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the precision benchmark

Technische Hinweise/ Berechnungen


- Lagerspiel, Betriebsdaten
- Wartungsfrei/ Nachschmierbar
- Ermittlung/ Überprüfung der Lagergröße

DE2031
Auswahlrichtlinien

Bauart Serie Ausführung Anwendungsmerkmale Seite

SFC.. Nachschmierbare Für universelle Einsatzbedingungen, 12–13


SMC.. Hochleistungs- bei hohen Wechsel- und 18
SSC.. Gelenkköpfe, Gelenklager Stoßbelastungen in radialer
Gleitpaarung: und axialer Richtung.
Stahl/Hochleistungsbronze, Geeignet für große Schwenk-
mit feinstgedrehten Lager- bewegungen.
schalen mit extrem hoher Vmax = 60 m/min.
Gleitflächenanpassung.

SFCP.. Wartungsfreie Für universelle Einsatzbedingungen, 14–15


SMCP.. Hochleistungs- bei hohen konstanten Belastungen, 19
SSCP.. Gelenkköpfe, Gelenklager geringen Wechsel- und Schwell-
Gleitpaarung: Stahl/PTFE- belastungen in axialer und radialer
Bronzegewebe. Die Gleit- Richtung. Bei schwierigen schmier-
folie ist in die Lagerschalen technischen Bedingungen, hohen Gleit-
eingeklebt, deshalb hohe geschwindigkeiten und Schwenk-
Lebensdauer. bewegungen. Vmax = 60 m/min.

SFC..CETOP CETOP-Norm Wie nachschmierbare bzw. 16–17


SFCP..CETOP Nachschmierbare bzw. wartungsfreie Hochleistungs-
wartungsfreie Hoch- Gelenkköpfe und Gelenklager.
leistungs-Gelenkköpfe
Gleitpaarung:
Stahl/Hochleistungsbronze
Stahl/PTFE-Bronzegewebe

SC.. Nachschmierbare bzw. Wie nachschmierbare bzw. 20


SCP.. wartungsfreie Hoch- wartungsfreie Hochleistungs-
leistungs-Gelenklager Gelenkköpfe und Gelenklager
ohne Stahl-Außenring
Gleitpaarung:
Stahl/Hochleistungsbronze
Stahl/PTFE-Bronzegewebe

...2 RS Abgedichtete Einsatz unter rauen Umwelt- 21


Gelenkköpfe, Gelenklager bedingungen (Schmutz, Staub,
Hochleistungs- und Spritzwasser usw.)
wartungsfreie Gelenkköpfe
und Gelenklager der Größen
8–30 können mit austausch-
baren Dichtmanschetten
geliefert werden.

..W Gewindebolzen für Einsatz als Winkelgelenke 22


Gelenkköpfe und
Gelenklager
Hochleistungs- und wartungs-
freie Gelenkköpfe und Gelenk-
lager der Größen 5–16 und 20
können ab Lager mit einge-
nieteten Gewindebolzen
geliefert werden

2
Technische Hinweise

Lagerspiel Berücksichtigung der Umgebung


Unter Lagerspiel oder Lagerluft versteht man das Maß, um Beim Einsatz in feuchter Umgebung ist es empfehlenswert eine rost-
das sich der Innenring innerhalb der Lagerschalen in radialer freie bzw. eine abgedichtete Ausführung einzusetzen.
oder axialer Richtung in nicht eingebautem und ungefette- Entsprechend dem Einzelfall liefern wir die Lager in folgenden Son-
tem Zustand verschieben lässt. Gelenkköpfe und Gelenkla- derausführungen:
ger werden entsprechend der Gleitpaarung und der Lager- rost- und säurefest
größe mit unterschiedlichem Lagerspiel hergestellt, das in hochtemperaturfest
den Tabellen aufgeführt ist. tieftemperaturfest
u.a.m.
Beim Einbau von Gelenk­lagern ist zu beachten, dass das
Lagerspiel, aufgrund möglicher Toleranzüberschneidun- Schmierung
gen (Lagerdurchmesser zur Gehäusebohrung), unter
Umständen bis Null reduziert werden kann. Die nachschmierbaren Gelenkköpfe und Gelenklager wer-
den ungefettet geliefert. Als Schmierfette empfehlen wir
Unter Umständen muss das Gelenklager ohne Vorpressung korro­sionsschützende, druckfeste Fette auf Lithium-Basis
eingebaut werden. Sicherung durch Sicherungsring oder oder ­Lithium-Komplex-Metallseifenfette (Mehrzweck-
Verklebung. Wälzlager­fette) für den Temperaturbereich von –20° C bis
+125° C. Bei höheren Temperaturen muss ein Hochtempe-
Die Messbelastung beträgt 100 N.
raturfett, unter –20° C ein Tieftemperaturfett verwendet
Lagerspiel bei geschmierter Ausführung (besser als Norm). werden.
(bei Raumtemperatur)
Radialspiel in µm Erst- und Nachschmierung,
Schmierfristen
Größe C2 Normal C3
Bei rauhem Betrieb und hoher Belastung ist kurz nach Inbe-
min max min max min max
triebnahme eine Temperaturkontrolle empfehlenswert. Soll-
 2– 4 – – 10 30 – – te nach einer Einlaufzeit von ca. 1 Betriebstunde ein Tempe-
 5– 8  5 10 10 30 30 60 raturanstieg um 25° C auftreten, ist sofort nachzuschmie-
10–14 10 20 20 40 40 80 ren. In ­jedem Falle ist eine periodische Nachschmierung er-
16–20 15 25 30 50 50 100 forderlich.
22–30 20 30 40 60 60 120 Gelenkköpfe und Gelenklager die wechselseitig belastet
35–50 40 60 60 90 90 150 werden, benötigen kürzere Schmierfristen als nur einseitig
Abb. 1 belastete Lager. Die Schmierfristen sind immer vom Einzel-
Lagerspiel bei wartungsfreier Ausführung fall und den Umgebungsbedingungen abhängig.
(bei Raumtemperatur) Für die Mindestschmierfristen gelten folgende Richtwerte:
Radialspiel in µm
Größe C2 Normal C3
min max min max min max Bei einseitiger Lastrichtung t= Gh
30
 2– 4 – –  2  4 – –
 5–30 – –  5 10 10 20
35–50 – – 10 20 20 40 t= Gh
Bei wechselnder Lastrichtung 130
Abb. 2
Das Axialspiel beträgt das 2–3 fache des Radialspiels, bei
gleicher Messbelastung (gemessen bei Raumtemperatur).
t   = die Schmierfrist in Betriebsstunden.
Auswahl des Lagerspiels Gh = die Gebrauchsdauer in Betriebsstunden
(siehe Seite 9).
Geschmierte Ausführung Eine noch häufigere Nachschmierung bringt keinen Vorteil,
Liegen keine besonderen Gründe für ein verringertes weil dadurch das hydrodynamische Gleichgewicht an der
­Lagerspiel nach C2 vor, sollte unbedingt das Radialspiel Gleitfläche zerstört werden kann.
»Normal« gewählt werden. Dieses Lagerspiel bietet bei Bei Nichteinhaltung der Nachschmierfristen ist mit einem
­hohem Lager-Traganteil die beste Schmierfettverteilung. Bruchteil der Gebrauchsdauer zu rechnen.
Ohne besondere Bestellangaben werden alle Gelenkköpfe Die Gelenkköpfe mit Innengewinde sind ab Größe 5 und mit
und Gelenklager mit Radialspiel »Normal« geliefert. Außengewinde ab Größe 6 mit Trichterschmiernippeln nach
DIN 3405 ausgerüstet. Andere Schmiernippel montieren
Wartungsfreie Ausführung wir auf Wunsch.
Diese Ausführung zeichnet sich durch geringes Lagerspiel Bei der wartungsfreien Ausführung wird während der Ein-
und einen hohen Traganteil aus. Ohne besondere Bestellan- laufphase ein geringer Teil des PTFE von der Gleitfolie auf
gaben wird die wartungsfreie Ausführung mit dem Ra­ den ­Innenring übertragen. Es entsteht ein Glättungs­effekt.
dialspiel »Normal« geliefert. Das führt zur Verminderung der Reibung und trägt zur Er-
Soll beim Einsatz von mehreren Gelenkköpfen oder Gelenk­ höhung der Ge­brauchs­dauer bei. Ein Fett- oder Ölfilm ver-
lagern das Gesamtreibmoment gering gehalten werden, sind hindert den Glättungseffekt. Deshalb empfehlen wir die un-
Lager mit einem Radialspiel entsprechend C3 zu verwenden. geschmierte Anwendung.

3
Betriebstemperatur Tragzahlen
Die dynamische Tragzahl C
Ohne Einschränkung können alle Ausführungen im Tem­
peraturbereich von –30°C bis +120°C eingesetzt werden. Die dynamische Tragzahl C ist ein Kennwert für die Berech-
Zunehmende Betriebstemperatur vermindert die nung der Gebrauchsdauer von Gelenkköpfen und Gelenk­
­Lagertragfähigkeit und damit die Gebrauchsdauer. lagern, die dynamisch beansprucht werden, d. h. unter Be­
Bei nachschmierbaren Gelenkköpfen und Gelenklagern lastung Kipp-, Schwenk- oder Drehbewegungen auszufüh-
hängt die Einsatzmöglichkeit bei hohen Temperaturen ren haben.
­weitestgehend davon ab, ob das verwendete Hochtempera- Der dynamischen Tragzahl C liegen die in der Tabelle
turschmierfett bei hohen Betriebstemperaturen ausrei- ­angegebenen Werte der spezifischen Flächenpressung kc
chende Schmierfähigkeit bietet. Kurzzeitig können diese zugrunde:
Ausführungen, bei verringerter Belastung und entsprechen-
der Schmierung bei Temperaturen bis +250°C ­eingesetzt Lagerart spezifische Flächenpressung kc
werden. [N/mm2]
Die wartungsfreien Lager können im Temperaturbereich geschmiert  50
von –50°C bis +150°C eingesetzt werden (auf Verringerung wartungsfrei 150
bzw. Vergrößerung des Lagerspiels achten). Abb. 4
Bei abgedichteten Gelenkköpfen und Gelenklagern werden Die statische Tragzahl Co
Dichtmanschetten aus Fluorelastomer­-Kautschuk
(Viton® B), bis +250° eingesetzt. Die statische Tragzahl Co stellt die max. zulässige Be­lastung
dar, bei der keine bleibende Verformung der Gleitfläche
oder des Außenteiles auftritt. Beim Gelenklager müssen die
Reibmoment M umgebenden Bauteile so ausgelegt sein, dass sie eine Ver-
Das Reibmoment für Gelenkköpfe und Gelenklager formung des Lagers verhindern.
­errechnet sich aus folgender Gleichung: Bei Gelenkköpfen entspricht Co der auf den schwächsten
Querschnitt bezogenen zulässigen Belastung, die aus der
M = 5 · 10-4 · µ · P · K Streckgrenze des Außenteilwerkstoffes, mit einem
­Sicherheitsfaktor von 1,2 resultiert.
Die Bruchlast beträgt mindestens das 1,5-fache von Co.
M = Reibmoment [Nm]
µ = Reibwert der Gleitfläche Die axiale Belastbarkeit
P = dynamisch äquivalente Lagerlast [N]
K = Innenring-Durchmesser [mm] Die axiale Belastbarkeit der Gelenkköpfe und der Gelenk­
lager wird durch die axiale Befestigung der Lagerschalen
(eingebördelt), bzw. durch den Schaft mit Außengewinde
des Außenteiles begrenzt.
Richtwerte für den Reibwert µ Beim Gelenklager ohne Stahlaußenring (Typ SC.. und SCP..)
Reibwert µ muss darauf geachtet werden, dass die axiale Abstützung
Lagerart min max der Lagerschalen, die in der Tabelle (Abb. 5) angegebenen
geschmiert 0,08 0,15 Kräfte sowohl statisch als auch dynamisch aufnehmen kann.
wartungsfrei 0,03 0,10 Die max. zulässige axiale Belastung errechnet sich nach den
Abb. 3 in der Tabelle angegebenen Werten.

Die niedrigen Reibwerte gelten für hohe Belastungen


(p = 80–100 N/mm2) bei geringen Gleitgeschwindigkeiten Hochleistungs- und Zulässige Axialbelastung
(v = 5–10 m/min). Die hohen Reibwerte gelten für geringe wartungsfreie dynamisch statisch
­Belastungen (p = 5–10 N/mm2) bei hohen Gleitgeschwindig- Baureihe Fa zul. [N] Fa zul. [N]
keiten (v = 30–60 m/min). SFC/SMC/SSC.. 0,06 · Co 0,3 · Co
SFRC/SMRC/SSRC..
p = spezifische Flächenpressung [N/mm2]
SFXC/SMXC/SC.. 0,04 · Co 0,2 · Co
v = Gleitgeschwindigkeit in der Gleitfläche [m/min]
Abb. 5

Viton® ist ein eingetragenes Warenzeichen von


DuPont Performance Elastomers.

4
Überprüfung der Lagergröße

Für die Überprüfung einer Lagergröße auf die dynamische Wirkt zusätzlich eine konstante Axialbelastung, so wird
und statische Tragfähigkeit, muss das Lager nach folgenden P wie folgt berechnet:
Kriterien untersucht werden:
P = Fm + Y · Fa [N]
• Konstante dynamische Belastung
• Veränderliche dynamische Belastung
• Statische Belastung
Die äquivalenten Lagerlasten werden aus Fr und Fa
errechnet.
Dynamische Belastung

Belastung F [N]
Der Innenring führt gegenüber der Lagerschale eine
Schwenk- oder Drehbewegung aus.

Zeitanteile

Abb. 9
Zusätzlich ist Fmax auf die statische Sicherheit zu über­prüfen.
FFmax
max
<P
‗Pperm.
zul. [N]
Abb. 6
Konstante dynamische Belastung Für Pzul. gilt der Abschnitt »Zulässige Belastung«.
Für Gelenkköpfe und Gelenklager mit konstanter dynami-
scher Belastung wird die dynamisch äquivalente Lagerlast P Statische Belastung
wie folgt berechnet: Der Innenring steht gegenüber der Lager­schale still .
P = Fr + Y · F a [N]

Es muss erfüllt sein: Fa ‗< Fa, zul.


Fa, zul. nach Tabelle (Abb. 5)
Der Axialfaktor Y wird der nachstehenden Tabelle (Abb. 7)
entnommen. Zwischenwerte können linear interpoliert wer-
den. Abb. 10
Last- Fa 0,1 0,2 0,3 0,4 0,5 > 0,5
verhältnis Fr Für Gelenkköpfe und Gelenklager mit statischer Belastung
Axial- Y 0,8 1 1,5 2,5 3 nicht wird die statisch äquivalente Lagerlast Po wie folgt
faktor geeignet
­berechnet:
Abb. 7 Po = Fr + Y · Fa [N]
Mit dem errechneten Wert für P wird das Belastungsver-
hältnis fc = C_P_ gebildet und mit den Werten der Tabelle (Abb.
8) verglichen. Unterhalb des Grenzwertes kann das Lager Es muss erfüllt sein: Fa ‗< Fa zul. [N]
überlastet werden. Fa, zul. nach Tabelle (Abb. 5)
P wird auch für die Berechnung der Gebrauchsdauer ­benötigt. Der Axialfaktor Y wird der Tabelle (Abb. 7) entnommen.
C
Lagerart fc = P (unterster Grenzwert)
geschmiert 0,5 Po muss ‗< Pzul. sein. Für Pzul. gilt der Abschnitt »Zulässige Bela-
wartungsfrei 1,0 stung«.
Abb. 8
Veränderliche dynamische Belastung Zulässige Belastung Pzul.
Für Gelenkköpfe und Gelenklager mit veränderlicher radi-
Gelenkköpfe: Gelenklager:
aler dynamischer Belastung wird die mittlere dynamische

Lagerlast Fm aus den einzelnen Laststufen F1, F2 ... Fn und Pzul. = Co · b2 · b4 Pzul. = Co · b2
den zugehörigen Zeitanteilen q1, q2 ... qn, beispielsweise für 3
Laststufen, wie folgt berechnet: (Abb. 9)
Pzul. = die zulässige Belastung [N]
Fm =
√ F²1 • q1 + F²2 • q2 + F²3 • q3
Q
[N] Co = die statischeTragzahl
b2 = Temperaturfaktor aus Tabelle (Abb. 12)
[N]

b4 = Belastungsfaktor nachTabelle (Abb. 11)


Die dynamische Lagerlast beträgt: P = Fm [N]

5
Bei sehr niedrigen Belastungen und/oder Gleitgeschwindig-
Art der Belastung keiten ergeben sich relativ hohe rechnerische Gebrauchs-
dauerwerte. In der Praxis können jedoch bei langer Ge-
unveränderlich brauchsdauer Umgebungseinflüsse zunehmend an Bedeu-
Zeit tung gewinnen und zu Abweichungen von den rechneri-
schen Ergebnissen führen.
schwellend Werkstofffaktor b3  –– –– – Lagerart wartungsfrei
–––––– Lagerart geschmiert
Zeit

Werkstofffaktor b3
veränderlich
Zeit

Abb. 11
Die Klammerwerte gelten für Gelenkköpfe mit Außenge-
winde und Schmiernippel oder mit Schmierbohrung.
Es muss erfüllt sein: P ‗<Pzul. bzw. Po ‗<Pzul.

Achtung: Die in Abb. 11 angegebenen Belastungsfaktoren


b4 zur Ermittlung der zulässigen Belastung Pzul bei Gelenk-
köpfen sind Erfahrungswerte für übliche Anwendungen.
Im Falle einer Auslegung der Gelenkkopfaußenteile auf
Dauerfestigkeit sprechen Sie uns bitte an, ggf. sind prakti-
sche Versuche erforderlich.
Gebrauchsdauer Belastungsverhältnis C
__
P Abb. 13

Die Gebrauchsdauer eines Gelenkkopfes bzw. Gelenk­lagers Wird die gewünschte Gebrauchsdauer nicht erreicht, muss
ist von mehreren, teilweise schwer erfassbaren, Faktoren ab- mit der nächsten Lagergröße die Berechnung wiederholt
hängig. Deshalb ist eine genaue Berechnung nicht möglich. werden.
Das nachfolgend beschriebene Berechnungsverfahren, das
durch Prüfstandversuche mehrfach bestätigt wurde, ergibt ei- Kontrolle der Gleitflächen auf Überhitzung
ne relativ gute Ermittlung der ­Gebrauchsdauer. Einflüsse wie Zulässige Gleitgeschwindigkeit
Schläge, Vibrationen, Verschmutzungen, usw. werden nicht
Die zulässige Gleitgeschwindigkeit ist im wesentlichen von
berücksichtigt. Dieser Berechnung liegt ein Gesamtverschleiß
der auftretenden Flächenpressung, der Gleitpaarung, der
der Gleitflächen von 0,3% des Innenringdurchmessers zu-
Schmierung und einer eventuellen Kühlung abhängig. Die im
grunde. Der Reibwert der Gleitfläche steigt dabei auf ca. 0,25
Lager entstehende Wärme verhält sich proportional zu dem
an.
b · b · b · 107 · C Produkt aus Flächenpressung und Gleitgeschwindigkeit. Bei
Gh = 1 2 3

Überprüfung der Lagergröße ist daher der p · v-Wert zu er-


k · ß· f P
mitteln und mit dem zulässigen Wert (Abb. 14) zu verglei-
Gh = Gebrauchdauer [h] chen. Ebenso ist das Lager auf die Gleitgeschwindigkeit zu
C = dynamische Tragzahl [N] über­prüfen.
P = dynamisch äquivalente Lagerlast [N] Um eine Überhitzung zu vermeiden, muss erfüllt sein:
K = Innenring-Durchmesser [mm]
ß = Schwenkwinkel >
=1 [Grad] p · v ‗<(p · v)zul. [ N • m
mm2 min. ]
(bei Drehbewegung ist ß = 180° einzusetzen)
[m/min]
v ‗< vzul.

p = Flächenpressung = kc · P [N/mm2]
C
kc = spezifische Flächenpressung (Abb. 4) [N/mm2]
f = Schwenkfrequenz [min-1] v = mittlere Gleitgeschwindigkeit =
b1 = Lastrichtungsfaktor (Abb.12) 1,745 · 10-5 · K · ß · f [m/min]
b2 = Temperaturfaktor (Abb.12)
b3 = Werkstofffaktor (Abb.13) Richtwerte für den zulässigen p · v-Wert

Betriebs- Lastrichtungs- Temperaturfaktor (p · v)zul. Zul. Gleitgeschwindigkeit


N • m
faktoren faktor b1 b2 Lagerart vzul. [m/min]
mm2 min.
Lastrichtung Temperatur [° C]
Schwenkung Drehung
Lagerart ein- wechsel- 80 100 150 200 250
seitig seitig geschmiert 30 15 60
geschmiert 1 2,5 1 1 1 0,8 0,5 Wartungsfrei 80 60
wartungsfrei 1 0,3 1 1 0,8 0,5 0,3 Abb.14
Abb. 12
6
Ermittlung der Lagergröße

Geschmierte Ausführung Durch Einführung der relativen GebrauchsdauerḠh als Hilfs-


größe, kann ein Zusammenhang zwischen der relativen Ge-
brauchsdauer und der dynamisch äquivalenten ­Lagerlast
Relative Gebrauchsdauer G¯ h [h]

grafisch dargestellt werden.

Für die relative Gebrauchsdauer gilt folgende Gleichung:

ˉ =G · ß·f
Gh h
b 1 · b2

ˉ h = relative Gebrauchsdauer
G [h]
Gh = geforderte Gebrauchsdauer [h]
ß = Schwenkwinkel [Grad]
f = Schwenkfrequenz [min-1]
b1 = Lastrichtungsfaktor (Abb. 12)
Lag
b2 = Temperaturfaktor (Abb. 12)
erg
röß
en

untere Grenzwerte Beispiel


Gesucht wird ein Gelenkkopf mit Außengewinde für folgen-
de Betriebsbedingungen:
Wechselnde dynamische Belastung Fr 1200 N
Schwenkwinkel ß 30°
Schwenkfrequenz f 120 min-1
Betriebstemperatur 50° C
Geforderte Gebrauchsdauer Gh 7000 h

Dynamisch äquivalente Lagerlast P [N] Da eine wechselnde Belastung vorliegt, wird entsprechend
Abb. 15 dem Abschnitt »Auswahlrichtlinien« (Seite 5) eine
Wartungsfreie Ausführung geschmier­te Ausführung empfohlen. Aus Abb. 12 ergibt sich
damit für b1 = 2,5 und b2 = 1.
¯ [h]
Relative Gebrauchsdauer Gh

Dynamisch äquivalente Lagerlast:


P = Fr = 1200 N

Relative Gebrauchsdauer:
_ ß·f 30 · 120
Gh = G h · n = 7000 · = 10,08 · 106 h
b1 · b2 2,5 · 1

Der Schnittpunkt in Abb. 15 mit P = 1200 N und


Gˉ h = 10,08 · 106 h ergibt die Lagergröße 12. Gewählt wird
SMC 12.
Lag Die Überprüfung des Gelenkkopfes SMC 12 bezüglich der
erg
röß
en zu­lässigen Belastung PzuI. und der Gebrauchsdauer Gˉ h, sowie
Überprüfung der Gleitfläche auf Überhitzung und
­Ermittlung der Schmierfristen, erfolgt wie in Beispiel 1, Seite
11, gezeigt.
untere Grenzwerte

Das in Abb. 16 eingezeichnete Beispiel zeigt das Ergebnis


des Berechnungsbeispieles 2, Seite 11.

Dynamisch äquivalente Lagerlast P [N]


Abb. 16

7
Berechnungsbeispiele

Beispiel 1 Beispiel 2
Der Transporthebel an einer Verpackungsmaschine soll Über einen doppelt wirkenden Pneumatik-Zylinder wird ein
über einen Gelenkkopf bewegt werden. Konstruktiv er- Hebel einer Abfüllanlage bewegt. Es soll ein wartungsfreier
wünscht ist ein Gelenkkopf der Größe 12. Gelenkkopf mit Anschlussmaßen nach CETOP festgelegt
Konstruktiv vorgegebene Werte: werden.
Wechselnde konstante dynamische Radial- Konstruktiv vorgegebene Werte:
belastung Fr 1200 N Veränderliche, schwellende radiale dynamische Belastung
Schwenkwinkel ß 30° F1 = 2000 N, F2 = 6000 N, F3 = 3000 N, Fmax = 8000 N
Schwenkfrequenz f 120 min-1 q1 = 20%, q2 = 15%, q3 = 65%
Betriebstemperatur 50° C Konstante Axialbelastung Fa 1000 N
Da eine wechselnde konstante Belastung vorliegt, wird eine Schwenkwinkel ß 25°
geschmierte Ausführung empfohlen, z. B. SMC 12. Schwenkfrequenz f 60 min-1
Katalogwerte: Betriebstemperatur max. 80° C
Dynamische Tragzahl C 13400 N
Forderungen an den Gelenkkopf:
Statische Tragzahl Co 17000 N
1. Die dynamisch äquivalente Lagerlast P und die statisch
Innenring Ø K 22,225 mm
äquivalente Lagerlast Po müssen kleiner sein als die
Forderungen an den Gelenkkopf SMC 12: ­zulässige Belastung Pzul.
1. Radialbelastung Fr muss kleiner als die zulässige Belastung 2. Die Gebrauchsdauer Gh, erf. soll mindestens 11000
PzuI. sein um bleibende Deformation zu vermeiden. ­Betriebsstunden betragen.
2. Die Gebrauchsdauer Gh, erf. soll mindestens 6000
Berechnung:
­Betriebsstunden betragen.
Mittlere dynamische Lagerlast Fm:
Berechnung:
Dynamisch äquivalente Lagerlast P: Fm =
   √ F² q
1 • 1+ F²2 • q2 + F²3 • q3
Q
Fa 00
   P = Fr + Y · Fa   __ | |

= =0 Y=0 2000² • 20 + 6000² •15 + 3000² • 65 = 3471 N
Fr 1200 Fm =
100
   P = Fr = 1200 N
Dynamisch aquivalente Lagerlast P:
Zulässige Gelenkkopfbelastung Pzul.: Fa 1000
  PzuI. = Co · b2 · b4
| bb == 10,35
2
(nach Abb. 12)
   P = Fm + Y · Fa    =
Fm 3471 | = 0,28
Y = 1,44 (interpoliert nach Abb. 7)
4
(nach Abb. 11)
   P = 3471 + 1,44 · 1000 = 4911 N
  PzuI. = 17000 · 1 · 0,35 = 5950 N
   P = 1200 N < Pzul. = 5950 N (Forderung 1 erfüllt) Ermittlung der relativen GebrauchsdauerḠh:
_ ß·f
   Gh = Gh ·    ß = 25    b1 = 1 (Abb. 12)
Ermittlung der Gebrauchsdauer Gh: b1 · b2 | |
f = 60    b2 = 1 (Abb. 12)
_
b1 · b 2 · b 3 25· 60
  Gh = · 107 · _C_ [h]    Gh = 11000 · = 16,5 · 106 h
        K·ß·f P 1·1
b1 = 2,5 (Abb. 12) Nach Diagramm (Abb. 16) wird ermittelt:
b2 = 1 (Abb. 12) Gelenkkopf-­Größe 16
C 13400
b3 = 2,1 (Abb. 13) | =
P 1200
= 11,1 Es wird gewählt SFCP 16 CETOP (Seite 17).
  Gh = 7200 h > Gh, erf. = 7000 h (Forderung 2 erfüllt) Dynamische Tragzahl C 60000 N
Statische Tragzahl Co 28500 N
Kontrolle der Gleitfläche auf Überhitzung: Innenring Ø K 28,575 mm
P  [N/mm2]
   p = kc · __
C
Grenzwert fc = _C_ = 60000 = 12,2 (nach Abb. 8 in Ordnung)
P 4911
  p = kc = 50 N/mm2 (nach Abb. 4)
Zulässige Gelenkkopfbelastung Pzul.:
1200 1
  p = P = = = 0,089   Pzul. = Co · b2 · b4  | b2 = 1 (Abb. 12)   | b4 = 0,5 (Abb. 11)
C 13400 11,1   Pzul. = 28 500 · 1 · 0,5 = 14 250 N
  Po = Fmax = 8000 N < Pzul.
   p = 50 · 0,089 N/mm2 = 4,45 N/mm2
   P = 4911 N < Pzul. (Forderung 1 erfüllt)
  v = 1,745 · 10-5 · K · ß · f = 1,745 · 10-5 · 22,225 · 30 · 120 m/min
   v = 1,4 m/min < vzul. = 15 m/min (nach Abb. 14)
   p · v = 4,45 · 1,4 = 6,23 < (p · v)zul. = 30 (Abb. 14) Ermittlung der Gebrauchsdauer Gh:
Keine Überhitzung b ·b ·b
Schmierfrist:    G     K
    h
= 1 ·ß2 · f3 · 107 · _C_
P
|
b3 = 4,2, für C
__ = 12,2 (Abb. 13)
P
t = Gh = 7200 = 55 h    Gh =     1 · 1 · 4 · 107 · 12,2 = 11900 h
130 130 28,575 · 25 · 60
  Gh, erf. = 11000 h < Gh = 11900 h (Forderung 2 erfüllt)

8
HEILBRONN

KARLSRUHE
A81
A8

STUTTGART

FKB
A8

STR
OFFENBURG

A81

A5
ROTTWEIL

FREIBURG

SINGEN FDH

BSL

BREGENZ
A8
ZRH
BASEL A8
ZURICH

HEADQUARTER USA CHINA

Carl Hirschmann GmbH Carl Hirschmann, Inc. Carl Hirschmann


Kirchentannenstraße 9 165 East Commerce Drive Ste 104 Room C528, Block 180,
78737 Fluorn-Winzeln Schaumburg, IL 60173 South Chang Jiang Road
Germany USA Bao Shan District, Shanghai
P. R. CHINA 200433
T +49 7402 183-0 T +1 847 468 9700
F +49 7402 183-10 F +1 847 468 9701 T +86 139 16 13 58 45
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