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SOZIALISATIONSTHEORIEN

KM10 - Schöffl
Psychologische Theorien
1 Lerntheorien
◦ Erklären anhand von Modellen und Hypothesen Lernvorgänge
◦ Behaviorismus (Reiz-Reaktion/Black Box Modell)
◦ Kognitivismus (Informationsverarbeitung/Denken)
◦ Konstruktivismus (Erleben/Erfahren)
2 Entwicklungstheorien
◦ Beschreibung und Erklärung der menschlichen Veränderungen über gesamte Lebensspanne
◦ Endogenistische Theorien (genetische Veranlagung und Reifung -A)
◦ Exogenistische Theorien (Umwelt -U)
◦ Selbstgestaltungstheorien (Mensch=Gestalter -S)
◦ Interaktionistische Theorien (Mensch und Umwelt stehen im Austausch -AUS)
3 Persönlichkeitstheorien
◦ Erklären Individualität und Persönlichkeitseigenschaften des Menschen
◦ Tiefenpsychologische Persönlichkeitstheorien (frühkindliche Erfahrungen und unbewusste Prozesse)
◦ Humanistische Persönlichkeitstheorien (Mensch = selbstverwirklichend und sinnorientiert)
◦ Faktorenanalytische Persönlichkeitstheorien (Verhalten auf begrenzte Faktorenanzahl zurückzuführen)
Lerntheorien - Behaviorismus
◦ Zu Beginn des 20. Jahrhunderts von Edward Lee Thorndike, John B. Watson und Burrhus Skinner begründet
◦ Grundprinzip: Lernen durch Belohnung und Bestrafung
◦ Reiz-Reaktionsmuster (kognitive Prozesse nicht beobachtbar/beschreibbar)
◦ Klassisches Konditionieren (Iwan P. Pawlow, 1918) = wiederholte Koppelung eines neutralen Reizes mit
einem ungelernten, dabei wird aus dem ursprünglich neutralen ein gelernter Reiz, der eine gelernte Reaktion
auslöst
https://de.wikipedia.org/wiki/
◦ Experiment mit Hund Pawlowscher_Hund#/media/
Datei:Pavlov's_dog.svg

◦ Gesetz der Kontiguität


◦ Begriffe: Reizgeneralisierung, Extinktion,
Reizgeneralisierung, Gegenkonditionierung,
Systematische Desensibilisierung
Lerntheorien - Behaviorismus
◦ Operantes Konditionieren = Bedeutung der Konsequenzen eines Verhaltens für Lernen
◦ Lernen durch Versuch und Irrtum (Edward Lee Thorndike, 1898)
◦ Experiment mit Katze
◦ Gesetz der Bereitschaft
◦ Prinzip des Versuchs und Irrtums
◦ Effektgesetz
◦ Frequenzgesetz

https://docplayer.org/76735585-4-operante-
konditionierung.html
Lerntheorien - Behaviorismus
◦ Lernen durch Verstärkung (Burrhus Frederic Skinner, 1930)
◦ Verstärkung = Prozess der dazu führt, dass Verhalten vermehrt auftritt
◦ Positive Verstärkung – um angenehmen Zustand herbeizuführen
◦ Negative Verstärkung – um unangenehmen Zustand zu beenden
◦ Experiment mit Ratten
◦ Kontingenzschema
http://www.lern-
psychologie.de/
Darbietung eines Wegnahme eines behavior/skinner.htm
Reizes Reizes Begriffe: kontinuierliche (jedes Mal verstärken),
Reiz ist angenehm intermittierende (gelegentlich verstärken),
differentielle Verstärkung (Ignorieren
Reiz ist unangenehm unerwünschten Verhaltens bei gleichzeitiger
Verstärkung erwünschter Verhaltensweisen),
Verhaltensformung (schrittweiser Aufbau-kleine
Schritte in Richtung des Endverhaltens
verstärken)
Lerntheorien - Behaviorismus
◦ Lernen durch Verstärkung (Burrhus Frederic Skinner, 1930)
◦ Verstärkung = Prozess der dazu führt, dass Verhalten vermehrt auftritt
◦ Positive Verstärkung – um angenehmen Zustand herbeizuführen
◦ Negative Verstärkung – um unangenehmen Zustand zu beenden
◦ Experiment mit Ratten
◦ Kontingenzschema
http://www.lern-
psychologie.de/
Darbietung eines Wegnahme eines behavior/skinner.htm
Reizes Reizes Begriffe: kontinuierliche (jedes Mal verstärken),
Reiz ist angenehm Positive Verstärkung Bestrafung zweiter intermittierende (gelegentlich verstärken),
Belohnung erster Art Art differentielle Verstärkung (Ignorieren
unerwünschten Verhaltens bei gleichzeitiger
Verstärkung erwünschter Verhaltensweisen),
Reiz ist unangenehm Bestrafung erster Art Negative Verhaltensformung (schrittweiser Aufbau-kleine
Verstärkung Schritte in Richtung des Endverhaltens
Belohnung zweiter
Art verstärken)
Lerntheorien - Kognitivismus
◦ Grundlage: geistige Vorgänge, d.h. wie der Mensch Umweltereignisse wahrnimmt, gedanklich verarbeitet und bewertet
◦ Kognitiver Behaviorismus/Neobehaviorismus (Edward C. Tolman, 1932) - Experiment mit Ratten, die zum
Futternapf ein Labyrinth durchliefen – sie entwickelten eine „geistige Landkarte“
◦ Lernen durch Einsicht (Max Wertheimer, 1925) = Mensch ist fähig, bestimmte Situationen umzustrukturieren, d.h.
zusammenhanglose Elemente werden zueinander in Beziehung gesetzt
◦ Sozial kognitive Lerntheorie/Lernen am Modell (Albert Bandura, 1979) = „Prozess, in welchem eine Person
(Beobachter) bestimmte Erlebens- und Verhaltensweisen übernimmt, die sie bei einer anderen Person (Modell)
beobachtet, so dass es dadurch zu einer Erlebens- und Verhaltensänderung beim Beobachter kommt“ (Hobmair,
Pädagogik, S.162)
◦ Gruppe 1 (Hobmair, Pädagogik S. 163-167)/ Gruppe 2 (S. 167-173)/ Gruppe 3 (S. 173-178)
◦ Aneignungsphase (Aufmerksamkeits-, Gedächtnisprozesse) und Ausführungsphase (Reproduktions-,
Motivationsprozesse)
◦ Aufmerksamkeitsprozesse hängen ab von: Persönlichkeitsmerkmalen des Modells und Beobachters, Beziehung
zwischen Modell und Beobachter, Situationsbedingungen
Lerntheorien - Kognitivismus
◦ Experiment „Rocky“ – Kinder beobachten Modellperson, die sich im Film aggressiv gegenüber lebensgroßer Puppe verhält –
unterschiedliches Ende: Lob, Bestrafung, Ignorieren – am stärksten nachgeahmt wird Verhalten, wenn dieses gelobt oder
ignoriert wird
◦ Arten der Bekräftigung (=förderlicher Faktor für Modelllernen, keine notwendige Bedingung): externe, stellvertretende
Bekräftigung und direkte, stellvertretenden Selbstbekräftigung
◦ Erwartungshaltungen motivieren Beobachter ein Verhalten zu zeigen:
◦ Ergebniserwartung (Abschätzen der wahrscheinlichen Konsequenzen auf gezeigtes Verhalten)
◦ Kompetenzerwartung (subjektive Einschätzung eigener Fähigkeiten, die benötigt werden)
◦ Aussicht auf Selbstbekräftigung (Erwartung einer günstigen Selbstbewertung beim Nachahmen, die zu Wohlbefinden führt)
◦ Diese bestimmen die Selbstwirksamkeit = Zutrauen eines Menschen in eigene Fähigkeiten um Situationen bewältigen und das
Leben selbst kontrollieren zu können (Eigenstärke)
◦ Effekte des Modelllernens: modellierend, hemmend, enthemmend, auslösend
◦ Bedeutung in der Erziehung: ErzieherIn als Modell, ErzieherIn setzt andere reale Modelle ein, ErzieherIn bekräftigt Modell
und Beobachter, ErzieherIn arbeitet mit symbolischen Modellen
Die unbequemste, die härteste und darum barmherzigste Art, ein Kind zu führen, ist, ihm nachahmenswertes Vorbild zu sein.“
(Horton, 1989)
Lerntheorien - Konstruktivismus
„Man kann einen Menschen nichts lehren, man kann ihm nur helfen, es in sich selbst zu entdecken.“ (Galileo Galilei)
◦ Grundlage: subjektive Erfahrungen und Interpretation der Verhaltensweisen lassen eine Konstruktion der subjektiven
Welt/Weltsicht der Person entstehen – Menschen nehmen ihre Umwelt wahr und formen ihre eigene Wirklichkeit, der
Verarbeitungsprozess steht im Mittelpunkt
◦ Mitbegründer Paul Watzlawik („Wie wirklich ist die Wirklichkeit“, 1977) legte Schwerpunkt auf Kommunikation und
Verhalten
◦ Theorie der kognitiven Entwicklung (Jean Piaget, 1919) – stellt Lernen in den Mittelpunkt, welches intrinsisch und im
Abgleich mit der Umwelt erfolgen muss
◦ Begriffe: Schema (Einordnung von Umwelteindrücken -wie wird mit Umwelt umgegangen z.B. Greifschema), Struktur (Schemata
sind zu einer Struktur verknüpft), Anpassung (Adaptation) an Veränderungen der Umwelt durch Assimilation (Einordnung der
Umwelt in eigene vorhandene kognitive Struktur) und Akkommodation (Veränderung/Anpassung der kognitiven Struktur an
Umwelt), Äquilibration (Tendenz ein Ungleichgewicht/Konflikt wieder ins Gleichgewicht zu bringen)
◦ Stufenmodell der geistigen Entwicklung:
1. sensomotorischen Intelligenz (0-2 Jahre) – Koordination von Wahrnehmungseindrücken mit motorischen Leistungen 2.
präoperatorisch-anschauliches Denken (2-7 Jahre) – Gebrauch von Symbolen und Objekten insbesondere der Sprache, egonzentrisches
Denken (eigene Sichtweise, magisches Denken) 3. konkret-operatorisches Denken (7-11 Jahre) – Entwicklung der Logik und des
rationalen Denkens, 4. Formal-operatorisches Denken (ab 11 Jahre) – Entwicklung des abstrakten und hypothetischen Denkens

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