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Stoicheion

Author(s): Hermann Koller


Source: Glotta, 34. Bd., 3./4. H. (1955), pp. 161-174
Published by: Vandenhoeck & Ruprecht (GmbH & Co. KG)
Stable URL: https://www.jstor.org/stable/40265692
Accessed: 09-03-2020 18:13 UTC

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Stoicheion

In der Beilage II zu ,Plato und die sogenannten Pythagoreer'


verweist Erich Frank auf ein System der Grammatik und Musik,
das uns der Peripatetiker Adrastos (bei Theo Smyrnaeus S. 49,
6 H, ebenda 81, 17 und 83, 4 und Chalcidius in Tim. Cap. 44 Wr.)
uberliefert hat. Es muB, wie Frank aus Platon uberzeugend belegt,
die atteste sprachlich-musikalische Théorie der Griechen sein. Der
groBartige Fund ist jedoch meines Wissens noch nie fur die Er-
hellung der Vorstufen der grammatisch-musikalischen Théorie der
Griechen ausgewertet worden, woran der Entdecker vielleicht selber
etwas die Schuld trâgt, weil er in seinen Folgerungen eine falsche
Richtung einschlàgt. Er glaubt nâmlich, darin das ,atomistische
System der Musik' zu erkennen, obwohl, wie er selber zugibt, die
darin enthaltene Stoicheiojilehre nirgends ausdriicklich Demokrit
zugeschrieben wird. ,Wir diirfen es (se. das Buchstabengleichnis)
also demokriteisch nennen, obwohl es fiir Demokrit nicht aus-
schlieBUch bezeichnend sein mag.' Frank lâBt auch die Môglichkeit
offen, daB es sich um eine rationalistische Umdeutung einer àlteren
mystischen Lehre handle. Nur eine Interpretation des Adrestos-
textes und eine semasiologische Untersuchung des Stoicheion-
begriffes ùberhaupt, welche eine Auseinandersetzung mit den beiden
einschlâgigen Arbeiten, Diels' ,Elementum* und Lagercrantz'
,Elementum', mit sich einschlieBt, kann die Diskussion um das
Wesen des Stoicheion auf eine sichere Basis stellen. Beide ge-
nannten Aufsâtze nâmlich flihren die Problème nicht zu Ende,
vielmehr schlieBen sie einander vôllig aus, wie die folgende Dar-
stellung zeigen wird. Fiir die Datierung des Ausgangstextes, des
vom Peripatetiker Adrastos zitierten musikalischen Systems, geniige
vorlàufig der kaum bezweifelbare allgemeine Ansatz Franks in der
zweiten Hâlfte des fiinften vorchristlichen Jahrhunderts. Da der
Text nur schwer zugânglich ist und Frank lediglich die ihn inter-
essierende Systematik hervorhebt, soil er hier vorgelegt und vorerst
ohne Beriicksichtigung der Autorfrage interpretiert werden:
Text [Theo Smyrnaeus S. 49, 6 H]. Zur leichteren Ûbersicht
werden die gliedernden Ausdrucke gesperrt:
o de neQmarrjTixoç "AÔQrjoroç, yvcoQipœTeQov neql re aQfÀOvlaç xal
avfiqxovlaç dieÇicbv, tprjal* xad'âneQ tfjç êyyQafjifidrov <pcovfjç nal
Glotta XXXIV 3/4 11

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162 Hermann Roller

navxàç xov Xôyov ôhoo%eqfj ftèv


ave/taxa, xotixœv ôè ai ovXXafiai,
yqdfi^axa cpœval nqœxai elai xa
èXd%ioxai - xal yàq avviaxaxai ô X
eîç ëo%axa xavrta âvakvexai - ovxœç x
(pcovfjç xal navxoç xov [àsXovç ôkoa%€
fA axa, xexQâxoQÔa xal nevxaxogda
ôiaaxrjfidxcov, xà ôè diaoxtffiaxa e
eîomQ&xai xal àôialqexoi xal oxoi%e
xaxai xo nâv (lêXoç xal elç â êo%axa
ol <p&6yyoi xaïç xdaeaiv, ènel ol pèv
al ôè xdaeiç avxœv xaxâ xivaç Àéyo
Inmitten einer musikalischen A
und den Zusammenklang f iihrt A
mit der Musik streng durch, un
aus den Verhâltnissen der grie
èyyqa/À/Aaxov qxovfjç . . . otixcoç xal xr
Der Vergleich ergibt also folgen

êyyqd/Â/Âaxoç ycovrj ê/x/ie


(artikulierter Sprachlaut) (musikal. Laut, Ton)
ôÀooxeqfj xal nqœxa /Ltéqrj
qtffiaxa - ôvofiaxa avaxrifiaxa
(Verben) (Substantive) (xexqd%oqôa, nevxd%oqôa,
ôxx6%oqôa)
I
ovAÀafial ôiaaxrniaxa
(Intervalle)
I
yqd/jt/iaxa = <p&6yyoi =
qxoval nqœxac und (pcoval nqœxai,
axoi%ei&ôeiç> âôialqexoi,
âôialqexoi / èXd%ioxoi axoi%eiéôeiç

Gegeniiber der Sprachlautseite erhâlt der musikalische <p&6yyoç,


der Ton, noch einen Zusatz: ôiaqtéqovoi ôè àXhqXœv ol <p&6yyo
xaïç xdaeaiv [Spannungen], ènel olpèv avxœv ôgvxeqoi, ol ôè fiaqvxeqoi
al ôè xdaeiç avxœv xaxd xivaç Myovç elaiv âcpœçia/xévai.
Die Parallelisierung wirkt derart imponierend geschlossen, da8
die Frage dabei kaum auf kommen kann, ob nun eigentlich diese
System an der Sprache oder an der Musik entwickelt worden ist
Adrastos aJlerdings, das ist keine Frage, scheint als selbstverstând-

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Stoicheion 163

lich anzunehmen, dafi d


trachten wir aber jede der
auf der sprachlichen Seite
doch ganz andere Bedeutu
Wenn dann ferner von
wie er durch die Buchstab
muB) ausgesagt wird, sie s
von Dauerlauten, nicht
den Dauerlauten aber ist
anderen Ausschnitt desselben Lautes identisch.
Genau entsprechend definiert Aristoteles in der Poetik 1456 b
20 das Stoicheion der Lexis: axoi%eXov jusv o$v êcrtiv qxovrj âôialçeToç,
doch ist der Zusatz sehr bedeutsam: ov nâaa dé, âlX ef fjç néqrvxe
avv&erii ylyveo&ai qxovrj.
Darin kommt zum Ausdruck, daB es ,reihenbildend' ist, eben
orrofyoç-bildend, nicht zufâlliges ârofiov Er fâhrt weiter: xai yàg
rœv drjqUov elalv àôiaiqexoi (pœvai, &v ovôe/ztav Xéyœ otoi%eïqv.
cAuch die Tiere haben ,nicht weiter riickf uhrbare* Laute, die
ich aber nie und nimmer otoi%eïov nenne.' Es wird deutlich, wie
sehr der Stoicheionbegriff von der Beschaffenheit der griechischen,
musikalischen Sprache gepràgt ist. Von der artikulierten und
melodisch gegliederten Sprache wird dieser q>vw(\ - aroixsïov-
BegriflF gewonnen. Wenn Diels o. c. 33 dazu bemerkt: ,Dagegen
liegt es ihm noch fern, oxoiyzlov (Laut) von yçâpiia (Buchstabe)
in der uns jetzt gelàufigen und bereits im spâteren Altertum formu-
lierten Weise auseinanderzuhalten', so ist das eine Verkennung des
Sprachgebrauches bei Aristoteles: Er spricht nur vom Sprachlaut,
ganz seiner Definition entsprechend. Nie verwendet er aber axoi%elov
fur yçâfifia, das ist vielmehr ein laienhafter MiBbrauch des Grewâhrs-
mannes von Platon, im Philebos und Theaitet. (S. u. zur Stelle).
In der Lautlehre der friihen Musiktheorie, bei den nakatol des

1) Das wird uns noch viel deutlicher bewufît, wenn wir die aristotelische
Gliederung, Poetik 1456 b 20 ff. betrachten, wo man offensichtlich bis
zu ovXkafttj dieselbe aufsteigende Gliederung feststellen kann, wàhrend
ovvÔeofioç, âç&QoVy ôvopa, Qfj/aa Wortklassen bezeichnen, nrœcnç jedoch eine
akzidentelle Verânderung, welche nur das zuletzt genannte ôvo/xa betrifft,
Xôyoç aber den aus alien diesen Wortklassen gebildeten Satz bedeuten kann.
ovvôeo/Lioç, âç&Qov, ôvo/ia, Qfjfia gehôren also auf die dritte Stufe, Xâyoç auf
die vierte, wâhrend Ttrâoiç in der genetischen Reihe keinen Platz hat. Im
Adrastostext stehen ôvâ/xara und $f\ixa.Ta offenbar einfach fur die unbedingt
nôtigen Satzteile; er we ist auf die ursprunglichste und einfachste Satz-
gliederung hin, welche nur dièse beiden Wortarten kannte.

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164 Hermann Koller

Aristides Quintilianus (Buch II)


nur von axoiyzla = Sprachlaut
Allé die genannten AnstôBe f
des oben angefiihrten Schémas
durch eine konstante Spannung (r
âôcaigeroç, (pœvrj nocbrr), der ni
zeitlich begrenzten Ausschnitte u
Nur der musikalische Ton also g
oroi%elov- Definition, in Ileol rœ
oxoi%bïov Xéysrat, ef o$ avyxetvr
tôj eïôei eîç ëreoov sîôoç, oïov cpc
(pcowi xai elç â ôiaioeïrai eo%ara,
éréQaç rœ sïôei avrœv, âlXà xâv
vôatoç to fÀOQiov vôcdq, àkX o
(pœvfj geteilt, ist sie immer noch
Wassers Wasser ist. Von hier aus i
ohne Sprung môglich.
Frank hatte nun gesehen, daB d
sierung der Sprache mit der Musi
wird, wo Platon von den aroi%e
Interpretation auch dieser Stellen
der Théorie zu erweisen anfiihr
Werkstatt des theoretischen Denkens des f iinften vorchristlichen
Jahrhunderts. Am ausfiihrlichsten wird im Philebos (17aff.)
davon gesprochen: Auf der Suche nach einer verbindenden Briicke
zwischen dem cbieiQov und dem tzeqclc oder zwischen âneiQov und ëv
gelangt Sokrates auf die Zahl. Er verdeutlicht seinem Unter-
redner Protarchos auf folgende Weise, wie das zu verstehen ist:
17b ycovrj jnèv fuiïv èori nov pia ôià rov arôfiaroç îovaa, nal âneiQOç
aS-uzÀtf&ei, nâvrœv re naï êxâarov. Er fâhrt fort: , Durch nichts
anderes sind wir nun in dieser Frage sachverstàndig, weder wenn
wir die unbegrenzte Anzahl von ihm (vom Laut) kennen, noch den
Einzelnen, àXX oxi noaa r9 sari nal ônoïa, rovro èan ro yga/jifiarixàv
ëxaarov noiovv rj/ucov.' ,Dadurch also, daB wir die Anzahl und Be-
schaffenheit der Sprachlaute kennen, sind wir wirkliche Gramma-
tiker/ Und nun die Parallèle zur Musik: Km iir\v xal ro /iovaixàv
ô rvyxdvei noiovv, rovr9 ëan ravràv. ,Auch das, was uns zu Musikern
macht, ist dasselbe (Wissen).' cpcovrj pév nov xal ro «ar9 êxeivrjv rtfv
ré%vr\v êarl fila êv avrf\.
An ihr unterscheiden wir fiaov (Tiefton), d|v (Hochton) und
als Drittes ôporovov (mittlere Stimmlage). 17c/d: 9AXX & <plfo,

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Stoicheion 165

èneiôàv Mfyc rà biaarr\ii


ôÇvtrjTdç re néçi xal ^aQvr
orrjfiàrœv, xal rà ex rovrœ
ol nQÔcr&ev Ttagéôoaav f\ii
ëv re xaïç xivr\oeaw aiï rov
fjteva, a ôyj Si9 aQifîfiœv f
ênovofiâÇeiv, . . .
Obwohl eigentlich Plato
spiel zur Ûberwindung des
benôtigt, und nachher, w
zeigt, nur die ygàfifiaxa ve
fast ungewollt, den eigentl
weist deutlich darauf, da
nqooêev naqéàoaav . . . a$ q>
Zeugnis, die gleiche musik
avoTrjfta, wobei aber h
qxjùvrj der griechischen Sprache mit Hoch-, Tief- und
Gleichton offenkundig der Ausgangspunkt ist. Noch
findet sich hier nicht die reinliche Scheidung in Sprachlaut und
musikalischen Ton (der unabhàngig von der Sprache ware) wie
dort1). Noch wichtiger aber ist, daB im àlteren Zeugnis auch
die rhythmische Struktur der Sprache mit ihrem kôrperlichen
Korrelat, den Gesten, als gleichberechtigt danebengestellt wird.
Platon bietet uns im Kratylos 424 c den Beweis, daB auch die
Rhythmik in der alten Musiké genau gleich aufgegliedert war,
was im Philebos nur ganz knapp gestreift, wenngleich auch voraus-
gesetzt wird: &aneq ol èTtixeiQovvxeç roïç çivêpoïç rœv aroi%ei<ûv
nqœrov ràç ôvvàfieiç ôieikovro, ëneira rœv avX'ka^(bv? xal ovrœç
rjôr] ëQXovrai ènl rovç QV&povç oxeipo/uevoi, nqôreQov ô9 ov. Hier
findet sich also die Reihe oroi%eïa - avXka$r\ - Qvfîftoç, wobei die
oroiyela Sprachlaute, streng genommen nur die Vokale sind! denn
nur die Quantitât der Vokale spielt ja auf dieser Stufe eine ent-
scheidende Rolle. Einzig bei ihnen kommen <p§6yyoç und (pœvr\ ge-
meinsam vor. Nur vom Sprachvokal konnte sich der reine <p&6yyoç
ablôsen lassen. Darum spricht Platon in Philebos 17c/d von der
<pœvfi des Sprachvokales und seinen ôiaortf/iara und die rhythmische
Théorie im Kratylos 424 c spricht von den ôvvâpeiç, den Làngen
der aroi%ela> was hier nur Vokale meinen kann! Auch die spate
musikalische Théorie bei Dionysios v. Halikarnass, de comp. verb.

!) Vgl. Sophistes 253b.

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166 Hermann Roller

14, 72 zeigt das noch deutlich: 61


re xal aroixsicodeiç rfjç (pœvrjç
ôaa xal xaffî êavrà qxoveïrac xal jÂ
In dieser nichtaristoxenischen
noch die rjfiiqxova und die âyœv
Vokale, otoi%eï<i im eigentlic
gezogenen platonischen Texte
referat abgelesene Schema nun

menschlicher Logos
«
êyyQdjLtfÀaroç <pa>vri êfijuekrjç xal not/rj/Lta
riQfioafiêvYi q>œvrj
[aQ/jLovla]
I
Qijfjia I dvo/jia ovarrjfAaxa qvêfiôç [fiérgov, noéç
[Quarte, Quinte, b. Arist. Quint.]
Oktave etc.]
I
ovkkaftai oiaoTYjfiaxa ovXXafiai
(Intervalle) I
I \
yqàiniaxa (p&oyyoi àvvâfxeiç
= <noi%tïa oxoiyela rœv oroi%el<ov
(Quantitât)
axoi%EÏa
I
der Schrift, der Musik, der Rhythmik,
Schriftbild Klangbild rhythm. Gestalt
1

des

Das âl
Wort
Zahle

1) Daz
Bekkers Anecdota 770 schlieûlich enthàlt die unbezahlbare Definition:
IleQl (noixeicov. noaaxâç rè aroixeïov Xèyovoiv 1) rd re àqf êavrœv
âQxofJieva yqdfifAara (also die eSelbstlauter', die Vokale), 2) rà è( êv
avyxeircu rà ocbjxara (Element im naturwissenschaftlichen Sinne).
') Die aristotelische Definition Poetik 1456 b 20 lâBt ja keinen Zweifel
zu, daû nur die artikulierte, sinntragende menschliche Sprache auf
aroixefa zuriickgefiihrt werden kann: xai yàg rœv ûrjQiœv eîaiv âôuxlgeroi
qxoval, év oùôeplav Xéym oroixeïov.

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Stoicheion 167

f iir die musikalische Komp


oben aufsteigende, homog
Rhythmus des Wortes.
Ûberall dort, wo wirkl
L au ten gesprochen wird, h
aroixeïa, nie aber yQaftfia
tisch-rhythmischen Kapitel
Das ist nur fiir eine Zeit
des griechischen Wortes, X
faBte (vgl. Musik und Dichtu
NZZ 1953, Nr. 220/5/6, u
S. 210ff.), als eine Grammat
dem gemeinsamen Zusamm
jetzt, wie jene Parallelisier
Fiir Platon ist nur das Be
bezieht, vor allem wegen
nenten des griechischen Wo
der sprachlichen Laute und
Gestaltungen erfaBbar u
Interesse gilt aber vor alle
erneut zuwendet: Der Âgy
menschlicher Sprachlaute
daB er im cbzeiQov einmal al
habe, weiter die Laute, welch
die ebenfalls in einer bestimmten Anzahl vorkommen, als dritte
Gattung von ygâ^ara habe er die sogenannten àqxova heraus-
gehoben. (Damit ist die in Dionys. Hal. 14, 72 genannte Gliederung
als voraristoxenisch erwiesen.) Jedem Einzelnen aber und der
Gesamtheit habe er die Bezeichnung aroixe lov gegeben (Stoicheion
als Element, Buchstabe - und als ,Alphabet' - Anfangsgriinde).
Was Platon hier im gelâufigen und landlâufigen Sinne also mit
Buchstabe, ygd/ifia, bezeichnet, sind tatsâchlich die damit symbo-
lisierten Laute, die durch die Bezeichnung aus der Fulle der
moglichen Laute herausgehoben werden (s. dazu S. 168 unten)1).

1) Aus dem Protreptikos des Poseidonios bei Cicero, Tusc. disp. 1 26, 62
geht ganz klar hervor, dafi die Erfîndertat des Theut in der pythagoreischen
Kulturentstehungslehre ihren festen Platz hatte: fEx hacne tibi terrena
mortalique^natura et caduca concrets ea videtur, aut qui primus, quod
summae sapientiae Pythagorae visum est, omnibus rebus imposuit
nomina (vgl. den 'Namengeber' im Kratylos), aut qui dissipatos homines
congregavit et ad societatem vitae convocavit (Motiv in 'Orpheus der Kultur-

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168 Hermann Koller

Es geht auf keinen Fall, hier f t


einzusetzen. Die Griechen sind sich des Unterschiedes immer be-
wuBt geblieben, wenn sie auch der Einfachheit halber yQdfifiaxa
oft mit axoi%eïa vertauschten. Das beweist eindeutig noch der
spate Sextus Empiricus, wenn er adv. math. I 9,9 sagt: xai ôrj
xqi%œç Xeyofiévov xov oxoi%eiov 1. xov xe yçayo/tévov %aQaxxr\Qoç xai
xvnov [also ax. = Buchstabe]. 2. xai xfjç xovxov ôvvâfteœç (also der
bedeutete, zugrundeliegende Sprachlaut). 3. xai hi xov ôv6/u,axoç,
TZQoayêxœ vvv r\ Çrjxrjoiç pâXioxa tzsqI xfjç ôvvdfiscoç' avxrj yàq
xai xvqIooç axoi%elov nag9 avxoïç (se. den Grammatikern)
TtQooayoQevxai, der Laut namlich wird bei ihnen in eigentlicher
Bedeutung oxoi%eIov genannt' (vgl. zu dieser Stelle Anm. 3 S. 171).
Schon die beiden Hauptzeugnisse, das Référât des Adrastos
und der platonische Philebos zeigen, da6 offenbar im Begriff des
axoi%elov die eigentliche Verbindung der drei Bereiche des
griechischen Wortes, Schriftbild, Klangbild und rhythmische
Gestalt zu suchen ist. Das oxoixeicoôeç wird bei Adrastos f iir Sprach-
laut und (p&oyyoQy den musikalischen Ton, hervorgehoben; beide
sind stoicheionhaft, untrennbar, homogen. Im Philebosreferat

bringer', M. i. d. A. S. 185), aut qui sonos vocis, qui infiniti videban-


tur, paucis litter arum not is termina vit (Theuth, Philebos 17 d, das
àneiQOv der menschlichen Laute wird durch die bestimmte, faftbare Anzahl
der Buchstaben fixiert, beherrschbar), aut qui errantium stellarum cursus,
praegressiones, institiones notavit?
Die Erwâhnung des Pythagoras beweist naturlich, wie in all diesen
Fallen, nur, dafi diese Thematik auf pythagoreische Literatur zuriickgeht.
Der obige Motivzusammenhang wird noch deutlicher in Ciceros De re
publica III 2, 3 ... et vehiculis tarditati, eademque cum accepisset homines
inconditis vocibus inchoatum quiddam et confusum sonantes, incidit has
etdistinxitin partis et ut signa quaedam sic verba rebus impressit homines-
que antea dissociatos iucundissimo inter se sermonis vinculo conligavit.
A simili etiam mente vocis, qui videbantur infiniti, soni, paucis
notis inventis sunt omnes signati et expressi, quibus et conloquia
cum absentibus et indicia voluntatum et monumenta rerum prateritarum
tenerentur. Accessit eo numerus, res cum ad vitam necessaria, turn una
inmutabilis et aeterna; quae prima inpulit etiam, ut suspiceremus in
caelum nee frustra siderum motus intueremur dinumerationibusque noctium
ac die(rum) ...
Gliederung der Sprachlaute, Bezeichnung durçh eine geringe Anzahl
Buchstaben, wodurch ihre Unendlichkeit, ihr àneiQov auf ein néqaç reduziert
wurde, Entdeckung der Zahl als Grundlage des Sprachtones und ihre tÎT^er-
tragung auf das Weltall, die wissenschaftliche Entdeckung der Pythagoreer
in der Akustik wird hier auf knappster Form im Mythos des Theuth
kondensiert.

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Stoicheion 169

wird vorerst nur vom yçà


wobei aber die Bedeutun
,Sprachlaut' schwankt.
(Kratylos 424 c) aroi%eX
nQcbrrj qxovrj, Vokal. D
Philebos zwar nicht so ge
Zusammenhang des Dialog
schaft mit Philebos 17 a
(206 a) heiBt es nun ausdriic
xévcu fjiœv àïlo ri fjv f
Xov&eïv, nolaç x°Q^V^ E
fiovaixfjç Xêyeo&ai.
Die (p&oyyoi, wie sie jed
oxoi%eïa der Musik. Das
heiBen ,die elementaren
vorausgegangenen Passus
die zahlenhaftigen aroi%Eï
der entsprechenden Saite
(rsXéœç fiefiadrjxévai); d
ringsten Zweifel aufkommen
ncoTtors ôtà ravrrjç [se. r
drei Komponenten des gri
und Harmonia das Grundl
ycovri, qy&oyyoç ausdriic
heiBt nun Stoicheion e
mit dem Verb aroi%etv
es davon abgeleitet sein
fordert aber auch die prim
bildung. Bekanntlich hat n
Karriere gemacht. Die B
lichen Sprache geschafiFen
philosophische BegrifFe, d
Forderungen abstrakten D
Vielmehr taucht er unvermittelt auf im Attischen des fiinftén
Jahrhunderts, um bald einer der wichtigsten spekulativen BegrifiFe
zu werden. Welche semasiologischen Schwierigkeiten dieser Ter-
minus einem eindringenderen Verstândnis bieten, zeigen Diels'
jElementum* und Lagercrantz' ,Elementum*. Die Resultate dieser
beiden Arbeiten sollen hier kurz zusammengefaBt und verglichen
werden. Die sprachlichen Voraussetzungen diskutiert Diels sehr
sorgfâltig. aroixsïov kann nur vom Verbum oroi%eïv aus verstanden

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170 Hermann Roller

werden, was ,schrittweise vorwâr


bilden' heiBen muB. Aus den B
Substantivs ergibt sich eindeut
griechischen theoretischen Den
Riickhalt im auBerwissenschaftli
ran ist diese im Stoicheion fi
wickelt worden? Kann diese F
werden, so ist damit ein wichti
beleuchtet, da das Griechische sei
pâische Sprache selber schaffen m
iiber den weiteren Vorstellung
liche Begriff erwachsen ist, Au
Mimesis (vgl. Verf. Mimesis in
konkreten AnlaB, wenn eine Neu
Diels glaubt, in den platonischen
haben: Die ycajLifjiaxa sind oxoi
(rroïxoç, die Reihe, des griech
Ansatz stellt aber eine neue Au
%elov mussen in einer sprachlic
auf ,Buchstabe' zurtickgeftihrt w
lichen Ûberlegungen Diels ist g
die zweite Aufgabe nur teilweise
in seiner spâteren Arbeit darauf
nicht als axo ïxoç aufgefaBt wurd
den Dielsschen Ansatz also an. Trotzdem bedeutet der Aufsatz
von Lagercrantz einen bedauerlichen Riickschritt. Unbekiimmert
um die sprachlichen Voraussetzungen des Begriffes postuliert er
einfach aus den extremsten vorkommenden Verwendungen eine
denkbare Grundbedeutung, die allenfalls alien Anwendungen
irgendwie gerecht wiirde, und sieht ihn in der sehr spat bezeugten
Bedeutung ,Grundlage£. An sich ware zwar die spate Bezeugung
kein Hindernis, diese Grundbedeutung anzunehmen. Diels hat aber
richtig erkannt, daB oxoi%elov in seinem sprachlich einwandfreien
Verhâltnis zu oxotyoç gezeigt werden muB, was Lagercrantz ganz
vernachlassigt2).

x) o. c. S. 8 'Das Alphabet war der griechischen Anschauung nach kein


otoïxoç.9
a) S. '28: 'Es waren ganz unabhàngig voneinander (sic) zwei Begriffe
entstanden: aroixeïa r&v ndvrœv 'Grundstoffe, Grundbestandteile der Dinge
in der Physik', und aroixeîa rwv yga/ijudrcov 'Grundformen der Schrift* in der
friihen Granunatik.' Diese AuBerung von Lagercrantz ist bezeichnend fur

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Stoicheion 171

Die Schwierigkeit dieses A


wenn wir die friihen gri
nehmen. Nicht die yga^piax
die nQcbtat qxoval der Spra
<p&6yyoi. Diese Tone nun
den axolypç der Tonleiter, m
Wichtigstes biaaxr\iia ist d
der zusammengehôrigen ôiaa
der jeweiligen Tonleiter.
Adrastos die aufsteigende R
wâhrend die rein sprachli
dazu parallel gebttdet wu
Zeugnis bekannt, wonach
ware. Wohl aber diirfte uns
gebrauchte Ausdruck xa
fuhren. Bekanntlich haben
chord, die Verhaltniszahlen
offenbar stufen- oder schr
Vorgehen nannten sie axoi
druck noch bewahrt hat,
musikalische Herkunft der
Bekkers Anecdotalll, p. 1
âvÔQoç xal fjtovaixov r\ x
ndXai xoèç avxavç that ôt
xixfjç, d)ç ô Eimofaç elaâyei
xf}ç àvxiôooecoç.
Auch was wir bei Gellius
Gebrauch des Kanons erf
iiberein: Kavovixr\ aut
emetitur. Longior mensura
In der antiken Musikthe
muB also diese Entdeckung
von da sich ausgebreite
einen vôlligen Mangel an Einsic
entwicklung, wie sie Diels in h
x) Paulus Ad Galat. 6,16: Sa
Ad Phil. 3, 16: rcp a^rç) aroi
naçadoûévri xavâvi xfjç eôoef}
hellenistischen Formulierunge
schlieôen, da offenbar die Met
meinte: das schrittweise Vorw
am Monochord.

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172 Hermann Roller

Aristoteles' Metaphysik 985, 23


rœv iia$r\iiàx(ûv âipâ/nevoi nqœr
èv avroïç ràç rovrœv àq%àç rœv o
Ausdriicklich wird hier festge
Demokrit der Ansicht waren, d
Gestalten seien auch die Prinzipie
ènel ôè xovrœv ol aqi&fxol (pvaet
fteœqeïv ôfioicofiaxa nofâà roïç ofia
xal yfj xal vôari, on ro [xèv roiov
to ôè roiovôl ipvxti xai vovç, ëreg
ëxaarov ôfioiœç. Im Gegensatz z
sie nicht in einem Grundstoff
(vgl. dazu Mimesis der Zahl, in
àqiiovixœv èv àoiê^olç ôoœvreç rà
da sie erkannten, da8 die Vorgà
auf Zahlen beruhten9, êneiôrj rà
<pvmv àq>œ[ÂOiœo&ai nâoav, oî ô9 a
fda die Zahlen aber in der ganz
sind9, rà rœv âoi&fiœv oroi%eï
inêXapov enahmen sie an, daB die
auch die Elemente aller seienden
àqiioviav elvai xal oqi&[i6v, daB
sei und Zahl9. (Es lieBe sich so
oroi%eïa die vier Grundzahlen de
Zahlenreihe bilden1).)
Dieses aristotelische Zeugnis iib
lehre ist deshalb von grôBter B
Pythagoreer tatsàchlich die fr

x) Dieser wohlbegrundeten Ansic


doctrine pythagoricienne de la tétrad
Anm. 5, S. 47, S. 66: ,,En même temp
consonnances, est à la base de T 'h
P'harmonie du monde9." - Franks Annahme, beim Adrastostext handle
es sich um eine 'atomistische' Musiktheorie, die Demokrit zum Urheber
hatte, ist sicher falsch. Wie neuerdings auch Arthur Ahlvers, Zahl und Klang
bei Platon, Bern 1952, darlegt, stûtzt Frank seine Behauptung lediglich auf
den Titel eines demokritischen Werkes Ilegl êvêpcôv xai âQ/j,ovlr}ç~. ,,Die
Verwertimg der Demokrit-Fragmente 15c-26a fur das, was Frank 'das
atomistische System der Musik' nennt, ist willkûrlich" (S. 65). Unsere wort-
kundliche Untersuchung fûhrt von einer ganz anderen Seite zum gleichen
Ziel, wie Ahlvers mathematische und musikalische Studien, zu einer Um-
wertung entscheidender Kapitel griechischer Wissenschaft.

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Stoicheion 173

einem ganz neuen Gehalt er


die oxoi%ela. Weiterhin e
die Pythagoreer (natiirlich
auf den Erkenntnissen
keiten und dieselbe Zahlen
ganzen Kosmos postuliert
Archétheorien referieren,
oxoi%eXov\ Aristoteles' Me
avxov Atj/â6xqixoç axoiyeXa
Das bedeutet nicht, Dem
oxoi%elov genannt; denn
Weise die verschiedenen Ve
sagt ausdrucklich: xal fisxat
ô âv êv Ôv xal fiixQov ênl
phorischen Sinne sprechen
sie Arche meinen. Es finde
Belegen, die in die zweite H
reichen, nie, sondern ledi
Spekulation8).
Es eriibrigt sich, sàmtlic
Diels und Lagercrantz zu

l) Ein weiteres Zeugnis: Sext


fiovéoraroi xœv (pvcnxwv oihco
àq%àç xal axoi%eta xœv Ôkœv
Zàfiiov nvêayâçav. Methodis
lich nur so zu werten, dafi das
wird, der Schule der Pythagor
2) Ebenso Aristoteles Phys. A
fieva oxoixefaf oder De part
nvcov axoix^lcov olov yrjç, àéçoç
3) Obwohl also Aristoteles an
klar die echte Tradition ausdrûckt und eine eingehende Interpretation
der platonischen Dialoge und des Adrastosreferates dasselbe lehrt, behauptet
Lagercrantz z.B. zu Metaphysik 1014 a 26 (vgl. oben S. 164): ,Den Er-
fordernissen der Zeit gemâfî pràgt Aristoteles den Ausdruck um und sagt
(pcovrjç oxoixeïa'; aber auch aile spàtere Tradition soil den Begriff falsch
verstanden haben: ,Im Altertum ist noch eine Differenz zwischen yqafifiaxa
und <sxoi%Eïa aufgestellt worden. Der Aristoteleskonunentar des Ammonius
verstand unter jenen die Schrifbzeichen und unter diesen die Laute (Stelle
In Herm. 23, 20). Nicht weit von diesem Standpunkt befand sich Sextus
der Empiriker, insofern er den Terminus oxoi%b ïov nur fur den Laut gelten
lassen wollte (Math. I, 99)'. Weil die modernen Philologen lange Zeit die
grôBte Mûhe hatten, den Laut von seinem Zeichen zu unterscheiden, muBte
das den Griechen also auch passiert sein!

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174 Hermann Koller

wonnenen Ansatz leicht einzuordnen sind. Sowohl die sekundare


Bedeutung ,Element' im physikalischen Sinne, als auch ,Grund-
lage' laBt sioh durch die Verbindung der ursprtinglichen, pytha-
goreischen Bedeutung ,Ton, Tonzahl, Zahl als Grundlage allés
Seienden' in der spâteren Arché-Spekulation verstehen, nachdem
einmal die Angleichung vollzogen worden war1).
Fur Stoicheion gilt, was ftir allé Termini der griechischen
Wissenschaft. Sie kônnen erst richtig verstanden werden, wenn
ihr Ansatzpunkt gefunden ist und sâmtliche Belege sich semasio-
logisch sauber einordnen lassen. Nur philologische Interpretation
der in Frage kommenden zusammenhângenden Texte aber erlaubt,
diesen Ansatzpunkt zu erkennen und die jeweilige Bedeutung zu
fixieren. Sprachwissenschaft und Philologie vereint, kônnen hier
einzig zum Ziele flihren (vgl. Verf., Mimesis in der Antike, S. 9ff.).
Dieses Ziel hoffb die vorliegende Arbeit ftir den zentralen
Begriff des Stoicheion erreicht zu haben.
Barcelona Hermann Koller

'EykûkAioç flaiôeia

In der franzosischen Form encyclopédie hat dieser griechisc


Begriff in der Neuzeit eine groBartige Geschichte erlebt. Se
Herkunft ist man sich immer bewuBt geblieben, wie die Gr
Encyclopédie selber beweist: Ce que les anciens appelaient e
clopédie (eyntixfaoc naiôsla), c'était l'ensemble des connaissa
générales que tout homme instruit devait posséder avant d'abord
la vie pratique ou de se consacrer à une étude spéciale. Vore
habe man darunter Grammatik, Musik, Géométrie, Astron
und Gymnastik verstanden und im spâteren Altertum, nach
tianus Capella, die Fâcherzahl auf sieben erhôht. Dièse si
Artes libérales, Grammatik, Dialektik, Rhetorik, Arithmet
Géométrie, Musik, Astronomie bïldeten im ganzen Mittelalter u
weit dartiber hinaus die Grundlagen jeder hôheren Bildung.
Ûber Vorstufen und Ansatz sowie die innere Entwicklu
dieses geistes- und kulturgeschichtlich gleichermaBen bedeutsam
Begriffes besteht bei nàherem Zusehen jedoch sehr wenig Klarh
x) Weil die Zahl Grundlage ailes Seienden ist, versteht sioh nun se
wohl, dafî der Pythagoreer Hippokrates von Chios (Zeitgenosse
Theodoros von Kyrene, vgl. Diels 1 42, 1) als Brster sein mathematisch
Werk mit 'Stoicheia9 betitelt hat.

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