Sie sind auf Seite 1von 6

Wiener Medizinische Wochenschrift

Wien Med Wochenschr (2004) 154/23–24: 584–589 Printed in Austria


© Springer-Verlag 2004

Bruxismus als Stressbewältigungsfunktion des Kauorgans


Rudolf Slavicek1 und Sadao Sato2
1
Zentrum für Interdisziplinäre Zahnheilkunde,
kunde, Abteilung für Umwelt und Medizin, Donau
Donau-Universität Krems, Krems, Österreich
2
Abteilung für Kieferorthopädie, Kanagawa
awa Dental College, Yokosuka, Japan

Bruxism – a function of the masticatory


catory organ to keit, parodontale Ve
Verschiebung und Funktionsstörungen
cope with stress des Muskelapparates
Muskelapparate und der Kiefergelenke.
Psychischer Stre Stress und emotionale Spannungen wer-
Summary. Bruxism is generally y defined as a pa p
para-
ra- den bereits seit läng längerer Zeit im Zusammenhang mit dem
functional clenching and grinding action
tion between the e up-- B Bruxismus
ismus beschrieben.
ruxxis beschrieb Es wurde auch gezeigt, dass das
per and lower teeth. During this activity,
vity, extremelyy st strong
trong
tr g aggressive
aggr essiive Beißen mit
grres m einer signifikanten Reduktion des
forces can be applied for time periods s exceeding g those
tho ose of Stress induzierten i rten Anstieges
indduzzie A des Noradrenalinumsatzes
functional mastication. These biomechanical
chanical lo loads
oadss ccreate reate im Gehirn, dess DOPAC-Gehaltes
DO im Striatum und der
many dental problems, such as abfractions,
ractions,, hyphypersensi-
yper
erse
er s nsi- Verhinderung
Verh
Ve r inderung g von
von Magendarmgeschwüren bei experi-
tivity, periodontal distraction, and tempo
temporo-mandibular
oro-m
-man
-m andibular mentellen Tieren
me Tierrenn einhergeht.
ein Das Konzept der Stressbe-
dysfunction. Researchers studying Bruxism
ruxissm haha long
have g dis- wältigung
wä ä basiert
basieert auf
au dem psychischen Hintergrund des
cussed psychic stress and emotional tension.
e sion. It hass al
al tens
te also
so Bruxismus und den
Br deen Vorteilen, die der Kaumuskelaktivi-
been indicated that an aggressive bitingng iiss as
in associated
ssociatted e w with
ith
it h ttätät bei der Reduktion
Reduukttio Stress bezogener Erscheinungsbil-
a significant attenuation of the stress-induced
s-in
indu
in duce
du ed increase
inccrea ase o off der wie Magendarmgeschwüren
Magenddarrm und Cardio-vaskulären
nor-adrenalin turnover in the brain, of ththe
he ststriatal
triat
ata al DDOPAC OP PAC Problemen zuge zugeschrieben
eschhr werden. Das Pressen und Knir-
contents and with the prevention of stomach h ululcer
ulce
cer fo
ce forma-
form ma- schen des Kauor Kauorgans
rganns dient dabei als Notausgang während
tion in experimental animals. The concept stress
ncept of stres ess
s m man-
an- Zeiten der psychischen
psycchissch Überlastung. Daher trägt die Ok-
agement based on the psychological background d of Brux- klusion des Kauorgans
Kaauoorgga in signifikantem Ausmaß zur in-
ism and the benefits attributable to masticatory
asticatorryry musmuscle clel ac- ddividuellen
di v du
vi duel Fähigkeit
e leen Fä
el ähi g e der Stressbewältigung bei. Bruxis-
higk
gk
tivity in attenuating stress-related symptoms such as mus mit einer taugl tauglichen Bezahnung kann als wertvolle
stomach ulcer. The clenching and bruxing
ruxing function of the Systemprophylaxe fü für sämtliche so genannten Stresser-
masticatory organ is an emergency exit durin during
ng pe peri
periods
riod
ri odss of
od kkrankungen
rankkungen dienen.
dienen.
usion of the mastica-
psychic overloading. Therefore, occlusion
tory organ contributes significantly to
o an indiv
individual’s
vididua
ual’l’l’ss ab
ua abil
abil-
ilil- Schlüsselwörter:
Schl
Sc hlüs
hl üsse
üsselw
selwör
lw örte
ör te Kauorgan, Stress, Bruxismus, Ok-
ity to manage stress. Bruxism in proper
oper dentition can be klusion, Prophylaxe.
recognized as a valid system prophylaxis
ylaxis for all stressre-
lated diseases. Einleitung
Key words: Masticatory organ, stress, bruxism, oc- Praktizierende Zahnärzte
Zahn sind vor allem bemüht, drei
clusion. wichtige Probleme des
d Kauorgans zu behandeln: Zahnka-
ries, Erkrankungen des Zahnhalteapparates und Malok-
Zusammenfassung. Bruxismus wird im Allgemeinen
klusion. Zahnkaries ist ein Zustand, den die meisten
als das parafunktionelle Pressen und
d Knirschen zwischen
Menschen mit der Zahnheilkunde in Zusammenhang
der oberen und unteren Zahnreihe definiert.
efiniert Während die-
bringen, obwohl das Vorhandensein dieser Erkrankung in
ser Tätigkeit werden extrem starke Kräfte über unter-
den letzten Jahren allmählich gesunken ist. Krankheiten
schiedlich lange Zeiträume ausgeübt, wobei die Kräfte
des Zahnhalteapparates werden in erster Linie durch den
jene des funktionellen Kauens bei weitem übersteigen.
Parodontologen mit der klinischen Unterstützung von
Diese biomechanische Belastung verursacht zahlreiche
MundhygienikerInnen behandelt. Zahnärzte und Kiefer-
zahnärztliche Probleme wie Abfraktion, Überempfindlich-
orthopäden behandeln Malokklusionen. Andere Prob-
leme, wie Ursachen oder Folgezustände sogenannter
Korrespondenz: Univ.-Prof. MR. Dr. Rudolf Slavicek, Zen-
Funktionsstörungen in der Okklusion oder anderen Struk-
trum für Interdisziplinäre Zahnheilkunde, Donau-Universität turen des Kauorgans sind zunächst nicht primäres Ziel
Krems, Dr. Karl-Dorrek-Straße 30, 3500 Krems, Österreich. zahnärztlichen Interesses.
Fax: ++43/2732/893-4600 Verschiedene Arten von destruktiven okklusalen Er-
E-Mail: rudolf.slavicek@donau-uni.ac.at krankungen wie primäres und sekundäres okklusales
Slavicek und Sato, Bruxismus als Stressbewältigungsfunktion des Kauorgans 585

Trauma, Funktionsstörungen des Kiefergelenkes, Abfrak- für gibt, den Bruxismus als Abnormität einzustufen. In
tionen, Zahnkompressionssyndrome sowie Zahnmigrati- manchen Arbeiten werden Begriffe wie „Ätiologie des
onssyndrome werden seit langem beschrieben. Alle diese Bruxismus“ seit langem verwendet, obwohl Bruxismus
Zustände hängen mit der biomechanischen Belastung, die nicht als Krankheit definiert wurde.
durch starke Kaumuskelaktivität erzeugt wird, zusam- Kürzlich beschrieben Lavign et al. [3], dass die
men. Zahnärzte stehen vor der Aufgabe, ihr Wissen hin- rhythmische Kaumuskelaktivität während des Schlafens
sichtlich der pragmatischen Aspekte der Okklusion, die mit bestimmten Schlaf-bezogenen physiologischen Funk-
intensiver biomechanischer Belastung ausgesetzt wird, zu tionen einschließlich der autonomen Aktivierung zusam-
vertiefen, denn in der klinischen Praxis werden sie mit menhängt. Dies wurde auf der Basis polysomnographi-
diesen Problemen immer häufiger konfrontiert. scher Daten von 82 normalen Personen und 33 Personen
mit nächtlichem Bruxismus festgestellt. Die Ergebnisse
Bruxismus, Zahnschäden und Schäden des zeigen deutlich, dass die rhythmische Kaumuskelaktivi-
Halteapparates tät keine Störung g des nächtlichen Schlafes hervorruft,
Im Allgemeinen wird der Bruxismus als parafunktionelle was verstärkt darauf hinweist, dass diese motorische Tä-
Tätigkeit bei Tag oder bei Nacht definiert,
efiniert, zu der das tigkeit eine natürliche
natürlich Aktivität im Schlaf darstellt.
Pressen und Knirschen der Zähne gehören
hören [1]. nachweisbare neuro-anatomische Verbindun-
Es gibt nachweis
gen zwischen limbischenlimbis (emotionalen) Strukturen, bei-
Während des parafunktionellen Bruxismus können
spielsweise der AmygdalaAmyg und dem motorischen Kern des
über längere Zeiträume intermittierend
end außerordentlich
N. trigeminus [4–6]. Interessanterweise führt dieser Pfad
große Kräfte ausgeübt werden, wobei ei die gesamte Zeit-
durch die Formatio rreticularis im Pons, eine Struktur, die
spanne in Summe weit über den etwa 20-minütigen Zahn-
in der Erzeugung rh rhythmischer Kieferbewegungen eine
kontakt pro Tag beim Essen hinausgehen
ehen
wichtige Rolle spielt [7, 8].
Einerseits werden die Zähne, diee knöchernen St Struk-
tru
r k-
Derr Stellenwert der Wechselwirkung zwischen dem
De
turen und der parodontale Stützapparat
arat extrem be belastet,
elaasttet,,
llimbischen
imb bis c en und motorischen
isch moto System wurde auch in elek-
aber auch die Kiefergelenke sind unter
ter bestimmten
bestimmte tenn VVor-
or-
ttrophysiologischen
rophysiol o isschen Experimenten
ollog E festgestellt: die elektri-
aussetzungen betroffen.
sche Stimulation
Stimula laati
t onn der limbischen Amygdala, des lateralen
Nahezu alle funktionellen Probleme
eme dess K Kauorgans
auorrgans HHypothalamus,
Hy p thalamuss, ddes
ypo es M Motorkortex oder des Hirnstammbe-
hängen eng mit den Auswirkungen von parafunktionel-
paaraafu
f nkktionel- reiches
reeicches erzeugtt ei eine
n rhythmische Bewegung des Kiefers
ine
lem Bruxismus auf die Kiefergelenk zusammen.
zusam amm
am men. Ein uum- m- [[7,
7, 9–14]. In sei seiner
iner Ü Übersicht bestätigte Lavign, dass die
fassendes Wissen über die Physiologie
ie und
und Pathophysio-
Pathophy hysiio-
hy o Aktivierung der ph
Ak phasischen
ha Kieferbewegung, beispiels-
logie des Bruxismus ist daher von n außerordentlicher
auße
au ßeerorden ntl
tlic
icche
h r wweise
eise die RMMA A (rhythmische
(rh
(r mastikatorische Muskel-
Wichtigkeit in der klinischen zahnärztlichen
zttli
l chhennP Praxis.
rax
xis.. wahrscheinlich
aktivität), wahrsc cheein eine normale motorische Akti-
vierung darstellt,, ddie ie von Wechselwirkungen des motori-
Ist der Bruxismus eine abnorme Funkti
Funktion?
t on
ti on?? limbischen
schen, limbische en uund n autonomen Systems abhängt. Er
Pressen und Knirschen ist für den zahnärztlich T Tätigen
ätigen
ät erstellte außerdem em ein ei hypothetisches Modell eines Bru-
zumeist unerwünscht und erscheint ihm systemgefähr-
system
mge
g fähr- xismusgenerators.
xismusge g nerato ors..
dend. Pressen und Knirschen ist daher er auch iimmer
mmer
mm wie-
er w ie-
ie Es ggibt
ibtt also
ib also kkeine
einn wissenschaftlichen Beweise dafür,
ei
der Thema des interdisziplinären Dialogs
alogs zur Ursachen- dass der Bruxismus eine Krankheit oder abnorme Funk-
findung, Unterbindung und damit auch ch Gegenstand kon- tion darstellt, wenng wenngleich manche Zustände, die durch
tinuierlicher Nachuntersuchungen. Bei der Su Suche
h nach
che nachh dden
en BBruxismus
ruxiismus hervorgerufen
herv werden, unphysiologisch
den Ursachen ist das Pro und Kontraa der Bedeutung
Beddeutungg der erscheinen. Zum gegenwärtigeng g
ge Zeitpunkt erscheint es
Okklusion für die Parafunktion ein Dauerbrenner soge- daher aus zahnärztlicher
zahnärztli Sicht sinnvoll, den Bruxismus
nannter wissenschaftlicher Diskussion,on, deren Emotiona- nicht als abnorme Fu Funktion, sondern als natürliche phy-
lität oft die Objektivität vermissen lässt.
ässt. siologische Funktion des Kauorgans anzusehen.
Es gibt zwei Arten von Bruxismus:smus: den primären Untersuchungen an Patienten der Universitätsklinik
nächtlichen Bruxismus und den sekundären
undären nächtlichen in Wien ergaben de deutliche Zusammenhänge zwischen
Bruxismus [2]. Die Mehrheit der Personen
ersonen mit nächtli- Persönlichkeitsstruktur und der Tendenz zum chronischen
Persönlichkeitsstrukt
chem Bruxismus hat keine begleitenden nden medizinischen Pressen und Knirschen.
Knirsch Bei allen Patienten waren nach
oder psychiatrischen Erkrankungen. Dieser Zustand wird Befindlichkeitstest und eingehender klinischer Un-
einem Befindlichkeit
als primärer nächtlicher Bruxismus bezeichnet. Der se- tersuchung, die Gege Gegebenheiten einer Befindlichkeitsstö-
kundäre nächtliche Bruxismus wurde de bei Patienten mit rung objektivierbar.
psychiatrischen oder neurologischen Störungen beschrie- Die Persönlichkeitsstrukturen der Patienten waren
ben. Er wurde auch im Zusammenhang mit der Einnahme signifikant unterschiedlich zu Eichstichproben im gene-
verschiedener Medikamente, im besonderen Neuroleptika rellen Aggressionsverhalten. Dieses war sowohl spontan,
und Antidepressiva aus der Gruppe der 5HT-Wiederauf- aber auch reaktiv deutlich niedriger als die einer ver-
nahmehemmer beobachtet [33]. gleichbaren Bevölkerungsstruktur.
Der Bruxismus gilt in der Denkweise der meisten
ZahnärztInnen als abnorme Funktion, aufgrund seiner Ist Bruxismus behandelbar?
schädlichen Wirkungen auf die Zähne und deren abstüt- Das exzessive Knirschen der Zähne ist die am weitesten
zenden Strukturen, sowie auf das Kiefergelenk, den Na- verbreitete und destruktivste okklusale Tätigkeit. Schät-
cken-Halsbereich, die Schultern, sowie andere Körperbe- zungsweise sind mehr als siebzig Prozent der Bevölke-
reiche, obwohl es keine wissenschaftlichen Beweise da- rung vom Bruxismus oder Zähneknirschen betroffen. Was
586 Slavicek und Sato, Bruxismus als Stressbewältigungsfunktion des Kauorgans

kann man für Presser und Knirscher tun? Eine der wich- In jenem Experiment, in dem der Stress bei Tieren
tigsten Methoden zur Vorbeugung des exzessiven Knir- mit und ohne (der) die Möglichkeit zu beißen verglichen
schens besteht darin, die Menschen über diesen Zustand wurde, waren die Stress-induzierten Anstiege der NA-
und dessen möglichen Folgen zu informieren [15]. Im Freisetzung in der nicht-beißenden Gruppe signifikant
Besonderen gilt es, die Menschen über den unbewussten höher als jene in der beißenden Gruppe [34].
psychischen Stress zu informieren und dahingehend zu Viele schwere Magengeschwüre mit Blutung nach
beraten, wie sie den psychischen Stress selbst behandeln kurzer Zeit wurden in der nicht-beißenden Gruppe fest-
bzw. beseitigen können. Kognitives Biofeedbacktraining gestellt. Diese Ergebnisse weisen verstärkt darauf hin,
ist dabei indiziert. Diese Art der Aufklärung reduziert den dass das aggressive Beiß-Verhalten während der Stress-
Bruxismus bei Tag. Das Knirschen der Zähne im Schlaf exposition nicht nur Stress-induzierte Anstiege der NA-
ist jedoch nach wie vor ein Problem. Mit Okklusions- Freisetzung in der Amygdala der Ratte, sondern auch die
schienen können die durch den Bruxismus hervorgerufe- Bildung Stress-induzierter Magengeschwüre reduziert.
nen Schäden reduziert bzw. beseitigt g werden [16,
[ , 17]. ] Die grundlegenden
g g Reflexe des Kieferschlusses und
Dies stellt jedoch keine dauerhafte Lösung des Problems des Kieferöffnens werden w durch Interneurone auf abstei-
dar. genden Pfaden aus dem zerebralen Kortex zu den trige-
In den letzten Jahren zeigten sich
ich manche Medika- minalen Motoneuronen
Motoneuron beeinflusst. Die Hypothese, dass
mente als wirksam gegen den Bruxismus. xismus. Der Einsatz orale Bewegungen einen kortikalen Ursprung haben,
von Medikationen wie Serotonin-selektive
selektive Wiederauf- weist auf einen „Rhythmusgenerator“
„Rh hin, der mit ver-
nahmehemmer [18], Antidepressiva [19, 20], mit Dopa- schiedenen oralen R Reflexen in Wechselwirkung tritt und
min zusammenhängende Neuroleptika ka [22, 21] sowie Bo- der entweder durch Tätigkeit in höheren Zentren oder
tulinustoxin als ein Acetylcholinfreisetzungshemmer
setzungshemmer [22, [2
22, durch sensorische R Reize im Mund ein- bzw. ausgeschal-
23]. Gegen eine medikamentöse Dauertherapie bestehen
uertherapie be
best
stteh
ehenn tet werden kann [14 [14, 39]. Die Rolle des Dopamins in der
aber seriöse medizinische Bedenken. n. Wechselbeziehung
W ch
We s lbeziehung zwischen
chse
se z emotionalem Verhalten und
oralen
orallen RReflexen
l xen ist vvon besonderen Interesse, denn Dop-
efle
ef
Physiologische Bedeutung der Knirschfunktion
Knirschfun
nktio
on amin ist aamm diddichtesten
chtest im Striatum und in der Substantia
Zustände wie psychischer Stress oderder emotionale
emotiion onal
alee Sp
S
Span-
an- nigra vorhan
vorhanden,
andeen, w
an wobei diese Einheiten einen Teil des
nungen einschließlich Aggression, Wut, Antagonismus,
Anta
ntagonnis ismus, extrapyramidalen
extr
ex t apyramid dal
a en SySystems bilden [40]. Das System integ-
eichenn, mit
Unruhe und Angst wurden in zahlreichen, mit dem Bru-
mi riert verfeinert
rierrt und verfe eineertr die motorische Tätigkeit. Die Funk-
xismus befassten Arbeiten beschrieben
ben [2 [[24–27].
24–
4–
4–27]. Die
ie A Ag-
g- tion
tioon des Dopamins
Dopam min ns iin diesem System kann von grundle-
gression gilt als psychischer Hintergrund
rund für den Bruxis-
d fü B uxis-
Br gender Bedeutung
g nder Bedeutu
ge ung füfür die intensive motorische Tätigkeit
Untetersrsch
rs
mus. Olkinuora [28] machte eine Unterscheidung chei
ch e duungg zwi- bei
bei der Aggression,
Aggressiion,, einschließlich Kaubewegungen sein.
schen Knirschern mit psychischer Belastung
Bel
elas
el tungg und
a tu und d einer
einner Alle diese Daten nw weisen
e darauf hin, dass das aggressive
psyc
ps
Gruppe ohne psychische Belastung. Die psychisch y hischh belas-
yc b laas-
be Verhalten, bei ddem em m das Kauorgan emotionale Spannun-
teten Knirscher setzten ihre Aggression
ion häufiger frei, frei,
i,, wa- gen freisetzt, eine eine äquivalente
ä Rolle im psychosomati-
ren ängstlicher und angespannter. schen System sspielt piielt wie das Pressen und Knirschen der
Das aggressive Beißen verhindert
dert den Anstieg
Anstiieg des des Zähne im Schlaf.
Schla l f..
la
Noradrenalinumsatzes im Gehirn durch urch den n Einschrän-
Ein
insc
schr
sc hrän
hr än-
än
kungsstress im Liegen [29–33]. (Im m Rattenversuch wer- Bruxismus als Fu
Funktion der Stressbewältigung
den diese rücklings an ein Brett gefesselt).
esselt). Das Ermögli- Von phylogenetisch
phylogenetischem Interesse ist die Tatsache, dass
chen des Beißen im Rahmen der Stressexposition
ssexposiition bei Rat- viele Tierspezies ihreihr Zähne knirschen und fletschen – als
ten zeigt eine signifikante Reduktionn der Stre
Stress-induzier-
ess
ss-iind
nduz
uzie
uz ier-
ie r Teil
Te il ihrer
ihr
hrer Reaktion
er R eakt
ea ktio
kt ionn auf eine bedrohliche oder Stress-er-
io
ten Anstiege des Noradrenalin (NA)-Umsatzes
-Umsatzes im Gehirn zeugende Situation. In der Evolution haben Tiere seit lan-
[34, 35]. Die Ergebnisse liefern einee mögliche neuroche- gem das Kauorgan als Werkzeug der Verteidigung, aber
mische Basis für eine klinische Studieie zu der These, dass auch der Aggression oder emotionales Ventil verwendet
die Unterdrückung von Wut in einer er Stresssituation zu – und weniger als Werkzeug
W zum Kauen der Nahrung. Es
psychopathologischen Folgen bei Menschen führt. besteht die These, dass d der moderne Mensch auch heute
In der körperlicher Fesselung gehaltene
ehaltene Ratten zeig- das Kauorgan als Stressventil
Str verwendet, wenn er psychi-
ten eine deutliche Erhöhung des MHPG-SO4-
HPG-SO4- bzw. NA- scher Belastung aus ausgesetzt ist. Es wird weitgehend ak-
Metabolitspiegels in den meisten Regionen
gionen des Gehirnes, zeptiert, dass psychischer
psych Stress und okklusale Dishar-
im besonderen dem Hypothalamus [31], der Amygdala, monie mit dem Sch Schweregrad des Bruxismus zusammen-
dem Hippocampus, und sie zeigten erhöhte
rhöhte Kortikosteron hängen [41, 42]. A Aus psychosomatischer Sicht werden
Werte im Plasma sowie deutlich nachweisliche Magenge- ungelöste psychische Probleme auf die Organebene ver-
schwüre [36, 37]. Tiere, die in Paaren (im Gegensatz zu lagert. Eine solche Organebene, nämlich das Kauorgan,
einzeln) elektrischen Schocks ausgesetzten wurden, zei- ist äußerst kompetent und nahezu risikofrei [43].
gen eine stark reduzierte physiologische Reaktion auf Aus neurochemischer Sicht wird das Kämpfen als
Schock aufgrund der dadurch gegebenen Möglichkeit des Äquivalent der Kaumuskelaktivität angesehen, sodass der
Aufbaues aggressiven Verhaltens, des Kämpfens und des nächtliche Bruxismus als Form der Aggression zu werten
Beißens. Tiere, die in einer Kammer gehalten und in Paa- ist. Während der menschlichen Evolution entwickelte
ren Schocks ausgesetzt werden, neigen zu Kämpfen und sich das emotionale Verhalten aus selbst-schützendem
zeigen einen geringeren Anstieg des Plasma-ACTH, wäh- Egoismus zum Altruismus, wobei eine arterhaltende
rend einzeln Schock-exponierte Tiere erhöhte Plasma- Komponente bzw. ein soziales Verhalten zum Vorschein
ACTH und Kortikosteronwerte aufweisen [38]. kam. Es wird davon ausgegangen, dass die Funktionen
Slavicek und Sato, Bruxismus als Stressbewältigungsfunktion des Kauorgans 587

des Pressens und Knirschens unter Einsatz des Kauorgans schäftigen, bleibt noch einiges über dieses Phänomen un-
einen Ausdruck der Aggression darstellen und als Waffe bekannt. Wir sind der Meinung, dass der Bruxismus na-
für die Expression von Emotionen verwendet wurden. hezu universell vorkommt, dass er in allen Altersgruppen
Slavicek stellte fest, dass das Pressen und Knirschen nor- auftritt, und dass jeder Mensch zu irgendeinem Zeitpunkt
male Funktionen des Kauorgans sind und dass es ange- Bruxismus in der einen oder anderen Form, in verschie-
bracht wäre, diese Funktion als Stressbewältigung zu ver- dener Intensität und Häufigkeit erlebt, erlebt hat oder er-
stehen [43]. leben kann.
Obwohl die Funktionen des Pressens und Knirschens Die okklusale Kontrolle der anterioren Zähne, beson-
von Zahnärzten nicht wohlwollend beurteilt werden, weil ders der Eckzähne, ist als Schutzfunktion der Hinterzähne
sie den Zähnen, dem Gewebe des Zahnhalteapparates und während jeglicher exzentrischer Knirschbewegung zu
anderen Strukturen schaden können, muss man das Kau- verstehen. Sind sie ordnungsgemäß gekoppelt, unterlie-
organ als Notausgang im Falle psychischer Überlastung gen sämtliche Bruxismuskräfte der Zuständigkeit der an-
sehen. Daher sind die Okklusion bzw. ihre Qualität
Q und terioren Zähne bzw. jegliche Friktion wird zu ihrer Be-
defensive Fähigkeit bei der Stressbewältigung
wältigung ein wich- lastung. Dem Ausm Ausmaß dieser Friktion können Grenzen
tiger Bestandteil dieses Organs. Das grundlegende Kon- gesetzt werden. Ihre Integrität wird durch das Erstellen
zept der Okklusion sollte es also sein,n, die defensive Fä- Disokklusionswinkels, der eine Harmonie zwischen
eines Disokklusionsw
higkeit des Kauorgans für diese lebenserhaltende
enserhaltende Funk- der okklusalen Führu Führung und dem kondylären Vorsprung
tion zu erhalten oder zu verbessern [44–46]. gewährleistet. Eine Steigerung des Winkels um
bewirkt, gewährleiste
15 Grad würde beim Patienten diverse Beschwerden bzw.
Wie man die Bruxismustätigkeit reduziert – labiale Bewegungen der oberen anterioren Führung her-
onzeptes
die Bedeutung des Okklusionskonzeptes vorrufen. Die posteriposteriore Disokklusion durch die anterio-
Obwohl Bruxismus als normales orofaziales
faziales motorisches
motoori rische
hes
he ren Zähne reduziert iin signifikantem Ausmaß die elektri-
Verhalten gilt, wird in der Regel einee Beschädigu
Beschädigung ung derd r
de sche
sch he Aktivität
k ivität des mächtigen
Akt m Masseters und der Musku-
Zähne festgestellt. Das am häufigstenn beschriebene ne klini-
klini
ni- llatur
atur des
de M M.. Pterygoideus
Pterygo medialis [53–58].
sche Zeichen des akuten und auch chronischen Bruxis-
e Bru
en ruxis-
ru Wennn im immer
mmer die
mm di Menschen versuchen, mit ihren
mus ist der abnorme Verschleiß der er Zähne durch dur
urchch den Zähnen zu kn kknirschen,
irrschen besonders im Schlaf, stellen die
Druck des ständigen Knirschens und Pressens.
Pressen ens.. Das
en Dass Aus-
Aus- fehlende
fe hlende posteriore
ehl posteteeriiore Disokklusion
D zur Reduktion der ex-
maß des Schadens durch Abrasion hängtängt vo von n dder
er Intensi- zzessiven
e siven Muskelaktivität
zess
ze Muske kelaakt
ke k iv bzw. sowie eine extrem steile
tät, Häufigkeit, Richtung, Dauer und dA Art
rt (ob Knirschen
(ob Knirs sch
chene Überlappung,
Üb berlappung, di dieie iin
n einen zu steilen Disokklusionswin-
oder Pressen) der Bruxismustätigkeit uund nd vvon
on individuel-
individ i uel-
id kel
keel resultiert, die diie größte
gr Bedrohung für die anterioren
len Unterschieden im Widerstand zusammen.
samm
sa mmen
mm en.. Des
en D s Weite-
De Weiite-
We ZZähne
ähne dar. Bei einer einee Knirschbewegung ermöglicht der
ren kann der Bruxismus auch destruktiv tivv wirken,
wir k n, indem
irke inddem er er extrem steile Wi Winkel
inkkel mehr Friktion und generiert mehr
eine eher laterale als vertikale Belastung
tung derder Zähne
Zähnnene her-
herr- Muskeltätigkeit mit mi daraus resultierender Abrasion der
vorruft [47, 48]. Flächen
beteiligten Fläch hen [[52]. Daher müssen wir bei der Wie-
Während einige Forscher den Bruxismus mit mit dem derherstellung dder err Okklusion
O des Patienten den Regeln
Fach Zahnheilkunde verbinden, ist der Bruxismus
er Bruxismu mus ke
mu kkeines-
ines
in es-
es der Natur folgen;
folg gen; diesedie schreiben eine sequentielle Ver-
wegs eine rezente Zivilisationserscheinung;
cheinung g; er w wurde
urde
ur de änderung
ände
än deru ng dder
rung
ru er N Neigunggunn der okklusalen Führung von pos-
eigu
ei gu
auch im weit zurückliegenden Zeitalterlter beobachtet. Un- terior nach anterior vor. v
ter dem Begriff Bruxismus versteht man den statischen
oder dynamischen Kontakt oder Okklusion
kklusion der Zähne, Schl
Sc hlus
ussf
sfol
olge
geru
rung
Schlussfolgerungenngen
en
der über jenen Kontakt hinausgeht, welcher ffür ür FFunktio-
unkt
un ktio
kt io-
io Basierend
Basi
Ba sier
si eren
er endd au
en auff de
demm KKonzept der medizinisch wichtigen
nen wie Kauen oder Schlucken notwendig
wendig ist. Der Bru- Stressbewältigung ddes Kauorgans sollte das Behand-
xismus gilt als parafunktionelle Gewohnheit,
wohnheit, die meis- Okklusion folgende Aspekte mitberücksich-
lungsziel der Okklusi
tens unbewusst und spontan abläuft und in unterschiedli- tigen: Reduktion de des psychischen Stress, Bewusstma-
chen Abständen repetitiv auftreten kann.
ann. Er wird nahezu chung der Ursachen des Stresses zur Reduktion der para-
universell, meistens im Schlaf, entweder
tweder isometrisch Tätigkeiten des Unterkiefers sowie die
funktionellen Tätigk
(Pressen) oder isotonisch (Knirschen)) eingesetzt [49]. neuromuskulärer Gewohnheitsmuster. Die den-
Kontrolle neuromusk
Die Beziehung der Kieferbewegung ung zur Okklusions- tale Okklusion könn könnte man als statische, geschlossene
ebene bzw. zur Gelenkanatomie ist ein n sehr wichtiger kli- Kontaktposition der ooberen und unteren Zahnreihen defi-
nischer Faktor, da die Bewegungen n des Unterkiefers nieren. Die Zahnmorphologie
Zahnmor und ihre Beziehung zur ex-
durch die Form, relative Position und Anatomie der kursiven Unterkieferbewegung
Unterkiefer wurden extensiv unter-
Zähne und des Gelenkes bestimmt werden [50, 51]. Die sucht. Die parafunktionelle Rolle der Zähne ist eine der
Höcker und Furchen auf den Okklusionsflächen der wichtigsten Funktionen, da sie zur Disokklusion der pos-
Zähne und die Facetten können ebenfalls durch Kiefer- terioren Zähne führen kann. Dabei werden der Stress, der
bewegung entstehen. Stuart bestätigte die Theorien von deflektive Kontakt, das mit Funktionsstörungen des kra-
Shaw, indem er die Dynamik der Unterkieferbewegung niomandibulären Systems einhergehende Trauma sowie
entzifferte. In anderen Worten sind die Okklusionsflächen die myofasziale Schmerzfunktion reduziert; gleichzeitig
der Zähne so konzipiert, dass sie mit der Dynamik der werden die Zähne vor übermäßiger biomechanischer Be-
Unterkieferbewegung harmonisch arbeiten [52]. lastung geschützt.
Dem Bruxismus wurde in unserem Fachgebiet nicht Gleichzeitig aber ist die unbewusste kauorganbezo-
die Wichtigkeit beigemessen, die ihm zusteht. Obwohl gene psychische Entlastung aus gesamtmedizinischer
sich viele Forscher heutzutage mit dem Bruxismus be- Sicht von hoher Bedeutung. Stress im Kindesalter, Stress
588 Slavicek und Sato, Bruxismus als Stressbewältigungsfunktion des Kauorgans

im Berufsleben, aber auch Frust und Alterstress kann for rhythmical jaw movements in the anesthetized guinea
über das Kauorgan erfolgreich abgebaut werden. pig. Brain Res 10: 297–301
13. Nakamura Y, Hiraba K, Taira M, et al (1984). Activity
Kiefergelenk – Okklusion – Muskel during active sleep of bulbar reticular neurons firing
rhythmically during mastication in cats. Exp Neurol 85:
Das Kauorgan und die Stressbewältigung. Das Kauorgan
178–186
dient als Notausgang im Falle der psychischen Überlas-
14. Nakamura Y, Katakura N (1995) Generation of mastica-
tung. In weiterer Folge werden das Kiefergelenk, die Ok- tory rhythm in the brainstem. Neurosci Res 23: 1–19
klusion und die Muskel durch die Bruxismustätigkeit 15. Christensen GJ (2001) Now is the time to observe and
stark belastet. Daher sind die Okklusion bzw. ihre defen- treat dental occlusion. J Am Dent Assoc 132: 100–102
sive Fähigkeit bei der Stressbewältigung ein wichtiger 16. Gray RJ, Davies SJ (2001) Occlusal splints and temporo-
Bestandteil dieses Organs. madibular disorders: why, when, how? Dent Update 28:
Kontrolle der Stressbewältigung bei der Wiederher- 194–199
stellung der Okklusion: Die Eckzähne hne sind jene Zähne, 17. Kreiner M, Betan Betancor E, Clark GT (2001) Occlusal stabi-
die durch biomechanische Kräfte des es Bruxismus in ers- lization appliance
appliances. Evidence of their efficacy. J Am Dent
ter Linie belastet werden. Die Neigung ng der Eckzähne und Assoc 132: 770–7 770–777
die posteriore Führung des Kiefergelenkes
gelenkes im Rahmen 18. Stein DJ, Van Greunen Gre G, Niehaus D (1998) Can bruxism
der Unterkieferbewegung müssen miteinander
iteinander harmonie- respond to seroto serotonin reuptake inhibitors? J Clin Psychia-
ren. Eine steile Eckzahnneigung der lingualen Fläche gilt try 59: 133
es zu vermeiden. Wenn immer eine starke Knirschbewe- 19. Raigrodski AJ, Mohamed M SE, Gardiner DM (2001) The
gung stattfindet, sollte sich der Unterkiefer
rkiefer ohne Rotation effect of amitriptyline
amitripty on pain intensity and perception of
der Kondylen bewegen. stress in bruxers. J Prosthodont 10: 73–77
20. Brown ES, Hong SC (1999) Antidepressant-induced brux-
Literatur ism
is m successfully treated with gabapentin. J Am Dent As-
socc 130:
so 1 0: 1467–1469
13 1467–14
1. McNeill C (1993) Temporomandibular bular disorders
disorders:rs: GGuide-
uide-
21. Lobbo boozooo F, Lavigne
Lobbozoo Lav GJ, Tanguay R, Montplaisir JY
lines for classification, assessment, and management.
manaagemeent nt. The
(1997) The The effect
effect of catecholamine precursor L – dopa on
American Academy of Orofaciall Pain, Quintessence,
Quininte
tess
essence,
sss
sleep bruxism:
bruxxism m: a controlled clinical trial. Mov Disord 12:
Chicago
73–78
2. Lavigne GJ (2001) normal subjects ects with
wi h and without 22.
22 Tan EK, Jan nkoovic J (2000) Treating severe bruxism with
Jankovic
RMMA. J Dent Res 80(2): 443 botulinum to oxinn. J Am Dent Assoc 131: 211–216
toxin.
3. Lavigne GJ, Soucy JP, Lobbezzo F,, Manzini
Mannzini C, B
Ma Blanchet
l ncche
la hett 223.
3. Van Zandijck
Zandijcke ke M M, Marchau MM (1990) Treatment of
PJ, Montplaisir JY (2001) Double – blind,
blin
indd, crossover,
in cro
rossooverer, pla-
er bruxism withh bot otu
ot
botulinum toxin injections. J Neurol Neuro-
cebo-controlled trial of bromocriptine
ptine
ne iinn ppatients
ati
tiennts w with
ith
it surg Psychiat
Psychiatry tryy 53:
5 530
sleep bruxism. Clin Neuropharmacol col 24:
4:: 145–149
145–149 4
49 24. Olkinuora M (19 1997 A factor analytic study of psychoso-
(1972)
4. Takeuchi Y, Satoda T, Tashiro T, Matsushima R, U Uemura-
emmura- cial backgro
background oun nd in bruxism. Proc Finn Dent Soc 68:
Sumi M (1988) Amygdaloid pathway way to the trigeminal
triggeminal
tr 184–199
cular formation
motor nucleus via the pontine reticular formmat
ationn in tthehe 25
25.. P
Poh
ohto
oh
Pohto to P (1979)
(19979) Experimental
(1 E aggression and bruxism in
rat. Brain Res Bull 21: 829–833 ratts. A
rats. ctta O
Acta donto
Odontol t Scand 37: 117–126
5. Takeuchi Y, Satoda T, Matsushima R (1988) Amygdaloid 26. Heggendorn J, V Vogt HP, Graber G (1979) Experimental
eurons for masticatory
projections to commissural interneurons study of oral hype hyperactivity caused by mental stress, in par-
motoneurons. Brain Res Bull 21: 123–127 ticular by aggres aggression. SSO Schweiz. Monatsschr Zahn-
6. Nagy JI, Buss M, Daddona PE (1986) 86) On th he innervation
the heil
he ilkd
il
heilkd kd 889:9: 11148–1161
148–
14 8
of trigeminal mesencephalic primary ry afferent neurons by 27. Kampe T, Edman G, Molin C (1986) Personality traits of
adenosine deaminase – containingg projections form the adolescents with intact and restored dentitions. Acta
hypothalamus in the rat. Neuroscience
ence 17: 141–156 Odontol Scand 44 44: 23–30
7. Lund JP, Sessie BJ (1974) Oral – facial and jaw muscle 28. Olkinuora M (19 (1972) A psychosomatic study of bruxism
afferent projections to neurons in cat frontal cortex. Exp with emphasis on mental strain and familiar predisposi-
Neurol 45: 314–331 tion factors. Proc Finn Dent Soc 68: 110–123
8. Lund JP, Drew T, Rossignol S (1984) 84) A study of jaw re- 29. Tsuda A, Ida Y, Satoh S H, Tsujimaru S, Tanaka M (1989)
astication and locomo-
flexes of the awake cat during mastication Stressor predictab
predictability and rat brain noradrenaline metab-
tion. Brain Behav Evol 25: 146–156 56 olism. Pharmacol Biochem Behav 32: 569–572
9. Schärer P, Kasahara Y, Kawamura Y (1967) Tooth contact 30. Ida Y, Tsuda A, Tsujimaru T S, Satoh M, Tanaka M (1990)
patterns during stimulation of the rabbit brain
brain. Arch Oral Pentobarbital atte attenuates stress – induced increases in nor-
Biol 12: 1041–1052 adrenaline release in specific brain regions of rats. Phar-
10. Schärer P, Pfyffer G (1970) Comparison of habitual and macol Biochem Behav 36: 953–956
cerebrally stimulated jaw movements in the rabbit. Helv 31. Yokoo H, Tanaka M, Tanaka T, Tsuda A (1990) Stress in-
Odontol Acta 14: 6–10 duced increase in noradrenaline release in the rat hypo-
11. Chandler SH, Nielsen SA, Goldberg LJ (1985) The effects thalamus assessed by intracranial microdialysis. Experi-
of a blycine antagonist (strychnine) on cortically induced entia 15(46): 290–292
rhythmical jaw movements in the anesthetized guinea pig. 32. Tanaka M, Tsuda A, Yokoo H, Yoshida M, Mizoguchi K,
Brain Res 28: 181–186 Shimizu T (1991) Psychological stress – induced in-
12. Chandler SH, Goldberg LJ (1984) Differentiation of the creases in noradrenaline release in rat brain regions are
neural pathways mediating cortically induced and dopam- attenuated by diazepam, but not by morphine. Pharmacol
inergic activation of the central pattern generator (CPG) Biochem Behav 39: 191–195
Slavicek und Sato, Bruxismus als Stressbewältigungsfunktion des Kauorgans 589

33. Tanaka M (1999) Emotional stress and characteristics of 45. Slavicek R, et al (1982) Skelettale Beziehungen – dento-
brain noradrenaline release in the rat. Ind Health 37: alveolären Kompensation. Inf Orthod Kieferorthop 3/4:
143–156 215–240
34. Tanaka T, Yoshida M, Yokoo H, Tomita M, Tanaka M 46. Slavicek R, Mack H (1982) Criteria for functional occlu-
(1998) Expression of aggression attenuates both stress – sion. Inf Orthod Kieferorthop 14: 241–252
induced gastric ulcer formation and increases in noradre- 47. Simon J (2000) Biomechanically – induced dental dis-
naline release in the rat amygdala assessed by intracere- ease. General Dentistry nn: 598–605
bral microdialysis. Pharmacol Biochem Behav 59: 27–31 48. Minagi S, Ohmori T, Sato T, Matsunaga T, Akamatsu Y
35. Tsuda A, Tanaka M, Ida Y, et al (1988) Expression of ag- (2000) Effect of eccentric clenching on mandibular devi-
gression attenuates stress – induced increases in rat brain ation in the vicinity of mandibular rest position. J Oral
noradrenaline turnover. Brain Res 22: 474: 174–180 Rehabil 27: 174–178
36. LaBella FS, Queen G, Glavin G, Durant G, Stein D, Bran- 49. Lee WC, Eakle SW (1984) Possible role of tensile stress
des LJ (1992) H3 receptor antagonist, thioperamide, in- in the etiology of cervical erosive lesions of teeth. J Pros-
hibits adrenal steroidogenesis and histamine binding to thet Dent 52: 374– 374–379
adrenocortical microsomes and binds to cytochrome 50. McHorris WH (19 (1979) Occlusion with particular emphasis
P450. Br J Pharmacol 107: 161–164 4 on the functional aand parafunctional role of anterior teeth,
37. Glavin GB, Tanaka M, Tsuda A, Kohno ohno Y, Hoaki Y, Na- part 2. J Clin Orth Orthod 13: 684–701
gasaki N (1983) Regional rat brain n noradrenaline turno-
51. McHorris WH (19 (1979) Occlusion with particular emphasis
ver in response to restraint stress. Pharmacol Biochem
on the funktional aand parafunctional role of anterior teeth,
Behav 19: 287–290
part 1. J Clin Orth Orthod 13: 606–620
38. Weinberg J, Erskine M, Levine S (1980)980) Shock – induced
52. McHorris WH (19 (1989) Focus on anterior guidance. J Gna-
fighting attenuates the effects of prior experience
rior shock experienc ce
thology 8: 3–13
in rats. Physiol Behav 25: 9–16
39. Nozaki S, Iriki A, Nakamura Y (1993)93) Trigeminal pr ppremo-
emo-
em 53.. Williamson
53 Williamson EE, L Lundouist DO (1983) Anterior guidance:
tor neurons in the bulbar parvocellular
lar reticular for formation
rmatio
rma ionn Its ef
eeffect
ffe
fect
fe c on elect
electromyographic activity of the temporal
participating in induction of rhythmical
ical activityy of trigem-
o tri igem- andd ma
m sseter mus
ss
masseter muscles. J Prosthet Dent 49: 816
inal motoneurons by repetitive stimulation
ulation off thee ce cerebral 54. Belser UG UG, Ha H nna AG (1985) The influence of altered
Hannan
cortex in the guinea pig. J Neuorphysiol
hysiol 69: 595–608
9:: 595
95–6008
95 working sidesi e occlusal
occl guidance on masticatory muscles
40. Spirtes MA, Plotnikoff NP, Kostrzewaewa RM RM,
M, Harston
Harston CT, and relatedd ja jjawwm movement. J Prosth Dent 53: 406
Kastin AJ, Christensen CW (1976) Possib
Possible
iblee aassociation
ib ssociation on of 555.
5. Shupe RJ, M ohham
Mohamed SE, Christensen LV, Finger IM,
increased rat behavioral effects and ind
indreased striatal
n reeased striata
nd al do
do- Weinberg R ((1984) 19
984 Effects of occlusal guidance on jaw
pamine and norepinephrine levels dduring
u in
ur ingg tthe
he DODOPA-po-
OPA P -ppo- muscle activit ty. J Prosth Dent 51: 811
activity.
tentiation test. Pharmacol Biochem B Behav
ehaav 55:: 121
eh 121–124
1–12 124
12 556.
6. Grubwieser G G,, F la A, Grunert M, et al (1999) Quantita-
Flatz
41. Pierce CJ, Chrisman K, Bennett ME, Close C ose JM (1995)
Cl (19995
9 ) tive analysis of masseter
m and temporalis EMGs: a com-
Stress, anticipatory stress, and psychologic
chologic icc measures
mea
easu
sure
su res re-
re re parison of ant terrio
anteriorio guided versus balanced occlusal con-
lated to sleep bruxism. J Orofac Painin 9: 51–56 cepts in patie entts w
patients wearing complete dentures. J Oral Re-
42. da Silva AM, Oakley DA, Hemmings gs KW, Newm Newman man HN, habil 26: 731 1–736
731–736
Watkins S (1997) Psychosocial factorsctors andd toothto h wear wear 57
57.. S
San
anto
an toss JD
to
Santos JD, Blackmann
Blac
Bl ackk
ac RB, Nelson SJ (1991) Vectorial
with a significant component of attrition.
trition. Eurr J P Prostho-
rost
sth
tho- anal
an alys
ysis
ys
analysis is of
of ththee st
sta
a equilibrium of forces generated in
static
dont Restor Dent 5: 51–55 the mandible in ccentric occlusion, group function, and
43. Slavicek R (1992) Das so genanntee Kauorgan als kyber- balanced occlusion relationship. J Prosthet Dent 65: 557
netischer Regelkreis – Gesamtheitliches
liches Verständnis
Veerständnis in 58. Shinogaya T, Kim Kimura M, Matsumoto M (1997) Effects of
der Funktionslehre. Phillip J 9: 385–391
–391 occlusal contact oon the level of mandibular elevator mus-
44. Slavicek R (1982) Principles of occlusion. Inf Orthod cle activity during maximal clenching in lateral positions.
Kieferorthop 3/4: 171–212 J Med Dent Sci 444: 105

Das könnte Ihnen auch gefallen