Beruflich Dokumente
Kultur Dokumente
Bei Fr. Kramer, 86 Jahre, seit 2 Jahren Witwe, traten vor ca. 8 Monaten immer wieder
vaginale Blutungen auf. Erst auf Drängen ihrer Tochter, ging Fr. Kramer vor ca. 4 Monaten zu
einem niedergelassenen Gynäkologen. Nach der Untersuchung wurde Fr. Kramer von dem
Gynäkologen ins Krankenhaus eingewiesen zur näheren Abklärung und Therapie. Bei dieser
Erstaufnahme vor 4 Monaten auf der gynäkologischen Station 3 G des St.
Elisabethkrankenhauses wurde ein fortgeschrittenes Uteruskarzinom (Endometrium-
karzinom) festgestellt. Daraufhin bekam Frau Kramer ambulant Bestrahlungen, ihr Tochter
hat sie darin unterstützt. Eine Chemotherapie und auch eine OP wurden von Fr. Kramer
abgelehnt.
Die Tochter von Fr. Kramer ist zu 70% berufstätig und hat 2 Kinder im Alter von 18 und 23
Jahren. Die jüngere Tochter steht kurz vor dem Abitur. Das Verhältnis zwischen Frau Kramer
und ihrer Tochter ist eher angespannt, da Fr. Kramer keine Hilfe von fremden Menschen
annehmen will. Sie besteht darauf, dass ausschließlich die Tochter sie unterstützt, was für
die Tochter kaum zu leisten ist.
Heute wurde Frau Kramer erneut auf der gynäkologischen Station 3G aufgenommen. Ihr
Hausarzt veranlasste die Einweisung wegen extremer AZ-Verschlechterung und mehrfacher
häuslicher Stürze. Frau Kramer ist sehr geschwächt, wiegt nur noch 49 kg und spricht sehr
langsam und leise. Sie kann aufgrund der körperlichen Schwäche auch nicht mehr
mobilisiert werden. Fr. Kramer gibt deutliche Schmerzen im li. Oberschenkel/Hüftbereich an,
v. a. beim Drehen im Bett oder beim Anwinkeln der Beine. Seit einem Sturz vor 6 Wochen
hat sie eine offene Stelle am Unterschenkel, die nach Aussage ihrer Tochter nicht heilen will,
obwohl sie jeden Tag einen VW durchführt. Momentan wird Fr. Kramer mit Schmerzmitteln (4
x tgl. 1000 mg Novalgin® und bei Bedarf Sevredol® 10 mg) behandelt, die sie jedoch nicht
regelmäßig nimmt. Fr. Kramer hat eine Patientenverfügung in der festgehalten ist, dass sie
weder Reanimation noch lebensverlängernden Maßnahmen möchte.
Die behandelnde Gynäkologin berichtet, dass mehrere Untersuchungen gelaufen sind und
es Metastasen in den Knochen, in der Lunge und in der Leber gibt. Außerdem ist der
Oberschenkelknochen gebrochen und der hinzugezogene Chirurg würde eine operative
PFN-Anlage vorschlagen. Die Gynäkologin spricht von palliativer Behandlung. Sie würde
eine zusätzliche Belastung durch eine Operation nicht für sinnvoll erachten und empfiehlt
eine stationäre Pflegeeinrichtung incl. Palliativnetz oder einen Platz im Hospiz.
Die Mutter äußert wiederholt den Wunsch, nach Hause gehen zu wollen. Die Tochter, die im
letzten halben Jahr zu Fr. Kramer mind. 1-2 x täglich kam, fühlt sich mit der gesamten
Situation überfordert. Während die behandelnde Ärztin und die Tochter sich weiter auf dem
Flur unterhalten, geht die Pflegefachfrau Elisabeth H. ins Zimmer und findet Fr. Kramer nach
Luft ringend vor, die Lippen sind blau verfärbt.
1
Erkrankungen der weiblichen Geschlechtsorgane Medizin B3.1
Myom
Korpuskarzinom (Endometriumkarzinom)
2
Das Bewegungssystem
Aufgaben
3
Erkrankungen der Knochen
Frakturen (Knochenbrüche)
– Definition: Unterbrechung der Kontinuität eines Knochens (in der Regel mit
Bildung eines Bruchspalts und Dislokation)
Bei jeder Ruhigstellung der unteren Extremität, auch einer kurzzeitigen, erhöht sich die
Thrombosegefahr. Deshalb muss eine Thromboseprophylaxe erfolgen, in der Regel mit
niedermolekularem Heparin, das subkutan gegeben werden kann.
Die Pflege sollte das operierte Körperteil zuerst an- und das Gesunde zuerst ausziehen!
4
Anatomie und Physiologie des Schmerzes
Emotionale Faktoren (subjektive Einstellung) spielen beim Schmerz eine große Rolle. Die
Schmerzwahrnehmung wird beeinflusst von persönlichen Erfahrungen und Bewertungen,
von den Behandlungsmöglichkeiten und den Auswirkungen auf das Alltagsleben. Starke
Schmerzen wirken auf das Vegetative Nervensystem (Sympathikus/Parasymphatikus) mit
Blutdruck- und Pulsanstieg, Muskelkrämpfen, Wundheilungsstörungen. Schmerzbedingte
Einschränkung der Mobilität belastet Lunge und Venen (Beinvenenthrombosen). Schmerzen
sind ein Stressfaktor der die Durchblutung, die Magen-Darmtätigkeit und Harnausscheidung
beeinflusst.
Schmerzdiagnostik
Da Schmerzen individuell empfunden werden, ist eine objektive Messung schwierig. Zum
Einsatz kommen verschiedene Ratingskalen: Zur Schmerzdokumentation gibt der Patient
auf verschiedenen Ratingskalen die empfundenen Schmerzintensität an. Es gibt -
numerische (1-10), -verbale (kein/mäßig/mittelstark/stark/stärkster vorstellbarer Schmerz), -
visuelle (Smiley-Gesichter) Skalen. Sie ermöglichen auch eine gute
Verlaufsdokumentation.
Schmerzen in allen Altersstufen: Kinder, Menschen mit Demenz oder geistiger Behinderung
können sich hinsichtlich ihrer Schmerzen oft nicht artikulieren. Eine professionelle
Patientenbeobachtung, Befragung der Angehörigen ist an dieser Stelle besonder wichtig.
5
Schmerztherapie
Vor der Schmerztherapie sollte in der Regel die Ursache geklärt werden. Ziel der
Behandlung ist die Schmerzfreiheit durch die der Kranke psychisch unbeeinträchtigt ist und
aktiv an seiner Gesundung arbeiten kann. Es wird die medikamentöse (Schmerzmedikament
=Analgetika) und nicht-medikamentöse Schmerztherapie unterschieden:
Medikamentöse Schmerztherapie
6
WHO-Stufenschema der Schmerztherapie
Der Arzt muss bei der Auswahl der Analgetika die Art des Schmerzes und
patientenbezogene Informationen (z.B. Schwangerschaft) berücksichtigen. Das WHO-
Stufenschema stuft die Verordnung bei chronischen Schmerzen folgendermaßen ein:
Auf jeder Stufe können Koanalgetika zusätzlich verordnet werden, z.B. Glukokortikoide
Neuropathischer Schmerz:
Diabetische Polyneuropathie, Neuralgie → Koanalgetika (Antidepressiva), Opioide
Kompressionsschmerz → Glukokortikoide
7
Nichtmedikamentöse Schmerztherapie
Imagination: Bilderreisen
Psychologische Hilfestellung
Professionell-empathische Gespräche
Aufklärung, Information