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FÜR CHIRURGIE
Herausgegeben von W. ANSCHÜTZ, Kiel, K. BRANDT, Berlin, H. BÜRKLE DE
LA CAMP, Bochum, A. W. FISCHER, Kiel, E. K. FREY, Düsseldorf, E. GOHR-
B A N D T, Berlin, O. N O R D M AN N , Berlin, P.ROSTOCK, Berlin, F. SAUER
BRUCH, Berlin, V. S C H M IE D E N , Frankfurt a. M., L. SC H Ö N BAU ER , Wien
V e rla g v o n J o ha nn A m b ro s iu s B a rth / L e ip z ig
70. Jahren ^ - 3-April 1943 / Nr. 14
Die Dosierung richtet sich nach der Schwere des Falles. Im allgemeinen 3- 6 mal
wöchentlich 1 ccm intramuskulär; im Bedarfsfall kann die Dosis unbedenklich ge
steigert werden. Bei Koma Basedowicum ist intravenöse Injektion zweckmäßig.
Z bl. Chir.
II Zentralblatt für Chirurgie 1943 Nr. 14
Xifal-M ilch
Milde Kombination steriler Milch mit dosiertem Bakterieneiweiß
F o lg e - u n d S p ä t e r k r a n k u n g e n n a ch
Infektionen
Myocarditis
Apoplexie
Epilepsie
Entziehungskuren aller Art
Ulcus ventriculi et duodeni
S ä c h s i s c h e s S e r u m w e r k A. 6., D re s d e n
---------------- ------------------------------- —--- =—.— ——
DAS UNIVERS/4LGER/iï<
FÜRJEDE >4RT UON ZÖGEN
B-BRAUN-ME LSUNGEN
ZENTRALBLATT
FOR CHIRURGIE
70. Jahrg. 3. April 1943 / Nr.14
I n h a l t
O r ig in a lm itte ilu n g e n :
I. W. Denk (Wien), Zur Therapie des inoperablen Bronchuskarzinoms. S. 470.
II. J. Wymer (München), Probleme bei der chirurgischen Behandlung des Magen- und
Zwölffingerdarmgeschwürs. S. 473.
III. H. Fuß (Duisburg-Hamborn), Spaltbildungen im Bereich des Ellenbogengelenks
beim Preßluftschaden. (M it 6 Abbildungen.) S. 481.
IV. A. Gütgemann (Bonn), Zur Kenntnis der Nieren-Harnleiter-Verlagerung bei extra
renalen Bauchgeschwülsten. (M it 4 Abbildungen.) S. 487.
N eue B ü c h e r: Uffenorde, Anzeige und Ausführung der Eingriffe an Ohr, Nase und Hals. (S. 492)
— Reichert, Häufigkeit und Ursachen der vorzeitigen Invalidität. (S. 493.) — Nöller, Chirur
gisch-orthopädische Erbkrankheiten im Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses.
(S. 493.) — Flamm, Kroeber u. Seel, Pharmakodynamik deutscher Heilpflanzen. (S. 493.)—
Mertens, Vermeidung von Irrtümern bei der Krebserkennung. (S. 494.) — Jörns, Nach
sorge nach chirurgischen Eingriffen. (S. 494.) — Heusch, Blasenkrebs. Aus: Die Urologie
in Einzeldarstellungen. (S. 495.) — Wagner, Methodik und Ergebnisse fortlaufender B lu t
druckschreibung am Menschen. (S. 495.) — Domagk, u. Hegler, Chemotherapie bakterieller
Infektionen. (S. 495.) — v. Düngern, Ekg.-Atlas fü r den praktischen Arzt. (S. 496.) —
Schönberg, Kollaps, Richtlinien für die Praxis .(S. 496.) —: Hinsberg, Das Geschwulstproblem
in Chemie und Physiologie. (S. 497.) — Haase, Über das Syndrom der Akrokephalossyndak-
tylie. (S. 497.) — Gosset, Erlebnisse und Erkenntnisse eines Chirurgen. (S. 498.) — Devrient,
Überwärmungsbäder, Schlenzkur und Sauna in der Praxis. (S. 499.) — v. Niederhöffer, Be
handlung von Rückgratsverkrümmungen (Skoliosen) nach dem System Niederhöffer und
die Behandlung des Rundrückens. (S. 499.)
Z e its c h r ifte n :
B a u ch : Peronato, Bezoarsteine in Magen, Dünn- und Dickdarm. (S. 500.) — Buscher, Be
handlung des Choledochussteinverschlusses. (S. 500.) — Edwards, Gerwig u. Guyton, Akute
Cholecystitis m it Perforation in die Bauchhöhle. (S. 501.) — Burckhardt, Perforationslose
gallige Peritonitis. (S. 501.) — Leskovar, W irkung der Kurzwellen auf die extrahepatischen
Gallenwege. (S. 501.) — Allen u. Wallace, Chirurgische Handhabung von Steinen im Ductus
communis. (S. 502.) — Parson, Sofort- und Endresultate der Cholecystektomie. (S. 502.)
— Foss u. Lillie, Sekundäre Gallenoperationen. (S. 502.) — Quénu u. Masseboeuf, Hämorrha
gische Cholecystitis mit Gallenstein und Krebs. (S. 502.) — Horsley, Resektion des Duodenums
wegen Tumors der Ampulla vateri. (S. 503.) — Morton u. Widger, Diagnose und die Behand
lung der akuten Pankreatitis. (S. 503.) — Maske, Behandlung von Pankreascysten durch
Anastomosierung m it dem Magen. (S. 503.) — Ojetti, Riesiges retroperitoneales Fibrom.
(S. 503.) — Armenio, Pneumatosis intestinalis cystica. (S. 504.) — Nordmann, Prognose
des chirurgischen Eingriffs beim Magen- und Zwölffingerdarmgeschwür. (S. 504.) — McClure
u. Fallis, Partielle Gastrektomie. (S. 505.) — Hilgenfeldt, Muskelpflug fü r die Pyloromyo
tomie bei Säuglingen. (S. 505.) — Junghanns, Divertikel am Magenpförtner als Zufalls
befunde bei Magenresektionspräparaten. (S. 505.) — Mahlo, Genese des Nachtschmerzes des
Ulcus duodeni. (S. 505.) — Loi, Harn-Proteose nach Oriel bei Ulcus ventriculi oder duodeni.
(S. 506.) — Meccoli, Singer’sche Probe bei Magenresezierten. (S. 506.) — Gross, Geschwürs
durchbrüche des Magens und Zwölffingerdarmes während einer Röntgenkontrastunter
suchung. (S. 506.) — Bischof, Behandlung der freien Ulcusperforation. (S. 507.) — Darup,
Fehldiagnose Ulcus ventriculi perforatum. (S. 508.) — Salvini, Tuberkulose des Duodenums.
(S. 508.) — Papin, Augenblicklicher medizinisch-chirurgischer Stand des Magenkrebses in
der Praxis. (S. 508.) — Schönbauer, Sechzig Jahre Therapie des Magenkarzinoms. (S. 509.)
— Griswold u. Antoncic, Das perforierte peptische Ulcus. (S. 510.) — Foti, Dünndarm
einklemmung in einen Spalt des Mesocolin ascendens. (S. 510.) — Fromme, »Spontan« ent
standene Nekrose des Dünndarmes. (S. 510.) — Rousset, Terminale Ileitis. (S. 511.) —
u1 469
Zentralblatt fü r Chirurgie 1943 Nr. 14
Recker, Klinik und Behandlung des Meckel’schen Divertikels. (S. 511.) — Schultz, Gibt es
Appendicitisepidemien? (S. 512.) — Matsuda, Dem Rosenstein’schen Mesenterialdruckschmerz
ähnliches Symptom und seine chirurgische Bedeutung. (S. 512.) — Sarasin, Indikation
zur Operation bei der chronischen Appendicitis. (S. 512.) — Jungbluth, Neue Indikationen
zur Behandlung der Appendicitis. (S. 513.) — Brodin, Chronische Appendicitis. (S. 514.) —
Warren u. Ballantine jr., Chronische Appendicitis. (S. 515.) — Wangensteen u. Dennis, Erzeu
gung experimenteller akuter Appendicitis. (S. 515.) — Savarese, Schnittführung bei der
Appendektomie. (S. 516.) — Viranda, Volvulus des Coecums. (S. 516.) — Lange, Die sakro-
abdominale Mastdarmexstirpation. (S. 516.) — Vandenberg, Die in Vergessenheit geratene
Moynihan’sche Tube beim akuten mechanischen Dünndarmverschluß. (S. 516.)
Originalmitteilungen
Aus der II. C hirurgischen U nive rsitä tsklin ik W ien
D ire k to r: Prof. D r. W. D e n k
470
Denk, Zu Threrapie des inoperablen Bronchuskarzinoms
die Beobachtungszeit unter 1 Jahr, 9 von diesen waren bereits gestorben, 4 sind
nicht mehr zur Behandlung erschienen, 3 standen noch in Behandlung. 1 Kranker
ist nach 35monatiger Beobachtungszeit an Wirbelmetastasen gestorben. Von den
7 Pat., die nicht mehr zur Behandlung erschienen, standen je einer 21,26 und 47 Mo
nate in Beobachtung und Behandlung. Man darf wohl annehmen, daß alle diese
Kranken ihrem Leiden erlegen waren. In Anbetracht der durchschnittlichen Lebens
dauer der Kranken von 6— 12 Monaten kann also in 4 der 70 Fälle von P o p o v ic
von einer beachtlichen Lebensverlängerung durch die Bestrahlung gesprochen
werden.
E ngels te ilt das einschlägige Krankengut des Strahlentherapeutischen In
stituts in Frankfurt a. M. (Prof. H o lfe ld e r) m it. Von 92 bestrahlten Lungen
krebsen lebten 2 über 3 Jahre und je 3 über 4 und 5 Jahre. Es sind allerdings die
meisten dieser Fälle histologisch nicht sichergestellt.
Sind demnach die Ergebnisse der Strahlenbehandlung beim Lungenkrebs im
allgemeinen noch als wenig befriedigend zu bezeichnen, so kann ich über eine
Kranke berichten, die durch Röntgenbestrahlungen seit über 5 Jahren von einem
histologisch bestätigten Bronchuskarzinom geheilt ist. Die näheren Umstände
dieses Krankheitsfalles geben vielleicht einen Hinweis darauf, wie die Resultate der
Strahlentherapie dieses Leidens verbessert werden könnten.
Die 40jährige Pat. erkrankte im Frühjahr 1936 an starkem Reizhusten. Nach
einigen Wochen tra t Fieber und Stechen in der linken Brustseite auf. Da eine aus
wärts vorgenommene Probepunktion Eiter ergab, wurde in einem Krankenhaus
in der Annahme eines Pleuraempyems eine Rippenresektion ausgeführt. Es fand
sich an Stelle des vermuteten Empyems angeblich ein Lungenabszeß bei freier
Pleura. Die Wunde wurde tamponiert und vernäht, nach einigen Tagen aber wegen
der aufgetretenen Pleurainfektion wieder geöffnet. Da die Eiterentleerung unvoll
kommen war, w ird einige Wochen später noch eine Bülau-Drainage in der vorderen
A xillarlinie angelegt. Da auch diese nicht funktionierte und die Temperatur hoch
blieb, wurde die Pat. am 17. V III. 1936 an die K lin ik eingewiesen. Es fand sich ein
ausgedehnter Pyopneumothorax links bei recht elendem Allgemeinzustand, weshalb
am folgenden Tage eine Bülau-Drainage am tiefsten Punkt in der m ittleren A x illa r
linie angelegt wurde. Im Eiter fanden sich hämolysierende Streptokokken.
Die Kranke erholte sich zunächst zusehends. Die Lunge entfaltete sich v o ll
ständig, aber aus der Drainagestelle entleerte sich andauernd mehr oder minder
reichlich Sekret, obwohl wiederholte Röntgenkontrollen keine Retention und keine
Resthöhle erkennen ließen.
Eine interkurrent aufgetretene schwere Pyelitis, die durch einen Nierenstein
bedingt war und eine Pyelotomie erforderlich machte, verzögerte die weitere A u f
klärung und Behandlung der Lungenaffektion. Die Fistel nach der Buelau-Drainage
sezernierte anhaltend ziemlich stark, die Kranke fieberte weiter, so daß zunächst
eine Fistelfüllung ausgeführt wurde. Das Jodipin gelangte durch eine ungefähr
3 cm lange Fistel im Bereich der Thoraxwand direkt in den linken Bronchialbaum.
Am 20. I. 1937 wurde eine Bronchographie ausgeführt. Das Ergebnis derselben war
überraschend: Der linke Unterlappenbronchus ist nahezu vollständig verschlossen.
Es füllen sich nur die lateral und dorsal gelegenen Bronchialäste.
Dieser Befund ließ m it größter Wahrscheinlichkeit ein Bronchuskarzinom
annehmen, weshalb am 2. II. 1937 durch Prof. W e s s e ly die Bronchoskopie aus
geführt wurde. Der linke Unterlappenbronchus war durch ein Aftergewebe voll
ständig verschlossen. Die Probeexzision und mikroskopische Untersuchung ergab
ein Carcinoma simplex.
Da sich als Folge des Empyems eine mächtige Pleuraschwarte gebildet hatte,
war an eine Radikaloperation des Bronchuskarzinoms nicht zu denken. Die Kranke
wurde daher in der Zeit vom 5. III. bis 12. V. 1937 m it Röntgen bestrahlt (M e rio )
Bestrahlungsdosis: 3 Felder 10/15, 200 kV, 70 F.H .D ., Tiefenquotient 39%,
8 rM in ., Gleichspannung, Grainach’sche Schaltung. Hautdosis: 3 Felder à 3000 r,
❖ 471
Zentralblatt fü r Chirurgie 1943 Nr. 14
Tiefendosis 3000 r auf den Tumor. Gesamtdosis 9000 r. Felder: Thorax links vorn,
seitlich, rückwärts.
Während der Bestrahlungsperiode bestand noch starke Sekretion aus der
Fistel, Husten und erhöhte Temperatur. In den folgenden Wochen besserte sich
der Zustand der Pat. allmählich, Fieber und Sekretion ließen nach, nur der Husten
hielt noch längere Zeit an.
Am 16. VI. 1937 erste bronchoskopische Kontrolle (Prof. W e s s e ly ): Bis
zur Teilungsstelle des linken Ober- und Unterlappenbronchus vollständig normale
Wandverhältnisse. Die Teilungsstelle selbst normal konfiguriert, die Schleimhaut
jedoch von hier ab stark hyperämisch, der Unterlappenbronchus von milchig
getrübtem, eitrigem Sekret erfüllt. Nach wiederholtem Absaugen kann man tie f
in den Unterlappenbronchus Vordringen. Kein Zeichen für einen Tumor.
Die Pat. wurde vorübergehend aus der K lin ik entlassen und am 2. X I. 1937
wieder aufgenommen. Sie hat sich inzwischen recht gut erholt, die Fistel ist ge
schlossen, kein Fieber, noch ziemlich starker Husten und eitriger Auswurf. Die
Röntgenkontrolle ergibt links basal einige kleine Jodipindepots, sonst kein gröberer
Schatten nachweisbar. Herz nach links verzogen. 5. X I. 1937: Zweite broncho
skopische Kontrolle (Prof. W essely): Die Schleimhaut des linken Stammbronchus
normal injiziert. Die Teilungsstelle des Ober- und Unterlappenbronchus normal
konfiguriert, normale Ringzeichnung. Der Unterlappenbronchus enthält dünn
flüssigen Eiten Nach Absaugen desselben sieht man in seinem ganzen zugängigen
Bereich die Ringzeichnung erhalten. Kein Tumorgewebe zu erkennen. Die Pat.
wird am 23. X I. 1937 geheilt entlassen.
Seit ihrer Entlassung aus der K lin ik wurden wiederholt K ontrollunter-
suchungen vorgenommen. Das gute Allgemeinbefinden hielt an. Röntgenkontrollen
zeigten basale Schwarten links, vereinzelte Bronchiektasien und Verziehung des
Herzens. Die letzte Untersuchung erfolgte am 15. IX . 1942. Die Pat. ist vollständig
gesund, kein Husten, kein Auswurf, Gewicht gleichbleibend, kann alle häuslichen
Arbeiten ohne Ermüdung verrichten.
Demnach ist die Pat. seit 5 y2Jahren durch die Röntgenbestrahlung von ihrem
histologisch nachgewiesenen Bronchuskarzinom geheilt. Wenn w ir nun die Frage
aufwerfen, welchem Umstande die vollständige Zerstörung des Tumors durch
die Röntgenstrahlen zu verdanken ist, so können w ir ihn vielleicht in der verunglück
ten ersten, auswärts ausgeführten Operation erblicken, die wahrscheinlich m it
dazu beigetragen hat, daß der angebliche Lungenabszeß (wahrscheinlich eine bron-
chiektatische Kaverne) entlang dem Punktionskanal in die Pleurahöhle perforierte,
so daß schließlich auf dem Umwege des Pyopneumothorax eine Bronchusfistel
zustande kam. W e sse ly hat gelegentlich der Vorweisung der Pat. in der Fach
gruppe fü r Chirurgie in Wien am 9. III. 1939 (Zbl. Chir. 1940, 162) darauf hin
gewiesen, daß die Bronchusfistel in diesem Falle wohl die Voraussetzung fü r den
Erfolg der Strahlenbehandlung war. Sie ermöglichte den Abfluß des Sekretes aus
dem Bronchus.
Diese Annahme hat sicher manches fü r sich, wenn auch die allgemeine E r
fahrung lehrt, daß die unreifen Formen des adenogenen Carcinoma solidum simplex
besonders gut auf Bestrahlung ansprechen. H inter einem stenosierendenBronchus-
karzinom staut sich das Sekret und es wäre denkbar, daß dieses oder entzündliche
Veränderungen im ausgeschalteten Lungenlappen einen Reiz auf das Karzinom
ausüben, welcher die Beeinflussung desselben durch die Röntgenstrahlen verhindert.
Demnach ergäbe sich folgender Behandlungsvorschlag beim inoperablen
Bronchuskarzinom: Beseitigung der Sekretstauung peripher des Tumors durch
Anlegen einer Bronchusfistel oder durch Querresektion der Lunge. Da die Be
strahlung erst bei sichergestellter Inoperabilität in Betracht kommt, sollte in jedem
Falle eine Probethorakotomie ausgeführt werden. E rgibt sie die Unmöglichkeit
der Radikaloperation, dann kommen zwei Wege in Betracht. Bei freier Pleura
Einnähen des erkrankten Lungenlappens in das Thoraxfenster, darüber pro-
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Wymer, Chirurgische Behandlung des Magen- und Zwölffingerdarmgeschwürs
visorischer Verschluß der Weichteile. Nach etwa 2—3 Wochen wird die Wunde
wieder geöffnet und die eingenähte Lunge m it dem Glühbrenner oder durch Elektro-
koagulation so weit zerstört, bis mehrere kleinere Bronchialäste eröffnet sind.
Bestehen hinreichende Pleuraverwachsungen, dann kann die Querresektion
des Lungenlappens nach der von L. B ra u e r angegebenen Technik an die Probe
thorakotomie angeschlossen werden. Dieses Verfahren w ird namentlich bei den
Karzinomen eines Bronchus zweiter Ordnung Anwendung finden können, während
bei den Karzinomen eines Hauptthrombus die Drainage in jenem Lappenbereich
anzulegen wäre, welcher sich als atelektatisch oder pneumonisch in filtrie rt erweist.
Wenn auch nicht erwartet werden darf, daß eine größere Zahl von inoperablen
Bronchuskarzinomen durch diese Kombination der Strahlentherapie und einer
operativ angelegten Bronchusfistel geheilt w ird (Metastasen!), so erscheint es doch
möglich, daß die Erfolge der Röntgenbestrahlung dadurch verbessert und wenigstens
einige Kranke von ihrem Leiden dauernd geheilt werden können.
Z u s a m m e n fa s s u n g
Bei einer 40jährigen Frau, die an einem histologisch sichergestellten obturieren
den Bronchuskarzinom litt, tra t im Bereich des erkrankten Lungenlappens eine
Bronchusfistel auf, welche das gestaute Sekret nach außen ableitete.
Das Karzinom ist nach einer intensiven Röntgentherapie, wie durch broncho-
skopische Untersuchungen festgestellt wurde, vollständig verschwunden, die Pat.
seit 5 y2Jahren geheilt und vollständig beschwerdefrei.
Es w ird der Vorschlag gemacht, bei inoperablen Bronchuskarzinomen vor der
Röntgenbestrahlung eine Bronchusfistel im Bereich des erkrankten Lungenlappens
anzulegen.
S c h r if t t u m
R. B lo c h und G. B o g a rd u s, Z.org. Chir. 101, 648""(1941). — C h a n d le r und P o tte r ,
zit. nach Ochsner und Bakay, Arch. Surg. 42,209 (1941).— H. Engels.Strahlenther. 57,445(1936).
— Nunes d ’ A lm e id a , Z.org. Chir. 98, 123 (1940). — L. P o p o v ic , Strahlenther. 58, 543 (1937).
— Saupe, zit. nach Ochsner und Bakay. — S c h in z , Z u p p in g e r, W a lth e r und D e u c h e r,
Röntgenprax. 12, 255 (1940).
Trotz dem Siegesläufe der Magenchirurgie in den letzten 50 Jahren ist die
operative Behandlung des Ulcus am Magen und Zwölffingerdarm noch voll offener
Fragen und Probleme. Schon die Ätiologie und Pathogenese des Ulcus ist noch ganz
unklar und in keiner Weise einheitlich. Neuere Erkenntnisse lassen es möglich er
scheinen, daß es sich beim Ulcus häufig nicht um ein lokales, sondern um ein
Allgemeinleiden handelt. Auch in der Frage der besten Behandlung, des Zeitpunktes
und A rt des vorzunehmenden Eingriffes schwanken die Ansichten noch hin und her.
Im wesentlichen eine einheitlichere Auffassung herrscht über die rein technische
Seite und die absolute Anzeigestellung zum operativen E in g riff, der bei allen
mechanischen Störungen durch Ulcusvernarbung und bei der Perforation des
Ulcus m it ihren Folgezuständen notwendig ist.
Schon bei der relativen Anzeigestellung, bei welcher nach den aus der klinischen
und röntgenologischen Untersuchung sich ergebenden Befunden individuell von
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Zentralblatt fü r Chirurgie 1943 Nr. 14
Fall zu Fall entschieden werden muß, bestehen je nach der Einstellung zum Ulcus-
problem verschiedene Auffassungen.
Abgesehen von diesen eben genannten Problemen, die in einem ungeheuer
angewachsenen Schrifttum erörtert sind, soll in folgendem zu einigen Fragen Stellung
genommen werden, die w ä h re n d der O p e ra tio n eines U lc u s immer wieder an
den Operateur herantreten und deren Entscheidung oft wichtiger und schwieriger
ist als die rein technische Seite des Eingriffes, zumal im Schrifttum weit weniger
darüber publiziert ist.
1. Eine der schwierigsten Entscheidungen bei der operativen Behandlung des
Ulcus ist dann notwendig, wenn bei einem Kranken nach Eröffnung des Abdomens
trotz vorausgegangener sorgfältiger klinischer und röntgenologischer Untersuchung
das U lcus n ic h t fe s tz u s te lle n is t. Es findet sich keine weiße strahlige Narbe,
keine flammende Röte und keine Verwachsungen oder Formveränderungen am
Magen, auch nicht an der Hinterwand nach Freilegung durch das Ligamentum
gastrocolicum. Auch die Rückseite des Duodenum läßt, sichtbar gemacht, keine
Verwachsungen, Wandverdickungen oder entzündliche Drüsen, die ein Ulcus ver
muten lassen, erkennen. Werden auch alle übrigen abtastbaren Organe der Bauch
höhle als normal befunden, so soll das Abdomen ohne jeden E ingriff wieder ge
schlossen werden. Jede Operation ist hier ein »wahres und kaum mehr gutzu
machendes Unglück« (v. B e rg m a n n ).
In früheren Jahren wurde in solchen Fällen recht häufig die Gastro-Enterostomie
(G.-E.) als Verlegenheitsoperation ausgeführt, die dann häufig zu Störungen führte,
fü r die P rib ra m m it Recht den Ausdruck »G.-E. als Krankheit« geprägt hat.
Wie wichtig es ist, in den Fällen, in denen kein Ulcus zu finden ist, alle Organe,
soweit das vom Schnitt zwischen Schwertfortsatz und Nabel möglich ist, auf krank
hafte Veränderungen auf das sorgfältigste abzusuchen und wenn möglich sichtbar
zu machen, zeigt folgende Krankengeschichte.
37jährige Kranke, seit 9 Jahren krampfartige Schmerzen im Leib, die in der
Magengegend beginnen und gegen den Rücken zu ausstrahlen. Hochgradige Anämie.
Hämoglobin 45%. Hyperazide Säurewerte. Okkultes B lu t im Stuhl + + . Klinisch
und röntgenologisch wird ein blutendes Ulcus am Pylorus angenommen.
Bei der Laparotomie kein Befund, der auf eine Veränderung am Magen oder
Duodenum hindeutet. Gallenblase, Pankreas usw. o. B., bei der sorgfältigen A b
suchung des Darmes findet sich ein MeckePsches Divertikel (M. D.), das im Bereiche
des Fundus verdickt ist. Einige entzündlich vergrößerte Drüsen im Mesenterium
legen den Verdacht eines Ulcus im M. D. nahe. Resektion des Darmanschnittes m it
dem M. D.
Die mikroskopische Untersuchung ergibt ein tiefgreifendes Ulcus am Fundus.
Nach kurzer Zeit Anstieg des Hämoglobin allmählich auf normale Werte und Aus
bleiben aller früheren Beschwerden.
Nur durch das systematische Absuchen des Darmes konnte so bei einer erheb
lich anämischen Kranken, bei der nach der röntgenologischen und klinischen U nter
suchung ein blutendes Ulcus am Pylorus angenommen wurde, als wahre Ursache
der Beschwerden ein blutendes Ulcus im MeckeFschen D ivertikel festgestellt und
beseitigt werden.
Kann man bei der Operation ein angenommenes Ulcus nicht feststellen, so ist
man beruhigt und froh, wenn man irgend einen abnormen Befund im Abdomen
vorfindet, der für die Erklärung der bestehenden Beschwerden ausreichend erscheint,
oder wenn man ein Operationsverfahren anwenden kann, das bei negativem Ulcus-
befund gute Erfolge geben soll.
So hat B ire h e r für die Fälle, in denen kein Ulcus zu finden war und bei denen
er früher »eine jener unglückseligen G.-E., die mehr schaden als nützen«, ausführte,
474
Wymer, Chirurgische Behandlung des Magen- und Zwölffingerdarmgeschwürs
die Resektion des Vagus am kardialen Abschnitt angewandt, wodurch man »mit
absoluter Sicherheit« eine Hyperazidität auf normale Werte herunterdrücken könne.
Er führte diese Vagusresektion auch bei der G.-E. durch und habe seitdem kein
Ulcus pepticum jejuni mehr gesehen. Auch H a m m e s fa h r hat m it der Vagotomie,
wenn kein makroskopischer Ulcusbefund vorlag, an einem großen Material in 60%
sehr gute Resultate gesehen. K ir s c h n e r hält bei Fehlen eines krankhaften Be
fundes am Magen und in der Bauchhöhle bei Krankheitserscheinungen, die auf
den Magen deuten, unter der Annahme einer »Magenneurose« den Versuch einer
Unterbrechung der Nervenversorgung des Magens fü r gerechtfertigt. Entweder
werden 10 ccm 60proz. Alkohol in die Gegend der Cardia eingespritzt, oder es w ird
die Resektion des kleinen Netzes, besonders an der Cardia vorgenommen. P le n k
hält bei negativem Ulcusbefund die Pyloromyotomie nach P a y r fü r empfehlens
wert. S ch o e m a ke r sah bei Kranken m it Ulcusbeschwerden, bei denen während der
Operation ein Ulcus nicht zu finden war, eine Periduodenitis m it Adhäsionen, Schleiern
und Strängen, die er dann durchtrennte, wenn sie eine Verziehung, Knickung oder
Verengerung des Zwölffingerdarmes hervorriefen. Auch G u le k e hatte bei einer
Anzahl vo.n Fällen, in denen er ähnliche Beobachtungen machte und ebenso vor
ging, einen vollen Erfolg.
Aus der großen Zahl von Krankheitsbildern und Operationsvorschlägen, die
bei negativem Ulcusbefund zur Erklärung und Beseitigung der Beschwerden an
gegeben werden, ist zu ersehen, welches Kopfzerbrechen dieses Problem macht.
Abgesehen von einigen sicher berechtigten Fällen handelt es sich aber meist darum,
daß an Stelle der G.-E. eine andere Verlegenheitsoperation tr it t , die aber, soweit
sie oben erwähnt wurden, weniger schaden w ird als eine kritiklos ausgeführte G.-E.
oder Resektion.
Findet man kein Ulcus, so handelt es sich in vielen Fällen um eine G a s t r it is ,
bei der ein operativer Eingriff, auch eine Resektion nicht berechtigt ist. Durch den
nicht indizierten, immerhin nicht ganz ungefährlichen E in g riff w ird sie im Gegenteil
nicht selten verschlimmert.
Es ist bedauerlich, daß es keine Statistiken darüber gibt, wie o ft eine Laparoto
mie wegen Ulcus vorgenommen wurde, ohne daß ein Ulcus festgestellt werden
konnte und wie oft reseziert wurde, ohne daß am Resektionspräparat ein einwand
freies Ulcus zu finden war. Die Zahlen sind sicher größer, als sie angenommen und
zugegeben werden. Wenn ein A utor berichtet, daß er bei negativem Ulcusbefund in
570 Fällen eine Vagotomie ausführte, so ist das eine ganz erhebliche Zahl in einer Hand.
In den meisten Fällen aber w ird es sich, wenn bei der Operation kein Ulcus
festzustellen ist, um ein U lc u s s im p le x handeln, das aber zunächst weniger in
die Hand des Chirurgen, als in die des Internisten gehört. Bei strenger Anzeige
stellung kann es sich dabei nur um jene Fälle handeln, bei denen okkulte Blutaus
scheidung im Stuhl und zunehmende Anämie zur Operation drängen.
Dazu folgende Krankengeschichte:
Bei einem 40jährigen anämischen Kranken (55% Hämoglobin), bei dem klinisch
und röntgenologisch ein Ulcus am Pylorus festgestellt wurde, war bei der Freilegung
des Magens ein Ulcus makroskopisch nicht zu erkennen. Auch am Darm kein
Befund, der als Ursache fü r die Blutausscheidung in Betracht kommen kann.
Trotz des negativen Ulcusbefundes am Magen w ird eine Resektion nach B illro th I
ausgeführt. Am Resektionspräparat finden sich am Pylorus drei stecknadelkopf
große Ulcera, die Ursache der Anämie waren, da nach der Operation derHämoglobin-
gehalt allmählich zur Norm anstieg und vollkommene Beschwerdefreiheit eintrat.
N icht immer aber w ird man in solchen Fällen das Glück haben, das vermutete
Ulcus simplex nach der Resektion w irklich vorzufinden, da auch eine Gastritis
ohne Ulcus zu Blutungen Veranlassung geben kann.
475
Zentralblatt fü r Chirurgie 1943 Nr. 14
476
Wymer, Chirurgische Behandlung des Magen- und Zwölffingerdarmgeschwürs
Da es vor allem auf die Anwesenheit der pylorischen Drüsen ankommt, so war
ein Hinweis aus der Anatomie zu erwarten. B ra u s bringt in seinem Lehrbuch ebenso
wie K o p s c h die Abbildungen von G ro e d e l. Er bezeichnet die Grenze zwischen
Salzsäure produzierenden Fundusdrüsen und säurefreien Pylorusdrüsen als scharf.
Sie liege an der kleinen K urvatur zwischen zweiten und letzten D rittel, an der
großen K urvatur zwischen dritten und letzten Viertel der Gesamtlänge. Zu den
gröberen Formen des Magens habe die Grenze keinen Bezug. An derselben Stelle
erwähnt er, daß die Glandulae pyloricae, entsprechend ihrem Namen, auf die Nähe
des Pförtners beschränkt seien.
E igene U n te rs u c h u n g e n 1: Zur Feststellung der oralen Grenze der Pylorus
drüsenzone wurden mikroskopische Untersuchungen der Schleimhaut entlang der
großen und der kleinen K urvatur vom Pylorus aus beginnend vorgenommen. Der
Leichenmagen eignet sich fü r diese Untersuchungen wenig, da es sehr rasch nach
E in tritt des Todes zu einer Überdehnung des Magens und einer weitgehenden Ver
dauung der Schleimhaut kommt, so daß exakte Untersuchungen meist nicht mög
lich sind. Am besten eignet sich das Resektionspräparat des operierten Magens.
Es war von vornherein zu erwarten, daß die Grenze der Pylorusdrüsenschleim-
haut individuell und je nach der wechselnden Größe des einzelnen Magens und der
Dehnung der Magenwand in den einzelnen Magenabschnitten bei Stenosen der
Pylorusgegend in verschiedenem Grade schwanken w ird. Aus den zahlreichen
Untersuchungen, die aber zur Zeit noch nicht abgeschlossen sind, hat es sich gezeigt,
daß die Pylorusdrüsenzone bezogen auf die Gesamtlänge des Magens (gemessen
von der M itte des Pylorus bis zur Cardiaeinmündung in der M itte zwischen kleiner
und großer K urvatur) sich im wesentlichen auf das distale Viertel des Magens be
schränkt. W ir d also bei der R e s e k tio n das d is ta le D r i t t e l e n t f e r n t ,
so w ir d die P y lo ru s d rü s e n z o n e bzw . das A n tr u m v o lls t ä n d ig e n t
fe r n t. Da es aber im H inblick auf die vielfach geforderte Zweidrittelresektion gleich
gültig ist, ob man etwas mehr oder weniger entfernt, so w ird man ein reichliches
D ritte l entfernen, um ganz sicher zu gehen.
Untersucht man bei den anfallenden Resektionspräparaten mikroskopisch die
Schleimhaut auf die Ausdehnung der Pylorusdrüsenzone, so w ird man nach kurzem
das Maß gewinnen, wo man bzw. wie wenig man resezieren muß, wenn vor allem
nur das A ntrum vollständig wegfallen soll.
Die Untersuchungen zeigten ferner, daß die Grenze der Pylorusdrüsenzone
keine scharfe ist, sondern daß sich am Übergang zur Fundusschleimhaut Pylorus-
und Fundusdrüsen nebeneinander finden.
Im Duodenum, jenseits des Pylorus fanden sich in der Pars horizontalis bzw.
cranialis Duodenaldrüsen, die sich von den Pylorusdrüsen weder durch die Färbung
noch durch die Form unterscheiden und die m it diesen identisch zu sein scheinen.
Im H inblick auf die Bedeutung der Pylorusdrüsenzone fü r die Pathogenese des
Magenulcus und Ulcus pepticum jejuni sollen die weiteren Untersuchungen auch
auf das Duodenum ausgedehnt werden.
F o n ta in e und B re n k m a n n (zit. nach N a e g e li) haben sich m it der Lokali
sation der Fundus- und Pylorusdrüsen experimentell beschäftigt. Sie nahmen
bei Hunden in örtlicher Betäubung bei voller Verdauung eine Eröffnung des Magens
von der Cardia bis zum Pylorus entlang der großen K u rv a tu r vor. Nach gründlichem
Auswaschen wurde die Schleimhaut m it Berliner Blau bestrichen. Der Fundus fä rb t
sich bei voller Verdauung blau, besonders entlang der großen und kleinen K urvatur,
1 Für die liebenswürdige Unterstützung möchte ich an dieser Stelle Prosektor Prof. S in g e r
danken.
I42 477
Zentralblatt für Chirurgie 1943 Nr. 14
während die Umgebung der Cardia braun und das Antrum braun oder grünlich ver
färbt ist. Eine scharfe Linie trennt die einzelnen Verfärbungen.
Eine Resektion, die dazu führen soll, die Salzsäureproduktion zu verhindern,
muß nach B renkm ann weit mehr als die Hälfte ausmachen. Bei der bloßen Aus
schaltung des Antrums bleibt der Fundus blau. Auch im Schrifttum w ird fast all
gemein immer wieder die Forderung aufgestellt, daß man neben dem Geschwür den
Pförtner und das ganze Antrum, immer aber nach der erstmaligen Forderung von
S c h n itz le r und F in s te re r einen überwiegenden Anteil des Magens entfernen
soll (Zweidrittel-Resektion und bei stark erweitertem Magen noch mehr), da da
durch Anazidität gewährleistet erscheint.
Untersucht man im resezierten Magen die Säureverhältnisse, so findet man,
gleichgültig ob ein ausgedehnterer oder geringerer Anteil des Magens entfernt wurde,
bei Billroth II durchweg, beim B illroth I in den meisten Fällen anazide V erhält
nisse bzw. ein erhebliches Salzsäuredefizit. Es kann daraus nicht ohne weiteres ge
schlossen werden, daß keine Salzsäure abgesondert wird. Der im Resektionsmagen
gebildete Magensaft fließt rasch durch die breite Öffnung ab und w ird m it dem
aus dem Darm einfließenden Darminhalt (besonders Galle beim B illro th II) ver
mengt, so daß eine exakte Prüfung der Magensekretion nicht möglich ist. Um die
Salzsäureproduktion ganz zu verhindern, müßte der ganze Fundusanteil bis zum
kardialen Abschnitt wegfallen, also eine subtotale Resektion ausgeführt werden.
Man erreicht m it jeder auch kleinen Resektion in praxi eine Anazidität, die aber
keine echte ist, da die zurückbleibende Fundusschleimhaut noch Salzsäure ab
sondert.
Es drängt sich die Frage auf, w a ru m w ir d u rc h die R e s e k tio n eine A n a z i
d itä t erzeugen w o lle n ? Ist es notwendig und wünschenswert, die Salzsäure
produktion ganz zu verhindern?
Man könnte zunächst m it einem Satz aus einem internen Lehrbuch antworten,
daß sich nach der Erfahrung diejenigen chirurgischen Behandlungsarten am w ir
kungsvollsten erwiesen hätten, die die Säureproduktion am radikalsten beseitigen.
Unter dem ungeheuer großen Fragenkomplex über die Entstehung des primären
Ulcus spielt der Magensaft bzw. die Salzsäure eine besondere Rolle, indem es nach
einer vorausgegangenen Ernährungsstörung der Magenschleimhaut zu einer A n
dauung durch den stark sauren Magensaft kommen soll und auch die H yper
azidität neben der Röntgenuntersuchung eines der sinnfälligsten Anzeichen fü r
ein Ulcus ist.
Die Erzeugung einer Anazidität bzw. Verhinderung der Salzsäureproduktion
soll nun auch beim resezierten Magen die Entstehung eines Ulcus pepticum je ju n i
oder eines Rückfallgeschwüres, wie man es hier richtiger genannt hat, verhindern.
Rückfallgeschwüre sind aber so selten, daß sie praktisch keine nennenswerte Be
deutung haben. S ta rlin g e r hat in einer groß angelegten Untersuchung von 25000
Resezierten nur 0,7% Rückfallgeschwüre errechnet. Obwohl man die Beziehungen
zwischen Auftreten des Rückfallgeschwüres und Ausdehnung der Resektion meines
Wissens an einem großen Sammelmaterial noch nicht fortlaufend untersuchte, so
hat sich doch gezeigt, daß auch nach radikalsten Resektionen Rückfallgeschwüre
beobachtet wurden (D e n k, v. H a b e re r und F in s te re r). Nun können aber die
0,7% Rückfallgeschwüre nach der Resektion nicht allein der Säurewirkung zuge
schrieben werden, da 19 mögliche Ursachen fü r die Entstehung der Rückfallge
schwüre in Betracht kommen (S ta rlin g e r).
Es ist nicht recht zu verstehen, warum man durch die Resektion die Säure
produktion. so radikal beseitigen soll, da sie praktisch fü r die Entstehung des R ück
fallgeschwüres kaum in Betracht kommt. Zweifelsohne steht die Absicht, sie auch
bei der Resektion aufzuheben oder einzuschränken, in Zusammenhang m it der
478
Wymer, Chirurgische Behandlung der Magen- und Zwölffingerdarmgeschwürs
Rolle, die die Salzsäure bei Entstehung des primären Geschwüres spielt und vor
allem m it der Entstehung des Ulcus pepticum jejuni bei der G.-E. Während aber bei
der Resektion das Geschwür, der Pförtner und das Antrum , dem die Hauptrolle
bei der Geschwürsentwicklung zukommt (v. H a b e re r, Z u k s c h w e rd t), entfernt
werden, bleibt bei der G.-E. diese Trias erhalten, so daß hier fü r die Entstehung
des Ulcus pepticum jejuni der Magensaft wohl den dominierenden Faktor darstellen
kann. Allein durch Fortfall des Antrums wird aber schon eine äußerst wirksame
Einschränkung der Magensaftmenge erreicht.
Bei der »Resektion zur Ausschaltung« des nicht resezierbaren Ulcus duodeni
nach F in s te re r ist es eher verständlich, wenn eine ausgedehnte Resektion und
Verkleinerung der salzsäureabsondernden Schleimhaut gefordert wird. Das Ulcus
bleibt zurück, in vielen Fällen dazu der Pylorus und ein, wenn auch geringer Anteil
der Antrums, so daß hier ähnliche, wenn auch günstigere Verhältnisse wie nach
der G.-E. vorliegen.
Es bestehen meines Erachtens keine Gründe dafür, daß man bei der Resektion
eines Ulcus eine echte Anazidität (eine verdeckte A nazidität besteht beim B ill
roth II immer) erzeugt und soviel Fundusschleimhaut wegnimmt, daß keine oder
eine weitgehende Einschränkung der Salzsäureproduktion stattfindet. Die Rolle
der Salzsäure bzw. des Magensaftes bei Entstehung des Rückfallgeschwüres ist noch
um vieles problematischer als bei der Entstehung des primären Ulcus. Wesentlich
ist es nur, daß die Pylorusdrüsenzone total entfernt w ird. Es ist deshalb auch
meines Erachtens nicht notwendig und zweckmäßig bei der Resektion wegen Ulcus,
wenn es nicht seine Lage erfordern sollte, nur aus Sorge, um A nazidität zu gewähr
leisten, den größten Teil des Magens zu opfern. Zweifelsohne w ird man m it der
begrenzten Resektion des Pylorus und des ganzen Antrum s dasselbe erreichen, ohne
die Nachteile, die durch zu ausgedehnte Resektionen entstehen können (zu kleiner
Magen, Verdauungsstörungen, Anfälligkeit gegen bakterielle Schädigungen, »agastri-
sche Anämie«, Erweiterung der Anastomosenschlinge bis Oberarmdicke usw.).
3. Auch bei der P e r fo r a tio n des U lc u s am M agen u n d D u o d e n u m in
die freie Bauchhöhle gibt die R e s e k tio n zweifelsohne die günstigsten Dauer
resultate, da m it dem zur Perforation führenden Ulcus auch der Pförtner und das
A ntrum beseitigt und alle postoperativen Komplikationen am Magen oder Duode
num ausgeschaltet werden.
Die Anhänger der e in fa c h e n Ü b e rn ä h u n g m it N e tz d e c k u n g sehen aber
meines Erachtens m it Recht den Hauptvorteil in der Kürze und Ungefährlichkeit
des Eingriffes bei einem unm ittelbar lebensbedrohenden Zustand und in der T a t
sache, daß nach der Übernähung eine große Zahl zur Ausheilung kommt. Von vorn
herein ist beim ersten E ingriff beabsichtigt, später wenn der Kranke sich erholt hat,
eine Resektion vorzunehmen, sofern in der Folge Stenoseerscheinungen oder neue
Ulcusbeschwerden auftreten sollten. Die G.-E. ist bei der Übernähung — wenn
irgend möglich — zu unterlassen, nicht nur wegen der Gefahr des Entstehens eines
Ulcus pepticum jejuni, sondern vor allem deshalb, weil sie den eventuellen zweiten
E ingriff, die Resektion, wesentlich erschweren würde.
Daß perforierte Ulcera nach Übernähung und Netzdeckung nicht selten aus
heilen, konnte ich erst vor kurzem an 2 Fällen beobachten, bei denen 1 bzw. 1 y2Jahre
nach dem ersten E ingriff eine Resektion vorgenommen wurde. Am Resektions
präparat zeigte sich in einem Falle eine zarte, kaum sichtbare Narbe, während im
anderen auch eine Narbe nicht zu erkennen war.
E ig e n e N a c h u n te rs u c h u n g e n : Sie bereiten zur Zeit besondere Schwierig
keiten. Eine große Anzahl der Untersuchenden ist nicht erreichbar, da sie sich beim
Arbeitseinsatz oder bei der Wehrmacht in anderen Gegenden befinden. Von den
Erreichbaren hatte ein Teil keine Zeit (Lohnausfall) oder keine Lust, eine Nach-
479
Zentralblatt fü r Chirurgie 1943 Nr. 14
Untersuchung über sich ergehen zu lassen, besonders wenn sie sich beschwerdefrei
fühlten. Nur klinische Nachuntersuchungen ohne gleichzeitige Röntgenunter
suchungen oder solche nur auf Grund von Fragebogen können niemals einen einiger
maßen sicheren Anhaltspunkt dafür geben, ob ein Ulcus abgeheilt ist oder nicht.
Von den 55 Kranken m it p e rfo rie rte m U lc u s am M agen u n d D u o d e n u m ,
die innerhalb der letzten 5 Jahre nur m it Ü b e rn ä h u n g u n d N e tz d e c k u n g ,
also ohne gleichzeitige G.-E. behandelt waren, konnten nur 27 Kranke klinisch und
auch gleichzeitig röntgenologisch ambulant nachuntersucht werden. Ohne auf
Einzelheiten der Ergebnisse näher einzugehen, ist in diesem Rahmen nur bemerkens
wert, daß von diesen Nachuntersuchten 37%, voll arbeitsfähig und vollkommen
beschwerdefrei bei normaler Kost waren. Auch bei der klinischen und röntgeno
logischen Untersuchung (Breipassage) war bei ihnen, abgesehen von einer nachweis
baren Gastritis in einigen Fällen, kein Anzeichen fü r ein Ulcus vorhanden, so daß
man in diesen Fällen m it großer Wahrscheinlichkeit von einer H e ilu n g des Ge
schw üres sprechen kann.
Z u k s c h w e rd t, E c k u. a. haben auch nach der einfachen Übernähung über
30% Ausheilung gesehen. L ü tz e ie r , L o b und K ra e g e r berichten, daß klinische
und röntgenologische Nachuntersuchungen und mikroskopische Untersuchungen
an später resezierten Mägen ergaben, daß in einem sehr hohen Prozentsatz das
perforierte, erstmals durch Übernähung behandelte Magen- oder Zwölffingerdarm
geschwür restlos ausgeheilt war sogar m it echter Schleimhautregeneration.
Die zahlreichen günstigen Erfolge und Heilungen beim perforierten Ulcus durch
einfache Übernähung veranlaßten mich, diese Methode auch auf das c a r d i an ahe,
n ic h t re s e z ie rb a re , n ic h t p e r fo r ie r te Ulcus zu übertragen.
Bisher in 2 Fällen habe ich bei einem cardianahen kallösen Ulcus an der kleinen
K urvatur hoch oben am Fundus das nach hinten in das Pankreas penetrierende
Geschwür nach Eröffnung des kleinen Netzes vom Pankreas abgelöst, den Defekt
in der Magenwand doppelt übernäht und m it Netz gedeckt, entsprechend dem Vor
gehen beim perforierten Ulcus am Magen und Duodenum. Die Ablösungsstelle am
Pankreas w ird sorgfältig übernäht.
Im ersten Falle handelt es sich um eine 53jährige, stark abgemagerte Kranke
von 40 kg Gewicht, die eine Parese der linken Körperhälfte aufweist. Röntgeno
logisch und klinisch handelt es sich um ein kallöses Ulcus an der kleinen K urvatur
unterhalb der Cardia. WaR. negativ. Normale Säurewerte im Magensaft. Eine
jejunale Sondenernährung nach M o r a w itz war nur m it vorübergehendem Erfolg
durchgeführt worden.
Bei der Operation fand sich ein einpfennigstückgroßes, cardianahes kallöses
Ulcus, das m it einem fingerdicken Stiel m it dem Pankreas adhärent war. Zu einer
Resektion konnte ich mich bei der sehr elenden Pat. nicht entschließen, zumal sie
zu einer subtotalen geführt hätte. Deshalb Ablösung von außen und Übernähung.
Der Erfolg war überraschend. Die Kranke, die vor 1y2Jahren operiert wurde,
hat an Gewicht sehr rasch zugenommen und keinerlei Beschwerden mehr. Sie kann
alles vertragen, hält aber auf meinen Wunsch noch eine gelockerte Diät.
Der zweite Fall b e trifft eine 61jährige Kranke in stark reduziertem Ernährungs
zustand (47 kg), bei der nach der klinischen und röntgenologischen Untersuchung
ein cardianahes kallöses Ulcus an der kleinen K u rva tu r besteht. Bei der Operation
erweist sich das kallöse Geschwür m it dem Pankreas verlötet. Auch in diesem Falle
Lösen des Geschwüres vom Pankreas und Übernähung m it Netzdeckung. Der E in g riff
wird rasch und reaktionslos überstanden. Die Kranke hat an Gewicht zugenommen
und ist beschwerdefrei.
Bei der nachträglichen Durchsicht des Schrifttums mußte ich feststellen, daß
schon früher N o e tz e l dieses Verfahren, das in die Umgebung penetrierende Ge
schwür von außen zu lösen und es dann wie ein perforiertes Ulcus von außen zu über-
480
Fuß, Spaltbildungen im Bereich des Ellenbogengelenkes beim Preßluftschaden
481
Zentralblatt fü r Chirurgie 1943 Nr. 14
Abb. 1 Abb. 2
Abb. 1 u. 2. Spaltbildung am Processus coronoideus ulnae
482
Fuß, Spaltbildungen im Bereich des Ellenbogengelenkes beim Preßluftschaden
483
Zentralblatt fü r Chirurgie 1943 Nr. 14
Abb. 3 Abb. 4
Abb. 3 u. 4. Spaltbildung am Olecranon
festzustellen. Offenbar lagen die Ausziehungen an den beiden seitlichen Enden des
Olecranon. Es war dann nur an einer der beiden Ausziehungen eine Spaltbildung
vorhanden. Das abgetrennte Stückchen war in solchen Fällen dreieckig oder länglich.
Der Spalt war oft ganz fein und glatt, manchmal auch unregelmäßig gestaltet. In
offenbar älteren Fällen war der Spalt weiter und das abgetrennte Stück abgerundet.
Eine Untersuchung an demselben Kranken im Abstand von 6 Jahren ließ erkennen,
wie der unregelmäßige Spalt sich deutlich erweitert hatte.
Gelegentlich konnten auch hier Zweifel auftauchen, ob das fragliche Knochen
stückchen tatsächlich dem Olecranon zugehörte oder etwa einer W ulstbildung
zwischen Trochlea und Oberarmschaft auf der Streckseite entspräche. Bei feinem
Spalt war die Sachlage von vornherein klar, bei weitem Spalt und abgerundeten
Körpern konnte bei genauer Betrachtung immer nachgewiesen werden, daß ein
Zusammenhang m it dem Humerus nicht bestand.
Auch das Olecranon dürfte beim Bedienen der Preßluftgeräte eine bevorzugte
Stelle fü r die Entstehung von Dauerschwingungen sein. Hier handelt es sich eben
falls um einen leicht in Schwingungen zu versetzenden Fortsatz des Gelenkes.
Vor allem aber dürfte der an der Außenfläche des Olecranons ansetzende Triceps-
muskel eine besondere Belastung dieser Stelle bedeuten.
Auch diese Spaltbildungen waren in fast allen Fällen m it einer mehr oder weniger
starken Arthrosis deformans des ganzen Gelenkes verbunden, wie sich denn auch die
Spaltbildung meist gerade an arthrotischen Ausziehungen des Olecranons entwickelte.
Ähnliche Spaltbildungen konnten — wenn auch seltener — am m e d ia le n
G e le n ke n d e der E lle auf sagittalen Aufnahmen beobachtet werden (Abb. 5). W ir
fanden 12 solcher Fälle. Es waren 5mal das rechte, 5mal das linke, 2mal beide
Ellenbogengelenke betroffen. In fast allen Fällen war gleichzeitig eine mehr oder
weniger deutliche allgemeine Arthrosis des Gelenkes vorhanden; nur in einem Fall
fehlte sie. Immer war jahrelange Arbeit m it Preßluftgerät voraufgegangen.
Die Größe der abgetrennten Stückchen war meist gering (einige M illim eter
lang). Der Spalt war entweder fein und glatt, dann erschien der Körper mehr drei
eckig. Manchmal aber fanden sich unregelmäßige Ränder oder Abrundungen der
Spaltränder. Einmal war der abgetrennte Körper geteilt, einmal bot er das B ild
eines völlig freien Körpers. Auch an dieser Stelle hat S o m m e r eine Zacken- oder
Nasenbildung beschrieben, die gelegentlich abbreche. Die von uns beobachteten
484
Fissan-Wund-und Kinderpuder *Fissan-Paste
Fissan-Schweiß- und Fußpuder *Fissan-Kinderöl
Fissan-Schwefelpuder Fissan-Brustwarzensalbe
Fissan-„lchthyol"-Puder *Fissan-Kataplasma
*Fissan-Lebertran-Paste 20% *Fissan-öl
*Fissan-lebertran-Salbe 50% *Fissan-Schüttelmixtur
Frei von
unphysiologischen
S.toffen
\ • f • . »
J Individuali» Doaiarbarfcait \
Keinerlei unangenehme NachwirKungen
Mil geringer Dosiaalarka und anhaltanda
Schlafwirkung
i
B eim K o lla p s
Z u r O p e ra tio n s v o rb e re itu n g
Z u r Beschleunigung d e r E rh o lu n g
nach d e r O p e ra tio n
! H a n d e lsfo rm e n : A m pullen
Spalten lagen zum Teil in solchen Wülsten, manchmal aber auch an völlig normaler
Knochenkante.
Die Abstammung der abgetrennten Körper von der Knochenkante am medialen
Ende der Ellengelenkfläche bzw. einer dort gelegenen Zacke war bei feinem Spalt
ohne weiteres zu erkennen. Besonders in solchen Fällen war dies deutlich, wo auf
der anderen Seite ein entsprechender Wulst (ohne Spaltbildung) festzustellen war.
Bei starker Abrundung ähnelte der abgetrennte Körper eventuell einem rundlichen
freien Gelenkkörper, doch war die Beziehung zum medialen Ende der Ellengelenk
fläche immer noch zu erkennen. Einige Male lag der abgerundete abgetrennte
Körper nicht ganz an der Spitze. Wahrscheinlich handelte es sich um eine Abtrennung
von einer zweiten, daneben liegenden Zacke. In einem Fall waren die beiden Zacken
ganz gut zu sehen; nur die eine Zacke wies den Spalt auf.
In 2 Fällen wurde schließlich eine Abschnürung an der schon normalerweise
auf sagittalen Aufnahmen zu beobachtenden K n o c h e n z a c k e an d e r G renze
z w is c h e n C a p itu lu m un d T ro c h le a h u m e ri beobachtet, die in Fällen von
Preßluftschädigung gelegentlich erheblich vergrößert erscheint (L in d e , R o s e n
baum ). Einmal handelte es sich um ein Gelenk, das sonst keinerlei pathologische
Erscheinungen aufwies. Im zweiten Falle war an einem schwer arthrotisch veränder
ten linken Ellenbogengelenk (bei einem Linkshänder) das abgetrennte Stückchen
bereits abgerundet und machte den Eindruck eines freien Körpers.
Zum Schluß seien noch die S p a ltb ild u n g e n am O le c ra n o n s p o rn erwähnt,
der bei den Untersuchungen an Preßluftellenbogen häufig beobachtet w ird (Abb. 6).
Freilich ist der Olecranonsporn keine typische Erscheinung eines Preßluftschadens.
E r wird auch sonst des öfteren bei Personen beobachtet, die nie m it Preßluft
geräten gearbeitet haben. Auch die Spaltbildung im Olecranonsporn ist in Fällen
beschrieben, in denen ein Dauerschaden durch Preßluftgeräte nicht vorliegt (E sau).
Offenbar sind die Bedingungen zur Entstehung einer Spaltbildung gerade am
Olecranonsporn besonders günstig, so daß sie auch ohne die starke Belastung durch
Preßluftgeräte sich leicht entwickelt. Immerhin erscheint beachtenswert, daß der
artige Spaltbildungen in unserem Krankengut in 24 Fällen beobachtet wurden.
14mal waren das rechte, 5mal das linke und 5mal beide Ellenbogengelenke betroffen.
Abb. 5 Abb. 6
Spaltbildung am med. Gelenk Spaltbildung am Olecranon
ende der Ulna sporn
143 485
Zentralblatt fü r Chirurgie 1943 Nr. 14
ln 6 Fällen einseitiger Spaltbildung war auf der anderen Seite ein ungeteilter Sporn
vorhanden. Gleichzeitig mehr oder minder starke Zeichen einer Arthrosis deformans
wurden in den meisten Fällen beobachtet, nur in 5 Fällen waren keine Deformierun
gen festzustellen. In einem Fall von doppelseitiger Spaltbildung war rechts eine
Arthrosis deformans vorhanden, links nicht. Meist war eine mehr- bis vieljährige
Arbeit m it Preßluftgerät vorangegangen, nur einmal lediglich eine Arbeitsdauer
von 10 Monaten.
Der Spalt war zum Teil schmal, zum Teil breit, die Ränder geradlinig, manch
mal abgerundet, so daß dann bei breitem Spalt das abgetrennte Stück als ein ganz
selbständiger Körper imponierte. Manchmal war die Spaltbildung unregelmäßig
begrenzt, in einem Fall, der 1940 und 1941 beobachtet werden konnte, war anfangs
ein unregelmäßiger, nicht ganz durchgehender Spalt vorhanden, der 1 Jahr später
vollständig geworden war.
W ir haben versucht aufzuzeigen, wie gerade bei Ellenbogengelenken, die durch das
Arbeiten m it Preßluftgeräten einer besonderen Dauerbelastung ausgesetzt sind, sich
neben den Erscheinungen der Arthrosis deformans typische Spaltbildungen ent
wickeln können, die den Ermüdungsbrüchen an anderen Knochen vielfach gleichen
und sich von frischen Gewaltbrüchen durch die Glattheit der Ränder unterscheiden.
Diese Spaltbildungen kommen besonders oft gerade an den Stellen vor, an denen
auch Knochenwucherungen m it Vorliebe auftreten: am Proc. coronoideus, an der
Olecranonspitze, am medialen Gelenkende der Ulna. Sie können aber nicht einfach
als Abbrüche pathologischer Zacken betrachtet werden. In den Fällen, in denen
sie an sonst ganz unverändertem Knochen auftreten, bieten sie das reine Bild von
Ermüdungsbrüchen als des ersten Symptoms des bestehenden Mißverhältnisses
zwischen Widerstandskraft des Knochens und Belastung noch vor E in tritt reaktiver
Neubildungen. Es liegt nahe, auch die an krankhaft veränderten Knochenstellen
zu beobachtenden »Abbrüche« als Ermüdungsbrüche zu betrachten, die sich eben
erst nach Ausbildung der Deformierung entwickelt haben, zumal die glatten Bruch
ränder viel eher das Bild des Dauerbruches als eines echten Abrisses bieten. N atür
lich dürften diese Spaltbildungen, ebensowenig wie die bekannten arthrotischen
Veränderungen am Ellenbogengelenk, als pathognomonisch fü r den Preßluftschaden
angesehen werden. Andere Belastungen können wohl ebenso gelegentlich einmal
zu solchen Spaltbildungen führen, wie w ir ja gerade beim Spalt im Olecranonsporn
besonders betont haben. Der gutachtliche Nachweis des Vorhandenseins eines
Preßluftschadens ist nach wie vor an die Feststellung länger dauernder A rb e it m it
Preßluftgeräten gebunden. Sind aber bei Vorhandensein dieser Voraussetzung
gelegentlich nur solche Spaltbildungen an sonst unveränderten Knochen vor
handen, so wird ein Preßluftschaden anzunehmen sein. Vielleicht findet auch die
Entwicklung manches freien Gelenkkörpers von diesen Spaltbildungen aus ihre
Erklärung. Der Grad der Erwerbsverminderung allerdings w ird durch die Spalt
bildungen a lle in nicht allzusehr beeinflußt werden. In Fällen, in denen außer den
Spaltbildungen schwerere arthrotische Erscheinungen fehlten, waren die klinischen
Symptome gering, so daß die alleinige Feststellung von Spaltbildungen wohl weniger
zur Annahme einer besonderen Erwerbsverminderung als vielmehr zur Mahnung
Veranlassung geben wird, das Arbeiten m it Preßluftgerät zu unterlassen.
S c h r iftt u m
A n d re ese n , Fortschr. Röntgenstr. 60, H. 4. — B ü rk le de Ia Cam p, Z. ärztl. Fortbild. 17,
485 (1938); Arch. f. Orthop. 40, 25 (1939); Zbl. Chir. 1940, Nr. 8. — Esau, Fortschr. Röntgenstr.
34, Nr. 5 .— L in d e , Münch, med. Wschr. 1932, Nr. 50. — Rosen bä u m , Inaug.-Diss., Bonn 1934.
— R o s to c k , Mschr. Unfallheilk. 1931, Nr. 8; Arch. f. Orthop. 29, 284 (1931); Zbl. Chir. 1934,
Nr. 11. — R o s to c k in König-Magnus, Handbuch der Unfallheilkunde 2, 89 (1933). — S o m m e r,
Bruns’ Beitr. 161, 37 (1935); Zbl. Chir. 1941, Nr. 19. — W e tte , Arch. f. Orthop. 29 (1931).
486
Gütgemann, Nieren-Harnleiter-Verlagerung bei Bauchgeschwülsten
❖ 487
Zentralblatt fü r Chirurgie 1943 Nr. 14
488
Gütgemann, Nieren-Harnleiter-Verlagerung bei Bauchgeschwülsten
489
Zentralblatt fü r Chirurgie 1943 Nr. 14
Abb. 1 Abb. 2
Abb. 1. Transvesikales Pyeiogromm. Rétropéritonéales Sarkom
Abb. 2. Transvesikales Pyelogramm. Verkäsende Tuberkulose der Gekröselymphknoten
490
Gütgemann, Nieren-Harnleiter-Verlagerung bei Bauchgeschwülsten
Abb. 3 Abb. 4
Abb. 3. Transvesikales Pyelogramm. Retroperitoneale. sarkomatöse Mischgeschwulst
Abb. 4. Schrägaufnahme zu Abb. 5
Neue Bücher'
♦ Uffenorde. Anzeige und Ausführung der Eingriffe an Ohr, Nase und Hals. Leipzig,
Jo h a n n A m b ro s iu s B a r th , 1942. 546 S. m. 387 Abb. Br. RM. 92.— , geb.
RM. 94.— .
Dem vorliegenden W erk: Anzeige und Ausführung der Eingriffe an Ohr, Nase
und Hals legt Verf. seine eigenen reichen, praktischen wie wissenschaftlichen Er
fahrungen zugrunde. Wie der Titel besagt, beschränkt er sich nicht nur darauf,
eine Operationslehre zu schildern, in der er systematisch die von den verschiedenen
Autoren geschilderten Methoden wiedergibt und gegenseitig kritisch abwägt. Es
wird im Gegenteil von einer Anführung des Schrifttums so gut wie ganz abgesehen,
wodurch der Charakter des Buches ein gleichmäßiger wird. Hierüber hinaus w ird aber
der Indikationsstellung sowie der Nachbehandlung ein besonders breiter Raum ge
widmet, die fü r den verantwortungsbewußten A rzt genau so wichtig wie die Ausfüh
rung des Eingriffes selbst sind. An Hand von zahlreichen Mikrophotogrammen und
Röntgenbildern sowie rein anatomischer Skizzen wird das Krankheitsbild eingehend
besprochen, das schließlich den operativen E ingriff erfordert. Auch zu dem Ver
ständnis des letzteren finden sich dann weitere gute Bilder. Besonders hervor
zuheben sind hierbei die Schilderungen der entzündlichen Mittelohrprozesse, die
jeder Ohrenarzt m it Interesse lesen wird. Selbst der erfahrene P raktiker w ird bei
ihrem Studium viele Anregungen gewinnen. Aber auch der Chirurg w ird auf dieses
Buch zurückgreifen, zumal fü r ihn besonders die Abhandlungen über die Sepsis,
die verschiedenen Eingriffe am Kehlkopf sowie die plastischen Operationen von Be
deutung sein werden. Es würde zu weit führen, in diesem Referat eingehend die
einzelnen Kapitel selbst zu besprechen und dieselben auszugsweise wiederzugeben.
Das Buch wird m erster Linie als Nachschlagewerk dienen und sollte eine weite
Verbreitung, besonders in Fachkreisen, finden. Beachtenswert ist trotz der Kriegszeit
die gute Ausstattung des Buches. B a r th (Berlin).
1 Die in diesem Heft besprochenen oder vom Verlag angezeigten Bücher können durch jede
Buchhandlung bezogen werden.
492
Neue Bücher
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Zentralblatt für Chirurgie 1943 Nr. 14
den Medizinstudenten, den Ärzten und den Apothekern einen kurzen und nicht
zu teuren (RM. 15.— !) Leitfaden für die praktische Anwendung einheimischer
Arzneipflanzen in die Hand geben. Lassen w ir aber lieber das Buch m it einer K ost
probe selber zu uns sprechen, willkürlich z. B. über das Gänseblümchen, welches
auch Maßliebchen, Tausendschönchen und Marienblümchen heiße und zu den
Körbchenblütlern gehöre. Es wirke beim Menschen »kühlend, auflösend, zerteilend,
leicht abführend, schmerz- und krampfstillehd, stärkend und insbesondere den
Stoffwechsel anregend (Blutreinigungsmittel — Frühjahrskuren)«. . . . »Innerlich
und äußerlich« h ilft es »bei Erkrankungen der Haut, Furunkulose, Eiterungen,
Ekzemen und Pyodermien . .. , bei Erkrankungen der Atmungsorgane . . . , E r
kältungskrankheiten, Verstopfung, Störungen der Leber, Nieren- und Blasenleiden,
Gicht und Rheumatismus . . ., bei schmerzhaften und heftigen Menstruations
blutungen .. ., bei Verletzungen, Quetschungen, Verrenkungen, Muttermalen,
Fingergeschwüren, Hautkrankheiten, aber auch Schwindel, Zerschlagenheitsgefühl
nach körperlichen Anstrengungen und anderen«. Es hat nach M ad aus außerdem
»gute expektorierende Eigenschaften«. Zur Dosierung der Gänseblümchen gibt das
Buch an »1. die jungen Sprossen im Frühjahr als Salat, 2. als Preßsaft bis 3mal
täglich einen Eßlöffel in Wasser usw.«
Der Heilpflanzen-Pharmakodynamiker heilt also so ungefähr alles m it dem
Gänseblümchen.
Das Vorwort beteuert zwar, daß das Buch sich frei machen wolle vom m ysti
schen Beiwerk, welches die Volksmedizin der Arzneipflanzentherapie durch die
Jahrhunderte hindurch andichtete. Um so mehr muß man bedauern, daß die mäch
tigen Antriebe unserer Zeit, auf die die Verf. unter Anrufung der Reichsärzteführung
und des Reichs-Erziehungsministeriums sich sogar berufen, aus dem wirklichen
Heilschatz deutscher Pflanzen dem Medizinstudenten, dem A rzt und Apotheker
nichts Besseres zu bieten wußten. Haase (Berlin).
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Neue Bücher
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Zentralblatt fü r Chirurgie 1943 Nr. 14
gut bewährt. Die epidemische Meningitis weist statt bisher 90% Todesopfer nunmehr
90% Heilungen auf. Zur Bekämpfung der Gonorrhoe hat sich das Sulfathiazol
bewährt.
Die Versuche zur Behandlung der W undinfektion werden in steigendem Maße
angestellt. Die Ergebnisse allerdings sind noch nicht zu übersehen. Vielleicht nahmen
letzthin günstige Erfahrungen zahlenmäßig zu (aber sicher scheint zu sein, daß die
banalsten chirurgischen Infektionen, Furunkel, Karbunkel, Abszesse, Phlegmonen,
Osteomyelitis usw. heute genau so verlaufen wie vor der Sulfonamidzeit).
H aase (Berlin).
+ M. Frhr. v. Düngern (Bad Altheide). Ekg.-Atlas für den praktischen Arzt. (Kreis
laufbücherei Bd. 6.) Dresden und Leipzig, T h e o d o r S te in k o p ff , 1942.
X, 191 S. m it 119 Abb. im Text. Gr.-8°. Geb. RM. 13.50.
Der Atlas ist vorwiegend fü r den praktischen A rzt geschrieben, dem es an
größerer Erfahrung bei der Deutung von Ekg.-Kurven fehlt. A uf die in der Praxis
so häufigen und wichtigen Myokardschädigungen w ird daher besonderer W ert
gelegt. Auch die Grenzfälle erfahren besondere Beachtung, ebenso die oft schwer
zu beurteilenden Restzustände nach Infarkt. Dem Zweck des Buches entsprechend
erfolgte die Einteilung nach rein praktischen Gesichtspunkten. Jeder E kg.-Abbil-
dung ist eine systematische Beschreibung, die Ekg.-Diagnose und eine Beurteilung
(teilweise m it Stichworten aus der Krankengeschichte) beigegeben. Der Anhang
enthält sehr anschauliche schematische Übersichtszeichnungen über die Grundlagen
des normalen Ekg. und der wichtigsten krankhaften Abweichungen. Der Atlas
kann sowohl als Nachschlagewerk als auch zu Übungen im Lesen von Ekg.-Kurven
wärmstens empfohlen werden. Die sehr gute Ausstattung ist besonders hervorzu
heben. Z e tte l (Berlin).
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gut bewährt. Die epidemische Meningitis weist statt bisher 90% Todesopfer nunmehr
90% Heilungen auf. Zur Bekämpfung der Gonorrhoe hat sich das Sulfathiazol
bewährt.
Die Versuche zur Behandlung der Wundinfektion werden in steigendem Maße
angestellt. Die Ergebnisse allerdings sind noch nicht zu übersehen. Vielleicht nahmen
letzthin günstige Erfahrungen zahlenmäßig zu (aber sicher scheint zu sein, daß die
banalsten chirurgischen Infektionen, Furunkel, Karbunkel, Abszesse, Phlegmonen,
Osteomyelitis usw. heute genau so verlaufen wie vor der Sulfonamidzeit).
H aase (Berlin).
+ M. Frhr. v. Düngern (Bad Altheide). Ekg.-Atlas für den praktischen Arzt. (Kreis
laufbücherei Bd. 6.) Dresden und Leipzig, T h e o d o r S te in k o p ff , 1942.
X, 191 S. m it 119 Abb. im Text. Gr.-8°. Geb. RM. 13.50.
Der Atlas ist vorwiegend fü r den praktischen A rzt geschrieben, dem es an
größerer Erfahrung bei der Deutung von Ekg.-Kurven fehlt. A uf die in der Praxis
so häufigen und wichtigen Myokardschädigungen w ird daher besonderer W ert
gelegt. Auch die Grenzfälle erfahren besondere Beachtung, ebenso die oft schwer
zu beurteilenden Restzustände nach Infarkt. Dem Zweck des Buches entsprechend
erfolgte die Einteilung nach rein praktischen Gesichtspunkten. Jeder E kg.-Abbii-
dung ist eine systematische Beschreibung, die Ekg.-Diagnose und eine Beurteilung
(teilweise m it Stichworten aus der Krankengeschichte) beigegeben. Der Anhang
enthält sehr anschauliche schematische Übersichtszeichnungen über die Grundlagen
des normalen Ekg. und der wichtigsten krankhaften Abweichungen. Der Atlas
kann sowohl als Nachschlagewerk als auch zu Übungen im Lesen von Ekg.-Kurven
wärmstens empfohlen werden. Die sehr gute Ausstattung ist besonders hervorzu
heben. Z e tte l (Berlin).
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Die Funktion der Muskeln, die auf S. 1 angegeben und als zum Teil neu beschrie
ben wird, ist längst bekannt. Die auf der gleichen Seite angegebene Nervenver
sorgung der Muskeln ist falsch. Die Innervation der sogenannten »senkrechten«
Muskeln — gemeint sind wahrscheinlich die Rückenmuskeln im engeren Sinne —
geschieht durch die Rami posteriores der Spinalnerven. Der ventrale Teil der
Rumpfwand einschließlich der entwicklungsgeschichtlich ihm zugehörenden
Gürtel- und Extremitätenmuskulatur w ird durch die Rami anteriores der Spinal
nerven versorgt. Das Armgeflecht ist »spinal«. S. 3: Die anatomische Medianebene
geht genau durch die M itte des Kopfes, der W irbelkörper usw.‘ Die Zusetzung des
Beiwortes sagittal ist sachlich nicht richtig. A uf S. 34 w ird von einer »bändigen K on
traktur« gesprochen. Es sei erinnert, daß K o n tra ktu r im engeren Sinne Annäherung
zweier Körperteile durch Zusammenziehung der Muskulatur bedeutet. Im erweiterten
Sprachgebrauch versteht man unter K o n tra ktu r die Fixierung eines Gelenkes in
anormaler Stellung aus desmogener, dermatogener, endogener, myogener usw.
Ursache. Man kann sagen, daß bei Skoliose die Gelenke in anormaler Stellung fix ie rt
sind, aber die »Bänder« sind nicht die Ursache dafür. So ist diese Bezeichnung zum
mindesten unklar, wenn nicht sogar irreführend. In diesem Sinne beruht auch die Prä
gung: Kontraktes Stadium einer Knochenverbildung auf einem gedanklichen Irrläufer.
Zu diesen Beispielen lassen sich andere fügen. Der A rzt, der das Buch in die Hände
bekommt, wird Nachteile und Vorzüge abzuwägen wissen ; fü r die Krankengymnastik,
den Masseur und die Schwester bringt die Schrift mehr Gefahren als Nutzen.
H a r f f (Berlin).
Zeitschriften
B auch
G. Peronato. Bezoarsteine in Magen, Dünn- und Dickdarm (Arch. ital. Chir. 61, 174
(1941).)
Ihre Entstehung hängt m it der Einnahme vegetarischer, zellulosereicher Nah
rung zusammen. Es kann dabei zu Dekubitalulcera der Darmwand kommen, die zu
Perforationen führen können. Eine weitere Gefahr besteht im Ileus. Die Behandlung
ist eine chirurgische, Laparotomie und operative Entfernung. Es kommen auch
Rektumsteine vor, die manuell oder durch Klysma zu entfernen sind.
S u n d e r - P la s s m a n n (Münster).
500
Z e n tra lb la tt fü r Chirurgie 1943 N r. 14 V
Alle Indikationen
der parenteralen Kalktherapie
i& t f e a t i
z ur I n j e k t i o n
in t r a v e n ö s und in tra m u s k u lä r
Keine G e w e b s s c h ä d ig u n g e n
Kein lä stig e s H it z e g e fü h l
S c h o n u n g des K r e i s l a u f e s
J O H A N N A. W Ü L F I N G
B E R L I N S W 68 A u f Wuns c h L i t e r a t u r
Prontosil
Zur Prophylaxe bei infektionsgefährdeten
Geburten und Operationen
I
Bauch
501
Zentralblatt fü r Chirurgie 1943 Nr. 14
Schluß wird auf einige, sich daraus ergebende therapeutische Gesichtspunkte ein
gegangen. E. K in d le r (Berlin).
W. H. Parsons (Vicksburg, Miss.). Die Sofort- und die Endresultate der Chole
cystektomie (Ann. Surg. I l l , 831/837 (1940).)
Nach Gallenoperationen ist die unmittelbare M ortalität verhältnismäßig
niedrig und der Prozentsatz von erfolgreichen Endresultaten hoch. Bei Steinopera
tionen sind die Resultate besser als bei der Exstirpation einer entzündlichen Gallen
blase. Operationen, die wegen milder oder nicht vorhandener Gallenblasenerkran
kungen oder wegen geringer physiologischer Abweichungen gemacht werden, haben
keine guten Resultate. Allergische Individuen sollten nur im nötigsten Falle operiert
werden, Cholecystogramme werden von solchen Pat. schlecht vertragen. Die Chol
angiographie ist eine wertvolle H ilfe bei der Trennung der Tube vom Ductus com
munis. D o h m e n (Berlin-Friedrichshagen).
502
Bauch
Das Zusammentreffen von Gallenstein und Krebs der Gallenblase ist recht
häufig. Seltener das Bestehen einer hämorrhagischen Cholecystitis bei gleichzeitigem
Gallenstein. Das gleichzeitige Vorkommen von Krebs und hämorrhagischer Chole
cystitis bildet eine große Seltenheit. Im Schrifttum findet sich nur 1 Fall ganz kurz
ohne nähere Angaben erwähnt. F. M ichelsson (Schömberg).
H. S. Horsley (Richmond, Va.). Resektion des Duodenums wegen Tumors der Am
pulla vateri (Ann. Surg. 113, 802/809 (1941).)
Da ein direkter Einfluß des Pankreassekrets in den Magen-Darm-Kanal nicht
lebensnotwendig, die Sekretion der Pankreasprodukte in die Blutbahn aber doch
lebensnotwendig ist, so ist eine Operation möglich, wie sie von W h ip p le und
anderen angegeben wurde: Exzision des Pankreaskopfes und des Duodenums wegen
Pankreaskrebs oder Duodenalkrebs, der das Pankreas in filtrie rt. Die innere Sekre
tion scheint durch die externe Absperrung nicht beeinflußt zu werden. Man sollte
aber doch, wenn es ohne zu komplizierte Technik möglich ist, die externe Sekretion
erhalten. D ohm en (Berlin-Friedrichshagen).
J. J. Morton und Stanley Widger (Rochester, N. Y.). Die Diagnose und die Behandlung
der akuten Pankreatitis. (Ann. Surg. I l l , 851/863 (1940).)
Die Diagnose der akuten Pankreatitis ist schwierig. Sichere klinische Methoden
sind nicht genügend vorhanden. Es wird eine neue Methode angegeben, die akute
Pankreatitis labormäßig zu diagnostizieren. 12 Fälle werden angeführt. Die Einzel
heiten sind aus der Arbeit selbst zu ersehen.
D ohm en (Berlin-Friedrichshagen).
503
Zentralblatt fü r Chirurgie 1943 Nr. 14
figer, Fibrome seltener. Die Therapie ist rein chirurgisch, am besten transperi
toneal. K - V o lk m a n n (Eisleben).
0. Nordmann. Die Prognose des chirurgischen Eingriffs beim Magen- und Zw ölf
fingerdarmgeschwür (Dtsch. med. Wschr. 1941, Nr. 41.)
Die Ausführungen sind fü r den Praktiker gedacht, der, um seinen Pat. zu
beraten, die Grenzen der internen Therapie und die Anzeigen zum chirurgischen
Eingriff kennen muß.
Noch vor 30 Jahren pflegte man nur das Endstadium der Ulcuserkrankung zu
operieren. Als man dann glaubte, auch dem frischen Geschwür m it der G.-E. beizu
kommen, erlebte man Fehlschläge durch das von nicht paralysierter Magensäure
herrührende, sekundäre peptische Geschwür. Heute hat sich die typische Zw eidrittel
resektion nach einer der beiden Billroth-Methoden allgemein durchgesetzt. N. glaubt,
von der Resektion nach B illro th II m it retrokolischer G.-E. die besten Erfolge
gesehen zu haben. Wiederholt betont N. die Schwere eines solchen Eingriffes, der
zu gewissenhaftester Anzeige zwingt. Es sollen wenigstens 1—3 Ulcuskuren in
stationärer Behandlung vorausgegangen sein. Eine relative Operationsanzeige ist
auch die soziale Lage.
Jeder Geschwürsträger sollte prophylaktisch m it den Symptomen einer Ulcus-
ruptur vertraut gemacht werden. In den ersten 6 Stunden nach der Ruptur kann
die Resektion vom geübten Chirurgen, aber nur von diesem, ohne wesentliche
Gefahr durchgeführt werden. Wegen der sekundären Entzündung in der Bauchhöhle
m it Unsicherheit der Nähte durch Auflockerung und mangelhafte Verklebungs
fähigkeit der Serosa sollte man sich sonst auf die einfache Übernähung beschränken.
Dem Pat. ist von vornherein zu sagen, daß vielleicht später eine Magenresektion
(unter keinen Umständen ein G.-E.) notwendig wird.
Die Operation der großen Geschwürsblutung lehnt N. ab. Dagegen ist bei
chronischen und rezidivierenden Blutungen die Operation angezeigt, ehe sich der
Allgemeinzustand verschlechtert. Wenn bei kurzer Vorgeschichte die Röntgen
untersuchung ein Geschwür ergeben und stärkerer K räfteverfall stattgefunden hat,
so ist zur Operation zu raten, da wiederholt von erfahrenen Pathologen mikrosko
pisch ein Geschwür diagnostiziert wurde, in Fällen, die später von einem Magen
karzinom herrührenden Metastasen zugrunde gingen.
Die primäre M o rta litä t der typischen Magenresektion beim Ulcuskranken be
trägt 2—5%. Es werden über 80% gute Dauerresultate erzielt. Vor einer K orrektur
operation, die meist durch unzureichende Resektion notwendig w ird, soll nicht zu
rückgeschreckt werden. Beim scheinbar weder internistisch noch chirurgisch
heilbaren Magen- und Duodenalgeschwür brachte die Jéjunostomie durch vor
übergehende völlige Ausschaltung des Magens gute Erfolge.
Die Uleuserkrankungen nehmen zahlenmäßig stark zu. Nach seinen E rfahrun
gen, die er vielfältig belegt, schließt auch N., daß das Inhalieren von Zigaretten
hinsichtlich der Geschwürsentstehung als schwere exogene Schädigung auszuspre
chen ist. G o e tz (Berlin).
504
Bauch
R. D. McClure und L. S. Fallis (Detroit, Mich.). Die partielle Gastrektomie (A nn. Surg.
I l l , 743/758 (1940).)
Die partielle Gastrektomie ist eine schwierige Angelegenheit. Der E rfo lg hängt
von vielen Faktoren ab. Der wichtigste ist die gute Zusammenarbeit des Chirurgen
m it seinem Assistenten, weshalb letzterer nicht durch einen V ertreter ersetzt werden
darf. Sekundäre Faktoren sind gute Anästhesie, Schockverhütung w ährend der
Operation und sorgfältige postoperative Pflege. Diese Operation sollte n ic h t von
einem nur gelegentlich operierenden A rz t vorgenommen werden. Der O perations
gang w ird an H and von Abbildungen gezeigt.
D o h m e n (Berlin-Friedrichshagen).
A. Mahlo. Z u r Genese des Nachtschmerzes des Ulcus duodeni (D tsch. med. W schr.
67, 1343 (1941).)
A n 101 K ranken wurde der Zusammenhang zwischen Hungerschm erz und
Säurewerten nachgeprüft. Die Pat. erhielten abends eine Duodenalsonde und alle
505
Zentralblatt fü r Chirurgie 1943 Nr. 14
2 Stunden wurde der Magen leer gepumpt. Im allgemeinen schliefen die Pat. dabeï
durch. Ebenso wurde der Einfluß der vorausgehenden Nahrung geprüft. Ein Zu
sammenhang zwischen Hungerschmerz und stark sauren Magensäften konnte nicht
gefunden werden. Ja, es gab sogar Kranke m it großem kraterförmigem Ulcus und
Säurewerten über 80, die bei Truppenkost keinerlei Beschwerden hatten. Verf.
kommt zu dem Schluß, daß das Auftreten des Hungerschmerzes durch andere
Faktoren bedingt ist, deren Ursache uns bisher noch nicht bekannt ist.
S te n g e r (Berlin).
L. Loi (Pisa). Die Harn-Proteose nach Oriel bei Ulcus ventriculi oder duodeni (Arch.
ital. Chir. 60, H. 6 (1941).)
Die Intradermoreaktion m it der eigenen Proteose nach O rie l bei Ulcus-
kranken war in 28 von 32 Fällen positiv. Die Interdermoreaktion m it der Proteose
eines anderen Kranken war in 19 unter 22 Fällen positiv. Intradermoreaktion m it
der Proteose von Kranken bei Gesunden war in 61 von 82 Fällen negativ.
K. V o lk m a n n (Eisleben).
V. Meccoli (Rom). Die Singer’sche Probe bei Magenresezierten (Policlinico, Sez. prat.
1941, H. 37.)
S in g e r hat beobachtet, daß die subkutane Injektion von Magensaft gesunder,
nicht an perniziöser Anämie leidender Menschen bei der weißen Ratte eine retikulo-
cytäre Krise hervorruft. Diese Reaktion bleibt aus bei Magensaft, der gekocht wurde
oder der von Perniciosakranken stammt. Verf. stellte diese Probe m it Magensaft
an, der von Kranken nach Magenresektion gewonnen wurde. Der Magensaft 25 sol
cher Kranker reagierte ebenso wie der von Gesunden.
Diese Reaktion ist demnach an das antiperniziöse Agens im Magensaft ge
bunden, dessen Sitz oder H erkunft von einer bestimmten Stelle des Magens an
Hand der Resektionsfälle nicht ersichtlich ist. Die Reaktion nach S in g e r besitzt
diagnostische Bedeutung. K. V o lk m a n n (Eisleben).
506
Bauch
Es w ird berichtet über die Fälle von Ulcusperforation, die in den letzten 5 Jahren
am Allgemeinen Krankenhaus in Wien behandelt worden sind. Von diesen w urden
60 übernäht, bei 4 Fällen wurde außerdem eine Gastro-Enterostomie gejnacht, bei
14 wurde p rim är reseziert. Die Resektion w ird in allen Fällen von chronischem
Ulcus als erstrebenswert angesehen, w ird aber nur dann sofort ausgeführt, wenn der
Operateur davon überzeugt ist, daß der Pat. den größeren E in g riff g u t aushalten
kann. V erzichtet w ird auf die Resektion in allen Fällen von schlechtem K re isla u f,
Lungenkomplikationen, Fieber, im hohen A lter, wenn die Operation aus irgend
einem Grunde ganz in Allgemeinnarkose ausgeführt werden müßte und wenn die
P eritonitis schon zu w eit fortgeschritten ist. Ist der Dünndarm gasgebläht und
die Serosa gerötet, dann soll unbedingt von einem größeren E in g riff abgesehen
werden. Nach dieser Indikationsstellung waren etwa zwei Fünftel der Fälle re
sezierbar, von denen 3 starben, während von den p a llia tiv operierten 25 starben.
N icht reseziert werden soll bei akutem Ulcus, da in diesen Fällen eine spätere
Resektion so gut wie nie in Frage kommt, während bei den chronischen U lcera
mindestens 50% später doch reseziert werden müssen. Wenn bei der O peration
eine ganz ausgesprochene Stenose des Duodenums bestand — 4 Fälle — und die
Resektion nicht in Frage kam, wurde eine Gasto-Enterostomie angelegt. V erf. w a rn t
davor, bei jedem übernähten Ulcus eo ipso eine Gastro-Enterostomie hinzuzufügen,
da die Gefahr des Ulcus pepticum je juni zu groß ist. Verf. selbst hat in allen Fällen,
in denen zunächst eine Gastro-Enterostomie angelegt wurde, die Pat. zur späteren
Resektion bestellt und nur in wenigen Fällen m it niedrigen Säurewerten davon
abgesehen, die Operation auszuführen. Als Vorbereitung zur Operation beim
perforierten Ulcus w ird zunächst 0,02 Morphium und 0,0005 A tro p in gegeben, bei
schlechtem Kreislauf außerdem ein Analeptikum . Eine halbe Stunde später w ird
operiert, soweit möglich in Lokalanästhesie. Nach E röffnung der Bauchhöhle w ird
das Peritoneum noch sorgfältig von innen anästhesiert, wozu häufig eine kurze
Allgemeiunarköse nötig ist. Dann w ird der Magen in situ durch eine G astrotom ie
in der Vorderwand des A ntrum s m it dem Aspirator entleert. W ird das Ulcus n u r
übernäht, so w ird nach Verschluß der Gastrotomie m it wenigen Nähten die R änder
des Geschwürs zusammengezogen und Netzzipfel darüber gesteppt. Bei der Reposi
tion des Magens legt sich dann außerdem noch die Unterfläche der Leber über die
Perforationsstelle und verklebt meist m it ihr, was eine weitere Sicherung fü r die
Naht bedeutet, die durch die völlige Entleerung des Magens schon re la tiv w enig
beansprucht w ird. E in Drainagerohr w ird nie an die Perforationsstelle gelegt, um
die Verklebungen nicht zu verhindern. Befindet sich nur flüssiges E xsudat in der
Bauchhöhle, so w ird sie n u r sorgfältig abgesaugt, sonst w ird sie m it großen Mengen
physiologischer Kochsalzlösung gespült. Die Spülflüssigkeit muß aber die gleich
bleibende T em peratur von 40° haben, sonst soll man die Bauchhöhle lieber auf
andere A r t reinigen. Bei lokalisierten Abszessen w ird d ra in ie rt, ebenso, wenn nach
Resektion eines ins Pankreas perforierten Ulcus der Ulcusgrund zu rü ckb le ib t. Es
w ird zum Schluß auf die W ich tig ke it hingewiesen, die die A r t der Anästhesie auf
den Enderfolg der Operation hat. Ebenso wie die gewöhnliche Magenresektion in
Lokalanästhesie ausgeführt w ird , soll auch die Operation beim perforierten Ulcus
so ausgeführt werden, in den resezierbaren Fällen ergänzt durch die Splanchnicus-
anästhesie. Eine kurze Allgemeinnarkose ist beim perforierten Ulcus gewöhnlich
nötig zur Spülung der Bauchhöhle und während der Anästhesie des Peritoneums
von innen.
G. B e y e r (B erlin).
507
Zentralblatt fü r Chirurgie 1943 Nr. 14
D. Salvini (Rom). Zur Tuberkulose des Duodenums (Policlinico, Sez. chir. 1941,
H. 11.)
Verf. berichtet über einen kalten Abszeß der Vorderwand des Duodenums, den
einzigen bekannten Fall des Schrifttums, das sonst im übrigen 125 Fälle von Duo-
denal-Tuberkulose teils ulzerativer, teils narbiger oder hyperplastischer Form be
schreibt. Ein typisches Krankheitsbild gibt es nicht, so daß die Diagnose kaum
gestellt wird. K. V o lk m ann (Eisleben).
508
Bauch
Ein Teil der Todesfälle ist aber unvermeidlich solange die Kranken in einem
so späten Stadium zur Operation kommen, wie es heute die Regel ist. Eine merk
liche Besserung der Operationsergebnisse ist nur von einer Verfeinerung der Früh
diagnostik zu erwarten. Die in den Lehrbüchern und dem klinischen Unterricht
gelehrten Anzeichen des Magenkrebses entsprechen fast durchweg dem bereits
inoperablen Magenkarzinom, oder aber es werden als Frühsymptome eine solche
Menge ganz uncharakteristischer Störungen angeführt, daß der junge A rzt m it ihnen
nichts anfangen kann. Demgegenüber erscheint es vom praktischen Standpunkt
notwendig, zunächst alle seltenen Formen zu übergehen und sich bei der Schilde
rung der Frühsymptome des Magenkrebses auf die häufigste Form dieses Leidens,
den Krebs des horizontalen Magenabschnittes und des A ntrum pylori zu beschrän
ken, da diese auch therapeutisch die besten Aussichten bieten. Wenn es Allgemein
gut der Ärzteschaft w ird in jedem Falle von anhaltender, scheinbar grundloser
leichter Dyspepsie in vorgeschrittenerem Alter, von unerklärlicher Appetitlosigkeit
und von fortschreitendem allgemeinem Verfall, der sich entweder als fortschreitende
B lutarm ut, Abnahme der Kräfte oder des Körpergewichts zeigt, an die Möglichkeit
eines Magenkrebses zu denken, so wäre damit viel gewonnen. Wenn auch nur der
Verdacht auf ein Magenkarzinom frühzeitig erweckt wird, so hat man noch Zeit
durch wiederholte spezielle Untersuchungsverfahren die Diagnose zu sichern. Das
Röntgenverfahren kann in der Hand sehr erfahrener Spezialisten fraglos sehr
wichtige Fingerzeige fü r die Frühdiagnose geben; meist sind aber die Symptome
im Anfangsstadium wenig charakteristisch und erhalten erst ihre Bedeutung da
durch, daß sie sich unverändert bei den in gewissen Abständen vorgenommenen
Aufnahmen finden. Die Gastroskopie bietet noch nicht so sichere Ergebnisse, doch
ist zu erwarten, daß m it zunehmender Erfahrung das Bild der präkarzinomatösen
Gastritis festgelegt werden wird. Die weiteren Untersuchungsmethoden spielen keine
Rolle, man w ird sie heranziehen, wenn noch Zweifel über den Charakter der E r
krankung bestehen; ihr etwaiger negativer Ausfall hat aber keine Bedeutung. Ver
hängnisvoll fü r den Kranken kann es werden, wenn verkannt w ird, daß auch beim
Magenkrebs Perioden mehr oder weniger ausgesprochener Besserung eintreten kön
nen und daß die ersten Zeichen eines Magenkrebses dazwischen sehr w eit zurück
liegen können.
Wenn die Diagnose feststeht, soll stets operiert werden, wenn nicht bereits
Metastasen bestehen. Bei spitzem epigastrischem Winkel ist die Operation leichter,
während bei stumpfem Winkel, der Magen hoch oben liegt und das Mesenterium kurz
und leicht verletzlich ist. Ebenso sind die Aussichten bei einem links von der W irbel
säulegelegenen Magen im allgemeinen günstiger als bei einem quergestellten nach rechts
verzogenem, da in diesem Fall häufig schon Metastasen im kleinen Netz bestehen.
Die Operation des Magenkarzinoms ist die Resektion nach B i l l r o t h II, P o ly a
oder H o fm e is te r - F in s te r e r . Bei der Operation muß man sich davor hüten in
der trügerischen Annahme, es nur m it einem entzündlichen Tumor bzw. kallösen
Ulcus zu tun zu haben, von einer Resektion Abstand zu nehmen, wenn diese tech
nisch ausführbar ist und zweitens von einer Prognosenstellung auf lange Sicht. Da
zwischen kom m t es bei einem scheinbar ganz begrenzten Karzinom schon sehr bald
zu ausgedehnten Lebermetastasen, während andererseits manche scheinbar nur pallia
tive Resektion zur Dauerheilung fü h rt. F. M ic h e ls s o n (Schömberg).
L. Schönbauer. Sechzig Jahre Therapie des Magenkarzinoms (Arch. klin. Chir. 201,
H. 4 (1941).)
A m 29. Januar 1881 führte B il lr o t h die erste erfolgreiche Magenresektion
durch, nachdem es verschiedenen anderen Operateuren vor ihm nicht gelungen
509
Zentralblatt fü r Chirurgie 1943 Nr. 14
war. Um die Größe dieser Tat zu verstehen, werden die damaligen Verhältnisse in
der Chirurgie drastisch geschildert. Die Erfolge, die B il lr o t h in den ersten Jahren
m it der Magenresektion und der Gastro-Enterostomie gehabt hat, sind kaum
schlechter als unsere heutigen. Die Magenoperationen, die in den letzten 60 Jahren
an der K lin ik ausgeführt wurden, sind immer wieder zusammenfassend nachunter
sucht worden, so daß die Behandlungserfolge gut verglichen werden können. U nter
Heranziehung noch einiger anderer Statistiken stellt Verf. fest, daß die primäre
M ortalität der Magenoperationen sich seit B il lr o t h nicht geändert hat, auch die
Indikationsstellung hat sich kaum geändert. Die nur probelaparotomierten und
palliativ Operierten starben fast ausnahmslos innerhalb des ersten Jahres, die
Ergebnisse der Radikaloperation sind ebenfalls fast gleich geblieben — etwa 19,
15 und 5,7% Rezidivfreiheit nach 5, 10 und 15 Jahren. Dagegen ist langsam aber
ständig der Prozentsatz der Pat. angestiegen, die noch radikal operiert werden
konnten und wohl nur auf diesem Wege kann noch eine weitere Besserung der
Behandlungserfolge beim Magenkarzinom erreicht werden.
G. B e y e r (Berlin).
A. Fromme. Über eine »spontan« entstandene Nekrose des Dünndarmes (Arch. klin.
Chir. 201, H. 4 (1941).)
Es w ird über 2 Fälle berichtet, in denen sich bei der Operation eine zirkuläre
Nekrose des Dünndarmes fand. Die Defekte waren in beiden Fällen so durch Netz
gedeckt, daß die K o n tin u itä t des Darmes m it Hilfe der Abszeßhöhle erhalten ge
blieben war. In einem der beiden Fälle war eine Nabelbrucheinklemmung voraus
gegangen, bei der eine Darmschlinge, die sich anscheinend gut wiedererholt hatte,
reponiert wurde. Bei der Relaparatomie nach 3% Wochen fand sich dann diese
Nekrose, die aber nur einen Teil der eingeklemmten Schlinge entsprach. Es hatten
zwischen den beiden Operationen leichte Ileuserscheinungen bestanden und 3 Tage
nach der Operation auch ein Rückfluß nach dem Magen, der sich aber nicht wieder
holte. Am 12. und 13. Tag nach der ersten Operation bestanden Durchfälle, die
wahrscheinlich dem Zeitpunkt der Abstoßung der Schleimhaut entsprachen. In
dem anderen Fall bestanden 7 Wochen lang unklare Schmerzen in der linken Bauch
seite, intermittierendes Fieber, Durchfälle, starke Gewichtsabnahme. Bei der U nter
suchung war ein Tumor fühlbar, der sich nach einem starken Schüttelfrost etwas
vergrößerte. Die Operation bestand in beiden Fällen in der Resektion und Ver
einigung der beiden Dünndarmstümpfe.
510
Bauch
Ähnliche Fälle hat Verf. im Schrifttum nicht finden können, zum Vergleich
w ird ein weiterer Fall m itgeteilt, in dem nach Brucheinklemmung und Reposition
einer anscheinend sich gut erholenden Dünndarmschlinge sich eine narbige Stenose
entwickelte. Die Stenose war etwa 2—3 cm lang, während die reponierte Schlinge
10— 15 cm lang war. Die pathologische Untersuchung des Präparates schien makro
skopisch die Schleimhaut im Bereich der Stenose völlig aufzuhören, mikroskopisch
fand sich regenerierte Schleimhaut. Es muß — auch nach dem klinischen Verlauf,
der auch hier zuerst Durchfälle und später Stenoseerscheinungen aufwies — sich
um einen ähnlichen Vorgang wie bei dem einen der beiden oben mitgeteilten Fälle
gehandelt haben, nur daß es hier nur zu einem Verlust der Schleimhaut kam, der
sich wieder regenerieren konnte. G. B e y e r (Berlin).
P. Rousset (Paris). Die terminale Ileitis (Gaz. Hop. 1941, Nr. 37/38.)
Verf. definiert die Ileitis terminalis als einen entzündlichen hypertrophischen
Prozeß der letzten Ileumschlinge, welcher unter akuten und chronischen Erschei
nungen verläuft. D e u te lm o s e r beschrieb 1905 die »phlegmonöse Enteritis« der
letzten Ileumschlinge. An diese Arbeit schlossen sich weitere Beobachtungen von
C ro h n , G in z b u rg und O p p e n h e im e r an. Seit 1932 ist die Ileitis zu einem fest
umrissenen Krankheitsbild geworden. Die Ätiologie ist aber auch heute noch unklar.
Eine Reihe von banalen Saprophyten, Colibazillen, Streptokokken, Staphylokokken
und Pneumokokken sowie der Eberth’sche Bazillus konnten als Erreger nicht an
erkannt werden. Auch wurde die Erkrankung als Folge einer Tuberkulose, Lues
und Lymphogranulomatose eindeutig abgelehnt. Pathogenetisch weist Verf. auf
die schlechten Ernährungsstörungen bzw. Gefäßverhältnisse der letzten Ileum
schlinge hin. Auch ist der Reichtum an lymphoidem Gewebe in Betracht zu ziehen.
Bei der akuten Ileitis findet sich makroskopisch eine erhebliche subseröse Hyper
vaskularisation des Darmes m it In filtration des Mesenteriums; histologisch zeigen
sich alle Zeichen einer banalen Entzündung m it Leukocyteninfiltration usw. sowie
das A uftreten von eosinophilen Zellen (O s tro w s k i).
Bei der chronischen Form unterscheidet Verf. eine verhältnismäßig frische
Form (F. récente) von einer älteren Form (F. ancienne). Bei der frischeren Form
liegen vorwiegend ulzeröse Veränderungen der Schleimhaut vor. Bei der älteren
kom m t es zu ausgedehnten granulomatösen Wucherungen, Infiltraten und Abszeß
bildungen. Die Schlinge w ird hart, regide, zeigt Neigung zur Perforation und Fistel
bildungen. Das klinische Krankheitsbild ist bei allen Formen schwer zu diagnosti
zieren. Die Differentialdiagnose gegenüber der Appendicitis und E nteritis steht
im Vordergrund.
Bei den chronischen Formen ist das Röntgenbild oft wegweisend. In den meisten
Fällen kann aber nur die Probelaparotomie zur richtigen Diagnose führen. Die
Therapie erstreckt sich bei den akuten Formen im wesentlichen auf Allgemein
behandlungen und eventuell Laparotomie m it Peritonealdrainage. Bei den chroni
schen Formen ist die Resektion der Schlinge das Verfahren der Wahl. Enterostomie-
lleostomie können in Betracht gezogen werden. Die bisherige M ortalitätsziffer
liegt nach S trö m b e c k , welcher 68 Fälle operierte, zwischen 10 und 15%.
P. B o e c k e r (Bochum-Linden).
H. Recker (F rankfu rt a. M .). Zur K lin ik und Behandlung des Meckel’schen Diver
tikels (Arch. klin. Chir. 202, H. 1/2, 4/3.)
Obwohl das Meckel’sche D ivertikel als eine der häufigsten Mißbildungen des
menschlichen Körpers bekannt ist — auf 56 Personen männlichen Geschlechts
kom m t eine m it einem Meckel’schen D ivertikel — , ist es geradezu erstaunlich, wie
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Zentralblatt fü r Chirurgie 1943 Nr. 14
selten diese Mißbildung klinisch erkannt wird. Dabei kann das D ivertikel dieselben
Erscheinungen hervorrufen, wie der Wurmfortsatz. Es kann sich gangränös ver
ändern, perforieren und Ursache fü r den Ileus sein. Da sich häufig im D ivertikel
Magenschleimhautinseln finden, kann sich hier ein Ulcus entwickeln. An Hand von
9 Fällen in denen das Divertikel lebensbedrohliche Zustände verursacht hatte,
weist Verf. die klinische Bedeutung dieser Mißbildung nach. A uf die differential
diagnostischen Schwierigkeiten weist er besonders hin. Therapeutisch kom m t die
operative Entfernung des Divertikels oder bei Komplikationen die Resektion des
divertikeltragenden Dünndarmabschnittes in Frage. B la n k e (Berlin).
J. Sarasin. Die Indikation zur Operation bei der chronischen Appendicitis (Rev. méd.
suisse rom. 1941, N. 10.)
Die pathologische Anatomie hat festgestellt, daß von einem bestimmten
Lebensalter ab fast in allen Appendices die Zeichen einer abgelaufenen Entzündung
zu finden sind, meist in Form von Narben oder einer teilweisen Obliteration. Diese
narbigen Veränderungen können entweder auf eine nicht operierte akute oder
chronische Appendicitis zurückzuführen sein, oder auf kleinste, klinisch unter
schwellige Reizerscheinungen bezogen werden. Sehr häufig sind an den chronischen
Entzündungen die benachbarten Organe m itbeteiligt in Form einer P e rityp h litis,
Periduodenitis oder Perigastritis. Die klinische Erfahrung hat gelehrt, daß die
Beschwerden, die von einer solchen chronischen Entzündung m it langsamem E r
löschen des Entzündungsherdes, aber Mitbeteiligung der Nachbarschaft, durch
eine Appendektomie nicht beseitigt werden, in diesen Fällen ist also eine Operation
nicht angezeigt. Sie sollte vielmehr neben den akuten Fällen, von denen aber hier
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Bauch
nicht die Rede sein soll, den Fällen von echten chronisch-rezidivierenden Appendi
c i t i s Vorbehalten bleiben. Sehr ausführlich werden Symptomatologie und Diagno
s tik besprochen. Verf. weist darauf hin, daß bei der chronisch-rezidivierenden
Appendicitis fast nie ein Spontanschmerz im rechten Unterbauch angegeben wird,
auch fehlen Erscheinungen von seiten des Kolons, Störungen der Darmtätigkeit
sind selten. Dagegen ist der Druckschmerz bei der Palpation an typischer Stelle
fast immer auszulösen, er ist zusammen m it der Röntgenuntersuchung, auf die
Verf. sehr großen W ert legt, das sicherste diagnostische Zeichen. Die klinische
Sym ptom atik verlangt eine Einteilung der chronischen Appendicitis in 3 Gruppen.
Die erste ist besonders bei Frauen häufig und verursacht Erscheinungen vorwiegend
von seiten der Gallenblase. Die Frauen klagen über Übelkeit, Schwindelanfälle,
migräneartige Kopfschmerzen, Verdauungsstörungen und Unverträglichkeit be
stim m ter Speisen. Eine zweite Gruppe umfaßt die gastro-duodenalen Formen, sie
befällt vorwiegend Männer. Die Beschwerden sind ulcusartig, sie bestehen in
Schmerzen im Epigastrium, Schwere- und Völlegefühl in der Magengegend, Krämpfe,
Brennen, saures Aufstoßen und sogar Erbrechen. Die Beschwerden treten nach dem
Essen auf und werden durch Nahrungsaufnahme oder alkalische Medikamente ge
mildert. Remissionen über längere Zeiten sind im Gegensatz zum Ulcus häufig. Die
dritte Gruppe ist am wenigsten häufig, sie bevorzugt Kinder. Die Kinder scheinen
von einem Infekt befallen, weswegen diese Gruppe auch die »infektiöse« genannt
w ird. Die Kinder erscheinen müde, sie magern ab, klagen über Verdauungs
störungen und sind nie richtig auf dem Posten. E rst eine genaue Untersuchung
kann die wahre N atur der Erkrankung klären. Zu jeder der Formen bringt Verf.
ausführliche Schrifttumshinweise und besonders kennzeichnende Fälle.
G. B e y e r (Berlin).
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Zentralblatt für Chirurgie 1943 Nr. 14
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Bauch
R. Warren und H. Th. Ballantine jr. (Boston). Die chronische Appendicitis. Ergeb
nisse der Appendektomie wegen rezidivierender Schmerzen im rechten unteren
Quadranten des Abdomens (J. amer. med. Assoc. 117, Nr. 12 (1941).)
Chronische Appendicitis wird ein Krankheitsbild genannt, das in wiederkehren
den Schmerzen im rechten unteren Quadranten des Abdomens besteht, in der Regel
ohne frühere oder augenblickliche krankhafte Veränderungen der Appendix. Von
138 Kranken (einschließlich 69 m it echter chronischer Appendicitis), bei denen die
nicht entzündete Appendix wegen solcher Schmerzen entfernt wurde, blieben etwa
25% ungebessert oder wurden durch die Operation verschlimmert. Kranke, bei denen
die Beschwerden erst kurze Zeit bestanden und wenig Anfälle aufgetreten waren,
hatten bessere Heilungsaussichten als die m it schon lange Zeit bestehenden Be
schwerden und vielen Anfällen. Die Ergebnisse waren bei männlichen Kranken
besser als bei weiblichen. Ein Todesfall kam nicht vor, aber die Krankheitsdauer
infolge dér Operation darf nicht unberücksichtigt bleiben, und man soll bei der
sogenannten chronischen Appendicitis m it der chirurgischen Behandlung zurück
haltend sein. K a r l F r its c h (Kassel).
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Zentralblatt für Chirurgie 1943 Nr. 14
E. Savarese (Genua). Die Wahl der Schnittführung bei der Appendektomie (P o li-
clinico, Sez. chir. 1941, H. 11.)
Es wird eine quere Schnittführung bei der Appendektomie empfohlen, weil
diese die geringste Schädigung der Nerven und Muskulatur aufweist. Man kann
den Schnitt nach medial verlängern durch Spaltung der Rektusscheide in der
Faserrichtung quer und Abdrängung des Muskels. A uf diese Weise läßt sich auch
die andere Muskulatur in der Faserrichtung spalten.
K . V o lk m a n n (Eisleben).
A. Viranda (Turin). Volvulus des Coecums (Arch. ital. Chir. 60, H. 4 (1941).)
Bericht über einen Fall von Volvulus des Coecums, der in akutem Stadium
durch Hemikolektomie geheilt wurde.
Im italienischen Schrifttum sind bis je tzt 22 solcher Volvulusfälle beschrieben,
bei denen es sich um 19 Männer und 3 Frauen handelte. Operativ wurde die Detorsion
in 6 Fällen (m it 0% M ortalität) die Detorsion und Coecostomie in 5 Fällen (m it
60% M ortalität), die Hemikolektomie in 5 Fällen (20% M o rta litä t) und andere
Eingriffe in 4 Fällen (m it 25% M ortalität) vorgenommen.
K . V o lk m a n n (Eisleben).
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Zentralblatt tur Chirurgie 1943 Nr. 14 V II
A m p u lle n zu 0,01 g
(T ro c k e n a m p u lle n )
F H O f F f n / M ^ N . l A R ö Q H E &CQ A G B E RL I N
g ra u m a p fcfsp a re n l
aber wie •
Ein Ohrenarzt rät: Für die N achbehandlung von O h ro p e ra tio n e n benutze
ich g e rn b o g e n fö rm ig geschnittene W und pflaste r. N ähm e ich d ie nun vom
selben Pflasterstreifen, von dem ich die üblichen ge rade n W u n d p fla s te r ab - «
schneide, dann hätte ich viel A b fa ll (Abb. 1). Darum halte ich stets z w e i
P flasterstreifen im G ebrauch: einen nur fü r die ge rade n (A bb. 2), den andern
nur fü r die bo ge n fö rm ig e n Pflaster (Abb. 3). Ersparnis bis 25 % .
Ver- Schnitt-
Schnitt
. sch n itt* ,
zur Krampfader-
Verödung
Zuverlässi ge W i r k u n g !
Ausgezeichnet geeignet auch zur Behandlung
von H a e m o rrh o id e n und H a e m angiom en