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Regeln der Beistrichsetzung

1. Gleichrangige Teilsätze, Wortgruppen oder Wörter in Aufzählungen werden


durch einen Beistrich getrennt.
Gleichrangige Hauptsätze
• In der Wohnung war es still, ich drückte auf die Klingel.

• Wir können die Hausübung machen, wir können aber auch ins Kino gehen.

Gleichrangige Gliedsätze

• Er wird nicht verurteilt, wenn die Behauptung wahr ist, wenn er nicht

gelogen hat.

Gleichrangige Wortgruppen und Wörter in Aufzählungen


• Der Nachbar hatte versprochen, den Briefkasten zu leeren, die Blumen
zu gießen, hin und wieder zu lüften.
• Er trug einen schwarzen, breitkrempigen Hut.

 Sind Adjektive nicht gleichrangig, setzt man keinen Beistrich.

Eine neue blaue Bluse

Wenn gleichrangige Teilsätze, Wortgruppen oder Wörter durch

und, wie (in der Bedeutung „und“), oder, entweder – oder, sowie, sowohl – als auch,
sowohl – wie, weder – noch , beziehungsweise

verbunden sind, kommt kein Beistrich.

2. Gliedsätze grenzt man mit einem Beistrich ab.


• Dass es dir wieder besser geht, freut mich sehr.
• Das Kind weinte, weil es seinen Schlüssel verloren hatte.

Wenn der Gliedsatz eingeschoben ist, so werden sie durch Beistriche


eingeschlossen.

Das Buch, das ich dir mitgebracht habe, liegt auf dem Tisch.

Wenn Gliedsätze mit einem Wort eingeleitet sind, so setzt man den Beistrich
vor die ganze Wortgruppe.
• Sie rannte, wie wenn es um ihr Leben ginge.
3. Infinitivgruppen grenzt man mit einem Beistrich ab
Infinitivgruppen (Nennformgruppen), die aus zu + Infinitiv und mindestens
einem weiteren Wort bestehen, können durch ein Beistrich abgegrenzt werden.
um zu
ohne zu
statt zu
anstatt zu Infinitiv = Wird ein Beistrich gesetzt

als
außer

• Sie öffnete das Fenster, um frische Luft hereinzulassen.


• Das Kind rannte, ohne auf den Verkehr zu achten, über die Straße.
• Ihr fiel nichts Besseres ein, als zu kündigen.

4. Zusätze und Nachträge grenzt man mit einem Beistrich ab. Wenn sie „nämlich“
eingeschoben sind, schließt man sie mit paarigem Beistrich ein.
„zum Beispiel“
Nominalgruppen (Appositionen): „wie“
„zwar“
• Titel, Berufsbezeichnungen und dergleichen in Verbindung mit „besonders“
Eigennamen „vor allem“ usw.
• Bitte kontaktieren Sie Dr. Werner Schuster, den Leiter des
Krankenhauses.
• Wir gingen in die Hütte, einen kalten Raum mit kleinen
Fenstern.

5. Nach Anreden, Ausrufen oder Interjektionen (Empfindungswörter), die


hervorgehoben werden sollen. Wenn sie eingeschoben sind, schließt man sie
mit paarigem Beistrich ein.
• Anrede: Kinder, hört doch mal zu.
• Interjektionen: Aua, das tat weh!
• Ausrufe mit Bitte, Bejahung und Verneinung:
• Bitte, nehmen Sie doch Platz.
• Ja, das stimmt.
• Nein, das sollten Sie nicht tun!

6. In einer wörtlichen Rede kommt nach dem Anführungszeichen ein Beistrich.

Beispiel:
• „Es war die ganze Zeit schlechtes Wetter“, sagte sie.

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