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Entwicklungspsychologie beschäftigt sich dabei mit den Veränderungen des Erlebens und
Verhaltens im Laufe der Zeit und ihren Ursachen sowie mit Aufgaben, die das Individuum
abhängig von seiner Entwicklung lösen muss.
- Lebensalterbezogenheit
- Entwicklungstempo
- Di erenzierung
- Integration
in einen Zusammenhang zu setzen und als eine Einheit - als Ganzes - wahrzunehmen
- Zentralisation
- Kanalisierung
- Stabilisierung
1) Längsschnittmethode
zu verschiedenen Zeitpunkten
Vorteile Nachteile
- bedeutsame Aussagen über - extremer Zeitaufwand
Entwicklungsverlauf
- kostenintensiv
2) Querschnittmethode
Vorteile Nachteile
- leichte, schnelle Durchführung
- keine Aussage über Entwicklungsverlauf
- schnelle Ergebnisse
- soziale Bedingungen bzw.
- Schlussfolgerung über Unterschiede im Altersunterschiede vermischen sich
Zusammenhang des Alters (macht Verallgemeinerung schwierig)
Sequenzstudie
Dabei gibt es bestimmte Erlebens- und Verhaltensweisen, die ausschließlich innerhalb bestimmter
Zeitfenster erlernt werden können; hierbei spricht man von privilegiertem Lernen
—» S.121
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Faktoren der Entwicklung und ihre Wechselwirkung
(3) Selbststeuerung
Anlage-Umwelt-Diskussion
=Entwicklung wird multi-perspektivisch gesehen
Zusammenschau:
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Theorie der kognitiven Entwicklung nach J. Piaget
- Alle lebenden Organismen haben die angeborene Tendenz, das Denken den Erfordernissen der
Umwelt anzupassen. Dies geschieht durch die Angleichung der Umweltgegebenheiten an ihren
Organismus einerseits und durch die Angleichung des Organismus an die Erfordernisse der
Umwelt andererseits.
Diese Anpassung an die Erfordernisse der Umwelt durch das Zusammenspiel der Angleichung
von Organismus und Umwelt sowie umgekehrt bezeichnet Piaget als Adaptation.
- Ebenso besitzen lebende Organismen die angeborene Tendenz zur Organisation, wie bspw.
die Fähigkeit zu strukturieren, Ganzheiten zu bilden, zu ordnen, zu systematisieren und so
Beziehungen zwischen einzelnen Teilen und dem Ganzen herzustellen.
- Eine Form der Organisation ist die Einordnung und Verarbeitung von Umwelteindrücken, die
nach Piaget mithilfe von kognitiven Schemata geschieht.
= Kognitive Schemata sind Einrichtungen des Organismus, die eine Einordnung von
systematisieren kann.
- Piaget sieht einen engen Zusammenhang zwischen Adaptation und Organisation, da sich diese
beiden Prozesse gegenseitig ergänzen. Indem sich menschliches Denken den Erfordernissen
der Umwelt allmählich anpasst, entstehen Strukturen. Durch diese neuen Strukturen kann sich
der Mensch nun wiederum in komplizierteren Umweltbedingungen zurecht nden.
- Die gegenseitige Anpassung zwischen Organismus und Umwelt besteht nach Piaget in der
Herstellung eines Gleichgewichtszustandes zwischen Individuum und Außenwelt. Das
Individuum möchte sich in Einklang mit der Umwelt emp nden. Dieses Streben nach
Gleichgewicht ist ein biologisches Prinzip der Entwicklung. Prozesse, die zum Gleichgewicht
führen und damit einen “Ausgleich” scha en zwischen der Anpassung der Umwelt an den
Organismus und der Anpassung des Organismus an die Umwelt nennt Piaget Äquilibration.
- Die Herstellung eines Gleichgewichtszustandes ist dann erforderlich, wenn der Mensch in ein
Ungleichgewicht gerät. Dies kann grundsätzlich eintreten, wenn sich die Anforderungen und
Bedingungen der Außenwelt verändern und die Umwelt mit den vorhandenen kognitiven
Schemata nicht mehr bewältigt bzw. eingeordnet werden kann.
Ein Ungleichgewicht kann auch zwischen verschiedenen Schemata sowie zwischen Schema
und Struktur auftreten. Dieser wird ebenfalls durch Begegnungen und Erfahrungen mit der
Außenwelt verursacht.
- Die Anpassung an die Veränderungen der Außenwelt geschieht nach Piaget mithilfe zweier
verschiedener gegenläu ger Prozesse, der Assimilation und der Akkommodation.
Das Kind verarbeitet seine Umwelteindrücke mithilfe der schon vorhandenen kognitiven
Schemata. Dabei passt es seine Umwelteindrücke seinen schon vorhandenen Schemata an
= Assimilation ist ein Prozess der Anpassung der Umwelt an den Organismus, an bereits
Dieser Prozess ndet immer dann statt, wenn das Kind auf Personen, Objekte oder
Sachverhalte aus der Umwelt mit früher gebildeten Schemata reagiert.
Fällt nun das Kind aufgrund neuer Erfahrungen in ein Ungleichgewicht, so ist es gezwungen,
Akkommodation.
= Akkommodation ist ein Prozess der Anpassung des Organismus an die Umwelt.
Dieser Vorgang ndet immer dann statt, wenn sich ein Mensch aufgrund neuer Erfahrungen in
einem Umgleichgewicht be ndet und die Umwelt mit den vorhandenen Schemata nicht mehr
eingeordnet werden kann.
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- Assimilation und Akkommodation sind zwei gegenläu ge Prozesse, die von vornherein
zusammenspielen, einander ergänzen und die Entwicklung voranschreiten lassen. Bei Auftreten
einer neuen Situation wird erst versucht, die neuen Informationen an bereits vorhandene
Lösungsmöglichkeiten anzupassen. Da jedoch auf diese Weise die Situation nicht bewältigt
werden kann und das Individuum deshalb in einen Ungleichgewichtszustand fällt, werden die
Lösungsmöglichkeiten verändert, abgelegt bzw. neue hinzugenommen. Auf diese Weise kann
wieder ein Gleichgewicht hergestellt werden. Nun kann ein nächster Assimilationsvorgang
unternommen werden, der wiederum einen Akkommodationsprozess erforderlich macht, sobald
das Individuum in ein neues Ungleichgewicht fällt.
- Das Wechselspiel von Assimilation und Akkommodation wird so lange fortgesetzt, bis durch ihr
Zusammenspiel ein Gleichgewichtszustand erreicht werden kann.
*Als Kern von Intelligenz gilt nach Piaget aus diesem Grund auch die Anpassungsfähigkeit als die
Fähigkeit, angemessen auf die Umwelt und deren Veränderungen zu reagieren.
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J. Piaget als Konstruktivist:
Piaget betrachtet das Kind als sich entwickelndes Individuum, welches sich aktiv und
selbstgesteuert seine Umwelt “konstruiert” (bzw. so erklärt sich das Kind die Welt)
= Äquilibration
= Adaptation
- Assimilation
- Akkommodation
Das Kind passt also seine individuelle “Weltansicht” durch neue Erfahrungen an, welche nicht mit
seinen jetzigen “Weltansicht” übereinstimmen.
Organisation:
Herstellung von
Gleichgewicht durch
Anpassung (= Adaptation)
⟶
a) Neues kann an schon bestehende Vorstellungen bzw.
—» Assimilation
↳ (“simula” = ähnlich)
b) Neues kann nicht an schon bestehende Vorstellungen bzw.
—» Akkommodation
führt zu erneutem neue kognitive Schemata
Gleichgewicht durch
(= eigentliche Entwicklung; da sich so unsere Schemata immer
⟶ wieder entwickeln und erweitern)
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Die Stufen der Denkentwicklung:
(4-8 Monate)
- Handlungen, die interessante E ekte in der
Umgebung erzeugen, werden wiederholt
Kreisreaktionen
- verbessertes Antizipieren von Ereignissen
(8-12 Monate)
- Anwendung mehrerer Handlungsschemata auf den
gleichen Gegenstand
= Objektpermanenz bezeichnet die Fähigkeit eines Lebewesens zu wissen, dass eine Person oder ein
Objekt weiterhin existiert, auch wenn es diese(s) nicht mehr wahrnehmen kann.
6. Stadium: Entwicklung der - Kind kann die Ergebnisse einer Handlung antizipieren
Vorstellungsfähigkeit
- innere Beschreibung von Gegenständen und
(18-24 Monate)
Ereignissen (= mentale Repräsentation)
Objektpermanenz
= kognitive Fähigkeit zu wissen, dass ein Objekt/eine Person auch dann weiterhin existiert, wenn
das Objekt/die Person sich außerhalb des Wahrnehmungsfeldes be ndet.
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Periode des voroperationalen Denkens (ca. 2-7 Jahre)
2. Die Stufe des symbolischen und vorbegri ichen Denkens (ca. 2-4 Jahre)
Egozentrismus:
- Kind hat nur sich selbst, seine Wünsche, Gefühle
“Weltbild des Kindes” und Bedürfnisse als Bezugspunkt
—» “Drei-Berge-Experiment”
= Unfähigkeit, eine von der eigenen Perspektive abweichende Perspektive eines Anderen einzunehmen.
Man betrachtet sich selbst als Zentrum allen Geschehens und bewertet alle Ereignisse aus seiner
eigenen Perspektive.
Kindlicher Realismus:
Animismus:
- da das Denken noch sehr kindlich/magisch ist
(lat.: anima = Seele) beinhaltet Anthropomorphismus auch die
Annahme, dass unbelebte Dinge “beseelt” sind
und menschliche Eigenschaften haben
(= mentales Entwicklungsstadium bei Kindern, in
dem sie annehmen, dass Dinge “beseelt” sind)
Magisches Denken:
Probleme:
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Periode der konkreten Operationen (ca. 7-11 Jahre)
4. Die Stufe des konkret-operationalen Denkens (ca. 7-11 Jahre)
Klassi kation = Fähigkeit, eine Gruppe von Objekten entsprechend ihres Aussehens, Größe
oder eines anderen Merkmals zu benennen und zu identi zieren
(Kind kann geistige Rotationen machen, rechts und links aus verschiedenen
“Konversation” =
Nun erst entwickelt sich die Fähigkeit abstrakt und systematisch zu Denken. Der Jugendliche kann
logische Schlussfolgerungen ziehen und über “nicht konkrete” Gedanken nachdenken.
Hypothetisch-deduktives Denken d.h. man beginnt mit allen möglichen Faktoren und leitet
davon spezi sche Hypothesen ab, welche anschließend
systematisch getestet werden.
Größere Beweglichkeit des Denkens - in der Jugend hat das Denken immer größere
Beweglichkeit; somit sind komplexere Strukturen und
Denkvorgänge möglich
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Bedeutung der kognitiven Entwicklungstheorie nach Piaget
Pädagogische Konsequenzen
- Erwachsene müssen sich in geistige Welt des Kindes hineinversetzen (viel fragen)
- Lernen besonders gut, wenn sie sich mit konkreten Objekten; Materialien und Phänomenen
auseinandersetzen können
- erste große Theorie der kognitiven Entwicklung - Kinder werden in ihren Fähigkeiten unterschätzt
= relatives Bild von sich selbst (Selbstbild), das ähnlich dem Bild ist, dass andere von einem
haben (Fremdbild) [Sozialwissenschaftlich]
= subjektive Identität
Wie möchte ich sein? Wie glaube ich, dass ich werde?
= zugeschriebene Identität
Die Schwäche des Erikson’schen Modells liegt trotz seiner Plausibilität in der mangelnden
empirischen Überprüfbarkeit. Marcia, der besonders um eine empirische Erfassung des aktuellen
Identitätsstatus eines Individuums bemüht war; setzt an diesem Schwachpunkt an.
1) Verp ichtung
= steht für den Umgang an Engagement und wie fest der Jugendliche in einem Bereich wie z.B.
Beruf, Religion und Politik Einstellungen vertritt.
- Verknüpfte Benennungen von Gründen für eine Entscheidung für die nächsten Jahre
2) Erkundung (Exploration)
= meint die selbstständige Auseinandersetzung mit dem jeweiligen Bereich mit dem Ziel, eine
bessere Orientierung und Entscheidungs ndung vorzunehmen
Ein Jugendlicher ndet sich in der Phase der Erkundung, wenn er:
Krise
= beinhaltet das Ausmaß an Unsicherheit, Beunruhigung und Rebellion.
Sie ist eng mit der Erkundung verbunden; sie bildet die Basis und zugleich eine Voraussetzung für
den Übergang in eine andere Identitätsform.
Erkundung (Exploration)
niedrig hoch
Moratorium
Verp ichtung
Gerontologie
= Wissenschaft vom Altern; befasst sich mit den Altersvorgängen des Menschen.
Gerontopsychologie
↳ befasst sich mit der Entwicklung, Aufgaben und Problemen des Menschen
Entwicklungsaufgaben im Alter:
= Altern ist ein unumkehrbarer Prozess des Verlustes körperlicher, kognitiver, emotionaler und
sozialer Fähigkeiten. (Orientierung an biologische Alternstheorien; pathologisch)
Adoleszenz-Maximum-Hypothese
Behauptung über einen generellen Nachlass kognitiver Leistungsfähigkeiten.
Kritik am Intelligenzkonzept
Durch Längsschnittuntersuchungen konnte ein di erenzierter Verlauf uider und kristalliner
kognitiver Leistung gezeigt werden.
⟶ Intelligenz setzt sich aus mehreren Funktionen zusammen (z.B. Urteilsfähigkeiten, etc.)
Heute geht man davon aus, dass mit zunehmendem Alter eine Abnahme uider Intelligenz
beobachtet werden kann, während einer gleichzeitigen Zunahme der kristallnen Intelligenz.
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nimmt je nach individueller
Ebenso Kritik: beschreibt Altern als “De zit” (sehr negativ behaftet)
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Das Kompetenzmodell (P. Baltes)
= Altern ist - trotz Abbauprozesse - durch ein erhebliches Ausmaß an verbliebenen Kompetenzen
gekennzeichnet.
⟶ “basale Kompetenz”
(Grundfertigkeiten)
⟶ “erweiterte Kompetenz”
Selektion
= die Auswahl von Funktions- und Verhaltensbereichen
Kompensation
= der Ausgleich verminderter Potenziale und Ressourcen
⟶ Entstehende De zite können durch die Selektion von Funktionsbereichen und die
Kritik am SOK-Modell
Sehr einseitig!
z.B. Vereinseitigung von speziellen Funktionsbereichen, kann nur auf Individuen bezogen werden.
Beim Altern geht es weniger um objektive Gegebenheiten des Alternsprozesses, sondern vielmehr
um deren kognitive Repräsentanz - d.h. wie der alternde Mensch diese objektiven Gegebenheiten
subjektiv erlebt und interpretiert.
Lebenszufriedenheit im Alter
Die kognitive Repräsentation einer Situation wird von den dominanten Bedürfnissen und Anliegen
des Individuums bestimmt. (d.h. Motive und Erwartungen sind entscheidend für die Bewertung
von Situationen)