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Name der Epoche Expressionismus

Die Bezeichnung „Expressionismus“ hat ihren Ursprung in den lateinischen Wörtern „ex“ und
„premere“. Wörtlich übersetzt bedeuten diese „ausdrücken“; sie stehen aber im weiteren Sinne
dafür, dass etwas von innen nach außen gekehrt wird. Diese Epoche ist eine Zeit der
Ausdruckskunst, in welcher die Autoren ihre innere Wirklichkeit der Außenwelt zeigen. Dies
wird nicht nur durch die Inhalte, sondern auch durch neue Techniken wie assoziative
Sprechtechnik und Aufbrechen der Syntax erreicht.

Merkmale der Literaturepoche Expressionismus

 In vielen expressionistischen Werken wollen die Protagonisten der Rationalität und Langeweile
ihres Alltags entfliehen. Sie suchen stattdessen Rausch- und Traumwelten sowie ekstatische
Erfahrungen, die ein sinnliches Erleben ermöglichen.
 Die explosionsartige Vergrößerung der Großstädte und daraus resultierende Reizüberflutung war
einer der Katalysatoren dieser Epoche. Die Menschen fühlten sich oft in der Anonymität der
Großstadt verloren und waren von der fortschreitenden Industrialisierung überfordert. Auch
politische Konflikte beeinflussten die Autoren dieser Zeit in ihrem Wirken. All diese neuen
Entwicklungen führten zu einem Gefühl der Verlorenheit, das viele expressionistische Werke
thematisch dominiert.
 Der Expressionismus hat auch revolutionäre Züge: Die Wertvorstellungen des
Bürgertums galten als überholt, spießig und verlogen. Darum sollte der alte Mensch
durch einen neuen Menschen ersetzt werden. Dadurch entstand ein Generationenkonflikt,
der gleichzeitig zu einem politischen Konflikt führte. Krieg war schon fast eine
Wunschvorstellung der Expressionisten, bei der durch einen großen Knall die Lähmung
der Gesellschaft aufgehoben werden sollte. Aus diesem Chaos sollte dann etwas Neues
entstehen.
 Oft sind Tod und das Ende der Welt ein Thema in expressionistischen Werken, da der
Wunsch nach einer neuen Welt besonders unter den jüngeren Menschen immer größer
wurde. Die meisten Autoren des Expressionismus entstammten dem gebildeten
Bürgertum. Sie waren frustriert von der erstarrten Denkweise ihrer Lehrpersonen, welche
die Umwälzungen und ständigen Veränderungen ihrer Lebenswirklichkeit nicht
berücksichtigten.
 Das Bekannte sollte in einem verfremdeten Umfeld gezeigt werden, so zu einem neuen
Sehen führen und die Wahrnehmung der Welt verändern. Ziel war es, so eine Befreiung
von den festgefahrenen politischen, sozialen und ästhetischen Vorstellungen der
Vergangenheit zu erreichen.
 Die Ästhetik des Expressionismus bedient sich unter anderem filmischen Mitteln wie
Schnitt und Montage. Die Autoren sammelten verschiedene Zusammenhänge und
Motive, die sie dann auf eine neue Art und Weise zusammensetzten. Dies betrifft nicht
nur Inhalte, sondern auch die sprachliche Ebene: Durch Worte werden beispielsweise
bestimmte Bilder aufgebaut und im Anschluss wieder zerstört.
 Bilder werden oft isoliert voneinander dargestellt. Sie sind aneinandergereiht und
befinden sich nicht unbedingt in einem logischen Zusammenhang zueinander. Die Teile
sollten nach einer Empfehlung von Alfred Döblin ähnlich wie bei einem zerschnittenen
Regenwurm selbständig für sich alleine stehen können. Diese Art der Wortkunst spiegelt
die Isolation und Entfremdung wider, die viele expressionistische Autoren durch die
rasende Urbanisierung und Entwicklung der Technik empfanden.
 Das Bekannte sollte in einem verfremdeten Umfeld gezeigt werden, so zu einem neuen
Sehen führen und die Wahrnehmung der Welt verändern. Ziel war es, so eine Befreiung
von den festgefahrenen politischen, sozialen und ästhetischen Vorstellungen der
Vergangenheit zu erreichen.
 Die Ästhetik des Expressionismus bedient sich unter anderem filmischen Mitteln wie
Schnitt und Montage. Die Autoren sammelten verschiedene Zusammenhänge und
Motive, die sie dann auf eine neue Art und Weise zusammensetzten. Dies betrifft nicht
nur Inhalte, sondern auch die sprachliche Ebene: Durch Worte werden beispielsweise
bestimmte Bilder aufgebaut und im Anschluss wieder zerstört.
 Bilder werden oft isoliert voneinander dargestellt. Sie sind aneinandergereiht und
befinden sich nicht unbedingt in einem logischen Zusammenhang zueinander. Die Teile
sollten nach einer Empfehlung von Alfred Döblin ähnlich wie bei einem zerschnittenen
Regenwurm selbständig für sich alleine stehen können. Diese Art der Wortkunst spiegelt
die Isolation und Entfremdung wider, die viele expressionistische Autoren durch die
rasende Urbanisierung und Entwicklung der Technik empfanden.
 Die Sprache in expressionistischen Werken kann teilweise sehr rudimentär sein. Die
Syntax wurde von manchen Autoren missachtet oder sie nutzen nur bestimmte Wortarten
wie Substantive und Verben. Satzzeichen wurden weggelassen und Texte stattdessen im
Telegrammstil geschrieben. Dies sollte sinnbildlich für eine Abwesenheit von Ordnung
und eine Beschleunigung des Sprechens stehen.

Formen des Expressionismus

Der Expressionismus hat mannigfaltige literarische Kunstformen wie Zeitschriften, Lyrik, Prosa
und Dramen hervorgebracht. Viele dieser Werke zeichnen sich durch die Anwendung neuer
sprachlicher Techniken und Formen aus. Filmische Darstellungsarten fanden den Weg in die
Erzählungen dieser Zeit, indem die Gedanken der Protagonisten durch eine schnelle
Aneinanderreihung von Gedanken, den sogenannten Bewusstseinsstrom, eingebaut wurden.

Zeitschriften prägten die Lebenswirklichkeit ihrer Leser durch ihren Ruf nach dem neuen
Menschen und ihre Thematisierung des technischen Fortschritts. Sowohl Lyrik als auch Prosa
lösten altbekannte Zusammenhänge auf und erschufen etwas komplett Neues; die Dramen
bedienten sich der Stationentechnik, um voneinander unabhängige Handlungen darzustellen. In
allen Formen war eine revolutionäre Aufbruchsstimmung spürbar.

Bekannte Autoren der Epoche

 Gottfried Benn
 Alfred Döblin

Bekannte Werke der Epoche

 Alfred Döblin: Berlin Alexanderplatz

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