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SEL
(Kurzversion, 1997)
Erfassung der
Lebensqualität
Averbeek, M.; Leiberich, P.; Grote-Kusch, M.T.; Olbrich, E.; Schröder, A.; Brieger, M.; Schumacher, K.
Ø Theoretischer Hintergrund
Ø Konstruktion
§ Theoretische Überlegungen
§ Konstruktion der Kurzform
Ø Anwendungsbereiche/ -felder
Ø Aufbau
§ Skalen und Bereiche
§ Beispiele
§ Krankheitsspezifische Beschwerdemodule
§ Antwortformat & Zeitbezug
Ø Durchführung/ Anwendung
Ø Auswertung & Interpretation
Ø Fallbeispiel: Gustav
Ø Gütekriterien
Ø Fazit
Ø Zielsetzung:
Ø Wie schwer/chronisch erkrankte Personen ihre Erkrankung bewäl<gen?
Ø Ob & falls ja, wo sich Unterscheide im Bewäl<gungsverhalten finden lassen?
Ø Wie sind diese Unterschiede (güns<ge vs. Ungüns<ge Bewäl<gung) zu bewerten?
Ø Ziel = diagnos#sches Verfahren entwickeln, das als Statusdiagnos1k & bei der
Entscheidungsfindung für medizinisch-therapeu1sche Strategien einsetzbar ist
2. DYNAMISCHES Konstrukt
(Ausdruck eines Anpassungsprozesses)
§ DokumentaIon des Erfolgs einer gegebenen Maßnahme à kurz & im klinischen Alltag einsetzbar
(Maßnahme der Qualitätssicherung, Op9mierung der Behandlung)
Anwendungsbereiche:
§ Klinische Psychologie à Diagnos<k § Gesundheitspsychologie à Intervention
§ Medizinische Psychologie à Beratung § Medizinische Forschung + Praxis
Universität Potsdam 14.06.23 7
AuAau
• Mehrdimensionaler Fragebogen
à nicht nur Globaleinschätzung der LQ
• Immer 5 Antwortmöglichkeiten (von 1 bis 5)
• Darbietung der Items erfolgt skalenweise
• Reihenfolge der Skalen nach unterschiedlich langen Retrospek&ven
(Skalen mit kurzem Zeitbezug stehen zu Beginn des Fragebogens)
Globalitems:
• LEQUA = Globaleinschätzung Lebensqualität
• Item 24: „Schon sehr lange verspüre ich in meinem innersten Kern Ruhe und Gelassenheit.“
Spezifische Module:
1. Diverse Krebserkrankungen (hämatologische Erkrankungen, solide + gynäkologische Tumore)
à 3 Versionen für verschiedene Tumorarten
4. Unspezifisches Beschwerdemodul
à ermöglicht Lebensqualitätmessung auch für Pa;enten mit Erkrankungen durchzuführen, für die keine
spezifischen Module vorhanden sind
1. Stimmung (STIMM) à „wie Sie sich heute fühlen“ 2. Körperliche Beschwerden (OBKOER) à „in den letzten 2-3 Monaten“
„1-5 bedeutet: Trifft für mein augenblickliches Befinden … zu“ „1-5 würden Sie ankreuzen, wenn solche Beschwerden … auftreten“
• 1 = gar nicht • 1 = nie/ nicht
• 2 = wenig • 2 = selten
• 3 = in einem mittleren Maß • 3 = manchmal
• 4 = ziemlich stark • 4 = häufig
• 5 = sehr stark • 5 = immer/ stark
Ø Antwortschema wird vor dem 1. und bei Änderung des Antwortmodus erläutert
Ø Basisinstruk#on:
„Wir sind an einigen Angaben interessiert, die Sie und Ihre Gesundheit betreffen. Bi?e beantworten
Sie die folgenden Fragen selbst, indem Sie der Reihe nach die Antwort ankreuzen, die am besten auf Sie
zutriE. Bi?e kreuzen Sie bei jeder Frage eine Antwortmöglichkeit an.
Es gibt keine „richHgen“ oder „falschen“ Antworten.
Ihre Antworten werden streng vertraulich behandelt.“
Ø Wich#g für die Testdurchführung ist eine posi1ve Einstellung des Probanden zur Untersuchung
Ø Braucht ein Proband sichtlich sehr lange für die Beantwortung der Items:
à hinweisen, dass das anzukreuzen ist was ihm als erstes in den Sinn kommt
Ø Wenn Proband nicht ein Item nicht für 100% beantwortbar oder auf ihn zutreffend ansieht:
à Hinweis, dass er sich für die Antwort die am ehesten auf ihn zutri[ entscheiden sollte
à Durchführungsobjektiviät
Universität Potsdam 18.06.23 16
Fallbeispiel
Gustav, 38 Jahre alt, homosexuell, lebt mit seinem Partner Markus seit 5 Jahren glücklich zusammen.
Zwei Jahre vor dem Beginn ihrer Beziehung wurde Markus durch einen sexuellen Kontakt – unwissentlich –
mit dem HIV-Virus infiziert.
Seine anfänglichen Symptome (Fieber, Hautausschlag, Müdigkeit oder Kopfschmerzen) und auch die
späteren Symptome (andauernde Lymphknotenschwellungen, starker Nachtschweiß) wurden vom Hausarzt
nur als leichte Grippe bzw. als Stresserscheinungen eingestun, sodass kein HIV-Test durchgeführt wurde.
Als Markus plötzlich an einer schweren Lungenentzündung erkrankte, wurde auch die AIDS-Erkrankung erkannt.
Unglücklicherweise verstarb Markus wenige Wochen später an den Folgen dieser Lungenentzündung.
Auch Gustav wurde inzwischen posi9v auf HIV getestet.
Damit brach für Gustav die Welt zusammen: Erst verstarb sein Partner und jetzt weiß er, dass auch er selbst
mit dieser potenziell tödlichen Krankheit infiziert ist.
Da ihm sein Leben aussichtslos erschien, begab er sich in medizinische und psychotherapeu9sche Behandlung.
Zu Beginn dieser Therapie wurde u.a. der SEL zur Erfassung Gustavs Lebensqualität durchgeführt und ein Jahr
später erneut.
à Auswertungsobjek6viät
à Interpretationsobjektiviät
• Normierung
• Reliabilität
- Innere Konsistenz
- Retest-Reliabilität
• Validität
• ÄnderungssensiIvität und Extremgruppenvergleiche als Validitätsbelege
• Faktorenstruktur à Konstruktvalidität
• Kriteriumsvalidität:
• Konvergente Validität: Vergleich mit EORTC
Gesamtstichprobe: N = 2305 à 51% männlich & 49% weiblich, durchschnittliches Alter = 38 Jahre (SD = 16.34)
KLINISCHE S9chproben:
(KHK) à Pa*enten mit Herzopera*on (N = 122; M > W) (SLE) à SLE-Pa*enten (N = 100; M < W)
• Messung während Nachfolgeuntersuchungen, • Im Rahmen einer Studie zur Evalua+on einer
teilweise erst einige Jahre später Pa+entenschulung für Pa+enten mit SLE befragt
• OBKOER mit unspezifischem Beschwerdemodul erfasst • Pa+enten in allen ECLAM-Stadien
ALTER
GESCHLECHT
• 3 signifikante Korrela#onen • 3 ähnlich schwache (nicht stärker als r = .15)
(nicht stärker als r = .15)
aber signifikante Korrela#onen
à für 2 Skalen und 1 Globalitem • Frauen: tendenziell etwas schlechtere
schwache Zusammenhänge mit dem Alter Gesamt-LQ, OBKOER und KOERPER
Vorteile Nachteile
• „Fragebogen à hohe Standardisierung, Ökonomie, • „Isomorphie der Abbildung & Repräsenta9on“
Durchführungs- & Auswertungsobjek+vität“ (Gegenteil von Homomorphie = methodischer Idealfall, den
Untersuchungsgegenstand möglichst verzerrungsfrei und unverfälscht
• Kurz und Langform à vielsei+ge Anwendungen abzubilden) à Nachweis der Validität sehr wichCg!
•
•
Was denkt
VIELE (plausible) Validitätsbelege
ihr:
Gute Veränderungssensi+vität & Reliabilität
• Normierungss+chproben (1990/95) veraltet
• Fehlende Altersbegrenzung
•
Welche Vorteile & Nachteile
40 Seiten Referenzs+chprobenwerte
haben die SEL?
• Keine Übersetzungen vorhanden
• Fehler in Auswertungsblad der Kurzform?
• Ausführliche & sinnvolle theore+sche Überlegungen
• Ermöglicht intra- & interindividuelle Vergleiche • Beschönigend à Teilweise posi+ve Bewertung
schlechter/midelmäßiger Werte (z.B: Trennschärfen)
• (rela+v) einfache & schnelle Auswertung
• Diskriminante Validität fehlt
• Sehr ausführliche Beschreibung & Interpreta+on
sta+s+scher Kennwerte • Keine Defini+onen der Zeitbezüge (was ist „häufig“?)
• Wie gut repräsen-eren die SEL eurer Meinung nach das Konstrukt
Lebensqualität? (schlecht, mi;elmäßig, gut, perfekt...)
• Würdet ihr etwas ändern, wenn ja was?
• Sind die SEL veraltet? (1995 veröffentlicht)
• Diskussion von Item 25 (letztes Item aus LEBOR):
„Ich habe Halt in einem festen Glauben/ einer festen Lebensorien7erung“
à Glaubt ihr, dass ein „fester Glauben“ tatsächlich etwas über die
Lebensqualität eines Menschen aussagt ?
• Andere Ideen/ Meinungen/ Gedanken/ Unklarheiten ?
Testmanual
- Averbeck, M., Leiberich, P., Grote-Kusch, M.T., Olbrich, E., Schröder, A., Brieger, M. & Schumacher, K.
(1997). SEL: Skalen zur Erfassung der Lebensqualität. Frankfurt am Main: Sets & Zeitlinger B.V..
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QAAAAAdAAAAABAE (19.06.2023)
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