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EUROPA-FACHBUCHREIHE

für Kraftfahrzeugtechnik

Fachkunde
Kraftfahrzeugtechnik

A 31. neubearbeitete Auflage als Ausgabe für Österreich

Bearbeitet von Berufsschullehrern, Ingenieuren und Meistern

Lektorat: R. Gscheidle, Studiendirektor, Winnenden – Stuttgart

Das Unterrichtsmittel „Fachkunde Kraftfahrzeugtechnik“ ist gemäß § 9 Abs. 1 und 2 der


Verordnung zur Eignungserklärung von Unterrichtsmitteln, BGBI. Nr. 248/98, § 14 Abs. 2 und
5 sowie § 15 des Schulunterrichtsgesetzes, BGBI. Nr. 52/2010, und gemäß den derzeit gelten-
den Lehrplänen als für den Unterrichtsgebrauch an Berufsschulen für den modularen Lehrberuf
Kraffahrzeugtechnik in den Unterrichtsgegenständen des Fachunterrichts und an gewerblichen,
technischen und kunstgewerblichen Fachschulen und höheren Lehranstalten, Fachrichtung
Fahrzeugtechnik für die 1. – 4. Klasse bwz. III. – IV. Jahrgang approbiert.

Appr.Z.: BMBF-5.012/00012-B/8/2015, 5.012/0012-IT/3/2016

Repräsentanz für Österreich

FS FACHBUCH
Verlag und Vertriebs Gesellschaft mbH, Wien

Buch-Nr.: 0125 Fachkunde KFZ ISBN 978-3-7585-2030-3


Buch-Nr.: 176 177 Fachkunde KFZ & E-Book ISBN 978-3-7585-2031-0
Autoren der Fachkunde Kraftfahrzeugtechnik:
Brand, Mona Studiendirektorin München
Fischer, Richard Studiendirektor Polling – München
Gscheidle, Rolf Studiendirektor Winnenden – Stuttgart
Gscheidle, Tobias Dipl.-Gwl., Studiendirektor Filderstadt – Sindelfingen
Heider, Uwe Kfz-Elektriker-Meister, Trainer Audi AG Neckarsulm – Ellhofen
Hohmann, Berthold Oberstudiendirektor Eversberg
Keil, Wolfgang Oberstudiendirektor München
Lohuis, Rainer Dipl.-Ingenieur, Oberstudienrat Hückelhoven – Aachen
Mann, Jochen Dipl.-Gwl., Studiendirektor Schorndorf – Stuttgart
Renz, David M. Sc., Oberstudienrat Gomaringen – Stuttgart
Schlögl, Bernd Dipl.-Gwl., Studiendirektor Rastatt – Gaggenau
Wimmer, Alois Oberstudienrat Berghülen

Leitung des Arbeitskreises und Lektorat:


Rolf Gscheidle, Studiendirektor, Winnenden – Stuttgart

Bearbeiter der Ausgabe für Österreich:


Leherbauer, Johann BEd, Berufsschullehrer Oberösterreich
Ofner, Adolf BEd, Dipl.-Päd. Ing. Berufsschullehrer Steiermark

Bildbearbeitung:
Zeichenbüro des Verlags Europa-Lehrmittel, Ostfildern

Alle Angaben in diesem Buch erfolgten nach dem Stand der Technik. Alle Prüf-, Mess- oder Instandsetzungs-
arbeiten an einem konkreten Fahrzeug müssen nach Herstellervorschriften erfolgen. Der Nachvollzug der be-
schriebenen Arbeiten erfolgt auf eigene Gefahr. Haftungsansprüche gegen die Autoren oder den Verlag sind
ausgeschlossen.

31. Auflage 2020


Druck 5 4 3 2 1
Alle Drucke derselben Auflage sind parallel einsetzbar, da sie bis auf die Behebung von Druckfehlern unterein-
ander unverändert sind.

Alle Rechte vorbehalten. Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der gesetzlich
geregelten Fälle muss vom Verlag schriftlich genehmigt werden.

© 2020 by Verlag Europa-Lehrmittel, Nourney, Vollmer GmbH & Co. KG, 42781 Haan-Gruiten
www.europa-lehrmittel.de

Satz: Satz+Layout Werkstatt Kluth GmbH, 50374 Erftstadt


Umschlag: braunwerbeagentur, 42477 Radevormwald
Umschlagfotos: Audi AG, Ingolstadt; BMW AG München; © Polina Krasnikova – shutterstock.com;
KTM Mattighofen, Austria; Daimler AG, Stuttgart; Dr. Ing. H.C. Porsche AG, Stuttgart;
TOYOTA Deutschland GmbH, Köln; Volkswagen AG, Wolfsburg; Magna Steyr Fahrzeugtechnik, Graz
Druck: mediaprint solutions GmbH, 33100 Paderborn
3

VORWORT ZUR 31. AUFLAGE


Die Fachkunde Kraftfahrzeugtechnik soll den Lehrlingen des Kraftfahrzeugwesens eine Hilfe beim Verstehen von
technischen Vorgängen und Systemzusammenhängen sein. Mit diesem Buch kann das nötige theoretische Fach-
wissen für die praktischen handwerklichen Fertigkeiten erlernt werden. Die neuesten Normen wurden, soweit
erforderlich, eingearbeitet. Verbindlich sind jedoch die gesetzlichen Vorgaben und die in Österreich geltenden
Normen.
Dem Facharbeiter, Meister und Techniker des Kraftfahrzeughandwerks sowie dem Studierenden der Fahrzeug-
technik soll das Buch als Nachschlagewerk, zur Informationsbeschaffung und zur Ergänzung der fachlichen
Kenntnisse dienen. Allen an der Kraftfahrzeugtechnik Interessierten soll das Werk eine Erweiterung des Fachwis-
sens durch Selbststudium ermöglichen.
Diese 31. Auflage wurde aktualisiert und durch neueste kraftfahrzeugtechnische Entwicklungen ergänzt:
• Einteilung, Aufbau, Bedienung und Instandhaltung von Kraftfahrzeugen
• Motorschmier- und Motorkühlsysteme
• Motormanagementsysteme Ottomotor und Dieselmotor, Abgasnachbehandlung
• Alternative Antriebskonzepte wie z.B. Brennstoffzellenantrieb, Elektro- und Gasantriebe
• Reifendruckkontrollsysteme
• Komfort- und Sicherheitssysteme wie z. B. Rückhalte- und Gurt-Pre-Crash- und Post-Crash-Systeme
• Scheinwerfersysteme, Sensoren, Elektrische Mess- und Diagnosetechnik
• Zweirad- und Nutzfahrzeugtechnik
Dieses Standardwerk der Kraftfahrzeugtechnik ist in 23 Kapitel unterteilt. In dieser Ausgabe für Österreich ist der
Lehrstoff entsprechend der modularen Ausbildung in Grundmodul-, Hauptmodul- sowie Spezialmodul-Inhal-
te schwerpunktmäßig in Kapiteln zusammengefasst. Technische Zusammenhänge wurden jedoch, wo es das
bessere Verständnis erforderte und um Stoffverdoppelungen zu vermeiden, nicht vollständig dieser modularen
Gliederung unterworfen. Aus der Fülle des Stoffes wurden Sachgebiete im Umfang und Inhalt so ausgewählt,
dass sie den Anforderungen des neuen Lehrplanes mit kompetenzorientiertem Unterricht entsprechen. Die Sei-
ten 4 und 5 geben Hinweise, wie die Fachbuchreihe, insbesondere das Fachkundebuch, im kompetenzorientierten
Unterricht eingesetzt werden kann. Die Autoren haben Wert auf eine klare und verständliche Darstellung gelegt,
die sich durch zahlreiche mehrfarbige Bilder, Skizzen, Systembilder und Tabellen auszeichnet. Dadurch wird das
Erfassen und Durchdringen des komplexen Stoffes der gesamten Kraftfahrzeugtechnik erleichtert.
Modulare Ausbildungskombinationen zum Lehrberuf Kraftfahrzeugtechnik

Grundmodul 2 Jahre Grundmodul 2 Jahre Grundmodul 2 Jahre


plus plus plus
Hauptmodul 1,5 Jahre Hauptmodul 1,5 Jahre Hauptmodul 1,5 Jahre
plus ein weiteres plus
Hauptmodul 0,5 Jahre Spezialmodul 0,5 Jahre
Lehrzeit 3,5 Jahre Lehrzeit 4 Jahre Lehrzeit 4 Jahre

Hauptmodule: Personenkraftwagen-, Nutzfahrzeug-, Motorradtechnik


Spezialmodule: Systemelektronik, Hochvoltantriebe
Die Fachkunde Kraftfahrzeugtechnik bildet mit den auf Seite 5 dargestellten Büchern der Fachbuchreihe des
Verlages eine Einheit.
Als separat erhältliche Software bietet SimKfz EFA mit Simulationen, Animationen und Drag&Drop-Zuordnungs-
aufgaben vielfältigen digitalen Mehrwert. In den Bildern dieser Fachkunde sind die interaktiven Inhalte durch das
SimKfz EFA-Symbol gekennzeichnet. Zusätzlich sind in SimKfz EFA ausgewählte Bilder und Tabellen aus dem
SimKfz
EFA

Tabellenbuch Kraftfahrzeugtechnik enthalten. Diese Software mit Animationen und die auf Seite 5 angeführten
Werke sind unter www.fs-fachbuch.at zu beziehen.
Das in enger Zusammenarbeit mit Handwerk, Gewerbe und Industrie entstandene Werk wurde von einem Team
pädagogisch erfahrener Berufsschullehrer, Ingenieuren und Meistern erstellt.
Die Autoren und der Verlag sind für Anregungen und kritische Hinweise dankbar.
Wir danken allen Firmen und Organisationen für ihre umfangreiche Unterstützung mit Bildern und technischen
Unterlagen.

Die Autoren des Arbeitskreises Kraftfahrzeugtechnik Frühjahr 2020


4

Hinweise zur Verwendung der Fachkunde Kraftfahrzeugtechnik bei der Ausbildung zur
Kraftfahrzeugtechnikerin bzw. zum Kraftfahrzeugtechniker.
Die Verfasser haben die Inhalte des Fachkundebuches unter sachlogischen Gesichtspunkten strukturiert. Dabei
wurden alle Inhalte des aktuellen Rahmenlehrplanes und der Ausbildungsordnung entsprechend dem Berufsbild
für Kraftfahrzeugtechnik abgedeckt.
Vom Autorenkreis wurde eine Sammlung von Aufgaben- und Problemstellungen in Form von Lernfeldern in drei
Arbeitsbüchern zusammengefasst. Mit diesen drei Arbeitsbüchern können im Sinne des kompetenzorientierten
Unterrichtes Lernsituationen gezielt erkannt und bearbeitet werden.
Nachfolgende Übersicht zeigt die schwerpunktmäßige Zuordnung der einzelnen Kapitel des Fachkundebuches
zu den Aufgaben- und Problemstellungen (Kompetenzen bzw. Lernfeldern).
Im Fachunterricht werden vier Kompetenzbereiche unterschieden:
• Service, Wartung und Inspektion • Diagnose • Reparatur • Um- und Nachrüstung

Kompetenzen/Lernfelder Kapitel im Fachkundebuch


(Kompetenzbereiche)
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23
1 Fahrzeuge und Systeme nach
Vorgaben warten und inspizieren v v v v v v v
(Service, Wartung und Inspektion)
2 Einfache Baugruppen und Systeme
prüfen, demontieren, austauschen und v v v v v v v v v
montieren (Diagnose, Reparatur)
3 Funktionsstörungen identifizieren
v v
und beseitigen (Diagnose, Reparatur)
4 Umrüstarbeiten nach
Kundenwünschen durchführen v v v
(Um- und Nachrüstung)
5 Inspektionen und Zusatzarbeiten
durchführen v v v
(Service, Wartung und Inspektion)
6 Funktionsstörungen an Bordnetz-,
Ladestrom- und Startsystemen
v v v v
diagnostizieren und beheben
(Diagnose, Reparatur)
7 Verschleißbehaftete Baugruppen und
v v
Systeme instand setzen (Reparatur)
8 Mechatronische Systeme des An-
triebsmanagements diagnostizieren v v v v v
(Diagnose)
9 Serviceaufgaben an Komfort- und
Sicherheitssystemen durchführen v
(Service, Wartung und Inspektion)
10 Schäden an Fahrwerks- und
Bremssystemen instand setzen v
(Reparatur)
11 Vernetzte Antriebs-, Komfort- und
Sicherheitssysteme diagnostizieren und v v
instand setzen (Diagnose, Reparatur)
12 Fahrzeuge für Sicherheitsprüfungen
und Abnahmen vorbereiten v
(Service, Wartung und Inspektion)
13 Antriebskomponenten reparieren
v
(Reparatur)
14 Systeme und Komponenten aus-,
um- und nachrüsten v v v v v v
(Um- und Nachrüstung)
Schwerpunkt Karosserietechnik v v v

Schwerpunkt Motorradtechnik v v

Schwerpunkt Nutzfahrzeugtechnik v
5

Fachbuchreihe Kraftfahrzeugtechnik des Verlags Europa-Lehrmittel

Informationen beschaffen

berufstypische Probleme erfassen, bearbeiten, auswerten und lösen

Prüfungsvorbereitung:
Wissen vertiefen
Wissen sichern, Gelerntes wiederholen
8

INHALT
5.5 Trennen durch Zerteilen . . . . . . . . . . . . . . . 137
1 Kraftfahrzeug . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11
5.6 Fügen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 139
1.1 Entwicklung des Kraftfahrzeugs . . . . . . . . . 11
5.7 Beschichten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 159
1.2 Einteilung der Straßenfahrzeuge. . . . . . . . . 12
5.8 Sonderfertigungsverfahren . . . . . . . . . . . . 161
1.3 Aufbau eines Kraftfahrzeugs . . . . . . . . . . . . 12
1.4 Technisches System Kraftfahrzeug . . . . . . 14
1.5 Bedien- und Anzeigekomponenten. . . . . . . 16
1.6 Instandhaltung von Kraftfahrzeugen . . . . . 18 6 Werkstofftechnik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 162
1.7 Überprüfung und Begutachtung . . . . . . . . . 21 6.1 Werkstoffeigenschaften . . . . . . . . . . . . . . . 162
1.8 Filter, Aufbau und Wartung. . . . . . . . . . . . . . 24 6.2 Einteilung der Werkstoffe . . . . . . . . . . . . . . 166
1.9 Fahrzeugpflege . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27 6.3 Aufbau der metallischen Werkstoffe . . . . 167
1.10 Betriebsstoffe, Hilfsstoffe . . . . . . . . . . . . . . . 32 6.4 Eisenwerkstoffe. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 169
6.5 Nichteisenmetalle. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 179
6.6 Kunststoffe. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 182
2 Autohaus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48 6.7 Verbundwerkstoffe. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 185

2.1 Umweltschutz im Kfz-Betrieb. . . . . . . . . . . . 48


2.2 Arbeitnehmerschutz und Unfallverhütung 54
2.3 Betriebsorganisation, Kommunikation . . . 57 7 Aufbau und Wirkungsweise des
Viertaktmotors . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 186
7.1 Einteilung der Verbrennungsmotoren . . . 186
7.2 Ottomotor. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 186
3 Steuerungs- und Regelungstechnik. . 78
7.3 Dieselmotor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 189
3.1 Grundlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 78
7.4 Merkmale von Viertakt-Motoren
3.2 Aufbau und Funktionseinheiten von (Saugmotoren). . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 191
Steuereinrichtungen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 81
7.5 Arbeitsdiagramm (p-V-Diagramm) . . . . . . 193
3.3 Steuerungsarten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 85
7.6 Steuerdiagramm. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 195
7.7 Zylindernummerierung, Zündfolgen . . . . 195
7.8 Motorkennlinien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 197
4 Prüftechnik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 95 7.9 Hubverhältnis, Hubraumleistung,
4.1 Grundbegriffe der Längenprüftechnik . . . . 95 Leistungsgewicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 198
4.2 Messgeräte. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 97
4.3 Lehren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 102
4.4 Toleranzen und Passungen. . . . . . . . . . . . . 103 8 Motormechanik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 199
4.5 Anreißen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 106
8.1 Kurbelgehäuse, Zylinder, Zylinderkopf. . . 199
8.2 Kurbeltrieb . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 209
8.3 Schwungrad. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 224
5 Fertigungstechnik . . . . . . . . . . . . . . . . . . 107 8.4 Zweimassenschwungrad . . . . . . . . . . . . . . 225
5.1 Einteilung der Fertigungsverfahren . . . . . 107 8.5 Motorschmiersysteme . . . . . . . . . . . . . . . . 227
5.2 Urformen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 109 8.6 Motorkühlsysteme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 233
5.3 Umformen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 112 8.7 Motorsteuerung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 242
5.4 Trennen durch Spanen . . . . . . . . . . . . . . . . 121 8.8 Füllungsoptimierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . 248
INHALTSVERZEICHNIS 9

9 Motormanagement Ottomotor . . . . . 264 13.11 Elektrische Antriebsmotoren . . . . . . . . . . . 395

9.1 Grundlagen der Gemischbildung . . . . . . . 264 13.12 Arbeiten an Hochvolt-Fahrzeugen. . . . . . . 400

9.2 Grundlagen der Benzineinspritzung . . . . . 266 13.13 Sicherheitslinie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 402

9.3 Aufbau und Funktion der elektronischen 13.14 Wartungsstecker . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 402


Benzineinspritzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 268 13.15 Hochvolt-Leitungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 403
9.4 Kraftstoffversorgungsanlagen bei 13.16 Isolationsfehler . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 403
Ottomotoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 269 13.17 Fehler Potenzialausgleich . . . . . . . . . . . . . . 405
9.5 Saugrohreinspritzung am Beispiel einer 13.18 Arbeiten unter Spannung . . . . . . . . . . . . . . 406
ME-Motronic . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 274
13.19 Erdgasantrieb. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 408
9.6 Benzin-Direkteinspritzung . . . . . . . . . . . . . . 286
13.20 Flüssiggasantriebe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 410
9.7 Duale Einspritzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 296
13.21 Sicheres Arbeiten an Fahrzeugen mit
9.8 Zündanlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 299 Gasantrieben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 413
13.22 Prüfungen an Gasanlagen . . . . . . . . . . . . . 414

10 Schadstoffminderung. . . . . . . . . . . . . . . 312
10.1 Abgasanlage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 312 14 Antriebsstrang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 415
10.2 Schadstoffminderung beim Ottomotor. . 316 14.1 Antriebsarten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 415
14.2 Kupplung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 417
14.3 Wechselgetriebe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 425
11 Motormanagement Dieselmotor. . . . 330 14.4 Handgeschaltete Wechselgetriebe . . . . . . 426
14.5 Automatische Getriebe . . . . . . . . . . . . . . . . 431
11.1 Gemischbildung bei Dieselmotoren. . . . . 330
14.6 Automatische Kupplungssysteme mit
11.2 Maßnahmen zur Verbesserung der
Doppelkupplungen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 436
Gemischbildung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 332
14.7 Gestuftes Automatik-Getriebe mit
11.3 Einspritzanlagen für Pkw-Dieselmotoren 336
hydrodynamischem Drehmoment-
11.4 Schadstoffminderung bei Dieselmotoren 352 wandler . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 441
14.8 Gelenkwellen, Antriebswellen, Gelenke . 458
14.9 Achsgetriebe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 461
12 Otto-Zweitaktmotor, Kreiskol- 14.10 Ausgleichsgetriebe. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 464
benmotor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 358 14.11 Ausgleichssperren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 465
12.1 Zweitaktmotor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 358 14.12 Allradantrieb . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 470
12.2 Wankelmotor, Kreiskolbenmotor (KKM) . 365

15 Fahrwerk. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 475
13 Alternative Antriebskonzepte . . . . . . . 367 15.1 Fahrdynamik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 475
13.1 Alternative Energieträger . . . . . . . . . . . . . . 367 15.2 Grundlagen der Lenkung . . . . . . . . . . . . . . 477
13.2 Teil- und Vollelektrische Antriebe . . . . . . . 368 15.3 Lenkgetriebe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 478
13.3 Funktionen von Teil- und Vollelekt- 15.4 Hilfskraftlenksysteme . . . . . . . . . . . . . . . . . 478
rischen Antrieben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 369 15.5 Radstellungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 487
13.4 Teilelektrische Antriebe. . . . . . . . . . . . . . . . 371 15.6 Fahrwerksvermessung . . . . . . . . . . . . . . . . 490
13.5 Vollelektrische Antriebe. . . . . . . . . . . . . . . . 379 15.7 Radaufhängungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 495
13.6 Antriebe mit Brennstoffzellen . . . . . . . . . . 382 15.8 Wälzlager und Dichtungen . . . . . . . . . . . . . 500
13.7 Energiespeicherung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 388 15.9 Federung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 503
13.8 Leistungselektronik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 391 15.10 Active Body Control (ABC) . . . . . . . . . . . . . 515
13.9 Ladesteckertypen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 393 15.11 Räder und Reifen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 518
13.10 Ladebetriebsarten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 394 15.12 Bremsen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 533
10 INHALTSVERZEICHNIS

16 Fahrzeugaufbau. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 563 21 Elektrische Mess- und


Diagnosetechnik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 756
16.1 Fahrzeugaufbau/Karosserie . . . . . . . . . . . . 563
21.1 Elektrische Messtechnik . . . . . . . . . . . . . . . 756
16.2 Korrosionsschutz an Kraftfahrzeugen . . . 578
21.2 Diagnose. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 759
16.3 Fahrzeuglackierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 579

22 Zweiradtechnik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 764
17 Komfort- und Sicherheitssysteme . . 583
22.1 Kraftradarten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 764
17.1 Fahrzeugsicherheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 583 22.2 Kraftradmotoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 768
17.2 Fahrerassistenzsysteme . . . . . . . . . . . . . . . 595 22.3 Gemischbildung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 768
17.3 Infotainmentsysteme. . . . . . . . . . . . . . . . . . 607 22.4 Abgasanlage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 770
17.4 Komfortsysteme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 612 22.5 Motorkühlung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 770
17.5 Belüftung, Heizung, Klimatisierung . . . . . 617 22.6 Motorschmierung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 770
17.6 Diebstahlschutzsysteme . . . . . . . . . . . . . . . 627 22.7 Kupplung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 771
22.8 Antriebsstrang. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 772
22.9 Elektrische Anlage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 774
22.10 Fahrdynamik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 777
18 Elektrotechnik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 635
22.11 Motorradrahmen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 778
18.1 Grundlagen der Elektrotechnik . . . . . . . . . 635 22.12 Radführung, Federung und Dämpfung . . 779
18.2 Anwendungen der Elektrotechnik. . . . . . . 667 22.13 Bremsen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 781
22.14 Räder, Reifen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 783

19 Elektrische Systeme . . . . . . . . . . . . . . . . 682


23 Nutzfahrzeugtechnik . . . . . . . . . . . . . . . 786
19.1 Beleuchtung im Kfz. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 682
23.1 Einteilung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 786
19.2 Spannungsversorgung . . . . . . . . . . . . . . . . 694
23.2 Abmessungen von Nfz . . . . . . . . . . . . . . . . 787
19.3 Bordnetzmanagement. . . . . . . . . . . . . . . . . 712
23.3 Zulässige Massen von Nfz . . . . . . . . . . . . . 787
19.4 Elektrische Motoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 714
23.4 Beladungsvorschriften . . . . . . . . . . . . . . . . 787
19.5 Sensoren. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 721
23.5 NKW-Motoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 788
23.6 Einspritzanlagen für Nkw-Dieselmotoren 789
23.7 Antriebsstrang. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 798
20 Informationstechnik . . . . . . . . . . . . . . . . 731 23.8 Fahrwerk . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 802
23.9 Startanlagen für Nutzfahrzeuge . . . . . . . . 819
20.1 Grundlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 731
20.2 Datenübertragungssysteme im
Fahrzeug . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 735
20.3 Hochfrequenztechnik . . . . . . . . . . . . . . . . . . 749 24 Anhang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 823
11

1 KRAFTFAHRZEUG

1.1 ENTWICKLUNG DES KRAFT-


FAHRZEUGS
1860 Der Franzose Lenoir baut den ersten mit
Leuchtgas betriebenen Verbrennungsmotor.
Wirkungsgrad etwa 3 %. Ford T-Modell, 1908, 2,9 l, VW-Käfer, 1938, 985 cm3,
1867 Otto und Langen zeigen auf der Pariser Welt- 15,7 kW bei 1600 min–1, 70 km/h 17,3 kW bei 3000 min–1, 100 km/h
ausstellung einen verbesserten Verbren- Bild 3: Ford T-Modell und VW-Käfer
nungsmotor. Wirkungsgrad etwa 9 %.
1913 Einführung der Fließbandfertigung des T-Mo-
Marcus Wagen, 1870
Zweitakt-Benzin-Verpuffungsmotor
dells (Tin-Lizzy, Bild 3) durch Ford.
mit Vergaser (keine Vorkompression)
elektromagnetische Hochspannungszündung
1916 Bayerische Motorenwerke gegründet.
Antrieb durch Schwungräder des Motors.
1923 Erste Lastkraftwagen mit Dieselmotoren von
Bild 1: Marcus-Wagen Benz-MAN (Bild 4).
1936 Daimler-Benz baut serienmäßig Pkw mit Die-
1870 Der Österreicher Marcus baut einen einfachen selmotoren.
Kraftwagen mit Zweitaktmotor (Bild 1). 1938 Gründung des VW-Werkes in Wolfsburg.
1873 Christian Reitmann, geb. Österreicher, entwi-
1949 Erster Niederquerschnittsreifen und erster
ckelte erstmals einen Viertakt-Gasmotor.
Stahlgürtelreifen von Michelin.
1876 Erster Gasmotor in Viertakt-Arbeitsweise von
1954 Wankel baut den Kreiskolbenmotor (Bild 4).
Otto und erster Gas-Zweitaktmotor des Eng-
länders Clerk.
1883 Daimler und Maybach entwickeln den ersten
schnelllaufenden Viertakt-Benzinmotor mit
Glührohrzündung. NSU-Spider mit Wankelmotor,
1885 Erstes Automobil von Benz (1886 patentiert). Benz-MAN Lastwagen, 5 K 3 1963, 500 cm3, 37 kW bei
1. Diesel-LKW, 1923 6000 min–1, 153 km/h
Erstes motorgetriebenes Zweirad von Daim-
ler. Bild 4: Lkw mit Dieselmotor, Pkw mit Wankelmotor
1886 Erste Vierradkutsche mit Benzinmotor von
Daimler (Bild 2). 1966 Elektronisch gesteuerte Benzineinspritzung
(D-Jetronic) von Bosch eingeführt.
1887 Bosch erfindet die Abreißzündung.
1970 Sicherheitsgurte für Fahrer und Beifahrer.
1889 Der Engländer Dunlop stellt erstmals pneuma-
tische Reifen her. 1978 Das Anti-Blockiersystem (ABS) für Bremsen
wird erstmalig von Mercedes-Benz eingebaut.
1893 Maybach erfindet den Spritzdüsenvergaser.
Diesel patentiert das Arbeitsverfahren für 1984 Einführung von Airbag und Gurtstraffer.
Schwerölmotoren mit Selbstzündung. 1985 Einführung von geregelten Katalysatoren
1897 MAN stellt den ersten betriebsfähigen Diesel- (Lamdasonde) für bleifreies Benzin.
motor her. 1997 Elektronische Fahrwerk-Regelsysteme (ESP).
1897 Erstes Elektromobil v. Lohner-Porsche (Bild 2). Toyota baut ersten Pkw mit Hybridantrieb.
Alfa Romeo führt das Common-Rail Direct In-
jection (CDI)-System bei Dieselmotoren ein.
2000 Einführung von Fahrerassistenzsystemen wie
z. B. Abstandsregelassistenten.
2008 Einführung von Elektrofahrzeugen in Großserie.
Daimler Motorwagen, 1886 Elektromobil, 1897 2014 Einführung von Brennstoffzellenfahrzeugen
1 Zylinder, Bohrung 70 mm System Lohner-Porsche
Hub 120 mm, 0,46 ä Transmissionsloser Antrieb in Großserie bei Toyota.
0,8 kW bei 600 min–1, 18 km/h mit Radnaben-Elektromotor
2015 Einsatz von Fahrzeugen für Autonomes Fah-
Bild 2: Daimler Motorwagen und erstes Elektromobil ren im Straßenverkehr.
12 1 KRAFTFAHRZEUG

1 1.2 EINTEILUNG DER STRASSENFAHRZEUGE

Straßenfahrzeuge

Einspurige Mehrspurige • Gelenk-Deichselanhänger


Anhängefahrzeuge z.B.
Kraftfahrzeuge Kraftfahrzeuge • Starr-Deichselanhänger

Krafträder Personenkraft- Nutzkraftwagen Sonder- und Selbstfahrende


wagen Kommunalfahrzeuge Arbeitsmaschinen
z.B.: z.B.: z.B.: z.B.: z.B.:
• Motorräder • Coupé • Kleintransporter • Abfallsammel- • Abschleppwagen
• Motorroller • Kombi • Kleinbus fahrzeuge • Erntemaschinen
• Fahrräder mit • Cabriolet • Lastkraftwagen • Einsatzfahrzeuge • Autokran
Hilfsmotor • Limousine • Omnibus • Straßen- • Straßenwalze
• E-Bike und • Sportwagen • Sattelzug- reinigungs- • Schneepflug
Pedelec maschine fahrzeuge

Bild 1: Übersicht Straßenfahrzeuge

• Nutzkraftwagen (Nkw). Sie sind zum Transport von


Straßenfahrzeuge sind alle Fahrzeuge, die zum Be- Personen, Gütern und zum Ziehen von Anhängefahr-
trieb auf der Straße vorgesehen sind, ohne an Gleise zeugen bestimmt.
gebunden zu sein. • Sonder- und Kommunalfahrzeuge. Sie sind hoch-
spezialisierte Fahrzeuge, gebaut für einen bestimm-
Kraftfahrzeuge besitzen immer einen maschinellen An- ten Einsatzzweck, z. B. Einsatzfahrzeuge für Polizei
trieb und können in ein- und mehrspurige Kraftfahrzeu- und Feuerwehr.
ge eingeteilt werden (Bild 1). • Selbstfahrende Arbeitsmaschinen. Sie besitzen fest
mit dem Fahrzeug verbundene Einrichtungen zur
■ Einspurige Kraftfahrzeuge Verrichtung von Arbeiten, z. B. Fahrzeuge für den
Straßenbau oder Erntemaschinen.
Krafträder sind einspurige Kraftfahrzeuge, deren Rä-
der hintereinander angeordnet sind. Sie können einen ■ Anhängefahrzeuge
Beiwagen mitführen. Die Eigenschaft als einspuriges Sie verfügen über keinen eigenen Antrieb und dienen
Kraftrad bleibt erhalten, da die hinteren Räder nicht zum Transport von Gütern. Sie sind mit einer Deichsel
mit einer Achse verbunden sind. Auch das Ziehen ei- über die Anhängekupplung mit einem Zugfahrzeug
nes Anhängers ist möglich. Zu den Krafträdern zäh- verbunden.
len:
• Motorräder. Sie zeichnen sich durch ein niedriges
Leistungsgewicht aus und verfügen über bis zu zwei
1.3 AUFBAU EINES KRAFT-
Sitzplätze. FAHRZEUGS
• Motorroller. Sie verfügen über einen freien Durch-
Ein Kraftfahrzeug besteht aus mehreren Baugrup-
stieg zwischen Lenker und Sattel. Die Füße stehen
pen, deren Teilsystemen und einzelnen Bauteilen. Sie
auf einem Bodenblech und sind durch eine Verklei-
wirken funktional zusammen und bilden eine Einheit.
dung vor Schmutz geschützt.
• Fahrräder mit Hilfsmotor. Sie haben Merkmale von
Baugruppen. Die Festlegung der Baugruppen und die Zu-
Fahrrädern, z. B. Tretkurbeln, fehlende Signalanlage
ordnung von Baugruppen zueinander sind nicht eindeutig
(Mofa, E-Bike, Pedelec).
festgelegt. So kann z. B. das Getriebe als eigene Baugrup-
pe gelten oder als Unterbaugruppe dem Antriebsstrang
■ Mehrspurige Kraftfahrzeuge zugeordnet werden. Eine mögliche Zuordnung der Haupt-
• Personenkraftwagen (Pkw). Sie sind hauptsächlich baugruppen ist im Bild 1, Seite 13, dargestellt.
zum Transport von Personen, deren Gepäck oder Folgende sechs Hauptbaugruppen werden unterschie-
von Gütern bestimmt. Sie können auch Anhänger den: Antriebseinheit, Antriebsstrang, Komfort- und
ziehen. Die Zahl der Sitzplätze ist einschließlich Fah- Sicherheitssysteme, Fahrzeugaufbau, Fahrwerk und
rer auf neun beschränkt. elektrische Anlage.
1 KRAFTFAHRZEUG 13

Komfort- und Fahrzeug- Elektrische


Antriebseinheit Antriebsstrang Fahrwerk
Sicherheitssysteme aufbau Anlagen SimKfz
EFA

Bild 1: Mögliche Zuordnung der Hauptbaugruppen am Beispiel eines Hybrid-Kraftfahrzeugs.

Teilsysteme. Sie sind Systeme die aus einzelnen Bau- Komfort- und Sicherheitssysteme.
teilen bestehen und den Funktionsablauf der Baugrup- Sie dienen zur Unterstützung und
pen unterstützen. zum Schutz des Fahrzeugführers.
Folgende Teilsysteme können den Baugruppen zuge- Teilsysteme davon sind z. B.: Assis-
ordnet werden: tenzsysteme, Klimaanlage, Info-
tainment und Rückhaltesysteme
Antriebseinheit (z. B. Airbag und Gurtstraffer).
Verbrennungsmotor. Er stellt die Fahrwerk. Es ist verantwortlich für
Antriebsenergie für die Bewegung die Fahrdynamik, den Fahrkomfort
des Kraftfahrzeugs bereit. Teilsys- und die Fahrsicherheit eines Kraft-
teme des Verbrennungsmotors fahrzeugs. Teilsysteme eines Fahr-
sind z. B.: Motorschmierung, -küh- werks sind z. B.: Lenkung, Radauf-
lung, -steuerung und -elektrik, Ab- hängung, Federung, Bremsen und
gasanlage. Räder.
Elektroantrieb. Er wird bei Hybrid- Fahrzeugaufbau. Er bildet das
fahrzeugen zur Antriebsunterstüt- Grundgerüst des Fahrzeugs und
zung und bei Elektrofahrzeugen als übernimmt die Tragfunktion aller
Hauptantrieb eingesetzt. Teilsyste- Baugruppen. Außerdem dient er
me des Elektroantriebs sind z. B.: dem Schutz der Fahrzeuginsassen
E-Maschine, Hochvoltbatterie und vor Umwelteinflüssen und Unfäl-
Leistungselektronik. len.
Antriebsstrang. Er dient zur Über- Elektrische Anlagen. Sie dienen
tragung der Antriebsenergie auf z. B. der Bereitstellung der elektri-
die Antriebsräder. Teilsysteme des schen Energie sowie der Steuerung
Antriebsstrangs sind z. B.: Kupp- und Regelung. Teilsysteme sind
lung, Getriebe, Achsgetriebe sowie z. B.: Datenübertragungssysteme,
Gelenk- und Antriebswellen. Generator und Beleuchtungsan-
lage.
14 1 KRAFTFAHRZEUG

■ Gesamtsystem
1 1.4 TECHNISCHES SYSTEM Alle Teilsysteme zusammen bilden das Gesamtsystem
KRAFTFAHRZEUG Kraftfahrzeug. Das EVA-Prinzip lässt sich auch auf Ge-
Jede Maschine bildet ein technisches Gesamtsystem. samtsysteme anwenden (Bild 2).

Für jedes Teil- und Gesamtsystem gilt das EVA-


Elektrofahrzeug
Prinzip: Bewegungs-
• Eingabe (Eingangsgrößen, Input) von außerhalb energie
Elektrische
der Systemgrenze. Energie
• Verarbeitung innerhalb der Systemgrenze.
• Ausgabe (Ausgangsgröße, Output), die über die Wärme
Systemgrenze an die Umgebung geht.

Systemgrenze
Grafisch wird ein technisches System durch ein Recht-
eck dargestellt. Die Eingangs- und Ausgangsgrößen Bild 2: Gesamtsystem Kraftfahrzeug
werden als Pfeile gekennzeichnet. Die Anzahl der Pfei-
le hängt von der Anzahl der jeweiligen Eingangs- bzw. Werden die Systemgrenzen um das Kraftfahrzeug ge-
Ausgangsgrößen ab. legt, so wird es in der Systembetrachtung gegen die
Das Rechteck bildet die Systemgrenze, welches ein Umwelt wie Luft und Fahrbahn abgegrenzt.
technisches System nach außen hin abgrenzt (Bild 1 Bei einem Elektrofahrzeug überschreitet Eingangssei-
und 2). Je enger die Systemgrenzen gezogen werden, tig z. B. nur elektrische Energie die Systemgrenze und
desto kleiner werden die Teilsysteme. Diese bestehen ausgangsseitig die Bewegungs- sowie Wärmeenergie
aus einzelnen Bauteilen. (Bild 2).

Eingabe Verarbeitung Ausgabe ■ Einteilung technischer Systeme nach der


E V A
Verarbeitung
Verbrennungsmotor Technische Systeme werden nach Art der Verarbeitung
innerhalb ihrer Systemgrenze unterschieden (Bild 3):
• Stoffumsetzende Systeme, z. B. Schmier- und Kühl-
Bewegungs- system eines Verbrennungsmotors.
energie
Luft • Energieumsetzende Systeme, z. B. Verbrennungs-
und Elektromotor.
Wärme • Informationsumsetzende Systeme, z. B. Datenüber-
tragungssysteme und Steuergeräte.
Kraftstoff
Abgas

Systemgrenze

Bild 1: Teilsystem Verbrennungsmotor

■ Teilsystem
Eingabe. Auf der Eingangsseite eines Verbrennungs-
motors wird dieser mit Luft und Kraftstoff versorgt.
Verarbeitung. Im Verbrennungsmotor wird das Luft-
Kraftstoffgemisch verbrannt.
Informations- Stoff- Energie-
Ausgabe. Auf der Ausgangsseite werden Bewegungs- umsetzung umsetzung umsetzung
energie als nutzbare Energie, sowie Wärme und Abgas
als Verlustenergie abgegeben. Bild 3: Systeme unterteilt nach Art der Verarbeitung

Das Teilsystem Verbrennungsmotor ist über weitere


Teilsysteme wie z. B. Kupplung, Getriebe, Achsgetrie-
■ Stoffumsetzende Systeme
be, Antriebswellen mit den Antriebsrädern verbunden.
Bei stoffumsetzenden Systemen werden Stoffe so
Damit ein Kraftfahrzeug seine Hauptfunktionen erfül- verändert, dass sie eine Form erhalten (Formände-
len kann, müssen alle Teilsysteme funktional zusam- rung) oder sie werden von einem Ort zum anderen
menwirken. Nur so ist eine vollständige und korrekte transportiert (Lageänderung).
Funktionsweise gewährleistet.
78

3 STEUERUNGS- UND REGELUNGSTECHNIK

Steuerkette (Bild 1). Sie wird gebildet von den Bauglie-


3.1 GRUNDLAGEN dern der Steuerung, die in Kettenstruktur, von Bauglied
Steuerungs- und Regelungssysteme sorgen für das zu Bauglied, aufeinander wirken. Die Steuerkette wird
Zusammenwirken von Teilsystemen innerhalb eines unterteilt in Steuereinrichtung und Steuerstrecke.
Gesamtsystems. Außerdem sorgen sie für das Wirken Beispiel für Fahrgeschwindigkeitssteuerung1) (Bild 2).
der Systeme nach außen. Im Kraftfahrzeug laufen stän- Ein Pkw mit Ottomotor soll mit gleichbleibender Ge-
dig eine Vielzahl von solchen Steuerungs- und Rege- schwindigkeit von 80 km/h gefahren werden.
lungsvorgängen ab.
Beispiele für Steuerungsvorgänge
Gemischbildungseinrichtung
• Gaswechselsteuerung durch Öffnen und Schließen
von Ventilen durch einen Nocken.
Drosselklappe
• Lenken eines Fahrzeugs durch Einschlagen der Räder.
Beispiele für Regelungsvorgänge
• Regelung des Kraftstoff-Luft-Verhältnisses auf einen
bestimmten Wert z. B. auf λ = 1
• Fahrgeschwindigkeitsregelung (Tempomat)
• Bremskraftregelung durch Antiblockiersystem (ABS)
• Kühlmitteltemperaturregelung durch Thermostat
Fahrpedal

3.1.1 STEUERN Fahrgeschwindigkeit: 80 km/h

Das Steuern (oder: die Steuerung) ist der Vorgang Bild 2: Fahrgeschwindigkeitssteuerung
in einem System, bei dem eine oder mehrere Ein-
gangsgrößen systembedingt die Ausgangsgrößen ■ Steuerungsgrößen (Bild 3)
beeinflussen. Die Steuerung kontrolliert nicht, ob
der Istwert der Ausgangsgröße mit dem Sollwert Die Geschwindigkeit 80 km/h stellt die Aufgabengrö­
der Eingangsgröße übereinstimmt. ße dar. Um sie unter gegebenen Fahrzuständen zu
erreichen, muss dem Motor eine bestimmte Gemisch-
Kennzeichnend für das Steuern ist der offene Wir­
menge zugeführt werden. Der Fahrer bringt dazu das
kungsablauf längs einer Steuerkette.
Fahrpedal in eine entsprechende Stellung. Der Pedal-

Massestrom Ausgangsgröße Steuergröße (x)


Energiefluss
Stellort
Steuerstrecke Aufgabengröße
Fahrgeschwindigkeit

Stellort Stellgröße
Störgrößen (z)
Störgröße Steigung
Stellgröße (y) Wind
Stellglied Drosselklappenöffnung

Eingangsgröße
Steuerglied
Führungsgröße (w)
Fahrpedalweg
Steuereinrichtung

Bild 1: Steuerkette Bild 3: Physikalische Größen bei der Fahrgeschwindig-


keitssteuerung
1)
Der Mensch als möglicher Regler ist bei Betrachtung dieser Steuerungssysteme nicht mit einbezogen.
3 STEUERUNGS- UND REGELUNGSTEchNIK 79

weg ist somit die Führungsgröße (w) (Eingangsgröße). (Gemischmenge) bewirkt. Die Aufgabengröße (Ge-
Durch das Fahrpedal wird die Drosselklappe im Sau- schwindigkeit = 80 km/h) kann wiederherstellt werden.
grohr in eine bestimmte Stellung gebracht. Die Dros-
selklappenöffnung ist die Stellgröße (y) für die benö-
tigte Gemischmenge. 3.1.2 REGELN
Steuereinrichtung (Bild 1). Zu ihr gehören Steuerglied
Das Regeln ist ein Vorgang in einem System, bei 3
und Stellglied. Dies sind die Bauglieder, die unmittel-
dem die Regelgröße als Istwert fortlaufend erfasst
bar für die aufgabengemäße Beeinflussung der Steu-
und mit dem Sollwert verglichen wird. Bei Abwei-
erstrecke erforderlich sind.
chungen vom Ist- zum Sollwert wird in einem Regler
der Istwert selbsttätig an den Sollwert angeglichen.
Steuerstrecke Kennzeichnend für das Regeln ist der geschlosse­
Gemischbildungs- ne Wirkungsablauf (Regelkreis).
einrichtung

Regelkreis (Bild 2). Er wird von den Baugliedern gebil-


det, die am geschlossenen Wirkungsablauf der Rege-
Stellglied Ausgangsgröße für lung teilnehmen. Der Regelkreis besteht aus Regelein­
Drosselklappe Fahrgeschwindigkeit richtung und Regelstrecke.
= Steuergröße (x)
(Gemischmenge)
Massestrom Regel-
Steuerglied Energiefluss größe
Fahrpedal
Regelstrecke
Steuereinrichtung
Stellort Stellgröße

Bild 1: Steuerkette der Fahrgeschwindigkeitssteuerung Stör-


Stellglied
größe
Steuerglied ist das Fahrpedal. Stellglied ist die Dros-
selklappe. Die Führungsgröße w (Pedalweg) ist die Regler
Eingangsgröße der Steuereinrichtung. Die Stellgrö­ Sollwert-Istwert-
Vergleicher
ße y (Drosselklappenöffnung) ist die Ausgangsgröße
der Steuereinrichtung und zugleich Eingangsgröße der Regel- Istwert
Steuerstrecke. einrichtung
Steuerstrecke. Sie umfasst den Teil der Anlage, der be-
einflusst werden muss, um die erforderliche Aufgaben- Führungsgröße (Sollwert)
größe, Fahrgeschwindigkeit, zu erreichen. Die Steuer-
Bild 2: Regelkreis
strecke ist also die Gemischbildungseinrichtung, da sie
die erforderliche Gemischmenge für die gewünschte Beispiel Fahrgeschwindigkeitsregelung
Geschwindigkeit liefert. Die Ausgangsgröße der Steu-
erstrecke wird als Steuergröße x bezeichnet. Ein Pkw mit Ottomotor soll mit einer gleichbleibenden
Geschwindigkeit von 80 km/h (Bild 3) gefahren werden.
Die Geschwindigkeit 80 km/h wird jedoch nur solan- Er ist dazu mit einer Fahrgeschwindigkeitsregelung
ge eingehalten, wie keine Störungen auf das System (Tempomat) ausgerüstet.
einwirken. Kommt der Pkw z. B. an eine Steigung, so
vermindert sich die Geschwindigkeit. Die Steigung
Gemischbildungs- Regler Eingabeteil (Tempomat)
stellt steuerungstechnisch eine Störgröße z dar. Sie einrichtung
kann von der Steuerung nicht berücksichtigt werden,
da die veränderte Aufgabengröße Geschwindigkeit Drosselklappe
nicht selbsttätig auf die Führungsgröße (Pedalweg) mit Stellmotor
bzw. Drosselklappenöffnung zurückwirkt. Die Steue-
rung hat also einen offenen Wirkungsablauf. Fällt die
Störgröße wieder weg, stellt sich die vorgesehene Ge-
schwindigkeit wieder ein.
Um die Einwirkung der Störgröße (Steigung) zu kor-
rigieren, muss der Fahrer der Steuereinrichtung eine
Drehzahlgeber
geänderte Führungsgröße (Pedalweg) eingeben. Da-
durch wird über das Steuerglied und Stellglied (Fahrpe- Fahrgeschwindigkeit: 80 km/h
dal und Drosselklappe) in der Steuerstrecke (Gemisch-
bildungseinrichtung) eine andere Ausgangsgröße Bild 3: Fahrgeschwindigkeitsregelung
367

13 ALTERNATIVE ANTRIEBSKONZEPTE

Die Erzeugung von elektrischer Energie kann durch …


Alternative Antriebskonzepte haben das Ziel, den
Verbrauch an fossilen Energieträgern zu verringern • Kernbrennstoffe,
sowie Schadstoff- und Geräuschemissionen zu mi- • Sonne, Wind oder Wasser sowie
nimieren. • Erdöl, Kohle oder Erdgas erfolgen.
Elektrische Energie kann auf zwei Arten verwendet
Als alternative Antriebskonzepte werden Antriebe be- werden:
zeichnet, welche … • Sie wird im Fahrzeug mithilfe von Batterien bzw. Ak-
• in herkömmlichen Verbrennungsmotoren den Be- kumulatoren gespeichert und für den Elektroantrieb
trieb von alternativen Kraftstoffen, z. B. Biodiesel/ verwendet.
Rapsölmethylester (RME), ermöglichen oder • Sie dient im Rahmen der Wasserstoffelektrolyse zur
• alternative Antriebsarten, z. B. Brennstoffzellenan- Erzeugung von Wasserstoff. Der Wasserstoff kann
triebe, vorsehen. im Fahrzeug gespeichert werden. Er wird mithilfe ei-
ner Brennstoffzelle in elektrische Energie umgewan-
delt und für den Elektroantrieb genutzt.
13.1 ALTERNATIVE Der durch die Elektrolyse erzeugte Wasserstoff kann
ENERGIETRÄGER für die Herstellung von synthetischen Kraftstoffen ver-
wendet werden.
Sie werden sowohl aus erschöpflichen und/oder er-
• Synthetisches Erdgas (CNG) entsteht durch die Me-
neuerbaren Energien hergestellt (Bild 1).
thanisierung von Wasserstoff und Kohlendioxid aus
Neben den aus erschöpflichen Energien hergestellten der Umwelt.
Kraftstoffen Benzin und Diesel können die folgenden al- • Synthetischer Diesel- und Benzinkraftstoff entsteht
ternativen Kraftstoffe bzw. Energien verwendet werden: durch Konvertierung bzw. Chemische Synthese von
• Erdgas Wasserstoff und Kohlendioxid aus der Umwelt.
• Wasserstoff Als Biomasse bezeichnet man Holz, Stroh, pflanzliche
• Elektrische Energie Abfälle und ähnliche natürliche Stoffe. Sie kann für
• Treibstoffe aus Biomasse die Herstellung von Pflanzenöl, RME/Biodiesel (Raps-
Erdgas kann außerdem zur Erzeugung von syntheti- ölmethylester) sowie Bioethanol verwendet werden.
schen Kraftstoffen dienen (Gas to Liquid/GtL). Diese Die Erzeugung von Kraftstoffen aus Biomasse (BtL/
Kraftstoffe verfügen über einen reduzierten Anteil an Biomass to Liquid bzw. BCO/Bio Crude Oil) ist ebenso
Schwefel und Aromaten. möglich.

Kategorie Erschöpfliche Energien Erneuerbare Energien

Ressourcen Erdöl, Kohle Erdgas Kernbrennstoffe Sonne, Wind, Wasser Biomasse

Zwischen- Gas
Elektrizität to Elektrizität
produkte
und Um- Liquid
wandlungs- GtL
verfahren Konvertierung
mit CO2 Wasser-
Wasser- stoff- Bio-
Methanisierung stoff elektro- mass
mit CO2 lyse to
Liquid
BtL

Kraftstoffe Benzin Diesel Erdgas Wasserstoff Batteriestrom Pflanzenöl RME Ethanol

Bild 1: Energien für den Antrieb von Fahrzeugen


368 13 ALTERNATIVE ANTRIEBSKONZEPTE

Bewegungsenergie in elektrische Energie). Die elektri-


13.2 TEIL- UND VOLL- sche Energie wird in der Bordnetzbatterie gespeichert
ELEKTRISCHE ANTRIEBE und entlastet somit den Generator und damit den
Sowohl vollelektrische als auch teilelektrische Antriebe Verbrennungsmotor. Der Micro-Hybrid benötigt keine
nutzen elektrische Energie für den Fahrzeugantrieb mit Hochvolt-Batterie.
dem Ziel, den Kraftstoffverbrauch und den CO2-Aus- Mild-Hybrid. Er besitzt eine kleine Elektro-Maschine,
stoß zu verringern. die den Verbrennungsmotor in bestimmten Fahrsitu-
Vollelektrischer Antrieb. Der Antrieb erfolgt aus- ationen unterstützt. Die Leistung der Elektro-Maschine
schließlich durch Elektromotoren. sowie die Batteriekapazität reichen für rein elektrisches
Teilelektrischer Antrieb (Hybridantrieb). Er ist eine Fahren nicht aus.
Kombination aus einem Verbrennungsmotor und ei- Full-Hybrid. Er ermöglicht das Fahren ausschließlich
nem oder mehreren Elektromotoren. mit Benzin- oder Elektromotor oder ggf. auch die Kom-
Die Übersicht (Bild 1) unterscheidet die folgenden Sys- bination beider Antriebsquellen.
teme: Plug-In-Hybrid. Er verfügt über eine Batterie, die zu-
• Micro-Hybrid (ohne elektrischen Antrieb) sätzlich über das Stromnetz geladen werden kann. Die
• Mild-Hybrid Batterie des Plug-In-Hybrid verfügt über eine größere
• Full-Hybrid Kapazität als die Batterie eines Full-Hybrid-Fahrzeu-
• Plug-in-Hybrid ges.
• Extended Range Electric Vehicle (EREV)
Extended Range Electric Vehicle (EREV). Unter ihnen
• Battery Electric Vehicle (BEV)
versteht man Elektrofahrzeuge, die über einen zusätz-
Die Systeme unterscheiden sich anhand der folgenden lichen Verbrennungsmotor verfügen. Der Motor dient
Funktionen: ausschließlich der Erzeugung elektrischer Energie, falls
• Regeneratives Bremsen die Kapazität der Batterie nicht ausreicht. Damit kann
• Start-Stopp die Reichweite des Fahrzeugs verlängert werden.
• Drehmomentunterstützung Battery Electric Vehicle (BEV). Diese Fahrzeuge ver-
• Elektrisches Fahren fügen über keinen Verbrennungsmotor und werden
Micro-Hybrid. Die Energieeinsparung erfolgt durch ausschließlich rein elektrisch betrieben. Die Reichwei-
die Start-Stopp-Funktion sowie durch Rekuperation te des Fahrzeugs hängt neben der Fahrweise auch von
bzw. Bremsenergierückgewinnung (Umwandlung von der Kapazität der Batterie ab.
13

Ohne elektri- Vollelektrischer


Teilelektrische Antriebe
schen Antrieb Antrieb

EREV BEV
Micro-Hybrid Mild-Hybrid Full-Hybrid Plug-in-Hybrid (Extended Range (Battery
Electric Vehicle) Electric Vehicle)

Regeneratives Regeneratives Regeneratives Regeneratives Regeneratives Regeneratives


Bremsen Bremsen Bremsen Bremsen Bremsen Bremsen

Start-Stopp Start-Stopp Start-Stopp Start-Stopp

Drehmoment- Drehmoment- Drehmoment-


unterstützung unterstützung unterstützung

Elektrisches Elektrisches Elektrisches Elektrisches


Fahren Fahren Fahren Fahren

Bild 1: Teil- und Vollelektrische Antriebe


764

22 ZWEIRADTECHNIK

Der Antrieb erfolgt durch 2- oder 4-Taktmotoren, die


22.1 KRAFTRADARTEN luft- oder wassergekühlt sind. Sie erzeugen eine Leis-
tung von ca. 1,5 kW … 3,3 kW bis 4,7 Nm Drehmoment,
Krafträder sind einspurige Fahrzeuge mit zwei Rä- bei Drehzahlen bis 8500 1/min. Zum Fahren wird benö-
dern. Man darf mit ihnen auch Anhänger ziehen. Sie tigt: Betriebserlaubnis, Führerschein Klasse AM (ab 15
können Beiwagen mitführen, wobei die Eigenschaft Jahre), Helm und Versicherungskennzeichen.
als Kraftrad erhalten bleibt. Krafträder müssen mit
Sturzhelm gefahren werden.

Man unterscheidet:
• Fahrräder mit Hilfsmotor, z. B. Pedelec
• Kleinkrafträder, z. B. Roller, S-Pedelec, Elektroscooter
• Leichtkrafträder
• Krafträder, z. B. Motorroller
• Motorräder, Motorräder mit Beiwagen Bild 1: Kleinkraftroller Bild 2: Kleinkraftrad

■ Enduro Kleinkraftrad (Bild 2)


22.1.1 FAHRRÄDER MIT HILFSMOTOR Diese Zweiradvariante hat die gleichen Motorvarianten
wie die Roller. Das 5- oder 6-Gang-Getriebe ist manuell
Es sind ein- oder zweispurige Fahrzeuge deren Mo- über Fußrasten zu schalten.
torhubraum 50 cm3 nicht überschreiten darf und ■ S-Pedelec (Pedal Electric Cycle)
deren maximale Fahrgeschwindigkeit auf 25 km/h
Es gilt als Kleinkraftrad, wenn die Nennleistung max.
begrenzt ist.
4 kW beträgt und der Elektromotor bis zu einer max.
Geschwindigkeit von 45 km/h unterstützt. Zum Fahren
Sie können sowohl durch einen Motor als auch mit wird benötigt: Führerschein Klasse AM oder Klasse B,
Tretkurbeln angetrieben werden. Gemäß Kraftfahrge- Betriebserlaubnis und Versicherungskennzeichen.
setz und Straßenverkehrsordnung gelten sie nicht als
Kraftfahrzeuge, sondern als Fahrräder. ■ Elektro-Scooter (Bild 3)
Es ist ein Roller mit Elektroantrieb, der eine max. Ge-
Motoren. Es werden vorwiegend gedrosselte 1-Zylin-
schwindigkeit bis 45 km/h erreichen darf.
der-2T-Hubkolbenmotoren mit Leistungen von 0,5 kW
bis 3,7 kW, bei Drehzahlen von bis zu 6000 1/min ein- Aufbau. Die Batterie mit 48-V-Spannung besitzt eine
gesetzt. Kapazität von bis zu 3,7 kWh. Sie versorgt den im Hin-
terrad angebrachten Elektro-Nabenmotor, der bis zu
1,8 kW leistet. Ein Controller regelt, angesteuert vom
■ Pedelec Drehgriff, die Drehzahl des Motors. Die Reichweite be-
Es wird auch E-Bike oder Elektrofahrrad genannt und trägt mit einem Akku ca. 50 km. Die Ladezeit beträgt
ist ein Fahrrad mit Elektromotor, der bis 25 km/h mit ca. 2–3 Stunden. Ein Anzeigeinstrument informiert
nicht mehr als 600 W unterstützt. Es besteht zum Füh- über Fahrgeschwindigkeit, gefahrene Wegstrecke und
ren kein Mindestalter, keine Helm- und Führerschein- Ladezustand.
pflicht.

22.1.2 KLEINKRAFTRÄDER
(§ 2 KFG, KLASSE L1e)
(BILD 1, 2 UND BILD 3)

Es sind einspurige Fahrzeuge deren Motorhubraum


auf 50 cm3 begrenzt ist. Die maximale Fahrgeschwin-
digkeit von 45 km/h darf nicht überschritten werden.
Bild 3: Elekto-Scooter mit 1,8 kW Leistung
22 ZWEiRADTECHNiK 765

Motoren. Es werden vorwiegend 1-Zylinder-2- oder


22.1.3 LEICHTKRAFTRÄDER 4-Taktmotoren verwendet.
(KLASSE L3e-A1)
Motordaten:
Es sind ein- oder zweispurige Fahrzeuge mit zwei Hubraum Leistung Drehzahl
oder drei Rädern. Diese Motorräder oder Motorrol-
3
ler dürfen maximal 125 cm3 und eine maximale Leis- bis 125 cm bis 10,6 kW 9200 1/min
tung von 11 kW besitzen. bis 745 cm3 bis 41 kW 7000 1/min

Der Antrieb erfolgt meist mit 1-Zylinder-4-Taktmoto- Antriebsstrang. Die Kraftübertragung erfolgt meist
ren, die mit Luft oder Wasser gekühlt werden. Weiter über eine kompakte Triebsatzschwinge auf die Hinter-
können sie mit ABS oder einer Kombibremse (CBS) räder. Sie besteht aus:
ausgestattet sein. Die Kraftübertragung erfolgt i.d.R. • Motor • Variator
über Kette mit einem manuell zu schaltenden 5- oder • Kupplung • Hinterradgetriebe
6-Gang-Getriebe. Diese Fahrzeuge sind betriebserlaub-
Triebsatzschwinge (Bild 3). Sie ist meist als zweiteili-
nis-, zulassungs- und haftpflichtversicherungspflichtig.
ges Motor- und Antriebsgehäuse ausgeführt und ist
Sie müssen ein amtliches Kennzeichen haben und sind
im Rahmen schwenkbar gelagert. Sie dient gleichzeitig
deshalb nach KFG § 57a überprüfungspflichtig. Zum
als Schwinge zur Führung des Hinterrades und Auf-
Fahren ist die Fahrerlaubnis der Klasse A1 notwendig.
nahme des Feder-Dämpferelements. Die Kurbelwelle
Diese kann ab dem 16. Lebensjahr erworben werden.
ist mit dem treibenden Riemenscheibenpaar (Variator)
Sie werden in allen Zweiradvarianten, z. B. als Cruiser,
verbunden.
Tourer, Enduro, Supermoto oder als Sportmotorräder
(Bild 1) angeboten.
Motor Keilriemen

Schwenk- Befestigung
lager Federelement

SimKfz
Variator Getriebe EFA

Bild 3: Triebsatzschwinge
3
Bild 1: Leichtkraftrad, Sportmotorrad, 125 cm , 9,8 kW Variator (Bild 4). Er besteht aus einem treibenden und
getriebenen Riemenscheibenpaar, das seinen Durch-
messer variieren kann (stufenlose Übersetzung).
22.1.4 MOTORROLLER
Wirkungsweise. Beim Anfahren hat das Antriebsschei-
benpaar wegen der innen anliegenden Gleitrollen im
Es sind 1- oder 2-spurige Fahrzeuge mit zwei oder
Variator einen kleineren wirksamen Scheibendurch-
drei Rädern. Sie werden als Motorroller oder Motor-
messer. Das hintere Scheibenpaar hat einen großen
dreiräder (Bild 2) mit Motorhubraum > 50 cm3 und
Durchmesser (große Übersetzung ins Langsame). Steigt
einer Fahrgeschwindigkeit > 45 km/h angeboten.
die Antriebsdrehzahl, werden die Gleitrollen durch die
Fliehkraft im Variator nach außen gedrückt und der wirk-
Bei Motorrollern ist das Triebwerk verkleidet und es be- same Durchmesser vergrößert sich. Die Übersetzung
findet sich im hinteren Teil des Fahrzeugs oder in dem verringert sich und die Abtriebsdrehzahl steigt.
als Triebsatzschwinge (Bild 3) ausgeführten Motor- und
Anfahrkupplung. Sie sitzt auf der Abtriebswelle und ist
Getriebegehäuse. Sie werden je nach Verkleidung und
als Fliehkraftreibungskupplung ausgeführt.
Ausführung als City-, Fun-, Sport-, Klassik-, Allround-
oder Komfortroller angeboten. Zahnradgetriebe. Es befindet sich auf der Abtriebswel-
le und übersetzt ins Langsame.

Anfahren Rad
Zahnrad-
kleiner Antrieb Getriebe 22
Abtrieb
Durch- großer
messer Durch-
Keilriemen messer
Gleit-
rollen Fliehkraft-
Variator kupplung
3
Bild 2: Kraftroller, 350 cm , 25 kW, 7500 1/min Bild 4: Übersetzungen beim Anfahrvorgang
786

23 NUTZFAHRZEUGTECHNIK

Nutzkraftwagen (Nkw)
sind zum Transport von Personen, Gütern und
zum Ziehen von Anhängefahrzeugen bestimmt

Lastkraftwagen
zum Gütertransport

Kleintransporter
zum Personen- und Gütertransport

Zugmaschine
zum Ziehen von Anhängefahrzeugen

Kraftomnibus
zur Personenbeförderung

Bild 1: Einteilung der Nutzkraftwagen

23.1 EINTEILUNG
Nutzfahrzeuge lassen sich nach ihrem Verwendungs-
zweck einteilen:
Kleintransporter (Bild 2). Mit geschlossenem Kasten
oder Pritsche mit Einfach- bzw. Doppelkabine dienen
sowohl zum Personen- als auch zum Gütertransport. Bild 4: Speziallastkraftwagen

Kraftomnibus (Bild 5). Je nach Ausführung kann er als


Reisebus, Linien- oder Spezialbus verwendet werden.

Bild 2: Kleintransporter

Vielzwecklastkraftwagen (Bild 3). Mit ihm können Gü-


ter auf einem offenen Aufbau, z. B. Pritsche, oder ge- Bild 5: Reisebus
schlossenem Aufbau, z. B. Kasten, transportiert werden.
Zugmaschinen (Bild 6). Sattelzugmaschinen sind mit
Sattelkupplungen zur Aufnahme eines Sattelanhän-
gers ausgerüstet. Beide zusammen bilden das Sattel-
kraftfahrzeug. Zugmaschinen werden nur zum Ziehen
von Anhängerfahrzeugen verwendet.

Bild 3: Vielzwecklastkraftwagen

Spezialkraftwagen (Bild 4). Diese Fahrzeuge haben ei-


nen besonderen Aufbau. Weiter können auch spezielle
Einrichtungen oder Ausrüstungen vorhanden sein, die
vom Einsatzzweck bestimmt werden, z. B. Tank oder
Silowagen, Müllfahrzeuge. Bild 6: Zugmaschinen
23 NUTZFAHRZEUGTEcHNiK 787

23.2 ABMESSUNGEN VON NFZ Einachsanhänger 10 t + zus. Stütz-


last Anhänger-
kupplung
Die wichtigsten Abmessungen wie z. B. Breite, Höhe
und Länge eines Nfz sind in Österreich gesetzlich durch Anhänger mit 2 Achsen 18 t
die KDV, die der EU-Richtlinie 96/53/EG entspricht, fest-
gelegt (Bild 1).
Abmessungen, die nicht direkt durch Gesetze festge- Anhänger mit 3 Achsen 24 t
legt werden, sind z. B. Radstand, Rahmenhöhe und
-länge, Überhanglänge und Bodenfreiheit.
Motorwagen mit 2 Achsen 18 t
Höhe und Breite. Die maximal zulässige Breite von
Nfz beträgt innerhalb der EU 2,55 m, außerhalb der EU
2,50 m. Die maximale Höhe von Nfz ist in Europa (ohne Motorwagen mit 3 Achsen 25 t
England) auf 4 m beschränkt. wenn Antriebsachse mit 26 t
Doppelbereifung und Luft-
federung bzw. als gleich-
wertig anerkannte Feder-
ung ausgerüstet ist

4m Motorwagen mit 4 oder 32 t


mehr Achsen
EUROPA

Sattelzug mit 5 oder 6 40 t


12m 2,55 m Achsen, Sattelzugmaschine
mit mindestens 3 Achsen
mit 40-Fuß-ISO-Container 44 t
im kombinierten Verkehr

Gliederzug mit 5 oder 40 t


6 Achsen

18,75 m Bild 2: Zulässige Gesamtmassen in der EU

Bild 1: Max. Höhe, Breite und Länge

Länge. Einzelfahrzeuge dürfen eine maximale Länge 23.4 BELADUNGSVORSCHRIFTEN


von 12 m haben. Die maximal zulässige Gesamtlänge
für Gliederzüge beträgt 18,75 m, für Sattelzüge 16,50 m. Nach § 101 KFG ist die Ladung ausreichend zu si-
chern. Bei einer Vollbremsung oder einem plötzli-
chen Ausweichmanöver darf sie weder verrutschen
23.3 ZULÄSSIGE MASSEN noch umfallen.
VON NFZ Dabei sind die anerkannten Regeln der Ladungssi-
Zulässige Achslast. Sie bezeichnet die Gesamtlast ei- cherung zu beachten.
ner Achse oder Achsgruppe, die nicht überschritten
werden darf. Nach § 101(1a) KFG ist der Fahrzeugführer dafür verant-
Die zulässigen Achslasten eines Nfz bestimmen sein wortlich, dass der Lastzug und die Ladung vorschrifts-
zulässiges Gesamtgewicht bzw. die Gesamtmasse und mäßig sind. Die Verkehrssicherheit des Fahrzeugs darf
somit die maximal mögliche Zuladung. durch die Ladung nicht beeinträchtigt werden.
Zulässige Gesamtmasse ist die Masse eines Fahrzeugs Über die vordere Fahrzeugbegrenzung darf generell
oder einer Fahrzeugkombination, die nicht überschrit- keine Ladung hinausragen. Nach hinten darf sie bis zu
ten werden darf. Es setzt sich zusammen aus der Sum- 1,5 m hinausragen. Bei einer Wegstrecke von weniger
me von Leergewicht und maximaler Zuladung des als 100 km, darf die Ladung bis zu 3 m hinausragen. Es
Fahrzeugs (Bild 2). muss generell eine rote Kennzeichnung (Fahne oder
Mindestmotorleistung. Um bei maximaler Zuladung Schild 30 cm × 30 cm) angebracht sein.
ein ausreichendes Beschleunigungsvermögen zu ge- Daraus leiten sich folgende Pflichten des Fahrzeugfüh-
währleisten, schreibt der Gesetzgeber eine Mindest- rers ab:
motorleistung vor.
• Er muss vor Fahrtantritt den verkehrssicheren Zu-
stand seines Fahrzeugs kontrollieren.
Gemäß § 1b KDV muss die Motorleistung von Om- 23
• Er muss den verkehrssicheren Zustand der Ladung
nibussen, Lkw, Sattel- und Gliederzügen mehr als
kontrollieren bzw. herstellen.
5 kW (6,0 PS) pro Tonne der zulässigen Gesamtmas-
• Er darf bei einem Mangel die Fahrt nicht antreten,
se betragen.
wenn dieser die Verkehrssicherheit beeinträchtigt.
788 23 NUTZFAHRZEUGTEcHNiK

Während bei den Kleintransportern modifizierte


23.5 NKW-MOTOREN Pkw-Dieselmotoren bis 3-l-Hubraum als Antrieb die-
nen, werden bei mittelschweren und schweren Nutz-
fahrzeugen je nach zulässigem Gesamtgewicht und
Einsatz des Fahrzeugs, Motoren bis 14-l-Hubraum ver-
wendet.
Dies führt dazu, dass Nutzkraftwagen ein Höchst-
drehmoment von 1500 Nm bis 3000 Nm abgeben kön-
nen. Das Motordrehmoment bleibt über ein breites
Drehzahlband nahezu konstant hoch.
Häufig haben die Motoren 6 bzw. 8 Zylinder und sind
als Reihen- bzw. V-Motoren ausgeführt.
Moderne Nutzkraftwagen-Dieselmotoren arbeiten sehr
verbrauchsgünstig mit Volllastwerten des spezifischen
Kraftstoffverbrauchs unter 200 g/kWh. Lastzüge und
Sattelkraftfahrzeuge kommen damit bei 40 t Gesamt-
gewicht auf mittlere Kraftstoff-Streckenverbräuche von
etwa 25 l/100 km … 40 l/ 100km bei Laufleistungen von
Bild 1: Motor für schwere Nutzfahrzeuge weit über 1 000 000 km ohne größere instandsetzung.
Motorkennlinen. Bild 2 zeigt die Motorkennlinien eines
Anforderungen an moderne Nutzfahrzeugmotoren
6-Zylinder-Reihenmotors mit common-Rail-Einsprit-
sind:
zung und Abgasturboaufladung mit zwei Einlass- und
• geringer Verbrauch zwei Auslassventilen je Zylinder.
• geringer Schadstoffausstoß
• hohe Lebensdauer
• gleichbleibend hohes Drehmoment über dem nutz- 250
baren Drehzahlbereich
• große Wartungsintervalle KW
• wartungsfreundlicher Aufbau.
210
in Nutzkraftwagen kommen heute wegen des besse-
Leistung

ren Wirkungsgrades und dem daraus resultierenden 190


geringeren spezifischen Verbrauch, fast ausschließlich
aufgeladene Dieselmotoren zum Einsatz. 170
in Tabelle 1 sind beispielhaft Kenngrößen von Pkw-
150
und Nkw-Motoren gegenübergestellt.
130
Tabelle 1: Vergleich von Pkw- und Nkw-Motoren
250 KW
Otto-Motor Turbo-Diesel-Motor 110
213 KW
Pkw Nkw 90 184 KW
Mind.
200 000 km 250 000 km 1,5 Mio. 70
Laufleistung 600 900 1200 1500 1800 min–1 2400
Volllastanteil 5–10 % 5–10 % ~30 % Drehzahl

Literleistung 25–100 KW 25–100 KW 10–45 KW Bild 2: Leistungskennlinie von Lkw-Motoren


Nenndrehzahl 5000–7500 3500–5500 1700–3500
1/min 1/min 1/min Je nach Anforderung, wie z. B. Einsatz bei Kurz-, Mit-
Motor- tel-, Langstrecke oder Schwerlastverkehr, gibt es ver-
10–15 % 10–20 % 60–100 % schiedene Motorversionen, wobei die Komponenten
Bremsleistung
der Motormechanik (Rumpfmotor) meist unverändert
Hubraum 1–6 l 1–6 l 3–14 l
bleiben.
Ladedruck … 1,5 bar … 2 bar … 2,8 bar
Die Leistungs- und Drehmomentabstufung erfolgt
Leistungs- 1,3–5 1,8–5 2,5–8 durch eine Veränderung an folgenden Systemen:
gewicht kg/KW kg/KW kg/KW
23 • Gemischaufbereitung
Wirkungsgrad bis ~35 % bis ~45 % bis ~45 %
• Ladersystem
Verbrauch 3 … 20 3 … 15 25 … 40 • Motorsteuergerät (Kennfeld)
l/100km l/100km l/100 km
• Abgasnachbehandlungssystem.

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