Beruflich Dokumente
Kultur Dokumente
VITA Farbkommunikation
VITA Farbkommunikation
Dieser Leitfaden für die Totalprothetik wurde zur Erarbeitung von Grundlagenkenntnissen für
die Herstellung von Totalprothesen geschaffen. Der Leser findet in diesem Büchlein eine Vielzahl
von Anregungen für die Lösung seiner Totalprothetikfälle im Alltag. Eine Einführung in die
Anatomie des menschlichen Kauapparates, die Darstellung der Funktionen und der Problematiken
auf dem Weg zu einer funktionierenden Totalprothese sind die Eckpfeiler dieses Leitfadens.
Die Mehrheit aller sich im Alltagsleben präsentierenden Totalprothetikfälle lassen sich mit diesem
Leitfaden bzw. dem Wissen, das darin vermittelt wird, lösen. Wesentlich dabei ist, dass Behandler
und Techniker so eng wie möglich sowohl untereinander als auch mit dem Patienten
zusammenarbeiten. Dies gewährleistet am ehesten den sicheren Informationsfluss. Sich für den
Patienten und die Anamnese wie auch für die Ausführung der gesamten Prozesskette die
erforderliche Zeit zu nehmen, ist dabei eine Selbstverständlichkeit, die sich immer auszahlt.
Totalprothesen sind Totalrestaurationen, die ein hohes Maß an Wissen und Können von den
Personen fordern, die sie anfertigen. Jeder Arbeitsschritt muss zu maximal möglichen Ergebnissen
führen, die in Summe für den Patienten mehr Lebensqualität bedeuten. Welches Okklusionskonzept
letztendlich zum Einsatz kommt, muss vom Team ZA / ZT entschieden werden.
Sind diese Punkte erfüllt, ist man dem Optimum schon sehr nahe.
Wählt man dann noch das falladäquate Okklusionskonzept, kann nicht mehr viel passieren.
Wurde jedoch die Zentrik nicht korrekt bestimmt, nützt auch das beste Konzept nichts.
3
Haftet eine Prothese z.B. aufgrund eines verletzten Ventilrandes nicht, wird dies mit an
Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit zu Druckstellen und anderen Problemen führen.
Dasselbe gilt bei Zähnen (zweiter unterer Molar mit dazugehörigem Antagonisten), die in den
aufsteigenden Ast hinein aufgestellt werden und so zu Vorgleitbewegungen (Proglissement)
der Unterkieferprothese führen.
Druckstellen im lingo-anterioren Bereich sind die Folge. Statt des unstatischen Siebeners wird
oft die Druckstelle mittels Fräse „entlastet“. Der Patient verspürt natürlich eine Linderung.
Das Problem ist aber nur „vertagt“, weil die Ursache nicht behoben wurde.
Warum eigentlich funktionieren letztendlich doch so viele Prothesen, die, wenn man es genau
nimmt, nicht einmal den minimalsten Anforderungen der Literatur / der Lehren genügen?
Von den meisten Patienten werden solche Arbeiten nach einer gewissen Zeit angenommen
bzw. toleriert, weil das neuromuskuläre System lernt und letztendlich auch widerspenstige
Prothesen bändigt. Oft spielen dabei Haftmittel jeglicher Herkunft und Beschaffenheit eine nicht
unwesentliche Rolle.
Wie sonst werden allein in Deutschland weit über 60 Tonnen Haftmittel pro Jahr verkauft und
auch verwendet? Diese Tatsache stimmt nachdenklich und zeigt ein eindeutiges Potenzial zur
Verbesserung und Perfektionierung der Ergebnisse im Bereich der Totalprothetik. Diese Tatsache
unterstreicht einmal mehr die hohe Bedeutung einer akkuraten Arbeitsweise in der Prothetik.
Gerade im Zeitalter von computerunterstützter Zahntechnik und Zahnmedizin ist in der
Totalprothetik qualitativ hochwertiges handwerkliches Können mehr denn je gefragt.
Urban Christen
4 Vorwort
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 3
Geschichte 12
1 Anatomie 17
1.1 Die Frontzähne 19
1.2 Die Seitenzähne
1.3 Der Oberkiefer
1.4 Der Unterkiefer 20
1.5 Das Kiefergelenk 21
1.6 Die Zunge
1.7 Die Muskulatur 22
1.8 Kieferatrophie 23
2 Orientierungsbezeichnungen 25
2.1 Die Orientierungsbezeichnungen 27
2.2 Bisseinteilungen nach Angle 28
2.3 Bissarten 29
2.3.1 Normalverzahnung
2.3.2 Kopfbiss
2.3.3 Kreuzbiss
2.3.4 Scherenbiss
2.4 Die Zähne im menschlichen Gebiss 30
2.4.1 Frontzähne
2.4.2 Seitenzähne
2.5 Höckereinteilung
2.5.1 Arbeitshöcker
2.5.2 Scherhöcker
2.6 Zahnschema nach FDI
2.6.1 Zahnschema nach Zsigmondy 31
2.6.2 Zahnschema nach Haderup
2.7 Bezugsebenen / Bezugslinien 32
2.7.1 Frankfurter Horizontale
2.7.2 Camper’sche Ebene
2.7.3 Okklusionsebene
2.7.4 Simon’sche Orbitale
2.7.5 Medianebene
5
2.8 Okklusionskurven 33
2.8.1 Spee Kurve
2.8.2 Wilson Kurve
2.8.3 Monson Kurve
4 Anamnese 41
5 Arbeitsschritte im Vorfeld 45
5.1 Individueller Abformlöffel 47
5.1.1 Ausdehnung
5.1.2 Der Löffelgriff 48
5.2 Biss-Schablonen
5.3 Modellherstellung 51
5.4 Einartikulieren 52
5.5 Vertikale Dimension
6 Artikulatoren / Artikulationslehre 55
6.1 Unterteilung der Kausimulatoren hinsichtlich ihrer Bauweise 57
6.1.1 Arcon Simulatoren
6.1.2 Non-Arcon Simulatoren
6.2 Unterteilung der Kausimulatoren hinsichtlich ihrer Bewegungsmechanik
6.2.1 Mittelwertige Geräte
6.2.2 Teiljustierbare Geräte
6.2.3 Volljustierbare Geräte
6.3 Die Bewegungen des Unterkiefers 58
6.3.1 Protrusion
6.3.2 Laterotrusion
6.3.3 Laterotrusionsseite
6.3.4 Mediotrusion
6.3.5 Mediotrusionsseite
6.3.6 Retrusion
6.3.7 Retraktion
6.3.8 Lateroretraktion
6.3.9 Bennettwinkel
6.3.9.1 Bennettbewegung
6.4 Das Bonwill’sche Dreieck 59
7 Modellanalyse 61
6 Inhaltsverzeichnis
8 Zahnauswahl 67
8.1 Zahnauswahl mit den Nachkommen 69
8.2 Zahnauswahl nach Nasenbreite (Lee) 70
8.3 Auswahl der Frontzahnstellung nach Gerber
8.4 Auswahl der Frontzahnformen nach Gysi 71
8.5 Zahnauswahl nach Gesichtsform (Williams)
8.6 Zahnauswahl nach Konstitutionstypen (Kretschmer) 72
8.7 Zahnauswahl aufgrund der Modellsituation 73
9 Statik / Kaustabilität 75
9.1 Ab wann ist eine Prothese statisch? 77
9.2 Was passiert mit unstatischen Prothesen?
9.3 Kraftvektoren – Was ist das?
9.4 Das Spiel der Kräfte
10 Frontzähne 81
10.1 Position der Frontzähne 83
10.1.1 Zahnlänge
10.2 Frontzahnaufstellung 84
10.2.1 Standardaufstellungen
10.2.2 Individuelle Aufstellungen 85
10.2.3 Over-bite – Over-jet (Überbiss-sagittale Stufe) 87
10.3 Phonetik 88
10.3.1 Probleme und die passenden Lösungen
10.3.2 Allgemeingültige Kriterien
11 Ästhetik 93
12 Aufstellung / Funktion 97
12.1 Aufstellkonzepte – allgemeingültige Kriterien 99
12.1.1 Lingualisierte Okklusion
12.1.2 Front- / Eckzahnführung mit ABC-Kontakten 105
12.1.3 Aufstellung nach allgemeingültigen Kriterien 106
mit bukkalen Kontakten
12.2 Wichtige Besonderheiten 111
12.2.1 Wangenkontakt
12.2.2 Verschiedene Bissarten
12.2.3 Normalbiss
12.2.4 Kreuzbiss 112
12.2.5 Kopfbiss
12.3 Vertikale Dimension / Bisshöhe
7
13 Alles rund um die Prothesenbasis
13.1 Zahnfleischmodellation 115
13.1.1 Wie wird natürliches Zahnfleisch reproduziert / modelliert? 117
13.2 Funktionsgerichtete Passagen für die Ligamenti
13.3 Randgestaltung / Modellation des gesamten Prothesenkörpers 121
13.3.1 Wie wird der Prothesenrand richtig gestaltet?
13.3.2 Ausdehnung
13.3.3 Welche Faktoren liegen einer guten Haftung zugrunde? 122
13.3.4 Entlastung des torus palatinus
13.3.5 Ventilfunktion des Randes – „Alles oder Nichts“
13.3.6 Fremdkörperdimension so gering wie möglich, so groß wie nötig – 123
Verlorengegangenes ersetzen
13.3.7 „Schimpansengesicht“, Gestaltung des anterioren Schildes im OK
13.3.8 „Reversibles Lifting“
13.4 Gaumenfalten 124
Literaturhinweise 139
Glossar 140
Impressum 149
8 Inhaltsverzeichnis
Die Herstellung einer Totalprothese (Schematischer Werdegang)
Zahnarzt
OK
Zahnarzt
Anzeichnen des OK
Funktionsrandes an
der Funktions-
abformung
Mimische Bewegung
Bissnahme Einartikulieren
Zahnarzt
Bisshöhe
Zahnarzt
der Zähne A: im Seitenzahnbereich
B: im Frontzahnbereich
männlich
A B
weiblich
Anprobe Zahnarzt
Zeit Temperatur
Polieren
Inkorporieren
Zahnarzt
11
Geschichte
Zahnersatz war für die Menschen seit jeher ein In der etruskischen Zeit wurde ein abgebroche-
Thema. Oft verloren sie schon im jugendlichen ner eigener Zahn mittels eines Goldbandes an
Alter ihre eigenen Zähne, wobei Vitaminmangel den Nachbarzähnen (Pfeilerzähnen) befestigt,
sicher einer der Hauptgründe war. um die entstandene Lücke zu überbrücken.
Wie auf den nachfolgenden Aufnahmen zu Während der Römerzeit wurden lose Zähne mit-
erkennen ist, spielte die Ästhetik schon sehr tels Drahtschienen aus Edelmetall fixiert.
früh eine entscheidende Rolle. So wurden in
Die Basis war oft z.B. aus Elfenbein geschnitzt
und wurde anschließend mit menschlichen Zäh-
nen, Zähnen aus Knochen etc. bestückt oder
komplett (Basis und Zähne) aus einem Stück
gefertigt.
Oberkiefer, männlich, vorklassische Periode, Abb. 4: Prothese aus okklusaler Ansicht. Sehr schön
Herkunft: Tepalcates/México zu erkennen ist hier die Separierung der einzelnen Zähne
mittels einer feinen Säge
Personen aus wohlhabenderen Schichten ließen
sich Zahnprothesen anfertigen. Diese waren
aber meistens nur als kosmetische, weniger als
funktionelle Zahnprothese zu gebrauchen.
12 Geschichte
Abb. 5: Die basale Ausarbeitung setzte hohe Abb. 6: Zahnprothese, bestehend aus Porzellan-
handwerkliche Fähigkeiten voraus. Einzelzähnen, Basis aus Kautschuk.
Eine der berühmtesten Zahnprothesen stammt Als Pionier in der Herstellung von Porzellanzäh-
von George Washington. Dieser hatte, als er nen ist die VITA Zahnfabrik in Bad Säckingen
mit 57 Jahren 1789 erster Präsident der Verei- seit 1924 mit ihren Innovationen führend. Dr.
nigten Staaten wurde, nur noch einen Zahn. Die Carl Hiltebrandt und der Industrielle Heinrich
Prothese Washingtons bestand aus Flusspferd Rauter gründeten das Unternehmen 1924 in
zähnen, Elfenbein und menschlichen Zäh nen Essen. Dort entwickelten sie den „VITA-Zahn“ in
und diente zu kosmetischen Zwecken. Bis ca.
Ende des 18 Jh. verwendete man Kunstzähne,
hergestellt aus Elfenbein oder aus verschiede-
nen Tier- oder Menschenzähnen.
13
Abb. 8: Backenzähne mit eingebrannten Platin- Abb.9: Dr. Hiltebrandt
Knopfstiften um 1870
Auch gibt es gemäß seinen Beobachtungen Schnell avancierte dieser Farbring zum Standard
im gesunden Gebiss keine zahngeführten in der Zahnmedizin und -technik. Bereits in
Exkursions
bewegungen. Zudem war es für den dreißiger Jahren folgte das atmosphärisch
Hiltebrandt schon früh klar, dass der Patient gebrannte VITA Porzellan zur Herstellung indivi-
kleine regulatorische Kontrollbewegungen aus- duellen Zahnersatzes sowie ein professionelles
führt. Sofern die Zähne während des Kauvor- Kurswesen. Zeitgleich erfolgten Zahnfarbrech-
gangs überhaupt auf ihre Antagonisten treffen, erchen, die in der Analyse des LUMIN Effektes
so geschieht das nach seinen Recherchen ohne resultierten. Eine weitere Pionierleistung war
Kraft. Er praktizierte Prothetik nach dem Form- Mitte der 30er Jahre die Entwicklung des VITA
Funktions-Gesetz (Form passt sich den Funkti- Prinzips. Früher bestanden künstliche Zähne aus
onsstörungen an). einer opaken, einfarbigen Masse.
Auch hat er damals schon Frontzahnaufstellung Das VITA Prinzip hingegen erforderte zur
nach ästhetischen und phonetischen Gesichts- Herstellung künstlicher, ästhetischerer Zähne
punkten ausgeführt. Er war also seiner Zeit fast mindestens zwei Schichten (Schmelz und Den-
ein Jahrhundert voraus! tin), um sich farblich an der Natur zu orientieren.
14 Geschichte
Das VITA LUMIN-Farbkonzept aus dem Jahre menschlichen Zahnfarben exakt zu beschrei-
1939 bildete die Basis für die jahrzehntelang ben. Für die daraus resultierenden 3D-MASTER
in der Branche führende VITAPAN classical Farben liegt neben genauen Beobachtungen der
Farbskala, die 1956 auf den Markt kam. Natur ein farbmetrisches, wissenschaftliches
Modell zu Grunde.
In den vierziger Jahren zieht das Unternehmen
nach Bad Säckingen. Dort werden ein Jahrzehnt Der VITA Toothguide 3D-MASTER ist das ent-
später die LUMIN VACUUM Zähne und die VITA sprechende Farbauswahlinstrument. Mit dem
LUMIN Keramik entwickelt. Mit der Einführung im Jahr 2008 eingeführten VITA Linearguide
der LUMIN VACUUM-Farbskala werden die VITA 3D-MASTER wurde die Vorgehensweise der
classical A1–D4 Farben weltweit etabliert. Zahnfarbbestimmung noch einmal vereinfacht.
In den sechziger Jahren sorgen die VITA Diese neue Qualität überlässt die Zahnfarbbe-
Metall Keramik (VMK) und die Verblendkeramik stimmung nicht mehr dem Zufall: Sie ist syste-
VITADUR für eine entscheidende Verbesserung matisch und treffsicher durchführbar und die
bei der Herstellung individuellen Zahnersatzes. Zahnfarbe sicher reproduzierbar.
Zunächst nur für Keramik eingesetzt, gelang es Die jahrzehntelang gesammelten Erfahrungen
VITA 1983, auch Kunststoff und Kunststoffzähne und die Kompetenz in der Zahnfarbbestimmung
in dieses Farbsystem einzubinden. Mit Einfüh- hat VITA im Jahr 2003 mit der Einführung des
rung des VITAPAN-Systems wurden erstmals digitalen Farbmessgerätes VITA Easyshade
beide Werkstoffe nach gleichen Farbauswahl weiter ausgebaut. Mit dem Nachfolgegerät
kriterien bestimmbar und reproduzierbar. VITA Easyshade Compact steht dem Kunden
seit 2008 ein kabelloses, mobil einsetzbares
Der nächste Meilenstein war 1998 die Einfüh- Farbmessgerät mit 25 Speicherplätzen zur
rung des VITA SYSTEM 3D-MASTER, das nicht Verfügung.
allein auf der Beobachtung von Zahnfarben be-
ruht. Während des zweiten Weltkriegs wurden
dann die heute üblichen Kunststoffe für die
Erstmals in der Geschichte der Zahnfarbbe- Herstellung der Prothesenbasis entwickelt, die
stimmung gelang es dem Zahnarzt Dr. Hall aus aufgrund ihrer guten Eignung alle bis dahin
Sydney, den Zahnfarbraum aller natürlichen verwendeten Materialien verdrängten und mit
Verbesserungen heute noch eingesetzt werden.
15
Notizen
16 Geschichte
1
Orientierungsbezeichnungen
Anamnese
Arbeitsschritte im Vorfeld
Artikulatoren / Artikulationslehre
Modellanalyse
17
1 Anatomie
Das menschliche Gebiss besteht aus zwölf Der Oberkiefer (Maxilla) ist ein Knochen des
Frontzähnen / Schneidezähnen, sechs im Unter- Gesichtsschädels. Dieser bildet den Boden
kiefer und sechs im Oberkiefer. Die Frontzähne der Augenhöhle (Orbita), den Boden und die
haben ihre Funktion zum Abbeißen der Nahrung. Seitenwand der Nasenhöhle (Cavum nasi) sowie
Sie sind relativ scharf und liegen im vorderen einen Teil des Gaumens und damit das Dach der
Bereich der Kiefer. Mundhöhle (Cavum oris proprium).
2
3
4
5
6
Abb. 1: 7
8
9
1.2 Die Seitenzähne 10
11
12
Die Seitenzähne werden auch Mahlzähne oder
Backenzähne genannt. Unterteilt werden diese
in große und kleine Backenzähne, die sog.
Molaren und Prämolaren. Die großen Molaren, Abb. 3: Topografische Details der Innenseite des Oberkiefers
große Backenzähne, sind die größten Zähne Der Oberkiefer enthält auch die Kieferhöhle
des menschlichen Gebisses. Die Prämolaren, (Sinus maxillaris).
vordere Mahlzähne, kleine Backenzähne liegen
im bleibenden Gebiss vor den Molaren.
19
1.4 Der Unterkiefer
Der Unterkiefer (Mandibula) besteht aus einem Muskelfortsatz (Processus coronoideus), an dem
hufeisenförmigen Unterkieferkörper (Corpus der musculus temporalis ansetzt. Ebenfalls an
mandibulae) und beidseitig je einem aufstei- diesen aufsteigenden Ästen befindet sich beid-
genden Unterkieferast (Ramus mandibulae). An seitig der Gelenkfortsatz (Processus condylaris)
diesen aufsteigenden Ästen befindet sich ein mit dem Gelenkköpfchen (Caput mandibulae).
2
3
5
6
7
8
9
10
20 Anatomie
1.5 Das Kiefergelenk
Das Kiefergelenk befindet sich unmittelbar vor nimmt mit seiner hinteren, schräg abfallenden
dem äußeren Gehörgang. Man unter scheidet Fläche bei der Öffnungsbewegung die Führung
zwischen den knöchernen und den bindege- des Kie fer
köpfchens und schreibt damit die
webigen Teil des Gelenkes. Es handelt sich um Gelenkbahn vor.
ein Dreh- und Gleitgelenk, das die Bewegung
des Unterkiefers gegenüber dem Oberkiefer Die Gelenkflächen sind mit Faserknorpel über-
zogen. Zwischen den Gelenkflächen liegt als
Druckverteiler die Gelenkscheibe (Discus arti-
cularis) aus dem gleichen Material. Sie teilt die
Gelenkkammer in ein oberes und ein unteres
Gelenk. Die Gelenkhöhle enthält die dickflüs-
sige Gelenkschmiere (Synovia) und ist von der
Gelenkkapsel (Synovialmembran) umgeben (aus
„Hoffmann-Axthelm, Lexikon der Zahnmedizin“).
vermittelt. Die artikulierenden Flächen beste- An der Zungenunterseite befindet sich das
hen aus der Gelenkgrube (Fossa mandibularis) Zungenbändchen. Dieses wird beim Kauen,
und dem Gelenkköpfchen (Caput mandibulae), Schlucken und Sprechen extrem bewegt.
das auf dem Unterkiefer-Gelenkfortsatz (Procs-
sus condylaris) sitzt. Die Gelenkgrube liegt Deshalb darf ein Prothesenrand das Bändchen
unmittelbar in der Schuppe (Pars squamosa) des nicht einengen und muss an den entsprechen-
Schläfenbeins und beinhaltet den Gelenkhöcker den Stellen freigelegt werden.
(Tuberculum articulare). Der Gelenkhöcker über-
21
1.7 Die Muskulatur
1
2 Unter dem Punkt „Muskulatur“ sind nur die
3 elementarsten Muskeln erklärt, die in direk-
4
tem Zusammenhang mit der Mund öffnung,
der Mundschließung und mit dem Tragen einer
5
Totalprothese stehen. Weiterführende Informa-
6
tionen finden sich leicht in der einschlägigen
7 Literatur.
8
Mundschließer
Die im Zusammenhang mit der Bewegung des
9 Unterkiefers wichtigen Muskeln unterteilen sich
10
in Mundschließer und Mundöffner.
22 Anatomie
Wangenmuskulatur / Mundschließer
Der Musculus buccinator ist sicher ein we-
1
sentlicher Muskel im Zusammenhang mit der
Zahnprothese. Er dient durch Wangendruck dem
Entleeren des Mundvorhofes bzw. des Vestibu-
2 lärbereiches.
1.8 Kieferatrophie
4
Im Ober- wie auch im Unterkiefer atrophiert der
Knochen, nachdem die Zähne extrahiert wurden.
Der Oberkiefer atrophiert nach innen, der Unter-
kiefer nach außen. Dies bringt nicht selten stati-
sche Probleme mit sich, die man je nach Konzept
Abb. 7: Relevante Muskulatur für die Unterkieferbewegung. und der Konsequenz in der Durchführung in den
Griff bekommt.
1. Schläfenmuskel (Musculus temporalis)
2. Seitlicher Flügelmuskel (Musculus pterygoideus lateralis)
3. Mittlerer Flügelmuskel (Musculus pterygoideus medialis)
4. Großer Kaumuskel (Musculus masseter)
Mundbodenmuskeln OK
Die Mundbodenmuskeln umfassen den Muscu-
lus myholyoideus und den Musculus geniohoy-
deus.
23
Notizen
24 Anatomie
Anatomie
Orientierungsbezeichnungen 2
Anamnese
Arbeitsschritte im Vorfeld
Artikulatoren / Artikulationslehre
Modellanalyse
25
2 Orientierungsbezeichnungen
ulär
ti
bulä
palatinal lingual/
vestib
r
buccal
buccal
buccal
mesial
approximal
distal
Abb. 1: Orientierungsbezeichnungen im Oberkiefer. Abb. 2: Orientierungsbezeichnungen im Unterkiefer.
27
2.2 Bisseinteilungen nach Angle
(Angle Klassen)
Anomalien mit Distalbiss gehören in die Klasse Klasse II/1 (-Syndrom: Distalbiss)
II (unterteilt in II1 für Fälle mit vorstehenden OK Distalokklusion mit protrudierter oberer Front,
Frontzähnen und in II2 für Fälle mit retrudierten meist Unterkieferrücklage, mit einem schmalen
OK Frontzähnen bzw. Tiefbiss). Oberkiefer, einem hohen Gaumen, einem tiefen
Biss und vergrößerter sagittaler Stufe.
Alle anderen Anomalien gehören in die Angle
Klasse III. Obwohl diese Klassifizierung einige Klasse II/2 (-Syndrom: Deckbiss)
Nachteile in sich birgt, ist sie doch die gebräuch Distalokklusion mit steilstehender oberer Front
lichste und am weitesten verbreitete Bissklassi (die seitlichen Incisivi überlappen oft die mittle-
fizierung. ren von vorne), meist Unterkieferrücklage, brei-
tem, schachtelförmigem Oberkiefer, tiefem Biss.
Angle Klasse I Verzahnung
(Regelverzahnung oder Neutralokklusion)
Der distobukkale Höcker des unteren ersten Mo-
laren steht in der zentralen Grube des oberen
ersten Molaren (rein dentale Klassifikation).
28 Orientierungsbezeichnungen
2.3.2 Kopfbiss
Treffen die Höcker der Unterkieferzähne auf
die des Oberkiefers handelt es sich um einen
Kopfbiss. (Abb.7)
2.3.1 Normalverzahnung
vestibulär vestibulär
oral oral
Abb. 6: Normalverzahnung. Abb. 8: Kreuzbiss.
29
2.3.4 Scherenbiss 2.4.2 Seitenzähne
Überragen die palatinalen Höcker des Oberkiefers erste Prämolaren (4er) = erste Backenzähne (4)
die bukkalen Höcker im Unterkiefer nach vestibu- zweite Prämolaren (5er) = zweite Backenzähne (5)
lär, spricht man von einem Scherenbiss. (Abb. 9) erste Molaren (6er) = erste Mahlzähne (6)
zweite Molaren (7er) = zweite Mahlzähne (7)
dritte Molaren (8er) = dritte Mahlzähne (8)
(auch Weisheitszähne genannt)
2.5 Höckereinteilung
2.5.1 Arbeitshöcker
Die Arbeitshöcker sind im Oberkiefer die pala-
Abb. 9: Scherenbiss. tinalen Höcker und im Unterkiefer die bukkalen
Höcker. Diese werden auch Stampfhöcker, zent-
rische oder tragende Höcker genannt.
2.4 Die Zähne im menschlichen Gebiss
2.5.2 Scherhöcker
Als Scherhöcker bezeichnet man im Oberkiefer
die bukkalen und im Unterkiefer die lingualen
8 7 6 5 4 3 2 1 Höcker. Sie sind für das Zerschneiden der Nah-
rung zuständig. Die Scherhöcker werden auch
8 7 6 5 4 3 2 1
als Balancehöcker oder Nichtarbeitshöcker
bezeichnet.
30 Orientierungsbezeichnungen
oben rechts oben links
oben rechts oben links
18 17 16 15 14 13 12 11 21 22 23 24 25 26 27 28
48 47 46 45 44 43 42 41 31 32 33 34 35 36 37 38 345
UK rechts OK links
UK rechts OK links
Abb. 13: Notifikation erfolgt mit Quadrantenkreuz.
31
2.7 Bezugsebenen / Bezugslinien
Definitionen
1 Frankfurter Horizontale
2 Camper’sche Ebene
1. Frankfurter Horizontal
3 Okklusionsebene
2. Camper’sche Ebene
4 Simon’sche Orbitale
3. Okklusionsebene
4. Simon’sche Orbitale
32 Orientierungsbezeichnungen
2.8 Okklusionskurven
33
Notizen
34 Orientierungsbezeichnungen
Anatomie
Orientierungsbezeichnungen
Anamnese
Arbeitsschritte im Vorfeld
Artikulatoren / Artikulationslehre
Modellanalyse
35
3 Die Totalprothese unter qualitativen Gesichtspunkten
Es gibt eine Vielzahl von Möglichkeiten, Zahn- • Die Totalprothesen sollen sich möglichst in
prothesen herzustellen. Um das Optimum für die Physiognomie des jeweiligen Patienten
den Patienten zu erreichen, das in funktioneller integrieren.
wie auch ästhetischer Hinsicht das Maximum • Die Gestaltung der Prothesen soll dem
des Machbaren darstellt, darf in der ganzen Patienten eine einfache Akzeptanz dieses
Prozesskette der Herstellung keine Abweichung Fremdkörpers erleichtern.
bzw. kein Fehler auftreten. Objektiv gesehen • Die Prothesen sollen hygienisch unbedenk-
sind die Grenzen fließend. Das heißt, der lich und pflegeleicht sein.
Patient wird mit größtmög licher Wahrschein- • Das Selbstwertgefühl des Patienten soll
lichkeit auch mit 75% (oder je nach Fall auch durch seinen Zahnersatz gestärkt werden.
weniger) von den theoretisch möglichen 100%
gut zurechtkommen. Wie sonst könnte man Infolgedessen kann auf mangelhaften Arbeits-
erklären, dass auf der ganzen Welt Zahnpro- unterlagen keine den oben beschriebenen
thesen im Einsatz sind und „funktionieren“, die Kriterien standhaltende Prothese hergestellt
nicht mal annähernd an die unterschiedlich werden. Dasselbe gilt für jeden einzelnen der
vertretenen Aufstell konzepte und die damit in der Prozesskette enthaltenen Arbeitsschritte,
verbundenen An sprüche heranreichen? Dies unabhängig davon, ob diese nun vom Behand-
darf nicht zu weniger Sorgfalt verleiten sondern ler oder vom Tech niker ausgeführt werden.
eher zu der Motivation führen, mit jeder Arbeit Jeder Schritt ist mitentscheidend für Er folg
etwas näher an die theore tischen 100% zu oder Misserfolg. Aus diesen Gründen ist eine
gelangen. In der Praxis sind jedoch meist schon partnerschaftliche Zusammenarbeit mit einem
100% erreicht, wenn die unten angeführten klaren Informations austausch zwischen Be-
Kriterien erfüllt sind, und der Patient mit seinen handler und Techniker Grundbedingung. Weit-
Prothesen glücklich ist: hin wird die Totalprothetik in ihrem Stellenwert
verkannt. Besonders Totalrestaurationen erfor-
• Der Patient soll uneingeschränkt Nahrung dern eine hohe Fachkompetenz, sowohl seitens
zerkleinern können. des Behandlers, als auch des Technikers. Basis
• Gut zerkleinerter / durchgekauter Speisebo- jeder Behandlung ist die Anamnese, bei der
lus stellt den ersten und wichtigen Schritt im die Eckpunkte abgesteckt werden. Die sorgfäl-
Verdauungstrakt dar. tige Ausführung entscheidet über die Passung
• Die Totalprothesen sollen die Phonetik positiv der fertigen Prothese. Insbesondere Prothe-
unterstützen. senträger, die mit mehreren nicht passenden
• Die Zahnaufstellung wie auch die Gingiva- Prothesen zur Behandlung kommen, weisen
anteile sollen patienten- und altersentspre- damit auf vorhandene Probleme hin. Was hin-
chend ausgeführt sein. dert uns daran, diese Hinweise aufzugreifen?
• Der Patient soll mit seinem Zahnersatz
weitestgehend zur ursprünglichen Lebens-
qualität zurückfinden.
37
Die funkrionsgerechte Gestaltung der individu- Ausdehnung für den Wangenkontakt kann durch
ellen Löffel ist mit Grundvoraussetzung für eine Wachs aufmodelliert werden.
professionelle Arbeit. Elemen tar ist auch die
korrekte Bestimmung der Zentrik. Wird diese Damit hat der Techniker neben der Funktions-
Position nicht getroffen, ergeben sich daraus u.a. abformung alle notwendigen Informationen
statische Probleme. an der Hand, um eine qualitativ einwandfreie
Prothese anzufertigen.
Jeder Fall erfordert eine genaue Analyse, die das
adäquate Aufstellkonzept bestimmt. Mehr dazu Wesentlich ist die Verwertung dieser Informati-
unter dem Punkt „Aufstellkonzepte“. onen durch den Techniker. Hierbei sollte nichts,
z.B. aus Zeitgründen, außer Acht gelassen wer-
Unabdingbar ist die Ausrichtung der Wachs- den. Im Nachhinein sind solche Unterlassungen
schablonen in Bezug auf die Camper’sche Ebene in der Regel nicht mehr zu korrigieren.
sowie die Angabe der Position der Frontzähne
und deren Länge. Zudem müssen die Mittellinie, Die Qualität der Arbeit erfolgt aus der Konse-
die Lachlinie und evtl. die Eckzahnlinie (Mitte quenz der Umsetzung jedes einzelnen Prozess-
der Eckzähne) markiert werden. Die vestibuläre schrittes.
39
Notizen
Orientierungsbezeichnungen
Anamnese 4
Arbeitsschritte im Vorfeld
Artikulatoren / Artikulationslehre
Modellanalyse
41
4 Anamnese
In Bezug auf die Anamnese lohnt es sich, mehr • Breite der Nasenflügel (Frontzahnbestim-
Zeit zu investieren, als dies gemeinhin der Fall mung nach Lee)
ist. Sehr viele Informationen, die wichtig sind, • passender Zahncharakter
werden vom Patienten mitgeteilt und vom auf- • Zahnfarbe
merksamen Behandler notiert. Oftmals sind es • Verlauf der Nasenbasislinie
die kleinen Dinge, die über Erfolg oder Misser- • skelettale Kiefersituation
folg entscheiden. Wenn der Patient klagt, seine • Informationen zur Phonetik, (z.B. S-Laut
alten Prothesen hätten ihn in irgendeiner Art be- konnte schlecht gebildet werden etc.)
hindert, kann man dies bei der Neuanfertigung • Aussagen/Hinweise des Patienten
entsprechend verbessern. So kommt ein Punkt • zusätzliche Hinweise zum Patienten
zum andern. Wichtig ist, dass der Patient diesen • weitere Bemerkungen
Fortschritt „erleben“ bzw. fühlen kann. • Darstellung des allgemeinen
• Gesundheitszustandes
Die Informationen, die der Behandler dem Tech-
niker übermittelt, beinhalten folgende Punkte: Hat ein Patient z.B. eine Muskelhyperaktivität,
ist dies ein wesentlicher Punkt bei der prothe-
• Name, Vorname tischen Planung des Okklusionskonzeptes bzw.
• Geburtsdatum der Auswahl der Seitenzähne in Bezug auf deren
• Frontzahnlänge mit Papillameter (ideal vor Okklusionsgestaltung.
der Herstellung der Wachswälle)
• Lippenlänge mit Papillameter (ideal vor der Je besser die Zusammenarbeit zwischen Patient,
Herstellung der Wachswälle) Techniker und Behandler, umso zufriedenstellen-
• gegenwärtige Position der zentralen Front- der das Endresultat für den Patienten. Und eine
zähne vor Papilla incisiva (zu weit anterior? gelungene Teamleistung motiviert wiederum
zu weit posterior?) alle.
43
Notizen
44 Anamnese
Anatomie
Orientierungsbezeichnungen
Anamnese
Arbeitsschritte im Vorfeld 5
Artikulatoren / Artikulationslehre
Modellanalyse
45
5 Arbeitsschritte im Vorfeld
47
5.1.2 Der Löffelgriff Die Gestaltung der inneren und äußeren Ventil
Der Löffelgriff muss als Lippenstütze bei der ränder kann auf diese Art und Weise im Mund
Abformung dienen, darf aber die Lippen- und so funktionsgerecht wie möglich vorbereitet
Zungenfunktion nicht behindern. Er soll sym- werden. Die Ränder müssen von der Modell-
metrisch gestaltet sein und für den Behandler herstellung bis hin zur fertig polierten Prothese
als Orientie
rungshilfe zur Positionierung des geschont werden, so dass diese Ventilwirkung
Löffels im Munde des Patienten dienen. Der nicht aufgehoben wird.
Griff muss zur problemlosen Entnahme der
5.2 Biss-Schablonen
48 Arbeitsschritte im Vorfeld
Abb. 4: OK-, UK-Bissnahme aus labialer Sicht. Abb. 5: Basisplatte Basal dorsal
49
Mit diesem Schlüssel kann anschließend
während der Aufstellung permanent überprüft
werden, ob der Wangenkontaktgemäß Wachs-
biss gewährleistet ist.
50 Arbeitsschritte im Vorfeld
Lachlinie
Okklusionsebene
Eckzahnlinie
Mittellinie
Mittellinie
5.3 Modellherstellung
Für die Herstellung der Modelle verwenden wir Die Funktionsabformung soll wiedergeben:
einen Hartgips der Klasse IV. Bei stark untersich-
gehenden Kieferkämmen kann ein Hartgips der OK:
Klasse III verwendet werden. Es ist unbedingt • Umschlagfalte
darauf zu achten, dass die Funktionsränder voll- • Kieferkamm mit den Bereichen des Tuber
ständig erhalten bleiben. maxillaris (Oberkieferhöcker) und Gaumen
• Übergang vom harten zum weichen Gaumen
(A-Linie)
• Lippen- und Wangenbänder
UK:
• Kieferkamm mit den Bereichen des Trigonum
retromolare (Molarendreieck)
• Umschlagfalte und sublinguale Bereiche
• Muskel- und Bandansätze der Zungen- und
Wangenmuskulatur
Abb. 11: OK-Gipsmodell
• Lippen- und Wangenbänder
Dazu befestigen wir mittels Klebewachs einen Bei der Herstellung der Funktionsmodelle ist un-
Streifen Funktionsrandschutzwachs / Leitplan- bedingt darauf zu achten, dass die Funktionsrän-
kenwachs. der vollständig erhalten werden. Die Funktions-
ränder bilden nämlich die Ventilränder, die einen
Selbstverständlich muss der Gips, um seine Saugeffekt zwischen der Prothesenbasis und der
physikalischen Eigenschaften zu behalten, im Schleimhaut ermöglichen.
vorgeschriebenen Mischungsverhältnis unter
Vacuum angemischt und der Abformung
anschließend blasenfrei ausgegossen werden.
Eine saubere Arbeitsgrundlage ist unabdingbar.
51
5.4 Einartikulieren Ebene wie auch das Bonnwille Dreieck dar-
stellt, einartikuliert. Dazu müssen zuvor vom
Die korrekte Kieferrelationsbestimmung ist Behandler die Wachsbiss-Schablonen am
Voraussetzung für den funktionellen Erfolg Patienten zur Camper’schen Ebene hin aus-
einer Totalprothese. gerichtet werden.
52 Arbeitsschritte im Vorfeld
Notizen
53
Notizen
54 Arbeitsschritte im Vorfeld
Anatomie
Orientierungsbezeichnungen
Anamnese
Arbeitsschritte im Vorfeld
Modellanalyse
55
6 Artikulatoren / Artikulationslehre
Für die Erstellung eines totalen Zahnersatzes 6.2 Unterteilung der Artikulatoren hin-
bedarf es eines Gerätes, das annähernd pati- sichtlich ihrer Bewegungsmechanik
entenanalog Öffnungs- und Schließbewegun-
gen, sowie Lateral- und Protrusions- wie auch 6.2.1 Mittelwertige Geräte
Retrusionsbewegungen ermöglicht. Ein Gerät, Die Artikulatoren sind nach dem Bonwill-Dreieck
das derartige Bewegungen ausführt, wird als ausgerichtet, wobei die Gelenkbahnneigung als
Kaufunktionssimulator oder vereinfacht als Kau- unveränderlicher Wert fest eingebaut ist. Kaube-
simulator oder Artilulator bezeichnet. wegungen können somit lediglich mittelwertig
ausgeführt werden.
57
6.3 Die Bewegungen des Unterkiefers
werden wie folgt definiert
58 Artikulatoren / Artikulationslehre
α L1 L2 Einartikulieren der Modelle
M1 in den Artikulator
M2 Vorbereitung: OK- und UK-Modelle werden
an der Unterseite mittels einer Gipsfräse mit
Führungsrillen versehen, damit sie nach der
Fertigstellung der Prothesen remontierbar sind.
An dieser Stelle kommen viele unterschiedliche
Systeme zum Einsatz.
Abb. 1
Am idealsten ist aber ein Split Cast, mit welchem
6.4 Das Bonwill’sche Dreieck auch nach der Fertigstellung die minimalsten
Abweichungen erkennbar sind und entspre-
Das Bonwill’sche Dreieck wird durch ein chend behoben bzw. korrigiert werden können.
gleichschenkliges Dreieck definiert, das durch
die beiden Kondylenmitten und die unteren Wird nicht mittels eines Transfer- oder Gesichts-
zentralen Incisivi begrenzt wird (Abb.2). bogens einartikuliert, können die Modellpaare
Abb. 2
59
Notizen
60 Artikulatoren / Artikulationslehre
Anatomie
Orientierungsbezeichnungen
Anamnese
Arbeitsschritte im Vorfeld
Artikulatoren / Artikulationslehre
Modellanalyse 7
61
7 Modellanalyse
Abb. 1: OK
1. Schneidezahnpapille (Papilla incisiva)
2. große Gaumenfalte
3. Kieferkammmitte
4. Modellmittellinie
5. Oberkieferhöcker (Tuber maximallaris)
6. A-Linie
7. Eckzahnpunkt
63
1
Stopp-Linie
2 Tiefster Punkt =
3 Position der größten
Kaueinheit
4
Abb. 3: Abb. 4:
1. Kieferkamm-Mitte OK
2. Interalveolarlinie, Kieferkammverbindungslinie
3. Okklusionsebene Hinter der Stopp-Linie beginnt der steil anstei-
4. maximale innerste Begrenzung der UK-Zähne
gende Unterkieferast, auf dem kein Zahn mehr
5. Kieferkamm-Mitte UK
aufgestellt werden sollte, da sonst die Prothese
durch Fehlbelastung nach vorne rutschen würde.
Beträgt die Neigung der Interalveolarlinie zur Ein ständiges Vorwärtsrutschen der UK-Prothese
Kauebene (4) über 80°, ist ein Normalbiss aufzu- hätte eine Altersprogenie zur Folge. Bei flachen
stellen, unter 80° ein Kreuzbiss. (Gysi) Kieferkämmen endet die Aufstellung der Zähne
am mesialen Rand der Trigona retromolaria.
64 Modellanalyse
Notizen
65
Notizen
66 Modellanalyse
Zahnauswahl 8
Statik / Kaustabilität
Frontzähne
Ästhetik
Aufstellung / Funktion
67
8 Zahnauswahl
7 1
2
3
5
6
69
8.2 Auswahl der Frontzahnbreite nach Lee 8.3 Auswahl der Frontzahnstellung
nach Gerber
Bei der Zahnauswahl nach Lee wird mit einem
Messinstrument die Distanz der Nasenflügel Orientierung am Verlauf der Nasen-Basislinie.
gemessen. Diese entspricht in der Regel
der Distanz von der Mitte des einen Eck-
zahnes zur Mitte des anderen Eckzahnes.
Abb. 5
Abb. 6
70 Zahnauswahl
8.4 Auswahl der Frontzahnformen 8.5 Zahnauswahl nach Gesichtsform
nach Gysi (Williams)
Die Zahnform entspricht der Gesichtsharmonie. Die Auswahl der Zahnform nach Williams ist
sicher für viele Behandler eine gebräuchliche
Methode, eine dem Patiententyp bzw. seiner
Gesichtsform entsprechende Zahnform aus-
zuwählen. Zudem ist die Einteilung in die vier
Abb. 7 Abb. 10
Abb. 8 Abb. 11
Abb. 9 Abb. 12
71
8.6 Zahnauswahl nach Konstitutionstypen
(Kretschmer)
72 Zahnauswahl
8.7 Zahnauswahl aufgrund der
Modellsituation
ovaler
ovaler Kieferkamm
Kieferkamm Spitzkiefer
Spitzkiefer quadratischer Kieferkamm
quadratischer Kieferkamm
ovaler Frontzahnform
ovaler Frontzahnform dreieckige
dreieckige Frontzahnform
Frontzahnform quadratische Frontzahnform
quadratischer Frontzahnform
Abb. 16
73
Notizen
74 Zahnauswahl
Zahnauswahl
Statik / Kaustabilität 9
Frontzähne
Ästhetik
Aufstellung / Funktion
75
9 Statik / Kaustabilität
9.1 Ab wann ist eine Prothese statisch? rung eines Prothesenzahnes passiert und wel-
che Folgen dies hat.
Wenn bei unterschiedlicher Krafteinwirkung auf
die Zahnprothese keine Kipp- oder Schubbewe
gungen des Prothesenkörpers auftreten, ist 9.4 Das Spiel der Kräfte
die Prothese statisch, d.h. unter Kaudruck
lagestabil. Um dem Spiel der Kräfte nicht hilflos gegen-
überzustehen, lösen wir dieses Problem wie
folgt: Alle auf die Prothese einwirkenden Kraft-
9.2 Was passiert mit unstatischen vektoren sollen sich gegenseitig aufheben, das
Prothesen? heißt, dass die Summe aller auf die Prothese
einwirkenden Kraftvektoren zusammen Null
Wenn Zahnprothesen falsch konstruiert werden, ergeben soll.
das heißt, wenn
• die Prothesenzähne falsch positioniert sind, Alle Kraftvektoren müssen soweit wie möglich
• die Ausdehnung der Prothesenbasis, deren in einem rechten Winkel auf den Kieferkamm
Ränder und deren Gestaltung nicht sorg- auftreffen.
fältig ausgeführt wurden,
• die Passagen für Lippen- und Wangen-
bändchen nicht funktionsgerecht freigelegt
wurden, entstehen Probleme.
77
Daher wird auch auf die Aufstellung eines
zweiten Molaren verzichtet, falls dieser in den
steil aufsteigenden Bereich fällt und nicht dem
Kieferkamm entsprechend aufgestellt werden
kann.
78 Statik / Kaustabilität
Notizen
79
Notizen
80 Statik / Kaustabilität
Zahnauswahl
Statik / Kaustabilität 9
Frontzähne 10
Ästhetik
Aufstellung / Funktion
81
10 Frontzähne
7mm
83
10.2 Frontzahnaufstellung • Die Inzisalkanten der unteren lateralen
Schneidezähne verlaufen + / - parallel zur
10.2.1 Standardaufstellungen Kauebene.
Im Bezug zur Kauebene können die Frontzähne, • Die Spitzen der beiden Eckzähne überragen
wie folgend erklärt, standardisiert aufgestellt leicht die Kauebene.
werden. Dies entspricht lediglich einer Richt-
linie, die beliebig und vor allem fallspezifisch Die Labialflächen der oberen Frontzähne stützen
modifiziert werden kann und soll. die obere und untere Lippe (Abb. 4).
Oberkiefer
• Die Schneidekante der zentralen Schneide-
zähne im Oberkiefer überragen die Kauebene
um +/- 1 mm.
• Die Schneidekante der lateralen Schneide-
zähne im Oberkiefer überragen die Kauebene
um +/- 0,5 mm.
• Die Schneidekanten der Schneidezähne
verlaufen +/- parallel zur Kauebene. Abb. 4
• Die Spitzen der beiden Eckzähne liegen etwa
auf der Kauebene. Einen Standard der OK-Frontzahnstellung er-
• Die Spitzen der beiden Eckzähne haben reicht man durch folgende, von labial betrachte-
einen Abstand von ca. 10 mm zum Ende des te Achsstellung (Abb. 5):
ersten Gaumenfaltenpaares (Abb. 3). • 1er senkrecht,
• 2er zervikal nach lateral geneigt,
• 3er eher senkrecht, mit dem Zahnhals mehr
nach vestibulär.
ca. 10mm
Abb. 3 Abb. 5
84 Frontzähne
Einen Standard der UK-Frontzahnaufstellung bezieht, jeden Fall ästhetisch aufstellen. Die
erreicht man durch folgende, von labial Eckzähne im Unterkiefer stehen leicht invertiert.
betrachtete Aufstellung (Abb. 6): Es wäre also ästhetisch wie auch funktionell
• die 1er gerade und senkrecht, nachteilig, wenn die Spitze des Eckzahnes zu
• die 2er leicht nach mesial geneigt, weit vestibulär bzw. der cervikale Bereich zu weit
• die 3er nach mesial geneigt, kammwärts positioniert würde.
wobei die distale Facette in Richtung der
Molaren zeigt. 10.2.2 Individuelle Aufstellungen
Um Prothesenzähne überzeugend individuell
aufzustellen, ist die Gegenwart des Patienten
erforderlich. So kann z.B. ein geschwungener
Verlauf der Gesichtsmittellinie zu einer Seite hin
erkannt und in der Frontzahnstellung umgesetzt
werden. Bleiben bei einer „standardmäßigen“
Frontzahn-Aufstellung diese Merkmale unbe-
rücksichtigt, „hängt“ die Prothese nach einer
Seite. Zudem kann unter Berücksichtigung des
Abb. 6 Charakters der Nasenbasislinie der Incisalkan-
tenverlauf positiv beeinflusst werden. Sehr gute
Approximalneigungen: Effekte lassen sich mit leichten Drehungen der
• alle Frontzähne stehen körperhaft auf Kiefer- einzelnen Zähne um die Hochachse erzielen.
kammmitte, Dies ist auch ohne die Gegenwart des Patienten
• 1er ist nach vestibulär gekippt, möglich. Ist er jedoch anwesend, lassen sich die-
• 2er steht aufrecht, se Dinge bzw. das Maß der Individualität einfa-
• 3er steht nach lingual geneigt. cher bestimmen.
Abb. 7
85
Beispiele individueller
Frontzahnaufstellungen.
Abb. 8.1: VITA Frontzähne – leicht um die Hochachse Abb. 8.2: … und in der inzisalen Ansicht.
verdreht – in labialer Ansicht ...
Abb. 9.1: VITA Frontzähne – Zentrale prominent nach Abb. 9.2: … und in der inzisalen Ansicht sehr schön zu
anterior positioniert. Labiale Ansicht ... erkennen – die leicht retrudierten Lateralen.
86 Frontzähne
Abb. 10.1: VITA Frontzähne – typisch für Klasse II/2, inzisal Abb. 10.2: In der inzisalen Ansicht gut zu erkennen –
stark retrudiert. die Butterfly-Stellung der Zentralen kombiniert mit der
typischen Positionierung der Lateralen
Abb. 11.1: VITA Frontzähne – dezent wahrnehmbarer Charak- Abb. 11.2: … inzisal leicht retrudierte Zentrale und etwas
ter in labialer Ansicht ... dominanter protrudierte Laterale.
87
Abb. 12.1: VITA Frontzähne – ästehtisch bewährt haben sich Abb. 12.2: … besonders deutlich erkennbar in der „gebro-
individuelle Stellungen im Unterkiefer … chenen Bogenform“. Aufstellungen dieser Art werden mit
entsprechenden Schliff-Facetten der Protrusionsbewegung
perfektioniert.
Abb. 13.1: VITA Frontzähne – Beispiel einer modarat Trotz leichter Verdrehungen in der Hochachse
individualisierten Aufstellung. eher ruhiger Zahnbogen.
88 Frontzähne
10.2.3 Over-bite – Over-jet Als Grundlage dazu dient uns die Natur. Dort
(Überbiss-sagittale Stufe) können wir beobachten, wie der Mundraum
Als Over-bite wird ein vertikaler Überbiss bei den aufgeteilt ist und dadurch eine einwandfreie
Frontzähnen bezeichnet. Dieser kann bis etwa Phonetik ermöglicht.
2 mm ausfallen. Als Over-jet bezeichnet man die
sagittale Stufe, den horizontalen Überbiss der Wir erkennen dort auch das Zusammenspiel
Frontzähne bis ca. 2 mm. Grundsätzlich sagt man der Dentition und der Sprach- bzw. Lautbildung,
„Over-bite gleich Over-jet“ (Abb. 14). die praktisch schon vollständig nach der ersten
Dentition „programmiert“ wird und während der
zweiten Dentition noch verfeinert wird.
89
10.3.2 Allgemein gültige Kriterien Um diese Laute zu formen, müssen die oberen
Der Mundraum bildet einen Resonanzraum, der Schneidezähne am richtigen Ort stehen.
je nach Position und Stellung der Zunge, Zähne,
der verschiedensten Muskeln und der Lippen Für die Bildung der S-Reibelaute berührt die
einen Luftstrom in Laute / Geräusche umformt. Zunge die Seitenzähne und einen Teil der obe-
Dabei passiert dasselbe wie z.B. bei einem Trom- ren Frontzähne. In der Mitte der oberen Front
peter oder einem Posaunisten etc., der den Re- herrscht kein Kontakt. Dieser Kanal bleibt für
sonanzraum verengt, um höhere Töne zu spielen den Luftstrom frei. In der Regel haben die unteren
oder diesen erweitert, um in tiefere Lagen zu
gelangen. Je enger nun diese, für die Luft zu
passierende Stelle ist, desto mehr beschleunigt
sich der Luftstrom bzw. je weiter diese ist, desto
langsamer wird der Luftstrom.
90 Frontzähne
Was können wir nicht sehen?
• Die Zähne haben nur geringen Abstand
(Achtung: Bisshöhe!).
• Die Zungenspitze liegt an den unteren
Schneidezähnen an.
• Der Zungenrücken liegt flach wie bei A.
91
Notizen
92 Frontzähne
Zahnauswahl
Statik / Kaustabilität 9
Frontzähne
Ästhetik 11
Aufstellung / Funktion
93
11 Ästhetik
Was ist Ästhetik? Ästhetik wird oft mit „schön“ Dazu ist es wesentlich, genau hinzuschauen und
in Verbindung gebracht. zu beobachten, wie die Dinge wirken. Dies kann
z.B. eine Textur an der Oberfläche sein (Zahn-
Wie ein Sprichwort sagt, liegt die Schönheit im oberfläche, Oberfläche der Gingiva etc.), die bei
Auge des Betrachters… unterschiedlicher Beleuchtung das Licht facet-
tenreich reflektiert.
Man könnte Ästhetik auch mit „wohltuend anzu-
sehen“ definieren. Dabei wirkt ein Motiv in der Selbstverständlich sind Formen sehr wichtig.
Regel über das Auge und erreicht dann unsere
Sinne. Eine Zahnkrone, die in der Farbe leicht abwei-
chend ist, von der Form und der Textur her
Unterschiedliches Licht, Farben und Formen- jedoch exakt kopiert wurde, stört im Munde
spiel können ein Motiv unterschiedlich unter- des Patienten weit weniger und wirkt deshalb
streichen und Details hervorheben. ästhetischer als eine Krone in der perfekten
Farbe, die jedoch in Form und Textur verfehlt ist.
Ästhetik bedeutet in der Natur nicht Symmetrie
und Ebenmäßigkeit, sondern Unregelmäßigkeit Im Zusammenhang mit der Totalprothetik ist
und Asymmetrie im ausgewogenen Mix! aber nicht nur die Zahnform und die Positionie-
rung wichtig. Um ästhetische Zahnprothesen zu
Wenn wir über Ästhetik sprechen, gibt es also erhalten, muss die Gingiva exakt von der Natur
nicht richtig oder falsch. Ästhetik ist vom Begriff kopiert werden. Nur so ergibt sich ein „Gesamt-
her sehr dehnbar. Grundsätzlich kann man aber werk“ das in sich geschlossen wirkt.
in Zusammenhang mit Zahnersatz sagen, dass
Ästhetik für „naturnah“ oder „naturidentisch“
steht. Ist es uns nun gelungen, eine Zahnprothe-
se oder eine Zahnkrone weitest möglich von der
Natur zu kopieren, wirken diese ästhetisch.
95
96 Ästhetik
Zahnauswahl
Statik / Kaustabilität 9
Frontzähne
Ästhetik
Aufstellung / Funktion 12
97
12 Aufstellung / Funktion
99
Abb. 1
Abb. 2
Abb. 3
Abb. 5
Abb. 6
Der obere erste Prämolar soll nun mit seinem Die bukkalen Höcker stehen bei allen Oberkiefer-
palatinalen Höcker in den Kaumulden bereich Seitenzähnen immer etwas höher und au ßer
des unteren ersten Prämolaren beißen (Abb. 4). Kontakt mit den bukkalen Anteilen ihrer Antago-
Zum Schluss wird der obere zweite Molar auf- nisten (Abb. 6).
gestellt. Die palatinalen Höcker greifen in den
Kaumuldenbereich des unteren zweiten Molaren
ein (Abb. 5).
101
Abb. 7
Abb. 8
Abb. 9
Abb. 11
Abb. 12
Der obere erste Molar trifft mit seinem domi- Die palatinalen Höcker greifen in den Kaumul-
nanten palatinalen Höcker in die Kaumulde des denbereich des unteren zweiten Molaren ein
unteren ersten Molaren. Der disto-palatinale (Abb. 11). Die bukkalen Höcker stehen bei allen
Höcker trifft auf die distale Randleiste des unte- Ober
kiefer-Seitenzähnen immer etwas höher
ren ersten Molaren (Abb. 10). Zum Schluss wird und außer Kontakt mit den bukkalen Anteilen
der obere zweite Molar aufgestellt. der Antagonisten (Abb. 12).
103
Kontaktpunkte
Abb. 13: Lingualisierte Aufstellung – zentrische Kontakte. Abb. 14: Verlaufsschema der Exkursionsbewegungen.
105
OK A
A B
B C
UK A
C
B
Abb. 16
107
Abb. 17: Aufstellung aus oraler Sicht.
Abb. 22: Erster und zweiter Oberkiefer Prämolar und erster Molar aus oraler Sicht …
109
Abb. 25: Aufstellung aus bukkaler Sicht.
111
12.2.4 Kreuzbiss 12.3 Vertikale Dimension / Bisshöhe
Wie bereits unter Punkt 7 Modellanalyse
beschrieben, wird bei einem Winkel unter 80° Die korrekte Bestimmung der richtigen Bisshöhe
der interalveolären Verbindungslinie ein Kreuz- ist nicht immer ganz einfach.
biss aufgestellt, um statische Probleme zu
reduzieren oder zu vermeiden. Patienten, bei denen die richtige Bisshöhe nicht
getroffen wurde, können Klappergeräusche ent-
Dabei werden die oberen bukkalen Höcker wickeln. Dieses Geräusch ist bei Keramikzähnen
(Scherhöcker) zu Arbeitshöckern, die in die Fossa stärker als bei Kunststoffzähnen. Nie sind aber
der unteren Seitenzähne eingreifen. In der Regel Keramikzähne Ursache für Klappergeräusche
wird der erste Prämolar noch in Normalverzah- an sich. In der Vergangenheit wurden in sol-
nung aufgestellt, der zweite Prämolar in Kopfbiss chen Fällen, statt der Korrektur der vertikalen
(dazu müssen die Höcker eingeschliffen werden) Dimension, die Zähne ausgetauscht. Das heißt,
und der erste bzw. zweite Molar dann in Kreuz- Keramikzähne durch Kunststoffzähne ersetzt.
bissstellung. Die Klappergeräusche wurden wohl in der Laut
stärke reduziert, die Ursache aber nicht beho-
12.2.5 Kopfbiss ben. Daher der Trugschluss, dass Keramikzähne
Ein Kopfbiss wird praktisch nie im Seitenzahn- klappern.
bereich aufgestellt. Eine Ausnahme kann ein
„Übergangszahn“ wie der zweite Prämolar beim Eine zu tiefe vertikale Dimension wirkt sich in
Kreuzbiss sein (wie unter Punkt 12.2.3 beschrie- der Regel weniger dramatisch aus, ist aber
ben), der im Kopfbiss eingeschliffen wird. ästhetisch gesehen schlecht.
113
Notizen
Statik / Kaustabilität 9
Frontzähne
Ästhetik
Aufstellung / Funktion
115
13 Alles rund um die Prothesenbasis
Wenn wir natürliches, gesundes Zahnfleisch zu modellieren bzw. zu reproduzieren, ist die
betrachten, stellen wir fest, dass genau der Methode, bei der die gesamten Rosaanteile
Bereich des Zahnfleischsaumes in einem ganz der Prothese mit dem Wachsmesser „gefüllt“
flachen Winkel vom Zahn zum Zahnfleisch werden (Abb. 2 und 3).
übereht.
117
Übergänge zwischen den Zähnen und dem
künstlichen Zahnfleisch müssen flach sein, das
heißt, in einem flachen Winkel verlaufen.
Dabei wird die Kante, die vorher beim Freilegen Nachdem die Modellation von Wachsresten
im cervikalen Bereich entstanden ist, gebrochen. etc. befreit wurde, kann nochmal fein mit der
Dieser Winkel soll, wie vorher bereits bespro- Flamme geglättet werden. Wesentlich ist dabei
chen, ganz flach verlaufen. ein sehr sauberes Arbeiten.
Abb. 7 Abb. 9
So erreichen wir mit sehr einfachen Mitteln Die nun erneut geglätteten Bereiche werden am
schon eine gute Grundstruktur für die Gingiva Übergang Zahn / Gingiva sauber nachgearbeitet
(Abb. 7). und von „eingeschwemmtem“ Wachs befreit
(Abb. 9).
119
Abb. 10 Abb. 12
Elementarer Bestandteil einer natürlichen Gin- Die nun „eckige“ Begrenzung wird gerundet.
givamodellation ist die realistische Nachbildung Der Verlauf soll nun nach interdental gerichtet
der Zahnfleichpapillen. Die bis zu diesem Ar- sein (Abb. 12). Zum Schluss kann dieser Bereich
beitsschritt erreichte Spitze wird nun mit unse- nochmals ganz fein abgeflammt werden, um
rem „Pfeilspitzen“-Instrument gekappt (Abb. 10). letzte Werkspuren zu beseitigen.
Abb. 11 Abb. 13
Je nach Fall entscheidet der Techniker, auf Bei Patienten, die beim Lachen sehr viel
welchem Level dieses Abstechen erfolgen soll Rosaanteile zeigen, kann die Modellation des
(Abb. 11). Lippenbändchens (Frenulum labii superioris) die
Natürlichkeit unterstreichen (Abb. 13).
121
Hinter bzw. distal der Tubera muss der Im sublingualen Bereich ist der Verlauf in dorsaler
Prothesen
rand bewegliche Schleimhaut errei- Richtung nach dem Übergang von der befestigten
chen (distal der Tubera, zwischen Tuber und Mukosa zur beweglichen vor den Carunculae,
hamulus pterygoideus). von daher ca. 2 mm unter der Crista mylohyoidea
entlang zur Fassung der Tubercula retromolaria.
Im Unterkiefer beträgt die Randstärke maximal
2 mm im Bereich der Linea mylohyoidea. An 13.3.3 Welche Faktoren liegen einer
dieser Stelle haben wir kein permanentes guten Haftung zugrunde?
Außen
ventil, sondern nur eine Innenventilab- Das Geheimnis einer guten Haftung von Total
dichtung. pro
thesen sind die schleimhautkongruente
Auflage des Prothesenkörpers, die korrekte Aus-
Der Rand geht ca. 2 mm unter die Crista dehnung der Prothesenbasis und die richtige
mylohyoidea. Im lingo-anterioren Bereich wird Gestaltung der Prothesenränder mit Innen- bzw.
der Rand so belassen, wie ihn der Funktions- Außenventilabdichtung im Zusammenspiel mit
abformung vorgibt. einer einwandfreien Okklusion.
123
Dazu muss bemerkt werden, dass während der Die Erfahrung zeigt jedoch, dass sich Patienten,
Atrophie des Kiefers der Knochenbereich unmit- die über deren Zweck informiert wurden, inner-
telbar unter der Nase (anteriorer Randbereich halb weniger Tage an die andere Gestaltung des
der Totalprothese im Oberkiefer) praktisch kei- palatinalen Bereiches gewöhnen.
nem Dimensionsverlust unterworfen ist. Wenn
nun aber auf diese „Null-Schwund“-Stelle noch Die Ausgestaltung der Gaumenfalten dient zur
ein dicker Prothesenrand platziert wird, entsteht phonetischen Unterstützung. Zudem sind sie
ein Effekt, der aussieht, als ob der Patient Luft beim Wenden der Nahrung hilfreich und kön-
unter die Oberlippe bläst. Ästhetisch wirkt sich nen unter Umständen auch eine Verbesserung
dies nachteilig aus. des Geschmacksempfindens herbeiführen. Dies,
weil die Zunge eine Reibefläche vorfindet, die
13.3.8 „Reversibles Lifting“ bei glattem Gaumen so nicht zur Verfügung
Unter „reversiblem Lifting“ versteht man die steht. Die Papillen auf der Zunge werden durch
Beseitigung von Lippenfalten mittels Aufbau der ein, zwischen den Rugae palatinae erzeugtes
Prothesenbasis im vestibulären Bereich. Vakuum aufgestellt und mit Aromastoffen um-
spült. Dies ist bei einem glatten Gaumen nicht
Im Idealfall wird die Prothese bei der Einprobe so ausgeprägt.
vom Behandler an den gewünschten Stellen mit
Wachs etwas aufgebaut. Die Lippe darf aber
keinesfalls unter größere Spannung ge raten.
Das Gewebe würde sich möglicherweise weiter
dehnen.
125
Notizen
Statik / Kaustabilität 9
Frontzähne
Ästhetik
Aufstellung / Funktion
127
14 Fertigstellung der Prothesen
129
1. Die Zähne sollten basal angeraut und mit Weitere Verarbeitungshinweise
Retentionen versehen werden. Die besten Kunststoffzähne dürfen nicht mit der Flamme
Festigkeitswerte erzielt man durch Anbringen (Bunsenbrenner) in Berührung kommen, z.B. um
von Rillenretentionen (z.B. Schleifkörper: das Modellierwachs zu glätten. Wenn manchmal
Rillenfräse Form 108). Lochretentionen auch nicht sofort sichtbar, so treten jedoch nach
sind unbedingt zu vermeiden. Da die in den der Fertigstellung weißliche Verfärbungen an
Retentionslöchern vorhandene Luft beim den erhabenen Stellen der Zähne (Höcker und
Pressen nicht entweichen kann, würden die Schneidekanten) auf. An diesen Stellen ist die
Hohlräume nur zum Teil mit Basismaterial Oberfläche des Kunststoffes zerstört. Bei der Fer-
gefüllt. Dies würde eine erhebliche Schwä- tigstellung dringt durch den Gips austretendes
chung des Zahnkörpers bewirken, so dass Wasser in die Porositäten ein. Auch kann es in
der Zahn bereits bei geringer Belastung an situ an diesen Stellen zu Verfärbungen kommen.
diesen Stellen in sich brechen könnte (siehe Zum Glätten des Wachses nach dem Ausmodel-
Abb. 1). lieren sollte deshalb eine weniger heiße Flamme,
z.B. eine kleine Spiritusflamme, gezielt einge-
2. Die Zähne müssen frei von Wachsrückstän- setzt werden.
den und Isolierung sein. Für Heißpolyme-
risate wird die Anwendung von VITACOLL
empfohlen, für Autopolymerisate zwingend
vorgeschrieben. Bei den heutigen Autopoly
merisaten ist das Anlösen des Zahnmateri-
als durch VITACOLL vorgeschrieben, weil
es Basismaterialien gibt, die sonst keinen
Verbund zu modernen Kunststoffzähnen
Falsch!
eingehen.
Abb. 1: Belastung des Zahnkörpers
Verarbeitung
VITACOLL wird mit einem Pinsel auf die angerau-
ten und mit Retentionen versehenen Basalflä- 14.2 Fertigstellung der Prothesen
chen der Kunststoffzähne aufgetragen.
14.2.1 Radierung der A-Linie
Die Flüssigkeit muss nun mindestens 5 Minuten Um den Halt bei Oberkiefertotalprothesen zu
einwirken. Sollten die benetzten Flächen wäh- ermöglichen oder zu verbessern, hängt neben der
rend dieser Zeit nicht mehr feucht glänzen, muss optimalen Prothesenrandgestaltung viel von der
VITACOLL erneut aufgetragen werden. richtigen bzw. adäquaten Radierung der A-Linie
ab. Etwaige Fehler gefährden den Prothesenhalt
Nach der Einwirkzeit muss das Basismaterial und beeinträchtigen den Saugeffekt. Dies kann
binnen 10 Minuten appliziert werden, da nach für die Patienten schmerzhafte Folgen haben.
dieser Zeit die Wirkung des Haftvermittlers wie-
der verloren geht.
t=1,0 mm
t=0,5 mm
131
14.3 Einschleifen der Prothesen Einschleifen der Okklusion
Die palatinalen Höcker der oberen Seitenzähne
Idealerweise werden Totalprothesen erst 4, 5, 6, evtl. 7 sollen gleichmäßigen Kontakt in
nach dem Umsetzen von Wachs in Kunststoff den Gruben der unteren Seitenzähne aufwei-
eingeschliffen. Unabhängig vom favorisierten sen. Ebenso sollten die unteren Seitenzähne 4,
Aufstellkonzept ist eine ausgewogene Zentrik 5, 6, evtl. 7 guten Kontakt zum Antagonisten
obligat. Grundsätzlich muss vom Behandler- haben. Die tragenden Höcker dürfen nicht gekürzt
team entschieden werden, welches Konzept werden, es muss in der Grube des Antagonisten
im jeweils vorliegenden Fall angebracht ist: geschliffen werden.
Voraussetzung:
• Korrekte Zahnaufstellung und Verzahnung
der Höcker und Fissuren.
• Beachtung der sagittalen und je nachdem
auch der transversalen Kompensationskurve.
• Sagittale Stufe (Überbiss = Vorbiss), in der
Regel 1 – 2 mm.
Grundregeln:
• Die palatinalen Höcker der Oberkieferzähne
4, 5, 6, evtl. 7 und die bukkalen Höcker der
Unterkieferzähne 4, 5, 6, evtl. 7 sichern die
Okklusion. Sie sind nach dem Festlegen der Abb. 3: Lingualisierte Okklusion
Okklusion unbedingt zu erhalten.
• Beim Einschleifen der Frontzähne sind auch
kosmetische Gesichtspunkte zu berücksich-
tigen.
Mediotrusionsseite
Auf der Mediotrusionsseite (Balanceseite) soll
an mindestens zwei Seitenzähnen zwischen dem
oberen palatinalen Höcker und dem unteren
bukkalen Höcker Antagonistenkontakt bestehen.
133
Der Arbeitsschritt der Politur wird durch sorgfäl-
tiges Arbeiten im Bereich der Küvette bzw. bei
der Einbettung und der Isolierung der Prothesen
massiv erleichtert und damit verkürzt. Theorien,
wonach auf die Prothesen vor dem Einbetten
viel Wachs aufgebracht wird, um anschließend
die gestopfte Prothese quasi „aus dem Vollen“
schleifen zu können, sind auch mit der größten
Routine nicht effizient. Eine kleine Zeitinvesti-
Abb. 6: In diesem Fall sollte unbedingt in der Grube
des Antagonisten eingeschliffen werden. tion mehr beim sorgfältigen Ausmodellieren in
Wachs erspart unnötig großen Aufwand beim
Einschleifen der Protrusion: Ausarbeiten in Kunststoff.
Bennettwinkel in 0°-Stellung
Bei Protrusionsstellung (Schneidekanten der Zuerst werden mit einer Kunststofffräse
OK und UK Front stehen übereinander) soll die Pressfahnen entfernt und anschließend
beidseitig im dorsalen Seitenzahnbereich eine geglättet.
Abstützung vorliegen.
Abb. 7: Hier sind die Seitenzähne optimal ausbalanciert. Abb. 8: Vorsicht beim Entfernen der Pressfahne!
135
14.5 Einsetzen der Prothesen 14.7 Pflegehinweise
137
Notizen
Gründler, H./Stüttgen, U., Die Totalprothese, Verlag Neuer Merkur GmbH 1995
Tschirch, 1966
139
Glossar
A
adäquat angemessen
Adhäsion Anhaftung
Antagonist Gegenzahn
Atrophie Gewebeschwund
B
basal der Basis zugewandt
140 Glossar
Bipupillarlinie gedachte, durch beide Pupillenmitten
verlaufende Linie
C
canini Eckzähne (plural)
condylus Gelenkkopf
D
Dentition Zahndurchbruch
Diffusion Durchmischung
141
Exkursionsbewegung jede Bewegung des Unterkiefers, die die Zentrik
auf irgendeine Seite verlässt
Explosiva Verschlusslaut
F
facial dem Gesicht zugewandt
Frikativa Reibelaute
G
gingiva mukosa Alveolarschleimhaut
H
hamulus pterygoideus hackenförmiger Ausläufer der Lamina medialis
des Flügelfortsatzes des Keilbeins
I
Immediatprothese Sofortprothese, in der Regel unmittelbar nach
Extraktion eingesetzte Versorgung
142 Glossar
incisal die Schneidekanten betreffend bzw. den
Schneidekanten zugewandt
Incisivi Schneidezähne
K
Kieferatrophie Kieferschwund
Kohäsion Zusammenhängen,
auch Zusammenhangskraft genannt
Kondylus Gelenkköpfchen
Kraftvektor Kraftrichtung
L
labial der Lippe zugewandt, die Lippe betreffend
143
Laterotrusionskondylus Kondylus der Seite, die sich bei der Seitwärtsbe-
wegung von der Mitte weg bewegt (Arbeits-
kondylus)
M
Mandibula Unterkiefer
Maxilla Oberkiefer
144 Glossar
Molaren grosse Backenzähne
O
okklusal der Okklusionsfläche zugewandt
P
palatinal dem Gaumen zugewandt
145
Prämolaren kleine Backenzähne
Q
Quadrant Viertel eines Kreises, einer der durch das Quad-
rantenkreuz geteilten Teile
R
Reokkludieren Beheben von Störungen des Zusammenbisses
im Artikulator
S
sagittal in Richtung der Pfeilnaht
(Verbindungsnaht beider Scheitelbeine)
146 Glossar
Schlund mit Schleimhaut ausgekleideter bindege-
websartiger muskulöser Schlauch, der von
der Außenfläche der Schädelbasis bis zum
Kehlkopfeingang reicht; Rachen
Speisebolus Speisebrei
T
Textur Beschaffenheit, Struktur oder die Zusammen-
setzung von Dingen in der Dentalwelt, oft für
die Beschaffenheit von Oberflächen verwendet
transversal querverlaufend
147
V
Ventilrand Funktionsrand, der die Saugwirkung einer Pro-
these im Bereich der Umschlagfalte abdichtet
Z
zentral den Mittelpunkt bildend, med. auch im
Bezug auf das Zentralnervensystem
148 Glossar
Impressum
Autor:
Urban Christen
Co-Autorin:
Eva Kerschensteiner
Titel:
Leitfaden für die Totalprothetik
Art.-Nr. 1511D/1
Dieser Leitfaden ist urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch die der Übersetzung,
des Nachdrucks und der Vervielfältigung dieses Leitfadens oder von Teilen daraus,
bleiben vorbehalten.
Kein Teil dieses Leitfadens darf ohne schriftliche Genehmigung der Autoren in
irgendeiner Form (Fotokopie, Mikrofilm oder einem anderen Verfahren), auch nicht
zum Zwecke der Unterrichtsgestaltung, reproduziert oder unter Verwendung
elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.
PDF by VITA
© 2014, 1. Edition
149
Mit dem einzigartigen VITA SYSTEM 3D-MASTER werden
alle natürlichen Zahnfarben systematisch bestimmt und
vollständig reproduziert.
VITA Zahnfabrik ist zertifiziert und folgende Produkte tragen die Kennzeichnung:
VITA LINGOFORM®