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KOMMENTAR
Adi Kälin
29.12.2021, 15.25 Uhr
Die Stadt Zürich soll dichter gebaut werden, damit in den nächsten
zwanzig Jahren 80 000 Menschen zusätzlich hier wohnen können. So
will es der neue kommunale Siedlungsrichtplan, so wollen es Vorgaben
des Kantons, so will es aber vor allem das eidgenössische
Raumplanungsgesetz. Die Zersiedlung der Landschaft soll gestoppt, das
weitere Wachstum in die Städte verlagert werden.
Den Gerichten ist kaum etwas vorzuwerfen. Sie machen, was sie tun
müssen, nämlich auf die Einhaltung der Gesetze pochen. Wenn daraus
absurde Situationen entstehen und vernünftige, pragmatische Lösungen
vereitelt werden, sind nicht die Gerichte schuld, sondern der
Gesetzgeber. Er ist auch gefordert, wenn es darum geht, die
widersprüchlichen Anforderungen ans Bauen zu beseitigen.
Absurd an der ganzen Sache ist ja, dass bei Neubauten so akribisch auf
die Einhaltung der Lärmgrenzwerte geachtet wird, bei bestehenden
Gebäuden hingegen nicht. Die neuen Siedlungen wären in jedem Fall
besser vor Lärm geschützt als die Altbauten aus den dreissiger oder
vierziger Jahren, die noch alle gegen die Strasse hin ausgerichtet sind.
Der Bederstrasse entlang zieht sich eine Kette von älteren
Wohngebäuden, die alle Balkone gegen die Strasse hin aufweisen. Sie
dürfen stehenbleiben. Die geplanten 124 Wohnungen auf der anderen
Strassenseite, die sich der Lärmsituation besser angepasst hätten,
können hingegen in der jetzigen Form nicht realisiert werden.
Was kann man noch tun? An gewissen Stellen in der Stadt wird man
nach den heute geltenden Vorschriften keine neuen Siedlungen
errichten können – auch wenn vor der Liegenschaft Tempo 30
eingeführt wird. Zu befürchten ist, dass nun vermehrt
Lärmschutzarchitektur in die Städte vordringt, mit kahlen, abweisenden
Strassenfassaden, die eher an Lärmschutzwände als an Wohnhäuser
erinnern. Oder die eidgenössischen Räte erkennen endlich die
Dringlichkeit, praktikable, einander nicht widersprechende Gesetze zu
schaffen.
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