Beruflich Dokumente
Kultur Dokumente
—» pädagogischer Optimismus
—» die Verarbeitung von Reizen ist nicht sichtbar (= nicht messbar) und wird daher außen
vorgelassen!
Das Menschenbild kann also als mechanisch und deterministisch bezeichnet werden.
Dabei wird der ursprünglich neutrale Reiz zu einem konditionierten Reiz, der eine konditionierte
Reaktion auslöst.
unbedingter Reiz unconditioned UCS Reiz, der ohne vorangegangenes Lernen eine
(unkonditionierter Reiz) stimulus angeborene Reaktion auslöst
unbedingte Reaktion unconditioned UCR angeborene Reaktion, die durch den UCS
(unkonditionierte Reaktion) response ausgelöst wird
neutraler Reiz neutral stimulus NS Reiz, der zu keiner spezi schen Reaktion führt
Beim klassischen Konditionieren spielen Reize, die einem bestimmten Verhalten vorausgehen,
eine zentrale Rolle für das Lernen.
(UCS —» UCR)
= eine Konditionierung erfolgt erst, wenn der neutrale Reiz und der unbedingte Reiz
mehrmals miteinander bzw. zeitlich kurz nacheinander auftreten und räumlich
- Reizgeneralisierung
= wenn ein Reiz, der mit einem konditionierten Reiz Ähnlichkeit hat,
z.B. wenn ein Kind, dass durch Konditionierung gelernt hat, vor einem
z.B. das Kind, das durch Konditionierung gelernt hat, vor einem bestimmten
Lehrer Angst zu haben und diese auf alle Lehrkräfte überträgt, lernt im Laufe
der Zeit zu unterscheiden: Es hat nur vor einem bestimmten Lehrer Angst.
- Extinktion (= Schwächung/Auslöschung)
= wenn der konditionierte Reiz längere Zeit nicht mehr mit dem
z.B. reagiert das Kind bei Lehrern nicht mehr mit Angst, weil es keine negativen
Erfahrungen mehr mit diesen gemacht hat, so hat eine Extinktion stattgefunden.
ff
fl
fl
Konditionierung 1. und 2. Ordnung
Beruht eine Konditionierung auf einer erlernten Verknüpfung eines neutralen Reiz (NS) mit einem
konditionierten Reiz, so handelt es sich um eine Konditionierung 2. Ordnung.
Schema:
Beispiel: Meine Angst vor Spritzen führt nun auch zu einer Angst vor Ärzten.
- Extinktion (Abschwächung)
- Gegenkonditionierung
- systematische Desensibilisierung
= schrittweise Konfrontation
- mehrmalige Kopplung eines Reizes, der die gewünschte emotionale Reaktion hervorrufen soll,
mit einem Reiz, der diese Reaktion bereits hervorruft
- Entfernung bzw. Weglassen des Reizes, der das nicht erwünschte Verhalten auslöst
- verhaltenstherapeutische Techniken
z.B. Verhaltenstherapie
fl
Das operante Konditionieren
Im Gegensatz zu Pawlow, den die Verknüpfung von Reizen interessierte, wollten Vertreter des
operanten Konditionierens heraus nden, wie sich Konsequenzen des Verhaltens auf dieses selbst
auswirken.
= Bereitschaft zu Lernen ;
- E ektgesetz
- Frequenzgesetz
= das zum Erfolg führende Verhalten wird erst durch eine gewisse Häu gkeit an Übung
Die Skinnerbox:
ff
fi
ff
fi
fi
Verstärkung = Prozess, der dazu führt, dass ein Verhalten vermehrt auftritt
angenehmen Reizes
unangenehmen Reizes
primäre Verstärker = Reize, die biologische Bedürfnisse befriedigen und von Natur aus
verstärkend wirken (z.B. Süßigkeiten, Zuwendung, Sexualität)
sekundäre Verstärker = Reize, die erlernte Bedürfnisse befriedigen (z.B. Geld, Zeugnisnoten)
Beim operanten Konditionieren gibt es - wie beim klassischen Konditionieren - Reize, die dem
Verhalten vorangehen und signalisieren, welche Konsequenz diesem Reiz folgen soll.
Diskriminative Reize = unterschiedliche Reize in einer bestimmten Situation, auf die der
Mensch unterschiedlich reagiert
Verhaltenskonsequenzen
Kontingenzschema:
- Extinktion (= Löschung)
= meint aus der Sicht des Lernens durch Verstärkung die Abnahme der Häu gkeit
fi
Bedeutung des operanten Konditionierens für die Erziehung
- Scha ung von Motivation (Bedürfnisse wecken und Lernanreize scha en)
- Verstärkung eines jeden Verhaltens, das auch nur annähernd in die gewünschte Richtung geht
- Übung und Wiederholung bei erwünschtem, keine Übung und Wiederholung bei
unerwünschtem Verhalten
—» di erenzielle Verstärkung
- kontinuierliche Verstärkung
- Shaping (Verhaltensformung)
= der schrittweise Aufbau eines Verhaltens, indem man bereits kleine Schritte
Verhaltenstherapeutische Konzepte gehen von der Grundnahme aus, dass jedes Verhalten - auch
das unangepasste - erlernt ist und wieder verlernt werden kann.
Ziel verhaltenstherapeutischen Vorgehens ist demnach der Abbau unerwünschten Verhaltens und
der Aufbau erwünschten Verhaltens durch gezielte Lernhilfen.
ff
ff
ff
fi
ff
ff
fl
1) Möglichkeiten des klassischen Konditionierens
- Systematische Desensibilisierung
= schrittweise Konfrontation eines Patienten im Zustand der Entspannung mit einem als
1) Exploration; bezieht sich auf Verhalten und Emp ndungen des Patienten in bestimmten
Situationen, auf die Intensität, Häu gkeit und vor allem die Abhängigkeit des Auftretens der
Beschwerden von Situation und Umgebung
2) Erläuterung des Prinzips der Technik und des therapeutischen Vorgehens (Psycho-Education)
In dem Stadium der Therapie, in dem eine tiefe Entspannung erreicht und die Hierarchie der Items
aufgestellt ist, kann mit der eigentlichen Desensibilisierung begonnen werden.
- Gegenkonditionierung
= ein Reiz, der eine unangenehme/unerwünschte Reaktion hervorruft, wird mehrmals mit einem
Reiz gekoppelt, der eine als angenehm empfundene Reaktion hervorruft (= Unvereinbarkeit der
Reaktionen). So soll eine alte Reiz-Reaktionsverbindung durch eine neue ersetzt werden.
Reizen und lässt ihn dabei die Erfahrung machen, dass seine Befürchtungen unbegründet sind
Verhaltenstherapie: Aversionstherapie
Eine Aversionstherapie kann nach dem Modell des klassischen KOnditionierens durchgeführt
werden: ein UCS (Schock) wird unmittelbar vor der Darbietung von CS (Alkohol) appliziert; der
UCS führt zu UCR (Schmerzreaktion), die nach wiederholten UCS-CS-Kopplungen mit dem CS
(Alkohol) assoziiert wird.
fl
ff
fi
fi
2) Möglichkeiten des operante Konditionierens
Verhaltenstherapie: Verhaltensformung
- Shaping (Verhaltensformung)
= schrittweiser Aufbau eines Verhaltens, indem man bereits kleine Schritte in Richtung des
1) Sofortige und regelmäßige Verstärkung jeden Verhaltens, das dem gewünschten Endverhalten
irgendwie ähnelt
2) Verstärkung des Verhaltens, das innerhalb der gewünschten Verhaltenssequenz einen Schritt
(weiter) bedeutet
Die Zuerkennung der Token muss dabei individuell an jeden einzelnen Patienten angepasst
werden, da jeder andere Zielsetzungen und Voraussetzungen mitbringt.
Therapieschritte:
3) es wird festgelegt, was ein Token überhaupt ist, welche Anzahl von Token bei der
Verwirklichung des Zielverhaltens maximal verdient werden können, wie sie zugeteilt werden, wie
sich der Token-Verdienst im Laufe der Verhaltensannäherung verändert und wie viele Token bei
Erreichen des Zielverhaltens erhalten werden
4) es muss genau festgelegt werden, wie viele Token notwendig sind, um die bereits oben
angesprochenen verstärkenden Objekte zu bekommen oder bestimmte Aktivitäten ausführen zu
dürfen (Belohnung).
Verdienst und Ausgabe der Tokens müssen in einem ausgewogenen Verhältnis zueinander stehen.
5) wenn das Zielverhalten aufgebaut ist, muss das Token-System ausgeblendet werden
(fading out)
Nachteil: In der Praxis hat sich gezeigt, dass bereits ein einziger P eger, der nicht hinter
dem Programm steht und den Anweisungen mit Nachlässigkeit begegnet, z.B. um bei den
Patienten ein höheres Ansehen zu gewinnen, das ganze Programm unterläuft und zum
Scheitern bringen kann.
fl
fi
fl
Kritische Würdigung der behavioristischen Lerntheorien
- bieten Erklärungsansatz für menschliches Lernen - Grundlage aller Aussagen sind Tierversuche
(Entsprechend sind Behavioristen der Au assung, dass Umwelt und Erziehung alles vermögen.)
Obwohl der Erklärungswert der Konditionierungstheorien sehr groß ist und ihre Bedeutung für
Erziehung, Beratung und Therapie nicht infrage stehen, sehen sich diese Theorien auch mit einer
Reihe von Kritikpunkten konfrontiert.
Vor allem der Verhaltenstherapie brachte dieses Menschenbild die Kritik ein, sie gleiche einer
“Dressur”, in der der Mensch wie ein Tier mit Lob und Strafe konditioniert werde.
- wissenschaftlich fundiert
- kann nur den Teil menschlichen Erlebens/Verhaltens
(basiert auf experimenteller Forschung) erklären, der auf Beobachtungen zurückgeht
Kognitive Prozesse und Strukturen eines Menschen beein ussen sein Verhalten und Erleben:
1) Aneignungsphase
- Aufmerksamkeitsprozesse
Beobachter w hlt f r sich wichtige Informationen aus und beobachtet sie exakt
- gegebene Situationsbedingungen
- Ged chtnisprozesse
2) Ausf hrungsphase
- Reproduktionsphase
—» kognitiven Vorstellungen lassen sich nur selten beim ersten Mal richtig umsetzen, der
Betrachter muss seine motorischen F higkeiten erst ben, korrigieren und wiederholen,
bis sich ein Erfolg einstellt
nur wenn sich der Beobachter vom Durchf hren einer Verhaltensweise einen Erfolg bzw.
Vorteil verspricht oder einen Misserfolg bzw. Nachteil abzuwenden glaubt, wird das
entsprechende Verhalten entfalten
ü
ä
fl
ö
ä
ü
ä
ü
ä
ä
ä
ü
fl
ü
Bedingungen des Modelllernens:
- Menschen, die soziale Macht haben (also belohnen und bestrafen k nnen)
- positive emotionale Beziehung, die sich in Wertsch tzung und Verstehen zeigt
4) Gegebene Situationsbedingungen
gemacht hat
Rocky Experiment:
- Sowohl das belohnte als auch das ohne Konsequenzen gebliebene Modellverhalten wurde am
st rksten nachgeahmt. Wurde das Modell dagegen bestraft, so sank auch die Bereitschaft der
Beobachtet, die entsprechenden Verhaltensweisen auszuf hren.
- Anders sahen die Ergebnisse aus, wenn die Beobachter selbst verst rkt wurden (3. Phase). In
allen drei Gruppen traten nun wesentlich mehr Aggressionen auf. Auch die Kinder der 2.
Gruppe zeigten deutlich mehr aggressive Verhaltensweisen. (Sie hatten also vom bestraften
Modell gelernt.)
ä
ö
ö
ü
ä
ü
ü
fi
ä
ü
ü
fi
ö
ü
ü
ü
ff
ä
fl
ä
ä
ü
ö
ö
Die Bedeutung der Bekr ftigung:
Es gilt der Grundsatz, dass die Konsequenzen von Handlungen wesentlich das Verhalten
bestimmen. F r Bandura gelten jedoch Bekr ftigungen als f rderlicher Faktor, nicht als
notwendige Bedingung f r das Modelllernen!
Damit unterscheiden sich Banduras Vorstellungen von der Wirkungsweise der Bekr ftigung von
den Annahmen des operanten Konditionierens.
- Externe Bekräftigung:
- Stellvertretende Bekräftigung:
Ein Mensch erfährt selbst die angenehmen Ein Mensch beobachtet andere Personen,
Folgen eines Verhaltens oder vermeidet deren Verhalten zu angenehmen Folgen führt
unangenehme. (—» geneigt, dieses Verhalten bzw. die mit ihrem Verhalten unangenehme
wieder zu zeigen) Folgen vermeiden können. (—» tendiert dazu,
dieses Modellverhalten zu zeigen)
- Direkte Selbstbekräftigung:
- Stellvertretende Selbstbekräftigung:
Ein Mensch setzt sich bestimmte Ein Mensch beobachtet bei anderen Personen,
Verhaltensstandards und belohnt sich selbst dass diese sich selbst für Verhaltensweisen
nach dem vollbrachten Verhalten.
belohnen. (—» geneigt, dieses Modellverhalten
(—» motiviert, dieses Verhalten wieder zu zu zeigen)
zeigen)
—» Für Bandura bewirkt nicht die angenehme Konsequenz, die direkt auf ein Verhalten folgt, den
Lernprozess, sondern ihre gedankliche Vorwegnahme.
Das Entscheidende ist also, dass bei der Ausführung des Gespeicherten eine positive
Konsequenz oder das Vermeiden negativer Folgen erwartet wird.
Selbststeuerung meint die Fähigkeit des Menschen, sein eigenes Verhalten zu kontrollieren und
eigenständig zu lenken.
ä
ü
ä
ü
ä
ö
ä
Selbstregulierung und Selbstwirksamkeit
- Selbstregulierung
= die Fähigkeit von Menschen, sich selbst zu motivieren, sich bestimmte Ziele zu setzen,
Strategien zu entwerfen sowie das fortlaufende Verhalten zu bewerten und entsprechend
zu ändern.
Selbstwirksamkeit
- Modellierender E ekt
= Erwerb neuer Verhaltensweisen durch Vorbilder
- Enthemmender E ekt
- Hemmender E ekt
= negative Konsequenzen eines beobachteten Verhaltens lassen die Bereitschaft sinken
dieses nachzuahmen
- Auslösender E ekt
= Verhalten eines Modells veranlasst andere Menschen dazu es unmittelbar
nachzuahmen
In der Erziehung lassen sich die Erkenntnisse der sozial-kognitiven Theorie vielfältig anwenden.
- Fungiert der Erzieher selbst als Modell, sollte er kompetent und sicher auftreten, eine gute
Beziehung zu den Kindern aufbauen, günstige Gelegenheiten zum Beobachten seines
Verhaltens scha en, genügend Übungsmöglichkeiten für das beobachtete Verhalten
bereitstellen und sich stets seiner Vorbildwirkung bewusst sein.
- Durch die gezielte Auswahl anderer Modelle, die kompetent, angesehen und erfolgreich sind,
erlernen Kinder ebenfalls e ektiv neues Verhalten, insbesondere wenn sowohl Modell als auch
Beobachter entsprechend bekräftigt werden.
- Ferner gilt es unter anderem, das über Medienmodelle vermittelte Verhalten mit den
Heranwachsenden kritisch zu re ektieren.
+ Die sozial-kognitive Theorie ist wissenschaftlich fundiert und erweist sich als eine wichtige
Ergänzung zu anderen Lerntheorien.
+ Sie leistet eine wertvolle Hilfe, um die Schwächen des traditionellen Behaviorismus
aufzudecken.
+ Sie besitzt eine große Bedeutung für den Alltag sowie die Erziehung und schließt kognitiv
gesteuerte Verarbeitungsprozesse mit ein, bei denen auch soziale Bedingungen eine wichtige
Rolle spielen.
+ Im Gegensatz zum Behaviorismus erklärt sie nicht nur beobachtbares Verhalten, sondern auch
innere Prozesse wie das Erleben.
- Sie kann jedoch nur einen Teil menschlichen Erlebens und Verhaltens erklären und zwar
denjenigen, welcher auf Beobachtung zurückgeht.
- Zudem wird die Bedeutung der Emotionen für die Persönlichkeit vernachlässigt.
ff
ff
ff
ff
ff
ff
ff
fl
—» Verknüpfung zur LPE 11: Medienpädagogik