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Die Stadt Zürich soll im Westen und im Norden rasant wachsen | NZZ 15.05.

23, 14:15

Die Stadt Zürich soll im Westen und im


Norden rasant wachsen
Die Attraktivität Zürichs ist ungebrochen, die Zahl der Einwohner und
Arbeitsplätze steigt in unglaublichem Tempo. Jetzt zeigt der neue
Siedlungsrichtplan, wo die Leute wohnen sollen – aber auch, wo es
neue Freiräume, Wege oder Sportstätten braucht.

Adi Kälin
19.09.2018, 13.30 Uhr

Im Westen der Stadt wurde schon in den letzten Jahren viel gebaut (im Bild das
Freilager-Areal in Albisrieden). Nun zeigt der Richtplan auf, dass im Kreis 9, vor allem in
Altstetten, weitere Verdichtungen möglich sind. (Bild: Selina Haberland / NZZ)

Für einmal passen politische Forderungen und reale Entwicklung ganz


gut zusammen. Zum einen verlangen Bund und Kanton, dass in den
Städten dichter gebaut und gewohnt werden soll. 80 000 zusätzliche
Einwohnerinnen und Einwohner hat der Kanton der Stadt Zürich
verordnet. Zum andern ist die Attraktivität der Stadt weiterhin so gross,
dass die Vorgabe des Kantons locker von selber erreicht wird.

Ganz Winterthur nach Zürich

Die Bevölkerungsprognosen, die dem neuen kommunalen


Siedlungsrichtplan zugrunde liegen, gehen von einem
Bevölkerungswachstum zwischen 2015 und 2040 von 110 000 Personen
aus. Das ist, als ob man die gesamte Bevölkerung Winterthurs in den

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nächsten Jahren auch noch in Zürich unterbringen müsste. Und


Winterthur ist immerhin die sechstgrösste Stadt der Schweiz! Mit dem
Richtplan will die Stadt zeigen, wie dieses Bevölkerungswachstum am
besten umzusetzen ist. In der gleichen Zeit soll übrigens auch die Zahl
der Arbeitsplätze wachsen – von 450 000 auf 490 000.

In diesen Gebieten kann Zürich weiter verdichtet werden

NZZ / pm

Grundsätzlich baut Zürich auch weiterhin auf seine Reserven. Schon bei
der Revision der Bau- und Zonenordnung (BZO) 2016 wurde darauf
verwiesen, dass man, würden all diese theoretischen Reserven realisiert,
Raum für 260 000 Einwohnerinnen und Einwohner schaffen könnte. Bei
der BZO-Revision hat man aus diesem Grund auf flächendeckende
Aufzonungen verzichtet und darauf verwiesen, dass man die
Wachstumsgebiete im kommunalen Siedlungsrichtplan aufzeigen
werde, der erstmals erarbeitet werden sollte.

KOMMENTAR

Zürich will das Wachstum bis ins kleinste


Detail steuern
Adi Kälin 19.09.2018

Dieser «kommunale Richtplan Siedlung, Landschaft, öffentliche Bauten

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und Anlagen», wie er korrekt ausgeschrieben heisst, ist nun vom


Stadtrat präsentiert worden und soll ab 24. September für zwei Monate
öffentlich aufgelegt werden. In diesem Planwerk werden tatsächlich
weitere Schwerpunkte der Siedlungsentwicklung festgelegt, die sich vor
allem im Westen (Altstetten) und Norden der Stadt befinden (Oerlikon,
Seebach, Affoltern). Gesamthaft werden die theoretischen Reserven mit
den neuen Einträgen um rund 10 bis 15 Prozent aufgestockt. Damit soll
die Siedlungsentwicklung besser gesteuert werden können.

Wo es geht und wo nicht

Wie aber ist man auf die Gebiete gekommen, die weiter verdichtet
werden sollen? Zum einen hat man im Ausschlussverfahren jene
Quartiere bezeichnet, die nicht in Frage gekommen. Dabei handelt es
sich etwa um die heiklen Hanglagen, etwa am Hönggerhang oder um die
klassischen Blockrandgebiete, die heute schon eine erstaunliche Dichte
aufweisen. Auch Gebiete, die gerade neu entwickelt worden sind, wie
etwa die Manegg. Zum andern hat man formuliert, was für eine
Verdichtung nötig ist. Für Altstetten etwa sprachen der zur Verfügung
stehende Raum rund ums Zentrum, vor allem aber die geplante
Verbesserung des öffentlichen Verkehrs mit der Limmattalbahn.

Grundsätzlich waren sehr viele Dienstabteilungen der Stadt mit der


Aufgabe befasst. Neben der Anbindung an den öffentlichen Verkehr
wurden etwa Themenbereiche wie Stadtklima, Denkmalschutz,
Strassenlärm, Versorgung mit erneuerbaren Energien oder Freiräume
näher betrachtet und bei der Festlegung der zusätzlichen Reserven
berücksichtigt. Diese Reserven sind noch nicht für jedes Grundstück
festgelegt, sondern müssen später im Rahmen einer BZO-Teilrevision
oder mit Sondernutzungsinstrumenten präzisiert werden. Im Richtplan
wird nur eine mögliche Spanne angegeben, innerhalb derer sich die
Zonierung bewegen soll, also etwa zwischen den Zentrumszonen Z5 und
Z6 bei einer sehr hohen Dichte. Bei der Umsetzung in die
Nutzungsplanung könnte damit beispielsweise eine Erhöhung um ein
Stockwerk herausschauen.

400 neue Klassenzimmer

Für die über 100 000 zusätzlichen Einwohnerinnen und Einwohner


braucht es auch deutlich mehr Sportanlagen und Schulen – zumal
Kinder und Jugendliche gemäss den Prognosen einen
überdurchschnittlichen Anteil an der neuen Bevölkerung ausmachen
dürften. Man rechnet damit, das rund 360 bis 420 neue Klassenzimmer
nötig werden, 14 neue Schulhäuser sollen gebaut, 14 andere erweitert

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werden. Der gesamte zusätzliche Flächenbedarf beläuft sich auf etwa 17


Hektaren. Bei den Sportstätten sollen primär bestehende Anlagen
optimiert und erst zuletzt neue Bauten erstellt werden. Unter anderem
sollen, nebst dem Sportzentrum in Oerlikon, zwei neue Hallenbäder
gebaut werden, eines davon an der Josefstrasse.

Weitere wichtige Themen sind die Stärkung von Quartierzentren und


die Bereitstellung von genügend Freiräumen in einer verdichteten Stadt.
Im regionalen Richtplan ist vorgegeben, dass pro Einwohner acht
Quadratmeter Freiraum zur Verfügung stehen muss. Um dies umsetzen
zu können, müssen vierzig Hektaren Boden zur Verfügung gestellt
werden. Auswirkungen hat das Bevölkerungswachstum auch auf die
Sicherheitseinrichtungen oder die Werkhöfe, die entsprechend vermehrt
werden müssen. Der Siedlungsrichtplan ist parallel zur Revision des
Verkehrsrichtplans entwickelt worden. So liegen die Wachstumsgebiete
beispielsweise in Bereichen, die gut mit dem öffentlichen Verkehr
erschlossen sind. Vorgestellt werden auch neue Verbindungen für
Fussgängerinnen und Fussgänger.

Am 1. November hat das Warten der Bauherren auf Zürichs neue


Bauordnung ein Ende
17.07.2018

Die Stadt Zürich baut auf ihre Reserven


24.10.2013

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Schweiz 14.05.2023 15.05.2023

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