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Die gute Nachricht ist, dass harmonische Intervalle die gleichen Eigenschaften und
Bezeichnungen (große Terz, reine Quinte…) haben, wie die melodischen, nur werden die
einzelnen Töne übereinander anstatt nebeneinander notiert. Also weißt du schon alles, was
man über harmonische Intervalle wissen muss!
© M. Pérez García 2020
Und was ist mit den Regeln, nach denen Akkorde gebildet werden?
Es gibt verschiedene Arten von Akkorden. Aber eins haben sie alle gemeinsam:
Wie große und kleine Terzen in einem Akkord kombiniert werden, bestimmt die Art des Akkords.
1. Rechne eine steigende Terz von C aus. Zähle dafür drei Notennamen (vom ersten bis zum letzten Notenname inklusive dieser beiden!)
C-D-E. E ist der mittlere Ton des Dreiklangs..
2. Jetzt brauchst du noch eine Terz über dem E. Wiederhole also den gleichen Prozess vom E ausgehend…
E-F-G. G ist der obere Ton des Dreiklangs.
Schon hast du einen Akkord! Nun schauen wir uns die Eigenschaften dieses Akkords genau an. Du weißt, er besteht aus Terzen, aber was für Terzen?
Zeit zum Halbtöne zählen! Auch dies hast du bereits gelernt ☺
© M. Pérez García 2020
Die goldene Regel
In der Musik wird immer von unten nach oben gerechnet. Merk dir dies!
Nun nehmen wir die obere Terz unter die Lupe: E ist nur drei Halbtöne von G
entfernt, also ist die obere Terz des Akkords klein.
Der Dreiklang, der auf C baut und keine kreuze oder Bes enthält, besteht also aus einer großen unteren Terz und einer kleinen
oberen Terz. Weil das der Akkord ist, der auf dem ersten Ton der Dur-Tonleiter baut, nennen wir so einen Dreiklang „Dur-Akkord“.
Um sicherzustellen, dass du verstanden hast, wie ein Dur-Akkord aussieht, bilde Dur-Akkorde über folgende Töne
und notiere sie im Violinschlüssel:
1. G 3. Es 5. Fis
2. D 4. F 6. B
1. Rechne eine steigende Terz von A aus. Zähle dafür drei Notennamen (vom ersten bis zum letzten Notenname inklusive dieser beiden!)
A-H-C. C ist der mittlere Ton des Dreiklangs.
2. Jetzt brauchst du noch eine Terz über dem C. Wiederhole also den gleichen Prozess vom C ausgehend…
C-D-E. E ist der obere Ton des Dreiklangs.
Der Dreiklang, der auf A baut und keine kreuze oder Bes enthält, besteht also aus einer kleinen unteren Terz und
einer großen oberen Terz. Also anders herum als beim Dur-Akkord. Weil das der Akkord ist, der auf dem ersten Ton
der Moll-Tonleiter baut, nennen wir so einen Akkord „Moll-Akkord“.
© M. Pérez García 2020
Moll-Akkorden auch klar?
1. C 3. E 5. D
2. G 4. Fis 6. H
Dieser Akkord besteht aus zwei kleinen Terzen, denn darin sind sowohl der Halbtonschritt e-f also auch der
Halbtonschritt h-c enthalten:
Wir nennen ihn „verminderter Akkord“, weil das Intervall, das zwischen dem untersten Ton (H) und dem
obersten Ton (F) besteht, eine verminderte Quinte ist. Sicher? Wir überprüfen es!
© M. Pérez García 2020
Wir zählen die Halbtonschritte von H bis F…
h c d e f
Eine reine Quinte, also eine wie die, die C als unteren Ton hat und nur auf weißen Tasten gespielt wird,
besteht aus 7 Halbtönen, also ist die Quinte zwischen H und F mit nur 6 Halbtönen vermindert.
© M. Pérez García 2020
Voilà! Jeder andere Akkord in C-Dur zeigt eine reine Quinte zwischen dem untersten und dem oberen
Ton auf, also muss dieser Akkord was an sich haben…
kleine Terz große Terz kleine Terz
+ große Terz + kleine Terz + kleine Terz
Ähnlich wie eine übermäßige Quarte (dies ist das Intervall, das wir am Anfang der Simpsons‘ Melodie
hören), enthält die verminderte Quinte insgesamt drei Ganztöne. Dieses Intervall hat den Spitznamen
tritonus oder „diabulus in musica“ (Teufel in der Musik), weil es sich ziemlich schaurig anhört!
Bestimme, wie groß oder klein die drei Terzen sind und rechne
auch aus, welches Intervall zwischen dem untersten Ton (G) und
dem obersten Ton (F) besteht.
© M. Pérez García 2020
Warum dieser Akkord Septakkord heißt, kannst du dir ausrechnen. Aber
eigentlich heißt er nicht nur Septakkord, sondern handelt es sich genauer
gesagt um einen Dominantseptakkord. Der Begriff Dominant wird, wie die
Funktion dieses und des verminderten Akkords, erst im Kapitel 4 erläutert…
© M. Pérez García 2020
Eins darf dir aber jetzt schon verraten werden: Wenn du dir den Dominantseptakkord genau anguckst, wirst
du feststellen, dass es aus der Überlappung zweier Dreiklänge resultiert, und zwar…
Die Töne dieser Akkorde liegen alle entweder auf Linien oder in Zwischenräumen. Dadurch lassen sie sich
sehr schnell als Akkorde erkennen. So sehen Akkorde in ihrer Grundstellung aus. Aber Akkorde können auch
umgebaut werden! Dann spricht man von…
© M. Pérez García 2020
Umkehrungen!
Anstatt des Grundtons des Akkords, können wir den zweiten Ton des Akkords
(also die Terz bezogen auf den Grundton) an unterster Stelle haben. Dies ist
die erste Umkehrung des Akkords.
Genauso kann der dritte Ton des Akkords (die Quinte bezogen auf den
Grundton) ganz unten vorkommen. Dies ist die zweite Umkehrung des
Akkords.
Besteht der Akkord aus vier Tönen, wie es der Fall beim Dominantseptakkord
ist, ist eine dritte Umkehrung nach dem gleichen Prinzip möglich. Dann
befindet sich der vierte Ton, also die Setpime, unten.
Achtung! Als unterster Ton eines Akkords gilt immer der tiefste Ton. Wenn also ein Akkord zweihändig gespielt wird, ist dies i.d.R der unterste Ton
der linken Hand. Auch wenn einige der Akkorde in diesem Beispiel nicht nach Terzen geordnet sind, stehen sie alle in ihrer Grundstellung, weil an
tiefster Stelle (in der linken Hand) hier immer der Grundton zu finden ist. Dies ist aber in der Praxis eher selten der Fall.
© M. Pérez García 2020
Und noch spielerischer: Gebrochene Akkorde
Den Begriff „Akkord“ haben wir als Zusammenklang mehrerer Töne erklärt. Aber diese Töne müssen nicht
unbedingt gleichzeitig erklingen. Die Töne eines Akkords in ihrer Grundform oder in einer ihrer Umkehrungen
können in verschiedenen Kombinationen nacheinander gespielt werden, sodass der Akkord eher „läuft“ und
einen dynamischeren Charakter erlangt. Es ist dann von „gebrochenen“ oder „arpeggierten Akkorden“ die Rede.
Im Kapitel 4 (Tonarten) wirst du endlich erfahren, wann welche Akkorde zum Einsatz kommen und
in welchem Verhältnis sie zur Melodie stehen. So wirst du verstehen können, wie deine
Lieblingslieder aufgebaut sind und diese mit etwas Experimentierfreude auch am Klavier, am
Keyboard oder an der Gitarre begleiten können!
© M. Pérez García 2020
Jetzt kannst du dich entspannen!
© M. Pérez García 2020