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Die so oft gefürchteten Komposita sind meistens einfach zu verstehen. Es gibt schon mal sehr
lange Wörter wie Kraftfahrzeugstellplatzverordnung, was so viel wie „Regel zum Bau von
Parkplätzen für Autos” bedeutet. „Kraftfahrzeug” ist der technische Begriff für Auto (ein Ding,
das aus eigener Kraft fährt) – es handelt sich um Bürokratendeutsch, das auch für die
Deutschen oft unverständlich ist. Viel Spaß beim Versuch, die folgenden „Monster” zu
verstehen: Rindfleischetikettierungsüberwachungsaufgabenübertragungsgesetz (63
Buchstaben) Grundstücksverkehrsgenehmigungszuständigkeitsübertragungsverordnung
(das längste dokumentierte Wort)
Um ein neues Substantiv zu bilden, kann man die folgenden Wortarten kombinieren:
Substantiv + Substantiv:
der Kaffee + die Tasse > die Kaffeetasse (eine Tasse für Kaffee)
die Post + die Karte > die Postkarte (eine Karte, die man per Post sendet)
die Speise + die Karte > die Speisekarte (die Karte, auf der im Restaurant die Speisen
geschrieben sind)
die Geburt + der Tag + die Torte > die Geburtstagstorte (eine Torte, die man jemandem an
dem Tag, an dem er geboren wurde, schenkt)
Verb + Substantiv
schreiben + die Maschine > die Schreibmaschine (eine Maschine zum Schreiben, bevor es
Computer gab)
fahren + die Karte > die Fahrkarte (Ticket für Bus oder Bahn)
Adjektiv + Substantiv
kühl + der Schrank > der Kühlschrank (ein Schrank, in dem besonders Speisen, Lebensmittel,
Getränke gekühlt oder kühl gehalten werden)
hoch + das Haus > das Hochhaus (ein sehr hohes Haus mit vielen Stockwerken)
Adverb+ Substantiv
nicht + der Raucher > der Nichtraucher (eine Person, die nicht raucht)
Komposita setzen sich aus dem Grundwort und dem Bestimmungswort zusammen. Das
Grundwort steht am Ende und bestimmt Genus und Bedeutung. Das Bestimmungswort
(oder mehrere Wörter) beschreiben das Grundwort genauer.
die Kartoffelsuppe (eine Suppe, die aus Kartoffeln gemacht ist) – die Suppenkartoffel (eine
Kartoffel, die keine besonders gute Qualität hat und daher eher nur für Suppen geeignet ist)
das Meisterwerk (ein Kunstwerk/eine Arbeit, die von einem Meister, z.B. einem meisterhaften
Künstler geschaffen wurde) – der Werkmeister (der Meister/der Chef in einer Fabrik)
In vielen Fällen kann man die beiden Wörter einfach miteinander verbinden:
der Kredit + die Karte > die Kreditkarte, das Haus + die Tür > die Haustür
Oft, aber nicht immer, wird ein “Verbindungselement” zwischen die beiden Wörter
geschrieben – in der Regel-s,-(e)n oder -(e)r.
-s
Sichere Regel: Nach Substantiven auf -tum, -ling, -ion, -tät, -heit, -keit, -schaft, -sicht, -
ung benutzt man immer das -s, um die beiden Wörter zu verbinden:
-en
Oft ist das erste Wort des Kompositums ein Plural und das -en ist die Pluralendung:
die Studenten + Wohnheim > das Studentenwohnheim
die Frauen + die Ärztin > die Frauenärztin
Sichere Regel: Nach Substantiven auf -e benutzt man immer das-n, um die beiden Wörter zu
verbinden:
die Nase + das Bein > das Nasenbein
die Rose + der Stiel> der Rosenstiel
die Straße + die Laterne > die Straßenlaterne
die Schlange + der Biss > der Schlangenbiss
der Alte + das Heim > das Altenheim
das Auge + das Lid > das Augenlid
-er
Oft ist das erste Wort des Kompositums ein Plural und das -er ist die Pluralendung:
die Kinder + der Garten > der Kindergarten
die Wörter + das Buch > das Wörterbuch
Im Fall von Verb+ Substantiv gibt es meisten kein Verbindungselement, aber die
Infinitivendung –en fällt weg:
essen + das Zimmer > das Esszimmer
schlafen + das Lied > das Schlaflied