gruppen, Thompson) und besonders für die tiker-Poll des »downbeat« nach Frage nach den nächsten Projek-
1977 »shooting star< der Berliner verschiedenen Fusionstendenzen Charles Mingus den 2. Platz der ten, grinsend und voller Opti-
Jazztage, in diesem Jahr erneut des aktuellen Jazz empfänglich. Komponisten. Als »im Herzen mismus für die eigenen Aktivitä-
eingeladen; tourte im Sommer »Es ist für die Musiker verschie- eine Punkerin« legte sie bereits ten. »Eine miserable Pianistin
mit Bassist Clint Houston und Gi- dener Stile wichtig, zusammen zu den Text für ihren Nachruf fest: und hervorragende Komponi-
tarrist Rio Kawasaki durch Eu- kommen, besonders in England. »Carla Bley und Mike Mantler stin« (Jazzpianist und -redakteur
ropa. Sonst geht es wie mit der königli- sind zwei Komponisten. Da sie Michael Naura).
Joanne Brackeen spielt sehr chen Familie und läuft in einem nicht in der Lage sind, die vom
kraftvoll, läßt den Bill Evans- bestimmten Sinne auf Inzucht hin- Musikestablishment vorgegebe- Schlußtakt
Einfluß durchklingen und über- aus.« nen ökonomischen und musikali- Trotz aller Verschiedenheit ha-
zeugt als eigenständige Pianistin »Ich höre mir keine Saxophoni- schen Beschränkungen zu akzep- ben die Frauen im Jazz stets die
der Musik der späten 70er Jahre. sten mehr an, ich höre elektrischen tieren, haben sie beschlossen, ihr gleiche Beschwerde. Pianistin
So viel sie im Spiel zeigt, so wenig Gruppen unserer Tage zu — wie eigenes Leben so weit wie mög- Barbara Carroll sagte es so: » Was
bietet sie im Gespräch an. etwa »Wheather Report.« lich zu kontrollieren. Sie haben wir wollen, ist, als Musiker und
Nein, über Familie spreche sie nie »Jazz ist die Schöpfung des einzel- jetzt eine Plattenfirma, ein Ton- nicht als weibliche Musiker aner-
wieder, erklärt sie in freundli- nen. Es hängt weniger von der studio, ein Verlagsgeschäft und kannt zu werden. Nicht, daß man
chem, gedämpftem Ton; da habe Technik als von einer fundamen- eine Band, nur zu dem einen uns sagt: du spielst für ein Girl
sie mal etwas erzählt, und dann talen Sache ab... ja, von dem, was Zweck, ihre Musik ohne Kom- großartig, oder: du spielst wie ein
wäre der Bericht einer großen die Leute so Seele nennen.« promisse zu realisieren und zu Mann, sondern: du bist einfach ein
Londoner Zeitung voller Klatsch »Als Frau will ich auch auf der präsentieren.« guter Musiker.«
gewesen. Bühne so aussehen. Keiner geht Interviews mit Carla Bley können Es scheint, als ob manche Frauen
» Weibliche Gefühle in der Musik? wohl im Satinkleid in einen damp- Abenteuern gleichen, denn: »Ich darauf nicht mehr warten wollten.
Ich glaube, jeder Musiker hat fenden Jazzclub. Aber für die liebe Lügen, weil sie so kreativ Im März ”79 findet in Kansas City,
weibliche wie männliche. Doch Royal Festival Hall macht man sind.« Sie ließ sich fälschlicher- wo es bereits eine Mary Lou Wil-
was durchkommt, spielt im per- sich schon zurecht. Als Frauen ha- weise als Frau des Bassisten Char- liams Lane gibt, das dritte »Wo-
sönlichen Leben eine größere ben wir’s doch besser als die Män- lie Haden zitieren, nur um die men’s Jazz Festival« mit Frauen
Rolle als in der Musik.« ner: die können nur zwischen An- Dinge korrigieren zu können... als Gruppenleadern statt...
» Man muß per Inspiration lernen, zug und Jeans wählen.« Carla Bley war es auch, die die M.H.
was in einem steckt. Zuhören, was »Im Moment bin ich wohl nicht ersten Raubpressungen von Or- Joanne Brackeen:
im Kopfist, anders wird’s langwei- kommerziell. Ich interessiere mich nette-Coleman-Aufnahmen her- »New True Illusion«
lig. Doch das Leben ist eine so für mein Dasein als Künstler— und ausbrachte, die mit Paul Haines Timeless Records SJP 103
phantastisch interessante Sache, das ist das Kreuz, das ich zu tragen über die Distanz USA-Indien an (Bellaphon Importdienst)
da gibt's keinen Grund zur Lan- habe.« einer Oper arbeitete (»Escalator Barbara Thompson
geweile.« Over the Hills«) und keineswegs »Barbara Thompson’s Parapher-
»Jazz ist für mich ein geistiges Ge- Carla, die Tatkräftige »am Dasein als Frau leidet«. nalia«
fühl, das sich durch den Menschen Spielte jahrelang in Kirchen, ging »Seit 13 Jahren bin ich von der so- MCA 0062.117
ausdrückt. Vom Geist inspirierte nach New York, lernte als Ziga- genannten Jazzmentalität ent-
Carla Bley
Menschenmusik. Ich kann’s nicht rettenverkäuferin im berühmten täuscht. Jazz gebrauche ich für »Dinner Music«
besser ausdrücken. Wozu davon Jazzclub »Birdland« viele Gro- jene Musiker, die maximal lange Watt/6
schreiben, wenn es in der Musik ßen des Jazz kennen. Gary Bur- Soli spielen wollen, egal, ob das in- (ECM-Vertrieb 2313 106)
hörbar wird.« tons Aufnahme ihres »Genuine teressiert oder nicht.«

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113
Filmmusik

(Rock
und
Science Fiction
hung im Vordergrund, die zwi-
Eine Suche an den schen der Maschine (einer vor-
Grenzen des Realen handenen oder einer utopischen)
zum Unmöglichen, und dem Menschen existiert, der
mit ihr die verschiedenartigsten
gefördert durch die Funktionen durchführt. Doch bis
Ängste einer turbu- zu welchem Punkt? Die Antwort
gibt uns Arthur C. Clarke, einer
lenten und großzügi- der berühmtesten und anerkann-
testen Autoren von Science Fic-
gen Epoche. tion-Literatur.
charakterisiert werden, ist in er- Durchschnittsamerikaner besteht
Er schreibt in einem seiner Ro-
mane folgendes: »Dieses Ergeb-
ster Linie auf politische Gründe eine derartige Gefahr durchaus.
nis hatte den Menschen hundert zurückzuführen. Die Thematik ist Sie ist aus den Gesichtern zu le-
Millionen Jahre an Mühen und zwar ziemlich verschiedenartig, sen: die Angst vor dem kommuni-
allmählichen Eroberungen geko- und sie reicht von der reinen stischen Gespenst, das McCarthy
stet, und im Augenblick seines Phantasie über galaktische Hel- und andere auf Kosten von Ein-
Nach der Durchsicht alter und Triumphs hat er sich für immer
dentaten bis zu anthropomorphen wanderern, Dissidenten und an-
neuer Filme, heiliger und profa- von der Maschine abgewendet. Er Gespenstern und technologischen deren aufgebaut haben und das
ner Texte und unzähliger Seiten hatte sein Ziel, die perfekte Ma- Monstrositäten (in diesen ist das alles verschlingt, was dem Ameri-
von Science Fiction-Literatur schine, erreicht und von nun an
Gespenst der Macht der Wirt- kaner von damals teuer ist, den
kann heute eine ziemlich erschöp- konnte die Maschine dem Men-
schaft und des Systems noch nicht Kühlschrank, das Auto, die
fende Definition dieses Begriffs schen, ihrem Beherrscher, bis in erkennbar). Aber in jener Zeit Villa.
im literarischen und filmischen alle Ewigkeit dienstbar sein.« steht alles im Schatten des kalten Ende der fünfziger Jahre wird die
Genre gegeben werden. Science All dies bezieht sich auf die ste-
Krieges zwischen den Vereinigten Science Fiction-Literatur immer
Fiction, einmal ganz allgemein reotype utopische Vorstellung
Staaten und der Sowjetunion. mehr anerkannt, und sie findet
gesagt, beinhaltet die Behandlung von der Zerstörung der menschli- Und so wird der Zuschauer bzw. nach und nach eine eigene Identi-
menschlicher Probleme — die in Leser in das alltägliche und im tät und Würde. Das Produkt ver-
chen Art durch die »Humanisie-
eine andere Welt transportiert rung« der Maschinen, eine weiteren politischen Leben des kauft sich durch eine effizientere
werden — auf technologischer Schlußfolgerung, die zu den reali-
Nachkriegsamerikas verwickelt. Organisation in den Verlagen und
oder pseudowissenschaftlicher stischsten und wahrscheinlichsten
Die Thematik wird in einen Zu- den Vertriebsstellen immer bes-
Ebene, wobei das ganz in eine gehört. Denn dieser partielle sammenhang gestellt, der weniger ser, und die Leser sind nicht mehr
Fiktion mündet, also utopischen von einer ausschweifenden Phan- voll und ganz von der Beziehung
Aspekt der Science Fiction be-
Charakter annimmt, jedoch auf tasie als vielmehr von der Realität Außerirdischer = Kommunist
zieht sich direkt auf unser techno-
einer angemessenen Kenntnis der logisches Erbe, auf unsere wirt- bestimmt wird. Unzählige Erzäh- überzeugt. In diesem Zusam-
realen Welt und ihrer Geschichte schaftlichen und sozialen Struktu-
lungen und die meisten Filme en- menhang ist es vor allem die junge
beruht. Diese Thematik wird bei- ren, auf unsere irdischen Ge-
den mit der Aufforderung »Seht Generation, die eine kritische
spielsweise im Film auf verschie- wohnheiten. Er spricht das All- zum Himmel«, eine Warnung, die Auswahl trifft und bestimmte
dene Art und Weise dargestellt. tägliche, das Denkbare an und be- Augen vor den unbekannten Ge- Werte der Science Fiction assimi-
Die Ausdrucksformen reichen schreibt beispielsweise die Be- fahren offen zu halten, die die au- liert. Und so wird für die sechziger
vom Comicfilm über Fortset- gegnung mit Ufos, die Bestandteil
ßerirdischen Wesen in das ruhige Jahre eine utopische Thematik
zungsfilme bis zu Produkten, die einer evidenten Realität sind.
Leben Wohlstandamerikas tra- vorbereitet, die mit der Hysterie
schwierig zu klassifizieren sind, gen könnten. Diese Wesen wer- der kommunistischen Bedrohung
wie der kolossale Katastrophen- Rote Gespenster, den in den allermeisten Fällen als nur noch wenig oder gar nichts
oder Horrorfilm oder das galakti- Ungeheuer dargestellt, die die mehr gemein hat.
sche Märchen.
schwarze Science Fiction vorbildliche Mutter mit Einkaufs- Die Science Fiction-Literatur
Bei der Untersuchung der Bezie- Der Erfolg der Science Fiction in tasche mit scharfen Krallen und entwickelt sich zu einem eigen-
hung nun, die zwischen Science Amerika in den fünfziger Jahren, spitzen Zähnen ergreifen und vor ständigen Genre, in dem die Ex-
Fiction und Rockmusik besteht, die auch mit dem Begriff »Golden Mord und Vergewaltigung nicht trapolation der Realität, phanta-
steht vor allem die Wechselbezie- Age«, also goldenes Zeitalter, zurückschrecken. Und für den stische Reisen, Psyche und

116
»Metropolis« von Fritz Lang und unerschrockensten Sinne.
(1926) Die beiden letzten Jahre hat er
Links: mit seinen linguistischen Fähig-
Eine Parodie »Toto auf dem keiten, die er von dem Alchimi-
Mond« (1958) sten Brian Eno hat, in der Zu-
kunft gelebt.
Brainticket. Für diese Gruppe ist
eine komplexe elektro-akustische
Mischung und eine geheimnis-
volle Mystik charakteristisch, die
ihren Ausdruck in »Celestial
Rechts Ocean« findet.
Die Schlußszene aus »Krieg der Arthur Brown. Von den entfern-
Sterne«, futuristische Phantasie ten Zeiten des explosiven »Fire«
bis zu den Kingdom Come steht
Rechts: der Sound Arthur Browns mit
Die Inkarnation des Bösen: Lord effektvoller »Fiction« und akzen-
Dart Foner aus »Krieg der Sterne«
tuierten Bezügen zum Moloch
Technik in Zusammenhang.
Traum, Naivität und neues Be- positionen der siebziger Jahre zerbrechliches und kindliches, Can. Die Entwicklung dieser
wußtsein zu beherrschenden werden mit dem Attribut »total« aber perfektes »Olias of Sunhil- deutschen Gruppe hat ihren An-
Elementen werden. charakterisiert, und zwar auf- low«, das durch. phantastische fang 1973 mit »Future Days« ge-
Und dann kommt der Prophet auf grund der Universalität ihrer Musik und zarte Ausdrucksweise nommen; es folgten »Soon Over
die Erde und wird von unzähligen Klänge und ihrer bedingungslo- charakterisiert ist. Babaluma« und »Landed«. Da-
jungen Menschen gesehen. Timo- sen Art und Weise, den Hörer auf Aphrodite’s Child. Sie sind für nach ist ihr Rock durch eth-
thy Leary läßt die vorgebliche psychophysischer Ebene zu be- das verkannte Doppelalbum nisch-elektronische Elemente
rote Gefahr ganz beiseite und einflussen. Die Weather Report »666« verantwortlich, eine pro- gekennzeichnet (» Unlimited Edi-
stellt einerseits die phantastische weisen als erste in »I Sing the phetische Fiktion mit ausgedehn- ton«). Heute beziehen sie ihre In-
Vielfarbigkeit und Vielfältigkeit Body Electric« auf das Vorhan- ten elektro-akustischen Momen- spirationen von dem »Mutanten«
des Bewußtseins, andererseits die densein der Science Fiction in der ten, die eine mehr gezwungene Lou Reed.
des Absoluten in den Vorder- modernen Musik hin, d.h. sie Science Fiction- Atmosphäre her- Emerson, Lake & Palmer. Sie
grund. Die Reise zwischen bemühen sich um ihre Anerken- vorrufen. realisieren das legendäre und
Menschlichem und Unmöglichem nung in diesem Bereich. In den Ash Ra Tempel. Diese deutsche überschäumende »Tarkus« und
inspiriert viele kalifornische Mu- letzten zehn Jahren haben unzäh- Gruppe lehnt sich zunächst an ziehen sich dann aus diesem
siker, die mutige und gefahrlose lige Rockmusiker Science Fic- Leary an und mächt einen irren Genre zurück.
Operation der Entfremdung von tion-Elemente in ihre Musik ein- elektronischen Rock. Danach Eno. Die der weißen Magie nahe-
der Normalität durchzuführen. bezogen (der klassische Bereich wird sich der Gitarrist Manuel stehende Musik Enos zeigt aus-
Die Verwendung psychedelischer bleibt hier unberücksichtigt). Die Gottsching der sich durch wie- geprägte Science Fiction-Ele-
Drogen sorgt für ein übriges, und nachfolgende Aufstellung umfaßt derholende Momente gekenn- mente, die sich in der phantasti-
so wird die Science Fiction-Lite- auch weniger bekannte Künstler, zeichneten indo-galaktischen schen Beziehung zwischen Künst-
ratur zu einem Element, das die die naiver und wahrscheinlich Musik bewußt (»New Age of ler und klanglicher Konstruktion
Ära der Drogen und Rauschmit- aufrichtiger sind. Earth«). äußern. Zur Klärung der Positio-
tel mit einleitet, die die Zurück- Black Widow. Charakteristisch nen Enos und Robert Fripps wird
weisung der amerikanischen bür- Die »Außerirdischen« für diese Gruppe sind Chroniken »Evening Star« empfohlen.
gerlichen Gesellschaft symboli- aus dem Jenseits; sie bringt zu- Faust. Nachdem sie lange Jahre
siert. Und auch die Hinwendung Amon Düül I. Eine deutsche sammen mit den Black Sabbath auf die Autonomie des wilden
zu der Science Fiction-Literatur Gruppe, die vorher in einer eine merkwürdige Mischung von und heftigen Sounds eingeschwo-
kennzeichnet die Abkehr von ei- Kommune landwirtschaftlich- Hardrock und Paranoia auf den ren waren und gegen die mon-
nem Status, mit dem die Jugend kontemplativen Charakters lebte. englischen Markt. Ihr Vorbild ist struöse kapitalistische Techno-
sich nicht identifiziert. Sie weicht Ihre von Phantasie und Horror der Dichter William Blake, ihr kratie kämpften, ist heute bei den
in die Identifizierung mit den gekennzeichnete Thematik wird Wirkungsbereich utopischer Hor- Faust die Absicht zu spüren,
»Außerirdischen« aus, wobei sie in erstaunliche und verblüffende Tor. durch das Bewußtsein des ent-
selbst zum Schöpfer einer Gesell- elektrische Epen wie »Phallus David Bowie. Das Ungeheuer fremdeten bzw. eines außerirdi-
schaft wird. Dei«, »Yeti« und »Dance of the par excellence, der glänzende schen Ichs zu einem »nicht-
Lemmings« umgesetzt. Sohn Heinleins mit komplexen, menschlichen Klang« zu kommen
Musik des Astralleibs Ion Anderson. Jenseits des Mo- außergewöhnlichen Intuitionen (»So far« und »Faust Tapes«).
nolitismus der Yes realisiert der (»Ziggy Stardust«), Symbol für Gong. Mit den Experimenten von
Einige der interessantesten Kom- Sänger der englischen Gruppe ein Science Fiction im klassischsten »Radio Gnome Invisible« ver-

117
künden Allen und Genossen mär- und »A Saucerful of Secrets« und
chenhafte Welten (Anklänge an sind für das Verständnis der Be-
die »space opera«), die auf sym- ziehung Rock — Science Fiction
bolische Art und Weise eine au- von fundamentaler Bedeutung.
ßermenschliche Kommunikation Todd Rundgren. Bei ihm vermi-
charakterisieren: fliegende Tee- schen sich metallischer Under-
kannen und Kobolde treten an die ground und galaktische melo-
Stelle des Menschen. dramatische Zielsetzungen, wo-
Bo Hansson. Hansson hat unter bei Anklänge an die Rosenkreu-
Betonung des expressionistischen zer und Momente des Übermen-
Elements, wobei das Dramatische schen deutlich werden.
vielleicht übertrieben ist, die Klaus Schulze. Unbestrittener
Märchen Tolkiens in Musik um- Meister des »cosmic nouveau« in
gesetzt. Zu hören ist »Lord of the der elektronischen Musik, deren
Rings«. Beziehungen zu der Science Fic-
Hawkind. Hawkind ist gleichzei- tion mit expressiver Präzision ge-
tig »sonic destruction« und kennzeichnet sind. In diesem Zu-
»space opera«. Ihre Science Fic- sammenhang sind »Irrlicht«,
tion enthält alle Merkmale des »Cyborg«, »Timewind« und »Mi-
episch-galaktischen Romans, die rage« zu nennen.
in diesem literarischen Genre Tangerine Dream. Sie suchen,
Tradition sind. Aus den Rillen der wie van Gogh, die Intensität des
ersten beiden Alben, »Hawkind« Ausdrucks. Heute gelingt es ih-
und »In Search of Space« wird die nen nicht, das galaktische Melo-
Idee der Flucht deutlich, die auf dram zu vermeiden. Bei »Elec-
Leary zurückgeht und von Bob tronic Meditation«, » Alpha Cen-
Calvert (der die Gruppe be- Das Mutterschiff aus »Unheimliche Begegnung der dritten Art« tauri«, »Zeit« und »Atem« ent-
einflußt hat) wieder aufgenom- wickelt ihr elektronischer Impres-
men wird. In dem kürzlich er- sionismus seine ganze klangliche
schienenen »Astounding« wird totalen Flucht vor dem gegenwär- taklysmus in Brand gesetzt, über- Dynamik.
die Flucht zu einem fröhlichen, tigen menschlichen System — eine lebt dank der Erforschung neuer Tonto’s Espanding Head Band.
überschwenglichen galaktischen neue Basis; dann kehren sie als Welten durch Flüchtlinge. Von Mutige Forscher, die bei »Zero
Fest. Hawkind ist eine der Grup- Mutanten zurück. »Mekanik Dekstruktiw Kom- Time« wunderbare Reisen in die
pen, die sich hauptsächlich der ga- King Crimson. »Lizard« ist viel- mandoh« bis zum letzten Live- irdische und die außerirdische
laktischen Gemeinsamkeit und leicht reine Phantasie, aber die Album »Inedits« befinden wir uns Zeit realisieren.
Gemeinschaft verschrieben ha- elektrische Spannung geht in ih- ohne Einschränkung im Milieu Third Ear Band. Sie haben sich
ben. ren Auswirkungen in die Science der »space opera«. niemals auf Ufos, Außerirdische
Jimi Hendrix. Hendrix ist das Fiction über. Alan Parson’s Project. Ein Eng- etc. bezogen, stehen aber in Ver-
»Woodoo Child«, dessen Herz Kraftwerk. Einmütig anerkannt länder, der sich an Science Fic- bindung mit dem Mystischen
noch heute für uns schlägt. als perfekt im Laboratorium kon- tion-Literatur orientiert und zu- (»Alchemy«, »Third Ear Bande«).
H.P. Lovecraft. Die kalifornische struierte Androiden mit mensch- erst vonE. A. Poe (»Tales of Mi- Van de Graaf Generator. Diese
Gruppe, die unter dem Chrisma lichen Zügen. Sie verfügen über stery and Imagination«) und dann Gruppe steht unter dem Einfluß
des gleichnamigen Schriftstellers denkende Maschinen, die an die von Isaac Asimov (»Die Robo- der Science Fiction-Poetik Peter
entstanden ist, nimmt mit » White Roboter Asimows erinnern, je- ter«) beeinflußt wird. Schade, daß Hammills. Es sei auf »H to He«
Ship« die kosmischen Märchen doch mit umgekehrten Effekten elektrische Dynamik und gelun- und »Dawn Hearts« hingewiesen.
der Drogengeneration vorweg. (»The Man Machine«). gene Intuitionen sich oft mit Dis- Weather Report. Diese Gruppe
Jefferson Airplane. Sie antworten Mayzma. Wahrscheinlich die beste coelementen vermischen. steht nur sporadisch zu der
auf die Spannungen des Jahres gegenwärtig existierende elek- Pink Floyd. » Ummagumma« und Science Fiction in Beziehung
1968 mit »Blows Against the tro-akustische Band. Aber ihre »Atom Earth Mother« sind (siehe ihre beiden ersten Alben
Empire« und gründen auf dem Mitglieder sind nicht von dieser Science Fiction. Die Alben ver- »Weather Report« und »I Sing
mitihrer psychedelischen Phanta- Erde: Kobaja, der Ursprungspla- meiden Weitschweifigkeiten von the Body Electric«).
sie erreichten Planeten — auf der net, durch einen galaktischen Ka- » The Piper at the Gates of Dawn« M. B.

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119
Interview genau zu definieren ist. Ich weiß
nicht, aber die amerikanischen
Musiker sind natürlicher.
Die englischen Musiker bemühen
sich, Vorbildern außerhalb ihrer

Steve Hackett
Schule zu folgen. In den Vereinig-
ten Staaten besteht eine größere
Disponibilität. Es ist auch eine
wirtschaftliche Frage. Während in
England der Typ des armen, am
Rande der Gesellschaft existieren-
den Künstlers noch weit verbreitet
ist, denkt man in Amerika weniger
materiell.«
»In dem Album sind bisweilen
noch mythische, märchenhafte
Motive enthalten. Wir erklärst
Du Dir das?«
Steve Hackett ı
»Beispielsweise liegen den ersten
beiden Titeln ganz bestimmte lite-
rarische Vorlagen zugrunde. Der
erste besingt Lewis und seine Ge-
schichten für Kinder, der zweite
Agatha Christie, die ich durch
ziemlich bizarre Gesangseffekte
und eine an geistliche Musik erin-
nernde klangliche Konstruktion
präsentieren wollte. Der Klang der
Kirchenorgel hat mich schon im-
mer fasziniert. Auch mit Genesis
haben wir uns oft in diese Richtung
vorgewagt, aber da blieb es nur ein
ästhetisierender Versuch. Ich aber
will den volkstümlichen Aspekt
herausstellen, der sich hinter der
gotischen Fassade verbirgt.
Für diesen Sound ist eine verbor-
gene Weichheit, sind auf den er-
sten Blick nicht erkennbare Har-
monien charakteristisch. Alan
Price gelang es z.B. in seinem
„Spell on You« eine geistlich-kirch-
Als vielseitiger Musi- Broadway«, das wir zu den zehn
besten Rockwerken zählen).
Band gespielt habe; meine Funk- liche
wenn
Atmosphäre zu schaffen,
sie im Grunde auch nicht
tion war eher die eines kritischen
ker, lange Zeit »kriti- Kürzlich brachte Genesis ein Al- Beobachters. Ich versuchte den sehr komplex war. Einige meiner
scher Beobachter« bei bum mit intensiver Live-Atmo- Sound zu filtern, zu perfektionie- Titel wollte ich in diesem Sinne
sphäre heraus, das jedoch keine ren und der Musik, die wir schrie- strukturieren, wobei sich der Bo-
Genesis, stellt Steve Grundlage für eine neue musika- ben, Dynamik zu verleihen.« gen vom Gospelsong bis zum Gre-
Hackett seine zweite lische Entwicklung bildete. Heut- »»Please Don’t Touch« erscheint gorianischen Choral erstreckt. »I-
zutage erfordert es viel Mut, wirk- mir wie eine Rückkehr in die Ver- carus Ascending (wobei das Ek-
Solo-LP und sich lich neue und überzeugende Lö- gangenheit, zu den alten Kum- toplasma Gabriels evident ist)
selbst vor. sungen zu finden, ohne dabei auf pels, mit denen Du gespielt hast. oder »Hoping Love Will Lask z. B.
bekannte musikalische Formen Es ist ein Produkt, das stark unter verarbeiten Stilmerkmale des Spi-
zurückzugreifen (so entstanden amerikanischem Einfluß steht.« rituals.«
Produkte wie »And the There »Ja, das stimmt. Die Tatsache, daß »Dein Album besitzt eine Hete-
Were Three«, bei denen die De- es in Los Angeles aufgenommen rogenität, die seine Ausdrucks-
In der Zeit, als »Seconds out« kadenz deutlich wird). wurde, ist sehr wichtig. In der ame- kraft zu beeinträchtigen scheint.«
herauskam, verließ Steve Hackett Steve Hacketts erstes Solo-Al- rikanischen Musik ist etwas, das »Ich wollte dabei keinem ausge-
die Gruppe Genesis: »Schon seit bum, »Voyage of Acolyte« (das ich voll und ganz assimiliert habe: prägten Eklektizismus huldigen,
längerem konnte ich mich nicht wahrscheinlich nicht in die Ge- ein vitales Element, das ihr in allen sondern frei verfügen. Ich habe
mehr mit dem identifizieren, was schichte eingehen wird), machte ihren Ausdrucksformen eine über- verschiedene Sänger hinzugezo-
die anderen machten - in musika- deutlich, daß Hackett sich noch legende Qualität verleiht, das die gen, weil sie die von mir ge-
lischer wie auch in organisatori- nicht von dem Einfluß der Musiker mitreißt und ihnen eine wünschte Themenvielfalt garan-
scher Hinsicht. Außerdem war es Gruppe Genesis befreit hatte. Natürlichkeit und eine Leiden- tierten. Und ich glaube, daß mir
mir, solange ich in die Band inte- Dann jedoch kam »Please Don’t schaft bei der Ausführung gibt, die das Album gelungen ist, selbst
griert war, nicht möglich, mich Touch«. in Großbritannien nicht zu finden wenn mir von vielen Seiten die
umzusehen, aus mir herauszuge- »In der heutigen Spielweise von sind. Ich wollte Künstler, die bereit Komplexität der Produktion vor-
hen, neue künstlerische Lösungen Genesis sind viele Unterschiede zu waren, eingefahrene Gleise zu ver- gehalten wurde. Doch auch die
auszuprobieren. Es handelte sich früher festzustellen. Aber am lassen. Und so mußte ich die Platte dissonanten Passagen sowie die
um ein Problem, das aus meinem merkwürdigsten war, und das hat in Amerika aufnehmen. Man at- verschiedenartigen musikalischen
Charakter und den Umständen mich sehr überrascht, daß man met dort eine ganz andere Luft.« Ausgangspunkte lassen sich mei-
erwuchs.« Sein Entschluß war von Peter Gabriels Ausscheiden »Hat Dich unter den amerikani- ner Meinung nach zu einer einheit-
mutig, wie seinerzeit das Vorge- aus der Gruppe zwar eine größere schen Musikern jemand ganz be- lichen Gefühlshaltung zusammen-
hen Peter Gabriels. Auch damals Veränderung erwartete, die aber sonders beeindruckt? « fassen. Und dann liegt es ja am
bestand für die Gruppe die Not- tatsächlich erst eingetreten ist, als »Meine Überlegungen beziehen Hörer, zu entscheiden, ob ihm
wendigkeit, ihre Ausdrucksmittel ich die Gruppe verlassen habe. sich nicht auf bestimmte Personen, diese Auffassung und diese Platte
zu verbessern (in jener Zeit ent- Das soll nun nicht heißen, daß ich sondern auf ein gemeinsames gefallen.«
stand »The Lamb Lies Down on eine so entscheidende Rolle in der Empfinden, das vielleicht nicht RB: S,

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kosmischen Energien.
Auch der von Grace bevorzugte
junge Craig Chaquico will seinen
Auftritt, und in »Skateboard«
zeigt er sich als zweiter Hendrix,
indem er seine Gibson Les Paul

Jefferson
mit den Zähnen bearbeitet. Die
Fans geraten in einen euphori-
schen Zustand und schleudern
ihm einen riesigen Blumenstrauß
vor die Füße.
Auch der bedauernswerte Bar-

Starship
bata will nun seinen Anteil am
Applaus. Er stürzt sich in ein kur-
zes Solo, das unterhaltsame Mo-
mente hat, aber doch Selbstzweck
in einer galaktischen Show wird,
wie sie die Starship vielleicht
Ende der achtziger Jahre abzie-
hen werden.
Aber wir wollen endlich in den hi-
storisch-psychedelischen Teil des
Wir waren beim Konzert in Amsterdam. Hier Konzerts eintreten, wobei der
Scheinwerfer ausschließlich auf
eine Chronik dessen, was auf der Bühne ge- Kantner gerichtet ist, der mit sei-
schah. Wir gehen nicht ein auf den Streit und ner Gitarre, dem Publikum und
unserer Erinnerung zu spielen
das Ausscheiden von Grace Slick aus der beginnt. Seine Eingangsakkorde
Gruppe vor dem unwürdigen Abschluß der sind die von »When the Earth
Moves Again«, aber bald hören
Tournee zwei Tage später. wir »Crown of Creation«! Unter
Beifallsstürmen endet der Titel,
und das Licht wird wieder dunk-
ler, während der Jongleur des
Tons unsere Erinnerungen mit
der unvergeßlichen Melodie von
»Music Is Love« weckt (ein ver-
wirrendes Spiel von Akkorden
Amsterdam, Jaap Eden wechseln (Baß und Tastenin- per und einer eindrucksvollen und Harfenklängen!). Und kaum
Hall strumente). rauhen Stimme das alte »Big sind die Lichter wieder angegan-
Das Publikum hört in ehrerbieti- City« (aus einer vergangenen gen, beginnt der futuristische
Der Eintrittspreis beträgt fünf- ger Ruhe zu. Unter den Zuschau- Produktion von ihm unter dem Dialog von »Wooden Ships« zwi-
undzwanzig Gulden. Die Jaap ern sind auch einige Langhaarige, Titel »L. A. Getaway«) an der schen Paul und Balin.
Eden Hall ist eine riesige Autoga- an den Rollstuhl Gefesselte, die Seite von Joel Scott Hill und Chris Dann sorgt »Somebody to Love«
rage mit fünfzehntausend Plät- ihr trauriges Schicksal für einige Ethridge intoniert. mit dem instrumentalen Refrain
zen, die schon seit längerem den Zeit vergessen. Die von Kantner wie eine Harfe »I Can’t Get no Satisfaction« für
Rockspektakeln vorbehalten ist. Dann ertönt das sanfte »Runa- gespielte Rickenbacker ist erneut das absolute Chaos, und hinter
Beim Eintritt wird uns das Band- way«, das Marty Balin mit Unter- in der Einleitung zu »Count on den Verstärkern sieht man die
gerät abgenommen (wie übrigens stützung von Kantner, Slick und Me« zu hören, das Marty und blonde China, die Tochter von
allen anderen auch). Man nimmt Freiberg singt, wobei sie von den Grace im Duett singen (mit Dis- Grace und Paul, nach dem
den Kampf gegen illegale und Rhythmen eines Saxophonisten coanklängen). Rhythmus der Musik tanzen.
Raubaufzeichnungen sehr genau. und eines Trompeters begleitet Dann der Rock von »Hot Water« Grace Slick schreit Paulzu: »Los,
Im Inneren registrieren wir nicht werden, die halbversteckt in einer und »Fire« sowie die faszinie- du Drogenkönig, sing du dieses
mehr als fünftausend Freaks, die Ecke der Bühne sitzen. rende Melodie von »Caroline«, Lied!« Und es beginnt ein
es sich in Erwartung des Schau- Die Ankündigung von »St. Char- die der wiedererstandene Balin kosmisch-akustisch-elektrischer
spiels bequem gemacht haben. les« wird mit Freudengeheul aus meisterhaft interpretiert. Danach Wirbel mit dem Namen »Have
Punkt acht Uhr gehen alle Lichter dem Zuhörersaal begrüßt, und bleiben nur Grace Slick und Pete You Seen the Stars Tonite«, dem
im Saal aus. Es folgt der Auftritt ein Wirbel aus Farben, Feuern Sears am Piano auf der Bühne. Sie sofort »Volunteers«, »Please
der Jefferson Starship, die im und Harmonien bricht über das interpretieren zwei Softblues-Ti- Come Back«, »Papa Papapä«
Halbdunkel vor einer Verstärker- Publikum herein. Ein grüner tel aus »Manhole«, dem Album (unveröffentlicht) und »Dance
anlage mit quasi utopischen Scheinwerfer illuminiert Kantner, der göttlichen amerikanischen with the Dragon« folgen. Diese
Ausmaßen Platz nehmen. Das der zu einer elektrischen Ricken- Sängerin. letzte Nummer mit einem orien-
Konzert beginnt mit der don- backer mit zwölf Saiten greift und Es folgt eine Unterbrechung des taliscen Hauch und viel
nernden Gitarre Kantners, die das mitreißende »All Nite Long« Konzerts durch ein langes Solo Rock’n’Roll raubt den Anwesen-
den rhythmischen Riff von »Ride anstimmt, einen der Titel, aus Sears am elektrischen Baß (der den, die von schizophrenem Ent-
the Tiger« stützt. Anfänglich dem das Feeling und die Harmo- Musiker erscheint technisch gut husiasmus gepackt sind, das letzte
funktionieren die Tonmischer nie der alten sechziger Jahre am vorbereitet), wobei ihn die jungen bißchen Verstand.
und die Verteilerkanäle des deutlichsten werden. Holländer durch rhythmisches Psychedelische Atmosphäre und
Sounds nicht wie gewünscht, aber Paul schlägt wild in die Saiten sei- und bedrohliches Trampeln und astrale Strömungen vereinigen
danach läuft alles wie geschmiert. ner Gitarre, wobei er zweimal un- Klatschen begleiten. Die Atmo- sich zu einer Explosion kollekti-
Grace Slick ist nur mit einem rie- ter dem Gelächter seiner Kum- sphäre wird noch weiter ange- ver unverfälschter Energie und
sigen indischen Tuch bekleidet. pane und der wachsenden Erre- heizt, als die Jefferson Starship Dynamik. Aber die Jefferson ver-
Sie blickt wie hypnotisiert aufihre gung der Freaks sein Plektron komplett unter Führung ihres lassen die Bühne, ohne sich um
Kollegen und das Publikum, bis verliert. »Schöpfers«, dem »großen Füh- die schreienden und nach ihnen
Chaquico »Love too Good« an- Dann geht der Rock’n’Roll in die rer« Kantner, auf die Bühne rufenden Fans zu kümmern: Ein
stimmt, einen Titel, in dem Frei- fähigen Hände Johnny Barbatas kommen und »Have You Seen großes Konzert auf holländi-
berg und Sears die Instrumente über, der mit nacktem Oberkör- the Saucers« darbieten: eine Ex- schem Boden ist zu Ende.

122
Interview ‚California Jam« teilgenommen?«
mit Paul Kantner »Oh, das ist doch Wahnsinn, in
derartigen Stadien zu spielen, so
»Das war ein großes Konzert ohne Inspiration und Grund, auf-
heute Abend!« gereiht vor einem heterogenen Pu-
»Danke;, am Anfang hatten wir blikum, das nicht aufpaßt; also
technische Probleme, weil die An- meiner Ansicht nach ist das eine
lage neu ist und noch nicht perfekt ziemliche Sch...«
auf unsere Shows abgestimmt ist.« »Glaubst Du nicht auch, daß
»Warum seid Ihr so lang nicht heute die Liedermacher die wirk-
nach Europa gekommen (unge- liche Inkarnation der »California
fähr zehn Jahre), wo Ihr doch hier Voice sind? Ich spreche von
so viele Fans habt?« Jackson Browne, Warren Zevon,
»Für uns bestand kein Interesse, Dirk Hamilton etc., die doch et-
hierher zukommen, weil Amerika was Neues zu sagen haben, nicht
wichtiger für uns ist. Es gibt noch so stereotyp sind wie die große
viele Dinge, die noch nicht in Ord- Gruppe derjenigen, die einem
nung sind; Jugendliche sterben bestimmten Klischee unterwor-
weiter an Überdosen von Rausch- fen sind.«
gift, die Neger sind noch weit von »Jackson Browne gefällt mir sehr,
einer sozialen und kulturellen Zevon ist okay, aber Leute wie sie
Gleichstellung entfernt, und jetzt gab es immer in Kalifornien, und
geistert das Gespenst der Neutro- es hat sich nichts verändert. Ich
nenbombe durch die Lande...« hasse zwar Vergleiche, aber wir
»Was ist vom Mythos Kaliforni- wollen sehen, von wem man in
ns geblieben?« zehn Jahren sprechen wird: wir
» Man hat immer von Kalifornien schreiben weiter wesentliche Seiten
als dem gelobten Land gespro- der amerikanischen Musikge-
chen, aber heute ist vieles nur Rhe- schichte.«
torik, vergangene Erinnerung. »Dein Stil, die Rickenbacker zu
Man kann dort immer noch gut le- spielen, erinnert etwas an Roger
ben, es gibt wundervolle Wälder McGuinn; im Grunde haben die-
und Wiesen; auch wenn wir jahre- Byrds und die Airplane der ersten
lang in Kommunen in engen Can- Zeit parallele Wege beschritten.
yons gelebt haben, um zu demon- Mir scheint, daß »All Nite Long:
strieren, daß man auch außerhalb ein typisches Produkt der sechzi-
der großen Städte, in nahem Kon- ger Jahre ist.«
takt mit der Natur leben kann. Mit »Da ist was Wahres dran. Ich per-
der Zeit haben sich aber auch un- sönlich schätze McGuinn sehr,
ter uns individualistische Tenden- aber unser Stil ist verschieden. Ich
zen breitgemacht. Es gab Fakto- habe zwei Rickenbacker, eine mit
ren, die uns einigten; unter diesen sechs und eine mit zwölf Saiten, die
stand an erster Stelle die Musik. ich vor allem in rhythmischer Hin-
Wir haben stundenlang mit David sicht einsetze, weil dies für die
Crosby und Jerry Garcia Musik Jefferson am funktionalsten ist.«
gemacht, und es ging alles sehr un- »Wann nehmt Ihr die Live-
gezwungen vor sich, aber dann Scheibe auf, die den Amerika-
haben uns die Drogen müde ge- nern so sehr gefällt?«
macht, und wir sind erneut auf »Sie ist für die nächste Zeit geplant
Paul Kanter,
Rock und Messerstiche
Entdeckungsreise gegangen. ..« und wird wahrscheinlich ein Dop-
»Warum habt ihr nicht an den pelalbum.«
beiden riesigen Schauspielen der S.D.

123
Pop res gefeiert. Seine Musik war ein- ist, der in der Tat dieses traurige
facher, mitreißender Rock, ja, die Dahinziehen über die langen Au-
Quintessenz der Rock’n’Roll- tobahnen Amerikas zu reflektie-
Musik. ren scheint. Sein Sound ist ein

Brüce
Seine Texte verherrlichten eine wenig so, wie ihn alle Welt von
Unmittelbarkeit und Spontanei- der Musik aus der Neuen Welt
tät made in USA, die lange Auto- erwartet: vielleicht in musikali-
bahnen ins Gedächtnis rief. scher Hinsicht etwas vernachläs-
Die vokalen Merkmale Spring- sigt, aber aussagekräftig in der In-

pringsteen
steens waren der Anlaß, daß er als terpretation. Springsteen den
einer der besten Söhne Dylans König des Rock’n’Roll zu nen-
bezeichnet wurde, wobei er je- nen, wie es indirekt John Landau
doch nicht den nasalen Tonfall tat, ist vielleicht ebensowenig
Dylans, sondern einen »nu- richtig, wie Patti Smith als die
schelnden« Slang aufweist, der Königin des Punk zu bezeichnen
für einen Sound charakteristisch (die übrigens sehr erstaunt war,
als Springsteen sie ansprach; sie
machten dann zusammen »Be-
cause the Night«). Abgesehen
von diesem »Seitensprung« hat es
Bruce Springsteen, in Springsteen jedoch immer vorge-
zogen, seinen eigenen charakteri-
New Jersey geboren, stischen Sound aufrechtzuerhal-
hatte sich schon früh ten.
Und dieser charakteristische
entschieden, ein Sound ist sehr wahrscheinlich auf
Rockstar zu werden. eine Gruppe zurückzuführen, die
ihn nun schon seit 1974 auf Tour-
Und um dieses Ziel neen und im Studio begleitet: die
zu erreichen, durch- E-Street Band. Aus dieser
Gruppe ragt der große Saxopho-
querte er singend nist Clarenc Clemons heraus (der
Amerika von Norden die andere Hälfte des Covers von
»Born to Run« einnahm).
nach Süden und von Auch bei seinem letzten Album
Westen nach Osten, »Darkness on the Edge of Town«
setzen Springsteen und seine
bis er sich, wie es die Band ihre harmonische Zusam-
Tradition will, in menarbeit fort, auch wenn es viel-
leicht einige Unterbrechungen
Greenwich Village gibt, die die gewohnte Aufmerk-
niederließ. samkeit von der tiefen, traurigen,
monotonen Stimme Springsteens
Wie alle zukünftigen Popstars ablenken. Die Themen bewegen
fand er im Ehrgeiz die Kraft zum sich im Rahmen des Gewohnten
Erfolg. John Hammond, der Ta- mit Titeln wie »Badlands«,
lente wie Pete Seeger und Bob »Street of Fire«, »Racing in the
Dylan entdeckt hatte, empfahl Street« und sind durch eine aus-
ihn der Columbia. Obwohl dies geprägte poetische Ausdrucks-
für seine Karriere wichtig war, ge- kraft gekennzeichnet. Ich glaube
lang es ihm erst mit seiner dritten aber nicht, daß Bruce Springsteen
LP, »Born to Run«, sich auf den mit europäischer Mentalität ge-
ersten Platz der amerikanischen sehen werden darf, die vielleicht
Charts zu plazieren. Es war gegen dieses »Phänomen« im allgemei-
Ende 1975, und Springsteen
wurde als das Phänomen des Jah- RR... nen und die kommerziellen Inter-
essen im besonderen mißverste-
hen würde. Hier ist eine Art
ideale und vor allem ideologische
Transposition erforderlich, ein
or
Springstee Filter, durch den alles zu betrach-
Darkness A ten ist. So erstaunt auch nicht, daß

on the ndgeW m = Springsteen auf seinem letzten


Album dem betrunkenen Bruder
Al Pacinos ähnelt, man nimmt
nicht mehr Anstoß an der ein we-
nig plötzlichen Art und Weise des
Künstlers wie er Erfolg hatte;
man kümmert sich weniger um
musikalische Inhalte und Texte,
sondern konzentriert sich, etwas
oberflächlicher aus kritischer
Sicht, auf das Äußerliche, die
»Exposition«. In diesem Sinne
können Springsteen und die Cha-
rakterisierungen über ihn (»zum
Erfolg geboren«) leichter ver-
standen werden.
1...

124
i Immer mehr Musikliebhaber wünschen
sich nicht irgendeinen Kopfhörer es muss
ein Koss-Stereokopfhörer sein. @ Der Weihnachtsmann
als Hi-Fi Experte

@® Auf fast jedem Ohr so angepasst, dass


Wunschzettel steht ein neben dem angenehmen
Koss-Stereokopfhörer. Tragekomfort ein erweiter-
Alle diese Wünsche ter Bassbereich bis weit
können erfüllt werden, unter die Hörschwelle
denn es handelt sich ja um durch den guten Abschluss
den meistgefragten Stereo- ermöglicht wird.
kopfhörer der Welt. Das @®e Glauben Sie einem
ist auch verständlich, da Hi-Fi Experten: ein Koss-
Koss ja den ersten Stereo- Stereokopfhörer ist die
kopfhörer erfand und zweifeln, wenn sogar der Membrane des Pro-4 Erfüllung des grössten
seitdem tonangebend und Weihnachtsmann als Triple A erzeugen den Weihnachtswunsches. 99
führend in der Weiterent- Hi-Fi-Geschenkexperte unnachahmlichen Koss-
wicklung des individuellen schwärmt. Sound über den gesamten Besuchen Sie doch
und persönlichen Hörens ee Natürlich habe ich Frequenzbereich von einfach Ihren Hi-Fi Fach-
ist. Diese Führungsposition viele Testberichte gelesen, 10-22.000 Hz. händler. Lassen Sie sich
wird heute durch eine überzeugt hat mich aber e®e Der Pro-4 Triple A durch eine Vorführung
breite, aber dennoch erst der Test des Pro-4 sitzt so angenehm und vom unnachahmlichen
marktgerechte Stereokopf- Triple A von Koss. Als ich perfekt, dass die störenden Koss-Sound überzeugen.
hörer-Palette untermauert. ihn dann noch gehört habe, Aussengeräusche nicht an Oder schreiben Sie uns und
e® Es ist nicht immer strahlten meine Augen vor meine Ohrendringen, und fordern den kostenlosen
einfach, Wünsche zu Begeisterung. 99 ich dadurch das ganze Jahr Farbkatalog an. Wir sind
erfüllen, aber die Es war fast über ungestört meine sicher, dass auch Sie,
ausgezeichnete Qualität unmöglich, den Lieblingsmusik geniessen nachdem Sie einen Koss
und das Angebot an Koss- weltberühmten Pro-4AA kann. 9 Stereokopfhörer gehört
Stereokopfhörern machen zu übertreffen. Dennoch: Die speziell für den haben, dem Weihnachts-
es möglich, jeden Wunsch die extragrosse Pro-4 Triple A entwickelten mann zustimmen werden:
zu verwirklichen. @ Schwingspule und die Pneumalite -Ohrkissen Koss hören, und überzeugt
Kann man da noch überdimensionale sind dem menschlichen sein.

KOSS stereophones
hearing is believing '
KOSS G.M.B.H. Heddernheimer Landstrasse 155, 6000 Frankfurt am Main International Headquarters U.S.A./facilities Canada France Germany Ireland Japan
Er ist derjenige, den mit der Rolling Thunder Revue Dylan kämpft seit zwanzig Jahren
seinen Kampf. Er ist ein Klassi-
schlossen sich an »Senor«
dem letzten Album), »Masters of
(aus
durch die Vereinigten Staaten
zwei Generationen zog. Mit »Street Legal« hat Dylan ker. Auch hier in Paris bot Dylan War«, »Just like aWoman«, »All
mit ihren eigenen Abschied genommen von der ein klassisches Repertoire für ein
typisches Publikum. Die Musiker
along the Watchtower«, »It’s Al-
right Ma (I'm only Bleeding)«
Geige Scarlet Riveras, von der
Mythen geschmückt Country-Atmosphäre, die er in — auch dieser Abend begann klas- und »T’ll be your Baby Tonight«.
und ihren eigenen gewisser Weise in »Desire« wie- sisch — leiteten das Konzert mit
der Intonation von »Forever
»It’s Alright Ma« wurde in einer
sehr in die Länge gezogenen Ver-
derentdeckt hatte, von den
Forderungen nach Kampfgesängen wie z.B. »Hurri- Young« ein. Sofort folgte der sion dargeboten. Dieser Song war
Veränderungen iden- cane«. Dylan wendet sich vor al-
lem der Musik zu. »Street Legal«
Auftritt Dylans, der zur Gitarre
griff und Rock’n’Roll spielte.
einer der wenigsten Titel neben
»Like a Rolling Stone«, die in-
tifiziert haben. Er be- ist ein Album, für das eine wirk- Dann löste ein Titel den nächsten nerhalb neuer Arrangements sich
sang die Ängste und lich außergewöhnliche musikali-
sche Reichhaltigkeit und Kom-
ab, gespielt von einer Band, die
aus echten Könnern besteht.
ihre Originalität und Klasse be-
wahrten.
den Schmerz von Mil- paktheit charakteristisch sind. »Baby Please Stop Cryring« mit Zwei ohne große Hysterie gefor-
lionen Jugendlicher. Und das jenseits von allen Impli-
kationen, in die das Publikum
Steve Douglas, der am Saxophon
explodierte.. »Mr. Tambourine
derte Zugaben waren »Forever
Young« und »The Times They
seine Persönlichkeit eingeschlos- Man« im betonten Funkstil. Dann Are a Changin’«.
sen hat. Es sei daran erinnert, daß »Shelter from the Storm« und
Seit mehr als zehn Jahren hat Dylan heute in erster Linie ein »It’s all over now Baby Blue« —
Dylan das Image des Folksingers Rock’n’Roll-Musiker ist. Seine mit der Mundharmonika zwi- Forever Young
gepflegt, man denke an »Blowin’ Widersprüche sind für einen schen den Lippen wurde Dylan »May you stay forever young...«
in the Wind«, »Mr. Tambourine Rockstar typisch. Seine Ängste für einen Augenblick wieder zum und Dylan zog sich, fast gleichgül-
Man« oder »Just like aWoman« und seine Unverfrorenheit sind Helden. Es folgen »Tangled up in tig, hinter die Kulissen zurück;
oder »Like a Rolling Stone«. Ti- geblieben wie auch sein hartnäk- Blue« und »Ballad of a Thin diese nicht sehr große Gestalt, die
tel, die auf jeder Tournee neu und kiger, anmaßender Größenwahn. Man«; dann »Maggy’s Farm«, ein sich zweieinhalb Stunden über
mit anderen Akzenten erklingen. Titel, auf den Dylan mit Vorliebe Gitarre und Mikrophon gebeugt
Das Erkennen einer Note reicht zurückgreift. hatte, der es nicht gelang, eine
aus, um Begeisterungsstürme zu Dylans Tour 78 Die Band bot während des ge- einzige Bewegung zu machen, die
entfesseln. Seit »Nashville Sky- So ist er nun mit seiner Mammut- samten Konzerts einen exzellen- nicht unbeholfen wirkte — und das
line«, vielleicht auch schon seit tournee beschäftigt gewesen, mit ten rhythmischen Background. nach zwanzigjähriger Bühnener-
»Highway 61 Revisited«, wird seinem letzten Album »Street Und dann Dylans Stimme! Eine fahrung. Sein Gesicht war weiß,
unaufhörlich darauf hingewiesen, Legal«, seinem Auftritt in »The unglaubliche Stimme! Sie mag seine Augen waren schwarz ge-
daß Dylan den Kontakt mit dem Last Waltz« und seinem von ihm bisweilen heiser klingen. Sie mag schminkt. Zwölf Jahre war er
Publikum verloren habe, daß er produzierten und interpretierten keine Stimme für einen Tenor nicht mehr in Paris gewesen. Er
ein Motor mit neun Zylinder sei, Film »Renaldo und Clara«. Jeden sein, vielleicht ist sie auch kam anfangs mit schwarzer Brille
der nur auf vier Zylindern laufe, Tag ist eine aus zahlreichen Per- manchmal nicht in der Lage, ei- auf die Bühne. Das Publikum war
daß er die gemeinsame Sache ver- sonen bestehende Mannschaft, nen Ton rein zu singen. Aber jedoch ein erfahrenes, »profes-
raten habe, daß er sich verkauft einschließlich der neun Musiker wenn Dylan »Like a Rolling Sto- sionelles« Publikum, das gekom-
habe, daß er gekauft worden sei, und der drei Vokalisten, die mit ne« anstimmt, wie er es im Pavil- men war, um einen professionel-
daß er Sympathien für eine rechte ihm auftreten, auf Achse. Aber lon in Paris tat; es war unbe- len Künstler zu hören. Die Zehn-
Organisation zeige, daß er für hinter den Kulissen befassen sich schreiblich, es war eine universale tausend waren nicht SEIN Publi-
Geld alles mache, daß er spekula- noch viele Agenten mit der Orga- Botschaft, in der die Worte keine kum wie jene Fünfhundert von
tive Geschäfte tätige, daß er nicht nisation der abendlichen Konzer- Bedeutung mehr hatten. Und »The other End« vor fünfzehn
mehr die Ängste seines Publi- te. Sie achten darauf, daß bloß dann die Stimme, seine Stimme! Jahren. Manche folgten nur dem
kums reflektiere, wie es in den keine Eintrittskarte kostenlos Billy Cross begleitete ihn, als er Rhythmus und kümmerten sich
sechziger Jahren der Fall war. Der ausgegeben wird, nicht einmal an sich mit »I Shall Be Released« in nicht darum, daß dort oben Dylan
»Ärmste«, der zweifelsfrei intel- die Journalisten. Alle Anwesen- der Erinnerung verlor. Der Per- stand. Manche waren von sehr
ligent und schlau ist, hat mehr den müssen bezahlt haben. Dylan kussionist Bobbye Hall leistete weit gekommen, aber die Musik
oder weniger halbherzig versucht, hat viel Geld mit der Produktion Mitreißendes, die Geige David interessierte sie erst in zweiter Li-
diese Vorwürfe zu dementieren, seines Films verloren, daß er wie- Mansfields war die einzige Ver- nie. Manche waren gekommen,
sein Image gegenüber den Bewe- der hereinholen muß. Das ist bindung zu »Desire« und das weil ein Konzert mit Dylan immer
gungen der sechziger Jahre zu- seine Sache, aber auch unsere, Schlagzeug von Ian Wallace ein sehens- bzw. hörenswertes
rechtzurücken. So erklärte er zu wenn man die Höhe der Eintritts- skandierte trocken und präzis die Ereignis ist. Manche sagten: »Ist
Zeiten von »Desire«, daß er nie- preise betrachtet. Tempi, wie es die Tradition der der verrückt? Der spielt ja echten
mals ein Mythos sein wollte und Dylans Tour 78 hat ihren Anfang letzten Produktionen verlangte, Rock und Blues!« Manche ließen
daß es das Publikum gewesen sei, im Earl’s Court in London ge- von »Easter« bis »Darkness on sich überhaupt nicht beeindruk-
das einige Bilder seiner Lieder auf nommen, hat u.a. in Nürnberg (es the Edge of Town« von Bruce ken und fingen während der ro-
die ideologische Ebene erhoben waren mehrere Zehntausende im Springsteen. mantischen Version von »Tan-
habe. Nun gut, aber inwieweit hat Stadion) Station gemacht und ist Der zweite Teil des Konzerts be- gled up in Blue« mit ihren Mäd-
sich Dylan dieses Mythos’ be- schließlich nach Paris gekommen, gann mit »True Love Tends to chen zu tanzen an. Und manche
dient, den das Publikum um ihn wo Dylan fünf Abende lang im Forget«. Und dann geschah das waren da, die schon seit zwanzig
herum aufgebaut hat? Pavillon zu hören war. Vor zehn- lang Erwartete: die Musiker ver- Jahren darauf warten, daß sich die
tausend zahlenden Zuschauern ließen die Bühne und Dylan blieb Zeiten ändern und die sich mit der
bzw. Zuhörern jeden Abend allein mit seiner Gitarre und sei- Feststellung resigniert abfinden
Street Legal (vielleicht auch mehr). Im Pavil- ner Mundharmonika und into- mußten, daß »The Times They
Jedes Mal, wenn Dylan zu seinen lon war das Publikum ziemlich nierte »It Ain’t me Baby«. Are a Changin’« immer noch ein
»kostbaren« Tourneen aufbricht, heterogen und bestand zu einem Als die anderen Musiker auf die prophetischer Song ist; insbeson-
fragt sich die Presse, welcher beträchtlichen Teil aus Anhän- Bühne nach diesem kurzen Solo dere dann, wenn er durch den
Dylan denn nun erscheint. Tat- gern der Bewegung des Jahres zurückkamen, äußerte das Publi- Wunsch » ...may you stay forever
sächlich hat sich Dylan in den 1968. Im Tempel des französi- kum unüberhörbar sein Mißver- young« unterstützt wird. Nicht
siebziger Jahren mit Transforma- schen Rock regierte eine absolute gnügen (am folgenden Abend in- zufällig gibt Dylan diesen emo-
tionen präsentiert, die unvermit- Ordnung, die gelbgekleidete terpretierte Dylan zwei Titel al- tionsgeladenen Satz schon seit
telt und plötzlich zu Tage traten, »Gorillas« aufrechterhielten bzw. leine). Dann ging es Schlag auf zwanzig Jahren weiter. Aber es ist
und die im wesentlichen die musi- aufrechterhalten sollten. Das Pu- Schlag weiter mit »One more Cup ja bekannt, daß die nachgewach-
kalische Anlage betrafen. So ist es blikum blieb aber ruhig, es war of Coffee«, »Blowin’ in the senen Generationen milde Nach-
bei den Konzerten in der Zeit von nur gekommen, um ein Konzert Wind« und einer unglaublichen sicht ihm gegenüber zeigen.
»Hard Rain« gewesen, als Dylan zu hören. Version von »I Want you«; es P.V,

127
Pop/Rock Es ist klar, daß die
Stones, die epoche-
machenden

Rolling Stones
Rock’n’Roll Stars,
selbst entscheiden, zu
welchem Zeitpunkt
sie abtreten. Immer
noch löst jedes neue
Album gespannte
Erwartung aus.

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zi1
j »

Erinnern Sie sich an das Cover wie ein Fußballverein seinen son erneut präsentiert werden. schwacher Punkt festzustellen,
von »Sticky Fingers«? Die zweite Lieblingsverein hat. Aber es war Das Ergebnis war »Get Yer Ya der dieses wunderbare Delirium
Welle mit den Rolling Stones be- doch noch etwas mehr. Die Beat- Ya’s out«, eine der grandiosesten beeinträchtigen könnte, das vol-
gann mit ihm. Nach der Befreiung les und die Stones repräsentierten Liveaufnahmen aller Zeiten. Es ler Dynamik ist. Und all dies
aus dem Joch der Decca kamen zwei Tendenzen einer Genera- waren die Jahre, die durch un- reichte, um »Goat’s Head Soup«,
Jagger und Co. mit einem Cover tion. Und es handelte sich um glaubliche Leistungen gekenn- »It’s only Rock’n’Roll« etc. zu er-
auf den Markt, das die Decca auf vollständig konträre Strömungen. zeichnet waren. Es waren die Jah- tragen und ... zu warten.
den ersten Blick verworfen hätte. Nicht weil der ein Rebell war, der re, in denen Brian Jones an seine Während »Exile on Main Street«
Wie sie es drei Jahre vorher mit den Mut zum Jaggerfan hatte, »Pipes of Pan« dachte (er starb genau wie »Out of our Heads«,
der Hülle getan hatte, die die Sto- sondern einfach, weil den Beatles mit 25 Jahren); der große Initia- wie » Aftermath« einsame Klasse
nes für »Beggars Banquet« vor- die diabolische Wildheit der Sto- tor und der Märtyrer einer Idee, ist, fällt »Goat’s Head Soup«
geschlagen hatten. Dieses Cover nes abging. die in »Radio Ethiopia« Gestalt deutlich ab. Das Album ist weit
sollte die mit Zeichnungen be- 1969 hatte »Le it bleed« die angenommen hat. davon entfernt, perfekt zu sein
deckte Wand eines Aborts zei- Grenzen des Erträglichen über- und zeichnet sich durch eine aus-
gen. schritten. Und »Get Yer Ya Ya’s Rolling Stones Records geprägte Heterogenität aus. Die
Es wurde als obszön abgelehnt. out« bedeutete im September »Brian Jones presents the Pipes of verderblichen Einflüsse der Beat-
Obszön die Wand eines Pissoirs desselben Jahres das Delirium. Pan at Joujouka« war eines der les sind überdeutlich. Kurz darauf
für die Stones! Wirklich lachhaft. Die Decca war sich in den Jahren ersten Alben der Rolling Stones erschien »Their Satanic Majestics
Ihre Rache war das Cover von noch nicht über die potentiellen Records, augenscheinlich als Er- Request«. Auch hier sind die
»Sticky Fingers«, das Andy War- Möglichkeiten der Stones im kla- innerung an den verstorbenen Beatles präsent, aber die heftige
hol graphisch gestaltet hatte. ren. Merkwürdig die Entste- Freund. Während nun alle glaub- Wildheit mündet in einen unkon-
»Sticky Fingers« ist die erste hungsgeschichte von »Get Yer Ya ten, die Millionäre würden sich in trollierbaren psychedelischen
Langspielplatte für ihr eigenes Ya’s out«. Nach der Amerika- ihre eigene Plattenfirma zurück- Sound.
Label, die Rolling Stones Re- tournee im Jahre 1969 tauchte ziehen, um ihren Niedergang zu
cords. plötzlich aus der Illegalität eine erleben, erschien »Exile on Main Einige Worte über Jagger
Platte unter dem Titel »Liver then Street«, ein Album, das im Mai »Es war im Jahre 1965. Mein Va-
Get Yer Ya Ya’s out You’ll ever be« auf. Um dieser 1972 auf den Markt kam. Unver- ter saß brummend und murrend
Es gab eine Zeit in den sechziger illegalen Scheibe den Boden zu sehens hatte die Gruppe ihre ur- vor dem Fernseher und trank.
Jahren, in der es unter den Tee- entziehen, die übrigens hervorra- sprüngliche, ungeschliffene, un- Eine Rock’n’Roll-Gruppe trat
nies Mode war, sich für die Stones gend aufgenommen war, sollten gestüme, spontane Gestalt wie- bei Ed Sullivan auf. Mein Vater
oder die Beatles zu begeistern, Titel aus den Konzerten im Madi- dergewonnen. Hier ist kein trank wie ein Loch. Ich hatte ihn

128
noch nie so gesehen. Aber bald von Jagger ausgeht. Mick Jagger Dabei spielte es keine Rolle, daß Die Musik der Stones war immer
achtete ich nicht mehr auf ihn. ist ein Medium, ein Instrument der Eintritt zu diesem Konzert ursprünglich, primitiv. Wo die
Diese Gruppe war von einer töd- der Kommunikation, ein Anreiz gratis war. Beatles raffinierte Arrangements
lichen Wildheit. Ich saß wie auf zur ungestümen Heftigkeit und anstrebten, ähnelte die Musik der
glühenden Kohlen. Der Gitarrist Wildheit. Heutzutage ist es Stones der Statue eines Bildhau-
hypnotisierte mich. Der Blonde schwierig, eine Art von Kommu- Rolling Stones & ers, die nur in Umrissen fertigge-
auf Knien hatte schwarzumrän- nikation zu realisieren, die nicht Rock’n’Roll stellt war.
derte Augen. Einer hatte fettige zu einem dramatischen Moment »Die Macht der klanglichen
Haare, aber kümmerte sich einen der Befreiung in Beziehung steht. Hieroglyphen der Stones, ihrer
Dreck darum. Es war nichts Lä- Jagger hat den Madison Square hypnotischen Fähigkeiten — die 1962-1978 — Some Girls
cherliches an ihnen. Und dann der Garden erzittern lassen. »Get Yer satanischen Posen, der pansexu- Hier ist nun also das Geheimnis
Sänger! Fünf unbekannte Weiße, Ya Ya’s out« ist nur ein winziger elle Hedonismus, die zum Fetisch ihrer Unsterblichkeit. Jagger ist
die mehr Sex ausstrahlten als Hinweis darauf, was ein Konzert erhobene Droge, die Kriminalität immer derselbe geblieben. Keith
Schwarze. Ihre Nerven waren der Stones in dieser Arena bedeu- als politische Praxis — haben ihren und seine Gitarre haben sich nicht
elektrisiert. In sechs Minuten tete, in der sich das Publikum in Ursprung in dem Bewußtsein der verändert. Charlie Watts ist jenen
hatte ich meinen ersten Orgas- fortwährender Bewegung, in Rockfürsten der Finsternis. Sie vier Schlägen am Schlagzeug treu
mus. (Worte von Patti Smith in ständiger Anspannung befand. sind geistige Ungeheuer, seit ewi- geblieben, als wenn er auf einen
»Creem«, 1972.) Weitere An- Altamont war aber der Gipfel. gen Zeiten lebendig, die aus den Felsen schlüge, gnadenlos; bis-
merkungen erübrigen sich zwei- Mußte man nicht Angst bekom- tiefsten Tiefen der klanglichen weilen ohne Tempo, oder
fellos, denn nicht nur Patti Smith men angesichts dieser vielen Geologie emporgekommen sind. manchmal skandiert er auf die
wird es so ergangen sein. Mick Menschen? Der unzureichende Ihre Lieder haben deshalb etwas elementarste Art und Weise. Aus
Jagger ist eine Gestalt mit festen Ordnungsdienst verstärkte noch unglaublich Reales an sich, weil es diesen Elementen besteht die un-
Konturen, ein Symbol, ein Zei- dieses Gefühl einer angstvollen den Stones gelingt, sie bis ins glaubliche Modernität ihrer Mu-
chen, ein Konzentrat aus Spannung. Und dann betrat er die letzte überzeugend darzubieten sik: von »Out of our Heads« bis
Rock’n’Roll Musikern. Er ist we- Bühne, der Gott der Kommuni- und so ein glaubwürdiges musika- zu diesem letzten unsagbar star-
der Elvis Presley, noch Chuck kation. Aber die Zahl der Zu- lisches Sextheater zu kreieren. ken »Some Girls« — Rock’n’Roll
Berry oder Little Richard. Er hat schauer ist nicht von primärer Jagger gelingt es, den Kreaturen in Reinkultur. Solange der
von allen etwas, aber er ist doch Bedeutung, wie viele schrieben seiner Phantasie körperliche Ge- Rock’n’Roll besteht, werden
unverwechselbar! Wie ein Der- und noch heute schreiben. So zo- stalt zu verleihen und zu den An- auch die Stones existieren. Die
wisch bewegt er sich geschwind gen im Jahre 1950 Sister Rosetta wesenden mit narzistischem Un- Neue Welle ist ein weiterer Pfeil
und mit kleinen Schritten auf der Tharpe und Marie Knight, zwei gestüm eine Beziehung herzustel- auf ihrem Bogen. Weil der Punk-
Bühne und im Bewußtsein. Die Gospelsängerinnen, 27000 Zu- len, als wenn das Fieber des elek- rock dem Rock’n’Roll noch
Hosen aus rosa oder blauem At- hörer in das Griffith Stadium trischen Sounds ihn dazu triebe, mindestens zehn weitere Jahre
las; das lange Halstuch; das glän- von Washington. Die unglaublich sich in den Gesichtern des Publi- garantiert. Nach »Exile on Main
zende Unterhemd. Der Schweiß hohe numerische Anteilnahme kums zu spiegeln... Und wir ent- Street« und in Zusammenhang
auf dem Gesicht und unter den war schon immer Bestandteil der decken durch die Stones unsere mit den schwächlichen »Goat’s
Armen, der nasse Rücken. Er ist Tradition, vom Blues bis zum verborgenen potentiellen Fähig- Head Soup« und »Black & Blue«
bedrohlich in die Familien einge- Rock’n’Roll. Die 400000 Fans keiten (Lenny Kaye und David erwartete niemand mehr zwei
drungen. Er spiegelt sich in den von Altamont (1969), aufgeheizt Dalton in »Rock 100«, New York Tiefschläge nacheinander. »Love
verträumten Augen der Jugendli- durch »Under my thumb«, 1977).« you Live« oder »Some Girls« ist
chen wider. Er bewegt sich in den »Gimme Shelter« und »Get off Die Rolling Stones haben von über jeden Zweifel erhaben, be-
schlüpfrigen Phantasien der Äl- my Cloud«, durchlebten eine — Anfang an viele der umstürzleri- seitigt jede Unsicherheit. Und
teren. Unabhängig vom Ge- und das darf nicht vergessen wer- schen Inhalte in ihre Musik inte- Liveauftritte der Rolling Stones
schlecht. Ich glaube auch, daß den — existentielle Phase, die griert, die in den Rock’n’Roll ein- rufen immer noch starke Emo-
derjenige, der behauptet, ihn zu durch ständige Gewalt, Heftigkeit gegangen waren (von Muddy Wa- tionen hervor.
hassen, schrecklich unaufrichtig und Wildheit gekennzeichnet ters bis Little Richard). »Some Girls« ist mehr als die
ist, sich viel eher seines Unver- war. Und der Rock’n’Roll der Und von diesem scheint Jagger letzte Studioaufnahme unver-
mögens bewußt ist, die Dynamik Stones war Ausdruck dieser das zerstörerische Ungestüm sei- fälschten Rock’n’Rolls. I like it!
in vollem Umfang zu erfassen, die Wildheit und Gewalttätigkeit. ner Shows assimiliert zu haben. pP. VW,

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129
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den HiFi-Spezialisten verstehen.
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Die Zeit angenehme Höhe, hervorragende
Präsenz im Mittelbereich, kräftige,
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DIE TECHNOLOGIE VON MORGEN
«stereoplay» besuchte die wichtigste HiFi-Ausstellung der Welt

Vom 6. bis 11. Oktober fand in Tokio die «Audio Fair». der Welt weise jährige Besucher, die ein erstaunliches HiFi-Fuchwissen
bedeutendste High-Fidelity-Ausstellung statt. Wie zuletzt 1976 besaßen. 82 Prozent aller japanıschen Familien haben zu Hause
die Audio Fair 1977 wurde in Osaka abgehalten — war der Stand- eine HiFi-Anlage. Die Jahresproduktion an HiFi-Geräten hat ei-
ort Harumi (japanisch «wolkenloser Himmel»), eine künstliche nen Wert von etwa 3 Milliarden Mark, und 60 Prozent davon
Insel nahe dem Stadtteil Ginza, mit dem sie durch eine Brücke werden exportiert. Im Inland werden also im Jahr Geräte für rund
verbunden ist. Was in den beiden riesigen Betonhallen, die übri- 3,2 Milliarden Mark gekauft.
‚gens wie die beiden Stereokanale «Left» und «Right» heißen, zu Einige von uns ın Tokio interviewte Hersteller sind: der Ansicht,
sehen war, hätte Ihnen bestimmt den Atem verschlagen. Auch wir daß der eskalierende Verdrängungswettbewerb dazu führen wird,
waren davon so fasziniert, da wır bei diesem Sonderbericht an daß im Jahre 2000 nur noch drei Riesen-Firmen den gesamten
Umfang nicht sparten, um Ihnen einen möglichst repräsentativen Markt unter sich aufteilen, und natürlich hofft jeder Hersteller,
l:indruck von dem Ereignis bieten zu können und um auch Sie ein einer der drei «Uerlebenden» zu sein.
wenig mit dem Audio- Fair-Fieber anzustecken. das uns ergriffen Was wird die Zukunft bringen? Einige Tendenzen zeichnen sich
hat. deutlich ab: Immer mehr Plattenspieler, deren Laufwerksdaten
Ganz offensichtlich böten die vielen Neuheiten nicht nur kleine längst jenseits der Grenze des Hörbaren angesiedelt sind, werden
kosmetische Korrekturen am Design, sondern wesentliche mit geraden Tonarmen ausgestattet; der S-Tonarm kommt aus der
Fortschritte im technischen Konzept und teilweise auch erhebliche Mode. Bei den elektronischen Komponenten bringen Mikropro-
Änderungen im äußeren Erscheinungsbild. In Japan sprach man zessoren in Mehr an Bedienungskomfort und Perfektion. Auf dem
von einem «Triumph derjapanischen Schule» und ist sicher, den Tonbandgerätesektor beherrschen außerdem LED- und
USA und Europa technologisch um ein gutes Stück vorausgeeilt zu LCD-Leuchtanzeigen das Bild, und das Magnetbänd der Zukunft
sein. hat eine Reineisen-Beschichtung. Bei den Lautsprechern rollt eine
Was uns wieder einmal faszinierte, war das große Interesse der Subwoofer-Welle auf uns zu. Aber sehen Sie selbst auf den fol-
Japaner an der High Fidelity. Wir trafen auf der Messe beispiels- genden Seiten. wie wır im Jahre 1980 Musik hören werden...
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Gold und Glas
Der eleganteste Plattenspieler unter den Monstern der Audio Fair war der
neue Marantz 700. Er ist auch gar nicht mal so teuer: knapp 700.000 Yen
oder 7.000 DM (!?). Dafür gibt es ein Chassis aus zwei massiven
Rauchglasscheiben, die den Blick in die Steuerelektronik zwischen Motor
und Bedienungselementen gestatten. Die beiden im Foto gezeigten
Tonarme sind zwei gerade Micro MA-707 X, die in Japan je 33.000 Yen
(330 DM) kosten. Das Versorgungsteil mit der Geschwindigkeitskontroll-
Elektronik befindet sich in einem separaten Gehäuse.

Ein Tonarm ohne Spurfehlwinkel


Der gerade Tonarm beherrscht die Szene, aber unübersehbar schiebt sich
auch der Tangential-Tonarm stärker ins Bild. Aiwa, Mitsubishi, Pioneer
und Yamaha stellten auf der Audio Fair neue Plattenspieler mit
Tangential-Tonarm vor. Das Aiwa-Modell ist besonders interessant, weil
hier ein Mikroprozessor die Anwahl von bis zu IO Musikstücken auf der
Schallplatte in beliebiger Reihenfolge mit Wiederholung gestattet. Die
Drehzahl und die Nummer des gespielten Stücks werden digital angezeigt.

Der kürzeste Weg von der Platte zum Hörer:


der gerade Tonarm
Auch Stax ist schon kurz nach der Vorstellung des UA-7 der Philosophie des S-Tonarms untreu
geworden. Die neueste Kreation dieses Herstellers, der AU-90, ist wirklich schnurgerade. Es gibt
zwei Ausführungen, 420 mm extralang und 312 mm normal. Das Rohr besteht aus Karbonfiber.

6 stereoplay-Sonderbeilage
Ist Schallplaitienpiilege für Sie
Immer nodh ein rotes Tuch?
Kein anderer Tonträger überträgt Töne so genau
und so fremdgeräuschfrei wie die Schallplatte!
Doch die Abtasttechnik Ihrer HiFi-Anlage ist
bereits so empfindsam, daß Staub, Schmutz und
elektrostatische Entladungen zu unüberhör-
baren Krachern, Knackern oder gar zu langen
Rausch-Passagen werden. Und es ist nicht
ungewöhnlich, daß mikroskopisch kleine Staub-
körnchen den Tonabnehmer zum „Hürden-
läufer“ machen oder ein nicht genau waage-
recht justierter Plattenteller die teure Nadel
aus der Kurve wirft!
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Wie in alten Zeiten

Vielleicht können sich manche unserer Leser an die alten, noch in den
USA gefertigten Marantz-Modelle der 60er Jahre erinnern, etwa an den
Vorverstärker 7T oder die Endstufen 15, 16 und 8B (mit Röhren). Marantz
läßt nun mit der neuesten Geräteserie Erinnerungen anjene alten Zeiten
wiederaufleben. Wahrscheinlich istes der warme Goldton der Frontplatte
der «Marantz by Marantz», durch den die nostalgischen Gedanken
heraufbeschworen werden. Technologisch freilich sınd die Geräte auf
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Vorverstärker SC-7 (180.000 Yen), der Endverstärker SM-7 (220.000 Yen)
mit 2x150 Watt RMS und der Vollverstärker PM-8 (250.000 Yen) mit
derselben Ausgangsleistung. Es handelt sich jeweils um echte
Gleichspannungsverstärker, und der Hersteller sagt, daß die
TIM-Verzerrungen minimal seien). Sie werden manchen Audiophilen
träumen und schwärmen lassen... nicht nur von alten Zeiten.

nur: res Yen

Tr Ran Henn ,

ee 48
a a

8 stereoplay-Sonderbeilage
Flüssigkristalle Davon brauchen Sie zwei
für die Leistungsanzeige
330 Watt RMS an 8 Ohm bei weniger. als
Die von einigen Cassettendecks 0,001% Intermodulationsverzerrungen und
bekannte LCD-Fluoreszenzanzeige weniger als 0,004% Klirrgrad, jeweils von 20
gibt es nun auch bei Verstärkern. bis 20.000 Hz, das sind schon herausragende
Bei einer Marke wie Technics ist es technische Daten, die der neue
nicht überraschend, daß gleich drei Denon-Endverstärker POA-2000
neue Vollverstärker mit dieser aufzuweisen hat. Schade, daß man davon
Ausstattung herauskommen. Alle für Stereobetrieb zwei braucht, denn der
drei sind Gleichstromverstärker; Denon POA-2000 ist ein Monoverstärker
der größte, der 99-A (158.000 Yen und dürfte nicht billig sein.
in Japan) bietet 2x120 Watt RMS,
der 88-A (98.000 Yen) 2x78 Watt
RMS und der kleinste, der 77-A Drei neue Verstärker mit Schaltnetzteil
(69.000 Yen), 2x62 Watt RMS.
Alle gibt’s in Schwarz oder Die neuen Vollverstärker von Sony haben ein Schaltnetzteil; da die Spannung vor dem
Metallic, und sie passen in Größe Transformieren in relativ hochfrequente Impulse verwandelt wird, Kommen diese Modelle
und Design zum «Slim»-Tuner mit einem sehr kleinen Transformator aus. Alle drei haben ein neues Design mit
77-T, der seit seinem Erscheinen mattglänzender Oberfläche. Der TA-F 60 (70.000 Yen in Japan hat 2x75 Watt RMS, der
bereits gewaltig Furore gemacht TA-F 70 (90.000 Yen) 2x90 Watt RMS und der TA-F 80 (160.000 Yen) 2x120 Watt RMS;
hat. Der Erfolg der neuen alle sind mit LED-Anzeige für die Ausgangsleistung ausgestattet. Bei den beiden größeren
Verstärker ist damit Modellen ist ein Teil der Bedienungselemente hinter einer Klappe versteckt. Interessant ist
vorprogrammiert. auch das neue Kühlsystem der Endstufen-Transistoren.

Verstärker mit Impedanzanpassung Er zeigt Ihnen die richtige Einstellung


Yamaha, als Mitinitiator der gegenwartig aktuellen Der Pioneer G-001 besteht aus einem Equalizer- und einem darauf abgestimmten Analyzer
Designlinie mit schlichter Metallicfront bekannt, bringt für jeweils 10 Frequenzbänder von 31,5 bis 16.000 Hz. Bei Betrieb mit normalem
zwei neue Vollverstärker, deren auffallendstes Merkmal die Musiksignal zeigt er das Frequenzspektrum an, mit rosa Rauschen dagegen läßt sich der
veränderliche Ausgangsimpedanz ist (Drehknopf in der Frequenzgang der Lautsprecher im Hörraum überprüfen. Deshalb gehört zur Ausstattung
unteren Reihe der Bedienungselemente, etwa in der Mitte des G-001 auch ein Meßmikrofon. Der Analyzer wäre übrigens, entsprechend bei einem
der Frontplatte). Der Verstärker CA-S1 (95.000 Yen in Cassetten- oder Tonbandgerät eingeschleift, ein ideales Instrument zur
Japan) bietet 2x90 Watt und zeichnet sich durch Aussteuerungskontrolle. Interessant ist die Speichermöglichkeit der Anzeige, so daß
überraschende Vielseitigkeit aus; bemerkenswert ist die beispielsweise der Frequenzgang vor der Korrektur mit dem nach der Korrektur verglichen
stufenlose Regelbarkeit der Einsatzfrequenzen von Baß- werden kann, Der G-001 ist mit vielen Logik-ICs aufgebaut, so daß die herkömmlichen
(100 bis 500 Hz) und Höheneinstellern (1 bis 5 kHz). Der Bedienungselemente aufein Minimum reduziert werden konnten. Wir hätten uns
CA-RII (73.000 Yen) hat 2x70 Watt Ausgangsleistung und allerdings bei einem Gerät mit solchen ausgefallenen Features statt Oktavebändern Halb-
für die gleichfalls kanalweise getrennten Klangeinsteller oder Dritteloktavebänder gewünscht.
(Tandem-Potentiometer mit Rutschkupplung)
umschaltbare Einsatzfrequenzen (125/500 Hz bzw. 2,5/8
kHz). Außerdem läßt sich bei beiden Modellen die
Eingangsimpedanz eines der beiden Phonoanschlüsse in
vier Stufen und auf Moving-coil-Systeme umschalten.

stereoplay-Sonderbeilage 9
Interessantes Zubehör zur Pflege
und Prüfung von Cassettendecks
TDK hat außer de@yon uns bereits getesteten
Entmagnetisier-CaSsette HD-OT noch aAllerhand
anderes nützliches Zubehör vorgestellt Mit der
Spiegel-Cassette AG-30TJassen sich die
Tonköpfe zum Reinigen gut'beobachten. Die
Test-Cassette AC-314 dient zur Prüfung des
Cassettendecks (Ausgangspegelund
Pegelanzeige); sie enthält dazu eın Signal von
315 Hz im Bezugspegel für 0 dB. Dasnebenan
abgebildete Gerät dient dazu, die Tonköpfe
daraufhin zu überprüfen, ob sie. magnetisiert
sınd oder nicht; dementsprechend leuchtet eine
rote oder grüne Leuchtdiode auf. (Auf die bei
magnetisierten Tonköpfen auftretenden
Probleme sind wir erst kürzlich beim Test der
FIDK-Entmagnetisiercassette eingegangen).

dbx Läuft Dolby den Rang ab, wenn es so weitergeht


Mehr und mehr Hersteller von Cassettendecks ziehen dbx gegenüber Dolby als noch wirksameres
Rauschunterdrückungssystem vor oder rüsten ihre Geräte zusätzlich damit aus. Für das
semiprofessionelle Teac-Cassettengerät C-I gibt es eine passende externe dbx-Einheit (Modell
RX-8) und außerdem einen Vierkanal-Mixer (MX-8) mit Panorama-Potentiometern (pan-pot).
Beide Teile lassen sich als Einschübe unterbringen. Eine neue Idee ist bei diesem Cassettenlaufwerk
auch, für Entzerrung und Vormagnetisierung leicht.auswechselbare Moduln vorzusehen. Teac gibt
folgende Daten an: Gleichlaufschwankungen 0,04%, Frequenzgang 20 bis 20.000 Hz (+3 dB) und
Geräuschspannungsabstand 60 dB (mit dbx 70 dB). Der Preis beträgt in Japan für das C-1 239.000
Yen, für die dbx-Einheit 98.000 Yen und für das Mischpult 39.800 Yen.

Automatische Entzerrungseinstellung
An.den beiden neuen JVC-Modellen, dem
KD-A6 und dem KD-AB8, fällt außer der
Flachbauweise zunächst nur auf, daß das
üblicherweise links liegende Cassettenfach
rechts untergebracht wurde. Beide Geräte
haben eine Entzerrungseinstellung für das
kommende Reineisenband und einen Timer mit
Speicher. Das KD-A8 enthält einen Computer,
der innerhalb weniger Sekunden die
magnetischen Eigenschaften des Bandes prüft
und die korrekte Vormagnetisierung und
Entzerrung einstellt und das Ergebnis dem
Benutzer automatisch anzeigt.

10 stereoplay-Sonderbeilage
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Und er trägt sich wirklich angenehm.
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6 Ausgleichsmembranen schließen die hängung, die die Hörmuscheln optimal Akustische u. Kino-Geräte GmbH
Hörmuschel bei Bässen und Öffnen sie der Kopfform anpaßt. Da ist man sogar Bodenseestr. 226-230 - 8000 München 60

> AKG ... gibt den Ton an!


Die neue LCD-Leuchtanzeige
Zwei neue Cassettenlaufwerke gab es bei Sony
zu sehen, das TC-K 50 und das TC-K 80. Beide
besitzen die präzise und sehr ansprechende
Fluoreszenz-Flüssigkristallanzeige. Das TC-K möglich. Die?
50 erkennt automatisch den Anfang eines kleinen 18-cm-S
Musikstückes; das TC-K 80 hat darüber hinaus
noch einen Speicher und erlaubt es, die
Musikstücke in beliebiger Reihenfolge
vorzuwählen. Beide Modelle haben Dolby und
drei Schaltstellungen für Vormagnetisierung
und Entzerrung. Für das TC-K 50 betragen Technics |
nach Angabe des Herstellers Sony der
Frequenzgang 30 bis 18.000 Hz (+3 dB), die
Gleichlaufschwankungen 0,045% und der
Geräuschspannungsabstand 59 dB (mit Dolby).
Die entsprechenden Daten für das TC-K50 sind
20 bis 19.000 Hz (+3 dB), 0,045% und 60 dB.
Der Preis in Japan ist 68.000 Yen (knapp 700
DM) bzw. 110.000 Yen (etwa 1.100 DM).

stereoplay-Sonderbeilage 13
Watt erreicht. Die
Übernahmefrequenzen der
Frequenzweiche sind 100
630 und 10000 Hz; die
. Flankensteilheit beträgt 18
pro Oktave. Der Preis
ifte astronomisch sein.
zZ

Bild steht links ein


r» Lautsprecher von Marantz
nem Vierwege-System aus Tief-,
ittel-, Hoch- und Superhochtöner.
| Ko daneben steh die dazug Re
Baßbox inem:

ergänzen sich zwar akustisch ae


haben aber. kaum Aussichten, als
ches Paarjeeinen Schönheitspreis
zu gewinnen. Oder sind Sie anderer
Meinung?

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304 Seiten
mit
vollständiger
bebilderter
Disco- und
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Pressestimmen: „Die Rock-Literatur ist um ein wichtiges Werk reicher, nämlich die erste deutsch-
„Elvis Presleys Leben, der musikalische und soziale Background seiner Karriere, sprachige Elvis-Presley-Biographie!“ Süddeutscher Rundfunk, Stuttgart
finden sich bis ins Detail in der neuen Elvis-Biographie vom Autor und Hörfunk-
moderator Mike E. Rodger. Nicht nur für Fans: alles über den ‚King'.“ Hör Zu „Wer wissen möchte, wie die amerikanische Musikindustrie es fertiggebracht hat,
aus einem Lastwagenfahrer ein Weltidol zu machen, der wird in diesem Buch die
„Rodger beschreibt gewissenhaft und spannend den langen und erfolgreichen Weg gründlichste Darstellung finden, die es in Deutschland je gegeben hat.“
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