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DENNER
Die Zeiten, in denen ausserhalb der Stadt nur die Ärmsten der Armen in
trostlosen Baracken unmittelbar neben stinkenden und lärmenden
Fabriken hausten, sind längst vorbei. Heute ist die Agglomeration eine
verwirrende Mischung aus Gartenstädten, Einfamilienhausgruppen,
Gartenkolonien, Schlafsiedlungen, Bürogebäuden, Kleinindustrie,
leerstehenden oder umgenutzten Fabriken, Gewerbekomplexen,
Einkaufszentren, Sportbauten, Logistiklagern. Und, natürlich, gewaltigen
Infrastrukturbauwerken.
Beispiele dafür sind in Zürich das Glatttal und das Limmattal. Solche
suburbanen Gebiete stehen weiterhin unter starkem Entwicklungsdruck
und sind die grosse Aufgabe, die Chance, aber auch das Sorgenkind der
zeitgenössischen Stadtplanung. Denn wenngleich ihre Akzeptanz in den
letzten Jahrzehnten zugenommen hat, mit den beliebten zentralen
Quartieren der Stadt können sie es noch lange nicht aufnehmen.
Das ist nur durch eine Planung möglich, die nicht vor den
Eigentumsgrenzen haltmacht. Die anspruchsvollen Einzelarchitekturen,
die mittlerweile auch am Stadtrand entstehen, setzen attraktive
Die Freiheit, zu bauen, wo und wie man wolle, griff Max Frisch, der
Schriftsteller, der auch Architekt war, bereits 1955 in dem Buch
«Achtung: die Schweiz» an. Mit seinen Co-Autoren Lucius Burckhardt
und Markus Kutter prangerte er die Zersiedlung an, erklärte das
Nichtplanen zur schlechten Ordnung und zog den Schluss: «Wir sind vor
einem Punkt, wo die Freiheit nur noch durch Planung zu retten ist.»
Wertvoller Bestand
Aus wirtschaftlichen, aber auch aus ökologischen und nicht zuletzt aus
kulturellen Gründen muss weitgehend mit dem architektonischen
Bestand gearbeitet werden. Wie wertvoll dieser sein kann, zeigen die
revitalisierten Industriebauten, die vielerorts geschmeidige
Funktionalität mit identitätsstiftendem Charme verbinden.
Doch kann auch dies nur Teil eines grösseren Wurfs sein: Insgesamt
müssen in sich schlüssige Anlagen entstehen, die durch konsistente
Gestaltung der Strassen und Plätze und durch ästhetische Beziehungen
der Bauten zusammengehalten werden. Also: keine wild
zusammengewürfelten Häuser mit Dächern aufs Geratewohl an schiefen
Sind also die Strategien für die Peripherie identisch mit jenen, die für
das Stadtzentrum, für die kompakte, historisch gewachsene Stadt
gelten? In der Tat, das Ziel ist hier wie dort das gleiche: eine gut
funktionierende, menschenfreundliche, attraktive und in jeder Hinsicht
nachhaltige urbane Umwelt.
Vittorio Magnago Lampugnani ist Architekt und lehrte bis 2016 Geschichte des
Städtebaus an der ETH Zürich.
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