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Sozialwissenschaften Zusammenfassung

Soziale Kommunikation und Interaktion

Die Grundlage für das menschliche Zusammenleben sind die soziale Kommunikation und Interaktion.

Die Begriffe

In jeder Beziehung wird dem anderen etwas mitgeteilt, es werden Informationen vermittelt und von
einer oder mehreren Personen aufgenommen bzw. empfangen. Jede Botschaft löst bei dem
Empfänger eine Reaktion aus -> wenn er antwortet findet ein Informationsaustausch statt.

 Unter sozialer Kommunikation versteht man die Vermittlung, Aufnahme und den Austausch von
Informationen zwischen zwei oder mehreren Personen.

Informationen umfassen dabei Sachliche Inhalte, Gefühle, Wünsche und Empfindungen.

In dem Moment in welchem Menschen Informationen austauschen, beeinflussen und steuern sie
sich gegenseitig.

Wenn zwei Menschen miteinander sprechen, gehen sie aufeinander ein, beziehen sich aufeinander
und orientieren sich aneinander. Jeder reagiert auf den anderen, die Äusserungen und Handlungen
des einen sind oft zugleich Ergebnis und Ursache für die Handlung und Äusserung des anderen.

 Soziale Interaktion gilt als Bezeichnung für das wechselseitige aufeinander bezogene Verhalten
zwischen Menschen, für das Geschehen zwischen Personen, die wechselseitig aufeinander
reagieren, sich gegenseitig beeinflussen und steuern.

Interagieren -> wir reagieren aufeinander

Kommunizieren -> gegenseitiges informieren

 Wer interagiert, kommuniziert gleichzeitig; wer kommuniziert, interagiert gleichzeitig.

Ausdrucksbereiche der Kommunikation

Das Kommunikative Verhalten des Menschen, wird in drei Bereiche eingeteilt.

1. Verbale
2. Paraverbale
3. Nonverbalen Ausdruck

1. Der Verbale Aspekt beinhaltet das, «Was» einer Mitteilung, das was tatsächlich gesagt wird.
Nennt man auch «Inhaltsaspekt»

2. Der Paraverbale Aspekt meint die Art und Weise, wie eine Mitteilung ausgesprochen und
artikuliert wird. (Stimmklang, Sprechtempo, Stimmlage und Stimmstärke )

Ein Lehrer zum Beispiel, der zu einem Schüler sagt «Hast du das angefertigt?» ( verbaler Ausdruck),
tut mit der Art und Weise seines Sprechens und Artikulieren kund, ob er dem Schüler Bewunderung,
Ärger oder Misstrauen übermitteln will. (paraverbaler Ausdruck).

3. Der nonverbale Ausdruck, oft auch körpersprachliche Ausdruck genannt, ergänzt eine Mitteilung
durch Blickkontakt, Mimik, Gestik, Körperhaltung und Bewegung.
Soziale Kommunikation als Regelkreis

Zu jeder sozialen Kommunikation gehören eine Information, ein Sender, der mit einer bestimmten
Absicht diese Information gibt, und ein Empfänger, der diese Information aufnimmt.

Kurt (Sender) fragt seinen Freund Paul (Empfänger), ob er mit ihm weg gehen will (Information), weil
Kurt heute Abend nicht alleine sein will. (Absicht)

Der Sender verschlüsselt, kodiert, seine Informationen in bestimmte Zeichen, beispielsweise in


Wörter, Sätze, Mimik, Gestik, Töne, die nach bestimmten Regeln miteinander verbunden werden.

Der Sender schickt nun die Information über ein Medium und einen Kanal dem Empfänger zu.

Das Medium bezeichnet den Code, mit dem eine bestimmte Information gegeben wird,
beispielsweise doie Sprache, die Musik, die Mimik oder die Sprache.

Der Kanal meint über welches Sinnesorgan die Übermittlung einer Information geschieht, über das
Hören, das Sehen, das Fühlen.

 Die Übermittlung geschieht oft mithilfe eines Kommunikationsmittels, wie beispielsweise ein
Telefon oder ein Brief.

Die Gesendeten Informationen werden von dem Empfänger dekodiert (entschlüsselt).

 Um aber die Botschaft entschlüsseln zu können, müssen der Sender und Empfänger die gleichen
Zeichen und die gleiche Art beherrschen, wie Sie etwas verstehen.

So werden sich zwei Personen nur sehr schwer verständigen können, wenn jeder der beiden eine
andere Sprache spricht, oder wenn sie für nonverbale Botschaften unterschiedliche Bedeutungen
haben.

Jede Botschaft löst beim Empfänger eine bestimmte Reaktion aus, die dem Sender zu verstehen gibt,
ob und wie diese bei ihm angekommen ist.

 Der Empfänger wird dadurch zum Sender und der Sender zum Empfänger -> es findet in einem
Kommunikationsablauf ein ständiger Wechsel der Rollen statt.
 Soziale Kommunikation bildet also immer ein System und stellt einen Regelkreis dar.
Erfolgreiche und gestörte Kommunikation

Wenn Menschen mit anderen in eine Beziehung treten, tun Sie das mit einer Bestimmten Absicht
und verfolgen ein Ziel. Um dieses Ziel zu erreichen, tauschen Sie miteinander Informationen aus und
beeinflussen und steuern sich gegenseitig.

Vorrangiges Ziel jeder Kommunikation und Interaktion ist das Erfüllen von bestimmten Erwartungen,
die ein Partner an den anderen stellt, so wie die Befriedigung der eigenen Bedürfnisse und der des
anderen.

Beispielsweise ein Lehrer erwischt einen Schüler beim Spicken, der Schüler redet nach der Prüfung mit
dem Lehrer und erhofft sich von diesem Gespräch, dass der Lehrer ihm keine sechs für die Prüfung
gibt.

Erreichen nun die an der Kommunikation beteiligten Personen Ihr Ziel, trifft durch Interaktion und
Kommunikation die gewünschte und beabsichtigte Wirkung ein, so ist die Kommunikation mit Erfolg
verlaufen. -> gelungene Kommunikation

Von einer erfolgreichen Kommunikation spricht man, wenn die an einer Kommunikation beteiligten
Personen durch diese ihr Ziel erreichen und die gewünschte und beabsichtigte Wirkung eintritt.

In vielen Fällen wird das Ziel der sozialen Kommunikation nicht erreicht. Es handelt sich dann um eine
gestörte bzw. misslungene Kommunikation.

Es beginnen zwei Menschen miteinander ein Gespräch, weil Sie eine in der Luft liegende Spannung
lösen wollen, doch das Gespräch endet im bösen Streit.

Von einer gestörten Kommunikation spricht man, wenn die an einer Kommunikation beteiligte
Person durch diese ihr Ziel nicht erreicht und die gewünschte und beabsichtigte Wirkung ausbleibt.

Folgen einer gestörten Interaktion und Kommunikation, können individuelle und soziale Probleme
sein, wie zum Beispiel Schwierigkeiten im Umgang mit anderen, Konflikte, Streite, Ärger, Zorn und so
weiter.

Vorbeugen und Behebung von Kommunikationsstörungen

Zur Vorbeugung und Behebung von Kommunikationsstörungen gehört zum einen der Erwerb von
kommunikativen Grundfähigkeiten wie sich selber zu verstehen und sich selbst nichts vorzumachen.

Gedanken, Gefühle, Wünsche und Bedürfnisse akzeptieren und offen aussprechen.

Für eine befriedigende Kommunikation ist die Fähigkeit erforderlich Kommunikation Störrungen zu
erkennen, analysieren und zu beseitigen.

Kommunikationsforscher Paul Watzlawick und Friedemann Schulz von Thun, sagen das Wichtigste
ist -> dass man laufend über die Beziehung spricht und auch über die abgelaufene Kommunikation.

 Metakommunikation bedeutet einmal die Kommunikation über die Kommunikation, und zum
anderen die Kommunikation über die Beziehung zwischen Kommunikationspartnern.
Möglichkeiten einer erfolgreichen Kommunikation

1. Metakommunikation

Die Kommunikationsforscher halten es für das Wichtigste, dass man laufend über die Art und Weise
wie man kommuniziert spricht und über die Beziehung. Damit kann man fast alle
Kommunikationsstörrungen vorbeugen. Fast alle Kommunikationsstörrungen liegen in der
Unfähigkeit begründet. In einer Beziehung und Kommunikation ist es immer förderlich über
Metakommunikation zu sprechen.

2. Signalisieren der Kommunikationsbereitschaft

Wer seinen Partner nicht ausreden lässt, wer ständig selbst spricht, wer die ganze Zeit auf die Uhr
schaut, Blickkontakt ständig abbricht, gibt einem das Gefühl, dass man an seinen Aussagen im
Gespräch nicht interessiert ist.

 Wenn man gerade nicht in der Lage ist sich auf ein Gespräch zu fokussieren, sollte man das
seinem Gegenüber mitteilen.

3. Eine positive Atmosphäre ermöglichen

Voraussetzung für eine erfolgreiche Kommunikation ist eine positive Atmosphäre, der Partner sollte
nicht bedrängt werden oder an ihm Zwang ausgeübt werden. Offenheit darf nicht erzwungen
werden, sondern muss ermöglicht werden.

4. Aktiv und hilfreich zuhören

Voraussetzung für jede Kommunikation ist das Zuhören. Ohne zuhören ist kein Austausch von
Informationen möglich. Zuhören äussert sich in folgenden Eigenschaften:

Sich auf den Kommunikationspartner einstellen und aufmerksam verfolgen, was er zu sagen
hat.
Bereitschaft zum Zuhören signalisieren, durch non-verbale Botschaften
Schweigen und abwarten bis der Kommunikationspartner ausgesprochen hat
Sich in seine Welt einfühlen

 Das Zuhören zeigt Ihm, dass er nicht allein ist, was ihm hilft sich selbst mit all seinen Gefühlen
besser akzeptieren zu können. Dadurch wird die Belastung verringert.

5. Den anderen akzeptieren und verstehen

Eine erfolgreiche Kommunikation ist auf Dauer nur möglich, wenn der Kommunikationspartner in
seiner Art und Weise, so wie er ist mit seinen Gefühlen und Empfindungen, akzeptiert und
aufgenommen wird.
Die Bereitschaft den anderen zu akzeptieren, hängt stark mit der Bereitschaft zusammen, den
anderen versuchen zu verstehen und auf ihn einzugehen. Seine Gefühle zu probieren wahrzunehmen
und sich vorstellen. -> Sich in die Rolle des anderen reinversetzen.

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