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Löten von Kupfer

und Kupferlegierungen
Inhaltsverzeichnis Abkürzungsverzeichnis

1. Einleitung 4 5. Qualitätssicherung 47 Abkürzungen

2. Werkstofftechnische Grundlagen 9 6. Fallbeispiele 48 Nd:YAG-Laser. Neodym-dotierter Yttrium-Aluminium-Granat Laser


SMD Surface Mounted Device (oberflächenmontiertes Bauelement)
2.1. Grundlagen Kupferwerkstoffe 9 6.1 Heißverzinnung von Leiterplatten 48 PVD Physical Vapour Deposition (Physikalische Dampfphasenabscheidung)
2.2 Lote 10 6.2 Bandverzinnung 49 RoHS Restriction of (the use of certain) Hazardous Substances
2.2.1 Weichlot 11 6.3 Herstellung von Wärmetauschern aus Kupfer 49 (Beschränkung (der Verwendung bestimmter) gefährlicher Stoffe)
2.2.2 Hartlot 13 6.4 Herstellung von Hochleistungs-Kompakt- EG Europäische Gemeinschaft
2.3 Löten von reinem Kupfer 16 Wärmetauschern aus Kupfer 49 EU Europäische Union
2.4 Löten von Kupferlegierungen 18 MIG Metall-Inert-Gas
2.4.1 Niedriglegierte Kupferwerkstoffe 18 7. Begriffe 50 WIG Wolfram-Inert-Gas
2.4.2. Hochlegierte Kupferwerkstoffe 22
8. Anhang 51
3. Lötsicherheit 26 Chemische Elemente und Verbindungen
Quellenverzeichnis 57
4. Lötverfahren 29 Ag Silber
Abbildungsverzeichnis 58 Al Aluminium
4.1 Lötprinzip 29 Ar Argon
4.2 Oberflächenvorbereitung 30 Tabellenverzeichnis 59 Be Beryllium
4.3 Oberflächenaktivierung 32 C Kohlenstoff
4.3.1 Flussmittel 33 CO2 Kohlenstoffdioxid
4.3.2 Schutzatmosphäre 35 Cr Chrom
4.4 Lotapplikation 36 Cu Kupfer
4.5. Verfahren 37 H2 Wasserstoff
4.5.1 Kolbenlöten 38 H2O Wasser
4.5.2 Lötbadtauchlöten 38 HF Fluorwasserstoffsäure
4.5.3 Flammlöten 40 Mn Mangan
4.5.4 Ofenlöten 40 Ni Nickel
4.5.5 Elektrisches Widerstandslöten 43 O2 Sauerstoff
4.5.6 Induktionslöten 44 P Phosphor
4.5.7 Elektronenstrahllöten 45 Pb Blei
4.5.8 Lichtbogenlöten 45 S Schwefel
4.5.9 Laserstrahllöten 46 Sb Antimon
Si Silizium
Sn Zinn
Te Tellur
Zn Zink
Zr Zirkon

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1. Einleitung

Kupfer ist ein Werkstoff, der bereits seit tausenden Jahren auf Grund seiner speziellen Chemische und metallurgische Physikalische
Eigenschaften Eigenschaften Mechanische Eigenschaften
Eigenschaften vom Menschen genutzt wird. Da er auch in metallisch reiner Form
(gediegen) vorkommt, wurde er schon früh wegen seiner guten Umformbarkeit und · chemische Zusammensetzung · Benetzbarkeit · Festigkeits- und Verformungsverhalten
Farbe eingesetzt. Kupfer wurde damit zum ersten Gebrauchsmetall des Menschen. · Oxidationsverhalten · Solidustemperatur · Eigenspannungszustand
· Korrosionsverhalten · Wärmeausdehnung
· Diffusions- und Löslichkeitsverhalten · Wärmeleitfähigkeit,
· Härteneigung oder Aushärtbarkeit spezifische Wärme
· Gefügeausbildung
Mit der zunehmenden Industrialisierung gut lötbar. In Abhängigkeit vom eingesetz- Die vorliegende Broschüre gibt den
wurden außerdem noch andere Eigen- ten Werkstoff sind die entsprechenden derzeitigen Stand der Technik in der
schaften, z. B. die sehr gute elektrische und Fertigungsparameter wie Lötverfahren, industriellen Anwendung von Kupfer und
thermische Leitfähigkeit sowie die gute -zusätze sowie Vor- und Nachbehand- seinen Legierungen wieder, erhebt jedoch
Beständigkeit gegen atmosphärische und lungen zu wählen. Die in Abbildung 1 keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Da die Löteignung
vielfach auch chemische Einflüsse, wichtig. dargestellten Einflussgrößen auf die Forschungs- und Entwicklungsarbeit auf Werkstoff
Kupfer kann mit vielen verschiedenen Lötbarkeit müssen beachtet und aufeinan- diesem Gebiet weitergeht, sollte sich bei
Metallen Legierungen bilden, so dass eine der abgestimmt werden. Anfragen direkt an das Deutsche Kupferin-
Vielzahl von Legierungssystemen vorhan- Die Lötbarkeit eines Bauteils ist gegeben, stitut oder entsprechende Einrichtungen
den ist, bei denen bestimmte mecha- wenn der vorgesehene Grundwerkstoff gewendet werden.
nisch-technologische Eigenschaften wie zum Löten geeignet ist, die Anwendbarkeit
Härte, Zugfestigkeit, Dehngrenze,
chemische Beständigkeit, Verschleißwider-
eines oder mehrerer Lötverfahren möglich
ist, sowie die Lötteile lötgerecht und
Lötbarkeit
stand und andere Eigenschaften gezielt hinsichtlich der zu erwartenden Betriebs- des Bauteils
beeinflusst werden können. bedingungen so konstruiert sind, dass die
Unter Berücksichtigung der besonderen Sicherheit des gelöteten Bauteils gegeben
physikalischen und mechanischen ist [1].
Eigenschaften sind viele Kupferwerkstoffe

Lötmöglichkeit Lötsicherheit
Fertigung Konstruktion

· Maßhaltigkeit der zu lötenden Teile · Lage der Lötnaht/Lötzone


· Oberflächenbeschaffenheit · Querschnittsverhältnisse
· Oberflächenbeschichtung · Kerbwirkung
· Form und Abmessung des Montage-, · Unregelmäßigkeiten in der Lötnaht
Lötspalts oder der Lötfuge · Statische oder dynamische Beanspruchung
· Spannungszustand in der Lötzone
· Lage der Lotdepots und Spaltentlüftungen
· Beanspruchungsgeschwindigkeit
· Fixierung der Bauteile
· Beanspruchungstemperatur
· Lot
· Beanspruchungsmedium
· Stoffe und Maßnahmen zur Oxidbeseitigung
· Lötzyklus
· Lötfolge
· Wärmenachbehandlung
· Reinigen der Lötstelle
· Prüfen der Lötstelle
Abbildung 1 – Definition der Lötbarkeit nach [2]

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Zwei wichtige thermische Fügeverfahren [5] Einige Vorteile des Lötens im Gegensatz Zu beachten sind beim Löten jedoch unter Der Lötprozess basiert auf physikalischen Die Erwärmung der Bauteile erfolgt je nach
σ1,2 1
sind das Schweißen und das Löten. Da die zu anderen Fügeverfahren sind: anderem die meist niedrigeren Festigkeiten und chemischen Vorgängen. Grundlage zur Lötaufgabe unterschiedlich und dient zum
entstandene Verbindung unabhängig vom · das Fügen verschiedenartiger der Lötverbindung im Vergleich zum Entstehung von Lötverbindungen sind Aufschmelzen des Lotes und ggf. des
ϑ
Herstellungsverfahren die letztendlichen Werkstoffe, Grundwerkstoff, ein unterschiedliches Grenzflächenreaktionen und Diffusionsvor- Flussmittels (siehe Kapitel 4.3). Die σ1,3 σ2,3 2
Bauteileigenschaften bestimmt, werden chemisches Potential von Grundwerkstoff gänge flüssiger Lot- und fester Grund- Flussmittel aktivieren die Oberfläche. Dabei
diese beiden Fügeverfahren nach [3] · die erhöhte Maß- und Formhaltigkeit und Lötgut, eine mögliche chemische werkstoffe. Der Lötmechanismus besteht muss eine blanke Oberfläche, frei von Ölen
hinsichtlich der chemischen Bindung sowie der gelöteten Erzeugnisse durch den Korrosionsgefahr durch Flussmittelreste aus folgenden Prozessschritten [7]: und anderen Oberflächenbelägen, 3
der chemischen Zusammensetzung des geringeren Wärmeeintrag, sowie konstruktive Einschränkungen durch geschaffen werden. Nur dann ist ein
1. Erwärmung der Bauteile,
Grundwerkstoffes (oder der Grundwerk- · das Herstellen mehrerer Lötverbin- z. B. enge Lötspaltbreiten und geringe Benetzen der Oberfläche mit schmelzflüs-
stoffe) in Bezug auf den Zusatzwerkstoff dungen an einem Werkstück in einem zulässige Gestaltabweichungen an der 2. Oberflächenaktivierung durch z. B. sigem Lot möglich. Hierbei sind auch das
Flussmittel, Schutzgas, Legende
unterteilt. Sowohl beim Schweißen als Vorgang, Fügestelle. Häufig sind umfangreiche kapillare Verhalten des Lotes, Binde- und 1 gasförmige Umgebung
auch beim Löten entsteht eine metallische · das Löten filigraner Bauteile ohne Vorbehandlungs- bzw. Nachbehandlungs- 3. Lotfließen und Benetzen, d. h. das Lot Diffusionsvorgänge zwischen flüssiger 2 schmelzflüssiges Lot
Bindung, jedoch gibt es bei der chemischen Beschädigung, maßnahmen notwendig, wie Entfetten, dringt im schmelzflüssigen Zustand in Phase und festem Grundwerkstoff von 3 Grundwerkstoff
Zusammensetzung Unterschiede. Während Beizen, Entfernen von Flussmittelrückstän- den Lötspalt ein oder breitet sich auf Bedeutung. ϑ Benetzungswinkel
· die gute Wärme- und elektrische Leitfä- der Fläche aus,
eine Schweißverbindung aus Grundwerk- den usw. [6]. In Abbildung 3 ist die Benetzung der σ1,2 Oberflächenspannung der Flüssigkeit
higkeit der Lötverbindungen und
stoffen mit gleicher chemischer Zusam- Eine erste Einteilung des Lötens erfolgt in 4. Entstehung des Lötgutes durch Wech- Oberfläche mit dem Lot dargestellt. Der an der Atmosphäre
mensetzung und artgleichem Schweißgut · der geringere Wärmeeintrag im DIN ISO 857-2 (2007) nach der Liqui- selwirkung zwischen flüssigem Lot und Benetzungswinkel ϑ beschreibt die σ1,3 Oberflächenspannung zwischen festem Körper
besteht, besitzt eine Lötverbindung durch Vergleich zum Schweißen, der zu dustemperatur des Lotes in Weich- und Grundwerkstoff, Wechselwirkung zwischen den im und umgebender Atmosphäre
σ2,3 Oberflächenspannung der Flüssigkeit und Festkörper
die Verwendung eines artfremden geringeren Eigenspannungen im Hartlöten. Beim Weichlöten liegt die Lötprozess vorliegenden Oberflächenspan-
5. Erstarrung des flüssigen Lötgutes.
Zusatzwerkstoffes ein artfremdes Lötgut. Bauteil führt. Liquidustemperatur des Lotes unter 450 °C nungen σ1,2 (gasförmige Phase 1), σ1,3 Abbildung 3 - Benetzung einer metallischen
Eine Lötverbindung besteht aus den und beim Hartlöten über 450 °C. Bis zum (feste Phase 3) und σ2,3 (flüssige Phase 2). Oberfläche mit Lot [7]
verfahrensbeeinflussten Grundwerkstoffen, Februar 2007 war das Hochtemperaturlö-
der Diffusions-/Übergangsphase und dem ten (über 900 °C) in der Vorgängernorm
Lötgut. Sie wird unter Einwirkung von (DIN 8505) definiert. Heute zählt dieser
Wärme mit oder ohne Zusatzwerkstoff Fügeprozess zum Hartlöten.
hergestellt.
Vollständige Benetzung Ausreichende Benetzung Entnetzung
Beim Löten wird der Grundwerkstoff nicht
thermisch aufgeschmolzen. Unter
Verwendung eines geschmolzenen
Zusatzmetalls, des Lots, werden ggf. unter
Anwendung von Flussmitteln und/oder mit
Schutzgasen Werkstoffe gefügt [4]. ϑ = 0° ϑ ≤ 30° ϑ > 90°
Lötverbindung

Lötnaht Ag72Cu28-Lötgut Tabelle 1 – Zusammenhang zwischen Benetzungswinkel und Benetzung [7]

Lötgutzone
Je kleiner der Benetzungswinkel ist, desto Obwohl der Grundwerkstoff nicht sollte möglichst kurz sein, um ein starkes
besser ist die Benetzung. Dabei werden, wie schmilzt, liegt im Benetzungsbereich eine Anlegieren des Grundwerkstoffs oder die
in Tabelle 1 dargestellt, Bereiche vollstän- Diffusionszone vor. Mindestens ein Bildung spröder Phasen in den Übergangs-
diger und ausreichender Benetzung sowie Legierungselement des Lotes bildet mit zonen zu vermeiden. Um eine optimale
Cu Ag Entnetzung in Abhängigkeit des vorhan-
denen Benetzungswinkels festgelegt.
einem Legierungselement des Grundwerk-
stoffes einen Mischkristall, ein Eutektikum
Festigkeit der Lötverbindung zu erreichen,
muss das Lot einige Sekunden im flüssigen
oder eine intermetallische Phase. Mit Hilfe Zustand sein, damit eine ausreichend tiefe
Nach dem Löten können Legierungsele- von Zustandsdiagrammen kann vor dem Diffusionszone entsteht [1] [6] [9].
Diffusionszone mente des Lotes im Grundwerkstoff und Löten bestimmt werden, ob eine Diffusion
Legierungselemente des Grundwerkstoffs zwischen den Metallpaarungen stattfin-
Verfahrenseinflusszone im Lot nachgewiesen werden. Diese det. Die Diffusion ist zeit- und tempera-
Änderung der chemischen Zusammenset- turabhängig. Die Verweildauer bei
Abbildung 2 – Lötverbindung Kupfer-Silber ohne Zusatzwerkstoff
zung wird als Diffusion bezeichnet. Löttemperatur, besonders beim Hartlöten

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2. Werkstofftechnische Grundlagen

2.1 Grundlagen Kupferwerkstoffe Kupferlegierungen werden nach dem Kupferlegierungen werden in Gussstücke,
Abbildung 4 zeigt den Querschnitt einer Kupfer hat eine Dichte von 8,94 kg/dm3 Behandlungszustand in: Knetlegierungen (z. B. Band, Draht, Rohre,
lokal erwärmten Fügeverbindung. Der und gehört zu den Nichteisen-Metallen. · ausscheidungshärtende Werkstoffe Schmiedestücke) und Sinterteile unter-
Grundwerkstoff wurde nur an der Lötstelle Aufgrund der kubischflächenzentrierten (z. B. CuBe-Legierungen) und schieden. Zu den bekanntesten Kupferle-
wärmebeeinflusst, wie z. B. beim Flammlö- (kfz) Gitterstruktur verfügt es über eine gierungen gehören Messing (Kup-
ten. Dieser Vorgang kann zu einer erhöhten sehr gute Tieftemperaturzähigkeit und · kaltverfestigte Werkstoffe, fer-Zink-Legierung) und Bronze
Eigenspannung im Bauteil führen. Das Kaltverformbarkeit. Durch eine Umformung beziehungsweise nach der Werkstoff- (Kupfer-Zinn-Legierung), aber auch
Ergebnis einer globalen Erwärmung wie im kalten Zustand wird eine Festigkeitsstei- zusammensetzung in: Legierungen mit Nickel, Mangan, Alumi-
beim Ofenlöten ist eine spannungs- und gerung erzielt. · einphasige Werkstoffe (z. B. reines Cu) nium, Eisen, Beryllium, Chrom und Silizium.
verzugsarm gelötete Baugruppe. Das Des Weiteren hat Kupfer eine hohe beziehungsweise Legierungen, die voll- Es ist zu erwähnen, dass die Begriffe
komplette Bauteil wird gleichmäßig elektrische und thermische Leitfähigkeit ständig aus Mischkristallen bestehen „Messing“, „Bronze“, „Rotguss“ und
erwärmt und abgekühlt, d. h. der gesamte (Verhältnis elektrischer zu thermischer (z. B. CuNi-Legierungen, einphasiges „Neusilber“ nicht genormt und nur
Grundwerkstoff ist verfahrensbeeinflusst. Leitfähigkeit konstant) und verfügt über Messing) und marktüblich verwendet werden.
Vorteil dieser Methode ist die gleichzeitige eine gute Korrosionsbeständigkeit
Durchführung von Löten und einer gegenüber einer Vielzahl von Medien. · mehrphasige Werkstoffe (z. B.
eventuellen Wärmebehandlung, wie z. B. zweiphasiges Messing)
Aushärten. unterteilt [11].

1 2 3 A B 4

Werkstoff- Ausdehnungs- elektrische Wärmeleit- 0,2 %-Dehngrenze Zugfestigkeit Bruchdehnung


t gruppe Koeffizient Leitfähigkeit fähigkeit bei Rp0,2 ungefähr Rm min. A min.
10 -6/K [MS/m] 20° C W/(m ∙ K) N/mm2 N/mm² %

Cu 17,0 59,1 393 40 … 90 200 … 360 max. 42


j
CuZn 18,0 … 20,5 15,0 … 33,3 117 … 243 60 … 500 230 … 560 4 … 50
CuNiZn 16,5 … 19,5 3,0 … 5,0 27 … 35 220 … 660 360 … 800 8 … 45
CuSn 17,1 … 18,5 8,7 … 11,5 62 … 84 140 … 1000 360 … 1000 30 … 65
CuNi 14,5 … 17,6 2,04 … 6,4 21 … 48 90 … 520 290 … 650 10 … 40
CuAl 17,0 … 18,0 5,0 … 10,0 40 … 83 110 … 680 350 … 830 5 … 50
Legende
1 Grundwerkstoff Stahl, unlegiert 12,0 5,5 … 7,0 48 … 58 175 … 355 290 … 630 18 … 26
2 erfahrensbeeinflusster Grundwerkstoff
3 Diffusions-/Übergangsphase Weitere ergänzende Informationen zu den einzelnen Werkstoffen können 1) den DIN-Taschenbüchern 456-2 und 3 2) den jeweiligen Werkstoffdatenblättern des Deutschen Kupfer-
4 Lötgut instituts entnommen werden (www.kupferinstitut.de)
A Lötnaht
B Verfahrenseinflusszone W
t Bauteildicke 1 2 3 B Tabelle 2 - Vergleich der physikalischen und mechanischen Eigenschaften von Kupfer,
j effektive Fügedicke wichtigen Kupferlegierungen und unlegiertem Stahl
W Überlappungslänge

Abbildung 4 - Schema einer gelöteten Fügeverbindung nach [10]

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2.2 Lote Mit Hilfe von Zustandsdiagrammen können bestimmten chemischen Zusammenset-
Kupfer lässt sich mit vielen verschiedenen Temperaturen (Schmelzpunkte, eutektische zung (72 % Silber, 28 % Kupfer) einen sog.
metallischen Elementen legieren. Es wird Temperatur), die Löslichkeit der Elemente eutektischen Punkt. Die eutektische
als Halbzeug und Lot verwendet. Das Lot ineinander, auftretende Phasen (Mischkris- Legierung erstarrt dabei wie ein reines
kann in Form von Draht, Band, Formteil tall, eutektische Phasen) ermittelt werden. Metall, d. h. es gibt keine Solidus- und
(siehe Abbildung 5), Pulver, Paste usw. Wichtig ist hierbei, dass die Zustandsdia- Liquidustemperatur, die Schmelze geht
vorliegen. gramme nur für Gleichgewichtsbedingun- schlagartig in den festen Zustand über. Die
Kupferbasislote zeichnen sich z. B. gen gelten. In Abbildung 6 ist das Erstarrung bei 780 °C liegt dabei deutlich
besonders durch ihr gutes Fließverhalten, Zustandsdiagramm für das Zweistoffsys- unter der Erstarrungstemperatur der reinen
gutes Spaltfüllungsvermögen und gute tem Silber-Kupfer dargestellt. In dem Legierungselemente. Zahlreiche Kristall-
Duktilität aus. Zustandsdiagramm sind verschiedene keime bilden sich und behindern sich
Phasenfelder eingetragen, die durch gegenseitig, so dass ein feines gleichmäßi-
Trennlinien voneinander abgegrenzt sind. ges Gefüge mit guten mechanischen
Wichtige Trennlinien sind dabei die Eigenschaften entsteht. Aus diesem Grund
Liquidus- (flüssig) und Soliduslinie (fest). werden in der Technik häufig eutektische
Die Liquiduslinie trennt das Gebiet der Legierungen, wie z. B. Ag72Cu28, einge- 2.2.1. Weichlot
homogenen Schmelze (darüber, Bezeich- setzt [13]. Die Löttemperatur für Weichlote liegt unter mige Einkristalle (Durchmesser ca. 1 µm
nung L) und das Gebiet des flüssig-festen 450 °C. Aufgrund der geringen Festigkeit und mehrere Millimeter lang), welche z. B.
Zustandes (darunter). Die Soliduslinie dieser Lote und der entsprechenden bei Stromfluss Kurzschlüsse verursachen
grenzt die feste Phase von der flüssig-fes- Lötverbindung eignen sie sich für geringe können und somit das Bauteil schädigen.
ten Phase ab. Im Zustandsdiagramm mechanische Belastungen und werden Das Wachstum dieser Kristalle erfolgt sehr
Kupfer-Silber gibt es zudem bei einer meist in der Elektrotechnik eingesetzt. Für langsam, so dass diese erst nach Jahren
Abbildung 5 – Lotformteile [11] die Auswahl der Weichlote stehen die DIN auftreten können. Mögliche Ursachen
EN ISO 9453 (2014) bzw. 1707-100 (2011) dafür sind Schichteigenspannungen durch
Konzentration in Masse - % zur Verfügung. organische Einschlüsse/Verunreinigungen
Anhand der Liquidustemperatur erfolgt und mechanische Beanspruchung bei der
eine Einteilung in Weich- oder Hartlot. Für 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 Für Lötungen von Kupferrohren wurden in Verarbeitung verzinnter Materialien.
1200 Bleifreie Alternativen für Weichlote sind
eine geeignete Lotauswahl stehen einige der Vergangenheit oftmals bleihaltige Lote
Kriterien zur Verfügung z. B.: 1084,87°C verwendet. Blei verbessert die Fließeigen- Zinn-Kupfer-, Zinn-Silber- und Zinn-Kup-
· Art und Behandlungszustand des schaften des Lotes und sorgt für glänzende fer-Silber-Legierungen. Es ist zu berück-
Grundwerkstoffes, 1000 961, 93°C L glatte Oberflächen. Außerdem führt Blei zu sichtigen, dass sich mit steigendem
niedrigeren Verarbeitungstemperaturen. Silberanteil die Kosten des Weichlotes
· Abmessungen und Herstelltoleranzen Blei ist jedoch umweltschädlich und erhöhen. Für die Trinkwasserinstallation
des Werkstückes, Ag Cu
780°C
Temperatur [°C ]

800 krebserregend. Deshalb existiert seit dem sind nach DVGW Arbeitsblatt GW 2 die
· Belastungen an der Fügestelle, 01.07.2006 die RoHS DIR 2002/95/EG – bleifreien Weichlote Sn97Ag3 und
· Betriebstemperaturen und –drücke, Richtlinie des europäischen Parlaments Sn97Cu3 vorgeschrieben. Antimonfreie
und Rats „zur Beschränkung der Verwen- Lote werden für das Feinlöten und
· Umgebungsbedingungen an der Lötver- 600
dung bestimmter gefährlicher Stoffe in antimonhaltige/-arme für Groblötungen
bindung (z. B. angreifende Medien),
Elektro- und Elektronikgeräten“ (ersetzt genutzt, z. B. im Kühlerbau, der Elektroin-
· Wirtschaftlichkeit, durch 2011/65/EU von 2011), welche dustrie oder bei Klempnerarbeiten.
400 bleihaltige Lote verbietet. Gegenwärtig Weichlote auf Zink- und Cadmiumbasis
· Arbeitssicherheit und
existieren noch Ausnahmen für den Einsatz werden in geringerem Maße angewandt.
· Lötprozess. [6] hochbleihaltiger Weichlote, z. B. in der Cadmiumhaltige Weichlote sind, im
200 Medizin-, Sicherheits-, Luft- und Raum- Gegensatz zu Hartloten, bisher noch nicht
0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 fahrttechnik. Alternativ werden in der verboten. Es sind jedoch z. B. die Unfallver-
Ag Konzentration in Atom - % Cu Elektroindustrie häufig bleifreie Zinnlote hütungsvorschriften der Berufsgenossen-
angewandt. Bei diesen besteht oft die schaften zu beachten, da Cadmium als
Abbildung 6 - Zustandsdiagramm Silber-Kupfer nach [14] Gefahr der Whiskerbildung auf der gesundheitsgefährdend gilt [15].
Metalloberfläche. Whisker sind nadelför-

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Gruppe Legierungskurzzeichen nach Schmelztemperatur mittlere chem. bevorzugte einige Hinweise auf
(Solidus/ Liquidus) Zusammensetzung Lötverfahren die Verwendung
in °C
DIN
DIN EN ISO
1707-100
9453 (2014) Sn Pb Cu F I K T
Teil 100 (2011) 2.2.2. Hartlot Phosphor zeigt als Legierungselement im Reaktion bewirkt, dass die Oxidschicht
Sn50Pb49Cu1 Elektrotechnik, Hartlote zum Löten von Kupferwerkstoffen Kupfer eine geringe Löslichkeit und liegt reduziert wird und die Kupferoberfläche
– 183/ 215 50 Rest 1,4 X sind meist Legierungen auf Kupfer-, hauptsächlich im Kupferphosphid (Cu3P) benetzbar ist.
(162) Elektronik
Silber- oder Messingbasis und eignen sich in intermetallisch gebundener Form vor. Beim Löten von Gas- und Trinkwasserlei-
– S-Sn60Pb40Cu 183/190 60 Rest 0,15 X Elektrotechnik, für mechanisch stärker beanspruchte Die mechanischen Eigenschaften der tungen kommen silberhaltige und
Weichlote
mit Kupfer Sn60Pb39Cu1 Elektronik gedruckte Verbindungen. Die Verarbeitungstempera- Kupfer-Phosphor-Lote werden durch den Kupfer-Phosphor-Hartlote mit DVGW-
– 183/190 60 Rest 1,4 X X Schaltungen
(161) turen liegen zwischen ca. 500 – 1000 °C. Phosphorgehalt und die damit verbundene und/oder RAL-Gütezeichen zum Einsatz.
Sn97Cu3 Kupferrohr-Installation, In DIN EN ISO 17672 (2010) sind alle Ausscheidung von Cu3P-Phasen aufgrund Silberhartlote weisen z. B. niedrige
– 227/310 Rest 0,07 3 X X X X Hartlote in Gruppen aufgeschlüsselt. Für Gehalt, Größe, Form und Anordnung der Schmelztemperaturen, gute Benetzbarkeit
(402) Metallwaren
das Hartlöten von Kupfer sind die Gruppen Partikel bestimmt. Eine Kaltumformung ist bei und ausreichende Korrosionsbeständigkeit
Sn Pb Ag Kupfer, Kupfer-Phosphor, Silber und Gold Loten mit einem Phosphorgehalt über 7 % in verschiedenen Medien auf. Silber-Kup-
– S-Sn50Pb46Ag4 178/210 50 Rest 3,5 X X Elektrotechnik, geeignet. nicht mehr möglich. Ab etwa 300 °C fer-Phosphor-Lote eignen sich besonders
Elektronik gedruckte dagegen weisen alle Phosphorlote eine für das Löten von Kupfer, Rotguss,
– S-Sn63Pb35Ag2 178 63 Rest 1,4 X X X Schaltungen Für Lötungen von Reinkupfer und sehr gute Umformbarkeit auf. Lote mit Kupfer-Zinn- und Kupfer-Zink-Legie-
Sn96,3Ag3,7 höherschmelzenden Kupferlegierungen einem großen Schmelzbereich, wie z. B. rungen. Bis zum Jahr 2011 wurden Hartlote
– 221/228 Rest 0,07 3,7 X X X X empfehlen sich Kupfer-Zink-Lote. CuP 179, können für größere Spalte mit Cadmiumzusätzen versetzt, um die
(701) Kupferrohr-Installation,
Steigende Zinkzusätze bis etwa 40 % eingesetzt werden. Phosphorlote sind auf Schmelztemperaturen weiter abzusenken.
Sn97Ag3 Elektrotechnik
– 221/224 Rest 0,07 3 X X X X reduzieren die Schmelztemperatur, Kupferoberflächen, bedingt auch z. B. auf Seit Dezember 2011 ist jedoch die
(702)
bewirken aber eine Zunahme der Festigkeit, Bronze (CuSn6), selbstfließend und können Verwendung von cadmiumhaltigen
Ag Cd Zn weshalb sogenannte Messinglote einen ohne Flussmittel verarbeitet werden, da Hartloten in der EU verboten (EU Verord-
– S-Cd82Zn16Ag2 270/280 2 Rest 16 X X solchen Zinkgehalt aufweisen. Zur Phosphor desoxidierend wirkt. Der Grund nung 494/2011). Sie dürfen nur aus
Weichlote Elektrotechnik, Verhinderung von porösen Lötstellen, die dafür ist, dass unter Temperatureinfluss Sicherheitsgründen und für Verteidigungs-
– S-Cd73Zn22Ag5 270/310 5 Rest 22 X X auf Zinkverdampfung und Wasserstoffauf- das im Kupfer enthaltene Phosphor mit sowie Luft- und Raumfahrtanwendungen
mit Silber Elektromotoren
– S-Cd68Zn22Ag10 270/380 10 Rest 22 X X nahme zurückzuführen sind, werden meist dem Luftsauerstoff zu Phosphorpentoxid eingesetzt werden.
0,1 bis 0,2 % Silizium zulegiert. Beim reagiert. Dieses Phosphorpentoxid geht
Ag Pb Andere
Flammenlöten erfolgt die Lötung z. B. mit eine Reaktion mit der aus Cu(I)-oxid und
Pb98Ag2 Sn Elektrotechnik, schwach oxidierender, nicht zu intensiver Cu(II)-oxid bestehenden Oxidschicht des
– 304/305 2,5 Rest X X
(181) 0,25 Elektromotoren Flamme [16]. Kupfers zu Kupfermetaphosphat ein. Diese
Pb95Ag5 Sn für hohe
– 304/370 5,5 Rest X X
(182) 0,25 Betriebstemperatur
Sn Elektrotechnik, Elek-
– S-Pb95Sn3Ag2 304/310 1,75 Rest X X Abbildung 7
2,0 tromotoren Flammlöten einer Kupferrohrverbindung [12]
Rest für hohe
– S-Cd95Ag5 340/395 5 0,1 X
Cd Betriebstemperatur
Sn Pb P
– S-Pb50Sn50P 183/215 50 Rest X
Elektronik, gedruckte
Weichlote – S-Sn60Pb40P 183/190 60 Rest X Schaltungen,
mit Phosphor insbesondere beim
– S-Sn63Pb37P 183 63 Rest X
Schlepp-, Schwall-
S-Sn60Pb40CuP
– 183/90 60 Rest X und Tauchlöten

Sn Pb Andere
Sn50Pb32Cd18 Fein- und
– 145 50 Rest Cd18 X X X X
Sonstige (151) Kabellötungen
Weichlote – S-Sn80Cd20 180/195 Rest 0,05 Cd20 X X X Elektrotechnik
Sn95Sb5
– 235/240 Rest 0,07 Sb 5 X X X Kälteindustrie
(201)
F- Flammlöten; I-Induktionslöten; K-Kolbenlöten; T-Tauchlöten
Tabelle 3 - Weichlote nach DIN EN ISO 9453 (2014) und DIN 1707-100 (2011) für Kupfer und Kupferlegierungen

12 | KUPFERINSTITUT.DE KUPFERINSTITUT.DE | 13
Mittlere Mittlere
Schmelzbereich in °C Schmelzbereich in °C
Bezeichnung nach Zusammensetzung Hinweise für die Verwendung Bezeichnung nach Zusammensetzung Hinweise für die Verwendung
Löttemperatur in °C
Massenteile in % Massenteile in %

DIN EN 1044 DIN EN 1044


DIN EN ISO DIN EN ISO Form der Art der DIN EN ISO DIN EN ISO Form der Art der
(1999; Vor- Sol. Liq. Grundwerkstoff (1999; Vor- Sol. Liq. Grundwerkstoff
17672 (2010) 3677 (1995) Lötstelle Lotzuführung 17672 (2010) 3677 (1995) Lötstelle Lotzuführung
gängernorm) gängernorm)
Kupferhartlote Cu-Zn-Legierungen Ag-Cu-Zn-Sn-Legierungen
B-Ag56CuZ- 56Ag; 22Cu; 17Zn; Kupfer- Spalt angesetzt
B-Cu60Zn Kupfer u. Spalt u. Ag 156 AG102 620 655
Cu 470a Cu 301 60Cu; 0,3Si; Rest Zn 875 895 nSn-620/655 5Sn legierungen und eingelegt
(Si)-875/895 Kupfer- Fuge
legierungen angesetzt u. B-Ag45CuZ- 45Ag; 27Cu; 2,5Sn;
B-Cu60Z- 58*1 Cu/ 60*2 Cu; Ag 145 AG 104 640 680
mit Schmelz- eingelegt nSn-640/680 25,5Zn
n(Sn)(Si) 0,175*1 Si/0,275*2 temperatur über Spalt u.
Cu 471*1 Cu 304*2 870 900 B-Ag40CuZ- 40Ag; 30Cu; 2Sn;
(Mn)- Si; 0,35Sn; 0,15Mn; 950 °C (Solidus) Fuge Ag 140 AG 105 650 710
870/890 Rest Zn nSn-650/710 28Zn

Kupfer-Phosphorhartlote CuP-Legierungen B-Cu36AgZ- 34Ag; 36Cu; 2,5Sn;


Ag134 AG 106 630 730
nSn-630/730 27,5Zn
B-Cu92P-
CuP 182 CP 201 Rest Cu; 7,8 P 710 770 Vorzugsweise B-Cu36ZnAgSn- 30Ag; 36Cu; 2Sn;
710/770 Ag 130 AG 107 665 755
Kupfer, Rotguß, 665/755 32Zn Kupfer und
B-Cu93P- Kupfer-Zink- angesetzt u. Kupfer-
CuP 180 CP 202 Rest Cu; 7P 710 820 Spalt B-Cu40ZnAgSn- 25Ag; 40Cu; 2Sn; legierungen
710/820 Legierungen, eingelegt Ag 125 AG 108 680 760
680/760 33Zn
Kupfer-Zinn-
B-Cu94P- Legierungen B-Ag44CuZn-
CuP 179 CP 203 Rest Cu; 6,2P 710 890 Ag 244 AG 203 44Ag; 30Cu; 26Zn 675 735
710/890 675/735
Kupfer-Phosphorhartlote Ag-CuP-Legierungen B-Cu38Z-
Ag 230 AG 204 30Ag; 38Cu; 32Zn 680 765
B-Cu80AgP- nAg-680/765
CuP 284 CP 102 15Ag; 5P; Rest Cu 645 800 Spalt
645/800 Kupfer, Rotguß, B-Cu40Z-
Kupfer-Zink- Ag 225 AG 205 25Ag; 40Cu; 35Zn 700 790
B-Cu89AgP- angesetzt u. nAg-700/790
CuP 281 CP 104 5Ag; 6P; Rest Cu 645 815 Legierungen,
645/815 Spalt u. eingelegt Silber-Kupfer-Zink-Nickel-Mangan-Legierung Ag-Cu-Zn-Ni-Mn-Legierung
Kupfer-Zinn-
B-Cu92AgP- Legierungen Fuge
CuP 279 CP 105 2Ag; 6,3P; Rest Cu 645 825 B-Ag50CuZn-
645/825 Ni-660/705 Kupferlegie- Angesetzt
Ag 450 660 750 Spalt
Silberhartlote Ag-Cu-Zn-Legierungen 50Ag; 20 Cu; rungen und eingelegt
28Zn
B-Cu48ZnAg(Si) 12Ag; 48Cu; 40Zn;
Ag 212 AG 207 800 830 Kupfer u. Spalt Zinkfreie Legierung Ag-Cu-Ligierung (Zinkfrei)
-800/830 0,15Si angesetzt u.
Kupfer-
B-Cu55ZnAg(Si) 5Ag; 55Cu; 40Zn; Spalt u. eingelegt B-Ag- Kupfer und
Ag 205 AG 208 820 870 legierungen Ag 272 AG 401 72Ag; 28Cu 780 780 Spalt eingelegt
-820/870 0,15Si Fuge 72Cu-780 Kupferlegierungen

Tabelle 5 - Auswahl an Silberloten mit mehr als 20 % Silber für Kupfer und Kupferlegierungen
Tabelle 4 - Auswahl an Hartloten für Kupfer und Kupferlegierungen auf Kupferbasis

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2.3. Löten von reinem Kupfer Weichlöten Teile von Elektromotoren, die im Betrieb ist die Festigkeit weichgelöteter überlap-
Kupfer kann sehr gut weich- und Ein großes Anwendungsgebiet für das höheren Temperaturen ausgesetzt sind, pender Rohrverbindungen höher als bei
hartgelötet werden. Es ist darauf zu Weichlöten von Kupfer ist die Elektronik. sollten bevorzugt mit bleifreien Weichloten hartgelöteten Verbindungen, denn die
achten, dass die zu lötenden Fügeflächen Dort werden besonders Zinnbasislote nach höherer Solidustemperatur gelötet werden. Festigkeit des Kupferwerkstoffes kann
mechanisch oder chemisch vorbehandelt DIN EN ISO 9453 (2014) bzw. DIN 1707-100 Lötstellen mit diesen Loten weisen meist durch das Hartlöten verringert werden. Für
wurden, um die Oxidschicht zu entfernen. (2011) eingesetzt. In der Elektrotechnik/ etwas höhere Scherfestigkeiten auf als höhere Temperaturbelastungen sind warm-
Eine Reinigung erfolgt meist durch Elektronik werden hauptsächlich bleifreie Zinn-Blei-Lote. Hier liegen die Scherfestig- feste, bleifreie Weichlote einzusetzen.
Isopropanol, Ethanol, Aceton, wässrige Lote benutzt. Bleihaltige Lote dürfen nur keitswerte der überlappenden Lötstellen im Diese können Dauertemperaturen bis
Reiniger und Salpetersäure. Der Lötprozess noch in Ausnahmefällen eingesetzt Kurzzeitversuch bei etwa 20 N/mm². Bei 120 °C ohne Beeinträchtigung standhalten.
oder die Verzinnung sollte gleich im werden, die als Anhang der „Richtlinie der Lötung von Trinkwasserleitungen (siehe Guss-Kupfersorten nach DIN EN 1982
Anschluss an die Oberflächenvorbereitung 2011/65/EU des Europäischen Parlaments auch DVGW Arbeitsblatt GW 2) oder (2008) lassen sich ähnlich wie Knet-Kup-
durchgeführt werden. In Tabelle 6 werden und des Rates vom 08. Juni 2011 zur Lötstellen, die tiefen Temperaturen fersorten einwandfrei weichlöten.
ausgewählte Kupfersorten aufgezeigt, Beschränkung der Verwendung bestimmter ausgesetzt sind, wie z. B. in der Kältein-
welche gut bis sehr gut zum Löten gefährlicher Stoffe in Elektro- und dustrie, ist ebenfalls bevorzugt mit
geeignet sind. Elektronikgeräten“ (RoHS) aufgeführt sind. bleifreien Weichloten zu arbeiten. Teilweise

Werkstoff-
Kurzzeichen Zusammensetzung [%] Löteignung Verwendung Bezeichnung Lotbeispiel Anwendungsbeispiel Flussmittel
nummer
Cu O P 2.1.1
Pb88Sn12Sb
min. max. Antimonhaltige Lote Kühlerbau 2.1.2
Sn60Pb40Sb
Sauerstoffhaltiges Kupfer 2.1.3
Pb60Sn40 Verzinnung, Klempnerarbeiten, 2.2.2
Weichlöten: sehr gut; Antimonarme Lote
Sn60Pb40 verzinkte Feinbleche 2.2.3
Cu-ETP CW004A 99,9 0,04 – Hartlöten: gut Elektrotechnik
(nicht für Flammlöten) 1.1.1
Elektrotechnik
Desoxidiertes Kupfer (mit Phosphor), Sauerstofffrei Antimonfreie Lote Sn60Pb40E 1.1.2
Elektronik
1.1.3
99,95 – 0,002- Weichlöten: sehr gut; Elektrotechnik,
Cu-HCP CW021A Sn99Cu1
0,007 Hartlöten: sehr gut Plattierstoff 1.1.2
Bleifreie Weichlote für die Sn96Ag4 Elektrotechnik
99,90 – 0,015- Weichlöten: sehr gut; Bauwesen, 1.1.3
Cu-DHP CW024A Elektronik Sn96Ag3Cu1 Elektronik
0,040 Hartlöten: sehr gut Rohrleitung 1.2.3
Sn95Ag4Cu1
Sauerstofffreies Kupfer, nicht desoxidiert Pb93Sn5Ag2 Anwendung bei 1.1.2
Hochbleihaltige, RoHS-konforme
Weichlöten: sehr gut; Vakuumtechnik, Pb98Sn2 Einsatztemperaturen 1.1.3
Cu-OFE CW009A 99,99 – – Weichlote
Hartlöten: sehr gut Elektronik Pb98Ag2 bis zu 200 °C 1.2.3
Weitere vollständige Informationen zu den einzelnen Werkstoffen können 1) der DIN CEN/TS 13388 und 2) den jeweiligen Werkstoffdatenblättern des Deutschen Kupferinstituts entnommen werden Trinkwasserleitungen 2.1.2
Bleifreie Weichlote für Sn97Ag3
(www.kupferinstitut.de) Weitere wichtige Angaben 3.1.1
Trinkwasserleitungen Sn97Cu3
im DVGW-Regelwerk 3.1.2
Tabelle 6 - ausgewählte Kupfersorten
Sn95Sb5
Bleifreie Weichlote
Sn97Ag3 Kälteindustrie 3.1.1
für tiefe Temperaturen
Sn95Ag5

Tabelle 7 – Lote für das Weichlöten von Kupfer

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Hartlöten Es ist wichtig bei der Wahl des Lötverfah- Wasserstoff mit dem Sauerstoff im Kupfer Kaltverfestigte Legierungen Lötvorgang ist der Bereich der Erwärmung Kupfer-Blei
Bei höheren mechanischen und thermi- rens auf den Sauerstoffgehalt des Kupfers zu Wasser. Von der Wasserstoffkrankheit möglichst klein zu halten, damit die Der Legierung CuPb1P (CW113C) sind 0,7
schen Beanspruchungen wird hartgelötet. zu achten. Beim Hartlöten von sauerstoff- sind besonders das Flammhartlöten und Kupfer-Silber Beeinträchtigung der Festigkeitswerte bis 1,5 % Blei zur Verbesserung der
Für das Hartlöten von Kupfer wird haltigen Kupfersorten kann eine Wasser- das Löten unter reduzierendem Schutzgas Kupfer-Silber-Legierungen wie CuAg0,10 örtlich begrenzt bleibt, wobei jedoch Zerspanbarkeit zugesetzt. Restphosphor-
vorzugsweise Messinglot, Kupfer-Phos- stoffversprödung auftreten, d. h. es betroffen, deshalb sollte z. B. auf die (CW013A) oder CuAg0,10P (CW016A) unbedingt sicherzustellen ist, dass die gehalte von 0,003 bis 0,012 % sorgen für
phorlot und Silberlot eingesetzt. Silberlot entstehen Risse und Hohlräume beim Verfahren Induktions- oder Vakuumlöten zeichnen sich durch ihre hohe elektrische Löttemperatur im gesamten Lötbereich eine gute Desoxidation des Werkstoffs und
besitzt eine niedrige Löttemperatur, welche Kontakt mit wasserstoffhaltigen Gasen. zurückgegriffen werden. Für das Flammlö- und thermische Leitfähigkeit aus. eingehalten wird. schützen gegen Wasserstoffversprödung.
die Gefahr der Grobkornbildung verringert Davon betroffen sind z. B. Kupfersorten, ten sollte die Verwendung von sauer- Besonders eignen sich diese Legierungen Die Legierung besitzt eine sehr hohe
und schnellere Lötgeschwindigkeiten die in der Elektrotechnik eingesetzt stofffreien bzw. desoxidierten Kupfersor- für Dauerbelastungen bei hohen Tempera- Kupfer-Eisen elektrische Leitfähigkeit. Sie kommt oft
ermöglicht. werden. Bei höheren Temperaturen (über ten geprüft werden, um eine turen, wie z. B. in der Elektrotechnik. Das Die Kupfer-Eisen-Legierung CuFe2P anstelle von reinem Kupfer zum Einsatz,
500 °C) reagiert der eindiffundierende Wasserstoffversprödung zu vermeiden. Silber erhöht die Entfestigungstemperatur (CW107C) enthält 2,1 bis 2,6 % Eisen, sowie wenn gleichzeitig eine gute Zerspanbarkeit
(z. B. bei einer Legierung mit 0,1 % Ag auf Zusätze aus Phosphor und Zink. Der gefordert ist, wie bei der Fertigung von
etwa 350 °C), ohne dabei die elektrische Werkstoff zeichnet sich durch eine hohe Automaten-Drehteilen aus einem
Lotbeispiel nach Leitfähigkeit negativ zu beeinflussen. Die thermische und elektrische Leitfähigkeit hochleitfähigen Werkstoff. Es ist zu
Lotbezeichnung Bemerkung Flussmittelbeispiel Kupfer-Silber-Legierungen sind in der DIN bei gleichzeitig hoher Zugfestigkeit und beachten, dass durch den Bleigehalt eine
DIN EN ISO 17672 (2010)
CEN/TS 13388 (2013) genormt und lassen Entfestigungstemperatur aus. Daher liegt bedingte Schweißeignung gegeben ist. Das
Ag 244 · geeignet für Trinkwasserleitungen sich sehr gut löten. das Hauptanwendungsgebiet in der Hartlöten ist ebenfalls nur bedingt
Silberhartlot Elektrotechnik, wo diese Legierung in möglich, das Weichlöten hingegen gut
Ag 134 · besteht vorwiegend aus Ag, Cu, Zn FH10
(Gruppe Ag) Für das Weichlöten werden bevorzugt großem Umfang für Leadframes (Halblei- anwendbar.
Ag 145 · Löttemperatur ca. 650 – 830 °C
bleifreie Zinnbasislote (z. B. Sn99Cu1) ter-Bauteilträger) als Systemträgerwerk-
CuP 182 verwendet. Als Flussmittel werden unter stoff eingesetzt wird. Diese typische Beim Weichlöten werden, wie bei reinem
· wegen Phosphorgehalt ist kein
CuP 180 anderem die Typen 3.1.1., 2.1.1. sowie 1.1.1. Anwendung zeigt die Abbildung 8. Kupfer, Zinn-Blei-Weichlote mit 40 bis 60 %
Flussmittel notwendig
Kupfer-Phosphorhartlot CuP 179 und 1.2.3. im Bereich der Elektrotechnik Zinn eingesetzt. Als Flussmittel wird Typ
· empfohlene Lötspaltbreite fü –
(Gruppe CuP) CuP 284 eingesetzt. Aufgrund der hohen Entfesti- 3.1.1. empfohlen. Für den Einsatz in der
P-Gehalt mit 5 % 0,125 mm
CuP 281 gungstemperatur des Grundwerkstoffes Elektronik werden bleifreie Zinnbasislote in
· Löttemperatur ca. 650 – 730 °C
CuP 279 bleiben bei fachgerechtem Weichlöten die Kombination mit nicht korrosiven Fluss-
Cu 470a durch Kaltumformung erzielten hohen mitteln (z. B. 1.1.2, 1.1.3) verwendet.
· geeignet für massive Bauteile
Messinglot Cu 470 Festigkeitswerte weitgehend erhalten.
· besteht vorwiegend aus Cu und Zn FH10
(Gruppe Cu) Cu 680 Wenn Hartlöten nicht zu vermeiden ist,
· Löttemperatur ca. 870 – 920 °C
Cu 681 Dagegen werden beim Hartlöten die durch empfehlen sich Silberhartlote mit niedrigen
Kaltumformung erreichten Festigkeits- Löttemperaturen, z. B. Ag 156 und Fluss-
Tabelle 8 – Lote für das Hartlöten von Kupfer werte der Kupfer-Silber-Legierung durch mittel vom Typ FH10.
Erwärmung erheblich reduziert. Die
sauerstofffreien, desoxidierten Legie- Kupfer-Schwefel
rungen wie z. B. CuAg0,10P (CW016A) mit Die Schwefelgehalte der Kupfer-Schwe-
0,001 bis 0,007 % Phosphor oder einem fel-Legierung CuSP (CW114C) von 0,2 bis
2.4. Löten von Kupferlegierungen Versprödung bis - 200 °C auftritt. CuNi1Si kann eine Verbesserung der anderen Desoxidationsmittel, wie Lithium, 0,7 % verbessern die Zerspanbarkeit bei
Eine Kupferlegierung besteht aus Kupfer Unberücksichtigt in dieser Werkstoff- Festigkeit sowohl durch Kaltumformen als sind zum Hartlöten am besten geeignet. Im Abbildung 8 – Halbleiterträger [17]
gleichzeitigem Erhalt der hohen elektri-
und mindestens einem weiteren Metall. Es gruppe bleiben z. B. CuZn5, CuSn2, CuSn4, auch durch eine geeignete Wärmebehand- Allgemeinen wird mit den meisten schen Leitfähigkeit. Der Phosphorgehalt
entsteht ein neuer Werkstoff mit neuen CuSn5, CuAl5As oder CuNi2, weil diese den lung erfolgen. Nicht aushärtbare Werk- Silberhartloten unter Verwendung von von 0,003 bis 0,012 % gewährleistet die
Eigenschaften. Zu den bekanntesten Kupfer-Zink-, Kupfer-Zinn-, Kupfer-Nickel- stoffe z. B. CuAg0,10, CuSi1 und CuSn0,15 Flussmittel, wie beispielsweise Typ FH10, Das Weichlöten kann mit Zinn-Kup- Wasserstoffbeständigkeit.
Kupferlegierungen gehören beispielsweise und Kupfer-Aluminium-Legierungen können höhere Festigkeitswerte nur durch gearbeitet. Bei besonderen Anforderungen fer-Weichloten erfolgen, wie z. B.
Messing, Neusilber, Bronze und Rotguss. zugeordnet werden. Die Zusammenset- Kaltumformung erreichen [17]. Das an die elektrische Leitfähigkeit der Sn99,3Cu0,7 nach DIN EN ISO 9453:2014. Weichlote siehe Kupfer-Silber
zungen der niedriglegierten Kupferwerk- Deutsche Kupferinstitut stellt weitere Lötverbindung wird auch mit Ag 272 Flussmittel vom Typ 3.1.1. können dazu
2.4.1. Niedriglegierte Kupferwerkstoffe stoffe sind in DIN CEN/TS 13388 (2013) Informationen zu niedriglegierten (Ag72Cu28), ohne Flussmittel im Vakuum verwendet werden. Zum Hartlöten werden bevorzugt
Niedriglegierte Kupferwerkstoffe enthalten festgelegt. Es wird zwischen aushärtbaren Kupferwerkstoffen im Informationsdruck oder unter Schutzgasatmosphäre, Silberhartlote und Flussmittel vom Typ
bis etwa 5 % Legierungszusätze zum und nicht aushärtbaren Knetlegierungen DKI-i8-2012 zur Verfügung. hartgelötet. Grundsätzlich kann mit allen Zum Hartlöten sind Silberhart-, Kupfer- FH10 eingesetzt. Die Festigkeitskennwerte
Kupfer. Bemerkenswert ist das Verhalten unterschieden. Bei den aushärtbaren phosphorhaltigen Hartloten ohne und Phosphorlot sowie Flussmittel vom von kaltverfestigtem Material gehen dabei
bei tiefen Temperaturen, da keine Legierungen wie z. B. CuBe2, CuCr1Zr und Flussmittel gearbeitet werden. Beim Typ FH10 geeignet. auf die des unverfestigten Grundzustands
zurück.

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Kupfer-Tellur Aushärtbare Legierungen Das Hartlöten wird nach Möglichkeit Kupfer-Kobalt-Beryllium armaturen eingesetzt. Zunehmend FH10 eingesetzt. Sowohl das Erwärmen
Die Kupfer-Tellur-Legierung CuTeP (CW118C) lm Gegensatz zu den kaltverfestigenden zwischen Lösungsglühen und Aushärten Die Legierung CuCo2Be (CW104C) mit 2,0 finden diese Legierungen auch bei als auch der eigentliche Lötvorgang sollen
mit Zusätzen von 0,4 bis 0,7 % Tellur und Knetlegierungen, die ihre durch Kaltumfor- durchgeführt. Dabei werden meist bis 2,8 % Kobalt und 0,4 bis 0,7 % Steckkontakten in der Automobilindu- von kurzer Dauer sein, da sonst bei den
0,003 bis 0,012 % Phosphor besitzt die mung erzielte Festigkeit im Bereich der niedrigschmelzende Silberhartlote mit Beryllium ist eine hochleitfähige Variante strie Verwendung. höheren Löttemperaturen bereits mit
gleichen Eigenschaften wie die oben Erwärmung zumindest teilweise verlieren, niedrigen Löttemperaturen zwischen 650 der Kupfer-Beryllium-Legierungen. Sie einer zeitabhängigen Erweichung des
genannte Kupfer-Schwefel-Legierung. lassen sich gewisse Lötungen an aushärt- bis 670 °C, wie z. B. Ag 156 sowie weist bei geringfügig reduzierten Die Temperaturen für das Weichlöten Grundwerkstoffs gerechnet werden muss.
baren Legierungen ohne Beeinflussung der Flussmittel, die niedrigschmelzende Festigkeitswerten im Vergleich zu den liegen auch hier unter der Warmaushär-
Weichlote siehe Kupfer-Silber mechanischen Eigenschaften ausführen. Fluoride hoher Aktivität enthalten, hochfesten binären Kupfer-Beryllium-Le- tungstemperatur, so dass es dabei zu Kupfer-Zirkon
Ebenso kann beim Ofenlöten das Löten verwendet. Um die Aushärtbarkeit nicht zu gierungen eine mehr als doppelt so hohe keiner nennenswerten Beeinflussung der Die gegenüber Glühungen in wasserstoff-
Durch den Tellurzusatz wird die Anlassbe- und Aushärten in einem Arbeitsschritt gefährden, muss schnell und gegebenen- elektrische Leitfähigkeit auf und ist mechanischen Kennwerte kommt. Als haltiger Atmosphäre unempfindliche
ständigkeit auf Temperaturen um 300 °C kombiniert werden. falls unter Kühlung der Lötstellenumge- wesentlich temperaturbeständiger. Weichlote können Zinn-Blei-Lote mit Kupfer-Zirkon-Legierung CuZr (CW120C)
erhöht. Bei fachgerechter Weichlötung bung erwärmt und nach dem Erstarren des Hauptanwendungsgebiete sind stromfüh- Flussmittel vom Typ 3.1.1. eingesetzt enthält 0,1 bis 0,3 % Zirkon. Die Legierung
kann eine wesentliche Verminderung der Kupfer-Beryllium Lotes in Wasser abgeschreckt werden. rende und temperaturbelastete Federn, werden. besitzt eine sehr hohe Leitfähigkeit und
Festigkeit von kaltverformtem Material Kupfer-Beryllium-Legierungen CuBe1,7 Bereits eine Lötzeit über 30 Sekunden Teile für die Kunststoffverarbeitung und Anlassbeständigkeit bei hoher Festigkeit
vermieden werden. (CW100C) und CuBe2 (CW101C) mit 1,6 bis beeinträchtigt die Aushärtbarkeit, weshalb Elektroden von Widerstandsschweißma- Zum Hartlöten sind Silberhartlote mit und Zeitstandfestigkeit (Kriechfestigkeit).
2,1 % Beryllium besitzen eine mittlere ein schnelles Löten erforderlich ist. Für schinen. möglichst niedrigen Löttemperaturen Bei höheren Temperaturen ist allerdings
Zum Hartlöten werden meist Silberhartlote elektrische Leitfähigkeit, eine sehr hohe Sonderfälle stehen hochschmelzende unter Verwendung von Flussmittel vom auf die hohe Affinität des Zirkons zum
und Flussmittel des Typs FH10 verwendet. Zugfestigkeit im ausgehärteten Zustand Hartlote, z. B. Ag 272 (Ag72Cu28) mit einer Die Erläuterung zum Weich- und Hartlöten Typ FH10 zu empfehlen. Die Festigkeits- Sauerstoff und damit auf die Oxidation zu
Die Festigkeitswerte von kaltverformtem und eine erhöhte Temperaturbeständigkeit. Löttemperatur von 780° C, zur Verfügung. von Kupfer-Beryllium gelten im Wesent- werte der zu lötenden Bauteile werden achten.
Material gehen auf die des weichen Die Legierung findet in verschiedensten Dabei liegt die Löttemperatur stets im lichen auch für Kupfer-Kobalt-Beryllium. durch Löttemperatur und Einwirkungszeit
Zustands zurück. Einsatzbereichen Anwendung, wie zum Lösungsbereich. Wegen der hohen Wenn der ausgehärtete Zustand erhalten beeinträchtigt. Beim Weichlöten müssen keine Besonder-
Beispiel bei Membranen, verschleißfesten Oxidationsneigung ist hierbei ein Arbeiten bleiben soll, sind niedrig schmelzende heiten beachtet werden. Auf Grund der
Kupfer-Zink Teilen und funkenarmen Werkzeugen. Die unter Schutzgas mit zusätzlichem Silberlote bei kurzen Lötzeiten zu Kupfer-Chrom-Zirkon hohen Entfestigungstemperatur können
Die Legierung CuZn0,5 (CW119C) enthält zu lötenden Bauteile sollten entfettet und Flussmittel zu empfehlen. Um die verwenden. Die Legierung CuCr1Zr (CW106C) höher schmelzende Weichlote eingesetzt
etwa 0,1 bis 1,0 % Zink und bis zu 0,02 % gebeizt werden. Anschließend kann sofort Aushärtungsfähigkeit zu sichern, werden beinhaltet 0,5 bis 1,2 % Chrom und 0,03 werden. Wenn aus Korrosionsgründen
Phosphor. Sie weist eine sehr hohe der Lötprozess folgen, damit die Lötbarkeit die Teile nach dem Löten bis zum Erstarren Kupfer-Nickel-Beryllium bis 0,3 % Zirkon. Im Gegensatz zu Flussmittel des Typs 3.2.2. nicht zulässig
elektrische Leitfähigkeit auf, ist sehr gut nicht durch Anlaufschichten herabgesetzt der Lötverbindung auf etwa 760 °C Durch Engpässe bei der Kobaltversorgung Kupfer-Chrom ist Kupfer-Chrom-Zirkon bei sind, sollten die Typen 2.1.2. bzw. 2.2.2.
kaltumformbar, wasserstoffbeständig und wird. Ist eine sofortige Lötung nicht gehalten und anschließend in Wasser wurde die Legierung CuNi2Be (CW110C) erhöhten Temperaturen nicht kerbemp- oder 1.1.2. gewählt werden.
außerdem gut schweiß- bzw. hartlötbar. möglich, sollte auf die zu lötende Oberflä- abgeschreckt. entwickelt. Dabei wurde in der Kupfer-Ko- findlich und hat deshalb den Werkstoff
Daher ist das Hauptanwendungsgebiet die che eine dünne Verkupferung, Versilberung balt-Beryllium-Legierung das Kobalt durch CuCr1 (CW105C) aus seinen Anwendungs- Beim Fügen mit Hartloten, deren Löttem-
Halbleitertechnik, wo die Legierung als oder Verzinnung als Schutzschicht und Kupfer-Beryllium-Blei Nickel ersetzt. Diese Legierung ist in den gebieten weitgehend verdrängt. Die peratur über der Entfestigungstemperatur
Systemträgerwerkstoff fungiert. Aufgrund Verbindungsschicht aufgebracht werden, so Die CuBe2Pb (CW102C) Legierung weist mechanischen und physikalischen Legierung zeichnet sich durch eine hohe von Kupfer-Zirkon liegt, sind kurze
der guten Tiefziehfähigkeit ist jedoch auch dass eine Verbesserung der Benetzung ähnliche Eigenschaften wie CuBe2 auf. Ein Eigenschaften äquivalent mit CuCo2Be. In Festigkeit bei Raumtemperatur, eine hohe Lötzeiten erforderlich, damit der ausgehär-
ein Einsatz zur Herstellung von Hohlwaren erfolgen kann. Unterschied ist die durch Blei verbesserte der löttechnischen Verarbeitung beider Entfestigungstemperatur sowie die tete Zustand erhalten bleibt. Mit stei-
aller Art und von Wärmeüberträgerele- Zerspanbarkeit. Das Weichlöten und Werkstoffe gibt es kaum Unterschiede. Der verbesserte Zeitstandfestigkeit, auch bei gendem Massegehalt von Zirkon steigt auch
menten üblich. Das Weichlöten wird grundsätzlich nach Hartlöten erfolgt analog. Vorteil einer CuNi2Be-Legierung gegen- erhöhten Temperaturen, aus. die Entfestigungstemperatur, bei 0,2 %
der Aushärtung mit geeigneten Weichloten über einer CuCo2Be-Legierung ist eine Zirkon liegt diese etwa bei 575 °C.
Weichlote siehe Kupfer-Silber durchgeführt, deren Fließtemperatur unter leicht höhere elektrische und thermische Beim Weichlöten ist durch die hohe
Kurzzeitiges Weichlöten führt zu keiner den üblichen Weichglühtemperaturen liegt. Leitfähigkeit. Anlassbeständigkeit warmausgehärteter
Entfestigung des kaltverformten Grund- Es wird mit bleifreiem Lot oder Teile keine Minderung der Festigkeitswerte
werkstoffes. Sn60Pb39Cu1 weichgelötet. Auch Kupfer-Nickel-Silizium zu erwarten. Als Lote können nicht nur
kupferhaltiges Lot wie Sn97Cu3 kann Kupfer-Nickel-Silizium-Legierungen, wie Zinn-Blei-Lote, sondern vor allem auch
Das Hartlöten wird meist mit Silberhart- genutzt werden. Abhängig von der CuNi1Si (CW109C), CuNi2Si (CW111C), bleifreie Weichlote wie Sn95Ag5 bzw.
loten unter Verwendung von Flussmittel Oberflächenbeschaffenheit können CuNi3Si (CW112C) mit 1,0 bis 4,5 % Sn97Ag3 oder Sn95Sb5 mit Flussmittel
des Typs FH10 durchgeführt. Weichlötflussmittel der Typen 3.2.2. und Nickel und 0,4 bis 1,3 % Silizium, sind vom Typ 3.1.1. verwendet werden.
3.1.1. eingesetzt werden. Vorverzinnte Teile Werkstoffe mit mittlerer elektrischer
lassen sich mit kolophoniumhaltigen Leitfähigkeit sowie hoher Zugfestigkeit. Zum Hartlöten werden vorzugsweise
Flussmitteln der Typen 1.1.2. und 1.1.3. Sie werden vornehmlich zur Herstellung niedrigschmelzende Silberhartlote unter
weichlöten. von Schrauben, Bolzen und Freileitungs- Verwendung von Flussmittel des Typs

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Kupfer-Chrom Kupfer-Zink-Legierungen Weich- als auch beim Hartlöten zur Hartlöten Phosphorhaltige Lote sind auf Messing Kupfer-Zinn-Legierungen
Die Kupfer-Chrom-Legierung CuCr1 Von allen Kupferlegierungen kommen die Lötbrüchigkeit. Wenn an der Lötstelle ein Mechanisch und thermisch höher nicht wie auf Reinkupfer selbstfließend Die Kupfer-Zinn-Legierungen (Bronzen)
(CW105C) mit 0,5 bis 1,2 % Chrom ist als Kupfer-Zink-Legierungen am meisten und inhomogener Spannungszustand vorliegt, beanspruchte Werkstücke aus Kup- und benötigen daher Flussmittel. sind wichtige Werkstoffe für die Elektro-
Knetwerkstoff wegen seiner Kerbempfind- in fast allen Bereichen zur Anwendung. treten beim Benetzen der Teile mit fer-Zink-Legierungen werden hartgelötet. Bleihaltige Kupfer-Zink-Legierungen, technik (z. B. stromführende Federn) und
lichkeit bei höheren Temperaturen Gründe hierfür sind z. B. die ansprechende flüssigem Lot Brüche im Grundwerkstoff Grundsätzlich besteht hierbei die Gefahr insbesondere mit Bleigehalten von über 3 %, den Maschinenbau (Gleitelemente,
weitgehend durch die zuvor beschriebene Farbe, die leichte Bearbeitbarkeit, sowie die auf. Die Gefahr der Lötbrüchigkeit ist einer Lötrissigkeit, die jedoch durch sind schlechter hartlötbar als die binären Lagerbuchsen, Membranen). Diese werden
Kupfer-Chrom-Zirkon-Legierung substitu- guten physikalischen und Festigkeitseigen- besonders groß, wenn die zu lötenden Teile Spannungsarmglühen und den Einsatz von Legierungen und können spröde Lötstellen in Knetlegierungen und Gusslegierungen
iert worden. Beide unterscheiden sich schaften. Es wird unterschieden zwischen in der Phase der Lotbenetzung umgeformt niedrigschmelzenden Hartloten sowie aufweisen. Sie sind unter Einschränkungen unterteilt.
kaum in ihrem Lötverhalten. Dagegen Kupfer-Zink-Legierungen (Messing): werden. Unter den binären Kupfer-Zink- durch die Minimierung von äußeren mit niedrigschmelzenden Silberhartloten
wurde der Gusswerkstoff CuCr1-C · Legierungen sind diejenigen mit α-Gefüge, Spannungen vermeidbar ist. Zum Hartlöten und Flussmittel des Typs FH10 hartlötbar. Weichlöten
ohne weitere Legierungselemente
(CC140C) in seinen Anwendungsbereichen z. B. CuZn30 (CW505L), für die Lötbrüchigkeit von binären Kupfer-Zink-Legierungen mit Aluminiumhaltige Kupfer-Zink-Legie- Kupfer-Zinn-Knetlegierungen lassen sich,
(binäre Kupfer-Zink-Legierungen bzw.
beibehalten, da die Herstellung von anfälliger als solche mit α+β-Gefüge z. B. niedrigen Zinkgehalten eignen sich z. B. die rungen sind gut hartlötbar. Bei Aluminium- ähnlich wie reines Kupfer gut weichlöten,
Zweistofflegierungen),
Kupfer-Chrom-Zirkon-Gusslegierungen CuZn37 (CW508L). lm Zweifelsfall ist der Messinglote Cu 470a und Cu 680. Deren gehalten von mehr als 1 % sind nur obwohl die Benetzung etwas langsamer
nur sehr schwierig oder gar nicht möglich · mit Blei (Kupfer-Zink-Blei-Legierungen Spannungszustand zu minimieren, indem Löttemperaturen liegen unter den Flussmittel des Typs FH11 zu verwenden. stattfindet. Es ist gegebenenfalls ratsam
ist. Diese Gusslegierung wird selten bzw. bleihaltig) und die kaltverfestigten Teile vor dem Löten Solidustemperaturen dieser Grundwerk- Als Hartlote können niedrigschmelzende (z. B. beim Schwalllöten), mit bleifreiem Lot
gelötet. Sie unterscheidet sich in der · mit weiteren Legierungselementen spannungsarm- bzw. weichgeglüht werden. stoffe. Darüber hinaus werden je nach Hartlote benutzt werden. Für korrosions- Sn99Cu1 vorzuverzinnen. Üblicherweise
Löteignung jedoch nicht von der (komplexe Kupfer-Zink-Legierungen Die Erfahrungen zeigen, dass anschließend Löttemperatur und geforderter Dehnbar- beanspruchte Bauteile sollten Silberhart- werden zum Weichlöten bleifreie Lote
Kupfer-Chrom- Legierung. bzw. Mehrstofflegierungen). keine Lötbrüchigkeit auftritt. keit der Lötstelle silberhaltige Hartlote mit lote mit höheren Silbergehalten eingesetzt (Sn96Ag3Cu1, Sn99Cu1) eingesetzt.
niedrigen Löttemperaturen verwendet. werden. Bei Meerwasserbeanspruchung
Ohne dass die Festigkeitskennwerte Es existieren Kupfer-Zink-Knet- und Zum Weichlöten werden Flussmittel der Aufgrund der Erwärmung ist die Festigkeit werden Hartlote mit Silbergehalten von Für Feinlötungen sind als Flussmittel z. B.
beeinflusst werden, lässt sich diese Gusslegierungen. Typen 3.1.1., 3.1.2. und 2.1.2. bzw. 2.2.2. der Lötstelle meist niedriger als die des etwa 40 – 56 % empfohlen, dazu gehören die Typen 1.1.2., 1.1.1. oder 1.1.3. möglich.
Legierung mit Blei-Zinn-Loten oder mit eingesetzt. Grundwerkstoffs. Bei ausreichender z. B. Ag 140, Ag 155 und Ag 244. Die Norm Bei allgemeinen Lötungen sind die Fluss-
höher schmelzenden bleifreien Weichloten Weichlöten Überlappung treten mögliche Brüche nicht VG 81245-3 (1991) enthält alle Nichtei- mitteltypen 3.1.1. und 3.1.2. einzusetzen.
unter Verwendung von Flussmitteln Obwohl die Elemente Zink und Zinn in Kupfer-Zink-Knetlegierungen mit weiteren mehr an der Lötstelle, sondern in der sen-Schwermetall-Schweißzusätze und Kupfer-Zinn-Gusslegierungen werden
weichlöten. Weichloten keine gegenseitige Verträglich- Legierungszusätzen (Sondermessing) sind weichgeglühten Randzone (Wärmeüber- Hartlote, welche beim Bau von Schiffen kaum weichgelötet, verhalten sich jedoch
keit aufweisen, sind die binären und problemlos weichlötbar. Eine Ausnahme gangszone) auf. In der Kupferrohrinstalla- und schwimmenden Geräten anzuwenden löttechnisch wie die Knetlegierungen mit
Beim Hartlöten werden bevorzugt bleihaltigen Kupfer-Zink-Legierungen stellen die aluminiumhaltigen Kup- tion werden Fittings und Armaturen aus sind [19]. Die US-AWS 5.8. empfiehlt für vergleichbarer Zusammensetzung.
niedrigschmelzende Silberlote eingesetzt. (Messing und bleihaltiges Messing) fer-Zink-Legierungen dar, denn durch diese Kupfer-Zink-Legierungen mit Kupfer auch maritime Anwendungen das nickelhaltige
Das Lot Ag 156 führt bei einer kurzen grundsätzlich gut weichlötbar. Zum können aufgrund der hohen Sauerstoffaffi- durch Hartlöten mit CuP 279, CuP 179 oder Silberhartlot BAg-3 mit 50 %igen Hartlöten
Lötzeit zu relativ geringem Festigkeits- Weichlöten der Kupfer-Zink-Legierungen nität des Aluminiums (Oxidfilme) einige Ag 145, Ag 134 sowie Ag 244 und Silbergehalt. Es handelt sich dabei um Auch bei den Kupfer-Zinn-Knetlegierungen
verlust. sollten möglichst sogenannte antimonarme Probleme auftreten. Durch Verwendung von Flussmittel vom Typ FH10 gefügt. cadmiumhaltige Hartlote. Diese sind lt. EU bewirkt Hartlöten einen Weichglüheffekt
Lote (mit max. 0,5 % Antimon) verwendet Flussmitteln kann aber eine Auflösung der Verordnung 494/2011 in der EU verboten. an der Lötstelle. Vorzugsweise kommen
2.4.2. Hochlegierte Kupferwerkstoffe werden. Sind Zugspannungen vorhanden, Oxidfilme erreicht werden. Eine cadmiumfreie Hartlotalternative ist z. B. hierbei niedrigschmelzende Silberhartlote,
Kupferlegierungen mit mehr als 5 % können höhere Antimongehalte durch die Die Kupfer-Zink-Gusslegierungen werden Ag 450. Die Kupfer-Zink-Gusslegierungen wie z. B. Ag 156 und für Kapillarlötungen
Legierungselementen gehören zu der Entstehung von spröden Antimon-Zink-Kri- selten weichgelötet. Sie unterscheiden sich werden in gleicher Weise wie die Knet- auch Kupfer-Phosphor-Lote, wie CuP 179
Gruppe der hochlegierten Kupferwerk- stallen zur Lötbrüchigkeit in der Lötstelle jedoch löttechnisch nicht wesentlich von legierungen hartgelötet. oder CuP 182, zum Einsatz. Anderenfalls
stoffe. Sie sind in der DIN CEN/TS 13388 und im Grundwerkstoff führen. Je nach den Knetlegierungen vergleichbarer besteht die Gefahr einer Anschmelzung
(2013) genormt. Zu ihnen zählen beispiels- Anwendung können Zinn-Blei- bzw. Zusammensetzung. Anwendungsbeispiele und der damit verbundenen Versprödung
weise Kupfer-Zink- (Messing), Kupfer-Zinn- Blei-Zinn-, Zinn-Kupfer- und Zinn-Sil- Gelötete Komponenten aus Kup- durch Grobkornbildung. Bei Löttempera-
(Bronzen) und Kupfer-Nickel-Zink-Legie- ber-Legierungen zum Löten verwendet fer-Zink-Legierungen werden z. B. für die turen unter 800 °C werden Flussmittel
rungen (Neusilber). werden. Bei Weichlötungen im Lebensmit- Elektro- und Automobilindustrie, vom Typ FH10, über 800 °C, solche vom
telbereich, z. B. an Fittings und Armaturtei- Kommunikations- und Haushaltsgeräte- Typ FH20 verwendet. Gussteile aus
len aus Kupfer-Zink-Legierungen in Abbildung 9 – Metallographischer Längsschliff einer technik, elektrische und mechanische Kupfer-Zinn-Legierungen, die weniger als
kupfernen Trinkwasserleitungen, können die Rohr-Fitting-Verbindung (Ag-CuP-Legierung) [18] Systeme in größeren Stückzahlen gefertigt 1,5 % Blei enthalten, lassen sich mit
Weichlote Sn97Ag3 bzw. Sn95Ag5 und und in dieser Vielfalt eingesetzt. Silberloten gut hartlöten. Bei Meerwasser-
Sn97Cu3 eingesetzt werden. lm Gegensatz beanspruchung gelten gleiche Empfeh-
zu reinem Kupfer neigen kaltumgeformte lungen wie bei Kupfer-Zink-Legierungen
Kupfer-Zink-Legierungen bei langen (siehe Absatz Kupfer-Zink-Legierungen,
Lötzeiten und hoher Lotzufuhr sowohl beim Hartlöten).

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Kupfer-Nickel-Zink-Legierungen Kupfer-Nickel-Legierungen 470a bis Cu 680 oder Cu 681 mit Kupfer-Aluminium-Legierungen Kupfer-Zinn-Zink-Gusslegierungen Löten von Kupferwerkstoffen unterei-
Kupfer-Nickel-Zink-Knetlegierungen Kupfer-Nickel-Legierungen gehören zu den Flussmitteln des Typs FH21, sowie Kupfer-Aluminium-Legierungen (Alumini- Die Kupfer-Zinn-Zink-Gusslegierungen nander und mit anderen Werkstoffen
(Neusilber) werden in der Elektrotechnik korrosionsbeständigsten Kupferwerk- Silberhartlote in Verbindung mit vor umbronzen) zeichnen sich durch eine (Rotguss) verfügen über gute Gleit- und In der Praxis werden oft Kupferwerkstoffe
(als Federwerkstoffe), im Bauwesen, in der stoffen. Die Knetlegierungen sind wichtige Oxidation schützenden Flussmitteln des außerordentlich hohe Kavitationsfestigkeit Notlaufeigenschaften, hohe Kavitations- verschiedenster Art untereinander oder
Feinmechanik z. B. als Bügel und Schar- Werkstoffe für den Schiffbau (insbeson- Typs FH10 eingesetzt. Um eine Lötbrüchig- aus und gehören darüber hinaus zu den und Verschleißfestigkeiten sowie auch mit anderen Metallen gefügt. Für
niere in Brillengestellen, im Kunstgewerbe dere für Kondensatoren und Seewasserlei- keit zu vermeiden, sollten die verwendeten korrosionsbeständigsten Kupferwerk- Beständigkeit im Meerwasser. So werden eine Vielzahl von Anwendungen kommen
sowie als Modeschmuck eingesetzt. Die tungen), den Apparatebau und die Lote phosphorfrei sein. Für die eisenhal- stoffen. Deshalb sind sie als Knet- und sie vor allem für Armaturen, Ventil- und beispielsweise durch Hartlöten hergestellte
Gusslegierungen werden z. B. für Elektrotechnik (z. B. als Widerstands-Werk- tigen Kupfer-Nickel-Legierungen werden Gusslegierungen unentbehrliche Werk- Pumpengehäuse, Fittings und Gleitlager Verbindungen von Kupferwerkstoffen mit
Schiffsbeschläge, Armaturen und stoffe). Die Gusslegierungen finden neben meist Cu 773 und Ag 244 gewählt. Der stoffe für die chemische Industrie und den eingesetzt. Zum Weichlöten sind je nach Stahl zum Einsatz. Dabei ist zu beachten,
Kunstguss verwendet. Kupfer-Ni- der Nautik auch im Maschinenbau und in Legierungstyp CuNiSn wird mit höheren Maschinenbau. Sowohl beim Weich- als Verwendungszweck ausgewählte dass Stähle und Nickellegierungen wegen
ckel-Zink-Gusslegierungen verhalten sich der chemischen Industrie Anwendung. Ni- und Sn-Anteilen (CuNi13Sn8) für auch Hartlöten von Kupfer-Aluminium- Zinn-Bleilote mit mindestens 60 % Zinn ihrer Sprödphasenbildung nicht mit
löttechnisch ähnlich wie die Kup- hochwertige, filigrane Brillengestelle mit Legierungen sind zur Auflösung der geeignet. Als Flussmittel werden die Typen CuP-Loten gelötet werden können. Die
fer-Zink-Knetlegierungen. Weichlöten exzellenten Federbiegeeigenschaften chemisch sehr widerstandsfähigen 3.1.1. und 3.1.2. verwendet. Fittings bzw. Auswahl der Lote wird vom Werkstoff
Diese Legierungen verhalten sich genutzt und mit Silberhartloten gefügt. Bei Aluminiumoxide immer Flussmittel Armaturenteile aus Rotguss für Trinkwas- bestimmt, der die schlechtere Löteignung
Weichlöten löttechnisch ähnlich wie reines Kupfer. Die Meerwasserbeanspruchung sollte das erforderlich. Die Kupfer-Aluminium-Guss- serleitungen werden in der Kupferrohrin- besitzt. Für Gestaltung und Lötverfahren
Zum Weichlöten werden neben den etwas träge Benetzung beim Weichlöten Hartlot einen Silbergehalt von etwa 40 bis legierungen werden kaum gelötet, stallation mit den blei- und antimonfreien sind die unterschiedlichen Eigenschaften
Blei-Zinn-Loten bevorzugt die bleifreien ist durch den Einsatz von Flussmitteln 56 % besitzen. In der Norm, VG 81245 Teil verhalten sich jedoch löttechnisch wie die Weichloten gelötet. Gussteile, die weniger wie Wärmeleitfähigkeit, Wärmeausdeh-
Weichlote Sn97Ag3 bzw. Sn95Ag5 ausgleichbar. In Ausnahmefällen sollte 3 (1991) „Schweißzusätze und Hartlote für Knetlegierungen mit vergleichbarer als 1,5 % Blei enthalten, lassen sich unter nung und spezifische Wärme der
verwendet, da sie eine bessere Bindungs- vorverzinnt werden. Hierzu eignen sich den Bau von Schiffen und schwimmenden Zusammensetzung. Einsatz von Silberhartloten mit mindestens zufügenden Werkstoffe zu beachten.
und Benetzungsfähigkeit aufweisen. Die bleifreie Zinn-Silber- und Zinn-Kup- Gerät“ [19], werden die Silberlote Ag 140, 30 % Silber und Flussmitteln des Typs Außerdem wurden aufgrund zunehmender
beim Weichlöten auftretenden Tempera- fer-Weichlote, wie z. B. Sn95Ag5 bzw. Ag 155 und Ag 244 nach ISO 17672 (2010) Weichlöten FH10 gut hartlöten. Praktische Bedeutung Bedeutung von Metall/Keramik-Verbunden
turen führen zu keiner Entfestigung des Sn97Ag3 oder Sn97Cu3, die im Vergleich angegeben. Die US-AWS 5.8 empfiehlt das Kupfer-Aluminium-Legierungen werden hat das Hartlöten von Kupferrohren mit für industrielle Anwendungen entspre-
kaltverfestigten Grundwerkstoffs. zu den früher verwendeten bleihaltigen nickelhaltige Silberhartlot BAg-3, mit selten weichgelötet, da sich die Benetzbar- Rotgussflanschen im Apparatebau. Für chende Lösungen entwickelt und die
Voraussetzung für eine gute Benetzung Zinnloten bessere Festigkeitseigenschaf- einem Silbergehalt von 50 %, für maritime keit der Grundwerkstoffe mit steigendem Meerwasserleitungen sind die Vorschriften Eigenschaften solcher Kombinationen
der Lötstellen sind fett- und oxidfreie ten sowie höhere Korrosions- und Anwendungen. Hierbei handelt es sich um Aluminiumgehalt verschlechtert, so dass der Klassifikationsgesellschaften zu untersucht. So können z. B. Kupfer und
Oberflächen. Zur Sicherstellung einer Temperaturbeständigkeit besitzen. Als ein cadmiumhaltiges Hartlot; die cadmi- eine Bindung nur bedingt und nur mit Hilfe beachten, wobei der Silbergehalt der Keramik (Al2O3) mit Aktivloten hartgelötet
optimalen Benetzung sollten die zu Flussmittel werden die Typen 3.2.2. oder umfreie Alternative ist das Lot Ag 450 spezieller Flussmittel erfolgen kann. Als einzusetzenden Hartlote etwa 50 % oder mit Zinn-Blei-Loten weichgelötet
lötenden Oberflächen vorher besonders 3.1.1. eingesetzt. Kupfer-Nickel-Legie- nach DIN ISO 17672 (2011). Zum Hartlöten Weichlote kommen für Einzellötungen beträgt. Bei der Kupferrohrinstallation für werden. Aktivlote enthalten in der Regel
sorgfältig gebeizt (z. B. mit 10 %iger rungen werden in der Elektrotechnik sehr wird das Flussmittel vom Typ FH11 Sn97Cu3 bzw. Sn97Ag3 und für höhere Trinkwasserleitungen kommen bei Titan, welches durch eine Reaktion an der
Schwefelsäure) und entfettet werden. Als oft vorverzinnt oder vorversilbert und empfohlen. Die Hartlöteignung der Temperaturbeanspruchungen CdAg5 Verwendung von Rotgussfittings die Grenzfläche Lot-Keramik die Benetzung
Flussmittel sind die stark aktivierenden anschließend mit kolophoniumhaltigen Kupfer-Nickel-Gusslegierungen entspricht infrage. Die cadmiumhaltigen Weichlote Hartlote CuP 279 oder CuP 179 unter ermöglicht [9].
Typen 3.2.2. oder 3.1.1. zu verwenden. Flussmitteln vom Typ 1.1.2. oder 1.1.3. dem der Knetlegierungen mit ähnlicher werden jedoch nur noch vereinzelt Verwendung von Flussmittel des Typs FH10
weichgelötet. Dagegen hat die speziell für Legierungszusammensetzung. angeboten, weil sie gesundheitsgefähr- zum Einsatz.
Hartlöten federnde Bauelemente verwendete dend sind. Es können Spezialflussmittel für
Hartlöten von Kupfer-Nickel-Zink-Legie- Legierung CuNi9Sn2 (CW351H) eine sehr Aluminiumlegierungen vom Typ 2.1.2. bzw. Kupfer-Blei-Zinn-Gusslegierungen
rungen kann mit silberhaltigen Hartloten gute Anlaufbeständigkeit und ist deshalb 2.1.3 eingesetzt werden. Die Guss-Zinn-Blei-Bronzen sind wichtige
erfolgen. Das am häufigsten eingesetzte auch nach langer Lagerungszeit sehr gut Konstruktions- und Lagerwerkstoffe, die
Messinglot Cu 681 hat die gleiche silbergraue lötbar. Für Lötungen an elektrischen Hartlöten kaum gelötet werden. Zum Weichlöten
Farbe wie die Kupfer-Nickel-Zink-Legie- Widerständen, die höheren Temperaturen Das Hartlöten ist problemlos durchführbar, kommen Zinn-Bleilote mit 50 bis 60 %
rungen. Als Flussmittel ist z. B. der Typ FH10 ausgesetzt sind, werden höher schmel- sofern auch hier geeignete Flussmittel Zinn und Flussmittel des Typs 3.1.1. und
geeignet. Beim Hartlöten im Ofen ist die zende Weichlote angewendet. Die verwendet werden. Als Hartlote kommen 3.1.2. zum Einsatz. Für das Hartlöten
Beeinträchtigung der durch Kaltumfor- Kupfer-Nickel-Gusslegierungen werden Silberhartlote mit niedrigen bis mittleren werden niedrigschmelzende Silberhartlote
mung erreichten Festigkeitseigenschaften kaum weichgelötet. Löttemperaturen, z. B. Ag 156 zum Einsatz. wie z. B. Ag 156 und Flussmittel des Typs
zu beachten. Bleihaltige Kupfer- Bei Meerwasserbeanspruchung sind FH10 verwendet, wobei die Hartlöteignung
Nickel-Zink-Legierungen neigen beim Hartlöten gleiche Empfehlungen vorgesehen wie bei deutlich eingeschränkt ist. Bei höheren
Glühen zur Rissbildung, insbesondere Kupfer-Nickel-Legierungen haben eine Kupfer-Zink-Legierungen (siehe Absatz Bleigehalten muss sogar mit massiven
nach starker Kaltumformung. Daher höhere Solidustemperatur als Kupfer. Kupfer-Zink-Legierungen, Hartlöten). Diffusionserscheinungen gerechnet
sollten beim Hartlöten dieser Legierungen Daher ist das Hartlöten vor allem bei werden.
niedrigschmelzende Silberhartlote Legierungen mit höheren Nickelgehalten
eingesetzt und dabei nicht zu schnell auch mit reinem Kupfer möglich. Allgemein
erwärmt werden. werden jedoch Kupferhartlote, wie z. B. Cu

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3. Lötsicherheit

Die Lötsicherheit befasst sich mit Beim Spaltlöten darf die Lötfuge nicht größer als maximal 0,5 mm sein, denn sonst handelt es
Konstruktionseigenschaften, wie z. B. der sich um das Fugenlöten. Das Fugenlöten verbraucht eine größere Lotmenge als das Spaltlöten.
Gestaltung der Lötstelle und deren V-, I- und X-Naht kommen dabei häufig zur Anwendung. Die folgende Übersicht zeigt
Beanspruchung. Vorüberlegungen Spaltweiten für verschiedene Verfahren an: 200
bezüglich der Betriebsbeanspruchung, dem
Einsatz des Grundwerkstoffes und die Spaltlöten: <0,5mm Fugenlöten: >0,5mm Die Spaltweiten sollten immer eng
Auswahl des Lötverfahrens sind erforder- Flussmittellöten, gestaltet werden, um den Kapillareffekt
lich. Es wird unterschieden zwischen manuell beim Spaltlöten gut ausnutzen zu können 150

kapillarer Fülldruck [mbar]


Verbindungslöten (Fügen durch Löten) und (Fugenlöten) (siehe Abbildung 11). Der Kapillareffekt tritt
Auftragslöten (Beschichten durch Löten). Flussmittellöten, aufgrund der Oberflächenspannung auf.
Beim Verbindungslöten wird eine weitere manuell Dabei ist eine Kraft vorhanden, welche
Unterteilung in Spalt- und Fugenlöten Flussmittel und das geschmolzene Lot in 100
vorgenommen (siehe Tabelle 9). Flussmittellöten, den Spalt zwischen die zufügenden
maschinell
Bauteile hineinzieht.

Schutzgaslöten 50

Vakuumlöten

0 0,1 0,2 0,3 0,4 0,5 0 0,05 0,1 0,2 0,3 0,4 0,5
Spaltlöten Spaltweiten [mm] Spaltbreite [mm]
Ein enger Spalt, der Lötspalt, wird
zwischen den zu fügenden Teilen Abbildung 10 - Unterschied Spalt- und Fugenlöten
Abbildung 11 - Kapillarer Fülldruck in Abhängigkeit von der Spaltbreite [12]
durch kapillaren Fülldruck mit Lot
gefüllt. Um ein gleichmäßiges Spalt- Bei Raumtemperatur wird der Spalt zwischen den zu fügenden Teilen als Montagespalt
füllen zu gewährleisten, kann die bezeichnet. Die bei Erwärmung bzw. Löttemperatur auftretende thermische Ausdehnung der
Liquidustemperatur des Lotes 20 Fügepartner, die bei verschiedenen Werkstoffen auch unterschiedlich sein kann, wird mit dem 500
– 50 °C überschritten werden [9]. Ausdruck Lötspalt berücksichtigt.

Für das Spaltlöten sollte ein Lötspalt von 0,05 400


bM bN bis 0,5 mm vorgesehen werden. Neben der
b Breite des Lötspalts haben auch die Spaltquer-
schnitte (siehe Abbildung 12) einen Einfluss auf
den Fülldruck und damit auf das Lötergebnis. 300
Eine offene Hohlkehle hat einen 4,5-fach
Fugenlöten höheren kapillaren Fülldruck als ein paralleler

Kapillarer Fülldrück [mbar]


Ein breiter Spalt, die Lötfuge, wird Flächenspalt [9]. 200
vorwiegend mit Hilfe von Schwer-
kraft gefüllt [9].
Das flüssige Lötgut wird durch Montagespalt Lötspalt Lötnahtbreite
Schmaler, hauptsächlich Schmaler, hauptsächlich Kann durch Anschmelz- 100
Oberflächenspannungen in der
Fuge gehalten. paralleler Spalt zwischen paralleler Spalt, der bei vorgänge größer als der
den zu lötenden Löttemperatur zwischen Montagespalt sein.
Bauteilen, gemessen bei den zu lötenden
Raumtemperatur [10]. Bauteilen besteht [10].

Tabelle 9 - Unterschied Spaltlöten und Fugenlöten Tabelle 10 - Übersicht Montagespalt, Lötspalt und Lötnahtbreite

Abbildung 12 - Kapillarer Fülldruck in Abhängigkeit von der Spaltgeometrie [12]

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4. Lötverfahren

Die Fließrichtung des Lotes sollte in die Abfluss des Flussmittels und das Des Weiteren ist bei der Gestaltung der 4.1. Lötprinzip zu ermöglichen [6]. In Abbildung 13 sind Schmelztemperatur des angewendeten
Konstruktion mit einbezogen werden. Das Entweichen von Luft ermöglicht werden. Lötverbindung die Stoßform sowie die Für das Aufschmelzen des Lotes muss die charakteristischen Temperaturen und Lotes. Für hohe Betriebsbeanspruchungen
Unterbrechen des Lötspaltes ist nicht Meist haben Lote und Lötgut geringere Oberflächenbeschaffenheit der Fügeteile thermische Wirkenergie in die gesamte Zeiten beim Löten dargestellt und im wird eine erhöhte Wiederaufschmelztem-
geeignet, da das Lot die Spaltbreiten nicht Festigkeiten als der Grundwerkstoff, zu beachten. Rillen und Riefen sind auf der Fügezone gleichmäßig eingebracht werden. Kapitel 6 Begriffe nach DIN ISO 857-2 peratur des Lötgutes angestrebt, damit
überbrücken kann. Im Lötstoßbereich sind deshalb sollte die Fügefläche groß genug Oberfläche prinzipiell nicht sinnvoll. Wenn Dies erfolgt nach einem bestimmten erläutert. Der abgebildete thermische eine optimale Qualität der Lötverbindung
Spannungskonzentrationen, Biegebean- sein, um eine sichere feste Verbindung zu ein Rillenverlauf besteht, ist es wichtig, Temperatur-Zeit-Verlauf, um die Prozess- Verlauf ist besonders typisch für das hergestellt werden kann. Dies wird erreicht,
spruchungen und geometrische Kerbwir- erreichen. Häufig werden Überlapp- oder dass dieser mit der Fließrichtung des Lotes schritte Ofenlöten. indem die Haltedauer bei Löttemperatur im
kungseffekte möglichst zu vermeiden. Einsteckverbindungen realisiert. Die übereinstimmt. Auch die Nachbehandlung 1. Schmelzen des Flussmittels, Vergleich zu anderen Verfahren deutlich
Eine Schubbeanspruchung von Lötnähten Tabelle 11 führt weitere geometrische der Bauteile ist bei der Konstruktion zu Die Haltedauer bei Löttemperatur erfolgt länger ist. Das wiederum führt zu einer
ist von Vorteil. Für das Löten mit Varianten von Lötverbindungen auf. beachten. Rückstände von Fluss-, Binde- 2. Aktivierung der Oberfläche, aus wirtschaftlichen Gründen meist nur bis diffusionsbedingten Änderung der
Flussmittel muss durch den Spalt ein und Lötstoppmitteln sollten sich leicht 3. Schmelzen des Lotes, zum Temperaturausgleich in der Bau- chemischen Zusammensetzung des
entfernen lassen. Ähnlich wie bei 4. Benetzen der zu lötenden Werkstücke gruppe. Nach einer relativ kurzen Lötgutes, wodurch sich ebenfalls Solidus-
Schweißverbindungen sind sprunghafte durch das Lot, Haltedauer erfolgt die Abkühlung an und Liquidustemperatur des Lötgutes
Querschnitte zu vermeiden und auf ruhender Luft bei Raumtemperatur oder ändern. Im Anschluss kann ein Diffusions-
5. Fließen des Lotes in den Lötspalt
allmähliche Übergänge (z. B. durch mit definierten Abkühlbedingungen. Das glühen der Fügeverbindung bei Löttempe-
sowie das
α = 0° / 180° 0° < α < 90° α = 90° 90° < α < 180° Lothohlkehle) bezüglich der Dauerfestigkeit Lötgut erstarrt. Die Wiederaufschmelztem- ratur erfolgen [1].
Wert zu legen. Regeln zur symbolischen 6. Ausfüllen des Lötspaltes durch das Lot peratur des Lötgutes entspricht etwa der
Stumpf-Stoß Schräg-Stoß T-Stoß Schräg-Stoß
Darstellung von Lötnähten können der
Norm DIN EN 22553 (1997) entnommen
werden [6].
· für Fugenlöten Eck-Stoß Eck-Stoß Eck-Stoß
Löttemperatur
und Spaltlöten
Mögliche möglich
Lötverbindungen · relativ kleine
Durchwärmtemperatur

Temperatur
Lötflächen · für Fugenlöten · für Fugenlöten · für Fugenlöten
realisierbar und Spaltlöten und Spaltlöten und Spaltlöten
möglich möglich möglich
· relativ kleine · relativ kleine · relativ kleine
Lötflächen Lötflächen Lötflächen
realisierbar realisierbar realisierbar

Überlapp-Stoß Einsteckverbindung

Parallel-Stoß

Bevorzugte · für Fugenlöten Durch-


Lötverbindungen und Spaltlöten · Gewährleistung der Lötverbindung wärmzeit
möglich durch große Lötflächen
· große Löt- Aufwärmzeit Haltezeit Abkühlzeit
flächen reali-
sierbar Lötzeit
· bevorzugt an
Blechen und Gesamtzeit
Rohren Zeit
Abbildung 13 - Charakteristische Temperaturen und Zeiten beim Löten [20]
Tabelle 11 - Geometrische Varianten von Lötverbindungen nach [6]

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Werkstoff Bemerkung Beizvorschlag

4.2. Oberflächenvorbereitung die Eigenschaften von Grundwerkstoff, In Tabelle 13 sind Vorschläge für das mit heißer Schwefelsäure (H2SO4), aufeinan-
Um eine qualtiativ hochwertige Lötver- Lot und weiteren Hilfsmitteln, die Beizen von Kupferwerkstoffen aufge- derfolgendes Eintauchen in zwei Lösungen:
bindung von metallischen Werkstoffen zu Oberflächenbeschaffenheit sowie die führt. Eine vorangehende Entfettung und I. 65 ml 96 %ige Schwefelsäure
erhalten, muss eine sorgfältige Oberflä- Wärmezuführung beim Lötprozess. Der eine anschließende Spülung sind dabei ( H2SO4) mit H2O auf 100 ml
Kupfer-Chrom-Legierungen
chenbehandlung vorgenommen werden. Zeitraum zwischen Reinigung und Lötung immer notwendig. Das DVS Merkblatt Lösung verdünnen, Anwendung der Lösung im
Chemische, mechanische, thermische sollte möglichst kurz sein. Die gereinigten 2606 (2000) enthält weitere Empfeh- heißen Zustand
oder eine Kombination aus diesen Bauteile sind vor Neuverschmutzung und lungen für mögliche Oberflächenvorberei- II. 3 ml 96 %ige Schwefelsäure (H2SO4) mit
Reinigungsverfahren stehen dafür zur Handschweiß zu schützen. Eine Lagerung tungen [21]. H2O auf 100 ml Lösung verdünnen
Auswahl (siehe Tabelle 12). Die zu in inerter und trockener Atmosphäre ist
lötenden Teile müssen sauber und frei von von Vorteil. Folgende Maßnahmen dienen a) 5 ml 96 %ige Schwefelsäure (H2SO4) mit
benetzungshemmenden Rückständen wie zur Vorbereitung von Kupferoberflächen Kupfer/ Oxide vorher evtl. mechanisch entfernen H2O auf 100 ml Lösung verdünnen
z. B. Oxide, Öl, Fett, Schmutz, Rost, je nach Art und Umfang der Verschmut- Kupferlegierungen (Kupfer-/ Messingdrahtbürste, Schmirgel) b) 50 ml 65 %ige Salpetersäure (HNO3) mit
Farben, Schneidemulsionen usw. sein zung, Reinheitsanforderungen sowie die H2O auf 100 ml Lösung verdünnen
(siehe Abbildung 14). Das Benetzungsver- Geometrie der zu reinigenden Ober-
halten des Lotes ist außerdem von flächen [21]. aufeinanderfolgendes Eintauchen
folgenden Faktoren abhängig: in zwei Lösungen
I. 2 ml 40 %ige Flusssäure (HF) mit 3 ml 96 %iger
Kupfer-Aluminium- eventuell Beschichten vor dem Schwefelsäure (H2SO4) mit H2O auf 100 ml
Legierungen Löten notwendig Lösung verdünnt
II. 2 g Natriumdichromat (Na2Cr2O7) und 5 ml
96 %ige Schwefelsäure (H2SO4) mit H2O auf
100 ml Lösung verdünnt
Reinigungsverfahren Beispiel
mit heißer Schwefelsäure (H2SO4)
Entfetten mit handelsüblichen Lösungsmitteln (z. B. Isopropanol, Aceton); aufeinanderfolgendes
Dampfentfettung mit Kohlenwasserstoffen und chlorierten Kohlenwasserstoffen; Eintauchen in zwei Lösungen
Chemische Reinigung Alkalische Reinigung mit wässrigen Lösungen, Emulsionsreinigung mit Mischungen aus Kohlen- Oxide vorher evtl. mechanisch entfernen I. 65 ml 96 %ige Schwefelsäure (H2SO4) mit H2O
wasserstoffen, Fettsäuren, benetzenden Mitteln und Oberflächenaktivatoren; Beizbehandlungen z. Kupfer-Nickel-Legierungen
(Kupfer-/ Messingdrahtbürste, Schmirgel) auf 100 ml Lösung verdünnen, Anwendung der
B. mit Säuren, Säuregemischen oder Salzen (siehe Tabelle 13) Lösung im heißen Zustand
II. 3 ml 96 %ige Schwefelsäure (H2SO4) mit H2O
Schleifen, Feilen, Strahlen, Polieren auf 100 ml Lösung verdünnen
Mechanische Reinigung
Achtung: bei Kupferwerkstoffen dürfen keine Stahldrahtbürsten verwendet werden!
aufeinanderfolgende Behandlung mit
Reinigung in reduzierender Atmosphäre z. B. folgenden Lösungen:
Thermische Reinigung
Wasserstoff, Flusssäure bei Temperaturen über 800 °C I. 5 ml 65 %ige Salpetersäure (HNO3) mit H2O auf
100 ml Lösung verdünnen
Tabelle 12 - Reinigungsverfahren für Kupferwerkstoffe [21]
Kupfer-Silizium- II. 2 ml Flusssäure (HF) und 3 ml 65 %ige
Oxide vorher evtl. mechanisch entfernen
Legierungen Salpetersäure (HNO3) mit H2O auf 100 ml Lösung
verdünnen
III. 2 g Natriumdichromat (Na2Cr2O7) und 3 ml
65 %ige Salpetersäure (HNO3) mit H2O auf 100 ml
Lösung verdünnen

aufeinanderfolgendes Eintauchen in
zwei Lösungen
I. 5 ml 96 %iger Schwefelsäure (H2SO4) mit H2O
Oxide vorher evtl. mechanisch entfernen
Kupfer-Zink-Legierungen auf 100 ml Lösung verdünnt
(Kupfer-/ Messingdrahtbürste, Schmirgel)
II. 2 g Natriumdichromat (Na2Cr2O7) und 3 ml
96 %ige Schwefelsäure (H2SO4) mit H2O auf 100
ml Lösung verdünnt

Tabelle 13 - Beizvorschläge für Kupfermaterialien für das flussmittelfreie Hartlöten [21]

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4.3. Oberflächenaktivierung aktivierung bezeichnet. Zu den häufigsten 4.3.1. Flussmittel Der Schmelzbereich des Flussmittels sollte Flussmittel zum Weichlöten nach DIN
Für die Herstellung einer qualitätsge- Methoden zählt dabei die Verwendung Nach DIN ISO 857-2 (2007) ist Flussmittel ca. 50 °C unter dem des verwendeten EN 29454-1 (1994)
rechten Lötverbindung ist der Kontakt von Flussmitteln, das Löten unter ein „nicht-metallischer Stoff, der, wenn Lotes sein, so dass die Oberfläche vor Beim Weichlöten ist meistens ein
zwischen Lot und Metalloberfläche reduzierendem Schutzgas und das Löten geschmolzen, das Benetzen unterstützt, dem Benetzen und Fließen des Lotes Flussmittel erforderlich. Die Flussmittel
notwendig. Der Kontakt zwischen dem unter Vakuum. Weitere Aktivierungsmög- indem vorhandene Oxide oder schädliche aktiviert ist. Es gibt kein Universalfluss- unterscheiden sich beim Weichlöten nach
schmelzflüssigen Lot und der Oberfläche lichkeiten sind Löten unter inertem Belege von den zu fügenden Oberflächen mittel, deshalb muss die Zusammenset- ihrer chemischen Zusammensetzung [4].
erfolgt jedoch nicht in jedem Fall. In Schutzgas, Lichtbogenlöten und Löten mit entfernt werden und ihre Neubildung zung genau der Lötaufgabe angepasst
Abbildung 14 ist der reale Aufbau einer mechanischer Aktivierung z. B. beim während des Fügevorgangs verhindert sein [1]. Es wird zwischen Flussmittel für In der Praxis werden Flussmittel zum
technischen Oberfläche dargestellt. Es Ultraschall- und Reiblöten. In allen wird“ [10]. Flussmittel kann als Pulver, das Weichlöten DIN EN 29454-1 (2004) Weichlöten auch nach ihrer chemischen
sind Verunreinigungen und Schichten auf Aktivierungsverfahren werden feste, Paste und Flüssigkeit oder als Lot-Fluss- sowie für das Hartlöten DIN EN 1045 Wirkung unterschieden.
der Oberfläche vorhanden, die vor dem flüssige oder gasförmige Schichten mittel-Mischung vorliegen. (1997) unterschieden.
Löten entfernt werden müssen. Der hierzu absorbiert.
notwendige Schritt wird als Oberflächen- Flussmittel-
Flussmitteltyp Flussmittelbasis Flussmittelart Anwendung
aktivator

[1] mit Kolophonium


[1] Harz E-Technik
[1] ohne Aktivator Elektronik
[2] ohne Kolophonium
[2] mit Halogenen aktiviert
Verunreinigung ca. 104-105 nm (auch andere Aktivierungs-
(Staub, Metallabrieb) [1] wasserlöslich mittel sind möglich) E-Technik
[2] organisch [3] ohne Halogenen [A] flüssig Elektronik
Verunreinigung ca. 3 nm aktiviert Metallwaren
[2] nicht wasserlöslich
(Fett, Öl)
[B] fest
Klempnerarbeiten
[1] mit Ammoniumchlorid
N Absorbierte Schicht ca. 0,3-0,5 nm Cu, Cu-Legierungen
O O H [1] Salze [2] ohne Ammonium-
Me (KW, CO2, H2O) [3] anorganisch Ni, Ni-Legierungen
Me Me Me chlorid [C] Paste
Edelmetalle
Reaktionsschichten ca. 1-10 nm Cr, Cr-Ni-
[1] Phosphorsäure
(MexO, MexOH, MexN) [2] Säuren Legierungen
[2] andere Säuren
Edelstähle

Grundwerkstoff mit bis ca. 5000 nm [1] Amine und/oder


[3] alkalisch
verändertem Gefüge Ammoniak

Tabelle 14 - Flussmittel zum Weichlöten nach DIN EN 29454-1 (1994) [23]


Grundwerkstoff mit
ungestörtem Gefüge
Art der Flussmittel Wirkweise Chemische Wirkung

Abbildung 14 - Schematischer Aufbau technischer Oberflächen [22] Rückstände verursachen Korrosion bei Kupfer-
werkstoffen (Lochfraß); Werkstücke müssen
Korrodierend wirkende Flussmittel auf Basis von Zinkchlorid
nach dem Löten mit Salzsäure gewaschen und
mehrfach mit Wasser gespült werden
Rückstände können auf dem Werkstück
Nicht korrodierend wirkende Flussmittel auf Basis von Zinkbromid
bleiben oder mit Wasser abgespült werden
Flussmittel verdampfen vollständig und hinter-
Nicht korrodierend wirkende, auf Basis von organischen Aminen und lassen eine saubere Oberfläche bei optimaler
rückstandsfreie Flussmittel Bromwasserstoffsäure Temperaturführung. Anschließende Reinigung des
Werkstücks entfällt
Tabelle 15 - Chemische Wirkung der Flussmittel zum Weichlöten [24]

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Flussmittel zum Hartlöten nach DIN EN Edelmetallen, Molybdän und Wolfram. Die Die Tabelle 17 beinhaltet verschiedene sind von der gesetzlichen Regelung nicht Hartlötflussmittel [26]. Weitere Informati-
1045 (1997) Klasse FL ist für das Hartlöten von Stoffe, welche in einigen Flussmitteln betroffen, jedoch ist zu beachten, dass bei onen zur „Neueinstufung und Etikettie-
In dieser Norm sind die Flussmittel in Leichtmetallen, wie z. B. Aluminium und enthalten sind. Seit dem 01.12.2010 ist der Verarbeitung gasförmiger Flussmittel rungsvorschriften für Flussmittel zum
zwei Klassen eingeteilt: FH und FL. Klasse Aluminiumlegierungen, geeignet. Für das darauf zu achten, dass diese Stoffe in den in der Brennflamme Borsäure entsteht Hartlöten, die Borsäure, Boraxpentahy-
FH umfasst Flussmittel für das Hartlöten Hartlöten von Kupfer und Kupferlegie- angegebenen Mengen als „Fortpflanzungs- und sich diese auf dem Werkstück sowie drat oder di-Bortrioxid enthalten“ lassen
von Schwermetallen wie Stählen, rungen sind nur die Flussmittel der Klasse gefährdend Kategorie 1B“ eingestuft im Arbeitsbereich niederschlägt. sich dem DVS Merkblatt 2617 [26]
rostfreien Stählen, Kupfer und Kupferle- FH vorgesehen. werden. Die gefährdenden Artikel sind Borsäureniederschlag ist ebenfalls giftig. entnehmen. Tabelle 17 gibt außerdem die
gierungen, Nickel und Nickellegierungen, markiert mit dem Symbol „T“ und den Aus diesem Grund gelten ab dem entsprechenden Grenzgehalte für die
R-Sätzen R60 und R61. Tri-methylborathal- Zeitpunkt der Verarbeitung die gleichen Gefahreneinstufung an.
tige Produkte (EG-Nummer: 204-468-9) Vorschriften wie für borsäurehaltige
Beschreibung / Gehalte für
Typ Wirktemperaturbereich Löttemperatur Nachbehandlung Stoff EG-Nummer
Anwendung die Einstufung

enthält Borverbindungen; einfache 233-139-2


Rückstände: korrosiv; Borsäure ≥ 5,5 %
FH10 ca. 550 – 800 °C > 600 °C und komplexe Fluoride; 234-343-4
Entfernung: Waschen oder Beizen
Vielzweckflussmittel di-Bortrioxid 215-125-8 ≥ 3,1 %
enthält Borverbindungen; einfache 215-540-4
und komplexe Fluoride sowie di-Natriumtetraborat, wasserfrei 235-541-3 ≥ 4,5 %
Rückstände: korrosiv;
FH11 ca. 550 – 800 °C > 600 °C Chloride; 237-560-2
Entfernung: Waschen oder Beizen
überwiegende Verwendung bei
Kupfer-Aluminiumverbindungen di-Natriumtetraborat-Decahydrat 215-540-4 ≥ 8,5 %
enthält Borverbindungen, ele- di-Natriumtetraborat-Pentahydrat 215-540-4 ≥ 6,5 %
mentares Bor sowie einfache und
Rückstände: korrosiv;
FH12 ca. 550 – 850 °C > 600 °C komplexe Fluoride; überwiegende Tabelle 17 - Gehalte für Gefahreneinstufung [26]
Entfernung: Waschen oder Beizen
Verwendung bei rostfreien, hochle-
gierten Stählen, Hartmetalle
4.3.2. Schutzatmosphäre Oberflächen, die vorher gesäubert wurden, und Entfernung von Flussmitteln erreicht.
enthält Borverbindungen; einfache Die Schutzatmosphäre zum Löten ist nach zu verhindern“ [10]. Durch die Schutzatmo- Nachteilig sind die Prozess- und Anlagen-
Rückstände: korrosiv;
FH20 ca. 700 – 1000 °C > 750 °C und komplexe Fluoride; Vielweck- DIN ISO 857-2 (2007), die „Gasatmosphäre sphäre wird z. B. eine hohe Qualität der kosten. Tabelle 18 zeigt Beispiele und
Entfernung: Waschen oder Beizen
flussmittel oder Vakuumhülle um ein Bauteil herum, Lötverbindung, eine gute Steuerung/ Definitionen der verschiedenen Schutzat-
um die Oxide oder andere schädliche Beläge Kontrolle von Löttemperaturen und mosphären zum Löten auf.
Rückstände: nicht korrosiv;
enthält Borverbindungen; Viel- auf der Oberfläche zu beseitigen oder die Lötzeiten, hohe Produktivität des Leistungs-
FH21 ca. 750 – 1100 °C > 800 °C Entfernung: mechanisch oder
zweckflussmittel Neubildung solch eines Belages auf prozesses durch ggf. Wegfall von Auftrag
Beizen

enthält Borverbindungen, Phos- Atmosphäre Schutzgas Vakuum


Rückstände: nicht korrosiv;
phate und Silikate;
FH30 > 1000 °C Entfernung: mechanisch oder
kommen meist beim Gebrauch von reduzierend inert
Beizen
Kupfer- u. Nickelloten zum Einsatz
„Gas, das während des „ausreichender Druck unterhalb des Atmos-
enthält Chloride und Fluoride, Borfrei; Weich- oder Hartlötpro- phären-Druckes, so dass aufgrund des niedrigen
Rückstände: korrosiv; Definition nach
FH40 ca. 600 – 1000 °C findet Anwendung wo die Anwesen- „Gas, das Oxide reduziert“ [10] zesses die Bildung von Partialdruckes des verbleibenden Gases die Bildung
Entfernung: Waschen oder Beizen DIN ISO 857-2 (2007)
heit von Bor nicht erlaubt ist Oxiden ausreichend von Oxiden in einem für das Weich- oder Hartlöten
verhindert“ [10] in ausreichendem Maß verhindert wird“ [10]
Tabelle 16 - Flussmittel zum Hartlöten nach DIN EN 1045 (1997) [25]
Exo- (teilverbrannte Gas
gemische, welche mit ausreichender
Luftzufuhr verbrannt werden)
Beispiel und Endogase (teilverbrannte Argon, Helium Grob-, Fein-, Hoch- und Ultrahochvakuum
Gasgemische, welche mit geringer
Luftzufuhr endotherm verbrannt
werden), Ammoniak-Spaltgas
Tabelle 18 - Schutzatmosphären zum Löten

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4.4. Lotapplikation Löten an den zu fügenden Stellen 4.5. Verfahren
Beim Löten muss neben der Oberflächen- positioniert werden, zugeführt werden. In Die Einteilung der Lötverfahren kann
reinigung und –aktivierung auch die Abhängigkeit von Lötspalt und Anord- verschieden erfolgen, zum Beispiel nach Art
richtige Lotzuführung ausgewählt nung des Lötdepots kann das Lot in der Energieträger (siehe Tabelle 20). Weitere
werden. Meist wird die Lotapplikation verschiedenen Formen (z. B. Draht, Band, Klassifikationen erfolgen nach Art:
durch die Konstruktion vorgegeben. Den Folie) und Abmessungen vorliegen. · der Lötstelle (Auftragslöten, Spaltlöten,
Bauteilen kann das Lot beispielsweise von Fugenlöten)
Hand, mittels Tauchen in flüssiges Lot Tabelle 19 zeigt einige Möglichkeiten der
oder durch Lotformteile, die vor dem Lotzuführung. · der Oxidbeseitigung (z. B. Schutzgaslö-
ten, Vakuumlöten, Löten mit Hilfe von
Flussmitteln)
· der Lotzuführung (z. B. Tauchlöten,
Möglichkeiten der Lotzuführung Löten mit angesetztem Lot)
· der Fertigung (z. B. Handlöten, teilme-
chanisiertes Löten, automatisches Löten)
Löten mit angesetztem Lot
Methode, bei dem die Bauteile an der Lötstelle auf
Löttemperatur erwärmt werden. Das Lot wird durch Prozess Art der Energieträger Verfahren
Berührung mit den zu fügenden Teilen zum Schmelzen
gebracht. Löten durch festen Körper ∙ Kolbenweichlöten

∙ Lötbadweichlöten
Löten durch festen Körper ∙ Wellenweichlöten
∙ Schleppweichlöten
Weichlöten
Löten mit deponiertem oder eingelegtem Lot
Löten durch Gas ∙ Flammweichlöten
Methode, bei dem das Lot vor Erwärmung auf Löttempera-
tur an der Lötstelle angebracht bzw. in ein Lötdepot Löten durch elektrischen Strom ∙ Induktionsweichlöten an Luft
eingebracht wird, um gemeinsam mit den Bauteilen
erwärmt zu werden. Ofenlöten ∙ Ofenweichlöten

Löten durch Flüssigkeit ∙ Lötbadhartlöten

Löten durch Gas ∙ Flammenhartlöten

∙ Lichtbogenhartlöten von Hand


Lichtbogenlöten
Lötbadlöten ∙ (MIG, WIG, Plasma)
Methode, bei dem die zu fügenden Bauteile in ein
Bad aus flüssigem Lot getaucht werden. ∙ Laserstrahlhartlöten
Löten durch Strahl
∙ Elektronenstrahlhartlöten
Hartlöten
∙ Induktionshartlöten
∙ Induktionshartlöten in einer geschützten
Atmosphäre
Löten mit lotbeschichteten Teilen ∙ Indirektes Widerstandslöten
Löten durch elektrischen Strom
Methode, bei dem das Lot vor der Erwärmung z. B. durch ∙ Direktes Widerstandslöten
Walzplattieren, Galvanisieren, in einer Dampfphasenab- ∙ Ofenhartlöten in reduzierendem Schutzgas
scheidung oder durch Verzinnen aufgebracht wird. ∙ Ofenhartlöten in inertem Schutzgas
∙ Ofenhartlöten im Vakuum

Tabelle 19 - Möglichkeiten der Lotzuführung nach [10] Tabelle 20 - Einteilung der Verfahren nach [10]

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4.5.1. Kolbenlöten Erosion des Grundwerkstoffes. Die Wellen-/Schwalllöten thermisch empfindlichen Bauteile. Es ist
Das Kolbenlöten ist ein Weichlötverfah- 4 Verweilzeit im Tauchbad beträgt meist Das Wellen- bzw. Schwalllötverfahren zu berücksichtigen, dass bei Infrarot-
ren. Die Energieträger sind dabei feste 3 zwischen 20 bis 60 Sekunden. Es ist gehört zum Weichlötprozess. Meist wird strahlung die glänzenden Metallteile bis
Stoffe. Die Erwärmung der Lötstelle und 2 wichtig, auf die Eintauchgeschwindigkeit es zum Auflöten aufgedruckter Schalt- zu 96 % der Strahlung reflektieren und
das Abschmelzen des Lotes erfolgt mittels 1 zu achten. Diese sollte so gewählt werden, kreise auf Leiterplatten benutzt. das Aufwärmen dadurch erschwert wird.
eines Lötkolbens, der von Hand oder dass die Löttemperatur in jeder Tauch- Die Lötung der Bauteile findet statt,
maschinell geführt wird. Für Spaltlö- phase am Werkstück erreicht wird. Eine Der Vorgang erfolgt in vier Stufen über indem die Baugruppe über einen Schwall
tungen mit langer Überlappung ist er Einschätzung dazu kann über den ein Transportsystem von Station zu bzw. die Lötwelle geführt wird. Die
jedoch nicht verwendbar. positiven Meniskus an der Lotbadoberflä- Station. Zu Beginn wird das Flussmittel Abkühlung erfolgt im Anschluss unter
che und dem zu lötenden Teil vorgenom- auf die Baugruppe aufgebracht. Im Umgebungsbedingungen oder aktiv [27].
Die meisten Lötkolben besitzen eine 1. Leiter 2. aufgedruckter Schaltkreis men werden. Für größere Bauteile zweiten Schritt erfolgt die Vorheizung Ein Durchzugswinkel der Leiterplatten zur
eingebaute Wärmequelle in Form eines 3. Lötspitze 4. Röhrenlot empfiehlt sich ein Vorwärmen, da beim mittels einer Konvektionsheizung oder Badoberfläche von 7 ° hat sich als
elektrischen Heizelementes oder eines Eintauchen der Teile in das Lotbad zu viel eines Infrarotstrahlers, um die unter- günstig erwiesen [10].
Abbildung 15 -
Brenners für Erdgas, Acetylen oder Weichlötbeispiel Kolbenlöten (Leiterplatte) nach [10] Wärme entzogen wird und damit die schiedliche Wärmeleitfähigkeit und
Propan. Wärmekapazität und Form des Badtemperatur absinkt. Typische Einsatz- Wärmeausdehnung der in der Baugruppe Das Schlepplöten ist eine Variante des
Lötkolbens sowie der Lötspitze müssen gebiete des Tauchlötens sind z. B. im bzw. auf der Leiterplatte befindlichen Wellenlötens. Der Unterschied besteht in
dem Lötteil angepasst sein. Ein spitzer Kühler- und Behälterbau zu finden [16]. Werkstoffe auszugleichen. In der der Durchführung. Die Lotaufbringung
Winkel der letzteren gewährleistet eine Vorteile Schaltplatine sind z. B. Epoxide, welche auf das Bauteil erfolgt nicht durch eine
bessere Zugänglichkeit der Lötstelle, · geringe Kosten durch ihre schlechte Wärmeleitung das Lotwelle, sondern durch das Eintauchen
verursacht jedoch höhere Wärmeverluste. · reproduzierbar Erwärmen auf höhere Temperaturen in ein Lotbad. Der Ein- und Ausfahrtswin-
Die Masse der Lötspitzen liegt zwischen · geeignet für schwerzugängliche 1 erschweren. Das Laminat der Platine wirkt kel des Bauteils in das Bad kann z. B. 8 °
20 g und 1 kg, welche früher wegen des Lötstellen 2 3 somit kühlend auf die anliegenden bis 10 ° betragen, während die Eintauch-
guten Wärmetransports und der guten · geeignet für Metallteile und macht eine homogene tiefe meist etwa der Hälfte der Plattendi-
Benetzbarkeit fast ausschließlich aus temperaturempfindliche Bauteile Aufheizung auf Löttemperatur unmöglich. cke entspricht. Zum Entfernen der Oxide
Kupfer bestanden. Da aufgrund der · Einzellötung Des Weiteren verdampft das Flussmittel von der Oberfläche des Lotbades dient ein
Kupferlöslichkeit von Zinnlot die und es erfolgt ein Temperaturanstieg der fest montierter Stab [10].
Lötspitzen bei Massenlötungen oft Nachteile
nachzubessern oder auszutauschen · Verzunderung der Lötspitze
waren, wurden kupferhaltige Lote bzw. · setzt gute Handfertigkeit des
mit anderen Werkstoffen plattierte Lötpersonals voraus 1
Lötspitzen entwickelt. Beim Löten mit
bleifreien Loten muss darauf geachtet 1. Werkstück 2. Hohlkehle 3. Lotbad =7°
werden, dass der Lötkolben schneller Tabelle 21 - Vor-/Nachteile vom Kolbenlöten Abbildung 16 – Lötbadweichlöten nach [10]
abgezogen wird, um ein Festfrieren oder
Ausziehen vom Lot zu verhindern, denn
im Vergleich zu SnPb-Loten haben die 4.5.2. Lötbadtauchlöten
heute verwendeten Lote ein anderes Das Lötbadtauchlöten ist geeignet für
Fließverhalten. Die Spanne zwischen Weich- und Hartlötverfahren. Vorteile
schmelzflüssigem und festem Zustand ist Die zu lötenden Teile werden mechanisch · vollautomatisiert
geringer, so dass das Erstarren des Lotes gereinigt, positioniert und mit Flussmittel · Lotauftrag und Aufschmelzung in 2
rascher erfolgt [6]. versehen, bevor sie in ein Bad aus einem Arbeitsgang
geschmolzenem Lot getaucht werden. Die · gute Wirtschaftlichkeit 3
Die Lötzeit des Verfahrens liegt meist Temperatur des Tauchbades soll 60 bis
unter 60 Sekunden. Es wird je nach 100 K über der Liquidustemperatur des Nachteile
1.Leiterplatte
Anwendung eine Heizleistung von 15 - Lotes liegen. Bei höheren Temperaturen · teilweise hohe thermische
2000 W benötigt. Der Kolben kann dabei kommt es zu einer verstärkten Oxidbil- Belastung des Bauteils 4 2. Trockner
3. Lotbad mit Lotwelle
Temperaturen von 200 - 600 °C erreichen dung auf der Badoberfläche. Des · hoher Wartungsaufwand 4. Flussmittelwelle oder Fluxer mit Schaumwelle
[6]. Weiteren besteht die Gefahr des 7° Durchzugswinkel
Bauteilverzuges sowie einer erhöhten
Vor-/Nachteile des Wellenlötens siehe Lotbadtauchlöten.
Tabelle 22 - Vor-/Nachteile des Lotbadtauchlöten Abbildung 17 – Wellenweichlöten nach [10]

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4.5.3. Flammlöten GW7 zu entnehmen. Beispielsweise gelten stattfindet (Werkstoff und Werkstückge- Solidustemperatur. Zum Temperaturaus- Reduzierendes Inertes
Medium Vakuum Flussmittel
Das Flammlöten kann als Weich- oder besondere Bestimmungen bei der ometrien sind dabei zu beachten). Der gleich wird diese Temperatur kurz Schutzgas Schutzgas
Hartlötprozess manuell, aber auch Trinkwasserinstallation: Kupferrohre Temperatur-Zeit-Verlauf lässt sich gut gehalten. Anschließend erfolgt ein
maschinell durchgeführt werden. Es wird größer als 28 x 1,5 mm dürfen nur durch steuern. Werkstücke mit komplizierten schnelles Heizen auf ≈ 20 – 30 °C über Flussmittel X X X
mit einem Brenngas gearbeitet, z. B. Hartlöten gefügt werden [28] [29]. Formen und beliebig vielen Lötstellen die Löttemperatur des Lotes. Die
Acetylen. Über einen Druckminderer wird lassen sich einwandfrei fügen. Außerdem Löttemperatur muss je nach Bedarf ca. 5 Reduzierendes
X
dieses Gas einem speziellen Brenner können Wärmebehandlung und Löten in – 20 min gehalten werden. Um die Schutzgas
2
zugeführt. Die Wahl des Brenners richtet 1 einem Arbeitsschritt erfolgen. Es sollte Prozesszeiten zu verkürzen, kann das
sich nach Werkstück, Werkstoff und auf ein enges Schmelzintervall der Lote Aufheizen und Abkühlen auch unter Inertes
O X
Brenngas. Zu Beginn wird das Flussmittel geachtet werden, um Lotseigerungen und Schutzgasatmosphäre durchgeführt Schutzgas
auf die gereinigten, zu lötenden Flächen Erosionen zu vermeiden [6]. werden. Das Vakuum im Ofenraum wird
dann bei höheren Temperaturen erzeugt Vakuum X
aufgetragen. Ein ausreichender Lötspalt
muss dabei zur Verfügung stehen. Zu Der Schutzgasofen (mögliche Schutzgase: [6].
lötende Teile müssen gegen Verrutschen z. B. Argon, Helium, Stickstoff, Wasser- X – gleichzeitige Anwendung
gesichert werden (fixiert). Die Werkstücke stoff, Kohlenstoffmonoxid) eignet sich für O – nacheinander folgende Anwendung
sollten an der Lötstelle und deren 3 die Massenfertigung von Teilen mit Tabelle 24 - Aktivierungsmöglichkeiten beim Ofenlöten
Umgebung vorgewärmt sein, damit das mehreren Lötverbindungen, beispielsweise
Lot gut fließen kann. Auf kalten Lötbe- 1. Bauteile 2. Flussmittel und Lot 3. Flamme im Kühlanlagen und Fahrzeugbau sowie
reichen kugelt das Lot bzw. zieht sich Abbildung 18 – Flammweichlöten nach [10] beim Löten von Wärmetauschern [6].
zusammen, d. h. es findet keine Benet- 3 4 5 6 7 8
zung statt. Das Vorwärmen erfolgt Verwendete Ofenvarianten sind z. B. 2
neutral oder mit einer reduziert einge- Muffel-, Durchstoß- und Durchlauföfen. 9
stellten Flamme. Die Ofentemperatur sollte je nach Lot ca. 1
Vorteile 50 °C über der Löttemperatur liegen. Zu
Abbildung 19 – Vakuumlötofen [30]
Das Lot wird manuell in Stab- oder · leicht mechanisierbar beachten ist eine gründliche Reinigung
Drahtform zugeführt. Wird eingelegtes · geringe Anlagenkosten der Lötstellen. Das Löten von Messing ist
Lot (z. B. als Lotformteil) genutzt, setzt nur unter Verwendung von Flussmittel Eine weitere Möglichkeit der Klassifizie-
das eine lötgerechte Auswahl sowie eine Nachteile möglich [6]. rung besteht entsprechend der verwende-
konstruktive Gestaltung des Lotdepots · Arbeit mit offener Flamme ten Zusätze wie folgt:
voraus. Im Allgemeinen ist die Lötzeit · meist ist eine Fixiervorrichtung Das Vakuumlöten ist ein flussmittelfreies
nicht über drei Minuten anzusetzen. Die notwendig Verfahren für Bauteile mit qualitativ Ofenlöten unter Verwendung:
Flamme darf nicht direkt auf die Lötstelle · Intensive Vor-/Nachbehandlung höchstem Anspruch und wird z. B. im
10
· von Flussmitteln
gerichtet sein, weil sonst das Flussmittel des Bauteils Flugzeugbau, der Luft- und Raumfahrt- 1. Beschickung 2. Abzug 3. Schutzgasaustritt 4. Vorwärmzone 5. Schlauchloch
· von Flussmitteln und Schutzgas
geschädigt wird. Nach dem Lötvorgang technik, Elektronik, Automobilbau, 6. Lötzone 7. Kühlwasser 8. Kühlzone 9. Entnahme 10. Schutzgaseintritt
müssen die meisten Flussmittel entfernt Werkzeugindustrie, Apparatebau sowie · von reduzierendem Schutzgas Abbildung 20 - Schematischer Aufbau eines Schutzgasdurchlaufofens nach [6]
werden. Für Kupfer-Kupfer-Verbindungen Tabelle 23 - Vor-/Nachteile Flammlöten Energietechnik angewendet. Auch hier (z. B. Wasserstoff)
sind phosphorhaltige Lote geeignet, weil existieren verschiedene Bauweisen des · von inertem Schutzgas
bei diesen auf das Flussmittel verzichtet Ofens. Es gibt strahlerbeheizte Glasrezipi- (z. B. Argon, Helium) [6].
werden kann. Entsprechende Lote sind 4.5.4. Ofenlöten enten, Widerstands- und induktiv Vorteile
den jeweiligen Normen DIN EN ISO 17672 Beim Ofenlöten können die Lötprozesse beheizte Einkammeröfen. Das Löten · Spannungs- und verzugsfreie Lötteile Nachteile
(2010) für Hartlote, DIN 1707-100 (2011) Weich- und Hartlöten durchgeführt erfolgt im Fein- (1...10-3 mbar) und durch gleichmäßige Erwärmung und · alle Bereiche des Bauteils werden
und DIN EN ISO 9453 (2014) für Weich- werden. Es wird unterschieden zwischen Hochvakuum (10-3...10-7 mbar). Die Abkühlung wärmebeeinflusst
lote zu entnehmen. Das Flammverfahren Schutzgas- und Vakuumlötöfen. Luft wird Heizleistung der verwendeten Öfen · Löten von komplexen Bauteilen · lange Lötzeiten
findet z. B. Anwendung in der Kälte- und als Atmosphäre selten verwendet. beträgt, mit Ausnahme von Sonderfällen, · Möglichkeit von Löten und Wärme- · hohe Anlagenkosten
Klimatechnik, dem Klein- und Großappa- meist zwischen 50 – 500 kW. Vor Beginn behandlung in einem Arbeitsgang
ratebau, Sanitär- und Heizungsinstalla- Es gibt einige Vorteile gegenüber anderen der Lötung muss die Heizkammer · gute Steuerung des Arbeitsprozesses
tion sowie Gas- und Wasserinstallation. Lötverfahren, z. B. bleiben Lötteile gereinigt sein und deren Beschickung · mehrere Lötstellen können in einem
Bei letzterem sind wichtige Informationen spannungs- und verzugsfrei, weil eine stattfinden. Dann erfolgt ein schnelles Arbeitsgang gelötet werden
dem DVGW Arbeitsblättern GW2 und gleichmäßige Erwärmung und Abkühlung Hochheizen auf ca. 50 °C unterhalb der
Tabelle 25 - Vor-/Nachteile vom Ofenlöten

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Reflowlöten Verbindungen werden pastenförmige Lote Das Konvektionslöten unter Stickstoff hat in von thermischer Energie) über Ventilatoren, Lötstellen zu erzeugen, kann nach dem
Das Reflowlöten gehört zu den Ofen- benötigt, die z. B. aus SnAgCu-, oder den letzten Jahren sehr an Bedeutung Gebläse und Düsen forciert. Wie in Ab- Löten eine Behandlung unter Vakuum
weichlötverfahren und findet in der SnAg-Legierungen bestehen. Das gewonnen. Der Stickstoff verdrängt den bildung 22 ersichtlich ist, verfügt ein erfolgen. Dennoch kann es zu Fehlern beim
Elektronik Anwendung. Dieser Lötprozess Lotpastendepot wird in einer Reflowlöt- Sauerstoff aus der Luft und somit auch aus Konvektionssystem meist über mehrere, Löten kommen, z. B. zur Nichtlötung,
hat große Bedeutung für die Surface anlage aufgeschmolzen und stellt eine der Lötanlage. Er geht keine chemischen voneinander unabhängig einstellbare Tombstone (unterschiedliches Aufschmel-
Mount Technology (SMT), d. h. die stoffschlüssige Verbindung zwischen Wechselwirkungen mit anderen Elementen Prozesszonen. [31] zen und Benetzungsverhalten des Lotes
Oberflächenmontage von Bauteilen auf Bauelementen und der Leiterplatte her ein, sondern verhindert die Ausbildung einer links und rechts am Bauteilanschluss),
Platinen und Leiterplatten. Für diese (siehe Abbildung 21). Abbildung 21 - Bestücktes Bauelement vor dem
Oxidschicht auf der metallischen Oberflä- Unabhängig von der Anlagenauswahl Lotbrücken und Lotkugeln. [15] [31]
Umschmelzen der Pastendepots [31] che. Als Ergebnis liegen gute Benetzungsei- setzt sich der Reflowprozess aus den
genschaften vor. Von außen wird die Prozessschritten Vorwärmen, Löten und
Konvektion (Mechanismus zum Transport Abkühlen zusammen. Um porenfreie
Licht/Strahlung Konvektion Kondensation Wärmeleitung
Vorheizung Peak Kühlung
Infrarot Laser Luft Stickstoff

Simultanes
X X X
Verfahren
Simultanes Batch
X X
Verfahren

Sequentielles Abbildung 22 - Schema einer Konvektions-Reflowlötanlage [31]


X
Verfahren

Wärmeübertra-
Teilweise inho-
gung in Bezug
mogen, wenn
auf die Bau- Große Energie- Sehr große
Homogen Homogen Homogen kein planarer 4.5.5. Elektrisches Widerstandslöten Es existieren zwei Arbeitstechniken. Zum
gruppe (BG) dichte Energiedichte
Kontakt zur BG Das elektrische Widerstandslöten kann ein einen das direkte Widerstandslöten, der Vorteile
(im Vergleich
vorliegt Weich- oder Hartlötprozess sein. Punkt- Strom fließt über die Lötstelle. Zum anderen · Lötwärme nur im Bereich der
zueinander)
und flächige Fügeverbindungen können mit das indirekte Widerstandslöten. Der Strom Lötverbindung, benachbarte
Maximal erreich- diesem Verfahren realisiert werden. Als wird über eine Elektrode dem Bauteil Bereiche bleiben unbeeinflusst
TP ist sehr gut TP ist sehr gut TP ist gut Grundwerkstoffe werden z. B. Kupfer, zugeführt, ohne über die Lötstelle zu · kurze Lötzeiten
bare Temperatur TP ist limitiert
TP kann leicht TP kann leicht kontrollierbar kontrollierbar kontrollierbar Messing, unlegierte Stähle und Aluminium fließen [6]. · geeignet für temperartur-
in Bezug auf die durch Medien-
überschritten überschritten (max. Gas- (max. Gas- (max. Heizplat- eingesetzt. Doch auch alle anderen empfindliche Bauteile
Temperatur TP wahl (max. ≤ F
werden werden temperatur temperatur ≤ tentemperatur metallischen Werkstoffe können auf diese
auf der Bau- 260 °C)
≤ 350 °C) 350 °C) ≤ 350 °C) Weise gelötet werden. Nachteile
gruppe
Das Lot (Lotapplikation beachten) wird vor · Bauteilgeometrie ist zu berück-
dem Fügen im Montagespalt appliziert oder sichtigen
Flexibilität der 2
angelegt. Die zu fügenden Flächen werden
Temperatur- Groß Klein Sehr groß Sehr groß Mittel Mittel bis klein
durch die Elektroden (z. B. Wolfram)
profilierung Tabelle 27 - Vor-/Nachteile vom Widerstandslöten
aufeinander gepresst. Der im Sekundärkreis
des Transformators fließende Strom führt
Plane zu einer starken Erwärmung der Kontakt- 1
Spezielle Lotpaste und Bauelemente-
unbestückte stellen zwischen den Fügeteilen. Diese 3
Produkt- Nein Substrat müssen Nein Nein Spezifikation
Kontaktfläche Wärmeentwicklung führt zum Schmelzen
anforderung geeignet sein beachten
ist notwendig des Lotes. Der Einsatz von Flussmittel und
Schutzgasen ist je nach Anwendungsfall F
Zur Wärmeübertragung können folgende Möglichkeiten genutzt werden: Licht/Strahlung Tabelle 26 - Vergleich verschiedener Prinzipien möglich. Lötzeiten liegen im Millisekunden-
des Reflowlötens [31] 1. belotete Bauteile 2. weichzulötende Verbindung
(z. B. Infrarot), Konvektion (z. B. Stickstoff), Kondensation und Wärmeleitung. In Tabelle 26 bis Sekundenbereich. 3. Elektroden
sind einige Eigenschaften dargelegt.
Abbildung 23 – direktes Widerstandsweichlöten nach [10]

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4.5.6. Induktionslöten Tabelle 29 zeigt ein Beispiel zu den 4.5.7. Elektronenstrahllöten 4.5.8. Lichtbogenlöten
Induktionslöten kann als Weich- oder Eindring-/ bzw. Wirktiefen bei Kupfer und Das Elektronenstrahllöten ist ein Hartlöt- Vorteile Das Lichtbogenlöten ist ein Hartlötprozess,
Hartlötprozess mit Flussmittel an Luft Messing mit verschiedenen Frequenzen. prozess und wird im Fein- oder Hochva- · geringer Wärmeeintrag im welcher als MIG oder WIG Verfahren
oder unter Schutzgas stattfinden und Deutlich zu erkennen ist, dass sich kleine kuum durchgeführt. Der Prozess ist durch Grundwerkstoff durchgeführt werden kann. Zwischen einer
eignet sich für alle metallischen Werk- Frequenzen für tiefe Schichten am Bauteil hohe Leistungsdichten und kleine · gut reproduzierbar Drahtelektrode und den zu fügenden
stoffe. Bevorzugt wird das Verfahren eignen und hohe Frequenzen für die Strahldurchmesser gekennzeichnet. Durch · geringer Bauteilverzug Werkstücken brennt ein Lichtbogen. Dabei
jedoch bei Kupfer, Messing, Stahl und Bearbeitung an der Oberfläche. thermische Emission werden von der · geringer Aufwand für Vor- wird elektrische Energie in thermische
Aluminium eingesetzt. Es sollte ein Lot Kathode die Elektronen emittiert, welche und Nachbehandlungsmaßnahmen Energie umgewandelt. Es werden
mit engem Schmelzbereich oder mit Werkstoff Temperatur [°C] Wirktiefe [mm] für folgende Frequenzen: durch die zwischen Anode und Kathode überwiegend drahtförmige Kupferbasislote
einem festen Schmelzpunkt und guten angelegte Beschleunigungsspannung (15 Nachteile eingesetzt, deren Schmelzbereich niedriger
Fließeigenschaften gewählt werden. Die 50 Hz 500 Hz 10 kHz 1 MHz – 175 kV) im elektrostatischen Feld · Anwendung bevorzugt im ist als der der Grundwerkstoffe. Die
gereinigte Lötstelle des Bauteils wird von Kupfer 600 17 5,5 1,2 0,12 beschleunigt werden. Der Elektronenstrahl Vakuum möglich Solidustemperatur gängiger Lotwerkstoffe
einer ein- oder mehrwindig wasserge- tritt durch eine Anodenbohrung aus dem · Röntgenstrahlung liegt zwischen 830° – 1060° C. Das
kühlten Induktionsspule umschlossen. Die Messing 600 26 8,5 1,8 0,18 Strahlerzeugungssystem. Durch · Einsatz von Lotformteilen bzw. Lichtbogenlöten wird meist für Fugenlö-
Induktionsspule muss der Form des Absorption eines gebündelten Elektronen- Lotbeschichteten Teilen notwendig tungen angewandt. Die wichtigsten
Werkstücks angepasst sein. Aus diesem Tabelle 29 - Bsp. Wirktiefen bei diversen Frequenzen [32] strahls wird die Lötstelle erwärmt. Lotwerkstoffe dazu sind in Tabelle 32
Grund ist das Verfahren besonders für Kinetische Energie wird in Wärmeenergie zusammengefasst:
rotationssymmetrische Teile geeignet. Die Das Induktionslöten bietet einige Vorteile Teile ist. Nachteilig sind neben dem umgewandelt. Der Einsatz von Lotformtei- Tabelle 31 - Vor-/Nachteile Elektronenstrahllöten
Spule wird von einem Wechselstrom gegenüber anderen Lötverfahren: es elektromagnetischen Feld, welches beim len sowie lotbeschichteten Teilen ist bei
durchflossen. Dadurch baut sich im besteht keine Arbeitsplatzbelastung durch Lötvorgang entsteht, die Anschaffungs- diesem Prozess zwingend erforderlich. Das DIN EN ISO 17672
Fügeteil ein wechselndes Magnetfeld auf, Licht, Wärme und Lärm, die Anlagen kosten einer Induktionsanlage, weshalb Elektronenstrahllötverfahren findet z. B. Lotwerkstoff DIN ISO 24373 (2009)
(2013)
welches elektrischen Strom erzeugt und lassen sich gut mechanisieren oder sie besonders für die Herstellung großer Anwendung bei Bauteilen, welche
das Werkstück erwärmt [6]. automatisieren, der Energieverbrauch ist Stückzahlen geeignet ist [6]. geometrisch eng tolerierte Lötstellen Bezeichnung Werkstoffnummer Werkstoffnummer
Zu den Prozessanlagen gehört ein niedrig und die Aufheizzeiten kurz, was aufweisen, örtliche Energieeinbringung mit
4 Silizium-Bronze CuSi2Mn1 Cu 6511 Cu 521
Mittelfrequenzgenerator oder Hochfre- vorteilhaft für temperaturempfindliche hohen Leistungsdichten gefordert ist und
3
quenzgenerator. wo hohe Aufwärmgeschwindigkeiten in Silizium-Bronze CuSi3Mn1 Cu 6560 Cu 541
kurzer Zeit realisiert werden müssen [6].
Mittelfrequenz Hochfrequenz Zinn-Bronze CuSn6P Cu 5180A Cu 922
1 2
1 Zinn-Bronze CuSn12P Cu 5410 Cu 925
Frequenz 1000 – 10.000 Hz 0,1 – 5 MHz
2 Aluminium-Bronze CuAl7 Cu 6100 Cu 561
4
Abmessung der Cu-Teile
t = 4 – 12 mm t = 0,3 – 3 mm Aluminium-Bronze CuAl10Fe Cu 6180 Cu 565
[Dicke t] 1. Bauteile 2. Verbindung 3. Induktor 4. Generator 3 6
Abbildung 24 – Induktionshartlöten [10] (oben) 5 Mangan-Bronze CuMn13Al8Fe3Ni2 Cu 6338 Cu 571
Sendeleistung 20 – 300 kW 2 – 30 kW Tabelle 30 - Vor-/Nachteile vom Induktionslöten (unten) 8 7 9 Tabelle 32 - Übersicht wichtiger Lot- bzw. Zusatzwerkstoffe zum Laser- und Lichtbogenlöten

Lötzeit 0,5 – 4 min 5 – 60 sec Vorteile


· berührungsloses Verfahren In den letzten Jahren hat das MIG-Löten
· kurze Lötzeiten mit abschmelzenden Drahtelektroden und
Feinwerktechnik, Elektro- · hohe Qualität der Lötstelle auch das Plasmalöten besonders beim
Einsatzgebiet Gerätebau, Fahrzeugbau technik, Werkzeugbau, · gleichmäßige Erwärmung Fügen von verzinkten Feinstahlblechen
Luft- und Raumfahrttechnik der Bauteile (Blechdicke unter 3 mm) im Karosseriebau
der Automobilindustrie an Bedeutung
Kopplungsspalt zwischen Nachteile 10 11 gewonnen. In Abbildung 26 ist die
2 – 4 mm für Cu: 1 – 2 mm
Induktor und Lötteil · Investitionskosten 1. Vakuumkammer 2. Kathode 3. Anode 4. Anschlüsse rundumlaufende MIG-Lötnaht eines
· Zugänglichkeit muss gewähr- für Stromversorgung 5. Strahlablenkungssystem Motorradkraftstofftanks zu sehen [33].
0,05 – 0,25 mm (für kleine Spalte unter leistet sein 6 . Fokussierungslinse 7. Hartlötkammer
Spaltbreite · vorzugsweise für rotations- 8. Elektronenstrahl 9. Verbindung 10. Verbindung
Schutzgas!; sonst Flussmittel)Frequenz zur Werkstückbewegung 11. Bauteile
symmetrische Bauteile Abbildung 26 - Kraftstofftank einer Honda VT 1300CX
· elektromagnetisches Feld Abbildung 25 – Elektronenstrahlhartlöten [10] mit CuAl8-Lot [33]
Tabelle 28 - Merkmale zum Induktionslöten (Mittel- und Hochfrequenz) [6]

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5. Qualitätssicherung

Untersuchungen haben ergeben, dass bei 1 Die Qualitätssicherung ist eine Säule des Merkblätter und Richtlinien des Deutschen Ein weiterer wichtiger Punkt ist die
Lichtbogenprozessen unter Schutzgas die Vorteile Qualitätsmanagements und befasst sich Verbandes für Schweißen und verwandte Beurteilung der Lötverbindung in Bezug
häufig eingesetzten Kupferbasislote · hohe Produktivität 2 mit der Nachweisführung. Sie dient zur Verfahren (DVS). Beim Löten existieren auf die geometrische und metallurgische
Diffusions- und Anlösungsmöglichkeiten · kaum Aufwand für Vor- und Nach- 3 7 Vermeidung von Produktfehlern und weniger technische Regeln und anerkannte Ausbildung der Lötnaht. Die Maß- und
5
zwischen den Grund-, Beschichtungs- behandlung (Flussmittel entfällt) 4 Lieferschwierigkeiten. Ähnlich wie beim Methoden der Qualitätssicherung als beim Sichtprüfung ist obligatorisch. Für den
und Lotwerkstoffen bewirken. Die · geringer Bauteilverzug Schweißen hängt die Qualität auch von der Schweißen. Vorrangige Kriterien sind Nachweis von Rissen und Poren sind das
Grenzfläche zum Lot sollte weitgehend · gut mechanisierbar Qualifikation und der Erfahrung des neben der Qualifizierung des Personals die Farbeindring- und das Magnetpulverfah-
metallisch blank und frei von Verunreini- · hohe Lötgeschwindigkeit auszuführenden Personals ab. Löten ist ein Überwachung in der Fertigung, die ren geeignet. Sollen innere Lötfehler und
gungen sein, damit es zu einer metallur- · geringe Investitionskosten physikalisch-chemischer Prozess, bei Kontrolle der Verbindungen sowie die der Füllgrad beurteilt werden, kommt die
gischen Wechselwirkung zwischen · optisch sehr gute Oberflächen welchem durch die Wechselwirkung Bewertung der Lötverbindungen. Durchstrahlungs- oder Ultraschallprü-
6
Grundwerkstoff und dem benetzenden zwischen dem festen Grundwerkstoff und fung zum Einsatz. Dabei sind z. B.
1. Stromquelle/Netzgerät 2. Laserstrahl 3. Fokussierlinse
Lot kommt. Ein Flussmittel ist nicht Nachteile dem geschmolzenen Lot eine stoffschlüs- Es ist eine reproduzierbare, qualitativ unterschiedliche Werkstoffe und
4. Schutzgas 5. Lötfuge 6. Bauteile 7. Lotdraht
erforderlich, weil die Aktivierung der · exakter Drahtvorschub erforderlich sige Verbindung entsteht. Naturgesetze hochwertige Lötverbindung herzustellen, verschiedene Bauteildicken zu beachten.
Abbildung 28 – Laserstrahlhartlöten nach [6]
Oberfläche durch den Lichtbogen erfolgt. · Blaswirkung des Lichtbogens wie Kapillarität oder Benetzungsvorgänge wobei die Wirtschaftlichkeit nicht außer Metallographische Schliffproben werden
Dem Merkblatt DVS 0938-1 (2012) können beachten werden beim Löten genutzt. Bei der Acht gelassen werden darf. Neben der Aus- angefertigt bei der Kontrolle des
weitere Informationen über Grundlagen, Im Automobilbereich werden häufig richtigen Anpassung von Grundwerkstoff führung des Lötvorganges werden Gefügezustandes, der Übergangszone,
Verfahren und Anforderungen an die verzinkte Karosserien laserstrahlhartgelö- und Lot sowie einer optimalen Gestaltung bezüglich der Vor- und Nachbehandlungs- der Lötnahtbreite und der Erosion. Im
Tabelle 33 - Vor-/Nachteile Lichtbogenlöten
Anlagentechnik entnommen werden. tet. Der Vorteil besteht darin, hohe der Lötverbindung, lassen sich sogar verfahren, Fixierung der Lötteile etc. hohe Behälter- und Rohrleitungsbau bedarf es
Anwendungshinweise zum Lichtbogenlö- Fügegeschwindigkeiten zu realisieren, um teilweise zuverlässigere Verbindungen als Anforderungen an die Qualifizierung des einer Druck- und Dichtigkeitsprüfung [6].
ten sind im Merkblatt DVS 0938-2 (2005) 4.5.9. Laserstrahllöten den Bauteilverzug durch geringe beim Schweißen herstellen [38]. Dieses Personals gestellt. Folgende Richtlinien Die Eigenschaften der Lötverbindung
aufgeführt. Das Lichtbogenlöten Mit dem Laserstrahllöten können Wärmeeinbringung zu minimieren [36]. Kapitel soll eine Übersicht zur Qualitätssi- und Normen für die Durchführung von können zerstörend für Weichlötverbin-
konkurriert gegenüber dem Laserlöten mit Weich- und Hartlötprozesse durchgeführt Die Bilder in Tabelle 34 zeigen eine cherung geben, erhebt jedoch keinen Lehrgängen existieren: DVS-Richtlinie 1183 dungen nach DIN 8526 (1977) und für
einer preisgünstigeren Anlagentechnik [6] werden. Bei Anwendungen im Automobil- lasergelötete Dachnaht mit einem Anspruch auf Vollständigkeit. (2004), DIN ISO 11745 (2011) und DIN EN Hartlötverbindungen nach DIN EN 12797
[34] [35]. bau kommt meist das Laserstrahlhartlöten CuSi3Mn1-Lot. Es können beim Laserhart- Beim Löten können z. B. folgende Mängel ISO 13585 (2012). (2000) geprüft werden. Die zerstörungs-
zum Einsatz. Es können mit diesem löten die gleichen Lotwerkstoffe wie beim auftreten: freie Prüfung kann auf Basis der DIN EN
Verfahren hohe Temperaturen erzielt Lichtbogenlöten (siehe Tabelle 32) · Verbrennung des Flussmittels aufgrund Des Weiteren muss für eine wirtschaftliche 12799 (2000) erfolgen.
werden, so dass sich z. B. Kupferbasislote eingesetzt werden [37]. zu hoher Temperaturen, und qualitätsgerechte Fertigung der
mit hohen Schmelzbereichen sehr gut Lötprozess überwacht werden, um Des Weiteren können an Lötverbindungen
verarbeiten lassen. Ein sehr genau · schlechte Benetzung durch das Lot, Unregelmäßigkeiten im Ablauf rechtzeitig Unregelmäßigkeiten wie z. B. Risse,
1
fokussierter Strahl erbringt hohe · falsche Lot- oder Flussmittelauswahl, zu erkennen und ggf. ausgleichen zu Bindefehler, Hohlräume, etc. auftreten.
Leistungsdichten bei geringer Wärmeein- · Fügeflächen falsch oder nicht können. Dies erfolgt durch die Erfassung Eine Zusammenstellung dieser Unregel-
bringfläche. Als Strahlquelle für Kupferba- vorbehandelt, von Prozessparametern (z. B. Tempera- mäßigkeiten ist in DIN EN ISO 18279
sislote eignet sich besonders ein tur-Zeit-Verläufe) und der Überwachung (2004) in einem umfangreichen Klassifi-
Lasergelötete Dachnaht Lasergelötete Dachnaht · Entnetzung durch Oxidation der Löt-
Nd-YAG-Festkörper-Laser mit einer von Zusatzwerkstoffen und Hilfsstoffen. kationssystem aufgeführt. DIN 65170
eines Volkswagen Passat eines AUDI Q5 (2008) stelle wegen zu langer Lötzeit.
Wellenlänge von 1,06 µm, dessen CC (2008) Manuelle Prozesse, wie z. B. das Kolbenlö- (2009) erläutert die zulässigen Unregel-
2 5 Strahlung vom Lot effektiv absorbiert wird. Aus diesem Grund ist es wichtig, eine ten, setzen eine umfangreiche Ausbildung mäßigkeiten. Außerdem sind in dieser
Tabelle 34 - Beispiele einer Laserhartlötnaht [33] (oben)
3 Es sollte darauf geachtet werden, mit Tabelle 35 - Vor-/Nachteile Laserstrahllötens (unten) Qualitätsdokumentation anzulegen. Die des Lötpersonals und handwerkliches Norm Füllgrade festgelegt, die ein
4 lotbeschichteten Teilen oder exakt Dokumentation soll vor möglichen Können voraus, da meist auf Messgeräte wichtiges Kriterium zur Bewertung von
fixiertem eingelegten Lot zu arbeiten. Die Schäden bewahren und im Zweifelsfall der Bauteiltemperaturen verzichtet wird. Lötverbindungen bilden. [6]
Technologie des Laserstrahllötens wird z. B. Vorteile beweisen, dass der Fehler im betrieblichen Bei mechanisierten und automatisierten
in der Elektro-, Automobilindustrie und · sehr hohe Produktivität Ablauf nicht hätte eintreten können. Die Verfahren kann auf eine Erfassung der
1. drahtförmiges Lot 2. Schutzgas 3. Lichtbogen Feinwerktechnik angewendet. Es können · geringer Aufwand für Vor- und Nach- Normen für Qualitätsmanagementsysteme, Prozessparameter durch messtechnische
4. Lötfuge 5. Stromquelle sehr kurze Lötzeiten erreicht werden, behandlung (Flussmittel entfällt) DIN EN ISO 9001 (2008) und ISO/TS 16949 Hilfsmitten nicht verzichtet werden, wie z. B.
Abbildung 27 - Lichtbogenlöten (MIG) nach [6]
beispielsweise sind bei SMD-Bauteilen · gut mechanisierbar (2009), sind dabei wichtige Empfehlungen. beim Löten in einem vollständig einge-
Zeiten im Millisekundenbereich pro · geringer Bauteilverzug Des Weiteren sind im DIN-DVS-Taschen- hausten Durchlaufofen.
Verbindung möglich [6]. · hohe Lötgeschwindigkeit buch 196 Teil 1 und 2 alle wesentlichen
Normen und DVS Merkblätter zum
Nachteile
Weich- und Hartlöten enthalten.
· hohe Investitionskosten
Zusätzlich zu den Normen existieren
· exakte Drahtführung und
exakter Drahtvorschub erforderlich

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6. Fallbeispiele

Qualitätsanforderungen Löttechnik
6.2. Bandverzinnung Anwendung ausgewählt. Korrodierende CuproBraze®-Verfahren handelt es sich
Verzinnte Bänder aus Kupfer und Flussmittel sind nur in Ausnahmefällen um einen Hartlötprozess, bei welchem
Betrieb Personal Fertigung Prüfung/ Bewertung Kupferlegierungen sind das Rohmaterial zu verwenden, da durch zusätzliche das Lot CuNiSnP eingesetzt wird. Nach
für Steckkontakte und finden vielfältige Spülvorgänge Folgekosten verursacht Herstellung der Rohre und Lamellen für
Qualitätsmanagementsystem Prüfung der Löter Lötverfahren Zerstörungsfrei Anwendungen, z. B. als Steckkontakte an werden [24]. den Wärmetauscher werden diese mit
DIN EN ISO 9001 (2008) DIN ISO 11745 (2011) DIN ISO 857-2 (2007) DIN EN 12799 (2000) Kabelbäumen in Fahrzeugen, in Compu- einer Lotpaste versehen. Die beloteten
ISO/TS 16949 (2009) DIN EN 13585 (2012) tern und elektronischen Geräten. Die Für das Ausgleichsrohr eines Wärmetau- Elemente werden zu einem Kühlkörper
Zerstörend
DVS-Richtlinie 1183 (2004) Miniaturisierung dieser Bauteile stellt schers kann ein flexibles Kupfer-Innen- mit Halterung zusammengesetzt, auf
DIN 8526 (1977)DIN EN 12797
hohe Anforderungen an die Qualität der rohr ohne Flussmittel durch Lichtbogen- den anschließend noch einmal Lotpaste
(2000)
Verzinnung. Um diese Qualitätsanforde- löten (WIG-Verfahren) mit einem appliziert wird, bevor sie in einem Durch-
Unregelmäßigkeit rungen zu erfüllen, werden die Bänder in schützenden Bronzegeflecht verbunden laufofen gelötet werden. Flussmittel
DIN EN ISO 18279 (2004) Zinnbädern feuerverzinnt mit nicht-kor- werden. Als Lotzusatz dienen hier sowie eine anschließende Spülbehand-
DIN 65170 (2009) rodierenden, rückstandsfreien Flussmit- hochzinnhaltige Bronzestäbe, z. B. lung entfallen [40] [41].
teln (siehe Tabelle 15), die für jede CuSn12P. Beim WIG-Verfahren wird ein
Tabelle 36 - Übersicht einiger Qualitätsanforderungen einzelne Bandverzinnungsanlage und Lichtbogen über eine Wolframnadel
auch für Legierungen optimiert werden gezündet und das Lot als Stab mit der
müssen. Korrodierende Flussmittel Hand zugeführt. Gut ausgeführte
kommen nur selten zum Einsatz, weil Lötungen haben eine optisch anspre-
häufig von den Anwendern verzinnter chende Erscheinung [33].
Bäder eine chloridfreie Verzinnung
gefordert wird. Die Schichtdicken beim
Verzinnen können individuell nach
6.1. Heißverzinnung von Leiterplatten HAL-Verfahren Abnehmervorgabe eingestellt werden
Die Heißverzinnung, auch als Hot-Air-Le- [24].
velling (HAL) bekannt, wird zum Beschich- ∙ Eintauchen gefluxter Leiterplatte in heißes Lotbad
ten von Leiterplatten verwendet. Ein ∙ Herausziehen nach kurzer Verweilzeit 6.3. Herstellung von
vorheriges Entfernen von Schmutz oder ∙ Abblasen von überschüssigem Lot durch heiße Druckluft Wärmetauschern aus Kupfer Abbildung 30 –
Anlaufschichten auf der Leiterplatte ist bei vertikal Wärmetauscher aus Kupfer/Messing Hochleistungs-Kompakt-Wärmetauscher [12]
(Luftmesser)
dieser Technologie unbedingt notwendig, ∙ Ergebnis: freie Bohrungen und ungleichmäßige Lotschichtdicke werden wegen ihrer guten Wärmleitfä-
um eine benetzbare Kupferschicht zu auf der Platine, deshalb horizontale Trocknung vorteilhaft higkeit und ihrer hohen mechanischen
Abbildung 29 – Wärmetauschrohr [33]
erhalten. Nach dem Vorreinigen erfolgt an Stabilität z. B. in Klimaanlagen von
der Fluxstation der Flussmittelauftrag. Wellenverzinnung Walzenverzinnung Nutzfahrzeugen, als Kühler in Bauma-
Dieser sollte so gering wie möglich sein, schinen oder als Industriekühler 6.4. Herstellung von Hochleistungs-
um die Anlage wenig zu verschmutzen. Mit verwendet. Sie werden in vier Schritten Kompakt-Wärmetauschern aus Kupfer
∙ Kontinuierliche Geschwindig- ∙ Beschleunigung der Leiter-
halb- oder vollautomatischen Anlagen hergestellt. Zu Beginn erfolgt die Für die Herstellung von Hochleis-
keit der Verzinnung über die platte nach dem Fluxen
erfolgt das Heißverzinnen vertikal oder maschinelle Verzinnung von Messing- tungs-Kompakt-Wärmetauschern aus
gesamte Anlagenlänge ∙ Führung der Leiterplatte durch
horizontal (siehe Tabelle 37). Das horizon- horizontal band durch Feuerverzinnung im Zinnbad Kupfer und Buntmetallen wird das
∙ Transport der Leiterplatte bis zu 3 Walzenpaare
tale HAL-Verfahren unterteilt sich in und das Ziehen von Röhrchen. Nach CuproBraze®-Verfahren angewendet.
durch die Lotwelle ∙ anschließend Ausblasen
Wellen- und Walzenverzinnung. [39] diesem Vorgang werden die Röhrchen Durch die hohe Leistungsdichte und
∙ Abblasen über Luftmesser
mit Kupferlamellen im Ofen verlötet. Mit kompakte Bauweise dieser Wärmeüber-
∙ Kontaktzeit mit dem Lot ist
Beim bleihaltigen Heißverzinnen ist die dem Tauchlötverfahren wird der trager erfolgt ihr Einsatz besonders im
länger als beim Walzenver-
Lotauswahl von Bedeutung, denn Endboden mit den Röhrchen verbunden. Automobil- und Flugzeugbau, aber auch
zinnen
Kupfergehalte von mehr als 0,3 % im Lot Anschließend wird der Wasserkasten in der Kälte- und Elektrotechnik für
führen zu unebenen Oberflächen. Für die durch Handlöten an die Endböden Kühler, Kondensatoren und Verdampfer.
Tabelle 37 - Verfahrensablauf vertikaler und horizontaler HAL-Anlagen
Gewährleistung gleichbleibender Verzin- gefügt. Bei allen Schritten werden Ein Vorteil bei der Benutzung von
nungsergebnisse sollten in bestimmten bevorzugt nicht-korrodierende oder Kühlern aus Kupferwerkstoffen gegen-
Zeitabständen Lotanalysen erfolgen. Diese rückstandsfreie Flussmittel verwendet. über Aluminiumkühlern ist die Vermei-
werden von Lotlieferanten meistens Für optimale Lötergebnisse werden die dung von Geruchbildung durch Bakterien
kostenlos durchgeführt. [39] Flussmittel entsprechend der jeweiligen und Pilzen in den Kühlkanälen. Beim

48 | KUPFERINSTITUT.DE KUPFERINSTITUT.DE | 49
7. Begriffe 8. Anhang
Die folgenden Tabellen zeigen eine Auswahl an Normen und Richtlinien für das Löten:

Norm Bezeichnung / (Erscheinungsjahr)


Abkühlzeit Haltezeit Lötsicherheit DIN 8514 Lötbarkeit (DIN 8514:2006-05)
„Zeit, in der die Verbindung von der „Zeit, in der die Verbindung auf Löttempera- „Konstruktionseigenschaft, die gleicherma-
Löttemperatur auf Umgebungstemperatur tur gehalten wird“ [10] ßen vom Werkstoff und von der Fertigung Allgemein Schweißen und verwandte Prozesse – Begriffe - Teil 2: Weichlöten, Hartlöten und
DIN ISO 857-2
abgekühlt wird“ [10] bestimmt wird“ [2] verwandte Begriffe (ISO 857-2:2005)
Kapillareffekt
Aufwärmzeit „Kraft, ausgelöst durch Oberflächenspan- Lötstoß Zeichnerische Darstellung; Schweißen, Löten; Begriffe und Benennungen für Lötstöße
DIN 1912-4
„Zeit, in der die Löttemperatur erreicht wird. nung, die das geschmolzene Lot in den Spalt „Verbindung, bei der der Spalt im Wesent- und Lötnähte (DIN 1912:1981)
Sie umfasst außerdem die Durchwärmzeit zwischen die zu fügenden Bauteile lichen durch Kapillarkräfte mit Lot gefüllt Konstruktion DIN EN ISO 2553 Schweißen und verwandte Prozesse, symbolische Darstellung in Zeichnungen, 2013
und kann auch andere Zeiten enthalten, z. B. hineinzieht, auch entgegen der Schwerkraft“ wird, das heißt entweder ein stumpfer oder
Entgasung“ [10] [10] ein überlappender Spalt zwischen parallelen Luft- und Raumfahrt, Hart- und hochtemperaturgelötete Bauteile,
DIN 65169
Stirnseiten der weich- oder hartzulötenden Konstruktionsrichtlinien (DIN 65169:1986)
Benetzen Liquidustemperatur Bauteile“ [10]
Verfahren / Hartlöten – Anleitung zur Anwendung hartgelöteter Verbindungen;
„Ausbreiten und Haften einer durchgehenden Grenztemperatur, oberhalb der nur Schmelze DIN EN 14324
Löttemperatur Fertigung (Deutsche Fassung EN 14324:2004)
dünnen Schicht aus geschmolzenem Lot vorliegt
auf der Oberfläche des zu fügenden „Temperatur an der Fügestelle, bei der das Lot Kupfer und Kupferlegierungen – Übersicht über Zusammensetzungen und Produkte
Bauteils“ [10] Lötbarkeit die Oberfläche benetzt oder bei der eine DIN CEN/TS 13388
(DIN CEN/TS 13388:2013)
„Eigenschaft eines Bauteils, durch Löten flüssige Phase aufgrund von Grenzflächen-
Diffusionsphase/ Übergangsphase derart hergestellt werden zu können, dass es diffusion gebildet wird und genügend Zusätze zum Weich-, Hart- und Fugenlöten – Bezeichnung
DIN EN ISO 3677
„Schicht von Phasen, die während des Lötens die gestellten Anforderungen erfüllt“ [2] Werkstofffluss eintritt“ [10] (ISO 3677:1992; Deutsche Fassung EN ISO 3677:1995)
gebildet wird und deren chemische
DIN EN ISO 17672 Hartlöten – Lote (ISO 17672:2010; Deutsche Fassung EN ISO 17672:2010)
Zusammensetzung sich von Grundwerkstoff Löteignung Lötzeit
und Lötgut unterscheidet“ [10] „Werkstoffeigenschaft, die von der Fertigung „Dauer des Lötzyklus“ [10] DIN 1707-100 Weichlote – Chemische Zusammensetzung und Lieferformen (DIN 1707-100:2011-09)
und in geringerem Maß von der Konstruktion Werkstoffe /
Durchwärmtemperatur mitbestimmt wird“ [2] Lot Zusatzwerkstoffe / Weichlote – Chemische Zusammensetzung und Lieferformen
DIN EN ISO 9453
„Temperatur, bei der die zu lötenden Bauteile „für Lötverbindungen notwendiger Flussmittel (ISO 9453:2014; Deutsche Fassung EN ISO 9453:2014)
gehalten werden, so dass sie einheitlich Lötgut Zusatzwerkstoff, der als Draht, Einlage,
Hartlöten – Flussmittel zum Hartlöten – Einteilung und technische Lieferbedingungen; (Deutsche
durchgewärmt werden“ [10] „Metall, das durch den Lötprozess Pulver, Pasten usw. vorliegen kann“ [10] DIN EN 1045
Fassung EN 1045:1997)
gebildet wird“ [10]
Durchwärmzeit Lotpaste Flussmittel zum Weichlöten; Einteilung und Anforderungen; Teil 1: Einteilung,
„Zeit, in der die zu lötenden Bauteile auf Löten Kombination aus Metallpulver mit/ohne DIN EN 29454-1
Kennzeichnung und Verpackung (ISO 9454-1:1990; Deutsche Fassung EN 29454-1:1993)
Durchwärm-/Vorwärmtemperatur gehalten „Fügeprozess, bei dem ein geschmolzenes Lot Flussmittel, Einsatz von Weichlotpasten z. B.
werden“ [10] genutzt wird, das eine Liquidustemperatur beim Reflowlöten; Einsatz von Hartlotpasten Flussmittel zum Weichlöten – Einteilung und Anforderungen –
DIN EN ISO 9454-2
besitzt, die tiefer ist als die Solidustempera- z. B. Rohrleitungen aus Kupfer und Teil 2: Eignungsanforderungen (ISO 9454-2:1998; Deutsche Fassung EN ISO 9454-2:2000)
Entnetzen tur der/des Grundwerkstoffe(s). Das verzinktem Stahl
Hartlöten –Prüfung von Hartlötern und Bedienern von Hartlöteinrichtungen
„Beseitigung von festem Lot, welches, geschmolzene Lot benetzt die Oberflächen DIN EN ISO 13585
(ISO 13585:2012; Deutsche Fassung EN ISO 13585:2012)
obwohl es über die Oberfläche der zu der/des Grundwerkstoffe(s) und wird Solidustemperatur
fügenden Bauteile verteilt wurde, es nicht während oder bei Ende des Aufheizens in Grenztemperatur, unterhalb der keine DIN EN 13134 Hartlöten, Hartlötverfahrensprüfung (Deutsche Fassung EN 13134:2000)
binden konnte, z. B. auf Grund von einem engen, zwischen den zu fügenden Schmelze vorliegt
mangelhaftem Säubern oder mangelhafter Teilen existierenden Spalt hineingezogen Löten im Luft- und Raumfahrzeugbau – Prüfung von Hartlötern und Bedienern von Hartlötanlagen
DIN ISO 11745
Flussmittelzugabe“ [10] (oder, falls vorab eingelegt, dort gehalten).“ verfahrensbeeinflusster Grundwerkstoff – Hartlöten von metallischen Bauteilen (ISO 11745:2010; DIN ISO 11745:2011-01)
[10] „Werkstoff mit Eigenschaften, die sich vom
DIN EN 12797 Hartlöten – Zerstörende Prüfung von Hartlötverbindungen (Deutsche Fassung EN 12797:2000)
gelötete Baugruppe Grundwerkstoff aufgrund der Beeinflussung
„die durch Löten aus zwei oder mehreren Lötmöglichkeit durch den Lötprozess unterscheiden“ [10] DIN 8526 Prüfung von Weichlötverbindungen (Spaltlötverbindungen, Scherversuch, Zeitstandscherversuch.1977)
Bauteilen vereinigt wird“ [10] „Fertigungseigenschaft, die vorwiegend von
Prüfung Hartlöten – Zerstörungsfreie Prüfung von Hartlötverbindungen;
der Konstruktion und weniger vom Werkstoff Wärmeeinflusszone DIN EN 12799
Gesamtzeit bestimmt wird“ [2] „Bereich der Grundwerkstoffe, der vom (Deutsche Fassung EN 12799:2000)
„Zeit, die die Aufwärmzeit, die Haltezeit und Lötprozess betroffen ist“ [10]
Hartlöten – Unregelmäßigkeiten in hartgelöteten Verbindungen (ISO 18279:2003;
die Abkühlzeit umfasst“ [10] Lötnaht DIN EN ISO 18279
Deutsche Fassung EN ISO 18279:2003) [2004]
„Bereich des Fügeteils, der den zu fügenden Wirktemperaturbereich
Grundwerkstoff Werkstoff und die Diffusions-/Übergangs- „Temperaturbereich, in dem die Flussmittel Luft- und Raumfahrt – Hart- und hochtemperaturgelötete metallische Bauteile –
DIN 65170
„Werkstoff, der weich-/hartgelötet zone umfasst“ [10] oder Schutzgasatmosphäre wirken“ [10] Technische Lieferbedingungen; Text Deutsch und Englisch (2009)
werden soll“ [10]
Anforderung und Qualifizierung von Lötverfahren für metallische Werkstoffe –
DIN 1900
Verfahrensprüfung für das Lichtbogenlöten von Stählen (DIN 1900:2010-04)

Tabelle 38 - Auswahl an Normen zum Löten

50 | KUPFERINSTITUT.DE KUPFERINSTITUT.DE | 51
Vorschriften / Richtlinien / Merkblätter

Berufsgenossenschaftliche
BGV D1
Vorschrift für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit (04/2001)
Temperatur
Richtlinie Löten in der Hausinstallation Kupfer nach DIN Lötprozess Lote Lötverfahren Anwenderbeispiele
DVS 1903-1 Anforderungen an Betrieb und Personal (10/2002) ISO 857-2 (2007)

Löten in der Hausinstallation Weichlote meist auf


Richtlinie
Kupfer Rohre und Fittings – Lötverfahren Zinnbasis; üblicherweise Kühler- u. Behälterbau,
DVS 1903-2 Kolbenlöten,
Befund von Lötnähten (10/2002) unter Verwendung Elektronik, Herstellung
≤ 450 °C Weichlöten Wellenlöten,
Merkblatt Lichtbogenlöten – von Flussmitteln; von Leiterplatten,
Lotbadlöten
DVS 0938-1 Grundlagen, Verfahren, Anforderungen an die Anlagentechnik (08/2012) Verbindungsfestigkeit Verzinnung
relativ gering
Merkblatt Lichtbogenlöten
DVS 0938-2 Anwendungshinweise (05/2005)
meist Verwendung
Merkblatt von Flussmitteln; Kälte- und Klimatechnik,
Hartlöten mit der Flamme (04/2011) geeignete Hartlote Gas- und Wasserinstallation,
DVS 2602
sind Silberhartlote, Klein- und Großapparatebau,
Merkblatt Öfen für das Hart- und Flammlöten,
Messinghartlote, Sanitäts- und Heizungsinstal-
DVS 2604 Hochtemperaturlöten unter Vakuum (02/2008) Induktionslöten,
> 450 °C Hartlöten Kupferhartlote, lation Kühlanlagenbau,
Elektrisch Widerstands-
flussmittelfrei an Wärmetauscher, Fahrzeug-
Merkblatt Hinweise auf mögliche Oberflächenvorbereitungen löten, Ofenlöten
Luft sind Kupferwerk- und Flugzeugbau, Energie-
DVS 2606 für das flußmittelfreie Hart- und Hochtemperaturlöten (12/2000)
stoffe unter phosphor- technik, Elektrotechnik /
Merkblatt haltigen Loten lötbar; Elektronik
Prozesskontrolle beim Hochtemperaturlöten (02/2008) hohe Verbindungsfestigkeit
DVS 2607

Merkblatt
Reparatur von Hochtemperaturlötverbindungen (02/2008)
DVS 2608

Visuelle Beurteilung von Weichlötstellen


Merkblatt
SMD auf Leiterplatte
DVS 2611 Tabelle 40 - Anwendungsbeispiele der Lotprozesse Weich- und Hartlöten
Kriterien im synoptischen Vergleich (05/1993)

Merkblatt Flussmittel für das Weichlöten


DVS 2612-1 in der Elektronik – Hinweise für den Praktiker

Neueinstufung und Etikettierungsvorschriften für Flussmittel zum Hartlöten,


Merkblatt
die Borsäure, Boraxpentahydrat oder di-Bortrioxid enthalten
DVS 2617
(09/2012)

DVGW Verbinden von Kupfer- und innenverzinnten Kupferrohren für Gas- und Trinkwasser-Installationen
GW 2 (A) innerhalb von Grundstücken und Gebäuden (2012)

DVGW GW7 Flussmittel zum Löten von Kupferrohren für Gas- und Wasserinstallationen

Tabelle 39 - Vorschriften, Richtlinien und Merkblätter zum Löten

52 | KUPFERINSTITUT.DE KUPFERINSTITUT.DE | 53
Lot Vorteil Nachteil

∙ niedrige Kriechfestigkeit
Grund- ∙ allotrope Umwandlung von
Lot
werkstoff ∙ gute technologische Zinn bei niedrigen Temperaturen
Zinn-Blei-Lot Eigenschaften (Gefahr der Zinnpest)
Kupfer- Silber- ∙ gute Plastizität ∙ Versprödungsgefahr bei niedrigen Temperaturen
Zinn- Kupfer- Kupfer-
Bleilote Silberlote Phosphor- Kupfer- Kupferlote ∙ Korrosionsgefahr unter feuchten
Blei-Lote Zink-Lote Nickel-Lote
Lote Palladim-Lote und tropischen Bedingungen
Aluminium-
X X ∙ hohe Plastizität
legierungen
∙ gute technologische Verarbeitungseigenschaften ∙ geringe Korrosionsbeständigkeit
Beryllium X Weichlote Bleilote ∙ höhere Temperaturbeständigkeit ∙ toxische Bedenklichkeiten (gesundheits-
als Zinn-Blei-Lote und umweltschädlich)
Gold X ∙ hohe Kältebeständigkeit
Gusseisen – X X ∙ längere Lötzeiten
Grauguss – X ∙ langsamere Benetzung
Bleifreie Lote ∙ recyclebar ∙ höhere Arbeitstemperaturen
Temperguss – X X ∙ Gefahr von Whiskerbildung
∙ Lötspitzenkorrosion beim Kolbenlöten
Hartmetall X X
∙ gute Wärmeleitfähigkeit
Kupfer X X X X X
∙ gute elektrische Leitfähigkeit
Kupfer- ∙ hohe Plastizität
X X X X X ∙ hohe Festigkeit
legierungen
Silberlote ∙ gute Korrosionsbeständigkeit ∙ hohe Preise
Messing X X ∙ gute Benetzbarkeit
∙ Oxide weisen eine geringe Beständigkeit auf
Molybdän X ∙ guter Ausgleich unterschiedlicher
Nickel X X X X X X Wärmeausdehnungskoeffizienten

Nickel- ∙ sehr dünnflüssig


X X X X ∙ Gefahr der Bildung von Seigerungen
legierungen Kupfer-Phos- ∙ niedrige Löttemperatur
∙ Gefahr der Bildung von Entmischungs-
phor-Lote ∙ selbstfließendes Lot
Stahl porosität
X X – X X X ∙ gutes plastisches Verhalten
unlegiert
∙ relativ niedrige Schmelztemperaturen,
Stahl legiert X X – X X X ∙ im Vergleich zu anderen
besonders von Vorteil bei Grundwerkstoffen,
Silber-Kupfer- Palladiumloten geringe Festigkeit
Stahl Hartlote welche bei höheren Temperaturen zur
X – X Palladium-Lote bei hohen Temperaturen
hochfest Grobkornbildung neigen
∙ hohe Preise
∙ gute Benetzungs- und Fließeigenschaften
Stahl korrosi-
X – X (–)
onsbeständig ∙ fallende Plastizität bei steigendem Zinkgehalt
∙ bei steigender Löttemperatur
Stahl ∙ gutes plastisches Verhalten
– X verdampft Zink, was zu porösen Lötverbin-
warmfest Kupfer-Zink-Lote ∙ hohe Festigkeit
dungen führt
∙ hohe Temperaturbeständigkeit
Titan X ∙ nicht für Schutzgas- und Vakuumlöten
geeignet
Wolfram X
∙ gute Hitzebeständigkeit
Zirkonium X Kupfer-Nickel-Lote
∙ hohe Warmfestigkeit

x gebräuchliche Kombination; – ungeeignete Kombination ∙ niedrigster Dampfdruck ∙ bei sauerstoffhaltigem Kupfer und
aller Lote oxidierender Atmosphäre besteht die
Tabelle 41 - Matrix zur Auswahl gebräuchlicher Grundwerkstoff - Lot - Kombinationen Kupferlote
∙ gute Viskosität Gefahr der Bildung von Gaseinschlüssen
∙ gutes Fließverhalten und Erstarrungsrissen

Tabelle 42 – Übersicht einiger Vor- und Nachteile ausgewählter Lote

54 | KUPFERINSTITUT.DE KUPFERINSTITUT.DE | 55
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Tabelle 45 – Flussmittelbezeichnungen [Zugriff am 20 09 2012].

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Abbildungsverzeichnis Tabellenverzeichnis

Abbildung 1 Definition der Lötbarkeit nach [2] 5 Tabelle 1 Zusammenhang zwischen Tabelle 33 Vor-/Nachteile Lichtbogenlöten 46
Abbildung 2 Lötverbindung Kupfer-Silber ohne Benetzungswinkel und Benetzung [7] 7 Tabelle 34 Beispiele einer Laserhartlötnaht [33] 46
Zusatzwerkstoff 6 Tabelle 2 Vergleich der physikalischen und Tabelle 35 Vor-/Nachteile Laserstrahllötens 46
Abbildung 3 Benetzung einer metallischen mechanischen Eigenschaften von Kupfer, Tabelle 36 Übersicht einiger Qualitätsanforderungen 48
Oberfläche mit Lot [7] 7 wichtigen Kupferlegierungen und  Tabelle 37 Verfahrensablauf vertikaler und
Abbildung 4 Schema einer gelöteten Füge- unlegiertem Stahl 9 horizontaler HAL-Anlagen 48
verbindung nach [10] 8 Tabelle 3 Weichlote nach DIN EN ISO 9453 (2014) Tabelle 38 Auswahl an Normen zum Löten 51
Abbildung 5 Lotformteile [11] 10 und DIN 1707 Teil 100 (2011) für Kupfer Tabelle 39 Vorschriften, Richtlinien und Merk-
Abbildung 6 Zustandsdiagramm Silber-Kupfer und Kupferlegierungen 12 blätter zum Löten 52
nach [14] 10 Tabelle 4 Auswahl an Hartloten für Kupfer und Tabelle 40 Anwendungsbeispiele der Lotprozesse
Abbildung 7 Flammlöten einer Kupferrohr- Kupferlegierungen auf Kupferbasis 14 Weich- und Hartlöten 53
verbindung [12] 13 Tabelle 5 Auswahl an Silberloten mit mehr als Tabelle 41 Matrix zur Auswahl gebräuchlicher
Abbildung 8 Halbleiterträger [17] 19 20 % Silber für Kupfer und Kupfer- Grundwerkstoff - Lot - Kombinationen 54
Abbildung 9 Metallographischer Längsschliff legierungen 15 Tabelle 42 Übersicht einiger Vor- und Nachteile
einer Rohr-Fitting-Verbindung Tabelle 6 ausgewählte Kupfersorten 16 ausgewählter Lote 55
(Ag-CuP-Legierung) [18] 23 Tabelle 7 Lote für das Weichlöten von Kupfer 17 Tabelle 43 Gefahrenstoffe 56
Abbildung 10 Unterschied Spalt- und Fugenlöten 26 Tabelle 8 Lote für das Hartlöten von Kupfer 18 Tabelle 44 Weichlote 56
Abbildung 11 Kapillarer Fülldruck in Abhängigkeit Tabelle 9 Unterschied Spaltlöten und Fugenlöten 26 Tabelle 45 Flussmittelbezeichnungen 56
von der Spaltbreite [12] 27 Tabelle 10 Übersicht Montagespalt, Lötspalt und
Abbildung 12 Kapillarer Fülldruck in Abhängigkeit Lötnahtbreite 26
von der Spaltgeometrie [12] 27 Tabelle 11 Geometrische Varianten von Löt-
Abbildung 13 Charakteristische Temperaturen und verbindungen nach [6] 28
Zeiten beim Löten [20] 29 Tabelle 12 Reinigungsverfahren für Kupfer-
Abbildung 14 Schematischer Aufbau technischer werkstoffe [21] 30
Oberflächen [22] 32 Tabelle 13 Beizvorschläge für Kupfermaterialien
Abbildung 15 Weichlötbeispiel Kolbenlöten für das flussmittelfreie Hartlöten [21] 31
(Leiterplatte) nach [10] 38 Tabelle 14 Flussmittel zum Weichlöten nach
Abbildung 16 Lötbadweichlöten nach [10] 38 DIN EN 29454-1 (1994) [23] 33
Abbildung 17 Wellenweichlöten nach [10] 39 Tabelle 15 Chemische Wirkung der Flussmittel
Abbildung 18 Flammweichlöten nach [10] 40 zum Weichlöten [24] 33
Abbildung 19 Vakuumlötofen [30] 41 Tabelle 16 Flussmittel zum Hartlöten nach
Abbildung 20 Schematischer Aufbau eines DIN EN 1045 (1997) [25] 34
Schutzgasdurchlaufofens nach [6] 41 Tabelle 17 Gehalte für Gefahreneinstufung [26] 35
Abbildung 21 Bestücktes Bauelement vor dem Tabelle 18 Schutzatmosphären zum Löten 35
Umschmelzen der Pastendepots [31] 42 Tabelle 19 Möglichkeiten der Lotzuführung
Abbildung 22 Schema einer Konvektions- nach [10] 36
Reflowlötanlage [31] 43 Tabelle 20 Einteilung der Verfahren nach [10] 37
Abbildung 23 direktes Widerstandsweichlöten Tabelle 21 Vor-/Nachteile vom Kolbenlöten 38
nach [10] 43 Tabelle 22 Vor-/Nachteile des Lotbadtauchlöten 38
Abbildung 24 Induktionshartlöten [10] 44 Tabelle 23 Vor-/Nachteile Flammlöten 40
Abbildung 25 Elektronenstrahlhartlöten [10] 45 Tabelle 24 Aktivierungsmöglichkeiten beim
Abbildung 26 Kraftstofftank einer Honda VT 1300CX Ofenlöten 41
mit CuAl8-Lot [33] 45 Tabelle 25 Vor-/Nachteile vom Ofenlöten 41
Abbildung 27 Lichtbogenlöten (MIG) nach [6] 46 Tabelle 26 Vergleich verschiedener Prinzipen
Abbildung 28 Laserstrahlhartlöten nach [6] 46 des Reflowlötens [31] 42
Abbildung 29 Wärmetauschrohr [33] 49 Tabelle 27 Vor-/Nachteile vom Widerstandslöten 43
Abbildung 30 Hochleistungs-Kompakt- Tabelle 28 Merkmale zum Induktionslöten
Wärmetauscher [12] 49 (Mittel- und Hochfrequenz) [6] 44
Tabelle 29 Bsp. Wirktiefen bei diversen
Frequenzen [32] 44
Tabelle 30 Vor-/Nachteile vom Induktionslöten 44
Tabelle 31 Vor-/Nachteile Elektronenstrahllöten 45
Tabelle 32 Übersicht wichtiger Lot- bzw.
Zusatzwerkstoffe zum Laser- und
Lichtbogenlöten 45

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Copyright © 2015. Deutsches Kupferinstitut
Bearbeitung:
Theresa Kühne
Evelyn Hofmann
Prof. Dr.-Ing. habil. Uwe Füssel
Technische Universität Dresden

Mitwirkung:
Udo Adler
Jürgen Deutges
Udo Grimmer
Peter Herzog
Sabine Kalweit
Dr. Anton Klassert
Dr. Michael Köhler
Dr. Ahmad Parsi
Dr. Eberhard Schmid
Daniel Schnee
Kevin Wolf

Deutsches Kupferinstitut
Berufsverband e. V.
Am Bonneshof 5
40474 Düsseldorf
Deutschland

Telefon 0211 4796-300


Telefax 0211 4796-310

technik@kupferinstitut.de
www.kupferinstitut.de
www.copperalliance.de

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