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STEG ER

SIEGHART
GLAUNINGER

TECHNISCHE . ,

MECHANIK
FESTIGKEITSLEHRE
REIBUNG
STATIK

z

Prof. Dipl. Ing. Dr. Hans G. Steger, Linz
Prof. Dipl. Ing. Johann Sieg hart, Linz
Prof. Dipl. Ing. Erhard Glauninger, Linz

Technische Mechanik 1
Statik
Reibung
Festigkeitslehre

mit 631 Bildern und Tabellen,


184 Beispielen und Versuchen
sowie 375 Aufgaben

Verlag Hölder - Pichler - Tempsky GmbH & Co KG, Wien


www.verlaghpt.at
v

Mit Bescheid des Bundesministeriums für Unterricht und Kunst vom 30. Oktober
1986, ZI. 41 .326/1-19/86, als für den Unterrichtsgebrauch an Höheren technischen
und gewerblichen Lehranstalten , Abteilung Maschinenbau und verwandte Abtei-
lungen sowie Abteilung Elektrotechnik für den 11. Jahrgang im Unterrichtsgegen-
stand Mechanik bzw. Grundlagen des Maschinenbaus geeignet erklärt.

Mit Bescheid des Bundesministeriums für Unterricht und Kunst vom 26. September
1988, ZI. 41.326/8-1 /9/88, als für den Unterrichtsgebrauch an gewerblichen, tech-
nischen und kunstgewerblichen Fachschulen, Fachrichtung Maschinenbau für die
2. Klasse im Unterrichtsgegenstand Mechanik geeignet erklärt.

Dieses Schulbuch wurde auf der Grundlage eines Rahmenlehrplans verfasst.


Konkretisierung, Gewichtung und Umsetzung der Inhalte erfolgen durch die
Lehrerinnen und Lehrer.

Schulbuch nummer: 0569

Liebe Schülerin, lieber Schüler,


Sie bekommen dieses Schulbuch von der Republik Österreich für Ihre Ausbildung.
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Kopierverbot

Wir weisen darauf hin, dass das Kopieren zum Schulgebrauch aus diesem
Buch verboten ist - § 42 Absatz 6 Urheberrechtsgesetz, "Die Befugnis zur
Vervielfältigung zum eigenen Schulgebrauch gilt nicht für Werke, die ihrer
Beschaffenheit und Bezeichnung nach zum Schul· oder Unterrichtsgebrauch
besti mmt sind."

4. Auflage, Nachdruck 2009 (4,02)


Alle Drucke der 4. Auflage können im Unterricht nebeneinander verwendet werden.

© Verlag Hölder - Pichler - Tempsky GmbH & Co KG, Wien 2007


Alle Rechte vorbehalten
Jede Art der Vervielfältigung, auch auszugsweise, gesetzlich verboten
Druck und Bindung : Brüder Glöckler GmbH & Co.KG, Wöllersdorf
ISBN 978-3-230-02567-8
Vorwort

Wir haben dieses Buch für alle geschrieben, die Bei der Überarbeitung der 4. Auflage wurden Feh-
zum ersten Mal mit der technischen Mechanik in ler in Texten und Bildern korrigiert sowie zahlrei-
Berührung kommen. Da uns aus zahlreichen Vor- che neue Beispiele und Aufgaben erarbeitet.
tragsjahren heraus bewusst ist, dass der "Neuling" Das Werk wurde auf der Grundlage der neuen amt-
vor allem Probleme bei der Vorstellung abstrakter lichen Rechtschreibregeln überarbeitet.
Vorgänge (wirkende, aber nicht sichtbare und Der übersichtlich gegliederte Aufbau, das neue
greifbare Kräfte) hat, haben wir Beispiele aus der Format und der zweispaltige Satz sowie weitere
Praxis bevorzugt. So können die ausgeführten Bei- zeitgemäße typografische Verbesserungen geben
spiele den vorangehenden theoretischen Teil je- dem Fachbuch ein großzügiges und schülerge-
weils abschnittsweise verdeutlichen. Gleichzeitig rechtes Erscheinungsbild.
wird beim Durcharbeiten der Beispiele das Wissen
Autoren und Verlag sind den Kollegen und
vertieft, so dass die Aufgaben zur Selbstkontrolle
Schülern auch weiterhin für Hinweise, Kritiken und
ohne weitere Hilfe gelöst werden können. We-
Anregungen zur Weiterentwicklung des Buches
sentlich ist, dass der Lernende die Aufgaben selb-
dankbar.
ständig löst.
Band 2 vertieft die Festigkeitslehre durch gen aue
Betrachtung der Vorgänge (Belastungsarten). Er Linz, Hans G.Steger
behandelt außerdem die Kinematik, Kinetik und Johann Sieghart
Hydromechanik. Der abschließende Band 3 bringt Erhard Glauninger
die Thermodynamik, Schwingungslehre, eine wei-
tere Vertiefung der Festigkeitslehre und eine Ein -
führung in die Finite-Elemente-Methode (FEM).
f

Bildquellenverzeichnis

Holzmann/ Meyer/Schu mpich, Techn ische Mecha- 1.19a, 1.162 bis 1.164, 1.217, 1.283 bis 1.286,
nik B. G. Teubner, Stuttgart: Bild 1.1 bis 1.5, 1.10, 1.290a cd, 1.296, 1.297,2. 17, 2.22,3.2 1, 3.23, 3.25

Die restlichen Bilder stammen von den Autoren und aus dem Verlagsarchiv B. G. Teu bner Stuttgart
Inhaltsverzeichnis
Seite

Mechanik der starren 1.1 Aufgabe und Einteilung der Mechanik 7


Körper 1.2 Grundbegriffe 7
1.3 Freimachen von Bauteilen 9
1.4 Zerlegen und Zusammensetzen von Kräften 27
1.4.1 Komponenten einer Kraft und ihre Resultierende 27
1.4.2 Ebenes zentrales Kräftesystem 29
1.4.3 Ebenes allgemeines Kräftesystem 32
1.4.4 Gleichgewichtsbedingungen der Statik 36
Aufgaben zu Abschnitt 1.1 bis 1.4 40
1.5 Schwerpunkt einfacher zusammengesetzter Gebilde 44
1.5.1 Körperschwerpunkt 44
1.5.2 Flächenschwerpu nkt 46
1.5.3 Linienschwerpunkt 52
1.5.4 Standsicherheit, Gleichgewichtslage 53
1.5.5 Pappus-Guldin'sche Regeln 55
Aufgaben zu Abschnitt 1.5 57
1.6 Schnittgrößen in Balken und Stäben 62
1.6.1 SChnittgrößen 63
1.6.2 Sehn ittverfahren 63
Aufgaben zu Abschnitt 1.6.1 und 1.6.2 80
1.6.3 Systeme starrer Körper 82
1.6.4 Gelenkträger (Gerberträgerl 84
1.6.5 Dreigelenkbogen 88
Aufgaben zu Abschnitt 1.6.3 bis 1.6.5 94
1.7 Einführung in das räumliche Kräftesystem 95
1.7.1 Zentra les räumliches Kräftesystem 95
1.7.2 Allgemeines räumliches Kräftesystem 96
1.7.3 Ana lytische Bestimmung der Schnittgrößen beim
Balken für räumliche Belastung 99
Aufgaben zu Abschnitt 1.7 104
1.8 Fachwerke 105
1.8.1 Definitionen, Annahmen und Voraussetzungen 105
1.8.2 Ebene Fachwerke 106
1.8.2.1 Grafische Lösungsmethoden 106
1.8.2.2 Analytische Lösungsmethoden 109
1.8.3 Räumliche Fachwerke 112
Aufgaben zu Abschnitt 1.8 113

2 Reibung 2.1 Grundbegriffe 115


2.2 Haftreibung 116
2.2.1 Körper auf horizonta ler Ebene 116
2.2.2 Körper auf schiefer Ebene 122
2.3 Gleitreibung 123
2.4 Ermitteln der Reibzahl 125
2.5 Reibung an Maschinenteilen 125
2.5.1 Prismenführung 125
2.5.2 Lagerreibung 126
2.5.3 Bewegungs- und Befestigungsschraube 128
2.5.4 Rol l- und Fahrwiderstand, Widerstand in umgebenden
Medien 129
2.5.5 Seil reibung 131
2.5.6 Bremsen (Backen- und Bandbremsel 133
Aufgaben zu Abschnitt 2 136
{

6 1nhaltsverzeichnis

Seite
3 Festigkeitslehre 3.1 Grundbegriffe und Beanspruchungsarten 145
3.1.1 Gru ndbeg riffe 145
3.1 .2 Beanspru chungsarten 146
3.2 Zug- und Druckbeanspruchung 148
3.2.1 Zugbeanspruchung 148
3.2.2 Druckbeanspruchung 154
3.3 Dynamische Beansp ruchung, Dauerlestigkeitsschau-
bild 154
3.3.1 Z ulässig e Beanspruchung und Sicherheit 154
3.3.2 Da uerfest igkei t 155
3.3.3 Einflü sse auf die Dauerfestigke it 157
3.3.4 Gestaltfestigkeit, zu läss ige Beansp ruchung un d
Sicherheit 160
Aufgaben zu Absch nitt 3.1 bi s 3.3 163
3.4 Biegebeansp ruchun g 170
3.4.1 Biegespann ung un d Spannungsverteilung 171
3.4.2 Äquatoriales (axia les) Trägheits- und Wid erstands-
moment 172
3.4.3 Bi egefestig ke it vo n Bauteilen 174
A ufg aben zu Abschnitt 3.4 176
3.5 Abscherbea nspruch u n9 18 1
3.6 Ve rdrehb ea nsp ru chun g (Torsion) 183
Aufgaben zu Abschnitt 3.5 und 3.6 188

4 Gemischte Aufgaben 190

Anhang Lösungen zu den Aufgaben 201


Tabelle n 215
Formel ze ichen 22 1

Sachwortverzeichnis 226
1 Mechanik der starren Körper (Statik)

1.1 Aufgabe und Einteilung der Mechanik


Die Mechanik ist ein Teilgebiet der Physik. Sie ist - Mechanik der starren Körper,
aufgeteilt in die Lehre von den Kräften und ihren - Mechanik der deformier- (verformbaren ) festen Körper,
Wirkungen . Aus der Physik und aus eigenen Be- - Mechanik der flüssigen Körper (Fluide),
obachtungen wissen wir, dass Kräfte zweifach wir- - Mechanik der gasförmigen Körper.
ken können:
Als starren Körper bezeichnet man einen ideali-
- als Ursache von Formänderungen, d. h. die Gestalt ei- sierten Körper, der seine Form auch unter Kraft-
nes Körpers verändernd; einwirkung nicht ändert (wohl aber seinen Bewe-
- als Ursache von Bewegungsänderung, d. h. den Betrag gungszustand). Wenn auch die realen Körper die-
und/oder die Richtung der Körpergeschwindigkeit än- ser Idea lisierung nicht entsprechen, können wir die
dernd . Vereinfachung doch für die Lösung vieler Probleme
mit hinreichender Genauigkeit heranziehen. Bei Fe-
Man kann die Mechanik in zwei Hauptgebiete ein- dern, Gummiauflagen, Kunststoffelementen und
teilen: in die Dynamik und die Kinematik. Stahlkonstruktionen ist die auftretende Deforma -
tion jedoch nicht mehr zu vernachlässigen. Die Fra -
Die Dynamik ist die Lehre von den Kraftwirkungen ge, ob sich ein Körper ela stisch oder plastisch ver-
an Körpern. Sie gliedert sich in Statik und Kinetik. hält, lösen wir mit Hilfe der Elastizitäts- bzw. Plas-
tizitätstheorie. Die einfachsten Ergebnisse der Elas-
tizitätstheorie liefert uns die Festigkeitslehre.
Statik ist die Lehre vom Gleichgewicht der Kräfte. Die be-
trachteten Körper sind in Ruhe. Die gleichen Grundgesetze In diesem Buch betrachten wir feste Körper. Bei
gelten für Körper mit konstanter geradliniger Bewegung . Formänderungen sollen sie sich elastisch verha l-
Kinetik ist die lehre von der Bewegung der Körper unter ten, also die Formänderung nach Wegfall der wir-
Berücksi chtigung der Kräfte. kenden Kräfte (zumindest weitestgehend) rück-
gängig machen.
Die Kinematik betrachtet die Bewegungsvorgänge
Beispiel 1.1 " Reinigung einer Bus-Frontscheibe bei Re-
ohne Berücksichtigung der verursachenden Kräf- gen ." Zuerst wird mit den Regeln der Kine-
te. matik die Tei laufgabe gelöst, einen mög-
lichst großen Fensterflächenanteil vom
Zweckmäßig ist auch die Einteilung der Mechanik Wasserbefa ll zu reinigen. Dann folgt mit
nach den Aggregatzuständen der Materie. Danach den Regeln der Kinetik die Dimensionierung
unterscheiden wir: des Antriebs und der Wischerelemente.

1.2 Grundbegriffe
Aus dem täglichen Leben wissen wir, dass es z. B. Die Definition der Kraft gilt z. B. auch für einen frei fallen-
einer Muskelanspannung bedarf, um einen Körper den Körper. Wir können beobachten, dass seine Bewe-
gung schneller wird. Ursache ist die (E rd-)Anziehungs-
in Bewegung zu setzen oder aus der Bewegung kraft, auch Schwerkraft genannt.
heraus zum Stillstand zu bringen. Ein e Kraft ändert
aber auch die Bewegungsrichtung eines Körpers, Einheit der Kraft ist 1 Newton (N) oder ein dezi-
wenn die Richtung der Kraft nicht mit der Bewe- males Mehrfaches davon: Kilonewton (kN) bzw.
gungsrichtung des Körpers übereinstimmt. Dekanewton (daN).
Kraft kann also definiert werden als Ursache einer Angriffspunkt und Wirkungslinie. Die Stelle, an der
Formänderung und/oder Bewegungsänderung. Sie die Kraft auf den Körper eingeleitet wird, nennt
ist eine gerichtete Größe (Vektor), die durch drei man Angriffspunkt. Ist auch der Kraftvektor be-
Bestimmungsstücke eindeutig gegeben ist: durch kannt, erhalten wir die durch den Angriffspunkt ge-
- Betrag (Zahlenwert und Einheit), hende Wirkungslinie der Kraft. Der Angriffspunkt
- Wirkungslinie (eine Gerade, die die momentane lage bedeutet eine Vereinfachung. Genau genommen
der Kraft im Raum oder in der Ebene angibt), gibt es keine Einzelkräfte, die an ein em Punkt an-
- Richtungssinn (ze igt eine der beiden möglichen Kraft- greifen, sondern können Kräfte nur auf (wenn auch
richtungen an). noch so kleinen) Flächen wirken. Auch hier g ilt je-
r

8 Mechanik der starren Körper (Statik)

doch, dass uns die Vereinfac hung richtige Ergeb- Auflager. Positionen, an denen ein Körper aufliegt,
nisse liefert, die w ir durch Beobachtung prüfen heißen Auflager und erhalten üblicherweise den In-
kö nnen. dex A, B, C ... (Index G bleibt der Gewichtskraft vor-
Wesentlich ist, dass die Kraft im Al lgemeinen ein behaltenl.
lin ienflüchtiger, gebundener Vektor ist. Dies be-
deu tet. dass die Kraft entlang ih rer W irkungslinie
versc hoben we rd en kann, ohne dass sich die Wir- Gleichgewichtsbedingungen . Die Kraft F bewirkt
kung auf den starren Körper ändert. Mit anderen eine Verschiebung und als Kraftmoment Meine
Worte n: Der Angriffspunkt hat tür die Lösung me- Verdrehung des Körpers. Anders gesagt: Ver-
chanischer Probleme nur se lten Bedeutung; es schiebt sich ei n Körper, w irkt eine Kraft F; dreht er
spielt meist keine Rolle, ob w ir ihn kennen ode r sich, wi rkt ein Kraftmoment M. Verschiebt und ver-
nicht (a usgenommen bei Stabilitätsproblemen, dreht er sich, w irken Fund M. Wenn sich ein Kör-
z. B. Standsicherheit). per nicht bewegt, sonde rn im Zustand der Ruh e
bleibt, befinden sich die auf ihn wirkenden Kräfte
Richtungssinn. Um die Wirkung einer Kraft be -
und Momente im Gleichgewicht.
rechnen zu können, brauchen wi r ihren Ri ch-
tung ssin n, den un s der Vektor mit seiner Pfei lspit-
ze angibt 11.11 . Ein Körper ist im Gleichgewicht, wenn die
Summe (E) der auf ihn einwirkenden Kräfte
und Momente gleich null ist.

Axiom . W ie wir aus der Physik wissen , können wir


n icht alle Vorgänge beweisen. Man stellt deshalb
gewisse Grundaussagen (Axiome) an den A nfang
1.1 Gleich große Kräfte m it ve rsch iedenen Angriffs- ei ner Theorie und nimmt sie als riChtig an, ohne
punkten und Richtungen dass ein Beweis möglich ist. Für un s sin d die von
Isaac Newton 11643- 17271 aufgestellten Träg -
Die Darstellung der Kraftwirkung auf einen Körper heits-, Verschiebu ngs-, Parallelogramm- und Re-
zeigt Bild 1.2. Die Kraft hat das Formel ze ichen F aktionsaxiom e von besonderer Bed eutung, wei l
(eng I. force) und als Vektor ein en Pfeil darüber (F). sich f ast alle Ve rfahren der M echanik auf sie
Der Maßstab m nimmt im Index Bezug auf die dar- zurückführen lassen.
gestellte Größe. Der Kräftemaßstab wird daher mit
mF angegeben.

Trägheitsaxiom. Jeder Körper beharrt im


Zustand der Ruh e oder der gleichförmigen
geraden Bewegung, so la nge er nicht durch
einwirke nde Kräfte gezwungen w ird, diesen
Zusta nd zu ändern.

Angriffspunkt A Verschiebungsaxiom. Zwei Kräfte, d ie den


gleichen Betrag, die gleiche Wirkungslinie
und den gleichen Richtungssinn, jedoch ve r-
1.2 Darstellung der Kraft (m F= 25 N/cm z) schiede ne Ang riffspunkte haben, ü ben auf
11" 1=F=50 N einen sta rren Körper die gleiche W irkung
aus; d . h., sie sind gleichwertig.
Kraft Bedeutung: Der Kraftvektor darf läng s der
- ist die Ursache für Form- und/oder Bewe- Wirkungslinie verschoben werde n - er ist
gungsänderungen. linienflüchtig 11.31.
- ist ein e durch Betrag, Wi rkungslinie und
Richtung ssinn definierte gerichtete Größe
IVektorl.
_ kann betragsmäßig mittels eines Maß-
stabs (m F) grafisch d argestellt werden . 1.3 Verschiebungsaxiom
1.3 Freimachen von Bauteilen 9

Parallelogrammaxiom. Die Wirkung zweier Reaktionsaxiom. Wird von einem Körper auf
Kräfte mit gemeinsamem Angriffspunkt ist einen zweiten eine Kraft ausgeübt (actia),
gleichwertig der Wirkung einer einzigen bedingt dies, dass der zweite Körper auf den
Kraft, deren Vektor sich als Diagonale des ersten ebenfalls eine Kraft ausübt (reactio),
mit den Vektoren der Einzelkräfte gebildeten die mit der ersten Kraft in Betrag und Wir-
Parallelogramms ergibt {1.4, Resultierende; kungslinie übereinstimmt, jedoch entge-
s. Absehn. 1.4.11. gengesetzt gerichtet ist. Man spricht von
actio= reactio (Ursache =Wirkung, 1.5).
Bedeutung: Kräfte treten stets paarweise
entgegengesetzt auf, wobei sie jedoch an

GJ=dJj'
verschiedenen Körpern angreifen .

..-----...\
F,
1.4 Parallelogrammaxiom
2

Bedeutung: Die geometrische Addition 1.5 Reaktionsaxiom


zweier Kraftkomponenten ergibt Größe Körper 1 übt auf Körper 2 die Kraft F21 aus
und zugleich Richtungssinn ihrer Gesamt- Körper 2 übt auf Körper 1 die Kraft F12 aus
kraft (Resultierende). I F12 1= I F21 1

1.3 Freimachen von Bauteilen

Um Probleme mit den Regeln der Mechanik zu lö-


m 9 FG
sen, müssen wir alle Kräfte kennen, die auf einen
FG=m· 9 m
GI. (1.11
Körper als mechanisches System wirken. Dazu be- kg kgm =N
trachten wir das mechanische System isoliert von s' s'
seiner Umgebung, entfernen also alle Unterlagen,
Stützen und andere von außen einwirkende Kör- Erst nach dem Freimachen im Lageplan lassen sich
per. die unbekannten oder nicht vOllständig bekannten
Statt dessen tragen wir mit Hilfe des Reaktions- Kräfte ermitteln.
axioms alle auf das betrachtete System von den
Auflagerkraft. Beim Anbringen der äußeren Kräfte
Nachbarkörpern einwirkenden Kräfte in einen La-
ist zu unterscheiden, ob sie von der Belastung her
geplan ein, soweit sie uns ganz oder in Teilen be-
auf den Körper wirken, oder ob es sich um Auf-
kannt sind (z. B. Angriffspunkt, Wirkungslinie, Rich-
lagerrea ktionen handelt. Auflagerkräfte oder -re-
tungssinn).
aktionen werden von anderen Körpern an den
Berührungsstellen auf das Kraftsystem ausgeübt.
Um einen Körper frei zu machen, zeichnet In diesem Fall stellen wir zuerst fest, wie viel Auf-
man einen Lageplan, trennt das mechani- lagerreaktionen auftreten - ob es ein-, zwei- oder
sche System von allen auf dieses wirken- dreiwertige Auflager sind.
den Körpern und ersetzt deren Wirkung Einwertige Auflager (Loslager) entstehen durch ei-
durch Kräfte. ne Berührung oder verschiebliehe Gelenkverbin-
dung. Sie sind in mehreren Richtungen, mit Aus-
nahme einer, beweglich (1.6). Die Kraftrichtung
Auch die Gewichtskraft ist eine äußere Kraft - der Körper steht senkrecht auf der Berührungsebene (1.7). Um
"besitzt" sie nicht, sondern sie wirkt auf den Körper. In nicht stets den gesamten Körper in allen Einzel-
Größe, Richtung und Richtungssinn ist die Gewichtskraft
heiten zeichnen zu müssen, wählt man ein Symbol
einfach festzulegen. Sie wirkt imm er in Richtung Erdmit-
teipunkt (lotrecht "nach unten"), und ihre Größe ist stets für die Auflager (1.8). Die bei den parallelen Striche
Masse mmal Erdbeschleuniung g. Ihre Wirkungslinie geht des Symbols zeigen an, dass das Loslager in die-
durch den Schwerpunkt des Körpers. ser Richtung beweglich ist.
(

10 Mechanik der starren Körper (Statik)

8 g
ßrij(k'
Tr,g"kOl1s1NktiOl1
Balken
• • •
Fundament
8rGckenkopf

1.6 Einwertige Auflager, konstruktive Ausführung

6.
L
F( al
ZS
m ~
bi om
1.7 Auflagerkraft beim einwertigen Auflager 1.8 Symbole für einwertige
Auflager
a) reine Berührung (ver-
schiebliches Gelenklagerl
b) Gelenkverbindung
(festes Gelenklager)

Beispiel 1.2 Ein Wagen soll kräftefrei gemacht werden.


Dazu zeichnen w ir den Lageplan 1.9a und
stellen fest. w ie die Auflagerkräfte der
Fahrbahn auf die Räder wirken.
Deshalb tragen wi r sie als FA und Fe in den
kräftefrei gemachten Lageplan 1.9 bein
und setzen die Eigenlast des Wagens FG
dazu. 1.9 Wagen
a) Lageplan , b) frei gemacht

Die Kraftrichtung ist auch bei der Pendelstütze, tionsteil verbunden . Eine äußerst kleine axia le Verschie-
dem Seil und der Kette eindeutig bestimmt. bung ist möglich, doch müssen die bei den wirksamen
Kräfte auf einer gemeinsamen Wirkungslinie liegen (1.10)
Die Pendelstütze ist ein Konstruktionselement, an dem nur - sonst heben sie sich nicht in ihrer W irkung auf. Der hy-
zwei äußere Kräfte angreifen. Sie dient als Verbindung draulische Zylinder eines Frontladers ist z. B. eine Pen-
und ist beidseitig gelenkig mit dem anderen Konstruk- delstütze (1. 11).

-'~
~. B
.-
al bl

~ -~-- y
[I dl el~
1.10 Pendel stütze 1.11 Hydraulikzylinder,
a) im Gleichgewicht, b) von anderen Systemteilen befreit. cl und Beispie l einer Pendelstütze
d) gemein sa me Wirkung slinien mit möglicher Kraftrichtung ,
e) Symbol
1.3 Freimachen von Bauteilen 11

Seil und Kette können, wie aus der Beobachtung ersicht- zahlreiche Konstruktionen gilt die Regel , dass ein
lich, eine Kraft nur in Zugrichtung, also in Achsenlängs- Bauelement (z. B. rotierende Welle) gegen axiales
richtung übertragen (1.12). ln jeder anderen Richtung wei-
Auswandern aus der Anlage bzw. Maschine durch
chen sie aus und machen damit eine Kraftübertragung un-
möglich. Die Kraftrichtung muss darum stets in Zugrich- ein Festlager örtlich fixiert werden muss. Um Wär-
tung verlaufen, die Wirkungslinie mit der Längsrichtung meausdehnungen und Versch iebungen infolge
zusammenfallen. Damit ist jede durch Seil oder Kette über- Durchbiegung des Bauelements zu ermöglichen,
tragene äußere Kraft bestimmt (ausgenommen ihr Be- wird die zweite Lagerung als Loslager ausgebi ldet.
trag). Das Bauteil kann sich also an der einen LagersteI -
le zwar ungehindert rotierend bewegen, jedoch
nich t in Längsrichtung verschieben. Das gilt ana-
log für starre Bauwerke - Brücken können sich nur
in Längsrichtung versch ieben.

bl

1.12 Kraftein leitung m ittels Sei l


a) Lageplan , b) frei gemacht

Beispiel 1.3 Ein Wagen wird an einem Seil bergauf ge-


zogen. Zeich nen Sie den Lageplan und ma-
chen Sie das System kräftefrei.
Lösung Der Lageplan 1.12 a zeigt, dass wir den Wa-
gen vom Seil und von der Fahrbahn frei 1.14 Auflagerkräfte im zweiwertigen Auflager
machen müssen. Dafürtragen wir die ent-
sp rec henden Kräfte Fs, FA, Fe und die Ge-
wichtskraft FG des Wagens ein (1.12bl. Beim Kräftefre imachen sind hier zwei Kraftrich -
tungen einzutragen: Die eine steht norma l auf der
Zweiwerti ge Aufl ager (Festl ager) sind feste Ge- Berührebene, die zweite liegt in de r Berührebene
lenkverbindungen oder Führungen. Sie lassen ke i- se lbst (1.14). Statt dieser beiden Ric htungen kann
ne axiale Verschiebung, sondern (z. B. bei We llen) man auch die beiden Richtungen eines kartesi -
eine Drehung um die Längsachse zu (1.13). Für schen Koordinatensystems wählen. Jedoch müs-
sen bei der Auflagersteile nicht zwei Kraftrichtun-
gen auftreten; es können auch eine KraftriChtung
und ein M oment sein (Moment s. Abschn. 1.4.3).
Brücke

~ oder ZS
Jiildament

Balken

1.15 Symbole für zweiwertige Auflager

Wie später gezeigt wird, lassen sich die beiden Teil-


kräfte zu einer Resultierenden zusammenfassen.
Auch beim Festlager verwendet man Symbole
1.13 Zweiwertige Auflager, konstruktive Ausführung (1.15).
r

12 Mechanik der sta rren Körper (Statik)

Beispiel 1.4 Bei einer Stahlkonstruktion kragt ein Teil des Stahlträge rs über das Festlager hinaus . Auf den Träger wir-
ken die beiden Kräfte Fl und F2 (1.16a). Zur Bestimmung der Auflagerkräfte sind die Auflage r kräftefrei
zu machen.
Lösung Da s einwertige A uflager erhält als Ersatzkraft senkrecht zu r Berü hrebene die Kraft FA. das zweiwertige
senkrecht zur Berührebene Fs y und in der Berüh rebene Fax- Die Indizes x und y kom men vom gewählten
Koordinate nsystem, die Ind izes A, B. von der gewäh lten Lagerbezeich nung her.

A
al
1.16 Auflagerkräfte eines Trägers a) Lageplan, b) krättefrei gemacht

Dreiwertige Auflager. W ird ein Träger oder ande- Ein span nmoment übertragen werden. Damit si nd
rer Bauteil an ei ner Seite in die Wa nd eingemau- drei Stützreaktionen w irksa m. Die ko nstruktive
ert oder angeschwe ißt, hat er keine Bewegungs- Ausführung , die Symbole und die für das Kräfte-
möglichkeit mehr (feste Einspannung). An der freimachen erforderl ichen Eintragungen zeige n die
Einspannstelle kan n außer den beid en bei m Fest- Bilder 1.17 und 1.18.
lager gezeigten Auflagerreaktionen noch ein

,,
rr-r ,,

~
, ,,
,,, ,, I
,, ,,
, ,
, , ILJ[
.L..J. J
1.17 Dreiwertige Auflager, ko nstrukti ve Ausfuhrung 1.18 Dreiwertige A uf lager
a) Symbol, b) Auflagerreaktio nen

Beispiel 1.5 Ein e Leiter ist nach dem Lageplan 1.19 a aufgestellt. Sie ist im Punkt A festgestellt und liegt an Punkt B
auf ei ner Mauer auf.
Lösung Zum Freimachen müssen wir das feste Auflager auf dem Erdboden in Punkt A sowie die Stütze in Punkt
B entfernen und durch die Kräfte FAx, FAy und Fs ersetzen. Hinzu kommt die Gewichtskraft FG. Damit ist
das Syst em kräftefrei gemacht.

Einzelheit V

'*
Einzelheit U

1.19
al
-I
Angelehnte Leiter mit Details im Lageplan (al und kräftefrei gemacht (b)
F,.
bl F"

Beispiel l .S Ein Wandkran ist nach Bild 1.20a im oberen und unteren End e drehbar gelagert. Er trägt eine Last. Um
den Schwenkarm frei zu machen, bringen wir an seinem System die Kräfte an. Dazu zeichnen wir in Punkt
A die Auflagerkraft FA, in B die Komponenten Fs x und Fa y ein. Hinzu kommt die Lastkraft FG. Das Auflager
A ist konstruktiv als einwertiges Lager ausgeführt, Auflager B als zweiwertiges.
1.3 Freimachen von Bauteilen 13

Reaktionsaxiom sind sie jeweils paarweise ge-


geneinander gerichtet. Bei der Lösung mechani-
scher Aufgaben bleiben sie unberücksichtigt. Wir
können also ein größeres System aus meh rere n
Körpern auch tei lwe ise zusammenfassen (Sy-
stemgrenzen eintragen) und tragen beim Kräfte-
freimachen dann nur die auf die verbleibenden
Körper wirksamen äußeren Kräfte in den Lagepl an
ein. (Sollen dagegen aus besonderen Gründen al-
le auf einen Einzelkörper wirkenden Kräfte erfasst
al werde n, ist der Einzelkörper aus dem System her-
auszulösen und kräftefrei zu machen.)
1.20 Wanddrehkran
a) Lageplan, b) kräftefrei gemacht
Einwertiges Auflager (Loslager): Der gela-
gerte Bauteil kann in axialer Richtung ver-
Beim Kräftefreimachen spielt der gewählte Rich - schoben werden (eine Auflagerreaktion). Zu-
tungssinn der Auflagerkräfte keine Roll e; die Rich- sätzlich ist eine Drehung um die Längsach-
tung ist frei wählbar. Wie wir sehen werden, liefert se möglich (z.B. bei Wellen).
uns die grafische Lösung die tatsächliche Richtung, Zweiwertiges Auflager (Festlager): Von den
während die analytische Lösung den Richtungs- drei möglichen Auflagerreaktionen (Fx , Fy ,
sinn durch das Vorzeichen angibt. Bei" -" ist die M) kann die konstruktive Ausführung nur
gewählte Richtung entgegengesetzt zur tatsächli- zwei aufnehmen (zwei Auflagerreaktionen).
chen, bei + stimmt sie mit der tatsächlichen
11 11
Dreiwertiges Auflager: Der Bauteil ist fest
überein. eingespannt (drei Auflagerreaktionen).
Kräfte w irken nicht nur im Innern eines Körpers,
sondern auch zwische n einzelnen Teilen, also in-
nerhalb eines mechanischen Systems. Nach dem Wir wollen das Kräftefre imachen üben.

Bei spiel 1.7 (1.21) Eine Last wird mit zwei Seilen am Kranhaken befestigt und hochgehoben. Der Lagepl an zeigt die
Situation. Wir können nun den Kranhaken se lbst kräftefrei machen. Das bedeutet, dass hier die beiden
Seil kräfte FS 1 und FS2 wirken. Der Haken ist auch an einem Seil befestigt, also wirkt auf ihn noch die Kraft
FSJ. (Das Eigengewicht des Hakens wollen wir hier vernachlässigen.) Die Seife können vom Haken und
von der Last befreit werden. An ihre Stelle treten wiederum die Kräfte FS 1 und FS2. Seide Kräfte wirke n
an den Seilenden in entgegengesetzter Richtung, sind aber gleich groß. (Sonst würde das Seil seine re-
lative Lage zwischen dem Haken und der Last verändern.) Wir sehen, dass aus Symmetriegründen Fsl = FS2
ist. Die Last, befreit vom Seil, erfordert an Stelle der Seile die Seil kräfte FSl und FS2. Außerdem wirkt im
Schwerpunkt der Last die Gewichtskraft FG.

Last

al bl cl dl
1.21 La st am Kranhaken
a) Lageplan, b) Haken, c) Seil, d) Last kräftefrei gemacht
14 Mechanik der starren Körper (Statik)

Beispie l1 .S (1.22) Prismenführung eine r Werkzeugmaschine. Wenn wir das Bett ei ner Maschine entfernen, sind die
Auflagerkräfte F, und Fz vom Bett her norma l auf di e Berührungsfl äche anzubringen. Außerdem w irkt auf
den Schlitten das Eigengewicht FG, dessen Wirkungslinie du rch den Schwerpunkt des Sch littens hin-
durchläuft. Umgekehrt ist nun auf das Maschinenbett die Kraftwirkung vom Schlitten gegeben. Auch hier
ist die Kraftübertragu ng im Sinn eines einwertigen Lagers nu r norma l auf das Bett mögl ich. F, und Fz
haben die gleiche Größe w ie vorh in, nur sind sie umgekehrt gerichtet.

bJ
1.22 Pri sm enfü hrung einer Werkzeugmaschine

Beispiel 1.9 (1.23) Eine Baumaschin e sch leppt einen Sattelzug ab. Wenn wir hier die drei Systeme trennen wo ll en,
erhalten wi r di e Baumaschine , das Seil und den Sattelschlepper. Bei der Baumaschine ergibt sich durch
den Schwe rpunkt ve rla ufend di e Gewichtskraft FGB. Dann wirkt die Seil kraft bzw. statt des Se iles müs-
sen w ir die Ersatzkraft Fs anbringen. Nachdem wir auch die Unterlage entfe rnt haben, ist es hier erfor-
de rlich, für die vom Boden her auf die Bau maschi nen wi rkenden Kräfte Fa in unseren kräftefrei gemachten
Lageplan einzutragen. A m Seil w irken wieder in beide Richtungen die gleich großen Kräfte Fs. Der Sat-
telzug hat auf jedem Rad bzw. Räderpaar eine unterschiedliche Au fl agerkraft, die senkrecht auf den Rei-
fen steht (FR, bis FR5). Ferner w irken die Ersatzkraft für das Seil - das wir ja entfernt haben , um den Sat-
telzug allein systemmäß ig zu betrachten -, die Gewichtskraft der Zugmaschin e FGZ und die Gewichtskraft
des Sattela ufl ege rs FGs . Die beiden letzte n Kräfte gehen w ieder durch die jewe il ige n Schwerpunkte. (Die
Reibungskräfte haben wir hier vernach läss igt; s. Abschn. 2.)

(0)(0) J

F, F,

1.23 A bsch leppen eines Sattelkraftfahrzeuges

Beispiel1 .10 (1.24) Wenn wir das Rad kräftefrei ma chen, ergibt sich senkrecht von der Unterlage her auf jedes Rad die
en tsp rechende Auflagerkraft FA bzw. FB. Vom System her w irken die Gewichtskraft des Radfah rers und
die Gewichtskraft des Fahrrad . Beide zusammen wo ll en wi r mit FG beze ich nen und im gemeinsamen
Schwe rpunkt wi rken lassen (Reibun g vernach lässigt) .

1.24 Radfahrer
1.3 Freimachen von Bauteilen 15

Beisp ie l 1.11 (1.25) Eine mit Sand gefüllte Scheibtruhe (Schubkarre) wird von einem Bauarbeiter angehoben. Kräfte-
frei gemacht bedeutet dies: Senkrecht durch den Radaufstandspunkt wirkt die Auflagerkraft FA (sie wür-
de auf den Boden an derselben Stelle, aber in entgegengesetzter Richtung wirken)' außerdem im Schwer-
punkt der Scheibtruhe samt Füllung die Gewichtskraft FG und von den Händen des Bauarbeiters an bei-
den Griffen jeweils die halbe Kraft, die der Bauarbeiter aufbringen muss, um die Scheibtruhe zu halten.
Infolge der Symmetrie der Scheibtruhe können wir uns auch hier die beiden Kräftehälften vereint vor-
stellen, ohne dass wir das System verfälschen würden . Wir können also so tun, als habe die Scheibtruhe
nur einen Handgriff und als wirke auf ihr die Summe der beiden Armkräfte F(F=2· F/2).

1.25 Scheibtruhe (Schubkarre)

Beispiel 1.12 Mit der Scheibtruhe von Beispiel 1.11 soll auf eine schiefe Ebene (Rampe, Sandhaufen, Böschung etc.)
gefahren werden (1.26), Die Kraftrichtungen ändern sich entsprechend beim Rad und den Händen, nicht
jedoch bei der Gewichtskraft (Reibung vernachlässigt).

1.26 Scheibtruhe fährt auf Böschung

Beispiel 1.13 (1.27) Der Lasthaken eines Hebezeugs ist hier konstruktiv dargestellt. Wir können hier jeden EinzeIbau -
teil isolieren und kräftefrei machen, aber auch einzelne Systemgruppen zusammenfassen und diese frei
machen. Beim Berechnen der Kräfte im Axialfagerergibt sich z. 8., dass vom Haken die last Fwirkt und
vom Lager die Reaktionskraft fL. Diese verteilt sich auf sämtliche lagerkörper. Zur Berechnung des La-
gers ist aber die Gesamtkraft fL zu erfassen. Wir können aber auch den Hakenbolzen berechnen, indem

1.27 lasthaken
16 Mechanik der starren Körper (Statik)

Be is pie l 1.13 wir ih n kräftefrei machen, und zwa r infolge der Symmetrie einsch ließlich des Hakens. An beiden l ager-
Fortsetzu ng ste il en des Bolzens w irken die Auflagerkräfte FA und Fa. Der Lasthaken wird mit der Kraft F belastet. (Das
Gewicht der Konstruktion wollen w ir h ier wiederu m vernachlässigen.) Da die Kraft F symmetrisch über
den Hake n au f den Bo lzen wirkt, kann man h ier sofort sagen, dass FA = FB ist.

Beispiel 1.14 (1.28) Ein Stapel Blec h soll auf einem Hebetisch zur Presse tran sportiert werden. Die Schienen si nd in ih-
rer Spurweite so zu legen . dass immer nur ein Rad seitl ich geführt w ird. wobe i es keine Rolle spielt. wei-
ches der beiden Räder. Kräftefrei gemacht ergebe n sich vom Blechstapel her die Gewichtskraft FG, von
d en Schienen als Reakti onskraft die Auflagerkräfte FA und Fe. In der Zeichnung läuft das rechte Rad ent-
lang des Schi enen profil s, so dass sich hi er ein zweiwertiges Lager ergi bt und dahe r die Auflagerkraft Fe
die bei den Komponenten Fex und Fey aufweist. Das linke Rad ist nur einwe rtig gelagert, so dass auch
nur eine Kraft richtung auftritt. Stellt man sich vor, dass in ein er anderen Position da s linke Rad gegen
die Schiene läuft, wären bei dieser Situation lin ks das zweiwertige Lager und rechts das einwertige. Bei
der Festigkeitsberechnung sind beide Räd er gleich zu berechnen. Für die Überlegung der Statik ist es ohne
Belang, welches der beiden Räder eine zweiwertige Lagersitu ation hat.

F"

1.28 Bl echtranspo rt zur Presse

Beispi el 1.15 (1.29) Der verhältnismäßig komplizierte Aufbau ein es Motors kann symbolisch hinsichtlich se ines Trieb-
we rks sta rk ve reinfacht dargestellt werden. Es wirken dann au f den Kolben die Gaskräfte und die M as-
se nkräfte. Die Kurbelwelle ist als zweiwertiges Lage r ausgebildet und übernimmt die Auflagerkräfte FAx
und FAy. Diese Lagerkräfte wirken in jedem Lager der mehrfach gelagerten Ku rbe lwe ll e.

1.29 Triebwerk einer Verbrennungskraftmasch ine


1.3 Frei machen von Bauteilen 17

Beispiel 1.16 Wir können noch weiter ins Detail gehen und das System Kolben und Ku rbelwelle (1.30) aus Beispiel 1.15
herau s lösen. Neben de r Gaskraft Fo und der Normal kraft FN w irkt nunmehr auf den isoliert betrachte-
ten Kolben auch die Pleuelkraft Fp. An der Ku rbelwell e wirkt ebenfa lls die Pleuelkraft Fp und die schon
bekannten lage rkräfte FAx und FAy. Die Pleu elkraft Fp bewirkt das Drehmoment h herführend von der
tangent. Komponente Fpt der Pleuelkraft Fp, we lches von der Ku rbelwell e an die Kupplung etc. we iter-
gegeben w ird .

m· p

1.30 Kolben und Kurbelwe llen

BeispieI1.17 (1.31) Ventilsteuerung eines Verbrennungskraftmotors. W ir w oll en hi er ein ze ln e Systemgruppen kräfte-


frei machen. Das Ventil sa mt Ventilteller und -feder wird nur durch die vom Kipphebel auf die Gruppe
einwirkende Kraft F1 beansprucht. Würden wir die ei nze lnen Teile der Gruppe auflösen, müssten wir wei-
tere Kräfte auf die einzelnen Ba uteil e wirken lassen. Auf den Kipphebel wi rke n di e Reaktionskraft F, und
von der Stoßst ange her die Kraft F2 (beide in Längsrichtung der Bauteile-Symmetrieachse, jene der Stoß-
sta nge also in unserem Bild schräg) . Ferner hat der Kipphebel eine zweiwertig e Lagerung , so dass die
Kräfte FAx und FAy in der Lagerstelle auftreten. Die Ba ug ru ppe Nockenwelle, Stößel, Stoßstangewird wie-
derum in der gezeichneten Gruppierung nur von der Kraft F2 beansprucht. Wen n man di e Bauteile we i-
ter zerlegt, wirken auf den Stößel die Kraft FJ (wie wir gleich sehen werden, ist sie bis auf den Richtungssin n
identisch mit ~), vo n der Nockenwelle her die Kraft F4 und von der seitl ichen Führung die Normalkraft
FN. Auf die Nockenwelle wirkt die Reakti onskraft vom Stößel, also F4 . Di e Stoßstange kann als Stab nur
in Längsrichtun g Kräfte aufnehmen. Al so wirken hier vom Kipphebel bzw. dessen Einstell sch raube die
Kraft F2 und vom Stößel die Kraft F3. Da beide dieselbe Wirkungslinie haben, ergibt sich F2 = F3.

1.3 1 Venti lsteuerung

Beispi el1 .18 (1.32) Der gezeich nete Träger einer Brückenkonstruktion kann f ür unsere Berechnungszwecke symbol-
mäßig durch eine ge rade Lin ie ersetzt werden. Die Auflager si nd je nach konstruktiver Ausführu ng ein-
bzw. zweiwertig. Dam it ergibt sich das gezeichnete kräftefrei gemachte Bild.
18 Mechanik der starren Körper (Statik)

Beispiel 1.18
Fortsetzung

1.32 Träger einer Brückenkonstruktion

Beispiele 1.19 Unter Berücksichtigu ng der uns bekannten Kraftrichtung bei de r Gewichts-, Seil· und Kettenkra ft und
bis 1.57 der verschiedenen Auflagertypen können wir tiefstehende Körpera n ordn ungen (1.33 bis 1.71) in EinzeI-
und Tei lsysteme zerlegen und kräftefrei machen.

Systeme Kräfte freigemach t

2r ~~

:0
~
1.33
Tü re
Scharniere

-F"

F"
1\ sy
F

~"
~

/-
1.34
Latte
Auflager A und B

m2 Aufl ager A und B


Hebel 1
Rollen 2 und 3

Aufl ager A, B ~ ~~
Hebel

~~
1-0
F,

1.36
'.3 Freimachen vo n Bauteilen 19

Beispiele 1.19 Systeme Kräfte freigemacht


b is 1.57 r----------------------------------------------------------------------,
Fortsetzung

Hebel 1 und 2
Auflager A

1.37

~ Führung
Rolle
FB1j
Q YB2 ~
1.38

ti ~~
Masse
Fw
Wand und Boden

' FE! /
Fe

1.39

"
F. ~
77- _

Auflager A, 8
Balken

8
1'" IFe,
1.40

~~

~A ~ Fr'
Viertelkreisbogen
Auflager A, B
"
FAy t

1.41

Fw

,~.
~~
Balken
Wand
F ~- , FAy
Auflag er A " !f7.,
t~y
1.42
20 Mechan ik der sta rre n Kö rper (Statik)

Be ispiele 1.19 Syste me Kräfte freigemacht


bis 1.57
Fo rtsetzu ng

FsN s
qi'".$. .'~
A uflage r A
m" m2, Sei l

, ~

F, F,
'
~2 ~2

1.43

7"~ Ä
6"
Ring Fs fs
Seil
F,/ ~ Fy

4.J
Haken
Ring
Se il
lli
m
Masse m l

1. 44
""
Vs
'\
A
1! [t
Se il
Ba lke n
A uflage r C, 0
'{ F'I
j/t f;Cy
Fe.
F'I
F, f(~l
-&j~
F.
c./

1.45

IV

Balke n
Wand
A A uflage r A

1.46

Ring m
Au fl age r A, B

1. 47
1.3 Freimachen von Ba uteilen 21

Beispiele 1.19 Systeme Kräfte fre igemacht


bis 1.57

'., j ~! ",
Fortsetzung

m, m, F"
F,' r
"G
F"
F"
F"
- tfc; , F"2 ~
Ring m,
Stäbe mz ~ "2 ~"(1
[
Auflager A und B Fe,

1.48

Massen m" mz

<P~" ~
Wand W
Boden B
Seil S
fs
/
-7;1 Fs

F, I F,

" " =
1. 49

Wand W

~
SeilS ~
Stange m
Rollern,
Boden B F, F,
.
~

~,
m, I F,

T Fo,
=
/

F,

1.50

J
Y,

A F" \",
V ~F.,
-t ~y
[
Fe,
-
1Fe,
tFe,
a
F"
1":- , \F"
A ufl ager A. B
Gelenk C - fFBy k
1.51
(

22 Mechanik der starren Körper (Statik)

Bei spi ele 1 .19 Syst eme Kräfte frei gem ac ht


bis 1.57 , ----------------------------------------------------------------------,
Fortsetzung

=="..-m Zange 8, C

1.52

Last G
Zange

1.53

F.~
! Jy '1x
Schaufel
Gestänge
F,

1.54
1.3 Fre imachen von Bauteilen 23
Beispiele 1.19 Systeme Kräft e freigemacht
bis 1.57 , -_ _ _ _ _ _ __ _ _ _ _ _ __ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ __ _ __ _ __
Fortsetzung

PKW

1.55

Last

1.56

/
[ 1111111 ]
~
1\,

Z ugschiffe
Z ugse ile
Lasthake n

1.57

5 5
L-
Schiebeleiter L
Wandhaken W

1.58
24 Mechan ik de r starren Körper (Statik)

Beispiele 1.19 Systeme Kräfte freigemacht


bis 1.57 r--------------------------------------,
Fortsetzung

Balke n
Rolle R
Auflager A

1.59

1.60

K
~[ A F.. F,
F"I
:j>\ 'i. -, F
-
I, I,
F "
IF
1.6 1

'"' ~
.......... Fil
2

Massen m, und mz F"

1.62

A A

9m

Ausleger

1.63
1.3 Freimachen von Bauteilen 25
Beispiele 1.19 Systeme Krähe fre igemacht
bis 1.57 , -_ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ __ _ __ _ _ _---,
Fortsetzung t Fa
~o ~
~y
'j-- /' ~

Fl-~- ~rR

~14J!L
Last
SOON
Zange
~ ~
Kette
1---_---'-37,,5'---_-1 (m m1 Ai n 9
FG

1.64

FSh

F. , F8•

Stange
~-
Fsh tFSy Po
Klappe IF"F"

1.65

~
Rollen
Boden
FST

1.66
CJ3 ~ FST

"-
F"
~
F"

~
/F"

Fs

F~ ~
Fs F.
B,

FB,
Fs

'~ ~
Fs
Seiltrommel
Umlenkrolle FG
Last
Lager B
F"
1.67
26 Mechanik der starren Körper (Statik)

Beispiele 1.19 Systeme Kräfte freigemach t


bis 1.51 , - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -- - -- - - - - ,
Fortsetzung

5
6 ,

F, Schaufe l

1.68

A F•• 37"
~

F" ~=F~ FG1.


Lasten 1 und 2
Auflager A F"

1.69

Stange
Senke

1.70

F" ~o
o
""""'. ~­
o
o
o


B

1.7 1
1.4 Zerlegen und Zusammensetzen von Kräften 27

1.4 Zerlegen und Zusammensetzen von Kräften

1.4.1 Komponenten einer Kraft und Culmann'sches Verfahren (Carl Culmann ,


ihre Resultierende 1821 - 1881). Die Zerlegung einer Kraft in drei Kom-
ponenten mit gegebenen Wirkungslinien heißt
Wirken zwei Kräfte auf der gleichen Wirkungslinie, Culmann'sches Verfahren und ist nur möglich,
lassen sie sich algebraisch addieren bzw. subtra-
hieren. Bei verschiedenen Wirkungslinien müssen - wenn sich die Wirkungslinien der Komponenten
nicht alle in einem Punkt schneiden oder
wir sie unter Berücksichtigung ihrer Beträge, Wir-
kungslinien und Richtungssinne geometrisch ad- - wenn sich die Wirkungslinien zweier Kompo-
dieren bzw. subtrahieren. nenten und die zu zerlegende Kraft nicht in ei-
nem Punkt schneiden.
Zerlegen. Eine gegebene Kraft können wir in zwei
Teilkräfte zerlegen,
- wenn die Richtungen der Teilkräfte bekannt sind oder
- w enn eine Teilkraft nach Betrag und Richtung bekannt
ist.

~';;:"
Wie fast alle Aufgaben in der Mechanik lässt sich
auch die Zerlegung einer Kraft grafisch oder ana-
lytisch durchführen. Meist sind die grafischen Lö-
sungsmöglichkeiten (besonders bei komplizierte-
ren Aufgaben) weniger zeitaufwändig , aber auch
ungenauer als die analytischen.
F,,-/~
Grafische Methode. Die Kraft F wird als Diagona-
a) F b)
le eines Parallelogramms aufgefasst, dessen Sei-
tenlängen die beiden Teilkräfte F, und F2 sind. Der 1.73 Zerlegen einer Kraft in drei Richtungen mittels
Kräfteplan (oder das Kräftepolygon), wie die Dar- Culmann 'schem Verfahren
stellung dieses Kraftecks heißt, ist maßstäblich zu al Lageplan, bl Kräftepla n
zeichnen (1.72).

Nach Bild 1.73 werden je zwei Wirkungslinien zum


Schnitt gebrachl und die Schni1tpunkte durch die
Culmann'sche Gerade verbunden. Im Kräfteplan

Richtung 2
JZF F,
dient die Parallele zur Culmann'schen Geraden als
Hilfskraft. Zunächst zerle.,gen wir die gegebene
Kraft F in dIe Komponente F, und die Culmann 'sche
Hilfskraft Fe ' dann die CulmC!.nn'sche_ Hilfskraft in

/
zwei weitere Komponenten F2 und F3 . So erglPt
~ich da~ Krafteck aus den drei Komponenten Fl'
F2 und F3 .
a)

Schon hier zeigt sich als eine Grundregel


des Kräfteplans, dass der Durchlaufsinn der
Komponenten entgegengesetzt zur zerleg-
ten Kraft verläuft.
Ein geschlossener Kräfteplan zeigt Gleich-
gewicht an.

Bei der rechnerischen Methode zerlegt man die in


der Ebene liegende Kraft F in zwei aufeinander
1.72 Zerlegen einer Kraft in zwei Richtungen senkrechte Richtungen, entwickelt also ein karte -
a) zwei Richtungen sind vorgegeben, b) eine Teil- sisches Koordinatensystem , das uns aus der Ma-
kraft F3 ist m it Richtung und Betrag bekannt thematik her bekannt ist (1.74). Mit Hilfe der Tri -
(

28 Mechanik der starren Körper {Statik}

y laufsinn gleich bleibt. Man nennt dieses Verfah ren


vektorielle Addition. Aus der Zeichnung ist nun
maßstäblich die Größe der Resu ltierenden FA ab-
lesbar. Ihr Richtungssinn ist ebenfalls dem Kräfte-
1 plan zu entnehmen und ergibt sich als Verb indung

'k(
F
zwischen Beginn der ersten Teilkraft F, bis Ende

~--- ~
(Pfeil) des letzten Kraftvektors F4 • Der Durch lauf-
! F, x
sinn ist jedoch dem Richtungss in n der Resultie-
renden entgegengesetzt.
Beim rechnerischen Zusammensetzen von Kräften
1.74 Zerlegen einer Kraft In Ihre x- und v-Komponenten
wird der gemeinsame Angriffspunkt der Teilkräf-
gonametrie lassen sich die beiden Komponenten te zum Ursprung eines rechtwinkligen Koordina-
erm itteln. tensystems gewählt. Jede Teilkraft wird wie in Bild
1.74 in ihre x- und v-Komponente zer legt. Durch
Fx= F· cos Cl Aufsummieren al ler Teilkomponenten findet man
die Resultierenden in x- und v-Richtung. Diese bei-
FiX= F; . COS (Xi GI. 11.21 den Teilresultierenden ergeben durch geometri-
sche Addition die tatsächliche Resultierende, die
F,y= F; . sin Cl; GI. 11.31
wir in den Lageplan übertragen (1.76)

Resultierende. Betrachten wir das Ergebni s, kön- FAx =F,x+ F2x + F3x + F4X =
nen wir ohne Kenntnis des Vorausgehenden nicht F,· COS Q',+F2 · COS Q'2+ F3' COS Q'3+F4' COS 0:'4
sagen, ob zuerst die bei den vektoriellen Kompo-
nenten Fix und Fjy vorhanden wa ren oder die Ein- FAy = F,y+ F2y + F3y + F4y =
ze lkraft F. Mit der gleichen Met hode können wir F, sin Q', + F2 sin Q'2 + F3 sin Q'3 + F4 sin Q'4

nämlich aus mehreren Einzelkräften auch die Ge- Ii


samtkraft bilden. Sie heißt Resultierende. O:'A=a rctan ~
FRx

Die Wirkung der Resultierenden auf den Kör- y


per ist gleich der Wirkung sämtlicher Ein-
ze lkräfte (Paral lelogrammaxiom, s. Absehn.
1.21.

Grafisches Zusa mmensetzen. Sind mehrere Kräf-


te zu einer Resultierenden zusammenzusetzen,
sch ließen w ir aus dem Lageplan 1.75a durch Pa-
rallelverschieben der W irkungslinien unter Beach - x
tung der maßstäblichen Größe einen Kraftvektor
algebraisch an den anderen an zum Kräftep lan
1.75b. An die Pfeilspitze der einen Kraft wird also
die nächste Kraft so angereiht, dass der Durch -
F,=5,2kN a, =30° FR>;= 2,8 kN Q'R=52°
f;! = 3,1 kN !Xz =101° /ky=3,6kN m _1kN
LP F, !j = 2,1 kN !X3 :201° Ik =4.6 kN F- an,
F,
Ii =2,5 kN tIf. =321°

1.76 Analytische Methode zum Ermitte ln der Resultie-


renden

I~
Fassen wir dies zusammen, erha lten wir die Be-
rechnungsformeln
a) b)

1.75 Grafische Methode zum Ermitteln der Resultieren- FAx = r:" Fox GI. 11.41
;"' ,
den
F,= 30 kN, F2 = 20 kN, F3 = 30 kN, F4 = 25 kN GI. 11.51
a) lageplan, b} Kräfteplan
1.4 Zerlegen und Zusammensetzen von Kräften 29

FAx, FRy und FR sind hier Vektoren. Sie können we- Um die Resultierende mehrerer an einem Körper
gen der einheitlichen Richtung als Skalare unter wirksamen Kräfte zu finden, hat die Reihenfolge
Berücksichtigung des Vorzeichens verwendet der vektoriellen Addition keine Bedeutung. Ent-
werden. Skalare geben die Beträge der Vektoren an scheidend ist, dass der Richtungssinn beibehalten
und werden ohne Pfeil geschrieben: I FR I = ± FR. Je wird. Die Resultierende FR bildet stets die Schluss-
nachdem, ob die Kraft in die positive oder negati- linie des Kraftecks (1 .77}.lhr Richtungssinn ist dem
ve Richtung der Koordinatenachse weist, haben Durchlauf des Kraftecks entgegengesetzt. Über-
Skalare positive oder negative Vorzeichen. tragen wird die Resultierende in den Lageplan, in-
Damit erfassen wir den Zweck der Statik, unbe- dem wir ihre Wirkungslinie durch den Schnittpunkt
kannte Kräfte oder Kraftteile zu ermitteln (kräftefrei der Wirkungslinien der einzelnen Kräfte hindurch-
machen) und die Wirkung eines Kraftsystems auf legen.
einen Bauteil zu berechnen (Resultierende). Es ist auch möglich, fortgesetzte Teilresultierende
aus jeweils zwei Kräften zu bilden, bis sich die Ge-
Kräftesysteme. Wir unterscheiden zentrale und all- samtresu ltierende ergibt.
gemeine Kräftesysteme. Bei den zentralen schnei-
den sich die Wirkungslinien aller Kräfte in einem
Punkt - der Körper kann nur verschoben werden. Beim ebenen zentralen Kräftesystem liegen
Bei den allgemeinen Kräftesystemen haben die die Kräfte in einer Ebene, und ihre Wir-
Wirkungslinien der Kräfte mehrere Schnittpunkte kungslinien schneiden sich in einem Punkt.
miteinander. Dadurch kann ein Körper verschoben Das System ist im statischen Gleichgewicht,
und/oder gedreht werden . wenn die Resultierende gleich null ist.

Die mathematische Lösung fasst die Einzelkräfte


1.4.2 Ebenes zentrales Kräftesystem (Komponenten) zu Teilresultierenden zusammen.
Auch hier gilt die Gleichgewichtsbedingung
Greifen an einem Körper mehrere Kräfte an, die al -
le in einer Ebene liegen und deren Wirkungslinien Ein ebenes zentrales Kräftesystem ist im
sich in einem Punkt schneiden (Verschiebungs- Gleichgewicht, wenn die Summen seiner x-
axiom), handelt es sich um ein ebenes zentrales und y-Komponenten gleich null sind.
Kräftesystem. Um die Wirkung seiner einzelnen
Kräfte auf den Körper zu erfassen, bilden wir durch GI. 11.61
vektorie lle Addition der Kräfte ihre Resultierende.
Dies können wir wieder grafisch oder rechnerisch
durchführen. Der einen Vektor-Gleichgewichtsbedingung ent-
sprechen beim Kräftezerlegen in Komponenten
Bei der grafischen Methode zeichnen wir den kräf- zwei skalare Gleichgewichtsbedingungen:
tefrei gemachten Lageplan, wobei wir die Gege-
benheiten im Detail oder als Symbol erfassen, je-
denfalls maßstäblich auftragen. Dann bilden wir
den Kräfteplan. Die Richtung der Kräfte überneh- - "-
FR=EF,=O
men wir durch Parallelverschieben aus dem La- i .. 1
geplan. Die Beträge werden maßstäblich unter Be-
aChtung des Richtungssinns aufgetragen .

F, F,

F,
~
r:- , F, '2 ~ F,
F,

a) b) c)

1.77 Grafisches Ermitteln der Resultierenden im ebenen zentralen Kräftesystem


al lageplan, b) Kräfteplan im Umfahrungssinn rechts, cl Kräfteplan im Umfahrungssinn links
30 Mechanik der st arren Körper (Stati k)

Beispiel 1.58 Eine Kugel ist in ei ner Prismenfü hrung gelagert (1.78). Gesucht werden die Stützkräfte an den Berüh rung s-
ste Ilen A un d 8. Gegeben: Eigenlast FG = 80 N, Außenkraft F= 130 N, a=54°, ß= 25°,

1.78 Lageplan einer Kugel 1.79 Grafi sc he Lösung 1.80 Analytische Lösung
in Prismenführung a) Lag epla n, kräftefrei gemacht
b) Krafteplan

Grafische Unabhängig vom Lösungsweg zeichnen w ir zuerst stets den Lageplan und machen darin den Körper (h ie r
Lösung die Kugel) kräftefrei (1.79l.
Für den Kräfteplan wählen wi r den Maßstab m F= 50 N/cm. und zeichnen das Krafteck. Zunächst tragen
wir maßstäblich die Gewichtskraft FG und die äuße re Kraft F durch Para llel ve rschieben aus dem l age-
plan auf. Da kein e Res ultierende auftreten darf (sonst besteht ~ein st ajisches Gleichgewicht), wird mit Hil-
fe der Richtungen aus dem Lageplan für die Auflagerkräfte FA und Fa der Kräfteplan geschlosse n (1.79;
ein geschlosse ner Kräfteplan kennzeichnet Gleichgewicht ). Unter Berücksichtigung des Maßsta bs ermit-
teln wir au s dem Kräfteplan die Größe der Auflager und ihren Richtungssinn . Wir erhalten
FA = 1,8 cm .. · 50 N/cm z = 90 N Fa =3,46 cm .. · 50 N/cm .. = 173 N

Analvtische Nachdem wir de n Lageplan (1.79a) gezeichnet haben, tragen wi r in ei n rechtwi nkliges Koordin atensyst em
Lösung unma ßstä blich die einzelnen Kräfte und Auflagerreaktionskräfte ei n (1.80). Dabei ve rschiebe n wi r die Kräf-
te nach dem Verschiebungsaxiom so, dass sie jeweils am Schnittpu nkt angreifen. Die Winke l ergeben sich
mit lXA=900-54°= 36°, lXa= 90o+ 25° = 115°, lXF= 270°.
Mit Hilfe der Trigo nometrie bilden wir di e jeweiligen x- und V-Komponenten (vekto rielle Komponenten
Fix und Fiv ) und summieren in x- und V-Richtung. Da statisches Gleichgewicht herrschen muss, ergibt sich
aus den Au sga ng sformeln

FA ' cos lXA+ Fa ' cas <l'a+( F+ FG) COS lXF= O


FA' sin <l'A + Fa · sin lXa+( F+FG) sin <l'F= O
m it de n eingesetzten Größen
FA' cos 36°+ Fa . cos 115° +21 0 N · cos 270°= 0 cos 270°= 0
FA' sin 36° + Fa . sin 115° +210 N · sin 270° =0 sin 270° ==- 1
FA ' cos 36° + Fa . cos 115°= 0
FA' sin 36°+ Fa · sin 115°-210 N == O
Die trigonometrischen Zusammenhänge li efern uns die richtigen Vorzeichen:
F = -Fa cos 115°
A
cos 36°
cas 115° . ° sin 36°
-Facos360 slO36 + Fa ·sin11 5° - 210N = 0 - - - = tan36°
cos 36°
-Fa' cos 115° · tan 36° + Fa . sin 115° -2 10 N = O
Fa(-cos 115° · tan 36° +sin 115°)=2 10 N
Fa(tan 115° - tan 36°) cos 115°=2 10 N tan 115° · cas 1 15°= sin 1150
0
Fa = 210N 1 173N FA = - 173 N cos 1' 5 = 90N
(tan 115° tan 36°) cos 115° cos 36°

Im gewählten Koordinatensystem sind nur die trag, also die gezeichnete l änge der Kraftvektoren ,
Winkel lagen und der Richtungssinn der einzelnen ist hier ohne Bedeutung .
Vektoren annähernd richtig ein zutragen. Der Be-
1.4 Zerlegen und Zusammensetzen von Kräften 31

Beispiel1 .59 Der Wanddrehkran 1.81 soll ein e Last m it der Masse m= 1427 kg tragen. Wie groß sind die Auflage rkräfte
in den Lagern A und B sowie der Wi nkel a?

[
x

a) b) F,. c) •
1.81 Wanddrehkran
a) techn ische Skizze, bl Lageplan, kräftefrei gemacht, c) Kräfteplan

Grafische W ir zeichnen den maßstäblichen Lageplan 1.81 b und anschließend den Kräfteplan 1.81 c. Dara us ent-
Lösung ne hmen w ir die Auflagerkräfte und erhalten nach Um rechnen aus dem Maßstab FA =6,3 cm z • 2800
N/cm z = 11640 N, wirksam unter dem Winke l a= 53°, und Fa =3,8 crn z • 2800 N/cm , = 10 640 N.

Analytische Da es sic h hier um ein ebenes zentra les System handelt (1.81 al, legen wi r in den Schnittpunkt der Wir-
Lösung kungs lin ien von Auflagerkräften und Gewichtskraft ein Koordinatensystem (x, V). Die gewählte positive
Betrachtungsrichtung wol len wir durch Anfügen von Pfeilen an die Gleichgewichtsbedingungen kenn-
zeichnen. So erhalten wir:

EFi,,= O- :-FB+FA • cos a = O


EF;v=Ot: -FG+FA • sin 0:= 0

Mit a aus der Zeichnung = 53°, FG = m . g= 1 427 kg . 9,8 1 rn/s 2 = 14000 N ergibt sich:
3
14.10 N = 11530 N
sin 53°

Bei den fOlgenden Beispielen wollen wir wegen der immer wiede r die Einh eiten zu überprüfen, denn
Übersichtlichkeit die Einheiten im Rech engang nur im kg-m-s-System führen die angegebenen
weg la ssen. Bei den Ergebnissen sind sie wese nt- Gleichungen und Formeln zum ri chtigen Ergebnis.
lich und müssen stets geschrieben werden. Es ist In einigen Beispielen w urden zur Übung bewusst
empfehlenswert, neben den Ziffernrechnungen uneinheitliche Größen gewählt.

Beispiel1 .60 Ein Körper mit FG =400 N wird nac h Bild 1.82a du rch zwe i Sei le geha lten. Wie groß si nd d ie Se il kräfte?

1.82 Körper an zwei Seilen a) Lagep lan, b) Kräfteplan

Grafische Di e Gewichtskraft des Körpers wird als Resu lti erende der beiden Seilkräfte aufgefasst. Sie w ird beim
Lösung Zeic hn en des Kräftep lan s in d ie be id en Teilkräfte zerlegt (1.82 b). Wir lesen das Ergebnis ab: FS1 = 360 N,
FS2 = 300 N.
32 Mechanik der starren Körper (Statik)

Beispie l 1.60 Der Ursprung des Koordinatensystems wird festgelegt. Die Gleichgewichtsbedingungen liefern FS1 und
Analytische FS2 '
Lösung
EF.,, = O-: - FSlx+Fs2x= O
EFiy= Ot : FSly+ Fs2y-FG = O

- FS1 . cas a + FS2 cas ß=O


FS1 ' sin a + FS2 sin ß - FG=O
cos ß cas 30 0
FS1 = FS2 cas a = FS2 cas 450 =, ,225 F
S2

0,866 FS2 + Fs2 ' 0,5 - 400 = 0


FS 2 = 293 N, FS1 = 359 N

1.4.3 Ebenes allgemeines Kräftesystem Dargestellt wird M in Zeichnungen durch einen


Drehpfeil oder einen Vektor mit zwei Pfeilspitzen
Statisches Moment M. Liegen die Kräfte in einer (1.84). Üblicherweise verwendet man das Rechts-
Ebene, doch schneiden sich ihre Wirkungslinien system. Dies bedeutet: blickt man so auf den Kör-
nicht in einem Punkt, wird auf den Körper auch ei- per, dass ihn die Momentenwirkung im Uhrzei-
ne Drehwirkung ausgeübt. Im Koordinatensystem gersinn verdrehen möchte, weist die Doppelpfeil-
wird deshalb zumindest eine Kraft nicht durch den spitze in Bli ckrichtung.
Schnittpunkt laufen (in der Regel sind es mehrere).
Diese Beziehung zwischen einer Kraft und einem Satz vom (statischen) Moment. Treten mehrere
beliebigen Bezugspunkt heißt statisches Moment. Kräfte auf, haben alle einen unterschiedlichen Nor-
malabstand. Damit kann man das resultierende
Moment bilden, indem man den Betrag des resul-
tierenden Moments gleich der algebraischen Sum -
me aller Ein zelmome nte setzt (1.85).

1.83 Statisches Moment M

Der Betrag des statischen Moments Mist


gleich dem Produkt aus der Kraft Fund dem
Normalabstand (Hebelarm) I vom Bezugs-
punkt 11.831. 1.85 Momentenw irkung mehrerer Kräfte um einen
Punkt
IMI =F· { M
Nm
1NF I'm GI. 11.71
So ergibt sich der Satz vom statischen Moment:

Das statische Moment ist ein Vektor, denn es ist Die Summe der (statischen) Momente aller
das Produkt zweier Vektoren. Im Gegensatz zu dem Teilkräfte eines ebenen Kräftesystems ist -
an die Wirkungslinie gebundenen, also linien- bei gleichem Drehpunkt - gleich dem stati-
flüchtigen Kraftvektor ist Mein freierVektor. Er darf schen Moment der Resultierenden dieses
parallel zu sich selbst beliebig verschoben werden.
Kräftesystems.

F GI. 11.81
11 ;= 1

/
Culmann'sches Verfahren . Liegen maximal 4
t7I
o Kräfte vor, die im statischen Gleichgewicht stehen,
können wir die Lösung mit Hilfe des Culmann'schen
1.84 Darstellung des statischen Moments als Vektor Verfahrens finden.
1.4 Zerlegen und Zusammensetzen von Kräften 33

Beispiel 1.61 Nach Bild 1.86a sollen die Auflagerkräfte an den Rädern und die SeHkraft am Wagen ermittelt werden. Ge-
geben ist die Masse des Wagens m=500 kg (FG=m· g=4905 N) und der Winkel a=16". Gesucht: FA. FB • Fs .

tulmannsche /
Gerade .

al bl
1.86 Wagen am Hang
a) Lageplan , b) Lageplan, kräftefrei gemacht, c) Kräfteplan (Cu lmann 'sches Schnittverfahren)
Nach Zeichnen des Lageplans und Kräftefreimachen, bringt man die beiden Wirkungslinien der Auflager-
Lösung
kraft FB und der Seilkraft Fs einerseits zum Schnitt, andererseits die Wirkungslinien der Gewichtskraft FG und
der Auflagerkraft FA' Oie Verbindung der beiden Schnittpunkte ist die Culmann'sche Hilfsgerade (1.86b).
Nun wird der Kräfteplan gezeichnet. Oie maßstäblich gezeichnete Gewichtskraft FG des Wagens steht im
statischen Gelichgewicht mit der Auflagerkraft FA und der Culmann'schen Hilfskraft Fc ' deren Richtungen
bekannt sind. In der Folge wird die Culmann'sche Hilfskraft Fe als Resultierende der Auflagerkraft FB und
Se ilkraft Fs angesehen (1.86c!. Das Krafteck ist in sich geschlossen; es gilt L:F;=O . Damit kön nen maß-
stäblich die Auflagerkräfte und die Seil kraft aus dem Kräfteplan entnommen werden. Wir lesen ab:
FA =2300 N, FB =2300 N. Fs = 1300 N. (Genaue Werte: FA =Fe =2357 N. Fs = 1352 N. )

Seileckverfahren. Im Beispi el 1.61 konnten w ir die auch ihre Lage zu bestimmen, wä hlt man einen be-
angreifen den Kräfte auf Systeme aus zwei Kräften liebigen Pol P und verbindet im Kräfteplan die An-
und schließlich eine Resultierende zurückführen. knüpfungspunkte durch die Polstrahlen 0 bis 4 mit
Sind die Kräfte j edoch parallel oder annähernd par- ihm. Auf diese We ise werden die 4 Kräfte in je zwei
allel, ist das Culmann 'sche Ve rfahren nicht an- Ko m ponent en zerlegt : F, in 0 und 1, F2 in 1 und 2
wendbar. Hier hilft das Seileckverfahren. usw. Di e Polstrah len werden para llel als Sei/-
Wieder begi nnt man mit einem maßstäblichen La- strahlen in den Lageplan ve rschoben. Dabei be-
geplan (1.B7 al und erhä lt durch das Para llelver- ginnt man links im Lageplan mit einem beliebigen
schieben der Kräfte den Kräftep lan 1.87b m it Punkt I auf der W irkungsli nie von F, mit den Pol-
Größe und Richtung der Resultiere nden FR' Um strahlen 0 und 1. Durch den SChnittpu nkt des Seil-

F, L-_-\_..3-Z~:::;:::""P
3

o 4

al bl
1.87 Seil eckverfahren
a) Lageplan mit Seileck, b) Kräfteplan mit Polstrahlen
34 Mechanik der starren Körper (Statik)

strah ls 1 mit der Wi rkungslinie von F2 zeichnet man Kontrolle . Im Lagepla n schneiden sich auf der Wir-
den Seilstrahl 2 usw. Der von den Seilstrahlen ge- ku ngslin ie ei ner Kraft die Seilstrahlen, deren ent-
bildete Linienzug heißt Seileck. Durch den Schn itt- sprechende Polstrahlen im Kräfteplan mit der be-
pun kt 5 der äuße rsten Seilstrahlen 0 und 4 verläuft treffenden Kraft ein Dreieck bilden (z. B. 2, 3 mit F3 ).
die Resultierende. Die Wi rkun gslinie w ird durch Den Punkte n im La geplan entsprechen Drei ecke im
Paral lelverschieben aus dem Kräfteplan in den La- Kräfteplan.
geplan lagemäßig ri ch ti g eingetragen.

Beispiel1 .62 Gegeben ist ein Balken , belastet mit drei Kräften F,=300 N, F2 =500 N, F3 = 600 N (1.88a). Wie groß ist
die Resultierende dieser Kräfte? Welche Lage hat sie?

1m 1m 1,5m 1m

al bl
1.88 Balken mit zwei Stützen, belastet mit drei Kräften

Grafische Im maßstäblichen Kräfteplan reih en wi r die Kräfte aneina nder und zeichnen die Resultierende. Ihre Grö-
Lösung ße lesen wir ab und erhalten unter Berücksichtigung des Maßstabs FR = 1300 N (1.88b). Die Lage der Re-
su ltierenden im maßstäblichen Lageplan 1.88 a ergibt sich du rch Parallelversch ieben aus dem Kräfteplan
in den Schnittpunkt des ersten Seilstrahis 0 und letzten Seilstrahis 3.

Kräftepaar. Ein Kräftepaar besteht aus zwe i paral- die Momentenwirkung der Kraft im oder entgegen
lelen Kräften gleichen Betrags, aber entgegenge- dem Uh rzeige rsinn gewählt werden. W ir wo llen sie
setzten Ri chtungssinns (1.89). Es lässt sich nicht auf hier im Uhrzeige rsinn wä hlen. Da m it w ird das von
eine Ein ze lkraft reduzieren, hat also kein e Resul- Fmit dem Abstand 12 wirksame Moment positiv, je-
tierende. Während eine Ein zelk raft das Bestreben nes von Fmit dem Abstand I, negativ in die Gl ei-
hat, den Körper zu versc hieben, übt das Kräftepaar chung aufgenommen. Da der positive Drehsinn frei
ei ne Drehwirkung aus, ein Moment. Nach Bild 1.89 wäh lbar ist, ergibt sich als allg emeines Erg ebniS
ergibt sich ±F·/.
M =F·/,-F·/,=F(/,-/,)
M= + F·/ F

Diese Formel ist uns beim statischen Moment


F
schon begegnet. Als positive Drehrichtung kann

o~
1.89 Wirkung des Kräftepaars 1.90 Ve rschiedene Lagen von Kräftepaaren
1.4 Zerlegen und Zusammensetzen von Kräften 35

Das Kräftepaar übt also ein Moment aus, das von


der Lage des Bezugspunkts unabhängig ist (1.90). Jede an einen Körper angreifende Kraft F
Der Betrag des statischen Moments ist gleich dem darf parallel zu sich selbst an einen beliebi -
Produkt aus dem Betrag einer Kraft und dem Ab- gen anderen Punkt verschoben werden,
stand der Wirkungslinien beider Kräfte. Der Dreh- wenn man gleichzeitig ein Kräftepaar hin-
sinn wird durch das Vorzeichen angegeben. zufügt, dessen Moment gleich dem Moment
der ursprünglichen Kraft in Bezug auf den
Man kann jeden beliebigen Punkt auf dem Körper
neuen Punkt ist.
auswählen - es wird sich als Ergebnis immer das
Moment mit gleicher Größe ergeben, z. B. Das Moment des hinzugefügten Kräftepaars
heißt Versatzmoment.
M ~ F·f bzw.
M ~ F· a, M ~ F· b, M ~ F· c (1.90)
Das Versatzmoment brauchen wir beim Berechnen
Das Moment eines Kräftepaars ist maßstäblich eines ebenen allgemeinen Kräftesystems.
gleich dem Flächeninhalt des aus den Kräften ge-
Rechnerische Untersuchung. Ein beliebiger Punkt
bildeten Parallelogramms. Mehrere in der gleichen
Ebene wirksame Kräftepaare lassen sich zu einem
o des Kräftesystems wird zum Ursprung eines
rechtwinkligen x-v-Koordinatensystems gewählt
resultierenden Moment zusammensetzen.
(1.92). Die Angriffspunkte aller Krähe F; haben all -
gemein die Koordinaten Xi und Vi im Koordinaten-
system. Alle Kräfte Fi haben in diesem Koordina -
Das resultierende Moment ist gleich der al- tensystem die rechtwinkligen Komponenten F, x
gebraischen Summe der Momente der ein- und Fiy, jede Teilkraft wird parallel zu sich selbst
zelnen Kräftepaare. vom Angriffspunkt in den Ursprung 0 des Koordi-
natensystems verschoben und um das Versatz-
moment Mi ergänzt.
Wir haben gesehen, dass ein Kräftepaar stets ein
Moment auf den Körper ausübt, unabhängig da- y
von, welchen Punkt des Körpers man als Dreh-
punkt wählt. Diese Wirkung des Kräftepaars nutzen
wir zur Überlegung, was geschieht, wenn man ei-
ne auf einen Körper einwirkende Kraft parallel zu
sich verschiebt.
Versatzmoment. Wie Bild 1.91 zeigt, können wir x
neben der auf einen Körper wirkenden Kraft an ei-
ner beliebigen Stelle (in der Regel der Schwer-

A,

F
F.

(7 A
1.92 Rechnerische lösung eines ebenen allgemeinen
Kräftesystems

F GI. (1.9)

1.91 Parallelverschieben einer Kraft


Alle nach dem Ursprung verschobenen Kräfte und
alle Versatzmomente ergeben aufsummiert die Re-
punkt, s. Abschn. 1.5) zwei gleich große, entge- sultierende FR und das resultierende Moment M R .
gen wirkende Kräfte anbringen. Durch die sich ge-
genseitig aufhebenden Kräfte verändert sich die
Situation am Körper nicht. Doch bildet die vorher
bereits bestehende Kraft mit der entgegengesetzt " ± F,y ,xi±Fix Vi)
Mi = l:( GI. (1.10)-(1.12)
gerichteten , neu hinzugekommenen, ein Kräfte- i= l
paar. Das Kräftepaar ergibt ein Moment, so dass
wir als Ergebnis festhalten können:
v
36 Mechanik der starren Kö rper (Statik)

Die resultierende Kraft FA kann auf ihrer Wir- der geometri sche Ort aller Schwerpunkte der auf-
kungslinie beliebig ve rschoben werden. Daher sind einander folgenden Balkenquerschnitte. Die Ach-
ihre Koordinatenwerte XR und YR noch frei w ählbar. se eines unbelasteten Balken s kann gerade oder
Die Wirkungsl inie der Resultierenden FA schneidet gekrümmt sei n. Wir verwen den auch hier ein Sym -
die Koordinatenabschnitte a und b auf den Koor- bol, wobe i die einzelne geometrische Ausformung
dinatenach se n ab. des Konstruktionselements unberücksichtigt bleibt.
N ur die Achse des Balkens wird als Sym bol über-
Sonderfälle. Beim Zusammensetzen von FR und nommen. Bei den folgenden Beispielen nehmen
M A könn en drei Sonderfälle auftreten. wir die Kräfte stets so eingeleitet an, dass sie in der
- FR*O; MR= O Di e Resultierende FR geht durch den Ebene der Balkenachse liegen und diese schnei-
Ursprung des Koordi natensystems. Es entsteht eine rei- den.
ne Versch iebung in Richtung FR>
- FR=O; MR*D Alle Kräfte zusammen haben auf den
Körper eine Drehw irkung. Es entsteht eine rei n e Ver- 1.4.4 Gleichgewichtsbedingungen der
drehung (Rotati on) in Richtun g MRo Statik
- FR = O; MR= O Es herrscht statisches Gleichgewicht.
Wir haben gesehen, dass beim allgemeinen ebe-
Neben den uns bereits bekannten Bauel ementen nen Kräftesystem auch Momente auf den Kon-
Pendel stütze, Kette und Seil gibt es weitere Kon - struktionsteil (Körper) einwirken. Genügten beim
struktionselemente, wie Stäbe, Scheiben und Bal - ebenen ze ntralen Kräftesystem die bei den Gleich-
ken. gewichtsbedingungen f. FiK= O und EFiy =0, ist nun
beim ebenen allgemeinen Kräftesystem noch die
Stäbe sind Bauteile, die nur in Richtung ihrer Ach- dritte Bedin gung erforderl ich, nämlich
se durch Längskräfte auf Zug oder Dru ck bean-
sprucht werden können. Entsprechend unter- GI. 11.131
scheidet man Zu g- und Druckstäbe. Beim Einsatz
vo n Stäben ist also die W irkung sli nie der Kraft be- Ein allgemeines ebenes Kräftesystem steht
kannt, jedoch nicht die Kraftri chtung, d. h. der Rich- im Gleichgewicht, wenn die algebrai sche
tungssinn. Der Zugstab könnte gegebenenfalls Summe der Kräftekomponenten in zwei be-
auch durch ein Seil ersetzt we rden . Stäbe sind nach liebigen, zueinander senkrechten Richtun -
der hier verwe ndeten Definiti on stets beidseitig ge- gen und die algebra ische Summe der stati-
lenkig gelagert. Auch hier ist eine symbolmäßige schen Momente aller Kräfte in Bezug auf
Darstellung zweckmäßig. Wenn man die Stäbe an einen beliebigen Punkt der Ebene gleich
ihren Enden kräftefrei macht und das ti eferste- null sind.
hende Symbol verwendet, haben die Zugstäbe r: FiK=O f.Fiy=O +) EM. =O
stets die Pfeilrichtung vo m Knoten weg und Druck-
stäbe zum Knoten hin (1.93).
Als statisch bestimmtes ebenes System bezeich -
Als Balken werden die m eisten übrigen Bauteile net man einen Körper, der so gelagert ist, dass nur
beze ichnet. Zum U nterschied von Seil und Stab so- drei unbekannte Auflagerreaktionen angreifen.
wie Pendelstütze können sie Kräfte auch quer, nicht Nach unserer Auflagerd efinition in Abschn. 1.3 ist
nur läng s ihrer Ach se übernehmen. Sie sind bie- eine mit einem Fest- und einem Loslager gelager-
gesteif, können also an jeder Stelle ein Biegemo- t e Welle statisch bestimmt. Im Loslager gibt es (da
ment übertragen . Die Achse des Balkens ist dabei es sich um ein einwertiges Lager handelt) nur ei-

Tabell e 1.93 Stäbe

Zugstab
Stabenden freigemacht

/ F, yF,
Stab freigemacht Symbol

ß.-
Fj,
YA F.'F,
Fj,
h
A//'

Druckstab
M:.
/'Fj, 0 F,.
/ Ii B
A/
1.4 Zerlegen und Zusammensetzen von Kräften 37

ne Kraftkomponente normal zur Tangentialebene Ebene liegend). Mit den drei oben genannten
der Berührstelle, im Festlager sind zwei Kompo- Gleichgewichtsbedingungen erhalten wir drei
nenten vorhanden (eine normal, die andere in der Gleichungen zur Lösung.

Beispiel1 .63 Ein in eine Mauer eingemauerter, herauskragender Träger darf an seinem freien Ende nicht nochmals
unterstützt werden. An der Befestigungsstelle befindet sich ein dreiwertiges Lager. Damit sind bereits drei
Lagerreaktionen unbekannt, und die vierte Unbekannte wäre durch die drei Gleichungen der Gleichge-
wichtsbedingungen nicht ermittelbar.

Im statisch unbestimmten ebenen System sind kannt ist, können auch statisch unbestimmte Sy-
mehr Auflagerreaktionen unbekannt, als durch die steme mit unseren drei Gleichgewichtsbedingun-
drei Gleichgewichtsbedingungen berechnet wer- gen gelöst werden.
den können. Die Lösung lernen wir später kennen. Zur Bestimmung der Auflagerreaktionen mit Hilfe
In Sonderfällen, nämlich wenn eine weitere Be- der Gleichgewichtsbedingungen bringen wir noch
dingung aus der konstruktiven Lösung heraus be- einige Beispiele.

Beispiel1 .64 Ein Balken auf zwei Stützen ist durch die Kräfte F, =400 N und F2 =600 N belastet. a = 200 mm,
b=300 mm, 1=800 mm (1.94a). Die Auflagerkräfte FA und Fe sollen grafisch und rechnerisch ermittelt
werden.

F, F, F, F,
0
A
~
I
b "F 8

2
x

Fa
F,
--- 1

200N
al bl cl mF=~

1.94 Balken auf zwei Stützen


a) symbolmäßige Darstellung, b) Lageplan, kräftefrei gemacht, Sei leck, cl Kräfteplan

Grafische Wir zeichnen den Lageplan und machen das System kräftefrei (1.94b). Außer den äußeren Kräften F, und
Lösung F2 wirken auch die Auflagerkräfte auf den Balken. Diese erhalten wir aus dem Kräfteplan 1.94c mit Hilfe
der Schlusslinie. Da das System im statischen Gleichgewicht steht, muss der Kräfteplan geschlossen sein
(FR=O). FA=525 N, Fe = 475 N.

Analytische Wir zeichnen den kräftefrei gemachten Lageplan 1.94b. Durch den Ansatz der drei Gleichgewichtsbe-
Lösung dingungen erhalten wir:

CD [Fi ~=O~: FA~=O (das zweiwertige Lager wird nur einwertig beanspruchtl
@ [Fiy=Ot : FAy +FB -F,-F2 =0
@ [MA=O): Fe ·[ - F2 U- bl-F, . a=O

aus@folgt
Fe ·1=F2 ([-b)+F,·a
F = F2 (l-bl+F,· a 600 N· 500 mm+400 N· 200 mm
e
{ 800 mm
F = 380000 Nmm 475 N
e
800mm
FAy=FA=F,+F2- Fe=400 N+600 N-475 N=525 N
Die erste Gleichgewichtsbedingung [FI~ =0 bzw. FAx=O lässt erkennen, dass keine horizontale Aufla-
;. 1

gerreaktion bzw. Komponente in Richtung x entsteht. Treten nur vertika le Belastungskräfte auf, entste-
hen auch nur vertikale Stützreaktionen.
38 Mechanik der starren Körper (Statik)

Beispiel1 .65 Ein Balken auf zwei St ützen (Krag- oder Freiträgerl ist nach Bild 1.95 belastet. Er kragt über ein Auflager
aus. Geg.: F, = 600 N, F;r= 300 N, [=600 mm, a=200 mm, b=300 mm; ges. : FA, und Fe

y
t;.

~'
F, F,
8
!F, X
" r,
al
1 b F,.

s
"
2
100N
0 cl mF"'~

10 cm
bl ml=--
cm,

1.95 Kragträger
a) symbol mäßige Darstellung, b) Lageplan, kräftefrei gemacht, c) Kräfteplan
Achten Sie auf die richtige Schnittstelle SeilstrahliWirkungslinie der Kraft!

Grafische FA,= 250 N, Fe = 650 N


Lösung

Analytische Gleich gewichtsbedingungen


Lösung EFi~
<D i., =0 - keine Kraftwirkung in x-Richtung

EM!AI = 0) : Fe · l - F, · a-F;r (l + b)=O


@ ,.,

600 . 200 + 300 . 900


650 N
600

Beispiel1 .66 Ein Balken ist mit einer St recken last q=20 NI mm belastet (1.96a). 1=700 mm, a=400 mm. Gesucht wer-
den die Größen der Auflagerkräfte.
Die Strecken last hat ei nen rechteckigen Charakter, wie dies z. B. einer Schneeauflage bei gleichmäßiger
Verte il ung entspri cht. Auch das Eigengewicht eines Trägers kann als Strecke nlast aufgefasst werden .
Fq = q. a=20· 400=8000 N

y
q F, F,.
0
A 8 t;. F, x
a
.--J--.
al .~. F, Fq

0 IOOmm
mL= - -
cm,

" mF::~
IOOON

bl cl dl
1.96 Balken mit Strecken Iast. Die Ersatzkraft für die Streckenlast wird in deren Schwerpunkt ang reifend
angenommen
a) symbo lmä ßige Darstellung, b) Lageplan, kräftefrei gemacht, c) Seileck, d) Kräfteplan
1.4 Zerlegen und Zusammensetzen von Kräften 39

Beispiel 1.66 Zunächst wird die Resultierende der Strecken last Fq(=q· a) gebildet, dann die Strecken last durch sie
Grafische ersetzt. Die W irkungslin ie der Resu lti erenden Fq geht durch den Schwerpunkt der Streckenlast hindurch
Lösung 11.961.
Aus dem Kräfteplan 1.96d erhalten w ir FA=-5700 N, Fa = 2300 N .

Analytische Gleichgewichtsbed ingungen (1.96)


Lösung Q) EF,x = O- liefert keinen Betrag , we il auf den Ba lken nur die Lotrechte Fq wirkt.
iml

aus @ Fa = Fq2 ',a = 8000. 400 = 2286 N


1400
aus @ FA= Fq- Fa

FA= Fq ( 1-2/ = FQ- a)


2l-a 8 1000 - 5714N
2-' -= 000 · 1400

Anmerkung: Die Resultierende der Strecken last darf nur zum Berechnen derAuflagergrößen herangezo-
ge n werden, nicht für die Berechnung der Schnittgrößen (s. Abschn. 1.6).

Beispie l l .67 Ein Konstruktionse lem ent (Balken) ist mit einer dreieckförmigen Strecken last belastet (1.97; diese Bela-
stung kann z. B. durch Beaufschlagen eines Bauteil es mit Flüssigkeiten oder durch den vom W ind ge-
pressten Schnee auftreten). qm8x= 200 N/cm, l = 700 mm; ges.: FA und Fs.

Fq = ~ . qm"x . l = ~ . 20 Ni m m. 700 mm = 7000 N

A 8

100mm
mt=~

1000N
a) mF=~ bl
1.97 Balken mit dreieckförmiger Strecken last. Die Ersatzkraft wird im Schwe rpun kt der Strecken last
(l/3) angebracht
a) Lageplan, b) Lageplan mit eingeze ichneter Ersatzkraft, kräftefrei gemacht mit Seileck, cl Kräfte-
plan

Grafische
Lösung

Analytische G leichgewichtsbeding ungen


Lösung CD ,.,
EFix = 0-: liefert keinen Betrag, weil auf den Balken nur die lotrechte Kraft Fq wirkt

@ EFiy = Oi : FA + Fs- Fq= O


i .1

2 2
aus @ FA= '3Fq= '3 · 7000= 4667 N

aus @ Fa =Fq - FA =7000 - 4667=2333 N


40 Mech anik de r starren Körper (Statik)

Beispiel1 .68 Ein Träger ist mit Kräften von verschiedenste r Art und Ri chtung belastet (1.98): F, =600 N, F2 =300 N,
q= 15 N/cm,I=600 mm, I, =200 mm, 12 =300 mm, a=200 m m, b=300 mm, c= 100 mm , a= 60°.
Gesucht we rden di e Auflagerkräfte FA und Fs sowie der Winkel a A •
Fq= q · (b+ c)= 15 N/c m· 40 cm=600 N

t----I-'-------=:::~ x

2
3

1.98 Träger mit Kräften verschiedenster Art und Richtung


Der erste (oder letzte ) Seilstrah l muss du rch das zweiwertige lager hindurchgehen, wei l nur die-
se Stelle der Wirku ng sJi nie der Auflagerkraft bekannt ist

Grafische FA = 410 N, Fs = 1030 N, a= 51 °


Lösung
Analytische
Lösung
Q) EI)~
i. 1
= 0-: F2" - FA~ = 0

@ I F = Ot:
i. l
iy - F,- Fq - F2y+FAy+Fs= 0

aus Q) FA.. = F2,,= F2 · sin 60°= 300 . ~ Y3 =260 N


aus @ Fo = +[F,. a+ Fq '(I+C- b;C)+F2 ' sin 60° ·12+F2 · cos60 c • (1+1 ,)]

Fo = 6~[ 600 · 20+600 (60 + 10 - 30 ; 10 )+ 300 , ~ V3 ·30 +300 · ~ . (60 +201] = 1030 N
aus @ FAy = F, + Fq + F2y - Fo = 600 + 600+ 150 - 1030= 320 N

FA = YFl . +Fi. . - y 260 2


+3202 - 412 N
FA... 320
t an oA=-~-= 1 ,2307 oA= 50.9°
FA" 260

Aufgaben zu Abschnitt 1.1 bis 1.4


1. bis 6. Gesucht sind ana lytisch und grafisch die Größen
und Richtungen der Aufla gerreaktionen zu den
F
Bil dern 1.99 bi s 1.104.

1.100 geg. : F=3000N a = 100mm


q = 60 N/cm b= 300 mm
1.99 geg.: F= 4000 N q,=20 N/cm q2=50 N/cm 1= 500mm c=200 mm
1.4 Zerlegen und Zusammensetzen von Kräften 41

8. Eine Welle (1.106) ein es Kleinkraftwerkes trägt zwei Pel-

~
tonräder und ein Zahnrad f ür den Abtrieb. Wie groß
sind die Lagerkräfte in A und B?
~

F, F,

"'i 2-
161

1.101 geg .: F,= 3200N F2 = 4300N F3 =13500N

1. 106 Welle

F
., .,
9. Ein Fabrikschlot (1.107) hat einen pyramidenförmigen,
verjüngten Schacht bei einem Eigengewicht von
m=220 000 kg. Die maximal auftretende Wi n dkraft auf
IIIII I einer Seitenfläche beträgt bei Sturm q = 150 NJm 2 • Man
b , kann sich diese Kraft als Resultierende, 16,3 m von der
I---'-- I
Sohle entfernt wirksam, vorste ll en.
a) Wie groß ist die Windkraft?
b) Welche Kräfte wirken im Fundament (Sohle) des
1.102 geg.: F ~ 300 N a = 200 mm Schlotes?
q, = 90 NJcm b = 200 mm
q2= 60 NJcm c = 300 mm
I = 600 mm

350N 540N

t I !t
A B

1.9m 1,4m
4m

1.103

900N 400N lOOON 8000 N

A B
1.1 07 Fabrikschlot
O.4m'T O.5m O.6rn O,3tr O.7m
10. Welche max. Kräfte wi rken in den Ankersch rauben des
1.104 Drehkranes (1.108)' wenn ihr Abstand 1,5 m vom Zen -
trum ist und 12 Schrauben gleichmäßig am Umfang
7. Die Laufräder am Kopfende eines Laufkranes üben je verteilt sind.
einen Raddruck von 94000 N auf den Fahrbahnträger Hinweis: Das Moment im dreiwertigen Auflager muss
aus 11.105). Dieser ist in konstanten Abständen von 6 m im ungünstigsten Fall von 5 Schrauben übernommen
auf Säulen gelagert. werden.
Welche Druckkraft w ird auf das Fundament ausgeübt?

1.105 Laufräder eines Laufkrans

a) Welchen Auflagertyp stellen die Säu len A und 8 dar?


b) Zeichne die symbolmäßige Darstellung dieser Auf-
gabe!
c) Welche senkrechte Belastung übt der Laufkran in der
gezeichneten Stellung auf die Säulen A und 8 aus? 1.108 Drehkran
v

42 Mechanik der starren Körper (Statik)

11. bis 16. Zu bestimmen sind ana lytisch die Größen und
Richtungen der Auflagerreakt io nskräfte zu den
10m
Bildern 1.109 bis 1.114.

8 1- ~
~ ~
A

3200 ,./

~
0
0
S ~
~
0
0
HOOON
A-I f':
120000N !::: ~ 1.114 Sch iffsentladekran
/

1.109 Drehkran

17. Für das skizzierte Tragwerk sind die Auflagereakti -


Seil onskräfte und die Seilkraft zu berechnen. Gegeben:
m = 1000 kg, d = O, l m.
[

50" ::J

F,

Q,3m

1.110 Ausleger E
mg ~
o

q =2000N/m
A
O,3m
2m

1.1 15 Tragwerk

1.111 Abst ützung

18. Ein Boot m= 120 kg wi rd wie skizziert aus dem Was-


ser gehoben und das Seil in A festgeknotet.
a) Wie groß ist die Kraft, die auf A wirkt?
b) Wie groß sind die Kraft u. das Moment in B?
Unter welchem Winkel gegen die Horizontale wirkt Fa.

1.1 12 Dachträger

/ 6.4m 3m
~~ .<:-. 4.9m
~,:; /-%A m1=6,8t'
-" i
c"""i
----1
[:.../
mz =9.7 t
>K ~1-
O,9m
4,8m
m
,.5tl
1.113 Hallenkran 1.1'6 HubzuQ
1.4 Zerlegen und Zusammensetzen von Kräften 43

19. Die Schüttrinne eines Kohlenkippers (1.1 17) wird durch


zwei Ketten getragen.
F"
a) Welche Kräfte wirken in den Ketten? ""

~~==
b) Welche Kräfte w ir ken im Drehzapfen 0 und in den
Kettenbefestigungsäsen A und B7
A':
0- 1 1=40kN _ t2=20kN

A
T .1. .1
0,2m 0,2m

, ' 1.119 Bremshebel

:0
6700N 22 . Wie groß muss a gewählt werden, damit die Reaktions-
2100 kraft im Auflager B gleich 0 ist?

1.117 Schüttri nne

/
Seil

20. Ein Patient li egt in einem Krankenbett und belastet die-


ses mit FG =800 N. B
a) Wie groß ist der Druck auf die vorderen u. hinteren
Räder?
b) Wenn sich der Patient am Hebegalgen hochzieht, A
0,5m
verteilt sich die Belastung mit FG , = 500 N auf den He-
begalgen und FG2 = 300 N auf den unteren Teil des Bet-
tes.
Wie groß sind dann die Kräfte auf Vorder- u. Hin-
terräder?
c) Wie groß sin d die Kräfte und Momente im Hebe- 1.120 Stütze
ga lgen an den Ste ll en A und B?

23. Der Stromabnehmer einer Straßenbahn ist entspre-


ISO chend 1.121 ausgebi ldet. Die wirkenden Kräfte sind in
die Skizze eingetragen. Die Ankersta nge CD sichert die
symmetrische Bewegung der beiden Scheinhä lften, so
dass der Bügel sich nur senkrecht auf- und abbewegen
kann.
a) Welche Kräfte wirken im Gelenk B (FB~' FBy )?
b) Sind die Kräfte in B' gleich groß wie in B7

1. 118 Krankenbett

21. Ein Bremshebe l wird durch die bei den Kräfte F, =


40 kN und F2 = 20 kN belastet.
Wie groß sind die Reaktionskräfte im Auflager A und
die Kraft Fs , in der Bremsstange? 1.1 21 Stromabnehmer
v

44 Mechanik der starren Körper (Statik)

1.5 Schwerpunkt einfacher zusammengesetzter Gebilde

1.5.1 Körperschwerpunkt zweima lige Anwendung liefert zwei Schwerlinien,


deren Schnittpunkt der Schwerpunkt selbst ist.
Ein Körper besteht aus Masseteilchen, die v om Zw eckmäßigerweise wird man als Richtungen der
Schwerefeld der Erde angezogen werden (Ge- Schwerlinien Parallele zu den frei gewählten recht-
wichts- oder Schwerkraft) , Die Wi rkungs linien die- wink ligen Koordinatenachsen wählen. Grundsätz-
ser Teilgewichtskräfte sind als parallel anzusehen. li ch können jedoch beliebige Richtungen gew ählt
Ihre Resultierende geht durch den Schwerpunkt S. werden .
Hängt man einen Körper in seinem Schwerpunkt
auf oder lagert man ihn darin, bleibt er in jeder be-
liebigen Lage in Ruhe.

Der Schwerpunkt S ei nes Körpers ist der


Schnittpunkt allerWirkungslinien seiner Ge- ..... S
Schwerlinie 1

wichtskraft FG -'
Jede Gerade durch den Schwerpunkt ist ei- Schwerlinie 2
ne Schwerlinie, jede Ebene durch den
Schwerpunkt ein e Schwerebene.
I
Bei einem homogenen Körper hängt die Lage des Schwerünie 1
Schwerpunkts nicht vom Werkstoff, sondern nur 1.122 Ex perime ntelle Bestimmung des Schwe rpunkts
von der Gestalt des Körpers ab. Der Schwerpunkt
ist mithin ein geometri scher Punkt.
Die Definition des Schwerpunkts nutzt man bei seiner ex- y
perimentellen Bestimmung. So müssen z. B. bei de r Kon-
struktion der Laufschaufeln eines Strah ltriebwerks die ver-
wölbten Schaufelprofi le so übereinander gelagert werden,
dass all e Schwerpunkte auf einer radialen Linie liegen .
(Die Fliehkraft beansprucht damit die bei hoher Tempe-
ratur laufenden Schaufe ln nur auf Zug und nicht gleich-
ze itig auch auf Biegung.) Der Konstrukteur bildet seine
Schaufelschnitte z. B. aus Karton und hängt sie an einem
Faden zweimal zur Festlegung der Körperschwerlinien auf. z
Der Schnittpunkt dieser Schwerlinien liefert den Schwer-
punkt (1.122)
Die rechnerische Schwerpunkterm ittlu ng ge-
schieht nach dem Satz vom statischen Moment
(Summe der statischen Momente der Teilkräf- 1.123 Rechnerische Erm ittlung des Schw erpunkts eines
te = statisches Moment der Resultierenden ). Die Körpers

Be ispiel 1.69 Gegeben ist ein Körper nach Bild 1,123. Gesucht werden die Schwerpunktkoordinaten xs • Ys' Zs in Bezug
zum gezeichneten Koordinatensystem .
Lösung Statisches Moment um die z-Achse
M.= FG • xs= F, · x,+ F~· x2 + ··Fjxj+· ··Fn • X n oder allg emein:

o 0
ElF X j) l:(F
1. 1"
Xs = --0--
1. 1
~ --
"
~--
Xl )
x, I x, IF, GI. 11 .141
l: F1
,., G cm cm N

,.,i; (F y;l
Ys =--
o--
1•
GI. 11.151
~ F;
,.,
1.5 Schw erpunkt einfacher zusammengesetzter Gebilde 45
Beispiel 1.69 Statisches Moment um die y-Achse analog
,
Fortsetzung E (F1xl)
i. 1
My= FG · xs= F, ·x,+ F2 · X2+ ··Fjx j+ ···Fn ,xn Xs= - ,- -
EF,
i.'

,
!: (F; . ZI)
,.,
Zs=--,-- GI. 11.161
EF,
..
,
Statisches Moment um die x-Achse ana log
M,,= FG · zs= F,· z,+ F2 · Z2 + ··F1zj + ··F,, · Zn ..
,E IF,z,1
Zs= - ,- -
E F,
i."
..
,EI F,V,I
Vs=-,--
E F,
i.'
Fa wurde in den Gleichungen st et s als Resultie- beschleunigung 9 als Konstante vor die Summa-

rende (ft) betrachtet. Gleichzeitig kan n Fa aber tion setzen und dann kürzen, könne n wi r den
Schwerpunkt auch aus den Massen erm itteln.
auch du rch m . 9 ersetzt werde n. Da w ir die Erd- Die Schwerpunktslage einfacher Körper zeigt Ta-
be ll e 1.124.

Tabe lle 1.1 24 Schwerpunktslage einfacher Körper

gerader Kegelstumpf Kugelabschnitt


h Ff + 2 Rr+ 3 r 3 12 R-hl'
V.= 4' · Ff+ Rr+r V·~ 4 · 3R h

Halbkuge l
h 3·R
Y.= 4'· 8

gerade, sc hi efe Pyramid e

V.= h/4
Keil
h 8,+82
V.= '2· 2 a, + a,

ge rader, schi ef er Kegel

~
. ""
Y. = h/4 Kugelausschnitt
V. 3 · 12R- hl
S ·
8
-~ ' ... ~

abgeschrägter ge rader Kreiszylinder


Ff ta n a

~
~:J
1 Rot ationsparabolo id
X.= '4' - -h- - .... h

h
, s ~J V.='3
V.=4' ' ...t, ... '.

~. ~xr
46 Mechanik der starren Körper (Statik)

1.5.2 Flächenschwerpunkt Das statische Moment um eine (beliebige) Achse


ist dann
Rechnerische Ermittlung. Man denkt sich die
Fläche gleichmäßig mit Masse bedeckt, z. B. Blech Aspgx. ~
" IA,spgx,1~spg E" IA,· x,l
E
i_ I ;= 1
mit konstanter Dicke. Die Gewichtskräfte sind dann
den Flächeninhalten proportional (1.1 25).

GI. 11.181

z
"
,~,IA,· y,)
ys GI. 11.19)
1~1A;

A; = Teilfläche
r A = Gesamtfläche
5 = Dicke (des Bleches)
p = Dichte (g riech. rhol
Xf, YI = Schwerpunktskoordinaten der Teilfläche
X a , y.= Schwerpunktskoordinaten der Gesamt-
x fläche

1.125 Rechnerische Ermittlung des Schwerpunkts einer


Der Gesamtschwerpunkt zweier Körper
Fläche
liegt auf der Verbindungsstrecke der bei den
Einzelschwerpunkte und teilt diese im um-
"
FG~ EF, ~ m·g~V·p·g gekehrten Verhä ltnis ihrer Gewichtskräfte.
;"' ,
Jede Symmetrielinie (Achse) bzw. jede Sym -
(Vo lumen· Dichte · Erdbeschleunigung) =Aspg metrieebene eines homogenen Körpers ist
zug leich Schwerlinie bzw. Schwerebene.
GI. 11.171

Beispiel 1.70 Gesucht werden die Schwerpunktskoordinaten Xs und Y. des Rechtecks 1.126.

r r
~I
t
~

'"
x x
~ .1!,~
b
a) b)~

1 .126 Rechnen sche Erm ittlung des Schwerpunkts eines Rechtecks

Lösung Wir legen das Rechteck in den ersten Quadranten eines rec htwinkligen Koordinatensystems und zerle-
gen es in 10 Flächenstreifen gleicher Höhe (1.1 26). Dann ist

n
EIA,y,) b~(O,95
10 h+O,85 h+O,75 h+O,65h+ "' 0,05h)
V. = ~ = ---'-'--- -- - - - - ; : -- - -- - --
EA, 10 . h .b
i_ I 10
bh2 5 h
Y·= 'Ohb="2
Nun zerlegen wi r das Rechteck in 10 gleiche Flächenstreifen gleicher Breite (1.126b) und erhalten
1.5 Schwerpunkt einfacher zusammengesetzter Gebilde 47

Beispiel 1.70
Fortsetzung h . hIO,05b+O,15b+O,25 b + ···O,95 bl
E(Axl) 10
xs = ~ = -"'------;c-------
l:A, 10 . ~.h
i_' 10
b 2 h·5 b
x S =10bh=2'

Je mehr Teilflächen man bildet, umso "richtiger" wird die Annahme, der Schwerpunkt der Teilflächen
liegt in ihrer Mitte.

Die Schwerpunkte einfacher Flächen zeigt Tabe l- mit negativen Vorzeichen versieht. Grundsätzlich
le 1,127. könnten die Koordinatenachsen wi llkürlich gewählt
Den SChwerpunkt zusammengesetzter Flächen werden, jedoch ist die Drehrichtung der Momen-
findet man durch Ansatz des statischen Moments. te bei der Vorzeichengebung zu beachten. Wenn
Die gesamte Fläche wird in einfache geometrische man dann nicht vorhandene Flächenteile zu
Flächen unterteilt, deren Schwerpunktslage be- berücksichtigen hat, ist die Vorzeichengebung
kannt ist (s. Tab. 1.127). Zweckmäßigerweise legt schwieriger.
man die gesamte Fläche wieder in den ersten Qua- Aus den Abmessungen berechnet man die
dranten eines kartesischen Koordinatensystems. Teilflächen, ihre Schwerpunktabstände x von der
Nicht vorhandene Fl ächenteile werden berück- y-Achse und y von der x-Achse sowie die Ge-
sichtigt, indem man den Momentenansatz hierfür samtfläche.

Tabelle 1.127 Schwerpunktslage einfacher Flächen


Dreieck Trapez b
h h(a+2b)
Ys= '3 Ys 3(a+ b)

. . 2 sin a x,
Kreisausschn itt xs = - r - _- a
3 Ci
4·(
Halbkreis x. =~ -0,424r Parallelogramm
h
Y'~ 2
Viertelkreis Xs = 4. v'2 . r _ 0,6 r
3"
Kreisringausschnitt
2 r.-rj3 sin a
Kreisabschnitt Y·~ 3·r..-",·~
2 sin 3 a
r
x s ='3 . a-sin a · cos Ci

y
Parabelfläche y

Parabelfläche
y
b xs= ~b b
4
xs= ~b 3 -

.-:r - ~~
ys=- h
8
10 ,{ ~

Ys= ~h .-: ./
5 x
x
~ ~
48 Mechanik der starren Körper (Statik)

Beispiel 1.71 Gesucht wird der Schwerpunkt der zusammengesetzten Fläche 1.128a.

Y
Y f--!'L
~

~ ."
21 ,
,I "" ~~50!!Im
cm bl cl

1.128 Zusammengesetzte Fläche (a), Flächenteilung nach Lösung 1 (b) und 2 (cl

Lösung 1 11.128bl.
A, =25· 12 =300 cm z x,= 6cm Y, = 12,5 cm
A z = 18 · 8 = 144 cm z xz=2 1 cm Yz= 4 cm
A 3 = 20·10 = 200 cm 2 xl=35 cm Yl= 10cm

A = A, +Az+A3 =644 cm 2
Mit Hi lfe der GI. (1.18) erhalten wir
300 cm 2 • 6 cm+ 144 cm z . 21 cm + 200 cm z . 35 cm _ 18.36 cm
644 cm z
GI. (1.19) liefert uns
A ,y,+ A z Y2+ A3Y3 300 cm 2 • 12,5 cm + 144 cm 2 • 4 cm +200 cm 2 • 10 cm
Y. 9,82 cm
A 644 cm 2

Lösung 2 11.128cl.
A 4 =40·25 = 1 000 cm z x4=20 cm Y4=12,5cm
As = 18·17 306 cm z x~=21 cm Ya= 16,5 cm
A 8 = 10 · 5 50 cm 2 x8= 35 cm Y8= 22,5 cm

A=A4 -A, -A8 =644 cm 2


Man kann auch vorerst eine größere Fläche als die tatsächliche annehmen und von ihr überzählige Flächen-
teile abziehen. Dies geschieht, indem diese Anteile in den Gleichungen (1.18) und (1. 19) mit negativen
Vorze iche n versehen werden .
1000·20-306·21-50·35
18,36 cm
644
1000 · 12,5-306 · 16,5-50·22,5 9.82 cm
644

BeispieI1 .72 Gesucht wird der Schwerpunkt einer Fenstergummidichtung (1.129)

y
y

Al *$1
x x cJ' "1f----------'"""'---::- 1
bJ -+-----'---'-"'--~

1.129 Fenstergummidichtung (a), Fäche nteil ung nach Lösung 1 (bI und 2 {cl
1.5 Schwerpunkt einfach er zusammengesetzter Gebilde 49

Lösung 1 A, =40 · 9 = 360 mm 2 x,=20 mm V,= 4,5 m m


, ., 2,5' . 1T ~ 245,4 mm'
A 2 ='2 x2=45,3 m m V2= '2,5 mm

Ag•• = A,+A 2 =605,4 mm 2


,
E(A,x,)
x.
,". 360 ·20+245,4·45,3
30,26 mm - 30 m m
A.•• 605,4

360 · 4,5+ 245,4 ·12,5


7,74 mm-8 mm
605,4
Lösung 2 A , = 25·40 = 1000 mm 2 x ,=20 mm y,=12,5mm
A2 = 245,4 mm 2 x2=45,3 mm V2 = 12,5 mm
- A 3 = - 16·40 = - 640 mm 2 x3=20 mm Y3= 17 mm

A g".= A ,+ A 2 - A,3= 605,4 mm 2


,
E(A lx,)
x _ _'"_' _ _ _ A,x, + A 2 X2- A,3X3 1000 · 20 +245,4·45,3 - 640·20
30,26 mm - 30 mm
. - Ag.. - Ag"s 605,4
,
/.!:IA,
, V,I A , V, + A 2V2- A,3V3 1000·12 ,5 + 245,4·12,5 - 640 · 17
y. = 7,74mm-8mm
Ag". Ag... 605,4
Die Ergebnisse der l ösu ngen 1 und 2 sind, w ie zu erwarten , gleich. Der rechnerische Aufwand bei der
l ösu ng 2 ist jedoch 50% höher als bei lösu ng , .

Beispiel 1.73 Gesucht wi rd der Schwerpunkt des Papierdrachens 1.130.


Lösung Da Symmetrieachsen stets Schwerlinien sind, legt man zweckmäßige rweise eine Achse (x-Achse) in die
Symmetrieachse. Dam it entfällt die Berech nun g des v.-Abstands. Oie Rechnung vereinfacht sich weite r,
wenn man die zweite Achse (y-Achse ) durch den Schwerpunkt ei ner Teilfläche legt.

• b

Symmetrieac~ ~
~ ~'i~ ..:: f--.- ,
tv
.

~
Schwerlinir

I, ~Lß

~13 1.130
I Zusammengesetzte Fläche aus zwei Dreiecken
~ ", (Drachen )
a=6 dm, b=3 dm, c=6 dm

A, =.! . a · c= .! . 6 . 6 = 18 dm 2
x ,= o
2 2
A 2 =.!· b· c=.!. 3·6= 9 dm 2
2 2

A· x. =A,. x,+A 2 • x 2 , dm

Mit dem Merksatz von S. 46 lässt sich der Schwerpunkt auch so finden :

l=!b.+ h 2 =!+E=§'+~= 3dm


333333
A,:A2=la :I, =(l-[,) I,
A, ·I, = A 2 ·{-A2 ·1 ,
(A, + A 2 ) ·1 , =A2 ·1
50 Mechanik der starren Körper (Statik)

Beispiel 1.74 Gesucht wird der Schwerpunkt eines aus Normwalzprofil en zusammengesetzten Konstruktionselements
(1 .131 ).
Lösung Zweckmäßig erwe ise geht man bei umfangre ichen zusammeng esetzten Flächen sch rittweise in Tabel-
lenform vor (Abmessungen der Profile s. Tabellen im Anhang) .

Tabelle zur analyti sche n Lös ung


y
360 ; x, y, A, n xlA Vi AI
75
mm mm mm mm '

1 125,1 515 3220 1 402822 1658300


2 ± 122,6 377,4 1230 2 0 928404
3 0 407,5 5400 1 0 2200500
4 ± 92,5 200 6000 2 0 2400000
5 0 - 20, 1 3220 1 0 - 64722

~ ~ 26300 ~ ~402822 ~ ~ 7122482

1.131 Konstruktionselement aus Normprofilen,


kon stru ktive Anordnung


iE(A,x,) 402822 7122482
Xs = ~ Ai = 26300 = 15,3mm 26300
270,8mm
i. I

Grafische Ermittlung
• b
Schwerpunkt des Dreiecks (1.132). Man kon strui ert
die Seitensymmetrale und zieht eine Gerade zur
gegenüberliegenden Ecke des Dreiecks. Di ese Ge -
rade bildet eine Schwerlinie. Bei einer zweiten Sei-
te verfä hrt man ebenso und erhält mit dem Schnitt-
pu nkt der beiden Schwerl inien den Schwerpunkt. b
Di eser liegt auf h /3.
1.133 Grafische Ermittl ung des Schwe rpunkts eines Tra-
pezes

Schwerpunkt zusammengesetzter Flächen (1.134).


Wie bei der rechnerischen Lösung w ird der Satz
vom statischen Moment (hier in Form des 5eil-

})
1.132 Grafische Erm ittl ung des Schwe rpunkts eines
Dreiecks
"I I
Schwerpunkt des Trapezes (1.133). Zunäch st kon -
struieren wir die 5treckensymmetrale der bei den
parallelen Seiten und verbinden die gefundenen
,.
Punkte durch eine Gerad e. An den bei den paral le- "
~I
len Seiten tragen wir die jewei ls gegenüberlie -
gende Seite rechts (oder li nks) und lin ks (oder
rechts) auf. Diese Punkte verbinden w ir m it einer so
Geraden. Sie schneidet die zuvor ermittelte Gera-
de im Schwerpu nkt. 1. 134 Z-Profil aus Aluminium
1.5 Schwerpunkt einfacher zusammengesetzter Gebilde 51

eckverfahrens) herangezogen. Wir bestimmen die Schwerpu nkt. Di e gewählten Richtungen müssen
Lage der Resultierenden. Der Schnittpunkt zweier hierbei nicht rechtwinklig aufeinander sein. Ihre
Wirkungslinien von Resultierenden ergibt den Lage ist beliebig wä hlbar.

Beispiel 1.75 Gesucht w ird der Schwerpunkt für das Z-Profi I1.1 34.
Lösung Bei der Suche nach dem Schwer punkt nutzen w ir die Überlegungen des rechnerischen Verfahrens und
trage n bei der Bildung des Kraftecks maßstäblich die Flächen auf. Zweckmäßigerweise ist das gewählte
(n icht erforderliche, x-y-)Koordinatensystem rechtwinklig (1.135).
Die gesamte Fläche w ird in einfache Flächen unterg li edert, deren Schwerpunktslage wir kennen . So er-
h alten w ir
A,= 3cm 2 x s = O,95 cm
A 2 = 5 cm 2 Ys= 2,OO cm
A 3 = 10 cm 2
Zur Kontrolle sei hier auch die ana lytische Lösung angegeben

A = 18cm 2 x, = - 1 cm Y, =6, 5 cm
X2= 0 cm Y2=3,5 cm
x3 = 2 cm Y3=O cm
A· x,,= A,x,+A2 x 2+A3 x 3
3 3
x, A,x,+ A3 X3 - 3cm +20cm = O,94cm
A 18 cm 2
A· Ys=A, y,+ A 2Y2+ A3Y3
A,Yl+ A 2Y2 19,5 cm 3 + 17,5 cm 3 - 206
Ys A 18 cm2 - , cm

y y yr
A,
?
I ~
A,
o
,I / U200 ~
i,f
, I --j ~
.. .t="'"-'-._. '--.- ---'Vk.
"
\
x

It
I'U200

I A, A, A, 4. A, A A,

1.135 Z-Profil , grafische Schwerpunktermittlung 1.136 Konstrukti onselement aus Normprofilen, grafi-
sche Schwerpu nktermittlung
52 Mechan ik der starren Körper (Statik)

Beispiell .76 Gesucht w ird der Schwe rpunkt des aus mehreren Normprofilen zusammengesetzten Konstruktionsele-
m ents 1.131.
Lösung (1 .136) Die Größe de r Fläche und die relative Lag e der Einzelschwe rpunkte w ird einem Technischen Hand-
buch bzw. der ÖNORM M 326 1, M 3263 usw. (DIN 1024, 1025 bzw. den Tabe lle n im A nhang) entnommen.
Durch Bildung des Sei lecks fü r zwei bel iebige Richtungen ergibt sich als Sch nittpunkt der Wi rkungslin ien
der Resu lt ierenden der Schwerpunkt.
A, 32,2 cm 2 X, = 12,51 cm Y, = 51,5 cm
A, 12,3 cm 2 x2=± 12,26cm Y2= 37,74 cm
A, 54 cm' X3= 0 Y3= 40,75 cm
A. 60 cm' X4 = ± 9,25 cm Y4= 20,00 cm
A, 32,2 cm 2 Xs= 0 Ys = - 2,01 cm
x. = 15mm Ys= 270 mm

Di e grafische Ermittlung des Flä chen -


schwerpunkts mit dem Seileckverfahren
ka nn analog für Körper und Linien ange-
we ndet werde n. Wesentlich ist dabei, dass
die Körper, Fl ächen bzw. Linien homogene
Struktur aufweisen.

1.5.3 Linienschwerpunkt Die Schwerpunktslage einfacher Linien zeigt Ta -


bell e 1.138.
In Fortsetzu ng des Übergangs vom Körper zur
Fl äche denkt man sich eine Linie gleich mä ßig mit Tabelle 1.138 Schwerpunktslage einfacher linien
Masse bedeckt (materie ll e Linie) . Zum Beispiel ei -
nen Draht m it konstantem Querschnitt bzw. einen
schla nken Stab mit konstan tem Querschnitt. Zur
Bil dung der statischen M omen te können wir die
Gewichtskräfte durch Längen ersetzen (1.137).
Kreisbogen

xs
r · sin a
=- -_-
• etJ
gerade Strecke
,
1. ='2 ·1

Vierte lkreisbogen
I, I"

~
A , x. = -
2 1'2. r
-=.0,9· r
" "
ISi Halbkreisbogen
2r
x. =-=. 0,637· r
"
1.137 Linienschwerpunkt

FG ·ls =F, ls l+F2Is2 +,,·Filsi+ .. ·Fn ·'Sn beliebiger, sehr flacher Bogen
oder allgemein: 2h
"
FG ~m.g~p Vg ~p AIg ~ r; F;~p Agr; " I; xS =3
;= 1 ;= 1

d en n F;~p AgI ,
Bei zusammengesetzten Linien wird der gesamte
pAI gis ~ pAgll, 151 + I, 15 , + ···1; 15 ; +. ··1" 15 "1 Lini enzug in einfache geometrische Lini en unter-
i ·ls=i,Ls l+L2Is2 +"·{IISi+ "·Lnlsn tei lt, deren Schwerpunktslage bekannt ist (s. Tab.
1.1381.
In der Praxis ist die Kenn tni s des Lini enschwer-
GI. 11.201 punkts z. B. für die örtlich ric htige Ei nleitung der
Stanzkraft bei (Li nien-)Schnittwerkzeugen vo n Be-
deutung.
1.5 Schwerpunkt einfacher zusammengesetzter Gebilde 53

Beispiell .77 Gesucht wird der Schwerpunkt des Linienzugs 1.139. I, =40 mm, 1 ~ =32 mm, a = 10 mm
Lösung I, 40 mm
I, 32 mm

l=l,+l ~+ ' 3 = 109,7 mm y


,
x , =Zl, =20 mm y,=o r=12 mm
,
Y2= Z'2= 16 mm

x 3= 1,+0,637r=47,6 mm Y3= r=12mm


lxs = I, x, + l2X2 + 13 X 3

Beispiel1 .78 Gesucht wird der Schwerpunkt des Linienzuges 1.140. I, =36 mm, 12 = 15 mm, 13= 39 mm (Die Ausrun-
dungen werden vernachlässigt).
Lösung x,=18 mm, x 2 = 0 mm, x 3 = 18 mm
y
y,= O mm, Y2= 7,5 mm, Y3= 7,5 mm
,
,t ,ui Xi) 36· 18+39·18
x" = ---r;;::- = 90 15mm
,
,.~ ,(/i Y,) 15 . 7,5 + 39 75
='
Ys = ---r;;::- = -",---,-",,=,,---'
90 4,5 mm
I, J x

1.140 Schnittwerkzeug

1.5.4 Standsicherheit, Gleichgewichts- Stabiles Gleichgewicht herrscht, wenn bei einer


lage Lageänderu ng der SChwerpunkt des Körpers ge-
hoben wird. Dabei entsteht ein rückstellendes Mo-
Die Standsicherheit oder Sicherheit lJ gegen Kip- ment, das den Körper in sei ne Ausgangs lage
pen hängt mit der Art des Gleichgewichts zusam- zurückfal len lässt (1.141) .
men. Man unterscheidet stabi les, labiles und in -
differentes Gleichgewicht. Labiles Gleichgewicht liegt vor, wenn bei einer La-
geänderung der Schwerpunkt des Körpers gesenkt

1
I ,
I '
1 '
1
--1\-
1
1
1
1
I

.
'

\
, 1 I '
I .
I
!
1
1
I, '/
I
Lf _ /+---, E
.i-
G

-+-
1.141 Stabiles Gleichgewicht 1.142 Labiles Gleichgewicht
(

54 Mechanik der starren Körper (Statik)

m m

J /

a) b K;ppkante b)

1.143 Indifferentes Gleichgewicht 1.144 Standsicherheit

wird. Dabei entsteht ein Moment, das die Ver- Bedenken wir, dass die einzelnen Kräfte die Re-
größerung der Lag eä nderung begünstigt (1.142). sultierenden mehrerer Kräfte sein können, ergibt
sich als Folgerung:
Indifferentes Gleichgewicht herrscht. wenn bei ei -
ner Lageänderung der Schwerpu nkt des Körpers
Ein Körper ist standsicher, wenn die Summe
weder gehoben noch gesenkt wird. Der Körper
der rücksteilenden Momente (EMRü ) größer
bleibt in seiner Lage, die potentielle En ergie ver-
ist als die Summe der Kippmomente (EM,d.
ändert sich nicht 11.143).
· h er h elt
5 tan dSIC · EM
vs=
R
- -, > 1 GI. 11.21)
• Versuch 1.1 Wir stellen einen Holzquader auf eine EMK
ebene Unterlage und lassen an eine r Seite eine Kraft
F wirken (1,144). Der Quader bleibt in seiner ur- "s
sprü nglichen Lage. Vergröße rn wir die Kraft, beginnt
der Körper plötzlich um eine Kante (Kip pkante) zu kip-
pen.
Di e Zuordnung zu den Rü ckste ll - oder Kipp -
• Versuch 1.2 Wir verändern den Angriffspunkt der
momenten geschieht durch Lag ebeurtei lun g der
Kraft na ch Bi ld 1.144 und erkennen, dass auch eine
noch so große Krah den Quader nicht zum Kippen Wirkungslinien in Bezug auf die (mögliche) Kipp-
bringt. kante.

Beispiel 1.79 Ein geländegängiges Fahrzeug fährt durch


ei nen steil ansteigenden Wald (1.145).
geg .: m= 1200 kg, a=800 mm, b= 1500
mm , c=2400 mm
ges.: Bei welchem Neigungswinkel a soll
das Anzeigeinstrument am Armaturen-
brett den "roten " Bereich anzeigen, wenn
die Standsicherheit Vs = 1,2 gegen Kippen
beträgt?
l:MRr. m· g. (c-b)· cos a
Lösung
Vs l:MK m. g . a. sin a
(2400 mm-1500 mm)· cos a
v, = 1,2
800 mm · sin a

900mm
tan er
800 mm . 1.2
Folgerung Für die Steigfähigkeit eines Fahrzeugs mit
Bezug auf das mögliche Kippen ist nicht
das Fahrzeuggewicht von Bedeutung ,
sondern der Radstand und die Lage des
Schwerpunkts. 1.145 Fahrzeug im Gelände
1.5 Schwerpunkt einfacher zusammengesetzter Gebilde 55

Beispiell .80 Eine Werkzeugmaschine ist für den Schiffs-


transport in einem kistenähnlichen Ver-
schlag verpackt (1.1461. Welche Quernei-
gung darf beim Tran sport zum Sch iff ma-
xima l auftreten, damit gerade kein Kippen
auftritt? Die Kiste ist auf der Transport-
fläche nicht verankert, aber gegen Verrut-
schen durch Holzklötze gesichert. Die wirk-
same Reibung zwischen Holzklötzen und
Kiste ist zu vernach lässigen.
Lösung Kippen tritt auf, wenn die W irkungslinie
der Gewichtskraft kein rückstellendes Mo-
ment gegenüber der Kippkante erzeugt. AI-
so
a
tan a=~= 2000 =0,444
h 4500
2
Achtung Das Fahrzeug kippt bei den gegebenen Ab-
messungen, wenn das Gewicht der Werk-
zeugmasch ine und der Kiste deutlich 1.146 Beladener Lkw bei Querneigung
größer als jenes des Lkw ist, schon vorher! Kiste: h=4500 mm, a = 2000 mm

1.5.5 Pappus-Guldin'sche Regeln


Oberfläche einer Drehfläche. Dreht sich eine ebene
Kurve um eine in ihrer Ebene liegende Achse y y
(Drehachse), beschreibt sie eine Drehfläche (Rotati-
onsfläche). Jeder Punkt der Kurve beschreibt dabei x
einen Kreisbogen (1.147). Daraus ergibt sich die Pap-
pus-Guldin'sche Oberflächenregel (Pappus von Ale·
,------
I
------- ~I

xandria, -300; Paul Habakuk Guldin , 1577-1643). ,/


,, •
I
Die Oberfläche A einer Drehfläche ist gleich ,I
L ___ ___ ___ _

dem Produkt aus der Länge I des erzeugen-


den Kurvenstücks und dem Weg seines
SChwerpunkts S. x
x.
A
GI. (1.22)
1.147 Oberfläche einer Drehfläche
m'

Diese Gleichung lässt sich leicht herleiten. Nach Bild 1.147


erzeugt ei n Lini enstück öl bei Drehung eine Teilfläche
LlA = ßt . TI . 2 x. Die Summe dieser Teilflächen ergibt die
gesamte Oberfläche y
r
A =l:ßA=l:(ßl· 2· 1T x) =21TE(ßl· x)
Aus GI. 11.20) ist bekannt, dass E (ßt x) gleich I Xs ist. Da
sich hiermit schnell die Oberfläche eines Drehkörpers --- ----

~~
(-fläche, Rotationsfläche) ermitteln lässt, kann auch der
Schwerpunkt einer be liebigen Kurve festgelegt werden,
wenn man die Größe der Rotationsfläche und die Länge x
des rotierenden Kurvenstücks kennt. I~

~
A --
x s =2;;t
0(=45°
r=3cm
Beispiel 1.81 Ein Viertelkreisbogen rotiert um die y-Ach-
se (1.148). Wie groß ist die Oberfläche des 1.148 Rotierender Viertelkreisbogen
entstehenden Rotationskörpers? a=45°, r=3 cm
56 Mechanik der starren Körper (Statik)

Lösung Der Schwerpunktsabstand des Viertelkrei-


ses ist nach Tab. 1.138 xs:::O,9 r. Als Ober-
fläc he ergibt sich somit y
A =2 1T x s l = 27r 0,9 r2 ra
= 41'1' 0,9 r ~ = O,91T 2 r=79,9 cm 2
4

Beispiel 1.82 Gesucht wird der Schwerpunkt des Ha lb-


kre ises 1,149. x
Lösung Die Obetiläche einer Kugel beträgt
A=4'IT' r, also
2 1T x s f=471'r r=3 cm
xs (7r = 2r
2,
Xs = - == 0,637 r= 0,637 . 3 = 1,91 1 cm
1.149 Schwerpu nkt eines Halbkreises mit r=3 cm
"
Volumen einer Drehfläche. Dreht sich eine ebe-
ne Fläche A um eine in ihrer Ebene liegende, nicht
schneidende Achse y , beschreibt sie einen Dreh-
körper. Jeder Punkt der Fläche beschreibt dabei
einen Kreisbogen (1.150). Damit erhalten wir das
Pappus-Guldin'sche Volumengesetz.
y

Das Volumen Veines Drehkörpers ist gleich


dem Produkt aus der erzeugenden Fläch e A
und dem Weg ihres SChwerpunkts.
V A
GI. (1.231
m' m'

x, x
Die Herl eitung ist äh nlich wie zur Oberflächen rege l. Nach
Bild 1.150 erzeugt eine Teilfläche ßA bei Drehung ein Ring- x
volumen ßV= ßA· 2'ITx. Die Summe dieser Teilvolum i-
na ergibt das gesamte Vo lumen
V ~ Ell V~E IllA2" xl ~ 2"E IllAxl 1.150 Vo lume n einer Drehfläche
Aus GI. (1.18) ist bekannt. dass L (ßAx) gleich Axs ist.
Be i bekanntem Vol umen und der es erzeugenden Fläche
eines Drehkörpers lässt sich der Schwerpunkt dieser
Fläche ermitteln:
V
x S = 27rA

Beispiell .S3 Gesucht wird die Masse des Kunststoff-


O-Rings 1.15 1 (p= 1,01 g/c m 3 ).

Lösung m=Vp=2-rrxs Ap=2-rrRfl-rrp


=2-rr · 4.1,1 2 . -rr . 1,0 1 :::: 96,5 9

Mit Hilfe der beiden Pappus-Guldin 'schen Regeln


können wir auch Teile eines Drehkörpersermitteln.
Führt die erzeugende Kurve oder Fläche keine Ro -
tation vo n 360° um die y-Achse aus, sondern nur
um den Winkel a, sind die Gleichungen (1.22) und
(1.23) mit dem Wert aO/360° zu multiplizieren. 1.151 Dichtungsring mit R= 40 mm, r= 11 mm
1.5 Schwerpunkt einfacher zusammengesetzter Gebilde 57

Bei spiel l .83 Gesucht ist das Volumen des Körpers


1.152.
Lösung Zuerst ist der Schwerpunkt und die Fläche
der rotierenden Fläche zu ermitteln:
x
xs=20+ 16,67 =36,67 mm (S-Punkt der
h 1
ß-Fläche liegt auf "3 d. h. (70 - 20)'3
=16,67 mm
1
A=(60· 501'2 = 1500 mm 2

V=21T' Xs ' A=21T· 36,67·1500 1.152 Stopfen


=345575 mm 3 =345 cm 3

Beispiel 1.84 Gesucht ist die Masse des Stahlkörpers 1.153.

YI
\0150 A,

x
aJ bJ
1.153 Stah lkörper

Lösung Der Schwerpunkt der rotierenden Fläche ist aus den Einze lschwerpunkten entsprechend Abschn . 1.5.2
zu ermitteln (1.153ai.
A ,= 45·30 1350 mm 2 x,=22,5 mm 111498
A 2= 75·30 2250 mm 2 x2=37,5 mm Xs= 3600 = 30,97 mm

= -706,9 mm 2

x 4 =57,7 mm m= V· p=21T' x ,, ' A gos. · P


=2 '1T' 30,97.3600.7,85.10- 6
2
Agos.= A,+A2-A3+A4= 3600 mm ~ 5. 5 kg

Aufgaben zu Abschnitt 1.5


1. bis 15. Gesucht werden grafi sch und analytisch die Schwerpunkts koordinaten der Flächen 1.1 54 bis 1.168.

y Y 10 Y

60 - 20 30

~
N
0 0
~

" / ~

~
~

x 80 I" x
~
x

1.154 Blechabschn itt 1.155 L-Profil 1.156 Dichtlippe


v
58 Mechanik der starren Körper (Statik)

y!
~ y
~

! Kl Cl
I I-
x

•x
~ ~

x
~
3Jl

1. 157 Formblech 1. 158 Kastenprofil 1.159 Le istenprofil

Yl----",40'---I
10 4
19 5
;-

" !<:
~

1---- f;f"!
Lrt x
I x x
W'
1.160 Dichtteistenprofil 1.161 Abschlussprofil 1.162 Konstruktionsprofil

y
10 ~

YT--_----'2"-S_ _., x
16
m
N

x I
25

'5
x
4
A
1, 163 Leistenprofil 1.164 Konstruktionsprofil 1.165 Konstruktionsprofil

y
Yt
~

+-~
d
~~
x
. 4>15

a I 50
x
1.166 Schnittgeometrie eines 1.167 a=10,Ocm d=6,Ocm 1.168 Lasche
Stanzwerkzeugs b= 4,9 cm e=9, 1 cm
c = 4,0 cm
1.5 Schwerpunkt einfacher zusammengesetzter Gebilde 59

16. bis 20. Gesucht werden grafisch und analytisch die Schwerpunktskoordinaten der Linienzüge (Umfangsschwerpunkt)
1.169 bis 1.173.

y y

x
1----;::7---;- x
6

246
x

1.169 Stützbügel 1.170 Sicheru ngsstift 1.171 Konstruktionsprofi l

y
y
24 36
l)

x 1.173 Unienzug PI P2 P3 P4
1S l)
PI (2,4); P2 (6,8); P3 (14,0); P4 (2,0)
1.172 Konstruktionsprofil
22. bis 24. Gesucht sind analytisch die Schwerpunktsko-
ordinaten der Konstruktionselemente 1.175 bis
1.177 für ein Fachwerk.
21. Gesucht wird der Schwerpunktsabstand Xs des Kon-
so lkrans 1.174 von der Wand. y [ 200
DlN 1026 160 [ 160
DIN 1026
~
Y
SI

y d. I~
1000 5000
§:i
I. ~
0
~
N
I _~ 130x 65 1110
DIN 1029

- - ~
x
x
2xL60xS 1.175 Fachwerkquer- 1.176 Fachwerkquer-
ITI schnitt schnitt

y
-
.----------.
JIl
L1201112
DIN 1028
§
i
x

1.174 Konsolkran
"
1.177 Fachwerkquerschnitt
60 Mechanik der starren Körper (Statik)

25. Der Gabelstapler 1.178 mit der Masse m 1 = 600 kg hebt


bei voll ausgefahrenem Hubmast m= 700 kg. Wie groß
ist die Standsicherheit Vs gegen Kippen? (a = 600 mm,
b = 750 mm, c = 2000 mm)

c F

1. 181 Tran sport ei ner Kiste


a b

a) Wie groß darf die Hangneigung er maximal sein,


dass die Kiste gerade nicht kippt? (Die Reibung ist
1.1 78 Gabelstapler
so groß, dass die Kist e nicht rutscht).
b) Bei welcher Steigung würde der LKW kippen, wenn
26. Ein dü nnwandige r homogener Hohlkörper (1.179) be- die Kiste auf der Ladefläche fest gespannt ist?
steht aus einer Ha lbkugel un d einem Zylindermantel.
29. Ein em Stah lzylin de r (Ps,=7850 kg/ m 3 ; 0 = 80 mm,
In welchem Verhä lt nis muss die Höhe h zum Kugel- H= 70 mm) ist ein Al umi niu mzylinder aufgesetzt
rad iu s rstehen, dass sich der Körper im indifferenten (PAI= 2800 kg/m 3 , d = 50 mm, h = 40 mm ). Gesucht
Gleichgew icht befindet? wird der Schwerpunktsstand Ys des Gesamtkörpers
vom Boden (1.182).

y\
d
I I'
I
1. 179 Hoh lkörper
I
5 i
27. Ein Körper (1.1 80) besteht aus einem Halbzylinder, auf
den ein Quader aufgesetzt ist. Seide Teile haben gle i-
che Dichte. "
Wie groß darf h ausgeführt werden, dass der Ge- x
samtkörper noch im stab il en Gleichgewicht bleibt? 0

1.182 St ahlzyl inder

30 . Für die skizzierte ringförmige Dichtung (1.183) ist das


Vo lumen zu berechnen.

1.1 80 Körper

28. Ein LKW (mL = 4000 kg) mit einer äußeren Spu rweite
s = 2,3 m, einer Schwerpu nkt höhe hs = 1,2 m hat eine
Kiste geladen . Die Kiste hat die Masse m K = 5000 kg,
eine Breite 8 = 1,3 m, eine Höhe H=2,0 m. Die Höhe
der Ladefläc he h = 1,1 m. Dieser LKW fährt quer zu ei-
nem geneigten Hang (1.1 81) . 1.183 Dichtung
'.5 Schwerpunkt einfacher zusa m mengesetzte r Geb ilde 61

31. Für die skizzierte Ri ngd ichtu ng (1.184) ist d ie Ober-


f läche (cm :.!) und die Masse (kg) zu be rechne n. p =

. I~
2,75 kg/dm 3

i. 3c

1.188 Rotat ionskö rpe r

36. Ein Körpe r besteht au s einem Zyli nde r und einer Halb-
kuge l (1.189). Beide Tei le haben gleich e Dichte.
Wie groß muss h ausgefüh rt we rden, dam it der Ge-
1.184 Ringdichtung samtkö rper noch in stabilem Gleich gewicht ble ibt?
Halbkuge l: Ys = 3 r /8.
32 . Fü r die skizzi erte rin gförm ige Dichtu ng (1.185) ist das
Volumen zu berechnen.
I
I

I "
I

~i / /

1.1 89 Körper
1.185 Dicht ung

37. Bild 1.190 ze igt ein Well rohr m it 2000 m m Länge. Wie
33. Ein Waschbecken (1.186) von 1 m Länge ist mit 3 Düb- viel m 2 Blech si nd erforderlich ?
beln an der Wa n d befestigt und stützt sich m it sein er
Unte rse ite an dieser Wan d ab. W ie groß ist die Bela-
stung je Schraube, wenn das Becken m it Wasser ge-
fü llt ist? Das Eige ngewicht des Waschbeckens beträgt
24,3 kg. Hinweis: Der Schwe rpunkt des Becke ns fä llt r-
m it dem Wasserschwerpunkt zusammen.
-f-- . - .. - .-
~~
f- ...(' "
2S:,?
1650
2000

1.190 We ll rohr

38. Der Sch ütt-Trichter ein es Silos m it zentraler Ent lüftung


1.186 Wasse rbecken w ird kegeli g ausgefüh rt 11.1 91). Wie viel m 2 Blech sind
erforderl ich, wenn der Zyli nder oben und unten mit je
4 [ l aD zent ri sc h f ixie rt ist?
34. Bestimme nach Pappu s-G uld in die Obe rfl äche des
skizzierten Rotationskörpers (1.187).

~S500

I. 3c

1.187 Rotationskö rper 1-1---+;,,,,1000


;,3100
35. Bestimme nach Pappus-Gu ld in die Oberfl äche des
skizzierten Rotationskörpers (1.188). 1.1 91 Silotrichte r
62 Mechanik der starren Körper (Statik)

39. Die Schwungscheibe 1.192 wird aus Gusseisen


(p= 7 850 kg/m 3 ) gefertigt. Welches Gewicht weist die
Scheibe nach der mechanischen Bearbeitung auf?

~
t-f-t--
J 1.194 Schweißnähte einer Rohrverbindung

~r~ . ."
~ 00
~ 0
<>

<> ~ 42. In einen Karton sollen 10000 Distanzstücke 1.195 aus


Gummi (p= 1850 kg/m 3 ) gefüllt werden. Welches Ge-
wicht hat die Füllung?
1.192 Schwungscheibe

40. Bild 1.193 zeigt einen Querschnitt durch das Gehäuse


einer hydraulischen Kupplung. Wie schwer ist das
Gehäuse nach Bearbeitung, wenn p= 7850 kg/m 3 ist?

1.195 Kugelförmiges Distanzstück

43. Beweise durch Vergleich der Pappus-Guldin 'schen Re-


gel mit der aus der Mathematik bekannten Formel für
einen Zylinder mit kreisförmigen Querschnitt, dass er-
stere auch für diesen einfachen Körper Gü ltigkeit hat.
44. Wie groß ist die Fläche einer Blechhaube ohne Boden
und Deckelblech entsprechend 1.196?

1.193 Gehäuse einer hydraulischen Kupplung

41. Gesucht wird das Volumen (Schweißdrahtverbrauch)


der beiden Schweißnähte 1.194. 1.196
d
Blechhaube
I
!
I
1/J3200
i
'.6 Schnittgrößen in Balken und Stäben

In den Abschnitten 1.3 und 1.4 haben wi r Methoden ken- Stäbe sind Bautei le, die nur in Richtung ihrer Ach -
nengelernt, um die Auflagerreaktionen der durch äußere se durch Längskräfte auf Zug oder Druck bean -
Kräfte belasteten Bauteile zu bestimmen. Zur Bemessung sprucht werden können (s. a. Abschn. 1.4.3).
von Bauteilen muss man aber auch die inneren Kräfte und
ihre Verteilung über den Querschnitt kennen. Dies ist Auf- Balken sind Bauteile, die sowohl längs als auch
gabe der Festigkeitslehre (s. Abschn. 3).
quer zu ihrer Achse beansprucht werden können.
Sie sind biegesteif und können außer Längskräften
Die dazu nötigen resultierenden Größen (Schnittgrößen) auch Momente übertragen (z. B. Träger, Wellen,
der inneren Kräfte und Momente wollen wir in diesem Ab-
schnitt mit der Schnittmethode bestimmen. Dabei be-
Achsen, jedoch keine Seile). Oie Balkenachse kann
schränken wir uns auf die in der Technik häufig vorkom- gerade oder gekrümmt, der Balkenquerschnitt über
menden Balken und Stäbe. die Balkenlänge konstant oder veränderlich sein.
1.6 Schnittgrößen in Balken und Stäben 63

1.6.1 Schnittgrößen
Der Querschnitt eines Bauteils hat meist mehrere,
verschieden gerichtete innere Kräfte und Momen-
te zu übertragen: Längs-, Querkräfte, Biege-,
Drehmomente.
Normalkraft. Beim Beanspruchen eines Stabes auf
Zug bzw. Druck wirkt im beliebig geschnittenen
Stab eine innere Kraft, die Normal- oder Längskraft
FL , senkrecht zur Schnittfläche in Richtung der 1.200 Torsionsmoment im Balken
Stabachse (1.197). Bei Druckbeanspruchung ist die
Richtung der Längskraft umgekehrt wie bei Zug-
beanspruchung. Diese inneren Kräfte und Momente (Längs-
kraft FL , Ouerkraft Fa , Biegemoment Mb'
Torsionsmoment Tl heißen Schnittgrößen
oder Schnittreaktionen. Sie können einzeln
oder zusammen auftreten.

F Betrachten wir zunächst die Balken mit gerader


Achse, mit über die Balkenlänge gleich bleibendem
Querschnitt und Belastungen in einer Ebene (Last-
ebene), durch die außerdem die Balkenachse geht.

1.6.2 Schnittverfahren
1.197 Normal- oder Längs- 1.198 Querkraft im Bal-
kraft im Balken ken Zum Bestimmen der inneren Kräfte am Balken
dient die Schnittmethode oder das Schnittverfah-
ren.
Querkraft. Eine senkrecht auf die Balkenachse wir-
kende Kraft Fverursacht in der Ouerschnittsfläche
eine in der Schnittebene liegende Ouerkraft Fa Man führt an einer beliebigen Stelle des Bal-
11.1981. kens einen gedachten Schnitt senkrecht zur
Balkenachse und bringt die Kräfte an den
Biegemoment. Ein am Kragträger angreifendes
Schnittflächen jedes Balkenteils so an, dass
Biegemoment Mb muss von der Schnittfläche des
der jeweilige Balkenteil im Gleichgewicht ist.
Balkens übertragen werden (1 .1 99).

Zur eindeutigen Kennzeichnung der auftretenden


Größen führen wir ein rechtwinkliges Koordina-
tensystem ein, worin die yz-Ebene die Lastebene
ist und die z-Achse mit der Balkenachse zusam-
menfällt 11.2011.

1.199 Biegemoment im Balken

Torsionsmoment. Wird ein Stab auf Verdrehung


beansprucht muss auch das Torsionsmoment T a)
von der Schnittfläche des Balkens übertragen wer-
den 11.2001. 1.201 Gewähltes Koordinatensystem
(

64 Mechanik der starren Körper (Statik)

Grundsätzlich sind auch andere Koordinatensysteme CD BF;y=O~ : F-FAy-FB=O


möglich und in der Literatur zu finden. Unsere Wa hl der
(1) BFi. =O- : FAz=O
Koordinaten x, Y, z hat den Vorte il , dass fast alle Tabellen
fü r Trägheits- und Widerstandsmome nte von Quer- @B MA =O): Fe ' f-F ·{,=O
schnitten für die Koo rdinaten x und ynach Bild 1.201 b zu Aus de r 3. Gleichgewichtsbedingung erhalten wi r
finden sind. Außerdem weisen Querkraft und Biegemo-
mentenvektor sowie die Durchbiegung des Balkens bei FB = F l2. =50 kN . ~ = 37,5 kN und aus de r 1.
der häufigsten Beanspruchung in positive Richtung. I Sm
FAy = F- Fe = 50 kN-37,5 kN=12,5 kN
FL ve rläuft in z-R ichtung, Fa in v-Richtung, Auflagerreaktion in z-Richtung FA.=O
Mb in x-Richtung. Man kann die Summe der Momente um jeden be-
liebigen Punkt, also auch um B ansetzen. Die Glei-
Um das Schnittverfahren kennen zu lernen, neh- chung f- M s = 0 = F· 12 - FAy • , liefert ebenfalls FAy '
men wir den einfachen Fal l eines Trägers auf zwe i Wir haben also die Wahl zwischen einer Kräfte-
Stützen an, der durch eine Einzellast außerhalb der Gleichgewichtsbed ingung (erste) und einer Mo-
Trägermitte beansprucht wird (1.202a) , Zuerst be - me nten-G leichgewic htsbed i ng u ng .
stimmen wir rechnerisch die
Auflagerkräfte FA und Fe. Da nur eine Kraft in y- Oft ist es vorteilhaft, die Momenten-Gleich -
Richtun g wirksam ist, können auch die Auflager- gewichtsbedingung zu ve rwenden und Mo-
kräfte nur in dieser Richtung auftreten . Trotzdem mentenbezugspunkte so zu wählen, dass
setzen wir nach Bild 1.202 b die Auflagerreaktionen sich dort die W irkungslinien möglichst vie-
so an, dass auch evtl. Kräfte in z- Richtun g berück- ler unbekannter Kräfte schneiden . Da Kräf-
sichtigt sind. Die Gleichgewichtsbedingungen lau- te , deren W irkungslinie durch den Momen-
ten: tenbezugspunkt gehen, ke in Moment erge-
ben, ve rringert sich dadurch der Rechen-
1=8m aufwand.
i,=6m 12~1ml
Querkraft. Zum Ermitteln der Sch nittg rößen den-
f---z F~ SOkN
ken w ir den Bal ke n an einer beliebigen Stelle z ge-
a)
A, :iz z
z
7.~8
schnitten und erhalten einen linken und einen rech-
t en Balkente il (Sch nittufer). Damit der linke Bal -
F

~!Ii'
kenteil (1.202cl im Gleichgewicht bleibt, muss in y-
Richtung der Auflagerreaktion FAy eine gleich
Fa große innere Kraft Fa entgegenwirken. Diese in der
b)
~
H~~ Schnittfläche liege nde Querkraft Fa verursacht im
Balken Schubspannungen T (g riech . tau).
liy FQ
C) Biegemoment. Fa ist mithin=FAy = 12,5 kN. FAv
und Fa bilden ein Kräftepaar, das den Balken nach
M~~ F, F
rechts drehen w ürde, we nn nicht an der Schnitt-
d) 4 F,
stelle S ei n Moment entgegenwirkt. Die ses links-
drehende Moment um die x-Achse ist das Bi ege-
moment Mb'" Aus der Gleichgewichtsbedingung
e) FAy 1II11 111 tllllill F ergibt sich für eine beliebige Schnittstelle z im lin-
ken Balkente il

- F, Mb",-FAy ' z=O


Für die Stelle z= 3 m wird
Mb",IZ)= FAy . z= 12,5 kN . 3 m = 37 .5 kNm und aus
EF;y=O: FAy-Fa=O wird Fa = 12.5 kN
f)

~+ ~11W
Mit dem rechten Balkenteil verhält es sich ebenso
(1.202 d). Auch hier ist, damit der Balken im Gleichgewicht
Mb_~F,,·I,~F,.12 bleibt,
EF;y=O ! : - Fa+F-FB=O
BFiz=O-: -FL= O
1.202 Balken mit Einzellast BM"ls)= O) : - Mt;,,, - F([,-z)+Fe(l-z)=O
a) Lageplan, b) Auf[age rreakt ionen, c) und d) Bal-
kenschn itt, e) Querkraftverlauf, f) Biegemoment- Aus der ersten Gleichgewichtsbedingung wi rd
verl auf Fa =F-FB =50 kN -37,5 kN= 12.5 kN
1.6 Schnittgrößen in Balken und Stäben 65
Aus der zweiten Gleichgewichtsbedingung sehen wir, Den Querkraftverlauf über die Balkenlänge zeigt Bild
dass die Längskraft FL = 0 ist. Aus der dritten wird das Bie- 1.202e, während Bild 1.202f den Verlauf des Biegemo-
gemoment an der gedachten Schnittstelle S ments über die Balkenlänge darstellt. Das Momenten -
M b ,. =FB{l - z) - F{l,-z)=37,5 kN· (8 m-3 m) -
gleichgewicht ergab an der betrachteten Stelle z= 3 m den
Betrag von +37,5 kNm . Für die Auflager A und B ist das
- 50 kN· (6 m - 3 m) = 37,5 kNm
Biegemoment jewei ls Nu ll . An der Stelle z= I, = 6 mist
Wir erkennen, dass das Ergebnis für Fa und Mb,. vom lin- Mb,, =FB(I-l ,) =37,5 kN· (8 m-6 m)=+75 kNm oder
ken und vom rechten Balkenteil aus an ·der Ste lle zgleich (von links gerechnet) Mb ,,= +FAv · 6 m=12,5 kN· 6 m=
groß ist. Dies muss so sein, weil wir die gleiche Stelle be- + 75 kNm .
trachten und im Bauteil immer Gleichgewicht besteht. Weil außer F keine Kräfte wirken, steigt das Biegemoment
von bei den Auflagern, in denen es null ist, linear bis zur
Stelle z=l , an. Der Verlauf ist in unserem Fa ll durchge-
Vorzeichen. Wir vereinbaren, dass Schnittgrößen hend positiv, weil der Momentenvektor in die positive x-
dann positiv sind, wenn am linken (dem positiven) Richtung zeigt.
Schnittufer die zugehörigen Vektoren in die Rich-
tung positiver Koordinatenachsen zeigen (1.202 c).
Nach dem Reaktionsaxiom müssen, damit Gleich- Nach einer anderen, häufig anzutreffenden
gewicht herrscht, die am linken und rechten Sal- Definition über das Vorzeichen ist ein Mo-
kenteil anzubringenden Kräfte entgegengesetzt ment positiv, wenn an der Ba lkenunterseite
wirken und gleich groß sein. Zugspannungen und an der Balkenobersei-
te Druckspannungen auftreten. Einfach aus-
gedrückt: Wenn bei einem durchgebogenen
W ir prägen uns die in den Sildern 1.202c Balken das Wasser nicht abfließt, ist das Bie ~
und d dargestellten Richtungen der positi- gemoment positiv.
ven Schnittgrößen Mb,., Fo und FL für den
linken und rechten Salkenteil ein.
Grafische Bestimmung des m aximalen Biegemo~
ments (1.203). Wir ermitteln die Auflagerreaktionen
Eine weitere Hilfe ist die Kennzeichnung der posi- zeichnerisch nach dem Seil eckverfahren, indem
tiven Richtungen beim Aufstellen der Gleichge - wir geeignete Maßstäbe für den Lageplan (m L =
wichtsbed ingungen durch einen Pfeil, z. B. für den 1 m/cm ~ ) und Kräftep lan (m F = 10 kN/cm z) sowie ei-
li nken Salkentei l nen Polabstand H= 5 cm wählen. Greifen wir eine
F;y=O ! beliebige Stelle z am Balken heraus, können wir
F;z =O-
Mx (s)=O)

Aus der Gleichgewichtsbedingung BF;y=O für den linken Polabstand H


Balkentei l ist zu ersehen, dass die Ouerkraft Fa zwischen
dem Auflager A und dem Angriffspunkt der Kraft F (also
von z= O bis z=f, ) konstant ist und die Größe FAy hat
11.20201.
Gehen wir am linken Balkente il mit z über l , hinaus, lau-
tet die Gleichgewichtsbedingung
BF;y =O l : - FA y+ F+ Fa= O
Daraus wird
Fa = + FAy - F= 12,5 kN -50 kN = -37,5 kN
Dieser Wert bleibt wiederum vom Angriffspunkt der Kraft
F bis zum Auflager B konstant. Auch hier kann man den
rechten Balkenteil zur Berechnung der Ouerkraft heran -
ziehen . Aus der Gleichgewichtsbedingung BF;y = 0 für den
rechten Balkenteil erhalten wir für den Bereich zwischen
F und FB ~ - Fa- Fe= O und damit Fa = - FB= - 37,5 kN
wie vorhin. Für den Bereich zwischen dem Auflager A und m _..1..!!!.
dem Angriffspunkt von Fist das Gleichgewicht am rech - L - (m
z
ten Balkenteil gegeben, wenn m _10kN
f - (m
BF;y= Ol : -Fa+ F-Fe= O z

Für die Stelle z ist


Fa = F- FB= 50 kN - 37,5 kN =12,5 kN 1.203 Grafische Bestimmung des Biegemoments
v

66 Mechanik der starren Körper (Statik)

wege n der Äh nli chkeit der schraffierte n Dreiecke Fassen wir zusamm en:
im Seileck und Kräfteplan o hn e weiteres die Be-
ziehung Das maxi mal e Biegemoment li eg t dort, wo
im Seileck die Ordinate y am g rößten ist.
x.=~
z H Das Biegemomen t an einer be liebigen Stei-
le z entspricht der Querkraftfläche A a zwi-
herstellen. Daraus ist FAy • Z = H . y. Das Produkt sc hen dem Auflager und der Stelle z.
FAy . Z ist aber das Biegem ome nt M b" an der SteI -
Ein Extremwert des Biegemom ents tritt dort
le z. Also ist Mb>< = Po labstand H· Y und y im Seil -
auf, wo der Querkraftverlauf durch Null
eck dem Biegemoment d irekt proportional. Damit
geht.
ist unter Berücksichtigung der gewä hlten Maßstä-
be die Fläche im Seileck eine Momentenfläche. An
der Stelle z= 1, t ritt Ymax auf. Wir messen 1,5 cm. Für die we itere Auflager- und Schnittg röße nbe-
Das Biegemoment an di eser Stelle ist rec hnung bei Ba lken treffen wir einig e Vereinba -
ru ngen, die un s die A rbeit erleichtern.
Mb max = 1,5· 5 . 10 · 1 = 75 kNm nach d er Formel
- Wenn keine anderen Koordinaten festgelegt werden,
gi lt das Koordinatensystem nach Bild 1.201 a.
- Ist die Richtung der Auflagerreaktionen bekannt, setzen
GI. 11.2 41 wi r sie ungeachtet der positiven Koordinatenrichtung so
an, wie sie wi rke n. (So ist in Bild 1.202 b, da nur Fwirkt,
die Richtung von FA" und Fe offensichtli ch. ) Bei Zweifeln
über die Richtung der Auflagerkräfte (wenn z. B. am Trä-
W ie Bild 1.203 zeigt , sind für d ie Größe vo n Ymax ger nach Bild 1.202a auch Kräfte von unten wi rken) neh -
der Kräftemaßstab m F und Längenmaßstab rn L ge- men wir sie in positive r Richtung an. Ist der berechne-
na uso vo n Bedeutung wie der gewählte Poiab- te Wert positiv, stimmt die angenommene Richtung ; ist
er negativ, w irkt die Reaktionskraft der angenommenen
stand H. Richtung entgegen.
Wenn wir die Ouerkraft Fa im Maßstab auftrage n, - Ist offensichtlich , dass z. 8. in z-Richtung keine Kräfte wir-
sehe n wir, dass das Biegemoment an der Stell e z ken, können wi r auf den Ansatz de r entsprechenden
m it Mbx(z) = FAy ' zgle ich der Ouerkraftfläche A a ist Gleichgewichtsbedingung verzichten (FA>: = 0, FAy = FA)
(Rec hteck mit den Seiten FAy und z). Es st eigt linear - Ein Moment ist positiv, wenn der Momentenvektor in
von z= Oan, bis es bei Z='l das Maximum erreicht. die positive Richtung zeigt.
- Zur Bestimmung der Schnittgrößen treffen wir stets den
Mbm""=I FA , · m,III,· m cl=1 1,25 · 10116 · 11 Ansatz nach Bild 1.202c, nämlich, dass am linken Bal-
= 75 kNm kenteil Fa in positive y-A ichtung FL in positive z-Richtung
und der Mom ent envektor von Mb" in positive x-Rich-
Vo n dort geht das Biegem om ent linear gegen Null, tung zeigen. Der Momente nbezugspunkt ist der
we il mit zu nehm ende m z immer mehr nega t ive Schwerpunkt S der Ouersch nittsfläche des Balkens an
Ouerkraftfläche (Fe' z ' ) abgezogen w ird. An der der Schnittstelle.
Stelle z' ist - Nach ausreiche nde r Übung können wi r auch den ge-
schri ebe nen Pfeil , der uns die positive Kraft- oder M o-
Mbx(z ·) = (FA y • 6 m-Fe · z') m F • mL mentenrichtung zeigt, weglassen und z. B. statt
Da das Biegemome nt in A und B Null ist, m üssen EFi,,=O l EF,y= O
die po sitive u nd negative Ouerkraftfläche gleich EM;!< IA.= O) EMh' IA.= O
groß sein. Das maximale Biegem ome nt t ritt an der schreiben . Wenn klar ist , dass es sich nur um Momen-
Stelle auf, bei der der Ouerkraftverlauf durch die te um die x-Achse handeln kann , schreibt man auch
Nulllinie geht (bei z=',). M,1A.= 0 oder M(A.= O

Balken auf 2 Stützen mit Streckenlast IGleichlastl


Beispie l 1.86 Grafische Ermittlung des Biegemoment- und Querkraftverlaufs
Die Balkenlänge I sei w ieder 8 m, die gleichmäßig aufgebrachte Last (Streckenlast) q= 1 000 N/m (1.204 a).
m L = 1 m/em" mF= 1000 N/cm ~
Grundsätzlich wird die Streckenlast q mit Pfeilen in Wirkrichtung dargestellt. Bei Wirkung in der lotrechten
verzichtet man jedoch oft darauf.
Die Streckenlast q . I zerlegen w ir in gleiche Einzellasten (in unserem Fall F, bis F.) und zeichnen im ge-
wählten Kräfte- und l ängenmaßstab das Seil eck und den Querkraftverlauf (1.204 b, d). Aus dem Verlauf
des Seilecks und der Querkraft ist zu erkennen, dass sich bei immer feinerer Verteilung der Streckenlast der
Verlauf der Seilstrahlen 1 bis 4 einer Kurve annähert (in diesem Fall einer Parabel, wie wir bei der rech-
ne rischen Lösung sehen werden , 1.204c) . Der treppenartige Qu erkraftverlauf geht bei immer feine-
1.6 Schnittgrößen in Balken und Stäben 67

rer Unterteilung in einen linearen Verlauf


von FA bis Fe über (1.204d). Die Querkraft
hat ihr positives Maximum (Fa=FA=
4000 N) in A, in der Mitte den Wert null q
H=5cm
und in Bden Wert -4000 N. Die Stelle des
größten Biegemoments liegt in Balken- al A , z 777ß
mitte . Wir entnehmen den Wert Ymo,,=
1,6 cm und berechnen nach GI. (1.24) das F, F, Ii 0
maxima le Biegemoment F,
M bm8X = Ym",, · H· mF· mL=1,6cm, · 5cm z
bl fj.
. 1 000 N/cm z . 1 m/cm z= 8000 Nm F,
fj. 2=5

F, 3
Beispiel 1.87 Ana lytische Erm ittlung des Biegemo- cl
ment- und QuerkraftverJaufs (1.205)
fs Ii 4
Zuerst berechnen wir die Auflagerreakrio-
nen
Q)EMA= O): Fe·f-q·f· i=o
dl Kräfteplan
2
<VEFy=O~: -FAy+q·I-Fe=O
fj.

Aus der Gleichgewichtsbedingung Q) folgt


0
Fe=~= 1000N·8m 4000N
1m
2 m· 2 mL= (m z
F,
Aus der Gleichgewichtsbedingung <V neh- 1000N
mF=~
men wir Ii
FAy=FA=q· f-Fe=~=4000 N.
2 1.204 Balken mit Streckenlast
Da nur eine lotrechte Belastung vorliegt, a) Lageplan, b) Auflagerreaktionen, c) Biegemo-
tritt keine horizontale Auflagerreaktion FA, mentverlauf, d) Querkraftverlauf
auf.
Dass die Auflagerreaktionen FA und Fe je-
weils halb so groß sein müssen wie die ge-
samte Strecken last, ist für diesen einfa-
chen Belastungsfall auch ohne Berech-
nung leicht einzusehen.
Zum Berechnen der Ouerkraft Fa an einer /I
beliebigen Stelle zdenken w ir uns den Bal- 111 11
al
ken in zgeschnitten (1.205b) und betrach- A ~F B
ten den linken Balkentei l (1.205c). Das -z
Gleichgewicht der Kräfte in V-Richtung er-
gibt --7i
bl ~ n
EFy=Ot : -FA+q·z+Fa=O ):1
und daraus q·z
, z
F.
Fa=FA-q· z=!l:....!. -q. z=..!. qU-2z)
2 2
Um die Stelle des maximalen Biegemo-
~
ments zu finden, setzen wir Fa gleich null
c) ~ t:2~
(s. Zusammenfassung der Einführung) und
erhalten z=l/2 .
Zur Berechnung des Biegemoments an ei-
fj.y I ?fT.-
F qz o
FL

ner beliebigen Stelle z lautet das Gleich-


I-z
gewicht am linken Balkenteil (/-z1l2
F,I
!.. -FA·
~
EMs=O): Mb+q· z· z=O dl
2 F L q(/-z)
Setzen wir für FA=~' bekommen wir
2
für das Moment an der Stelle z 1.205 Balken mit Streckenlast
1 a) Lageplan, b) Ba lkenschnitt, c) und d) linker und
Mb1z)=- q(fz-.r)
2 rechter Balkenschnitt
68 Mechanik der starren Körper (Stat ik)

Beispiel 1.87 Dieser Ausdruck hat die Form y= a x- bJil. Das ist die Fu nktion einer Parabel; d. h., der Biegemoment-
Fortsetzung verl auf ist parabelförm ig . Um das m aximale Biegemoment zu erhalten, setzen w ir für diesen symmetri-
schen Fall z=l/2. Da nn wird
2 2 2
_ q·I 1000N ·8 m = 8000 Nm
Mbm"x - 8 m·8
Wenn wir den rechten Balkenteil betrachten, müssen wir zum gleichen Ergebnis kommen . Da z von links
läuft, allerdings etwas umständlich er (1.205d).
EFy= Ol : -Fo+q(l-z)- Fe=O
Fa= q (l-z)- Fe =q(l-z) - 9...:....!. =].. . q(J -2z)
2 2
Ist (wie obe n erklärtl die Momentenlinie eine Parabel, ist der Ouerkraftverlauf ei ne Gerade. In der etwas
veränderten Form Fa = - q. z+ 9....:...!. erkennen wir die allgemeine Form einer Geradengleichung Y= k x+ d.
2
I:M(z)= O:-MbIZ)- q(J - z). I -z +Fe(f-z)=O
2
q·I I-z ql2 qlz
Mb,z)=-2-U-zl-q (l-zl -2- ~-2- - 2 -
(q12 qr) qlz qr 1
-2-- qlz+-2- = 2 - -2- = '2 q (/z - zZ)

Für d ie St ellen z= O (Auflager A l und z=1 (Auflager B) m üssen die Ouerkraft

Fa =!I(l-2z)= !IU - Ol=E..!.. bzw. Fa =E!.(J- 2l) =-E..!..


2 2 2 2 2

und da s Bi egemom ent bzw .

Balken auf 2 Stützen mit Einzellasten


Beispiel l .88 Grafische lösung (1.206)
Nach Wahl des l äng en- und Kräftemaßstabs zeichnen w ir das Krafteck. Durch die sc hiefe Ri chtung von
Fz entsteht neben der Wi rkung in V-Richtung (F2y ) eine Komponente in z-Ri chtung , die das Auflage r A auf-
nimmt (FAz )' Im Balkenteil zwischen A und dem Angriffspunkt von F2 tritt als Sch nittgröße zusätzlich ei-
ne Längs-(Norm al-l kraft Fl auf, in di esem Fall entgegengesetzt der positiven z-Richtung.
Nach Zeichnen des Kräfteplans in der Reih enfo lg e F" F2y ergeben sich mit der Sei leckkon strukti on die
Reaktionen FAy und Fe. (Für di e Mom enten li nie sind nur die v-Komponenten von Bed eutung .)
F2z und F2y erhalten w ir durch Zerlegen von Fz, FAy und F~ durch Ze rl egen von FA' Ymax im Seileck liegt
im Ang ri ffspunkt von F2 , was auch mit dem Querkraftverlauf (Nu lldu rchgan g) übereinstimmt. Mit
Ymax = 2,55 cm aus der Zeichnung ergibt sich
2,55 cm z . 5 cm •. 1000 N . 1 m
12750 Nm

Beisp iel l .89 Analytische lösung (1.207)


Nach Freim achen des Balkens berechnen w ir die Auflagerreaktionen in gewohnter Weise.
CD I:F;y = 01: FAy - F,- F2y +Fe = 0
@L:M;A=O) FB ·I-F2y ·l z - F, ·1,=0
@I:F;. = 0- : FAz.-Fzz=O

Aus der zweiten Gleichgewichtsbedingung erha lten wi r


F, . I, + Fb . 12
F,
I
4000 N · 2 m + 6000 N· sin 60 0 . 5 m
F,
Sm
FB = 4 247,59 N
FAy=F,+ F2y-Fe=4 000 N+6000 N· sin 60 0 - 4247,59 N=4948,56 N
und aus der dritten
FAz.=6000 N . cos 60° =3000 N, FA = 5 787 N, a=58,8°.
Da sich die Querkraft, das Biegemoment und die Normalkraft über dem Ba lken bei den Angriffspunkten
im Verla uf ändern, grenzen w ir die Bereiche entsprechend ein und bestimmen der Reihe nach die Schnitt-
größen:
'.6 Schnittgrößen in Balken und Stäben 69

I 8m
~

H=Scm
12"Sm
I /,=2m
F, =4000N lIroÄ =6000 N
o
1r "7 I,

F~ " V. lageplan .5.-.---- p


F
"'~
-'~
.. _I-- . ~
S .. -;--'
.7~ momenten-
y~,
Biege-
2
F.
ss F
a)
A
1m B
o
"
1
/ verlauf
Wb-Linie!

Kröfteplan
z
Y r
langskraft-
F~ - verlauf F"'y:4950N
F" 0
IFL- Linie! Fs =4250N

m l000N
F=~

F" m _l!!!
Querkraft- L - cm
z
verlauf
(Fo-Linie!

"
111111111 0

F,

F"

1.206 Balken auf 2 Stützen mit 2 Einze llasten 1.207 Balken auf 2 Stützen mit 2 Ein ze ila-
sten
a) Lageplan, b) Auflagerreaktionen,
c) bis e) Schnittgrößen

tür das Feld O ~ z ~ l, (1.207c)


EF;y =O~: -FAy+Fa=0-Fa=FAy= 4948,56 N
I:F)z =O ~ :
FAz.+FL=O-FL= - FAz = - 3000 N
EM'Si=O): M b - FAy · z=O-Mb=FAy · z= 494S,56· zNm

tür das Feld I, ~z~ 12 (1.207 d)


ERy = O!: -FAy + F, +Fa=O-Fa = FAy-F, =4948,56 N -4000 N = 948,56 N
ER, =0- : FAz+FL=0-FL=-FAz=-3 000N
I:M,s)=O): M b - FAy · z+F, (z-[,)=O-Mb = F, ·/,+ (FAy - F, )z
M b = 4000 N . 2 m+ (4948,56 N -4000 N)z m = (SOOO + 948,56 z) Nm

tür das Feld 12~ z ~ 1 (1.207e)


EF;y =O~ : -FAy +F, +F2 • sin 60 o+Fa =0-
Fa=FAy - F,-F2 • sin 60°=4948,56 N -4000 N -6000 N . sin 60°= -4247,59 N
EF;z =0- : FAz+FL - F2 • cos 60°=0-
FL =F2 • cos 60 o -FAz.=3000 N -3000 N=O
EM(Si =O): M b - FAy · z+ F, (Z-[,)+ F2 . sin 60° (Z-l2) = 0-
Mb=FAy · z-F, · z+ F, ·[,-F2· sin 60°· z+F2 · sin 60° ./ 2
M b = F, . [, +F2 • sin 60°· [2+ (FAy - F, - F2 • sin 60°) z
M b = (33980,76 - 4247,59 z) Nm
Für z=5 mist M b=Mbm "x=12742,8 Nm.
70 Mechanik der starren Körper (Statik)

Balken auf 2 Stützen mit Ein zellast und nicht durchgehender Streckenlast
Beispiel1 .90 Grafische Lösung (1.208)
1,=2 m , ll=l3=3 m ,1=8 m
Mit F=4 000 N und q= 1 000 N/m zeichnen w ir in gewoh nter Weise den lageplan. machen den Balken
frei und ersetzen q durch eine Anzah l von Einzellasten (h ier F,. F2 und F3 ). Der gewählte Längenmaßstab
ist m l. = 1 m/c m z • der Kräftemaßstab m F= 1 000 N/c m •.
Der Biegemomentve rl auf steigt von A bi s zum Beginn der Streckenlast lin ea r an und hat vo n dort einen
kurvenförmigen Verlauf bis zum End e der Strecken last. Yma~ ist beim Nulldurchgang des Querkraftver-
laufs zu finden oder indem man para llel zur Sch lusslin ie 5 ei ne Tan gent e an den Biegemomentverlauf
Jegt.lm Berührungspunkt ist yam g rößten. W ir messen 1,8cm und erhalten nach GI. (1.24)
Möm . " = Yrn.,,· H · m F' m L= 1,8 cm z · 5 cm z ' 1000 N/cm.· 1 m/cm z = 9000 Nm

q
F
al
F q '777'
z
111
~ Ilm d, ,\,
3m 3m H=5cm
Sm
F
F, Ii 'l 0
F q F;
blF, fJ !F,
cl
F,.

'-' -
F,

-
F
s- F, I I, Ii
b

~
F, F

b~
F,
Ii 1
H Yy F,
3 dl z
1 1 31 4 F,.
r-- I
I
F; I
(!) I
I
I el
I
F I F,.
I
o

~
F
F,
e fl
F,.
I, ~Hb
~
I, a
z

1.208 Balken auf 2 Stützen mit Einze llast und ni cht du rch- 1.209 Analytische Lösung
gehender Strecken last a) Lageplan, b) Auflagerreaktionen,
cl bis f ) Schnittgröße n

Be ispiel 1.91 Analytische Lösung (1.209)


Die Auflagerreaktionen ergeben sich aus
EF,y =O!: F+q·13- FA- FB=0
EMA = O): FB'I-q'13(12+~)-F'11=0 zu

_q'I,(/'+f)+ F'I,
F, __---''-----'''-'--_ _1 000 N/m· 3 m (3 m + 1,5 m)+4000 N· 2 m
2687.5 N
1 8m
FA= F+q ·13- Fe= 4000 N + 1 000 N/m . 3 m -2687,5 N = 4312,5 N
1.6 Schnittgröß en in Balken und Stäben 71

Beispiel 1.91 Für die Felder berechnen w ir der Reihe nach


Fortsetzung
Feld O:5. z :5. / 1 (1.209c)
EF; ~ =0
E Fjy = 0: - FA+Fo = 0- Fo = FA= 4312,5 N
EM(Sl= O: M b - FA ' z= O- Mb= FA · z= (4312,5· z) Nm

Feld / 1 :5. Z:5. / z (1.209 d)


EFj~ = 0
EFjy = 0: - FA + F+Fo =O- Fa =FA-F
Fo = 4312,5 N - 4000 N = 312,5 N
EM(Sl =O: Mb - FA' z+ F( z- f 1 ) = O- Mb= z(FA - F )+ F ./1
M b = z(4312,5 N-4000 N) + 4000 N· 2 m=!8000 + 312,5. z) Nm
Feld I z :5. Z:5. (/ z + 13 ) (1.209 e)
EF;. = 0
EFjy = 0: - FA + F+ q( z- fz) +Fo= O-
Fo= FA- F+ q·lz- qz
EFo = 4312,5 N - 4000 N + 1 000 N/ m . 3 m- 1000 N/ m . z m = (3312,5 N - l 000· z) N
EM(s)= O: Mb- FA ' z+ F(z - / 1 )+ q(z - !z) . ( Z- / z ) =O-Mb= Z(FA- F+ q ·/z) - ~.
9.. + F .1,- 9.. . I~
2 2 2
Um die Stelle des maximalen Biegemoments zu erhalten, setzen wir für dieses Fe ld die Querkraft Fo= O
und bekommen dafür
z= FA- F + / z 4312,5 N - 4000 N +3 m
q 1000 N/m
z = 3,313 m
Eingesetzt in die Gleichung für Mb ergibt sich
M bm ..,, = 3,313 m (431 2,5 N - 4000 N + 1 000 N/ m . 3 m) - (3,313 m)2 .
. 1000 N/m ++ 4000N.2m- 1000 N/m (3 m )z= 8986,33 Nm
2 2
Feld (/z+ / 3 ) :5. z :5. /bzw. O:5. Z ' :5. (/ - / z - / 3 )
Fa =- Fa=- 2687,5N
M b = Fa ' z' = (2687,5· z ' ) Nm (z' vom Auflager B weggehend)

Balken auf 2 Stützen (Kragträgerl mit Mischlast


Beispiell .92 Grafische Lösung (1.210)
Balken mit Einzellast Fund Streckenlast q, die über das Aufla ger B hinaus auch auf den Kragarm wirkt.
Beim Ermitteln des Biegemomentverlaufs teilen wir die Streckenlast in viele, z. B. in 10 Einzellasten. Bei
dieser Anzahl erg ibt sich durch die feine Unterteilung schon direkt aus den parallel verschobenen Pol-
strahlen annähernd der parabelförmige Momentenverlauf für den Bereich der Strecken last. Die Sei leck-
Begrenzungslinien bilden hier eine Schleife, das Biegemoment wechselt vom positiven zum negativen
Wert. Es muss eine Nullstelle geben. W ir lesen im Sei leck Ym.." = 0,9 cm ab, und zwa r an der Stelle unter
Fund im Auflager B(1.21 0cl. So wird
0,9 cm~ . 5 cm • . 250 N . 0,5 m
562,5 Nm
cm,, ·cm.
Aus der grafischen Lösung geht nicht hervor, ob beide Momente w irklich gleich groß sind bzw. welches
das größere ist. Um dies zu ermitteln, nehmen wir die Querkraftflächen links vom Angriffspunkt der Kraft
F und rechts vom Auflager B zu Hilfe. Die größere von beiden bezeichnet die Stelle des größten Biege-
moments.
Aus der darstellenden Geometrie kennen wir zwei Grundkonstruktionen für quadratische Parabeln:
- Sin d zwei Tangenten (Polstrah len 1 und 11) und deren Berührungspunkte beka nnt, te ilt man die Ab-
stände vom Schnittpunkt der Tangenten bis zu den Berüh rungspunkten in eine gleiche Anzahl gleich
großer Abstände (z. B. 4) und verbindet sie nach Bild 1.210g. Dann kann m an die Parabel leicht ein-
zeichnen. Für unser Beispiel zeigt dies Bild 1.210d mit drei gleich großen Abständen.
- Sin d zwe i Punkte Pl und Pz und von einem Punkt auch die Tangente t 1 bekannt (1.2 10 h), zeichnen wi r
die Senkrechte du rch den 2. Punkt auf die Tangente. Dann teilen wir die Strecken vom Scheitelpu nkt
bis zu den Parabel punkten wieder in gleiche Abschnitte und finden nach Bi ld 1.210 h die Parabelpunkte.
v

72 Mechanik der starren Körper (Statik)

F=1000N q",SOO N/m

al
A , 1m ,, 8 1,5m
1m 1m H=Scm

F q
C.
bl
F;
z
F, F, '~
cl
y- '''''--

dl

mf " 250N
cm,
0 mL =~
cm,

q,1

fl )"" ",.(
F; ~15 q.1.5

R
gl

~ V4
~

1/4 VI. 1/4 1/4


hl '1P'~~~~:j~~t=~~tV4
'"
V4

V4

1.210 Balken auf 2 Stützen mit auskragendem Teil (Kragteil) mit M ischlast
a) Lageplan. b) Auflagerreaktionen, cl Seil eck und Biegemomentverlauf, d) Konstruktio n des pa -
rabelförmigen Biegemomentverlaufs, e) Querkraftverlauf, f) Balkenschnittlegung, g) und h) Pa-
rabelkonstruktionen
Beispiel 1.93 Analytische Lösung
Die Auflagerreaktionen ergeben sich zu FA= 562,5 N, Fs = 1687,5 N in gew ohnter Weise. Da s Moment an
der Stelle z=' m (Angriffspunkt vo n F) ist Mb = FA . 1 m = 562,5 Nm.
Das Moment an der Stelle Bist Mb = - q N/m· ' ,5 m · 0.75 m = - 562.5 Nm.
Wir sehen , dass die Momente an den Stellen z= 1 mund B tatsächlich gleich groß sind. Das erst e ist po-
sitiv (untere Balkenfaser wird gedehnt)' das in B negativ (untere Balkenfase r wird gedrückt) . Siehe dazu
auch Bild 1.210f.
1.6 Schnittgrößen in Ba lken und Stäben 73
Balken auf 2 Stützen mit Dreieckslast
Beispiel 1.94 Analytische l ösung (1.211)
Auflagerreakrionen
q·1 q·1 5000 N·3 m
~FiY =O:FAy+FB - - = O-FAy=FA=-FB+ - - =-5000+ 2500N
22m·2

~M(A) =O: Fe· 1- 9...:...!. . 3.. 1=O-FB=9....:....!. = 5000 N


2 3 3
Berechnen der Schnittgrößen (1.21 1). Aus der Äh nl ichkeit der Dreiecke können w ir die Streckenlast an
ei ner bel iebigen Stelle z als Funktion von q ausdrücken:
qz:z=q: f-q~ =q!.
I
Dam it wird
\.. . q~ . z
~FiY=O : -FAy + - 2- +Fo=O-

Fo='!..:.!.-q·.,. =~ ( 1' - 3z' ) N


6 21 6 I a)
Um das Biegemoment zu berechnen, er-
setzen wir die z-Iange Dreieckslast geda nk-
lich durch die gleichwertige Einzellast Fq ,
angreifend im Schwerpunkt des Dreiecks
(z/3 von Sentfernt, 1.2 11 cl. Damit wi rd
~Mls)= O: -FA· z+ q• . z . ~+Mb=O-
, 2 3
z' q·1 q.i'
Mb=FAy · z-q. · _= _ . z- --
6 6 61

= ~ ( I'Z~z' ) Nm
Die Stelle des maximalen Biegemoments
ergibt sich, wenn wir Fo=O setzen.

Fo=~ ( 1' -13'" )=0


Weil ein Produkt nur dann null ist, wenn
einer seiner Faktoren null ist, andererseits
q nicht null ist, muss
f2-3r
--1-=0 bzw. f2-3r=O

sein. Dara us sind


z=!....- = 3 m =V3 m und
v'3 v'3
2
M =:J.(f Z- zl) = 5000N/m
bm .. " 6 I 6 1.2 11 Balken auf 2 St üt zen mit Dreiec kslast
a) Lageplan, b) Auflagerrea ktione n, c) Schn itt-
größen, d) und e) Querkraftve rla uf, f) maximales
Biegemoment

Gekröpfter Balken auf 2 Stützen mit Einzel- und verschiedenen Streckenlasten


Beispiel 1.95 Bild 1.212a zeigt einen gekröpften Träger auf 2 Stützen mit 2 verschieden gerichteten Einzellasten F1 und F2
sowie 2 Streckenlasten ql (dreieckförmig) und q2 (gleich bleibend). Die Auflagerreaktionen sind eingezeich-
net. Im Folgenden werden wi ed er der Reihe nach Auflagerreaktionen un d Sch nittg rößen be rech net.
In de n Bil de rn 1.212 b bis e ist noc hma ls fü r jedes Feld vo n z das Gleichgewicht am lin ken Sc hnittufer dar-
gest ellt, in 1.212f der Einfach heit halbe r von recht s ausgehend, und auch z, läuft von rechts nach links.
Auflagerreaktionen:
EF;y =0: F, + q, . "2a +q2 · a-FA y - Fe = O

EFi % =0: Fp.z -F2 =0


EMA=O: 3Fe · a-q2 · a( 2a+~)- q, . ~ (a+ ~a) -Fl . ~ =0
(

74 Mechanik der sta rren Körper (Statik)

F,
e) ...'h-f--+---r-::w.u.wJ.f--i-'- Z

f)

g)

h)

i)

1.2 12 Gekröpfter Balken auf 2 Stützen m it Einzel· und Strecken lasten


a) Lageplan mit Auflagerreaktionen, b) bis e) Schnittgrößen für das linke. f) für das rechte Sch nitt-
ufer. g) Querkraftverlauf, h) Biegemom entverlauf, i) Längskraftve rl au f
F, = 30 kN q,=18 kN/m
F2 = 10 kN q2= 12kN/m
a =1 m
1.6 Schnittgrößen in Balken und Stäben 75

Beispiel 1.95 Aus der 2. Gleichgew ichtsbedingung ergibt sich


Fortsetzung FA.z= F2= 10 kN
Aus der dritten Gleichu ng wird
F, 5 5 30kN 18kN 5 .lm + '2kN 5 . 1 m = 20kN
Fe= - +q,· - a+q2' - a = - - + - -
6 18 6 6 m 18 m 6
In die erste Gleichung w ird Fa eingesetzt:
a 18 kN 1 m 12 kN
FAy= F,+q,· - + q2' a-Fa=30 kN + - - . - + - - · 1 m - 20 kN=3 1 kN
2 m 2 m

Schnittgrößen

FeldO ~ z~ ~ (1.212b)
LFiy =0: -FAy+Fa=0-Fa=FAV=31 kN
'f,Fiz = 0: FAi+FL=O-FL = -FA.> = - 10 kN
L M(sl= O: -FAV ' z+ M b = 0-Mb = (31 . z) kNm

Feld 2'a ~ z s a (1.2 12c)


r:F,... = 0: - FA... +F, +Fa= O-Fa=FA ... -F,= 1 kN
L F1• =0 : FA.+ FL= O-FL= - FAi = - 10 kN
L M,sl= O: - FA... · Z+ F'(Z-~)+ Mb =O-
M b = FA... · Z- F, ( Z- ~ )= F, . ~ + (FAV-F, )z= (1 5 + z ) kNm

Feld a s z s 2a (1.212d)

L F!... = 0: - FAy + F, + q. (z- a)+ Fa = -FA... + F, + q, z-a . (z-a)+ Fa= O-Fa= FAy - F,- ~(z_a)2
2 2a 2a
Fa =31 kN - 30 kN- 2 18 kN (z - 1 m) 2= ( - 9 r + 18z - 8) kN
1 m· m
L Flz = 0: FA.+ FL= 0-FL =- FA.=- 10kN

LM(SI =O: -FA.... Z+F,(Z- ~)+ ~. (Z _ al (z;a) +Mb= O_


Mb=z(FAy-F,) + F, . ~ - ~(z- a) (z-a) (z-al = ( - 3 r +9 r - 8 z+ 181 kNm
2 2a 3
FeldO ~ Y~ .! (1.212e)
2
f.. F,... = O:-FAy+F,+~' .a+h=O-FL=FAy- F, -~'.a=- 8kN

f..Fiz = 0: FAi-Fz- Fa=0 -Fa= FA,z- F2= O kN


q,
f..Mcsl= O: -FA... · 2 a -FAi · V+ F, . '2a+
3
2" . a· 3'a + Fz ' V+Mb= O-da Fz=FAi -
M b= FA . 2a-F,. ~a- q, . .r = 14kNm
, 2 6
Feld O ~ z, ~ 8 (1.212f)
r:F,... = 0: Fa + Fa-qz· z, = O-Fa =(12 z, - 201 kN
EF,. =0: FL= O kN
LM(s, =O: Fe ' z, - qz· ..:f -Mb=O-Mb=Fe · z, - q2 . z1= (20 z, - 6 r,1 kNm
2 2
Die Verläufe von Fa, Mb und FL sind in Bild 1.2 12 g bis i dargeste llt.
Den Nulldurchgang der Querkraft bzw. die Steile des maximalen Biegemoments erhält man , indem man
für das Feld aszs2a
Fo = -9r+ 18z - 8 Null setzt.
Die quadratische Gleich ung ergibt die zwei Lösungen z=4 a/3 und z= 2 a/3, wobei z= 2 a/3 keine Lösung sein
kann, da hier Fa auf aUe Fälle den Wert FA... - F, = 1 kN hat. (Die obige Gleichung für Fo gilt nur bei z> a.l
Fü r z=4aJ3 ergibt sich M b ma " m it 16,22 kNm.
76 Mechanik de r starren Körper (Statik)

Freiträger mit Streckenlast und Einzellasten


Beispiel 1.96 Grafische Lösung
Nach Bild 1.213 a gehen wi r in gewohnter Weise vor, machen den Balken frei (1.213 b), wählen einen Kräf·
te- und Längenmaßstab und bestimmen die Auflagerreaktion FA durch Zeichnen des Kraftecks. Da tür die
Biegemomente um die x-Achse nur die v-Komponenten der Kräfte wirksam sind, zerlegen w ir F" F2 und
FA jeweils in y- und z-Komponenten . Die Streckenlast teilen wir in eine zur Kurvenannäherung günstige
Anzah l von Einze ll asten (in diesem Fall drei Einzellasten F31 F4 , F5 ) und führen mit diesen Kräften wie üb-
lich die Sei leckkonstruktio n durch. Das größte Moment tritt an der Einspannstelle auf (1.213c).

1000 N
mF=--
cm,
1/3 m
mt = - -
cm,
Yrnax= 1,5 cm

e) '------nTTTTTTttrrrn-rl
F,, 111 11111 I FA>
!, eT
F"
1.213 Freiträger mit Streckenlast und Einzellasten 1.2 14 Freiträger mit gemischter last
a) lageplan, bl A uflagerreakti one n, cl Seileck- a) lageplan, b) Auflag erreaktionen,
konstruktion, dl Querkraftverlauf, e) längskraft- c) bis e) Schnittgrößen
verlauf

Beispiel 1.97 Analytische lösung


Nachdem der Träger 1.214a frei gemacht ist, können die Auflagerreaktionen wie beim Stützträger bestimmt
werden.
E~y =0: q. 1 - F2y + F'y- FAy= O-FA.y=q. 1 - F2y + F, y
FA.y=3 000!i . , m - '000 N . sin 60°+ 2000 N · sin 60°= 3866 N
m
EF;. =0: FAz- F,.-F2z =0-FA,z=(1 000 N + 2000 N) cos 60° = 1500 N
FA = 4147 N (oA =68,8°)
EM1A.1=0: q. 1 . 2,5 - F2y ' 2+F1y ' l - M A = O-
M A = 3 000 N/m . , m . 2,5 m - , 000 N . sin 60° . 2 m + 2 000 N . sin 60° . 1 m = 7500 Nm
1.6 Schnittgrößen in Balken und Stäben 77
Beispiel 1.97 Schnittgrößen
Fortsetzung FeldO:5=:z:s l (1.214c)
I:F;y =0:q·z+Fa =O-Fa =(-3000·z)N
I:F;> = 0: -FL= O N
I:M1S1=0: q·r +M,,=0-M,,= ( - 1500 . r)Nm
2

Feld 1 :5=: z:5=:2 (1.214d)


I:F;y = 0: q·l - F~y + Fa = 0-Fa=- 2134N
I:Fiz = 0: - F2 • + FL = 0- FL = 500 N

I:M1S1=0: q. 1 (z- ~) - F2y (z-1)+ M,,=O-M~ =z(F2y - q) + ~- F2y =(634-2134. z) Nm

Feld 2 :5=: Z:5=: 3 (1.214e)


I:F;y =0: q. 1 - F2y + F,y+ Fa= O-Fa = F2y - F,y -q = -3866 N
I:F;z =0: -F2z -F'z+h=0-FL= 1500N

I:M(sl =0: q. 1 (z- ~ )- F2y (z-1)+F,ylz-21+ M,,=O-

M,,=zIF2y - F,y - q) + '2q -F2y +2 F,y=(4098 - 3866· z) Nm

Für z=3mwird M,, =-7500Nm


F=l000N
q=500 N/m
1111111111
-
Freiträger mit gemischter Last und eingeleitetem a) A
4m 2m 2m 2m
Moment '/
F
Beispiell .98 Analytische lösung r--

'>1'\,.,
q F.'
Beim Freiträger 1.215a greift die Kraft F
nicht direkt am Balken an, sondern an ei- 1;:1"" Ij" ~
b) 11111 11111
nem gekröpften Balkenteil. Um die Bean- ).....
spruchungsgrößen eines Balkens zu be- F
F,
rechnen, reduziert man zweckmäßig alle q ,.,
nicht direkt angreifenden Kräfte auf die
Balkenachse. Trennen wir den steif an- cl l llllll), )
gebrachten Zusatzteil vom eigentlichen
Balken, erhalten wir beim Freimachen
z 1-
Po
nach Bild 1.215b aus der Gleichgewichts- q
,."
bedingung für den Zusatzbalken, dass ein
Moment M ' und eine Kraft F' (in der
Größe M' = F . 2 und F' = F) w irken müs-
d)1 111111111
z
51.,)
sen. Die Wirkung auf den Hauptbalken ist
dann mit Fund M an der Stelle z = 6 m ge-
q ,.,
,t'
~ J)
geben. An dieser Stelle wird also zusätzlich e)11 11 111111 I'
zur Kraft F ein rechtsdrehendes Moment
eingeleitet. Die Ermittlung der Momente z F,
und Ouerkräfte bis zu dieser Stelle ist
bekannt. Die Gleichgewichtsbedingung

f) ~1111
1~111 111
I:F1z = 0 lassen w ir weg, da keine Kräfte
in Längsrichtung des Balkens wirken F,
1M~2FI.

Auflagerreaktionen (1.215 b)
g)

~JJll~ },."
I:F;y=O: q.4+F- FA =O
I:M1AI= 0: q. 4·8- M+ F· 4-MA= 0

FA = 4q+F=4 m· 500 N/m+ 1 000 N


FA= 3000 N 1.215 Freiträger mit gemischter Last
MA =4·9·q - M+4F a) Lageplan, b) Auflagerreaktionen, cl bis e)
= 4 m· 8 m . 500 N/ m - 2 m· 1000 N Schnittgrößen, 1) Ouerkraftverlauf, g) Biegemo-
+4 m· 1000 N=18000 Nm mentenverlauf
v

78 Mechanik der starren Körper (Statik)

Beispie ll .98 Schnittgrößen


Fortsetzung Feld 0 ~z :S: 4 11.125 cl
f.Fiv =0: q. z+ Fo= O-Fa = -q. z= ( - 500· z) N

f.M(s)=O: q.z2 +M,,= O-M,, = -q.z2 = ( -250.r)Nm


2 2
Feld 4 s Z :$: 6 (1.125d)
f.Fiv =O:q·4 + Fo =O-Fa =- 2000N
EM(s, = O: q . 4(z-2)+ M,, =O-M,,= 14000 - 2000· zl Nm
Feld Ss z s lQ (1.125e)
f.F1v = O:q·4+F+Fo =O-Fo =-3 000N
f.M(S)=O: q. 4Iz - 2)-M+F(z-61 +M,,= O-
M,,=M+8q-z(4q+F}+6F= (1 2 000 - 3000· zl Nm
Für die Ein spa nnstelle A. an der vermutlich das Biegemoment am größten sein wird, ist z= 10 m, dam it
M (xlm.,,= - 18000 Nm = - M A •
Die Berechnung der Schnittgrößen tür die Stelle H=6 m ist von zwei Seiten her mög lich: Nehmen wir
die Gleichung M,,= 4000-2000zaus Bild 1.215d und setzen z =6 m ei n. erhalten wir M,. = -8000 Nm.
Verwenden w ir die Beziehung M x =
12000-3000z nach 1.215e, ergibt sich
211
M x = -6000 Nm . Die Differenz ist das Mo·
al ~~------~----~~-.--z
ment M=F· 2 = 2000 Nm, das an dieser
Stelle eingeleitet wird. Daher ergibt sich A-r-___ •
bei z=6 m ein Sprung im Momentenver-
lauf(1.215g).

--+
Zum Abschluss dieses Abschnitts rechnen wi r noch
zwei Beispiele ohne Zahlenwerte und bestimmen den ~_~,
y 2M______________8 m, ~ n-F
Verlauf der Schnittgrößen.
Beispie l 1.99 Auflagerreaktionen nach Bild 1.216a bl r.,
EF;y =0: -FAy+F-Fs=O
EF;;r; =0: FA;r; - F= O- FAz= F
EM(A)=O: -2M - F·[-M+Fs ·I=0-
M
FB = F+3,
~J.l~"__-IS!5" fl
und aus EF;v= O-FAy=F-Fs
M r., I_--"z_~ Fa
FAy = - 3 , cl
$chnittgrößen nach Bild 1.216c für den lin-
ken Balkenteil
ER y = 0: - FAy+Fa=O-Fa=FAv=
EF;z =0 : FL +FAz= O-FL = -FA;r;=- F
M
-3, F. .-F

EM(Sl =O: Mx- FAy ' z-2 M=O


dl
M x =FAy ·z+2M
3
M x= - ,M. z+2M

M.=M(2-3/ )
Und nach Bild 1.126c für den rechten Bal- el {
kenteil 211
EF;y =0: - FB- FL=O-FL

=-F.=++37)
EF;z = 0: Fa =O-Fa= O 1.216 Gekröpfter Träger
EMIS1= O: - M.-M= O-+M.= - M a) Lageplan, b) A uflagerreaktionen , cl Schnitt·
Damit ergibt sich der Verlauf von FL , Fa größen, d) Längs· und Querkraftverlauf, e) Sie·
und Mx nach den Bildern 1.216d un d e. gemomentenverlauf
1.6 Schnittgrößen in Balken und Stäben 79

Beispiel 1.100 Im Bild 1.217a zerlegen w ir zunächst der einfacheren Handhabung wegen Fa in Fay = y'3 · Faz und Faz .
= FBy lV3 .
Dann berechnen wir die Auflagerreaktionen.
Q) EFiy = 0: -FAy+ F- Fsy= O
@ EF,z = 0: FAz- F- FBz= O
@ EMA= O: - F · a - M + FBy (2 a + b) - FBz ' b = O

Aus unserer Zerlegu ng und der Gleichgewichtsbedingung @ ergibt sich

.'3
- F . a - M + v'=' .
r
r Bz
12
a+
bl r
- rBz '
b~O-
-
r" _ F · a+M
r Bz - (2a + blV3 - b

IF· a+ Mly3
Fsy = f2a+blV3 - b
Aus der zw eiten Bedingung bekom-
men w ir
FAz = F+ FBz a)
F. - F F· a + M A ,
A.~ + 12a+bly3 ~ b a •
und aus der ersten
FAy= F- FBy y (U
F ~ IF. a+ Mly3 b) k ~--+--++.,..."
Ay - F (2a + blV3- b

Berechnung der Schnittgrößen


M
Feld 05:z5:a (1.217c) F. ' -___5
'11 y-;-
-.:' ~L
C)-""-,-
EFjy= O: - FAy +Fo= O-
IF· a+Mly3
Fo= FAy= F- (2a + bl]13 b
EF1z= 0: FAz+ FL= O-

(2:; :~M b J
F., I______~z~____~,
FL=- FAz=- [F+
EM1Sf= 0: - FAy ' z + M,,= O-
IF· a+Mly3 ]
M.= [ F~ 12a + bly3 ~ b z

Feld a 5: z :5 2a (1.217 d)
e)
E F,y=O : - FAy +F+ Fa= O-
IF· a+Mly3
Fo= FAy- F= - f2a + blV3 - b
L:F,z= O: FAz- F+ FL= O-
F, = F- F =_ F ·a+ M
L Az f2a + bl]l3 - b t)
EMiSI= O: M,,+F(z - al-FAy ' z=O -
IF· a+ Mly3
Mt<= F·a f2a + blV3 - b'z

g)
~\,----F" bl{l -li

1.217 Gekröpfter Träger mit Viertelkreisbogenstück


al Lageplan, bl Auflagerreaktionen, cl und d) Schnitt-
größen, e) Querkraftverlauf, fI Längskraftverlauf, g) Bie-
gemomentverlauf
v

80 Mechanik der starren Körper (Statik )

Beispie l 1.100 FeldO .$ ~ :S .!!. (1.217d)


Fortsetzung 2
Um das Kräfte- und Momentengleichgewicht möglichst einfach zu bilden, wä hlen wir die Richtungen "in
Richtung des W inkels" (Fj (",) bzw. "in Richtung senkrecht auf 'P" (Fu ......)
L:Fi (<9) = 0: Fo +Fev ' sin cp-Fa• · cos rp=O-
Fa = Fe• . cos rp-F Bv ' sin rp= 12a+bl
F· 8V':
3-b
(cos ~-V3 ' sin 'PI

I:Fjl.l.op, = O: -FL- FBV' COs cp -Fe.- sin cp= O-Fl=- F .a~M IV3 ,cosf;'+sin tp)
(2a+b) 3 b
EM(s) = 0: - M",+ Foy ' b (l -cos rp) - FB • • b · sin rp =O-
(F. a+ IW) b
M. = 12a+bly'3 b[ y'311 - COS'l'I - sin'l'J
Um einige markante Punkte für den Verlauf von FQ • Fl und Mx zu erha lten, setze n wir
cp=O-Fa= Fez FL = -Fev M,,= O
~
CP=2-Fo= - FBv M.= F.. · bly'3-1I

rp ='.!!...-Fa= O M.= F•• · b l y'3 -21


6

Aufgaben zu Abschnitt 1.6.1 und 1.6.2


Bestimmen Sie analytisch und grafisch den Verlauf der Schnittgrößen für die Ba lken in den Aufgaben 1 bis 9 und nur
analytisch für die Aufgaben 10 bis 15.
1. Balken auf2 Stützen mit Einzellasten (1.218)
1,= 2 m
12 =5 m
1 =8 m

F,
1.220 Balken mit unterschiedlichen Streckenlasten
Ao?, ;§ ~B
~I F, 4. Balken mit Dreieckslast und Gleichlast (1.221)
1,= 4m qo= 6kN/m
I q, = 4 kN / m

1.2 18 Balken auf 2 Stützen mit Einzellasten

2. Balken auf 2 Stützen mit Gleichlast un d schräg an-


greifenden Einzellasten (1.219 )
1,= 6m
12 = 10m
IJ = 4 m
I = 16 m
F,= 10kN
F2 = 3kN
q = 4 kN/m
i
1.221
t"'1
Balken mit Dreieckslast und Gleichlast
5. Ba lken mit gemischten Lasten und Lastangriffsrich-
tungen (1.222)
1, = 10 m qo=0.5 kN/m
12 = 14m q, = 2 kN/ m
IJ= 7 m F =6 kN
, =22 m

1.219 Balken auf 2 Stützen mit Gleichlast und schräg an-


greifenden Einzellasten

3. Balken mit unterschiedlichen Strecken lasten (1.220)


1, = 4m q, =2kN!m 1.222 Balken mit gemischten Lasten und verschiedenen
I =7 m q2= 3 kN!m La stangriffsrichtungen
1.6 Schnittg rößen in Balken und Stäben 81

6. Balken m it Dreieckslast und Einzellasten (1.223) 10. Ba lken mit Winkelteil und Kragarm (1.227)
1,= 1 m F, =3000 N 1,= 1 m F=2000 N
12 = ' ,5 m F2 =2000 N 12 = 2 m q = 1 000N/ m
13 = 0,5 m qo=2000 N/m 13 = 3 m
1 =3 m 14 = 1,5m
f =6 m
F,
/q

A -"I
rmff
A~ 7.;:
111I 1111
7, 7)B
I, I,JF I,
I
1.223 Balken mit Dreieckslast und Einzellasten
1.227 Ba lken mit Winkeltei l und Kragarm
7. Ba lken mit auskragendem Teil und gemischter Last
11.2241 11 . Balken mit Beanspruchung durch Momente (1.228)
1, = 2,5m F= 500 N [ ,= 2m M, = 6000Nm
12 = 2,5 m q= 1000 N/m
1=5 m

~-.I: : :===,pJ ~ =:I=fB==lli:III~


1 ~I I
1.224 Balken m it auskragendem Teil und gemischter L' -.2-2-s-s-a-lk-e-n-m-
i,-s-e-a-n-sp- r-U-Ch- U
- n- g- d
-U- r-C-h-M-o-m-en-,-e---'
Last

8. Balken mit auskragendem Tei l und gemischten Lasten 12. Einseitig eingespannter Träger (1.229 )
11.2251 [ = 15 m qo= 2000 N/m
1,= 2m F,= 1000N
12 = 1 m F2 = 2000 N
13 = 3 m F3 = 500N
14 =5 m qo= 1 000 N/m

1.229 Einseitig eingespannte r Träge r

13. Balken mit kreisförmigem Balkenteil (1.230)


1.225 Balken mit auskragendem Teil und gemischten
Lasten a=3 m M = 3000 Nm
b=4 m F,=1000N
9. Ba lken mit 2 Kragteilen und gemischter Last (1.226) F2 = 2000 N
1,= 2m F,= 3kN
12 =3 m F2 = 2 kN
1=9m q=500N/m

F, rl"T11111Iil q q F,

111 111111111 ' 11111 11


l, ~ ~A ~ B I,
I
I "
1.226 Balken mit 2 Kragteil en und gemischter Last 1.230 Ba lken mit kreisförmigem Ba lkenteil
82 Mechanik der sta rren Körper (Statik)

14. Winkelträger mit gemischter Belastung (1.231 ) 15. Winkelträger mit gemischter Belastung (1.232)
8=2 m M=2000 Nm 8=2m F =12000N
1=6m F=1000N 1=6 m M =24000 Nm
qo=10000 N/ m
I F.
) {'\211 ~45°

~
W ' I 112 • F

11
11' ~ '" ~f
gq,
~ 112 112
~~
1.231 Winkelträger mit gemischter Belastung 1.232 Winkelträger mit gemischter Belastung

1.6.3 Systeme starrer Körper - Tragwerke aus einer end lichen Anzahl starrer Körper
(z. B. Fachwerke, Gelenkträger, Dreigelenkbogen l und
Einfaches und allgemeines Tragwerk. Bisher - Tragwerke aus "unendlich vielen" Teilen (z . B. Seile und
haben wir im Wesentlichen Systeme betrachtet, die Ketten). Ideale Seile und Ketten können, da sie voll-
nur aus einem einzelnen Teil bestanden, wie ein- kommen biegsam sind, nur Zug kräfte aufnehmen.
fache Träger oder Einzelstäbe, allgemein einfache Die Teile eines Tragwerks können beliebig geformt
Tragwerke. Technische Bauteile setzen sich jedoch sein (1.234). Sie können selbst wiederum Trag -
oft aus mehreren Einzelteilen zusammen, die durch werke sein (z. B. ein innerlich stabi les Fachwerk).
"reibungslose" Gelenke und/o der Führungen mit-
einander verbunden sind und sich dadurch ge-
genseitig abstützen. Ein Gelenk kann dabei nur
Kräfte, nicht aber Momente übertragen. Eine
Führung kann ein Moment und eine Kraft quer zur
Führungsrichtung, nicht aber Kräfte in Führungs-
richtung übertragen.
Ein System aus mehreren starren Körpern (Schei-
ben, Balken, Stäben usw.) nennen wir ein System
starrer Körper bzw. ein allgemeines Tragwerk. Ist
1.234 Allgemeines ebenes Tragwerk
die Ausdehnung und Belastung des Tragwerks nur
in einer Ebene, sprechen wir von einem allgemei- Statisch bestimmtes Tragwerk. Zum Berechnen
nen ebenen Tragwerk. Dabei unterscheiden wir mechanischer Systeme starrer Körper untersucht
nach Bild 1.233 man zuerst, ob das System statisch bestimmt ge-
lagert ist. Dazu teilen wir das Tragwerk durch ge-
dachte Schn itte in den Gelenken (Führungen) in

al~
se ine Einzelteile auf und setzen statt der Gelenke
(Führungen) die entsprechenden Gelenkkräfte
(Führungskräfte) ein. Für jedes Teilsystem können
wir entsprechend der ebenen Statik starrer Körper
drei Gleichgewichtsbedingungen anschreiben.
Besteht das Tragwerk z. B. aus k Einzelkörpern, er-
halten wir ein Gleichungssystem von 3 k Glei-
chungen. Ist die Summe der Auflager- und Gelenk-
bzw. Führungsreaktionen des Tragwerks ebenfalls
3 k, ist das Tragwerk statisch bestimmt.
cl
Ein Tragwerk ist statisch im Gleichgewicht,
1.233 Allgemeine ebene Tragwerke wenn jedes Einzelteil tür sich im Gleichge-
a) Fachwerk, b) Gelenkträger, c) Dreigelenkbogen, wicht ist.
dl Kette (Seil)
1.6 Schnittgrößen in Balken und Stäben 83

Dabei sind Diese Gleichung erhalten wir aus der Überlegung,


a=1:a;= Anzahl der Reaktionskräfte in den Auflagern dass ein Gelenk 9j' das P i Einzelteile (parts) verbin-
(Summe der einzelnen Lagerreaktionen), det, 2 (Pi - 1) Verbindungskräfte aufnehmen kann.
g=1:g;=Anza hl der Gelenk- bzw. Führungsreaktionen 2 (Pi - 1) gibt somit den Freiheitsgrad eines Gelenks
(S umme der Reaktionen zwischen den Einzeltei- an.
len )' wobei die an einer Schnittstelle nach dem
Reaktionsaxiom paarweise entgegengesetzt auf- Im Fall a+ g<3 k ist das System verschieblich , instabil. Es
tretenden Reaktionen einfach gezählt werden. kann keine Belastungen aufnehmen und ist daher un-
brauchbar.
Das System starrer Körper ist statisch bestimmt, Im Fall a+ g>3k ist das System statisch unbestimmt. Die
wenn die Abzählbedingung Differenz (a+ g) - 3 k= n gibt den Grad der Unbestimmt-
heit an (einfach, zweifach usw.).
a+g=3k GI. 11.25) Ungeeignet sind auch Systeme starrer Körper, die
zwar der Abzählbedingung GI. (1.25) genügen, aber
kleine Bewegungen einzelner Teile oder des ge-
erfüllt ist. Die Anzahl der Gelenkreaktionen gi eines
samten Systems zulassen. Bild 1.235a zeigt ein Sy-
Gelenks ist durch die Anzahl der Einzelteile be-
stimmt, die es verbindet. Verbindet ein Gelenk p; stem, das die Abzählbedingung a+ g=3 k wegen
Einzelteile, gilt für die Anzahl der Gelenkreaktionen 4+2=3·2 erfüllt und worin sich trotzdem das Ge-
lenk G etwas nach unten verschiebt. Die Auflager-
die Beziehung
und Längskräfte in den beiden Stäben werden sehr
groß, theoretisch unendlich groß.
GI. 11.26)

Wir erkennen daraus, dass die Abzählbe-


dingung nur eine notwendige, aber keine
hinreichende Bedingung für die statisch be-
stimmte Lagerung eines Systems starrer
Körper ist.

1.235 Gelenkverbindung Wenn wir eins der Auflager versetzen, wird das
a) instabil (verschieblich), b) stabi l System statisch bestimmt (1.235b).

Beispiel1 .101 Ist das Tragwerk 1.234 statisch bestimmt?


Lösung Das Tragwerk besteht aus 2 Stäben, einem Fachwerk und einer Scheibe. Somit ist k=4 .
Die Auflager sind alle zweiwertig a; =2. Also ist a=1:al=3· 2=6
Die Wertigkeiten der Gelenke sind:
g, =2(p, - 1)=2(3 -1) =4 g2=2(p, - 1) =2(2 - 1) =2 Folglich sind 8+g=3k
6+ 6 =3 . 4= 12 - das System ist statisch bestimmt gelagert.

Beispiel 1.102 Untersuchen Sie, ob das Tragwerk Bild


1.236 statisch bestimmt ist, wenn die
Scheibe durch ein allgemeines ebenes
Kraftsystem belastet wird (Stäbe parallel).
Lösung a=1:a;=3· 2=6 g=1:gl =3· 2=6
8+g=3k 6+6=3·4=12
Das System erfüllt zwar GI. (1.251, ist aber
"im kleinen" verschieblich (wackelig)' so- 1.236 Tragwerk
mit instabil.

Beispiel 1.103 Ist das System 1.237 statisch bestimmt ge-


lagert?
Lösung a=1:a;=2+3=5 g=1:g;=2
a+g ~ 3k 5+2>3·2 7>6
Das System ist einfach statisch unbe-
stimmt. Ersetzen w ir z. B. die Einspannung
durch ein Festlager, sind die Lagerungen
statisch bestimmt. 1.237
84 Mechanik der starren Körper (Statik)

Beispiel 1.104 Untersuchen Sie den Gelenkrahmen 1.238


auf statische Bestimmtheit.
Lösung Die Schweißnaht, die die beiden Stäbe ver-
bindet, kann idealisiert als ein Gelenk an-
genommen werden. Der Fehler durch die-
se Annahme ist wegen der sch lanken Stä-
be verhältnismäßig klein. Die Einzelteile-
anzahl ist somit k=2.
Gelenkreaktionen g=2,
Auflagerreaktionen a=Eai=2+ 1 + 1 =4,
somit ist mit a+g =3 k
4+2=3·2=6
die Abzählbedingung erfüllt, das System
aber in vertikaler Richtung verschieblieh
und somit nicht tragfähig. 1.238 Gelenkrahmen

In den folgenden Abschnitten wollen wir den Ge- Möglichkeiten, wie der Durchlaufträger 1.239 durch
lenkträger (Gerberträger) und den Dreigelenkbo- Anbringen von Gelenken in einen statisch be-
gen genauer besprechen. Das Fachwerk wird im stimmten Gelenkträger umgewandelt werden
Abschnitt 1.8 behandelt. kann.
Dass die Gelenke nicht beliebig angeordnet werden dür-
fen, beweist Bild 1.240. Darin ist die Abzählbedingung
1.6.4 Gelenkträger (Gerberträgerl a+ g =3 k mit 5+4=3·3 zwar erfüllt, das System aber
nach wie vor statisch unbestimmt.
Lange Träger müssen mehrfach gelagert werden, In einem statisch bestimmt gelagerten Gelenkträ-
um die Durchbiegung, die Ouerschnittsabmes- ger können wir mit Hi lfe der uns schon bekannten
sungen und den damit verbundenen Materialver- Gesetze die Auflager- und Gelenkreaktionen sowie
brauch kleinzuhalten. Durch Hinzufügen weiterer die Schnittgrößen in den einzelnen Teilbalken er-
Lager wird das System jedoch statisch unbe- mitteln.
stimmt. Ein durch mehr als zwei Auflager gestütz-
ter Träger ist ein Durchlaufträger oder durch lau-
fender Träger. Bild 1.239 zeigt einen zweifach sta-
tisch unbestimmten Durch laufträger.
Damit das System (d. h. die Lagerreaktionen ) sta- 6" K 1G,K 1
tisch bestimmbar wird, müssen Gelenke ange-
bracht werden, die den Träger in Teilbereiche auf-
.E
AK I G,
j2c
K
tei len. Dabei dürfen an einem Teilbalken (Teilsy-
stern) maxima l zwei Auflager und zwischen zwei
.K
L-G,I G, j~
.E K
G, I~
Auflagern maximal zwei Gelenke vorhanden sein. K
Liegen die Gelenke und Auflager alle auf einer Ge-
raden, erhalten wir den Gelenk- oder Gerberträger
/-G,I
li. K K A
(nach Heinrich Gerber, 1832- 19121. Bild 1.241 zeigt

1.241 Möglichkeiten, einen Durchlaufträger in einen sta-


tisch bestimmten Gelenkträger umzuwandeln

/ Bei der analytischen Lösung stellen wir die Gleich-


gewichtsbedingungen für jedes Teilsystem auf,
wobei die Gelenkkräfte unter Beachtung des Re-
aktionsaxioms eingesetzt werden. Das erhaltene
1.239 Zweifach statisch unbestimmter Durchlaufträger
Gleichungssystem ist anschließend zu lösen.
Die grafische Lösung fußt auf dem Sei leckverfah-
ren . Da die Gelenke keine Biegemomente übertra-
gen können, muss die Sch lussli nie das Seileck an
/ den Gelenksteilen schneiden .
Die Schnittgrößen (Längskraft, Querkraft und Bie-
gemoment) sind nach den Regeln in Abschnitt
1.240 Statisch unbestimmter Gelenkträger 1.6.2 für die einzelnen Teilsysteme zu ermitteln.
1.6 Schnittgrößen in Balken und Stäben 85

Beispie l 1.105 Ein Gerberträger mit den Läng en l,=3 m, l2= 1 mund 13 =2 m wird durch die Streckenlast q=2 kN/m
und die Einzellast F=6 kN belastet (1.242a). Bestimmen Sie analytisch und grafisch die Auflagerreaktio-
nen und die Gelenkkraft.
Analytische Aus dem Fre imachen des Systems nach Bild 1.242 b und Aufstellen der Gleichgewichtsbedingungen
Lösung für beide Teilbalken folgt:
System I [;F.~ =0 - : FA. -FG.=O
[;Fiy =O!: -FAy+F-Fe+q·/2+FGy=0

L:M1A=0): Fe' 1, - ~ F ./ , -q '/2(/1 + ~/2)-FGy(l, +/2)=0


System 11 L:Fiz =0- : FGz=O- FA. =O-FA=FAy
L:Fiy =O!: -Fc +q·/3 -FGy =O
1
L:M,G=O): Fc·/3-2q·/~=O

1 1
FC=2qI3=22 kN/m. 2 m = 2 kN

FG=FGy=ql3-Fc=2 kN/m· 2 m-2 kN=2 kN


1 J.;,,(1'+2/2
Fe =2 F + q
1 )+FGy -,-,-
1, +/ 2

1 1m ( 1 ) 3m+1m
Fe=26kN+2kN/m~ 3m+ ·1m +2 kN 3m 8kN
2
FA=FAy=F-Fe+ql2+FGy=6 kN-8 kN +2 kN/m· 1 m+2 kN = 2 kN

F /q
111 IHIIII
A~ .lJ. ~B G 4 F[
.2....
aI -"~ /,
"

1.242 a) Gerberträger, b) freigemachte Gerberträger für die ana lytische Lösung

Grafische 1m 2 kN
Lösung m l=cm . ' m F = cm, ' PolabstandH=5cm.

Aus dem Kraftseileck 1.243 erhalten w ir


FA =elcme2kN Fe e4cme8kN Fe e1cme2kN F=FGy elcme2kN

Lageplan Krafteck
F,
F a, a, a, 1

MI' 84 G r[ F
~~----~
, -...:::.
F, p
a, 3
~s, , s
3
4 5 1G a, 52j:-
5
.-...-:

F, a,
Seileck
H=5cm
al bl
1.243 Gerberträger, grafische Lös ung mit Kraft-Seileck-Verfahren
86 Mechanik der starren Körper (Statik)

Beispiel 1.106 Für den dreifach gelagerten Gelenkträger 1.244 sind die Auflagerreaktionen und die Gelenkkraft zu er-
mitteln. Geg.: 1=3 m, F,= 5 kN, F2 = 10 kN, (l',=60°, a 2=80°

Ij CD F,
F" FO,
G

~:f
A 8 [
F"

®~r"
a)
b)

1.244 a) Gelenkträger
b) freigemachter Gelenkträger tür die rechnerische lösung

Lösung Wir zerlegen das Tragwerk in zwei Teilsysteme und machen diese unter Beachtung des Reaktionsaxioms
für die Gelenkkräfte frei (1.244b). Aus den Gleichgewichtsbedingungen für die beiden Teile folgt:
System I EFiz =0-: FA2 - F,· cas ll', + FGz= O
EFiv = O! : - FAy+ F, · sin (l' ,- FGv=O

EM;A= O): FGy l - Fl. Sinal ' ~ = O

System If EFiz = 0- : F2 · cas (l'2- FGz = O


EFi V = Ol : -Fs - Fc +F2 • sin ll':z + FGy= O
3
EMiG =O) : FB I + Fc 2l - F2 • sin Ct'2 ' Z-' = O

1 1
FGY= Z-F, . sin a ,= Z-' 5 kN· sin 60"= 2,165 kN

FGz = F2 • cas 02 = 10 kN . cas 80"= 1 ,73648 kN


FA. = F, . cas (l , -FG. = 5 kN . cos 60" - 1,73648 kN = 0,76352 kN
FAy = F, . sin 0 , - FGy = 5 kN . sin 60"- 2,165 kN = 2,16513 kN
FA = ~ = VO,76352 2 + 2, 16513 2 - 2,296 kN
FAy 2,16513 0 FGy 2,165
0A =arctan F = arctan~ = 70,575 O'G= arctan - =arctan - - = 51,268 0
A2 FG • 1,736
FG =VA,y+~ 1 =V2,165 t +l,73648 2 2,775kN
1 1
Fe =Z-F2 • sin 0'2-FGy=Z-10 kN· sin 80° -2,165 kN = 2,759 kN

FB = F2 • sin 0'2+FGy - Fc= 10 kN . sin 80° +2, 165 kN - 2,759 kN =9,254 kN


Anmerkung Eine grafische Lösung ist weder nach Culmann noch mit dem Kraft-Seileckverfahren möglich, da kein
Trägerteil für sich statisch bestimmt gelagert ist. Legen wir das Festlager in Bader C, ist der linke Trä-
gerabschnitt statisch bestimmt. Dann sind die Gelenkkraft und im Weiteren alle Auflagerreaktionen grafisch
ermittelbar.

Beispiel 1.107 Ermitteln Sie grafisch mit dem Kraft-Seileckverfahren die Auflagerreaktionen und die Gelenkkraft des
Beispiels 1.106 mit dem Unterschied: Auflager Bist Festl ager, Au flager A ist Loslager.

.3-:'"
Fez 3

Lageplan und Seileck Fc Krafteck


1.245 Gelenkträger, grafische Lösung
1.6 Schnittgrößen in Balken und Stäben 87

Beispiel 1.107 (1.245) Beim Sei leck des linken Teils des Gerberträgers muss zuerst der Seilstrahl2 durch da s Gelen k ge-
Fo rtsetzu ng zeichnet we rd en, da die Wirkungslinie der Gelenkkraft noch unbekannt ist. Durch die Sch lu sslinie 5 , er-
Lösung halten wir die Auflagerkraft FA und die Gelenkkraft FG
Beim rechten Tei l des Trägers ist di e Lage der Wirkungs lini e von Fe unbekannt. Deshalb ziehen wir 5 ,
zuerst durch das Au flager B. Durch die Schlusslinie S~ erhalten wir die Reaktionskräfte Fe und Fe_
mL =~' mF= 2 kN
cm z cm z
Aus dem Krafteck 1.245 erhalten wi r:
FA Q 1,085 cm e 2.17 kN Fe Q l ,38 cm e 2,76kN
Fez QO,38 cm QO,76 kN FG z Q 1,25 cm e 2.5 kN
FBy Q4,62 cmQ 9,24 kN FGy Q 1,08 cmQ2. 16 kN
Fe e4,635 cm e 9,27 kN FG Q l,36 cm e 2.72 kN

Beispiel 1.108 In welcher Entfernu ng xvom Auflager B muss ein Gelenk eingebaut werden, wenn die Gelenkkraft FG
möglichst klein we rden soll (1.246 a)7 Wie groß si nd dann die Gele nkkraft und die Auflagerreaktionen7
Geg .: q =1 0 kN/m, 1= 3 m, a=l m
Lösung Freimachen des Syst ems (1.24Gb) und Ansetze n der Gleichgewicht sbedi ngungen für jedes Teilsystem .

1.246 a) Gele nkträger


b) freigemachte Gel enkträger für die analytische Lösung

System I BFlz = 0-: FA.- FG.= O


BF1y = O!: - FAy+ q(l-x)-FGy= O
1
BMiA= O): MA-"2 q(l -x)2+ FGy (l-x)=O

System 11 BFlz = 0-: FGz= O-Fp.z= O- FAy= FA


BFjy = 01: -FB+ FGy+q(a+x)= O
1
BMG= O): Fe x-"2 q (a+x)2= 0

1 (a+x) ~ 1 (a +x)2 a'


Fe = "2q--x--FG = Fay= "2 q --x- -q(8+xJ="2 -; -x
) q(
Die Fun ktio n Fa (x) li efert für di e Gel en kkraft Fa kei ne reellen Extremwerte. Ihre Nullstelle liegt bei x= a.
Für x= a folgt:
kN
FA =q(l-al=10-;:n(3m- l m)=20kN

1 1 kN
MA="2q(J-a)~=21 0m (3 m-l m1 2 = 20 kNm

kN
Fe =q2a=10-;;2 m = 20 kN

FG = 0 kN

Beispiel 1.109 Ein vierfach gelagerter Ge lenkträger ist wie im Bild 1.247 a belastet. Zu bestimmen sind die Auflagerre-
aktionen, die Gelen kkräfte und die Schnittgrößen.
Geg.: F=20 kN, a=60°, q=5 kN/m. a=2 m
Lösung Das Syste m wi rd freigemacht (1.247 b). Für d ie Tei lsysteme we rde n die Gleichgewichtsbedingungen an-
geschrieben.
88 Mechanik der starren Körper (Statik)

Beispiel 1.109 System I 'L Fiz


Fortsetzung . a
~ Oj : - FAy - Fe - FG1y + F · sin a+ q"2 = 0
3 a a 5
Fe ' a + FG1y ' 2a - F-sin a· 2 - Q 2 ' "48 =0

I:F1y =O L - Fc+ FGly+ FG2V+ q · 8 = 0


a a'
E M;Gl =0): Fe ' 2-FG2Y ' a - q-Z=O

EFjv = O! : - FG2y - Fo + Q!!. = O


2
Fo . .!!.. - q . a .!!.. =o
2 2 4

Fo = q!!.. = 5kN~ = 2.5kN


4 4 m
a kN 2 m
FG2y = q - - Fo = 5 - - - 2,5 kN = 2.5 kN
2 m 2
kN
Fe = 2FG2 + q · a = 2·2,5kN + S- ·2m = 15kN
m
FG 1y = Fc FG2y - q. a = 15 kN - 2,5 kN - 5 kN/ m . 2 m = 2.5 kN
-

FA. = F · coscr = 20kN·cos60o=10kN


Fe = -1 . 5
F · sin a + q- a-
3 1
-FG1 = - . 20 kN . sin 60°+ 5-
kN 5 3
- . 2 m - - 2,5 kN ::: 11 .16 kN
2 8 2 2 m8 2

F"y = F.sina + q!!.. - FGl- Fe


2
= 20 kN . sin 60 o + s
kN
m 2
2 m - 2,5 kN :l q

,
~a 8" ~lI, ~:2 ~ "'D
A [
-1','6 kN = 8,66 kN
= VFi. + Flv = VfCl1"O"k"'N"I" +"'IS",6"6' "k"'N=I'

~~
FA a) y
= 13,2285 kN
.k. ~
Cl" = arctan FAy = arctan 8,66 = 40,8925°
CD
FAz 10
'", h"
Schnittgrößen
Fe ld O :5 Z ::5 ~
b) @ "
~
~1~
".
q

~
@"
2
Fl =- FAz =- 10kN
Fa = FAy = 8,66 kN
". :rill
'f;1, F,
Mx = FA y . z= 8,66· z kNm Fe

Feld ~
2 -< z<a
- ~
FL = 0 kN F,
Fa =FA y - F· sin a = - 8,66 kN
Mx = FA y . z- Fsin a(z- ~ ) ffiIT ~ lrFrh -

= 17,32 - 8,66· zkNm W±ll rJ:l


11,
Feld a 5. z 5. 2a
FL = 0 kN
Fa = FAy- F. sin a + Fs- q(z - a) C)
Wihr, L
"'-lll:JJY
..t
=12,5 - 5· zkN
~ ) + Fs (z -
1.247
M x = FAy · z - F · sin a ( z - a)
a) Vierfach gelagerter Gelenkträger
(z_a) 2 b) freigemachter Gelenkträger
- q - 2- =- 2,5r + 12,5 z - 15 kNm c) Längskraft-, Ouerkraft- und Momentenverlauf
1.6 Schnittgrößen in Balken und Stäben 89

Beispiel 1.109 Feld2a :s z :s 3a


Fortsetzung
FL = 0 kN
Fa = FAy-F. sin a + Fe + Fc +aq-qz= 27,5 -5· z kN

( a)
M,,= FAy·z-F·sina z-"2 +Fe (z - al + Fc (z-2al-q·
(z_a) 2
2

M,, = -2,5r+27,5z - 75 kNm


Bild 1.247 c zeigt den Längskraft-, Querkraft- und Biegemomentverlauf. Beachten Sie, dass an den Gelenk-
stellen das Biegemoment verschwinden muss, weil ein Gelenk kein Biegemoment übertragen kann.

1.6.5 Dreigelenkbogen Längenänderungen derTeilkörper (hervorgerufen


z. B. durch Temperaturänderungenl beeinflussen
Ein aus zwei starren Körpern (Scheiben, Balken) die statisch bestimmte Lagerung eines Dreige-
bestehendes ebenes Tragwerk, dessen beide Kör- lenkbogens trotz der beiden festen Auflager nicht.
per durch ein Gelenk Cmiteinander verbunden und
Die analytische Lösung für die Auflager- und Ge -
in den bei den Auflagergelenken A und 8 abgestützt
lenkkräfte geschieht wie beim Gelenkträger und
sind, bezeichnen w ir als Dreigelenkbogen . Dabei
bedarf daher keiner weiteren Erklärung.
darf das Gelenk C nicht auf der Verb indungsgera-
den der beiden Auflagergelenke A und 8 liegen. Die grafische Lösung geschieht mit Hilfe der Su-
Statisch bestimmte Konstruktionen von Dreige- perpositionsmethode (1.250). Zunächst wird an-
lenkbagen zeigt Bild 1.248, statisch unbestimmte genommen, dass der Dreigelenkbogen al lein durch
F, bel astet wird. Da das Biegemoment in Gelenk

~)~
' .~
C null ist . muss die Wirkungstinie der Auflager-
C
teilkraft Fa, durch das Gelenk C gehen. Der rechte
~ C B Bauteil, also der Konstruktionsteil zwischen Gelenk
Cund Auflager 8, wirkt somit als Pendelstütze. Da-
mit das System im statischen Gleichgewicht ist,
B b) A muss sich die Wirkungslinie der Belastung F, mit
den Wirkungslinien der Teilkräfte Fa, und FA,

cl B d) A B

1.248 Beispiele statisch bestimmter Dreigelenkbogen

Konstruktionen gibt Bild 1.249 wieder. Die Kon -


struktion 1.249a erfüllt zwar die notwendige Be-
dingung für statisch bestimmte Lagerung (a= 4,
g= 2, k=2; a+ g=3 kl, doch liegen alle drei Gelen-
ke auf einer Geraden . Damit ist das System ver-
schieblich und nicht tragfähig. Der Zweigelenkbo-
gen 1.249 b ist einfach statisch unbestimmt, da mit
a=4, g=O und k= l-n=a +g-3k= 4+0-3· 1 = 1 1.250 Superpositionsmethode
ist. a) Lageplan und freigemachte Konstruktion
b) Kräfteplan
f
schneiden. Außerdem muss sich das Krafteck im
'~~~q
A zugeh örigen Kräfteplan schließen. Aus der ersten
Bedingung erhalten w ir die Lage der Wirkungsl in ie
c .'----.. von FA,. aus der zweiten die Beträge der Teilkräfte
a) b) FA1 und Fa1 •
B Nun denken wir uns das ganze System nur von F2
1.249 Statisch unbestimmter Dreigelenkbogen (a) und belastet. Somit wirkt der linke Bauteil als Pendel-
Zweigelenkbogen (b) stütze. Damit werden in analoger Weise die Teil-
v
90 Mechanik der starren Körper (Statik)

kräfte FA2 und FS 2 bestimmbar. Die endgü ltigen Greifen an einem Teil des Dreigelenkbogens meh-
Auflagerkräfte FA und Fe erhalten wir durch Su- rere Kräfte an, werden sie mit Hilfe des Seileck-
perposition der entsprechenden Tei lkrätte. verfa hrens zur Resultierenden FA1 bzw. FA2 zu-
FA=FA1+FA2 Fa= Fsl+ Fs2 sa m mengefasst. Ansch ließend bestimmt man mit
Hil fe der Superpositionsmethode die Aufl age r-
Die im Gelenk C vom linken auf den rechten Kon-
kräfte und die Ge lenkkraft.
struktionsteil des Dre igelenkbogens übertragene
~raft _Fe _konstruieren wir aus der Bedingung Die Schnittgrößen werde n wie beim Gelenkträger
FA+ F, + Fc =O. Vom rechten auf den linken Tei l für die einzelnen Teilsysteme getrennt ermittelt.
w irkt entsprechend dem Reaktio nsaxiom - Fe.

Beispiel 1,110 Für den Dreigelenkbogen 1.251 werden ana-


lytisch und grafisch die Auflager- und Ge-
lenkkräfte gesucht. Das Eigengewicht der Stä-
be ist vernachlässigbar.
Geg.: F,=20 kN, q=10 kN/m, a =3 m, b= CD !li!! !!t!!!!fUt,
4,5 m , 0=60° F" A [~
Analytische Das System wird frei gemacht (1,251 bl , IFcr
Lösung und die Gleichgewichtsbedingungen für bei- F,
de Teilsysteme werden angeschrieben.
System I EFlz = 0- : Fez-FAz=O
EF1y = Ol: - FAy-Fcy+q· a=O
'[,MA = O): Fcy ' a· tan 190 -0')
a'
- q2 ~ O

System /I '[,Fi • = 0- : Fs.- Fez= O


'[,F1y = 01: -Fey+Fcy+F,=O
'[,M1s = 0):Fc • · a -Fcy · a ·
tan (90 -a) - F, . b· ces 0' = 0
F. _ q ·a 10kN/m ·3m
cy - 2tan 190 - 0') 2· tan 30 0
~25,98 kN 1.251
F.''V =q.a - Fc .,= 10 kN/m . 3 m - 25,98 kN a) Dreige lenkbogen
b) freigemachter Dreigelenkbogen
=4,02 kN
b
Fcz = Fc ., tan 190 - 0') + F, -; ces 0'

Fcz = 25,98 kN . tan 300 + 20 kN 4,5 m ces 60 0


3m
~29,9995 kN
Fe., =F, +Fc., =20 kN +25,98 kN =45,98 kN q
FA z = Fe. = Fc .= 30 kN
Fc = vFL + Pc., = 39,7 kN
Fe = VPs. + Pe., = 54,9 kN
FA = VPAz+F!.., = 30,3 kN
Fe,
a c = arctan - = 40,9°
Fe,
FA,
aA =arctan - = 7.6°
FA<

ae =arctan -F" = 56.9 Q

F"
Grafische
Lösung
(1.2521
Aus dem Kräfteplan erhalten wir
FA2 3,03 cm Q30.3 kN
Fe e5,5 cm e 55,O kN
1.252 Dreigelenkbogen. grafische Lösung
Fc :::: 3.97 cmQ39.7 kN
1.6 Schnittgröße n in Balken und Stäbe n 91

Beispiel 1.111 Für den durch meh rere Kräfte belaste-


ten Dreigelenkbogen 1.253 sind gra-
fisch di e Reaktionskräfte in A. 8 und C
F, F, jq
zu bestim men. It tI t HII!
(
Geg.: F, = 10 kN, F2 =20 kN, F3 =5 kN, an an a -"t B
q=15 kN/ m, a=2 m
Lösung Oi e im Gelenk C ang reifende Kraft F3
wird dem linken Konstru ktionsteil (Teil
A C') zugerechnet. ~
O,5m 5 kN
!'oVqa
F, F,
m L = cm z ' m F =cm,
--

Dem Krafteck 1.253 b entnehme n wi r:


FA~9 ,43 cm ~ 47,15 kN
Fe ~ 7 , 61 cm ~ 38,05 kN
Fc ~7,6 1 c m ~ 38, 05 kN

b)

1.253
a) Dreigelenkbogen
b) Lagep lan und grafische Lösung

Bei spiel 1.112 Ein als Dreige len kbogen ausgebildeter ecksteifer Rahmen ist wie im Bild 1.254a be lastet. Die Auflager-
rea ktionen, die Ge lenkkraft und die Schnittgrößen so ll en bestimmt werden.
Geg.: F=20 kN, q= 10 kN/m, a=60°, a=2 m

~ Hk"
f

CD '" r ®
Fr,

a)
A a
y
a B z
b) ~!'" Z Ii,
z

Fr, M.
f
k.
z Il

tB:
Fa k
M. Fa
F,. p..
z
'Ay a Z
a
F" y
Z
cl y d) e) y
F"

1.254 a) Eckensteifer Rahmen, b) fre igemacht, c) und d) Sch nittgröße n im li nken, e) im rechte n Teil
92 Mechanik der sta rren Körper (Statik)

Beispiel 1.112 Freimachen des Systems (1.254 b) und Anschreiben der Gleichgewichtsbedingu ngen.
Fortsetzung System I EF'l =0- : FA>.+F · cos a-Fc.=O
Lösung EF,y = 01: -FAy+F.sina-Fcy= O
EM1A= 0): Fc•· a+Fcy · a- F · a · sin a(l-cos a) - F· a· cos a· sin a= O

System fI EF,• = 0 -: Fc. -Fe. = O


EF,y = 01: -Fey+Fcy+q· a= O
a'
EMG=O): Fey·a-Fe . ·a-q2 = 0

FA. = Fc.- F· cos a= 13, 66 kN -20 kN . cos 60°= 3,66 kN


FAy = F· sin a-Fcy =20 kN . sin 60 0 -3,66 kN = 13,66 kN
FA = VFi. +Fiy = 14.142k N
FA,
a A = arcta n - = 75°
F.,
a kN 2 m
Fe. = F · sin a-Fcy =Fcy +q"2 = 3,66 kN + 10 ~ . -2- = 13,66 kN

a kN 2 m
Fay = Fe . +q"2 = 13,66 kN+ 10 ~ . 2
=23,66 kN

Fa = ~= 27 ,32 kN
F.,
aa =arctan -p = 60°
.<
Fe. =F· sin a - Fcy = 20 kN . sin 60°- 3,66 kN = 13,66 kN

Fey= ~ (F.Sin a-q~) =~ (20 kN,sin600- 10 : ' 2;) = 3.66kN

Fe =~= 1 4. 1 42k N
F" = 15°
ae = arctan -F
A<

Um die Sch nittgrößen des li nken Rahmenteils zu berechnen, wird di e Schn ittste lle durch den Wi nkel rp
festgelegt. Die Schnittreaktionen Fl , Fa und Mx werden an der Schnittstelle positiv angesetzt (1.254 c, d)
und d ie Gleichgewichtsbed ingungen angeschri eben.

Feld 0 0::s~:s 60°


EFjl = 0-: FA.+ FL • sin tp+Fo · cos tp=O
EF,y = Ol: - FAy - Fl·coscp+Fo·si n cp=O
EMjA= O): M,. - Fl · a· sin:.!rp+ Fl · a· cos rp !1-cos cp)-Fa · a · sin cp. cos cp-Fo · a . si n cp( l - cos cp) =0
dara us folgen
Fl = - FA>. . sin rp- FAy . COS !p= - 3.66 sin tp- 13.66 cos tp kN
Fo =FAy · sin cp-FA>.· cos I.p= 13.66 sin tp- 3.66 cos tp kN
M w= FAy . a(1 -cos tpl - FA>. . a· sin !p= 27.32 (1 - cos tp) - 7.32 sin tp kNm

Fe ld 60°:Stp:s 90°
EF,• = 0-: FA.+F·cos 60o+ FL·si n cp+ Fo·cosl.p = 0
EFjy =Ol: - FAy+ F ·sin600-Fl·cos!p+Fo·sin!p=0
EMjA=O): M,.-F. a · sin 60° · cos 60 o - F· a· sin 600l l - cos 60°)_
Fl · a · si n:.! 'P+FL' a· cos tpl l -cos cpl-Fo ' a· sin cp. cos cp-Fa · a· sin cp( l -cos cp)= O
dara us folgen
Fl = (F . sin 60° - FAyl cos cp- (F . cos 60° + FA.) sin cp
Fl =3.66 cos tp - 13,66 sin tp kN
Fo = (FAy - F . sin 60°) si n cp- (F . cos 60° + FA.) cos cp
Fa = - 3.66 sin tp- 13,66 cos tp kN
M,.= (F· sin 600 -FAy ) a· cos cp+ FAy ' a - IF. cos 60° + FA.1a· sin cp
Mw= 27.321 1 -sin tp) + 7.32eos tp kNm
Zur Berech nung der Schn ittgrößen im rechten Rahmenteil legen wir die Sch nittste ll e durch die Lau fva-
riablen z und yfest (1.254e) und sch reiben d ie Gleichgewichtsbed ingungen für jede Schnittstel le getrennt
an.
1.6 Sch nittgröß en in Balken und Stäben 93

Lösung Feld Os z s a
Fortsetzung EF;~ =0-: Fcz+ FL= O- Fl = -Fc .=- 13,66kN
ER y =O!: +Fcy+q· z+Fa=O-Fa = - Fey- q· z= - 3,66 - 10 ·z kN
z' z'
EM;c=O): M,, -Faz - q2 = O- M,,= Fa' z+ q2 = - 5z2 - 3,66· z kNm

Feld 0 s y.s a
EF;z = 0- : - FBz+ Fa= 0- Fa= FB. = 13,66 kN
EF;.'1 =01: - FL-FBy=O-h= -FBy = - 23,66 kN
EM'B ~ O): - M,, -Fa · y= O-M,,= - Fa' y= - 13,66· ykNm
Den Verlauf der Schnittgröße n zeigt Bild 1.255.

1.255 längskraft-, Qu erkraft- un d Biegem o m entenverl auf

Beispiel 1.113 Fü r den im Bi ld 1.256a abgebildeten Dreigelenkbogen si nd die Rea ktion en in A, Bund C zu bestimm en.
Geg .: F1 = 10 kN, F2 = 20 kN , q, =30 kN/m , q2= 10 kN/ m. 8 = 2 m
Lösung Das System wi rd freigemacht (1.256b)' die Gleichgewichtsbedingungen we rden für jeden Teil ange-
schrieben.

System I EFlz =0-: - FAz+ q,· 2a -Fcz= O

System 11 EFiz =0-: Fc~ - FBz=O


EF1V =01: - FB y+Fcy= O

F, Ij q,
Aus diesen Gleichgewichtsbedingu ngen
ergebe n sich: [ N
a 5
Fcz= 0 - Fcv= Fc= F2+ Q, · S+Q2'
kN 2m
8a '"
B
Fcv = 20 kN +30 -;;-. 6
kN 5 a) q, A a al2
+ 10 ~ . 8 . 2 m = 42,5 kN

FBZ= O- FBV= FB= Fcy= 42,5 kN F,


CI,
a kN 2 m
FAz=Q,' 2 = 30-;;- . -2- = 30 kN
CD
FAv= F, + F2+ Q2 '
a
'2 - Fcv = 10 kN +20 kN
~Fc'Fc'
Fc, ®
kN 2 m
+ 10 ~ . -2- - 42,5 kN = - 2,5 kN b) !
F" F" h, F"

FA = ~= 30, 1 kN
FA, 1.256 a) Dreigelenkbogen
uA= arcta n FAz = - 4,760 b) freigemachter Dreige len kbog en
v'
94 Mechanik der starren Kö rper (Statik)

Aufgaben zu Abschnitt 1.6.3 bis 1.6 .5


1. Untersuchen Sie, ob die Tragwerke 1.257a bis f sta-
tisch bestimmt si nd , wen n die Scheibe durch ein all- F,
geme in es ebenes Kräftesystem belastet w ird. q F,
~8

IG_~
A
~
a

1.260 Zweifach gelagerter Gerberträger

5. Für den dreifach gelagerten Gerberträger 1.261 sind


die Auflagerreaktionen, die Gelenkkraft und die
Sc hnittkräfte zu bestimmen . Geg.: F= 20 kN, q =
10 kN/m, a = 2 m

I ~:
fl~
1.261 Gerberträg er mit Ein ze l- und Strecken last

6. In we lcher Entfernu ng xvon der Ei nspannung A muss


ein Gelenk eingebaut werden, wenn di e Gelenkkraft
möglichst klein werden soll? Wie groß ist dann die Ge-
1.257 A llgemeine ebene Tragwerke lenkkraft (1.262) 7 Geg.: q ,= 40 kN/ m, q2= 10 kN/ m,
a=3 m , b = 1 m
2. Untersuchen Sie. ob die im Bild 1.258a bis d abgebi l-
deten Tragwerke statisch bestimmt sind.

1.262 Gerberträg er mit Streckenlast

7. Für den Dreigelenkbogen 1.263 sind ana lyti sc h und


.E
cl dl 1 grafisch die Reaktio nskräfte in A. Bu nd C zu bestim-
men. Geg.: a = 2 m , b = 3 m , c= 1 m , d= 1,5 m , q =
10 kN/ m , F= 20 kN
1.258 Ebene Tragwerke

3. Bestimmen Sie analytisch und grafisch die A uflager- F


reaktionen und die Gelenkkraft des dreifach ge lager-
ten Ge rberträgers 1.259. Geg .: F= 50 kN, a = 2 m ,
a = 60°, q= 10 kN/ m

1.263 Dreigel enkbogen

8. Für den Dreigelenkbogen 1.264 sind ana lytisc h und


grafisch die Reaktionskräfte in A, Bund C zu bestim-
men.Geg.: a = 2 m , b = 3 m, a=60°, q = 10 kN/ m, F,=
5 kN, F2 = 11 kN

b
1.259 Dreifach gelagerter Gerbe rträger

4. Ein Gerberträger ist bei A fest gelagert und bei B längs-


verschieblieh (Führung) eingespannt (1.260). Geg.:
F,= 20 kN, F2 = 10 kN, q = 10 kN/ m , a=3 m , b = 2 m ;
ges.: Gelenkkraft und Auflagerreaktionen . 1.264 Dreigelenkbogen
1.7 Einfüh ru ng in das räumliche Kräftesystem 95

9. Für den Dreigelenkbogen 1.265 werden analytisch und 10. Ein als Dreigelenkbogen ausgeführter eckensteifer
grafisch die Gelenkreaktionen gesucht. Geg.: F= 20 kN, Rahmen wird wie in Bild 1.266 durch eine Strecken last
q= 10 kN/m, r= 2 m q belastet. Erm itte ln Sie die Aufl agerreaktionen, die
Gelenkkraft und die Schnittgrößen. Geg.: q= 20 kN/m,
a=2 m , b=l ,5 m

ttCTtt n
rrttTI t ttT. ITlnIt tl'
t 'tt 'tin
tl 't-,(
, q
al2 J al2

1.265 Dreigelenkbogen 1.266 Eckensteifer Rahmen als Dreigelenkbogen

1.7 Einführung in das räumliche Kräftesystem

Da die Kraft eine vektorie lle Größe ist, können die Für die Richtung skosinu sse besteht folgender Zu-
Gesetzmäßigkeiten des ebenen Kräftesystems sammenhang:
auch auf das räum liche Kräftesystem angewendet cos 2 Cl:' + cos 2 ß + cos 2 Y= 1
werde n. Durch die zusätzliche Koordinate (Kraft-
Umgekeh rt lässt sich mit dem Lehrsatz des Pytha-
komponente ) vergrößert sich bei der analytisc hen
goras der Kraftbetrag aus den Komponenten er-
Behandlung nur der Rec henaufwand.
mitteln.
Grafische Lösungen sind sehr umständlich und
werden daher kaum durchgefü hrt. In den f olgen- F~ y"P:", +
"""'p"+;-P:
",
den Absch nitten besch ränken wir uns darum auf Greifen im Koordinatenursprung meh rere Kräfte
die analytische Behandlung. Dabei gehen wir wie an, erhalten wir die Teilresu ltierenden für jede Ko-
beim ebenen Kräftesystem oh ne Anwendu ng der ordinatenrichtu ng durch
Vektorrechnung vo r.

1.7.1 Zentrales räumliches


den Betrag der Gesamtresultierenden
Kräftesystem
Eine im Koord inatenursprung angreife nde Kraft F,
deren Wirkungs li nie durch die Raumwinkel Cl:', ß
und 'Y gegeben ist (1.267), kann w ie folgt in ih re und ihre Raumwinkel au s
Komponenten ze rlegt werden:
aR=arccos -F" ßR = a rccos FRy
F, F,
Fx= F· cos a Fy= F. cos ß Fz= F · cos 'Y
'YR= arccos -F"
F,

Ei n zentrales Kräftesystem befindet sich im


statischen Gleichgewicht, wenn d ie Resu l-
tierende aller im Zentrum angreifenden
Kräfte null ist.
Darau s ergeben sich die Gleichgewichtsbe-
dingungen für das räum lich ze ntrale Kräfte -
system
EF!x = O EF,y=O ERz=O
1.267 Zentrales ebenes Kräftesystem
96 Mechanik der starren Körper (Stati k)

Beispiel 1.114 Der durch ein Gelenk im Boden abge-


F
stützte Mast 1.268 wird durch eine hori-
z
zonta le Kraft F in z-Achsenrichtung bela-
stet und durch zwei am Boden verankerte
Seile im Gleichgewicht gehalten.
Geg.: 8=3 m, b=4 m, h=5 m, F=10 kN ;
ges.: Seil kräfte 5,/ S2 und Druckbe lastung
FM des Mastes. (Das Eigengewi cht des
Mastes kann vernach lässigt werden .)
x
Lösung Alle Kräfte sch neiden sich in der Mast-
spitze, die auch als Ursprung des X-, Y-, z-
Koordinatensystems gewählt wird. Aus y
der Trigonometri e folgt allgemein tür die
Richtungskosinusse der W irkun gslinien 1.268 Mast
der einzelnen Kräfte
x
cos a cos ß y
"x'+ y'+z'
Durch Einsetzen der entsprechenden Koordinaten für die Wirku ngsl inie der Sei lkraft 5 , (x/ y/zl = (3/5/- 4)
erha lten wir ihre Aichtungskosinusse
3
cos a, "32+52+( 4)2 0,424264

5
cos ß, = V50 = 0,707106
-4
cos 1', = V50 =- 0,56568.

Entsprechend erhalten wir die Richtungskosinusse für die Seil kraft 52 mit (x= -6, y=5, z= - 4)
COS et'2= - 0,68376 cos ß 2=0,5698 COS 1'2= - 0,45584
für die Belastung des Mastes mit (x= O, y=5, z= O)
COSet'M=O cosßM= l COSYM = O
und schließlich für die Kraft F
cas aF=O cas ßF= O cos YF= 1
Gleichgewichtsbedingungen
BF,,,=O: 5, . cas er, + 52· cas a 2= 0
EF1y =0: 5, . cas ß,+ 52 · cas ß2+FM=0
EF;%=O: 5, . cos Y, + 5 2 . cos Y2+ F= O

Daraus folgen

s, F 10 kN
7,313 kN
cos a2 0,68376
---cas 1, -cos 12 0,424264 . (- 0,565681 + 0,4558
cos a,
cas 0', - 0,68375
5,=-5,· cosa, =-7,3125kN 0,424264 11 ,785kN

FM= -5,· cos ß, - S, · cas ß2


FM = - 11,785 kN . 0,707106-7,3125 kN . 0,5698= - 12,5 kN

1.7.2 Allgemeines räumliches


Kräftesystem
Eine an ei nem starren Körper z. B. im Punkt A - ge-
geben durch den Ortsvektor r = (x, V, z) - angrei-
fende Kraft Fwird den Körper nicht nur verschie-
ben, sonde rn in Bezug auf das räumliche Koordi- x
natensystem auch verdrehen, d. h. in Rotation ve r-
setzen (1.269). Die Kraftkomponenten F"" Fy und Fz •
die den Körper in die Koordinatenrichtung x, y und
zversch ieben, erhalten wir wieder durch Multipli- 1.269 A ll gemeines räum liches Kräftesystem
1.7 Einführung in das räumliche Kräftesystem 97

kation der Kraft F mit dem Kosinus ihrer Rich-


tungswinkel.

Ihre Richtungskosinusse sind


Fx= F· cos a Fy=F, cos ß Fz= F· cos 'Y

F" F"
Da die Kraft F nicht im Koordinatenursprung an - cos ßFR = -;;;: COS 'YFR = -;;;:
greift bzw. ihre Wirkungslinie nicht durch den Ur-
sprung des Koordinatensystems geht, erzeugen
Die entsprechenden Größen des resultierenden
die Kraftkomponenten ein Moment, das den Kör-
Moments sind
per um die jeweilige Koordinatenachse zu verdre-
hen versucht. Wie in der ebenen Statik ist das Mo-
ment positiv, wenn der Momentenvektor in die po-
sitive Koordinatenrichtung ze igt. Daraus folgt für M,. M"
die Komponenten des Momentenvektors COS O'MR = fVi; COS ßMR = M
R

COS
M
M
"
Mx=Y· Fz- z· Fy 'YMR=
R

M l =x· Fy-Y· Fx
Ana log zum allg emeinen ebenen Kräftesystem
Wirken mehrere Kräfte auf den starren Körper - folgt
z.8. in den Punkten A i (i= 1, 2 ... n) jeweils die Kräf-
te F, - , gelten für d ie Komponenten der resu ltie - Ein al lgemeines räumliches Kräftesystem
renden Kraft FR und die Komponenten für das re - befindet sich im statischen Gleichgewicht,
su ltierende Moment M R die Bezi ehungen wenn die resultierende Kraft FR und das re-
sultierende Moment M R aller im Raum an-
greifender Kräfte null werderJ.
FR x =BFix FRy =BFjy
Die 6 Gleichgewichtsbedingungen lauten
MRx = B( Yi F,z - Zi Fiy) MRy = B(zj Fj " - X, Fit )
(entsp rechend den 6 Freiheitsgraden):
FR z = EFiz BFlx = 0 EMi x = E( VI Fiz - ZI Fly ) = 0
M R z = B(x; F iy - Yi F,x)
BFly = 0 EM,y = E(zi Fix - XI Fit ) = 0
EMiz = E(Xi Fiy - VI Fix) = 0
Den Betrag der resu ltierenden Kraft erhalten wir GI. (1.27) bis (1.32)
wieder aus

Beispiel 1.115 Ein zylindrischer Behälter mit ein em Ei-


gengewicht FG ist mit Wasser gefüllt und
nach Bild 1.270 an drei parallelen Seifen
aufgehängt.
Geg.: Fo = S,5 kN , PH 2 0= 997,761 kg/m 3 ,
r = 1 m, h = 2 m; ges.: Seil kräfte FS h FS2 ,
Fs ,
Lösung Berechnung der Belastung
cf",
F ~ -- h·(JH o· g
4 '
F= (2 m) 2'lT .2 m . 997,761 kg/m 3 . 10- 3
4
m
. 9,S1 ~ =61.5 kN

Da all e Kräfte parallel zur y-Achse liegen ,


folgt tür die Richtungskosinusse jeder Kraft
cosO';= O cos ßI= l COSYI= O
98 Mechanik der starren Körper (Statik)

Lösung Die Gle ichgewichtsbedingungen sind


Fortsetzung ER.. =0: EM,x=0: FS1 ' (, -FS2 " " sin 20 o -Fs3 " " si n 20°= 0
EF1y =0: FG+F-Fs, -Fs2 -Fs3=O '[,My =0:
EF'1 =0: r:M,z =0: FsJ "" cos 20 o -Fs2 ' ',' cos 20°=0

Daraus folgen
F _ (F+ FG ) sin 20" (6 1,5 kN +8,5 kN) sin 20"
17,84 kN
5'- 1 +5in 20" 1 +51 n 20"
F+FG 61 ,5 kN+8,5 kN
26,08kN
2(1 +51n 20")
Dass die Seilkräfte FS2 und FS3 gleich groß sind, kann man auch durch ihre symmetrische Anordnung er-
kennen.

Beis pie l 1.11 6 Eine quadratische. homogene Platte 110m


Eigengewicht Fa. die durch die Kraft Fbe-
lastet wird, ist nach Bild 1.271 durch die ••
Stäbe 1 bis 6 abgestützt.
Gag.: FG ='0 kN , F=30 kN, a=1 m, h= z
3 m; gas.: Stabkräfte FS 1 bis Fs !

1.271 Abgestützte Platte

Lösung Berechnung der Richtungskosinusse der einzelnen Stabkräfte:

F" F" F" F.. F" F" FG F


1 1 -3 - 1 - 1 - 1
cos a l
y'1f y19 y19 y'1f y19 y'1f
o 0

3 3 3 3 3 3
cos ßI y'1f y19 y19 y'1f y19 y'1f
- 1 -3 1 1 -3 - 1
COS YI
y'1f y19 y19 y'1f y19 y'1f
o 0

Wir wählen die Stabkräfte als Zugkräfte und stell en die Gleichgewichtsbedingungen für die Platte auf:
1 1 3 1 1 1
EF,,< = 0: FS1 {fT + FS2 y'19 - FS3fi9 - FS4l"1"1- FS5 y'19 - Fse v'1f = 0
333 3 3 3
EFiy= O: FS1 {fl + FS2fi9 + FS3fi9 + FS4 y'TI + FS5 y"i9 + Fse tff + Fo + F=O
1 3 1 1 3 1
EF,z = 0: - FS1 {fT - FS2 v'19 + FS3fi9 + FS4 {fl- FS5 J."19 - Fse y'1T =0
3 3 3 3 3 3
EMi,,= O: a· FS1 {fl - a . FS 2 f i 9 - a· FS3fi9 - a · FS4ff1 -a. FS5 y'19 +a· FS6 y'11 - F. a= O
111 3 311
EMiv = 0: - a . FS1 v'f1 + a . F S1 {fT + a . FS2fi9 + a . FS2fi9 - a . FS3 Jr'1'9 - a . FS3 Jr'1'9 - a . FS4 fff
1 1 3 1 1
+a · FS 4 f f 1 - a. FS5 Jr'1'9 - a· FS5 Jr'1'9 + a· FS6ff1 - a· FS6fiT =0
3 3 3 3 3 3
EMz = O: a· FS1 ff1 +a· FS2fi9 + a· FS3fi9 - a· FS4 y'11 - a . FS5fi9 - a· FS6 {fT + a· F=O
1.7 Einführung in das räumliche Kräftesystem 99

Lösung Die Erg ebnisse erhalten wir durch Auflösu ng des Gleichungssystems:
Fortsetzung
F., = - (F+ FGI v'TI = - (30 kN + 10 kNI v'TI = - 22 ,11 kN
6 6
F,, = _Fm = -10,9 kN m
FS 3 = - F - = - 10,9 kN
12 12

F,, = -(F+ FGI v'TI = -22,11 kN FS I > =O kN v'TI


Fs &=F-=16,58kN
6 6
Die Aufstellung und Lösung dieses GJeichungssystems werden durch die Vektorrechnung sehr erleich-
tert. Komplizierte räumliche Kräftesysteme werden daher durchwegs mittels Vektorrechnung gelöst.

1.7.3 Analytische Bestimmung der Um die SChnittgrößen bei einem räumlich bel a-
Schnittgrößen beim Balken für steten Balken zu bestimmen, schneidet m an den
Bal ken w ie bei der ebenen Belastung gedanklich
räumliche Belastung senkrecht zur Balkenachse und schreibt die
Beim ebenen Belastungsfaliliegen al le am Balken Gleichgewichtsbed ingu ngen (meist für den linken
angreifenden Kräfte in ei ner Ebene, der La stebene Balkenabschnitt) an. Im allgemeinen Fall treten an
11.272al. Die Ebene, in der die Reakt ionskräfte IAuf- der Schnittstelle sechs Schnittreaktionen auf
lagerkräfte) liegen, fällt m it der Lastebene zusam- 11.2731.
men. Das heißt, alle Kräfte - Aktion und Reaktion
- liegen beim ebenen Belastungsfall in einer Ebe-
ne.

A:----'-if/IJ,I)( Fc
f/1r....,,"','- -;-z
z x

al
1.273 Schnittreakti onen beim räumlich belasteten Bal-
ken

I
- -- -~ s' 'i
I I
Wä hlen wir die Balkenachse als z-Achse, erhalten
wir als Schnittgrößen
z - die Querkräfte F~ und Fay in x- und y-Richtung,
- die Längskraft FL in Richtung der z-Achse,
x - die Biegemomente M" und My parallel zur x- bzw. y-
Reaktionsebene1 Achse,
bl
Reaktionsebene 2 - das Torsions- oder Drehm om ent Mz parallel zur z-Ach -
se.
1.272 a) Ebene Balkenbelastun g b) räumliche Balken-
be lastung Di e am Balken angreifenden Kräfte werden bei der
Berechnung in ihre Komponenten Fix, F;v und F;z
Bei räumlicher Belastung des Balkens liegen die zerlegt. Dann zerlegen wi r die räumliche Anord -
angreifenden Kräfte in unterschiedl ichen Laste be- nung in eine Aufriss- und Grundrissprojektion, d. h.
nen (1.272 bl . Um den Balken im Gleichgewicht zu auf zwei ebene Kräftesysteme - ein x, z- und ein
halten, wirken in den Auflagern Kräfte, die mit der y, z-System. Die Berechnung geschieht wie beim
Balkenachse unterschiedliche Lagen aufspannen ebenen Belastung sf all getrennt für beide Projek-
(Reaktionsebenen ). tio nen. Als Ergebnis erhalten wi r die x- und y-Kom-
ponenten der Auflager- und Schnittreakti onen. Die
Räum liche Bela stung liegt vo r, we nn die Ak- Beträge un d Ri chtunge n der Auflagerkräfte und
tionskräfte und die Reaktionskräfte mit der Schnittgrößen we rd en mittels Pyt hagoras und Tri -
Balkenachse keine allen gemein same Kräf- gonometrie ermittelt. Sinnvoll ist, die x- und y-Ach-
teebene bilden. se parallel zu den Hauptträgheitsrichtun gen des
Balkenquersch nitts zu legen .
100 Mechanik der starren Körper (Statik)

Man kann auch die Schnittreaktionen räum lich dar- und Schnittreaktionen räuml ich belasteter Balken
stellen und die Gleichgewi chtsbedingungen für mit der Vektorrechnung wä re zwar einfacher, w ür-
den jeweils abgeschnittenen, freigemachten Teil de den Rahmen dieses Lehrbu chs aber überstei-
aufstellen. Ein e direkte Berechnung der Au fl ager- gen.

Beispiel 1.117 Der räumlich gekröpfte Träger 1.274 wird durch d ie Kraft Fbelastet.
Geg .: F= 5 kN . a=' m , b = O,5 m, c= O,2 m , a= 30°, ß= 60o; ges.: Auflagerreaktionen an der Einspannstelte
und Schnittg rößen in den einzeln en Balkenabschnitten
Lösung Bestimmen der Kraftkomponenten
F~= F · cos a · cos ß = 5 kN . cos 30°· cos 60°= 2,165 kN
Fv= F · s in 0 = 5 kN · s in 30°= 2.5 kN
F. = F · cos o· sin ß= 5 kN · cos 30°· sin 60°= 3.75 kN
Bestimmen der Auflagerreaktionen an der Einspannstelle
l:F;. = 0: F.- F~= 0 - FA.= F.= 2 . 165 kN ,--- -- - - - - - -- ,
EF;y = 0: F.,- FA.,= 0 - FA.,= Fy= 2.5 kN
EF;z = 0: F.- FAz = 0- FAz = F,= 3.75 kN
EM1,,= O: MA,,- Fy ' a - Fz ' c= o-
MAx= F., · a + Fz ' c
= 2.5 kN · 1 m + 3.75 kN · 0.2 m = 3.25 kNm
EM;.,= O: MA., +F,,· a+ F•. b =O- z
M Ay = - F,,· a - Fz ' b
= - 2.165 kN . 1 m - 3.75 kN . 0.5 m
= - 4.04kNm x
E M;.= O: MAz- F.,· b+ F,,' c =O-
MAz =F.,· b - F.,· c
=2.5 kN· 0.5m - 2.165 kN· 0.2 m
1.274 Räumlich gekröpfter Träger
= 0.817 kNm
Bestim men der Schnittreaktionen
Feld Os y s c
Aus Bild 1.275 a folgt:
EF1" = 0: FCb< +F,,= O- Fox = - F,,= - 2.165 kN
E F1., = 0: Fl +F.,= O- Fl = -F.,= - 2.5 kN
EF;. = 0: FOi+ F.= O- Foz = - F.= - 3.75 kN
EM;,,= O: M,,- F. · y=O- M,,= Fz ' y= 3,75· ykNm
EM1., = 0: M.,=T=O
EM;z = 0: M.+ F,,· y=O- M. = - F". y= -2,165 · ykNm
Feld Os x s b
Aus Bild 1.275 b folgt
EF;" = 0: Fl +F,,= 0-Fl = -F,,=- 2,165kN
EF;y = 0: Fo., +F., = O- Foy = - F.,= - 2,5 kN
EF;. = 0: FOi+ F.= O- Foz = - F.= - 3. 75 kN
EM;,,= O: M,,- Fz ' c= O- M,,= T= F.· c=3.75 kN . 0.2 m = 0,75 kNm
EM;.,= O: My + F.· x =O- M.,= - F. · x = -3,75 · x kNm
EM;. = 0: M.+ F,,· c- F., · x=O-
M. = - F,,· c+ Fy ' x = - 0,433 + 2,5 · x kNm
Feld Os z s a
A us Bild 1.275c folgt:
EF;" = 0: Fo,,- FA,,= 0 - Fo ,,= FA,,= 2,165 kN
EF;y = 0: Fo., -FA.,= 0 - Fo.,= FAy= 2,5 kN
EFlz = O: FL - FAz = 0- Fl = FA.= 3,75kN
EM;,,= O: M,,+ MA,,- FA., · z =O-
M" = - MAx + FAy ' z = - 3.25 + 2.5 . z kNm
EM;.,= O: My+ MAy+ FAx • z =O-
My = - MA.,- FA,x · z =4.04 - 2, 165 · zkNm
EM;. =0: M.+ MA.= O- M. = T= - M Az = - 0,817 kNm
1.7 Einführung in das räum liche Kräftesystem 101

Lösung
Fortsetzung

z H,
x x a

al y bl y cl y

1.275 Schnittreaktionen am frei gemachten Träge r


a) im Absch nitt 1. bl im Abschnitt 2, cl im Absch nitt 3

Beispi el 1.11 8 Eine Getriebewelle überträgt ei n Drehmoment von 100 Nm. Beide Za hnräder sind schräg verzahnt, ha-
ben den gleichen Normaleingriffswinkel Ci. und Schräg ungswinkel ß. Die Anordnung der Zahnräder, die
Krafteinleitung und Abmessungen zeigt Bild 1.276.
Geg .: T= 100 Nm, a=0,03 m, d, = 0,04 m , d 2 = 0,05 m, 0=20°, ß= 15°; ges.: analytisch d ie A uflag erkräfte
FA, FB , Verla uf der Schnittgrößen in den Projektionen xz und yz.

(1) (21 0,

.-- 0, ~ ..
F~ F
F"

x
z W

F.,
,, ..- "ez
F"
a \5. •
bl al
01 -
r
al
F k
k
"b

F"
0,
F

"I""
z
F"
F~ ~r -
"
F"

cl x

1.276 Getriebewelle
a) Sch räga nsicht. bl yz-Projektion, cl xz-Projektion

Lösung Bestimmen der Kraftkompanenten der Zahnräder aus dem Drehmoment und den Zahnradabm essungen
d2 d, d2 d,
EM1. =0: -F2,,· 2+ F,y. 2=0-M.= T=F2 J< 2=F'Y2

2 T 2· 100 Nm
4 kN
F2 "= d;= 0,05 m
2 T 2 · 100 Nm
F,y=-= 5kN
d, 0,04 m
F,y=F, · cos Ci.. cas ß
102 Mechanik der starren Körper (Statik)

Lösung F" 5 kN
Fortsetzung F, 5.509 kN
cas 0" cas ß cas 20° . cas 15°
F,><= F, . sin a = 5,509 kN . sin 20 = 1,884 kN 0

F,. = F, . cas er . sin ß= 5.509 kN . cas 20 0 • sin 15° = 1,340 kN


F2x = F,,· cos Cl" cos ß
F'l~ 4 kN
F2 - - 4.407 kN
cas Cl" cas ß cas 20 0 • cas 15°
F2v =F2 • sin 0'=4,407 kN· sin 20°= 1,507 kN
F2z =F2 • cas a· sin ß=4,407 kN . cos 20 0 . sin 15°= 1.072 kN

Bestimmen der Auflagerreaktionen


Aus Bild 1.276b und c erha lten wir die restlichen fünf Gleichgew ichtsbedingungen.
Eh. =0 : FAx - F, ,,+ F2 ><+ Fg,, = O
EFIy =0: FAy- F'v+ F2y+ Fs y=O
EF,z =0: FAz + Fh - F2 .= O
d,
EM"A= O: F,y· a+ F2z ' ""2 -F2v ' 2.5 a-FBv ' 3.58 = 0

d,
EM;yA= O: -F,><· a - F,z' 2+F,,><. 2.5a + Fax · 3,5a =0

.k-t.'(f
al Y
AJZ F"
F"
Fc _
Z
r -
bl
A'>....z

x
Ii. Fa.
My Z
.!L.
A
'i,
C)Y
~

a
F"

Z
~-
-ly Fa, Z

....L
A

'i,
~

...L
a
'- I'\{
IfM,
Q,
- Z
~~
Z

el
z _8

Fa,
Z
Il
1E!~
Hy z 8
Fa,
Z F,~
dl x

1.277 Freigemachte Getriebewel le


linker Wellenabsch nitt a) YZ-, b) xz-Projektion ; Schnittgrößen im Feld o ~ z ~ a
mittlerer Wellenabschnitt c) YZ-, d) xz-Projektion ; Schnittgröße n im Feld a~z :s 2,5a
rechter Wellenabsch nitt e) YZ-, f) xz-Projektion; Schnittgrößen im Feld ~z~ a °
Auflösung des Gfeichungss ysrems

Fe,,=(F,~ ' a+F,•. ~' -F ><· 2,58) 3,~ 8 2

0,04 m )
Fe ~ = ( 1,884 kN . 0,03 m + , ,340 kN - 2- - 4 kN . 2,5 . 0,03 m . 3,5. 0,03 m

Fe>< = - 2,064 kN

Fev=(F, v 8+F2z ' ~2 -F 2v • 2,58) 3,~ a


0,05 m )
Fev = ( 5 kN . 0,03 m + 1,072 kN . - 2- - 1,507 kN . 2,5 . 0,03 m . 3 5 003
•.. m
Fey = O,607 kN
1.7 Einführung in das räum liche Kräftesystem 103

Lösung F_= F, .. - F2x - Fex = 1,884 kN - 4 kN + 2,064 kN = - 0,052 kN


Fortsetzu ng FAy = F,y- F2y -Fey =5 kN -1,507 kN -0,607 kN = 2,886 kN
FA.=F2z - F,.= l ,072 kN - 1,340 kN = - 0,268 kN

Bestimmen der Schnittreaktionen


Feld OS Z S 8

Aus Bi ld 1.277 a folgt:

EFj. =0: FL + FA.= O-Ft.= -FAz = 0,268 kN


EFjy = 0: FAy+Foy=O-Foy= -FAy = - 2,886 kN
EM1x=0: M.. + FAy ' z=O - M,,= -FAy ' z= - 2,886 · z kNm

Aus Bil d 1.277b fo lgt:

EI)" = 0: FA,,+ Fox = O-Fox= -F_ = O,052 kN


EFi. =0: wie oben
EM1y= 0: My-FA'" z=O-My= FAK · z= - 0,052 · z kNm

Da die positive Richtung des Momente nvektors My in der xz-Projektion im Verg leich mit dem Momen-
tenvektor M" in der yz-Projektion um 180 0 gedreht ist, m uss auch das Vorzeichen beim Ableiten des Sie-
gemoments entsprechend korrigiert we rden. Es gelten
dM. dMy _ F.
T z = Foy und dz - - ax

Feld 8s z s 2,5a

Aus Bild 1.277c folgt:

EF1y=0: FAy-F,y+Foy= O-
FOy =F,y-FAy = 5 kN -2,886 kN = 2.114 kN
ER.=O: FA%+ F,.+h=O-
FL = - FAz -F,.= 0,268 kN - 1.340 kN = - 1,072 kN
EM1,,= 0: Mx -F,y(z-a)+FAy ' z=O-Mx = F,yz-F,y8-FAy z
M x = - 5 kN · 0,03 m+(5 kN-2,886 kN)· z= - 0.15 + 2,114 · zkNm

Aus Bild 1.277 d folgt :

EFiJ.= O: FA>t,- F'x+ Fo,,= O-


Fox=F,x- FA"= 1,884 kN +0,052 kN = 1,936 kN
EF1.=0: w ie oben
d,
EMy=O: My+F, x(z-a)-F, •. T -FA><' z=O-

d,
My = F, •. T+F1><' a+(FAX- F, .. ).[

0,04 m
My = 1,340 kN· - 2 - + 1,884 kN ·0,03 m +{ - 0,052 kN - l ,884 kN)·[

My= 0,083 - 1,936 · zkNm

Feld OS ZS 8

A us Bild 1.277e folgt:

EF1y =0: FOy-Fey=0 - Foy= Fey = O,607 kN


EF1• = 0: FL = 0
EM .. =O: M,,+ Fey ' z = O-M,,= - Fey ' z= - 0,607 · z kNm

Aus Bi ld 1.277 f folgt:

EF;" =0: Fo ... - Fe .. = O-Fo.. = Fe .. = - 2.064 kN


ER. =0: FL=O
EM1y=0: My - Fex' z=O - My=Fex ' z= -2.064 · z kNm
v
104 Mechanik der starren Körper (Statik)

Aufgaben zu Abschnitt 1.7

1. Das aus drei Stäben gebildete räumliche Fachwerk winkel beträgt bei beiden Rädern a=20", der Schrä-
1.278 ist mit FG =20 kN belastet. Ges. Stabkräfte FS 1' FS2 gungswinke l bei Rad 1: ß=25°. Gesucht si nd die Auf-
und FSJ lagerkräfte und die Schnittreaktionen.

1m F"
",- F"
i.--
o
E
E
~ F,~ F" ~ F"
1m z A 8" i" z x

/
x
60mm
'---
F"

BOmm
~

40mm

1.278
x

J
Räumliches Fachwerk 1.280
y

Getriebewelle

4. Eine homogene Platte ist durch die Stäbe 1 bis 6 abge-


stützt und wird durch die Kräfte F" F2 und F3 belastet
2. Für das Bockgerüst 1.279 sind die Stabkräfte zu be- (1.281). Das Eigengewicht der Platte ist ve rnach lässig-
sti mmen . Die Stäbe stützen sich am Boden allseitig ab bar klein. Geg.: F, = 10 kN, F2 =6 kN, F3 =3 kN , a=2 m ;
und laufen im Koordinatenursprung zusammen, der ges.: Stabkräfte Fs , bis FS6
ebenfalls eine allseitig gelenkige Lagerung darstellt. Im
Koordinatenursprung greift die Kraft Funter den Raum-
winkeln a , ß und 'Yan.
Geg.: F=10 kN, a=60°, ')'=60°; ges.: Stabkräfte FS 1• F,
FSl und FS3 z
(4) III

F,
III (2)
F
x

y
z
1.281 Räumli ch belastete und abgestützte Platte

5. Ein Ba lken mit der Länge 5 m ist nach Bild 1.282 gela-
gert und durch zwei Kräfte F, = 60 kN, F2 = 30 kN bela-
stet. Die Wirkungslinien der Kräfte sind durch die Rich-
x tungswinkel a und ß gegeben. Geg.: u, = 60", ß, = 60",
U 2 =80", ß2 = 45". Bestimmen Sie die Auflagerkräfte und
die Schnittreaktionen.

1.279 Bockger üst

3. Einem mehrstufigen Getriebe mit zah lreichen Zahnrä- 2m 1m 2m


dern mit Evolventenverzahnung wi rd zur Berechnung x
y
eine Getriebewelle gedanklich entnommen. Diese über-
trägt ein Drehmoment von 240 Nm (1.280). Rad 1 ist
schräg, Rad 2 gerade verzah nt. Der No rmaleingriffs- 1.282 Räumli ch belasteter Träger
1.8 Fachwerke 105

1.8 Fachwerke

1.8.1 Definitionen, Annahmen und


Voraussetzungen
Ebene und räumliche Fachwerke. Unter einem
Fachwe rk ve rsteht man ei n aus Stäben zu sa m 4

1.285 Ä ußer lich st atisch 1.286 Äußerlich statisch


mengesetztes Tragwerk zur Aufnahme von Lasten
un besti mmte s und bestimmtes und in-
(z. B. bei Brücken, Gerüsten, Kränen ). Je nach Aus 4

i nnerlich statisch nerlich statisch un-


dehnung sprechen wir von ebenen oder räumli 4
bestimmtes Fach- bestimmtes Fach-
ehen Fachwerken. Die Stäbe, die nach ihrer Defi 4
we rk we rk
nition nur Län gskräfte übertragen können, sind an
ihren Enden gelenkig verbu nden gedacht. Die Ver 4

Äußerlich statisch unbestimmt sind Fachwerke mit


bindungsstelle heißt Kn otenpunkt. mehr als drei Auflagerreaktionskräften (z. B. ein
festes und zwei bewegliche Lager, 1.285). Innerlich
Einfache und nicht einfache Fachwerke. Bei ei nfa 4

statisch unbestimmt sind Fachwerke mit mehr Stä 4

ehen ebenen Fachwerken laufen mindesten s an ei 4

ben als mit GI . (1.33) erforderlich (z. 8. Viereck mit


nem Knoten nur zwe i Fachwerkstäbe zusammen
zwei Diagonalstäben: 5> 2 k - 3, 1.286).
(1.283). Beim ei nfachen räumlichen Fachwerk
Diese Beziehungen ergeben sich daraus, dass alle
Stabkräfte bei statisch bestimmten Fachwerken al 4

lein mit Hilfe der Gleichgewic htsbedingungen der


Statik bestim mt werden kön nen .
Stabbezeichnung. Die äußeren Stäbe heißen - je
nach dem, ob sie in der Konstruktion oben oder un-
ten liegen - Ober- bzw. Untergurt, die dazwischen
a) b) cl d) liegenden Stäbe sind Steher, Ständer, Diagonalen
oder auch Streben.
1.283 Aufbau einfacher Fachwerke (statisch bestimmt)

stoßen wenigstens an einem Knotenpunkt nur drei Beim idealen Fachwerk


Fachwerkstäbe zusammen . Sind diese Vorausset 4

- sind die Stäbe durch reibungsfreie Ge-


zungen nicht gegeben, handelt es sich um nicht
lenke verbunde n;
einfache Fachwerke (1.284). Diese Unterscheidung
ist für die später angeführten Verfahren zur Lösung - sind die Stabachsen (Verbindung aller
der einzelnen Stabkräfte von Bed eu tung. Querschnittsschwerpunkte des Stabes)
gerade und sch neiden sich im Knoten-
punkt;
- greift die Belastung (die äußeren Kräfte)
nur in den Knotenpunkte n an.

Unter diesen Voraussetzunge n treten also nur


Läng skräfte (Normalkräftel in den Stäben auf und
beanspruche n sie allein auf Druck oder Zug. Bei der
a) b)
Dimensionierung eines Druckstabs ist die Stabi-
1.284 Aufbau nicht einfacher Fachwerke (stati sch be 4 litätsfrage der Knick ung zu überprüfen.
sti mmt) Der ideale Aufbau der Fachwe rke ist in der prakti -
schen Ausführung nicht gegeben . Hier werden die
Statisch bestimmte und unbestimmte Fachwerke. Fachwerkstäbe nicht mit reibungsfreien Gelenken
Ein ebenes Fachwerk gilt als innerlich statisch be 4

zusammen ve rbunden , sondern genietet oder ve r 4

sti mmt, wenn schweißt. Meist erhal ten auch die Knoten zur bes-
seren Verbindung der Stäbe Knotenbleche oder
s=2k-3 GI. 11.33) wsc heiben, an denen die einzelnen Stäbe befestigt
s=Anza hl der Stäbe
sind. Die Schwerachsen der Stäbe mü ssen sich je w
k=Anzahl der Knoten doch in einem Punkt des Knotens schneiden, weil
sonst neben den Läng skräften noch bedeutende
106 1 Mechanik der starren Körper (Statik)

Biegemomente in die Stäbe ei ngelei tet werden. Oft die einze lnen Kräftepläne sinnvoll übereinander.
we rden auch m eh rere Stäbe aus ein em durchlau- scheint jede Stabkraft nur einmal auf. Di ese Zeich-
fenden Profil gefertigt. Das Eigengewicht der Stä- nung heißt Cremonaplan (1.288d). Beim Cremo-
be bildet eine über die Stablänge verteilte Bela- na plan geht man methodisch vor, mu ss also neben
stung . Di e damit ve rbund enen Querkräfte und Bie- den einzelnen Stäben auch sämtliche Knoten be-
gemomen te we rden vernachlässigt. zeic hnen un d fü r jeden Knoten einen Umlaufsinn
bei der grafischen A neinanderreih ung der Stab-
Anforderungen . Ein Fachwerk m uss stabil sein, die kräfte festlegen. Der Umla ufsinn kann beliebig ge-
einze ln en Knotenpunkte dürfen also nicht ver- w ählt we rden, m uss jedoch fü r alle Knoten gleich
schieblieh se in. Die obe n genannte Prüfung der sta- sein. In Bild 1.288a wu rd e der Uhrze igersinn ge-
tischen Bestimmtheit gi lt als bloß notwendig, aber wäh lt. Gelöst werde n kö n nen nur solche Knoten
nicht hinreichend auch für die Stabilität (1.287), Das mit ihren zuge hörigen Stabkräften, bei denen ma-
einfac hste stabile Fac hwerk beste ht aus ein em ximal zwe i Stabkräfte unbekannt si nd. Beim Zeich-
Dreieck. Durch Anschließen we iterer Dreiecke er- nen des Cremonaplans ist also d ara uf zu achten,
hält man verg rößerte stabile Fachwerke. dass der fo lgende behandelte Knoten nur maximal
zwei unbekannte Stäbe aufweist und dass die un-
$= 9 bekannte n Stäbe beim Aneinanderreihen der Kraft-
h6 vektoren zu letzt in den Kräfteplan eingetragen we r-
$=2 ·6-3=9
den. Die W irku ngsli ni e der Kraftve ktoren ist be-
(nach GI. (1.33)) kannt. Ihre Größe ergibt sich aufgrund der Bedin -
gung, dass der Kräfteplan nach Durchlaufen des
gesamten Knotens geschlossen sei n m uss. Im
Krafteck sind dabei die äu ßeren Kräfte und die
1.287 Dieses innerl ich statisch bestimmte Fachwerk schon bekannten Stabkräfte im gewählten Um-
kann ohne besondere Längenänderung der Stäbe laufsinn aneinander zu fügen.
"wacke ln" und ist daher instabi l

1.8.2 Ebene Fachwerke


E
Bevor wir die einzelnen Stabkräfte berechn en, er- -'
m itteln wir zweck mäßigerweise die Auflagerreak- F/2 F/2
tionskräfte. Grundsätzlich ist davon auszugehen, f'
dass nicht nur die konstr uktive Lös ung fü r das 'm
Fachwerk sel bst, sondern auch die Lagerstellen im F, F,
4,1Sm
Detail zu ko nstruieren sind .
a) 'Sm
1.8.2.1 Grafische Lösungsmethoden m _.1!!l
l - cmz
Im Wesentlichen stehen für einfache Fachwerke m _ 3000N
F- cm z
zwei Methoden zur Verfügung:
FA =6QOON
- der (Maxwell-)Cremonaplan. wenn alle Stäbe des Fach- Fa = 6000N
werks hinsichtlich ihrer Belastung ermittelt werden sol-
len. (James Clerk Maxwell, England, 1831-1 879/ b)
Luigi Cremona, Italien. 1830- 1903)
- das Schnittverfahren nach Cu lmann, wenn einzelne O\=OI,= -2S00N 02=03=SOSON
F/2
Stabkräfte ermittelt werden sollen (Carl Cu/mann, U2= 5600N

'~~'
Deutschland. 1821-1881 ). F,
0, F
Für diese Verfahren sind jedoch bestimmte Vo r-
U,
aussetzungen erf orderlich.
U,
Cremonaplan. Grundsätzlich kön nte m an für jeden ( )D 0, 0,
Knoten einen eigenen Kraftplan zeich nen und so
sch rittweise die einzel nen Stabkräfte ermi tte ln 1.288 Cremonaplan
(1.288b, cl. Da jeder Stab an zwe i Knotenpunkten a) ausgeführtes Fachwerk, b) Kräfteplan fü r den
angesch losse n ist, tritt er mit entgegengesetztem Knoten I und b) 11, dl Cremonaplan für die linke
Richtungssinn in zwe i Kräfteplänen auf. Legt man Fachwerkhälfte
1.8 Fachwerke 107

Beispiel 1.119 Ein Fachwerk nach Bi ld 1.289 wird in seinen Knoten mit den Kräften F= 1 000 N bzw. 2 F belastet. Die ein-
zelnen Stabkräfte sind mit Hi lfe des Cremonaplans zu bestimmen.

Ii
F
F,
2F 3
F
E
4

~
dl
al
Ii
F

2F
p
1000N
2F mF=--
cm,
1m
mL = - -
F
cl bl cm,

1.289 Bestimmen der Stabkräfte mit dem Cremonaplan


a) ausgeführtes Fachwerk, b) Krafteck zur grafischen Bestimmung der Auflagerreaktionen, cl Sei-
leck zur Bestimmung der Resultierenden, d) Cremonaplan
Lösung Grafisch oder rechnerisch werden zunächst die Auflagerkräfte ermittelt (grafisch mit Hilfe des Seilecks
1.289 b, c, rechnerisch durch Ansatz der statischen Gleichgewichtsbedingungen). Dann nummerieren wir
die einzelnen Stäbe und Knoten durch und wäh len den Um laufsinn der Knoten (1.289a) .
Um den Kräfteplan zeichnen zu können, müssen wir die Wirkungslinien der Stabkräfte para ll el verschie-
ben. Desha lb wird der Lageplan ebenso wie der Kräfteplan maßstäblich gezeichnet. Wir beginnen nun,
den Cremonaplan an jenem Knoten zu lösen, bei dem nur zwei Stäbe unbekannt sind (hier Knoten I m it
den beiden unbekannten Stäben 4, 5 oder Knoten VII mit den Stäben 1 und 7) . Wir wählen den Knoten I
und zerlegen die Kraft Fa nach maßstäblichem Auftragen in die beiden Richtungen 4 und 5. Das Krafteck
muss geschlossen werden; dam it ergibt sich die Kraftrichtung der Stäbe 4 und 5, die wir beim Knoten I
in den Lagepla n eintragen.
Die vom Knoten wegführende Pfeilrichtung bedeutet einen Zugstab ( + ), die zum Knoten hingerichtete
Pfeilrichtung einen Druckstab (-). Jeder Stab hat im Lageplan an seinen Enden entgegengesetzt gerichtete
Kraftwirkung und damit entgegengesetzte Pfeile. Wir t ragen für die Stäbe 4 und 5 die Pfe ilrichtungen bei
den Knoten 11 und 111 ein.
Beim Knoten 11 sind die Stäbe 3 und 11 unbekannt, also wiederum nur zwei Stäbe. Sinnvoll sch ließen w ir
die Auflagerkraft FA und die äußere Kraft Fan d ie im Kräfteplan bereits enthaltene Stabkraft 4 an. 4 wird
nun entgegen dem bisherigen Richtungssinn durchei lt, folgend also FA und F. Die Wirkungslinien 3 und
11 bringen wir so an, dass 11 mit dem Beginn von 4 im Kräfteplan endet. Auch dieses Krafteck muss im
Durchlaufsinn geschlossen sein.
Als nächstes wird der Knoten 111 behandelt.
Hätten wir beim Knoten VII mit der Konstruktion des Cremonaplans begonnen, hätten wir ihm die Auf-
lagerreaktionskräfte entnehmen können und sie nicht vorher ermitteln müssen. Ermitteln w ir sie trotz-
dem, haben wir mit dem Cremonap lan eine Kontrollmöglichkeit .
Kontrolle Wenn sämtliche Stabkräfte einmal eingetragen wurden und im Kräfteplan wie im Lageplan mit jeweils
zwei Pfeilrichtungen aufscheinen und der Cremonaplan geschlossen ist, ist er richtig.
Übersichtlich wird die Lösung dann, wenn man unter Be rücksichtigung des Kräftemaßstabs die tatsäch-
lichen Kräfte ermitte lt und in eine Tabelle einträgt.

Stab 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 FA F,

Zug N 2610 2610 5250 3050 3730 7500 9605

Druck N 5250 7540 5040 2510 2000 3000

Unter Berücksichtigung der Pfeilrichtungen im Lageplan zeigt sich , dass die Stäbe 1,2,3,9 und 11 Zug-
stäbe sind, die Stäbe 4,5,6,7,8 und 10 dagegen auf Druck beansprucht werden. Mit den ermitte lten Kräf -
ten lassen sich m it Hilfe der Festigkeitslehre die Stäbe dimensionieren.
108 Mechanik der starren Körper (Statik)

(z. B. beim Nachrechnen infolge Auftreten eines


Wesentliche Punkte des Cremonaplans Schadens) nur die Größe einer oder zweier Stab-
- Je Knotenpunkt lassen sich nur zwei un- kräfte von Interesse, wäre das Zeichnen des Cre-
bekannte Stabkräfte ermitteln . monaplans zu aufwändig, zumal es ratsam wäre,
- In jedem Knotenpunkt denkt man sich ei- zur Kontrolle den gesamten Cremonaplan durch zu
nen "kreisförmigen" Schnitt geführt, der zeichnen. Hier ist das Schnittverfahren nach Cu/-
zunächst die bekannten Stabkräfte erfasst mann geeigneter (1.290).
und zuletzt die unbekannten. Wir legen durch das Fachwerk einen Schnitt und
- Im Krafteck werden die Stabkräfte in der tei len es damit in zwei Teile. Trennen wir einen Teil
Reihenfolge des geführten Schnittes an- ab, ist er, wie wir vom Ermitteln der inneren Kräf-
einander gereiht. te eines Balkens wissen, durch seine Kräfte bzw.
die Wirkung seiner Kräfte zu ersetzen. In den ge-
- Die Richtungspfeile im Krafteck werden so
schnittenen Stäben werden also die in ihnen wir-
eingetragen, dass sich ein fortlaufender
kenden, aber noch unbekannten Kräfte angreifend
Richtungssinn ergibt. Die Übertragung in
eingetragen. Ihre Wirkungslin ien sind, da die Kon-
den Lag eplan ergibt in Richtung Knoten
struktionsteile des Tragwerks Stäbe sind, mit den
einen Druckstab (-), vom Knoten weg ei-
Stabachsen identisch. Fasst man nun all e äußeren
nen Zugstab (+ I.
w irkenden Kräfte zu einer Resultierenden zusam-
men, lässt sich die Aufgabensteilung damit ver-
gleichen, dass aus einer Resultierenden drei Kom-
ponenten zu bilden sind, deren Richtungen be-
Nullstab. Beim Betrachten eines Fachwerks lassen kannt sind. Dieses Problem wurde im Abschnitt
sich unter drei Voraussetzungen einzelne Stab- 1.4.1 mit Hilfe der Culmann-Geraden behandelt.
kräfte sofort bestimmen. Setzen wir die Culmann-Gerade zwischen dem
Regel 1: Oie Stäbe eines unbelasteten Knotenpunkts mit
Schnittpunkt der Resultierenden FR mit der Stab-
zwei nicht gleich gerichteten Stäben haben keine Stab- kraft FS7 einerseits und dem Schnittpunkt der Stab-
kraft. sondern sind Nullstäbe. kräfte FS4 und FS 5 andererseits, lässt sich die Auf-
gabe mit dem dazugehörigen Kräfteplan lösen. Als
Regel 2: Haben zwei Stäbe eines unbelasteten Knoten-
punkts mit drei angeschlossenen Stäben die gleiche Rich-
Ergebnis erhält man hier die Aussage über drei
tung, ist der dritte Stab ein Nullstab. Stabkräfte. Die übrigen Stabkräfte des Fachwerks
müssen nicht ermittelt werden. Die Resultierende
Regel 3: Hat in einem belasteten Knotenpunkt mit zwei aus den äußeren Kräften ist am einfachsten mit
verschiedenen gerichteten Stäben der eine Stab die Rich-
tung der äußeren Kraft (dies kann auch eine Auflagerre-
dem Seil eck ermittelbar.
aktion sein), ist der andere Stab ein Nullstab. Nicht immer ist es möglich, mit dieser Methode
auch die gewünschte Stabkraft zu erfassen. Das
In diesen Fällen kann das statische Gleichgewicht Schnittverfahren nach Cu lm ann ist nur anwendbar,
- wie wir durch Zeichnen eines Kräfteplans kon- wenn sich die drei geschnittenen Stäbe nicht alle
trollieren können - am jeweiligen Knotenpunkt nur in einem Punkt schneiden. Dies war ja d ie Vor-
dann vorhanden sein, wenn in den genannten Stä- aussetzung auch bei der grafischen Lösung mit Hil-
ben (Nu ll stäbe) keine Kräfte auftreten.
fe der Culmann 'schen Geraden .
Schnittverfahren nach Culmann. Der Cremonap lan Schneiden sich al le drei Stabkräfte in einem Punkt,
bedeutet eine Vereinfachung gegenüber dem liegt ein ebenes zentra les Kräftesystem vor, und
Zeichnen der einzelnen Kraftpläne für jeden Kno- die Stabkräfte können al lein durch Zeichnen des
tenpunkt. Ist jedoch aus bestimmten Gründen Kräfteplans ermittelt werden.

Beispiel 1.120 Für das Fachwerk 1.290 sind die Stabkräfte FS4 , FS 5 und FS 7 mit dem Schnittverfahren nach Cu/mann zu
bestimmen.
Lösung Durch die gesuchten Stäbe wird ein Schnitt gelegt. Die Stabachsen sind die Wirkungslinien der gesuch-
ten Stabkräfte (1 .290). Die äußeren Kräfte F, und F2 werden zur Resu ltierenden zusammengefasst. Dies
kann grafisch (1.290a, b) oder rechnerisch geschehen. Oie Wirkungslinien der Stabkräfte FS4 und FS5 schnei-
den sich im Knoten IV, die Wirkungslinie der Stabkraft FS7 schneidet sich mit jener der Resultierenden FR
in C. Oie Verbindungslinie von C nach IV stellt die Cu lmann-(Hilfs-JGerade h dar (1.290c). Mittels h kann
der Kräfteplan (1.290d) gezeichnet werden.
1.8 Fachwerke 109

o
F,
F,lr-------~----~-

1kN
mF'" (m
z
Lageplan O,Sm
b) mL"'""Ciii;

o
h
aJ

'" o-4,OkN
fs s =-l,9kN
fs1 '" 4-,5 kN d)

1.290 Bestimmung der Stabkräfte mit dem Culmann 'schen Schnittverfahren


a) ausgeführtes Fachwerk mit Seileck, b) Krafteck, c) Schnittlegung, Stäbe kräftefrei gemacht, d) Kräfteplan

1.8.2.2 Analytische Lösungsmethoden durch den Momentenpol gehen, haben sie keinen
Abstand und scheinen damit in der statischen
Das Schn ittverfahren nach Ritter ist die gebräuch- Gleichgewichtsbed ingung nicht auf. Nur eine un-
lichste Methode 11.291; August Ritter, 1826- 1908), bekannte Stabkraft ist in dieser Gleichung zu fin-
Wir gehen ähnlich wie beim Schnittverfahren nach den; die Kraft kann somit ermittelt werden. Die
Culmann vor, legen also Schnitte durch das Fach- senkrechten Abstände sowohl der äußeren Kräfte
we rk und trennen es damit in zwei Teile. Di e ge- als auch der unbekannten Stabkraft sind aus den
zeichnete n Stäbe bekommen als Ersatz für den ab- geometrischen Bedingungen des Lag eplans zu er-
getrennten Fachwerkteil die vorerst noch unbe- mitteln.
kannten Stabkräfte. Hierbei wird in der Regel die
Ist eine Stabkraft gefunden, geht man analog bei
Stabkraft als Zugkraft angebracht. Ergibt die Rech -
der Suche nach den nächsten Stabkräften vor. Man
nung ein Minus-Ergebnis, lag kein Zugstab, son-
sucht sich einen neuen Momentenpol, durch den
dern ein Druckstab vo r. Wenn man durch mehre-
die Wirkungslinien aller noch unbekannten Kräfte
re Stäbe einen Schnitt gelegt hat, sucht man sich
bis auf eine hindurchgehen. Es kann durchaus ein
einen Momentenpol, durch den die Wirkungslini -
Momentenpol sein, durch den die vorher ermittelte
en al ler unbekannten Stabkräfte bis auf eine hin-
Stabkraft ebenfal ls hindurchgeht. Dies hat den Vor-
durchgehen. Di e äußeren Kräfte und auch damit
teil , dass ein Rechenfeh ler bei der Stabkrafter-
die Auflagerreaktionskräfte brauchen nicht durch
mittlung nicht in die Ermittlung der zwei ten Stab-
diesen gemeinsamen Schnittpunkt zu gehen. Um
kraft eingeht (s. Beispiel 1.120). So la ssen sich
diesen Momentenpol setzt man das statische
durchlaufend alle Stabkräfte der geschnittenen Stä-
Gleichgewicht (Summe aller Momente) an. Da die
be ermitteln.
übri gen geschnittenen unbekannten Stabkräfte

Beispiel 1.121 Für das äußerlich statisch unbestimmte Fachwerk 1.291 sind alle Stabkräfte mit dem Schnittverfahren nach
Ritter zu bestimmen.

Lösung Durch die Stäbe 6 und 7 wird Schnitt 1 gelegt. Der linke Teil des Fachwerks wird entfernt, für die Stäbe
des rechten Teils nehmen wir die Stabkräfte FS6 und FS7 als Zugkräfte an. Da bei der Erstellung der Gleich-
gewichtsgleichung nu r ei ne unbekannte Stabkraft enthalten sein darf, w ird als Momentenpol der Kno-
ten V gewählt.
110 Mechanik der starren Körper (Statik)

Lösung EMv=O): -F · 2,5-Fs7 ' 2,5=0


Fortsetzung FS7 = -F= -2000 N

[',
Als weiterer Momentenpol wird der Kno-
ten IV gewählt. Die Stabkraft FS7 hat zu ihm
keinen Abstand , so dass ein möglicher
Rechenfehler nicht die Ermittlung der
Stabkraft FS6 beeinflusst.
5
EMv=O): -F·S+Fs6 ' t12=O
~If-~~-,~~~L-~~
rr-~
Fso =2828 N
F F
Die Stabkräfte FS5 und FSß ermitteln wir Sm Sm
durch den Schnitt 2. Gewählt wird zuerst
der Knoten IV als Momentenpol.
1.291 Schnittverfahren nach Ritter
EMv =O): Fse ' 2,5+F· 2,5-F· 5=0
Fsa = 2000 N
Für den Momentenpolll1 gilt:
EMII=O): - FS5 ' 2,5 V2+ F · S- F· 7,5 + FS7 . 2,5=0
1
F,, = -----:r.; (F · 5 - F . 7,5+ 2000 . 2,51 =0
2,5,2
Für den Schnitt 3 ergibt sich:
EMIII = O): -FS3 ' 2.5 - F · 2,5+ F · 5-F · 7,5=0
FS3 = -4 000 N
EM,=O): FS4 ' 2,5 · V2+ FS B ' 2,5-F· 5+ F· 7,5-F· 10=0
FS4 = 2828 N
Für Schnitt 4 ergibt sich:
5
r:MI=O): -FS2 ' yz- FS3 · 5-F.5 + F.7 ,5 - F.10=0

FS2 = 1414N
5
Fs ,' yz- F . 5 + F.7,5-F.10=0

Wo der Cremonaplan versagt, das Fachwerk also Tauschstabs eine äußere Kraft als Einheitskraft an-
nicht grafisch nach dem Cremonaverfahren lösbar gebracht Iz. B. FE = 1 N, 1 kN), Die tatsächlichen
ist, kann man durch das Ritter 'sche Schnitt- äußeren Kräfte und die Auflagerreaktionskräfte
verfahren einzelne Stabkräfte ermitteln und dann werden entfernt, die Stabkraft des Ersatzstabs wird
fortsetzend den Cremonaplan zeichnen. mit den bekannten Methoden ermittelt. Man erhält
damit Fs " Weil der Ersatzstab ja in Wahrheit nicht
Das Stabtauschverfahren wurde für ebene, nicht vorhanden ist und somit hier auch keine Stabkraft
einfache Fachwerke entwickelt, die man sonst nur übertragen werden kann, ergibt sich die Gleichung
mit sehr umfangreichen Gleichungssysteme n lö-
sen kön nte (1.292; angewendet zuerst von Ernst
Lebrecht Henneberg, 1850-1933), Dabei wird ein GI. 11,34)
Stab (der TauschstabI aus dem Fachwerk entfernt
und an anderer Stelle des verbleibenden Stabsys-
tems (es würde ein Getriebe bilden) ein Ersatzstab Daraus erhalten wir die gesuchte unbekannte Stab-
angebracht, so dass das Fachwerk fixiert wird. Das kraft mit
neue Stabsystem muss ein ebenes einfaches Fach -
werk sein. Eine unendlich kleine Beweglichke it liegt
FsT=mT' FE GI. 11,35)
nicht vor. Für dieses Ersatzfachwerk lässt sich mit
Hilfe der vorhin beschriebenen Methoden die Kraft Fs '
mT=-- GI. 11,36)
im Ersatzstab (Fs ' ) ermitteln. In der FtIlllge wird an Fs '
die ursprünglichen Anfangs- und Endknoten des
1.8 Fachwerke 111

Mit der nunmehr bekannten Stab kraft FST kön nen den auflösen und alle übrigen Stabkräfte mit ihrem
w ir das Fach werk nach den besprochenen Metho- tatsächlichen Wert bestimmen.

E
~

Sm 1000 kN
mL=1cm J
al ~.4000kN ~.SOOOkN ~.6000kN bl 14... Ersatzstab
1. ..Tauschstab

-2

-3

dl el

1.292 Stabaustauschverfahren
a) ausgeführtes Fachwerk, b) Tauschstab entfernt, Ersatzstab angebracht, c) Cremonaplan für das Ersatzfachwerk,
belastet mit den äußeren Kräften und den Auflagerreaktionen, d) Cremonaplan für das Ersatzfachwerk, belastet
mit der Einheitskraft 1000 kN , e) Cremonaplan für das tatsächliche Fachwerk

Beispiel 1.122 Für das ebene nicht einfache Fachwerk 1.292 sind die Stabkräfte zu ermitteln.
Lösung Aus dem gegebenen Fachwerk (1.292a ) wird der Stab 1 (Tauschstab) entfernt und der Stab 14 als Er-
satzstab angebracht. Damit entsteht ein einfaches Fachwerk. Von ihm zeichnen wir nach den bekannten
Regeln den Cremonaplan (1.292 cl Fs ' = FS • l • = 5540 kN ist diesem zu entnehmen,
Nun entfernen wir gedanklich die äußeren Belastungskräfte sowie die Auflagerreaktionen und bringen
als äußere Belastung die Kräfte 1000 kN (E rsatz kraft ) an den Anfangs- und Endknoten des Stabes 1 an
(1.292 b). Dem neu gezeichneten Cremonaplan 1.292 d entnehmen wir Fs · = FS · '4 = -280 kN . Den Faktor
mT erhä lt man mit
F ' 14 5540
mT= - -S- = - - - = 1 9,8
FS ' l • -280
Die Stabkraft des Tauschstabs ergibt sich damit zu
F" =mT ' 1000 kN = 19,8 · 1000 kN = 19800 kN.
Da im Knoten I (dies trifft auch für den Knoten 11 zu) somit nur mehr zwei Stäbe (2 und 4) unbekannt sind,
kann der Cremonaplan für das gegebene Fachwerk gezeichnet werden (1.292 e). Die Größen der Stab-
kräfte werden unter Bezeichnung der Richtungen und des Maßstabs in eine Tabelle eingetragen .

Stab 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13

1000 kN 19,8 - 10,7 - 21,7 8,8 -21,4 7,1 -0,4 -14,2 4,7 11,1 1,6 -17,7 5,9
112 Mechanik der starren Körper (Statik)

1.8.3 Räumliche Fachwerke berechnet für jeden Knoten die Gleichgewichts-


bedingungen in X· , y- und z-Richtung. Dabei sind
Oft bildet man räumliche Fachwerke konstruktiv so die einzelnen Stabkräfte (die ja in den verschiede-
aus, dass sie sich in ebene Fachwerke teilen lassen nen Ebenen liegen und nicht zwangs läufig mit ei-
und diese wie im Abschnitt 1.8.2 berechnet werden ner der Koordinatenachsenrichtungen zusam-
können. Ist jedoch eine Auflösung in ebene Fach ~ menfal len) in ihre Richtungskomponenten zu zer-
werke nicht möglich, lassen sich die einze lnen legen. Nach Aufstel lung aller Gleichungen sind
Stabkräfte nur durch Ansatz der in der Statik ja im- sämtliche Kräfte zu ermitteln. Ist der Umfang der
mer gültigen Gleichgewichtsbedingungen be- Gleichungssysteme sehr groß, wird man die Lö-
rechnen. Man wählt ein Koordinatensystem und sung mit Hilfe der Matrizenrechnung wäh len.

Beispiel 1.123 An einem Hallendach ist ein Ausleger entsprechend Bild 1.293 befestigt. Er kann im Knoten I mit ma x.
F=3000 N belastet werd en. Wie groß sind die einze lnen Stabkräfte unter Angabe der Belastungsart (Zug
oder Druck) ?

Lösung Man legt in das Fachwe rk ein räumliches Koordinatensystem x, y, Z, so dass die von den Stäben' und 5
sowie 2 und 3 aufgespannten Ebenen parallel zu den sich aus dem Koordinatensystem ergebenden Ebe-
nen li ege n. Mit den statischen Gleichgewichtsbedingungen ergibt sich unter der Annahme, dass unbe-
kannte Stäbe Zugstäbe sind:
1
I:M(o)=Oi: -FS1 .,. '2i2+F. 5=0

a
a ist der Abstand des Stabes 1 um die zur y-Achse parallele Achse durch die Knoten 111 mit V.
In die Rechnung kann sofo rt FS1 aufgenommen werden, da die Reakti onskraft in der xy-Ebene des Sta-
bes 1 im Betrag gleich der Stabkraft sein muss. Dieser Ansatz gilt auch deshalb, wei l sich aus Symme-
triegründen die von den Stab kräften FS2 , Fs'J' FS4 , Fss gebildeten räumlichen Momente wec hselseitig auf-
heben.
F·5·2 3000·10
FS1=~ y'2 21213 N z

Im Knoten 11 gilt:
F

FS5 =Fs , ~v'2 = 21213 . ~ V2= 15000 N


oder mit Hilfe der Trigonometrie:
y
I:Fiy=O-: FS2 ' COS !fJ,-Fs'J ' COS !fJ,=0
I:Fi.=OT: - FS2 ' sin !fJ,-Fs'J ' sin 'P,
-Fs , sin 'P,=O 1.293 Räuml iches Fachwerk
oder
I:Fi.= FS2 . 0,707 +Fs 'J' 0,707+Fs1 ' 0,707 =0
1 1
FS2 =Fs 'J= - '2 . Fs ,= - '2.21213 = - 10607 N

Aus Symmetriegründen sind auch die Stabkräfte FS4 und Fss gleich groß. Im Knoten I gilt:
5
I:Fix= O-: (FS4 +Fss ) 2 +Fss=O
V12 + 12 + 5
1 1 1
FS4 =Fss = -'2 . '5 fi7 . Fss = -10 m ·15000= - 7794 N

Stab 1 2 3 4 5 6

Zug N +21213 + 15000


Druck N - 10607 - 10607 -7794 -7794
Aufgaben zu Absch nitt 1.8 113

Aufga ben zu Abschnitt 1.8

Die Aufgaben 1 bis 8 können mit dem Crem'onaplan oder analytisch nach dem Ritter'schen SchniUverfahren gelöst
werden .
1. bis 8. Zeichnen Sie für die Fachwerke 1.294 bis 1.301 4 8
den jeweiligen Cremonaplan und geben Sie die
Stab kräfte nach Zug- und Druckstäben geordnet
in einer Tabelle an.
2
1
~=2kN

Mk:~ ~
~6
~ F
A
E
~
2m 1m 1m
8
1.298
2m Sm 2m
F,=3kN
E
1.294
~ ~ ~.

, ~ B~ E

F~3kN 2 4 8 12
F
F ~ 5
.) .. SkN '* ...
3 ~

~ ~I/ . y:
Sm Sm
E
4
1.299
10
.!)"
" C- F
F,=400N 5

4m 4m 4m 4m /1 ~ 9~ ~l
1.295
A r 1 2 3 'F 8
2F, 1i~600N
\00 400 2m 2m 2m

1.300
- 8
2

A A ~-'---+ _ _-+_L-~ 8

1.296

1.30 1
\5kN 2,00 l,5kN
9. bis 11 . Für die Fachwerke 1.302 bis 1.304 sind die be-
zeichn eten Stäbe mit dem Schnittveriahren nach
'il Cu lmann zu bestim men.
o'

2kN 2kN 2kN 2kN 2kN 2 kN 2kN 2kN

f'l 1
~

1)d /' I" '" / ~ IY ~ V


" ..
~
1 3 I-
O/IJ O/IJ 1.00 1,00 100 1,00 1,00 1,00 1PO

1.297 1.302
11 4 Mechanik der starren Körper (Statik)

F, =4kN q =2kN B
e
N

~
e
2 ~ e
N

3m 3m J 3m
e
N

A
1.303
6m

1.308

F,=5kN

e
~ V~;A
1.304
12. bis 18. Für die Fachwerke 1.305 bis 1.311 si nd analy-
e
~

1~ L -<'B
,,-
tisch die Auflagerreaktionen und die bezeich- I) =2,SkN
neten Stäbe nach dem Ritter'schen Schnittver-
fahren zu bestimmen, 3m 3m

F 2 3
• F~5kN 1.309

F F

F~ 6kN

F
10
5
17 18
6
12 21
1 8
1.
F
• 30'

1.305
• • . e

2 A B
'm 'm

A~
/. I~ I~ F~ 2000N " FB
~
e
1.3 10

3m 3m
~'m 2,4m ~'m
F F F~6kN
1.306 5

1),,1200N e
~

2 e
~

A
2. • A B

1.307 1.311
2 Reibung

2.1 Grundbegriffe Wir stel len fest, dass am untersuchten Körper zwei
Kräftepaare angreifen : einmal FR und F, das ande-
Reibungsarten. Wenn zwei Körper Oberflächen- re Mal FG und FN.lm Gleichgewichtsfall müssen die
kontakt miteinander haben, entsteht Reibung, und Momente der beiden Kräftepaare übereinstimmen.
zwar je nach der Reiblage • Versuch 2.2 Wir leg en nun zwe i Holzquader aufein-
ander ( =zweifache Fa) und messen d ie Zugkraft F
- Gleitreibung (z. B. Zapfen im Gleitlager, Skifahrer auf der bis zum Beginn des Gle itens. Ergebnis: doppe lte
Piste), Gew ichtskraft = doppeJte Zugkraft, Bei drei Quadern
- Haftreibung (z. B. abgestelltes Kraftfahrzeug, Masch inen aufeinander erreichen w ir ein Gleiten erst mit drei-
auf ihrem Sockel)' facher Zugkraft, Folgerung:
- Rollreibung als Sonderfall der Haftreibung (z. B. Wälz-
körper im Wälzlager, Eisenbahnräder auf den Schienen).
FRO ist proportional der Normalkraft FN •
Auf die betrachteten Körper wirken fo lgende Kräf-
te:
- die Gewichtskraft FG , • Versuch 2.3 Wir bekleben einen Quader mit Sand-
- die senkrecht auf die Berührungsebene wirkende N or- papier und wiederholen den ersten Versuch . Ergeb-
malkraft FN nis: FROm ... ist größer geworden . Folgerung :
- die den Beharrungs- oder Bewegungszustand störende
äußere Kraft F,
- die in der Berührungsebene liegende äußere Kraft FA ' Die Haftkraft FRo mll>< ist abhängig von der
Bei ruhenden Körpern nennen wir sie Haftreibkraft FRo Oberflächenbeschaffenheit der Körper. Sie
(besser Haftkraft), bei relativ zueinander bewegten Kör- steigt mit der Rauheit.
pern dagegen Gleitreibkraft FR'

Die Wirkung wollen wir uns durch Versuche ver-


anschaulichen . • Versuch 2,4 W ir ziehen einen Quader einmal auf der
breiten, einmal auf der schmalen Seite mit unter-
• Versuch 2.1 Wir stellen drei glatt gehobelte Holz- schiedlichen , aber konstanten Geschwindigkeiten v
quader gleicher Abmessungen und Masse bereit. Ei- über den Tisch und messen die Kraft F. Wir erhalten
nen legen wir mit der Breitseite auf den Tisch und zie- stets den gleichen Kraftbetrag, Folgerung :
hen an ihm mit langsam steigender Kraft F, die wir m it
der Federwaage messen (2.1 a). Bis zu einer be-
stimmten Zugkraft bleibt der Quader ruhig liegen . Erst Nach Überwinden der Haftkraft wirkt die
nach Überschre iten dieses Ma ximalwerts bew egt er
Gleitreibkraft FR entgegen der Bewegungs-
sich in Zugrichtung. Eine Wi ederholung des Versuchs
mit der Schmalseite des Quaders ergibt denselben richtung. Sie hängt weder von der Größe der
Maximalwert. Folgerung: Auflagerfläche noch von der Geschwindig-
keit vab, Ihr Wert bleibt immer proportional
der Normalkraft FN •

Eine genaue Aussage über die Kräfteverteilung an


den Berüh ru ngsstel len ist nicht möglich, denn bei
vielen technischen Anwendungen sind die beiden
2.1 Ermitteln der Aeibkraft
aJ Modell, b ) Körper kräftefrei gemacht

Gegenkörper
Nach dem Reaktionsaxiom ruft die Zugkraft (Gleiter)
F eine entgegengesetzt wirkende Haftkraft
FRo hervor (2.1 bl. Mit wachsender Zugkraft
wird die maximale Haftkraft erreicht. Dar-
A
über hinaus kommt der Körper ins Gleiten.
Die Größe seiner Auflagerfläche (Breit- oder
Schmalseite) hat keinen Einfluss auf den Grundkörper
Maximalwert.
2.2 Berührungsmodell zw eier Körper
v
116 2 Reibung

Flächen A R1 und A R2 nicht gleich groß. Nach Bild Jedoch ruft die Reibung im Maschinenbau nicht
2.2 unterscheiden wir daher zwischen den nomi- nur unerwünschten Verschleiß und als Folge Zer-
nellen Kontaktflächen (AR 1 , A A2) und der realen störung hervor. Sie ist vielmehr oft erforderlich, um
Kontaktfläche A als Summe al ler im Augenbl ick Bewegungen und Kräfte zu übertragen.
vorhandenen Kontaktflächen. Zu beachten ist, dass
dabei nicht nur die Oberflächen (a lso We rkstoffe Beispie l 2.1 Fahren mit einem Pkw. Die Reibkräfte zwi-
und ihre Rauigkeit) von Bedeutung sind, sondern schen Reifen und Fahrbahn ermöglichen
das gleichförmige Bewegen, da s be-
auch die oberflächennahen Bereiche. Als Beispiel
schleunigte und verzögerte Fahren .
sei auf die Ermüdungszerstörung bei Kugellagern
hingewiesen - hier beginnt die Zerstörung unter-
halb der beanspruchten Oberflächen.

2.2 Haftreibung Die Haftreibzahl J-Lo w ird w ie die Gleitreibzahl ex-


perimentell ermittelt (s. Abschn. 2.4). Sie ist, wie
2.2.1 Körper auf horizontaler Ebene die Vers uche zeigten, grö ßer als die Gleitreibzahl
J-L, denn beim Haften der Körper aneinander ist
Reibzahl. Die Versuche haben bewiesen, dass die gleich sam eine größere Verzahn ung der Ober-
Haftkraft FRO der angreifenden Zugkraft F entge- fläche gegeben als beim Gleiten. Die 1781 von
genwirkt und im Grenzfall bei Beginn der Gleit- Charles Augustin Coulomb (1736-1806) entdeckte
pha se proportional der Normalkraft FN ist (2.3a u. Proportionalität von Reibkraft und Normalkraft er-
b). Die resultie rende Reaktionskraft aus FN und FRO gibt das nach ihm benannte
ergibt dann die Ersatzkraft FE. Sie sch ließt mit der
Normalkraft den Haftreibwinkel Po ein (2.3cl. Es gilt
Coulomb'sche Gesetz: Die maximale Haft-
kraft ist der Normalkraft proportional.
FR,
tan Po= F = Haftreibzah l J.Lo (GI. 2.2)
N
GI. (2.1)
F
tan p = F: = Gleitreibzahl J-L
Die GI. (2.2) gilt für den Grenzfall, rutscht oder
rutscht gerade nicht. Fürs Gleiten gilt dann
FR = J-L . FN und für die Ruhelage FR$.jJ..o· FN ·
N Tabelle 2.4 zeigt Richtwerte für die Reibzahlen
wic htiger Werkstoffe.
Mit Hilfe der Reibzahl werden alle komplexen Ein -
ÖNORM M 8120Teil2 vom 1. Nov. 1985 setzt für die Reib-
zahl da s Form elze ich en f. Wir bleiben beim J.L (griech. my), flüsse erfa sst. Darum können wir mit ih r alle tech -
um Verwechslungen mit dem Hebelarm des Ro llwider- nischen Berechnungen nach standardisierten Ver-
stands auszu schli eßen. fahren durchführen .

AT >YL>,
F F"

~ Jf;~
F,
IIo
F
I
Ii, ~ F~
"L-"
a) b) c)
2.3 KraftSItuation eines Körpers au f hOrizontaler Ebene
a) Allgemein e Kraftsituation; Angriffspunkt A ist im Zustand der Ruhereibung nicht ei ndeutig bestimmt: F< FRO ;
F RO:S: J.Lo • F N
b) Grenzfall der Haftreibung : A ist definiert, da ein eb enes ze ntrales Kräftesystem vorliegt
BF;,,= O: F- FRO= O- FRO= F
FRO= FROm.,,= FN· J.Lo
L F;y= O: FN- Fo= O- FN= FG=m . 9
c) Krafteck zur Bestimmung vo n FE und Po
2.2 Haftreibung 117

Tabelle 2.4 Reibzahlen ausgewählter Werkstoffe

Werkstoffe Haftreibzahl JLo Gleitreibzahl J.L

trocken geschmiert trocken geschmiert

Stahl auf Stah l 0,16 0,10 0,15 0,01


Stah l auf GG oder Bz 0, 19 0,10 0,18 0,01
GG aufGG - 0,16 - 0,10
Holz auf Holz 0,50 0,16 0,30 0,08
Holz auf Meta ll 0,70 0,11 0,50 0,10
Bremsbelag auf Stahl - - 0,50 0,40

Beispiel 2.2 Eine Stehle iter (2.5) ist unter 45° auseinander gespreizt. Sie ist mit FG =800 N belastet, ihre Schenkel ha-
ben die Lä nge 1=2 m.
Wie groß muss die Reibzahl zwischen Leiter und Fußboden sein, damit die Leiterhälften nicht auseinan-
derg leiten ?

[ Po

A 8

a)

w~
m _ 200N
2 - FsT F- (mz

F,

4r - FST

d)

2.5 Stehleiter
a) Lageplan , b) kräftefrei gemacht, c) kräftefrei gemachte Positionen A, B, C , d) KraftpJan für Position C

Lösung Wir können die Positionen A, Bund Cjeweils als ebenes System (2.Sc) auffassen und im Grenzfall, wenn
gerade die Leiterhälften nicht wegrut schen, muss die von ihnen auf den Boden eingele itete Kraft gleich
der Resultierenden aus FA und FRA bzw. Fß und F Rß sein.
Aus 2.5 d erhalten w ir:
45° 1
FsT ' COS 2 = 2" FG
800 N
433 N
45 0 45
2· cos - 2· cos-
2 2

Für A bzw. B gi lt dann:

Fh= Fi+~A bzw. PsT =Ps+~6


118 2 Reibung

Lösung Da Symmetrie vorliegt, müssen FA=FB und FRA =FRB gelten. Weiters liefert das Coulomb 'sehe Gesetz
Fo rtsetzung F RA = P.OA • FA und F RB =j..Loa· Fa so dass auch gilt
J..I.oA=fJ.OB =J..Lo
Fh;§ Fi + (J.L OFA )2 =Fi+ p.~ Fi= Fi (l + J.l~ )
aus 'f.{=..y = Ot: FA+ Fa - Fa = 0 und aus der Symmetrie folgt
FG
FA = Fa =T=400N

(Dies könnte auch über EM(AI =O oder EM1B1= O bewiesen werden) .

~: !5 '+/.L~
PsT
Pi - 1<'"
- "-0

2
433 - 1 = 0 414
400 2 •

Anmerkung Da FS T und FA (bzw. Fa) von FG gleich abhängig sind ergibt sich, dass J..Lo unabhängig von FG ist.

Beispiel 2.3 Ein viereckiger Ring (2.6) ist über einen Ständer geschoben und m it der Masse m belastet, so dass er sich
in schräger Lage gegen die Säule anpresst und durch Reibung hält.
a) Wie groß muss die Reibzahl zwischen Säule und Ring mindestens sein, damit der Ring nicht herabgleitet?
b) Wie groß ist die Sicherheit v gegen Herabgleiten, wenn ,uo=O,4 ist?
c) Welchen Einfluss hat der Abstand der Masse zur Mitte der Säule auf die Sicherheit der Klemmwirkung?
d) Welchen Einfluss hat die Größe der Masse m auf die Sicherheit?

2.6 a) Lageplan, b) kräftefrei gemacht

Lösung a) Die Säule übt auf den Ring die Normalkräfte FN1 und FN2 aus. Die Reibkräfte (entgegengesetzt der mög-
lichen Gleitrichtung gerichtet) lauten J.Lo' FN1 und Mo ' FN 2 •
Die statischen Gleichgewichtsbedingungen lauten:
(1) EF1,, =O-: -FN 1 +FN2 =0
(2) EF1v =O t: ,uoFN1 +J.LoFN2 -FG=0

(3) EM(ol = 0): FN1 • 60-J.Lo FN1 '2d +,uoFN2'2d +FN2 . 60-FG · 380 = 0
Aus GI. (1) folgt: FN1 =FN2=FN und somit ,uoFN1=/-LOFN2=,uoFN
In GI. (2) eingesetzt: 2J.LoFN-FG=0
FG=mg=2J.LoFN
d d
In GI. (3) eingesetzt: FN • 60 - J.Lo FN2 +,uo FN2 + FN • 60 - 2 J.Lo FN. 380 =0

FN I60+60-21'0 · 380) = 0
120-760· Mo=O
760,uo=120
1'0=0.158
2.2 Haftreibung 119

Lösung
b) 11= /-Lo "o'h = ~ = 2,5fache Sicherheit
Fortsetzung J.Lo mln 0.158
c) Je größer der Abstand wird , umso größer werden die Normalkräfte FN und die Reibkräfte J1o ' FN , umso
sicherer das Festklemmen. Der Mindestwert, bei welchem die Reibung gerade noch genügt (Sicherheit
v= 1), ergibt sich aus GI. 3:
2FN • 60 = FG . Imin
= 2 · J.LoFN • [mln
60 60
Imln = - = - = 150mm
J.Lo 0,4
dl Die Größe der Masse m ist ohne Einfluss, da die Normalkräfte und die Reibkräfte proportional mit m
wachsen:
m· g=2!l-oFN
Beispiel 2.4 Die skizzierte Greifzange (2.7). mittels Kette am Kran aufgehängt, so ll im Mau l einen m=200 kg schwe-
ren Eisenblock durch Reibung tragen.
a) Welche Kräfte treten in den schräg gespreitzten Ketten auf?
b)Wie groß sind die Normalkräfte FN im Zangenmaul?
c) Wie groß muss die Reibzahl J.Lo zwischen Block und Zangenmaul mindestens sein, damit der Block durch
Reibung festgehalten wird?

bl

c) ~)

dl

1 !i. I
~
I !i.
Ft =mg
e) =200·9,el= 1962N

2.7 Greifzange mit Bramme


a) l ageplan, b) kräftefrei gemachter Knoten A, cl Kraftplan. d) kräftefrei gemachte Zange, e) kräfte-
frei gemachter Block
Lösung a) Der Kraftplan (ein gleichseitiges Dreieck) 2.7c zeigt :
FK1 = FK2= FK3= FK=FG=m· 9
I:~ v =O t : FK1 - FG = O
FK ,=FG =1 962 N
b)An jedem der beiden Zangenhebel greifen die Kräfte FK , FRO und FN an :
I: Fh.. = OT: FK • sin 30 o -FRO =0
I:M1B1=O): FK · 600 + FRO ' 100 - FN · 150 =0
FRO=!-LOFN= +FK · sin 30 o = Fa sin 30° =
+0,5· FG+ FK · 600+0,5· FG • 100 - FN · 150 = 0
FN · 150=Fa · 600+0,5· Fa ' 100 = 650· FG
FN= 4,33· m· g=8502 N
c) Für den kräftefrei gemachten Block gi lt:
I:~ v= O t: - FG +2FRO= O
FRO = J.Lo FN ~0,5 FG

0,115
2 · 4,33 FG
120 2 Reibung

Be is piel 2.5 Eine Scheibenkupplung (2.8) für 100 mm


Wellendurchmesser soll eine Umfangs-
kraft FR = 1 900 N übertragen.
Mit welcher Normalkraft FN müssen die
beiden Kupplungsscheiben du rc h die 6
Schrauben gegeneina nder gepresst wer-
den, damit die Umfangskraft am Lochkreis
durch Reibung (po = 0,15) übertragen
wird, ohne dass die Schrauben durch
Kräfte quer zu ihrer Längsrichtung bean- 2.8 Scheibenkupplung
sp rucht werden? Wie groß ist die Anpress-
kraft pro Schraube?
Lösung FR=po"F N
FR 1900 N
FN = - = - - - = 12667 N d. h. pro Schraube 2111 N
Po 0,15

Beisp ie l 2 .6 Ei ne Leiter steht an der Wand (2.9). Infol-


ge verschiedener Reibungsverhältnisse an
Boden und Wa nd ergeben sich die Haf- w
treibzahlen ,uoB=0,25 und Mow = 0, 12.
a) Unter we lcher Neigung kann die Leiter
gegen die Wand gelehnt werden, so dass
sie ge rade noch nicht abgleitet?
b) W ie groß muss die Haftreibzahl an der
Wand sein, damit das Abg leiten bei ei n em
Winkel von 60 0 gerade noch unterble ibt?
c) Wie groß kann der Winkel a sein, wenn
die Haftreibzahlen an Wa nd und Boden B
gle ich groß, nämlich 0,25, sind? a) b)
d) Wenn man die Haftreibzahl an der Wand
mit 0,' 2 feststellt und die Leiter unter ei- 2.9 Leiter an der Wand, analytische Lösung
nem Winkel von 70 0 gerade noch steht, hat a) Lageplan, b) kräftefrei gemacht
sich offensichtlich die Haftreibzahl am Bo-
den infolge eines anderen Belags geändert. Wie groß ist /-LoB für diesen Boden?
Analytische a) Allgemein gilt, dass die Reibkräfte der tatsächlichen oder befürchteten/denkbaren Gleitbewegung ent-
Lösung gegenwirken. Gleichgewichtsbedingungen für die freigemachte Leiter nach Abschnitt 1.3:
L:F1><. =0- : FNW-FRB=O
L:Fiy =Ot: FRW +FNB - FG=O
1
FG · '2[. cos a-FRW ' " cos a-FNW '" sin a=O

Das Coulomb'sehe Gesetz, angewendet für die beiden Auflagerstellen, ergibt:


FRB =FNB · MoB FAW=FNW ' /-Low
Eingesetzt in die drei Gleichgewichtsbed ingungen:
FNW-FNB · J.LoB=O
FNW ' /-LOW+FNB-FG=O : MoB
1
'2FG' cos a-FNW ' /-Low ' cos a-FNW ' sin a=O : COS a

FNW - FNB . ,uOB =0


FNW ' ,uow . }.LoB + FNB . MoB - FG . MoB = 0 Umwande ln
FNW ' ,uow . }.LoB + FNW - FG • }.LoB = 0 Subst it ut ion
FNW(}.Low· /-LOB + ') = FG • /-LOB Herausheben

FNW = FG /-LoB
1 + ,uOW' MoB

Verarbeitung der 3. Gleichung:


1
'2 FG- FNW ' JLow-FNW ' tan a=O Umwande ln
2.2 Haftreibung 121

Analytische Substitut ion


Lösung des Ergebn isses
FG fLoa tana=": FG- FG fLow·J.Los
Fortsetzung 1+f.1.ow·J.I.os 2 l+f.1.ow·fLoa von oben
FG kürzen ,
J.Loa tan a= 1 +fLow' J.Loe- 2 J.Low· J.Los geme insamer
1 + J.Low . fLos 2( 1 + fLow . ,uoa) Nenner
tan a 1 -,uoa . ,uow Umwandeln
214>.

Einsetzen der Zahlenwerte


1 -0,25·0, 12
tan a 1,94 - a=62,73"
2·0,25
Antwort: Die Leiter kann ohne Abgleiten unter einem Winkel von mindestens 62,73" stehen.
Durch mathematisches Umformen beantworten w ir die weiteren Fragen.

b) Geg.: J.I.oa=0,25, a=60"; ges.:,uow

tan a l-J.Los·J.Low
2 J.Loa
1 -J.LoB· J.LOW = 2J.LoB· tan a
J.Low = cl_---=
2~M~o~·_·ct=
acn cao 1-2·0,25· tan 60"
0,54
14>. 0,25
Antwort: Bei einer Haftreibzahl von 0,54 gleitet die Leiter bei 60°- Neigung noch nicht.

c) Geg.: J.LoB=,uow= 0,25=,uo; ges.: a

tan a= 1 - J.L~ = 1 -0,25 = 1875


2

214> 2·0,25 '


a= 62°
Antwort: Der Winkel kann bei diesen Haft-
reibzahlen = 61 " 55 ' 39 " betragen.

d) Geg.: J.Low= 0, 12, a= 70°; ges.: fLOB

tan a= 1 - fLos' J.Low


2 J.LOB
2fLoB' tan a= 1-j.Loa· J.Low
2J.Los· tan a+ J.Los· jJ.ow= 1
J.Los(2tan a+ J.Low) = 1
1
0,18
J.Loa= 2tan a+J.Low
2.10 Leiter an der Wand, grafische Lösung
Antwort: Der Haftreibwert am Boden hat sich
auf 0,18 verä ndert.

Grafische Neben der analytischen Lösung gibt es wie bei fast allen mechanischen Problemen eine grafische. Wir
Lösung zeigen sie zur Frage a) nach dem maximalen Neigungswinkel bei bekannten Haftreibzahlen (2.10).
Wir skizzieren Mauer und Boden und tragen an einem beliebigen Punkt 8 des Bodens die Wirkungslinie
der Normalkraft FNB und den Reibwinkel poa auf. Er ergibt sich aus fLos=tan Pos. Damit haben wir die Wi r-
kungslinie der Auflagerkraft Fs .
Da es sich um ein ebenes zentrales Kräftesystem handelt, schneidet die WL von FB die WL von FG und
Fw in einem Pun kt. Die WL von FG erhalten wir, indem wir die Strecke E8 halbieren und dort das Lot er-
richten. Nach dem Strahlensatz muss, weil die Wirkungslinie von FG durch den Leiterschwerpunkt S hin-
durchgeht, auch diese Wl durch die Streckensymmerale EB hindu rchgehen . Der Schnittpunkt beider WL
(Fa und FG ) liefert den Punkt C.
Durch Cverläuft unter Berücksichtigung des Winkels pow die WL von Fw und legt am Schnittpunkt mit
der Wand den Punkt Wfest. Am einfachsten zeichnen wir dazu durch Cdie Lotrechte auf die Wand und
tragen unter Berücksichtigung der Kraftrichtung Fw den Winkel auf. Die Verbindung WB ist die Leiter. Zwi-
schen ihr und der Strecke EB lässt sich der Winkel a für den Grenzfall des Gerade-noch-Haftens ablesen.
Wenn die Leiterlänge I gegeben ist, verfährt man ebenso, trägt aber vom Schwerpunkt S jeweils l/2 auf
der Leiter auf und erhält so die Punkte B, und W, (2.10) . Hindurch legt man Parallelen zur ursprünglich
angenommenen Wand- und Bodenprojektio n.
122 2 Reibung

Reibkegel. Die grafische Möglichkeit eröffnet eine


weitere Betrachtung. Denken wir uns zwei schiefe
Ebenen statt der beiden horizontalen/vertikalen, an
denen sich die Leiter abstützt. so stehen die Kräf-
te FNB und FNW senkrecht darauf. Die zugehörigen
Haftkräfte FRa und FRW liegen in den Ebenen. Da die
Lage der schiefen Ebenen gedanklich im Raum ver-
ändert werden kann, stellen die Wirkungslinien von
FRß und FRW die Mantellinien eines Kegels dar. Ge-
hen wir mit Fe und Fw an die Haftgrenze, erhalten
wir den Reibkegel (2.111. 2.12 Zerlegen der Gewichtskraft in ihre Komponenten

und Reibkraft FR Komponenten (2.13), wobei FR der


denkbaren Körperbewegung entgegengerichtet ist.
Solange der Neigungswinkel er der schiefen Ebe-
ne kleiner oder gleich dem Haftreibwinkel Po zwi-
schen FN und Fa ist, bleibt der Körper in Ruhe . So-
bald F ROmax überschritten, Cl:' also größer als Po ist.
gleitet der Körper abwärts. Weil nun nur noch die
Gleitreibkraft zu überwinden ist, bleibt er in Be-
wegung, wird evtl. noch etwas schneller (JL<JLol-
auch dann, wenn man Cl:' während der Bewegung
etwas verringerte.

2.11 Reibkegel

Solange sich der Schnittpunkt C von FG , Fe


und Fw innerhalb des Ve rschneidungsbe-
reichs beider Reibkegel (schraffiert) befindet,
ist ein Abgleiten ausgeschlossen.
2.13 Körper auf der sc hiefen Ebene, kräftefrei gemacht

2.2.2 Körper auf schiefer Ebene Aus den statischen Gleichgewichtsbedingungen


für den freigemachten Körper 2.13 folgt:
Wir haben in den Beispielen festgelegt, zuerst den
Lageplan in einem Längenmaßstab (m L ) zu zeich- l:Fiy= O: FN- FGo =O
nen und dann den Körper freizumachen. Im Lage- l:Fix= O: FR-FGH=O
plan 2.12 lässt sich die Gewichtskraft FG in zwei FG und FE haben die gleiche Wirkungslinie. Die
Komponenten ze rlegen: in die Hangabtriebskraft Normalkraft ist mithin gleich groß wie die Dru ck-
FGH und die Druckkraft FG D - kraft. die Haftreibkraft gleich groß wie die Hang-
abtriebskraft.

Hangabtriebskraft FGH =FG • sin CI:' GI. (2.3)


Beispiel 2.3 Es liegt ein e Werkstoffpaarung Stahl auf
Druckkraft FGo=FG · COS CI:' GI. (2.4) Bronze vor, d.h., j.Lo=0,19=ta n po. W ie
groß darf Ci maximal sein, ohne dass der
Körper abgleitet?

Beim Körperfreimachen kommt die Reibkraft FRals Lösung tan po =tan Ci - po =Ci-
Reaktionskraft hinzu. Auch hier sind Normalkraft FN Ci=arctan po= 10,76°
2.3 Gleitreibung 123

2.3 Gleitreibung
Aueh bei der Gleitreibung gilt das Coulomb'sehe Aus diesen drei Gleichungen können wir die un-
Gesetz FR = FN • J.L. Um eine Bewegung gleichmäßig bekannten Größen F, FN und FR berechnen. Die
beizubehalten, ist, wie wir sahen, eine geringere Gleitreibzahl muss bekannt sein.
Kraft erforderlich als zum Überwinden der Haft- Zugleich zeigen uns diese Gleichungen, dass die
kraft. Deshalb ist die Gleitreibzahl kleiner als die Wirkungslinie der Zugkraft nicht parallel zur Be-
Haftreibzahl (J.1.<J-l.o), der Gleitreibwinkel kleiner als wegungsrichtung verlaufen muss!
der Haftreibwinkel (p< Po).
Schmierung. Von Bedeutung für die Gleitreibung Beispiel 2.8 Bei einem Gasmotor in liegender Bau-
weise w ird die Gewichtskraft des Kolben
sind die Werkstoffe und die Schmiermittel zwi- und der Kolbenstange, je Zylinder zusam-
schen den Berührungsflächen. Danach unter- men 6100 N, durch einen Kreuzkopf auf-
scheiden wir Trocken-, Misch- und Flüssigkeitsrei- genommen.
bung. Wie groß ist die horizontale Reibkraft auf
den Gleitbahnen, bei einer Reibzahl
- Bei Trockenreibung gleiten die Körper ohne Schmier- 1-L=0,03?
mittel aufeinander.
- Bei Mischreibung befindet sich ein Schmiermittel zwi- Lösung FA= J.LoFN= 0,03 . 6100 = 183 N
schen den Berührungsstellen, bildet aber keine zusam-
menhängende Schicht, so dass sich die Kö rper stellen- Beispiel 2.9 Auf einer Tischhobelmaschine von
weise berühren. mT= 6000 kg Tischmasse sollen bis zu
- Bei Flüssigkeits- oder Schwimmreibung bildet das mw =20 000 kg schwere Werkstücke bear-
Schmiermittel einen zusammenhängenden Film zwi- beitet werden . Die Spanstärke soll so groß
schen den Körpern und verhindert die direkte sein , dass der in Bewegungsrichtung des
Berührung der Gleitflächen. Tisches auftretende Schneidwiderstand
Fs = 28000N beträgt .
Im Anlauf und Auslauf der Maschinen tritt oft a} Wie groß ist die Reibkraft FAan den ebe-
Mischreibung auf, im Stillstand kann man von nen horizontalen Tischführungen bei
Trockenreibung sprechen. Um den Verschleiß ge- 1-L=0,07?
ring zu halten, wird daher bei größeren Anlagen b) Wie groß ist die Antriebskraft FAdie zum
(z. B. Turbinen) das Schmiermittel (hochwertiges Fortbewegen des Tisches beim Schnitthub
Öl) vor Anlauf erwärmt und unter Druck den La- erforderlich ist?
gerstelIen zugeführt. Erst wenn die abzustützenden Lösung a) FA = I-L • FN= I-L' m g ",, ' g
Maschinenteile (z. B. Welle) "aufgeschwommen" ~ 0.07. 26000· 9,S1 ~ '7S54 N
sind, wird die Bewegung der Anlage eingeleitet. b) FA = FA+ Fs = 17854+28000=45854 N
Um den Verschleiß im Auslauf zu begrenzen, wer-
den manche Maschinen abgebremst.
Auf der schiefen Ebene kann sich ein Körper gleich-
Entsprechend der Haftung unterscheiden wir auch mäßig aufwärts oder abwärts bewegen. Die Kraft
beim Gleiten die horizontale und die schiefe Ebe- Fwird parallel zur Gleitfläche angenommen.
ne.
Bei gleichförmiger Aufwärtsbewegung parallel zur
Horizontale Bewegung. Am freigemachten Körper Ebene (2.15) ergibt sich für den freigemachten Kör-
ergibt sich unter Ansatz der statischen Gleichge- per mit positiver x-Achsenrichtung:
wichtsbedingungen dieser Zusammenhang zwi-
schen der Zugkraft F und der Reibkraft FR (2.14):
EF,,=O: F,-FR=F· cos ß - FR=O
l::Fjy=O: FN + Fy- FG=FN+F. sin ß-FG=O
FR = J.1. . FN


2.15 Gleichförmige Aufwärtsbewegung auf der schiefen
2.14 Gleiten auf horizontaler Ebene Ebene
v

124 2 Reibung

EF;,,= O: F - FGH- FR= O FOH= FG · sin (lI

)
E Fiy= O: FN - FGo= O FGo = FG • cas a
FR= J.L· FN Re ibungsgesetz
f
F- FG • sin a = FR = p. · FN
;
FN- FG • cas a= O FN= FG cas er
F- FG • sin a=p.. · FG · cos a Substitution
F= FG • sin a + f.L· FG ·cos a

F= FG (si n a+p.,· cos a)

Bei gleichförmiger Abwärtsbewegung parallel zur


Ebene betrachten w ir den Neigungswinkel Cl' und
den Reibwinkel p. Der Vergleich dieser Winke l er-
2.16 Gleichförm ige Abwärtsbewegung auf der sch iefen
gibt drei M ögl ichkeiten: Ebene
- cx >p. Um den Körper am beschleunigten Hin abg leiten
zu hindern, ist ein e hemmende Kraft erforderlich. Das Di e Kraft F greift jedoch ni ch t immer parallel zur
heißt, Fwirkt entgegen der Beweg u ngsrichtung . sc hiefen Ebene an. Greift sie wie in Bild 2.14 unter
BFix= O: FGH- F - FA= O ei nem Wi n ke l ß an, zerlegen w ir sie in zwe i Kom -
F= FGH- FR= FG · sin a - /L ' FG · cas Cl' pon en ten . Zweckmäßig wird das Koordinatensy-
stem so gelegt, dass die x-Richtung in der sc hi e-
F=FG (sin a-p.cos a) fen Ebene liegt. Die Gleichgewichtsbedingungen
für die Aufwärtsbewegung sind nun unter Berück-
sichtigu ng d er Komponenten anzusetzen.
- a = p . Daraus folgt tan a = tan p = J.t. Die ei n mal einge-
leitete Bewegung bl eibt erhalten. EF;,, = O: F,,- FR- FGH= O FGH= FG'· sin 0'
F= FG (sin a - J.L' cas a) EF;y= O: - FGo+ FN + Fy=O FGo= FG · COS 0'
F = FG(sin a- tan p. cas CI:')
FK= F · casß
F=FG ( .
sm sin a
CI:'- - - ' cas CI:'
) also Fy= F · sin ß
cas CI:' FR= J.L · FN
Fcas ß - J.L· FN- FG · sin 0'=0 FN=FG cas a - F · sin ß
- a<p. Um ei n e gle ichförmige Abwärt sbewegu ng des
Körpers zu erreichen, muss eine Zugkraft die Reibkraft FG ·cos O'- FN - F·sin ß=O mu lt ipliziert m it - 1
ü berwinden. Das heißt, Fwirkt in der Bewegungsrich- F· cas ß - f.L· FG · cas a+J.L · F · sin ß - FG • sin 0' = 0
tung (2.16), F(cos ß + J.L' sin ß )= FG (J.L' cas O' + sin 0')
EF;,,= O: F- FR + FGH= O
F= FR- FGH= FN · f.L - FGH
F= F sin a+ JJ.-' cos a
G
F= FG (/-L' cos a - si n a) cos ß+ p-' sin ß

Beispiel 2.10 Auf einer Ebene von 30 0 Neigung gegen die Waagrechte ruht ein e Masse mit der Gewichtskraft von
3000 N.
Zwischen we lchen Grenzwerten darf ein e an ihr angreifende waagrechte Kraft Fverände rli ch se in, wen n
kei ne gleitende Bewegung der Last aufwärts ode r abwärts erfo lgen so ll ? f.Lo =0, 18.

Lösung Die waag rechte Kraft F liefert parallel zur schiefen Ebene die Komponenten F· cas Cf und normal dazu
F · sin O'.

Für die Aufwärtsbeweg un g gilt:


EF1,, = 0: F· cas 0'- FG sin O'- FN • tLo= O
E F;y= O: FN- FG • cos O'-F· sin 0'=0

FN=FG · cos a +F· sin a


F · cas a- FG · sin O' - }.Lo· FG · cas O'- J.Lo · F· sin 0' = 0
F(cos a - }.Lo . sin a) = FG{si n 0'+ J.Lo . cas 0')
0
F= F sin o' + }.Loc~ s a 3000 N sin 30 + 0,18. cas 30°
2536 N
G
cos 0' - J.LoSIn 0' cos 30°- 0,18. sin 30 0
2.5 Reibung an Maschinenteilen 125

Lösung Für die Abwärtsbewegung gilt:


Fortsetzung EF;x= O: - F·cosa + FG sin a- FN·J.I.o= O
EF1y=0 : FN - FG · ces a-F · sin a=O

FN = FG · ces a + F· sin a
- F· ces a+FG · sin a-J.I.o· FG · ces a-J.I.o· F· sin a= O
F(cos a+ fJ.o · sin a)=FG(sin a-J.I.o· cos a)
F= F sina -J.I.oc~sa 3000N sin30o-0,18 . c~s30° 1080N
G
cosa+J..L.osl n a cos30c+O,18,sIn30°
Die Kraft Fkann also zwischen 2536 N und 1080 N schwanken, ohne dass Bewegung eintritt.

2.4 Ermitteln der Reibzahl

Wie schon erwähnt, werden die Haftreib- und Gleit- Um den Gleitreibwinkel p zu ermitteln, wird der
reibzahlen experimentel l bestimmt (2.4). Dies ge- Prüfkörper durch Anstoßen zum Gleiten gebracht.
schieht auf der schiefen Ebene durch ein Prüfge- Wichtig ist , dass er mit g leich bleibender Ge-
rät mit verstellbarem Neigungswinkel. Man legt schwindigkeit gleitet. Bei beschleunigter oder ver-
den Prüfkörper auf die Gleitfläche und verändert zögerter Bewegung treten weitere Kräfte auf, die
die Neigung, bis der Haftreibwinkel Po erreicht ist. wir in der Kinetik behandeln werden.

2.5 Reibung an Maschinenteilen

Im Maschinenbau, in technischen Geräten und An- Aus dem Zusammenhang zwischen der Belastung
lagen gibt es sehr vie le Teile, die sich relativ zu- des Schlittens (FG ) und der doppelten Normalkraft
einander bewegen (z. B. bei der Prismenführung, FN ergibt sich auch ein zweifacher Schlittenwinkel
beim Lager, bei der Schraubenverbindung, Roll -, (2a). Er ist wesentlich für die Größe der Reibkraft
Fahr-, Sei l- und Bremsreibung). Um diese Reib- FR·
kräfte zu ermitteln, gehen wir immer vom Cau-
lamb'schen Gesetz aus. FR gas= 2FR= 2FN ' J.t = 2~ J,L = FG-fJ.-
2slna sina

2.5.1 Prismenführung Keilreibzahl. Den Ausdruck J,L/sin a bezeichnet man


als Keilreibzahl p':. Ist J,L' klein, liegt ein großer
Führungen von Werkzeugmaschinen sind häufig Winkel vor, ist J,L' groß, ist der Winke l klein. Dar-
als Prismenführungen (Keil) ausgebildet, auf denen aus folgt:
ein Schlitten gleitet. Als Beispiele seien der Bett-
sch li tten und die Binoie einer Drehmaschine an-
Bei flacher Prismenführung (großem Öff-
geführt 12.1 7).
nungswinkel) sind die Schlitten leichtgän-
Beim Kräftefreimachen des Schlittens wird deut- giger als bei tiefer Prismenführung (kleinem
lich, dass an jeder Führungsfläche die Normalkraft Öffnungswinkel). Dafür sind die Gerad-
FN angreift und in der Berührungsfläche zwischen führungseigenschaften schlechter.
Schlitten und Bett die Reibk'raft FR=p " FN wirkt.

~ ~ ~

,
(s
7~
t' F

J-~ bl cl
F,
x
z

2.17 Keilnutreibung
v
126 2 Reibung

Beisp iel 2.11 Wie groß ist die Kraft, die den Schlitten im
unsymmetrischen Prisma 2.18 verschiebt?
11L~0,06, FG~'500 NI

Lösung Bild 2.18 b zeigt das Krafteck.


sin 30°: sin 80° = FN2 : FG
sin 30°
FN Z = sin 800 FG =761 ,6 N
sin 70°
FN1 = sin 800 Fa = 1431,3 N

FR = ,. L(FN1 +FN2 ) =0,06 . 2192,9 N = 131 ,6 N 2.18 Prismenführung


F~FR= 13',6N a) Lageplan, b) Kräfteplan

2.5.2 Lagerreibung
MR=r· FR=r· J..L,. F GI. 12.61
ITrag-)Zapfenreibung (Querlager). Bei der Drehung
einer Welle im Lager wirken tangentielle Kräfte Fe
zwischen Zapfen und Lagerschale (2.19), Sie er-
zeugen ein der Drehrichtung entgegengesetztes
Reibmoment M R •
F

IEF, I = I FR I =1",' F GI. 12.51

J.Ll ist die Zapfenreibzahl, die wie alle Reibzahlen


experimentell ermittelt und meist nurfür einen be-
wegten Wellenzapfen angegeben wird. (Das Los-
reißmoment aus der Ruhelage wäre geringfügig
größer.) Das Reibmoment M FI berechnen wir nach 2.19 Tragzapfenreibung am Querlager (r=Zapfenradius)
der Formel a) Lageplan , b) kräftefrei gemacht

Beispiel2 .12 Die Lagerberechnung einer Getriebewelle ergab in den beiden Gleitlagern eine Auflagerkraft von 12 kN
und 20 kN. Die Zapfenreibzahl !J., beträgt 0,04, der Zapfendurchmesser 40 mm bzw. 60 mm. Wie groß ist
das Reibmoment tür beide Lagerstellen zusammen?

Lösung Lager A

lager B
0,06 m
MAe=re·!J.,· Fe =--2-' 0,04.20.10 3 N =24,0 Nm

Mgos=MAA + M Re =9,6 Nm+24 Nm =33,6 Nm

Beispie l 2. 13 Die Welle eines Generators (2.20) ist durch das Eigengewicht und den Anker mit mgos=2400 kg belastet,
!J., =0,03. Wie groß sind die Reibkräfte und Reibmomente in den Lagern A und EP.
Lösung Nach dem Kräftefreimachen der Lager erhalten wir mit den Gleichgewichtsbedingungen der Statik:
EFiy=O: FA-mgos' g+Fe=O
EMlAl=O: -mgos ' g. 1500+Fs ' 2500=0

FA =9417,6N FB =14126,4N _I-:}nker


Die Reibkräfte ergeben sich nach GI. (2.5) mit: ..-,,,5,,,0°'--1++,,,,0,,0°'1 8 Dampfturbinen-
FRA=J.I..,' FA =O,03· 9417,6=283 N !.L .1; .. welle
FRS=!J., . Fe =0,03· 14126,4 = 424 N ""700' 4~b7" ''KuPP[UOg
Die Reibmomente nach GI. (2.6) sind: _t-m ges
M RA = rA · FRA=O, 15·283 = 42,4 Nm
MRS=rS ' FR6 =0,20· 424=84,8 Nm 2.20 Generatorwelle
2.5 Reibung an Maschinenteilen 127

Die We lle einer Maschine mit ihren aufgebauten Die Reibzahl 1-L2 ist die ebenfal ls experimentel l zu
Rotorteilen kann also nur dann eine konstante ermittelnde Spurzapfen-Reibzahl.
Drehzahl behalten, wenn ei n äußeres Moment an-
greift, das im Gleichgewicht mit dem Reibmoment Beispiel 2.14 Ein Wanddrehkran wird am Hallenboden
steht. Um das Reibmoment zu bestimmen, müssen in einem Spurlager geführt. Der Zapfen-
wir die Vertei lung der Normalkräfte und Reibkräf- durchmesser beträgt D= 100 mm, die Auf-
lagerkraft in lotrechter Richtung F=5000
te kennen. Sie hängt von der Lagerschmierung ab. N. Die Reibzahl ,u2 ist von ähnlichen Anla-
Zwischen Tragzapfen und Lagerschale gibt es ei- gen her mit 0,12 bekannt. Wie groß ist das
ne kleine Durchmesserdifferenz, das Lagerspiel. Es zur Überwindung der Reibung aufzuwen-
nimmt das Schmiermittel auf, so dass die Welle auf dende Moment?
den sich bildenden Schmierkeil aufgleitet (Flüs- 2
Lösung M R = "3·j.L2· F . r
sigkeitsreibung). Im Zustand der Ruhe (Trocken-
reibung) wäre J.L, mit J.Lo zu ersetzen.
= ~. 0,12.5000 N . o,~ m =20Nm
Spurlager (Axiallager). Bei senkrecht stehenden
Wellen wirkt die Belastung axial auf die Stirnfläche Der Spurzapfen einer Triebwerkswelle hat
Beispiel 2.15
des Zapfens (2.21). Eine genaue Aussage über die 110 mm Durchmesser und ist mit 41 000 N
Verteilung der Normalkräfte ist nicht möglich -ver- belastet. Die Zapfenreibzahl ,u2= 0,08.
einfachend wird eine gleichmäßige Verteilung über Wie groß ist das Reibmoment?
die tragende Kreisfläche angenommen . Denkt man 2
sich letztere durch radiale Strahlen in Sektor-Drei- Lösung MR ="3 ·j.L2 · F· r
ecke zerlegt, so liegt der Druckmittelpunkt jedes 2 0,11 m
Dreieckes in dessen Schwerpunkt, im Abstand 2/3 =-· 0,08 · 41000 N · - - = 120 Nm
3 2
rvom Mittelpunkt. Ebendort greift dann auch die
gedachte (Summen-Ireibkraft FR= 1-L2 • Fan. Beispiel 2.16 Der ringförmige Spurzapfen (da = 150 mm,
d;= 110 mm) ist mit 23000 N belastet.
- Reibleistung PR und damit Reibmoment MR sowie Reib-
zahl ,u2= konstant. Diese Annahme trifft nur bei völlig Lösung Die Summenreibkraft kann auf dem mitt-
ebenen Berührungsflächen zu; leren Laufkreis (d = 130 mm ) vereinigt wirk-
- spezifische Reibarbeit WR und Reibzah l JL2 = konstant. sam gedacht w erden. Die Reibzahl JL2 ist
Diese Annahme t rifft nur bei trockener Reibung zu. bei bester Schmierung 0,03. Wie groß ist
das Reibmoment?
dMR= ,u2 ' ~' P MR= ,u2· F . r
dF ~ O,03. 23000 N. 0,13 m = 449Nm
2 '
dF,
d A= Differential der Fläche A
dA =p· 2'11' · dp
dM R=,u2 ' p. 2'11" p2. dp F
,
M R= 2'11" p. ,u21p2 . dp

2
MR= "3"1t.,u2' p. r 3
2
MR= "3,u2· p·~ · r
A

~p
F

Nac.h Bild 2.21 ergibt sich:

GI. (2.71

2.21 Berechnen des Reibmoments für ein Spu rlager


128 2 Reibung

2.5.3 Bewegungs- und Das positive Vorzeichen gilt für die Hubbewegung,
Befestigungsschraube das negative für die Senkbewegung. Je nachdem,
wie die Drehbewegung an der Bewegungsschrau -
Das Heben bzw. Senken einer Last mit Hilfe einer be durch den Schlüssel eingeleitet wird, berechnet
Bewegungsschraube oder das Anziehen bzw. Lö- sich die erforderliche Kraft im Abstand I von der
sen einer Mutter entsprechen der Bewegung eines Schraubenachse (Schlüssel radius) mit
Körpers auf der schiefen Ebene. Wenn wir uns den 1
Gewindegang abgewickelt vorstellen, entsteht ei- I
M = FI-F= FG . r, . tan (a ± pl
ne schiefe Ebene mit dem Flankendurchmesser d 2
Bei der Schraube ist infolge Reibung eine größe -
und der Steigung h. Bewegungsschrauben werden
re Arbeit Wa aufzuwenden, als es der Nutzarbeit Wn
in der Regel mit Flach-, Spitz- oder Trapezgewin -
entspricht. Man definiert den Wirkungsgrad 71
de ausgeführt. Befestigungsschrauben mit (metri-
(griech. eta) für Schraubengewinde mit
schem) Spitzgewinde. Betrachten wir vorerst die
Bewegungsschrauben. 1) = Wo FG • h
Bei der Bewegungsschraube mit Flachgewinde W" Fu . 2'7T . r 2
wirken die Gewichtskraft FG , von der Mutter her je
Flächeneinheit die Normalkraft 6. FN und die Reib- 71= tan a gewonnene Hubarbeit
kraft 6.FA (2.22a). Hinzu kommt das Anzugsmo- tan (a+pl aufgewendete Arbeit
ment M. Die Resultierende der Kräfte ist in Kom-
ponenten parallel und senkrecht zur Schrauben - GI. (2.101
achse zu zerlegen (2.22 b). Dabei entsteht die Be-
ziehung Umfangskraft Fu = FG tan{er + pI. er ist der Für die Bewegungsschraube von geringerer Be-
Steigungswinkel, p der Reibwinkel. Aus den stati- deutung als für die tiefer stehende Befestigungs-
schen Gleichgewichtsbedingungen erhält man Fu schraube gilt gleichermaßen, dass sich Schrauben
und weiter das beim Heben bzw. Senken entge- mit kleinem Steigungswinkel nicht von selbst lö-
genwirkende Gewindereibmoment M RG . sen. Dieser Zustand der Selbsthemmung gilt im
Bereich a<p. Er findet sich auch im Wirkungsgrad
Fu =FG • tan (er ± p) GI. (2.81 wieder. a= p ergibt nämlich 1] < 0,5, also den Be-
ginn der Selbsthemmung.
MRG= FG · (2 ·tan (er ± p) GI. (2.91

1]<0,5 =Selbsthemmung GI. (2.111

6F,
Bei der Bewegungsschraube mit Spitz- und Tra-
Alt ~', pezgewinde ist die Normalkraft FN um den halben
(j.~Q " Flankenwinkel (ß /21 gegen die Ebene der Längs-
"" kraft F geneigt (2.23). Hier gelten die Gleichungen
wie für das Flachgewinde, jedoch ist statt des Wer-

bl 6" tes J.L der Ausdruck cos ~ß/2) einzuführen.

H
(1 1:=tJ3

2.23 Kräfte am Trapezgewinde

2.22 a) Schraube mit Flachgewinde, b) Kräfteplan, c) Ab- GI. (2.12)


wicklung des Gewi ndegangs cos (ß/21
2.5 Reibung an Masch inentei len 129

Bei der Befestigungsschraube mit Spitzgewinde Di ese grundsätzliche Betra chtung betrifft die
w irkt die größte Kraft in axialer Richtung , wenn Kraftrichtungen und ihre Wirkung. Tatsächlich gibt
M utter und Schraubenkopf fest auf den zu ve rbin · es eine Vielza hl unterschiedlicher Schra uben (s.
denden Teilen aufliegen. Durch die dabei ei ntre· ÖNORM, DIN). Außerdem ist wesentl ich, w ie die
tende Längenänderung w ird die Schraube auf Zug Krafteinleitung vom befestigten Teil auf die
beansprucht. Oie in der Schraube wi rkende Kraft Schraube erfolgt. Obige Berechn ung ist also stark
nennt man Vorspannkraft Fv . Im Unterschied zur verei nfacht durchgeführt wo rden.
Beweg ungsschra ube w irken au f die Befe sti·
gungsschraube dem Anzugsmoment M A zwei Kräf·
te entgegen: das Gewindereibmoment M RG und 2.5.4 Roll- und Fahrwiderstand, Wider-
das Auflage rreibmomen t M R A • stand in umgebenden Medien
Das Gewindereibmoment erhalten wir aus den gle ichen Da s Rollen ei nes Rades auf einer f esten Unterlage
Überl egungen wie bei der Bewegungschraube mit
ist, wie w ir aus Abschnitt 2. 1 wissen, nur durch die
M Ro = F' (2 ' tan (a±p).
Haftreibu ng zwischen Rad und Fahrbahn möglich.
Das Auflagerreibmoment gewinnen wi r aus de r Aufla -
gerreibkraft F RA und ihrem W irkabstand r.. von der Schrau-
benmitte: M RA = FvM.. r... Bei Sechskantschrauben wird üb-
licherweise für r.. = 0,7 d 2 angenommen . M.. ist die Reib-
zah l an der Aufl agerfläche und wird mit 0,15 angenom - Unabhängig davon, ob sich ein runder Kör-
men . per (Rad, Zylinder) mit dem Radiu s rund der
Gew icht skraft FG auf ei ner horizontalen oder
Das gesamte Anzugsmoment ergibt sich damit als schiefen Unterlage fo rtbewegt, kom mt es zu
Summe aus Gewinde- und Auflagermo ment: einer Verform ung des rollenden Körpers
MA= F. l r, . tan la +p' l+ !k. r. ] und der Unterlage.

BeispieI2.17 Der Deckel ei nes Druckbehä lters soll mit 12


Schrauben M 10 befestigt werden. Die
Schrauben so ll en so angezogen werden,
da ss die Dichtung infolge der Reibung ab- Rollwiderstand. Di ese Deform ati onen sind oft
di chtet - also die Reibung die Kraft von deu tl ich sichtbar, z. B. bei Autoreifen oder bei Holz-
14 kN übernimmt. M.= 0,10, M '= 0,15 räd ern mit Stah lband auf we ichem Untergrund.
12 .241 . Darau s ergibt sich, dass sich der Angriffspunkt der
a) Wie groß ist die Vorspan n kraft in jeder Reibungskraft FR nicht auf der Wirkungslinie der
Schraube? Druckkraft befindet, sondern um eine Strecke f in
b) Wie groß ist das erforderliche Anzugs- Beweg ungsrichtu ng vo rauseilend nach vo rn ve r-
moment? schoben ist (2. 25). Das erfordert zusätzliche Kraft.
We nn der Wälzkö rper kräftefrei gemacht ist, kön-
nen w ir wiede r die st atischen Gleichgewicht sbe -
dingungen aufstellen (2.26). Neben den Kräften in
x- und y~ Richtung ist das Momentengleichgewicht
anzusetzen . f stellt den Hebelarm des Rollwider-
stands da r und wi rd experimentell erm ittelt. Bei
we icher Unterl age ist f größer und erfordert z. B.

2.24 Verschra ubter Deckel ein es Druckbehälters

Lösung a) Jede Schraube hat '/12 der Reibkraft zu


übernehmen, also 14/ 12 = 1, 167 kN. Die Vor-
spannkraft in jeder Schraube beträgt damit
1,167 kN
F.. = - -0,-'- = 11,67 kN

b) MA= F.. [r2 ' tan (a+ p) + ,uaraJ


Nach DIN 13 ergeben sich: h= 1,5 mm ,
d 2 = 9,026 mm , ß= 30°.
h 15 2.25 Deformation beim Abrolten
tan a ' 0,0529 -a= 3,03°.
TI • d2 TI . 9,026

M A = 11 ,67 [ -9,026 1
2 - tan (3,03 + 8,53 )+ 0,1 · 0,7·9,026 .10 - 3 . 103 = 18,1 Nm
v

130 2 Reibung

Darum ist auch der Ro llwiderstand wesentlich ge-


ringer als der Gleitwiderstand bei sonst gleichen
Voraussetzungen.
Die Rollbewegung auf der schiefen Ebene wird
ebenso behandelt wie die auf horizontaler Ebene,
nur ist die Gewichtskraft in ihre beiden Kompo-
nenten zu zerlege n. Das Koordinatensystem wird
wiederum sinnvol l m it der x-Ric htung in die sch ie-
fe Ebene gelegt.

Beispiel 2.18 W ie groß ist die Reibkraft FRder Kugel ei -


2.26 Kräftefrei gemachter Wälzkörper nes A xiallagers (2.281?

beim Ziehen eines Karrens mehr Kraft als bei har- Lösung BF,,,= O: FR2 - FA,=0 da FR 2 = F
ter Unterlage. Den Ausdruck 'Irkann man mit der F- FR1 =0 FA1 = F
Widerstandszah l p. gleichsetzen und erhä lt dann [;F;y= O: FN, - FN2 - Fo ,= 0 da FN2 =Fo2
nach dem Cou lomb 'schen Reibungsgesetz die FN, - Fo2 -Fo1= 0
Ro llkraft FR' «(,
[;MA= O: FG2 + (2)+ Fm ' ,- F · 2r= 0
1
f F=FR, = FA2 = Tr[FG2 (', + (2) + FG1 ',1
Rollkraft FR =J.LFG = - FG GI. (2. 131
r
f r FG FR
(FR=FG ~ = F; x=r)
em em N N

Die Lage des Hebels fhängt von der Verformung


der Berührungsflächen und der Fahrgeschwindig -
keit ab. Die Messungen sind daher sehr schwierig,
so dass man auch bei Fahrzeugen darauf verzich-
tet und den später behandelten Fahrwiderstandde-
fin iert. Tabelle 2.27 gibt Richtwerte f ür fwieder.

Tabelle 2.27 Richt werte für den Hebelarm fdes Ro llw i-


dersta nds
Rad Unterlage fin cm 2.28 Kräfte an der Kug el eines Axia lkugellagers
Holz Holz 0,5
Beispiel 2.19 Welche Zugkraft F muss aufgewendet wer-
Ge/GG Ge/GG 0,05 den, um die Kugel 2.29 auf einer schiefen
5t 5t 0,05 Ebene aufwärts zu ziehen?
Rollenlager 0,001 bis 0,01
Lösung F-FGH- FA= O
Kugellager 0,0005 bis 0,001
FGD- FN= O
(F-FGH)r= FGo f
Hier ze igt sich bereits der große Vorteil von Wä lz-
f f
lagern. Ohne auf die Begriffe Arbeit und Leistung FA= Foo - = FG · cos a·
r
näher einzugehen, ist allein aus der Tabelle er-
sichtlich, dass Lagerungen mittels Wälzlagern (Ku - F=FGH + FR= FG( sin a + '; cos a )
gel-, Ro llenlager) nur sehr geringe Reibkräfte ver-
ursachen. Die Reibarbeit bzw. -leistung liegt deut-
lich un ter denen einer Gleitlagerung. Wenn immer
es mögl ich ist, wird man daher auf Wälzlager
zurückg reifen. Nachteilig sind nur die Geräusch-
entwicklung, Stoßempfindlichkeit, Drehzahlgrenze,
plötzlicher Bruch und die geringe Dämpfung.
Vergleichen wir bei ausgeführten Beispielen den
Faktor flr m it den JL-Werten aus Tabe lle 2.4, stei-
len wir fest, dass f/r sehr klein gegenüber J.L ist. 2.29 Rollbewegung auf der schiefen Eben e
2.5 Reibung an Maschinenteilen 131

Beispiel 2.20 Ein Axial-Kugel -Stützlager für eine ste- Als Beispiel sei hier der Widerstandsbeiwert für Kraftwa-
hende Welle mit der Masse von 760 kg gen genannt: je nach Bauform Cw =0,3 bis 0,9. Der niedere
(Masse des oberen Lagerringes ist 6 kg ) Wert gilt für Serien-Pkw mit besonders günstiger Karos-
enthält 15 Kugeln von je 37 mm Durch- serieform. Sport- und Rennwagen kommen auf noch nie-
messer, welche auf einem Kreis von 210 derere Werte - bis auf 0,15.
mm Durchmesser laufen. (sei 0,008 cm.
Gesucht ist die gesamte Reibkraft am Ku - Das lineare Widerstandsgesetz gilt bei Bewegun -
gel-Laufkreis und das aufzubringende gen durch zähe Medien (z. B. Öl, Wasser und an ~
Reibmoment. dere).
Lösung Entsprechend Bild 2.28 gilt:
F~= FG ((' + (2)
2,
Fw=kv k v Fw GI. (2. 15)
(760+6).9,81.2.0,008.10 - 2
0,037 kg m
N
~32,5 N s s
0,210
M~ =F~ · -2 - = 3.4Nm

Fahrwiderstand. Vor allem bei Fahrzeugen, wo es


am Reifenaufstand zu einer ellipsenfö rmigen Die Dämpfungszahl k hängt von der Körperform
Berührungsfläche kommt, ist es sehr schwierig, ex- und der Zähigkeit des Mediums ab.
perimentell den Hebelarm der Rollreibung festzu -
legen. Abgesehen von den Untersch ied en zwi-
schen getriebenen und nicht getriebenen Rädern
2.5.5 Seilreibung
ist auch der Rollwiderstand in den Radlagern zu
berücksichtige n . Daher fasst man im Fahrzeugbau Bei der Seilreibung tritt der Verschleiß zugunsten der
diese Widerstände zum Fahrwiderstand Fw zu- Kraftübertragung in den Hintergrund. Wir wissen , dass
sammen. Das Gesetz für den Fahrwiderstand ist z. B. bei Seilbahnen und Liftanlagen Kräfte auf da s um ei -
ähnlich dem Coulomb 'sehen Reibungsgesetz auf- ne Scheibe laufende Sei l übertragen werden. Aber auch
nicht allzu große Kräfte können so " gezähmt" werden, in-
gebaut und ergibt sich mit dem man ein Seil um einen feststehenden Zylinder
schlingt (z. B. Ankoppeln eines Pferdes, Befestigen eines
Fw=J.Lr:FN Schiffes an der Anlegestelle, Spillantrieb im Schiffs- und
Eisenbahnwesen).
Die Fahrwiderstandszahl J.Lr: wird experi mente ll er-
mittelt. FN bezeichnet die gesamte Normalkraft (Ei - Die Lage der wirkenden Kräfte wo llen wir näher un-
gengewich t des Fahrzeugs plu s Ladung). tersuchen. Dazu nehmen wir an, dass das Seil vol l-
kommen biegsam ist, also keine Querkräfte und
Widerstand in umgebenden Medien. Der Voll - Biegemomente als $chnittgrößen darin auftreten
ständigkeit wegen sei auch auf den Widerstand ei- können. Zum Anderen soll der Schlupf - Ursache
nes Körpers in ein em umgebenden Medium hin - für den Aufbau von Reibk räften - außer Betracht
gewiesen. Man unterscheidet dabei zwei Gesetze: gelassen werden.
- das quadratische Widerstandsgesetz, Richtung und Größe der Reibkraft sind beim Typ
- das lineare Widerstandsgesetz. "feststehende Trommel, bewegtes Seil" am ein-
Das quadratische Widerstandsgesetz gilt, wenn fachsten zu finden. Wir heben das Seil gedanklich
ein Körper in einem Medium geringer Dichte und von der Scheibe ab (trennen die beiden Systeme)
Zähigkeit bewegt w ird, z. B. in Luft. und machen es kräftefrei. Die Kraft mit der Be-
zeichnung FS 1 soll dabei stets die größere sein
pli' (FS1 > FS 2 ) und die Bewegung in Richtung
Fw ~Cw--A GI. (2. 14) FS1 erfolgen. Nach dem Grundsatz, dass die Reib-
2
kraft immer entgegen der Bewegung wi rkt, tragen
w ir die am Umfang wirkende Reibkraft Fu in das
Kräftesystem ein. Der Aufbau, aus einer unendli-
chen Zahl kleiner Kräfte am Umfang vertei lt, ist im
Cw =Widerstandsbeiwert (abhängig von der Kör- einzelnen nicht bekannt, woh l aber seine Resul ~
perform) tie rende Fu . Auf der feststehenden Trommel ist die
p = Dichte des umgebenden Mediums Umfa ngskraft im Sinn von Akt ion = Reaktion ent-
A = Projektion des Körpers auf eine zur Bewe- gegeng esetzt, aber gleich groß einzutragen. Wir er-
gungsrichtung senkrechte Ebene ha lten so Bild 2 .30a mit dem Umschl ing ungswin -
v = Geschwindigkeit
ke l a.
132 2 Reibung

Di e We rte f ür e/-ui ent neh m en wi r Tabe llen oder be-


Di e un s bekannten technisch rea lisierten Fäl-
rec h nen sie m it dem Taschen rec hner .
le der Seil rei bung lassen sich auf drei
Gru ndtypen zurückfü hren (2.30):
- Zylinder steht fest, das Seil bewegt sich; Beispiel 2.21 Das von einer Trommel eines Krans ab-
Zyl inder d reh t sich, das Seil w ird fe5tge- laufende Stahlseil ist mit m=3000 kg be-
lastet. Die Befestigungsstefle des Seiles
halte n; auf dem Trommel m antel soll höchstens
- Zy lin der d re ht sich, das Seil soll sic h m it m it F= 110 N beansprucht werden. Des-
bewegen, o h ne zu gleiten. halb darf das Seil nie vollständig abge-
wickelt werden, sondern eine gewisse
:i Fu Mindestzahl Wi ndungen muss aufge-
w ickelt bleiben, damit die Reibu ng dieser
Windungen auf der Trommel die Befesti-
gungssteile entlastet. Die Reibzah l für
Dra htseile auf gusseisener Trommel ist
0, 15. Gesucht ist die Zahl der Windungen,
welche aufgewickelt bleiben müssen.

Lösung Nach GI. (2.16)


FS1 = Fsl ·e"";' und

2.30 Fs,=m· g = 3000· 9,81 = 29430 N


Se il reibu ng Fs2 =1 10 N
a) Zylinder fest, Sei l - FS 1 29430
folgt: e ~=- =-- = 267,5
bewegt sich FS2 110
b) Zylinder dreht sich.
Seil fest J.ui= ln 267,5
cl Zyli nder dreht sich, a = 37,3 - 6 Windun gen
cl FS1 'k Seil bewegt sich m it

Beispiel 2.22 Eine Spi llwinde (2.31) wird zum Heranzie-


hen von Eisenba hntransportwagen so be-
Da nach unserer An nahm e nur Seillän g sk räfte auf- nutzt, dass ein Drahtseil mit ei nem Ende
treten könne n , gil t FS1 = FS2 + Fu' Nach dem Cou- am Zughaken des Transportwagens befe-
la m b'schen Aeibung sg esetz g ilt ferner Fu=p FN' stigt und mit dem anderen Ende um die
aber auch tl Fu=J.Ltl. FN • Bei den beid en ande ren Sp illtrom mel gesc hlun gen w ird. Letzt ere
wi rd durch einen im Boden versenkt auf-
Gru ndtypen gehen wir gl eich vo r und erhalte n die geste llten E-Motor da uernd angetrieben.
Kräfte wie in Bild 2.30 b und c. Ein Arbeiter zieht an dem von der Spill-
li egt ein Antriebsmoment vor, ist dieses Kräfteg leichge- trommel ablaufenden Seil mit geringer
wicht unter Berücksichtigung der sich aus dem Antriebs- Kraft. Diese wird du rch die Reibung des
moment ergebenden Kraft am Trommelumfang w irkend Seils auf der Spil ltrommel vergrößert und
anzusetzen. dam it im au f la ufende n Sei l eine große
Zugkraft erzeugt. Die konische Gestalt der
Trommel bewirkt, dass die unten aufge-
laufenen Seilwindungen auf der schrägen
Mante lfläche im m er nach oben zum klein-
Der Zusamm enha ng zw isc hen den bel d en Seil - sten Durchmesser hin abgleiten. Die Ver-
kräften, der Reib zahl und dem Umschling ungs- änderlichkeit des Trommeldurchmessers
w ink el ist d ur c h die Eytelwein'sche Gleichung we rde vernachlässigt; p.. = 0, 15.
Fs , = FS2e J.J.(. gegeben, di e w ir hier nicht her le ite n Gesucht ist die vom Arbe iter aufzubrin-
gende Kraft um bei drei Umwindungen
wollen (Johann Albert Eytelwein, 1765-1849).
des Seiles auf de r Spi lltrommel eine Zug-
kraft am auflaufenden Sei l von 300 N zu er-
zeugen.
Die Seilzug kraft FS1 hängt ab vo n der Bela-
stung FS2 , der Re ibzahl M am Zylind er u nd
dem U mschlin g ung swi nkel a.
GI. (2.16)

N N - - rad
2.31 Spi llwinde
2.5 Reibung an Maschinenteilen 133

Lösung &=3.360° .". 18,85


FS 1 =300 N
16.9

2.5.6 Bremsen IBacken- und Backen angebracht werden.) Von wesentlicher


Bandbremse) Bedeutung - hier jedoch beim Betrachte·n der Kräf-
temomen te außer Acht gelassen - ist die Erwär-
Bei der Backenbremse wi rkt die Normalkraft FN mung der Bremsscheibe. Daher ist stets auf gute
über eine am Bremshebel befestigte Backe auf die Bel üftung und Kühlung der Anlage Rücksicht zu
Bremsscheibe, wenn am Ende des Bremshebels nehmen.
ei ne Kraft F auf gebracht wird (z. B. durch Dru ck luft- Die Backenbremse wirkt je nach Lage des Hebel-
oder Hyd rauli kzyl inder) . Die zwischen Brems- drehpunkts 0 für eine Dreh ri chtung selbsthem-
scheibe und Bremsbacke w irkende Reibkraft Fu übt m end oder für beide Drehrichtungen g leichblei-
auf die Bremsscheibe das Bremsmoment 7; aus. bend (2.321.
(Um die Wirkung zu verstärken, können auch zwei

Beispiel 2.23 Backenbremse 2.32.


Geg. : T, p, B, b, I und d; ges.: Fund Fo

Freimachung des Hebels


F
F F,

O
Ful Fu!I.

I \\~
+
~~echtslauf
Freimachen der Scheibe

2.32 Backenbremse
Lösung für Drehrichtung I llinkslaufl für Drehrichtung 11 (Rechtslaufl
E ~" =0: Fo,, -Fu= O EF,,, =0: Fo,, +Fu=O
EF,y = 0: FN-Foy- F= O EFjy = 0: FN- FDy-F=O
EM,o,= O: FNB - FI - Fu b = O EM(Q) =O: FNa - FI+Fub=O

d d
T= MR =Fu "2 = p,FN "2
2T
FN = -
I'-d
2T
FD ~ = Fu= MFN =d

Ff=FNa - Fu b

F~ !
I
(2I. a_3.I b)
I'-d d

F~ 3.I ( a-bP, )
Id P,

Frty =FN - F

F, = .3.I _ !I. ( a - b M )
rty /Ld ld /L

F, = 3I ( ,-a+bP, )
rty d (/L
FD = VPo~+Poy
V'

134 2 Reibung

Liegt der Drehpunkt 0 auf der gedachten Wir- b leibt. Das heißt, dass sich diese Bremsanlage be·
kungslinie der Reibkraft, ka nn ke ine Selbsthem- sonders für Fälle eignet, in denen beide Richtun·
mung entstehen, denn die Hebelkraft Fist nur von gen gleich bevorzugt werden. Die Hebelkraft Fwird
Größen abhängig, die niemals null werden kön- für die Drehrich tung I gleich null , wenn b ~ a ll' ist.
nen. Dann hält nur die Reibkraft die Scheibe fest , und
2 Ta man spricht von Selbsthemmung . Diese Anlage
b=O - F,=Fu=F=--
dl JJ. kann also nur in einer Drehrichtung blockieren.
Greifen, wie im Beispiel 2.24 an der Bremsscheibe
Bei dieser Anordnung ist aber auch zu sehen, dass
zwei Backen an , haben wir z. B. die Lage der
die Hebe lkraft F für beide Drehrichtungen gleich
Backenbremse am Eisenbahnwaggon oder Pkw.

Beispiel 2.24 Fü r die Backenbremse 2 .33 ist das Brems-


moment T zu berechnen .
Geg.: F= 800 N, d = O,2 m, /-L = O,2

Lösung EM'AI = O: F- 2a -FN • 8=0


FN =2 Ffüreine Backe
Fu = f.LFN =/-L 2F
d d A
T=2Fu "2=2j.L2F"2 F"

T=2· 0,2·800 · 0,2 = 64 Nm

2.33 Backenbremse mit zwe i Backen


Bei der Bandbremse wird die Bremswirkung durch
das Band und damit durch die Seilreibung erzielt.
Je nach Anbringung der Seilenden am Hebelarm Nach dem sta t ischen Gleichgewicht ergeben sich
unterscheiden wir EM(Al=O: FS1 a-Fl=O
- einfache Bandbrem se, FS1 =FS2 eJ.<lr
- Summen bremse, Fu = FS1 - FS2 == FS2 (eJ.<lr - 1)
- Differenzbremse.
und weiter
Bei der einfachen Bandbremse ist ein Bandende d d d
T=Fs1 - - FS2 - =(FS1 -FS2 ) -
am Bremshebel· Drehpunkt befestigt, das andere 2 2 2
am Bremshebel (2.34). Durch Betätigen des Hebels
wird das Band mit Hilfe der Hebelkraft F gespannt, ~ Fu <!. ~ F<!. i le"'-'I- '-
e J.<lr
22a
so dass in den Bandenden infolge der Seilreibung
die unterschiedlichen Kräfte FS 1 und FS2 entstehen. Rechnen wir ein Beispiel!

~ j); F
~ F.
.) Ji,

~
F" F

, -'
a
/
1 F" F"
/

2.34 Einfache Bandbremse

Beispie l 2.25 Für die Bandbremse 2.34 soll das Bremsmoment unter Ve rnach lässigung des Eigen gewichts der Hebel-
stange berechn et werden.
Geg.: F= 1000 N, d=60 cm, J.L = O, 15,1 = 0,9 m, 8=0, 12 m, a= 270°.

Lösung d-
T= F - I (""
e - 1) -1= 1000 -
0,6. --<eO.15
0,9 ,ro ""- H/eo.15 · \iO
·iiO ,ro ..... = 1140Nm
2 8 e.u<>" 2 0, 12
2.5 Reibung an Maschinenteilen 135

2.35 Summenbremse

Wechselt man die Drehrichtung, wechseln die Kräf- Bei der Differenzbremse sind im Gegensatz zur
te unter Beibehaltung des Zu sa mmenhangs zwi- Summenbremse die Bandenden auf versch iede-
schen FS 1 und FS2 nach GI. (2. 16) ihre Angriffs- nen Seiten des Hebeldrehpunktes befestigt. Da-
punkte. Die nun erforderliche Hebelkraft Fist, wenn durch wird nur ein Bandende gespannt, das andere
man die Werte des Beispiels verwe ndet, wesent- dagegen entspannt. Fü r eine funktion sfähige
lich geringer als beim Drehsinn entgegen dem Uhr- Bremse ist darum der Abstand a> b nötig (2.36).
ze igersinn. Die einfache Bandbremse eignet sich Das st atische Mom en t um den Drehpunkt für die
da rum vo r allem für den Rechtslauf. Drehrichtung 11 bringt uns wieder das Brem smo-
men t EM(A)= O: - FI + Fs2 • a - FS1 • b = O.
Die Summenbremse unterscheidet sich von der
einfachen Bandbremse dadurch, dass sie am
Bremsh ebel einen zweiarmigen W inkel hebel trägt
(2. 35). So werde n beide Bandenden beim Anziehen
der Bremse gleichzeitig gespannt. Stellen wir das T = F ~ L e-... ... - 1 für Dreh richtung I
Momentengleich gewicht her und führen GI. (2. 16) 2 ae-... ... -b
ein ergibt sich das Brem smoment G1.12.1B}
T= FE./ e""- 1 tür Drehrichtun g 11
2 a - b·eJ.l. ...
d __ F/d . e"" - 1
T=Fu ' _ GI. 12.1 71
2 2a e ~a + 1

Wenn wir die Drehrichtung ändern, wechsel n wie Betrachtet man den Nenner, zeigt sich, dass mit zu-
im Beispiel 2.25 die beiden Kräfte FS1 und FS2 ihre nehmendem Abstand b das Bremsmoment größer
An griffspunkte. Wegen der gleichen Abstände der wird, die Hebelkraft also gegen null geht. Es bedarf
Befestigung am Winkel hebel gegenüber dem folglich bei der Differen zbre mse nur einer geringen
Drehpunkt ändert sich aber das Bremsmoment Kraft (wen n man nicht den Sonderfall der Selbst-
nicht. Die Summenbrem se eignet sich also auch hemmung heranziehen w ill ), um eine Bremswir-
für das Abb remsen von Scheiben, die ihre Dreh - kung zu erreichen. Oie technische Ausrüstung - sei
richtung ve rändern. es ein Hydraulikzyl inder oder ei n Pressluftzylinder

n
rkt ~ f1l
A
F F~t
j F,..o
±~
r ~'t 1'" r
<
b
~ I
F", F", F
2.36 Differenz(band)bremse
v

136 2 Reibung

- kann also in den Abmessungen sehr klein und da- die Kraft F sofort stark ansteigt. Damit wäre der
mit ökonomisch konstruiert werden. Jedoch ist die- konstruktive Vortei l zu nichte gemacht, ja ins Ge-
ser Bremsentyp nicht für beide Laufricht ungen op- genteil verke hrt.
tim al geeignet, we il beim Ändern der Drehrichtung

Beispiel 2.26 Differenzbremse 2.36.


Geg. : T. d, I, a, b, I.L und a; ges.: F für Drehrichtung I und 11

Lösung Drehrichtung I (links lauf) Drehrichtung 11 IRechtslaufi


I;MIAI =O: FI - Fs1 a+Fs2 b=O E McAI =O: - FI- Fs1 b+Fs2 B=O
d d d d
I;MIOI= O: T+ Fs2 "'2- Fs ,'2=O EM(O) =0: T + FS2 '2 - FS1 2. = 0

FS1 = Fsz e,uü


d (\' d Q
T= '2 (Fs2 e"" - FS2 )="'2Fs2(e,u -1)

2T
FS 1 = d(e,u<>- 1 )
1 1
F=, (Fs1 a-Fsz bl F=i( Fs 2 a-Fs 1 b)

I1 (FS 2 e,u" . a -
1
F= FS2 b) F= I (FS2 a- FS2 e"""· b)

2T 2T
F Id(e,.. ... _ lIle f<<Y a - b )

Beachten Sie, dass FS1 stets größer als FS2 sein muss (s. GI. (2. 16)).

Beispiel 2.27 Differenzbremse des Beispiels 2.13 mit folgenden Daten : T=3000 Nm, d = 600 mm, 1=1200 mm , a=
400 mm, b = 200 mm, J.L = 0,20, a= 180o= 1f; ges. : Ffür Drehrichtung I und 11

Lösung Drehrichtung I Drehrichtung 11


2T 2T
F [d(e P-U 1)(eP-". a-b) F= I d(ep-u _1) (a-b· e P-")

2 · 3000 2
2 · 3000
F 1,2 . 0,6 (e0,2o .... - 1) (eO. ..... 0,2 - 0,4) = 5239 N F= 1,2 . 0,6 (eO.20.... 1) (0,4 -0,2 . eQ,2 .... 1= 239 N

Aufgaben zu Abschnitt 2

1. Bestimmen Sie die Kraft, die mindestens nötig ist, um


ein Blatt Papier aus der Mitte eines 3 kg schweren Bu·
ches zu ziehen (2.371.

1-10=0,2

2.38 Blöcke
2.37 Buchblock
3. Eine Kiste von 3000 N Gewicht, deren Schwerpunkt im
2. Zwei Blöcke liegen wie in Bild 2.38 auf einer schiefen Schnittpunkt der Raumdiagonalen liegt, soll auf einer
Ebene. FG1 ist über eine parallel zu Fund zu r Unterla· Rampe heruntergeschoben w erden . W ie groß ist die
ge gespannte Schnur mit A ve rbunden . Wie groß zur Überwindung der Haftreibung erforderliche Kraft
muss F sein , um FG2 herauszuziehen? FG1 =300 N, F, und in welcher Höhe darf sie maximal angreifen, da·
FG2 = 200 N, 110= 0,2 mit die Kiste d abei nicht umkippt? (2.39) J.Lo=0,6
Aufgaben zu Abschnitt 2 137

2.39 Kiste auf Rampe


2.43 Hebel mit Gegengew icht
4. Am lagerplatz eines Sta hlwerks liege n Bandstahl rol-
len. Drei Rollen - gleiche Masse. gleicher Durchmes- 8. Die gewichtslos angenommene Stange 2.44 m it dem
se r - sind wie in Bild 2.40 gelagert. Welcher Reibko- Gewicht Fa am Ende ist zwische n zwei Sprossen A und
effizient ist mindeste ns erforderlich, um ein Ausein- B gesteckt. Der Reibu ngskoeffi zient beträgt bei A und
ande rroll en zu verh inde rn? B jeweil s 0.33. Unter w elchem Winkel kan n das System
ma xi ma l gene igt w erden, oh ne dass die Stange her-
unterrutscht?

2.40 Sta hlwalzenkolli

5. Bestimmen Sie den Bereich, in dem man die Kraft F


verändern kan n, ohne dass da s skizzierte System 2.41 2.44 Hebel mit Gegeng ewicht
aus der Ruheste ll ung gerät.

9. a) W ie groß muss FG2 für das System 2.45 m inde-


ste ns sein. wenn FG , nach li nks in Bewegung ge-
setzt werden soU? t,tLo=0. 51
b) Ge lenke und Roll en sind reibungsfrei. Fürwe lchen
Reibwi nkel an Fa, wird das System se lbsthem-
m endl
r=Q3m
m=200kg

2.41 Ha ltevorrichtung FG1 =100 N

6. Mit Hilfe eines Kei les soll ein Block mit FG = 15000 N
gehoben werden. Der Reibwinkel pa wird für all e
Fl ächen auf 10 0 geschätzt. Welche Kraft brauchen Sie,
um de n Block in Beweg ung zu setzen? Die Kei lge-
w ichtskraft beträgt 200 N (2.42).

2.45 Haltesystem

10. Ein Wagen so ll mit konstanter Geschwindigkeit eine


geneigte Bahn heru nterfa hren. Welcher Neigu ngs-
winkel ist erforderlich. wenn die lagerre ibung ge-
2.42 Keil hebt Block genüber der Rollreibung ve rnachl ässigt werden
kan n? (= 0.05 cm, Raddu rchmesser d=D,35 m
7. Ei ne gew ichtslos angenommene Stange mit dem FG 11 . Eine Walze von 2 cm Durch m esser begi nnt zu rollen.
am Ende liegt bei B auf einer reibungslosen Rolle und wen n man die Unterlage um 2,50 neigt. Wie groß ist
stützt sich bei A gegen die Wand ab (2.43). Wie groß der Hebelarm der Rollreibung?
muss der Reibwinkel in A sein, wenn Gleichgewicht 12. Zwei Massen m, und m2 sind durch eine gewichtslos
herrschen so ll ? angeno mmene Stang e ve rbunden (2.46), Sie soll en
138 2 Reibung

durch eine Kraft F nach rechts bzw. oben verschoben 30° geneigten Ebene. In welchem Bereich Xmin bis Xm ...
werden. Wie groß muss F mindestens sein, wenn kann eine Kraft Fangreifen, oh ne dass der Balken ab-
a=30° beträgt? Fo , =200 N, FG2 =300 N, Pol =15°, rutscht? (grafische Lösung)
P02=30° 16. W ie groß muss die Masse mA mindestens sein, damit
das System nach Bil d 2.50 in Ruhe bleibt?
F
a

2.46 Blocksystem

13. Welche Kraft F ist wenigstens erforde rlich, um die


Masse m=500 kg in Rotation zu versetzen (2.47)7 2.50 Haltesystem
1Ll= ,Ll.2=O,1,2r'=(2
17. Der homogene Balken 2.51 ist auf einen Zapfen mit
d=3 cm gesteckt. Welche Überlänge xdarf ein Teil des
Balkens haben, wenn der Ba lken horizontal bleiben
soll?
",
112 112

2.47 Wa lze
l
Zapfen4> d; IJt=O,1

14. Eine Walze m it der Masse m = 50 kg soll durch ein am 2.51 Regelba lken
Umfang befestigtes , waagrecht verlaufendes Seil die
Stufe hinaufgezogen werden (2.48).
18. Für die Kegelkupplung 2.52 ist das übertragba re Mo-
a) Wie groß müssen die SeHkraft F und die Haft- m ent zu bestimmen. J..Lo = 0,6
reibzahl JLo zwischen Stufen kante und Walzenkante
mindestens sein, damit die Walze nicht an der Kan-
te abrutscht?
b) Unter welchem W in kel muss man mit einer tan -
gentialen SeHkraft ziehen, da mit man mit eine r
möglichst geringen Kraft auskom mt? Wie groß ~EGF E~200N
"
c:::.
. -
-
2
F
i=200N
muss in diesem Fall J..Lo wenigstens sei n?

F
2.52 Kupplung

19. Für den Wagenheber 2.53, dessen linker Teil der Spin -
del Rechtsgewinde und dessen rechter Teil Linksge-
winde hat, soll das zum Heben und Senken einer Last
F= 10 000 N nötige Moment für die gezeichnete Schen-
kelsteilung berechnet werden. Es handelt sich um ein
2.48 Wa lze über Stufe eingängiges Trapezgewinde Tr 20 x 4 m it der Gewin-
detiefe t= 2 mm. JL = 0,1
15. Der gewichtslos angenommene Balken 2.49 liegt am
Ende A auf einer um 45 und am Ende 8 auf einer um
Q

2.49 Balken zwischen 2 Flächen 2.53 Wagenheber


Aufgaben zu Abschnitt 2 139

20. Eine Schraube M 16 so ll zwei Bautei le mit einer Kraft


F==9000 N zusammenspannen. Welche Kraft ist zum
Anziehen und welche zum Lösen der Schraube an ei-
nem 25 cm langen Schlüssel erforde rlich , wenn
/L==O ,'2 fürs Anziehen und .uo == 0.2 fürs Lösen ange-
nommen werden? (Die Re ibza hlen gelten sowohl für
das Gewinde als auch für die Unterlegscheibe
dm ==14,7 mm, Sch lüsselweite Sw== 24 mm.)
2 1. Zwei Massen m, == 500 kg und m, = 100 kg sind durch
ein Seil verbunden (2.54). Bestimmen Sie die m inimale
Kraft Fund den dazugehörenden Winkel 'P, um das Sy-
stem in Bewegung zu setzen.
2.57 Kugel um Seil befestigt

25. Mit der skizzierten Bandbremse (2.58) soll ein


Drehmoment T abgebremst werden.
m,
Wie groß muss bei den gegebenen Abmessungen die
Kraft Fam Bremshebel sei n ?
Wie groß sind dann die Kräfte in A un d 8?
2.54 Regelschieber d=300 mm, T=250 Nm, p.=0,33,
0'=225°,1 = 380 mm, I, = 150 mm.

22. Das System 2.55 besteht aus zwei Gewichten F01 =


400 N und Fo , =250 N. Sie sind in der angegebenen
Weise über ei ne Doppelwalze mit einem Seil verbun-
den. Das Seil sei gewichtslos, die Walze reibungslos
gelagert. W ie groß ist die Reibkraft an jedem Block?
J.Lo=0,2, /L=0,15

2.58 Bandbremse

26. Berechnen sie für die Bremse (2.58) die Werte für
Linkslauf. Was erkennen Sie aus dem Vergleich der Er-
2.55 Doppelwa lze mit 2 Massen gebnisse?
27. Wie groß muss bei der skizzierten Summenbremse
(2.59) die Kraft am Hebel sein, wenn ein Drehmoment
23. Die skizzierte Zweiflächensicherheitskupplung (2.56) T an der Welle abgebremst werden soll?
soll bei einem Drehmoment von 200 Nm rutschen.
T= 250 Nm , d==300 mm, /L=0,33
Wie groß ist die einzuste llende Federkraft F, wenn man 0' = 270°, 1=380 mm, 1,= 75 mm, 1,=75 mm.
ohne großen Fehler annimmt. dass die Reibkraft in der
28. Berechnen Sie für die Bremse (2.59) die Werte für
Mitte der Reibbe läge wirkt. J.Lo = O,4.
Linkslauf. Was erkennen Sie aus dem Vergleich der Er-
gebnisse?

2.56 Sicherheitskupplung

24. Die Kugel mit der Masse m, und dem Radius R ist wie 2.59 Bandbremse
skizziert (2.57) an einem Sei l befestigt. Zu ermitteln
sind die Wandkraft Fw und die Seilkraft Fs . Wie groß 29. Wie groß muss die Kraft F bei der Differentialbremse
ist lLo? Lösung zeichnerisch und rechnerisch. (2.601 sein, damit ein Bremsmoment T an der Welle
Geg.: m, = 100 kg. wirkt?
140 2 Reibung

Wie groß sind die Kräfte im Gelenkbolzen A und die 33. Ein Rundstahl wird mit einer Schmiedezange (2.63) ge-
Kraft, die die Welle auf Biegung beansprucht? halten. Wie groß muss der Haftreibkoeffizient f.Lo zwi-
7;=250 Nm , d = 300 mm, ,u=O,33, a=225°, 1= schen Rundstahl und Zange mindestens sein, damit
380 mm, I, =75 mm, [2=100 mm der Rundstahl bei einem Öffnungswinkel 2 a nicht her-
ausrutscht. Berechnen Sie weiters die Gelenkkraft und
die Kraft auf den Rundstahl, wenn die Zange mit einer
Handkraft FH gehalten wird.
(, =400 mm,12=40 mm, a=8°, FH =80 N
/"'.i
d
.~ .
I

r.yl
\'
.1
~[~- - ~: I• I,
• I

2.63 Zange
2.60 Bandbremse
34. Auf einem horizontalen Boden (M02) liegt eine Walze
m, de rart, dass sie an einer senkrechten Wand (P,o,)
30. Berechnen Sie für die Bremse (2.60) die Werte für anliegt (2.64).
Linkslauf. Was erkennen Sie aus dem Vergleich der Man berechne jenes Moment T. das erforderlich ist,
Ergebnisse? um die Walze ins Drehen zu bringen.
31. Die skizzierte Fliehkörperkupplung (2.61) dreht sich mit
der Drehzahl n, 4 Reibbacken mit der Masse m, wer-
den durch die Fliehkraft nach außen gedrückt und
übertragen durch Reibung ein Drehmoment T.
m,=O,25 kg, p.=OA. 0=180 mm, 's=75 mm, n=
1500 min - ' .
Wie groß ist das maximal übertragbare Drehmoment?

2.64 Wa lze
35. Walzgut der Stärke s wird durch zwei Walzen mit ei-
nem Durchmesser d und dem Abstand a gezogen
12.65).
Bis zu welcher Stärke s wi rd zu walzendes Gut von den
Walzen eingezogen, wenn p, bekannt ist? (a llgemein)
d=400 mm, a=50 mm, p,=0,35.

2.61 Fliehkörperkupplung

32. Eine Stehleiter (2.62) wird , wie gezeigt, belastet. Wie


groß muss der Reibkoeffizient f.Lo zwisch en Leiter und
Boden mindestens sein, dass die Leiterhälften nicht 2.65 Walzgut zwischen 2 Walzen
wegrutschen? a=20°.
36. Das gezeichnete System mit zwei gleitenden Massen
mA= 6, 116 kg, m c = 2,039 kg befindet sich in Ruhe. Wie
groß darf die Kraft F höchstens und muss sie min-
destens sein, dass bei f.Lo=0,6 für beide Flächen kein
Gleiten eintritt.

2.62 Stehleiter 2.66 Kniehebelsystem


Aufgaben zu Abschnitt 2 141

37 . Ein Keil (Keilwinkel 2 a) wird von einer Kraft Fnach un-


ten gedrückt (2.671. De r Reibkoeffizient zwischen Keil
und Spalt ist~ .
a) Wie groß sind die Normalkräfte FN auf die
Keilfläche n?
b) Wie groß m uss die Kraft F sei n, um de n Keil wie-
der herauszuziehen?
2 a=5°, F=10 kN, JLo=0, 12. 2.70 Kippende Halbkugel

a) Wie groß ist der Winkel ß der Ha lbkugelebene ge-


F gen die Horizontale in Abhängigkeit vom Winkel a
der geneigten Ebene?
b) Wie groß kan n er max imal werden, ohne dass die
Hal bkugel kippt? Wie groß ist dabei ß?
cl W ie groß mu ss J.Lo dabei mi ndeste ns se in, dam it
die Ha lbkug el nicht schon vorher auf der sc hiefen
Ebene zu gleiten beg innt? (Schwerpunktabsta nd
xo=3 r/8 vom Kugelmittelpunkt. )
Hinweis zu b): Der sin eines Winkels kann eine be-
stimmte Größe nicht überschreiten.
41 . Die Kugel mit der Masse m 1 und dem Radius R ist wie
skizziert (2.71 ) an einem Seil befestigt. Zu ermineln si nd
2.67 Kei l die Seilkrätte Fs • die Wandk raft FW 1 sowie der er-
forderliche Haftreibu ngskoeffizient J.Lo zwisc hen Wand
38. Ein e Masse m 1 liegt auf einer rauen Unterlage und und Kugel, dam it das System in Ruhe bleibt.
w ird durch Zug (F) an einem dünnen Seil nach rechts Geg.: m 1 = 100 kg.
bewegt (2.68). Die Umlenkung des Seiles sei rei-
bungsfrei und derart, dass ein Umlenkradius bei der /
Berech nung ve rnachl ässigt we rden kann.
Wie groß muss a sein. damit Gleiten eintritt?
~ = 0, 1 , F=200 N, m , =25kg.
Hinweis: sin (a+Po)=sin er· cos Po+cos a· sin Po

m,

2.71 Kugel am Seil befestigt

42. Ein Körper mit der Masse m 1 w ird auf ein er schi efen
2.68 Block Ebene, die um 0- gegen die Horizontale geneigt ist, ge-
ha lten . Der Haftreib ung skoeffizient JLo und der Gleit-
reib ungsko effizie nt JL si nd bekannt.
39. Wie groß m uss die Kraft F mindestens ein, um das
m , =70 kg, 0-=20°, JL=O,', JLo=O, ' 2.
skizzierte System in Beweg ung zu setzen (2.69)? (Seil-
reibung und Rollenl agerrei bung si nd vernachlä ssig- al Wie groß muss die Haltekraft F sein, damit der Kör-
bar.l Rei bkoeffizi ent zwischen den Gleitflächen i st~. per gerade nicht nach unten rutscht?
m , = 30 kg, m2=50 kg , JLo= 0,28. b) W ie groß muss F sei n, damit sich der Körper nach
oben in Bewegung setzt ?
cl W ie groß muss F sei n, damit sich de r Körper
gleichförmig nach obe n bewegt?

2.69 2 Blöcke

40. Eine Halbkugel mit dem Radius r liegt auf einer hori-
zontalen Ebene . Die horizontale Ebene wi rd um den
Winkel a geneigt (2.70). 2.72 Körper auf schiefer Ebene
(

142 2 Reibung

43. Wie groß müsste bei bleibenden sonstigen Angabe- Wie groß muss 12 ausgeführt werden, dass mit einer
werten der vorigen Aufgabe der Neigungswinkel der Sicherheit v Selbsthemmung eintritt. Das Verhältnis
schiefen Ebene gewählt werden, damit der Körper
ohne Haltekraft F gerade nicht weg rutscht. Welche ~ = 3, das Verhältnis Flrn g=5. 1
I,
Werte ergeben sich für diesen Winkel nach den Fra-
gestell ungen b) und c l? 47. Auf der skizzierten Platte liegt ein Gewicht von 1000
kg (2.76). Mit einem Kei l soll die Last etwas angeho-
44. Zwei Massen m , und m 2 liegen übereinander auf ei-
ben werden . Wie groß ist die erforderliche Kraft F,
ner schiefen Ebene (a = 15°j (2.73). Die Masse m 2 ist
wenn der Reibungskoeffizient zwischen Keil und Tisch
in A abgestützt, die Masse m , soll, wie gezeigt, nach
bzw. Boden jeweils 0,25 ist?
oben weggezogen werden?
m , = 50 kg, m 2= 30 kg, Ml = 0,1 , M2= O, 15.
a) Wie groß ist die erforderliche Kraft F? r;:). m
b) Wie groß ist die Stützkraft FA während m, nach 12~200 I
oben gezogen wird.

_ ______ __~~8O

~
I '
WA y
m m, 1,~400 / // /t / / / / /
I
A~ 2.76 Hubsystem

48. Mit einer Schraubenzw inge werden 2 Teile zusammen


2.73 2 Blöcke auf schiefer Ebene
gepresst. Wie groß ist die Presskraft, wenn folgende
Größen bekannt sind:
45 . Die Doppelbackenbremse (2.74) eines Aufzugtrieb-
Gewinde Tr 14 x 4, Gewindetiefe t = 2 m , Flankenwin-
werkes hat als Haltebremse ein Bremsmoment Tauf-
kel = 30°, f.L = 12, J.Lo = 0,15, das Drehmoment am Hand -
zubringen. Der Reibkoeffi zient ist J.Lo.
griff T= 9 Nm. Wie groß ist das zum Lösen erforderli-
Wie groß muss die Federkraft F sein, damit das Brems- che Moment T?
moment mit fünffacher Sicherheit v erreicht wird?
Wie groß sind die in den Gelenken A und 8 auftre-
tenden Kräfte?
T= 60 Nm, 0 = 300 mm , a = 200 mm, b = 300 mm,
I'o ~ O,55.

2.77 Schraubenzwinge

49. Auf einer rauen , schiefen Ebene (Neigungswinkel c


liegt ein Körper vom Gewicht G (2.78). Der Haftrei-
bungskoeffizient beträgt Mo.
a) Wie groß muss eine horizontal und gleichzeitig
parallel zur schiefen Ebene wirkende Kraft Fsein,
um Bewegung einzule iten .
2.74 Doppelbackenbremse b) Unter welchem Winkel a gemessen von der Wir-
kungslinie der Kraft Ferfo lgt die Gleitbewegung.
46. Ein Bohrmaschinentisch mit einer Zylinderführung
(2.75) hat die Masse rn" den Schwerpunktabstand 12
sowie die Führungslänge 12 , Werkstückgewicht und
vertikale Kraft durch Bohren wirken im Abstand 13 ,

rI p je
c- I
-" I i D
-tm,g I
~
I " 2.78 Kö rper auf schiefen Ebene
J
'+ " 50. Ein Halbzylinder vom Gewicht G liegt auf einer ver-
stellbaren Unterlage (2.79l. Der Haftreibwert f.Lo beträgt
2.75 Bohrmaschinentisch 0,30, der Zylinderradius r.
Au fgaben zu Abschnitt 2 143

a) Maximaler Ne igu ngswinkel der Unterlage? te. Es bleibt nur eine Hor izonta lkomponente, die m it
b) Welcher Winkel fX stellt sich ein? der Gelenkkraft S zum Schnitt zu bringen ist.
Hinweis: Der Schwerpunkt stellt sich über dem Un - 53. Ein homogener Vierkantstab (Masse m, l änge I) liegt
terstützungspunkt ein. auf einer ebenen, rauen Unterlage (2 .82). Der Haft-
gre nzwert zwischen Stab und Unterlage sei f.J.o.
a) Wie groß muss eine am Sta bende angreifende Ho-
rizo ntalkraft F sein, damit Gleiten ei ntritt?
b) In welcher Entfernung a befi ndet sich die Rota-
tionsachse?

2.79 Halbzyl inde r au f schiefe n Ebene

51. Ein gewichtsloser, starrer Stab steht vertikal auf ei ner


ebenen , rauen Unterlage (2.80). Der Haftgrenzwert
zwischen Stab und Unterlage beträgt J.Lo. In der Höhe
h wird de r Stab durch ein horizonta l gespanntes Seil
fixiert . 2.82 Vierkantstab
In welchem Bereich darf am Stab eine unter dem Win -
kel fX geneigte Kraft angreifen, damit das System im 54. Zwei Blöcke sind durch eine masselose, horizontal an-
Gleichgewicht ble ibt? geordnete Stange gelenkig verbu nden (2.83). Seide
stützen sich auf rauen Unterlagen ab. Die Haftreib-
werte J.Lo, und J.Lo2 liegen da bei vo r. Der Block 2 stützt
/ sich auf ei ner um den Winke l a zur Vertika len ge-
~eil A ne igt en Ebene ab. Se in Gewicht bet rägt F02 •

- Welches Gewicht Fa, muss der Block 1 mindestens be-

r :x.~

~
sitze n, damit Gleichgewicht existie ren kann?
Spezielle Auswertung für die Zah lwerte: FG2 = 400 N,
J.Lo, =0,4, Po2= 15°, fX =30°.

2.80 Vom Seil geha ltener Stab

52. Ei ne Blockzange (2.81) bes itze vernachl ässigba res Ei-


gengewicht. M it ihr soll ein Bauteil vom Gewicht Fa
und der Breite 2 b gehoben werden. An geometrischen
Größen seien gegeben: b, h, f, fX.
Welcher m in imale Haftreibwert ist erforderl ich, dam it
mit der Zange bel iebig schwere lasten der Breite 2 b
getragen werden können? (grafisch und analytisch lö-
sen)
2.83 System von 2 Blöcken
Hinweis für die grafische Lösung: Betrachtung eines
Zangenarmes: Am Za ngenmau l w ird mittels Reibu ng
das Gewicht Fd2 aufgenommen. Dies entspricht auch 55. Ein VolJzylinder (Gewichtskraft FG1 , Rad ius ' ,) stützt sich
der Vertika l komponente der oberen Gelenkkraft S. Die auf einer rauen, verti kalen Wand , sowie unter dem Win-
Ge lenkkraft C bes itzt daher kei ne Verti kalkom ponen- kel aauf einem weiteren Vollzylinder (Gewichtskraft FG2 •
Radius (2) ab (2.84) . An den beteiligten Kontaktpunkten
herrsche verschiedene Rauigkeit.

h
I}'J/-ff--'-

2.81 Blockzange 2.84 2 Vollzylinder


144 2 Reibung

Wie groß müssen in den Berührpunkten die Reibwer- 58. Die skizzierte Greifzange wird zum Heben von Beton-
te mindestens sein, damit das System im Gleichge- steinen verwendet (2.87l.
wicht bleibt? Wie groß muss bei einer Sicherheit v= 1,3 die Haft-
Spezielle Aus~ertung für FG1 = FG2 = FG ; a=45 c . reibungszahl sein, damit der Betonstein nicht he raus-
Hinweis: Damit das System im Gleichgewicht bleibt, rutscht?
muss der Zyl inder 2 um den Aufstandpunkt A mo- Geg.: I, = 1 m, 12 =0,2 m, 13 =0,3 m.
mentenfrei sein. Dies wi rd erreicht, wenn die am Zy-
linder ang reifenden resultierenden Kräfte sich in A
schneiden.
Damit ist die Wirkungs lini e der resultierenden Kon- I,
taktkraft im Berührpunkt bei der Zyli nder in ihrer lage
fixiert. Im gemeinsamen Schnittpunkt dieser Wir-
kungslinie m it FG1 muss auch die resultierende Wand-
Stützkraft durchgehen .
56. Die Masse m, w ird wie skizziert an einem Sei l befe-
stigt, das um eine Trommel m it dem Umschlin-
gungswinkel a gelegt ist (2.85) .
W ie groß ist die erforderlich Seilkraft Fs , um diese
Masse 2.87 Gre ifzange
a) zu halten,
b) gleichmäßig zu heben,
c) gleichmäßig abzusenken . 59 . Eine Stahlstange wi rd durch eine horizontale Kraft F
Geg.: m, = 20 kg, ,u.=OA, f.4, =0,43, a = 120°. beansprucht. Ein federbelasteter Stahlstift, der in einer
Kerbe auf die Stahlstange drückt, die nt als Überlast-
sicherung.
Bei welcher Kraft Fwird der Stift nach oben gehoben
und die Überlastsicherung wirksam?
Geg.: Federkraft FF=30 N, Öffnungswinkel ß der
Nut = 100°, Reibungskoeffizient zwischen Stift und
Stange f.4" =0,2. Reibungskräfte der Feder- und Stan-
genfü hrung werden vernachlässigt.

2.85 Hubsystem mit Trommel

57 . Ein Blumenständer (2.86) so ll in der Form ausgebildet


werden, dass an ein em senkrechten Rundrohr meh-
rere in der Höhe und Richtung verstellbare Aufnahmen
angebracht sind.
Welche Bedingung ist zu erfüllen, dass auf Grund der
Reibung zwischen Rohrständer un d Hülse Selbst- 2.88 Überlastsicheru ng
hemmung eintritt?
Geg.: '2, ,u.o·
60. Eine Stah lstange wird durch eine horizontale Kraft F
beansprucht. Ein federbelasteter Stahl stift, der in einer
Kerbe auf die Stahlstange drückt, dient als Übe rl ast-
sicherung.
Bei welcher Kraft Fwird der Stift nach oben gehoben
und die Überlastsicherung wirksam?
Geg.: Federkraft FF=30 N, Öffnungswinkel ß der
Nut=100°, Reibungskoeffizient zwischen Stift und
St ange Mo, =0,23, Reibungskoeffizient der Stift-
führung JLo2 = 0, 18, Reibungskoeffizient zwischen
2.86 Blumenstander Stange und Führung JLo3=0,2.
3 Festigkeitslehre

Aufgaben. Mit den Regeln der Festigkeitslehre er· sich bei gegebenen Abmessu ngen und Materiali-
mitteln wi r das Verhalten verformbarerfester Kör· en die Tragfähigkeit, bei gegebenen Kräften und
per unter der Einwirkung äußerer Kräfte. Der Ver- Materia lien die erforderlichen Abmess u ngen be-
formung durch äußere Kräfte w irken nach dem Re- rechnen.
aktionsaxiom innere Kräfte entgegen (Verior-
mungswiderstand). Im Normalfal l befinden sich in·
nere und äußere Kräfte im Gleichgewicht - der Mit den Verfahren der Festigkeitslehre
Bauteil ist stabi l. - berech net man die inn eren Kräfte (Bean-
Im Maschinenbau ist es besonders wichtig, die spruchu ng) und die Verformung von Bau-
Grenze n der Belastbarkeit eines Bauteils bzw. sei - t ei len und ve rg leicht sie mit zu läss ig en
ne Sicherheit gegen Versagen zu ken nen . Die Be - Werten.
rechnungsverfahren der Festigkeitsleh re ermögl i- - erm ittelt man die Tragfähigkeit von Bau-
chen es, die inneren Kräfte nach Größe, Rich· teilen (zu lä ss ige Belastung) oder ih re er-
tungssi n n u nd Verteilung sowie die Verformung forde rl ichen Abmessungen (D im ensio-
vo n Körpern unter Belastung zu bestimmen und nierung).
mit zulässigen Werte n zu ve rgl eichen. So lassen

3.1 Grundbegriffe und Beanspruchungsarten

3 .1.1 Grundbegriffe stim mten Gesetzmäßigkeiten über die Quer-


sc h nittsfläche (für Zugbelastung z. B. gleichmäßig
Schnittmethode. Um ein Problem der Festigkeits- ü ber den Querschnitt). Den Quotie nten aus Sela-
lehre zu lösen, müssen wi r zuerst wissen, welche stun gsgröße und Quersc h nittsgröße nennt man
inneren Kräfte der Bauteil den äußeren Kräften ent- Spannung. Spannung ist wie die Kraft ein Vektor.
gegenzusetzen hat , um stabil zu bleiben. Kräfte
werden, w ie uns Absc hnitt 1.2 gezeigt hat, ein-
deutig bestimmt durch Betrag, Richtung und Rich - Belastungsgröße
Spannung
tungssinn. Dazu dient die Sch nittmethode (s. Ab- Qu erschnittsgröße
sehn. 1.6). Das Bauteil wird an der zu untersu -
chenden Stel le durchgeschnitten gedach t und das
im Augenb lick we ni ger interessierende Tei lstück Einh eit der Spannung ist allgemein der Quotient
entfernt. Um das Gleichgewicht wiederherzustel - aus eine r Einheit der Selastungsgröße und einer
len, müssen die Wi r kungen der am abgeschnitte- Ei nheit der Querschnittsgröße, meist N/mm 2
nen Teil angreifenden Kräfte und Momente an der (aber auch N/cm 2 , N/ m 2 usw.l.
Schnittfläche des zu untersuchenden Teiles berück-
sichtigt werden. Diese resultierenden Schnitt- Normalspannung. Bild 3 .1 ze igt einen quadrati-
größen vertei len sich als innere Schnittkräfte und schen Stab mit 25 mm 2 Qu erschn itt, der durch ei-
-momente über die Sch nittf läc he und müssen den ne Kraft F= 250 N in Längsrichtung , d. h. in Ri ch-
äußeren Belastungen des betrachteten Bauteils tung der St abachse auf Zug beansprucht wird. Da -
das Gleichgewicht halten .
Zweckmäßig wird man den Sch nitt in der Regel Spannung
normal zur Balkenachse legen.
Spannung. Bei homoge nen (isotropen)1) Körpern
verteilen sic h die den äußeren Kräfte n das Gleich -
gewicht haltenden inneren Schnittgrößen nach be-
co.-.-.... Fimere Kraft
:: 250 N
') Homogen ist ein Körper mit gleichmäßig in allen Rich- l
tungen verlaufender Molekü lstruktur (Gefüge). Isotrop 0'=10 N/mm2
ist ein an ei nem Punkt nach all en Richtungen hin gleich
verformbarer Körper. 3.1 Normalspann ung
146 3 Festigkeitslehre

mit das Gleichgewicht zwischen inneren und äuße- dabei senkrecht zur Querschnittsfläche, so dass
ren Kräften erreicht wird, müssen also Spannun - sich eine Normalspannung ergibt.
gen auftreten, die im ganzen Fl ächenquerschnitt ei-
ne innere Kraft von 250 N ergeben . Damit überträgt

4 ·m·
A

. ~
jeder Quadratmil limeter durchschnittlich 10 N, ent-
sprec hend
Fl/ ~ F
F 250 N ~ 10 Nimm' I .- I
2
A 25 mm
3.3 Zugbeanspru chung
Diese Spannung steht normal zur Schnittfläche
und heißt darum Normalspannung 0- (griech. sig-
ma). Die Kraft, die an der Stabachse, also normal GI. 13.31
(senkrecht), zu r Schnittebene wirkt, ist die Normal-
oder Längskraft FL •
Im Maschinenbau auf Zug beanspruchte Teile sind
F z. B. Schrauben, Sei le, Ketten und Zugstäbe in
Normalspannung u= ~ GI. 13.11
Tragwerken.
u Druckbeanspruchung. Wird der gleiche Stab von
gegeneinander wirkenden äußeren Kräften in der
Stabachse beansprucht, sprechen wir von Druck-
beanspruchung (3.4). Auch hier steht die innere
Kraft senkrecht zur Schnittfläche. Wir erhalten also
Schub- oder Tangentialspannung. Wirkt auf den
eine Normal- oder Längsspannung.
gleichen quadratischen Stab eine äußere Kraft F,
senkrecht zur Stabachse, muss gleichzeitig eine in-
nere Kraft, die Querkraft Fa, wirken. Diese Quer-
kraft bewirkt in der Schnittfläche (3.2) Spannungen: .~.
die Schub- oder Tangentia lspannungen T (griech .
tau) .
3.4 Druckbeanspruchung

GI. 13.41

--
Solche Teile sind z. B. Hydraulikstangen bei Kipp-
lastwagen, Kranstützen und Hubspindeln.
Absc herbeanspruchung. Wirken die äußeren Kräf-
r= "Kl N/mm2 te entgegengesetzt und senkrecht zur Stabachse
genau oder annähernd auf der gleichen Wir-
kungslinie, versuchen sie die beiden Querschnitte
3.2 Schubspannung
gegeneinander zu verschieben (3.5). Die innere
Kraft befindet sich dabei in der Schnittebene und
Mittle,e Schubspannung 7~ ; GI. 13.21 ruft somit eine Schub- oder Tangent ialspannung
hervor.

F r.
mmI
+- _._._ ._.-+~
3.1 .2 Beanspruchungsarten
Zugbeanspruchung tritt auf, wenn ein Stab von in
der Stabachse wirkenden äußeren Kräften aus-
einander gezogen wird (3.3). Die innere Kraft steht 3.5
F

Abscherbeanspruchung
l
3.1 Grundbegriffe und Beanspruchungsarten 147

GI. 13.51 GI. 13.61

W
Beispiele dafür bieten Blechscheren, Stanzwerk-
zeuge, Nieten, Bolzen und Passstifte.
Biegebeanspruchung tritt ein, wenn eine Kraft oder
ein im Gleichgewicht stehendes Kräftepaar senk- Verdreh- oder Torsionsbeanspruchung liegt vor,
recht zur Balkenachse wirkt und die Querschnitts- wenn zwei im Gleichgewicht stehende Kräftepaa-
fläche des Stabes um Größenordnungen kleiner ist re in zwei Ebenen senkrecht zur Stabachse an-
als seine Länge (3.6); dann sind die neben der Bie- greifen und den Stab zu verdrehen suchen. Dabei
gebeanspruchung auftretenden, durch die Quer- überträgt der Querschnitt ein Moment, das in sei-
kraft Fa verursachten Schubspannungen im Ver- ner Ebene liegt. So treten Schubspannungen auf,
hältnis wesentlich kleiner und können vernachläs- die im Hooke'schen Bereich des Werkstoffs linear
sigt werden. Solche auf Biegung beanspruchten zum Rand hin zunehmen (3.8). Im Schwerpunkt
Stäbe nennt man Balken oder Träger. der Querschnittsfläche sind sie gleich null , in der
Randfaser erreichen sie den Größtwert. W ist das
polare Widerstandsmoment des Querschnitts (s.
Abschn. 3.6).

.,
F
.,
F

3.6 Biegebeanspruchung

Wird nach der Schnittmethode an einer beliebigen F


Stelle des Trägers Gleichgewicht zwischen innerer
und äußerer Kraft hergestellt, sehen wir in Bild 3.7,
dass der Querschnitt A sowohl ein Biegemoment
Mb als auch die Querkraft Fa aufnehmen muss. Das
Biegemoment Mb verursacht im Balkenquerschnitt
Biegespannungen (Tb ' nämlich Zugspannung im
unteren und Druckspannung im oberen Balkenteil. F
Die neutrale Faser dazwischen ist spannungslos. W
ist das axiale Widerstandsmoment des Quer- 3.B Verdrehbeanspruchung
schnitts (so Abschn. 3.4.2). Der Momentenvektor
des Biegemoments steht senkrecht zur Balken -
achse und senkrecht zur Last- und Momentenebe- GI. 13.71
ne.
T, T Wp

+r-._-._-3 I r-
Fa

tf Außer diesen 5 Grundbeanspruchungsarten gibt


es die zusammengesetzte Beanspruchung sowie
den mehrachsigen Spannungszustand. Auf diese
wollen wir später eingehen.
Zusammengesetzte Beanspruchungen ergeben sich,
b) wenn zwei oder mehr Grundbeanspruchungsarten in ei-
nem Bauteil auftreten, etwa in Wellen (Biegung und Ver-
3.7 Schnittgrößen bei Biegebeanspruchung nach Bild drehung), Schrauben (Zug und Verdrehung ), Rahmen
3.6 (Biegung , Zug oder Druck, Verdrehung).
148 3 Festigkeitslehre

3.2 Zug- und Druckbeanspruchung

3.2.1 Zugbeanspruchung
Beispiel 3.1 Ein e Stahlstange (d= 30 mm) wird mit
F= 20 kN auf Zug beansprucht. Berechnen
Sie die Zugspannung (Tz .
Lösung Da die äußere Kraft Fin Richtung der Stan-
genachse wirkt. ist ein Schnitt senkrecht
zur Stangenachse zweckmäßig. In der
Querschnittsfläche 3.9 treten nur Normal-
spannungen auf. Damit gilt die Formel
tr
ifz= FIA. d = 30 mm, A = "4' cP =
706,86 mm"'. Diesen Wert setzen wir in die
Gleichung ein und erha lten
(J'. =~ = 20000 N 28 N/mm2 3.9 Stahlstange, auf Zug beansprucht
z A 706,86 m m 2

Zugversuch. Die Werkstoffe verha lten sich bei Be- Proben. Form und Maße der Proben hängen von
anspruchung auf Zug unterschied lich (z. B. zäher Form und Maßen der Erzeugn isse aus metalli-
Stahl anders als spröder Stahl oder Gusseisen), schem Werkstoff ab, deren mechanische Kenn-
Im Zugversuch werden mechanische Kenngrößen größen bestimmt werden sollen.
verschiedener Werkstoffe bei Raumtemperatur Der Probenquerschn itt darf kreisförmig, quadra-
bzw. bei erhöhter Temperatur bestimmt: tisch, rechteckig oder ringförmig se in oder, in be-
In der europäischen Norm EN 10002 Teil 1 ist der sonderen Fä llen, auch eine andere Form haben.
Zugversuch für metal lische Werkstoffe bei Raum - Wir wol len uns hier auf nur eine Form von Proben,
temperatur festgelegt. In der EN 10002 Teil 5 sind näm lich jene mit kreisförmigem Querschnitt und
die Versuchsbedingungen definiert, um zu den me- einem Durchmesser größer als 4 mm beschränken.
chanischen Kenngrößen der Werkstoffe bei er- Vorzugsweise haben Probestäbe mit kreisförmi-
höhter Temperatu r zu kommen. gem Querschnitt die Durchmesser 5 ± O,040 mm,
Im folgenden eine Kurzbeschreibung mit den wich - 10±0.075 mm oder 20±0, 105 mm.
tigsten Größen des in der Norm festgelegten Zug-
versuches soweit dies für das allgemeine Ver-
ständnis des Maschinenbauingenieurs erforderlich
ist:
Der Versuch besteht darin, dass eine meist ge-
normte Probe durch eine Zugbeanspruchung ge-
dehnt wird , im Allgemeinen so weit , dass es zum
Bruch dieser Probe kommt. Dabei werden mehre-
re wichtige WerkstOffkenngrößen bestimmt. Im All-
gemeinen werden d iese Versuche bei Raumtem -
peratur zwischen 10° und 35 °C durchgeführt. Bei
höheren Anforderungen an die Genauigkeit der zu
bestimmenden Werte werden solche Versuche bei
einer Temperatur von (23 ± 5 °C) durchgeführt.
Ein genormter Zugstab mit dem Durchmesser d
und der Anfangsmesslänge La wird auf einer Zug-
prüfmaschine zügig bis zum Bruch be lastet (3.10).
Die Einspannung der "Probenköpfe" erfolgt mittels
Keilspannvorrichtungen, hydro Spannvorrichtun-
gen oder Gewindestücken. Wichtig ist insbeson-
dere bei spröden Werkstoffen, dass die Kraft so
achsial wie mög lich wirkt.
Der Quotient aus der Verlängerung (L u - La) zur
Ausgangslänge La ist die Dehnung ( e ). 3.10 Zugprobe
3.2 Zug- und Druckbeanspruchung 149

Meistens werden so genannte proportionale Pro- Spannungs-Dehnungs-Diagramm. Wird nun so ein


ben verwendet (kurze Proportionalstäbe) , bei de- Zugversuch nach den genau definierten Bedin-
nen zwischen der Anfangsmesslänge La und dem gungen durchgeführt und ein Probestab zügig
Anfangsquerschnitt So die Beziehung Lo=k· VS;; (Spannungszunahmegeschwindigkeit für Stahl
zwischen 6 und 30 N/mm 2 • 5-') beansprucht und
besteht. kist dabei 5,65 d. h. ~ = 5, bei Proben mit werden die Werte für die Spannung und Dehnung
d,
in einem Diagramm mitgeschrieben, dann ergibt
kreisförmigem Querschnitt ergibt sich daraus z. B.:
sich das sogenannte Spannungs-Dehnungsdia-
Lo =5·do·
gramm, das im Allgemeinen ein Aussehen wie im
Für einen Probestab mit 10 mm Durchmesser er- Bild 3.11 hat.
gibt sich somit ein Anfangsquerschnitt von
Häufig sieht der Bereich des ersten Absinkens bzw.
5 0 =78, 5 mm 2 und eine Anfangsmesslänge
Gleichbleibens der Spannung bei fortschreitender
L,=(50±O,51 mm.
Dehnung so aus, wie im Bild 3.12 dargestellt. Man
Für diesen Durchmesser besteht eine Maßtole- spricht dann von einer oberen Streckgrenze und
ranzvorschrift von ±0,075 mm und eine Formto- einer unteren Streckgrenze.
leranzvorschrift von 0,04 mm.
Der Anfangsquerschnitt So wird aus dem gemes-

,"g'c
senen Durchmesser errechnet.
Die Anfangsmesslänge La wird durch feine Mess- c
marken oder Farbstriche gekennzeichnet. Jeden- c
.;:-
falls so, dass diese Messmarken nicht als Kerben
R"
wirken dürfen .
Wir wollen die im Zugversuch definierte Verlän- R,L++""'"
gerung Lu - La mit 6. L und den Quotienten ß LILa
\Ei nschwinge rscheinun g
mit B (Dehnung) bezeichnen.
Gleichzeitig erfolgt mit der Verlängerung 6. L des
Stabes eine Querschnittsverringerung (Querkür-
zung), die wir mit Bq bezeichnen. Eine negative
Dehnung also. a
Dehnung t

Dehnung e= ßL ßd, ßL L" d, 3.12 Obere und untere Streckgrenze


GI. (3.81
L, mm mm
Die Streckgrenze sieht je nach Werkstoff unter-
Querkürzung Bq = 6.d GI. (3.91 schiedlich aus. Einige typische Möglichkeiten sind
d, in den Bildern 3.13, 3.14, 3.15 und 3.16 dargestellt.
Die wesentlichsten Begriffe beim Zugversuch sind:
In der Werkstoffprüfung gibt man die Dehnung in Anfangsmesslänge (La). Dies ist die Messlänge vor
Prozent an. In Festigkeitsberechnungen ist sie je- Aufbringen der Kraft.
doch als Dezimalzahl einzusetzen.
Messlänge nach dem Bruch (Lu). Dies ist die Mess-
länge nach dem Bruch der Probe.
Verlängerung (dL) Di es ist die Vergrößerung der
,"cc Anfangslänge La am Ende des Versuches.
~

c Dehnung (E). Verlängerung bezogen auf die An-


c
~
~
fangsmesslänge La in Prozent.
Bleibende Dehnung. Vergrößerung der Anfangs-
messlänge einer Probe nach Wegnahme einer fest-
gelegten Zugspannung, bezogen auf die Anfangs-
messlänge. Angabe in Prozent.
Bruchdehnung (A). Bleibende Ver längerung
(Lu - La) der Messlänge nach dem Bruch, bezogen
auf die Anfangsmesslänge Lo. Sie wird in % an-
Dehnung t gegeben (GI. 3.10) und ist ein Maß für die Zähig-
keit eines Werkstoffes. Übliche Werte sind 5 bis
3.11 Spannungs-Dehnungs-Diagramm 35%.
v
150 3 Festigkeitslehre

Gerätemesslänge (La). Ist die Länge des zylindri- Als Ersatz für die Streckgrenze nimmt man die 0,2%-
schen oder prismatischen Teils der Probe, die zum Dehngrenze, also die Spannung RpO •2 , bei der nach
Messen der Verlängerung mit Hilfe einer Län- Entlastung eine bleibende Dehnung von 0,2%
genänderungsmesseinrichtung benutzt wird. zurückbleibt (3.14, Verlauf 2 in 3.131. Für GG und
gehärteten Stahl gibt es auch diese Dehnung von
Brucheinschnürung (Zl. Größte Änderung des
0,2% nicht, sondern nurTrennbruch ohne messbare
Querschnittes (50 - Su) nach dem Bruch der Probe,
bleibende Formänderung (Verlauf 1 im Bild 3.13).
bezogen auf den Anfangsquerschnitt So, angege-
ben in %. Bruchdehnung. Die Dehnung A nach dem Bruch ist
Zugfestigkeit (Rm ). Spannung, die der Höchstzug- die auf die Anfangsmesslänge Lo bezogene blei-
kraft entspricht. bende Längenänderung ßL r = Lu- L o nach dem
Bruch der Zugprobe (3.10). Sie wird in Prozent an-
Streckgrenze (Re)' Jene Spannung, bei der mit zu- gegeben.
nehmender Verlängerung die Zugkraft gleich bleibt
oder abfällt.
Man unterscheidet:
A= L"- L, . 100% =( ilL, ,100) (%J
Obere Streckgrenze (ReH)' Dies ist jene Spannung, L, L,
bei dem der erste deutliche Kraftabfall eintritt. GI. (3 .101
Untere Streckgrenzes (Red. Kleinste Spannung im A = Bruchdehnung
Fließbereich, wobei Einschwingerscheinungen (so Lu = Messlänge nach dem Bruch
Bild 3.12) nicht berücksichtigt werden. ~ =Anfangsmesslänge
ßL,= bleibende Längenänderung
Dehngrenze R p ' Spannung bei einer nicht be-
stimmten , nicht proportionalen Dehnung der
Gerätemesslänge La. Das Formelzeichen Rp wird
Je nachdem, in welchem Verhältnis bei kreisför-
ergänzt durch einen Index, der den Zahlenwert der
migen Proben Lo/d o stehen, spricht man von einer
nicht proportionalen Dehnung der Gerätemess-
länge angibt, z. B., Rp O, 2' BruChdehnUngA,( ~: =5) oder A" ( ~: =10) .
Beispi el 3.2 RpO •2 für 0,2% bleibende Dehnung.
Beisp iel 3.3 Eine Zugprobe aus Stahl mit einer An -
Werkstoffverhalten. Das im Bild 3.11 dargestellte fangsmesslänge Lo =100 mm und einem
Spannungs-Dehnungs-Diagramm für zähe Werk- Durchmesser d = 10 mm hat nach dem
stoffe mit ausgeprägter Streckgrenze ist typisch für Bruch eine gemessene Länge Lu von
115,3 mm. Wie groß ist die Bruchdehnung7
kohlenstotfarme Stähle. Viele andere Stähle (ver-
gütete, gehärtete, legierte Stähle), vor allem Guss- Lösung AlO =L"-I.,
- - · 100
eisen und die verschiedenen Buntmetalle verhal- L,
ten sich ganz anders. Dies ist die Werkstotfgruppe 115,3 mm - l00 mm .100 = 15.3%
ohne ausgeprägte Streckgrenze. 100mm

2
I
I
I
I
I
I
I I
I I
I I
I

0,2% Dehnung E Dehnung €

3.13 Spannungs-Dehnungs-Diagramm fü r GG (1) und 3.14 Bleibende Dehnung


Alu-Leg ierung (2)
3.2 Zug- und Druckbeanspruchung 151

Brucheinschnürung Z (Einschnürung nach dem


Bruch) ist die auf den Anfangsquerschnitt So be- a
zogene größte ble ibende Querschnittsänderung
t1S nach dem Bruch, angegeben in %. /I
Sie ste llt ein Verg leichsmaß für das Kaltumform-
vermögen eines Werkstoffes dar.

Z=5,-5o .100 = <'>5, ·100[%J GI. 13.11)


So So

Es werden nicht Längen, sondern Querschnitte fo r-


melmäßig verarbeitet. (Nur im Rahmen der Zug-
3.16
versuchsergebnisse nach EN 10002 werden die Be-
zeichnungen L, Lo, A s, S, Z usw. verwendet, sonst
Länge: I, Querschnitt: A usw.) Die Lage der beiden Punkte Rp und (TE ist schwie-
rig zu ermitteln. Man begnügt sich dam it, den
Hooke'sches Gesetz. Spannungs-Dehnungsver- Punkt R p dorthin zu setzen, wo die nichtproportio-
läufe sind für verschiedene Werkstoffe sehr un - nale Dehnung 0,01 % beträgt. Den Bereich von 0 bis
terschiedlich. Im Bild 3.15 sind einige prinzipielle R p nennt man linear-elastisch.
Verläufe dargestellt. Viele Werkstoffe, darunter
auch Stäh le, haben einen großen Bereich, in dem
die (T-e-Linie eine Gerade ist. Das heißt, in diesem Hooke'sches Gesetz: Die Spannung ist pro-
Bereich ist die Dehnung proportiona l zur aufge- portional der Dehnung.
brachten Spannung. Diese Gesetzmäßigkeit er-
kannte der englische Physiker Robert Hooke u = E· E GI. 13. 12)
(1635-1703) erstmals, nach ihm ist dieses Gesetz E e
GI. 13.12) benannt.
N/mm 2 N/mm 2 mm/mm

a
horter fE'Ster Stahl
Elastizitätsmodul E. Der Proportiona litätsfaktor E
ist ein Maß für den Anstieg der Geraden bis zur
weicher Stahl
Dehngrenze Rp und heißt Elastizitätsmodul. E gibt
also die Elastizität eines Werkstoffs an. Ekann auch
als jene theoretische Größe einer Belastung defi-
_ -- Alu - Legierung
niert werden, die eine Werkstoffverlängerung auf
das Doppelte bewirken würde (e = 1, wenn t1 L = La;
somit E= u). Anders ausgedrückt:

E= !!.. = tan a
e
3.15
d. h . , E kann mathematisch als Anstieg der
Im Bild 3.16 ist der Verlauf der Spannungs-Deh- Hooke'schen Geraden definiert werden.
nungslinie für einen weichen Stahl dargestellt.
Vom Ursprung bis Rp ist der Verlauf gerade, von Tabelle 3.17 Elastizitätsmodul E und Gleitmodul Gin
dort bis (TE beginnt eine leichte Krümmung, die NJmm 2
sich bis zu r Streckgrenze Re verstärkt. Dies bedeu- Werkstoff E G
tet, dass bis Rp (Proportionalitätsgrenze) die Deh -
5
nung zur Spannung proportional ist, und ab dort Stahl, Stah lguss 2,1 · 10 0,81 · 10 5
bis (TE die zur Verlängerung der Zug probe nötige Grauguss 0,9 · 10 5 0,4 · 10 5
Sphäro-, Temperguss 1,7 · 10 5 0,68 · 10 5
Kraft geringer zunimmt als im vorangegangenen
Alum inium 0,72 . 10 5 0,28 · 10 5
Bereich. Kupfer 1,25.10 5 0,48 · 10 5
(TE nennt man Elastizitätsgrenze, bei einer Weg- Bronze 1,15.10 5 0,44 · 10 5
nahme der Belastung unter dieser Gren ze nimmt Messing 0,8 · 10 5 0,31 · 10 5
der Zugstab seine ursprüngliche Länge wieder ein. Holz 0,1'.10 5 0,055 . 10 5
152 3 Festigkeitslehre

Poisson'sche Zahl. Für den Bereich der Aus der Physik wissen wir, dass bei konstanter
Hooke'schen Geraden gilt auch die Gesetzmäßig- Kraft Arbeit = Kraft· Weg ist. Bei sich ändernder
keit, dass das Verhältnis der Längsdehnung zur Quer- Kraftgröße ist die Arbeit gleich dem halben Produkt
kürzung bei jedem Werkstoff konstant ist. Dieses aus der Kraft F und der zugehörigen Längenände-
Verhältnis wird nach dem französischen Physiker rung 6. f. In unserem Fall (stetige Zunahme von Fl
Simeon-Denis Poisson (1781 - 1840) Poisson 'sche stellt sich diese Arbeit W (Formänderungsarbeitl
Zahl oder Poisson 'sche Konstante m genannt. als Dreiecksfläche dar (3.18)
Häufig verwendet man auch den Kehrwert der
Poisson 'schen Konstanten, die Querzahl f1 (griech .
my).

Beispiel 3.4 ,u für Stah l = 0,3, ,u für Kunststoff = 0,35 ,


-,
I
I

Poisson 'sche Zah l m = ~


Sq
GI. 13.131 1
3.18 Formänderungsarbeit
Querzah l 1'- = 2. GI. 13.141
m
1
W = 2 Fm a x ' 6.1 GI. 13. 161
Formänderungsarbeit. Für den Gültigkeitsbereich
des Hooke'schen Gesetzes (wenn die Dehnung €
prop. der Spannung (T ist) kann ein Zugstab als Wird für Fmax= A o ' u , für IlI = lo' t: und für e=u/E
sehr steife Feder angesehen we rden. Der Feder- eingesetzt, erhält man die Formänderungsarbeit
weg ist dann ß I, das Verhältnis Federkraft F zum
W = A o ' u ·/ o · !!.. bzw. -da A o .1 0 = Vist:
Federweg a I die Federkonstante c. 2 E

F w= ci'.
c=- GI. 13.151 V GI. 13.171
1:>./ 2E
c F D./ W

Nimm N mm Nmm I : /mm' I:m' I : /mm'


Beispiel 3.5 Ein Stah ldraht und ein Kupferdraht v on je 1 m Länge und 5 mm Durchmesser werden mit je 3000 N be-
lastet. W ie groß sind die Form änderungsa rbeit, Längenänderung und Federkonstante in beiden Fällen?

Lösung Aus GI. (3.17 ) erhalten wir

F.
ft< _ a' . V _ ( d''TT
4)'. d'4'TT .1, 3000 , 4 )2 . 52. ". . 1000
( 52. ". 4
St- 2E - 2E 1091 Nmm

3000 , 4 )2 . 52 . ". . 1000


( 52 . " . 4
WCu = 1833 Nmm
2.1,25.10 5

Die Längenänderungen ergeben sich mit dl=I o · 6 bzw . ßI = Io'u


E
l o • .!.... 1000. 3000·4
2
dl st = Ao 5 '1T 0.728mm dl cu = 1,22 mm

:l
Est 2,1 . 10 5

Damit w ird die Federkonstante c=

Cs,= 3000 = 4123 NImm


3000
ccu = - - = 2459 NImm
0,727 1,22
Cu kann mithin eine erheblich größere Formänderungsarbe it aufnehmen als 5t, allerdings bei w esent-
lich größerer Ve r längerung .
3.2 Zug- und Druckbeanspruchung 153
Beispiel 3.6 Der Zugstab einer Stah lhallenkonstruktion wird mit 100kN belastet. Die Spannweite ist 20m , der Werk-
stoff Rundstahl aus S235JR (St37-2 bzw. St360B). Die zulässige Spannung sei o-zul = 160N/ mm 2 (nach
DIN 1050) . Welchen Durchmesser muss der Stab haben? Wie groß ist die Verlängerung durch die Bean-
spruchung?
Lösung Nach GI. (3.3) wi rd der erforderliche Querschnitt

A~ ~ - 100000 N 625 mm2


(T.ul 160 N/ mm 2

Dam it ist d= ~ = -Vr.4,--.-o6"2"'!-m- m-'2 28,2 mm; gew ählt wird d = 30 mm .

Die tatsächlich auftretende Span nung ist demnach

CF= _ F_ ' 00 000 N . 4 '4'.47 Nimm ' < CF",


cf . 1T 30 2 mm 2 • 1T
4

Nach GI. (3.12) (J'= E· oe w ird mit dem Elastizitätsmodul E= 2, 1 . 10 5 N/ mm 2 (aus Tab. 3.17) die Dehnung
(J' 141,47 N/ mm 2
c= - = 0,000674 bzw. 0,0674%
E 2,1 · 10!l N/mm 2
Nach GI. (3.8) ist die Längenänderung til =e' l o =O,000674 ' 20000mm= 13mm
Die Querkürzung ist nach GI. (3.13) und (3.14) c q = J..L ' c= 0,3 . 0,000674 = 0,000202

Beispiel 3.7 Ein Ve rbund stab aus Stah l und Holz w ird mit der Kraft F= 20 kN beansprucht (3.19) .
a) Welche Spann ungen treten im Stahl und im Holz auf?
b) W ie groß ist die Verlä ngerung?

3.19 Ve rbund st ab

Lösung a) Es gelten F= A stfthl ' C7StOhl +AHOI. · (J'Hol. und

~ = ..§.. = 0,11 . 10
5 2
Da raus ist N/ mm 0,05238
C7s. Es. 2,1 . 10 5 N/ mm 2
Eingesetzt in die GI. für
F- F= Ast . C7st + A H · 0,05238 C7s. (AH= 50 mm · 25 mm , A s.= 4 mm· 50 mm)
Da raus erhalten w ir
F 20000
75 ,34 N/ mm 2
Ast + 0,05238 . A H 4 · 50 + 0,05238 · 25 · 50
O'H= 0,05238· 75,34= 3,95 N/ mm 2
b) Es muss die gleiche Verlängerung vorliegen , die be iden Werkstoffe tragen gemeinsam die Kraft.
'/ __ CF" ./, __ 75,34.50, 0
~ 0,179 mm oder
Es. 2,1·10

üf = (J'H ( _ 3,95 .500= 0,179 mm


EH . 0- 0, 11.105

Einfluss der Temperatur. Di e Mess längen im Zug - Ela stizitätsmodu l metallischer Werkstoffe m it zu-
versuch werden bei Raumt emperatur bestimmt nehmender Tem peratur ab, d. h., die Dehn ungen
(EN 10002-1). Eigenschaften der We rkstoffe ändern sin d bei zusät zlicher Beanspruch ung durch Tem-
sich mit zune hmender Tempe ratur. So nimmt der peratur größer.

Beispiel 3.8 Der E-Modu l für unlegierte Stähle sinkt von 2,1 . 10 5 N/ mm 2 bei 20 oe auf 1,9 . 10 5 N/mm 2 bei 200 o e, auf
1,8· 10" N/ mm 2 bei 400 0 e und auf 1,3 · 10 5 N/ mm 2 bei 600 o e.
v
154 3 Festigkeitslehre

3.2.2 Druckbeanspruchung
Wird ein Stab aus homogenem Material (der je-
doch nicht zu schlank sein darf, da er sonst lIaus-
knickt") auf Druck beansprucht, wird er gestaucht,
also kürzer und gleichzeitig im Durchmesser
größer (3.20). Analog zur Zugbeanspruchung sind

, ,

3.20 Querdehnung

!lL
Stauchung B = -
L, al bl
t1d
Querdehnung Bq = - 3.21 Spannungs-Dehnungs-Diagramm bei Zug- und
d, Druckbeanspruchung
F a) Stahl , b) Gra uguss GG
Druckspannung (T = -
A,

Beim Druckversuch verhält sich zäher Stahl


zunächst wie beim Zugversuch. Im Spannungs-
Eine Druckfestigkeit analog zur Zugfestigkeit ist bei
Dehnungs-Diagramm steigt die Kurve bis zur Pro-
zähen Werkstoffen nicht feststellbar; die Druck-
portionalitätsgrenze O"dP linear und von dort bis zur
proben werden unter starker Ausbauchung flach-
Quetschgrenze (TdF leicht gekrümmt an. Es gelten
gedrückt. Bei spröden Werkstoffen wie z. B. GG
hier ebenso das Hooke'sche Gesetz und die Pois-
kommt es unter dem Einfluss von Schubspan -
son'sehe Beziehung - jedoch mit negativem Vor-
nungen zum Bruch durch Abgleiten unter etwa 45 0
zeichen. Zu fließen beginnt das Material bei adF'
zur Druckrichtung, bei zähen Werkstoffen durch
hier Quetschgrenze genannt (3.21 a).
"Aufplatzen" in der Mitte. Bei GG ist die wieder
feststellbare Druckfestigkeit O"d B wesentlich größer
Hooke'sches Gesetz als die Zugfestigkeit Rm (3.21). Bei Werkstoffen, de-
ren Fließgrenze (Quetschgrenze) nicht ausgeprägt
Poisson'sche Zahl m=- .E..
ist, wird wie beim Zug die O,2%-Stauchgrenze O"dO.2
'" bestimmt.

3.3 Dynamische Beanspruchung, Dauerfestigkeitsschaubild

3.3.1 Zulässige Beanspruchung und Hilfe der Werkstoffeigenschaften und zulässigen


Sicherheit Spannungen zu berechnen.
Die zulässige Spannung U zul ist das Verhältnis der
Im Maschinenbau kommt es meist darauf an, Bau -
Grenzspannung zur Sicherheitszahl (kurz Sicher-
teile für vorgegebene Beanspruchungen ausrei -
heit) v (griech. ny). Diese Grenzspannung wird für
chend zu dimensionieren oder für gegebene Bau-
jeden Werkstoff aus Versuchen ermittelt (s. Zug -
teile die zulässige Beanspruchung zu ermitteln. Im
und Druckversuch). Sie stellt jene Spannung dar,
ersten Fall ist so zu bemessen, dass mit Sicherheit
die bei einer bestimmten Lastspielzahl vom Werk-
kein Versagen durch Bruch oder Verformung ein-
stoff gerade noch ertragen wird (3.22).
tritt. Andererseits soll aus Gewichts- und damit Ko-
stengründen möglichst knapp bemessen werden. Die Sicherheit v richtet sich nach Erfahrungswer-
Im zweiten Fall ist die zulässige Beanspruchung mit ten für den jeweiligen Anwendungszweck des Bau -
3.3 Dynamische Beanspruchung, Dauerfestigkeitsschaubild 155

teils und der Beanspruchungsart, wenn sie nicht Wöhlerkurve. Trägt man in einem Schaubild die
besonders vorgeschrieben ist (z. B. im Sta hlbau Spannungsaussch läge O'a in Abhängigkeit von der
beim w-Veriahren und bei der Tragfähigkeit von Lastwechselzahl (Bruchschwingzahll auf, erhä lt
Seilen im Kran-, Seilbahn - und Aufzugsbau). man die Wöhlerkurve (3.22; August Wähler,
1819-1914, unternahm als erster diese Dauerver-
Der zeitliche Verlauf der Beanspruchung ist - un- suche). Die Lastwechsel- oder Lastspielzahl, ab der
abhängig von der Beanspruchungsart - unter- kein Bruch mehr zu erwarten ist (die Wöhlerkurve
schiedlich. So unterscheiden wir verläuft schon waagerecht), heißt Grenz-Schwing -
- ruhende oder statische Beanspruchung, wenn die Bau-
spielzah l N. Für Stahl beträgt sie N = 10· 106 bzw.
teile zügig bis zum Höchstwert belastet werden und sich
dieser Wert nicht zeitlich ändert. 2· 106 in einem häufig angewendeten Kurzveriah-
- schwingende oder dynamische Beanspruchung, wenn
ren . Leichtmeta lle haben die Werte N= 100 . 106
Bauteile zeitlich schwankenden Belastungen ausgesetzt bzw. 10 bis 50. 106 •
sind.
Bei statischer Beanspruchung sind Bruchfestigkeit
und Fließgren ze die Bezugsgrößen, bei schwin-
gender Beanspruchung ist es die Dauerschwing- b

festigkeit, kurz Daueriestigkeit. g'

3.3.2 Dauerschwingfestigkeit - Dauer-


i Zeitfe~ ~festigkeit

f estigkeit
Die Daueriestigkeit wird für die verschiedenen
Werkstoffe im Dauerschwingversuch (DIN 50100)
ermittelt. Dabei setzt man meist runde Probestäbe
m it == 10 mm Durchmesser und glatter Oberiläche o 10 ·106
lastspielzalll N
den versch iedensten Belastungsarten aus. Bei z. B.
dauernder Biege-Wechselbelastung wird der Stab
nach einer bestimmten Anzahl von Lastwechseln 3.22 Grenzspannungs- oder Wöhlerkurve für Stahl
brechen. Setzt man die Höhe der Belastung herab,
wird der Probestab eine größere Anzah l von Last-
wechseln bis zum Bruch ausha lten. Ab einer be- Zeitfest igkeit. Manchmal ist es notwendig, für Last-
stimmten Last w ird der Probestab eine theoretisch wechselzahlen unter der Grenz-Schwingspielzahl
unendliche Anzahl von Lastwechse ln aushalten . die zugehörige Grenzspannung zu ermitteln - die
Diese Belastungshöhe nennt man Dauerfestigkeit. Zeitfestigkeit oder Zeitschwingfestigkeit. Meist
wird jedoch im Maschinenbau die Dauerfestigkeit
für Berechnungen ve rwendet (Ausnahmen: Flug-
Die Daueriestigkeit 0'0 ist jene Spannung,
zeugbau, Rennwagen).
die eine Probe unendlich oft ohne Bruch und
unzulässige Verformung aushält. Belastungsfälle (3.23). Es ist jedoch nicht g leich-
gü ltig, ob die dynamiSChe Beanspruchung eines
Uo= ±UA Spannungsausschlag fü r eine vor-
gegebene Mittelspannung U m Bauteils von Null bis zum Höchstwert periodisch
schwankt oder dauernd zwischen einem positiven

~rrI~
l[ 1II
'U U

1"1'\ (
01" :;; .:; t!!
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J
~

o Zeit f um=O " Uo ·Uu


t'1 um=-2-
"

al bl (1-. "
\.1)
dl
Uo- U u
u~ =-2-

3.23 Belastungsfä lle


a) statisch, b } dynamisch-schwellend, c) dy namisch-wechselnd , d} allgemein -dynamisch
156 3 Festigkeitslehre

und negativen gleich großen Höchstwert Der Spannungsausschlag von der Mittelspannung
schwankt. So unterscheiden wir unter Einbezie- nach oben und unten wird mit (Ta bezeichnet.
hung der ruhenden Belastung drei Fälle. (J'o - (J'u
(J'a = - - 2- '
Belastungsfalll: Ruhende Belastung wird von Null bis zum
Höchstwert gesteigert und bleibt bei diesem Höchstwert. Damit ergeben sich die überspannung (Ta =
Diese Belastung kann eine ZU9-, Druck-, 8iege- oder Tor- (Tm + (Ta und die Unterspannung (Tu = (Tm- (Ta' Der
sionsbeanspruchung oder aber eine zusammengeset zte höchste gerade noch 10· 106 Lastspiele oft ertra-
Beanspruchung hervorrufen. Die Grenzspannungen si nd
gene Spannungsausschlag (Ta ergibt den Span-
die ZU9-, Druck-, Biegungs- oder Torsionsfestigkeit. Ge-
funden werden diese Grenzspannungen z. B. für Zug im nungsausschlag (TA der Dauerfestigkeit O"A'
Zugversuch nach EN 10002 (5. Absehn. 3.2.1) ,

BelastungsfallII: Schwellende Belastung schwankt dau- Die Ausschlagfestigkeit O"A ist die Aus-
ernd zwischen Null und einem Höchstwert. Auch dieser sch lagspannung, die ein glatter, meist po-
Belastungsfall kann für jede Beanspruchungsart (Zug, lierter Stab von 8 bis 10 mm Durchmesser
Druck, Biegung, Torsion) auftreten. Die hier geltende bei schwingender Belastung um eine Mit-
Grenzspannung wird im Dauerschwingversuch nach DIN telspannung (Tm gerade noch beliebig lange
50100 ermittelt und als Schwel/festigkeit (TSch (TSch l be-
zeichnet. erträgt, ohne zu brechen.

Belastungsfall 111: Wechselnde Belastung schwankt dau- Dauerfestigkeitsschaubild. Mit zunehmender Mit-
ernd zwischen einem gleich großen positiven und nega-
tiven Höchstwert und kann ebenfalls bei jeder Beanspru- telspannung (Tm wird die Ausschlagfestigkeit (TA
chungsart vorkommen. Die zu lässige Grenzspannung immer kleiner. Trägt man die Ausschlagfestigkeit
heißt Wechselfestigkeit (Tw (Twl und wird gleichfa lls im O'A über der Mittelspannung (Tm auf, ergibt sich das
Dauerversuch für (Trn= Oermittelt. Dauerfestigkeitsschaubild nach Smith (3.25 a). Die
gekrümmten Grenzlinien des Smith-Diagramms
üft treten Belastungen nicht rein schwe ll end , näm- sind in der Praxis meist durch Gerade ersetzt. Nach
lich von Null bis zum Höchstwert regelmäßig oben ist das Dauerfestigkeitsschaubild mit einer
schwankend auf {3.23 bl oder pendeln um Nul l horizontalen Linie, nämlich der Streckgrenze Re be-
gleichmäßig zwischen einem positiven und nega - grenzt (3.25 b). Damit ist die maximal zulässige
tiven Höchstwert hin und her (3.23cl, sondern überspannung gegeben.
schwanken in verschiedener Höhe im rein positi-
Dauerfestigkeitsschaubilder sind genormt, z. B. für
ven Bereich oder auch wechselnd {3 .241 . Die nor-
allgemeine Baustähle in DIN 17100. Bild 3.26 zeigt
malerweise verwendeten Dauerprüfmaschinen
sie für verschiedene Werkstoffe bei Zug-, Druck-,
belasten die Werkstoffproben jedoch sinusförmig
Verdreh- und Biegebeanspruchung.
gleichmäßig.
In diesen Schaubildern sehen wir verschiedene K-Werte
Spannungsausschlag (TA der Dauerfestigkeit für von - , bis + ' eingetragen. Es handelt sich hier um das
eine gegebene Mittelspannung. Bild 3.24 zeigt ei- Grenzspannungsverhältnis, das zur Beschreibung der ver-
schiedenen Belastungsfälle von der reinen Wechselfe-
ne überspannung (Ta und eine Unterspannung (Tu .
stigkeit bis zur ruhenden Belastung dient. Man versteht
Daraus resultiert eine Mittelspannung (Tm = (To+ (Tu darunter das Verhä ltnis der unteren Grenzspannung (J'u zur
2 oberen Grenzspannung (J'o'

alL------'-----~ blL-L-----'------'-: cIL--- -----,

3.24 Zeitliche Beanspruchungsfolge


al beliebige Beanspruchung im Bauteil,
b) sinusförmige Beanspruchung einer Probe
cl sinusförmige Beanspruchung verschiedener Höhe und Zeitdauer in einer Probe
3.3 Dynamische Beanspruchung, Dauerfestigkeitsschaubild 157

·D ·D
·D
R.+------;"""=--,,,/
/

/
·u

b) c)
m
3.25 Dauerfestigkeitsschaubild
a) nach Smith , b) begre nzt durch die Streckgrenze Ro , c) vereinfacht mit geraden Grenzspannungen

Für die Wechselfestigkeit (BelastungsfallIlI) ist Festigkeitswerte eines Werkstoffs bekannt, können
K= - u w =_ l wir uns ein Dauerfestigkeitsschaubild konstruieren.
+ <7w
tür die Schwellfestigkeit (Belastungsfa lllll ist 3.3 .3 Einflüsse auf die Dauerfestigkeit
K~_O_~ O
O'Seh Wie erwähnt, werden Dauerfestigkeitswerte an
Werkstoffproben mit glatter, pol ierter Oberfläche
für die statische Festigkeit (Be lastungsfa ll I) ist
und einem Durchmesser von etwa 8 bis 10 mm er-
K= (TF + l mittelt. Ein Abweichen von diesen Voraussetzun-
<7,
gen ergibt andere Dauerfestigkeitswerte. Andere
Werkstoffgrößen und besonders rauere Ober-
Diese Werte sind wichtig für schwingungstechni- flächen vermindern die Dauerfestigkeit erheblich ,
sche Berechnungen im Stah lbau. Sind uns die z.B. Kerben.

/ soo I G5'1O 1/
/
Nfmm2
V GS-60 I/i
400
11 GS-1O 1/ 400
GS 52
!
Nimm' NImm'
1 IGS!{'() 1.,1 300
GS-'S ! .1
300 ZOO
GS-52 LA V GS- lB !7
ZOO r/ tr
_GS-4j".
ZOO 1/ IA
~ 1/
100
J. 100
17 '7l1
· 7 17
!
100
/
V,
'V, ~
-0 / V/, - 0
1/
0
100 200 300 400 1Xj1 f'/2jlO 300 400 200
V/,
~ -100 O'm in N/mm2- -
,~ -100 ~~r/<\' in Nlmm2 ~ f -100 'tm in Nfmm 2 - -
,
-200 @~ -100 ~
17'
-ZOO
a) b) c)
3.26 Dauerfestigkeitsschaubilder für verschiedene Belastungsarten
a, d) Zug-Druck-Dauerfestigkeit, b, e) Biegedauerfestigkeit, c, f) Verdrehdauerfestigkeit
Bilder d)' e), f) s. S. 158
v
158 3 Festigkeitslehre

Bild 3.26, Fortsetzung

./

d) e) f) -200
3.3 Dynamische Beanspruchung, Daueriestigkeitsschaubild 159

) F F F

cl

3.27 Kerbwirkung
a) glatter Stab, b) Stab mit Einstich, cl Kraftfluss beim Einstich

Kerbwirkung. Die in einem Bauteil berechnete Werkstoffe eine wesentl ich größere Kerbempfind-
Spannung heißt Nennspannung eTn • Den in Bild lichkeit 1]k haben als weiche, elastische Werkstof-
3.27 a gezeigten gleichmäßigen Spannungsverlauf fe. Bei elastischen Werkstoffen werden die kriti-
gibt es nur bei glatten, kerbfreien Bauteilen. Treten schen Spannungsspitzen durch teilweise plasti-
bei einem beanspruchten Stab Nuten, Quer- sche Verformung im Bereich des Kerbgrunds we -
schn ittsübergänge, Längs- und Querbohrungen, sentlich vermindert.
also Kerben auf, ändert sich die Spannungsver-
teilung. Die gleichmäßige Spannungsverteilung
Tabell e 3.28 Kerbempfindlichkeitsziffer lJk
über den verbleibenden Querschnitt wird durch
eine unregelmäßige, mit Spitzen an den Kerbrän- Werkstoffe 7Jk
dern ersetzt (3.27b). Bei Querschnittsverengungen
durch Kerben werden die bis dorthin gleichmäßig C-Stähle 0,4 bis 0,8
verteilten Spannungslinien um diese Kerbe sozu - (R",= 400 bis 700 N/mm 2 )
Federstähle 0,9 bis 0,95
sagen herumgelenkt (mehrachsiger Spannungs- Grauguss GG 0,2 bis 0,3
zustand), wobei Spannungsverdichtungen auftre- leichtmetall 0,3 bis 0,5
ten . In diesen Kerbbereichen wird der "Span - Kupfer 0,5
nungsfluss" also deutlich umgelenkt, und die
"Stromlinien" verlaufen enger (Strömungsgleich-
nis). Beim Auslegen von Maschinenteilen ist vor al- Kerbwirkungszahl ßk' Die Gesamtauswirkung ei-
lem der Höchstwert dieser auftretenden Span- ner Kerbe auf die Spannung eines Bauteils wird
nungen, die Spannungsspitze, interessant. durch die Kerbformzahl O'k und Kerbempfindlich-
Formzahlll'k' Die Höhe der größten Spannung, der keit 1]k berücksichtigt. Beide zusammen ergeben
Kerbspannung Q'k, hängt vor allem von der Kerb- die Kerbwirkungszahl ßk' Sie ist das Verhältnis
form ab. Sie beeinflusst deshalb die Dauerfestig- der Ausschlagfestigkeit eTA g l an einer glatten Probe
keit eines Bauteils besonders stark. Je schärfer die zu r Aussch lagfestigkeit (TAge kerbt einer gekerbten
Kerbe, desto höher ist der Maximalwert der Span- Probe. Normalerweise ermittelt man sie durch
nung eTk' Das Verhältnis von Kerbspannung und Dauerversuche.
Nennspannung ergibt die Formzahl O'k' Sie ist bei
gleicher Kerbform unterschiedlich groß (z. B.
Kerbwirkungszahl
Q'k Z u g> Q'k BiC g > Q'k To r s )
Ausschlagfestigkeit UA, q la n GI. (3.19)
Ausschlagfestigkeit (TA ,g oko rbt
Kerbspannung
Formzahl
Nennspannung
Es gibt auch einige rechnerische Methoden, den
G1.13.181 Zusammenhang zwischen ßk' Q'k und 1]k herzustel-
len. Die bekannteste ist die Berechnung nach
Thum:
Kerbempfindlichkeit '1Jk' Werkstoffe reagieren un-
terschiedlich stark auf den Einfluss einer Kerbe. Ta - GI. 13.201
belle 3.28 zeigt, dass harte, hochfeste, spröde
160 3 Festigkeitslehre

Einfluss der Oberfläche auf die Dauerfestigkeit. Be- 3.3.4 Gestaltfestigkeit, zulässige Bean-
arbeitungsriefen, Gussunebenheiten usw. sind spruchung und Sicherheit
n ichts anderes als kleine Kerben mit entsprechen-
der Kerbwirkung. Dieser Einfluss wird durch den Von Gestaltfestigkeit oder Dauerhaltbarkeit spricht
Oberflächenbeiwert bo berücksichtigt (3.29), Für man, wenn man die Dauerfestigkeit eines Bautei ls
Stähle mit einer Bruchfestigkeit Rm zwischen 350 um alle Einflussgrößen (ßk' bo, bG ) vermindert. Sie
und 700 N/ mm 2 liegen d ie Oberflächenbeiwerte b o wird mit (7G (TG) angegeben.
zwischen 1 und 0,7, für Gusseisenwerkstoffe und Bei ruhender Belastung waren, wie in Abschn. 3.2.1
Werkstoffe mit Wa lzhaut zwischen 0,8 und 0,5. Die besc h rieben, entweder die Streckg renze Re des
Dauerfestigkeit wird durch die raue Guss- bzw.
Materia ls be i zähen Werkstoffen oder die Bruch-
Walzhaut stark vermindert.
fest igkeit Rm bei spröden Werkstoffen die Be-
Größeneinfluss (3.30). Die tür einen bestimmten zugsgröße n für die Sicherheit bzw. die zulässige
Werkstoff ermittelte Dauerfestigkeit wurde bei Pro- Spannung (Tzu l (Tzul ). Bei dynamischer Belastung
bestäben von ungefähr 10 mm 0 gemessen. Bei von kerbfreien Bauteilen ist die Dauerfestigkeit (To
größeren Bauteilen nimmt die Dauerfestigkeit ab. ( To ) die höchste mögliche Spannung. Damit ergibt

Bei Zug- und Druckbeanspruchung ist diese Fe- sich:


stigke itsminderung wegen der dort gegebenen
gleichmäßigen Spannungsverteilung unwesent-
lich. Bei Biege- und Verdrehbeanspruchung von TD GI. 13.21)
bzw. T~ ul =-
Stäben mit verschiedenen Querschnitten und V
gleich großer Randfaserspannung (Tb (T\ ) ist die
Festigkeitsminderung für den größeren Stab je-
doch deutlich. Der Grund liegt darin, dass die Stütz- wobei die Werte (To (70 ) aus dem jeweiligen Dau-
wirkung der weiter innen liegenden Fasern - be- erfestigkeitsschaubild für den entsprechenden Be-
dingt durch das kleinere Spannungsgefäl le von lastungsfal l zu entnehmen sind.
außen nach innen - bei großen Bautei len nicht so Ist der auf Dauerfestigkeit zu dimensionierende
groß ist wie beim 10-mm-Probestab (3.31). Bauteil mit Kerben versehen und weicht in seiner
Berücksichtigt wird dieser dauerfestigkeitsmin- Größe von der Größe der Probestäbe ab, gilt die
dernde Einfluss durch den Größenbeiwert bG • Beziehung

Rz R;J in 11m

-
025

::::-- :::::- 2 0.5


1 0,'
;: ::::::J== ,
-,,° 0
-:::::
.. s'" ::::::r--- r- r- i--
l-
6 1,6
, Hb( t- ~-t)
.~
'
"--- 10 ~

r
I- 20 6)
a.
1
r-- r-
.li 0,6
~~"', r- i-- W 16
100 W
c

0,5 300 400 500 (/jJ


'" ~100 BOO 900 1000 1100 1200 1300 1400
Bruchfestigkeit Rm in Nfmm2 - - -

3.29 Oberflächenbeiwert b o

HFttlr4:r-l l!
I'm m ~ w ~ W M 00
Bauteildun:hmesser d in mm - -
• B
3.31 Biegespannungsverlauf bei ver-
3.30 Größenbeiwert b G für Kreisquerschnitte schieden großen Bauteil en
3.3 Dynamische Beanspruchung, Dauerfestigkeitsschaubild 161

Ist die entsprechende Sicherheit gegen Dau erbru ch


Uo' b o ' bG gefragt, ergibt sich diese mit
O"zul= bzw.
ßk ' V
'To' b o ' bG
T~ul GI. 13.221 0"0 ' bo ' b G
ßk' V V bzw,
ßk' Un
To' bo ' b G GI. 13.241
ode r durch die Gest altfesti gkeit ausgedrückt V
ßk ' 'Tn
bzw. U~UI = CTG GI. 13.231
V Un , 'Tn=Nennspannu ng

Beispiel 3.9 Wie groß ist die Wechselfestigkeit eines Stahles S235 (St37 bzw. St360) bei Zug-Druck-Beanspruchung?
Lösung In Bild 3.26d lesen wir für um=O (M ittelspannung = O, da reine Wechselbea nspruch ung) bei St3608 (St37)
auf der Ordinate+ 150 Ni mm" und - 150 N/mm 2 ab. Es ist also UzdW = ± 150 Ni mm".
Für diese Beanspruchung ist dies auch die Ausschlagfestigkeit (TA'

Beispiel3.10 Für Kugelgraphitguss GGG-35 nach DIN 1693 si nd (TzdW=± 125 N/mm ~, R.= 220 N/mm ~ und U.Scll=
210 N/mm ~ Das angenäherte Dauerfestigkeitsschaubild ist zu konstruieren.

Lösung Wi r tragen auf der Ordinat e die Dauerwechselfestigkeit nach oben und unten auf, ze ichn en unter 45 0 die
l eitg erade Um und tragen die SchwelJfestigkeit USCII = 210 Ni m m" so über der Abszisse auf, dass die Aus-
schlagfestigkeit UA oberhalb und unterhalb von Um gle ich groß, nämlich 105 N/mm ~=u'ScJ2 ist (3.32).
Die so gefundenen Punkte werden mit den Punkten für die Dauerwechsel festigkeit m ittels Geraden ver-
bunden . Die Grenze nach oben bildet die Streckgrenze Ro = 220 Ni mm". Gehen wir vom Schnittpunkt der
oberen Grenzspa nn ungsgeraden mit der Streckgrenze senkrecht nach unten, können wi r diese n Schnitt-
punkt mit der unteren Grenzspannungsgeraden und mit dem Schnittpunkt Re - l eitgerade Um verbinden.

Jl[ 1I I
a in N/mm2
300
/
'Re:220N/mm 2

~~
3lO a.., in Nlmm 2

? -100 m".'" 50 Nlnvn 2


cm,
- 150
-200
-400
-600

3 .32 Dauerlestigkeitsschaubild für GGG-35 3 .33 Dauertestigkeitsschaubild für 50 CrMo 4 und 2 C 22 (Ck 22)

Beispiel 3.11 Für Vergütu ngsstähle 50C rM04 (R e = 885N /mm 2 , O"zSch = 820 N/mm 2 , O"zw = ±480 N/mm 2) und 2C22
= =
(Ck22) (Re = 355 N/mm 2, O"zSch 355 N/mm 2, O"zw ± 240N/mm 2) sind die Dauerfestigkeitsschaubilder
angenähert zu zeichnen .
Lösung Verfahren wie im Beispiel 3.1 0 (3.33). Es fällt auf, dass beim konstruierten Schaubild für 2C22 (Ck22) die
Ober- und Unterspannungsgrenzlinien merklich enger sind als nach DIN 17200 für diesen Werkstoff. Die Mit-
telspannungsempfindlichkeit ist hier durch verschiedene Randfestigkeitssteigerungen , auf die jedoch hier
nicht näher ei ngegangen wird, geringer. Für den praktischen Gebrauch gilt der um die schraffierten Flächen
erweiterte Span nungsbereich.
v

162 3 Festigkeitslehre

Beispiel3 .12 Eine Stange mit rechteckigem Querschnitt 20mm x 25mm, einer Oberflächen-Rautiefe Rz = 4 ~m aus E335
(St590 bzw. 5t60, R m = 630N/mm2) wird schwellend mitF = 90kN aufZug beansprucht. Wie groß ist die Sicher-
heit gegen Dauerbruch?
170 . bo . bc; 90·103 N
Lösung v Nennspannung (Tn 180 N/mm 2
20 mm· 25 mm
Der Größen beiwert b G ist hier 1 zu setzen , da bei Zugbean spruchung die Größe des Teiles keinen Ein-
f luss auf die Dauerfestigkeit hat.
A us Bild 3.29 entnehmen wir für Rm = 630 N/mm l , Rz = 4 M-m, b o =O,92 und aus Bild 3.26 für Belastungs-
fall 11 u o=335 N/mm 2 sowie ßk=l, da keine Kerbe vorhanden ist.
335 N/ mm 2 . 0,92 .
v= 1,71
, . 180 N/mm 2

Beispiel 3.13 Ein gekerbter Rundstahl aus 2C45 (Ck45) mit den Festigkeitswerten Re = 480N/mm 2 , (T~sch=480NJmm2,
(T~w = 31 0 NJmm 2 , Kerbformzahl O'k = 1,5, 120 mm 2 Querschnitt im Kerbgrund , Oberflächenbeiwert b o = 0.9,
Größenbeiwert bG = 0,98 wird durch eine Kraft F= (10 ± 15) kN beansprucht. Wie groß ist die Sicherheit
"gegen Dauerbruch ?

Lösung Mit den Werten CT.w=3 10 N/mm ~, R o = 480 NJ mm ~ und CT.SC h= 480 N/mm 2 können wir das Dauerfestig-
keitsschaubild zeichnen (3.34). Oie größte positive (Zug-1Spannung t ritt bei der Belastung F= 10 + 15 kN =
25 kN auf. Weil die durch diese Belastung hervorgerufene Spannung die überspannung U o ist, wird

CT _ f.. _
(10 + 15) . 10 N
3
208,3 N/mm2
o- A - 120mm2
(10 - 151·10 J N
Größte negative (Druck-1Spannung CTu = 120 mm 2 - 41,67 NJmm 2

(I -(7
Mittelspannung CTm = u o+uu = 83,34 N/mm 2 Ausschlagspannung CT. = ~ = 125 N/mm 2
2
Der Bereich der Spannungsausschläge kann über der M ittelspann ung nach oben und unten ei ngetragen
werden. Die Ausschlagfestigkeit wird über der Mittelspannung mit u A= 280 N/mm~ abgelesen.
ßk = 1 + l1k(ak- 1) = ' + 0,5( 1,5- 1) = 1,25
(l1k aus Tab. 3.28) Die Nennspannung im Stab ist

er.
"
= Fo
A
25000 N
120 mm 2
208,3 Nimm ' 1.•
b

Uo= ±uA = ±280 N/mm 2 für CT.... = 83,34 N/mm 2 600


Nach GI. 3.24 ist SOG
t,i)()
v= (TD . bo . b G 280 . 0,9 . 0,98
ßk· U. 1,25·125·
1,58
~
200
Bei dieser Sicherheitsberechnung unterstellt man , dass 100
die Mittelspannung (Tm gleich bleibt und sich der Span-
0~1~~~~~~~~
nungsausschlag (Ta bis zum Grenzwert (TA erhöht. Dies
genügt im Allgemeinen. -100
-200 m.- 1OON/"""
In der Praxis trifft man häufig bei Überbeanspru- -'KlO cm,
chung eine Erhöhung der Mittelspannung Um und - 310
des Spann ungsaussch lags U a an. Hierzu das näch-
ste Beispiel. 3.34 Dauerfestigkeitsschaubild für Ck45

Beispiel 3.14 Die Schubstange einer Kolbenpumpe, bei der sich die Widerstände in der Druckleitung erhöhen, wird beim
Ansaugen zwar der gleichen Bean spruchung (Tu wie früher, beim Förderhub jedoch einer größeren Druck-
spannung CTo ausgesetzt. Dies bedeutet, dass zum Be rechnen de r Sicherheit v ein u.-Wert einzusetzen
ist , der bei der proportionalen Erhöhung zum Tragen kommt, nämlich (TA bei einer dann vorhandenen
Mittelspannung u ;.,.

Lösung Unter Verwen dung der Angaben vo n Beispiel 3.13 ergibt sich : Nach linearem Anstieg von u" bis CT A er-
halten wir CTA = ± 260 N/mm 2 für CT ;" = 180 NJmm 2 und damit
v= (T c • bo . b G 280 N/mm 2 • 0,9 . 0,98
1,47
ßk . CT" 1,25. 125 N/mm 2
also geringer als im Beispiel 3.13.
Aufgaben zu Abschnitt 3.1 bis 3.3 163

Beisp iel 3.15 Ein gekerbter Rundstab (ok=2,0) aus 50CrMo4, Kerbquerschnitt A=600 mm 2, ist einer schwingenden
Zugbelastung F= (1 20 ±60) kN unterworfen. Wie groß ist die Sicherheit v gegen Dauerbruch?
R e = 865N/mm 2 , Rm = 1060N/mm 2
O"zw= 460N/ mm 2 , O"zSCh= 820N/ mm 2 }
Lösung
b o = 0 ,6

1]k = 0,7 aus Tab. 3.28. Aus d = V4AI'iT =27,64 mm ergibt


.•
z
b
800
sich mit Bild 3.30 b G =0,88.
JOO
Mit den angegebenen Materialwerten kann das Dauer~
festigkeitsschaubild gezeichnet werden (3.35). II:JJ
Fmax (120+60).10 3 N SOO
<7. - - - - 300 N/mm 2
0 - A - 600 mm2 400
Fm'" ~
~
1120-601· 10' N
100 N/mm 2
u" = A = 600 mm 2

200 N/mm 2
17m i1 N/rml2
Ua= 100 N/mm 2
ßk = 1 + l1k (O'k - 1I = 1 +0,7(2,0- 1) = 1,7 1TIa'" 100 NJmm 2
J, ,m,
Aus dem gezeichneten Schaubild nehmen wir
UA= ± 450 N/mm 2 für u m = 200 N/mm 2 . So ist die Si~
cherheit gegen Dauerbruch
450 N/mm 2 • 0,8 . 0,88
1.86 3.35 Dauerfestigkeitsschaubild für Cr50 Mo4
1,7· 100 N/mm 2
Berechnen wir die Sicherheit v nach der im Beispiel 3.14 erklärten und begründeten Methode, erhalten
wir für einen unterstellten linearen Anstieg sämtlicher Spannungen bei Überbelastu ng aus dem Diagramm
u ~ = ± 300 N/mm 2 für u;., = 585 N/mm 2 und damit die Sicherheit

300 N/mm 2 . 0,8 . 0,88


v= 1,24
1,7·100 N/mm 2
Sie ist bedeutend geringer, weil vor der oberen Grenzspannungslinie die Streckgrenze Ro erreicht wird.
Eine Beanspruchung darüber hinau s ist nicht zulässig .

A ufgaben zu Abschn itt 3.1 bis 3.3

1. Ein Stahldraht mit 4 mm 0 und ein Kupferdraht mit sind die Stabspannung a und die Absenkung des
5 mm 0 von je 1 m Läng e werden gleichzeitig m it zu~ Lastangriffspunkts? 10 =4 m , d=20 mm , 0'=30°, E=
sammen 8000 N gezogen . W ie groß sind a) die Span~ 2,1 . 105 N/mm 2
nung, b) die Kraft und cl die Dehnung der beiden Dräh~ 3. Wenn zu den Stäben der Aufgabe 2 noch ein dritter
te7 (cs,= 2,1· 10 5 N/mm z, Ecu =1,25· 10 5 N/mm 2 ) Stab mit gleichem Querschnitt hinzukommt (3.37), er~
2. Zwei gelenkig verbundene Rund ~Stah lstäbe werden gibt sich als Gleichgewicht im Kräfteplan die Glei~
durch eine Kraft F=50000 N belastet (3.36). Wie groß chung 2 FS1 ' cos 0'+ FS 2 - F=0. Da nur eine Gleichge-

~
'

F. F.,

b) F F"

"
a) ( b) F

3.36 Zweipunktaufhängung 3.37 Dreipunktaufhängung (statisch unbestimmt)


a) Lageplan, b) Kräfteplan a) Lageplan, b) Kräfteplan
164 3 Festigkeitslehre

wichtsbedingung und zwei Unbekannte vorhan den (D ie Win kel er, und er2 kön nen als kon stant angenom -
sind, lassen sich diese nicht berechnen. Das System men we rden).
ist statisch unbestimmt. Um die Kräfteverteilung be-
F=100 kN, A,=200 mm 2 , A 2 =300 mm 2 , h=3 m,
rechnen zu können, muss man zusätzliche Bedingun- er, = 15°, er2=30°
gen übe r die Form änderung finden. Lösen Sie das Pro-
bl em auf di ese Weise.
4. Das skizzierte einfache Stabsystem (3.38) so ll mit ei-
ner Kraft F so belastet werden, dass eine Vertikalver-
schiebu ng v des Kraftangriffspunktes erre icht wird.
Geg.: a= 15", 1=4 m, d=15 mm , v=3 mm.
Wi e groß ist dann die Spannung im Stab?
(a kann konstant angenommen werden. )

F
d

3.41 Symmetrische Vie rpunktaufhängung

8. Wie groß mü sste die Kraft Fsein, damit bei m Stabsy-


st em des vo rigen Beispiels eine vertikale Absenkung
des Kraftangriffspunktes von v=3 mm ei ntritt?
F F
9. Ein Stahlseilgerät zur Bergung von Bergsteigern aus
steilen oder se nkrechten Wä nden hat eine Seillänge
3.38 Zweipunkt- 3.39 Dreipunkt- von 350 m und einen Seildurchmesse r von 6 mm. Die
aufhängung aufhängung Belastung F durch zwei Personen se i 2000 N, die zuläs-
sige Spann ung im Sei l (Tzul= 150 NI mm:;! (3.42) .
a) W ie groß ist di e tatsächlich auftretende Spa nnung
5. Wie groß sind die Ve rschiebung des Kraftangriffs-
unter Berücksichtig ung des Sei l eigengewichts?
punktes und die Span nungen in den Stäben, wen n
b) W ie groß ist d ie Span nung an ei ner beliebigen Stei-
zum Stabwerk des vorigen Beispiels noch ein Mittel-
le des Seiles in Abhängig keit vo n de r abgespulten
stab gleichen Durchmesse rs dazukommt 13.391 und die
Se illänge und der zusätzlichen Bela stung durch die
Kraft F=5 1 936 N beträgt?
Kraft F?
cl Welche maximal e Länge des Seiles wäre bei der ge-
geben en Belastung durch zwei Pe rsone n zulä ssig?
6. Für das gezeichnete St absystem (3.401 aus Stahl sin d
die Absenkungen der Punkte I und 11 sowie die Span-
nungen (T , und (T2 zu berechnen.
F= 120 kN, A ,= 200 mm 2 ; A 2 = 350 mm 2 . 1,=3 m,
l2=2,5 m .

n
F
3.42 Stah lse ilgerät
3.40 Stabsyst em
10. Der Zugstab ei ner Stahlbaudachko n str uktion mit de r
7. Für das skizzierte Stabsystem aus Stahl (3.41 ), das mit Länge I und dem Durchmesser dwird mit der Kraft F
einer Kraft Fbelastet wird, sollen die Stabkräfte F1 und beansprucht.
F2 , die Spannungen (T, un d (T2 sowie die vertikale Ver- Wie groß sind die Lä ngenänderung und die Querkür-
sch iebung vdes Kraftangriffspunktes berechnet wer- zung sowie die Zugspan nung?
den. Geg.: 1=25 m , d=20 mm, F=40 kN .
Aufgaben zu Abschnitt 3.1 bis 3.3 165
11. Das skizzierte Hebelsystem (3.43) aus Stah lstangen
wird m it einer Kraft F= 4000 N be lastet. -r ~
Errechnen Sie di e Absenkung des Punktes A bei Kraft-
ei nwirkung, veru rsacht durch die Dehnung bzw. St au- - 7
5,
chung der Hebel BO und CE. Der Hebel ABC sei so steif 5,
ausgebildet, dass ei ne Du rchbiegung vernachlässigbar
ist. E=2,1· 10 5 N/mm z.
5,
.,
b

A FI
~ .tL ~ .{L a b

l
A=22Smm ..::::::
0 E

I--- 0
m
N
3.45 Balken an 3 Stäben

F= 4000N
A F Ges.:Stangenkräfte Si und die Spannu ngen in den ein-
ze lnen Stangen 0'1.
8~ ( 16. Berechnen Sie alle We rte wie in Aufgabe 15, jedoch
1 560 175 1;00 1 mit folg end en Angaben :
F=6,5 kN, a=3,5 m , b=2,5 m, 1,=1,5 m, Iz =2, 5 m,
3.43 Hebelsystem 13 = 1,5 m, A ,= 70 mm z, A 2 = 100 mm 2 , A J = 90 mm 2 ,
E, = 220000 N/m m 2 , E2 = 190000 N/mm z, E3 =
12. Das skizzierte einfache Stabsystem besteht aus drei ge- 180000 N/mm 2 •
lenkig mitein ander ve rbundenen Rundstäben mit 17. Berechn en Sie alle Werte wi e in Aufgabe 15, jedoch
Durchmesser d. Die Stäbe 1 und 2 sind so geführt, dass mit folgenden Angaben:
sie nicht ausknicken. F=2,5 kN, a=2 m, b = l m, 1,= 1,5 m, 12 = 2 m, 13 =
Geg.: d =35 mm, E=210 kN/mm z, 6.1= 0,6 mm, 1= 2,5 m, A , =80 mm 2 , A z = 90 mm 2 , A 3 = 70 mm z,
800 mm, a = 35°, Rm =720 N/mm z E,=200000 N/mm 2 , E2 = 180000 N/ mm 2 , E3 =
Ges.: 210000 N/m m 2 .
a) Wie groß m uss di e beim Gelenkpunkt C angreifen- 18. Ein starrer Ba lken mit der Masse m B ist an zwei Stä-
de Kraft F sein, wenn auf Grund der Belastung sich ben aufg ehängt (3.46). Die Stäbe haben o hne Bela-
das Auflager B um 6.f nach rechts verschiebt? stung die gleiche Länge I. Die De hnsteifigkeiten der
b) Bei welcher Kraft F....,,>< wird im horizontalen Stab die Stäbe sind E, · A , und E:z · A z.
Zugfestigkeit R.... erreicht? Ges.: Die Stabkräfte 5, und 52' Der Neig ungwinkel Cl
c) Wie groß ist die Sicherheit gegen Bruch lJB'UCh? des Ba lkens zur Horizontalen. Die Spannunge n 0', und
(h. sowie die Stablängen I, und I z au f Grund de r Be-
lastung.
Geg.: m B =900kg, a= l m, 1=1 ,5m , E,=
jF 210000 N/m m 2 , A,=30 mm 2 , E2 = 140000 N/mm 2 ,
A 2 = 15mm 2

A
~
~.z'a 3 a B
a
1 { -I
3.44 Stabsystem

J--- Stob 1 Stab 2


13. Berechnen Sie alle We rte wie in Aufgabe 12, jedoch
mit folgenden Angaben: 5
d=30 mm, 1= 500 mm, a=20°, 6.f = O,4 mm , R.... = I .I
520 N/mm z, E= 210 kN/mm z t me·g
14. Berech nen Sie alle Werte wie in Aufgabe 12, jedoch
mit folgenden Angaben: 3.46 Last an 2 Stäben
d = 20 mm, f= 500 mm, a=30°, 6./=0,3 mm , Rm =
610 N/mm z, E= 210 kN/mm z
19. Berechnen Sie alle Werte wie in Aufgabe 18, jedoch
15. Ein starrer gewichtsloser Balken (3.45) ist an drei Stan-
mit folgende n Angaben:
gen Si aufgehängt und durch eine Kraft Fbelastet. Die
Längen li der Einzelstangen wie ihre Dehnsteifigkeiten mB=800 kg , a = 2 m, 1, = 1 m, A, = 30 mm 2 , A 2 =
EI . Ai sind gegeben. 10 mm 2 , E,=200000 N/mm 2 , E2 = 50000 N/mm 2
Geg.: F= 4,5 kN, a=2,5 m, b=1,5 m, 1,=2, 5 m, A , = 20. Berechn en Sie alle Werte wie in Aufgabe 18, jedoch
90 mm 2 , E, =2 10000 N/mm z, I z = 1,5 m, A z = 120 mm z, mit folgenden Angaben :
Ez = 190000 N/mm z, 13 = 3,5 m, A 3 = 80 mm 2 , E3 = m B= 1200 kg, a = 1,2 m, 1, = 1,4 m, A ,= 35 m m z,
200000 N/mm 2 A 2 = 25 mm 2 , E, =210000 N/mm 2 , E2 = 160000 N/mm 2
166 3 Festigkeitslehre

21. Für den skizzierten Wandkran ist die Verschiebung des 25. Ein Probestab aus Sta hl hat eine Länge von 600 mm .
Punktes P (ßxIßy) bei Belastung durch die Kraft Fge~ Bei einer Belastung von 50 kN stellt sich eine Verlän-
sucht. Weiters sind auch die Spannungen in den Stä- gerung von 0,4 mm ein.
ben 1 und 2 zu ermitteln. a) W ie groß ist die Zugspannung im Stab?
Geg.: 1=2,5 m , 0'=20", F=2 kN , A, =90 mm 2 , b) W ie groß ist die Dehnung in %?
E, =200000 N/mm 2 , A 2 =70 mm 2 , E2 = 190000 N/mm 2 c) Welchen Durchmesser hat der Stab?
26. Der horizontale Stab (3.49) wird übe r ein Seil mit der
Gewichtskraft Fa auf Zug beansprucht. Dabei verlän-
gert sich der Stab um 6.1.
y

x
3.49 Zug stab mit verschiedenen Querschnitten
3.47 Wandkran
Geg.: d = 20 mm, 6.1 = 0,2 mm, 1= 600 mm , E=
210 kN/mm 2 , Rm = 6 10 N/mm 2
22. Berechnen Sie alle Werte wie in Aufgabe 21, jedoch Ges. :
mit folgenden Angaben: a) Wie groß mu ss die Masse mo se in, da mit sich der
J, = 1,5 m, 0'= 20", F:::: l ,5 kN, A, =70 mm 2 , A 2 = Stab um tJ.J verlängert?
60 mm 2 , E, = 190000 N/mm 2 • E2 = 180000 N/mm 2 b) Wie groß musste die Masse mG sein, damit der Stab
23. Berechnen Sie alle Werte wie in Aufgabe 21, jedoch reißt?
mit folgenden Angaben: c) Wie groß ist die Sicherheit gegen Bru ch Ve'UCh?
l,=2 m, 0' = 15", F= 3 kN , A,= 80 mm 2 , Al/= 60 mm 2 , 27. Berechnen Sie alle Werte wie in Aufgabe 26, jedoch
E,= 210000 N/mm 2 , E2 = 1aOOOO N/mm 2 mit folgenden Angabe n:
24. Die Stäbe 1 und 2 eines Wandkrans. der m it 100000 N d=30 mm, tJ.J = 0,15 mm, 1= 800 mm, E= 200 kNJmm 2 ,
belastet werden darf. sollen dimensioniert werd en. Rm = 510 N/mm 2
1,= 2,5 m , a = 30°, u zu ,=120 N/mm 2 fü r Zug- und
Druckbeanspruchung (3.48). 28. Berechnen Sie all e Werte wie in Aufgabe 26, jedoch
mit folgenden Angaben :
a) W ie groß ist der Stabq uerschnitt 1 und 27
b) Wie groß sind die Längenänderu ngen !:J.i, und 1l.1 2? d = 25 mm, 1l.1 = 0,25 mm, 1=700 mm, E=2 10 kN/mm 2 ,
c) Um wie viel verschiebt sich der Lastangriffspunkt Rm = 360 N/ mm 2
senkrecht und horizonta l? 29 . Zwisc hen zwei Druckplatten ei ner Presse we rden zwei
aufeinan der liegende zylindrische Metallstücke m it ei-
nem Durchmesser d = 40 mm um insgesa mt 0,1 mm
zusammengedrückt (3.50). Wie groß sind die Span -
nungen in beiden Zylindern, die jewei lige Verkür-
zung und die Druckkraft F, wenn der Zyl inder 1 aus
Kupfer und der Zylinder 2 aus Stahl bestehen?
Ecu = 1,25· 10 5 NJmm 2 , E5 .=2,1. 10 5 N/mm 2

-...-......... ......
''-,
'- I I
/

1 S
b) -----'::!'''-'- --'- 1

!~40
~
S
I 2

F~F" 3.50 Dru ckplatten


y

c)
30. Der Stahlkörper 3.51 soll um 6.1 =0,2 mm gestaucht
werden.
3.48 Wandkran a) Welche Kraft ist da zu notwendig?
a) Lageplan , b) Situation der Längenänderung, Ver- b) Wie groß sind die Spannu ngen in den Que rschnit-
schiebung des Angriffspunkts, c) Kräfteplan ten Al. A 2 , Al?
Aufgaben zu Abschnitt 3.1 bis 3.3 167

3.54 Zwei Werkstücke werden zusammengedrückt


3.51 Stauchung eines Stahlkörpers
Wie groß muss die Kraft F sei n, dass sich eine Ge-
31. Die skizzierte Sta hl hülse (3.52) wird durch eine Kraft samtlängenänderu ng .6./go, =0,08473 mm ergibt?
F= 118 kN zusam m engedrückt. W ie groß ist da nn die Span nung?
0=34 mm , d=21 mm, 1= 60 mm. A,=1600 mm ', A 2 = 1S00 mm 2 , 1,=40mm, 1,=
Wie groß ist die Längenä nderung der Hülse? 50 m m, E, = 2,1 . 10'5 N/mm z, E, = 1,7 · 10'5 NI mm'
35. Die dargestellte hoch feste Schraubenverbindung
(3.55; Festigkeitsklasse 12.9) soll auf 3/4 der Mi ndest-
st reckgrenze des Sch raube nwe rkstoffes (34C rMo4)
IF angezogen werden.
Wie groß ist die Zugspannu ng im Schraubenschaft
J_
und die Dehnung, wenn man den Gewindeeinfluss,
dl Einfl uss durch den Schraubenkopf sowie der Run-
·0
I
- dungen und die Stauch ung der geklemmte n Teile ve r-
nachläss igen kann?
(Werkstoffwerte wie 30CrNi M08V)

0-'''-'
3.52
"""
Gestauchte Sta hlhü lse

32. Zwei Zylinder aus verschiedenen Werkstoffen (3.53)


haben di e Länge 1 und die Du rchmesser d, und d, . Sie
werden zwischen Platten du rch eine Kraft F gemein-
sam auf Druck beansprucht.
Geg.: F= 120 kN, d,=50 mm, d,= 65 mm, 1=50 mm,
E, =200000 NImm', E, = 145000 NImm'
Ges. : 3.55 Schraubenverbindu ng
a) Lastanteile F, und Fz
b} Stauchung äl 36. Eine Großkläran lage hat Fa ul be hälter (3.56) m it
c} Spannungen (T, und (T2 10400 m 3 Inhalt bei einer maximalen Füllhöhe von
32 m . Durch die Tätigkeit von Mikroorganismen w ird
Methangas (CH 4 ) ausgeschieden, wod urch ei n Druck
von 1,06 bar entsteht. Der Klärschlamm hat eine Dich-
te p= 1 200 kg/m 3 . Einen Met er über dem Boden be-
findet sich ein ru ndes Mannloch m it 900 mm Innen-
durchmesse r, das m it einem Deckel (18 Stk. Schra u-
ben M 24) ve rsch lossen ist.
---!- L- We lche Spannung tritt im Schraubenquerschnitt auf?
._ ._ .-

2
E
;;;
3.53 Gedrückte Zylinder mit verschiedenen Quer-
"
schnitten
'"
33. Berechnen Sie alle Werte w ie in Aufgabe 32, jedoch
mit folgenden Angaben :
F= 160 kN, d, = 85 mm, d2 =65 mm, 1=60 m m,
E, =2 10000 N/mm 2 , E2 =145000 NImm'
34. Zwei Werkstücke werden durch eine Kraft F auf die ge-
zeigte Weise zusammengedrückt (3.54). 3.56 Fau lbehälter
168 3 Festigkeitslehre

37. Berechnen Sie alle Werte wie in Aufgabe 36, jedoch a) Wie groß ist die Ringspannun g in den Buchsen,
mit folgenden Angaben: wenn angenommen wi rd. dass die Spa nnungen
h=35 m, 8 = 1,2 m, d i =750 mm, a = 75°, p=1,2 bar, über die Wanddicken jeweils gleichmäßig sind, also
p= 1250 kgJm l , 18 Stk. Schrauben M 20. die Buchsen im Verg leich zum Durchm esser dünn-
wandig sind?
38. Berechnen Sie alle We rte wie in Aufgabe 36, jedoch
b) We lche Flächenpressung herrscht zwischen den
mit folgenden A ngabe n:
Buchsen?
h=45 m, a= 1,5 m , d,=900 mm, a=80°, p=1,12 bar,
43. Im skizzierten dünnwandigen Behälter aus Stah l
p= 1200 kg/m 3 , 18 Stk. Schrauben M30.
herrscht ein Überd ruck p gegenüber de r Umgebung.
39. Ein 1,50 m langer Balken ist horizonta l an zwei g leich Im Zylindermantel treten Normalspannungen (a,) in
langen Stangen gleichen Durchmessers aufgehängt Längsrichtu ng und Normalspannungen (u ,) in Um-
(3.57). Eine Sta n ge ist aus Stahl, die andere aus Kup- fangsrichtung auf.
f er. In welchem Abstand von de r Kupferstange muss
a) Beweisen Sie, dass u, = 2 u, ist (5 « d)
eine Kraft Fang reifen, wenn bei Vernachlässig ung der
b)Wie groß sind die Spannu ngen für einen Behälter
Eigengewichte der Bal ken horizontal bl eiben sol l?
mit den angeg ebenen Maßen?
Ecu ::::: 1 ,25 . lOS N/ mm 2 , Es. = 2, 1 . 10 5 N/mm 2
cl W ie groß sind unter Vernac hl ässigung der Quer-
kürzungen un d wenn 5<c dist, die Längenä nd erung
/ ~
~i' und die Durchmesseränderung?
Geg.: p = 5 bar, d = 1500 mm, 5=5 mm , 1= 3 m.
Stahl Cu
1 x
,I
F
I

3
/ "!
p
3.57 Deh nung einer Stah l- und einer Kupferstange i- - ' - ' - ' - '
40. Ein Verbundstab ist aus einer Sta hllamelle und eine r
Lamelle aus El ektron zusammengelötet (3.58). Er wird
um die Länge 1=0,3 mm gedehnt. Die Ausgangslä n-
ge ist 600 mm. Wie groß ist die dazu nötige Gesamt- I /
I
kraft. und w ie groß sind die in den einzelnen Lame l- 3.60 Druckbehälter
len auftretenden Span nungen?
AS t =2,2 cm 2 , Es ,=2, 1·105 N/m m 2 ; A E = 2,5 cm 2 , 44. Unter einer Brückenstütze w ird zur Druckv ertei lung ein
EE = 0,45 · 105 N/mm
2
Betonquader angeordnet. Oie zulässige Flächenpres-
sun g des Betons ist P."I '
Ges.:
a) Welche Breite c ist für den Druckverteiler notwen-
dig?
b) Wie hoch ist der Druckvertei ler auszuführen, wenn
für die Lastausbreitung 0 an genommen w ird?
3.58 Verbu ndstab Geg.: F=260 kN, 0= 25°, a=260 mm , b= 160 mm,
p~u l= 1 ,22 N/mm 2
41. Zwei gleiche Stahldrähte, je 1 m Länge, werden durch
eine Kraft F belastet (3.59). Der höher belastete Draht
steht unter einer Span nung von 600 N/m m 2 • Zu be-
stim men ist die Verschiebu ng des Lastangriffspunkts
in z- und v-Richtu ng.

60"

F
3.59 Stahlseilaufh äng un g 3.61 Brücken stütze
42. In eine Buchse mit Außendurchmesser 0.= 100 mm
und In nendurchmesse r 0 , = 90 mm wird eine zweite 45. Berechnen Sie alle Werte wie in Aufgabe 44 jedoch mit
Buch se getrieben (da =90,1 mm, d i =80 mm). Die folgenden Angaben:
äuße re Buchse besteht aus St ahl , die in nere aus Alu- F= 360 kN, a=250 mm, b=260 mm, a=35°, Pzul=
minium, beide sind 100 mm lang . 1,3 N/mm 2 •
Aufgaben zu Abschnitt 3.1 bis 3.3 169

46. Unter der im Bild 3.62 skizzierten Stütze ei nes Ma - 51. Eine geschlichtete (R. =6~m) Welle aus E335 (St 590
schinenfußes wi rd zur Druckverteilung ein Betonq ua - bzw, St60) (Re= 470N/mm 2 , O'bW= 280N/mm 2 ) mit ei-
der angeordnet. Für das Erdreich darunter kann als nem Durchmesser von d = 60mm wird an einem
zuläss ige Fl äche npressun g Pe .",1 angenommen wer- Wellenabsatz (/Jk= 1,2) wechselnd mit einer Nenn-
den. spannung von O'bn = 53N /mm 2 beansprucht.
Geg.: F= 700 kN , a = 0,3 m, 0'=30°, Ps ''''I = 1,0 N/mm 2 , Zeichnen Sie ein angenähertes Dauerlestigkeits-
Pe.",,= O,3 N/mm 2 , d=2,88 m, Uao.on= 2854 kg/m 3 • schau bi ld mit de r vorliegenden Beanspruchung, der
Ges.: Gestaltfestigkeit und berechnen Sie die Sicherheit"
a) Welche Breite b ist für den Druckverteiler notwen- gegen Daue rbruch.
dig, wenn f ür den Beton eine zulässige Flächen- 52. Vom Werkstoff 41 Cr4 V ei ner Pleuel schra ube sind fol-
pressung von Pa . ",1 angenommen wi rd ? gend e Werte bekannt:
b) Wie hoch ist das Bet onfundam ent auszuführen , Ro =800 N/m m 2 , u zdw = 450N/mm 2, a Schw= 770 N/mm 2.
we nn für die lastausbreitung im Bet onfundament Konstruieren Sie das Dauerlestigkeitsschaubild für die-
0' und für den Erdbereich ei ne zulässige Fl ächen- sen Werkstoff, und tragen Sie alle Ihn en bekannten
pressung von Pe rul angeno mmen w ird? Größe n ei n (m,, = 100 N/mm 2 /c m.).
Hinweis: Angabe ist überbestimmt, die lösung ohne Ei ne Pl euelschraube (0 6 mm ) ist mit 15500 N vorg e-
gegebenes Maß d jedoch ni cht leicht zu ermitteln. spannt. Durch die Träghe itskräfte wird sie bei Höchst-
drehzahl zusätzlich m it 4000 N beansprucht. W ie groß

.-~I_F>-~M(]SChinenfUf1
ist di e Sicherheit v gegen die Streckgrenze?
Betonfundoment Zeich nen Sie die wi rkende Belastun g im Dia gram m
ein. (Darste ll ung der Ausschlagspann ung). bo = 0,9;
bG = 1; ßk=1,5
53. Zeich nen Sie ein Dauerfestigkeitsschaubild für 8iege-
beanspruchun g mit den Werten Daue rfestig keit
550 N/mm 2 , SchweJlfestigkeit 900 N/mm 2 , Streck-
grenze 1150 N/mm 2 • Zeich nen Sie alle Werte, die Sie
= 0] kennen, mit den richtigen Bezei chnungen ei n. Wie
groß ist die Au sschlagfest igkeit bei einer MitteI span-
b nu ng von 700 N/mm 2 und w ie groß ist die Sicherheit
d gegen Versagen, wenn um diese Mittelspa nnung ei ne
Spannung von u = 150 N/mm 2 auftritt.
3.62 M aschi nenfundament (eine Kerbwirkungsza hl von 1,3, ein Obe rflächenbei-
47. Berechnen Sie alle Werte w ie in Aufgabe 46, jedoch wert von 0,9 und ein Größen beiwert von 0,8 sind zu
m it folgenden Anga ben : berücksichtig en.
F= 600kN, a = O,33m, 0'=30°, Pa.",, = 1,ON /mm 2 , 54. Ein T ra nsformator mit der Masse m ist an einer Wand
Pe.",I = O,3 N/mm 2 , aao.on= 2854 kg/m 3 , d=2,37 m. befestigt (3.64). Die zwe i horizontalen Stäbe( 1J. die den
Tragrost aufnehmen, bestehen aus Winke lprofil
48. Ein Traggerüst ist nach Bi ld 3.63 ge lage rt. Aus Eigen- 60x6 nach DIN 1028, die beid en Zugstäbe (2) aus
gewicht und Belastu ng ergi bt sich eine Streckenlast q. Flacheisen 40 x 5 mm. Die Anlenkungen si nd gelenkig
Am Ende der Auslen kung befindet sich noch eine zu- ausgeführt. Berechnen Sie die Kräfte, Spannungen
sätzliche Einze lkraft F. un d längenänderungen im Flacheisen und im Win-
Geg.: 8= 6 m , 1= 8 m, q = 4 kN/m, F= 12 kN, 0' = 60" kelprofil.
Ges. : Um wie viel m üsst e das Gelenk "e" im unbelasteten
a) Kraft in der Zugstange CD Zustan d höher montiert we rden , damit das Win kel-
b) Durchmesser de r Zug stange bei a' ' '1 = 140 N/mm 2 profi l BC unter last genau horizontal ist?
c) Absenkung des Punktes C m=2500 kg, a=60", 11 =0,6 m
E-Modul der Zugstange CD ist: E= 200000 N/m m 2 Hinweis: Durch die Belastung verl änge rn sich die
Flach eise n 2 und verkürzen sich die Winkelprofi le 1.
Die kleinen Kreisbogen, die der Punkt C beschrei bt,
F kön nen wi r wegen der Geringfügigkeit der Verände-
rungen durch ihre Tangenten ersetzen.
B
I
3.63 Traggerüst m,
49 . Berech nen Sie all e Werte w ie in Aufgabe 48, jedoc h
mit fo lgenden Angaben:
8 = 6m , 1= 10m, q=3kN/m, F=10kN , 0'=45",
a",ul = 160 N/mm 2 , E=200000 N/mm 2
50. Berechnen sie alle Werte wie in Aufgabe 48, jedoch m it
fol genden Angaben: I, [ 1
8=8 m, 1=10 m, q=2 kN/m, F=5 kN , 0'=30°, U.",I =
120 N/mm 2 , E=210000 N/mm 2 3.64 Transformato rbefestigung
170 3 Festig keit slehre

3.4 Biegebeanspruchung

Wird ein Bauteil durch Kräfte gekrümmt (gebogen),


sprechen wir von Bi egebeanspruchung. In techni - i'
schen Bauteilen sind (abgesehen vo n einigen Fäl -
len wie Kfz-Blattfeder, Ange lrute, Stoßdämpfer) die
~A I
8
Ij,.O
Verformungen (Durchbiegungen) durchwegs sehr Ii.
klein . Infolge Verformung en treten im Inneren des F,
auf Biegung beanspruchten Bauteils Spannungen H, III IIII HIILWl
auf. Für einen technischen Bauteil gilt daher die
Forderung, dass weder die Verformungen noch die
3.66 Reine Biegung
Spannungen einen bestimmten Höchstwert über-
schreiten dürfen. Oft werden die ohnehin sehr klei-
nen Verformungen nicht berücksichtigt und nur die - Querkraftbiegung durch Biegemoment und Querkraft:
maximal auftretenden Spannungen fü r die Di- Mb*O, Fa * O, FL= O (3.67 )
men sionierung herangezogen.
Bild 3.65 ze igt ei nen durch Momente und Kräfte be-
lastete n Bauteil, der in diesem Spezialfall ke iner
Biegebeanspruchung unterworfen ist. Zwischen F lF F
seinen Auflagern A und B trete n nur Längskräfte
A 8
auf, hier Zugkräfte. Wir erkennen daraus, dass es Ii!
a !i. a
nicht allein auf die äußere Belastungsart ankommt,
ob ein Bauteil auf Biegung beansprucht wi rd . We-
sentlich ist vielmehr, ob der Bauteil durch die Be-
I[ H~:;;:t-II
la stung seine Krümmung ändert. So wird z. B. ein
scho n gekrümmter Bauteil durch äußere Zugbela-
stung auf Zug und Biegung beansprucht. Allge-
mein gilt:

Ist die Momentenfläche (Momentenverlauf)


entlang eines Bauteils null , wird dieser nicht
3.67 Querkraftbi egung
auf Biegung beansprucht. Ist sie ungleich
null (positiv oder negativ) , tritt Biegebean-
spruchu ng und damit Durchbiegung auf - Längskraftbiegu n g durch Biegemom ent und Längs-
(s. a. Abschn. 1.6.1 und 1.6.2). kräfte:
Mt>* O, h '*O, Fa = O (3.68)
- Allgemeine Biegung: Mb* O, Fa* Q und FL,* O

F F

'G kt "Y , - I
A ~.L ~'
O=/i
I
" ~~o F, r , F
-y F
Ii. I I • ;'H, I

Fa
H, { -
F,
3.65 Nur auf Längskraft bean spruchter Bauteil
H, +

Biegungsarten. Je nachdem, ob im Bauteil neben 3.68 Längskraftbiegung


Biegung auch Quer- und Längskräfte auftreten , un-
tersche iden wi r:
Außerdem unterscheiden w ir die Biegung gerader und ge-
- Rein e Biegung allein d urch ein konstantes Biegemo- krümmter Stäbe. A uch kann der Bauteil zusätzlich auf Tor-
m ent: sion beanspr ucht we rd en. ( Eine genauere , au sf ührliche-
Mt> * 0, Fa= FL= O (3.66 ) re Eintei lung der Bi eg ungsarten w ird Band 2 bringen.)
3.4 Biegebeanspruchung 171

3 .4.1 Biegespannung und Spannungs- maximalen Spannungen in den Randfasern des


verteilung Trägerqu erschnitts auftreten (3.70).

Neutrale Faser. Wird ein gerader Träger mit recht-


eckigem Querschnitt durch eine mittige La st ge-
bogen, werden die unteren Fa sern gestreckt (+)
und die oberen Fasern gestaucht ( - ; 3.69), In der
Mitte des Ouerschnitts bleibt die Faserlänge un-
verändert; hier treten weder Zug - noch Druck-
span nungen auf. Wir bezeichnen sie als neutrale
Fa ser oder neu trale Schicht. Sie geht durch den
Schwerpunkt, bei symmetrischen Trägerquer-
schnitten durch die Ouerschnittsmitte. Wie wir aus
Bild 3.69 ersehen, werden die unteren Fasern am
stärksten verlängert. Die Verlängerung nimmt li-
nea r zur Mitte des Trägerquersch nitts ab, ist Null
im Schwerpunkt der Schnittfläche und wird dann
negativ. D. h., die oberen Fasern werden gestaucht
und erreichen ihre maximale Verkü rzung in der
obersten Randschicht. Wirkt die Last in entgegen-
gesetzter Ri chtung, kehrt sich dies um, so dass die
unterste Randfaser am stärksten verkü rzt, die ober- 3.70 lineare Spannungsverteilung
ste am stärksten ve rlängert ist.
Bei Biegung werden die Randfasern am
stärksten beansprucht. In der neutralen Fa -

~
F
serschicht treten keine Biegespannungen
17-------
llI2utrale - --- ~

auf. Die als Zug und Druck auftretenden Bie-


Fas@rY~ ~":':':.::..::' .::.:..:-..:..:.... :.::~ -
8 gespannungen vertei len sich linear über die
A" f>- 112 //2 '"
Ouerschnittsfläche.
'i FB
Fc
Wie in der Statik, müssen auch in der Festigkeits-
F, F,IIII HllljF lehre für jede Schnittstelle die Gleichgewichtsbe-
111 HIIIIF, dingungen erfüllt sein, also die inneren Kräfte (Re-
aktionskräfte) den von außen aufgebrachten (ein-
H.~ geleiteten) Kräften mit gleicher Größe entgegen-
wirken und sie somit ausgleichen. Überschreiten
die Reaktionskräfte die Werkstoffestigkeit, kommt
3.69 Biegung eines Balkens mit Rechteckquerschnitt
es zum Versagen (Bruch) des Bauteils.
hervorgerufen durch eine mittige Last
Für die Längskräfte gilt l:F,~O-: l:(T.LI.A;~
Randfaser nennt man die vom Flächenschwer- 0-0 = O. Da der Spannungsverlauf linear ist und
punkt am weitesten entfernte Fa ser des Quer- die neutrale Faser durch den Schwerpunkt der
schnitts. Der Terminus "Faser" wurde vom Werk- Schnittfläche geht, heben sich die durch die Bie-
stoff Holz entliehen; die meta ll ischen Werkstoffe gung hervorgerufenen Längskräfte auf. Beim sym-
haben natürlich keine Fasern . Hier sind dem Begriff metrischen Querschnitt wie im Bild 3.70 ist dies
Faser die Begriffe Schicht, Lag e oder Stelle gleich- leicht erkennbar. Es gilt aber auch für unsymme-
zusetzen . Somit gibt es zwei Randschichten m it trische Schnittflächen.
meist verschiedener Zug- und Dru cks pannung. Für die Querkräfte gilt '[;Fy=Ol: Fa-TmiIIOI' A=O.
Lineare Spannungsverteilung. Bei Belastung im Dies besagt, dass der Träger auch auf Abscherung
proportionalen Bereich des Trägerwerkstoffs müssen beansprucht wird. Die durchschnittlich im Träger-
nach dem Hooke'schen Gesetz die Spannungen querschnitt auftretende Schubspannung (eigent-
im Querschnitt proportional der Faserläng enän - lich ist die Verte ilung parabolisch) ist
derungen sein. D. h., die Spannungen verteilen sich
wie die Längenänderungen der Fasern über die Fa
TmitlOI = A GI. (3.251
Schnittfläche. Wir sprechen dann von einer linea-
ren Spannungsverteilung und erkennen, dass die
172 3 Festigkeitsl ehre

Ist die Länge des Trägers im Vergleich zu seinen 3.4.2 Äquatoriales (axiales) Trägheits-
Querschnittsabmessungen groß, ist der Einfluss und Widerstandsmoment
durch die Querkräfte gering und die auftretenden
Schubspannungen sind vernachlässigbar klein ge- Das Trägheitsmoment haben wir definiert als die
genüber den Biegespannungen. Bei kurzen bzw. Summe al ler Produkte der Schnittflächenelemen-
dicken Balken kann sich dies umkehren; d. h" der te .1A i und dem Quadrat des zugehörigen
Träger ist auf seine Abscherfestigkeit zu überprü - Schwerpunktsabstands Yi zur neutralen Quer-
fen, und die Biegespannungen sind im Verg leich schnittsfaser. Das Widerstandsmoment ist eine aus
zu den Schubspannungen vernachlässigbar. dem Trägheitsmoment hergeleitete Größe. Beide
Momente sind achsenbezogen und nicht wie bei
Für die Momente gilt
der Verdrehbeanspruchung polbezogen. Bezugs-
l::M,=O): M,-l::a,· 6.A; y,= O. achse ist immer eine Schwerachse des Quer-
Aufgrund der linearen Spannungsverteilung gilt schnitts. Sie werden daher auch axiale oder äqua -
y, toriale Trägheits- bzw. Widerstandsmomente ge-
(Ti : Yi = U"ma x : e bzw. (T,= - (Tmax
e nannt.
Eingesetzt in den Momentenansatz ergibt sich Flächenträgheitsmoment. Wir wo llen nun mit der
Mx::::!: 0 U"max' aAl = U
max Eyt . .6.A; Formel I" = Eyf .1A i das Flächenträgheitsmoment
e e eines rechteckigen Querschnitts bestimmen . Der
Index x bedeutet, dass wir das Trägheitsmoment
des Rechtecks auf seine x-Achse beziehen. Wir un-
Biegegrundgleichung. Den Ausdruck /, =l::y!. 6.A, terteilen die Rechteckfläche nach Bild 3.71 in 4 glei-
bezeichnen wir als axiales oder äquatoriales Träg- che Flächenelemente .1A;=bh/4. Die entspre-
heitsmomentder Schnittfläche, bezogen auf die x- chenden SChwerpunktsabstände der Flächenele-
Achse. Definieren wir den Ausdruck W,,=/,,/e als mente zur x-Achse sind h/8 und 3 h/8. Somit folgt :
das axia le oder äquatoriale Widerstandsmoment
der Schnittfläche, bezogen auf die x-Achse mit dem
Randfaserabstand e, folgt M" = (Tmm, . W". Allge-
mein gilt für die Biegespannung in der Außenfaser
eines Biegeträgers die Gleichung

w
GI. 13.261
y

Dies ist die Biegegrundgleichung. Sie gilt unter an- Mi =M=b· ~


deren nur bei folgenden Voraussetzungen: V "> ..c:::1« ~I<o
- Die Querschnitte bleiben während der Beanspruchung
eben.
""
~ , ""I~ ml~
x
f---
- Der Werkstoff wird nur im Bereich des Hooke'schen
Gesetzes belastet. ~
- Für den 2ug- wie für den Druckbereich ist der Elasti-
zitätsmodu l gleich groß (z. B. bei Stahl, nicht aber bei
Gusseisen). 3.71 Flächenträgheitsmoment

Um die Biegespannungen bei einem gegebenen


Biegemoment möglichst klein zu halten, ist nach GI. Teilen wir die Rechteckfläche in 8 gleiche Flächen -
(3.26) ein großes Widerstandsmoment und in der elemente mit .1A i = bh/8 und den entsprechenden
Folge ein großes Trägheitsmoment erforderlich. Schwerpunktsabständen Vi von h/16, 3 h/16,
Dies wird in technischen Bauteilen nicht einfach 5h /16 und 7 h/16, folgt:
durch eine größere Querschnittsfläche, sondern
durch eine entsprechende Anordnung (Verteilung)
der einzelnen Tei lf lächen (Flächenelemente) er-
J,~ i~' ~M~ bSh .2[( t6 l' +(~;l' +( ~; l' +c;n
reicht. Dabei kommt es darauf an, dass die Flächen- bli' [ ' 9 25 49 ] bh' S4 bh'
elemente einen möglichst großen Abstand von der 1"= - 4- 256 + 256 + 256 + 256 = -
4- ' 256 = 12,19
neutralen Faser (F lächenschwerpunkt) haben . Die -
se Überlegung liegt den verschiedenen technischen Bei einer Aufteilung in 16 gleiche Flächenelemen-
Profilen zugrunde (z. B. dem I-Profil). te mit .1A i =bh/16 und den entsprechenden
3.4 Biegebeanspruchung 173

Schwerpunktsabständen erhalten wir ein axiales


Trägheitsmoment von
Nenner
bh'
J =--
, 12,05

12~=~
Fahren wir mit der Aufteilung =Verfeinerung der
Flächenelemente fort, konvergiert der Nenner von
I" gegen 12. 12 erreichen wir, wenn die Flächen-
elemente unendl ich klein oder (anders ausge-
drückt) die Anzahl der Flächenelemente gegen un- Anzahl der Flächenelemente
endlich wächst. Diese Konvergenz kann auch gra-
fisch veranschaulicht werden (3.72). Wir erhalten
schließlich das axiale Trägheitsmoment für den 3.72 Konvergenzverhalten des Nenners eines Rechteck-
Flächenträgheitsmoments
Rechteckquerschnitt Ix= b h 3 /12. Das zugehörige
Widerstandsmoment ist
Eine Zusammenstel lung axia ler Trägheits- und
Wx = ~=~= 2bh = bh
3 2
Widerstandsmomente technisch wichtiger Quer-
e h /2 12 h 6 schnitte zeigt Tabelle 3.73.

Tabell e 3 73 Axiale Trägheits- und Widerstandsmomente einfacher Querschnitte


Querschnitt Trägheitsm om ent Widerstandsmoment

bh' bh'
1'= ""12 Wx = -
6
l = hIT hb'
, 12 WY = 6

a'
/,,= /y= 1"'2

bh' bh' 2
1 --
.- 36 W><'= 24" für e' ="3 h
h
W' 2 =-bh'
12
für e2 ="3

Yj 6b 2 + 6bb ,+ l1, h3 w = 6tr+6bb,+l1, h2


/" 36(2b+ b ,) " 12 (3b + 2b,)
.~b
~
~
5
.
. , für e=..!. 3b+2b,
3 2b+b,

1,= 1,= 2. . v'3 . r' = w• = ~8 r'


16
=O,541266,-A Wy = O,541266 r

TC D' - d'
1>< = 1y = ~
64 I D' - d'1 W,,= Wy = - ' - - -
32 0
174 3 Festigkeitslehre

3.4.3 Biegefestigkeit von Bauteilen schenbüchern für die ve rsch iedenen Werkstoffe
angegeben. Die Siche rheit bzw. der Bemessungs-
Berechn ungsgrundlage von Biegeteilen bi lden die faktor 11 ist vom Belastungsfal l abhängig und stets
Sätze der Stat ik und die Biegegrundgleichung g rößer als 1. A ls Grenzspannung wäh lt m an zweck-
(3.26), J e nac h Aufgabe form en wi r die Grund· mäßig Festigkeitswerte aus der We rkstoffprüfung ,
gleich ung um: die am besten m it dem konkreten Belastu ngsfa ll
übereinstimmen.
Dabei w ird bei zähen Werkstoffen die Streck- ode r
für die Berech nung des Querschnitts:
Fließgrenze zugrunde gelegt, bei spröden Werk-
GI. 13.271 stoffen die Bruchgrenze. Für die Belast u ngen bei
erh öhter Tempera t ur gelten die Festigkeitswerte
aus den Warmvers uchen.
fü r die Berechnung der vo rh andenen Span·
nun g bei gegebenem Quersc hnitt: Unsymmetri scher Querschnitt. Ist der Quersch nitt
zu r Biegeachse (neut rale Fase r) unsymmetrisch,
GI. 13.281 g ibt es also zwei verschiede n große Randfaserab -
stände e, und e2, erhalten wir auch zwe i ve rschie -
den große Wide rstandsmomente W, = f l e, und
für die Berechnung des maximal zu lässigen W2 = f l e2, damit ebenfalls zwei ve rschiede n große
Biegemoments: Ra ndfaserspann un gen. Für eine bestimmte
Schnittstel le erhalten w ir
GI. 13.291
Dabei gilt als zu lässige Spannu ng Mb GI. 13.311
U1R"nd= -
(Tb l. ul = (TG GI. (3.30) W, und 13.321
v
Dabei treten je nach Belast ungsrichtu ng die eine
Die Grenzspannung (Ta wird d u rc h We rkstoffp rü- als größte Zug -, die andere als größte Druckspan -
f ungen erm itte lt. Sie ist in Normen u nd Ta- nung im u ntersuchten Quersch nitt auf.

Beispiel3.16 Grenzspannu ng
- für sc hwinge nde Belast un g die Werte aus dem Dauerf estigke itsdiagramm,
- für kurzzeitig ruhende oder zügige Belastung bei Stah l die We rte aus dem Zugversuch, bei Gusse isen
aus dem Biegeve rsuch,
- für ruhende Belastung über längere Zeit die Festigkeitswerte aus de n Zeitstandversuchen.

Beispiel 3.17 Welche dreieckförmig verteilte Last darf der Träger 3.74 zusätzlich erhalten, wenn an der Einspannstelle
die Biegespannung (Tb=60 N/mm 2 nicht überschritten werden soll? , _ _ _ _ _ _ _ __ _ - ,
I ~ I
3
Geg.: W,, = 600cm F=8kN , I-=3m ; ges.: qo
~,'~
,
,

Lösung EMA= O): MA- F·l-qo-=O


{' ~.
{ F
6
('
MA= F·I + qo-
6 P
F ·I + qo-= W". Ub 3.74 Kragträger mit Einzellast und
6
Oreieckslast
3 2
6(600000 mm . 60 N/mm -8000 N · 3000 mm) 8 N/mme 8 kN/ m
3000 2 mm 2

Beispiel3 .18 Gegeben ist ein Kragbieget räger mit Einzellast Farn Trägerende. Er hat einen Rechteckquersch nitt. Es
soll ei n M ode llversuch im Maßstab 1 : 5 durchgeführt werden. Festzuste llen ist, um w ie vie l die Last Fver-
kleinert werden muss, wenn im Modell die gleiche Biegespannung wie im Orig ina lträger herrschen so ll.

Lösung !Tb = Mb = 6 F· l Biegespannung im Originalträger


W bh2
O"b = O" b
6F' .l
" ,b -
Mb'
- - - -5- 25· 6 F'
.l 6F·{ 25·6F· ·{
F' =~
- W' - ~(~r - bh
2
Biegespannung im M odell
bh2 bh2 25
3.4 Biegebeanspruchung 175

Beispiel 3.19 Ein hochkant stehendes Vierkantholz mit 1= 3 m wird durch eine mittige Last F=20 kN w aagrecht belastet.
a) Welche Abmessungen muss das Vierkantholz erhalten, wenn die zulässige Biegespannung für Nadelholz
a b%"I= 1200 N/cm 2 und das Seitenverhältnis b: h=2: 3 betragen?
b) Wie groß ist die Schubspannung Tm?
Lösung a) EF'I = Ot: F", -F+ Fa= O

EM", = O): Fa ' 1- F!.. =0


2

20000 N . 3000 mm
15000000 Nmm
4

9·15000000 Nmm =224 mm


12 N/mm 2
gewählt h = 22 .5 cm. b= 15 cm
F 20000 N
b ) Fa =F",= Fa =- 29,63 N/cm2
2 2 · 22,5 cm . 15 cm
In diesem Be ispiel ist die mittlere Schubspannung nur knapp 2.5% der Biegespannung und kann daher
vernachlässigt werden.

Bei spiel 3.20 Welche Länge f darf ein Freiträger mit dem Profil 1100 theoretisch haben, um sein Eigengewicht bei
a bz "I =15 kN/cm 2 tragen zu können.
Lösung Das Eigengewicht beträgt q=8,34 kg/m (e 81 ,81 N/m ), das Widerstandsmoment W~ =34, 2 cm J .
ql'
M brn.." = - = W" . a b • ul
2
Daraus folgt
1= 1/ 2 W, q' er,,", = 1 / 2 . 34,2 . 15000 . 100 1120 cm=1 1,2 m
V V 81,81
Anmerkung: Ein 1100-Freiträger würde bei einer Spannweite von 11,2 m "ausweichen" (kippen). Stabi-
Jitätsproblem - Drill biegung.

Beispiel 3.21 Ein Träger auf zwei Stützen mit 1=5 m trägt eine Streckenlast q = 10 kN/m und a=2 m vom Auflager A
entfernt eine Einzellast F= 20 kN (3.75).
al Welchen Querschnitt muss der Träger erhalten. w enn a bzul = 10 kN/cm 2 beträgt und ein I-Profil gewählt
werden soll7
b) Wie groß ist die größte durchschnittliche Schubspannung Tm?
Lösung al EF'I = Ot : FA- q· f - F+Fe=O
F
EM",=O) : Fe · I - q· -I' -F· a=O
2
a 2 5
Fe=F - +q - = 20 - + 10- =33 kN
2 5 2
F", =q ·I+ F - Fe =10 · 5 + 20-33=37 kN
Das maximale Biegemoment tritt an der Stelle der Krafteinleitung F auf.
M bm .." =F,,, · a - q~ = 37000·200 - 10000 · 200 = 5400000 Ncm
2

2 2
5400000
10000
Gewählt wird Profil 1-280 mit W~ =542 cm 3 und A = 61.1 cm 2 •
b) Oie maximale Ouerkraft Fa herrscht im Auflager A.
Fa =FA =37kN
3.75 Träger auf zwei Stützen
'Tm= Fa = 37000 = 605.56 N/cm2 <:;:- 6% der zulässigen Biegespannung . m it Einzel- und Strecken-
A 61 ,1 last
176 3 Festigkeitslehre

Beispiel 3.22 Ein Träger auf zwei Stützen mit dreieckförmigem Querschnitt w ird nach Bild 3.76 belastet.
Geg.: 8=2 m, 1=6 m, F= 600 kN , b=24 cm, h = 50 cm; ges.: die Sicherheit gegenüber plastischer Ver-
formung, wenn die 0,2%-Dehngrenze des Werkstoffs RpO •2 = 72 kN/c m 2 beträgt.

Lösung r.Fv =O t : FA - 2F+ FB = 0


r.MA= O): FB ·l - F· a - F(l - a )= O y
F F b
F =F = 3F . a = 3.600.2 600kN ""
A B
{ 6 A 8 5 x
a a
Das maxima le Biegemoment tritt im Träger- F, Fa
bereich zwischen den beiden Lasten F auf.
M bm " " = FA . 8=600 · 2= 1200 kNm
Fc
bh2 24.50 2
W" , = - - ~ _ _ _ = 2500 cm 3 F,
24 24 Fa
120000000 Fa
48000 N/c m 2
2500
(TG"onz RpO .2 72000
v ~---~--~-- = 1 ,5
(Tbvoch O"bvorh 48000
Die größte Spannung tritt an der Spitze des
dreieckigen Querschnitts auf. Die Zugspan-
nung dort ist um 33,3% kleiner als die 0,2%- 3.76 Träger auf zwei Stützen mit dreieckförmigem
Dehngrenze. Querschnitt

Aufgaben 2U Abschn itt 3.4

1. Wie groß sind die Biegezug- und Biegedruckspannung 2


(Tbzul = '00 N/ mm • Gesucht ist das Trägerprofil (I-Rei -
im Ei n spannquerschnitt eines Freiträgers, der durch he) .
eine Einzellast von 2 kN am T rägerende belastet ist? 5. Welches HEB (IPB) Profil braucht der Träger auf zwei
Der Träger hat ei n hochstegiges Profil T-100 und ist
Stützen nach Bild 3 .79, wenn O"bwl = 180N/mm 2 nicht
1,5 m lang.
überschritten werden darf?
2. Ein quadratischer Holzbalken ist auf zwei Stützen F,=20 kN, F2= 5 kN, F3 = 25 kN, q = 20 kN/ m
gelagert un d soll eine gleichmäßige Streckenlast
q = 3 kN/m aufnehmen. Balkenlänge 1= 4 m; das Ei-
gengewicht des Balkens ist vernachlässigbar. Die
zul ässige Biegespannung ist (Tb ZUI =9 N/mm 2 • Gesucht q
F,
wi rd die Seitenlänge ades Balkenquerschnitts.
'i
11'1
3. Ei n Träger auf zwei Stützen ist wie im Bil d 3.77 durch
1~ F,~
A .L I'- ~B
eine Teilstreckenlast belastet. a= 1 m, b = 2 m , l = 6 m, 600 j PB-Profil
q=20 kN/ m. Welches IPE-Profil ist nötig, wenn die 600
1200
zu lässige Biegespannung (Tb zul = 120 N/mm 2 beträgt?

q !PE-Profil 3.79 Profilträger mit Misch lasten


l l lmll-vT
rr l'jn
l l~
AfJ {~B
6. a) Für de n Hebel 3.80 ist der Durchmesser 0 des A u-
ges zu best immen.
b) W ie groß si nd die maximale Biegespann un g und
die mittlere Schubspannung im Bolzen?
3.77 Träger mit Streckenla st f, =l2=443 mm, F, = F3 = 24 kN, (Tbz u l =80 N/mm 2

4. Ein eckensteifer Rahmen aus I-Profil ist nach Bild 3.78


belastet. q, =20 kN/m, q2= 10 kN/ m, F= 20 kN, l = 2 m, d=40mm

"'~

3.78 Eckensteifer Rahmen mit Mischlasten 3.80 Hebel


Aufgaben zu Abschnitt 3.4 177

7. Welche gleichförmig verteilte Last kann ein Freiträger 15. Welche gleichmäßig vertei lte Last q darf der Träger
zusätz lich erhalten, wenn an der EinspannsteJle die 3.83 zusätzlich erhalten, wenn an der Einspannstelle
Biegespannung O"b=12 kN/cm' nicht überschritten die Bi eges pa nnung O"b .u,= 100 N/mm 2 nicht über-
we rden darf? Der Freiträg er ist am Träge rend e durch schritten werden soll? W" an der Einspannstelle =
eine Einzel kraft F= 4 kN bela stet. Geg.: W,,= 600 cm 3 , 600 cm 3 , F=5 kN, 1= 3 m
1=3 m
8. Gegeben ist ei n Kragträger mit nur eine r Einzellast am
Trägerende. Der Träger hat einen rechteckförmigen
Querschnitt. Es ist ei n Mode llversuch im Maß stab
1 : 2,5 durchzuführen. Um wie viel muss die La st beim
Modellversuch verkleinert we rd en, wenn im Modell
die gle iche Biegespannung wie im Originalträger herr-
sche n so ll ?
9. Der gefährdete Querschnitt eines Rohres von 3.83 Kragträger m it Einze l- und Strecken last
D=20 mm und d= 16 mm hat ein Biegem om ent
M b = 30 Nm zu übertragen . Wie groß sind die Span-
nungen an der Außenwand (Tb1 und an der Innenwand 16. Welches I-Profil ist fü r den Träger 3.84 erforderlich,
(Tb2 des Rohres? wen n (Tbzul = 120 NImm' ni cht überschritten we rden
10. Für einen mittig belasteten Balken auf zwei Stützen mit darf? F1 = 10 kN , q=20 kN/m, F~=6 kN
Rechteckquersch nitt werde n die Änderu ng en der Bie-
gespannung gesucht, wenn a) die Höhe verd oppe lt,
b) die Breite verdoppelt, c) die Hö he verdoppelt und
d ie Breite ha lbi ert wird.
11 . Ein Träg er auf zwei Stützen ist in der Mitte durch die
Kraft Fbelastet. Er hat Rechteckquerschnitt. Durchzu-
führen ist ein Modellversuch im Maßstab 1 : 10. Um
wie vie l muss die Last F im Versuch verkleinert wer-
den, wenn im Modell die gleichen Biegespannungen 1000
wie im Originalträger herrschen sollen?
12. Ein Holzba lken m it Rechteckqu erschn itt ist an einem
Ende eingespannt, am anderen Ende durch eine Kraft 3.84 Träger mit Mischl ast
F be lastet. Quersch nittsabmessu ngen: b= 150 m m,
h=300 m m. Länge des Kragträgers 1= 2 m . We lche 17. Der symmetrische Kastenträger 3.85 w ird durch eine
m axi male Kraft F kan n der Träger am freien Ende Streckenlast und ei ne Ein zellast bean sprucht. 1=6 m,
hochkant- ode r flachl iegen d aufnehmen, wen n die q = 1 kN/m, F=3 kN. Berec hnen Sie Ort und Größe der
zulässige Bi egespa nnung (Tbzul = 10 N /m m ~ nicht über- maxima len Biegesp annung .
sch ritten werden soll?
13. Ein rundkantiger T-Stahl Profil T-120 wird durch eine

J'I
Strecken last nach Bild 3.81 bela stet. 8= 0,5 m, 1= 2 m,
O"bzul = 160 N/ mm 2 . Wie groß darf qma" sein? ~FS 5

,~
3. 85 Kastenträger

3.81 Symmetrischer Kragträger mit Streckenlast


18. Zwei aufeinander lieg ende Bretter sind mittig du rch
14. Ein Träge r auf zwe i Stützen mit [-Profi l 200 wird durch di e Kraft Fbelastet. Ermitteln Sie nach Bi ld 3.86 die m a-
die Einzelkraft F und die Dreiecksla st q belastet (3.82). xi mal en Biegespannungen , wenn al beide Bretter lose
8 = 3 m, b= 1 m, F= 5 kN, q =1 0 kN/m, Ro H =240 NImm' . aufeinander liegen, b) die Bretter miteinander verklebt
Zu berechnen ist die Sicherheit JI gegenüber plasti- sind. Geg.: F=2 kN , 1= 3 m
scher Verformung .

3.86
r
Träger aus Ho lzbrettern
bl
!2S0!:1

3.82 Träger m it Einze l- und Drei eckslast al lose, b) verklebt


178 3 Festigkeitslehre

19. Für das skizzierte rechtwinkelige Dreieck m it Bohrung 25. Für den skizzierten Querschnitt sind die Widerstands-
d und den Seiten a und b sind die Widerstandsm o- momente fü r die Schwer achsen zu bestimmen.
mente W", un d WW2 zu ermitteln. Geg.: a=20 mm
Geg.: 8 = 50 m m, b=60 mm, d=20 mm

3.90 Zusammengesetzte quad ratische Querschn itte

x 26. Berechnen Sie alte Werte w ie in A ufgabe 25, jedoch


d m it folgenden Angaben:
Q
a=30 mm
27. Für den skizzierten Trägerq uerschnitt berechne man
das Trägheitsmoment bezoge n auf die x-Achse.
3.87 Dreieckige r Hohlquersch nitt
Geg.: a=30 mm
20. Berechnen Sie alle Werte wie in Aufgabe 19, jedoch mit
folgenden Angaben: y
8=60 rnm, b=80 mm, d=25 mm
21. Erm itte ln Sie für die Schwe rpun ktskoo rdin aten de r r-
skizzierten Fläche die Wide rstandsmomente W" und
W,. 0
~
0
~
x
Geg. : 1=40 mm, b = 30 mm, d=15 mm I-
Q Q Q Q Q

y
3.91 Zusammengesetzte rechteckige Ouerschnitte
(s TI
\. .L.3 "x 28. Be rechnen Sie alle Werte w ie in Aufgabe 27, jedoc h
mit fo lge nd en A nga ben:
( 8=20mm
29. Für den skizzierten Biegeträge r berechne man:
3.88 Rechteckiger Hoh lquerschnitt al die Auflagerreaktionen in A und 8
b) Ort und Größe des maximalen Biegemoments
22. Berechnen Sie alle Werte wie in Aufgabe 21 , jedoch cl die erforderl iche Breite b des Trägerquerschnitts
mit fo lgenden Angaben: Geg.:
1=50 mm, b=4Q mm, d=25 mm F=20 kN, 8=0,5 m, O"zul =160 N/mm 2 , d=20 mm,
h=70 mm
23. Die Kanten länge eines Quadratquerschnitts sei a. Wie
groß m uss die Kanten länge beines Quad ratq uer-
schn itts sein, we nn dieser eine Bohrung von Du rch-
messer d besitzt und die Trägheitsmomente bei der
Querschnitte gleich groß sein sollen .
Geg.: a= 100 m m , d = 50 mm

3.92 Biegeträger mit Hohlq uerschnitt


3.89 Quadratischer Querschnitt
30. Berech nen Sie all e Werte wie in Aufgabe 29, jedoch
24. Berechnen Sie die Werte wie in Aufgabe 23, jedoch mit mit folgenden Angaben:
folgenden Angaben: F=30 kN , 8=0,8 m, u. u, =180 N/mm 2 , d=15 mm,
8 = 120 mm, d=60 mm h=60 mm
Aufgaben zu Abschnitt 3.4 179

31. Der skizzierte Hebel (3.93 ) ist mit einer Stahlplatte 37. Für den abgebi ldeten Träger (3.96) sind
durch eine Wölbnaht ve rschweißt. Die zulässige Sie- al die Auflagerreaktionen,
gespannung in der Schweißnaht ist (T~u l' Wie groß ist bl die Schnittreaktionen und
die Schweißna htdicke a? cl Größe und Ort des maximalen Biegemoments zu
Geg.: h = 90mm, b=45mm, l=O,4m, F=12kN, bestimmen.
(T.ul = 110 N/mm 2 d) Besti mmen Sie den erforderlichen Balkenquer-
schnitt !I-Träger schma l, Reihe DIN 1025)' wenn
eine maximale Biegespannung von 100 N/mm 2
zulässig ist.
Geg.: F=10 kN , 8=0,4 m, mG=2000 kg, d=0,2 m,
ß~45°

3.93 Hebel mit Schweißnaht

32. Berechnen Sie alle Werte wie in Aufgabe 31, jedoch


mit folgenden Angaben: h=80 mm, b=35 mm,
1=0,5 m, F=10 kN, (T.ul =120 N/mm 2
33. Ein auf einer Achse befestigter Hebe l w ird durch ei ne
Kraft F belastet. 3.96 Träger m it Mischlasten
Geg. : F=5 kN, 1=60 mm, a=20 mm, h=20 mm,
38. Berechnen Sie alle Werte wie in Aufgabe 37, jedoch
b = 200 mm, c=120 mm, d=15 mm, s=5 mm,
mit folgenden Angaben:
RpO . 2 =260 N/mm 2
Geg.: F=20 kN, 8 = 0,3 m, ß=60°, mG = 3000 kg,
d=0,15 m
39. Für den abgebi ldeten Winkelträger (3.97) sind
al die Auflagerreaktionen,

.•
:11 1-
l 1f- 1-11-'"
b) die Schnittreaktionen und
c) Größe und Ort des maxi malen Biegemoments zu
bestimmen.
L f-' ,
d) Wie groß ist die im Balken auftretende maximale
, 0
Biegespannung, wenn dieser als I-Träger [PB -Rei-
( he nach DIN 1025 ausgeführt wird?
3.94 Hebel mit I-Querschnitt Geg.: mG=5000 kg, 8 = 2 m, q= 10 kN/m, d= 0,8 m

Ges.: a) Auflagerreaktionen FA und Fe, die maximal e


Querkraft Fam ax , das Torsionsmoment rund das ma -
ximale Biegemoment M bma " in der Achse.
bJ Die Sicherheit J! an der Stelle c des Hebels.
34. Berechnen Sie alle Werte wie in Aufgabe 33, jedoch
mit folgenden Angaben:
F=8 kN, 1=80 mm, a=30 mm, h = 30mm, b=300 mm, 012
c=220 mm, d=25 mm, s=8 mm, Rpo .2 =210 N/mm 2 o
35. Fü r den abgebil deten gekröpften Träger (3.951 be-
rechnet man: 3.97 W inkelträger mit Mischlasten
al die Auflagerreaktionen in A und 8 und
b) sämtliche Schnittreaktionen 40. Berechnen Sie alle Werte in Aufgabe 39, jedoch mit fol-
genden Angaben:
Geg.: F=20 kN, q=30 kN/ m, a=0,5 m, mG=1200 kg
mG=8000 kg, 8 = 3 m, q= 15 kN/m , d= 1,0 m
36. Berechnen Sie alle Werte wie in Aufgabe 35, jedoch
mit folgenden Angaben: 41. Ein Winkel ist wie in Bild 3.98 gezeigt im Auflager Age-
lenkig gelagert. Wie groß muss das Gewicht m G2 sein,
F=30 kN, q=20 kN/m , 8=0,8 m, m G= 1500 kg
Seil
UmlenkroUe
~ q F

m
"'N
),A Z,
" ~ ., z
20 20 I7\;

3.95 Gekröpfter Hebel mit gemischten Lasten 3.98 Winkelträger mit Einzel lasten
180 3 Festigkeitsleh re

damit der Winkel in der gezeigten Stellung bleibt. Rei- 46. Berechne n Sie alle Werte wie in Au fgabe 45, jedoch
bung, sowie Eigengewicht von Winkel, Seil und Um- mit folgenden Angaben:
le n kralle können vernachlässigt werden. Der Durch- F,= 10 kN, m G=5000 kg, F2 =5 kN , a=O,6 m , n = 2,
messer der Umlenkrolle kann ebenfa lls vernach lässigt q = 10 kN/ m, h=n· b, U.u' = 180 N/mm 2
werden. Wo tritt im Winkelhebel das maximale 8ie-
47. Ein zweifach gekröpfter Träger/3.101) ist bei A einge-
ge moment auf und wie groß ist es?
spannt und w ie skizzie rt belastet. Der Trägerquer-
Wie groß ist die maxima le Biegespannung im Wi nkel,
schnitt ist quadratisch m it einer mittigen Bohrung .
wenn dieser als L 1aO x 18 nach DIN 1028 ausgeführt
wird? Ges. :
a) Auflagerreaktionen,
Geg.: mG,=2000 kg, 8 = 0,5 m, [=0,8 m
b) Ort und Größe des maximalen Biegemoments,
42. Berechnen Sie alle Werte wie in Aufgabe 41, jedoch c) Maximal zu lässiger Bohrungsdurchmesser d
mit folgenden Angaben:
Geg.:
m G,= 4000 kg, 8=0,6 m, 1= 1,8 m F, = 1200 N, F2 =2600 N, M= 1600 Nm, a=2 m, b =
43. Fü r das im Bild 3.99 gezeigte Syste m ist gesucht: 60 m m , a =60°, 0'. ,,1=240 N/mm 2
a) Wie groß muss mGgewäh lt we rde n, da m it das Sy-
stem sich im Gleichgewicht befindet?
b) W ie groß ist die Reaktionskraft im A ufl age r A?
cl Wie groß sind die Schnittreakt ionen in den Win-
kelschenkeln?
d) Wo und wie groß ist die maximale Biegespannung, wenn
der Winkelträger als HEA- (IPBL)-120 nach DIN 1025, Teil 3
ausgeführt ist?
Geg. : qo= 10 kN/ m , a = 1,2 m
a

3. 101 Eingespannter Träger

48. Berechnen Sie alle Werte w ie in Aufgabe 47, jedoch


mit fo lgenden Angaben:
F, = 1500 N, F2 = 3000 N, M= 1800 Nm, a=1,5 m,
b=70 mm, a =75°, 0'.... t=220 N/mm 2
49. Der im Bil d 3.102 dargeste llte W inke lt räger ist wie skiz-
ziert belastet. Der Träge rq uerschnitt ist ei n gleich sei-
ti ges Achteck mit einer mittige n Boh ru ng vo n Durc h-
3.99 Gekröpfte r Ba lken mit M ischlast messe r d.
Geg.:
a = 0,3 m, O'wt = 240 N/m m 2 , m G= 10000 kg, d = 50 mm
Ges.: Kle instes Eckmaß r des achteckigen Quer-
44. Berechnen Sie alle Werte wie in A ufgabe 43, jedoch schnitts
m it fo lgenden Angaben:
qo= 15 kN/m, a = 1.5 m
45. Ein gekröpfter Ba lken mit Rechteckquersch nitt ist in A
/
eingespannt und w ie im Bild 3. 100 belastet.
{
Geg.:F, =20 kN, mG=8000 kg, F2 =10 kN, a=0,8 m ,
n = 1,5, q = 8,5 kN/m, h= n· b, Uzut = 160 N/mm 2
0
\. V,I
Ges. : a
a) Die Auflagerreaktionen
b) Ort und Größe des maximalen Biegemoments
-z,
~
A
cl Höhe h und Breite b des Rechteckquerschn itts
r
~
Winkelquerschnitt

3.102 Span n gewicht mit W in kelträger

a
50. Berechnen Sie all e Werte wie in Aufgabe 49, jedoch
mit folgenden Angaben:
3.100 Gekröpfter Balken mit Misch last a= O,4 m , azut= 180 N/mm 2 , m G =20000 kg, d = 40 mm
3.5 Abscherbeanspruchung 181

3.5 Abscherbeanspruchung

Scherbeanspruchung tritt auf, wenn zwei gegen- n= 1, 2, 3 ... eine ein-, zwei - oder mehrschnittige Verbin -
einander gerichtete Kräfte mit gleichen oder dicht dung
nebeneinander liegenden Wirkungslinien einen m= 1, 2, 3 ... die Anzahl der Schrauben, Nieten usw.
Bauteil belasten (3.5). Auf Abscherung bean-
Je nach der Aufgabe berechnen wir
spruchte Bauteile sind Nieten, Bolzen, Stifte,
Schrauben, Klebe ~ und Schweißverbindungen - die Scherspannung T" = FI Awenn Fund A bekannt sind,
(3.103). Auch bei Schneidvorgängen in der Ferti ~ - die zulässige Belastung Fm,,~=A· T"",I' wenn Werkstoff
gungstechnik (Schneiden, Lochen und Stanzen von und Querschnitt bekannt sind,
Blechen) tritt Abscherbeanspruchung auf. - den erforde rlichen Bauteilquerschnitt A Orf = F / Tazul ,
wenn Fund der Werkstoff bekannt sind.

Diese Art von Berechnungen auf Abscherung bzw.


Schub wird häufig zur Vordimensionierung von
Bauteilen verwendet. Die entsprechenden zulässi-
gen Werte T .. zUI müssen natürlich darauf abge-
stimmt sein, dass es sich hier um "mittlere" Schub-
spannungen handelt. Für das Versagen von Bau -
tei len sind jedoch die größten wirk lich auftreten-
den Schubspannungen verantwortlich.
Treten Schubspannungen mit Normalspannungen
gleichzeitig auf, so sind diese auf besondere Wei-
se (Span nungshypothesen Bd. 2 Abschn. 1.6.2 und
1.6.3) zueina nder in Beziehung zu setzen.
Auch die Schubspannungsverteilung bei Ab-
scherbeanspruchung im Bauteilquersch nitt wird
später ausführlich behande lt (Bd. 2 Abschn. 1.4.21.
Nur so viel sei hier gesagt, dass es sich um eine pa-
rabelförmige Verteilung handelt. Die max. Schub-
spannung tritt in der neutralen Faser auf.

4'-~11-'"":"_,~,,~J~==r
Beim Rechteckquerschnitt ist
3
'Tma" =3 F/ 2A= "2 Ta
d)
Beim Kreisquerschnitt ist
3.103 Scherbeanspruchte Bauteile
4
a) Niet, b) Passschraube, c) Gelenkbolzen, Tm •• =4 FI3A='3T. (Bild 3.1041
d) Schweißnaht

Bei genau zusammengepassten Bolzen, Nieten, Schrauben


Wie im Abschn. 3.1.1 dargelegt, sind Spannungen
usw. sind die neben den Schubspannungen auftretenden durch Abscherbeanspruchung (GI. 3.5) Schub-
Zug-, Druck- und Biegespannungen sehr klein und können spannungen wie auch Torsionsschubspannungen
daher vernachlässigt werden. Nur wenn z. B. Bolzen mit (G I. 3.7) und können mit diesen vorzeichen richtig
Spiel eingebaut werden, ist zur Berechnung auf Absche- vektoriel l addiert werden.
rung noch eine Nachrechnung auf Biegung erforderlich.

Unter der (vereinfachten) Annahme, dass die


Schubspannungen über den Querschnitt gleich-
mäßig verteilt sind, erhalten wir die Spannung

F F
T=-
• A bzw. 'TD = --'---: GI. (3.331
n·m·A

3.104 Spannungsverteilung bei Schubbeanspruchung


(um 90 ° gedreht dargestellt)
v
182 3 Festigkeit slehre

Die Sch erfest igkeit TaB wird äh nlich wie die Zug- bei wechsel nder Beanspruch u ng er hält man die
festigke it Rm in Versuchen erm ittelt. Für niedrig le- zu lässigen Werte 'l"uul aus der Beziehung
gierte Stäh le ist ToB "'" 0,8 . Rm • für GG == 1,1 . Rm •
Un ter Berücksichtigung einer Sicherheit v von 'T0 1!.ul = TaB GI. (3.34)
= 1,4 bei statischer, =2 bei schwe llender und =3 "
Beispiel 3.23 An ein Knotenblech sind zwei Flachstähle angenietet (3.105). Welche maximale Zugkraft F kann bei ei-
ner Abscherfestigkeit des Nietwerkstoffs von T.B = 150 N/mm 2 und einer Sicherheit )J von 1,5 zugelassen
werden?

Lösung Nach GI. (3.33) und (3.34) und Frnax =A· T".ul wird
l' n m 20 2 m m 2 ' 7T 150N/ mm 2 ·2·'
F= A. aB ' • 62 832 N
11 4 1,5

3. 105 Nietverbindung, zweischn ittig 3.106 Nietverbindu ng Anba unabe-Kettenrad

Beispiel 3.24 Aus konstruktiven Gründen wird bei einem Kettentrieb eine Verbindung Anbaunabe-Kettenrad au sge-
führt (3. 106). Das Drehmom ent T= 1 200 Nm soll von 6 Nieten am Umfang übe rtragen werden . T8 0 =
150 N/mm 2 , Siche rheit v=3,5. Welchen Durchmesser d, müssen die Niet en habe n?
T 1200Nm
Lösung Umfa ngskraft Fu = 0/2 = 0, 1/2 m 24000 N

Nach GI. (3.33) und (3.34) ist die m ax imal übertragbare Kraft
cP,.1T 'Ta O' n·m
FU = - 4- .
v
Daraus ergibt sich der Nietdurchmesser
4·F" ·v 4·24000N · 3,5
d, =
V TI· 'TaO · n· m TI·150 N/m m 2 • 1 ·6
10,9 mm

Beispiel 3.25 Welche Zugkraft kann eine ei nfache Kette nach Bild 3.107 aufne hmen, wenn die Scherfestigkeit des Bol-
zens und der Laschen ' ao=300 N/mm 2 und die Sicherheit gegen Bruch v=3 sein soll? W ie groß m u ss
die Kraft zum Stanzen de r Laschen mindestens sein?
cf . TI Tao ' n· m 8 2 mm 2 . 1T 300 N/mm 2 • 2 . 1
Lösung Fmax = -4-' V 4 3 10053 N

Der Außenumfang der Lasche ist


U, = 20 mm· 7T+2· 31,75 mm= 126,33 mm
der Umfang de r Löc her fü r die Bo lzen
U2 =2·8 mm· 7T=50,26 m m
die gesa mte Länge U= U, + U2
= 126,33 mm+50,26 mm=176,59 mm
_ _ F
Mit der Lasch enstä rke 4 mm sind
4 mm 176,59 m m =706,4 mm 2 Sche r-
f läche vorhanden. So ist die erforderliche
Mindestpresskraft
Forl= A· T. O = 706,4 mm 2 • 300 N/m m 2
=21 1917 N 3.107 Kette
3.6 Verdrehbeanspruchung (To rsion ) 183

3.6 Verdrehbeanspruchung (Torsion)

Drehbeanspruchung gerader Stäbe mit gleichem Im Gegensatz zur gleichmäßigen Spannung sver-
Querschnitt. Ein an einem Ende eingespannter ge- teilung über den Querschnitt bei Zu g- und Dru ck-
rader kreisrunder Stab - der Kreisquerschnitt ist für bean spruchung handelt es sich hier um eine linea-
die Betrachtung von Bauteilen auf Ve rdrehbean - re Spannungsv erteilung.
spruchung der einfachste - wird durch ein Tor- Zug - und Druckspannungen wi rken senkrech t (nor-
sionsmoment Tauf Verdrehung beanspru cht (3.8). mal ) zur Quersch nittsfl äche, sind also Normal-
Ein Drehmomen t T entsteht, wenn senkrecht zu r spannungen. Torsionsspannungen w irken dage-
Stabachse ein Kräftepaar Fund Fwirkt (3. 8; eine gen in der Querschnittsflä che, sind also Schub-
Kraft Fallein beanspru cht den Stab auf Verdrehung bzw. Torsions sch ubspannungen.
und Biegung - zusammenge setzte Bean spru- Betrachten wir ein klein es kreisförmiges Fl ächen-
chung). Bei Beanspruchung des Stabes mit einem teilchen ,6,A mit dem Radius p, so ist das innere
Torsionsmoment verschieben sich die ei nze lnen Moment 7·,6,A· P (3.108 b) . Die Summe dieser in-
Stabquerschnitte. Eine an der Oberfläche parallel neren Momente muss aus Gleichgewichtsgründen
zur Stabachse angebrachte gerade Linie AB geht gleich dem äußeren Moment T sei n.
nach Belastung durch das Drehmoment in eine
Schraub enlinie AB' über. Da die inneren Kräfte Mit 7tma x =.!.... - Tt=Tm a >< ·!!... wird
den äußeren (Drehmom ent) das Gleichgewicht Tt P r
halten müssen, entstehen Spannungen - Schub-
spannungen 7. Aus Bild 3.108a erkennen wir, dass T=f:(Tt -p .,6,A)= T tm3x f: p 2-,6,A
sich nicht alle Punkte des Kre isquerschnins durch r
I,
die Ve rdrehbeanspruchung gleich weit verschie-
ben. Oie stärkste Verdrehu ng find et an der Stab-
Der Ausdruck f: p2·,6,A ist ein Fl ächenmoment
außenfläche statt. der Punkt B wandert nach B'.
2. Ordnung, das polare Trägheitsmoment I p des
Mit dem Radiu s p nehmen die Verd rehung en line-
Kreisquerschnitts. Mit der Beziehung Wp= / pl rer-
ar gegen die Stabmitte hin ab. In der Stabachse ist
halten wir Ttmax = TIWp ' Da uns im Allgemeinen nur
die Verdreh ung Null.
die maximale Spannung interessiert, können wir
den Index n max ~ häufig weglassen .
So I~utet die Torsionshauptgleichung

(GI. 3.35)
r
A~~
T w,
'H,,-- ·- -·
t:.F=t:.A- . Aus der Festigkeitsbedingung , dass die größte
b) Schubspannung 'Tt die zulässige Spannung 7uu l
nicht überschreiten soll , ergibt sich
a)
GI. (3.36)
3.108 Wirkung des Torsionsm o ments
al Lageplan mit einer Randfaser
b) Spannungsverlauf über dem Querschnitt
Eine Zusammenstellung polarer Trägheits- und W i-
derstandsmomente te chnisch wichtiger Quer-
schn itte zeigt Tabelle 3.109.
Di ese Erkenntnis bestätigt das Hooke 'sehe Gesetz
(s. Absehn. 3.2. 1) . wonach die Spannungen pro· Paarweises Auftreten von Schubspannungen.
portional den Verformungen (Dehnungen ) des Ma- Schneidet man aus dem au f Torsion beanspruch-
teri als sind. Also muss die größte Spannung 7m 3 >< ten Stab ein Volumenstei lchen heraus, mü ssen an
an der Oberfl äche auftreten und in der Stabachse den Schnittstel len die SChubspannungen 'Tt ange-
7= 0 sein. bracht werden. Dadurch ist das Volumensteilc hen
184 3 Festigkeitslehre

Tabelle 3 109 Trägheits- und Widerstandsmomente einfacher Querschnitte für Torsion


Querschnitt Trägheitsmoment Widerstandsmoment

h
1, = c2 . b' w,=c, . bJ n= -
,t b

~rm-~ n

c,
1

0,2080
1,5

0,3460
2

0,4930
3

0,8010
4

1,1500
6

1,789
8

2,456
10

3,123

c, 0,1404 0,2936 0,4572 0,7899 1,1232 1,789 2,456 3,123

'! 1, = 0,141 a" W,=0,208a J

°Itt·-x
h4 b4 h'

1&
I ~-~- w, ~ 0,05b' ~ 13
' 26 46,2

,t I, = 0,553 rA = 1,847 fl W,= 0,436rA = 1,511 ~

it-,
,r x

,t 1,=/p =~
fY' ' 'IT
W,=Wp = - -
0' , 'IT
16
@- , x

,t 'IT
1,=/p= 32 (D" - cf)
TI D" - cf
W,= Wp = - ' - -
16 0

~- ,
d
x

I p = polares Flächenträgheitsmoment I, = Drillungswiderstand Wp = polares Widerstandsmoment

zwar im Kräftegleichgewicht, aber nicht im Mo-


mentengleichgewicht. Dam it auch Momenten- - H B ,. 1
gleichgewicht -herrscht, müssen Schubspannun- A I - --B~ 71
~(X' l n
1'

gen in den Schnittflächen parallel zur Stabachse

('~
wirken (3.110). Es gilt T, . a = Tz' a. D
.I '(
I

bl Dl1>--
~l __ _B
Schubspannungen treten in zwei aufeinan-
der senkrechten Schnittflächen immer paar- '"
weise auf. Sie sind gleich groß, normal zur ('
Schnittkante und beide entweder zur
Schnittkante hin- oder von ihr weggerichtet.

Dass durch Verdrehung eines Stabes Schubspan-


nungen auch in Längsrichtung auftreten, lässt sich
an einem Beispiel zeigen. 3.110 Paarweises Auftreten von Schubspannungen
3.6 Verdrehbeanspruchung (Torsion) 185

Beispiel 3.26 Ein .. Stab " wird aus einzelnen latten nach Bild 3.111 a zusammengebaut. w obei wir an zwei benachbar-
ten latten Markierungen anbringen. Bei Verdrehung werden sich die Markierungen gegeneinander ver-
schieben (3. 111 b).
Ein nicht aus l atten gefertigter Stab würde dieser längsverschiebung zweier benachbarter Flächen Wi-
dersta nd entgegensetzen - es entstehen die Sch ubspann ungen T. (3.1 12) .

3.111 Stab aus einzelnen latten a) vor, b) nach der Verdrehung

Schubspannungen - Hooke'sches Gesetz. Das


herausgeschnittene Teil chen verformt sich nach G _-,-m,,-_ , E GI. (3,38)
Bild 3 .1 12. Der Winkel '} = ds/dz heißt G/eit- oder 2( 1 +m)
Sehubwinke/. Für kleine Winkel (tan ')' = '}) gilt, dass oder mit der Querzahl iJ-= ~
die Schubspannung TI proportional dem Gleitwin- m
kel 'Y ist. Das ist das Hooke 'sche Gesetz für Schub- E
bean spruchung . G GI. (3,39)
2(1+,,)

_ _ T, Für Stah l m it m = 3,3 (,,= 0,3) ist G=0,384 E,


B I
{li Verdrehwinkel. Aus Bild 3.108 erken nen w ir, dass
B' I
,, I !
der Bogen BB ' einerseits -y. I, andererseits rp. d /2
ist. Daraus folgt:
[
, [' '1>= -y. I für i' = 2i aus GI. (3.37) eingesetzt,
dz d/ 2 G
e rg i bt'l>=~
G, d/2
3.112 Schubspannungen T. , T, eines homogenen Bau-
teils Für T,=....I..... =~ aus GI. (3.35) eingesetzt,
Wp ~
d/2

G ergibt sich der Verdrehwinkel cp= ~ bzw.


G,/ p
GI. (3,37)
N/m m 2 N/mm 2 rad
T,[ 180
rp=-- , - GI. (3.40)
G· I p '1T

Der Proportionalitätsfaktor G heißt Gleit- oder T [ G Ip rp


Schubmodul und ist eine Materialkonstante ähn-
lich dem Ela stizitätsmodul E. Er hat die Einheit ei- Nmm mm N/mm 2 mm 4 grd
ner Spa nnung.
Zwi schen Elastizitäts- und Gleitmodul besteht mit Den Ausdruck G· I p nen nt man Torsionssteifigkeit.
der Poisson'sehen Zahl m (s, Absehn, 3,2.1) die Der Verd reh w inkel cp hängt (abgesehen vom Tor-
Beziehung sionsmoment T und der Länge l) vom We rk stoff,
186 3 Festigkeitslehre

von der Größe und vor allem von der Form der polare W iderstandsm oment Wp bzw. das polare
Quersch nittsfläche ab. Da der Sch ubmodul G für Flächenmoment 2. Ordnung I p ist jenes tür den
alle Stahlarten p raktisch g leich groß ist, ist der Ver- Kreisri ngquersch nitt ein zusetzen. Zur A ufnahme
d rehwinkel einer We lle aus Sta hl nicht über die der Sch ubspan n ungen st eht n ur der Kreis ring zur
We rkstoffgüte zu beeinflussen. Ve rfügu ng.
Torsionsbeanspruchung bei Stäben mit Kreisring -
querschnitt (3.113), Es gelten die gleichen Bezie- Wp=~=(cf,-d;')~
d, / 2 16d,
hungen wie bei m vol len Kreisquerschnitt. Für das
Maxi m ale Schubspann ung
T d,
'Ttm8X = - .- GI. (3.41)
Ip 2
Mi nim ale Schub spannung
T d,
Ttmin= - . - GI. (3. 42)
Ip 2

Für dünnwand ige Kreis ri ngq uerschnitte kann m it


dem mittleren Durchmesser d und der Wandstär ~
3.113 Abgesetzte Welle ke 5 gerech net we rden.

Beispiel 3.27 Eine Welle mit kreisrundem Querschnitt, 1=500 mm, soll ein Torsionsmoment von T= 106 Nmm über-
tragen . Maxima l zulässige Torsionsspa nnung 'Tuu, =60 N/mm 2 •
al W ie groß muss der Wellendurchmesser sein 7
b) Um we lchen Winkel cpverd reht sich die We lle?

Lösung a) Aus GI. (3.36) ist das erforderliche Wide rstandsmoment


cf. 16. 106Nmm
Wp= ~,
'IT 3 3
wobei Wp =.....,-s ist. Daraus d= 43,94mm
'T' zul 'IT' 60 N/mm 2

Ausgefü hrt d= 45 mm
T·[
b) Nach GI. (3.40) ist cp= - - .
,so T·[·32·'SO
G./p 'IT G· cf· 'IT 2

106 Nmm . 500 mm . 32 . 180°


ip= 0.8785° bzw. ff'l= 0,8785 . 1 = 1 76°/m
0,8 1 . 105 N/mm 2 • 45 4 mm 4 . 'IT 2 T 0.5 •

Beispiel 3.28 Die Welle des Beispiels 3.27 ist zu bemessen, wenn der maximal zulässige Verd rehwinkel CP,ul{", =O,25°/m
beträgt.

Lösung Aus der Glei chung für cp ist


d=V T· 1 ·32· 180 4 r:'''0'''·N''m''m
= -·-;5'''0''0C:m''m
=-·'3''2-··'''SO;;;;o 73,27 mm
G· CP.ul . '!T 2 0,81 . 10 5 N/ mm 2 • 0,125° . '!T 2
Mit cp.ut= CP.uv",· 0,5=0,25.0,5= 0,125 0

Beispiel 3.29 Der Verdrehwinkel der abgesetzten Well e


3.114 soll berechnet werden.
1,= 150 mm, d1 =60 m m, T=10 6 Nmm
' 2= 200 mm, d2 = 65 m m, G=O,81· 105 N/mm 2
'3 = 300 mm, d3 =70 m m
Lösung Der gesamt e Verdrehwinkel setzt sich aus
den einzelnen Verdrehwinkel n zusa m men: 3.114 Kreisri ngquerschnitt
rp= ep, + ep2 + eh
3.6 Verd rehbeansp ruch ung (To rsion) 187

Beispie l 3.30 Auf ei n Stahl rohr 2 (d=68 mm, d;= 60 mm) ist ein A luminiumrohr 1 (0=80 m m, d = 68 mm) auf-
gesch rumpft, so dass beide eine Einheit bilden. Dieses Doppe lro hr (3.115) wird mit einem Torsionsmo-
ment T=6000 Nm au f Verdrehung bea nsprucht. G, =0,28. 10 5 NImm', G~=0,8 1 . 10 5 NImm'
Ges.: Die Verdrehwinkel 'P, und 'P" die maximalen Torsionsspannungen 'T, und 'T, sowie T, und T~.
Lösung Das Torsionsmoment Tteilt sich auf in T, und T,
T= T,+ T, (1)
Die Verd rehwinkel ({), und cp, müssen gleich groß sein.
cp= cp, = 'P2 (2)

Mit GI. (3 .40) w ird


T,·[
cp, = G, . /p, und 3.115

Mit diese n Ausdrücke n gehen wi r in (2) und erha lten

~=~
G,·/p, G" /P2
und daraus
GI 0.28·1922127
T, = T,· ~=T2' T,· 0,8036
G,/p, 0,81 ·826767

/ p, =(fY'-ifl ~ =(80 4 _68 4 1;; = 1 922 127 mm 4

Mit dem Ausdruck Tl = 0,8036 . T, gehen wir in (1) und erhalten


T= 0,8036 T,+ T,= T,=3327 Nm,
T, = T - T, = 6000-3327 = 2673 Nm
3
cp = ~. 180 2673· 10 . 600 . 180 = 1,r
5
G,· p, 1T 0,28.10 .1922127 1T
T, . 0 2673· 103 . 600 3327.10 3 .68
'Ttl=--~ 136.8 NI mm'
I p ,· 21922 127 · 2 826767 · 2

Beispie l 3.31 Eine Vollwetle aus Stahl soll eine Le istung von 2000 KW bei 500 min - ' übertragen. Die zu lässige Torsi-
onsspa nn ung 'Ttzul bet rägt 100 NImm'. Wie groß ist de r erforder liche Du rchmesser (auf 10 mm aufge-
ru ndet)? Wie groß müsste bei diesen Angaben eine Hohlwelle ausgef ührt werden, wenn das Durch-
messerverhält nis da ld l = 1,4 beträgt?
3
Lösung p = T. w= T=!... = ~ = 2000 . 10 .60 38197,2 Nm
w 21Tn 21T·500

16.38197,2. 103
"Tt =...!.... = ~- dort=V 16·T =3
~--"'''O''O'''-''TI'--'-= 124,83 mm
Wp cP1T "Ttzul' 1T
16
gewäh lt d = 130 mm

T d. T· d,,· 32 16 T . 1,4·dl 22,4 T


",=-'-
I" 2 (cf,! di')1T' 2
-;;-;,.;:;;0::.-';;-...". ... d;
2.8416· dI· TI
0"

22,4· T 3 22,4.38 197,2. 103


98,59 mm
2,8416· 1T. 'T.. ul 2,8416· 1T. 100

doort= 1,4dlert= 138,03 mm


gewählt d.. = 140 mm, d, = 100 mm
tatsächlich auftretende größte Verd rehspannung:

T d. 38,197.106 .32 140


'T,llorh = T ' ""2 (140 4 -100 4 )1T • T = 95,8 NI mm'

188 3 Festigkeitslehre

Aufgaben zu Abschnitt 3.5 und 3.6


1. Ein zylindrischer Stift mit 6 mm Durchmesser soll ein
Drehmoment von einer Hohlwelle auf eine darin ge-

"I " },;o


steckte Weite mit 18 mm Durchmesser übertragen _.-
(3.1 16). Wie groß darf dieses Drehmoment sein, wenn
eine Abscherspannung von 15 N/ mm 2 zulässig ist?

;"
t +
~I~~
(> "

3.119 Stirnradgetriebe

b) Welche Längen müssen die Passfedern haben ,


wenn ihr Querschnitt 12 x 8 mm für die Welle 1,
14x9 mm f ür die Welle 2 und 'Ta ,u,= 20 N/mm 2 be-
tragen?
7. Ein 600 mm langes Aluminiumrohr (Außendurch-
messer d,,= 80 mm, Innendurchmesser di = 65 mm) ist
F mit einer durchgesteckten Stahlstange (65 mm 0 ) fest
3.116 Sicherungsstift 3.117 Klebeverbindung verbunden . Wie groß ist der Verdrehwinkel bei Bela-
stung durch ein Drehmoment von 7000 Nm?
2. Wie groß ist die Fläche einer Klebeverbindung zwi- 8. Mit dem skizzierten Papierlocher (3.120) sollen gleich-
schen zw ei Flachmateria lien vorzusehen, wenn die zeitig 10 Blatt Papier mit einer Einzelblattstä rke von
Scherfestigkeit der Verbindung Ta = 5 N/ mm 2 beträgt, s = 0,08 mm gelocht werden. Die dazu erforderliche
eine Sicherheit l/ = 3 verlangt wird und eine Kraft Fvon Handkraft Fbeträgt 100 N, die Rückstellkraft F' einer Fe-
7000 N zu übertragen ist? (3.117) der ist 15 N. Zwei Löcher werden gleichzeitig gestanzt.
3. Das Schneckenrad 3.118 soll ein Drehmoment von Wie groß ist die mittlere Abscherspannung Ta vom ver-
2000 Nm übertragen. 8 Scherbuchsen mit einem In- wendeten Papier?
nendurchmesser von 10 mm und einer zulässigen Ab-
scherspannung von 25 N/mm 2 sind auf einem Durch-
messer von 230 mm angeordnet. Wie groß muss der
Außendurchmesser d" der Scherbuchsen mindestens
sein?

3.120 Papierlocher

-+- _ .- 9. Für die abgebildete Beißzange (3.12 1) ist die erfor-


derliche Handkraft FH zu berechnen, wenn der Draht
mit dem Durchmesser d und einer Scherfestigkeit 'Ta
3.118 Schneckenrad abgezwickt werden soll.
Wie groß ist dabei die mittlere Schubspannung im Ge-
4. Eine Welle m it 50 mm Durchmesser und 350 mm Län- lenkbolzen (dB ).
ge verdreht sich durch ein Torsionsmoment Tum 0,5". (a = 1 mm, 'Ta =400 N/ mm 2, 1, =35 mm, [2=140 mm ,
Wie groß ist die auftretende Verdrehspannung 'T,? d B =6 mm)
5. Für die abgesetzte Welle aus Beispiel 3.29 soll der Ver-
drehwinkel berechnet werden, wenn die Welle mit
20 mm Durchmesser hohl gebohrt ist.
6. Das geradverzahnte Stirnradgetriebe 3.119 überträgt
eine Antriebsleistung von 20 kW bei einer Antriebszahl
n, = 1500 l / min und einer Übersetzung ;=3,
d ,= 40 mm, do ,= 70 mm.
a) Wie groß ist d2 , wenn die gleiche Verdrehspannung I, I,
T, zulässig ist wie be i der Welle 1? (Anzusetzen ist
der Nettoquerschnitt nach Abzug der Nuttiefe.)
t,=5 mm, t2 = 5,5 mm 3.121 Beißzange
Aufgaben zu Abschnitt 3.5 und 3.6 189

10. Die skizzierte Bolzenverbindung wi rd mit F= 70 kN be- b) Wie groß ist die max. Torsionsspannung bei einer
ansp rucht. Rundstabausfü hrung m it d=100 mm an der Ein -
a) Welchen Durchmesser (auf 10 mm gerundet) muss spannstelle A?
der Bolzen erhalten, wenn die mittlere Schubspan - 14. Der eingespannte Verbundtorsionsstab wird durch ein
nung "Tm im Bolzen nicht größer als 200 N/mm 2 be- Drehmoment von 1,5 kNm verdreht.
tragen soll? GGG =0,4. 105 N/mm 2 ; Gs, =0,8· lOS N/mm 2
b) Wie groß ist die Flächenpressung in der Gabel und Ges.: Der Verd rehwinkel cp und die max. Spannungen
in der Stange? in A und 8.

/ GG SI
A B
-i;)rE ~· -~F-· 7
/
l05 m

3.122 Botzenverbindung 3.126 Verbundtorsionsstab

11. Zwei Stahlrohre sind miteinander verlötet und sollen 15. Eine Vollwelle soll eine Leistung von 30000 KW bei
ein Drehmoment übertragen. Di e Festigkeit der Löt- 1450 min - , übertragen. Welchen Durchmesser (auf
verbindung beträgt 50 N/mm 2. 10 mm gerundet) muss sie erhalten, wenn eine max.
Wie groß ist das maximal übertragbare Drehmoment Verdrehspannung von 100 N/mm 2 zugelassen wird?
bei dreifacher Siche rheit gegen Bru ch? Wie groß muss die Welle als Hohlwelle ausgeführt
Wie groß ist dabei die m ax. Torsionsspannung im In- werden, wenn der Innendurchmesser mit 150 mm kon-
nenrohr? struktiv vorgegebe n ist und die maximale Torsions-
spannung von 100 N/mm 2 nicht überschritten werden
soll? (Lösung der Gleichung 4. Grades durch probie-
ren).
16. Eine Vollwelle aus Stah l soll ei ne Leistung von
2000 KW bei n=500 U/ min übertragen. Die zu lässig e
Torsionsspannung "Tuul beträgt 100 N/mm 2 • Wie groß
ist der erforde rl iche Durchmesser (auf 10 mm aufge-
rundet)? Wie groß müsste bei diesen Angaben eine
3.123 Lötverbindung Hohlwelle ausgeführt werden, wenn das Durchmes-
serverhältnis da l d ; = 1,4 beträgt?
12. Ein Gelenkbolzen wird durch die Kraft Fwie gezeigt be- 17. Eine Hohlwelle (0=50 mm , d=40 mm) dreht sich mit
ansprucht. 400 min - '.
a) Wie groß ist die max. mittlere Schubspannung die Welche max. Leistung Pm." kann sie dabei übertragen,
im Bolzen auftritt? we nn ein Verdrehwinkel rp= 0,25°/m zugelassen wird?
b) Warum spricht man hier von einer "mittleren" W ie groß ist dabei die Spannung "TI an der Innensei-
Schubspannung? te?
F=12000 N; d = 10 mm 18. Ein Stahlrohr m it Außendurchmesser D=240 mm,
wird durch ein Torsionsmoment T=30000 Nm bean-
sprucht.
a) Wie groß darf der Innendurchmesser d höchstens
sein (auf 5 mm ge rundet), wen n der Verdrehwi nkel
rp~ul höchstens O,25°/m betragen darf?
b) Wie groß ist bei auf die nächsten 5 mm abgerun-
detem Innendurchm esser d die max. Torsions-
spann ung "T,mm.!
3.124 Bolzenverbindung 19. Ein Drehmomentschlüssel besteht aus einen Rund-
stab, der auf Verdreh ung beansprucht wi rd und den
13. a) Berechnen Sie für den Balken 3.125 jenes an der Verdrehw inkel anzeigt.
Stelle E angreifende Torsionsmoment T4 , das das Zugelassen wird für den Torsi onsstab ei ne zulässige
Einspannmoment TA doppelt so groß wie T4 wer- Spannung von 300 N/mm 2 •
den lässt. T, = 20 kNm, T2 = 30 kNm, T3 =5 kNm Welchen Durchmesser und welche Länge muss der
Stab haben, wenn bei ei nem Drehmoment von 70 Nm
ein Verdrehwinkel von 9° angezeigt werden so ll?
20. Eine Stahlwelle mit d = 80 mm wird bei 1= 1 m durch
ein Torsionsmoment T auf Ve rdrehung beansprucht.
a) Wie groß darf T sein, dass der Verdrehwinkel den
Wert 'PZu! =O,4°/m nicht überschreitet?
b) Wie groß ist die auftrete nde maximale Verdreh-
3.125 Torsionsstab spa nnung "T,rna,,?
v

4 Gemischte Aufgaben

1. Eine Stange AC mit der Länge l ist in A gelenkig an ei-


ner Wand befestigt und wird durch ein Seil S in der
Waagrechten gehalten (4.1),
Ges. sind Größe und Richtung der Gelenksreaktion FA,
wenn die Stange 100 N Gewichtskraft verursacht.

B
4.4
s 5. Ein Schiff wird mit konstanter Kraft FA angetrieben und
während der Fahrt durch Wind- und Strömungskräfte
beeinflusst (4.5). Mit welcher resultierender Kraft und
in welcher Richtung würde sich das Schiff bewegen ,
45" wenn keine Ruderkorrektur erfolgt?

A [

4.1 fi=150kN

2. Eine Straßenlampe ist wie gezeigt (4.2) aufgehängt


und hat eine Masse von 30 kg. Zu ermitteln sind die
Seilkräfte FSA und FSB '

4.5
I 12m I 9m I
~-------~~ ~
6. Ein Garagentor mit einer Masse m = 100 kg, einer Höhe
h=2,60 m, ist in der gezeichneten Weise (4.6) über
4 Rollen (reibungsfrei) in zwei horizontalen und zwei
vertikalen Schienen geführt. b=0,2 m
Wie groß muss eine Seilkraft Fs sein, damit das Tor in
B
;;7; einer Schräglage von a=30° gehalten we rden kann?
Wie groß sind die auf die Führungen w irkenden Kräf-
te?
4.2
3. Zwei gleiche Zylinder vom Radius R sind durch eine
Stange von Achse zu Achse verbunden und tragen ei-
nen dritten Zylinder mit dem Radius 2 R (4.3),
Ges. sind die Normalkraft FN zwischen den Zylindern,
die Bodenkraft Fe. mit der die kleinen Zylinder auf den
Boden drücken, sowie die Stangenkraft Fs •. Die ge-
suchten Werte sind als ((c,· FG ,) bzw. ((FGh FG2 ) zu er-
mitteln , wobei c, als ganzzahlige Konstante zu ermit-
teln ist.

4.6
7. Ein Kantholz m=30 kg lehnt an der Rückseite eines
LKW (4.7). Am oberen Ende des Kantholzes ist ein Seil
befestigt, mit dem das Kantholz in die Senkrechte ge-
zoge n werden soll.
/ Wie groß ist die erforderliche Zugkraft Fs ?

4.3
4. Drei Stahlblechcoils mit je 2,5 t Gewic ht (4.4) liegen
wie skizziert auf einem glatten Hallenboden.
Unter Vernachlässigung der Reibung sind die Druck-
kräfte der unteren Coils auf den Boden, die Kräfte auf
die senkrechten Abstützungen sowie die Normalkräf-
te zwischen oberen und den unteren Coils zu berech-
nen. 4.7
4 Gemischte A ufgaben 191

8. Ein Balken ist in Cgelen kig gelagert, mit einem 5eil80


aufgehängt (4.8). Am Ende A greift unter 45° die Kraft
F= 2000 N an.
Wie groß sind die 5eilkraft FBD und die Reaktionskraft
Fe und unter welchem Winkel)' zur Balkenachse wirkt
sie?

4sfZA 8 Cy
1~1.~Sm~__~l~
m __~_I'

4.8 4.11

12. Ein zentrales ebenes Kräftesystem besteht aus den


9 . Für den homogenen Ei senstab A 8 C 0 (4.9) ist jene er-
Kräften F, = 10 kN , F2 = 6 kN, F3 =8 kN, die unter den
forderliche länge L zu bestimmen, damit der Arm
Winkeln a,=30°, a 2 = 70°, a3= 120° zur positiven
8 C 0 bei Aufhängung in C horizontal ist.
x-Achse wirken. Es soll durch 2 Kräfte FA und FB im
Gleichgewicht gehalten werden, deren Wirkungslinien
mit der positiven x-Ac hse die Winkel )'A= 100° und
)'B=45° einsch li eßen.

8~
Wie groß sind FA und FB und welchen Richtungssinn
haben sie?
13. Eine Kiste (m = 2000 kg), an der das Seil S in der skiz-
zierten Weise angebracht ist, hängt an einem Kran-
haken (4.12).
W ie groß ist die Seilkraft?
4.9 Wie lang mu ss das Seil mindestens sein, dass die Seil-
kraft den Wert 18000 N nicht überschreitet.

10. Ein Kristallluster mit der Masse m 1 hängt an einem Seil


mit der länge I und soll durch seitlichen Zug um a ge-
gen die Vertikale ausgelenkt werden (4 .10).
Wie groß sind die Zugkraft Fz , die auf den Wandha -
ken A wirkt und die Seilkraft Fs in der lusteraufhän-
gung?
a= 20°, m,=400 kg.
m

/
4.12

14. Auf den skizzierten 5endemast (4.13) wirken in der


Zeichenebene die Kräfte F,=25 kN und F2 = 15 kN.
Wie stark muss das Abspannseil 8C gespannt sein, da-
mit die resultierende Kraft durch den Fußpunkt A geht?
(zeichnerisch und rechnerisch)
W ie groß ist die Stützkraft FA?

4.10

F,
11. Zwei kugelförmige Behälter mit je ml(. kg Masse und
Durchmesser dwerden mit einem Gurt an einem Ket- Seil
tengehänge befestigt (4 .11) .
al Wie groß muss die Gurtenlänge I mindestens sein,
dass ei ne Gurtkraft Fou nicht überschritte n wird? A p60" C
b) Wie groß ist die Kraft Ft< mit der sich die beiden Ku- /
gelbehälter voneinander abstützen?
Geg.: d= 1 m , ml(. = 1000 kg , Fou = 10000 N. 4.13
192 4 Gemischte Aufgaben

, 5. Eine Seilbahngondel (4.14) hat ein Eigengewicht von 19. Ein Stab mit der Länge L ist zwischen der Stütze C und
3000 kg und ist mit laD Personen von im Durchschnitt der Wand Bsituiert. An seinem oberen Ende greift die
je 80 kg besetzt. Der Winkel von Trag- und Zugseil be- Kraft Fan (4. 18).
trägt 32° gegen die Horizontale. Unter Vernachlässigung der Reibung und des Stab-
Wie groß ist im Ruhezustand die Haltekraft im Zugseil? eigengewichtes soll jener Winkel <P ermittelt werden,
(zeichnerisch und rechnerisch), bei dem das System im Gleichgewicht ist.
L=0,5 m; a=O,l m

4.18
16. Auf das Holzstück H (4.15) soll mit einem Kniehebe l
20. Für den skizzierten Lastfall (4.19) sind die in A und B
eine Kraft von 1000 N ausgeübt werden.
wirkenden Kräfte zu bestimmen. (Reibung wird ver-
Wie groß muss die senkrechte Kraft sein?
nachlässigt) .

:;: ~5m /2=2m

A "" tF=4kN
a~;O:ot::;;;:,j;::8
t- SeH
1= 6m

4.15 4.19

17. Der gewichtslose Hebe l AB 14.16) stützt sich rei- 21. Für den skizzierten Lastfall (4.20) sind die in A und B
bungsfrei in Bund Cab und hängt in A mit einem Seil wirkenden Kräfte zu bestimmen. (Reibung wird ver-
an der Wand. nachlässigt).
Zu berechnen sind die Auflagerreaktionen FA, Fe, Fe.
wenn in Deine Kraft F=2 kN wirkt.

4.20
4.16
22. Für das abgebildete System sind die Auflagerreaktio-
nen Fe und FD , die Seilkraft Fs sowie die Winkel y(von
18. Am skizzierten Hebel (4.17) greift eine Kraft F=O,5 kN Fcl und {) (von FD ) gegen die positive x-Achse zu be-
an. Unter Vernachlässigung der Reibung sind die Re- stimmen (4.21/4.22).
aktionen in A und Bzu berechnen und zeichnerisch zu
ermitteln.

4.17 4.21 4.22


4 Gemischte Aufgaben 193

23. Am skizzierten Ausleger A (4.23) ist eine Rolle mon-


tiert. Durch die Handkraft FH wird eine Last m = 18 kg
langsam hochgezogen. [
Wie groß sin d die Seilkraft F$ und die Stützkraft FA im
Ausleger?
8 A

5 60'
m I I, I I,

4.26
A

27. Für den 3/4-Kreisbogen (m = 270 kg) sin d die Au fl a-


gerreakt ionen in A und B zu berechnen (4.27).
4.23

24. An einem Ba lken BW(4.24), der mit Rollen versehen,

~.
annähernd reibungsfrei an einer Wand lehnt. hängt
eine Last von 2000 kg . Gehalten w ird der Balken durch m
ein Sei l BC.
W ie groß sin d die Kraft im Seil und die Kräfte auf
Boden und Wand?

4.27 4.28

28. Für den 3/4-Kreisbogen (m = 270 kg) sind die Aufla-


gerreaktionen in A und Bzu be rechnen (4.28).
29. Mit dem Rundschlüssel (4.29) wird eine We lle von
150 mm Durchmesse r ve rdreht. An den Stellen A und
Bsind kleine Stifte am Schl üssel angebracht. Der Stift
8 bei A greift in eine Bohrung der Welle, der Stift B stützt
sich reibungsfrei auf de r We ll e ab.
Zu berechnen sind die Reaktionskräfte FA und Fe, wenn
mit einer Handkraft F=250 N gedreht wird.
4.24

25. Auf den skizzierten Träger (Eigengewicht vernachläs-


sigt) w ird eine Last m = 8000 kg aufgebracht (4.25).
I, =3 m, 12 =9 m.
Wie groß si nd die Auflagerreaktion in A und die Se il -
kraft BC und welche Ri chtungen haben sie?

4.29

30. Ein zylindriSCher Tank (4.30) wiegt 250kg , hat 2 m Durch-


A messer und soll mit einem Seil über eine 0,5 m hohe
(raue) Kante gezogen werden.

I,

4.25
~r:)-:r
~
26. Auf den skizzierten Träge r (Eigeng ewicht vernachläs-
sigt ) wird eine Last m=8000 kg aufgebracht (4.26).
1,=3 m, 12 = 9 m.
Wie groß sind die Auflagerreaktion in A und die Seil-
kraft BC und we lche Richtungen haben sie? 4.30
v
194 4 Gemischte Aufgaben

31, Der Stapler (4.31) mit 2000 kg Eigengewicht hebt eine


Palette mit einem Gewicht von 1000 kg. Berechne die
Radkräfte auf die beiden Vorder- und die beiden Hin-
terräder.

4.34
35. Das Handbeil (Hacke) eines Zimmermannes (4.35) hat
auch eine Vorrichtung zum "N agelziehen " .
Wie groß ist die auf den Nagel wirkende Kraft, wenn
der Zimmermann mit der Handkraft FH zie ht?
Wie groß ist die Kraft, mit der die Hacke auf die Un-
terlage drückt? (lH=40 cm, IN=4 cm, FH =200 N).
4.31

32. Eine hydraulisch verstellbare, schwenkbare Überlade-


I IH
brücke (4.32) hat eine Masse m.
a) Zu berechnen sind für die gezeichnete Stellung die ) ~H
Stützkraft FH im Hydraulikzyl inder und die Gelenk-
kräfte in A und B. r::5- ILJ
(m = 400 kg, 1, = 1,1 m, Is =1.2 m, 12 =0,55 m,
8 = 0,15 m, b = O,l m .l
b) Wie groß müsste das Maß a bei gleich bleibenden
anderen Größen ausgeführt werden. dass in A kei- 4.35
ne vertikale Belastung auftritt?
36. Ein LKW mit der Masse m=20000 kg fährt über eine
Brücke (4.36). Wie groß sind in der gezeichneten La-
I,
ge die Auflagerreaktionen der Brücke und die Rad-
I,
drücke?
1I I A 1,= 2,5 m, 12 =3,5 m, 13 =3 m, 1=15 m, h,=O,7 m ,

~
h 2 =0,4 m.
s~ b
~
8
~
4.32

33. Eine Verladerampe (4.33) wird mit einem Wagen der


Masse m belastet.
Wie groß sind für den skizzierten Fall die Kräfte im Hy-
drau likzylinder und in den Lagern A und B.
4.36
(m=200 kg, a= l ,l m, b=0,5 m , c= 0,3 m, d=l m )
37. Wie groß sind die Radkräfte und die Auflagerreaktio-
nen, wenn der LKW des vorigen Beispiels gebremst
wird und im Schwerpunkt eine Trägh eitskraft von
FT = 6000 N w irkt? Die Vorderräder übernehmen 70%

{ d
der gesamten Bremskraft.
38. Die skizzierte Strand liege (4.37) wird durch das Ge-
wicht einer Person beansprucht. Durch die Abstützung
an der Rückenlehne entstehen drei Kraftkomponenten
FR, Fa>< und Fay .

4.33

34. Ein Radfahrer tritt mit der Fußkraft FF in die Pedale. Die
Kurbel (4.34) habe die Länge I K und sei unte( dem Win-
kel Ci gegen die Horizo ntale geneigt. Die Durchmesser
des großen und kleinen Kettenrades sind D und d, der
Hinterraddurchmesse r DA'
(DA =70 cm, D=20 cm , d=8 cm, I K =17 cm, Ci=30°,
FF = 250 N).
Wie groß ist die Antriebkskraft, die vom Hinterrad auf I,
den Boden wi rkt? (Die Reibung im Antrieb wird ver·
nachlässigt) . 4.37
4 Gemischte Aufgaben 195

Wie groß sind die Belastungen FA und Fe auf den Bo- 42 . Der Stab (4.4 1) mit der Masse m ist an beiden End en
den und wie groß ist die Gelenkkraft Fe? mit Rollen versehen, befind et sich in der Zeichenebe-
FR =150 N, FGy = 600 N, O' ='Y= 15 ~, ß=60~, l ,= ne un d ist rei bun gslos auf den Flächen A un d B ve r-
1300 mm, l2= 1050 mm, l3=500 mm, 14 =400 mm, schiebbar.
1!!l= 300 mm. Welche Abhäng ig keit besteht zwischen den Winkeln
39. Eine Rasenwalze (4.38) m it der Masse m" dem Durch - 0' und <p?
messer dsoll über eine Stufe mit der Höhe h gezogen W ie groß ist <pfür 0' = 30°7
werden.
Geg.: d=40 cm, h=5 cm, m,=80 kg, ß=300.
a) Wie groß ist die eriorderl iche Handkra ft FH , wenn
diese unte r einem Wi nkel ß gegen die Horizontale an -
greift.
b) Für welchen W inkel ß wird FM ein Min im um? Wie
groß ist da nn FM?
4.41

43. Ein Stab (4.42) mit de r Länge 2 r und de r Masse m ist


in B vertikal ve rschiebbar und liegt in C auf dem Zy-
linder mit dem Radius ra uf.
Bestimme unter Vernachlässigung der Reibung den
Winkel cp, der sich einste ll en wird.

4.38

40. Ein e kugelförmige Bootsboje (4.39) h at einen Außen-


durch m esser 0, die Masse m, und ist an zwei Seilen,
die miteinander den W inkel 0' einschli eße n im See-
grund verankert.
Der Wasserstand ist so hoch , dass d ie Boje bei ge-
spannten Sei len zur Hälfte ins Wasser ei ntaucht. 44. Auf einem waagrecht liegenden, runden, glatten Zylin-
Wie groß sind die Seilkräfte? de r (4 .43) rollen reib ungsfrei zwei kl eine Kugeln
Geg.: 0 =600 mm, m, =3,5 kg, m A = 0,2kg, m B = 0,4 kg. Die Kugeln sind durch einen
0' = 40°, p.....= 1000 kg/m 3. Draht mit der Länge AB = 0,4 m verbunden.
Ges. werden jene Winkel <p, und <P2' bei denen sich ei-
ne Gleichgewichtslage einstellt, sowie die dazu-
gehörigen Normalkräfte zwischen Kuge ln und Zylin-

~
.. der.

m,w
m,

~,
j a
I

~1J,m

4.39
4.43
41.ln eine halbkreisförm ige glatte Rinne (4.40) mit dem 45. Ein Balken (4.44) ist in A und 8 aufgehängt und wird
Radi us rwird ein e homogene Stange m it der Län ge 2 a mit F, = 4 kN und F2 = 1,5 kN bel astet.
und der Gewichtskraft Fo gelegt. Wie groß dari F3 höchstens und wie groß muss F3 min-
a) Unter welchem Winkel <p bleibt die Stange im destens sein, dass beide Aufhängesei le gespannt blei-
Gleichgewicht. wenn a= rist ? ben.
b) W ie groß sind die Reaktionskräfte FA und Fe?
,,/, ",
A
'/. '//.
B

F,
I~ F,

1mT I l.sm 2m T,-smI


4.40 4.44
196 4 Gemischte Aufgaben

46. Wie groß ist die Klemmkraft der abgebildeten Rohr- 51. Für den halbkreisförmigen Stab (4.50) (m=180 kg)
zange (4.45), wenn mit der Hand auf jeden Zangengriff sind die Auflagerreaktionen in A und Bzu berechnen .
300 N aufgebracht werden?

J~
25~==T>::
m

A
4.50
4.45

52. Eine Schiffsdieselmaschine (4.51) hat einen Zylinder-


47. Über den skizzierten, fest im Boden verankerten Gal-
durchmesser von 0,6 m und einen Hub von 1,5 m. In
gen (4.46) wird eine Last m, an einem Seil gehalten.
der gezeichneten Stellung (Schubstangenwinkel
Wie groß sind die Auflagerreaktionen ?
ß= 15°, Kurbelwinkel 'P=400) wirkt auf den Kolben ein
Wie groß ist das Biegemoment an der Stelle, wo sich
Ve rbrennungsdruck von 55 bar.
senkrechter und waagerechter Balkenteil treffen?
Wie groß sind die auf den Kolben wirkende Kraft FI(,
Geg.: m,=1000 kg, a=2 m.
die Schubstangenkraft Fs, die seitl iche Führungskraft
FN auf den Kreuzkopf K sowie das augenblickliche
Drehmoment an der Kurbelwelle?
o
o

20 m, 20 m,

A A
/

4.46 4.47

48. Am skizzierten, fest im Boden verankerten Galgen


(4.47 ) hängt eine Last m,.
Wie groß sind die Auflagerreaktionen?
Wie groß ist das Biegemoment an der Stelle, wo sich
senkrechter und waagerechter Balkenteil treffen.
Geg.: m, = 1 000 kg, a=2 m.
(der Rollendurchmesser am Galgenende sei vernach- 4.51
lässigbar).
49. Die Masse m, wi rd wie skizziert durch eine Seilkraft Fs 53. Ein Kippfenster (4.52) wird in geöffnetem Zustand
im Gle ichgewicht gehalten (4.48). Dadurch wird sich (a=300) von einer Haltestange H in seiner Lage ge-
die gelenkig aufgehängte Pendelstange mit Umlenk- halten. Das Gewicht des Fensters beträgt 4 kg.
rolle um einen Winkel a auslenken. Wie groß ist die Kraft FH in der Haltestange und die
Wie groß sind die Seilkraft Fs und der Winkel a? Scharnierkraft Fs?
Geg.: m, = 200 kg, W inkel ß=30°. Unter welchem Winkel 'P gegen die Horizontale wirkt
Fs ?

Scharnier
4.48 4.49

50. Für den Rundstab (4.49) (m=20 kg) sind die Auflager-
reaktionen in A und B zu berechnen . 4.52
4 Gemischte Aufgaben 197

54. Ein Rohr (4.53) ist wie skizziert durch eine Aufhängung
mit den Stäben Bund 0 gehalten. Der Außendurch-

j
messer vom Rohr beträgt 3 m, das Gewicht 500 kg/ m.
Zu berechnen sind die Stabkräfte Fe und Fo sowie die
Kräfte in A C und E, wenn der Abstand der Rohrauf-
hängungen 16 m beträgt. { -_ . . _-

b ! 1 b
1
1
B ! 1

4.56

Wie groß müsste (dürfte) der Durchmesser d dieser


Ausnehmungen ausgeführt werden, wenn die maxi -
male Biegespannung im Querschnitt gleich bleiben
soll?
[ 58. Die Treibscheibe eines Personenaufzuges (4.57) ist flie-
gend gelagert. Der Fahrkorb befindet sich in der Hal-
4.53 testelle, die Haltebremse ist geschlossen. Der Fahrkorb
wiegt mit Insassen 1800 kg, das Gegengewicht
55. Ein Rohr (4.54) 0 100/80 mm wird mit 2000 Nm um die 1300 kg. DerTreibscheibendurchmesser 0=500 mm,
x-Achse auf Biegung beansprucht. die freie Länge des Wellenzapfens 1= 120 mm. Der
Wie groß ist die Biegespannung (Tb " an der Stelle 1 der Durchmesser d=60 mm. Die Last verteilt sich auf 3
Rohrinnenseite? Tragseile mit je 10 mm Durchmesser.
Zu berechnen sind:
a) die größte Biegespannung in der Welle
b) die größte Torsionsspannung in der Welle
c) die größte Schubspannung in der Welle (Tm 8 ,,=
4/3 T mi ttOI)

ffi
4.54

56. Der skizzierte Querschnitt 4.55a (da =70 mm, a=


30 mm) wird bezüglich seiner x-Achse mit einem Bie-
gemoment Mb ~ = 3 000 Nm beansprucht.

~
a) Berechnen Sie die Biegespannung in den Punkten

0I r:J
1 und 2.
b) Welchen Durchmesser d l müsste der Querschnitt

~;Wi'ht
4.55 b bei gleichem Durchmesser ds erhalten, damit die Gegen-
max. Biegespannung gleich jener des Punktes 1 in Fra-
ge a) wird.
a)

,x4Jd <ll.d
2! x--+
O O

.
4.57 Treibscheibe eines Personenaufzuges

59. In der Nothandpumpe eines hydraulischen Aufzuges


d, (4.58) muss mit dem Druckstempel (0=20 mm) ein

a) W b)
Druck von 60 bar erzeugt werden. [ ,= 60 mm , 12 =
350 mm, dA = da = 6 mm
a) Wie groß sind die in den Gelenkbolzen A und Bwir-
kenden Kräfte?
4.55 b) Wie groß ist die hierzu erforderliche Handkraft R
c) Wie groß ist die mittlere Schubspannung im Bolzen
57. Der skizzierte symmetrische Querschnitt (4.56) (B = AI
150 mm, H= 70 mm, b = 60 mm, h = 60 mm) wird um d) Wie groß sind die Zugspannungen in den gefähr-
die x-Achse mit einem Biegemoment M b K =4000 Nm deten Laschenquerschnitten bei A und EI?
beansprucht. Die Ausnehmungen b· h sollen durch e) Wie groß sind die Flächenpressungen in den Bol-
kreisförmige mit dem Durchmesser d ersetzt werden. zen?
(

198 4 Gemischte Aufgaben

Wie groß sind die Normalspannungen in den Punkten


I und It der Längsstange.
F= 1 000 N, b = 6 mm, h=20 mm, c=120 mm
62. Die senkrechte Wand eines Wasserbehälters (4.61)
wird durch drei senkrechte I-Profile gehalten. Durch
den Flüssigkeitsdruck ergibt sich in guter Näherung
der skizzierte Belastungsfall.
a) Welches I-Profil der Reihe IPE mittel breit nach DIN
1025 ist zu verwenden, wenn O"b zul nicht überschritten
werden soll?
b) Welche maximalen Biegespannungen treten
tatsächlich auf?
Geg.: h = 4 m, 8 = 1 m, (Jv.J = 1000 kg/m 3 , O"bwl =

!
150 N/mm 2 •

..,SIB"ft
Schnitt AA Schnitt BB

4.58 Nothandpumpe

60. Über eine kleine Umlenkrolle 1 wird mit einem Seil 4


eine Last im Gleichgewicht gehalten (4.59).
Berechnen sie mit den Werten d=8 mm, b=15 mm,
5= 3 mm, m=200 kg .
a) die mittlere im Bolzen 2 wirkende Abscherspan-
I
nung Ta m
b) die Zugspannung Uz im gefährdeten Laschenquer-
schnitt 4.61
c) den Lochleibungsdruck a , zwischen Lasche 3 und
Bolzen 2
63. Ein kleiner Staudamm von 8 m Höhe (4.62) soll a) als
rechteckiger, b) als dreiecksförmiger Betonkörper aus-
gebildet werden.
Zu berechnen ist für beide Fälle die etiorderliche Stär-
ke s der Staumauer am Boden, wenn durch das Ei-
gengewicht der Mauer eine Sicherheit gegen Kippen
(um K) VK = 2 vorhanden sein soll.
Die Berechnung ist allgemein und mit den gegebenen
Zahlenwerten durchzuführen. Bekannt sind ferner:
{Jv.J = 1 000 kg/m 3 ; Ps= 2800 kg/m 3 ; die Wasserdruck-
kraft horizontal ist Fw = 0,5 {Jv.J . g. h für 1 m Stau-
dammbreite; der Angriffspunkt von Fw liegt auf h / 3
vom Mauerboden entfernt.
Um wie viel % mehr oder weniger Beton ist bei der ge-
raden Mauer gegenüber der mit Dreiecksquerschnitt
4.59 Umlenkrolle ausgebildeten erforderlich?

61. Die skizzierte Schraubenzwinge (4.60) erreicht eine


Klemmkraft F.

al bl
Schnitt AA 4.62
-a-J-
,~120 i Ji>0 64. Zwei gleiche Kugeln (FG ) mit dem Radius r liegen in ei-
nem unten offenen Zylinder mit dem Radius R (4.631.
Wie groß muss die Gewichtskraft FGZ des Zylinders
4.60 mindestens sein , damit er nicht umfällt.
4 Gemischte Aufgaben 199

hänger wirkt auf das Kugelgelenk der Anhängerkupp-


R lung des PKW eine Zugkraft Fz =2000 N parallel zur
Straßenebene und eine Druckkraft Fo =300 N senk-
recht zur Straßenebene.
Wie groß ist die Sicherheit vgegen Aufkippen (Abhe-
ben der Vorderräder) des PKW?
69. Ein homogenerWürlel (4.67) mit der Masse m und der
+ Kantenlänge a ist wie skizziert an die Wand gelehnt.
Bei welchem Winkel er beginnt der Würfel zu rutschen,
/
wenn der Haftreibungskoeffizient M-o=0,25 für Wand
und Boden beträgt?
4.63

65. Ein prismatischer Körper (4.64) mit den Maßen h=


2 m, b= 1 m, 1= 1,3 m und einer Dichte p= 1500 kg/m J
soll gekippt werden.
a) Wie groß muss eine in h'=1,60 mangreifende
Kraft F mindestens sein?
b) Wie groß ist die zum Kippen erlorderliche Arbeit
Wl

\\ /
/ -f 70. Zwei Bleche sind mit 2 Schrauben M 16 (P=2 mm,
d2 =14,701 mm) so vorzuspannen, dass allein durch
\ / Reibung zwischen diesen Blechen eine Zugkraft F=
~ X •
/ \ ~ 15 kN übertragen werden kann (4.68).
[ /
/ \
\
Mit welchem Spannmoment M sp müssen sie vorge-
spannt werden?
/ \
Die Reibzahl an der Schraubenkopf- bzw. Mutternauf-
lage ist ,ua = 0, 12.
Die Reibzahl im Gewinde ist ,u=0, 14.
Die Reibzahl zwischen den Blechen beträgt 0,12.
4.64 4.65 Wie groß ist die erforderliche Handkraft FH am Schrau-
benschlüssel, wenn der Wirkabstand 27 cm ist?
66. Eine Betonmauer (4.65) mit den Maßen h, s, b, soll
durch einen Bagger umgeworlen werden. Der Bagger
kann in 1,70 m Höhe unter 40" gegen die Horizontale
drücken.
Welche Kraft F ist erforderlich?
h=1,7 m, s=0,45 m, b=3 m, Ps"to.,= 2800 kg/m J •
67. Ein PKW (m= 1400 kg) hat eine Spurweite s =
1300 mm, die Höhe des Gesamtschwerpunktes
h=0,52 m.
a) Wie groß ist d ie Flieh kraft Fe, wenn der PKW mit
den Reifen seitlich gegen ein Hindernis (in Straßen- 4.68
ebene) stößt und umkippt.
b) Wie a}, jedoch stößt der PKW gegen eine 10 cm 71. In einem Schraubstock wird ein Werkstück gespannt.
hohe Gehsteigkante. Die Reifenbreite wird vernach- Die Handkraft FH =400 N wirkt an einem Hebel von
lässigt. 30 cm Länge . Die Spindel hat ein Trapezgewinde
68. Ein PKW mit der Masse m= 1400 kg zieht einen Wohn- Tr 24x5, der Reibungskoeffizient im Gewinde ist
wagen mit gleichförmiger Geschwindigkeit über eine ,u = O,12.
Steigung von 7,5 0 (4.66). Durch den Wohnwagenan- Wie groß ist die Spannkraft?
72. In Aufgabe 3 Abschnitt 3.5 und 3.6 wird ein Drehmo-
ment über 8 Scherbuchsen übertragen.
Wie groß müsste die Schraubenkraft sein, damit das
Drehmoment alleine durch Reibung (M-o=0,2 ) der zu-
sammengespannten Teile übertragen werden kann?
73. Ein auf eine Welle aufgepresster Ring wird mit einer
Abziehvorrichtung gelöst (4.69). Der Ring löst sich bei
einer Handkraft FH •
Wie groß ist die Kraft, die über die Abzieharme auf den
Ring dabei ausgeübt wird?
Trapezgewinde Tr 16 x4 (d= 16 mm, d 2 =d-0,5 PI.
4.66 Reibzahl im Gewinde 11-=0,12, 1=120 mm, FH =50 N.
200 4 Gemischte Aufgaben

76. Eine Briefwaage (4.71) hat, ohne dass ein Brief dar-
aufliegt, die in der Skizze gezeigte Stellung (a=12°,
F~ ~ ß=400). Hebel 1 und Hebel 2 sind ein Hebel mit den
Schenkeln 1, =10 cm und a=4 cm. Die entsprechen-
. 'FH den Gewichtsanteile sind m,= 1 dag und m 2 =O,3 dag.
Ein Gewicht m 5 =2,74 dag ist im Abstand I, von A an ·
gebracht. Weitere Angaben sind: m3=O,1 dag, m4 =
I~ ~Tr16x2 2 dag.
Bei Belastung durch einen Brief (mB=20 g) schwenkt
der He~el 1/2 mit der Masse m5 um den Winkel ep aus
der Ruhelage .
lJ;I ~ Wie groß ist dieser Winkel ep für diesen Fall?
Hinweis: sin (0' + ep) =sin 0' . cos ep+ cos Ci • sin ep
4.69 4.70 cos{ß - ep) = cos ß . cos ep + sin ß· sin ep

m,

74. Die Masse m, ist mit der Masse m2 durch eine Stan-
ge verbunden (4.70).
Welche Kraft F ist erforderlich, um die Massen in Be-
wegung zu setzen, wenn der Haftreibkoeffizient
J.Lu=O,15, m,=30 kg, m 2 =40 kg betragen?
75. Die Masse m, ist mit der Masse m2 durch eine Stan -
ge verbunden (4.70).
Welche Kraft Fist erforderlich, um die Massen in Ruhe
zu ha lten, wenn der Haftreibkoeffizient J,Lo = O, 10 be-
trägt?
m , und m2 bleiben gleich, wie in Aufgabe 74. 4.71
A nhang

Lösungen zu den Aufgaben


Absc hnitt 1.1 bis 1.4

1. analytisch 3. ana lytisch


Fq1 =q, . 200 = 20·200=4000 N Fcx = 11691 N,Fcv =14250N
300 300 Fe = 18432 N. Cl'c = 50,6°
Fq 2 = Q2' - = 50 · -=7500N
2 2 grafisch 1.101 L
FAx =2000 N. FA,y = 8421 N Fc = 18400 N. Cl'c=51 °
FA =8655 N, Fe =6544 N, aA = 76,6 ~
grafisch 1.99 L
F,,=8660 N. Fe =6550 N, Cl',,=77"

2 Fz
F,
F,
0

o F, 0
F,

2
._ .-.- 2 Fz

3
3

1,101 L
1.99 L

2. ana lytisch 4. analytisch


Fq=q(a+ b) =60( 10 +30)=2400 N Fq ,=q,,20=90· 2Q=1800N
FA x =3000 N. FAy = 720 N Fq2 = Q2' 30=60·300= 1800 N
FA =3 085N ,FB = 1680N,Cl'A = 13,5° FA =50 N, Fa =3850 N
grafisch 1.100 l grafisch 1.102 l
F,,=3100 N, Fe = 1700 N. er,, = 13° FA,=SO N, Fs =3850 N

F, F,
F" F"
F S F,
F,

2
3

F" 3

1.100 L 1.102 L
(

202 Anhang

5. analytisch 8. FA,=77460 N, FB =53541 N


FAy = FA =278 N, FB =6 12 N, FA,,=O N 9. a) Fw = 15,93 kN
grafisc h 1.103 L b) FAX = 15,93 kN, FAy =2158,20 kN, M A =259,7 kNm
FA =280 N, Fe =610 N 10. FS ch , ma"= 3296 N, Fo = 15 kN
11. FA =4754 N, Fe =2985 N, O'A=51, 1° (38,90)
F, F, 12. Fs = 123,5kN, FA =46,8 kN
FAx = 43,2 kN, O'A=22,7° (67,3 0 )
FAy = 18, 1 kN
o 13. FAx =0 N, Fe =1538 N
FA,y=FA =2462 N
F,
0 14. FAx :::: O N, Fs =16,8 kN
FAy =FA =19,2 kN
F,
F,
-.-. 15. FA =62 kN, Fe =148,9 kN
16. FA =48,4 kN, FB =195,9 kN
, 17.Fs :::: 9,BkN,FA = 15, l kN
FAx = 11,5 kN, Ct'A =49,4° (40,6°)
FAy = 9,8 kN, Fe = 11,5 kN
m ·g
18. FA, = - 2- =589 N, Fe = 1647 N

Fex = 416 N, ae =75,4° (14,6°)


1,103 L
Fey = 1593 N, Me =2010 Nm
6. ana lytisch 19. a) FK =2299 N, b) Fo =2709 N, FA,=Fe =FK = 2299 N
FA =1943 N, Fe =FBy =14243 N, FB,,=O N 20. a) FVR =646 N b) FvR =412 N
g rafisch 1.104 L FHR =154 N FHR =388 N
FA =1950 N, Fe = 14250 N c) FA,X = 1042 N, aA, = 64,4° (25,6°)
FA,y = 500 N, Fe = 1042
FA, = 11 56N,MA,= 375Nm
21. FA, ~= 53,3 kN, aA,=41,6° (48,4°)
FA,y=60 kN, FS1 = 53,3 kN
F, FA, =80,3 kN
22. a=1 m
23. a) Fe ,,= 107 N, Fey =96 N
b) Ja, wegen Symmetrie B' A zu BA
\
\ Abschnitt 1.5
\ 4
1. analytisch x s= 32,7 mm, Ys= 4 1,8 mm
\ grafisch 1.154 L
A 1 = 70 . 60 = 4200 mm 2
\ 4 - A 2 = _ 30·60 = - 900 mm2
2
Agos= A 1 -A2 = 3300 mm 2
x s =33 mm, Ys=42 mm
1.104 L

7. a) einwertige Lager y
b) 1.105 L
c) FA = 72 067 N, Fs = ' 1S933 N
5,
5
"
94000N 9400ON ~ 4V~0

'~
0
F , '.3 '.8 F, ).., o
6
K' 4 3

Längenmalle in m A2 A, 2

1.105 L 1.154L
Anhang 203

2. analytisch x. =21,47 mm , v.= 31,47 mm 4. analytisch x.= O mm, V. =11,51 mm


grafisch 1.155 L grafisch 1.157 L
A , = 100 · 10 = 1000 mm 2 A , = 60 · 30 = 1800,00 mm 2
A 2 = 70·10= 700 mm 2 1
- A 2 =- "2 . 20 2 'Tl"=-628,32mm 2
2
A.os= 1700 m m
x.= 21 ,5 mm , V. =31,5 mm 1171 ,68 mm 2
x.= O mm, V. = 11 ,5 mm
y

,\
5 4

5, x
V" 3 0
A, A,

~/
-;K;
1 0
1

A,

1.155 L
A, V 1.157 L

3. analytisch x . =16,21 mm, Vs= 28,14 mm 5. analytisch x.= O mm, Vs=23,77 mm


grafisch 1.156 L grafisch 1.158 L
A, = 20 · 60 = 1200mm 2 A, = 1290 mm 2
1 A2 = 50 mm 2
A 2 ="2. 30 . 36= 540 mm 2 - A3 = - 500 mm 2
- A = - 100 mm 2
1740 mm 2
A ou = 740mm 2
x s = 16 mm , V. =28 mm
x. =O mm , v. =24 mm

y
-

S, '.J
5/
' 13 '"
/ x
A, A, x
"- .ci
~
A,
'\jl
1.156L
A, 7 1.158 L
204 Anhang

6. analytisch x s =25,03 mm
y
grafisch 1.159 L
2
A l;::: 307,88 mm
Az = S60,DOmm 2
A3 = 307,88 mm 2
- A4 = - 201,06 mm 2
Age.= 974,70 mm 2
x,,= 25 mm
6

x
y

1.161 l
9. analytisch
x s = 17, 13 mm, Ys= 30,77 mm
grafisch 1.162 L
A - 30 . 20 ;::: 300,0 mm2
,- 2
A2 =40·60 ;::: 2400,0 mm 2
1.159l -A3 = _ 15 2 . TI :::: - 706,8 mm 2

A g",,;::: 1 393,2 mm 2
7. analytisch x s = 17 mm, Ys= 31 mm
x s = 10,94 mm , Ys= 21,49 mm
grafisch 1.160 L y
A, = 160 mm 2
A 2 ;::: 55 mm 2
A3 = 100 mm 2
A 4 ;::: 80 mm 2

Agoa = 395 mm 2
x,, =11 mm,ys=21 mm

1.162 L

10. analytisch
x,,=14 mm, y,, =13,OB mm
grafisch 1.163 L
Al ;::: 142 • 'IT ;::: 615,8 mm 2
- Al :::: - 16·6 = - 96,0 mm 2

519,8 mm 2
x s = 14 mm , Ys= 13 mm
1.160 L

8. analytisch x s = 11,29 mm , Ys= 20,44 mm


grafisch 1.161 L
A, =40· 4= 160 mm 2
Al = 19·10 = 190mm 2
A3 =15· 5= 75mm 2
425 mm 2
x s = '1,5 mm, y,, =20,5 mm 1.163L
Anhang 205

11. analytisch 13. analytisch x. = O mm, y. =17,52 mm


1749 mm 3 grafisch 1.166 L
x. 5,70 mm
307 mm 2 Al = 125,66mm 2
- 1638mm 3 A 2 =336,00 mm 2
Y. - 5,34 mm A3 = 83,14 mm 2
307 mm 2
Ag... = 544,80 mm 2
A, ~ y, x;A; y;A; x.= O mm , y. = 17 ,5 mm
mm' mm' mm' mm' mm'
1 18 -8,67 - 26 - 156 - 468
2 44 - 8 - 17,5 - 352 - 770
3 80 0 - 10 0 - 800
4 40 5 10 200 400
5 226 15,09 0 3410 0 y
6 - 101 13,40 0 - 1353 0

~ i'-. ;

A
~ 307 1749 - 1638
3,h,
s,
grafi sch 1.164 L ,
x.= 6 mm , Y. = -5 mm '~
,\s, ) A3 A2 A,
y
/ •
X

4 6 10
1.166 L
~
A'"\
~
p ~l\ x ~
~
1..,1 's I;'" . / 3
14. analytisch
~ A / '--- x s = -0,007 cm, Y. = -0,955 cm

>= I ~.... grafisch 1.167 L


A l = 9,20 cm 2
A 2 = 22,23 cm 2

,I
\f ..(' ~"'""'t,...
i o~
~

l-;f, 0
Ago .= 31,43 cm 2

"~
xs=O cm, Y. = - 0,95 cm

o
r-2.'It-"-
4 A,
I\~ ~
Ib
1.164 L

12. analytisch x. =o mm, y. =31 ,33 mm


grafisch 1.165 L
A l = 1925 mm 2 , - A2 = -575 mm 2

.Äg.. = 1350 mm 2
x.= O mm , Ys=31 ,5 mm

~ Al
/,\
örE.
• Jj
A, A,
y
1.165 L 1.167 L
v
206 Anhang

15. analytisch x. = 28534,64 18. x. =39,30 mm, V. =O mm


17,02 mm, y,. =O mm
1676,72 19. x. =44.40 m m , y.= 24,40 mm
20. x . =40,OO m m , Ys= '3 ,70 rnm
~ 21. x . =2589 mm
mm'
22. x.= O mm , V. =295 m m
1 353,44 -6,37 -2250,00 23. x. =O mm, V. =2 10 mm
2 1500,00 25,00 37500,00
24. x.= O mm, V. =194 mm
3 - 176,72 38,00 -6715,36
25. 1/= 1,08
~ 1676,72 28534,64 26. h = r

grafisch 1.168 L 27. h= VI· r


x. = 17 mm, y.= O mm 28. a) (1m",, =33°, b) a=34°
29. v.= 39 mm
30. v= 200 cm 3
31.0 = 959 cm 2 , m=1,06 kg
x 32. V=92 cm 3
33. Fs.. ... ,.= 208 N, FSc h ,y=490 N
34.0=33,2 r bzw. 0=1 11,7 r
A, 35. 0 = 35,9 r bzw. 0= 114,4 r
o 36. h<~ V2
3 2 37. A=3,3 m 2
38. Ag.. = 12.57 + 56,41 = 68,98 m 2
o 39. V.= 266,88 mm, V= 14142,82 cm 3 , m = 11 1 kg
3
40. V.= 64.5 m m , V= 1441,6 cm 3 , m= 11,317 kg
2 41. Vgo.= V, + V2 =57,03+43,82= 100,85 c m 3
A,
A, 42. m=9.14 kg

1.168 L 43 . V= 2'ii'x, A = 2'ii'.!..h=r'ii'h


2
16 . x.= 50,93 mm, V.= 80 mm 0 = 2'ii'xs /=21l'rh
17. x. =90,05 mm, V. =O mm 44. 0=8,6 1 m 2

Abschnitt 1.6.1 und 1.6.2


1.FA =1125N Fe =- 125N 2. FAy = 5333 N FA .=6295 N
analytisch grafisch 1.133 L Fe = 14840 N
Feld O:s z s I, analytisch grafisch 1.134 L
Fo =FA = 1125N
Feld o:s z:s l,
M b=FA • z=( 1125 · z) Nm
Mbm ... = 2250 Nm FL = 6295 N
Fo =5325 N
Feld I, s. z<l~ M bld = (5333· z) Nm
Fa = FA- F,= - 875 N M bm ... = 31998 Nm
M b=FA -l-F, (1-2)=(4000 - 875· z) Nm
Feld 12:s z s 1 Feld I, :s z :s 12
Fa =+125N FL =- 776N
M b = (+ 125 1 - 1000) Nm Fo = - 1738 N
M b = (42426-1738· z) Nm

Feld t3 :s z ' :s (i - t 3 )
FL =0
Fo = 1160N
Mb = (32000-1160· z ' ) Nm

Feld O:s z ' :s 13


FL =0
Fo = (4000· z' -14840) N
1,133 L Mb =( 14 840· z' - 2000· Z ' 2) Nm
Anhang 207

1.136 L

5. F,,=1,69 kN Fe = -7,2 kN
3. F,,=7,G4 kN FB =9,36 kN ana lytisch grafisch 1.137 L
analytisch grafisch 1.135 L
Feld O:s z:s I,
Feld O:s z :s I, Fa ~1 1,69 -0,025· 1'1 kN
Fa =(7,64-2· z) kN 0,025)
Mb = (7,64. z-rJ kNm M b = ( 1,69· z--3-' jJ kNm
M bmu = 14,59 kNm bei z=3,82 m
Feld I, :s z :s 12
Feld I, :s z:s I
Fa = -0,803 kN
Fa =( 11,64-3· z) kN
M b = (1',64· z- 1,5 r-8) kNm Mb =( 50 - 0,803 ·
3
z) kNm
Feld 12 :sz:s( / - / l )
Fa = - 6,803 kN
M b =(100,67 - G,8 , z) kNm
Feld O:s z' :s 13
Fa =(7,19-2· z'l kN
M b=((z' -7,19)z' ) kNm
M bm .." = - 12.95 kNm

4. F,,=13.6 kN Fe =14,4 kN
ana lytisch grafisch 1.136 L
Feld O:s z ' :s 12
Fa =(-14,4 + 4. z') kN
M b = 1I14,4-2· z'). z' J kNm
Mbmaw = 25,92 kNm
Feld 12 :s z' :s (I - I,)
Fa = 1,GkN
MI)= (32-1,6· z') kNm
Feld ll - I, ):s z' :s 1

Fa =[1,6+%(Z' -61 2 ] kN + 8,636 kNm

Mb= [ 32 - 1,6 · z' -~(Z' _ 6)3] kNm


1.137 L
208 Anhang

6. FAy =3211 N FA>:= 1000 N Fs = 1057 N


analytisch grafisch 1.138 L analytisch grafisch 1.139 L

Feld Os zs;[, Feld 0:5 z::s I,

Fa ~(3211_20300 .z') N Fa =-375N


M b = ( - 375· z) Nm
FL = - 1000 N Feld l, ::s z :5 1
M b =(32 11 . z- _10_0_0 .
4,5
i') Nm Fo =- 875N
M b =(1250-875· z) Nm
M bm ax = 2989 Nm M bm o " = -3 125 Nm

Feld I, ::s Z:5 /2 Feld O S Z ' S /2


Fa = (1000· z/) N
Fa = (211- 2°3°0 . z2) N M b =(-500· Z' l) Nm

FL = -1000 N
Mb=(3000+211. z- 1000.
4,5
r) Nm

Feld O:s z ' :5 [3

Fa =( 2°3°0 . Z'2 - 1057) N

h =- lOOON
Mb =(1057. z' _ 1000. Zl3) Nm
4,5

Feld 13 :s z ' ::S (/ - /21


Fa =(2°3°0 . ZI2-278S) N
Fl =cP
Mb=(2788' z' - 866 - 1000 .
4,5
Zl3) Nm
1.139 L

8. F,% = 258,82 N F2 • = 1000 N


F,y:::: 965,93 N F2 y = 1732 N
FAy = 1272,37 N FA z = -741,18 N
Fe = - 1038,5 N
analytisch grafisch 1.140 L.

Feld O::sz< I,
Fa = 1272,37 N
FL =74 1,18 N
Mb =(1272,37· z) Nm
Feld I, ::s z s; 14
Fa =30S,45 N
Fl = 1000 N
Mb = (1931,85+30S,45· z) Nm
Mbma ~=34S4 Nm

Feld O;s; z' ;s; 12

Fa =COS
oo . Z'2_500) N

Fl = 0
Mb = (500· z' -55,56· Z' 3) Nm
Feld 12 ;s; z ' ;s; 13
Fa =( 10 00 . Z,2-2232) N
S
M b = (-55,6· z'3-2232· z' -1732) Nm
An hang 209

Feld I, :s z :s (i - 12 )

Fa =(2A375 -!-~)
2 24
kN
M.=(2A375. z-!'-4 - ~
72 - 10.875) kN m
M bm _" = - 8.25 kNm

Fe ld O:s z':s 12
Fa =(2+ 0,5 · z ') kN

(
M b = - 2 , z' - 4 z") kNm

10. FA = - 666,6 N
F, = 6666.6 N

Feld o:s z:s l,


Fo!z' =( - 666,6 - 1000· z) N
Mb =(- 666,6· z - 500 · r ) Nm

1.140 L
Feld t, :s z :s (I - tl)
Fa = -3666.6 N
Mb = (6500 - 3666,6· z) Nm
Mbmu = - 4500 Nm
9. FA= 5,4375 kN
Fe = 5,5625 kN Fe ld O:s z ' :s tl
ana lytisch grafisch 1.14 1 L Fo!z ' , = (1000 . z') N
Mb =(- 500 · z '2)Nm
Feld o:s z :s l,

Fa =( -3- !2 - ~)
24
kN 11 , FA = 250 N
Fe =-250N
M.=(- 3. z-!'-4 -~)
72
kNm Fe ld O:s z :s I,
Fa = 250 N
M b = (+ 250 · z) Nm

Feld I, :s z s 12
Fa =250 N
Mb = (250 · z - 6000) Nm
M bm .., =5500 Nm

Fe ld (l- 12 ):s z :s 1
Fa = 250 N
Mb =(250 · z-2000 ) Nm

12. FAll =7500 N


M A =93750 Nm

Feld O:s z:s l..


2
Fa = 7500 N
M. =(7500· z-937501 Nm

Fe ld l.. s z s 1
2
entspricht Feld O:s z,:s i
2
2000
FO!zll = ( 7500 - 15 , r, ) N

1,141 L
MblZU = (7500 z,- 37500 - 2~~O . zt)Nm
(

210 Anhang

13. FAy =600 N FeldO $z'$8


F~ = 2000 N FL = - 764,3 N
FB =400 N Fa =707, 1 N
Feld 0 $z::;:8 M b =(707,1· z ') Nm
FL =-2000N
Fa = 600 N Feld 8 $ Z' $ 28
M b =(600· z) Nm FL = - 764,3 N
Fa = 707,1 N
Feld a :s z :s 2a
Mb =(-2000-707, 1 ·z')Nm
FL = 0 Mbrna " = - 4828,4 Nm
Fa =-400N
M b = (100Q-400 · z) Nm

FeldO :SIf'::S~ 15. FAv =3,1 kN


2 FA. = -2 kN
FL(op) = ( - 400 . cos qJ) N
Fe =- 3,1 kN
F01 <p)=(- 400· sin 'PI N
Mb =[ 1600 (l-cos rp)J Nm
FeldO $ z $ i
Feld b '5 z' :s (b + sI 2
FL =0 FL = 2 kN
Falz ' )= - 400 N Fa = -3, 1 kN
Mb = (400 . z ' - 3000) Nm M b =(3, 1 · z-24) kNm

14. FA = - 1471,4 N Feld i2 $ Z$ [


Fey =764,3 N
Fez = - 707, 1 N
FL = 10 kN
Fa = - 3,1 kN
Feld Os,z::;: !..
2 M b =(3,1· z-12) kNm
FL =0
Fa = - 147 1,4 N FeldO $ z '$8
M b = (-147 1,4· z) Nm FL =0

Feld i$z:s l
2
Fa<"1 =( -%. Z(2) kN

FL =0
Fa = - 1471,4 N
M, ~(~ Z") kNm

Mb =(4000-1471A· z) Nm M bm8 ,,= - 24 kNm

Abschnitt 1.6.3 bis 1.6.5

1. a) statisch bestimmt
b) verschieblieh (n icht tragfähig) Feld O$ Z$.!!..
2
c) einfach statisch unbestimmt
M,.=-10 ·z kNm
d) versch ieblieh
Fa =- 10kN
e) statisch bestimmt
f) zwe ifach statisch unbestimmt
Feld .!!.. $ Z$8
2. a) zweifach statisch unbestimmt 2
b) einfach statisch unbestimmt M,,=(-30 · z+20) kNm
cl statisch bestimmt Fa = -30 kN
d) statisch bestimmt
Feld 8$Z$38
3. FA%= 25 kN FAy =16,65 kN
FA =30,04 kN Fe = 41 ,65 kN MI( = - 5 · r+50· z-120 kNm
aa =33,7 0
FG =FGy =-5kN Fa = -10· z+ 50 kN
4. FA =FAy =25kN Fe =35 kN 6. x=2,5 m G=40kN
FG = 25 kN Me =60 kNm
7. FA. = 42 kN FAy = 10kN
5. FA =FAy = - 10 kN Fe = 60 kN
FA =43, 174 kN aa = 13,40
Fe = 10 kN FG = FGy = 10 kN
Fe. =22 kN Fey = 40 kN
Schnittgrößen Fe = 45,65 kN ab = 61,2 0
Die Längskräfte (Norma lkräfte) sind über die gesamte Fe. =42 kN Fey =10kN
Trägerlänge gleich Nu ll. Fe = 43,174 kN a e = 13,40
Anhang 211

8. FA .= 20,21 kN FAy = 1kN FeldO s y s b


FA = 20,23 kN a A =2,83" FL = -20 kN
FBz =2,89 kN FBy = 25 kN Fa = - 6,67 kN
FB =25,17 kN aB =6,59" M x = - 6,67 · ykNm
Fe. =20,21 kN Fey =15 kN
Fe =25,17 kN ae =53,41 " Feld Os z s 2•
9 . FA!= 10 kN FA y = 20 kN
FA =22,36 kN aA = 63,435" FL = -6,67 kN
FB .=10 kN FBy = 20 kN Fa = - 20· z+20 kN
Fe = 22,36 kN aB =63,435" M x= - 10· r+20· z- 10 kNm
Fe .= 10 kN Fey= OkN Aus Sym m etriegründen sind die Schnittgrößen im linken
Fe =10 kN ae =0" und rechten Rahmentei l betraglich gleich groß.
10. FA! = 6,67 kN FAy = 20 kN
FA =21,08 kN aA =7 1,565"
FR. = - 6,67 kN Fsy =20 kN
Fe = 21,08 kN aB = - 71,565°
Fe, = -6.67 kN Fey= OkN
Fe = - 6,67 kN ae =0"

Abschnitt 1.7

1. FS1=Fsl =
V10 FG =12,65 kN
5' 4. Fs , = - 4,24 kN FS4 =3 kN
FSl =O kN Fss = 6 kN
FS3 = -ffi
FS3 = - 8A9 kN FS6 = -10kN
_ . FG = - 20,785 kN
5 5. Kraftkomponenten
2. FS1 = -9,52 kN FS3 = - 18,79 kN Flx = 15 kN
FS2 = 21,30 kN F1z = 25,98 kN
F2x = 3,684 kN F2y =29,54 kN
3. Zahnradkräfte
F2z = 3,684 kN
Fjw=2A1 kN F,y = 6 kN
F, .=2,8 kN Auflagerkräfte
F2x =4kN
F2 .=0 kN FA x =7,5264 kN FAy = - 42,99 kN
FA! = - 22,296 kN
Auflage rkräfte FBx =3,7896 kN FBy = -38,51 kN
FAK = 2,9462 kN FAy = 3,6765 kN
FA! = 2,7978 kN Schnittreaktionen
FBx = -4,5362 kN FBy = 0,8675 kN
Feld Os z s 2 m
Schnittreaktionen
FL = 22,296 kN
Feld Os z s O.06 m Fax = - 7.5264 kN
FL =-2,7978kN Fay = 42.99 kN
Fax = - 2,9462 kN Fay = - 3,6765 kN Mx =42,99· z kNm
Mx = -3,6765· z kNm My= 2,9462· zkNm My = 7,5264· zkNm
M. =T=O kNm M. =0 kNm
Feld 0,06 s z s 0,14 m
Feld 2 s z s 3 m
FL =0 kN
FL = - 3,684 kN
Fa. = -0.5362 kN
Fox = 7 ,4736 kN
FOy =2,3235 kN
Foy = - 8,975 kN
Mx = - 0,36+2,3235· z kNm
M x = 103,924 - 8,975· z kN m
My = 0,03269+0,5362· z kNm My =30-7,4736· z kNm
M, = T=0.24 kNm M. = 0 kNm
Feld 0,14 s z s 0,18 m
FL = 0 kN Feld 3 s zs5 m
Fax = -4,5362 kN Fax = 3,7896 kN
FOy = O,8675 kN Foy = - 38,5 12 kN
Mx = - 0,15616 + 0,8675· z kNm Mx = 192,544 - 38,512· zkNm
My = - 0,3035 + 4,5362 · z kNm My = 18,948-3,7896· z kNm
Mz = T= 0 kNm M. = 0 kNm
(

212 Anhang

Abschn itt 1.8

Stab Aufgabe
N 1 2 3 4 5 6 7 8 9

1 2240 - 33600 3500 4470 -2784 930 - 1490 - 3200


2 1000 3000 - 34600 - 3810 - 4000 - 59 16 930 940 -2000
3 - 1120 - 3000 - 47500 - 4950 900 - 3400 1470 1890 4800

4 - - 33600 2000 5600 - - 1 640 - 2980


5 -1120 4243 -54800 -3910 -2900 3000 -1470 940
6 1000 - 6000 - 39 10 -5030 - 1600 - 1 490 '890

7 1 500 - 1750 - 2784 800 - 2000


8 500 - 2500 - 300
9 2240 - 5916 730

10 - 3000
11 -
12 -
13 - 4243

Stab Aufgabe
N 10 11 12 13 14 15 16 17 18

1 28284 3300 5000 - 1886 - 1341,6 707, 1 - - 5 196 -


2 - 13333 - 1'667 10000 - 667 - 900 1414,2 6250 3674 -
3 10000 - 943 -2012,5 - 500 - 7500 2598 4242 ,6

4 5000 667 - 3000


5 5000 1333 2598 - 3000
6 10000 1333

7 10000
8 5000
9 -
10 -
11 -
12 -
13 -
14 -
15 3536

16 - 3536
17 3536
18 - 3536

19 -3536
20 3536
21 -3536
22 3536

13 14 15 16 17 18

FA. - -600 1000 -6250 5196,2 -


FA , 1 333,3 600 1 500 - 7500 401,9 9000
FA 1333,3 848,5 1803 9763 52 11 ,7 9000

F, 666,7 600 - 1000 6250 2598,1 9000


Anhang 213

Absch nitt 2
1. F=6 N 31. T=67 Nm
2. F= 82 N 32. 1'0 = 0,364
3. F=666 N, h = 0,96 m 33. J..Lo~0,14, FG fJ, = -880 N
4. /L ~ 0,268 34. T= d· m,g· /-Lfl2 (J..Lo,+1)
5. 849 NsFs4535 N 2 (J..Lo , . J..Lo2+ 1)
6. F= 7030 N 35. 5 = a+ d(1 -cos 0')=72,5 mm
7. Po 2: 30° 36. 190,9 NsF s 315 N
8.0'= 45° 37. a) FN =30,6 kN , b) F=4,7 kN
9. FGz = 100 N, p=45° 38. a= 55,1 °
10.0' = 0,16° 39. F= 385 N
11. f=0,044cm . 8
40. a) SIO ß='3' sina, b) a mfJ" = 22°, ß = 90°, c) J..Lo = 0,405
12. F= 328 N
13. F=877 N 41. Fs =731 N, Fw = 462 N, J..Lo=1
14. a) F=289 N, /-Lfl=0,577 FN =327 N, O'w=45°
b) F' = 217 N, 0'=60°, /Lo=0,866 42. a) F=157 N, b) F ~3 12 N, c) F=299 N
15. X m l n = O,4 m, X ma ,,=0,9 m 43. a) 0'=6,84°, b) F~ 164 N, c) F=150 N
16. m,4. = 250 kg 44. a) F=245 N, b) F,4. = 34 N
17. x=3 mm 45. F=909 N, Fe = 1351 N, FA = 1351 N, 0',4.=26,6° (63,4°)
18. T=48 Nm 16
46.1 2 ~3/L·1,,"
19. Heben T=54,7 Nm, Senken T = 10,1 Nm
20. Anziehen F=B7 N, Lösen F= 113 N 47. F=3099 N
21. F= 1270 N, <P= -16,7 0 48. T= 1,87 Nm
22. FA , = 52 N, FA Z =19 N tan Ze
23. F=5000 N
49.a) F=J..Lo.Focos e
V 1---,
JlJ
24. J.Lo= O, Fw = 327 N, Fs = 1034 N
grafisch 2.57 L
b) a=a rcsin C:,:e)
Po = O-J..Lo = 0, Fw =330 N, Fs = 1030 N 50. a) e= 16,7°, b) u m.,,= 25,9°

51. a) für xsh: h~X~ h ( l -~)


tanO'

b) tür x~ h: h sxs h(l +~)


tana
h

1'\' 52 . /Lmln = -/0"--


-.-+ b
SIO a

m,Jj Fw
53. a) F=0,414· /L, b) a = 0,2928·1
54. FG , 2: 1 000 N
55. /L, = 1 _ __
, /1-sin 0'
2.57 L f.L2= V, +sinu

25. F= 24B N, F,4.=2577 N, Fe = 2774 N, a',4.=51,3° (38,7°)


IJ., (1+1'2)("+V2~::)
26. F=906 N, F,4.= 1 BB6 N, Fe =2774 N 56. a) Fs =80 N, b) Fs =453 N, c ) Fs =85 N
Die Lagerbelastung B bleibt gleich groß, Lager A wird
entlastet. Eine wesentliche größere Kraft Fist bei die-
57.1, = ~
ser Drehrichtung erforderlich. Für die Drehrichtung 21'0
Aufgabe 25 ist dieser Bremsentyp geeigneter als für
Aufgabe 26. 58. 1'0 = 0,31
27. F= 505 N 59. F= 37 N
2B. F=505 N, Dieser Bremsentyp ist für beide Drehrich - 60. F=60 N
tungen gleich gut geeignet.
29. F= -4BO N (Die Kraft F m uss in entgegengesetzter
Richtung als gezeichnet wirken !)
F,4.= 3176 N, Fe =2774 N
30. F= 4BO N, F,4.=2199 N, Fe = 2774 N
v
214 Anhang

Abschnitt 3.1 bis 3.3 34. F=300000 N, 0",= 187 N/mm 2, 0"2=167 N/mm 2
1. a) Uc., =196,3 N/mm 2 , oos.= 329,8 N/mm 2 35.0"2=795 N/mm 2, 0",=717,5 N/mm 2, .6.1=0,3 mm
bJ Fcu = 3856 N, Fst = 4144 N
36. u=37, 1 N/mm 2
cl 6.l cu = ßls .=1,57 mm
37. u=43,5 N/mm 2
2. u=91,9 N/mm 2 , [ ' =2,02 mm
38. u=33 N/mm 2
3. Fs ,=1631 1 N, Fs :z=2 1748 N
39.0,94 m
.6.1,=0,99 mm, tJ.J:z= 1,14 mm
40 . F=28725 N, O"e=22,5 N/ mm 2 , 0"5,=105 N/mm 2
4. F= 51936 N, U.= 157,5 N/ mm 2
41. v~=O, vy=3,3 mm
5. v= 1.93 mm , U, = 104.9 N/mm 2 , 0-2 = 97,8 N/mm 2
42. a) 0". =61.65 N/mm 2, 0",= - 61 ,04 N/mm 2,
6 . .6.1. =4,59 mm, A1 g •• = 8.67 mm, u,=311 N/mm 2 •
0"2=343 N/mm 2 b ) p=6,84 N/ mm 2
7. F, =24,874 kN, F:z = 29.992 kN . 0", = 124 N/mm 2 ,
p·d p·d
43. a) u,=~, 0\=2'5; b) 0"1=37,5 N/m m 2 ,
u 2 = 100 N/mm 2 , v =2 mm
8. F='57,5 kN 0"1=75 N/mm 2, .6./ = .6. d=0,536 mm
F
9. a) u=97,7 N/mm 2
, b) u=p· g(L-I)+"A 44. a) c=820 mm, b) h=707 mm
cl Lm . .. = 1 029 m 45. a) c= 1108 mm, b) h =605 mm
10. ßf= 15,16 mm , !!J. d= - 0,0036 mm , 0-=127,3 N/mm 2 46. a) b=2,33 m, b) h=0,474 m
1' . v.... =O,5 mm 47 . a) b=1 ,82 m , b) h =0,479 m
12. a) F= 212.2 kN, b ) Fm .,,=794,6 kN, cl Jl6 =3.7 48. a) Fco = 43,11 kN , b) d= 19,8 mm , cl a/ c = 9,7 mm
13. a) F= 86,4 kN, b) Fm .,.= 2S1A kN. cl IIB=2,9 49 . a) Fco = 58.93 kN , bl d = 21,65 mm, cl .6./c = 9.6 mm
14. a) F=45,7 kN , b) Frn .. " = 191 ,6 kN, cl 118 = 4,2 50. a) Fco =37,5 kN, b) d=19,95 mm, cl a/ c = 10,6 mm
15. $,= - 0,352 kN, 5 2 =3, 19 kN , 5 3 = 1.663 kN, 51 .11= 3,0, uG=159 N/m m 2
2
0', = - 3,9 N/mm , u 2 = 26,6 N/mm 2 , 0"3= 20,8 N/mm 2
16. 5, = 0,584 kN, 5 2 = 1,849 kN, $3=4,067 kN;
0", =8,3 N/m m 2 ; 0"2= 18,5 N/m m 2 ; 0"3=45,2 N/m m 2
17. $ ,= 0,02 kN, 5 2 =1,19 kN, 5 3 =',29 kN,
0", = 0,25 N/mm 2, 0"2= 13,2 N/mm 2, 0"3= 18,4 N/mm 2
18.5,= 4,414 kN, 5 2 =4,414 kN, a= 0,12°,
0",= '47,' N/mm 2 ; 0"2= 294,3 N/mm 2 , 1,=1.50105 m ,
12=1,50315 m
19. 5 ,=3,924 kN, 5 2 =3,924 kN, a= 0,2°,
u, = 130,8 N/mm 2 , 0"2=392,4 N/mm 2 ; I, = 1.000654 m,
12 = 1.007848 m
20.5,=5,886 kN, 5 2 =5,886 kN, a= 0,04°,
0",=168,2 N/ mm 2 , 0"2= 235,4 N/m m 2 , [,= ' ,40112 m ,
12=1,40206 m
21 . ax = 0,763 mm, .6.y= - 5,517 mm, 0",= 61 ,0 N/mm 2,
0"2= -83, 5 N/mm 2 Bild zu Aufgabe 51
22 . ax=0,465 mm, ay= -3, 172 mm , 0", =58,9 N/ m m 2 ,
0"2 = - 73, 1 N/mm 2 52. 11= 1,53
23. ax = 1,333 mm, .6.y= -13,56 mm , CT, = 139,9 N/mm 2 ,
CT2=-193,2 N/ mm 2
24. a) A, = 1667 mm 2 , A 2 = 1443 mm 2 q[Nlmm~ /
b) .6./, = 1,43 mm, .1/2 = 1.24 mm 800 I---=-"'-F-;('
c) v = 5,O mm , h=a/ 2 = ' ,24 mm
25. al 0"=140 N/m m 2 , bl E=0,06%. cl d=2 1,3 mm
26. a) mG=4483 kg, b) mG m.x = 19530 kg, C) 118 =4,3
27 . a) mG=5404 kg, b ) m Grn.x =36750 kg, C) 118=6,8
28. a) m G= 7 506 kg, b ) mGrn.x = 18 010 kg, C) 118=2,4
29 . O"Cu = o"s, = 165,09 N/mm 2 , F=207463 N,
.6./,=0,053 mm, .6./ 2= 0,047 mm
30. a) F= 480000 N, b) u,=600 N/mm 2 , 0"2 = 960 N/mm 2 ,
u3= 480 N/m m 2
31 . .6./=0,06 mm
32 . F,=53,927 kN, F2 = 66,073 kN, .11=0,007 mm,
0",=27,5 N/mm 2• 0"2=19,9 N/mm 2
33. F,=113,979 kN , F2= 46,021 kN , .6./=0,006 mm,
0",=20,1 N/mm 2 , 0"2='3,9 N/mm 2 Bild zu Aufgabe 52
Anhang 215

53 . O"A=385 N/mm 2 , V = 1,4


u !NhnmlJ
54. F, = 14160 Nt 0', = 10,25 NImm' , .6.1 , =0,029 mm, 11 50
v=0,484 rnm

1
F2=28319 N, 0'2 = 70,8 NImm ', 6.1 2 =0,404 mm 1000 !7
800 p~~ V/

!!8 / : 1/
:
,
400
' l/ "
//
200
./
'45· V
V
/ ~!N /1IWn 2J

Bi ld zu Aufgabe 53
-550
/
Abschnitt 3 .4
1,0'. =4592,2 N/cm 2 , u d = 12 167,62 N/cm 2 29. a) FA =22,36 kN, et'A = 63,44", Fa = -10 kN
2. a = 159 mm b) Das maximale Biegemoment tritt im Bereich
0<z2<a auf. M bmox = 10 kNm
3.IPE-300
c ) b=77,08 mm
4. 1-120
30. a) FA =33,54 kN , Cl'A= 63,435°, Fa = - 15 kN
5.IPB·1QO b) Das maximale Biegemoment tritt im Bereich
6. a) 0 = 111 .25 mm 0<z2<aauf,
b ) O'b mu= 210 NImm" , 1"mlllo.=19,1 NI mm' c) b= 222 ,5 mm
7. q = 133,33 N/cm 31. Hinweis: Lösung der Gleichung 4 Grades graphisch
F oder mit Programm. 8 = 5,26 mm
8. F' ~ 6,25 32. Hinweis: Lösung der Gleichung 4. Grades graphisch
2 2
oder mittels Programm. 8 = 6,33 mm
9. (Tb ' =6469,72 N/cm , O"b 2 = 5175,77 N/cm
33. a) FA =3333,33 N, Fa =1666,67 N, Famax =3333,33 N,
10. a ) Biegespannung auf ein Viertel der ursprünglichen M bmax = 66,67 Nm
reduziert b) 11=0,4
b)--c) Biegespannung auf die Hä lfte reduziert 34. a) FA =5000 N, Fs = 3000 N, Fam• x =5000 N,
F Mbm• x = 150 Nm
11 . F' ~ 100 b) 11=4,58
12. Fm o ~. fl ach= 5,625 kN, Fm.... t'loch = 11,25 kN 35. a) FA =O,285 kN , et'A= O°, Fa = 61,487 kN
13. q mox = 17,9 kN/m b) Feld O< z, <2a
14. 1/= 1,296 h =0· kN
15. Q= qma,,=10 NI mm Fa =(0,285 - 30, z,) kN
M b = (O,285· z, - 15·.r,) kNm
16.1-120 = (0,285 - 15 z,) , z, kNm
17. x = 3 m, (Tb rn"' = 19,05 N/mm 2
Feld 0<z2<aI 2
18. a) O'bm ... = 20 N/mm 2
b) = 10 N/mm
(Tbm."
2 FL = -49,72 kN , , Druck
Fa =0 kN
19. W" , = 7303,65 mm 3 , W><2 = 14607 ,3 mm 3
M b =-14,72 kNm
20. Wx , = 15640,47 mm 3 , W" 2= 31 280,95 mm 3
a
21. W,, =5834,33 mm 3 , Wy=7875,75 mm 3 Feld 2' <Z2 <a
3 3
22. Wx = 12374,6 mm , Wy =15899,68 mm
FL - - 49,72 kN .. . Druck
23. b= 100,91 mm
Fa =11 ,77kN
24. b=121 ,09 mm Mb =(11,77 (z2-0,25) - 14,72) kNm
25. Wx = Wy = 12 888,89 mm J Feld 0<zJ < 2a
26. Wx = Wy =43500 mm 3
h =-11 ,772 kN ... Druck
27 . / x =3,85 . 107 mm4 Fa = - 11,772kN
28. / x = 7,61 . 10 11 mm 4 Mb =(11 ,772 · Z3 ) kNm
v

216 Anhang

36. a) FA = 2.394 kN, aA=O°, FB = 79 ,11 kN Fe ld 0 < z2< a/ 2


b) Feld 0<Z,< 28 F.. = 0 kN
Fa = (- 2,31 - 10·zz) kN
FL = 0 kN M b =[( - 2,31 - 10· Z2) Z2) kNm
Fa = (2,394 - 20· z,) kN

aI2<Z2« a - ~)
M b = H2,394-10· z,)z,) kNm
Feld
Feld 0<z2<aI 2
FL = -59.61 kN ... Druck F.. =0 kN
Fa = 0 kN Fa = - 12,31 kN
M b = - 21 ,77 kNm M b =( 5 - 12,31 Z2) kNm

Feld (a - ~)< z2< a


Feld al2<z2< 8
FL = - 59,61 kN ... Druck
Fa = 14,72 kN F.. =0 kN
M b =[14,715 (z2 - 0,4)-21,771 kNm Fa = 36,74 kN
Feld 0<z3<2a M b =(36,74 z2-73,48) kNm

FL = - 14,715 kN ... Druck c) Der Ort des Bi egemoments ist an der Stelle
Fa =-14,715kN
M b =(- 14,715 · Z3) kNm Z2 = (a-~) ... " Seilverankerung ".
37. F. . . = 34,87 kN. a . . . = -81.91 °, Fo =34.S8 kN M bm.,,= - 14,7 kNm
b) Feld 0<Z,< 8 d) O"b. m.,.= 34,51 N/ mm 2
Fl = -34,53 kN ... Druck
Fa = - 4,9 1 kN 40. a) F,, = 97,19 kN, a,,= O·, Fe =3,8 kN
M b = (-4,91· Z,) kNm b) Feld 0 <z,< a/2
Feld 8<z,<28 F.. - -156,96 kN ... Druck
FL = -34,53 kN ... Druck Fa =0 kN
Fa = - 24,53 kN M b= O kNm
M b = (9.81-24,53 · z,) kNm Feld a<z2< a/ 2
Feld 0<Z2<8 F.. = 0 kN
FL =24,53 kN Fa =(3,8-15· z~) kN
Fa = 24,53 kN M b = [(3,8-7,5 Z2) Z2) kNm
M b = (24,53 . Z2) kNm
cl Der Ort des maximalen Biegemoments ist an der Feld a/ 2<Z2« a- ~)
"Kröpfstelle" , d. h. an der Stelle der Krafteinleitung.
M bmu =9810 Nm FL =0 kN
Fa = - 18,71 kN
dll -160
M b = (16,88 - 18,7 Z2) kNm
38. a ) FA = 279A5 kN. a . . . = - 67 .3°, Fe = 274,59 kN
b) Feld O<zl<a Feld (8 - ~)< Z2< a
F.. = - 257,8 kN .. Dru ck
F.. =OkN
Fa = -1 07,86 kN Fa =59,78 kN
M b =(- 107,86· z,) kNm
M b = (59,78 z2-179,33) kNm
Feld a<zl<2a
c) Der Ort des ma ximale n Biegemoments ist an der
F.. = - 257,8 kN .. Druck
Fa =- 137,29kN Stelle Z2=( a-~) ... "Sei lve rankerung ".
M b =( 11.04-137,29 · z, ) kNm
M bm• x = - 29,89 kNm
Feld 0 < Zz<8
d) O"b.m.,.= 70,16 N/ mm 2
F.. _ 137,29kN
Fa = 237 ,8 kN 41. mG2=1250 kg
Mb = 237,8 kNm Das ma xima le Biegemoment ist im Auflager A
c) Ort des maximales Biegemoments ist an der M bmax =6936,7 Nm
"KröpfsteJle", d. h. an der Stelle der Krafteinleitung. ab.rn,,~ = 47,84 N/mm 2
M bm.. ,,=71,34 kNm
dll-320 42. mG2=1333,3 kg
Das maximale Biegemoment ist im Auflager A
39. a) F,,= 61 ,36 kN, 0,,=0°, Fe = -2,31 kN
M bm .,.= 16648 Nm
b ) Feld 0 < z,< a/ 2
O"b. m.x=1 14,81 N/mm 2
F.. = - 98,1 kN . . Druck
Fa =0 kN 43. a) mG= 203,87 kg
Mb= O kNm b ) F,,= 6,32 kN , a,,= 18,43°
Anhang 217

cl Feld O<z,<a 45. al FA=80,26 kN, oA=77,92°, M A =37,6 kNm


FL =0 kN bl Das maximale Biegemoment befindet sich in der
Fe = 4,17 ·.r, kN Einspannstelle des Trägers, M bma,, =37,6 kNm
M b =(1,39·.r,l kNm c) b=85,57 mm, h= 128,36 mm
Feld 0<z2<a 46. a) FA=50,27 kN, uA,=77,36°, MA,= 18 kNm
b) Das maximale Biegemoment befindet sich in der
FL =(-6,0) kN Einspannstelle des Trägers, M bma" = 18 kNm
Fa ~(-2,OJkN c) b=53,13 mm, h=106,27 mm
M b= (-2. Z2) kNm
47. a) FA,=3,69 kN, uA,=9,36°, MA,= -3,16 kNm
im Eck, an der Stelle z, =a, Oh. m.. ,,=22,64 N/mm 2 b) Das maximale Biegemoment tritt im Feld Z2 auf,
44. a) mG =382,26 kg M bmo ,, = 3,16 kNm
b) FA,=11,86 kN, uA,=18,43° cl d=46,53 mm
c) Feld O<z,<a 48. a) FA =4,47 kN , u A =4,99°, MA,= -2,96 kNm
FL =0 kN b) Das maximale Biegemoment tritt im Feld Z2 auf,
Fe =(5· r,) kN Mb m.. " = 6,3 kNm
c) d=67,16 mm
Mb = (1,67.~) kNm
Feld 0 <Z2< a 49. Hinweis: Lösung der Gleichung dritten Grades grafisch
oder mittels Programm.
FL =- 11,25kN r=61,77 mm
Fe =(-3,75)kN 50. Hinweis: Lösung der Gleichung dritten Grades grafisch
M b=( - 3,75· z2 l kNm oder mittels Programm
im Eck, an der Stelle z,=a, Ub.m .. ,,= 53 N/mm 2 r=93,14 mm

Abschnitt 3.5 und 3.6


1. Tm ..~=7634 Nmm 12. a) 'Tm =76,4 N/mm 2
2. A orl = 4200 mm 2 b) Weil die Schubspannungen nicht gleichmäßig über
dem Querschnitt verteilt sind.
3. d.. = 14,5 mm
13. a) T4 =45 kNm bzw. 15 kNm, b) 'Ttmax = 458,4 N/mm 2
4. 'T,=50,5 N/mm 2
bzw. 'T,= 152,8 N/mm 2
5. <p=0,256°
14. ip=0,699°, 'TA,=40,8 N/mm 2 , 'Ts=40,6 N/mm 2
6. a) d2orl = 55,98 mm -gewä hlt d2 =60 mm
b) 11 orl = 26,5 mm, 12orl =45,5 mm
15. dorl =220 mm, d" orl= 231 mm
7. <p= 1,lr 16. d=130 mm, do = 140 mm, d;=100 mm
17. PlTla ,,=5363W, 'T; = 7,1 N/mm 2
8. 'Ta = 22,7 N/mm 2
9. 'Tm = 13,9 N/mm 2 18. a) d=230 mm, b) 'Ttm .. " =34,5 N/mm 2
19. d orl =10,59 mm, lorl=224,6 mm
10. d=15 mm, PG=PSt=233,3 N/mm 2
20. a) T=2270 Nm, b) 'T,m .. ~=22,6 N/mm 2
11. 'T=314,2 N/mm 2, 'Tt ma~= 338,7 N/mm 2

Abschnitt 4 Gemischte Aufgaben


1. FA,=70,7 N, u=45° 17. FA = - F= -2 kN; Fs = Fc =2,05 kN
2. FS A,=1382 N, FsB =1386 N 18. FA,=0,5 kN, Fs =0,447 kN
3 1 19. <P~35,79°
3. FN = 4. v'2 . FG1 ; FB = FG2 +O,5 FG1 ; Fs\= 4. V2 . FG1 20. FA,= -Fs =6,22 kN, Fs = -F= -4 kN
4. FB =36787,5 N; Fw = 7080 N; FNo = 14160 N; FNu =0 21. FA= 5,67 kN, FB =6,7 kN
5. FR =171 kN; um 0=1,6° nach links abweichend 22. Fe =460 N, Fo =Fs =392 N, 1'=228°, 5 = 119,35°
6. Fs =920,4 N, FH =920,4 N, Fu =981 N 23. Fs =706 N, FA =612 N
7. Fs =304 N 24. Fs =Fw =14715 N, Fs =19620 N
8. Fso =2121 N, Fc =1581 N, 1'=26,6° 25. FA = 26160 N~, FB =104640 Ni, <pA,=<f's=90°
9.L=120mm 26. FA,=65835 N, Fs =120828 N, %=60°"" ipA = 23,4° "'
10. F.= 1428 N, Fs =4176 N 27. FA =4162 N, FB =3210 N
11. a) 1=4,154 m, b) FK =1940 N 28. FA, =3211 N, Fs =562 N
12. FA,= -9,37 kN", Fs = - 11,79 kN / 29. FA =1858 N, FB =1842 N
13 . Fs = 23212 N, 1=1,789 m 30. Fs =1416 N
14. Fe =17,44 kN, FA,=26,26 kN 31. Fv = 20710 N, FH =8720 N
15. FH =57184 N 32. al FH =Fs =8596 N, FA,=8014 N
16.F ~ 1400 N bl a=O,05 m
218 Anhang

33. FH = 3449 N. FA =3185 N. FB= FH 57. d = 68 ,5 mm


34. FB = 42,1 N 58. a) u b= 172,1 N/mm 2 , b ) 1', =28,9 N/mm 2 ,
35. FN = 2000 N, FA =1800 N c) 1'. = 14,3 N/mm 2
36. Fv = 114450 N, FH = 81750 N, FA = 124260 N, 59. a) FA=1609 N, Fe = 1885 N, b) F=276 N,
2
c) TA= 28,5 N/mm 2, d) uZA= 22 N/mm , Uze = 17 N/mm ,
2
FB =71940 N
e) u PA =33,5 N/ mm 2 , u pe= 39 N/ mm 2
37 . Fv = 115 150 N (11 5227 Nl, FH = S1 050 N (81070 N)
FA = 124700N, FB = 71751 N 60. a) T. m = 39 N/ mm 2 , b ) 0'.= 93 N/mm 2, c) 0'1= 82 N/mm 2
38. FA = 453 N, FB =222 N, Fc = 123.7 N 61. 0'1= -291 ,7 N/m m 2 , 0',, =308,3 N/mm 2
39. a) FH = 530 N, b) ß = 41,41 °. FH =519, l N 62. a ) (PE 240, b) Ub= 124 N/ m m 2
40 . Fs = 276,9 N
41 . a) ~= 32 , 5 °, b) FA = O,638 FG ; Fa = O,5 Fa
63. a) s=h V~ '::: V;:
= 3,9 m , b ) 5 = h = 4,78 m , 38.8%

42. rp =60°
43. cp = 34,3 c
F (1- ~)
64. Fa ;z2: 2 a
c
44. 'Pl =84,73°, fP2 = 29,86 , FN A = 2,8 N. FNB = 5,6 N 65. a) F= 11 956 W, b) W = 4516 Nm
45. 0,35 kN ::s:: F3 :s 14 kN 66. F~9436 N
46. FI( = 2667 N 67 . a) Fc = 17 168 N, b) Fc = 21255 N
47 . FA'" = 0, FA v = 9810 N, MA = 19620 Nm, M= 19620 Nm 68. JJ= 13,4
48. FA>c= 9810 N, FAy =9810 N, M A = 19620 Nm. 69. a= 31 °
M=1962Q Nm
70. Msp = 172 Nm, FH = 637 N
49. Fs = 1962 N, a=30°
71 . FS p = 55757 N
50. FA = 209 N, Fa = 71,3 N
72 . Fs = 10870 N
51 . FA = 562 N, Fa = 1853 N
73. F= 7877 N
52. FK = 1555 kN, Fs = 16 10 kN , FN = 417 kN, T=1 125 kNm
74. F~293 N
53. FH = 16 N, Fs =34,2 N, rp= 66,' o
75. F= 93,6 N
54. FA = 109707 N, FB = 58860 N, Fc = 102449 N,
76. q> = 16.33 0
Fo = 98100 N, FE= 45022 N
55. Ubx1 =27,6 N/ m m :l
56. aJ Ubl= 94,5 N/mm 2 , Ub2 =40,5 N/mm 2
b ) d l = 34,24 mm
Anhang 219

Tabellen

b,h,l ,l ~7?'
r,'s f2
'2='1 t~
~
Warmgewalzter, rundkantiger, hochstegiger T-Stahl nach EN 10055 (DIN ~

Tabelle ' 1024) Qualität 5235 JRG2 (RSt 37-2) (Auszug)


~r::; -
I Trägheitsm om ent
W Wide rstand smoment 1b/41 , IV I
i Trägheitsrad ius (jewe il s bezogen auf die zugeh örige Biegeachse )
T 'b

Kurz~ Maße Biegeachse x- x Biegeachse y - y


zeichen hin', b in s = t=" '3in A in G in e" in Ix in Wx in i" in Iv in Wv in iv in
mm mm inmm mm em' kg/m em emo em' em emo em' em
T 20 20 3 1 1,12 0,88 0,58 0,38 0,27 0,58 0,20 0,20 0,42
T 25 25 3,5 1 1,64 1,29 0,73 0,87 0,49 0,73 0,43 0,34 0,51
T 30 30 4 1 2,26 1,77 0,85 1,72 0,80 0,87 0,87 0,58 0,62
T 35 35 4,5 1 2,97 2,33 0,99 3, 10 1,23 1,04 1,57 0,90 0,73
T 40 40 5 1 3,77 2,96 ' ,12 5,28 1,84 1, 18 2,58 1,29 0,83
T 45 45 5,5 1,5 4,67 3,67 1,26 8,13 2,51 1,32 4,01 1,78 0,93
T 50 50 6 1,5 5,66 4,44 1,39 12, 1 3,36 1,46 6,06 2,42 1,03
T 60 60 7 2 7,94 6,23 1,66 23,8 5,48 1,73 12,2 4,07 1,24
T 70 70 8 2 10,6 8,32 1,94 44,5 8,79 2,05 22,1 6,32 1,44
T 80 80 9 2 13,6 10,7 2,22 73,7 12,8 2,33 37,0 9,25 1,65
T 90 90 10 2,5 17, 1 13,4 2,48 119 18,2 2,64 58,5 13,0 1,85
T 100 100 11 3 20,9 16,4 2,74 179 24,6 2,92 88,3 17,7 2,05
T 120 120 13 3 29,6 23,2 3,28 366 42,0 3,51 178 29,7 2,45
T 140 140 15 4 39,9 31,3 3,80 660 64,7 4,07 330 47,2 2,88

"-
Warmgew alzter I-Träger, schmale I-Träger INP, I-Reihe nach EN 10024 I
I
Tabe ll e 2 (DIN 1025) Teil 1 (Auszug) Qualität 5235 JRG2 (R5t37-2)
x__
- -x~
s
I T rägh eitsmoment
W W iderstandsmoment "!!'lt.'"
W,7o
i T räghe itsradius (jew eils bezogen auf die zugehörige Biegeachse)
S, statisches Moment des ha lben Querschn itts '"b
s,,= I ,,: 5" Abstand der D r uck~ und Zugm ittelpu nkte
Kurz~ Maße Biegeachse x - x Biegeachse y - y
zeichen hin b in s in t in
mm mm mm mm mm mm em'
" in '2in A in Gin 'xin Wxin ix in 'v in W1 in iy in S. in s. in
I kg/m em' em' em em' em' em em' em
80 80 42 39 5,9 3,9 2,3 7,57 5,94 77,8 19,5 3,20 6 ,29 3,00 091 11 ,4 6,84
100 100 50 4,5 6,8 4,5 2,7 10 ,6 8,34 171 34,2 4,01 12,2 4,88 1,07 19 ,9 8,57
120 120 58 5,1 7,7 5,1 3,1 14,2 11 ,1 328 54,7 4,81 21,5 7,41 1,23 31,8 10,3
140 140 66 5,7 8,6 5,7 3,4 18 ,2 14,3 573 81,9 5,61 35,2 10,7 1,40 47,7 12,0
160 160 74 6,3 9 ,5 6,3 3,8 22,8 17,9 935 11 7 6,40 54,7 14,8 1,55 68,0 13 ,7
180 180 82 6,9 10,4 6,9 4,1 27,9 21,9 1450 161 7,20 81,3 19 ,8 1,71 93,4 15,5
200 200 90 7,5 11 ,3 7,5 4,5 33,4 26,2 2140 214 8,00 11 7 26,0 1,87 125 17,2
220 220 98 8,1 12,2 8,1 4,9 39,5 31,1 3060 278 8,80 162 33, 1 2,02 162 18 ,9
240 240 106 8,7 13,1 8,7 5,2 46,1 36,2 4250 354 9,59 221 41,7 2,20 206 20,6
260 260 113 9,4 14,1 9,4 5 ,6 53,3 41,9 5740 442 10,4 288 51,0 2,32 257 22 ,3
280 280 119 10, 1 15,2 10,1 6,1 61, 1 47,9 7590 542 11 ,1 384 61,2 2,45 316 24,0
300 300 126 10,8 16,2 10,8 6,5 69,0 54,2 9800 653 11,9 451 72,2 2,56 381 25,7
320 320 131 11 ,5 17,3 11 ,5 6,9 77,7 61,0 12510 782 12,7 555 84,7 2,67 457 27,4
340 340 137 12,2 18 ,3 12,2 7,3 86,7 68,0 15700 923 13,5 674 98,4 2,80 540 29,1
360 360 143 13,0 19 ,5 13,0 7,8 97,0 76,1 19610 1090 14,2 818 11 4 2,90 638 30,7
380 380 149 13 ,720 ,5 13 ,7 8,2 107 84,0 24010 1260 15,0 975 131 3,02 741 32,4
400 400 155 14,4 21,6 14,4 8,6 11 8 92,4 29210 1460 15,7 1160 149 3, 13 857 34,1
(

220 Anhang

Tabelle 3 Warmgewalzte I-Träger, Breitflanschträger HEB , EN 10025 (IPB nach


DIN t025) (Auszug) Qualität 5235 JRG2 (R5t37-2) Teil 2
,y
x-- --x ~
I
W
i
Trägheitsmoment
Widerstandsmoment
Trägheitsradius (jewei ls bezogen auf die zugehörige Biegeachsel
- j-L
-I
$.
s. /,,: $ ,.
statisches Moment des halben Querschnitts
Abstand der Druck- und Zugmittelpunkte
"-
b I!
Kurz- Maße Biegeachse x - x Biegeachse y - y
zeichen hin bin s in tin r l in Ain Gin /" in W"in i" in I y in Wyin iy in S" in s" in
I P8 mm mm mm mm mm cm' kg/m cm' cm' cm cm' cm' cm cm' cm
100 100 100 6 10 12 26,0 20,4 450 89,9 4,16 167 33,5 2,53 52,1 8,63

120 120 120 6,5 11 12 34,0 26,7 864 144 5,04 318 52,9 3,06 82,6 10,5
140 140 140 7 12 12 43,0 33,7 1510 216 5,93 550 78,5 3,58 123 12,3
160 160 160 8 13 15 54,3 42,6 2490 311 6,78 889 111 4,05 177 14, 1
180 180 180 8,5 14 15 65,3 51,2 3830 426 7,66 1360 151 4,57 241 15,9
200 200 200 9 15 18 78,1 61,3 5700 570 8,54 2000 200 5,07 321 17,7

220 220 220 9,5 16 18 91,0 71 ,5 8090 736 9,43 2840 258 5,59 414 19,6
240 240 240 10 17 21 106 83,2 11260 938 10,3 3920 327 6,08 527 21,4
260 260 260 10 17,5 24 118 93,0 14920 1 150 , 1,2 5130 395 6,58 641 23,3
280 280 280 10,5 18 24 131 103 19270 1380 12,1 6590 471 7,09 767 25,1
300 300 300 11 19 27 149 117 25170 1680 13,0 8560 57 1 7,58 934 26,9

320 320 300 , 1,5 20,5 27 161 127 30820 1930 13,8 9240 616 7,57 1070 28,7
340 340 300 12 21 ,5 27 171 134 36660 2160 14,6 9690 646 7,53 1200 30,4
360 360 300 12,5 22,5 27 181 142 43190 2400 15,5 10140 676 7,49 1 340 32,2
400 400 300 13,5 24 27 198 155 57680 2880 17, 1 10820 72 1 7,40 1620 35,7

Tabelle 4 Warmgewalzte I-Träger, Breitflanschträger HEA, EN 10034 (IPBL nach


DIN t025) (Auszug) Qualität 5235 JRG2 (R5t37-2) ,/
x--- --x ~
I Trägheitsmoment
W
i
Widerstandsmoment
Trägheitsradius (jewei ls bezogen auf die zugehörige Biegeachse)
- j-L -I

$.
s. Ix : Sx
statisches Moment des halben Querschn itts
Abstand der Druck- und Zugmitte lpunkte "b I'
Kurz- Maße Biegeachse x- x Bieg eachse y- y
zeichen hin bin sin tin ri n A in Gin Ix in Wx in ix in Iv in Wvin iy in Sx in Sx in
I PBI mm mm mm mm mm cm' kg/m cm' cm' cm cm' cm' cm cm' cm
100 96 100 5 8 12 21,2 16,7 349 72 ,8 4,06 134 26,8 2,51 41,5 8,41

120 114 120 5 8 12 25,3 19,9 606 106 4,89 231 38,5 3,02 59,7 10,1
140 133 140 5,5 8,5 12 31,4 24,7 1030 155 5,73 389 55,6 3,52 86,7 11 ,9
160 152 160 6 9 15 38,8 30,4 1670 220 6,57 616 76,9 3,98 123 13,6
180 171 180 6 9,5 15 45,3 35,5 2510 294 7,45 925 103 4,52 162 15,5
200 190 200 6,5 10 18 53,8 42,3 3690 389 8,28 1340 134 4,98 215 17,2

220 210 220 7 11 18 64,3 50,5 5410 515 9,17 1950 178 5,51 284 19,0
240 230 240 7,5 12 21 76,8 60,3 7760 675 10,1 2770 231 6,00 372 20,9
260 250 260 7,5 12,5 24 86,8 68,2 10450 836 11 ,0 3670 282 6,50 460 22,7
280 270 280 8 13 24 97,3 76,4 13670 1010 11 ,9 4760 340 7,00 556 24,6
300 290 300 8,5 14 27 112 88,3 18260 1260 12,7 6310 42 1 7,49 692 26,4

320 310 300 9 15,5 27 124 97,6 22930 1480 13,6 6990 466 7,49 814 28,2
340 330 300 9,5 16,5 27 133 105 27690 1680 14,4 7440 496 7,46 925 29,9
360 350 300 10 17,5 27 143 11 2 33090 1890 15,2 7890 526 7,43 1040 31,7
400 390 300 11 19 27 159 125 45070 2310 16,8 8560 571 7,34 1280 35,2
Anhang 221

Tabell e 5 Warmgewalzte I-Träger, verstärkte Ausführung HE·M, EN 10034 (IPBV


nach DIN 1025) (Auszug) Qualität S235 JRG2 (RSt37-2) </
x-· .-x .c;
1
W
i
Träghe itsmoment
Widerstandsmoment
Trägheitsradius (jeweils bezoge n auf die zugehörige Biegeachse)
- :!- -,
S,
s, I,: S,
statisches Moment des halben Querschnitts
Abstand der Druck· und Zugmittelpunkte
I "-
b II
Kurz- Maße Biegeachse x- x Biegeachse y- y
zeichen hin bin sin tin " in Ain Gin I" in W"in i" in Iv in Wvin iy in S" in s" in
IP8 v mm mm mm mm mm em' kg/m em' em' em em' em' em em' em
100 120 106 12 20 12 53,2 41 ,8 1140 190 4,63 399 75,3 2.74 118 9,69
120 140 126 12,5 21 12 66,4 52,1 2020 288 5,51 703 112 3,25 175 11 ,5
140 160 146 13 22 12 80,6 63,2 3290 411 6,39 1140 157 3,77 247 13,3
160 180 166 14 23 15 97, 1 76,2 5100 566 7,25 1760 21 2 4,26 337 15,1
180 200 186 14,5 24 15 113 88,9 7480 748 8,13 2580 277 4,77 442 16,9
200 220 206 15 25 18 131 103 10640 967 9,00 3650 354 5,27 568 18,7
220 240 226 15,5 26 18 149 117 14600 1220 9,89 5010 444 5,79 710 20,6
240 270 248 18 32 21 200 157 24290 1800 11,0 8150 657 6,39 1060 22,9
260 290 268 18 32,5 24 220 172 31310 2160 11 ,9 10450 780 6,90 1260 24,8
280 310 288 18,5 33 24 240 189 39550 2550 12,8 13160 914 7,40 1480 26.7
300 340 310 21 39 27 303 238 59200 3480 14,0 19400 1250 8,00 2040 29,0

320/305 320 305 16 29 27 225 177 40950 2560 13,5 13 740 901 7,81 1460 28,0
320 359 309 21 40 27 312 245 68130 3800 14,8 19710 1280 7,95 2220 30,7
340 377 309 21 40 27 316 248 76370 4050 15,6 19710 1280 7,90 2360 32,4
360 395 308 21 40 27 319 250 84870 4300 16,3 19520 1270 7,83 2490 34,0
400 432 307 21 40 27 326 256 104100 4820 17,9 19330 1260 7,70 2790 37,4

Tabelle 6 Warmgewalzte I-Träger, mitteibreite I-Träger, EN 10034 (IPE nach DIN 1025) <7
(Auszug) Qualität S235 JRG2 (RSt37-2)
x-· .-x .c;
I
W
i
Trägheitsmoment
W id erstan dsmoment
Trägheitsradius (jeweils bezogen auf die zugehörige Biegeachse)
- -I L

S,
s,,=I,,: S"
stati sches Moment des halben Querschnitts
Abstand der Druck- und Zugmittelpunkte W1
Kurz- Maße Bi egeachse x - x Bi egeachse y- y
zeiche n hin bin sin ti n " in A in Gin I" in W"in ;" in Iv in Wv in iv in S" in s" in
!PE mm mm mm mm mm em' kg/m em' em' em em' em' em em' em
80 80 46 3,8 5,2 5 7,64 6,0 80, 1 20,0 3,24 8,49 3,69 1,05 11 ,6 6,90
100 100 55 4,1 5.7 7 10,3 8,1 171 34,2 4,07 15,9 5,79 1,24 19,7 8,68
120 120 64 4,4 6,3 7 13,2 10,4 318 53,0 4,90 27,7 8,65 1,45 30.4 10,5
140 140 73 4,7 6,9 7 16,4 12,9 541 77,3 5,74 144,9 12,3 1,65 44,2 12,3
160 160 82 5,0 7,4 9 20, 1 15,8 869 109 6,58 68,3 16,7 1,84 61,9 14,0
180 180 91 5,3 8,0 9 23,9 18,8 1320 146 7,42 101 22,2 2,05 83,2 15,8
200 200 100 5,6 8,5 12 28,5 22,4 1940 194 8,26 142 28,5 2,24 110 17,6
220 220 110 5,9 9,2 12 33,4 26,2 2770 252 9,11 205 37,3 2,48 143 19,4
240 240 120 6,2 9,8 15 39,1 30,7 3890 324 9,97 284 47,3 2,69 183 21,2
270 270 135 6,6 10,2 15 45,9 36,1 5790 429 11,2 420 62,2 3,02 242 23,9
300 300 150 7,1 10,7 15 53,8 42,2 8360 557 12,5 604 80,5 3,35 314 26,6
330 330 160 7,5 11 ,5 18 62,6 49,1 11 770 713 13,7 788 98,5 3,55 402 29,3
360 360 170 8,0 12,7 18 72,7 57,1 16 270 904 15,0 1040 123 3,79 510 31,9
400 400 180 8,6 13,5 21 84,5 66,3 23130 1160 16,5 1320 146 3,95 654 35.4
'"
N
N
N

Warmgewalzte r rundkantIger U-5tahl UNP nach EN 10025 (DIN 1026)


Tabelle 7 (Auszug) Qualität 5235 JRG2 (RSt37-2)

i1
I Trägheitsmoment
W W iderstands moment ~
; Trägheitsradi us (jeweils bezogen auf die zugehörige Biegeachse)
S~ statisches Moment des halben Querschnitts
s~= I,, : $ " Abstand der Druck- und Zugmittelpunkte
XM Abstand des Schubmittelpunktes M von der y - y-Achse
'"
c=% beih :s 300

Kurz- Maße Biegeachse x- x Biegeachse y - y


zeichen hin bin s in tin r, in r2 in A in Gin I" in W"in ;", in Iy in Wyin iy in $ " in s" in ey in xM in
U mm mm mm mm mm mm cm' kg/m cm' cm' cm cm' cm' cm cm' cm cm cm
30x 15 30 15 4 4,5 4,5 2 2,21 1,74 2,53 1,69 1,07 0,38 0,39 0,42 - - 0,52 0,74
30 30 33 5 7 7 3,5 5,44 4,27 6,39 4,26 1,08 5,33 2,68 0,99 - - 1,31 2,22
40x20 40 20 5 5,5 5 2,5 3,66 2,87 7,58 3,79 1,44 1,14 0,86 0,56 - - 0,67 1,01
40 40 35 5 7 7 3,5 6,21 4,87 14,1 7,05 1,50 6,68 3,08 1,04 - - 1,33 2,32
50x25 50 25 5 6 6 3 4,92 3,86 16,8 6,73 1,85 2,49 1,48 0,71 - - 0,81 1,34
50 50 38 5 7 7 3,5 7,12 5,59 26,4 10,6 1,92 9, 12 3,75 1,13 - - 1.37 2,47
60 60 30 6 6 6 3 6,46 5,07 31,6 10,5 2,21 4,51 2,16 0,84 - - 0,91 1,50
65 65 42 5,5 7,5 7,5 4 9,03 7,09 57,5 17,7 2,52 14,1 5,07 1,25 - - 1,42 2,60
80 80 45 6 8 8 4 11 ,0 8,64 106 26,5 3,10 19,4 6,36 1,33 15,9 6,65 1,45 2,67
100 100 50 6 8,5 8,5 4,5 13,5 10,6 206 41,2 3,91 29,3 8,49 1,47 24,5 8,42 1,55 2,93
120 120 55 7 9 9 4,5 17,0 13,4 364 60,7 4,62 43,2 11,1 1,59 36,3 10,0 1,60 3,03
140 140 60 7 10 10 5 20,4 16,0 605 86,4 5,45 62,7 14,8 1,75 51,4 11 ,8 1,75 3,37
160 160 65 7,5 10,5 10,5 5,5 24,0 18,8 925 11 6 6,21 85,3 18,3 1,89 68,8 13,3 1,84 3,56
5,5 28,0 22,0
180
200
180
200
70
75
8
8,5 " "
11,5 11,5 6 32,2 25,3
1350
1910
150
191
6,95
7,70
114
148
22,4
27,0
2,02
2, 14
89,6
114
15,1
16,8
1,92
2,01
3,75
3,94
220 220 80 9 12,5 12,5 6,5 37,4 29,4 2690 245 8,48 197 33,6 2,30 146 18,5 2,14 4,20
240 240 85 9,5 13 13 6,5 42,3 33,2 3600 300 9,22 248 39,6 2,42 179 20, 1 2,23 4,39
260 260 90 10 14 14 7 48,3 37,9 4820 371 9,99 317 47,7 2,56 221 21,8 2,36 4,66
280 280 95 10 15 15 7,5 53,3 41 ,8 6280 448 10,9 399 57,2 2,74 266 23,6 2,53 5,02
300 300 100 10 16 16 8 58,8 46,2 8030 535 11,7 495 67,8 2,90 316 25,4 2,70 5,41
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Warmgewalzter gleichschenkeliger rundkantIger WInkelstahl nach ", :::! ~ :t.
Tabelle 8 EN 10056-2 (DIN 1028) (Auszug) Qualltäl 5235 JRG2 (R5t37-2)
~ .. ~
I Trägheitsmoment (" (.. ... ~ . ',E---' x
W Widerstandsmoment
; Trägheitsradius (jeweils bezogen auf die zugehörig e Biegeachse)
Tabelle enth ä lt nur die gen o rmte n Vorzugswerte
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Kurz- Maße Mantel- Abstände der Achsen Biegeachse
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cm
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cm'
W"'I in
cm'
;'1 in
cm
20 x 3 20 3 3,5 2 1, 12 0,88 0,077 0,60 1,41 0,85 0,70 0,39 0,28 0,59 0,62 0,74 0,15 0, 18 0,37
25 x 3 25 3 3,5 2 1,42 1, 12 0,097 0,73 1,77 1,03 0,87 0,79 0,45 0,75 1,27 0,95 0,31 0,30 0,47
30 x 3 30 3 5 2,5 1.74 1,36 0,116 0,84 2,12 1,18 1,04 1,41 0,65 0,90 2,24 1,14 0,57 0,48 0,57
35 x 4 35 4 5 2,5 2,67 2,1 0,136 1,00 2,47 1,41 1,24 2,96 1,18 1,05 4,68 1,33 1,24 0,88 0,68
40 x 4 40 4 6 3 3,08 2,42 0,155 1,12 2,83 1,58 1,40 4,48 1,55 1,21 7,09 1,52 1,86 1,18 0,78
45 x 5 45 5 7 3,5 4,3 3,38 0,174 1,28 3,18 1,81 1,58 7,83 2,43 1,35 12,4 1,70 3,25 1,80 0,87
SOx 5 50 5 7 3,5 4,8 3,77 0,194 1,40 3.54 1,98 1,76 11,0 3,05 1.51 17,4 1,90 4,59 2,32 0,98
60 x 6 60 6 8 4 6,91 5.42 0,233 1,69 4,24 2,39 2,11 22,8 5,29 1,82 36,1 2,29 9,43 3,95 1, 17
70 x 7 70 7 9 4,5 9,4 7,38 0,272 1.97 4,95 2,79 2,47 42,4 8,43 2,12 67, 1 2,67 17,6 6.31 1,37
BO x 8 80 8 10 5 12,3 9,66 0,311 2,26 5,66 3,20 2,82 72,3 12,6 2,42 115 3,06 29,6 9,25 1,55
90 x 9 90 9 11 5,5 15,5 12,2 0,351 2,54 6,36 3,59 3,18 116 18,0 2,74 184 3,45 47,8 13,3 1,76
100 x 10 100 10 12 6 19,2 15,1 0,390 2,82 7,07 3,99 3,54 177 24,7 3,04 280 3,82 73,3 18,4 1,95
110 x l0 110 10 12 6 21,2 16,6 0,430 3,07 7,78 4,34 3,89 239 30,1 3,36 379 4,23 98,6 22,7 2,16
120 x 12 120 12 13 6,5 27,5 21 ,6 0,469 3,40 8,49 4,80 4,26 368 42,7 3,65 584 4,60 152 31 ,6 2,35
150 x 15 150 15 16 8 43 33,8 0,586 4,25 10,6 6,01 5,33 898 83,5 4,57 1430 5.76 370 61,6 2,93
180 x 18 180 18 18 9 61 ,9 48,6 0,705 5,10 12,7 7,22 6.41 1870 145 5,49 2970 6,93 757 105 3,49
200 x 20 200 20 18 9 76,4 59,9 0,785 5,68 14,1 8,04 7, 15 2850 199 6,11 4540 7,72 1160 144 3,89
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30x20x 3 3 1,42 1,11 0,097 0,99 0,50 2,04 1,51 0,86 1,04 0,56 0,431 1,25 0,62 0,94 0,44 0,29 0,56 1,43 1,00 0,25 0,42
30 20 3,5 2
30 x20x 4 4 1,85 1,45 1,03 0.54 2,02 1,52 0,91 1,03 0,58 0,423 1,59 0,81 0.93 0,55 0,38 0,55 1,S1 0,99 0,33 0,42
40x20)( 3 3 1,72 1,35 0,117 1,43 0,44 2.6 1 1,77 0,79 1,19 0,46 0,259 2,79 1,08 1,27 0,47 0,30 0.52 2,96 1,3 1 0,30 0,42
40 20 3,5 2
40x20x 4 4 2,25 1,77 1,47 0,48 2,57 1,80 0,83 1,18 0,50 0,252 3,59 1,42 1,26 0,60 0,39 0.52 3,79 1,30 0,39 0,42
4 2,87 2,25 0,146
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45x30x 5
4
45 30
5
4,5 2 3,53 2,77 ''''
1,52
0,74
0,78
3,07
3,05
2,26
2,27
1.27
1,32
1,58
1,58
0,83
0,85
0,436
0,430
5,78
6,99
1,91 1,42
2,35 1,4 1
2,05
2,47
0,91
1,11
0,85
0,84
6,65
8,02
1,52
1,51
1,18
1,44
0,64
0,64
50x30x 4 4 3,07 2,41 1,68 0,70 3,36 2,35 1,24 1,67 0,78 0,356 7,7 1 2,33 1,59 2,09 0,9 1 0,82 8,53 1,67 1,27 0,64
50 30 4,5 2
50x30x 5 5 3,78 2,96 0, 156 1,73 0,74 3,33 2,38 1,28 1,66 0,80 0,353 9,41 2,88 1,58 2,54 1,12 0,82 10,4 1,66 1,56 0,64
50x40x 5 50 40 5 4 2 4,27 3,35 0,177 1,56 1,07 3,49 2,88 1,73 1,84 1,27 0,625 10,4 3,02 1,56 5,89 2,01 1,18 13,3 1,76 3,02 0,84
60x30x 5 60 30 5 6 3 4,29 3,37 0,175 2,15 0,68 3,90 2,67 1,20 1,77 0,72 0,256 15,6 4,04 1,90 2,60 1,12 0,78 16,5 1,96 1,69 0,63
6Ox40x 5 5 4,79 3,76 1,96 0,97 4,08 3,01 1,68 2,09 1,1 0 0,437 17,2 4,25 1,89 6, 11 2,02 1.1 3 19,8 2,03 3,50 0,86
60 40 6 3
6Ox40x 6 6 5,68 4,46 0, 195 2,00 1,01 4,06 3,02 1,72 2,08 1,12 0,433 20, 1 5,03 1,88 7,12 2,38 1, 12 23,1 2,02 4, 12 0,85
65 x50x 5 65 50 5 6 3 5,54 4,35 0,224 1,99 1,25 4,52 3,6 1 2,08 2,38 1,50 0,583 23, 1 5,11 2,Q4 11,9 3, 18 1,47 28,8 2,28 6,2 1 1,06
70x50x 6 70 50 6 6 3 6,88 5,40 0,235 2,24 1,25 4,82 3,68 2,20 2,52 1,42 0,497 33,5 7,Q4 2,21 14,3 3,81 1,44 39,9 2,4 1 7,94 1,07
75 x50x 7 75 50 7 8,30 6,51 0,244 2,48 1,25 5, 10 3,77 2,13 2,63 1,38 0,433 46,4 9,24 2,36 16,5 4,39 1,41 53,3 2,53 9,56 1,07
75x55x 5 5 6,30 4,95 2,31 1,33 5, 19 4,00 2,27 2,71 1,58 0,530 35,5 6,84 2,37 16,2 3,89 1,60 43, 1 2,61 8,68 1,17
75 x55x 7 75 55 7 7 3,5 8,66 6,80 0,254 2,40 1,41 5, 16 4,02 2,37 2,70 1,62 0,525 47,9 9,39 2,35 21,8 5,52 1,59 57,9 2,59 11,8 1,17
80x40x 6 6 6,89 5,41 2,85 0,88 5,2 1 3,53 1,55 2,42 0,89 0,259 44,9 8,73 2,55 7,59 2,44 1,05 47,6 2,63 4,90 0,84
80 40 7 3,5
80x40 x 8 8 9,01 7,07 0,234 2,94 0,95 5, 15 3,57 1,65 2,38 1,04 0,253 57,6 11 ,4 2,53 9,68 3,18 1,04 60,9 2,60 6,41 0,84
80x60x 7 80 60 7 8 4 9,38 7,36 0,274 2,51 1,52 5,55 4,42 2,70 2,92 1,68 0,546 59,0 10,7 2,51 28,4 6,34 1,74 72,0 2,77 15,4 1,28
80x65x 8 80 65 8 8 4 11,0 8,66 0,283 2,47 1,73 5,59 4,65 2,79 2,94 2,05 0,645 68,1 12,3 2,49 40, 1 8,41 1,91 88,0 2,82 20,3 1,36
90 x60x 6 6 8,69 6,82 2,89 1,41 6, 14 4,50 2,46 3,16 1,60 0,442 71,7 11,7 2,87 25,8 5,61 1,72 82,8 3,09 14,6 1,30
90 60 7 3,5
90x60x 8 8 11,4 8,96 0,294 2,97 1,49 6, 11 4,54 2,56 3,15 1,69 0,437 92,5 15,4 2,85 33,0 7,31 1,70 107 3,06 19,0 1,29
100x50x 6 6 8,73 6,85 3,49 1,04 6,50 4,39 1,91 2,98 1,1 5 0,263 89,7 13,8 3,20 15,3 3,86 1,32 95,2 3,30 9,78 1,06
100 x50x 8 100 50 8 9 4,5 11,5 8,99 0,292 3,59 1,13 6,48 4,44 2,00 2,95 1,18 0,258 11 6 18,0 3, 18 19,5 5,04 1,31 123 3,28 12,6 1,05
100x50x l 0 10 14,1 11 , 1 3,67 1,20 6,43 4,49 2,08 2,9 1 1,22 0,252 141 22,2 3,16 23,4 6,17 1,29 149 3,25 15,5 1,04
100x65x 7 7 11 ,2 8,77 3,23 1,51 6,83 4,91 2,66 3,48 1,73 0,4 19 11 3 16,6 3,17 37,6 7,54 1,84 128 3,39 21,6 1,39
l 00x65x 9 100 65 9 10 5 14,2 11 , 1 0,321 3,32 1,59 6,78 4,94 2,76 3,46 1,78 0,4 15 141 21,0 3,15 46,7 9.52 1,82 160 3,36 27,2 1,39
l00 x75x 9 100 75 9 10 5 15,1 11 ,8 0,341 3,15 1,91 6,9 1 5,45 3,22 3,63 2,22 0,549 148 21.5 3, 13 71,0 12.7 2, 17 181 3,47 37,8 1,59
120x80x 8 8 15,5 12,2 3,83 1,87 8,23 5,99 3,27 4,20 2,16 0,441 226 27,6 3,82 80,8 13,2 2,29 261 4,10 45,8 1,72
120 x80x l0 120 80 10 11 5,5 19,1 15,0 0,39 1 3,92 1,95 8, 18 6,03 3,37 4,19 2,19 0,438 276 34, 1 3,80 98, 1 16,2 2,27 318 4,07 56, 1 1,7 1
120x80x 12 12 22,7
15,1
17,8
11 ,9
4,00
4,56
2,03 8, 14 6,06 3,46
5,7 1 2,49
4,18 2,25 0,433 323 40,4 3,77 114 19,1 2,25 37 1 4,04 66, 1 1,7 1 ,"
130x65x 8 8 1,37 8,50 3,86 1,47 0,263 31, 1 4,17 44,8 8,72 1,72
130x65x10 130 65 10 11 5,5 18,6 14,6 0,381 4,65 1,45 8,43 5,76 2,58 3,82 1,54 0,259
263
32 1 38,4 4, 15 54,2 10,7 1,7 1
280
340
4,31
4,27
28,6
35,0
1,38
1,37
~
,"
<0
Anhang 225

Formelzeichen

A Fläche r, R Radius
A, i-te Teilfläche Außenradius
A lt Ai! Teilflächen Innenradi us
A" n-te (letzte) einer unbestimmten Streckg renze
Anzahl von Flächen Zug-, Bruchfestigkeit
Ao Ouerkraftfläche Dehngrenze, Proportionalitätsgrenze
a, b, c. Abstände Ersatzstreckg renze, O,2%-Dehngrenze
b Breite s statisches Moment
bo Größen beiwert s Bogenlänge, Dicke
1>0 Oberflächenbeiwert T Dreh-, Torsionsmoment
c Federkonstante t Dicke
Cw Widerstandsbeiwert U Umfang
d Durchmesser V Vo lumen
E Ela stizitätsmod ul v Geschwindigkeit
F Kraft, Betrag einer Kraft W Widerstandsmoment,
F Kraftvektor (Formänderungs- )Arbeit
FA, Fe Auflagerkräfte Wo polares Widerstandsmoment
F. Ersatzkraft W, Reibarbeit
Fa Gewichtskraft W, Torsionsw iderstandsmoment
Foo Hangnormalkraft (Druckkraft) W",Wy axiales Widerstandsmoment
FOH Hangabtriebskraft x, y, z Koordinaten im kartesischen
F, i-te Kraft Koordinatensystem
F, Längskraft Xs, Ys, zs Schwerpunktskoordinaten
FN Norma lkraft Z Brucheinschnürung
Fo Ouerkraft a , ß, y ... Winkel
F. Resultierende eine r Strecken last a. Formzahl
F, Reib-, Rollkraft, Resultierende ß. Kerbwirkungszah l
F" Haftkraft y Gleitwinkel
Fs Sei l-, Stab kraft t:. ... änderung
Fu Umfangskraft & Dehnung , Stauchung
F" Vorspan n kraft Ouerde hnung, -kürzung
Fw Fahrwiderstand Wirkungsgrad
F", Fy, Fz X-, y- , z-Komponente einer Kraft Kerbempfind lichkeitszahl
f Hebelarm des Rollwiderstands (Gleit-) Reibzahl , Querzahl
G Gleit-, Schubmodul Keilreibzahl
9 Erdbeschleunigung Haftreibzah l
h Höhe Zapfenreibzahl
f Trägheitsmoment Spurzapfen-Reibzah l
(Flächen moment 2. Ordnung) Fahrwiderstandszahl
10 polares Flachenträgheitsmoment Sicherheit
I, Drillungswiderstand Standsicherheit
I", 1'1 axiales Flächenträgheitsmoment P Dichte, Reibwinkel
um die X -, y-Achse Po Haftreibwinke l
i Trägheitsradius 0' Normalspannung
K Grenzspannungsverhältnis U A, 'TA Ausschlagfestigkeit
k Dämpfungszahl U a , 'Ta Aussch lagspannu ng
L Länge, Normalabstand 0', Biegespannung
I Länge, Hebelarm U O, 'To Dauerfestigkeit
M Moment UF, 'TF Fließ-, Streckgrenze
MA Anzugsmoment einer Schraube UG, TG Gestaltfestigkeit
MA , Me Moment am Auflager A, B. U m , 'Tm Mittelspannung
M, Biegemoment 0'" Nennspannung
M, Kippmoment U o , 'To überspannung
M, Reibmoment, resultierendes Moment U Sch, 'TSch Schwellfestigkeit
MRo Rückstellmoment U u ' 'Tu Unterspannung
Ms Moment an einer Schnittstell e Wechselfestigkeit
M, Torsions-, Drehmoment Zug- bzw. Druckspannung
m Masse, Poisson'sche Konstante zulässige Spannung
m F, m L, m M Kraft-, Längen-, Momentenmaßstab T Schub-, Torsionsspannung
N Lastwechselzahl, Abscherspannung
Grenz-Schwingspielza hl Scherfestigkeit
P, Reibleistung Schubspannung bei Torsion
q Be lastu n g si nten sität Verdrehwinkel
v

Sachwortverzeichnis

A bscherbeanspruchung 146, Coulomb 'sehes Gesetz 11 6 Flüssigkeitsreibung 123


181 Cremonaplan 106f. Form I änderungsarbeit 152
äquatoriales Trägheitsmoment C~lmann'sches Schnittver- - zahl 159
172f. fahren 27, 32, 106, 108 Formelzeichen 221
- Widerstandsmoment 172 1. freier Vektor 35
allgemeine Biegung 170 Dämpfungszah l 135 Freimachen von Bauteilen 9ft.
allgemeines ebenes Kräfte- Dauer I festigkeit 155 f. Freiträger 33
system 32 - festigkeitsschaubild 154,156 - mit gemischter Last und ein-
- räumliches Kräftesystem - haltbarkeit 160 gelei tetem Moment 77
96 - schwingfestigkeit 155 - mit Strecken last und EinzeI-
- Tragwerk 82 - schwingversuch 155 last 76
analytisches Zusammensetzen Dehngrenze 150
von Kräften 28 -,O,2%-Dehngrenze 150 Gebundener Vektor 8
Angriffspunkt 8 Dehnung 149 gekröpfter Balken auf 2 Stützen
Auflager 8, 9 Difterenzbremse 135 mit Einzel- und verschiedenen
- kraft 9, 64 Dreh Ifläche 55 Strecken Iasten 73
- reibmoment 129 - körper 56 - Träger mit Vierte lkreisbogen-
- symbol 10,11,12 drei I eCkförmige Streckenlast 39 stück 79
Ausschlagfestigkeit 156 - fach gelagerter Gelenkträger Gelenklträger 84f.
axiales T rägheitsmoment 1721. 86 - -, dreifach gelagerter 86
- Widerstandsmoment 172 f. - gelenkbogen 89 ff. - -, v ierfach gelagerter 88
Axiallager 127 - wertiges A uflager 12 - verbindung 83
Axiom 8 Dru ck l beanspruchung 146,154 Gerberträger 84
- kraft 146 Gestaltfestigkeit 160
Backenbremse 133 - stab 146 Getriebewelle 101
Balken 36,62, 147 Durchlaufträger 84 Gewichtskraft 9
Balken auf 2 Stützen mit Drei - Dynamik 7 Gewindereibmoment 129
ecks last 73 dynamische Beanspruchung Gleich Igewichtsbedi ngung 8, 29
- mit Einzellast 64 154 - gewichtslage 47
- m it Einzellast und Strecken - - last 59
last 73 Ebenes Kräftesystem 29 Gleit l modul 153,185
- mit Mischlast 71 - Fachwerk 1051. - reibkraft 11 5 f.
- mit Streckenlast 66 ecksteifer Rahmen 91 - reibung 123
Bandbremse 134 einfaches Fachwerk 105 - reibzahl 116
Beanspruchungsarten 146 - Tragwerk 82 grafisches Zusammensetzen
Befestigungsschraube mit einwertiges Auflager 9 von Kräften 27ff.
Spitzgewinde 129 El astizitätsmodu l 151 Grenz l spannung 174
Belastungsfälle 155 Eyte",ein'sche Gleichung 132 - spannungsverhältnis 161
Bewegungsschraube 128 - -Schwingspie lzahl 157
- mit Fl achgewinde 128 Fachwerk 105 Größenbeiwert 160
- mit Spitz- und Trapez- -, ebenes 106 f.
gewinde 128 -, einfaches 105 Haft I kraft 11 5f.
Biege I beanspruchung 147, - , nicht einfaches 105 - reibkraft 115
170 -, räumliches 105 - reibu ng 116f.
- festigkeit von Bauteilen -, statisch bestimmtes 105 - - , Körper auf horizontaler
174 - , statisch unbestimmtes 105 Ebene 116
- grundgleichung 172 Fahr l widerstand 131 - - , Körper auf schiefer Ebene
- moment 63, 64 - widerstandszahl 131 122
- - , maximales 65 Festigkeitsleh re 145 - reibwinke l 116
Biegungsarten 170 Festlager 11 - reibzahl 11 6f.
Bremse 133f. Fl ächen I schwerpunkt 46 Hangabtriebskraft 122
Bruch l deh nung 150 - trägheitsmoment 172 Henneberg, Stabtauschver-
- einschnürung 151 - widerstandsmoment 173 fahren 110
Sachwortverzeichnis 227

Hooke 'sehes Gesetz 151, Normal l kraft 54, 63, 146 - -, Culmann 'sehes 27, 106,
154, 185 - spannung 145 109
Nullstab 108 -, Ritter 109
Indifferentes Gleichgewicht 54 Schub l kraft 146
Oberflächenbeiwert 160 - modul 185
Keil l nutreibung 125 überspannung 156 - spannung 183, 185
- reibzahl 125 schwellende Belastung 156
Kerbempfindlichkeit 159 Pappus-Guldin'sche Regeln 55 Schwellfestigkeit 156
Kerb l wirkung 159 Parabelkonstruktion 72 Schwer Jebene 44
- wi rkungszahl 159 Parallelogramma xiom 9 - linie 44
Kette 11 Pendelstütze 10 - punkt 44
Kinematik 7 Poisson 'sehe Zahl 152, 154 des Dreiecks 50
Kinetik 7 Prismenführung 125 des Trapezes 50
Kippmoment 54 einfacher Flächen 47
Knotenpunkt 105 Quadratisches Widerstands- einfacher Linien 52
Körper auf horizontaler Ebene gesetz 131 Schwer I punkt einfacher
116 Quer l dehnung 154 zusammen gesetzter Gebilde
- auf schiefer Ebene 122 - kraft 146 44
- schwerpunkt 44 - kraftbiegung 170 - - zusam mengesetzter
Kräfte lfreimachen 9,13f. - kürzung 149 Flä chen 47, 50
- paar 34 - zahl 152 - - zusammengesetzter Linien
- parallel verschieben 27f. 52
- plan 27 Räumlich gekröpfter Träger Schwimmreibung 123
- pOlygon 28 100 Seil 11
- zerlegen 27, 28 räumliche Balkenbelastung 99 - eckverfahren 33,51
- zusamme nsetzen 28 räumliches Fa chwerk 104, 112 - reibung 131
Kräftesystem 29 Randfaser 171 Selbsthemmung 128, 135
- , allgemeines ebenes 32 Reaktionsaxiom 9 Sicherheit 154
-, allgemeines räumliches 96 rechnerisches Zusammen- - gegen Dauerbru ch 161
-, zentrales ebenes 28 setzen von Kräften 28 Skalar 29
- , zentrales räumliches 94 Reib I kegel 122 Smith-Diagramm 156
Kraft 7 f. - moment 126 Spannung 145
- darstellung 8 - zahl 125f. Spannungs I ausschlag 156
Kragträger 38 - zahl ermitteln 125 - -Dehnungs-Diagramm 149
Reibung 115 Spur lIager 127
Labil es Gleichgewicht 53 - an Maschinenteilen 125 - za pfen -Reibzahl 127
Läng s l biegung 170 reine Bieg ung 170 Stab 36,53
- kraft 63, 146 Resultierende 28 - bezeichnung 207
Lagepl an 28,33, 67f. resultierendes Moment 35 - tauschverfahren 110
Lagerreibung 126 Richtungssinn 8 stabiles Gleichgewicht 53
lineare Spannungsverteilung Ritter, Schnittverfahren 109 Standsicherheit 53ff.
171 Roll i reibung 129 Statik 7
lineares Widerstandsgesetz 131 - widerstand 129f. statisch bestimmtes ebenes
Linien schwerpunkt 52 Rotationsfläche 55 System 36
Lösungen zu den Aufgaben 201 Rückstellmoment 54 - bestimmtes Fa chwerk 105
Loslager 9 ruhende Belastung 156 - bestimmtes Trag werk 82
- unbestimmtes ebenes
Maxwell-Plan 106 Scheibe 82 System 37
Mi schreibu ng 123 Scher I beanspruchung 181 - unbestimmtes Fachwerk 105
Mittelspannung 156 - festigkeit 182 statische Beanspruchung 155
mittlere Schubspannung 146 Schmierung 123 statisches Moment 32
Momenten ifläche 64ff., 170 Schnitt I größe in Balken und Stauchung 154
- verlauf 64 ff., 170 Stäben 62 Streckenlast 38, 59
- größen bei Balken für räum - Streckgrenze 150
neutrale Faser 171 liche Belastung 99 Summenbremse 135
nicht einfaches Fachwe rk 105, - methode 145 Superpositionsmethode 89
110 - verfahren 63 Systeme starrer Körper 82
(

228 Sachwortverzeichnis

Tangentialspannung 146 vektoriel le Addition 28 Wöhlerkurve 155


Torsion 183 Verdreh I beanspruchung 147,
Torsions I beanspruchung 147 183 Zapfen I reibung 126
- hauptgleichung 189 - winkel 185 - reibzahl 126
- moment 63, 182 Versatzrnoment 35 Zeitfestigkeit 155
- steifigkeit 185 Verschiebungsaxiom 8 zentrales Kräftesystem 29,95
Träger 147 vieriach gelagerter Gelenk- - ebenes Kräftesystem 29
Trägheitsaxiom 8 träger 88 - räu mliches Kräftesystem 95
Tragwe rk, allgemeines 82 Vo rze ichen vo n Schnittgrößen Zuglbeanspruchung 146, 148
- , ei nfaches 82 65 - stab 36
-, sta tisch bestimmtes 82 - ve rsuch 148
Tragzapfenreibung 126 Wechselfestigkeit 156 zu lässige Spannung 154, 160,
Trocke nreibung 123 wechselnde Belastung 156 174
Widerstand in umgebenden zusammengesetzte Beanspru-
Unterspannung 156 Medien 131 chung 147
Wirkungs l grad 128 zweiwertiges Auflager 11
Vektor 7 - lin ie 7
>-
'"'"
Q.
:;;
"'
f--

c:
"'-'
I
U
a:

c:
"'-'C
'0
I

"Technische Mechanik" -
ein Gesamtüberblick in drei Bänden!
In Band 1 der Reihe "Technische Mechanik" werden die Teilbereiche
Statik und Reibung sowie erste Grundkenntnisse der Festigkeitslehre
behandelt. Jeder Abschnitt besteht aus einem theoretischen Teil , der
durch Beispiele aus der Praxis ergänzt wi rd .

• Erwerb von theoretischem Wissen ohne Vorkenntnisse


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Technische Mechanik 1
Schu lbuch nummer: 569
ISBN 978·3· 230· 02567·8
Wien , 4. Aufl age

Alle Drucke der 4. Auflage kö nnen im Unterricht


nebeneinander verwendet werden.

19783230 102L

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