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M 271 EVO
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der Daimler AG, Abteilung GSP/OIS, HPC R822, W002, D-70546 Stuttgart.
Das gilt insbesondere für Vervielfältigung, Verbreitung, Bearbeitung, Überset-
zung, Mikroverfilmung und die Einspeicherung und/oder Verarbeitung in elek-
tronischen Systemen, einschließlich Datenbanken und Online-Diensten.
03/09
Inhalt
Vorwort 5
Übersicht
Kurzbeschreibung 6
Motoransichten 8
Motordaten 9
Mechanik
Zylinderkopf 10
Kurbelgehäuse 12
Kettentrieb 14
Kurbeltrieb 15
Riementrieb 16
Einspritzung
Homogene Direkteinspritzung 18
Kraftstoffsystem 20
Drallklappensteuerung 21
Aufladung
Systemübersicht 22
Ladedruckregelung 24
Abgasnachbehandlung
Lambdaregelung 28
Abgassystem 30
Sekundärlufteinblasung 30
Motorkühlung 32
Motorschmierung 35
Fahrzeugelektronik
Zündsystem 37
Direktstart 38
Sonderwerkzeug
Motor 40
Abkürzungen 44
Stichwörter 45
Daimler AG
Technische Information
und Werkstatteinrichtung (GSP/TI)
M 271 EVO
Der M 271 EVO wird ab Juni 2009 im C 250 CGI und Diese Zielsetzungen werden durch eine Vielzahl tech-
ab September 2009 im E 200 CGI und E 250 CGI nischer Neuerungen und Optimierungen realisiert:
eingesetzt. Es gibt drei Leistungsvarianten: mit 115,
• Geräusch- und wartungsarmer Kettentrieb
135 und 150 kW.
• Optimierter Lancester-Massenausgleich
Die Entwicklung des M 271 EVO vereint folgende • Homogene Direkteinspritzung mit 150 bar
Zielsetzungen: Einspritzdruck
• Injektoren mit hohem Wirkungsgrad
• Erhöhung der Agilität durch Leistungssteigerung
• Mengengeregelte Kraftstoffpumpe
und höheres Drehmoment
• Abgasturbolader
• Komfortoptimierung durch größere Laufruhe
• Optimierte Lambdaregelung
• Deutliche niedrigerer Verbrauch und Reduzierung
• Sekundärlufteinblasung zur schnellen Katalysator-
des CO2-Ausstoßes
aufheizung
• Erfüllung der Euro-5-Norm
• Motorkühlung mit Dreiteller-Thermostat
• Neue Kühlerjalousie
• Geregelte Ölpumpe mit hohem Wirkungsgrad
• Optimiertes Zündsystem
• Direktstart-Funktion
Übersicht
1 2
7
3
5
6 4
PXX-00025
Überblick über die wichtigsten Neuerungen
Übersicht
M 271 EVO 271.820 271.820 271.860
Hubraum cm3
Nenndrehmoment Nm
bei 1/min
Maximaldrehzahl 1/min
360 160
340 150
320 140
300 130
280 120
260 110
240 100
220 90
(Nm)
80
(kw)
200
180 70
160 60
140 50
120 40
100 30
80 20
60 10
40 0
0 1000 2000 3000 4000 5000 6000 7000
(1/min)
PXX-00009
Leistungsdiagramm
Allgemein
Aufgrund der homogenen Direkteinspritzung unter- Als Ventilsteuerung wurde das Vierventilkonzept mit
scheidet sich der Zylinderkopf des M 271 EVO von zwei Nockenwellen, Nockenwellenverstellern und
dem des M 271 mit Kanaleinspritzung. Die Einlasska- zentraler Zündkerze übernommen.
näle wurden an die Anforderungen des direkt-
einspritzenden Motors angepasst.
2
6
5 3
PXX-00019
Zylinderkopf
1 Auslassnockenwelle 4 Injektor
2 Einlassnockenwelle 5 Auslassventile
3 Einlassventile 6 Zündkerze
Mechanik
Nockenwellenversteller
Die Nockenwellenversteller der geschmiedeten Ein- Das Zentralventil ist als Proportionalventil ausgeführt
und Auslassnockenwellen sind als Flügelzellen- und hat je eine Verbindung zu den beiden Arbeitskam-
versteller ausgeführt und weiter optimiert worden. mern des Verstellers, eine zur Ölpumpe und eine zum
Damit können die Steuerzeiten noch schneller und Rücklauf.
stufenlos variiert werden.
Der neue Nockenwellenversteller ist im Vergleich zum
Der Nockenwellenversteller ist ein hydraulischer M 271 bei doppelter Leistung um 34 % leichter.
Schwenkantrieb. Der Verstellwinkel von 40° (Kurbel- Gleichzeitig ist die Verstellgeschwindigkeit deutlich
winkel) – das entspricht einem ausgeführten Verdreh- höher.
winkel am Versteller (Auslass) von 20° – wird mit vier
wirkenden Kammern realisiert, über die sich die Belas-
tungen durch die Nockenwellenmomente abstützen.
In der Grundposition verriegelt ein federbelasteter
Bolzen den Nockenwellenversteller beim Abstellen
des Motors, um eine unkontrollierte Bewegung des
Verstellers beim Start zu vermeiden.
2
1
PXX-00024
Nockenwellenversteller
1 Nockenwellenversteller
2 Verstellmagnet
Motorentlüftung Volllastentlüftung
Der M 271 EVO verfügt über zwei Motorentlüftungs- Die Volllastentlüftungsleitung verläuft vom Ölab-
systeme: scheider in die Ansaugleitung vor dem saugseitigen
Geräuschdämpfer. Die Ölabscheider sind in der Zylin-
• Teillastentlüftung mit Teillastölabscheider
derkopfhaube integriert.
(Zyklon-Ölabscheider)
• Volllastentlüftung mit Volllastölabscheider
Teillastentlüftung
Mechanik
Blow-By-Gase in der Zylinderkopfhaube
1 Volumenabscheider
2 Eintritt der Blow-by-Gase
3 Dom (Verjüngung)
4 Labyrinthabscheider
5 Spiralabscheider
6 Austritt der Blow-by-Gase
Geräuscharmer Kettentrieb
Die Nockenwellen werden durch eine neue Einfach- Die beiden Lanchester-Ausgleichswellen und die
hülsenkette (8 mm) angetrieben. Ölpumpe werden von einer zweiten Kette, die eben-
falls vorn am Motor angeordnet ist, angetrieben .
Die Lagerung der führenden Gleitschiene und der
Spannschiene ist komplett berührungslos mit dem Hierfür wurde eine neue Einfachhülsenkette (7 mm)
Steuergehäusedeckel gestaltet. Dies führt zu einer entwickelt. Die geringere Masse dieser Kette führt zu
deutlichen Geräuschreduzierung. reduzierten Aufschlagskräften der Hülsen am Zahn-
grund und damit ebenfalls zu einer Geräuschreduzie-
Hierzu tragen auch der tiefer positionierte Ketten-
rung.
spanner und die dadurch erreichte Kraftreduzierung
im Kettentrieb bei.
8
3
4
PXX-00010
7 5
6
Kettentrieb
Mechanik
Lancester-Massenausgleich
Mit dem neuen Lanchester-Massenausgleich wird eine Die Ausgleichswellen sind in geometrisch optimierter
beachtliche Reduzierung der durch die Kolbenbewe- Bauform geschmiedet. Das Aluminium-Gehäuse, in
gungen verursachten störenden Schwingungen dem die Ausgleichswellen gelagert sind, befindet sich
erreicht und so eine komfortable Laufruhe erzielt. in der Ölwanne und ist von unten mit dem Kurbel-
Der Lanchester-Massenausgleich arbeitet mit zwei gehäuse verschraubt. Dieses Gehäuse wirkt zusätzlich
gegenläufig drehenden Wellen. Diese sind in einem als Leiterrahmen, der als Versteifungsbrücke der
einteiligen Aluminium-Druckgussgehäuse je dreifach Lagerstühle dient und damit die Querversteifung des
gelagert. Kurbelgehäuses verbessert.
1
PXX-00011
Lancester-Massenausgleich
Allgemein
8 3
6
PXX-00012
Riementrieb
1 Umlenkrolle 5 Kältemittelverdichter
2 Umlenkrolle 6 Riemenscheibe
3 Lenkhelfpumpe 7 Generator
4 Riemenspanner mit Spannrolle 8 Kühlmittelpumpe
Mechanik
Einspritztechnologie Rail
Beim M 271 EVO kommt die homogene Direktein- Bei der Speichereinspritzung mit Rail sind Druck-
spritzung mit Fremdzündung und Abgasturboaufla- erzeugung und Einspritzung entkoppelt. Der Einspritz-
dung zum Einsatz. Dieses System senkt den Kraftstoff- druck wird von der Kraftstoffhochdruckpumpe erzeugt
verbrauch und reduziert die Schadstoffemissionen und geregelt. Der Druck steht in der Rail bei der
erheblich. Einspritzung bereit. Für jeden Zylinder ist ein Injektor
als Einspritzeinheit eingebaut. Die Einspritzung wird
Die Leistung und das Drehmoment sind durch einen
durch Öffnen und Schließen des Kraftstoffmengen-
verbesserten Wirkungsgrad erhöht.
regelventils erreicht. Die Ansteuersignale werden im
Motorsteuergerät berechnet.
Funktionsprinzip der Einspritzregelung
1 Schraubenfeder
2 Drallplatte
3 Spritzbohrung
4 Düsennadel
5 Magnetanker
6 Magnetwicklung
Einspritzung
Kraftstoffhochdrucksensor Kraftstoffmengenregelventil
Der Kraftstoffhochdrucksensor misst den aktuellen Das Kraftstoffmengenregelventil bildet eine Einheit
Kraftstoffdruck in der Rail und gibt ein entspre- mit der Kraftstoffhochdruckpumpe und dient der
chendes Spannungssignal an das Motorsteuergerät. Kraftstoffmengenregelung auf der Kraftstoffhoch-
Beim Abstellen des Motors unterbricht das Kraftstoff- druckseite (max. Kraftstoffdruck = 150 bar). Hierbei
mengenregelventil die Kraftstoffzufuhr und baut so wird der aktuelle Kraftstoffdruck zur Regelung vom
den Hochdruck ab. Kraftstoffhochdrucksensor in der Rail erfasst.
Funktionsprinzip
Auf einer Stahlmembran sind Siliziumwiderstände
aufgebracht. Diese ändern ihren Widerstand proporti-
onal zum Druck, der auf die Membran wirkt. Eine elek-
tronische Auswerteschaltung wertet die Widerstands-
änderung aus.
3 5
1
3
PXX-00004
Hochdrucksystem
1 Kraftstoffhochdruckpumpe 4 Kraftstoffhochdrucksensor
2 Kraftstoffmengenregelventil 5 Rail
3 MLV-Injektoren
Niederdruckseite
Das Kraftstoffsystem stellt bei allen Betriebsbedin- Das Steuergerät der Kraftstoffpumpe wertet den aktu-
gungen ausreichend gefilterten Kraftstoff für die Kraft- ellen Kraftstoffdruck aus, gleicht ihn mit dem Kraft-
stoffhochdruckpumpe zur Verfügung. stoff-Solldruck ab und veranlasst die Kraftstoffpumpe,
den benötigten Druck aufzubauen.
Die Kraftstoffpumpe saugt den Kraftstoff aus dem
Kraftstofffördermodul und pumpt ihn durch den Kraft- Zur Ermittlung des Kraftstoff-Solldrucks wertet das
stofffilter zuu Kraftstoffhochdruckpumpe. Der Kraft- Motorsteuergerät den Kraftstoffdruck und die Last-
stoffdruckregler begrenzt den Kraftstoffdruck auf ca. anforderung aus und sorgt für eine variable Kraftstoff-
3,8 bar. förderleistung von 0 bis 130 l/h.
Am Zulauf des Kraftstofffilters befindet sich ein Rück-
schlagventil, das den Abbau des Kraftstoffdrucks bei
abgeschalteter Kraftstoffpumpe verhindert.
Kraftstoffsystem: Niederdruckseite
1 Kraftstoffbehälter 5 Rückschlagventil
2 Kraftstoffpumpe 6 Kraftstofffilter
3 Kraftstofffördermodul 7 Kraftstoffdrucksensor
4 Kraftstoffdruckregler 8 Kraftstoffhochdruckpumpe
Einspritzung
Allgemein
Jeder Zylinder hat einen Einlasskanal, der durch eine In Abhängigkeit von Last und Motordrehzahl werden
Drallklappe verschlossen werden kann. die Drallklappen kontinuierlich verstellt, um zu jedem
Zeitpunkt eine optimale Luftbewegung zu erreichen.
Die Drallklappen sind durch ein Gestänge verbunden
Bei hoher Motorlast sind die Drallklappen komplett
und werden durch ein elektrisches Antriebsmodul
geöffnet.
betätigt. Die genaue Steuerung erfolgt Kennfeld-
gesteuert über das Motorsteuergerät. Im stromlosen Zustand sind die Drallklappen
geschlossen. Dies übernimmt eine im Stellmotor
Die Drallklappenverstellung erfolgt insbesondere in
integrierte Rückstellfeder.
der Warmlaufphase, um eine bessere Gemischbildung
zu erreichen. Im Leerlauf und bei niedrigen Drehzahlen
sind die Drallklappen geschlossen. Dadurch wird eine
starke Drallwirkung erzielt, was sich positiv auf die
Gemischbildung auswirkt.
A Drallklappe geschlossen
B Drallklappe geöffnet
Bei der Aufladung wird die Strömungsenergie des Der Geräuschdämpfer am Verdichteraustritt dämpft
Abgases zum Antrieb des Abgasturboladers genutzt. die Ladedruckschwankungen und die damit verbun-
denen Strömungsgeräusche, die bei schnellen Dreh-
Der Abgasturbolader saugt Frischluft über den Luft-
zahländerungen entstehen.
filter am Verdichtereintritt an und führt diese über den
Verdichteraustritt in das Ladeluftrohr vor dem Lade- Die verdichtete ungekühlte Luft strömt über das Lade-
luftkühler. luftrohr zum Ladeluftkühler. Dieser kühlt anschließend
die durch die Verdichtung erwärmte Ladeluft ab und
Durch die hohe Drehzahl des Verdichterrads und den
leitet sie über das Ladeluftrohr zum Saugrohr weiter.
daraus resultierenden hohen Volumenstrom wird die
Luft im Ladeluftrohr verdichtet. Der maximale Lade-
druck beträgt dabei 0,7 bar.
2 3 4
5
8
PXX-00021
Abgasturbolader
1 Unterdruckdose
2 Vorlaufleitung für Motoröl
3 Rücklaufleitung für Kühlmittel
4 Geräuschdämpfer
5 Schubumluftventil
6 Vorlaufleitung für Kühlmittel
7 Rücklaufleitung für Motoröl
8 Ladedruckregelklappe (Wastegate)
Aufladung
Funktionsschema der Aufladung
1 Ladeluftkühler 10 Abgasturbolader
2 Ladeluftleitung zum Ladeluftkühler 11 Drucksensor vor Drosselklappe
3 Drucksensor vor Verdichterrad 12 Ladedruckregelklappe (Wastegate)
4 Saugleitung 13 Luftfiltergehäuse
5 Ladeluftleitung zurm Drosselklappensteller 14 Drosselklappensteller
6 Geräuschdämpfer 15 Drucksensor nach Drosselklappe
7 Schubumluftventil 16 Ladeluft-Temperatursensor
8 Druckwandler Ladedruckregelung 17 Saugrohr
9 Druckdose für Ladedruckregelklappe
Abgas
Ansaugluft
Ladeluft (ungekühlt)
Ladeluft (gekühlt)
1 Wastegate 5 Geräuschdämpfer
2 Vorlaufleitung Motoröl 6 Schubumluftventil
3 Druckdose des Wastegates 7 Vorlaufleitung Kühlmittel
4 Rücklaufleitung Kühlmittel 8 Rücklaufleitung Motoröl
Aufladung
Druckwandler für Ladedruckregelung Drucksensor vor Drosselklappe
Der Druckwandler wird kennfeld- und lastabhängig Der Drucksensor vor Drosselklappe misst den Lade-
vom Motorsteuergerät angesteuert. luftdruck im Ladeluftrohr.
Dazu wertet das Motorsteuergerät folgende Sensoren Funktionsprinzip
und Funktionen aus:
Der Ladeluftdruck verformt die Membran, die auf das
• Ladeluft-Temperatursensor Potenziometer wirkt. Dadurch verändert das Potenzio-
• Drucksensor vor Drosselklappe meter den Widerstandswert und beeinflusst so die
• Drucksensor vor Verdichterrad Signalspannung.
• Fahrpedalsensor: Lastanforderung des Fahrers
• Kurbelwellen-Hallsensor: Motordrehzahl
• Klopfregelung
• Getriebe-Überlastschutz
• Überhitzungsschutz
Der Druckwandler steuert die Druckdose des Waste-
gates mit Ladedruck aus der Ladeluftleitung an.
Daraufhin öffnet die Druckdose das Wastegate und
damit den Bypass. Der Abgasstrom umgeht das Turbi-
nenrad über den Bypass, wodurch der Ladedruck
geregelt und die Turbinendrehzahl begrenzt wird.
1 Drosselklappensteller
2 Drucksensor vor Drosselklappe
A Bypass geschlossen
B Bypass geöffnet
1 Ladeluft-Temperatursensor
2 Drucksensor nach Drosselklappe
i Hinweis
Alle Drucksensoren arbeiten nach dem gleichen
Funktionsprinzip.
1 Unterdruckdose
2 Druckwandler
3 Drucksensor vor Verdichterrad
Aufladung
Schubumluftventil Um diese Ladedruckwelle zu verhindern, öffnet das
Schubumluftventil und baut den Druck in der Ansaug-
Der Abgasturbolader dreht durch die Massenträgheit leitung schnell ab.
von Welle, Verdichter- und Turbinenrad nach dem
Wenn das Steuergerät den Übergang von Last auf
Schubbeginn etwas nach. Dadurch läuft bei schnellem
Schubbetrieb erkennt, steuert es das Schubumluft-
Schließen des Drosselklappenstellers eine Ladedruck-
ventil an. Daraufhin öffnet das Schubumluftventil den
welle zurück zum Abgasturbolader.
Bypass am Verdichterrad. Der Ladedruck wird abge-
Die Ladedruckwelle würde am Verdichterrad einen baut. Im Ladebetrieb schließt das Schubumluftventil
Zustand mit niedrigem Fördervolumen und hohen durch eine integrierte Feder.
Druckverhältnissen verursachen, was zum so
genannten „Turboladerpfeifen“ (kurzer Heulton und
mechanische Beanspruchung) führt.
B
PXX-00006
A Schubumluftventil geöffnet
B Schubumluftventil geschlossen
Um eine hohe Abgasumwandlung in den Katalysatoren Der M 271 EVO arbeitet mit zwei Lambdasonden. Die
zu erreichen, wird die Gemischzusammensetzung in Lambdasonde vor Katalysator misst Sauerstoff-
engen Grenzen um den Bereich von Lambda = 1 gere- schwankungen im Abgasstrom und zeigt diese durch
gelt. Spannungssprünge an. Die Lambdasonde nach Kata-
lysator misst den Restsauerstoff im Abgas nach der
Das Motorsteuergerät bestimmt aus den Lambdason-
Abgasreinigung im Katalysator.
densignalen den Lambda-Mittelwert. Dieser Wert wird
mit dem Wert für ein optimales Abgas verglichen.
Wenn der Wert abweicht, ändert das Motorsteuer-
gerät die Einspritzzeit der MLV-Injektoren über einen i Hinweis
kennfeldabhängigen Korrekturwert. Dadurch wird die
Für einen Überblick über die Systeme der Abgas-
optimale Gemischzusammensetzung wieder herge-
nachbehandlung sowie über entsprechende
stellt.
Grenzwerte der Abgasvorschriften steht folgender
Ratgeber Technik zur Verfügung:
Abgasnachbehandlung für aktuelle PKW-
Baureihen
Bestell-Nr. 6516 1337 00
PXX-00002
Lambdaregelung
Abgasnachbehandlung
Lambdasonde vor Katalysator Lambdasonde nach Katalysator
Die Lambdasonde vor Katalysator ist eine Breitband- Die Lambdasonde nach Katalysator ist eine planare
Lambdasonde. Sprung-Lambdasonde. Sie erfasst den Restsauerstoff-
gehalt im Abgas für folgende Aufgaben:
Die Sondenkeramik wird ab ca. 300 °C für Sauerstoff-
ionen leitend. Wenn auf beiden Seiten der Sonden- • Zweisondenregelung
keramik der Sauerstoffanteil unterschiedlich groß ist, • Überwachung der Katalysatorwirkung
entsteht durch die besonderen Eigenschaften der
Sondenkeramik an den Grenzflächen die Signalspan-
nung (Nernst-Spannung). Sie ist das Maß für den Rest- Abgasanlage
sauerstoffgehalt im Abgas.
Die Abgasanlage besteht aus einem einflutigen
System mit motornahem Vor- und Unterbodenkataly-
sator sowie den beiden Schalldämpfern.
2
3 5
6 8
4
PXX-00005
Abgasanlage
Die elektrische Sekundärluftpumpe führt dem Abgas Das Umschaltventil steuert das Kombiventil für
Frischluft zu, um den Katalysator schneller auf seine Sekundärlufteinblasung/Abgasrückführung mit
Betriebstemperatur zu bringen. Unterdruck aus dem Saugrohr an.
Durch die Lufteinblasung wird in den Auslasskanälen Das Umschaltventil wird direkt vom Motorsteuergerät
das heiße Abgas mit der Frischluft nachverbrannt. Die mit einem Massesignal angesteuert.
im Abgas enthaltenen Kohlenwasserstoffe (HC) und
das Kohlenmonoxid (CO) reagieren mit dem in der
Frischluft enthaltenen Sauerstoff (O2) zu Wasser Luftabschaltventil der Sekundärluftpumpe
(H2O) und zu Kohlendioxid (CO2).
Das Luftabschaltventil hält den Unterdruck im
Die Nachverbrennung führt zu einer Temperaturerhö-
Umschaltventil aufrecht und gewährleistet so die
hung des Abgases und damit zur schnelleren Aufhei-
Ansteuerung des Kombiventils für Sekundärlufteinbla-
zung des Katalysators. Dadurch werden in der Warm-
sung/Abgasrückführung in jedem Betriebszustand.
laufphase des Motors bessere Abgaswerte erreicht.
Durch den Unterdruck im Saugrohr wird die Membran
Nach der Ansteuerung der Lufteinblasung bleibt diese
geöffnet und die Luft im Umschaltventil ins Saugrohr
gesperrt, bis die Kühlmitteltemperatur über 60 °C
abgesaugt. Wenn im Saugrohr kein Unterdruck gegen-
erreicht und anschließend wieder auf unter 40 °C
über dem Umschaltventil besteht, verhindert die
absinkt. Dadurch kann die elektrische Sekundärluft-
Membran, dass Luft aus dem Saugrohr einströmt.
pumpe ebenfalls abkühlen.
i Hinweis
Die Sekundärlufteinblasung darf zur Diagnose für
maximal 2 min freigegeben werden (bei warmem
Motor kürzer).
Vor der nächsten Ansteuerung muss eine Abkühl-
zeit von 30 min eingehalten werden, da sonst die
elektrische Sekundärluftpumpe überhitzt wird.
Luftabschaltventil
A Membran geöffnet
B Membran geschlossen
Abgasnachbehandlung
1
2
3
Sekundärluftsystem
Funktionsprinzip
PXX-00014
• Die Motortemperatur ist deutlich niedriger und
damit erzielt der Motor im Hochlastbereich einen
höheren Wirkungsgrad. Dreiteller-Thermostat
Der Kühlmittelkreislauf wird bei Kaltstart durch den
Thermostat und das Heizungsabsperrventil zum Still- 1 Gehäuse
stand gebracht. Durch den Zylinderkopf strömt kein 2 Gehäusedichtung
3 Dreiteller-Thermostat
Kühlmittel. Dies ermöglicht ein schnelles Aufwärmen 4 Heizelement
der Brennräume in der Warmlaufphase. Erreicht das
Kühlmittel 80 °C, öffnet der Thermostat den Bypass-
kreislauf. Erst bei 105 °C wird dem Kühlmittel in der
Teillast der Weg auch in Richtung des Kühlers
geöffnet.
1 Kühler
2 Überdruckventil
3 Kühlmittelpumpe
4 Elektrisches Zweiteller-Thermostat mit Dreiteller-Funktionalität
5 Kurbelgehäuse
6 Zylinderkopf
7 Wasser-Wärmetauscher
8 Scheiben-Waschwasser-Heizung
9 Heizungs-Wärmetauscher
10 Entlüftungsleitung
11 Ausgleichsbehälter
12 Silikagel-Behälter
13 Fahrtrichtung
Kühlerjalousie
1 2 3
CAN
4
5
PXX-00015
Kühlerjalousie
13
2
3 12
4
11
5 6 7 8 9 10
PXX-00022
Übersichtsbild der Ein- und Ausgangssignale
1 Motorsteuergerät 8 Kühlmittel-Temperatursensor
2 Drosselklappensteller 9 Klopfsensor
3 Drucksensor für Ladedruckregelung 10 Nockenwellenversteller
4 Kurbelwellensensor 11 Druckwandler für Ladedruckregelung
5 Hallsensor für Nockenwellenverstellung 12 MLV-Injektor
6 Kraftstoffhochdrucksensor 13 Zündspule
7 Ladeluft-Temperatursensor
Fahrzeugelektronik
Zündspulen
Im M 271 EVO werden Einzelfunken-Zündspulen Das Zündkennfeld wird in der Regel nach folgenden
verwendet. Kriterien abgestimmt:
Jeder Zylinder hat seine eigene Zündspule, die vom • Verbrauchsminderung
Motorsteuergerät angesteuert und geregelt wird. • Schadstoffreduzierung
• Erhöhung des Drehmoments bei niedriger Drehzahl
In allen Betriebszuständen (Start, Volllast, Teillast,
• Leistungserhöhung
Schubbetrieb) können Zündwinkelkorrekturen vorge-
• Verbesserung der Laufkultur des Motors
nommen werden, wenn äußere Einflussgrößen (z.B.
Motortemperatur, Ansauglufttemperatur, Batterie- Weitere im Motorsteuergerät integrierte Zusatzfunkti-
spannung) es erforderlich machen. onen sind:
• Leerlaufdrehzahlregelung
• Drehzahlbegrenzung (variabel verschiebbar)
• Klopfregelung
• Notlaufprogramm
• Sensorüberwachung
• Eigendiagnose
2
PXX-00008
Zündspulen im Zylinderkopf
1 Zündkerze
2 Zündspule
Funktionsprinzip
i Hinweis
Bei Fahrzeugen mit Automatikgetriebe muss der
Wählhebel beim Startvorgang in Position „N“
stehen. Starter
Fahrzeugelektronik
Maulschlüssel
Verwendung Maulschlüssel ermöglicht die Positionierung
der Lanchester-Ausgleichswellen, damit das
Lösen und Festziehen der Befestigungs-
schrauben vorgenommen werden kann.
P58.20-2234-00
FG 01
Satz C
Auszieher
Verwendung Auszieher dient zum Abziehen von festsit-
zenden Injektoren.
FG 07
Satz B
Sonderwerkzeug
Montagewerkzeug
Verwendung Montagewerkzeug dient zum Aufziehen und
Kalibrieren des Teflonrings am Injektor.
FG 07
Satz B
Prüfverschluss
Verwendung Prüfverschluss dient zur Prüfung des
Öldrucks am Ölfiltergehäuseeinsatz.
FG 18
Satz B
Montageeinsätze
Verwendung Montageeinsätze dienen zum Aufpressen der
Außenlaschen und zum Vernieten der Hülsen-
kette.
P58.20-2235-00
FG 05
Satz C
Führungsplatte
Verwendung Führungsplatte dient zum geführten Nieder-
drücken der Ventilfedern.
FG 05
Satz B
Sonderwerkzeug
Anschlussadapter
Verwendung Anschlussadapter dient zur Dichtheitsprüfung
des Ladeluftsystems.
FG 09
Satz B
CAN
Controller Area Network
CO
Kohlenmonoxid
CO2
Kohlendioxid
HC
Kohlenwasserstoffe
H20
Wasser
MLV
Multi Layer Varistor = Vielschichtvaristor
O2
Sauerstoff
WIS
Werkstatt-Informations-System
A K
Abgasnachbehandlung . . . . . . . . . . . . . . 30 Keilrippenriemen . . . . . . . . . . . . . . . . . .16
Abgassystem . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30 Kettentrieb . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .14
Abgasturbolader . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 Kraftstoffhochdrucksensor . . . . . . . . . . . . .19
Anlasser . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38 Kraftstoffmengenregelventil . . . . . . . . . . . .19
Anschlussadapter . . . . . . . . . . . . . . . . . 43 Kraftstoffsystem . . . . . . . . . . . . . . . . . .20
Aufladung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 Kühlerjalousie . . . . . . . . . . . . . . . . . . .34
Auszieher . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40 Kühlmittelkreislauf . . . . . . . . . . . . . . . . .32
Kühlmittelthermostat . . . . . . . . . . . . . . .32
D Kühlsystem . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .32
Dreiteller-Thermostat . . . . . . . . . . . . . . . 32 Kurbelgehäuseentlüftung . . . . . . . . . . . . .12
Direktstart . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38 Kurbeltrieb . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .15
Drallklappensteuerung . . . . . . . . . . . . . . 21 Kurzbeschreibung . . . . . . . . . . . . . . . . . 6
Drucksensoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25
Druckwandler für Ladedruckregelung . . . . . . 25 L
Ladedruckklappe . . . . . . . . . . . . . . . . . .24
E Ladedruckregelung . . . . . . . . . . . . . . . . .24
Ein- und Ausgangssignale . . . . . . . . . . . . 36 Lambdaregelung . . . . . . . . . . . . . . . . . .28
Einfachhülsenkette . . . . . . . . . . . . . . . . 14 Lambdasonde vor Katalysator . . . . . . . . . . .29
Einspritztechnologie . . . . . . . . . . . . . . . 18 Lambdasonde nach Katalysator . . . . . . . . . .29
Einzelfunken-Zündspulen . . . . . . . . . . . . . 37 Lancester-Massenausgleich . . . . . . . . . . . .15
Elektrische Sekundärluftpumpe . . . . . . . . . 30 Leistungsdiagramm . . . . . . . . . . . . . . . . 9
Luftabschaltventil der Sekundärluftpumpe . . . .30
F
Führungsplatte . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42 M
Maulschlüssel . . . . . . . . . . . . . . . . . . .40
G
MLV-Injektoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . .18
Geregelte Ölpumpe . . . . . . . . . . . . . . . . 35
Montageeinsätze . . . . . . . . . . . . . . . . . .42
H Montagewerkzeug . . . . . . . . . . . . . . . . .41
Hochdrucksystem . . . . . . . . . . . . . . . . 19 Motordaten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9
Homogene Direkteinspritzung . . . . . . . . . . 18 Motorentlüftung . . . . . . . . . . . . . . . . . .12
Motorkühlung . . . . . . . . . . . . . . . . . . .32
I Motorschmierung . . . . . . . . . . . . . . . . .35
Injektoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 Motorsteuergerät . . . . . . . . . . . . . . . . .36
N Sonderwerkzeug . . . . . . . . . . . . . . . . . .40
Nachverbrennung . . . . . . . . . . . . . . . . . 30 Starter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .38
Niederdrucksystem . . . . . . . . . . . . . . . . 20
Nockenwellenversteller . . . . . . . . . . . . . . 11 T
Technische Daten . . . . . . . . . . . . . . . . . 9
O Teillastentlüftung . . . . . . . . . . . . . . . . . .12
Ölkreislauf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35
Ölpumpe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35 U
Ölstandsschalter . . . . . . . . . . . . . . . . . 35 Umschaltventil der Sekundärluftpumpe . . . . . .30
P V
Prüfverschluss . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41 Volllastentlüftung . . . . . . . . . . . . . . . . .12
R W
Rail . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 Wastegate . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .24
Riementrieb . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16
Z
S Zündspulen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .37
Saugrohr . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21 Zündsystem . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .37
Schubumluftventil . . . . . . . . . . . . . . . . 27 Zyklon-Ölabscheider . . . . . . . . . . . . . . . .12
Sekundärlufteinblasung . . . . . . . . . . . . . 30 Zylinderkopf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .10