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in Kompendium aventurischer Waffen und Rüstungen

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Fantasy Productions
Kaiser Retos WaffenkaJDJDer
Ein Ko1npendium aventurische•• Waffen und Rüstungen
/ . '

Texte:
Jörg Raddatz

Redaktionelle Bearbeitung, Regelwerk


mtd zusätzliche Texte:
Tbomas Röme1·

Bognerei Abendwind und Bakshan Arvos Brünnen von Larry di Tillio


Meister lrings Klingen von Deborah Cady

entnommen aus
Citybook I - Butcher, Baker Candlestick Maker
© 1983 by Blade/Fiying Buffalo

Übersetzung aus dem Amerikanischen:


Norbert Venzke

Grafiken:
Nicolas Bau
Liz Danfot·th, Steven S. c,·ompton, lna Kramer

Cover Art:
\Valte1: Velez

Lektorat:
Uldch Kiesow
Tbomas Römer

Satz, Layout und Umschlaggestaltung:


Thomas Römer

© 1993 FANTASY PROOUCTIONS GmbH


6. Auflage 1996

'Belichtungsstudlo: Mouse Housc Design; Dii.sseldorf, Lithographie: Repro Gerlach; Düsseldorf, Druck: PDC, Padcrborn

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, oder Verarbeitung und Verbreitung des Werkes in j edweder Form, insbesondere

zu Zwecken der Vcrviclfältigung nuf photomechamischem oder ähnlichem Wege nur· mit schriftlicher Genehmigung

von F'AJ'ITASY PRODUCTIONS GmbH.

Prmted in Germany 1996


ISB:\ 3-89064-057-5
Inhaltsvet•zeiehnis

Von Messern, Dolchen und allerlei Sticltwerkzeug ................................... 5

Von 1len Äxten, auch Beile und Hacken ge11annt ·····················-················ 8

Säbel und Sehneidwaffen, auelt Sehat•fe Hiebwaffen genatmt •••••••••••••••• 12

Schwerter und Zweihänder - Waffen des Adels ........................................ 15

Waffen de1· Ar1neen .................................................................................... 22

Stäbe und Speere ....................................................................................•.. 26

�t!lll� 111111 ��� • �aff�ll ���� �J�Jnt •••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••• �!t

Waffe_n der Elega�_tz ••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••_•••••••••••••••• 34

Giftdolch und Klappklinge-Waffen der List ............................................. 36

)Dt�� JL���������� ••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••• 41()

W211Dre11 ���� --����ltti��it ........................................................................... 41�

lßti��ll� ���JDf�Jl ••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••• �

JF�����,.ff�ll ••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••• ���

Riistungen 011d Panzerungen ·····························································�······ 56

Anhänge

Irings Klingen -Meisterliehe Waffen aus Elburum •••••••••••••••••••••••••••••••••• 68

Bognerei Abendwind-Elfische Bogenkunst in Punin •••••••••••••••••••••••••••••• 71

Baksltan Arvos Brünnen-QoaHtät aus Wehl•heim •••••••••••••••••••••••••••••••••• 74

lDt�t!i ��lluuuLi�ll�ll �iJI�.. W�aJOf� ....................................................................... ��

�IIJDf�lllt�llll�l 111111 Wllff�11�«tll�ll •••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••• 47ft

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3
Einleitung Kuise•· Rt•fos \\'aift•nkm•nnt••·

/ '

Im Namen Hesindes, Randras und Ingerimms!


Kaiser Retos Waffenkammer - welch ein rrefflicher Name für ein Kompendiwn zum rondrianischen und
ingerimmgefälligen Waffenhandwerke, welches Seiner Kaiserlichen Majestät Reto so sehr am Herzen lag, wie
auch die hesindegefällige Volksbildung, welchselbige hiermit gefördert sein soll.
Den Grundstein zu Kaiser Retos Waffenkammer legte vor nunmehr über fünfundzwanzig Jahren ein
Vorschlag des Kaiserlichen Zeugmeisters Brodo vom Tann, Hochgeboren, der Sr. Kaiserlichen Majestät
vortrug, zum Zwecke der Belehrung der höheren Offiziersränge eine Schaukammer mit den Erzeugnissen des
aliavenrurischen Waffenhandwerks einzurichten. Selbige Sammlung wurde in der Zwischenzeit mehrmals
erweitert und bildet den Kern des Museums Für Waffenkunde, dem vorzustehen ich die Ehre habe.
Die Verbesserungen der Druckereikunst haben es nun ermöglicht, die Sammlung eine größeren Öffendich­
keit vorzustellen und so-gerade in diesen schweren Zeiten-dem Laien wie dem Kundigen weiterführende
Kennrnisse, aber auch Erbauung zu bringen, wie es sicherlich im Sinne Sr. Kaiserlichen Majestät gewesen
wäre.
Wir danken alljenen Edlen und Bürgern, die durch ihre Spenden und die bereitwillige Überlassung ihrer
wertvollen Stücke dieses Werk erst in seinem bestehenden Umfange ermöglicht haben.

Gegeben zu Gareth, im Jahre 21 der Regemschaft SKM Hal I. von Gareth


Rhovanius M. fJaForkas, Hochgeboren, Kustos des Kaiserlich Garethischen Museums für Waffenkunde

Vorwort des Derausgebers


Kaiser Retos Waffenkammer ist, wie der Untertitel schon verrät, eine Beschreibtmg aventurischer Waffen
tmd Rüstungen. Wir haben uns bewußt auf Avemurien und die hier dargestellten Gegenstände beschränkt,
da zum einen dem Schwarzen Auge in der vorliegendenNeuauflage eine solch detaillierte Beschreibtmg fehlt
und zum anderen sonst der Umfang (und damit der Preis) des Heftes in astronomische Höhen geklettert
wären.
Aus diesem Grund werden Sie hier weder Umrechnungstabellen in andere Spielsysteme finden (was auch
nicht notwendig ist, da Midgard, AD&D, RuneQuest oder Rolemaster ohnehin über ähnliche Auflistun­
gen verfügen und man zur Konversion nur die entsprechende Waffe im jeweiligen System attffmden muß),
noch Beschreibungen von Belagerungsgerät, Schiffsgeschützen oder besonderen Einzelstücken.
Wir hoffen, daß Ihnen dieser Band eine wertvolle Ergänzung Ihrer DSA-Spielmaterialien wird, Ihnen aber
auch neue Anregungen zum Lebensgefühl in einer Fantasy-Welt (aus der blitzende Klingen ja nicht
wegzudenken sind) geben kann und Ihnen schlußendlich auch Schau-und Lesefreude bereitet.

Düsseldorf, im Januar 1993


Ihr FanPro-Team
Von M� Dolchen
und allerlei SUchwerkzeug
·zide1wt nach dem Wehrbei:lner
Fei.U:Ompendiwn für das Kriegerhandwerk
Originalausgabevn o 879 n. ßF., Wehrheim

Das Gebier der Messer und Dolche ist von Narur aus kaum übersichdich: Schließ­
lich isr das Messer ein Alleiwelrswerkzeug, welches man zu vielem anderen denn zum
Kampf benutzen kann, und so findet man hier sehr viele Gebilde, die eigendich
Werkzeuge sind und nur hin und wieder als Waffen C.Üenen. Zum anderen führt
gerade C.Üese allgemeine Nützlichkeit des Messers dazu, daß kaum einem Menschen
(wie auch keinem Elfoder Zwerg) der Besitzeines Messerverwehrewerden kann- und
deshalb haben sich gerade hier viele Formen entwickelt, bei denen die harmlose
Gestalt eine rrickreiche oder einfach überraschend gefährliche Waffe verbirgt.

·vom ge1neinen Messer


Als Messerbezeichnen wir darum alljene Gerätschaften, die keineParierstauge und
meist nur eine Schneide haben und insgesamt nicht ä
l nger als anderthalb Spann sind.
In der Regel dienensolche Messer ratsächlich nur zum Schnitzenoder Schneiden von
Holz, Zerreilen w1d Zurichren von Bror, Fleisch und anderen Speisen. Im Kampf
finden sie allerhöchstens als improvisierte Waffen in höchster Nor Ve1wendung;
demenrsprechend gibr es auch so gur wie keine Beschränkungen für den Besitz von
Messern- selbst bornische Leibeigene oder auch der Tsa geweihte Männer und
Frauen dürfen sie bei sich tragen und vetwenden.

Typ TP TP+ Gew. Lg. BF WV Reg ionen Preis


Messer 1W KK-16 10 25 4 1/0 alle 5

Vom Waid- (vulgo Jagd-) �r


Ein Schri rr weiter wr Waffe gehen die klassischen]agdmesservon größerer länge,
wie man sie zum Aufbrechen undAusnehmen des Wildbrets verwendet, während
Geschichten überJäger, c.üesich in höchsterGefahrmit einemJagcLnesser erfolgreich
gegen Wölfe oder Bären verteidigten, nicht falsch sein müssen- ganz gleich, was man
über den Wahrheitsgehalt von Jägerbosparano denkt -, aber sicherlich nur c.üe
wenigen Fälle zusammenfassen, wo derlei Kämpfe für den Menschen glücklich
ausging�n und er nicht, wiewohl meistens, im Magen seinerübermächtigen Gegner
geendet isr.
Die schönstenJagdmesser stammen unbestreitbar von den zurückgezogen leben­
den Firnelfen: Lange, schwach gebogene Klingen mir scheinbar nie abstumpfender
Klinge. Für derartige Stücke werden Preise von 50 Talern und mehr gefordert und
bezal1lr, während Jagdmesser anderer Fertigung erwa so viel kosten wie ein Dolch. Abb. 1: Firnetfisc hes Jagdmesser aus der Gegend
um Frigorn, etwa 120 v.H.

Typ TP TP+ Gew. Lg. BF wv Reg ionen Preis


Jagdmesser 1W+1 KK-16 20 30 5 2/1 alle 20
dgl. firnelfisch 1W+1 KK-16 15 30 3 2/1 Fl 50

Vo111 Bolehe in allerle1 Form


Jene Klingen kann man auch als erste guten Gewissens als Waffen bezeichnen:
Dolche können schon erheblichen Schaden anrichten, und ihr Besitz ist etwa im
Kan1pf gegen einen Unbewaffneten ein kaum einzuholender Vof{eil. Sie haben fast
immer zwei Schneiden und oft zumindest denAnsarz einer Parierstange, auch wenn
sich letztere gerade bei Zierdolchen häufig in nutzlosen Ornamenten verliert, denn
schon vor langer Zeir har sich der Dolch zum klassischen Statussymbol all jener
entwickele, die mit ihrer angeblichen KampfKtmst oder aber ihrer Bedeurung
hausieren gehen wollen und darum oft einen kostbar verzierten Dolch in einer eigens
gut sichtbar angebrachren Gürtelscheide spazierentragen.
Als Schwe1·eDolchekennen wirjene Varianten, die- bei WaJuung der grundsätz­
lichen Gestalt- schwerer, länger w1d meist auch robuster sind als herkömmliche

5
Dolche. Anders als jene werdenSchwere Dolche fasr nie zur Zierde gerragen,sondern
nur von denen benurzr, die damit auch gut umgehen können oder müssen- deshalb
ist der durchschnirdiche Schwere Dolch auch meist weit weniger verziert als seine
Ieiehreren Brüder. In der Hand eines geschickten Kämpfers kann einSchwerer Dolch
·

eine formidable Waffe se1n. '

Langdolcheschließlich nennt man die Waffen von zwei Spann Länge, die damit
zweimal so lang wie normale Dolche sind und ofi: in Gehängen ähnlich denen eines
Rapiers gerragen werden. Zwar haben auch sie zwei geschärfte Schneiden, der
eigenrliche Kampf wird allerdigs fasr nur mit der schmalen und scharfen Spitze
ausgerragen,die schnell unter fastjeden Panzergleiten kann. In gewisser Weise istder
Langdolch kein großes Messer, sondern bereits das kleinste Mirglied der rapierähn­
Lichen Waffen.

Typ TP TP+ Gew. Lg. BF wv Regionen Preis


Abb. 2: Dolch, Schwerer Dolch und Langdolch Dolch 1W+1 KK-1 5 20 30 3 2/1 alle 20
(v.l.n.r.), Herzögl. Tobrische Messermanufactur Schwerer Dolch 1W+2 KK-15 30 35 2 3/3 alle 30
Ysilia, 4 Hai
Langdolch 1W+2 KK-16 30 40 3 3/4 außer MO, WA 45

Von der BasiUsken-ZWJge


Wenn der Langdolch eigentlich eiern Rapier ähnelt,so iscdieBasiliskenztmgeder
kleine Verwandre des Rondrakammes- auch wenn die stolzen Diener der Kriegsgör­
tin diesen Vergleich sicherlich nicht gern hören würden. Er beruht denn auch vor
allem in der gleichfalls geflammten (gewellten) Form der schlanken, zweischneidigen
Klinge, die ähnlich dem Rondrakamm der Waffe besonders gute Schneidwirkung
verleihen soll- und wie die heilige Waffe der Löwin wird auch die echte Basilisken­
zunge nur von wenigen talentierten Schmieden produziert.
Solche hervorragenden Stücke mögen wohl dieSchadenswirkung einesSäbels oder
Abb. 3: Basiliskenzunge aus Teremon, ca. 20 v.H. eines Eutermessers haben und kosten ofr über hundert Taler; während man die
allgemein verbreiteten Nachahmungen weit preiswerter bekommt, ohne daß sie
Der Name dieser Waffe beruht übrigens nur auf unbedingt minderwertig sind; ihnen fehlen nur die ganz besonderen Eigenschaften•J.
i h rer Form,auch wenn esvieleeifrig hi ntervorge­
haltener Hand verbreitete Ge rüchtegibt, die"ech­ Typ TP TP+ Gew. Lg. BF WV Regionen Preis
ten" Basiliskenzungen würdeni m Blut von w i rk­ Basiliskenzunge 1W+1 KK-16 25 30 4 2/1 LF,ZY, SÜ 35
lichen Basilisken gehärtet... dgl. meisterlich 1W+2 KK-16 25 30 1 2/1 LF, ZY 100

VoDl Wurnt-Zahne der Angroschhn


Ähnliche Gerüchte ranken sich auch um den Drachenzahn, eine den Zwergen
eigene Dolchform, der sich durch eine breite Klinge und eine kaum sichtbare
Krümmung auszeichnet. DerSage nach waren die ersten Dolche dieserArt in derTat
echte Drachenzähne, diedieAngrosch im ihrenGegnern nach urzeidichen Kämpfen
ausrissen; heure abersind aU derartigen Dolcheaus gutem Zwergenstahl gefertigt LU1d
sollen vorzüglich ausgewogen in der Hand liegen- genaueres ist aber nicht bekannt,
dadieAngroschim dieGeheimnisse dieser Waffen und ihrer Herstellungeifersüchtig
hüten und zudem kein Mensch oder Elf in der Lage isr, diese besonderen Waffen
effektiv zu handhaben.

Abb. 4: DrachenzahnausdemEisenwald, Typ TP TP+ Gew. Lg. BF WV Regionen Preis


etwa 600 v.H. Drachenza hn 1 W+2 KK-16 40 40 0 4/3 zw 80
L.._
____ _ _________ ___)

Voßl Eber-Fänge•·
Der Ebnfongerist eine Waffe, die von ihrer Form her zwischen Dolch und kurzem
Schwert anzusiedeln isr und deshalb auch aufheideArten geführt werden kann. Bei
dieser oft schön geschmücktenJagdwaffe ist die Klinge nahe derSpitze breiter als am
Heft, so daß man mit ihr sowohl die nötigen Hiebe gegen verwunder angreifendes
Wild führen wie auch nach erfolgreicherJagd Fell LUldSchwarredurchdringenkann,
umdie Beute auszunehmen. Ein weiteres typisches Merkmal des Eberfängers isr,daß
er keine Paricrsrange besirzr,die bei einer Jagdwaffe ja auch sinnlos wäre. Von Zeit
zu Zeit sieht man auch besonders kostbar - nicht unbedingt besonders gut - .

Abb. 5: BorDiseher Eberfänger, ca. 70 v.H.,


1) Vollkommen frei erfunden sind natürhch Behauptungen der Art, es handele sich in der Tat
-Hrsg.
SammlungIlmenstein
um die Zungen von Basilisken oder Lindwürmern

6
gearbeitete Klingen, die dem ahnungslosen Praiostagsjäger als "Einhornfänger" oder
"Orkstecher" angeboren werden.2l

Typ TP TP+ Gew. Lg. BF WV Regionen Preis


Eberfänger 1W+2 KK-15 40 40 2 4/2 NO, 80, WE, TO 45

Vom Kelter Dolche


AlsKhomerHiebdo/chkenmmaneineweitereWaffedesSüdens,dieallerdingsfür
fremde bei weitem nicht so verbreitet und gut erhäldicb ist wie die Khunchomer:
Solch ein Hiebdolch z.ählrzum persönlichen, unveräußerlichen Besitzeines Novadis
(bei denen sie Waqqifgeheißen wird) und wenn er auch vielleicht nicht anderen
Waffen gleichkommt, sein Besitzer wird dies niemals zugeben und lieber eine
Freundschaft zu Haß werden lassen.
Wen er aberwirklich mehr als einen Bruder liebt, mirdem rauscht er den Dolch, Ahb. 6: Waqqif(Khomer Hiebdolch), neuzeitliche
Gebrauchswafe
f ,Unau
doch der so Beschenkte möge ebenfalls die Waffe treu hüten: man weiß von Fällen,
daß noch Jahrzehnte und Generationen später die Nachkommen gebeten wurden,
die Waffe fUr eine wichrige Zeremonie der Sippe des Gebers zu leihen... Regel: Der Waqqifwird- im Gegensatz
zu allen anderen hier vorgestellten Mes­
Typ TP TP+ Gew. Lg. BF WV Regionen Preis sern und Dolchen als Scharfe Hiebwaffe
Waqqif 1W+2 KK-16 35 45 2 4/2 KH 45 geführt.

Nichr unerwähnt bleiben sollen hier die Meucheldolche und unehrenhaften


Waffen aller Art, wie sie von gedungenen Mördern verwendet werden. Auch sie
stammen zumeist aus der Familie der Dolche und erfordern auch gleiche Fähigkeiten
von ihrem An wender, jedoch ist ihr Gebrauch jedem ehrenhaften Krieger und jeder
ehrenhaften Kriegerin aufs Strengste untersagt 3l.

..... i

2) Man beachte die verblüffende Ähnlichkeit mit dem Vulkanglasdolch der Sumudiener.
3) Eine nähere Betrachtung zu all jenen Waffen findet der geschätzte Leser im Kapitel
Giftdolch und Klappklinge ab Seite 36 -Hrsg.

7
Von den �
aueh Beile & lla«*en genannt
- zitiert oaeh dein Wehrhebner
Felc).(A)mpendimn für das Kriegerbandwerk
Originalausgabevon 879 u. BF., Webrbebn

Die Gruppe der Äxte und Beile ist überaus vielfältig und zugleich sehr einheillieh ­
kein Wunder, gibt es doch nur eine Grundform der Axt, die aber auf zahlreiche
Weisen variiert und veränderr werden kann, um sie an die jeweilige Aufgabe
anzupassen, sei es das Fällen eines Baumes oder das Köpfen eines Menschen.So stellen
die in diesem Compendium präsentierten Waffen auch nur eine- wenngleich sehr
wohl repräsenrarive- Auswahl all jener Hiebwerkzeuge dar.

Vomließe
Als Beilbezeichnen wir dabei eine Axt mit nur einergeringenGrößevon erwa einem
halbenSchrittStiellänge, wie man es in fast allen Haushalten findet, wo auch nur hin
Abb. 7: GebräuchlichesHandbeil
und wieder an oder mir Holzgearbeitet wird, sei es das Zerreilen eines Klotzes für den
Kamin oder das Abschälen eines Holzblockes für spätereSchnitzereien. So allgemein
üblich ist das Beil, daß sich selbst im überaus strikten Bornland das Verbot aller
Waffen für Leibeigene nicht auf Beile von umer drei Spann Länge erstreckt.

Typ TP TP+ Gew. Lg. BF WV Regionen Preis


Beil 1W+3 KK-14 70 50 5 6/2 alle 20

VonderAxt
Der "große Bruder" des Beiles (wiewohl noch immer keine echte Waffe) ist die
Ho/zftillernxt, mir der sich gut dickewie auch dünne Bäume fällen und zerreilen lassen.
Während eine solcheAxt inAndergast etwa zum Allgemeingur und mancherorrs gar
zur ördichen Fesmacht gehört, ist sie im Mirtelreich nur bei Holzfällern und
Waldknechten zu ftnden und sogar im waldreichen Bornland mu mit besonderer
Genehmigung des Landherrn erlaubt-denn zu wirksam ist ihre breite und kräftige
Schneide auch gegen Menschenleiber.
Da die Holzfälleraxt nicht für schnelle Attacken geschaffen wurde, zeichnet sie sich
im Kampf durch große Unhandlichkeit aus, was sich schon darin äußert, daß sie
manchmal mehr, manchmal weit wenigerSchaden anrichtet als erwa ein Kriegsbeil
-zu leicht kann ihre Schneide fehlgehen oder abgelenkt werden.

T yp TP TP+ Gew. Lg. BF WV Regionen Preis


Holzfälleraxt 2W KK-13 160 110 5 9/1 alle außer Fl 80
Abb. 8: Holzfä1 Ier·
axtvom oberen
Ingval
Vom Wuribeile
Das Wurfbeilist ein Ieichres Beil, welches durch seinen speziell gekrümmtenStiel
und seine ausgewuchtete Kli nge zielgenau geworfen werden kann. Da nun niemand
behaupten kann, diese Fähigkeit wäre bei einer Arbeirsaxt unbedingt notwendig, sind
in manchen isolierten, von besondersvorsichtigveranlagten Herren regierten Domä­
nen des Bornlandes regelmäßig "Axtprüfer" untetwegs, die genauestens die Krüm­
mungen und sonstige Beschaffenheit aller Beile darauf überprüfen, ob der Leibeigene
Abb. 8: Gemeines Wurfbeil, wahrscheinlich 10 Hal,
gefunden am Ortder Ogerschlacht
sich nich r heimlich eine gefährliche Fernwaffe gebastelt hat. Einen wahren Kern hat
dieser lächerlich scheinende Verfolgungswahn in der Tar: Denn in der Hand eines
erfahrenen Werfers kann ein Wurfbeil ratsächlich eine genaue und tödliche Fernwaf­
fe sein.ln Thorwal verwendet man zu gleichem Behufe den Schneidzahn, ein erwas
Ieiehreres Beil, das sich jedoch kaum im Handgemenge nutzen läßt.

Typ TP TP+ Gew. Lg. BF wv Regionen Preis


Wurfbeil 1W+3 KK-13 60 40 4 6/2 alle außer EL, KH, 35
Abb. 9: OrnamentieJ·terThorwalerScbneidzahn, MH, MO, WA, SÜ
aus dem Besitr.tder Hetfrau vom Bodir 50 5/1 TH 60
Schneidzahn 1W+4 KK-14 40 4

8
Vom Kri•Beße Eines der bei den Thorwalern so beliebten endlo­
Das echte /Gi.egl'beilschließlich ist eine fast einenSchritt lange, eisenverstärkteAxt, sen Epen erzählt die Erlebnisse von Orngrim
mit der sich weniger gut Bäume als Feinde fällen lassen und die fliege wie ein toter Jesse, der durch ganz Aventurien und über alle
Maulwurf. In der kräftigen Faust einer erfahrenen Kriegeein aber ist sie tödlich für Meere reist, um schließlich mit Hilfe eines unter­
alle, die sich aufSchrittweite heranwagen. WO/jenen Schwarzmagiers den Bodendes tiefsten
Häufig noch mitzusätzlichen Stacheln und kleinen Klingen versehen, ist für viele Meeres aufzusuchen und gegen die Große See­
Kämpfer das Kriegsbeil gar eine verläßlichere Waffe als das Schwert, nicht zuletzt, schlange Hmnngar selbst zu kämpfen, um Zu­
weil sie bei vergleichbarer Schadenswirkung oft robuster ist oder bei einer Beschädi­ gang zum unlängstversunkenen umgschi!Jeines
gung zumindest weit einfacher wieder auf alte Qualität gebracht werden kann. Zu entfernten Bekannten zu erhalten - dort hatte er
letzterem tragen der oft mit Eisenbändern verstärkte Stiel und das meist mehr als bei ihrem letzten Gelage vor einem fahr seine
einen Finger dicke Blarr bei. Orknase in die Planken gerammt und dannver­
gessen...
Typ TP TP+ Gew. Lg. BF WV Regionen Preis
Kriegsbeil 1W+4 KK-13 120 90 2 8/4 alle außer EL, Fl 50

Abb.lO: Zwei Altenvon Kriegsbeilen, li nkseineVarianteaus Abb.ll: Thonvaler Streithacke, sog.Orknase, mit
Weiden, etwa l20Jahrealt, rechtsaus Punin, im Gebrauch ü
f r die Gattun g recht breitem Blatt, gebräuchliches
Modell ausOttarje

Von det• Ot-k-Na§e odet· Streidtacke


Die Orknaseist einelangeAxt oderauchStreirhacke mit langem bärtigem Blatt, die Regel: Die Orknase kann ab KK 14 ein­
vor allem in und um Thorwal gebräuchlich ist und sowohl einhändig als auch händig geführt werden. Bei dieser Art des
zweihändig geführr werden kann. In dieser Form- als "anderthalbhändige" Axt - isr Kampfs gilt: kei n KK-Bonus, WV: 8/3
dieOrknaseeinmaligundein deurlichesZeichen fürdieErfindergabederThorwaler,
wenn es um ihre geliebten Äxte gehe. Oft mit eisernen Bändern um den Holm
verstärke und mir Riemen, Farbe und wilden Bemalungen und Gravuren verziert, ist
die Orknase mir das Beste, was das spröde Eisen Thorwals hervorbringe, und
dementsprechend hängen diekühnenSeeleureauch an ihrem Besitz, von dem siesich
für Geld nie trennen würden.

Typ TP TP+ Gew. Lg. BF WV Regionen Preis


Orknase 1W+5 KK-14 110 100 4 9/4 TH 60

Von der Skraja oder Faus�Axt


Auch die Skraja ist chorwalscher Herkunft- derSage nach benannre ein Olporcer
Waffenschmied die kleine, abergefährliche Hieb�t oach seiner Frau - und die einzige
Abb. 12: Thorwa­
einhändig geführte Doppelaxc. Diese Waffe fälle außerdem vor allem durch ihren JerHandbeil, sog.
extrem kurzen Stiel auf, der die "Bärte" der Klingen fase bis zum eisenverstärkten Skraja,hiermit
Handgriffzurückreichen läßt. langemDom,
Olport,l55v.H.
Nicht nur ThorwalerSeeleute von der Westküste tragen oft eine solche Waffe bei

9
sich, die sich sogar recht einfach verbergen läßt und bei plötzlicher Enrhülllmg den
Gegner sicherlich alleAngriffsabsichten noch einmal überdenken läßt. In den Ieuten
Jahren ist dieSkraja besonders bei den Söhnen der Berge beliebt geworden, da auch
ein Zwerg sie einhändig führen und dennoch überaus bedrohlich aussehen kann.
/ . '

Typ TP TP+ Gew. Lg. BF WV Regionen Preis


Skraja 1W+3 KK-13 90 60 4 716 TH 50
Zwergenskraja 1W+3 KK-13 80 60 716 zw 80

Vom Wtn"Dl·ßelle tler Angroschim


Der Lindwunnschlägerist die einblättrige Variante der Skraja und zeichnet sich
ebenfalls durch das extrem "langbärtige" Klingenblarr aus, wie es einer solchen Waffe
wohl ansteht, die fast ausschließlich von Zwergen für Zwerge gefercigt wird. Kaum
längerals zweiSpann, aber fastso schwerwiegroßeStreitaxt, mitdickem Holm und
kräftiger, schwerer Klinge, zeugt der Lindwmmschläger zwar nur wenig von der
Schmiedekunst derAngroschim, aber um so mehrvon ihrer Körper- und Kampfkraft.
Zwar ist es nur ein spörrisches Geri.icht, daß alleSöhne der Berge eine solcheAxt als
vertrauten Gefährten besirzen, mit dem sie Zlltn Teil sogar reden, dennoch kann man
aber eine gewisse gefühlsmäßige Bindung mancher Krieger an ihrenLindwurmschlä­
ger nicht leugnen.

Typ TP TP+ Gew. Lg. BF WV Regionen Preis


Abb.l3:Lindwurmschläger ausdemAmboß,
Gebrauchsstückder Borschax-Sippe Lindwurmschläger 1 W+4 KK-13 95 50 715 zw 100

Vom FeJs..Spalter
Der Felsspalter schließlich ist auch eine den Angroschim vorbehaltene Doppelaxt,
die in sovieler Hinsichtspeziell fürdieAusmaßeeinesZwergengearbeitetwurde, daß
ein Mensch oder Elfmit einem Felsspalter einfach nicht zurechtkommt. Entwickelt
wurdediese Waffe mitehrwürdigerTradicionvon denZwergen desAn1boß, diezwar
nicht ihre urzeitliehen Drachenkämpfe mit dieserAxt ausfochten - aber immerhin
waren es Felsspalrer, die den vordringenden Siedlern aus dem Alten Reich Respekt
beibrachten.

Typ TP TP+ Gew. Lg. BF WV Regionen Preis


Felsspalier 2W+2 KK-14 150 120 2 9/2 zw 300

Von det· Barbaren-Axt


Unter dem Namen der Bm·ba­
renstreitaxtkennen wireine gewaltige
Doppelaxr, wie sie nur von wenigen
geführt werden kann - diese aber
machen ausgedehnt von der Waffe
Gebrauch: Vor allem den hünenhaf­
ten Barbaren der Trollzacken sagt
man nad1, daß sie diese gigamische
Axt einst nach dem Vorbild trolli-
scher Holzfällerbeile und zwergischer
Doppeläxte entwickelt hätten. Auch
der zur besseren Handhabung mit
Fell undLederumwundene Griffwie
Abb. l5: Barba·
auch die oft nicht einmal entfernten
renstreitaxtaus
Blutspritzerund an Klingen undStiel Darpatien,jetztim
tragen viel zum furchteinflögenden Besitzvon Baron

Bild der Barbarenstreitaxt bei. Im Struzz, Alter


unbekannt
Norden sind es vor allem die Bewoh-
ner des Gjalskerlandes und einige
Thorwalerdes Hochlandes, die dieses
beeindruckende Monstrum zu führen wissen.

Typ TP TP+ Gew. Lg. BF WV Regionen Preis


Abb. 14: Felsspaltervonßergönig Arombolosch I.
Barbarenstreitaxt 2W+4 KK-14 250 120 3 10/2 TO, NO 120

10
Vom Norbarden-Beile
Eine nicht minderwiJd und urtümlich aussehende Waffe istdieMolokdesclnuzja,
die klassische Axt der notbardischen Händler des Nordens: An einem dicken
Holzstab sitzt eine abenteuerlich gebogene Beilklinge, die so weit zum Handgriff
zuri.ickreicht, daß sie dorr noch einmal befestigt ist; dazu kommen eine gezackte
Stachelklinge, die dem Axtblatt gegenüberliegt und eine kleiner Stachel am E11dc des
Holmes. Nles in allem scheint die Waffe wie von einem irrsinnigen Ki.insrler
entworfen, im Kampf aber ist sie ebenso wirksam, wie sie sich auch gut zu den
alltäglich anfallenden Arbeiren eines fahrenden Händlers heranziehen läßt: Die
Molokdeschnaja ist so robust, daß ihr auch das Zurichren von Holz und ähnliche
Aufgaben wenig ausmachen.4l

Typ TP TP+ Gew. Lg. BF WV Regionen Preis


Molokdeschnaja 1W+4 KK-14 100 1 00 3 7/5 NO 90

Vom Orken-Beile oder Byakku


Diese Waffe, die die Streiter des Mittelreichs seit den Orkkriegen kennen und
fürchten, scheint eine Abart der rhotwalschen Skraja zu sein- zumindest Blatt und
Dorn sind vorhanden, wenn auch diesesBeil ein weitaus höheres Gewicht tmd eine
imposanrereGröße aufweisr. Wie füralle orkischen Waffen üblich, zeugt dieByakka
nicht von Eleganz- aber allemal von Schmiedekunst und dem Wissen, wie man einen
Gegner mir möglichst geringem Einsatz zu Tairach schickt.

Typ TP TP+ Gew. Lg. BF WV Regionen Preis

Byakka 1W+5 KK-14 130 100 3 9/4 OR 90

Vorn Beile der Ecbslinge


Eine überaus seitene Waffe ist die lange, aber ausgesprochen IeichteDoppelaxt der Abb. l6: Molokdeschnl\ia; von einem norbardi­

Echsenmenschen, die südlich vonBastrabunsBann leben. Hier scheint das Wissen schen Händler in Fesum verkauft; 3 Hai

der alten, geschuppten Potentaten noch nicht vergessen zu sein, denn diese Waffe,
deren echsischer Name für menschliche Zungen unaussprechbar bleiben wird, kann
ohne Zögern als Meisterwerk der Schmiedekunstangesehen werden. Doch auch bei
den Echsenmenschen scheint diese Axt so selten zu sein, daß nur die besten Krieger
eines Stammes das Rechr erhalten, eine solche Waffe zu führen. Diese allerdings sind
darin so gewandt, daß sie sie zur Verteidigung oft wie einen Kampfstab oder Speer zu
füluen wissen, um dann in einem geeigneten Momenr die Wucht der Klinge zum
Tragen zu bringen.

Typ TP TP+ Gew. Lg. BF WV Regionen Preis

Echsische Axt 1W+5 KK-15 90 150 3 8/6 WA 500+

Abb.l7: DoppeltesBeil der Echsenmenschen; Se lern; wahrscheinlieb 50 v.H.

' . . /
4) Bei dieser w1gewöhnlichen Waffe stellt sich natürlich die Frage, wie die Norbarden zu dieser
I<linge kamen. Am wahrscheinlichsten kin
l gt die Theorie, daß sie aui ihren Wandemugen
den Orks begegne t sind und vor Urzeiten bereits d ie
Form der Waffe überno mmen haben,
denn im Verlauf der Orkkriege wurden auch in den Händen der Schwarzpelze ähnliche
Beile gesichtet.

11
Säbel tmd Sclmeid-Waff�
aueh Seharfe mebwaffen genannt
· zitiet't nacl1 dC.n·wehrhehner
FelcKompendiwn fiiJ.· das Kriege••handwerk
Ot.•iginalallsgabevon 879 n. BF., Webrhehn

Eine Reihe von Waffen gibt es, die auf den ersten Blick Messern oder Schwertern
ähneln, die aber dennoch etwas Eigenes sind: AlleScharfe Hiebwaffen sind mit - oft
gewaltigen- Klingen ausgerüstet, die sich allerdings weniger zum eleganten Parieren
und Fi.ncieren als zum kräftigen Dreinscillagen eignen: Dementsprechend sind sie
denn auch für starke, direkte SchJäge gedacht, die kaum Geschick, aber viel Kraft
·
verlangen, um wirksam zu sein.

Von der Sichel


Ein Beispiel dafür istetwa der einfache Landmann Die Sichelist eigendich ein reines Werkzeug, mir dem die BauernAventurienszur
Borallovon Ysilia,genanntder Bullenwürger,der Erntezeit das Korn schneiden. Undanders als die vielfältigen sicheiförmigen Messer
beim Großen Zug der Oger .------, und Dolche istdieechteSichel auch kaumzum Kampfe geeignet: Zu starkgekrümmt
bis zuletzt gegen die Men­ ist ihre Schneide, zu kurz ihr Handgriff, so daß man derlei Bauerngerät nur dann
schenfresser aushielt: War effektiv einserzen kann, wenn man über wahrhaft unglaubliche Kräfte verfügt.
er zuvor ein berüchtigter
Raufbold und als Unruhe­ Typ TP TP+ Gew. lg. BF WV Regionen Preis
stifter verrufen, s2 '!:!!':trde er Sichel 1W+2 KK-17 30 50 5 3/1 alle 25
--------�
mmzumHelden,alser,nur
mit einer gewöhnlichen Si­ Vom Fleisclll•auer- oder Knoohe•llteße
chel bewaffnet und schonaus Das Fleischerbeil ist ein Werkzeug, das- wie der Name schon andeutet - den
unziihligen Wunden blu­ Metzgern beim Zerteilen des Schiaehrviehs dienlich ist. Schon deshalb findet man
tend,sich dem Stärksten der ------­
solche Klingen hauptsächlich in Viehzuchtgebieten wie dem Herzogtum Weiden, die
Oger entgegenstellte-und selbst als er nach einem auch viel Pökelfleisch ausführen, und natürlich in den großenStädten, wo sich viele
Keulenhieb tödlichgetroffen zu Boden sank, konn­ Leute frisches Fleisch Ieisren können. Als Waffe ist es - vom gröbsten Notfalle
te er dem Ungeheuer noch nachkriechen und die abgesehen- denkbar ungeeignet, und doch findet man es auf den Ausrüstungslisten
Sehnen des Fußes durchschneiden; diese Tat f!ber vieler Heerhaufen. Die Feldscher und Bader dieser Regimenter scheinen guten
erlaubte Tausenden von Bürgern die Flucht aus Nutzen aus diesen Geräten zu ziehen...
dem brennenden Ysi/ia.
Typ TP TP+ Gew. Lg. BF WV Regionen Preis
Fleischerbeil 1W+2 KK-16 60 30 2 2/1 alle 20

Vom BatiUiesset•
Haumesserist die Sarnmelbezeich.nung für allerlei Gerätschaften, dieeine breite,
einschneidige Klinge vorweisen können und vor allem dem Beseitigen von Gelände­
:'f% hindernissen dienen: Besonders im schierundurchdringlichen Lianen-, Blumen- und
P.
;; / .
Schlingpflanzengewirr des südlichen Regenwaldes, aber auch im dichten Unterholz

�·
*
I
nördlicherer Wälder leisten solche "Waffen" gute Dienste. Aber auch bei jenen
Waldläu.fern sind Haumesser sehr beliebt, die nicht nur Gestrüpp, sondern auch und


�· !\.
I vor allem wilde Tiere und feindliche Einwohner des Waldes als "Geländeh.indernis"
betrachten,
�fJ, I
/I
,

�·. Typ TP TP+ Gew. Lg. BF WV Regionen Preis

�� r. Haumesser 1W+3 KK-14 90 50 3 6/3 alle 30

�0§
I� Vom EnteJ... oder Piratemuesser
Das Ent.e7messet·gilt- wie schon der Name andeutet- als die klassische Waffe der
�:�
·.
Piraten, in Wirklichkeit aber ist es eher ein aUgemeines Seemannswerkzeug: ein


derbes Hiebmesser zum Spleißen von Tauen und Zurichten von Holz.
: ?/
, Daneben gibt es aber auch kostbar verzierte Entermesser, mit vergoldetem Griff
und perlengeschmücktem Knauf, wie sie zahlreiche Korsaren ausSage und Historie ·

Abb. 18: Hiebwerkzeuge: Linksein Baumesser,wie geführt haben sollen; kei.n Emerrnesser aber scheine inSeemannskreisen berühmter
es in Mirharn verwendet wird, neuzeitlich; rechts ein zu sein als das goldene des Kapitäns Blurauge, mir dem unzählige ehrbare Matrosen
Entermesserausdem Alberoischen,etwa 20v.H. gerötet wurden Lmd das nach dem Galgenrod des Schurken ein solch blutdürstiges
12
Eigenleben entwickelt haben soll, daß es jedem cüe unvergleichlichen Segelkünste
Blutauges verleiht, der es zu neuen Metzeleien trägt.

Typ TP TP+ Gew. Lg. BF WV Regionen Preis


Entermesser 1W+3 KK-15 70 75 2 7/5 TH, HA, LF, ZY 45
SÜ, MH

Vom Elfen-säbel oder Bobbenbauer


Aus dem äußersten Norden unseres Konrinenrs kommtder Robberztöter, ei neselu
selteneJagdwaffe der Firnelfen, mir der diese nicht nur die wilden Tiere der Eiswüsten Abb. 19: Säbel der Firnelfen,
zurückschlagen, sondern auch wegen ihrer dichren und weichen Felle die Robben­ sog. Robbentöter;ausdem
jungen der frühsommerlichen Sandbänke abschlachten - eine Tar, die die erbar­ Gebiet um Frigom; scbät·

mungslose Härte des Nordens ebenso illustriert wie den Irrtum jener, die alle Elfen zungsweise 300 Jahre alt
I
von vornherein alssanfunütige Schützerder Narunmd ihrerTieresehen. Die Waffe y
i
selbst, die nur selu selten südlich von Bjaldorn zu sehen ist, soll von gewoluu guter
elfischer Macharr sein und sich besonders durch klauenähnliche Verzierungen am �
Griffhervorheben.

Typ TP TP+ Gew. Lg. BF WV Regionen Preis


Aobbentöter 1W+3 KK-15 70 90 2 7/6 Fl 60

Vom genteinen Säbel


Eigendich ist der Säbeldie erste "richtige" Hiebwaffe nach so vielen Klingen, cüe
eherals Werkzeuge dienen. Als Krummsäbel ist er nicht nur bei Reitern, sondenl'auch
bei jenen Fußkämpfern sehr beliebt cüe den Umgang mir einem richtigen Schwert
,
Regel: Sowohl der Säbel
nie erlernt haben und auch lieber krafrvoll zuschlagen mögen, als sich auf ein
als auch der Robbentäter
phanrasievolles Klingenspiel zu verlassen, deshalb sind nicht wenige Säbel auch nu r können mit dem Talent
einschneidig. Dennoch gibt esauch unterden Säbeln viele exzellenre Srücke, dieder Schwertergeführt werden.
geübte Krieger wie ein echtes Schwert einserzen kann.

Typ TP TP+ Gew. Lg. BF WV Regionen Preis


Säbel 1W+3 KK-15 60 90 2 7/7 außer EL, Fl, MO 60

Vom Orkensäbel, Arbach genannt Abb. 20: Säbel eines Haupt­

Zu den beeindruckendsten Hiebwaffen gehörtsicherlich der orkische FLtmm-oder mannsder Schweren Raga­
ther Reiterei,XIX. Schwa­
Zackensäbelden sie in ihrereigenen SpracheArbachnennen. Wenn diese Waffevon -
dron;mittelreichlsch,ausder
meisterlicher Hand geführt wird, sreht sie einem Schwert in nichts nach. Gefertigt
Gegend um Punin, 5 Hai
werden diese Säbel in den Orkschmieden in Kharkush, Orrakhar und Khezzara,
wobei die Arbach aus Karkhush-Srahl von bester Macharr sind. Man sollte sich
nmlichsr nichtvom kruden Aussehen dieser Säbel täuschen lassen, denn dies könnre
der !erzte Fehler sein, den man in einem Kampf begeht...

'Typ TP TP+ Gew. Lg. BF WV Regionen Preis


Arbach 1W+4 KK-14 100 90 2 7/7 OR 120
Kharkush-Arbach 1W+4 KK-14 90 90 0 717 OR 200

Abb. 21: OrkischerSäbel ingeflammterArbach-Foi'm, vermutlich ausKharkush;


erbeutet bei der Schlacht von Orkenwall; man beachte den stilisierten Greifvogel
amKnauf.

13
Vom Tulanüdensäbel oder KhiUlcbome•·
Der KhunciJomerist eines der besten Beispiele für eine klassischescharfe Hiebwaffe:
Dieser kräftige südländische Säbel wird vor allem in der Stadt Khunchom nach den
altenTradicionendesSchmiedehandwerksgeferrigtundistpraktischzu derWaffe der
Tulamiden und Nov!ldis' geworden, und kein Erzähler aus dem Land der Ersten
Sonne, der nicht das Blitzen auf der Klinge des Khunchomers preist, den sein
jeweiliger Held schwingt. Wohl um die beeindruckende Wirkung noch zu erhöhen,
Abb. 22: Khunchomermit ist es üblich, daß Khunchomer ohne Scheide im Gürtel gerragen werden
leichtgerundeter Klinge;
diese Form ist in Aranien
sehr verbreitet;Zorgan; Typ TP TP+ Gew. Lg. BF WV Regionen Preis
neuzeitlich Khunchomer 1W+4 KK-14 90 80 2 7/5 MH, KH 70

,,
Vmn Doppelten Tulamidensaebel
\ Als DoppelkiJrmciJomerkennen wir große Zweihandsäbel, die gerne in eine Schärpe
I

gesteckt aufdem Rücken getragen werden. Diese in sich schon imposante Waffe ist
von vielen Sagen und Legenden umrankt, und viele Benimmregeln schränken ihren
Gebrauch im Tutamidenland ein: In Rashdul erwa isr der Doppelkhunchomer
\
auserwählten Gardisten der Shanja vorbehalten, die auch das Recht haben, in

"kleineren Fällen" Todesurreile zu ällen
f und rn ir dem langen Säbel sofort zu
vollsrrecken.

Typ TP TP+ Gew. Lg. BF WV Regionen Preis


Doppelkhunchomer 1 W+6 KK-15 150 130 3 10/3 MH, KH 150

Vom Sklavento«le zu einer 101d zweier Band


Der Sklaventodisr eine Form des Krummsäbels, die sich eigendich nur durch
besonders gewagte Krümmungen, Vorsprünge und Haken an der Klinge auszeichnet;
Abb. 23: Schwerer
oft ist auch die ganze Klinge zweispirzig ausgestaltet. Dem Kenner des Kampfes wird
Doppelkliunchomer
der Palastwachezu
dabei schneU klar, daß eine solche Waffezwar dem Gegner furchebare Verleezungen
Mherwhed;imGe­ reißen mag, daß dieser sie aber ebenso leiehr mir seiner Waffe an einem dervielen
brauch,jedoch Haken fassen und ihremTräger entreißen kann- kurzum, der Sklaventod istzwarein
sicherlich lOOJahrealt beeindruckendes Schaustück, im echten Kampfabereher hinderlich alsvon Nutzen.
Kein Wunder, wurde doch die Form der Waffe ebenso wie ihr Name mir Bedacht
von AJ'Anfaner Sklavenhaltern ersonnen, um wiedereingefangenen Flüchtlingen
und generell rebellischen Sklaven vor Augen zuführen, welch gausiges Schicksal sie
bei der nächstenAufsässigkeir ereilen wird, ein zynisches "Disziplinarmirrel", das bei
den abergläubischen Mohas meist sehr gut wirkt.
Unrer dem Narnen GroßerSklaventodschließlich verbirgtsich einfach die zweihän­
dig zu führende Varianre der zuvor beschriebenen Waffe - auch sie dient eher der
Einschüchterung aufsässiger Sklaven, wird aber auch gerne von reisenden Kaufleuten
als blurrünsrigesAndenken an AJ'Anfa und "Beweisstück" angeblich erlebter Aben­
teuer envorben.

Typ TP TP+ Gew. Lg. BF WV Regionen Preis


Sklaventod 1W+4 KK-14 80 90 3 7/6 SÜ 250
Großer Sklaventod 2W+4 KK-16 160 140 3 9/4 SÜ 350

Abb. 24: Einhändigerund


zweihändigerSklaventod;
AI'Anfa;Arsenalder
Dukatengarde; etwa 5 v.H.

14
Bei WajfendenktmanwohlmaalsnmsanSchwerter. DieseHervorhebungistdenedelsten
allerHandwaffenauchnurzuwürdig-soverkündetestkrRondra-Kult.

Schwerter und Zweihänder - Waffen


des Adels
· von Bruder Rondrmnb· vou Perricmn, RG
Magister am Telllpel unsere•• Ilet•t•b• Rondra 7AI l•erticmu
Das Schwert gilt als die edelste, ritterlichste Waffe schlechthin - nach Ansicht
einiger ehrwürdiger Gelehrter meines heiligen Ordens ist es gar das einzige wirklich
verläßliche Zeichen höherer Kulrur, da nurdie hochsrehenden Völker Schwerter und
ähnliche Waffen schmieden können, während sich Barbaren und Wilde - wie auch
Oger oder Schwarzpelze - nur mir Knüppeln, Äxten oder Bögen bewaffnen, wie sie
auch der Holzfäller oderJäger führen mag.
Sei dem, wie es sei, aber es ist unumstößlich wahr, daß das Schwert schon deshalb
die nobelste Waffe ist, weil man es nicht für irgendwelche vulgären und plumpen
Handwerksarbeiren mißbrauchen kann: MitderStreitaxt läßt sich zur Notein Baum
fällen, mit Speer und Armbrust kann man aufJagd gehen; das Schwert aber bleibt
immer und jederzeitallein fürden Zweck bewahrt, für den es einst aus Feuer und Erz
geschaffen wurde: Im Namen der Görtin des Krieges heldenhafte und ehrenvolle
Taten zu tun und große Schiachren zu schlagen.
Doch auch in der Gruppe der Schwerter gibr es mehr und minder edle Vertreter,
ganz so wie auch der menschliche Adel in höheren und niederen zerf
ällt.

Das Kmozschwn·tist eine Waffe von gerade einem halben Schritt Länge, die vor Regel: Das Kurzschwert kann auch unter
allem bei weniger bemittelten Kriegern oder in den Armeen und Garden minder den Talenten Messer und Dolche oder
wohlhabender Fürsten verwendet wird. Denn obwohl diese Schwertform durchaus Scharfe Hiebwaffen geführt werden.
ehrenhaft ist und auch von fahigen Kämpfern gut und geschickt eingesetzt werden
kann, ist und bleibt ihr Problem doch eben diese geringe Länge, die dazu führt, daß
man sich kaum gegen Gegnermir längeren WaffenzurWehr setzen kann: Zwar reicht
dieSpitze mitet:was Glück und Rondras Gunst an den Feind heran, doch istdie Klinge
nur selten lang genug, um viele Möglichkeiten zur Parade zu bieten.
Andererseits isr das Kurzschwert bei Kämpfen unter beengtenUmständen durch­
ausvorteilhaft: Wer mitseinem Kurzschwert in einem flinken Klingenwechsel gegen
ein Rapier hoffnungslos untergehen wird, kann sich in engen Räumen und Gängen
auch dort verteidigen und sogar angreifen, wo alle längeren Waffen kaum Platz
haben. Verbunden mit der Tatsache, daß diese Waffe schon aufgrund der kleineren
MengeSchmiedestahl in der Regel zu weit niedrigeren Preisen zu bekommen Ist, hat
sich das Kurzschwert vor allem als Waffe derjenigen Abenteurer etabliert, die ihre
Tage mitder Erforschung unterirdischer und ungeheuerverseuchter Höhlensysteme
verbringen (müssen).
Die geringe Länge und die allgemeine Gesralr dieser Waffe führen auch dazu, daß
sich nicht wenige mir ihr schmücken, die vom eigentlichen Werreines Schwerres
kaum einen Funken Ahnung haben und den eleganten Rückhandschlägen, Stich­
wechseln und Abgleitparadeo nur Unverstand entgegen bringen können: Diese
Bedauernswerren - von denen sich gerade unter den oben erwähnten Abenteurern
und Gardisren nichtwenige finden- gebrauchen das Kurzschwert dann entwederwie
einen überschweren Dolch oderwie ein Hau- oder Enrermesser, furchebare Entglei­
sungenjener Ungebildeten, deren Talente mehr im Kampfmir Messern oderscharfen
Hiebwaffen zu suchen sind.

Typ TP TP+ Gew. Lg. BF WV Regionen Preis


Abb. 25: GewöhnlichesKurzschwertmitkurzen
Kurzschwert 1W+2 KK-15 40 50 5/5 alle außer EL, Fl, 50 Parierstangen; in dieser Form vor allem im Norde11
.iTH, MO, WA gebräuchlich; Norburg; 20 v.H.

15
EbenfaiJs zu den Schwerrem zu rechnen isr trorz seines Namens der sogenannte
KuslikerSäbe4 denn er ist nichr gebogen, zudem israuch die Rückhandseite derKlinge
mit einer Schneide versehen. Eigentlich nämlich - so verrät es uns die Überlieferung
- trägt der Kusliker Säbel seinen Namen hauptsächlich nach seinem für Schwercer
höchst unüblichen/eleganten Griffkorb voUer Verzierungen und geschmückter
Drähte. Dieser Waffentyp wurde bald nach seiner Einführungvoretwa GO Jahren so
berühmt und begehrt, daß man ihn heure im ganzen Westen Avenruriens finden
kann. Vor illern bei den Kusliker Seesöldnern hat die überaus handliche Waffe- die
unrer den beengten Bedingungen an Bord großer Segelschiffe erst ihre wahre Qualirät

zeigt - einen festen Platz im Arsenal gefunden.

Typ TP TP+ Gew. Lg. BF WV Regionen Preis


Kusliker Säbel 1W+3 KK-15 70 80 7/6 LF, ZY 75

Namensgebend für die ganze Gruppe ist schließlich das Schwert, die klassische
Waffe des erfaluenen Kämpfers. Der Kenner aUerdings unterscheidet noch das
Langschwertvon einigen ähnlichen Formen, und manche Sammler nennen nur-dieses
würdig, den Namen eines echten Schwerres zu rragen, isresdoch besondcrseleganr
mir langer, und doch nichrzuschmaler Klinge, festem Griffund breiter Pariersrange.
Trorzdem sei voraiJ zu eitler Unrerscheidunggewarnr, denn letztlich machr nichtdie
·

•Waffe, sondern der Mensch den Kämpfer aus.

Typ TP TP+ Gew. Lg. BF WV Regionen Preis


(Lang-)Schwert 1W+4 KK-14 80 95 7/7 alle außer Fl, TH 100
ZW, MO, WA
· ----

DiezweireVarianredesSchwerres,dasB1·eitschwert,isretwaeineHandbreitkürzer,

Abb. 26:"Kusliker Säbel; Kus.lik; neuzeitlich


aber miteiner stärkeren Klinge versehen. Diese Nebenform finder man eher bei den
Kämpfern des Südens, die sich weniger auf die Lehren der Rirterlichkeit verstehen
und auch in al1 jenen Gegenden, wo die Schmiedekunst nichtweit genugentwickelt
isr, lange und schlanken Klingen zu fertigen. So har das gedrungene, oft archaisch
geschmückte Breitschwert meist etwas Altertümliches an sich; und wenn Breit­
schwerter heure auch z.weifelhafren Ruhm genießen, sollte doch nicht vergessen
werden, daß viele der berühmten Schwerter großer Heroen aus alten Tagen ohne
Zweifel die Form eines Breitschwertes gehabt haben.

Typ TP TP+ Gew. Lg. BF WV Regionen Preis


Breitschwert 1W+4 KK-14 80 85 7/6 TH, ZY, SÜ 100

Die Legende berichtet uns auch, wie es überhaupt


zur Schaffung des ersten Kusliker Säbels: Die
Stadt Kuslik, die traditionell dem ehrenvollen
Mittelreiche nähersteht als den oberflächlichen
Stutzern des Leblichen
i Feldes, hatte in Rondrigo
Brannder einen wahrhaft bedeutenden Streiter
für dieHerrin hervorgebracht, der in vielen Orten
Aventuriens mit dem Schwerte gegen Unrecht,
Unehre und Unfrieden kämpfte. Nach der Rück­
kehr in seine Heimat aber wurde er von seinen
Bewunderern zum Repräsentanten seiner Stadt
in Vinsalt gernacht und mußte sich so wohl oder
übel dem dortigen Protze angleichen - auf eines
Abb. 27: Zw�i Formen
aber wollte er nicht· verzichten: Auf die starke, desgemeinen Schwertes:
gerade Klinge eines Schwertes an seiner Seite, Obeneine neuzeitliche
denn die üblichen Degen und Florette - genauso Thorwalscheßreitklin­
gemitbreiterHohlkehle
biegsam wie ihre rückgratlosen Besitzer - waren
und ohne Parierstangen;
ihm zut iefst verhaßt.Und so ließ er von einem
untenein Weideocr
Kuslker
i Waffenschmied einen "Säbel" fertigen, Ritter(Lang-)Schwert
der zwar einen prunkvollen Griffkorb besaß, dar­ mitschmalerem Hohl­
unter aber befand sich die vertraute Breitklinge schliffund sogenanntem
Schellenknauf
eines guten Schwertes...

16
Das Barbarenschzue1·tschließlich ist eine Waffe, Ahb. 28 (links): Barbaren-oder Scblachtschwert, aus
denTrollzacken;Alterunbekannt.
die mir keineranderen wirklich verglichen werden
kann: Erwa so lang wie ein Schwert, ist sie fast
Abb. 29 (unten): Amazonensäbel; mitfreundlicher
doppelt so breit und vor allem abenteuerlich ge­ Genehmigungvon Königin Yppolita; Kurkum;2 Hal
schwungen, mit einer Vielzahl von Vorsprüngen
und Einbuchrungen in der Klinge. Mir ihrer oft
Klauen oder Drachenflügeln nachgeahmten Pa­
rierstange unddem fellumwickelten Griffstelltsie
eine so urtümlich-furchreinflößende Waffe dar,
daß oft ihr Anblick schon einen Kampf entschei­
det.
Vor allem zwei Völker Avenruriens verwenden
diese Waffe: Die riesenwüchsigen Barbaren der
Trollzacken- die allerdings die Barbarenscreitaxe
bei weitem vorziehen - und die noch kaum be­
kannten rothaarigen Wilden nördlich des Orklan­
des, die wohl aus einer Mischung von Nivesen und
Thorwalern hervorgegangen sind und mit diesen
plumpen, aber wirkungsvollen Schwertern vor
allem gegen die immer gierigen Schwarzpelze an­
kämpfen. Es ist mir eine Freude, hier verkünden
zu können, daß Unser Heiliger Orden demnächst
eine Missionsgruppe senden wird, um jenen tap­
feren Recken das Wortder Herrin des Kampfes zu
predigen.

Typ TP TP+ Gew. Lg. BF WV Regionen Preis


Barbarenschwert 1 W+S KK-14 100 90 3 8/6 NO,TO 200

DerAmazotzmsäbelisc ein langes, schmales Schwere mir einer gebogenen Klinge, Die d am als schon ergraute Großm utter Königin.
die nur eineSchneide aufweist. Da es aber von der Hand eines erfahrenen Schmiedes Yppolitas soll, so geht die Legende, mit einem
solch besondere Qualität aufweise, kann es nicht nur als scharfe Hiebwaffe, sondern Am azonensäbel nicht nurd as Große Turnier von
auch wie ein herkömmliches Schwert geführt werden. Diese Besonderheit hat ZLL Garethgewonnen,sondernnuchdas.Prunkschwert
seiner Beliebtheit gerade bei denen gefühn, die überwiegend vom Rücken eines Kaiser Perva l s zerschmettert haben, als er sie zum
Pferdes im schnellen Angriff kämpfen; so daß diese Waffe ihren zweiten Namen Duell gefordert hatte, weil sie einen ehrenvoll
Reicerschwerrwohl verdient hat. Unterlegenen nicht tötf:!l_wollte. Wie sehr die
Die Hauptwaffe aber ist sie immer noch bei jenen besonderen Töchtern Rondras, Götti n aufihrer Seite stand, z egtschon
i die Tatsa­
die oftmals keine andere Klingenwaffe tragen als einen solchen Säbel und vielleicht che,d aßihr nochjunger Turniergegner späterder
ein Messer. Vater des großen Strategen Graf Helme Haffax
werden sollte.
Typ TP TP+ Gew. Lg. BF WV Regionen Preis
Amazonensäbel 1W+4 KK-14 90 100 2 7/5 TO, GA, MH 90

Da die Rede nun schon einmal auf solch ritterliches Kräftemessen gekommen ist, Regel: Der Amazonensäbel kann auch
sei hier auch noch rasch das Tumierscbwerterwähnr: Seine relativ kurze Klinge von mit dem Talent Scharfe Hiebwaffen ge­
erwa dJei Spann ist zwar im vorderen Teil normal geschliffen, besitzt aber keine führt werden.
Spitze. DerGrund dafür liegeeinfach darin, daß in der heurigen Zeit nicht mehr die
Verwundung des Gegners Ziel einesTLLrnierkampfes ist, sondern man - ganz im Geist
der rirrerlichen Görtin - danach screbt, dem Gegenüber seine Überlegenheit in
schierer Waffenkunst zu beweisen.

Typ TP TP+ Gew. Lg. BF WV Regionen Preis


Turnierschwert 1W+2 KK-15 60 70 3 7/7 WE, GA, PU 50

,, ' .1 \ t t :1t

Abb. 30: Turniet·schwertmitabgerundeterSpitze;


neu.zeitlicheSchaukampfwatTe;Zorgan

17
All jene Klingen, von denen wir soeben hörten, haben gemein, daß sie mit einer
Hand gefiihrr werden. Die folgenden Schwerter gehören jedoch zur Gruppe der
Zweil1änder, will heißen, sie ermöglichen es einem Kämpen, die Waffe mit beiden
Händen zu besserer Wi�kung zu führen - ja viele von ihnen erfordem es sogar. Die
gleichzeitige Handltaburig eines Schüdes verbietet sich damit von selbst - ztunal es
auch nicht nach dem Willen der Göttin ist, sich wie ein gemeiner Infanrerisr hinrer
einem Schutzwall zu verkriechen.

Der Nachtwindist- berrachret man. dieAbsiehr, in dererverwendetwird-hingegen


fasr das genaue Gegenreit des eben erwähnten Turnierschwerts, eine der vielen
eigenartigen und meist ehrlosen Waffen Maraskans: Vom Ausmaß hereinem Schwert
.. ' vergleichbar, zeichnet er sich durch eine schmale und gerade Klinge aus, wie sie in
längerer und gebogener Form auch das Tuzakmesser har. Die eigendiche Besonder­
:. � heit liegt allerdings im überlangen Griffund der breiten undauffälligen Parierscheibe


··

- die hier die aufdem Festland übliche Stange erserzr - und in der speziell gearbeireren
·
·.·
. ,

Scheide, clie umgedreht und so in ein Loch dieser Scheibe gestecktwerden ka�. daß
aus mehreren dieser Schwerter eine behelfsmäßige Leiter entsteht-ein Umstand, der
den Nachtwind gerade bei angeheuerten Meuchlern und selbsternannten Freiheits­
kämpfern sehr beliebt macht. Schon deshalb sei allen treuen Dienern der Göttin
:
• l

. . ·'
geraten, sich von derlei Schande aufdem Gesichtder Kampfesehre fernzuhalten - oder
-aber akriv zur Vernichtung von derartigen Machwerken einzutreten5l.

� ..

·..
TP TP+ Gew. Lg. BF WV Regionen Preis
1W+4 KK-15 70 100 0 717 MA, MH 250
Abb. 31: Mru·as\s.a!l_i�cller Nachtwind und Steckme­
chanismus; Waffeneuzeitlich;erbeutetbeiBoran, man Einen denkbarungünstigen undabfälligerscheinenden Namen trägtdas Bastard­
beachte den nachträglichfürdie Handeines mittelrei­ schtuert Und doch ist es - von rechter Hand geführt - einevortreffliche Waffe, so als
chischen Trägers gekürzten Griff.
ob die Göttin uns gemahnen wollte, daß wahrer Adel nicht in der Geburt eines
Menschen zu finden ist.
Seinen Namen aber trägt das Bastardschwert von den zweierlei Kampftechniken,
mit denen man es führen kann; ist es doch sowohl von einem besonders kräftigen
Menschen in einer Hand zu halten und wie ein gewöhnliches Schwerr zu bewegen,
wie man aber auch mir der zweiten Hand den besonders lang gestalteten Knauf
umfassen kann, um die Waffe wie einen Zweihänder einzusetzen, je nach der
Körperkraft des Trägers und danach, wofür der Besitzer größeres Talent zeigt. Ein
anderer Name für dieses Schwert ist deshalb auch Anderchalbhänder, wie man vor
allem im Bornlande gern sagt, doch ist hier sogar der abfällige Hauptname vorzuzie­
hen, denn wer denkt bei einem solchen Begriffnicht an verkrüppelte Kämpfer, den
zwei oder mehr Fingereiner Hand fehlen. Selbst im Geschwätz einer so rondrafernen
Völkerschaft wie den Festurner Kaufleuren ist etwas Wahres zu finden, wenn sie
spöttisch unterstellen, jeder Besitzer eines "Anderthalbhänders" müsse sich zuyor
einer solchen verstümmelnden Medication un cerwerfen ...

Typ TP TP+ Gew. Lg. BF WV Regionen Preis


Bastardschwert 1W+5 KK-14 120 120 2 8/6 TH, 80, WE, HA, 120
TO, GA, PU, LF

Abb. 32 (links): Schwert zu Anderthalb


Hand, sogenanntes Bastardscbwert;
IRegeln: Sowohl der Nachtwind als auch das Bastard­
schwert können einhändig (und dann mit dem Talent
aus dem Besitzdes Raidri Conchobair,
Grafvon Winhall; ca. 200 v. H.
Schwerter) geführt werden. Der Nachtwind ab einer
GE von 16, das Bastardschwert ab KK14. Beim letz­
teren gilt dann: keinTP+; WV?/5

5) Die Auffassung des geschätzten Bruder Rondramir muß akzeptiert, kann aber von un's nicht
gebilligt werden. Beim Nachtwind handelt es sich - wie auch beim Tuzakmesser - um die
Erzeugnisse meisterlicher Schmiedekunst die ihresgleichen nur in Khunchom oder Arivor
finden. Zudem sei gesagt, daß der geschickte Umga11g mit dieser Waffe - zweihändig
geführt, versteht sich - für den unbete.iligten Beobachter einen wahren ästhetischen Genuß
darstellen kann. -Hrsg.

18
Das ehrenvollste aller Schwerter, gleichsam der Kaiser der Waffen, ist aber der Die echten Randrakiimme werden, wie bereits
Rondrakamm, jener unvergleichliche Zweihänder aus bestem Stahl, versehen mir angedeutet, allein an einigen wenigen Orten her­
einer scharfen, vielfach gezackten Klinge, die selbst durch metallenen Rüstungen zu gestellt und dort auch mit entsprechenden Mar­
schneiden in der Lage sein soll. kierungen aufder Klinge versehen, diejeden Un­
Hier sei allen Gerüchten und Verleumdungen entgegengetreten, der Sinn der klarheit ausschließt: Die Perricumer Klingen tra­
Zacken läge darin, dem getroffenen Gegner zusätzliche Schmerzen und schwer gen den kleinen Sternpetabdruck eines gelrreuzten
heilende Wunde zu bescheren - solche Behauptungen sind zutiefst lästerlich, ist die Schwerterpanres, während die aus Arivor den
Göttin des Krieges doch insbesondere eine Vorkämpferin der Ehrenhaftigkeit, die himmlischen BlitzstrahlderGöttin aufweisen und
den ehrlichen und offenen Kampfliebt und Heimtücke verabscheut. die echten Klingen Khunchomer Herkunft einen
Nein, der Grund für die ge-lackre Klinge liegt darin, daß ein gut geschliffenes gekrönten Löwenkopf zeigen können. Zwergen­
Schwert mir gewellter Schneiden noch besser schneidet als eines, dessen Schneiden waffen schließlich sind mit einem Schwert über
exakt gerade sind. Leider ist dieserspezielle Wellenschliff, der an das Züngeln einer einem Amboß gekennzeichnet.
Flamme gemahnen mag, eine äußerst schwere und geheime Kunst, die, wie es heißt, Nach dem Reichskonkordat von 54 vor Ha/ und
nurdieSchmiedeArivors, Khunchoms, Perricums und derAngroschim beherrschen. ähnlichlautenden Verträgen des Rondrakultes mit
Aus diesem Grund sieht man immer öfter Schwerter, in die starr korrekt bemessener anderen Staoten wird die Fälschung einessolchen
wellenförmiger Einbuchrungen einfach Kerben und Scharten geschnitten wurden, Stempels nicht als Betrug, sondern zu recht als
wie sei ein schlachtgewohntes Schwert von über achrzigJahren ohne Ausbesserung venverflichsteLästerungbetrachtet undder Schul­
nichrschlimmerrragen könnre. Daßsolche Waffen tatsächlich nicht nurdemAuge, dige der wahren Gerechtigkeit unseres heiligen
sondern auch dem Körper grausame Wunden zufügen können, steht außer Zweifel, Ordens überstellt, der ihn meist in einem Gottes­
doch weigere ich mich rundheraus, derlei lästerliche Plagiate und Machwerke als urteil seinem verdienten Tode zuführt.
Rondrakämme zu bezeichnen. (Ähnliche Herkunftsmerkmale tragen oft auch
minder bedeutsame Waffenarten, bei diesen aber
Typ TP TP+ Gew. Lg. BF WV Regionen Preis i die Kontrolle nicht so stark und die Strafen für
st
Rond rakamm 2W+2 KK-15 150 150 3 9/6 LF, GA, MH, ZW 200 Fälscher nicht so streng.)
"Echt Arivor" 2W+2 KK-15 140 150 9/6 LF 400

Kein Wunder also, daß der Gebrauch


und das Führen einer solchen Waffe stren­
gen Einschränkungen unrerliegr und in der
Regel nurden Geweihten der Görtin sowie
den Absolventen einer rondragefälligen
Kriegerschule und gleichwertigen Kriegern
- also etwa ehemaligen Knappen eines gro­
ßen Ritters -erlaubt ist. Da ähnljche Gebo­
te und Verbore auch für einige andere
Waffen von Schwertgestalt gelten, seien
diese hier nun auch beschrieben:

Der klassische Zweihände7·ist die Waffe


gleichen Namens, ein Schwert, das mir
über anderthalb Schritt Länge sogar den
Abb. 33 (links): Rondrakam.m aus
Rondrakamm noch überragt. Ansonsten
Arivor; fellumwickelterGriffund lange
gleicht sie eher einem gewöhnlichen
Fehlschärfc; Meisterya Ribaldi;
Schwert, auch wenn sie sich selbst von XXUNG6Hal
überaus kräftigen Recken nicht einhändig
führen läßt. Schon deshalb ist diese Waffe
Abb.34(rechts): Klassischer Zweihän­
bei denen beliebt, diesich ganz im Helden­
der des tobrischen RittersMarban vom
geiste der Görtin nicht hinter eng an den
Stamm; verwendetinder Ogerschlacht;
Leib gepreßtenSchüden verbergen mögen, jetztFamilienbesitz
sondern LieberalleAngriffe des Gegners mir
derkühn beidhändiggeschwungenen Klin­
ge parieren.
EineSchande vor derGörrin ist esdarob,
daß mirderweile angeheuertes Söldnerpack
den Zweihänder zu "Leibwaffe" erkoren
har und daß selbige gar als "Doppelsöld­
ner" dafür noch zweifachen Lohn erhalren.

Typ TP TP+ Gew. Lg. BF WV


Zweihänder 2W+4 KK-14 160 155 3 9/5

19
I n noch stärkerem Maße als fur den Zweihänder gilt dies fur zwei extrem lange
Zweihandschwerter, dielange Zeit nur an bestimmten einzelnen Orten in Gebrauch
waren, diesich in letzter Zeitallerdings immer mehr verbreiten - wohl weil sie große
Eleganz mit einer Schadenswirkung
.
verbinden, die der einer schweren Hiebwaffe in
. I
mchts nachsteht. · '

Aus dem almadanischenGebier um Punin stammtdie ßoronssiche� einegewaltige


Waffe, die nureinen Spann unterzwei Schritt mil�t und damitdem Besitzer an Länge
oft gleichkommt.
Geschaffen wurde diese Boronssichel angeblich von der wahrhaft todesmutigen
GrenzwachtAJmadas, die sich mangels eigener Reirereieiner besonders langen Waffe
bedienre, mir der sich auch die schnellen berittenen Wüstenräuber bei ihren
Angriffen aus der Khom heraus vom Pferd schlagen ließen6l - auch wenn es furwahr
großen Mur erforderr, nicht vor den herandonnernden Reitern zurückzus'chrecken
und kühn den Schlag vorzubereiten, der den Gegner aus dem Sattel reißr.
Nun, heute, da die AJmadaner Garde über exzellente Kavallerie verfügt, ist die
Boronssichel nicht mehr so häuflg zu sehen wie zuvor, wiezumAusgleich aber hat sie
sich seiteinigen Jahren übergam.Aventurien verbreitet und wird immer häufiger in
den Händen kräftiger und geschickter Krieger gesehen. Denn es zählt zu den
besonderen Merkmalen der gutgearbeiteten Boronssichel, daßsie bei Treffern nicht
'viel minder Schaden anrichten karu1 als erwa eine Ochsenherde, dabei aber weitaus
treffsicherer ist und die Höhe des Schadens weniger dem dunklen Spiel des Zufalls
überlassen bleibt.

Typ TP TP+ Gew. Lg. BF WV Regionen Preis


Boronssichel 2W+5 KK-16 160 180 3 8/3 PU, MH 400

DerAndnxasterschließlich, einweiteres zweihändiges Langschwerr, erreichtvolle


zwei Schritt Länge und ist damit zweifelsohne meist größer als sein Träger - daß er
dennoch überhaupt fuhrbar bleibt, dafürsorgr.die larige, schm�e Klingc; derkräftige
Griff mit den unrerstützenden Lederschlaufen für die Hände una schließlich das ­
relativ gesehen - geringe Gewicht von "nur" 220 Unzen, also fünfeinhalb Stein;
deutlich weniger als bei so brutalen Schlagetors wie Ogerschelle, Ochsenherde oder
Barbarenstreitaxt.
Dennoch ist es offensichtlich, daß man zum effektiven Einsatz einer solchen
Waffen viel freien Raum braucht, weshalb es auch leicht erklärbar ist, welchem
UrsprungderAndergasrerseinen Namen verdankt: ln den kahlen Gebirgspässen und
Hochebenen nördlich Andergasts waren es die einzelnen Grenzwächter zum Ork­
land, diezuerstdiese gegenüberSchwarzpelzen ebenso tödliche wieeinschüchternde
Waffeersonnen haben, hat doch die primitive Schmiedekunstder0rks7> dem nichrs
auch nur annähernd gleichwertiges entgegenzusetzen.
Aus dem Norden hört man deshalb auch, daß die örtlichen Anmpersonen alle

Abb. 35: Boronssichel mitsogenannter"doppelter"


Privilegien zurückgestellt haben und verzweifelt nach Söldnern mit Andergaster­
Parierscheibe; extrem kurze l<'chlschärfe; markgräf­ Erfahrung suchen, denen sie gar vierfachen Sold versprechen - dennoch aber haben
liche Waffensammlung zu Punin; etwa 150Jahre alt sich zu wenige bislang eingefunden um eigene Trupps aufstellen zu können, sei es,
weil sich die Meister dieser Waffe nicht als Söldlinge verdingen, sei es, daß sich
unerfahrene Hochstapler schnell selbst die Larve vom Gesicht reißen - denn ein mit
demAndergasrenmerfahrenerKämpferrichtetzweifellos w1terden neben und hinrer
ihm stehenden Gef
ährten noch mehr Schaden an als unter dem Feind. So gilt denn
auch, daß diese lange tmd für viele Krieger unhandLiche Waffe zwar bei einem guten

6)Hier irrt Bruder Rondramir. Wie schon die Form des Handschutzes - eine doppelte
Parierscheibe - andeutet, muß die Waffe von den Beni Rurech stammen, die vor fahrhun­
derteil nach Maraskan auswru1derten. Dokumente aus Khunchom aus dem Jahre 119 BF
belegen, daß ein gewisser Meister al Mhakkyami ben Mbukkadim ben Rurech eine Waffe
annähernd gleicher Form für einen w1genannten Helden schmiedete, der damit in den
Kampf gegen verbliebene Leviathanim südlich von Bastrahuns 'Barm zog.
7)Ein weiterer Irrtum Bruder Rondramirs - dieses Mal jedoch mit fatalen Folgen: Jn der
Schlacht von Orkenwall wurde Rondramlr von Perricwn, RG nach heldenhaftem Kampf
in die Hallen der GöttiJ1 abberufen. Er fiel durch die Hand eines orkischen Hauptmannes,
der mit eiJ1em Arbach ausgerüstet war, welchselbiger die KliJ1ge von Bruder Rondramirs
Waffe zerschmetterte und schließlich den Wehrlosen mehrfach in Brust und Kopf traf.

20
li.:aiset· Retos \\'arfeukammt:oot• St•hwt••·•t••· und Zweilaäudet•
Schlage größere Wirkung zeigt als irgend sonst ein Schwert- und etwa einen einzelen
Gegner mit einem nicht einmal sonderlich genauen Hieb zu röten imstande ist -,
andererseits aber genauso oft gerade lächerlich geringe Treffer erzielt, weil sie der
Träger nicht richtig ins anvisierte Ziel zu lenken verstehe.

Typ TP TP+ Gew. Lg. BF WV Regionen Preis


Andergaster 3W+2 KK-16 220 200 2 7/3 HA, WE 350

EinZweihänder von ebenfalls fremdländischer Herkunft, aber weitaus geringerer


Länge ist schließlich das Tuzakmesser, wie es vor allem aufMaraskan in Gebrauch ist:
DieseWaffe ist an Größe in etwa einem Bastardschwert vergleich bar, aber mit einer
leicht gekrümmten Klinge versehen.
Die Scheide eines Tuzakmessers ist meist aus Holz und wird enc-veder frei in der
Hand gerragen oder, weit üblicher, mir einem Riemen auf dem Rücken befestigt;
während das bei uns übliche Gürtelgehänge sehr selren zu erblicken isr. Die "original
maraskanische" Variante dieser Waffe besir-Lt keine Pariersrange, sondern eine
Scheibe zu seibern Zwecke, während mittelreichische Veteranen der Maraskankriege
geschwungene Parierbtigel bevorzugen. Häufig findet sich an letzteren auch eine
kleine Schelle, und man sagt, daß erfahrene Krieger selbige eigensstimmen lassen, auf
daß der Kundige seinen Gegneroder Verbünderen jederzeit an deren Klangerkennen
kann.
Und Erfahrung brauche es tatsächlich, wenn man mie den Tuzakmesser kämpfen
will, Erfahrung tmd vor allem hohe Geschicklichkeit, ohne die dieseWaffe kaum mir
all ihren Möglichkeiten genune werden karm.

Typ TP TP+ Gew. Lg. aF WV Regionen Preis


Tuzakmesser 1W+6 KK-1 5: 130 140 717 MA, MH, GA 200

Letzteres ist übrigens eine grtm,dsärzliche Regel, die mehr oder minder fur alle
Schwerter gilc: Jede Waffe ist nur so gut wie. ihr Träger, und kein noch so begabter
'
Kämpfer wird jemals gut werden, wenn er sich auf das Erreich�e verläßt und aufdas
stetige Sammeln von Erfahrung, sei es im blutigen Ernst oderzur freudigen Übung,
verzichtet.

Abb. 36: Andet·gaster mit langer, lederumwickelter


Fehlschärfe, spöttischauch "Schwertzu drei
Händen" genannt;gefertigiinYrramis 17 v.H.; bei
der Verteidigung derStadt in Orkhandgefallen;
rückgewonnen bei derSchlachtvon Gareth

' i
Abb. 37: Zwei Ausführ·ungen des Tuzakmesset'S: Oben die mitteh-eichische Form mit weit
geschwungencoParierbögen w1dScbelle(Gero von Hundsböck, inGebrauch); untendiemaras­
kanischeOr·iginalform mitParier·scheibe; dieKleeblattform derseibendeutet aufden ehemal i­
gen Haran von Sinoda oder dessen Familie hin; etwa 60 Jahre alt; Reichsmuseum Gareth

21
Zwa1·an Ritterlichkeitdes Schwertes ermangelnd, aber wohlfeilund inMassen
he7'Zuste/kn, nichtsdestotrotzvonhohe7·E.ffectivität-die Waffen,mitdenendieKriege
u:ns
e1· Zeitgefochtenwerden.
er

I -
.

Waffen der Armeen


- von Tharesa Baronin von Burmisch,
gegeben zu Mendena im Jahre 1007 BF

Zwei Arten von Kriegern gibt es, die großen Ruhm genießen: Die stolzen Ritter in
blitzender Rüstung, mitRoß undStechlanze und der kühne Einzelkämpfer mitwenig
oder keiner Rümmg, aber einem flinken Schwert, das ihm Schild und Sch.irm ersetzt.
Neben diesen Heroen ist in der Volksmeinung und den Legenden nur wenig Raum
ür
f jene Kämpfer, die heute das Rückgrat der Armeen bilden und an denen schon so
manche Attacke eitler Rirter gescheitert ist: die Infanteristen der großen Heere.
Die Stärke dieser Einheiten liegt nun nicht in ihrer besonderen Kühnheit oder in
ihrer Körperkraft, sondern in kaltem Mur und eiserner Disziplin; denn nicht aufdie
herausragenden und sangeswürdigen Taren des Einzelnen kommt es hier an - nur
wennsiealle ohne Zurückweichen zusammen stehen undvorrücken, bilden sieeinen
Wall von Waffen und Menschen, an denen jeder Ansturm von ungeordneten
Gegnern zerschellr.
Die Waffen dieser Krieger sind na[Urgemäß nicht dafür geschaffen. große und
berühmre Heldentaten zu vollbringen, dennoch sollen sie hier etwas näher beschrie­
ben werden:

Die Pike gilt vielen Kennern als die "Königin de.s Schiach tfeldes", und wahrlich,
Regel: Die Pike kann von 2 Personen diese Bezeichnunghaterwasfürsich: Dieserdrei Schrin IangeSpieß istallein nahezu
gleichzeitig geführt werden. Dann muß nutzlos - welcher Einzelkämpfer kann schon solch einen langen Speer sinnvoll
jedem der Waffenträger eine Attacke oder handhaben . .? In größerer Zahl jedoch, oft von jeweils zwei Kämpfern geführt, ist sie
Parade gelingen, um diese Aktion erfolg­ ausgesprochen nützlich: Ein Speerwald von fünfzig, sechzig Piken, dem Angreifer
reich auszuführen. Lmerschürterlich entgegengestreckt, erschreckt, vertreibt oder tötet Roß tmd Reiter.
Bei vierhändiger Führung gilt:
TP 2W+5; TP+ KK-21; WV 10/0 Typ TP TP+ Gew. Lg. BF WV Regionen Preis
Pike 1W+4 KK-18 180 300 4/0
alle 50
�--
----
----
------
---- -- --
-- --
-- -- 6 ------

Eine Waffe ähnlicher Gestalt, aber noch größeren Ausmaßes istder Drachmtöte1·,
Regel: Der Drachentäter wird geführt wie ein vier Schritt langer eiserner Speer von zehn Stein Gewicht, der von seinen
die Pike. Für jeden Punkt, den die KK des zwergischen Erfindern immer nur in Paaren benutzt wtrd: zwei Reckendes Kleinen
Trägers weniger als 21 beträgt, werden Volkes rücken mir dieser Waffe gemeinsam vorwärts, und bekämpfen, verjagen oder
1 W Trefferpu nkte von der Waffenwirkung besiegen mir wuchtigen Stößen die Drachen und Tatzelwürmer, die sich in ihren
abgezogen, ein Kämpfer mit KK 1 8 er­ Höhlen breitzumachen beabsichtigen. Attßerhalb der zwergischen Stollen und
reicht also 4W TP. Unter einer KK von 1 8 Minen ist diese Waffe nicht erhältlich.
ist die Waffe nicht z u handhaben.
Bei vierhändiger Führung gilt: Typ TP TP+ Gew. Lg. BF WV Regionen Preis
TP 7W; TP+ KK-21; WV 6/0 Drachentäter 7W KK-21 400 400 014 310 zw 7000

Neben diesen beiden langen Spießen der Heerhattfen und lnfänteriecarrees gibt es
noch einige weitere Srangenwaffen, wie man sie vor allem bei den besoldeten
Fußkämpfern vornehmer Herren fmder, seien sie nun Feldsoldaren oder Leibgarde
- generell sei hier aber auch gesagt, daß gerade aufdem Gebiet dieser prunkvollen
Stangenwaffen eine schier w1überblickbare Fülle von Formen und Gestalten zu
finden (kann man doch einen derartigen Holm aufvielerlei Art mir Klingensprossen
und Stacheln bestücken) ist, diezudem oftvon Herrschaft zu Herrschaftanders heißt;
und wer alle Formen erfassen will, müßte sich eigendich mit WortuJ1getümen
herumschlagen wie "halblang gespitzte Glefenpartisane mir Zügen einer frühen
Hellebarde" - so ihn nichrzuvordieNoioniten in ihre fürsorgliche Obhut nehmen.
Aus diesem Grund seien hier nur diewirklich grundlegenden Formen beschrieben,
auf denen, wie gesagr, unzählige Varianten aufbauen:
Die Hellebarde ist wohl der Inbegriffder Gardistenwaffe - ursprünglich Halm­
Barre genannt, Stangenbeil, isr sie in der Tat eine gelungene Kombinarion von

22
liaisea· lletns \\'afienlianuuea· Stangen- und lnfantea•it•waffen

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Abb. 38: InfanteriewaffenverschiedenerMachart(von Hnks nachrechts): EinePike von etwadrei SchrittLänge, wiesiebei den albemischen Pikenieren
(hier: XXXIX. Banner"Tommelwacht", II. AlbernischesGardergt.) inVerwendungist, typisch dieLilienformmitWiderhaken;Drachenroter aus Xorlosch,
ZeichnungnacheinemOriginal (die Waffe wurde uns vom BewahrerderKraftleidernichtzur Vexfügunggestellt), geschätztes AlterderKlinge3000Jahre;
Prunkbellebarde der Horasgarde, Vinsalt, diese Form istseitetwa 10 Jahren gebräuchlich; Kriegshelmbarte tobrischer Hellebardiere (IV. Banner
"Drachensteiner Draufgänger", I. Tobrisches Gardergt':),l{lingenf'ormim ganzenMittelreicheinheitlich, sog. "l{aiser·Reto-Modell"; Reich ver-tierteGlefe
der Markgräflich Warunker Garde, man beachte das Fehlen jeglicher Dornen, wie sie bei Gebrauchglefen gelegentlich noch vorkommen, neuzeitlich;
Hakenspieß derAlmadanischenLandwehr, Waffen dieserArtwerdenin denArsenalenamYaquituferzuHundertenbereitgehalten, da sie sichvortrefflich
zum Einsatzgegen(novadische) IeichteReiterei eignen; PartisaneoderKurzpike mit reinerStoßklinge, neuzeitlicheAusführung, im Koschgebräuchlich
(IX. Wachbanner, AngbarerSchanz-und Sappeurrgt.)

23
Stangenwaffe und Axt: An der Spirze eines anderthalb Sehrirr langen Stabes siru eine
Beilklinge, der gegenüber eine lange Spirze hervorragt. Mir dieser ebenso wirkwlgs­
vollen wie einschüchternden Waffe sind weite Rundumschläge ebenso möglich wie
gezielre Hiebe.
Mü einer zweiten, nfd1 vo�n l'tinausragenden Speerspitze wird aus der Hellebarde
die wohl effektivste Waffe für einzelne Gardisren überhaupt, auch wenn es natürlich
viel Übung erfordert, sie gm handhaben zu lernen.
Dabei ist zwischen der "Gebrauchs-"Helmbarte und der Prunkhellebarde zu
Abb. 39 (l inks): Wurmspiel} unrerscheiden: Die erstere zeichnetsich durch eine eher gedrungene, klobige Gescal c
aus der Gegend von Uhden­ der Klinge aus Lllld wird vor allem von Söldnern und Kämpfern in der Schlacht
berg, mit mehrfacher metal-
verwendet, während i11re vornehme Schwester ihr grw1dsärzl ich ähnelt, aberweiraus
lener Verstärkung; schät·
zungsweise 600 Jahre alt schwungvollere Formen aufweist, "eleganter" aussieht und zudem oftmals mir
Gravuren oder Ziselienmgen geschmückt ist. Doch sollte man nicht den Fehler
machen, diese Variante, die etwa in besonderer Pracht von den Wächtern des
Kaiserlichen Palasres in Garerh geschwungen wird, für überkünstelt und lächerlich
zu halten; illf Wen im Kampf nämlich ist keinen Deut geringer.

Typ TP TP+ Gew. Lg. BF WV Regionen Preis


Hellebarde 1 W+4 KK-15 150 200 5 5/2 außer EL, Fl, MO, WA 75
Abb. 40(unten): EchterPailos
Prunkhellebarde 1W+4 KK-15 140 210 5 5/2 außer EL, Fl, MO, WA 50
--,-- __
____
____
____
____
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____
____
____
____
__ _c
mil mehrfach verstärktem
Stiel; ca. 80 v.H.; Rethis Ein weiters w1gleiches Geschwisterpaar gibt es, dessen "ärmlicher Bmder" der
Hakenspießisr, eine Waffe mir langer Srahlspirze, von dereineSichelklinge rückwärts
gewandr vorspringr; weitere Spitzen sind nicht unüblich. Mir dem Siehelllaken kann
der erfahrene Kämpfer auch ferner stehende Gegner heran- oder Reiter vom Pferd
holen, um ilmen mir der Spitze den Garaus zu machen.
Bei der Glefohingegen isresdie breite Hauptklinge, dievorn hakenförmiggebogen
ist und mir der man gegen die Feinde vorgeht, auch ist diese Waffe in der Regel weir
stärker verzierr und geschmückt und gilt als vornehmer.

Typ TP TP+ Gew. Lg. BF WV Regionen Preis


Hakenspieß 1W+3 KK-16 120 250 5 3/1 außer EL, Fl, MO, WA 45
Glefe 1W+3 KK-16 120 200 5 4/2 außer EL, FI,MO,WA70

Oie Partisane schließlich isr ein wenig länger und trägt neben einer kühn
vorsrechenden Speerspitze noch zwei seidich vorspringende Klingen - mand1e
bezeichnen sie auch spörtisch als Ohren, wenn sie zu klein sind, um einen realen
·.
Kampfwen zu besitzen -, was ihr auf den ersten Blick eine entfernte Ähnlichkeit mit
einer Lilienblüte verleiht.

Typ TP TP+ Gew. Lg. BF WV Regionen Preis


Partisane 1W+5 KK-17 150 200 4 5/3 außer EL, Fl, MO, WA 50

Der Wurmspießist eine zwergische Variante der Partisane, ein kürzerer, kräftiger
Speer mir Handschurz und starker Klinge, der zwei seitliche Strebeklingen besitzt,
nichr unähnlich denen der Partisane, aber dem Zweck dienend, die Klinge nach
kräftigen Stößen aus den Körper des Gegner- oft ein Drachling oder Tatzelwurm ­
Regel: M:J einer GE
wieder herauszuziehen, denn was niirz.c die beste Waffe, wenn sie unwiederbringlich
von 15kanndiePar­
im Leib des nur angeschlagenen UJld damit gereizten Feindes steckt.. ?
tisane auch mit dem
Talent Speere und
Typ TP TP+ Gew. Lg. BF WV Regionen P reis
Stäbe geführt wer­
Wurmspieß 1 W+4 KK-16 120 1 80 2 5/2 zw 1 20
den.

Regel: Pailos und Mir dem Pailossei die Liste dervornehmen Stangenwaffen abgeschlossen, isr diese
Langaxtkönnennur Waffe doch schon mehr ein Mittelding zu einer kräftigen Streitaxt: An einem starken
ab KK 14 benutzt Stiel sitzen ein spitzer Eisenstachel und eine Beilklinge schwerster Macharr - und
werden. M:J KK 17 wirklich karm man diese seltene und kostbare Waffe zyklopischer Herkunfr mir der
können beide Waf· nötigen Kraft ebensogut als Zweihandaxt führen wie als Stangenwaffe.
fen auch mit dem Wie schon allgemein über andere Stangenwaffen gesagt, gibt es natürlich auch vom
Talent Äxte geführt Pailos eine einfachere Lmd weit billigere Variante: Die Idee, ein (über-)schweres
werden. Axtblatt mir einem kräftigen Holm zu verbinden, hat zur Entwicklung der Langaxt

24
Kni�··· llt•tos "'••ffenk;unmN· S�:angt•n- und lni';uatt•••iew:an'en

geführt, bei dem die extrem breite Beilklinge in ihrem unteren Teil ein zweites Mal
mir dem Stiel verbunden wurde, während ihr vorderes Ende in einen langen Stachel
2usläufr oder zu einen gezackten Breieklinge wird.
Diese Waffe wurde angeblich in Neerha erfunden und von den Händlern der
verallenden
f Stadt ahnungslosen Fremden als "echter Pailos" verkauft - eine List, die
bei näheremVergleich der beiden Waffenformen unglaublich erscheint, doch es ist
nun einmal ein Tatsache, daß viele Kämpfer sich aufgrunddes hohen Preises seh1· fur
einen Pailos interessieren, obwohl (oder gerade weil) sie kaum eine Ahnung haben,
wie diese Waffe aussieht.

Typ TP TP+ Gew. Lg. BF wv Regionen Preis


Pailos·l 2W+4 KK- 1 5 160 175 3 5/2 zv 300
Langaxt 2W KK- 1 6 160 180 5 6/1 LF 140
·) Die Stoßspitze des Pailos verursacht 1W+3 Trefferpunkte
Abb. 41 (links):
Die Senseist die universelle Waffe der Ackerrnilizen, Landwehren und aufständi­
schen Bauernhorden. Jeder Bauer hat eine Sense, w1d was läge näher, als mir der
starken Klinge auch einmal erwas anderes als Korn urnzwnähen? Generellsollren all
solche Bestrebungen der Bauern, den göttergefälligen Platz auf dem Acker zu
verlassen, mir größter Skepsis betrachtet werden, doch sei wwerhohlen, daß gar oft
die Landleute es waren, die in Zeiten höchster Not das Neue Reich gerettet haben ­
,
vor äußern wie vor inneren Feinden. Auch heute, wo viele Städter vor den heranrük­ ·i Abb 42 (rechts): Soge­

kenden Schwarzpelzen zittern und beben, haben sich auf den Feldern kühne �·I nannte Langaxt aus
Neetha; ca 5 Hai
Ackermänner zusammengefunden, um gemeinsam mir ihren adligen Herren den
Orks die Stirn zu bieten.
Der BomischeBattemspeeroderdie Stunnsenseist eine besondere Form derSense,
bei der das ursprünglich rechewinklig abstehende Sensenblau abgetrennr und als
Verlängerung des Stieles neu befestige wurde. DieseWaffe, die Längen von überzwei
Abb. 43(unten): Kriegs·
Schritt erreichen kann, ist - wie erwa die Pike- weniger als die Waffe eines Einzelnen
flegelausAlbernia;3Hal
gefährlich, als wenn sie in Massen gegen Reiterei eingesetzt wird. Die Waffe trägt
ihren Namen nach ihrer Heimat, dem Born land: Hier wurde er vor einigenJahr­ �
I
hunderren bei einem derzahllosen Bauernaufständezuerst entwickeltund eingesetzt.
i
Seinen Triumph feierte er in der Schlacht von Garbeln, als ein ganzes Banner Elite­
reiterei der Priesterkaiser an den entschlossen ihnen entgegengestreckten Sturmsen­
sen zerschellte. Diestreitkolben- undsäbelschwingenden Ritter hatten die ländlichen
Fußkämpfer noch nichteinmal erreicht, als sich die spitzen Sensenblätterschon in die
Leiber ihrer Streitrösser gegraben hatten. Das darauffolgende Gemetzel an den fast
unbeweglichen Gepanzerten war zu grausam, un1 beschrieben zu werden und sagtviel
über den aufgestauten Haß der Bauern aufihre Peiniger.
Seiner Narur gemäß isr der Bauernspieß zwar der Ahn der Pike, selber als rein
improvisierteWaffeabereher ungebräuchlich. Derartige Kampfsensen kommen fastnur
zwn Einsatz, wenn Gefahr im Verzuge isr und keine anderen Waffen bereitstehen.

Typ TP TP+ Gew. Lg. BF WV Regionen Preis


Sense 1W+3 KK-17 100 160 6 3/1 außer Fl, MO, WA 30
Sturmsense 1 W+4 KK-16 120 180 5 4/2 80, TO, WE, GA 40

Ein äh nliches Verhälalis zwischen der friedlichen und der kriegerischen Form eines
bäuerlichen Arbeitsgerätes findet sich bei den Flegeln, die für gewöhnlich dazu
dienen, das reife Korn aus denÄhren zu schlagen: Schon dergewöhnliche Dreschflegel
kann in den Händen eines starken Mannes ein wirksame Waffe sein, mir der sich
vortrefflich Schädel und Helme verbeulen lassen.
Wenn das harre Schwungholz eines Dreschflegels allerdings noch mit eisernen
Bändern und Nägeln wie eine Kampfkeule verstärkt wird, hat man einen sogenann­
ten Kriegsjlegel, der zwar unscheinbar wirkt, aber an Schadenswirkung einem
Streitkolben oder gar einem Schwert in nichts nachsteht.
.... /
Typ TP TP+ Gew. Lg. BF WV Regionen Preis
Dreschflegel 1W+2 KK-14 100 150 6 4/2 außer Fl, MO, WA 15
Kriegsflegel 1W+4 KK-13 120 150 5 5/1 außer Fl, MO, WA 50

25
Eherfordie]agdnlden
sfih· Kampfgedacht, kidiem
innen mmigfaltigenSpeereutulSpieße
einemKiimpendocJJvonNtiJ:Zensein,ztmudvielewnihTtendemGegnerauchbereitsauf
Entfemtmgentgegengeschleudertwerdenkiimum.

Stäbe und /spee..e


- eine Betrachtung von Morgos A:,alander

Ähnlich den Messern und Dolchen sind auch die vielen Stabwaffeneine Kategorie,
die sich wohl aus einfachen Gegenständen mir nur untergeordneter Bedeutung für
den Kampfentwickelr har:

Der erste Kampfstabwar gewiß nur ein einfacher Wandersrock, mir dessen Hilfe
sich ein einsamer Waldläufer ein wildes Tier vom Leibe gehalten hat. Auch heute
noch kann man kaum mehr über diese Waffe sagen: Zwar gibt es mancherorts
Spezialisten, die für einen Kampfstab genau ausgewähltes Holz nehmen, das sie
speziell behandeln und beschnirzen, die weitaus meisten Exemplare aber sind
einfache Holzstäbe von etwa anderthalb Schritt Länge.
Dennoch kann man auch mit so einer Waffe bedeutende Leisrungen vollbringen,
u'nd sie Geschichte der Waffen ist voller Beispiele, wie einem mir Schwert und Axt
bewaffneten Söldnerordentlich hören undsehen verging, nachdem er einem Bauern
mit Kampfstab begegnete: Der spöttisch belächelte "lange Knüppel" wurde auf
einmal derartig flink umhergewirbelt, mit beiden Händen zum Parieren genurzr,
Reget: Wer -€Jen Kampfstab meisterlich dann wieder in weirem Bogen auf des Gegners Kopf geschmettert, daß man die
oder besser beherrscht, kann versuchen, Bewegung des zuvor plump wirkenden Holzstückes kaum mir dem Auge verfolgen
den Gegner zu entwaffnen. Dazu muß konnte.
eine angesagte Attacke+9gelingen. Miß­ Gute Kampfstäbe sind oft noch zum besseren Halt mir Bast oder Lederstreifen
lingt die Parade des Gegners, so muß umwickelt und tragen an den Enden metallene Kappen oder Beschläge, die nichtnur
diesem jetzt eine KK-Probe+5 gelingen, der Abnutzung und dem Ausfasern beim Wandern vorbeugen, sondern sich auch
sonst wird ihm die Waffe aus der Hand vorzüglich aufdie Srirn oder das Sonnengeflecht eines Gegners rammen lassen.
geschlagen. Von ähnlicher Macharr sind übrigens auch viele der "Zauberstäbe" der Magier ­
Ein meisterlich begabter Kämpfer kann und nichr wenige dieses Standes wissen einen Kampfstab wohl zu handhaben.
mit dem Kampfstab 2 Attacken pro Kampf­
runde ausführen, wenn er dafür auf die Typ TP TP+ Gew. Lg. BF WV Regionen Preis
Parade verzichtet. ln einer AT-Serie wird Kampfstab 1W+1 KK-15 80 • ·150 5 6/6 außer Fl 25
der Kampfstab jedoch wie eine gewöhn­
liche Waffe geführt. Wird hingegen ein Ende des Srabes geschärft tmd übereinem Feuergehärtet, erhälr
man einen Holzspeer, der sich nicht nur zttm Kampf. sondern auch zurJagd eignet.
Dennoch soll nicht geleugnet werden, daß diese Waffe relativ wirkungslos und
praktisch nur in Gegenden zu finden ist, wo die Bewohner entweder sehr arm sind
oder aber nicht eimnal die Kunst der Erzbearbeitung kennen: So haben sich etwadie
Mohas der südlichen Regenwälder zu Meistern des Holzspeers entwickelt, der
allerdings auch bei ihnen nur deshalb so wirkungsvoll und von Fremden gefürchtet
isr, weil sie die Spitze mir diversen pflanzlichen Giften versehen.

Abb. 44: Solidegearbeiteter Kampfstab, injener


Machart, wie er vielfach käuflich zu erwerben ist;
dieses spezielle Exemplar stammtaus dem
Hesindetempel zu Kuslik.

26
Der echte Speerdagegen trägt eine eiserne oder stählerne Spirzc mir zwei scharfen
Schneiden. Obgleich fast jeder Kämpfer den Speer zuerst einmal als reine Stichwaffe Regeln:Sowohl der Speer als auch der
mit beiden Händen führt, so wird der erfahrenere Krieger jedoch rasch lernen, daß Jagdspieß können ab einer KK von 16
sich die Klinge eines Speeres nicht nur zum Stechen, sondern auch zum Schneiden einhändig geführt werden. Für beide
eignet - und wenig überrasehr den Gegner stärker, als wenn man einen Speer in Waffen gilt dann jedoch: kein KK-Bonus;
raschem Wechsel als Spieß oder aber nach Art einer Hellebarde fühn. WV: 4/3

Typ TP TP+ Gew. Lg. BF WV Regionen Preis


Holzspeer 1W+2 KK-16 60 150 6 4/3 außer Fl, KH 10
Speer 1W+3 KK-16 80 170 5 5/4 alle 30

Der jagdspießoder die Saufederist ein kräftiger, kur.rer Spieß, der sich vorzüglich Hier sei an den Spieß erinnert, mit dem Herzog
dazu eignet, den Ansrurm von gereiztem Wild wie Waldsäuen und Schwankeilern Jarlak der Waidmann von Tobrien einst den Men­
aufZuhalten. Zu diesem Zweck ist er auch direkt hinrer dem Srechblatt mit einem denischen Eber erlegte, derein Jahrlang die Äcker
eisernen oder hornigen Knebel versehen, der verhindert, daß die Waffe zu riefin den und Felder 1·ings um die Stadt verwüstet und gar
Leib der Beute eindringt. Eigentlich in den Elfenwäldern beheimatet, hat diese Waffe einige Hunde und schließlich zwei kleine Kinder
�uch an den jagdfreudigen Adelshöfen des Bornlands und Weidens Einzug gehalten. getötet hatte.
Eine andere Saufeder wares, die dem leidenschaft­

I Typ
Jagdspieß
TP TP+
1W+3 KK-16
Gew.
80
Lg.
180
BF
4
WV
5/4
Regionen
80, TO, WE
Preis
80
lichen Jäger Drummog von Ouvenmas das Leben
rettete, als er mit schweren Jagdverletzungen dar­
Elfisoher Jagdspieß 1W+3 KK-16 80 180 3 5/4 EL 120 niederlag: Zwar waren seine Beine nach einem
Sturz gebrochen und seine Hüfte zerschmettert,
Weit stärker noch als beim gewöhnlichen Speer s
i r diese gefährliche Kombinarion noch auf dem Krankenlager aber hatten seine
aus Sroßen und Schneiden beim Sroßspeer entwickelt, einem Spieß mir einem fast Arme die Kraft, einen von seinem Bruder gedun­
drei Spann langen und einem Spann breiten Blatt und einem dicken Knebel, der genenMeuchlerzu durchbohren undan die Wand
vormals für die Bärenjagd entwickelt wurde, sich aber auch ausgezeichnet für den zu nageln.
Kampfgegen Zweibeiner eignet. Der Stiel dieser Waffe ist meist drei Finger dick und
häufigvollständig mir Leder wnwickelt, so daß er auch gewagte Paraden unbeschader
übersrehr.

Typ TP TP+ Gew. Lg. BF WV Regionen Preis


Stoßspeer 2W+2 KK-14 150 200 4 5/3 80, NO, EL, Fl, WE 70

Abb. 45: Von oben nach unten ein einfacher Holzspeet·, ein gewöhnlicher, aber schon seit Jahrzehnten kaum noch gebräuchlicher Speer, ein elfischer
Jagdspieß aus Gerasim und ein ungewöhnlich schlanker Stoßspeer eines Tiefbusener Jägers

r 51·,=�

Die Dschadraist ein spezieller Reiterspeer der Tulamiden, der sich nicht nur durch Regel: Vom Pferderücken aus geführt gilt
seinen besonderen Schmuck von wehenden Fell- und Stoffstreifen äußerlich von für die Dschadra:
anderen Speeren uorerscheidet: Was wie willkürlich angebrachte Tuchfer-ten wirken TP 1W+7, TP+ KK-16, WV 5/2
mag, ist in Wahrheit ein nach uralten Erkennmissen gefertigtes System, das dem Die Dschadra eignet sich nicht fü r einen
Speer bei einem schnellen Reiterangriffbesonderen Au&rieb verleiht: Die wehenden Lanzengang, sehr wohl aber für einen
Streifen - TulLunma genannr - verleihen der Waffe im Wind fast wirkliche Flügel, so Sturmangriff.
daß derTräger allseine Stärke in den Stoß legen kann und nicht noch eigens die Waffe
hochhalten muß. '
/
Die genaue Gestalt wie auch Farbe und Muster isr dabei von Sippe zu Sippe
unrerschiedlid1 - diese Merkmale gelten dem in Etikette bewanderten Tulamiden
praktisch als Kennzeichen und Eigenrum der Sippe, und weder wird ein ehrenhafter
Tulamide es wagen, die Tulumrna einer anderen Sippe nachzuahmen noch den Speer

27
eines Sippenfremden benutzen, es sei denn in Zeiten höchster Not. Selbstaberwenn
ein Krieger in der Schlacht die Dschadra eines geröteten Gefährten nutzt, um selbst
zu überleben, erwartet man von ihm, daß er den Sippenvorsrand des Gefallenen

·
p
verständige, die Dsc ad!� zurückgibt w1d um Verzeihung für den "Mißbrauch"
'
bittet.

I Typ TP TP+ Gew. Lg. B F WV Regionen Preis I


Dschadra 1W+5 KK-15 80 180 5 4/3 KH, MH 120 I
Von eher notdürftiger Narur (vom rondrianischen Standptmkr ausgesehen) ist der
Dreizack, eine Waffe zur Jagd auf große Fische, die sich an der Westküste großer
Beüebtheiterfreur. Ein rauflustiger Fischer kann mir einem Dreizack zwargehörigen
Schaden anrichten, sonderlich effektiv im Kampf- vom gefahrliehen Anblick einmal
abgesehen - ist dieser Fischspieß jedochnicht.

Typ TP TP+ Gew. Lg. BF WV Regionen Preis


Dreizack 1W+3 KK-15 90 140 5 4/4 TH, HA, LF, ZY 50

Abb.46: Zwei Fonnen des Dreizacks; die obere aus der Gegend von Havena (allgemein istdiese Form auch aufden Zyklopeninseln und im Lieblichen
Feld vertreten und gebräuchlich), die untere ausThalusa, wo diese Waffe vor allem zurJagd aufPerlbeißerverwendetwird (östliche Form).

ioi"'R'5e
·�::�
Die ZweililienschIießlich ist eine Besonderheit unter den Stabwalten: Sie besitzt
nicht eine, sondern zwei scharfe Klingen, eine an jedem Ende des etwa einen Schrirr
langen Stabes. Um dieses Waffe erfolgreich einzusetzen, brauehr man schon Einiges
Regel: Mit der Zweililien können 2 Attak­
an Fü1gerferrigkeit und Gewandtheit, aber hat man sich erst einmal an den Umgang
ken pro Kampfrunde geschlagen wer­
mit dieser Doppelkünge gewöhnt, wird sie rreue Dienste leisten: Sowohl für kühne
den, wenn der Kämpfer dafür auf die
Schwünge wie auch normale und rückhändig gefü,h rre Stiche eignet sich die Zweili­
Parade verzichtet. in einer AT- Serie (Aus­
lien, die vorallem im zwergisch-mittelreichisch-altreichischen Mischgebier zwischen
fall) werden die Zweililien wie eine ge­
Elenvina, Harben und Grangor gesehen werden kann. Interessanterweise kommen
wöhnliche Waffe verwendet.
cüe besten Waffen cüeser Art von den Angroschim des Eisenwal des; etwas eigenartig,
wenn man bedenkt, daß die Zwerge solche Waffen größtenteils eher ablehnen tmd
selber überhaupt nicht verwenden.

I Typ TP TP+ Gew. Lg. BF WV Regionen Preis


Zweililien 1 W+3 KK-18 80 140 4 7/7 ZW, HA 100

Nicht tmerwähnt bleiben sollen hier der gewöhnliche Wurfspeer und der Efferdbart,
ihrer Verwendtmg nach ebenfalls Speere, die jedoch an anderem Orte genauere
Betrachtungerhalten.

Abb. 47: Eine Zweililienaus Grangor, offfensichtlich eine


Maßanfertigung, da sie um fast einen Spann kürzer ist
als herkömmliche Ausführungen; etwa 5 Hai

28
Wemdietwtige.Eiegmu:oderdieKenntnisi1lSpezialisierten Wajfenet7tul1lgelt, dergreift
getnezttden bewährten.Kriegswet-kzeugen, det·etl Hmulhabutzgoftnichtsalsschiere
Muskelkraftetfordert...

Keule mtd Kette


· Waffen der Kraft

Die unzweifelhaft: ältesteWaffedes Menschen ist der eigene Körper- und hiersind
es vorallem kräftige Schläge mir den Fäusten gewesen, die den Gegner überwinden
sollten. Früh in der Geschichte der Waffen kamen dann wohl auch einfache Dinge
dazu, um die Reichweitedes Schlages undden Schaden zu vergrößern: Knüppel und
großeSreinewaren und sind eine natürliche Verstärkungder Faust und Verlängerung
des Armes. Auch heute noch kann selbst der aller Waffenkunst Fremde guc einen
schweren Gegenstand ergreifen und damit aufden Feindeinschlagen, allein aufseine
Kraft und die Wucht des Schlages vertrauend.
Improvisierte Waffen dieser Art, wie man sie vor allem bei eher harmlosen
Kneipenschlägereien und anderen Prügeleien erblicke, sind ecwa abgebrochene
Sruhlbeine, Fackeln und Krüge; Dinge, die man kaum zu Waffen rechnen mag und
die keiner näherem Beschreibung bedürfen. Und nur wenige Leure würden jenes
Stuhlbein zu den historisch bedeutsamen Waffen zählen, mirdem vor nunmehr über
vierzig Jahren der damalige Reichsmarschall eher zufällig und unglücklich gerötet
wurde, als er eine Prügelei zwischen zwei Söldnertrupps schlichten wollre.
Eher schon eine Waffe ist der Knüppe4 also der schwere, oft schwach bearbeitete
Ast, wie ihn vor allem die Bewohner waldreicher L'inder verwenden. Dennoch kann
man auch beim Knüppel kaum davon sprechen, daß er sorgfaltig bearbeitet und für
vieleKämpfeaufbewahrt wird, sein Merkmal ist es gerade, daß man ihn bei Gebrauch
vom Wegesrand aufliest und nach der Schlachtwieder fortwirft. Nur selten wird sich
ein solch zufällig ausgewählter Knüppel als so stark, bruchfest und von Narur aus
richtig ausgewogen erweisen, daß der "Besitzer" ihn mirnimmt Ltnd für künftige
Gefechte behält.
Diese Improvisation führt auch dazu, daß manche Landrechtsbücher den Besitz
eines Knüppels gar nicht als Waffenbesitz werten, da es unzählige andere Gründe als
den Kampfgeben mag, einenAstaufzulesen -mir dersimplen Suche nach Feuerholz
einmal angefangen.

Typ TP TP+ Gew. Lg. BF wv Regionen Preis


Stuhlbein 1W KK-15 50 40 7 4/3 alle
Fackel 1W KK-15 50 40 7 4/3 alle 0,5
Knüppel 1W+1 KK-14 60 80 6 5/3 alle ca. 1

Anders sieht esda schon mit der Keuleaus: Auch diese Waffe isr zwar aus Holz, fast
immer aber isr sie noch mir eisernen Nägeln beschlagen, von stählernen Bändern
umfaßr oder auf sonst eine Arr verstärkt, dazu kommt noch eine mit Fell oder Stoff
rutschsicher gemachtes Griffsrück. Diese Arr von Hiebwaffen ist nicht nur relativ
wirksam, sondern auch einfach herzustellen und billig. Gerade deshalb scehr aufden
Besitz von Keulen vielerorts - gerade in besonders zivilisierten Landschafren - eine
empftndliche Strafe, da diese Waffe als brutal und bösartig gilr, oft mir gesec-.dosen
Räubern des Waldes in Verbindung gebracht wird; zudem wird sich bei dem sonst
so eifrigen Kulr der Rondra oder in den Reihen der Ritterschafe kaum einmal jemand
finden, dergerade die "unehrenhafte" Keulepropagiert und ihre Verbreitung fördert.

Typ TP TP+ Gew. Lg. BF WV Regionen Preis


Keule 1W+2 KK-13 100 80 3 7/3 alle 15

Noch einen Schritt weiter hin zur anerkanntcll Waffe.�ehr der Sn·eitkolben: Hier
isr nurder kräftige Stiel aus Holz, ansonsten aber sind es eiserne Kappen, Spiezen und
Zacken, die die Wucht des Schlages erhöhen. Abb. 48: Einedervielen Keulenformen;obiges

Derlei Streitkolben sieht man oft bei wenigergur ausgerüsteten Abenteurern und Exemplarw\U'debeieinem Wegelagerer im
Mendenischen konfisziert
Söldneruuppen -gerade wer sich viel aufdie Kraft: seines Körpers einbildet, greift gern

29
zu dieser Waffe. Ihren wahren Wert zeigt diese Waffe im Kampf gegen schwer
gerüstete Kämpfer, denn hier reichrofrmals ein gezielter Schlag aufdie Gelenke und
Scharniere eines mehrteiligen Harnischs, um die Beweglichkeit des Gepanzerten
empfindJich herabzusetzen.
Generell ist das Fe1d der Srl'eit:kolben schier unüberschschaubar, kann doch jeder
Schmied die Zacken und Stacheln nach eigenem Gurdünken anordnen, ohne eine
wirklich neue Waffezu erhalten. Nur einigewenige Typen sind so populärgeworden,
daß sich ihre Gestal tseit ihrer Einführung kaum mehrverändert hat.

Typ TP TP+ Gew. Lg. BF WV Regionen Preis


Streitkolben 1W+4 KK-13 120 75 715 außer Fl, EL 50

Der Brabakberzgelerwa trägt eine schwere Merallkugel, aus der seidich vier kurze
Spieße ervorscechen, besonders bedrohlich aber ist der zusätzliche lange Stachel am
vorderen Ende. Nichtselten verleihen humorvolle- oderzynische- Waffenschmiede
dem Brabakbengel ein scheinbargrinsendes Gesicht, bei dem jeweils ein Seirenstachel
als lange Nase erscheint und so die komische Wirkung noch erhöhr. Wenn man
allerdings von einem Brabakbengel am Kopfgetroffen wird, vergeht einem meist das
Lachen schnell.

I· Typ TP TP+ Gew. Lg. BF WV Regionen Preis


Brabakbengel 1W+5 KK-14 120 90 7/5 SÜ, ZY 80

Eine andere improvisierte Waffemir vielen "Nachkommen'' unterden Hiebwaffen


ist der schwere Vorschlaghamm.e1· der Zimmerleute, Steinmetze w1d Schmiede:
Abb. 49: Links eil'l Streitkolben, rechts ein Bra­
Eigendich ein Werkzeug, kann ein solcher Han1mer auch gut gegen Menschen tmd
bakbengel;beide Waffen aus dem Besitzdes Ugo
von Dorswindtzu Kyndoch;
Ungeheuereingesetzt werden.
beide noch gebräuchlich Dennoch sollre man nicht vergessen, auch den gewöhntichen Arbeitshammer des
Schmiedes Trubald von Goriom zu erwähnen, mir dem dieser bei einem Turnier in
Baburin die Rüstungen und Waffenvon fünferfahrenen Recken zerschmetterte, um
jenen Raubrirrerzusrellen, der ihn um den Lohn fürdas BescWagen eines Streitrosses
geprellt harre.
Da er aller Wahrscheinlichkeit nach aber kaum dazu geschaffen wurde, mir dem
Stiel gegnerischeArracken zu parieren und auch anderen Belastungsproben nur selten
auf Dauer gewachsen ist, haben sich zal1lreiche Formen von Kampfhämmern
enrwickelt.

Typ TP TP+ Gew. Lg. BF WV Regi onen Preis


Vorschlaghammer 1W+5 KK-14 250 90 5 8/1 alle 30

Der übliche Kriegshammenrägtzusäcz.lich zu demschweren Hammerkopfoftnoch


einige Spitzen, die eigentliche Wirkung beruht aber weiterhin aufder Wucht des
ScWages mit einer solch schweren Waffe. Dennoch scheinen die Freunde und
Erschaffer von Kriegshämmern eine schier unausrottbare Vorliebe für zusätzliche
Stacheln und Spitzen zu haben, die sie manchmal sogar mit Gift bestreichen - der
Dichcer der Söldnerliedes "Vierzigtausend Kriegshämmer" erwa erzählt lang und
breit (und offensichrlich voller Vergnügen) von furchrbar mißgebildeten Monstro­
siräten, blutigen Schlachten, Versrümmeltmgen und Entstellungen, die halt "zum
Leben eines Kämpfers gehören".

Typ TP TP+ Gew. Lg. BF WV Regionen Preis

Kriegshammer 2W+3 KK-15 180 100 2 9/3 außer Fl, EL, OR, 100

Abb. 50: Eine der vielen Vari­


KH, MH, MO, WA
anten des Kriegshammers,
hier aus Almada, (rechts) ne­ Der Zwergenschlägelist ein spezieller Kriegshammer, der aufder einen Seite einen
ben demUrahnallerHammer­ breiten Hammerkopfmit einem gegenüberliegenden Eisendorn verbindet.
walfen,demgewöhnlichenVor·
Mir einem Sehrirr und einem Spann Länge ist diese Waffe die längste übliche
Schlaghammer (links). Man
beachteden im Vergleich zum
Stumpfe Hiebwaffe, dennoch wird sie fast ausschließlich von Zwergen verwendet,
Handwerksgerät und vielen deren Krieger manchmal eine schier unglaubliche Geschicklichkeit mit der fast
früheren Kriegshämmern überkopfgroßen Waffe erreichen.
schmalen Hammerkopf.

30
Vorallemgegen Platten- und R.itterrüstungen kommtdiese Waffegutzur Wirkung Abb. 51 (links): Ein Zwer·

- oder auch gegen natürliche Panzerplatten, wie sich etwa an dem schon legendären genschlägel aus dem
Koscb,die Essenz des mo­
Zwergenschlägel "Käfertöter" erweist, mit dem die Bewohner des Zwergendorfes
dernen Kriegshammers •

.Murakulm seiteinigenJahrhunderten hungrigeR.iesenhrischkäferaus ihren Wohn­ über400Jahrealt!


kammern und Gruftasseln aus den Grabgewölben fernhalren.

Typ TP TP+ Gew. Lg. BF WV Regionen Preis Abb. 52 (unten): Ein Orki·
scher Gruufbai, erbeutet
Zwergenschlägel 1 W+5 KK-15 120 120 9/3 zw 100
in der Schlachtvon Orken·
.I wall;man beachtedieVor·
Eine weitere Abart des Kriegshammers finden wir bei den Schwarzpelzen: Der liebe der Schwarzpelze fUr
orkische Gruujhai fällt vor allem durch seine Dornen aufder Hiebfläche und eine ZackenundDorneJL
lange Stoßspitze auf, wiewohl es auch hierAbarten gibt. Allen orkischen Hämmern
ist ihr hohes Gewicht gemein, ein Umstand, der sie gegen Rüstungen äußerstwirksam
werden läßt, wie die Reichsritter zu ihrem großen EntSetzen während der Orkkriege
erfahren mußten - große Teile der berüchtigten Tordochai waren mir Gruufhai­
Hämmern bewaffnet.

Typ TP TP+ Gew. Lg. BF WV Regionen Preis 1 .i


!'
Gruufhai 1W+6 KK-15 180 120 3 10/3 OR 120
I
Ein kampftaugliches Werkzeug, das ganzaufder Wirkungeiner starken und langen
Spitze beruht, isr die Spitzhacke, wie man sie etwa häufig bei jenen sehen kann, die
an den Straßen des Reiches arbeiten- ein rauhes Volk, das nach altem Geserz allseine
Waffen bei Sonnenuntergang abgeben muß, aufdaßsie i n einem Gerätewagensicher
weggeschlossen werden. Denn zu furchtbar könme die Wirkungsein, wenn zwei oder
mehr gereizte und vielleicht angetrunkene Straßenarbeiter wegen eines nichtigen
Streites mit Spitzhacken aufeinander losgingen oder wenn gar ein aufgestachelter
Pöbelhaufen mir diesen Geräten Reich und Recht attackiert.

Typ TP TP+ Gew. Lg. BF WV Regionen Preis


Spitzhacke 1W+6 KK-15 200 100 5 8/1 alle 30

Auf dem gleichen Prinzip beruht allerdings auch eine der elegantesten aller
Hiebwaffen: der Rabenschnabe4 ursprünglich eine Waffeder rulamidischen Reiter­
heere, die aber auch die Priester des Boron zu h
i rer Ritualwaffe erkoren haben. Der
:1

wie ein Rabenkopf gestaltere Schlägel kann blirzesgleich heruntersausen und dem
Opferschwere Wunden schlagen, aber auch gezielte Hiebe ausführen - in mancher
Hinsichrist der Rabenschnabel die eleganteste aller Hiebwaffen, das Florerr unter all
den Keulen und Hacken. Diese tödliche Präzision war in den vergangeneo Kriegen
zwischen dem Kalifat und AI'Anfaoftzu "bewundern", wenn mit Rabenschnäbeln
bewaffnete Schwadronen die gegnerischen Heerhaufen in wilder Fluche vor sich
hertrieben.

Typ TP TP+ Gew. Lg. BF WV Regionen Preis


Rabenschnabel 1W+4 KK-16 90 110 3 8/3 PU, KH, MH, SÜ 120

Eine ganz besondere Form von Waffen sind all jene, die zum richtigen Gebrauch
Abb. 52: Rabenschnabel
nichr nurvielKraft, sondern auch Geschicklichkeit erfordern: Bei Kettenwaffensorgt mitHandschutz; tulami­
. eine eiserne Kerre zwischen Haltestab und dem für Schläge bestimmten schweren disch; etwa 120 v.H.
Kugel- oder Keulenteil rur besondere Wendigkeit Wld verleiht dem Benutzer der
Waffe die Fähigkeit,auchschlechterzugängliche Ziele zu treffen. Dieklassische Form
- und zugleich die am einfachsten zu handl1abende- ist der Mo1-genster1l, bei dem am
Ende der Kette eine einzelne Eisenkugel voller Spitzen sitzt.
Die Handhabung dieser Waffe siehr in der Faust eines geübten Kämpfers sehr
elegant und einfach aus, wenn dieschwirrendeKugel immer genau das anvisierteZiel
trifft und zerschmerrerr ... Dennoch sollte mafl· sich nitht täuschen lassen: Die
fliegende Kugel kann Freund nicht von Feind unterscheiden, und ob sie nach einem
Regel: Vom Pferderücken geführt gilt für
ungeschickten Schwungdie Knochen eines Gegners, eines Verbündeten oder gardes
den Rabenschnabel:
Kämpfers selbst zermalmt, ist ihr gleich.
TP 1W+5 KK-16 WV9/3

31
Manche unbedarfte Waffenschmiede, diesich mehr von beeindruckendem Ausse­
hen als von simpler Logik lenken lassen, vergessen sogar, den Srab mindestens eine
Handbreit länger zu machen als die Kerte, auf daß sie Kugel nicht beim Zurück­
schwingen dem BenurL.er des Morgensterns die Finger breche.
Die Ursache für s6lche·Sallmseligkeir mag wohl in den vielerorten zu sehenden
Schlachtengemälden zu suchen sein, wo ein Recke eine bis zu zwei Sehrirr lange Kerre
mir einer kopfgroßen Kugel schwingt und erfolgreich gegen seine Feinde einserzr.

Typ TP TP+ Gew. Lg. BF WV Regionen Preis


Morgenstern 1 W+5 KK-16 140 100 2 7/2 TH, HA, WE, GA 90
BO, TO

Abb. 53: Morgenstern, Ogerschelle und Ochsenherde (vonoben nachunten), diegebräuch­


lichsten KeU.enwaffen,alle noch iJ1 Gebrauch, wobei die Ochsenherdejedocheherein Zierstück
ist, denn die Ketten sind für ein einsatzfahiges ModeU signifikantzu lang!

Eine Kettenwaffe, die eher zur Gruppe der Kurio­


sit
iiten geziihlt werden muß, ist der mit neun
Kugeln bestfickte D01merschlag des Kriegers
Ossinger von Westerraufen. Ossinger, der ein
Meister im Umgang mit Ochsenherde und neun­
schwänziger Katzewar, überredeteeinen Waffen­
schmied, ihm eine Kombination derbeiden Waffen
zu fertigen.
Das Ergebnis bestandauseinerkurzenStangemit
neun mit Meta]Jf
!jflen verstärkten Ledeniemen,
an deren Ende sich stachelbesetze Smhlkugeln
befanden. Während Ossinger mit dem Donner­
schlag übte, mußte er schnell feststellen, daß es
einem normalen Sterblichen wohl unmöglich ist,
neun Kugeln im Auge zu behalten. Leider kam
diese Erkenntniserstdann,als ihnvierder Kugeln
derartig hart an seinem ungeschützten Schädel
trafen, daß sie für ihn künftig nicht mehr von
Nutzen war.
Doch auch nach dem Ableben des Recken wird
seine Waffe weiterhin auf seinem Rittergut nahe Mirzwei Kugeln und Kerren wird aus demMorgensremdiesogenannte Ogersehe/Je,
Baliho gezeigt, wo sie ein beliebtes Schaustück die namegemäß noch schwerer ist. Dementsprechend größer ist aber auch die
fahrender Krieger ist, die auch nach den letzten Schadenswirkung, wenn beide Kugeln den Gegner treffen - denn die Legende
Worten Ossingers ausdrücklich das Recht haben, berichtet uns zwar von Wassili von Weiden, daß er mit seinerOgerschelle sogeschickr
das zu probieren, was ihm nichtvergönntwar: Bei war, daß er die Kugeln in verschiedene Ziele lenken und so immer zwei Feinde
dem Versuch, die wild umherfliegenden Stachel­ zugleich ausschalten konnte; zu unserer Zeir aber isr solche Meisterschaft verloren­
kugeln des Donnerschlages zu bändigen, haben gegangen, und man gebrauchedie Verdopplungder Kugeln nur, un1 nach kräftigen
schon drei Menschen ihr Leben verloren und direkren Hieben noch mehr Schaden bei einem Widersacher anbzurichren.
fünfundzwanzig weitere schwere Verletzungen
an Augen und Nase davongetragen. I Typ TP TP+ Gew. Lg. BF WV Regionen Preis
Ogerschelle 2W+2 KK-17 240 120 3 8/1 TH, HA, GA. WE, 150
BO, TO

Die Ochsenherdeist schließlich eine Kettenwaffe mitdrei mörderischen Kugeln­


tU1d bei ihrverzichtet man ganzaufgenaueManöver, sondern benurzrsie nur, um mir
starken Schlägen den größemöglichen Schaden anzurichten- keinWunder also, daß
gewaltige Körperkraftzur Grundvorausserzunggehörr, die Ochsenherde effektivzu
führen. Einer der bekanntesten Meister diese Waffe zu unserer Zeit isr dann auch
Waldemarder Bär, der Herzogvon Weiden, derauch für seine besondere Zielgenau­
igkeit gerühmt wird.

Typ TP TP+ Gew. Lg. BF WV Regionen Preis


Ochsenherde 3W+3 KK-17 300 110 3 9/0 TH, HA, GA, WE 160
BO, TO

32
I li.aisea• ltetos \\'afft11ttkanunet• li.et tenwafien

Eine Kettenwaffe ganz besondere Art isr der Kettenstab, wie ihn vor allem die
�{araskaner gebrauchen: Die beiden je anderrhalb bis zwei Spann langen Holzstäbe
k- sinddurch eine kurze Kette verbunden; dadurch gibresanders als bei Morgensternen
keine eindeutige Unrerscheidung zwischen Griff- w1d Schlagsrück
Das ist auch gerade der Sinn dieser Waffe: Zwar kann man nur ihr keinen
sonderlich großen Schaden anrichten, dafür aber ist es dem gewandten Kämpfer
möglich, mit Stäben und gespannter Kette feindliche Attacken zu parieren und mal
mir der einen, mal mir der anderen Seite zuzuschlagen, ja, sogar mitten in einem
kühnen Wirbel Griff- und Schlagsrück zu wechseln. Zumal sich der Kettenstab
zusammengelegt gut am Oberschenkel oder Unrerarm verbergen läßt, haben ihn all
diese Fähigkeiten zum beliebten Werkzeugvon Meuchlern undAufsrändischcn, aber
auch von Geweihren des Phex werden lassen.

Typ TP TP+ Gew. Lg. BF WV Regionen Preis


Kettenstab 1W+2 KK-16 100 120 2 6/3 MA, MH, WA, SÜ 90
Regel: Zum Führen eines Kettenstabes
ist eine GE von 15 Mindestbedingung.
Dann können mit der Waffe allerdings
auch Entwaffnungsschläge probiert wer­
den. Dazu muß dem Angreifer eine ange­
sagte Attacke+B gelingen, und, bei Miß­
Abb. 54: Kettenstab eines Phexgeweihten aus Fasar; beide Enden sind übrigens mit Bleinägeln
lingen der Parade des Gegners, eine
beschwert; nicht mehr im Einsatz, daselbigerGeweihtertot aufgefunden einfache KK-Probe.

' I

33
WemdieBesc!JiifligungmitdemStd.JJL."zeln-alsnut·NotwendigkeitundB1YJte1werbist,
der wirdsic!J baldnac!Jeiner Waffe umse!Jen, die einsmitdemKörperwirdundder
ÄstiJe
tiknati
irlic!JerBewe
g tmgenfreimRn.umliißt...

Waffen del- Eleganz


- von AI-ogaro da .Dorg0101a

Wenn die Magi sagen, daß derjenige seiner arcanen Kunst nicht verrraue, der
zudem eine Waffe führr, so kann ich nur addieren: Auch der Kämpfervertrautseinem
Körper und dessen Gewandtheit nicht, welcher ihn in dicke Kerren oder schwere
Eisenplatten fesselt - meine Rüsrung ist meine sclmdle Klinge, und der muß noch
gezeugt werden, der ihre Paraden und Manoeuver durchbricht!
Fürderlei Kampfsind alle jene plumpen undschweren Klingen natürlich ungeeig­
net, die der Krieger nur mir Mühe undseinen beiden Händen halten und heben kann
und die d�h vielerorts eines Kämpen Zier darstellen.
Andererseits ist es mir einer Waffe für die Hand des Könners dann auch möglich,

i
den Gegnern als Zeichen der Superiorität das Initial seines Namens ins Wams zu
schlirzen - dabei sei bemerkt, ihr prosperitiven EIrern, daß ihr dem wohlrur, den ihr
•mir dem Namen Jrmin oder Jsacar bedenkt. Ich kannte einst den bedauernswerten
Romadur di Gorgonza, der bei dem Versud1 starb, einem Cavaliiere des Königs
seinen Anfangsbuchsraben aufden Waffenrock zu applizieren .

Viel Ähnlichkeit besirzen hierbei Rapier und Degen, welche beide vom Schwerte
stammen, jedoch durch die Eleganzihrer Linien zu bestechen wissen. Das Rapie1·isr
hierbei dem Schwerte noch am ähnlichsten, wenngleich seine Kiü1ge höchstens
anderthalb Finger breit und aus biegsamstem Stahle ist. Für den Kämpen mit guten
Kennenissen vom Schwerte mag der Umstieg auf das Rapier leiehr fallen, da ein
gezielter Hieb weiterhin im Rahmen derMöglichkeiten dieser Waffe Iiegr, wenn auch
der wahre Könner den Stich vorzieht.
Der Degenwiederum gehteinen Sehrire weiter: Miteiner schlanken, zweischnei­
digen Klinge und einer wohlgeschärften Spitze ist er die bevorzugte Waffe jener
Cavallieri, die auch im edlen KJingenspiel nicht ganz auf kräftige Hiebe verzichten
können - dertnoch wohnr ihr noch mehr Leichtigkeit inne, welche die Sinne des
Combarranren aufdie Spirze lenkt, mir welchselbiger auch der entscheidende Stoß
zu führen sei .
Oie absolute Perfektion der Stichwaffe aber isr das Florett: Die dünne Dreikam­
oder Rundklinge endet in einertödlichen Spitze, die allein zum Verlerzen des Gegners
bestimmt ist - die übrige Klinge dient allein dem Parieren der Feindeswaffe. Von
dieser An der Führung, so heißt es, kommt auch der Name des Florettes: Nachdem
es früher nur als "Stichdegen" bekannt war, hat man es später in der Fechrschule zu
A.rivor Florett genannt, nämlich nach dererzenen Blüte, dieman bei Kampfübungen
auf die Spitze der Waffe zu stecken pflegt.

Typ TP TP+ Gew. Lg. BF wv Regionen Preis


Fl orett 1W+3 KK·16 30 90 3 715 LF 60
Rapier 1W+3 KK-16 45 90 4 7/6 LF, PU, GA, HA 70
Degen 1W+3 KK-16 40 90 3 6/6 LF, PU, GA, HA 65

Ich maghier nicht verneinen, daß es auch andere Waffen gibt, deren Eignung für
das edle Klingenspiel trefflich ist, jedoch scheinen mir bis aufwenige Ausnahmen
gleichselbige enrfallen.
Irem wären da die] agdrapiere welche wohl auch im Bornland und in Tobrien
,

Verbreirunggefunden haben, dessen edelsteAusprägungjedoch das Wolfsmesserder


Abb. 55: Stichwaffen (von obennach unten): Waldelfen, ein Rapier mit einer Klinge im länglichen Dreikamschliffundsomit nur
schmuckloses GebrauchsrapieJ.·, dem Schwerte noch einer Schneide, jedoch aus einem der vorzüglichsten Stähle, die mein Auge je
sehr ähnJjch, aus Punin, ca. 140 v.H.; Degen (sog. erblickte. In Tobrien, wo die Jagd nur mit dem Rapier und dem Dolche als eine der
Vinsalter Stutzerdegen), SammlungBalllri, ca. 50
edelsten Formen gilt, seine Kraft mit der des Tieres zu messen, werden für solche
v.H.;FlorettmitdurchbrocbenemKorb,Arivor,
neuzeitlich Klingen - meist mit klangvollen Namen wie "Elfenblirz" oder "Biurdorn" -Unsum­
men geboten, die gar einen tulamidischen Porentaten vor Neid erblassen lassen.

34
l(aisea• lletos \\'affeukanamea• Stiebw;d'fen
Wer allerdings zur Ernährung der Seinen auf die Jagd angewiesen ist und nicht
gerade elfische Geschicklichkeit besim, dem sei von dieser Methode abgeraten: Die
Bedingungen dieses Kräfremessens sind so ausgewogen, daß oft der Jäger wr

zurückbleibt - sofern er nicht (wie viele adlige Waidmänner) über eine Schar von
Bogenschürzen verfügt, die eingreifen und die Beme mir Pfeilen spicken, sobald es für
seine Höchsrwohllöblichgcboren kniffiig zu werden droht.
Von gleicht:-ills höchster Eleganz, wenngleich eher der Abteilung Tand und
Narretei zuzuordnen, sind die Florette der Magi und Magae, welche zwar durch
vornehmste Griffkörbe und auch ansonsten edle Machart den Blick auf sich lenken,
jedoch zum Gebrauche meiner Wenigkeit als significant zu leicht erscheinen, wassich
wiederum in deren combarriver Wirkung niederschlägt- als Prunk- und Schaustück
beim Arcanen Convenr zu Punin will ich's doch gelten lassen.
Lerzdich sei hier noch eine Waffe erwähnt, welche zunächst das Auge eher täuscht
als den Blick anziehr. Die Rede ist von den sogenannten Stockdegen (welche von der
Form der Klinge her eher Srockflorerre heißen müßren), reich verzierten Wanderstä­
ben und Gehhilfen, die in ihrem Inneren die Klinge verbergen, die sich mir einer
schnellen Drehung der Hand aus ihrem Futteral befreien läßr. Ihre Verwendung
finden diese - ich muß es leider so ausdrücken - meuchlerischen Gerätschaften, bei
Bällen und Audienzen, oder gar bei amoureusen Abemeuern, wenn der Herr oder die
Dame von Stand nicht bloß dastehen wollen. Ihr Götter! Selten sah ich so vieie
angeschlagene Veteranen und hinkende Damen wie beim Jagdfeste der Fürstin
Bildelind von Darpatien!

Typ TP TP+ Gew. Lg. BF wv Regionen Preis


Wolfsmesser 1W+3 KK-15 50 90 2 716 EL 90
Magierflorett 1W+2 KK-16 25 75 3 5/5 GA, PU, LF, HA, MH 70+
Stockdegen 1W+3 KK-16 35 80 4 6/4 GA, PU, LF, HA 65+

Als Paradewaffen für jene, die ihrer eigenwehen Waffe nicht genügend zutrauen, Abb. 56: Ungewöhnliche Stich- und Fechlwaffen:
will ich die in der linken Hand zu führenden Parierdolchegerade noch so gelten lassen Magierflorett (ganz oben) aus VinsaJt, Meister

- rarsächlich kann das Spielzweier solcher Klingen ganz amüsant aussehen, auch wenn Syrandia, 14 Hal; Stockdegen (links oben) des
Garethet· Emissärs am Hofe zu Khunchom, Gareth,
ich so etwas selber nie nötig hatte - nicht einmal damals, als es gegen ein Dutzend der
12 Hal; Elfisches Jagdt·apier, dem sog. Wolfsmesser
besren Kürassiere des Thalassocraren von Cyclopea ging!
ähnlich (rechts oben) aus Kvirasim, Schmied
Der üblichere dieser Parierdolche ist dabei der Linkhand, der in vielem dem unbekannt, etwa 160 v.H.
gewöhnlichen Dolche ähnelt, nur daß er eine kräftigere Pariersrange und einen
breiten Bügel zum Schurze der Hand hat und der zum Gehänge eines jeden
Klingentänzers im Bosparanischen Reiche zäh Ir. Daneben ist noch der Hakend.olch
zu erwähnen, der eine fürwahr dämonische Erfindung darstellt, der ich jedoch
meinen Respeer nicht verwehren werde: Doppelt so lang wie der Linkhand, isr er aus
einem Rundsrahl, der nur angespitzt, aber nicht geschliffen wurde - was Wunders,
meine Freunde, isr er doch nicht fabriciert, den Körper des Combattam�n zu
perforieren, sondern seine Klinge zu verletzen: Denn ein tückischer Mechanismo am
Heft versteht es, den Stahl gleichsam gefangenzunehmen, auf daß der Träger des
Hakendolchs versuchen mag, ihn zu zerspleißen und zu brechen. Eine solche Waffe
p
war es, mit der einst ein Scherge des Marquis von Netha mir mein Ra ier zu entreißen
imstande war und ich mich - bei den Görrem - eines Tafelbesteckes zu seiner
Überwindung bedienen mußte - doch das ist eine andere Geschichte. .. Abb. 57: Vergleich zwischen einem Linkhand

Ler-alich als Parierwaffen Erwähnung finden - wenn ich mich des Lobes auch {links) aus Nectha und einem Hakendolch aus
Fasar (rechts); beide neuzeitlich
enthalten will - soJJen solche Rüstungsteile wie Panzerarm und Bock, deren Sporne,
Klingen und Hörner vielleiehr den Ongalobullen oder - behüte - einen Dämonen, I Regel: Mit dem Hakendolch ist es mög­
keinesfalls jedoch den Kämpferzieren - gänzlich zuschweigen vomgar zu lächerlichen lich, die Waffe eines Gegners zu zer­
Anblick, den die gleichzeitige Führung von Panzerarm und Rapier oder gar von brechen. Dazu muß dem Verteidiger eine
Kriegsbeil und Linkhand bieten. angesagte gute Parade und anschlie­
ßend eine KK-Probe gelingen. Sind beide
Typ TP TP+ Gew. Lg. BF wv Regionen Preis Manöver erfolgreich, so muß der Angrei­
linkhand'l 1W+1 KK-17 30 30 3 2/5 HA, LF, PU, GA 60 fer einen Bruchtest für seine Waffe durch­
Hakendolch'l 1W+2 KK-17 60 60 0' 1/3 MA, MH, LF 90 führen. Bleibt die Waffe ganz, so kann er
Panzerarm'J 1W+2 KK-16 220 25 0 1/3 HA, WE, 80, TO, GA 140 nur mit einerKK-Probe+5 verhindern, daß
Bock2l 1W+2 KK-16 120 30 0 2/5 HA, WE, 80, TO, GA 80 ihm die Waffe aus der Hand gerissen
wird.
1 )Als Paradewaffen in der linken Hand geführt, gelten jeweils WV 0/+ 1 ; 2) beim Bock -1/+1

35
Ganzgkich, ruasdkhochgesteUten Ve�fechter '�·itterliche�·"Kmnpfesweismauchsagm
m(jgen:DerDaseinszweckeitzer Wtif[eistesweder, sc/Jiinauszusehen, rwchbe�iilntn zzt
sein -siedimtdazu, Mmschmzu. töten. Warum also tmnötiges Herumspielen mit
verzierten.Dinge�?tvollehrwiirdiger 11-tu/iti.on, wemzma1zdieseZkledirekterdw·chdie
Anw m dun gm o t:f6.nerE1
1i
mntnisseausMechanikutuiAichimieerreichen kann?

Giftdolch und Klappklinge · Waffen det· List


von .PheUx von Festmaa

Optionale Zusatzregeln: Stürzt eine So istdoch jede Waffegleich viel wirksamer, wennman sie mireinem Gift überzieht
Person, die einen Mengbilar mit sich führt - selbst so unelegante Waffen wie Knüppel können dadurch noch gewinnen: Ich
(oder nimmt sie sonst durch brutale Ge­ erinnere hier nur an den großen Muggar Zwölffinger, der seinen Torschläger mir
walt über 1 0 Punkte Schaden), besteht einem starken Schlafgift bestrich und damit dann auch die ins Reich der Träume
immer eine Chance von 10% (19 und 20 schicken konnre, die er nur knapp gestreift und leicht lädiert hatte. Doch der
auf dem W20), daß der Mengbilar be­ eigentliche Schwerpunkt dieser Lektion soll aufden Waffen Liegen, die schon vom
schädigt wurde und sein Gift zu verlieren Schmied oder Mechanicus her mir trickreichen Eigenschafren ausgestartet sind.
beginnt. Mir die berühmteste Gerätschaft dieser A.rr istder Mengbillaner Dolch odereinfach
Pro Tag, den ein Mengbilar gefüllt bleibt, Mengbilar. Äußerlich kaum von einem normalen Dolch zu unterscheiden, besitzt er
entsteht ein Chance von 10%, daß die ' einen abnehmbaren Knauf, unter dem sich eine Röhre verbirgt, die mit einer
Giftfüllung eingetrocknet, verklumpt etc. Flüssigkeit gefülltwerden kann und knapp unterhalb der Klingenspitze mündet.
ist und deshalb bei einem Treffer keine Zur FüiJung dieser Waffe empfiehlt sich natürlich am ehesten ein gures und
Wirkung zeigt, weil sie die Wunde erst gar schnellwirkendes Gift - es muß sich dabei nicht einmal wn ein töclliches Mirtel
nicht erre!cl:lt. (Wenn man also eine Wo­ handeln, Schlafgifte und Trawnpülverchen sind je nach Situation ebenso sinnvoll.
che lang seinen Mengbilar gefüllt herum­ Von Zeiczu Zeitersinnen findige Geisterallerdingsnoch andereN utz.ungsweisen;
trägt, besteht am Schluß die Gefahr von so erwa die außergewöhnlich kluge Schwarzogerirr Elisafert, die ihre Leibspeise,
70% (7 bis 20 auf dem W20), daß nur der Mohafrauen, vor dem Braten durch zal1lreiche Stiche mir einem würzweingefüllten
reine Klingenschaden entsteht). Mengbilatverfeinerte.
Ein erheblicher Nachteil dieser Waffe sei allerdings auch nichr verschwiegen: U m
die jeweilige Füllung gut flüssig zu halten, muß die Röhre ständig geputzt werden ­
glaubt mir, nichts ist peinlicher, als nach einem nachlässigangebrachten Mengbilar­
srich vom Opfer selbst vor den Kadi geschleppt zu werden, weil der Purpurblirz
irgendwo in der Waffe verklumpt ist. 'nem Kumpel ist das ei 11mal passiert, nachdem
ihm eine Seherin geweissagr harte, er würde es weit bringen. Stimmt schon - aber
gleich bis in die Salzminen von Unau..?
Außerdem ist der Mengbilar gerade durch die Röhre so zerbred1lich, daß Paraden
und so erwas fast unmöglichsind. Es gab sogarschon mal einen, der ist so unglücklich
gestürzt, daß sein Mengbilar voller Ätzgift in seiner eigenen Tasche zerbrach...

.,
.. TP TP+ Gew. Lg. BF WV Regionen Preis
1W+1 KK-16 20 25 7 2/0 SÜ, ZY, MH 110

Abb. 58:Trickdolcbe: Mengbilar und Schnittdurch Eineweitere wichtige Quelle fürgute Waffen der Heimlichkeit ist immer auch die
selbigen, Brabak, 5 Hai (I ink.s); Ogerfängeraus Mechanik; darum ist es ja auch so zu bedauern, daß nur wenige Stämme der Zwerge
Havena,neuzeitlich
bereit sind, solch nützliche Dinge zu erfinden - was könnte es alles an genialen
versreckten Mechanismen geben. Dennoch ist das Feld der Waffen mit geheimen
Regel: Um einen Ogerfänger aus der
Klapp- und Springvorrichtungen schon so groß, daß es sogar jerzr schwer zu
Wunde zu ziehen, kann man sich entwe­
überblicken ist und ich mich bei meinen Überblick aufeinige Grundtypen konzen­
der auf Gewalt (KK-Probe) oder die Kün­
trieren muß:
ste eines Wundarztes (Heilkunde, Wun­
Der Ogetfiinge�·ist eine Waffe, die aufden ersten Blick an einen Schweren Dolch
den-Probe) verlassen. Bei Gelingen wer­
erinnert - doch dann bemerkt mau zwei einfache Nieten aufder Klinge, die je eine
den noch im ersten Fall noch einmal 3W
weitere kleine Klinge halten. Sobald dieseWaffeerst im Körper eines Gegners stecke,
SP, im zweiten Fall 1 W SP verursacht.
kann man sie nurselu schwer herausziehen, denn nun klappen die Seirenklingen aus
Das Herausziehen ist eine schwierige
u.nd wirken wie Widerhaken.
Aktion, so daß man (im Kampf) pro Ver­
such auf eine AT oder PA verzichten
muß. I Typ TP TP+ Gew. Lg. BF WV Regionen Preis
Ogerfänger 1W+2 KK-15 35 35 4 3/2 HA 90
Pro Spie/runde, die der Ogerfänger im
Körper des Getroffenen verbleibt, verur­
sacht er weitere W6 SP.
Armbandscheidensind eine simple Möglichkeit, eine Waffe wieeinen Dolch an
einem ungewöhnlichen Ort immer bei sich zu tragen. Neben den normalenAusfüh-

36
rungen, die einfachmit Riemen an Handgelenk und Unrerarm festgebunden werden,
gibt es allerdings noch zwei weitere interessante Nebenformen: Die eine isr der
Sp1ingamz, eine Scheide, die mit einer Feder versehen ist und den Dolchgriffbei einer
bestimmten Muskelbewegung nach vorne schleudert. Mir einem solchen Mechanis­
mus hat ein geübter Kämpfer immer einige Augenblicke Vorsprung.
Noch schneller geht es mit einer Drolina, die nach der Heimarsrade ihresErfinders
benannt isr: Dieses Gebilde wird ebenfalls am Unterarm gerragen und mit einem Optionale Sonderregeln: Dem Benut­
Dolch bestückt - doch anders als bei allen übrigen Armbandscheiden zeigt hier die zer einer Drolina muß eine FF-Probe ge­
Klinge in Richrung der Hand. Beim auslösenden Muskelreflexwird die Waffe nach lingen, wenn er die Waffe richtig greifen
vorne geschleudert, wo man nur noch die Hand um den Griff schließen muß und will. Andererseits hat er dann eine Über­
angriffsbereit ist - in derTheorie. Im rauhen Leben schließen die meisten die Hand raschungs-AT gut, die nicht pariert wer­
erst einmal zu früh - und wenn die Wunden in den Fingern ausgehei1� sind, haben den kann.
die Benurt.er gehörigen Respekt und schließen die Hand zu spät, so daß der Dolch Ein Springarm wiegt (leer) 1 5 Unzen und
einen Sehrirr wei� fliegt und dann aufden Boden plumpst. Pech. kostet 1 0 Dukaten, eine Drolina wiegt 25
Nur derwirklich erfahrene Kriegersolltesich eine Dro]jna zulegen, denn außerdem Unzen und kostet 30 Dukaten. Seide
ist sie teuer und bedarfoft der Warrung. Doch bei richtigem Gebrauch gewinnt man Arten von Armscheiden sind in zivilisier­
wirklich viel Zeir und kann unter Umständen den Gegner richtig beeindrucken. Als ten Ländern verboten.
ich 'mal w1rer Mohas lebce, galteich mir meiner Drolina als der mächtige Schamane,
der Dolche aus der Luft greifen konnte.
Die absolute Steigerung an Gefahr ergibt sich, wenn man die Nachbarsrädre
verbrüdert und eine Drolina mir einem Mengbilar bestückt - doch die Gefahr drohr
nicht nur den Feinden des Benutzers...

Noch heutegibt eseineganze Reihevon Dingen, die spez.iell zurVerstärkungeines


normalerweise waffenlosen Schlages dienen: Vor allem der Schlagring, der meist aus
einem breiten oder mehreren kleinen Stahlringen bestehr und gut in der Tasche
getragen werden kann - vor einem Kampfaber muß man ihnsich nur über die Finger
gleiten lassen und hat plörllich Stahlknöchd, die auf das Kinn des Gegners einen
nachhalrigen Eindruck machen werden.
Eine tückische Weiterentwicklung des Schlagrings aber ist die Orchidee, die man Abb.59: Eine von vielen Schlagringformen; Salza;
vor allem im Süden Avenruriens findet: Bei ihr sprießen aus dem oberen Teil des etwa20v.H.

Ringes noch mehrere Stahlblärter, die selbst durch Stoff und Leder �-------,
schneiden können und den Schlagzu einer mörderischenAngelegenheir
machen. In den meisten Fällenwird die ganzeAngelegenheitaber meist
aufeinen Handschuh genähr, was- in Verbindung mirden Fingerringen
- den Klingen größere Stabilität verleiht.
Da die von einer solchen Orchidee verursachten Wunden starke
Ähnlichkeit mit dem Tatzenhieb eines großen Raubrieres haben kön­
nen, wird die Orchideevorallem gernevon Meuchlern benurL.t, die über
die wahre Todesursache ihres Opfers hinwegtäuschen wollen.
D.ie Waldmenschen kennen übrigens, so heißt es, eine sehr ähnliche 1-------__J
Waffe mir noch stärker gekrümmten Klauen, dieeigenartigerweiseaus einem seltenen Abb. 60: Ungewöhnliche Form einerOrchidee(man

Hard10lz gerfertigt sein soll. Die Waffe, auf mohisch Baccanaq oder Pamhcrklaue beachte den l eichtgepanzerten Handschuh); einem
FasarerMeuchlerbeschlagnahmt; neuzeitlich
genannt, wird Gerüchten zufolge gerne von Mohasklaven benutzt, um sich auf

heimliche Weise an besonders grausamen und verhaßten Zuchrme stern zu rächen.
Es versteht sich von selbst, daß aH diese Waffe fast überall verboten ist und schon
ihr Besitz ausreichen mag, um als Meuchler angeklagt zu werden.
Hier muß dann auch die Veteranenhanderwähntwerden, ein besonders heimrük-
kisches Ding: Sieht sie doch zuerst aus wie 'n normaler lederner Handschuh, nurein Abb. 61: Veteranenhand, links ingewöhnlicher,
bißchen dicker, als ob der arme Teufel irgendwo seine echte Hand verloren hat. rechts in Kampfstellung;Havena; gebräuchlich

37
Aber keine Spur davon: Wenn d u so einem dumm kommst, ballt er die Hand nur
kurz. zur Faust, und schon schießen vier kleine und gemeine Klingen aus dem
Handrücken und er brät dir eine über wie ein Vielfraß. Auch wenn man in so einer
Hand nicht noch 'neweitere
. Waffe halten kann, istdieser Handschuh trotzdemeine
.. ,
gute Uberraschun'g für Fr?mde - vor allem, wenn du selbst ihn anhast und die


Fremden reich und lästig sind.

�yp
Veteranenhand
Schlagring
TP

1W
TP+
1 W+2 KK-17
KK-14
Gew.
70
20
Lg. BF
4
0
wv
1/1
1/0
Regionen
HA, LF, GA
außer Fl, EL
200
25
Orchidee 1W+1 KK-16 35 3 1/0 SÜ, MO, WA 250

Einweiteres interessantes"Spielzeug" dieserArt ist dersogenannte Rittersporn, den


wir dem bornländischenAdrniral von Schneider verdanken: Dieserkonstuierre einen
Mechanismus, mit dem man auch in voller Paradeuniform in die Wanten klettern
kann - weil das zackige Zusruru11enknallen der Stiefelabsätze einen schmalen Stahl­
haken ausjeder Stiefelspitze schnellen läßt. Nun, wie so oft wurde dem Tüftler seine
Mühe nicht gedankt und spätestens seirvon Schneiders Heldenrod in der Seeschlacht
von Mulligaronni hat der Rittersporn kaum noch Chancen, offizielleAusrüstungder
Bornländischen Marine zu werden.
Unter uns gesagt, ist so ein Steighaken ja auch 'ne selten blöde Idee - aber ihre
eigentliche Karriere hat der Mechanismus gemacht, seitdem kluge Leute die Stiefel
mir vergifteten Stahlspitzen ausstatten. Oarwn hürerEuch,J ungs, wenn irgendwo ein
abgerissener Streuner mit neuen, blankpolierten Stiefeln aufrauchr - außer ihr seides
selbst -, seine Treterehen mögen gefährlicher sein, als sie aussehen.

Regeln: Mit der Peitsche ist es möglich, Erwähnenswert - weil sie nicht direkr wie Waffen aussehen, aber in der kundigen
einen Gegner zu entwaffnen. Dazu ist Hru1d entsprechend genutztwerden können, seien hier schließlich auch die Peitschen,
eine angesagte Attacke+B und eine an­ die meist von Kutschern, Fuhrleuren oderauch Tierbändigern benurzr werden - diese
schließende Kraftprobe nötig. Außerdem Leute wissen auch oft, wie man diese "Waffen" besonders furchcerregend knallen läßt,
kann man versuchen, den Gegner mit mir ihr ehrfurchtgebierende Muster schlägt und schließlich auch staunenerregende
einer angesagten AT+4 und anschlie­ Kunststücke vollführt, wieetwa das, einemTrinkenden mirder Peitsche den Schawn
ßender Kraftprobe+2 von den Beinen zu von seinem Bier zu streifen, ohne den Krug, seine Hand, oderseine Lppen auch nur
holen. zu berühren. Berli�hmt isr das "Deut-Schnackeln", ein Geschicklichkeitsspiel der
Die Neunschwänzige eignet sich beson­ bornländischen Fuhrleute. Daneben finden Peitschen allerdings auch ofr dorr
ders gut zum Kampf gegen Schwärme Verwendung, wo viel und bäufiggesrraft wird: aufPlanragenuntersüdlicherSonne,
von Kleingetier (Ratten, Fledermäuse auf den Schiffen der kaiserlichen und anderer KriegsBonen, aber auch in den
etc.). Bei einer gelungenen AT/2 wurden Strafkompanien und Fronheeren vieler Reiche Avennu;ens - womit wir bei den
2 Tiere getroffen, bei einer Guten Attacke dunkleren Seiren unseres Gewerbes angelangt wären.
sogar drei Tiere. Fast aussehtießlich als S rrafi nstrumenr wird die sogenannte .Veunschwänzige be­
nutzt, eine Peir- ,------­
sehe mir neun
Lederriemen
starr eines ein­
zelnen Stranges.
Oie Härte und
Bearbe i t u n g
dieser Riemen
unterscheidet
sich von Ort zu
Orr: Manchmal
sind sie kaum
biegsam und
mireingßochre­
nen Eisenstük­
kcn versetzt,
manchmal be­
stehen sie aus
scheinbar
harmlos wei­
unsch�----e
chen, glatten · Ne

38
Ledersrreifen, die in der Hand eines geübten Schlägers dennoch furchtbare innere
Wunden eneugen, die Hautdes Opfersaberkaum röten -derlei Peitschensindgerade
unrer Folterern sehr beliebt.

Typ TP TP+ Gew. Lg. BF WV Regionen Preis


Peitsche 1W KK-19 60 250 0 8/0 außer Fl, EL 25
Neunschwänzige 1W+1 KK-18 80 180 4 7/0 SÜ, ZY, MH 60

Mir dem Hinweis, daß der Gebrauch von derlei "Waffen" kaum rondrianischen
Geist verrät und solche Folterwerkzeuge in weiten Teilen des mirderen und nördli­
chen Avenruriens glücklicherweise auch verbotensind-eine bedauernswerte Ausnah­
me bildet hier unser geliebtes Bornland mir seinen vielf
altigen Knutenformen -, sei
dieses Thema abgeschlossen.

Eines seiallerdings noch gesagt: Da viele Regierungen daraufbestehen, daßsich die


Leure nur voller Mühen, Stöhnen und Schwitzen zu Boron schicken, werden
eigentlich allezuvor beschriebeneo Gerätschaften sehr mißtrauisch beäugt - imAlren
Reich erwa kann man fürden Besitzfastjedes von ihnen wegen "Heimtücke" in den
Kerkerwandern, ähnlich auch vielerorts imMirrelreich; während dieTulamiden und
auchdie Herren der Südlichen Städte kaum Bedenken dieser Art haben- sofern man
die Waffe nicht gerade gegen einen ihrer Leute eingesetzt hat 8> ...

t.

8) Herr Phelix von Festurn übergeht bei seiner Aufzählung geflissentlich alle Arten tuJamidi­
scher Meucheldolche, wohl weniger, weil er sie nicht als Waffen einschätzt, sondern mehr
aus der Gefahr heraus, durch die bloße Erwähnung dieser Gerätschaften der Verherrli­
dlUng des Meuchelmordes bezichtigt zu werden . In Wirklichkeit existieren aber minde­
stens ein Dutzend Abarten dieser Waffen, von der spannlangen "I<hunchomer Nadel" bis
hin zu unterarmlangen geflammten Kmnundold1en. *11 �esel),'Waffenist gemein, daß sie
im offenen Kampf so gut wie keinen Wert besitzen und äußerst schwierig erh
ältlich sind.
Daß Herr Phelix auf die Erwähnung von Würgedrähten und -eisen verzichtet, ist in diesem
Zusammenhang schon eher verständlich, jedoch der sogenannte "Totschläger" hätte
schlußendlich ebenfalls Beachtung ve.rdient, zumal er ein gerne und häufig gesehenes
"Arbeitsgerät" von Straßenräubern und ähnlich lichtscheuen Cesellen darstellt.

39
lia•iegs- und 'l'u•·niea•huazt•u Kais..-· ICt'-fos \\'afft•nkammt•a·
NebmdemZweiluzm:pfmtSclnuertern
i istderlanzengangsicherlichdie1itterlichsteArt,
eitzDueOauszufechten. Indenktzten]ahrensi1ldjedKa
och mpfimdSpielmitLmzen
scheinbar "ausderMo
deg er ate1z "
...

Der Ianzengang
Edelster Ausdruck Ritterlicher Kampfesweise
von Alpbalda FADe von und zu Baernbag

Diese Kampfesweisenennen wirdeswegen ritterlich, weil siedie gänzliche und volle


Konzentration des Kämpfers oder der Kämpferin aufden entscheideden Augenblick
und den Punkt reduziert, an dem die Lanze den Gegner berührr. Kein Aufeinander­
eindreschen mir klobigen Hauwerkzeugen, keine halbsründigen Fuchreleien mir
langen Nadeln - nein, eine saubere, klare Entscheidung, die während eines einzigen
Augenblicks der Gunst der Göttin gef
ällt wird.

Kri�lanzen
An erster Stelle muß hier natürlich eine Betrachtungder verwendeten Waffen und
Rüstungen und deren historischer .Entwicklung stehen. Der Einsatz der Kriegslanze
'
vom Rücken des Pferdes aus gehört zu den traditionellen Angriffsmethoden seitder
Einführung der Reiterei und hat seit jener Zeit nur wenig Änderungen erfahren.
Die Kriegslanze besteht aus einem möglichst geraden, zwischen drei und dreiein­
halb Schrittlangen Schaftaus hartem Holz, an dessen einem Ende sich ein Griffund
Handschutz befmdet, am anderen eine etwa anderthalb Spann lange und einen
halben Spann breite Klinge. Die Beschaffung des rechten Holzes ist alleine bereits
eine Kunst für sich, spielen doch sowohl Härte und Zähigkeit als auch die Form eine
wichtige Rolle.Jeder Lanzenschäfter wird hier ein anderes Holz vorschlagen, so daß
auch wir uns einer Empfehlung enthalten woUen.
Das Griffstück muß so lang sein, daß der Lanzenreiter es fest gegen den Körper
pressenkann w1dgleichzeitigder Handgutenwldfesten Halt geben. Derumlaufende
Handschutzhingegen ist ehereine neuere Erfmdung, über deren Wert man streiten
kann, zumal es höchs�selten vorkommt, daß Lanze an Lanze abgleitet und daciurch
eine Gefahr für die Hand des Kämpfers besteht.
Die Spirze wiederum ist von Region zu Region unterschiedlich, jedoch immer
ausschließlich aufden Sroß hin angeschärfr. Viele Spiezen sind mehrfach gehärtet,
nicht nur, um besser durch Rüstungen gleiten zu können, sondern auch, LUll dann
noch einsarzbereit zu sein, wenn der Schaft der Lanze zerbrochen ist - was weitaus
häufiger vorkommt als ein Schaden an der Spitze.

Turniei•lanzen
Turnierlanzen unterscheiden sich von ihren gef
ährlichen Vettern in erster Linie
durch ihre Spitze, oder besser, das Fehlen derselben: Am Ende des Schaftes befindet
sich eine etwa 4 Fingerdurchmessende Kugeloder Platte, häufigauch ein gespreiztes
Dreibein, das die WuchtdesStoßes besser überträgtals eineangeschärfteSpitze, dafllr
aber nur selten ernsthafte Verletzungen hervorruft.
Derzweite wichtige Unterschied besteht natürlich in der VenierungderTurnier­
lanzen, die meist in den Wappenfarben gebändert, glänzend lackiert und mit Wim­
peln und bunten Stoffstreifen behangen sind. Der Schaft einer Turnierlanze ist meist
auch aus weniger hartem Holz, welches beim Auftreffen aufden Schildleichterbricht,
was für die Zuschauer ein schönes Spektakulum darstellt - und so manchem
Turnierreiter Leib und Leben gerettet hat.

Gestecln·üstungeo
Nun, kein Kämpfer, der auf sich hälr, wird ohne eine adäquate Rüstung in einen
Lanzengang, geschweige denn einen Ernstkampfziehen- zu schwer und meist tödlich
sind die Wtmden, die der Ungerüstete zu erwarten härte. Was Wunder also, daß die
Harnischmacher und Plättner speziell zwn Zwecke des Gestechs eigene, schwere

Abb. 63: Reiterlanzeaus Tra!Jop, hiermiteiner


Rüstungen den Kämpfern aufden Leib geschmiedet haben. Der Lanzenreiter eines
Kriegsspitze, daneben zwei verschiedeneArten von GarderegimentS wiederum kann sich solch einen schweren Schutz nicht erlauben,
'l'umierspitzen, ausdem herzöglichenArsenal würde er sein Pferd doch binnen künester Zeit zuschanden geritten haben. Statt

40
l(nise•• ltet os \t'nffenkanune•· "-••iegs- und T•••••lie••lnnzen

dessen findet man mehr oder weniger schwere Formen des Küraß und des Plarren­
?anzers, oft mir langen, vom Torsoschurz herabhängenden Beinschilden.
Die eigeneliehe Gesrechrüsrung besteht aus einem festen, gepolsterten Unterge­
wand, einer von Kopfbis Fuß reichenden Lage Kettengeflecht und darüber einer Lage
�1erallplarren in Form von Brustpanzern, Sriefeln, Unterarmröhren und dergleichen
mehr. Die Kunst dieser mehrlagigen Rüstw1g ist mirtierweile so weit gediehen, daß
sich sämtliche Teile aufMaß anfertigen lassen und damit den Kämpfer so wenig wie
:nöglich behindern. Zwar wäre es auch möglich, die Rüstung aus Einzelteilen selbst
zusammenzustellen, jedoch erhielte man damit, bei zugegeben höherem Rüsrwert,
einen schieren Merallsarg, in dem sich der Kämpfer kaum noch bewegen könme.
Vor allem bei den Rittern, die häufigaufTurnieren zu sehen sind, findet man also
eine besonders zu diesem Zweck gestaltere und reich verzierte Turnierrüsrung, die
nach jedem Gestech sorgfältigwieder ausgebessertund gelegendich gar "umgeschnei­
dert" und von Generation zu Generation weitergegeben wird.

Tunie•-sclülde
..
Womit wir schlußendlich bei den verschiedenen Arten der Turnierschilde ange­ Optionale Regeln: Wer beim Lanzen­
langt wären. Zunächst einmal sei gesagr, daß zum Schurre der bedrohten Körperseire gang einen speziellen Turnierschild führt,
wohl jeder Schild recht sein mag, der sich auf einem Pferde führen läßt. Im Kanlpfe dessen Ausweichmanöver sind um 2
auf Leben und Tod, bei dem sich die Kombarranren nicht an einer Mirtelbande Punkte erleichtert. Im Ernstkampf bringt
gegenüberstehen, mag man nämlich nie wissen, von welcher Seite der Gegner seinen ein beliebiger Schild einen Bonus von
Stoß zu führen gedenkt, weshalb der gewöhnliche lange Reiterschild der Schurzauf­ einem Punkt auf die Ausweichprobe.
gabe am ehesten gewachsen ist. Nach jedem etiolgreichen Lanzenangriff
Ganz anders im Turniere, wo man sehr wohl weiß, welche Stelle der Gegner zu muß für die Waffe ein Bruchtestdurchge­
rreffen beabsichtigt - und zu diesem Behufe (dem SchurL. der namenrüchen Stelle) führt werden.
einen besonderen Gesrech- oder Turnierschild am rechten Unrerarme führr, an
jenem also, dessen Hand auch die Lanze hält. Dieser Schild besitzt nicht nur eine
Aussparung, in die sich die Lanze einlegen läßt, sondern auch eine nach außen
gerichtete Wölbung, auf daß der Stoß des Gegners, so er den Schild trifft, viel von
seiner Wirkw1g verüerr.
Diese Schilde sind oftmals mir noch elaborierteren Wappen versehen als die
gewöhnlichen Wappenschilde, und meist führt ein Kämpfer zum Turniere mehrere
davon mir sich, nicht aus der Angsc, sein Schild könne beim nächsten Stoß
zersplirrern, sondern aus der Sorge, sein Wappen würde durch die vielen Paraden
unansehnlich oder gar bis zur Unkenndidlkeir zerraufe...

Typ TP TP+ Gew. Lg. BF wv Regionen Preis


Turnierlanze 1W KK-16 120 300 6 1/0 HA, PU, GA, WE, 80
BO, TO, LF
Kriegslanze 1W+3 KK-16 150 300 5 1/0 siehe oben 120

Die hier angegebenen Kampfwerte gelten nur für die zweckfremde Verwendung im
Nahkampf. Die entsprechenden Regeln zu Lanzengang und Sturmangriff finden Sie in
Mit Mantel, Schwert und Zauberstab, Seite 74f.

Abb. 64: Turnierschild aus der Zeit .Kaiser Pervals;


Form auch heute noch weitgehend gebräuchlich

41
Neben den Waffen des offenen Kampfes stehenjene, die der Gerechtigkeit aufweniger hehre
und doch unverzichtbare Weise dienen.

Waften der Gerechtigkeit


- von Meister Alirok von Elenvina

Eine ganz besondere Stellung unter allen Waffen nehmen die Richtschwerter ein:
Schon ihre Gestalt unterscheidet sie von allen anderen Schwertern, denn sie ist nicht
auf alle denkbaren Kampfsituationen, sondern nur auf einzelne schwere Hiebe
abgestimmt - deshalb fehlr auch fast immer die Klingenspirze, manchmal auch die
Pariersrange; dafür ist die Klinge oft aus dem besten Stahl und die Schneide sorgfultig
scharf geschliffen.

Viel Glaube und Aberglaube umgibt diese Werkzeuge des Todes: Der wichtigste
ist wohl,'daß ein Schwert, das Zeit seiner Existenz nichts tut als Gefesselte zu
enthaupten, allmählich Gefallen daran findet und vom Bösen der getöteten Verbre­
cher beseelt wird - und schließlich selbst nach neuem Morden dürstet. Deshalb
werden in reichen Städten wie Garerb und Fesrum Richtschwener nach ihrem
hundertsten Einsarz zerbrochen und aufdem Armesünderanger verscharrt, während
sich ärmere Gemeinden mir einem gelegentlichen Exorzismus durch einen Praiosge­
weihten begnügen (müssen).
Von vielen Richtschwertern heißt es auch, daß sie in Erwartung neuen Tötens
immer dann freudig klingeln, wenn jemand zum Tode verurreilt wird.

Die bornländischen Chroniken berichten uns von einem Richtschwert, Tausendtöter


genannt, das - wie der Name andeutet - benutzt wurde, um tausend Verbrechern das
Leben zu nehmen: Denn das Schicksalfügte es so, daßimmer, wenn gerade knapp unter
hundert oderzweihundert Urteile vollstreckt waren, eineBande WegelagereroderPiraten
gejaßt und allesamt zum Tode vemrteilt wurde; also beschloßman dannjeweils, bis zum
nächsten vollen Hundert die Klinge noch zu nutzen. Als aber der tausendste Schlag
heranrückte, zögerten selbst die sparsamen Stadtväter und unternahmen alles, damit
dieser Schlag nichtgefiihrt werden müßte - doch just nun ging ihnen ein geforchteter
Raubritter ins Garn, der schon seit langem die Handelsstraßen verheert hatte.
Nach Recht undGesetz mußten sie ihn zum Todeverurteilen, doch als derSchurkezum
Richtplatzvorden Torengeführtwurde undalles den tausendsten Streich des Richtschwer­
tes erwartete, verkündete ein Botedes Stadtrates, d
aßder Verurteilte aufgrundeinerhohen
Lösegeld- und Entschädigungszahlung seiner Verwandten freizusetzen sei.
Ein Raunen der Erleichterungging durch die Menge, und derAdlige pries die Götter
und spie vor dem Henker aus. Als dieser aber sich halb umwandte, das Schwert
fortzuzstrecken, glitt er aufdem Speichelaus und die Klinge Tau.sendtöters bohrtesich ins
Herz des Raubritters...

Nicht minder berüchtigt wurde das einfache schwarze Richtschwert Ysilias namens
Vatermörder:jahrelangwares einfach ein Werkzeugder Gerechtigkeit, geschwungen von
MeisterMangert, der einstselbstalsjüngstesMitgliedeiner Räuberbandegefangengenom­
men und wegen seiner fugend vom Stadtvogt nur zum Scharfrichterdiemt verurteilt
worden war. Eines Tages mm fingen die Truppen Ysilia.s auch den Rest der Bande,
darunter aber war auch sein Vater. Der alte Räuberhauptmann, verstockt im Bösen,
weidete sich an den Seelenqualen des Henkers, der ihn hinrichten sollte. Am Tag der
Vollstreckungschließlich waren Hunderte auf dem Richtjeld tiersammelt undjohlten, als
der Scharfrichter zitterte und zagte und schließlich vom Stadtvogt energisch gedrängt
wurde, seine Pflichten zu erfüllen. Da packte Mangert sein Schwert und schlug dem
Stadtvogt das Haupt von den Schultern, mit dem Schrei,er werde lieber selbst sterben, als
zum Vatermörder werden und schlug auch aufdie anderen Hohen des Stadt ein. Die
Stadtwachen durchbohrten ihn sofort, der alte Räuberhauptmann aber lachte aus dem
tieftten Grund seiner schwarzen Seele und offenbarte, er selbst habe einst den Sohn des
Stadtvogtesgeraubt. Als man den Kleinen aberfür totgehalten und kein Lösegeld bezahlt
habe, sei er von ihm als eigener Sohn aufgezogen worden - bis zu dem Tag, an dem er in
die Hände Ysiliasfiel.
42
l(aise•· lle�os \\1nffenkanuue•· llielt�wan'en
Der verstockte Sünder ergötzte sich aufdas Beste am Entsetzen der Umstehenden und
;o/1noch aufdem Scheiterhaufen über dengelungenen Scherzdes Schicksalsgelachthaben,
die Ysilier aber ließen d<Js verwünschte Schwertabseits ihrer Stadt verbergen - doch esgibt
::Ahireiche Berichte, daßbei der Verwüstung Ysilim durch Ogerhorden auch das schwarze
Schwert in die Hände der Oger und später ihres Herrn, des Schwarzmagiers Galotta,
gelangte; sein weiteres Schicksal aber ist zweifelhaft.

Weüere berühmte Klingen der Gerechtigkeit sind das alte Richtschwerr von
Thalusa (jedoch eher wegen seines Trägers Dolgoruk, dem schwarzen Elfen) w1d
Esravun, die Klinge des Mauraban, des obersten Vollstreckers des Kalifen.

Eine andere erwähnenswerre Henkerwaffe ist das Richtbeil: An einem kräftigen


Holm sitzt ein Axtblatt mit breiter und gerader Klinge, ihm gegenüber ist eine
Hammerfläche angebracht. Zwei Erklärungen gibt es dafür: Die einen sagen, so wie
das Rid1tsd1werr vielerorts den adligen und vornehmen Delinquenten vorbehalten
isr, werden mit dem Beil gemeine und mir dem schweren Hammer schließlich unfreie
Verbrecher getötet. Zudem eignet sich der schwere Hammerkopf auch für jene
Hinrichrungsarr, welche als "Rädern" bekannt ist. Es ist dies die weiraus walmchein­
lichere Erklärung, und so wird es auch fast überall geübt.
Nur mancherorrs im Süden, wo die Leute das öffendid1e Spektakel besonders
lieben und sich am langsamen Tod des Opfers ergötzen, wird die Beilklinge einfach
aufdes knienden Verbrechers Nacken gelegt, während der Henker und sein Gehilfe
viele schwere Hammerschläge aufdie obenliegende glatte Fläche des Beils niedersau­
sen lassen...

Nur im weitesten Sinne kann man auch die zahJreichen Werkzeuge, die der
Befragung gefangener Untäter dienen, als Waffen behandeln - aus diesem Grund sei
hier nur gesagt, daß es eine Reihe von Foltergerätschaften gibt, die in Gestalt oder
.:Jamen herkömmlichen Waffen nicht unähnlich sind: Der Ausdärmsäbel zum
Beispiel oder die Knöchelkeule ...

' /

43
Vielen Waffenisteinetiefereßedemungzuei genalsdie, imKampfden Geg�'lel"zu
vedetzen ode1· zu töten. Seien es Zauberkraftodergöttlicher Wille - mehr als die
SchmkriSWn·kungzähkdiemystische VnvindungzudenvnkiirpertenPrinzipüm.

ßituelle/ WBffen
Die Waffen derDruiden� Magier tmd Geweilite�
von Jasina Erzwissensbewahrerin zu Ar-.mien.

Bei den Waffen der drei Stände muß man zwischen jenen Waffen, die leäiglich
rituelle Bedeutung haben,und jenen, die dem Kampfe dienen, unterscheiden.
Weiterhin gibres allerdingsauch solche, die zu beiden Zwecken eingeserzt werden.

Der Magierstab ist sicherlich als eineWaffeder letzteren Kategorie anzusetzen. Es


gibt kaum einen Magier, der ohne seinen persönlichen Stab reisr. Die Formen und
das Äußere dieser Stäbe sind sehr vielseitig, so gibt es ein breites Spektrum von sehr
schlichten, kaum von Kampfstäben zu unterscheidenden Stücken, bis hin zu überaus
aufwendig verzienen Exemplaren, die fast an Szepter erinnern.
Jeder Magierstab ist ein Einzelstück mit unterschiedlichen Fähigkeiten, aber
dennoch gibt es einige Gemcinsarnkeüen. Durch ein besonderes. Ritual ist den
arkanen Meistern möglich ihren Stäben Unzerbrechlichkeir zuvedeihen.In weiteren
R.irualen bestückeb sie ihre Stäben mir der Fähigkeit, sich in Fackeln, Seile, ja sogar
in flammende Schwerter zu verwandeln. Ferner ist zu bedenken, daß die meisten
Magierein persönlicher Bund mitihrem Stabverbinderder ihnen beim Wirken ihrer
Zauber behilflich ist und die astralen Kräfte verstärkt, die es ihnen ermöglichen, sich
in ein magisches Chamäleon zu verwandeln und daß der Srab in einem Urnkreis von
sieben Meilen stets zu seinem Besirzer zurückkehrt.
Alle ihm innewohnenden Fähigkeiten sind nur für den wahren Besitzer nurzbar,
die meisten Magier haben jedoch noch unzählige weitere Sprüche und Fähigkeiten
in ilue Stäbe einfließen lassen. Wenn manall dies bedenkt, dann wird man verstehen,
daß ein Magierstab unbezahlbar ist. Doch verfügen diesewunderbaren Gegenstände
nicht nur über immense magische Kräfte, im Falle der Nor kann der Magier seinen
Stab wie einen gewöhnlichen Kampfstab benutzen.

Typ TP TP+ Gew. Lg. BF WV Regionen Preis


Magierstab 1 W+2 KK-15 00-100 1�19) - 6/6 alle

Eineweitere Waffeder Magier ist dassogenannreMagieifl&retfl - eine reine Kampf­


und Repräsentationswaffe ohne Bedeutungfürdie Magie -, die durch ihre leichte und
zierliche Verarbeirung im Gegensatz zum herkömmlichen Florerr einen geringeren
Schaden verursach t.
DassogenanmeMagierschwertdagegcn diem nurder rimellen Zauberei: Bei dieser
Waffe handelt es sich meist um einen langen Dolch, in dessen Klinge (häufig aus
Mondsilberoder Schwarzsrah.l) zauberkräftige Runen, Zeichen und Symbole graviert
sind. Es heißt, das Schwert diene dazu, die Verbindung zu einmal beschworenen
Geistern und Dämonen zu unterbrechen und siesomit in die Sphären zurückzuschik­
ken - sicherlich ein höchst nützliches Mittel...

Eine ebenfalls rein rituelle Waffe ist der Vitlkanglasdolch der Druiden, ein etwa
anderthalb Spann langes Messer aus Obsidian, das in seiner Form dem Eberfänger
ähnelt IO). Mir ihrem Dolch ist es Sumudienern möglich, so munkele man, in einem
geheimen Rirual Lebenskraft direktaus der Erde zu ziehen. Sie können ihn als einen
magischen Wegweiser benurzen, und er soll es ihnen angeblich e(möglichen, in der
Dwlkelheir zu sehen. Es isr muß äußerst schwierig sein, Rituale mit einem derartig
zerbrechlichenGegenstand durchzuführen, und so können wir nur vermuren, daß zu

9) siehe den Abschnitt über Waffen der Eleganz


10) Es ist zu vermuten, daß beide Klingen ihren Ursprung in ein und derselben Waffe haben:
dem norbardischen mjalak, einem universellen Hau-, Jagd- und Kampfmesser aus Bronze,
das heute nur noch bei den abgelegensten Sippen einmal entdeckt werden kann ..

44
�inem der den Dolch weibenden Rituale auch eines gehört, das il1 m Unzerstörbarkeir
verleihr.
Neueseen Erkenntnissen zufolge besitzen manche Druiden anstelleeines gläsernen
Dolchmessers ein aus Iaurerem Gold geschlagenes Sichelmesser, das scheinbar eine
ähnliche Funkeion erfüllt.

Typ TP TP+ Gew. Lg. BF WV Regionen


Vulkanglasdolch 1W KK-16 30 30 6 2/0 alle

Leider sind keineweiteren Einzelbeiren überdiesen Kulrgegensrandder Druiden


bekannt, dadie Sumudiener im Gegensatz zu den häufigschwarzhaften Magiernsehr
zurückhaltend über ihre Kräfte sind.
Von weiteren Waffen der Druiden ist nichrsbekannt, es heigrjedoch, daß siejedes
geschmiedete Merall verabscheuen und darum im Kampf(den sie auch vermeiden,
wenn es irgend gehr) aufWaffen aus Holz und Srein angewiesen sind.

Die Waffen der Geweihren sind so vielf


ältig wie die Prinzipien der zwölfGötter. Abb.65:Sonnenszepter; mitfreundlicher
Die Geweihren des Praios führen ein sogenanntes Sonmmszepter. Dabei handele es Genehmigungder Praiostempels zu Beilunk

sich um einen Ieichren Streitkolben, an dessen Spicze sich ein stählernes, rnir Gold
überzogenes Sonnensymbol befindet-oder abereine Reihevon spirzen Srahlblärrern, Regel: Im Kampf gegen Dämonen, Gei­
die wie Sonnensaallien in alle Richtungen vorragen. Dieses Sonnenzepter isr ster und ähnliche übernatürliche Wesen­
natürlich an erster Stelle das Standessymbol der Praiosjünger, doch wehe dem heilen richtet ein echtes, geweihtes Son­
Unglücklichen, der den Zorn eines Geweihres des Sonnengones aufsich zieht, und nenszepter den doppelten Schaden an.
aufdessen Haupt sich diese Waffe mir Unerbirclichkeir herabsenkt. Zudem erleichtert es, als Fokus genutzt,
AJ]e echren Sonnenszepter werden in Garerh gefertigt und in1 Tempel des Lichts alle Abschwörungen und Exorzismen um
geweiht, was sie auch für Exorzismen aller Arr geeignet mach r.
Widerrechdicher Besitz und Führen eines Sonnenszepters wird in allen zwölfgöt­
3 Punkte
J
tergläubigen Ländern mit hohen Strafen bis hin zum Tempelbann geahndet.

Typ TP TP+ Gew. Lg. BF WV Regionen Preis

Sonnenszepter 1W+3 KK-14 90 70 715 GA 100

Die Geweihren der stolzen Ronclra tragen in der Regel wertvolle und edle
Schwerter,zuvörderstnatürlich den Rondrakamm. Daneben tragen vieleRondraprie­
ster ein breites Arsenal von Waffen mir sich, da sie im ehrenhaften Kampfe stets die
gleiche Waffe wie ihr Gegner führen wollen.
Wie es sich fürAnhängereiner Wassergortheir wie Efferd gehört, bevorzugenseine
Priester rradioneUe Fische1waffen wie den Dreizack, Speere und Nerze. Durch das
Tragen dieser recht ungewöhnlichen Waffen symbolisieren sie ihre Nähe zu ihrer
Gorrheir, verwenden diese jedoch auch in Kampfsituationen zur Verteidigung.
Von dem berühmten Efferdgeweihten Oldir Wassnik srammt der sogenllnnte
Efferdbart Diesedreizackähnliche Waffe verfügt über drei lange, io einem Dreieck
angeordnete, sowie eine kurze miniere Spitze. Heuezutage wird der Efferdbarr nicht
nurvon den Anhängern des Gottes, sondern auch von seefahrenden Völker genutzt.
1..

Typ TP TP+ Gew. Lg. BF WV Regionen �


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Der Dreizack hingegen ist sogar vor allem ein Werkzeug des Fischers, mir dem er f.
im seichten Wasser nach Beutefischen srichr. Anders als der Efferdbart ist er darum
r
auch ofr mit Widerhaken versehen. Diese Widerhaken kennzeichnen auch den
Fischspeer, die drirre Ritualwaffe der Efferdjünger - vor aiJem Geweihte aus dem
Norden benutzen sie, nicht nur für besondere Zeremonien, sondern auch um wieder I
gewöhnliche Fischer Haie zu töten. Das Nerz letzdich djenr dazu, einen blutigen j
,.
Kampfzu vermeiden.
Die Geweihren der milden Göttin Travia begeben sich nur selten aufAbenteuer
und tragen daherauch keine offensichtlichen Waffen. ·Eirvldeines geweihtes Messer, Abb.66: Efferdbart
nachdem Original­
welches die Priester mitsich führen, dienrlediglich der riruellen Brorteilung, und kein
modell von Broder
Traviageweihter käme auf die Idee, sich damit zu verteidigen. Sollte es aber denoch Wassnik; havenisch;
notwendig werden, daß ein Priester aufWanderschaft geht, so erfüllt ein silberner in Gebrauch

45
Dolch mit einem stilisierten Gänsekopfals Knaufdie Rolle der Verteidigungswaffe.
Die Klinge verursacht nur den üblichen Schaden eines Dolches, es wird jedoch
berichtet, daß sich der Knaufdieser Traviadolche in Notsituationen in einen echten
Gänsekopfverwandelt und bei Berühnmg des Gegners diesem schwere "Bißwun-
den" zufi.igr. / · '
Regel: Der rituelle Rabenschnabel ist Bei der Erwähmmg von Baronpriestern denkt man unwilkürlich an den Raben,
etwas leichter als der Reiterhammer glei­ mir dem ihre Gorrheit häufigdargestellt wird; und ein Rabenkopfist auch die Spitze
chen Namens und richtet deshalb auch dessogenannten Rabenschnabels. Bei dieser außergewöhnlichen Hiebwaffe handeltes
nur 1 W+3 TP an. Der Getroffene findet sich um einen Schritt langen Stab mit einem meist meisterlich gearbeiteten Haupt
jedoch die nächsten sieben Tage (oder eines Rabens. Doch dieSchönheitdieser Darstellungen kann nicht überdieT�dlich­
bis er in einem Borantempel Abbitte lei­ keit dieser meist aus Stahl bestehenden Spitzen hinwegtäuschen, derjenige, der von
stet) keinen erholsamen Schlaf, kann also ihnen getroffen wird, muß schweren Schaden hinnehmen.
keine verlorenen LP regenerieren. Diese geweihte Waffe uneerliegt denselben Restriktionen und Strafandrohungen
Gegen Untote richtet ein geweihter Ra­ wie dasSonnenszeprer. Echte, geweihte Rabenschnäbel stammen entwederaus Punin
benschnabel doppelten Schaden an. oder aus AI'Anfa.
L11 alanfanischen Kult des Boron ist auch der Schnittereine beliebte Waffe: Ein
kurzer 51iiel trägt eine lange scharfe Sensenklinge, die ein- oder zweihändig wie eine
scharfe Hiebwaffe geführt wird. Diese Schnitterwerden oft noch schwarz bemalt und
ihr Stiel mit Schnitzereien oder gar elfenbeinernen Einlegearbeiten "geschmückt", die
Totenschädel, Gerippe oder Sanduhren darstellen. Ursprünglich eine Waffe der
maraskanischen Bauern (ähnlich der bornländischen Srurmsense), findet sie heutzu­
tage ihre größre Verbreitung bei den alanfanischen Tempelgarden und bei Boroni,
die in besonderem Auftrag unterwegs sind.

Regel: s_w�i.händig geführt gilt für den Typ TP TP+ Gew. Lg. B F WV Regionen Preis
Schnitter: TP 1W+5 TP+ KK-14 WV 7/7 Schnitter 1W+3 KK-15 70 110 4 7/6 MA,MH 40
Alanfan. Schnitter 1W+3 KK·15 80 120 3 7/6 SÜ 120

Es sind aber auch schon bei gewissen Borangeweihten schwarzklingige Dolche


gesehen worden, die an ihrem Knaufeine absolut Iiehdose glatte Kugel tragen: Die
Klinge richrer den üblichen Schaden an, die Kugel aber raubr bei Berührung dem
Opfer unwiderbringlich einen Teil seiner Erinnerungen. Diese Dolche finden sich
jedoch nur in der Hand vertrauenswürdiger Hochgeweihter.
Die Geweihren der mächtigen und allwissenden Göttin Hesinde haben es nicht
nötig, sich mit herkömmlichen Waffen zu verreidigen. Ein kluger Kopfkann fast
jeden Kampfvermeiden. Es gibt jedoch einen Kristallstab, welcher von denjenigen
Hesindegeweihten genutzt wird, die himer jenen üblen Gestalten herreisen, die die
Gaben der Görtin mißbrauchen. Ein Magiekundiger, der mit diesem Srab in Höhe
des Henens berührt wird, f
ällt sofort in eine tiefe Ohnmacht, aus der er ohne jene
göreliehen Kräfte erwacht, die es ihm erlauben, sein Wissen zu funktionierenden
Zaubern zu gestalten. Jeder dieser Stäbe ist nur einmal nutzbar und wird von der
Görtin speziell für einzelne Frevler geweiht und kann auch nur gegen diese verwendet
werden. Nach der Anwendung verwandelt sich der Stab in helles Licht und ent­
schwindet in die astralen Sphären. Einzelne Hesindegeweihte führen zurAbschrck­
kungvon eventuellen Gegenern Kampfstäbe mir, welche sie - wenn es sich gar nicht
vermeiden läßt - aufdie versrockten Köpfe ihrer Gegner hinabsausen lassen.
Die Priescer des Firun tragen gewöhnlich Pfeil ltnd Bogen oder Speere verschiede­
ner Art, um dem Gott derJagd ihre Verbundenheit zu zeigen. Außerdem führen die
meisten noch ein kleines Jagdmesser mit, um an Ort und Stelle diewürdigen Teile
ihrer Beute dem Gort opfern können.
Die Göttin des Feldbaus, der Heilung und der Fruchtbarkeit, die gütige Peraine,
würde keine Zeremonien akzeptieren, in deren Verlaufein Priester mit einer Waffe
herumfuchtelt; dementsprechend gibtes auch keine rituellen Waffen. Daß einzelne
Geweihte auflangen Reisen durchaus zur Verteidigung ein Messer oder einen Stab
mit führen, steht aufeinem anderen Blatt.
Über die Waffen der Geweihten des flinken Fuchsgottes zu berichten, ist äußerst
schwierig, da sich die Geweihren seiren zu erkennen geben. Wer mag ermessen, wie
viele Streuner, Gaukler, Händler, ja sogar Magier in Wirklichkeit Geweihte des Phex
sind? Was man jedoch sagen kann, ist, daß in Städten mit einem großen Phexkulc ein
Abb. 67: Schnitterausdem Balash; einfaches reger Handel mit Silbersternen und Trickdolchen im Gang ist. Phexverwandeltseine
Gebrauchsmodell; etwa 4 Ha!
treuesten Geweihten in Sterne. Dieser Gedanke steht hinter den sogenannten

46
�1>ersternen. Dabei handele es sich um srernförmige, flache Scheiben aus Srahl, die
'Orzügliche Flugeigenschaften haben. Die Sternspiezen sind rasiermesserscharf und
rerursachen - wenn sie von einem geschickten Werfer benurzr werden - erheblichen
Schaden. Trickdolche haben vielfältige Einsarzmöglichkeiten, wobei es auf die
_:;jfcfüllung ankommt, ob man einen Gegner kurzzeitig oder auf Dauer ausschalten
-ill. Auch Kerrensräbe, Torschläger und ähnliche "leise" Waffen finden sich in den
-..rsenalen des Fuchses. Die am meisten verbreitete "Waffe " der Phexgeweihten ist
..nd bleib e jedoch das gure, alte Bestechungsgeld, den wie sagte schon Adrean der
Gewinner: "Jeder ist käuflich, aber nur Phex kennt den Preis".
Tsageweihte achren das Leben und führen überhaupr keine Waffen. In Ausnahme­
:itllen tragen sie aufReisen Kampfstäbe oder schwere Knüppel zurAbschreckung, und
sollre dies nicht reichen, so bleibt ihnen immer noch die Hoffnu11g, daß die junge
Görrin ihnen ein zweites Leben gewäl1rr...
Viele Priester des l ngerimm gehören dem Volk der Zwerge an. Wie man es bei
einem derartig von den Angroschi.m geprägten Geweihrenstand erwarten kann,
bevorzugen die Priester typisch zwergische Waffen.
Wichtigste Ritualwaffe ist dabei der Schmiedehammer, der atlerdings nur selten
zum wirklichen Schmieden benutzt wird: Er ist häufig ganz aus Metall geferrigr und
har einen reich geravierren Stiel und zalllreiche Ornamente auf dem Hammerkopf,
die entweder besondere Ereignisse aus dem Kult darsrellen oder einfach schmücken­
de Bedeurung haben.

Typ TP TP+ Gew. Lg. BF WV Regionen Preis


Schmiedehammer 1 W+4 KK-13 150 90 7/4 außer Fl, El, MO, WA 150

Neben dem traditionellen Schmiedehammer tragen die Geweihten selten eine


Waffe - ein selbstgeschmiedetes Kurzschwert oder ein Beil von guter Qualität mögen
dem Ingerimmdiener jedoch anstehen.
Rahja ist die Göttin der Liebe, und warum sollten ihre Geweihren eine andere
Waffe einsetzen. "Die Liebe ist ein scharfes Schwere, sanft wenn man mir iru
umzugehen mag, verletzend für den Nanen." Viele Rahjageweihten tragen zwar
einen kleinen Dolch, ihre gefäh rlichste Waffe isr jedoch immer noch ihre Kenntnis
der menschlichen Bedürfnisse un.d ihre Verführungskunst.
Legenden berichten allerdings auch von der Liebesfessel, einer harmlos aussehen­
den Schlinge. In einem Kampf- oder auch nur zu raschen Durchseczung seiner Ziele
- kann der geweihte Besitzer dieser Schlinge sie einem Opfer schnell um das
Handgelenk oder den Hals werfen, danach wird das Opfer von heftiger Liebe für den
Geweihren erfaßt und wird nach Leibeskräften versuchen, ihm zu Diensten zu sein. Abb. 68: Ritueller Hammer der lngerimm­
Dieser Liebesbann hält dem Vernehmen nach so lange an, bis das Opfer i11 einem Geweihtenschaft, sog. Schmiedehammer;
zwergische Arbeit aus Angbar; etwa 170 v.H.
Rahjarempel von dem Bann befrei t wird.

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47
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Situatwnen, indennldet·erste Tre.ffn·zählt-undzudiesemZweckgibtesmmeimnal
FemwaffmalkrArt...

Fernwaffen
· von Morgos Azalander

Das Werfen mit kräftigem Arm und geschickter Hand ist naturgemäß die
gmndlegendsre- nichtunbedingt einfachste-Methode, eine Zielzu treffen, das man
anders nicht erreicht: Werfen können selbst manche Tiere. Die besten Wurfergeb­
nisseerzielt man narürlich mir Waffen, die eigenszum Fernkampfgeschaffen wurden
und eine besonders günstige Gestalt haben.
Grundsätzlich läßrsich natürlich fastjeder einigermaßen schwere Gegenstand auch
aufeinen Gegner werfen: Flaschen und Krügezählen zu denhäufigsten "Waffen" und
Wm:fgeschossen zünftiger Wirrshauskeilereien, und Steine werden sogar von kaum
vernunftbegabten Wesen wie Ogern und Affen zum Werfen benutzt.
Daneben läßt sich schließlich auch nicht abstreiten, daß sich auch fast jede
Handwaffe im Zweifelsfall auch werfen läßr, wenn natürlich oft nur mir geringer
Trefferwahrscheinlichkeit - doch wenn man in höchster Not nichts anderes hat, um
ein entfernteres Ziel zu treffen, mag man sogar einen kühnen Wurf mit dem
Rondrakamm oder der Ochsenherde riskieren...
Schließlich sei noch gesagr, daß sich die jeweils eigens zum Werfen geschaffene
Variante einer herkömmlichen Waffe meist dadurch auszeichnet, daß sie speziell
ausgewogen ist und- etwa bei Klingenwaffen- oft vorne ebenso dick oder schwerwie
am Griffist, so daß sie sich für den normalen Nahkampf weit schlechrer eignet.

Von den Wurfwaffen


Alsextremer Fall sei hierdas Beispiel von Messer­ Das Wtnfinesserisr eine eher leiehre Wurfwaffe, die vor allem von Gauklern und
Mekkaus dem Svel/tland erwahnt, der den Berich­ anderen Fahrenden Leuren benutztwird - und wie bei kaum eineranderen Waffegilt
ten nach siindig
t mit siebenundzwanzig Messern hier, daß sie sich zu wenig anderem als zum Werfen einsetzen läßt: Zu klobigzum
herumlief, mit denen er einen emporgeworfenen Srechen oder Schneiden isr die vorn besonders schwere Klinge, die andererseits aus
Silbertaler auf fünfundzwanzig Schritt Entfer­ der Hand eines geübten Werfers noch auf über zwanzig Sehrirr ihr Ziel findet.
nung treffen konnte. Deshalb wird das Wurfmesser auch praktisch niemals als einzige Waffe getragen, im
Gegenteil, manchegeübteWerferhaben neben iluem Dolch fürden Nahkampfnoch
zwei Gurre mit bis zu zehn Messern um den Leib geschlungen.
Auch der herkönunliche Dolch läßt sich werfen, wenn man denn nichts Besseres
hat, eigendich aberwurde für so etwas eigens der Wu,fdolchgeschaffen: Dw-ch eine
gutausgewogene Klinge, diefast flügelartig breite Paricrstange undden ]eichten Griff
fliegt er fast dreimal so weit wie ein normaler Dolch und kann weit treffsicherer
geschleudert werden.
Der Bomdom ist schließ!ich fast nurzum Werfen gedachr: 0hne Paricrsrange und
Schneiden ist diese Lieblingswaffe der Bornflößer fast schon eher ein winziger
Wurfspeer oder -pfeil als ein Messer. Ursprünglich entstand der Borndorn wohl zur
Abwehr derzahlreichen Feinde, dieam Uferdes Bornstromes aufdie Schiffer lauern,
heute aber ist er nicht nur eine Waffe, sondern auch eine beliebtes Instrument der
Geselligkeit: Nicht nurzm Übung, sondern auch zum Zeirverrreib pflegen die Fößer
in langen Nächten oderauch bei gemütlichen Besäufnissen wn die Wette nach einer
Korkscheibe zu werfen, deren einzelne Felder besondere Namen und Werte haben;
das höchste davon istdie exakte Mitte, das Wolfsauge. Wehe also dem Unwissenden,
der nicht die Rufe: "Schaut, drei Finger über Lot!" und "Genau zwischen die
Bärenklörze, das bringt drei Brannt!" zu deuten weiß und aufeinem Schiffoder vor
einer Flößerkneipe die Tür öffnet, an der die heftig beworfene Zielscheibe hängt...

Als Wu'.ficheibekenntman abernicht nur das Ziel des Borndorns sondern auch eine
Waffe: Diese erwa einen Spann durchmessende Holzscheibe hat einen besonders
Abb. 69: Wurfmesser und-dolcheverschiedenerArt:
gemeinesWurfmessereinesalmadanischen
harren und oft mir einer Schneide versehenen Eisenrand und wird in einem weiten
Gauklers; Selemer Wurfdolch, einem Piraten Bogen herumgeschwungen und auf das Ziel geworfen - doch auch hier nicht in
beschlagnahmt; Borndorn aus Norburg; alle direkter Richtung, sondern in einem schwachgekrümmten Bogen, so daß man schon
Waffenneuzeitlich und im Gebrauch sehr viel Übung braucht, um die blitzende Scheibe im genau richtigen Augenblick

48
l loswla<son. Aus ru.",m G,=d ;" dio Wudi<hdbo, m­
sprünglicb eine Waffe aus der aranischen Steppe, in
diesem Land auch - in harmloserer, nicht geschärfter
Version - als Wettkampfgerät beliebt, mit dem die Vor­
nehmen ihre körperliche Tüchtigkeit und Geschicklich­ Beider Schlacht von Jergan verfiel ein Banner der
keit mireinander messen. Etwas kleiner als die araaisehe Tobrischen Landwehr in schiere Panik und suchte
Wurfscheibe ist eine ähnliche Waffe maraskaniscber das Heil in wilder Flucht, als ein Hagel von

Abb. 70:Verschiedene Machart, die zwar nur einen halben Spann durchmißr, mehreren Dutzend Wwfscheiben iiber ihre Köpfe
Wurfscheiben aus dafüraber gänzlich aus Tuzal<Stahl gefertigt ist. Gelegenr- hinwegheulte - aber auch dieser Angrff
i konnte
Mru·askanu.nd dem Balash lieh ist diese Rirualwaffe der Zwillingspriesterschaft mir den Sieg Kaiser Retos nicht verhindern.
verschieden großen Löchern versehen, auf daß sie ein Heulen und Wimmern im
Fluge von sich gibt. Von hier ist der Weg nicht weir zu den verschiedenartigen
Wurfscheiben mit gezahntem Rand und den phexgefälligen Silbersrernen, die
allerdings insgesamt eher Curiosa darstellen.

Die Wurfkeule ist ein speziell ausgewogenes und etwa anderthalb Spann langes
Stück Holz, das von seinen "Erfindern", den Nivesen mir wahrhafter Meisterschaft
nach ihren eigenen Tieren, den Karens geworfen wird - denn die erfaluene Hand
verleiht der Keule gerade soviel Schwung, daß sie das Opfer nur leiehr betäubt und
seinen Laufverlangsame. Die übrigen Avenrurier aber, so sie diese Waffe benutzen, Abb. 71: Nivesische
neigen meist dazu, dem Beispiel andere Keulen zu folgen und sie mit ganzerKraftzu Ww·fkeule;etwa 110
schleudern - wenn sie dann trifft, richtet sie wirklich oft größeren Schaden an, aber Jahre alt;
Sammlungllmenstein
sie trifft halr weit seltener; komplizierte Wurfmusrer-womir schon die Fünfjährigen
Auge und Arm üben - scheinen den Nicht-Nivesen völlig verschlossen zu sein.

Auch mireinem einfachen Holzspeerkann man das Ziel treffen, wenn man geübt
genug isr, aber hierzeigt sich doch noch oft, daß diese einfach angespitzen Holzstäbe
ein sehr ungleichmäßig verceiltes Gewicht haben, das sie im Fluge oft ins Trudeln
kommen läßt. Denn anders als etwa bei den bisher beschriebenen Waffen kommt es
beim Speerwerfen weniger auf eine gesdückte Bewegung der Hand an; statt dessen
muß der gesamte Arm richtig gehalten und geführt werden und dem Speer im
richtigen Moment genügend Schwung verleihen, ohne ihn - wie so viele andere
Waffen - in schrägem Bogen gegen das Ziel zu schlagen; was unweigerlich einen
Absturz der Waffe zur Folge hätte.
Etwas leichter macht es einem da schon der Wu1jSpee1·, der eigens auf den
Fernkampfzugeschnitten wurde: An einem etwa drei Spann langen Holzstab sitzt ­
mir einem absiehdich schweren Knebel gehalten - die zwei Spann lange Spirze aus
weichem Eisen, die allerdings nur ganz vorne wirklich geschärfr und manchmal mit
Widerhaken versehen ist. Denn als vor langerZeit die Waffenmeister der Bosparaner
Armeen den Wurfspeer für die Kaiserlichen Legionen ersannen, ging es ihnen nicht
darum, damit die Gegner zu töten - nein, der Wur[�peer hat vor allem die Aufgabe,
im Schild des Feindes steckenzubleiben und dessen Schutz damir so schwer zu
machen, daß der Gegner den Arm entweder herabhängen lassen oder den Schild
forewerfen mußte. Und da solche Speere weitaus einfacher herzustellen und billiger
waren als etwa Schwerter, gab es damals ganze Hundenschafren von S\'eerwerfen, die
nur die Aufgabe hatten, mir ihren vier bis fünf Speeren die feindliche Abwehr zu
schwächen undsich dann mir ihren Dolchen den Weg freizukämpfen.Heure sieht
mansolche Wurfspeere nur noch selten - nur manchmal machen einzelne geschickte
Speerwerfer von sich reden, wie etwa der kühne Unbekannte, der bei der Verteidi­
gung Lowangens einen orkischen Stammeshäuptling mit drei Würfen erstvom Gaul
holte und schließlich tötete.
. Der Efferdbart ist schließlich ein spezielle Stabwaffe, die vor allem von den
Geweihten des Meeresgottes geführt wird und die sich dank ihrer komplizierten
Dreizackform auch gutzum Werfen eignet. IhreigentlicherWert zeigt sich aber nicht
bei Würfen durch die Luft, sondern unter Wasser, wo ein geübter Geweihter auf
große Enrfernung sogar Ziele von der Größe einer Flunder treffen kann.
' . /
Dieallermeisten Wu1jbeilezeichnen sich durch den besonders gebogenen Stiel aus,
der die Waffe im Nahkampfnicht völlig unbrauchbar macht, aber starkeinschränkt. Abb. 72: Wurfspeere: Linkseineinfacher Holzspeer

Dennoch ist die besondere Form notwendig, um eine gerade Flugbahn zu erzeugen, ausden Mohalanden, gebräuchlich; rechtsein
schwererWw·fspeeraus bosparanischerZeit
die nicht durch abruptes Torkeln und Truddn der Waffe gestört wird.

49
Die Thorwaler haben allerdings den sogenannten Schneidzahn enrwickelr, der
gerade diese trudelnde Flugbahn als "Markenzeichen" hat. Die Waffe überschlägt
sich während des Fluges mehrmals und wendet dem Ziel dementsprechend nur hin
und wiederdie Schneide zu. Deshalb isr es absolut unwngänglich, schon beim Wurf
die Entfernung ZJ.Ull Ziel Jjchtig abzuschätzen: Ansonsten würde der Schneidzahn
vermutlich harmlos mit dem Sriel das Opfer treffen und allenfalls Prellungen
verursachen - im Vergleich zu der tödlichen Wirkung, für die derSchneidzahn in der
Hand eines erfahrenen chorwalseben Kämpfers berühmt und berüchrigt ist.
Das Wutfoetzhingegen ist eine "Waffe", mir der sich keineVerletzungen zufügen
lassen, die aber gut zum Einfangen und Fesseln von Gegnern - oder auch Tieren -
eignet. Deshalb ist das Netz auch gerade bei jenen Jägern beliebt, die die Beute lebend
fangen wollen: Sei es daß sie für die Menagerien reicher Fürsren seltene Tieresuchen
oder aber im D iensre Al'Anfaner Sklavenhändler stehen. Einige besondere Formen
des Netzes zeichnen sich vor allem durch größres Gewicht aus, da sie am Rande rni t
Abb. 73: Ein damalsgebräuchliches Wurfbeil aus Bleikugeln beschwert sind. Diese schweren Nerze leisten beim Fesseln des Opfers
dem Weidenschen;ca. 20v.H. besonders gute Dienste, sind aber auch weit schwerer zu transportieren - statt es
einfach �n den Gürtel hängen zu können, muß man schon einen eigenen Lederbemel
Optionale Regel: Bei einem Treffer mit auf den Rücken oder an den Sattel schnallen.
einem Netz wird der "Schaden" mit einem Eineähnlich benutzte Wurfwaffe ist die bei Zwergen sehr beliebte Fledermaus, die
W6 (bei einem schweren Netz mit 2W6) aus langen Schnüren oder Lederriemen mir daranhängenden Gewichtenbesteht. Sie
ausgewürfelt, dieser Wert gilt dann als wird über dem Kopf hemmgeschleudert und schließlich in Richtung des Ziels
Erschwerung der eventuellen Gewandt­ geworfen, wo sie sich um die Beine des Opfers winden und es zu Fall bringen soll. Die
heils-Probe, die das Opfer ablegen muß, Zwerge der Beilunker Berge, die diese Waffe zuerst ersannen, benutzen die Fleder­
um sich aus dem Netz zu lösen. Für diese maus vor allem bei derJagd aufRehe und Hirsche, dem Vernehmen nach Ieistere sie
Probe benötigt er 1 Kampfrunde. aberauch gme Dienste, als voreinigenJahren dieAmazonen dieser Gegend zu Ehren
Bei der Ffeoermaus beträgt der Zuschlag einer fremden Göttin die Schätze der Zwerge zu rauben versuchten: Vielfach wurde
auf die Probe so viele Punkte wie der an­ die anfangliehe Überlegenheit der berittenen Kriegerinnen durch einen raschen
ge�ichtete Schaden. Fledermauswurf um die Fesseln ihrer Pferde zunichte gemacht.

WURFWAFFEN
Typ TP Gewicht Reich- TP± Regionen Preis
(Unzen} weite Entfernung (ST}
Stein, Flasche11 1W 10 25 (+ 1 /0/-1/-2} alle
Dolch1 1 1W 20 10 (+1/0/-1/·2) alle 20
Wurfmesser 1W 10 25 (+1 /0/0/-1) außer Fl, OR 10
Wurfdolch 1W+1 20 25 (+1/0/0/-1} außer Fl, OR 20
Borndorn 1W+2 30 25 (+ 1/0/0/-1 } BO 30

Wurfscheibe 1 W+1 10 15 (+110/0) MA, MH, SÜ 25


dgl. aus Stahl 1W+1 10 25 (+ 1/0/0/-1) MA 40

Holzspeer 1W+2 60 40 (+1/0/0/-1/-2} außer Fl, KH 10


Speer') 1W+3 80 40 (+1/0/0/-1/-3) alle 30
Abb. 74: Zwergisches Wurfeise.n, sog. Fledermaus; Wurfspeer 1W+3 80 40 (+31+1/0/0/-1 } LF. PU, KH. MH 30
Beilunker Berge; lOv.H.
Elferdbart 1 W+3 90 25 (+21+1 /0/0) HA, LF, ZY, SÜ 80

Wurfbeil 1W+3 60 25 (+31+1/0/-1} außer EL. Fl 35


Schneidzahn2J 1W+4 50 25 (+31+2/-1 /·2) TH 60

Wurfnetz3> speziell 80 5 SÜ, HA


Schweres Netz31 speziell 200 5 SÜ
Fledermaus 1 W-2 20 25 ZW, TO

1 } improvisierte Wurfwaffe, verwendet die WurlbeiJ.Tabelle, wobei die Probe noch·


mals um 2 Punkte erschwert ist
2) Tabelle Wurlbeil, um 1 erschwert
3) Tabelle Wurfbeil, um 5 erschwert

50
Von der Schleuder
Der Schleutltn·liegteine besondere Ww·fWeisezugrunde: DieschmaleLederschlin­
ge, in deren kleiner Tasche das bleierne oder steinerne Geschoß liege, wird so lange
über dem Kopfherumgeschleudert, bis sie genügend schnell wird; schließlich aber
läßt man einen der beiden Riemen los, woraufhin das Geschoß in irgendeine
Richmngdavonfliegr-undeskommtganzaufübung undGescruckdesSchleuderers
an, ob diese Richtung mit der des Ziels übereinstimmt. Deshalb finden sich unter
großen Kriegern auch nur wenige, die mitderSchleuder bri.Llieren, denn sie erfordert
viel Übung und i Iu spezieller Wurfstil- um es mir den drastischen Worten eines alten
Weluheimer Weibels zu sagen - "ruiniert jegliches Gefühl für andere, gescheite
Wurfwaffen." Andererseits ist die Schleuder bei all jenen sehr beliebt, die eigendich
gar keine Waffen tragen dürfen, wie etwa unfreie Hirten und Bauern. Ein berühmt
gewordener Fall ist der eines angeblich einäugigen Bettlers aus Fasar, der aus seiner
Augenklappe in wenigen Herzschlägen eine Schleuder machen konnte...

Typ TP Gewicht Reich- TP±Entfernung Regionen Preis Abb. 75: Schleudermitdazugehörigen Bleistücken
(Unzen) weite (ST)
Schleuder 1 W+2 10 40 (-1/0/0/0/-1) alle 15

Von den Schußwaffen


Der Kurzbogen ist der kleinste aller Bögen, die sich als Schußwaffen i n vieler
Hinsicht von WurfWaffen unterscheiden: Derwichtigste und offensichtlichste Un­
terschied - den man aber dennoch gern übersiehe- ist der, daß bei Schußwaffen die
eigendich kostspielige und aufWendig hergestellte Waffe in der Hand des Schürzen
bleibt und man sie sich nicht nach dem Kampfe, manchmal unrer Iangern Suchen,
zmückbolen muß. Im konkreten Fall des Kurzbogens handelt es sich nun um eine
eherleiehre Waffe, die auch und vorallem vonJägern verwendcrwird, ein Zweck, für
den er wohl auch ursprünglich erfunden wurde - manche Anhänger Firuns glauben
gar, daß dererstealler Bögen zuerst in Gestalt eines kosebar geschnirzren Kurzbogens
als Geschenk Firuns nach Dere kam.
Als Komposit- oder Doppelbogen bezeichnet man solche Bögen, die durch ihre
doppelte Krümmungfastwiezweizusammeneserzre Bögen aussehen. Tatsächlich isr Abb. 76(nebenstehend):
es diese besondere Biegung, für die sich nur wenige Holzarren eignen, die dem Gebräuchl. Kuribogen

Doppelbogen eine Federkraft verleiht, die zwar lmter der eines Kriegsbogens, aber
deutlich über der eines Kurzbogens liegt - und da der Kompositbogen leichter und
preiswerter ist, hat auch erseine Freunde. Zwar erzählen manche alte Sagen auch von
langwierig hergesrellren Bögen aus verschiedenen zusammengeleimten Schiehren
von Horn und Holz- gewissermaßen der Damaszenerstahl unrer den Bögen -, doch
alle Versuche, diese Waffen nachzubauen, haben zu erbärmlichen Fehlschlägen
geführt; die erwähme Reichweire von einer Meile wurde nicht einmal als Brucheeil
erreiche. Die Tairachpriesrer der Schwarzpelze scheinen das Geheimnis jedoch noch
zu kennen, denn der Zug der Orks brachte uns Kunde vom orkischen Reirerbogen,
der aus Horn und Sehnen, aus bestimmten Hautstücken und auch Innereien des
Steppenrindes gefertigt wird und der dem menschlichen Doppelbogen äußerlich
höchstähnlich ist.
Der Kriegsbogen ist in gewisser Hinsichteine Weiterenrwicklung des Kurzbogens,
aber wegen seiner besonderen Eigenschafren auch eine Klasse für sich: Er wird aus Abb.77(nebenstehend):
extrem harren Holz gefertigt (Steineiche im Norden, Tiiktok im Süden), das nur Kompositbogenaus
Mhanadistan
kräftige Schürzen überhaupt zu biegen vermögen, isr zudem etwas länger und meist
mitseidenumsponnen Sehne versehen. Diesalles führt dazu, daß der Kriegsbogen bei
nur geringfügig größerem Gewicht dem Langbogen an Reichweite und Durch­
schlagskraft gleichkommt, wenn nicht gar übertrifft. Dajedoch eine enorme Kraftzur
Handhabung des Bogens benötigt wird, gibt es im ganzen Mireeireich nur zwei
Kompanien Kriegsbogen-Schürzen.
Der Langbogen ist schließlich der weitreichendste aller Bögen und wird von
manchen gar als "König des Schlachtfeldes" bezeichn�t: '"fatsä<)llich ist es mir diesem
starken, mannslangen Bogen aus kräftigem Eibenholz möglich, Pfeile zielgenau bis
zu zweihunderrSchricrweitzu schießen, mehrals doppelt so weitwie mir dem besten
Bogen anderer Are. Langbögen sind zum Glück für die berittenen Krieger aller
aventurischer Heere nur sehr selten aufdem Schlachtfeld zu sehen - können die von

51
t"'�·•·n waffen K:aisea• Uetns \\':affenkannnt•a•
diesem Bogen abgefeuerten Pfeiledoch sogar Schilde und Rüstungen durchschlagen.
Zm Zeit hört man allerdings von Versuchen des bornländischen Adelsmarschalls,
eine mir Langbögen ausgerüstete Truppevon Freibauern aufzustellen - ein Plan, den
die Beschlüsse der nächsten Adelsversammlung gewiß unterbinden werden.Dem
Langbogen sehr äl<nlich.isnler Elfenbogen, derim allgemeinen jedoch etwas leichter
ist und dem man eine etwas stabilere Flugbahn nachsagt.

Umer den mir alJ diesen Bögen zu verschießenden Pfeilen gibt es schließlich
derartig viele Unrerschiede, so daß mtr einige wenige Grundlagen erwähm werden.
können: Die meisten Pfeilformen haben einescharfeSpitze und dienen natürlich dem
Töten von Mensch oder Tier. Wenn man sie sich nicht selber herstellt, kann man sie
auch meist zu Bündeln von jeweils zwanzig Stück auf dem Markte größerer Städte
kaufen, wo oft ganze Familien von Ungelernten sich mit dem Schneiden von
Pfeilspitzen am Leben erhalten. Besondere Pfeilspitzen dagegen sind etwa die
halbmondförmig gestaltete Schneidespitze, mir der man Taue kappen kann, oder
auch die spezielle Brandpfeilspirze: Während Brandpfeile meist aus gewöhlichen
Pfeilen bestehen, die mir einem brennbaren Fetzen umwickelt wurden, verwenden
manche Belagenmgsfachleute eigene korbähnliche Spir-Len, die den Zunderaufneh­
men sollen. Gerragen werden Pfeile in der Regel in Rückenköchern, jedoch bei
Reitern, die viel mit Bögen schließen, etfreuen sich aber auch die an den Gürtel w

' schnallenden Hüftköcher großer Beliebtheir.


------ -------

Abb. 78: Bögen undZubehör: Gebräuchlicher


Kdegsbogen derXXI. Scbützenkompanie, 2.
Elite-Garderegiment; Langbogen ausBaliho,
ebenfalls inGebrauch; Rückenköcher füreinen
Jagdbogen, BjaI dorn, etwa 30 v.H.; Hüftköcher
der Rashduler Reiterei, 3 Hai; Pfeile ür
f Kurz- und
Langbogen;Pfeilspitzen verschiedenerArt

52
Ein Wort zu den Reichweiten: Die hier
BÖGEN angegebenen Werte spiegeln die maxi­
Typ TP Gewicht Reich- TP± Regionen Preis male effektive Reichweite der entspre­
(Unzen) weite Entfernung (ST) chenden Schußwaffe wider, den Bereich,
Kurzbogen 1W+3 20+2 60 (+ 1/+1/0/0/0/-1 ) außer Fl 45 in dem gezieltes Schießen noch m öglich
Kompositbogen 1 W+4 35+2 80 (+31+21+ 1/+ 1 /0/0) PU, MH, KH, MA 80 ist. Die maximale Flugweite des Pfeils
Ork. Reiterbogen 1W+4 40+2 100 (+31+21+ 1/0/0/-1/-2) OR 120 oder Bolzens beträgt etwa das dreifache
Langbogen 1W+4 30+3 200 (+31+21+1/0/0/0/-1) außer Fl, KH, SÜ 60 der genannten Reichweite - nur für den
El fenbogen 1W+4 25+3 200 (+31+21+ 1/+1 /0/0/0) EL 150 Fall, daß Ihre Helden einmal Botschaften
Kriegsbogen 1W+6 45+4 150 (+31+21+ 1/0/0/0/-1) HA, WE, SÜ 100 per Pfeil verschicken möchten. Am Ende
einer solchen Flugbahn richtet der Pfeil
Pfeile für Kurzbogen, Kompositbogen und Orkischen Reiterbogen wiegen jeweils 2 allerdings keinen nennenswerten Scha­
Unzen und kosten 5 Silbertaler pro 20 Sück,
t für den Langbogen und den Elfenbogen den mehr an.
3 Unzen und 8 Silbertaler pro 20 Stück und für den Kriegsbogen 4 Unzen und 1 2 ST/ Die Überreichweiten von Lang-, Elfen­
20 Pfeile. und Kriegsbogen sowie der Schweren
Armbrust werden wie folgt gehandhabt:
Einem ähnlichen Prinzip folgen die Armbrüste. Bei ihnen isr der meisr stählerne, Zur Probe der Zeile extrem weit werden
gut federnde Bogen so aufeinen Schaft montiert, daß man Sehne und Bogen längere jeweils 3 Punkte hinzuaddiert, außerdem
Zeit gespannt lassen kann und nicht einmal das Geschoß fesrzuhal ren braucht, da es sinkt die Trefferwi rkung zusätzlich um 1
aufdem Schaft ruhr. AlsGeschossedienen dabei nichrdie üblichenschlanken Pfeile, Punkt. Ob ein solcher Schuß überhaupt
sondern kürzere undstärkere Bolzen, die aber dennoch gefiedertsind und manchmal im Rahmen des Möglichen liegt, entschei­
auch die speziellen Spitzenformen haben wie zuvor bei den Pfeilen beschrieben. det der Meister .

Erfunden wurde die Armbrust von den Zwergen, die heure noch die besten
Exemplare jener Mechanismen bauen, mit denen man die Waffe spannen und
gespa110t halten kann. Die LeiciJteAnnbmstisr dabei einesehr handliche Waffe, die
gut in einer Hand gerragen werden kann, und trotzdem erheblichen Schaden
anrichrer, zumal sie keine so hohe Treffsicherheit erfordere wie ein Bogen. Das
Hauptproblem dieser und fast aller anderer Armbrüste isr allerdings, daß es recht
schwierig isr sie zu spannen: Die große Reichweite isr durch die gewalrige Kraft:an­
srrengung erkauft:, die es zum Biegen der Srahlfeder braucht. Mir der Hand isr da so
gur wie gar nichts auszurichten - man brauehr schon einen komplizierten, ob seiner
Form "Geißfuß" genannten Hebel, mir dem man die Sehne der Armbrust erneut in
Schußposition bringt. Da man dazu dieArmbrustauch noch absetzen und aufdem
Boden abstürzen muß, isran eineschnelle Schußfolge wiebei begabten Bogenschür­
zen natürlich gar nicht zu denken.
Die sogenanme Sclnuereoder Wi
nden-AmzbntStist eine Variante, die aufeiner
Erfindungdes Tüft:lers Leonardo aus Havena beruht und die mancherorts als Revo­
lution der Waffentechnikgefeiert wird: Tatsächlich kann man diese Waffe dankdes
ausgeklügelten Mechanismus mirgeringstem Kraft:aufwand neu spannen -allerdings
istdieserohnehin sehr schwere Mechanismus-der nichtwenigzum großen Gewicht
der Waffe beiträgt - so empfindlich, daß schon geringe Schmurzteilchen ausreichen,
um ihn zu blockieren. Dann brauehr der Schürze eine halbe Stunde Zeit und viel
mechanisches Geschick, um die Waffe überhaupt wieder gängig zu bekommen.
Heftigere Schläge zerstören den Mechanismus meist ganz. Dennech hat auch die
Schwere Armbrust ihren Platz im Kampf: Wenn sie dort eingesetzt wird, wo kawn
Abb. 79: LeicbteArmbrustmitGeißfuß; im
direkte Nahkämpfe zu befürchten sind und sorgsam behandelt, am besten aufeinem
Gebrauch bei den Armbrustkompaniendes
festen Ständer montiert wird, kann sie durch ihre extrem kräft:igc Stahlfeder und die LieblichenFeldes
schweren Bolzen jede andere Fernkampfwaffe an Schadenswirkung in den Scharren
stellen - ein nur mir einer solchen Armbrust bewaffneter Einzelkämpfer ohne
Begleitschurz aber isr ein roter Mann.
In den Kreisen professioneller Abenteurer und anderer Hochsrapier hört man
immer wieder von so seltsamen Dingen wie Schnellsclmßa171zbrüsten, die allezwei
Herzschläge schußbereitsein solllen. Umes an dieser Srelleeinn1al ganz klarzusagen:
Soerwasgibtes nichr! Wasessehrwohl gibt, isteinespeziell angeferrigte tmd vorallem
Optionale Regel: Um nach einem Marsch
sehr reurezwergischeArmbrust, diesogenannte Repetierannbrust, auch Eisemualder
im Gelände festzustellen, ob die Schwere
genannt, auf die man Magazine mir bis zu zwölf Bolzen aufsrecken kann. Im
Armbrust oder Repetierarmbrust einsatz­
Endeffekt handelt es sich hierbei um eine sehr leichte A'�mbrust mit eingebauten
fähig ist, rollen Sie einen W20: Bei einer
Geißfuß, wobei das Zmückziehendes Spannmechanismus eine Klappe öffnet, durch
19 oder 20 ist die Waffe so stark ver­
die der nächste Bolzen in die Führungsrinne fällt. Dadurch isr es rarsächlich möglich,
schmutzt, daß eine aufwendige Reini­
das Nachladen und langwierige Spannen zu umgehen; das Problem ist allerdings, daß
gung notwendig wird.
dazu - und um die Armbrust im tragbaren Gewichrsral1men zu halten - die

53
l"e••nwnfren Kaist••· lletos "'nffenh.amme••
SpaJtnkraft des Bogens so gering wie möglich gehalten wurde. Es sollenzwar auch
Eisenwalder mir größerer Spannkraft existieren, deren Mechanik aber an den
gleichen Problemen krankt wie die der Windenarmbrusr. SomirhardieReperierarm­
brusr inerwa die D�rchs9hlagskraft eines Kurzbogens, ohnejedoch dessen Reichweire
und Zielgenauigkeit zu errCichen.
Wiederum ein anderes Prinzip verfolgrderßallästeroder Scl:mepper, einespezielle
Form der Armbrust, die keine Bolzen verschießt, sondern mir kleinen Kugeln aus
Stein oder Blei geladen wird. Während viele andereArmbrusttypen von menschli­
chen Waffenschmieden weirerenrwickeltwurden, s
i tsie einewirküche Zwergenerfm­
dung, die vor allem von den Hügelzwergen rund tun Angbar zur Jagd auf die
schmackhaften Koschammern und andere Wildvögel verwendet wiid. Für den
Kan1pfisr der Balläsrer kaum von Bedeutung; wenn man davon absieht, daß er die
Grundidee für eine Vielzalll weitaus größerer Katapulte und BaiJisten darbot, die
heure bei der Belagerungvon Burgen undSrädren oderals Schiffsgeschützeverwendet
werden.
Die ve1wenderen Bolzen sind mi ndesrens so verschieden wie die bereirs erwähnten
Pfeilspirz'en. FürdieJagdaufHasen undVögel verwenderman gernesmmpfe Bolzen,
während zu Kriegszwecken auch etliche mir Widerhaken existieren, die vor allem die
Rüstung von schwer Gepanzerten beschädigen und unbeweglich machen sollen.
Daw kommen Sichelspirzen, Brandbolzen und solche, die sich mit Gift füllen lassen.
Bolzen werden meist in Holzkästchen oder -röhren transponiert, seltener einmal in
ledernenKöchern. EbenfallseinebesondereEnrwickltmgfürdenArmbmsrschützen
stellen spezielle Schilde dar, dieder Schütze in den Boden rammen und als Standbein
für die Armbrust verwenden kann.

Abb. 80: SchwereArmbrustmitWindenspanner;


nach zwergischer Konstruktion; Punin; etwa 5 v.H.

Abb. 81: ArmbrustbolzenverschiedenerMacha1-t

Abb. 82: BallästeroderSchnepperzur


Vogeljagd, mit.Bleikugeln und Spannknebel;man
beachte die Visiereinrichtung; aus demBesitz des
Answin voo Rabenmund

Abb. 83: Repetierarmbrust, sog.


Eisenwalder;einfaches zwergisches
Modell aus dem Kosch; etwa 10 v.H.

54
Kedst••· Rt'fos \\'affenluuaunea• l�'ea•nwaffen

ARMBRÜSTE
Typ TP Gewicht Reich· TP± Regionen Preis
(Unzen) weite Entfernung (ST)
Leichte Armbrust 2W+2 150+3 60 (+ 1/+1/0/0/0/-1) außer Fl, EL, OR, 180
TH, MO , WA
Windenarmbrust 2W+6 200+4 200 (+41+21+1101·11·21·3) HA, ZW, LF 250
Eisenwalder 1W+3 200+3 40 (01010101· 1 ) zw 300
Balläster 1 W+4 1 20+5 100 (+31+21+1/0/0/-1/-1) zw 160

Bolzen für die Leichte Armbrust und den Eisenwalder wiegen jeweils 4 Unzen und kosten
1 5 Silbertaler pro 1 0 Stück, für die Schwere Armbrust 4 Unzen und 20 Silbertaler pro 1 0
Stück. Bleigeschosse für den Balläster wiegen jeweils 5 Unzen und sind in einem Beutel
mit 20 Stück für 12 Silbertaler erhältlich.

Blas1·ohresind die heimliche LLnd tückischeWaffeder Waldmenschen des feucht­


heißen Regengebirges: Wo das Gestrüpp aus Lianen und Schlingpflanzen so dicht
wächst, daß kein schwungvoller WLLrf sein Ziel je erreichen würde, ist diese Waffe
geradezu ideal: Wird hier doch ein winziger, meist vergifteter Pfeil durch des Atems
Kraft aus dem langen Rohr auf einer geraden Bahn gegen das Opfer geschleudert.
Damit der Luftstoß der LLmgen ausreicht, muß der Pfeil wirklich sehr Ieichtsein, und
das wissen auch die Al'Anfaner Sklavenfänger, die sich trotzder schwülen H irze mir
dichtem Gewebe und dichten Schleiern nicht nurgegen stechende Insekten, sondern
auch gegen stechende Gifrpfeile zu schürt.en wissen. Doch auch die Mohas haben dies
erkannt und warren nun geduldig aufdenAugenblick, wenn zwischen Tüchern ein
Stück bleiche Haut aufblitzt...

Typ TP Gewicht Reich· TP± Regionen Preis


(Unzen) weite Entfernung (ST)
Abb. 84( w1ten): Blasl."ohrausden mittäglichen
Blasrohr 1w 15 25 (0/0/-1 /·2) MO, WA 40 l dern; mitentsprechenden Pfeilen,gebräuchlieh

...

' ;

55
AuciJdkbeste Wa.ffokannniciJtveriJindern,daßihr TrägerdociJeimtudgetroffmwird
-umldann!Je/fmsciJmfoSdmeidenwmigeralseinguterschützende�rPanzet

ItiisCnngeR und Panzerungen


· eine IIeD-achtung vou Mornac von Baryzeua

Anders als viele Tiere haben Menschen (oder auch Zwerge und Elfen) keinen
natürlichen Schutz vorAngriffen ihrer Feinde-doch heißtdas nicht, daßsiesich nicht
seit eh und je die Vorteile ihrer Mitlebewesen zunutze gemaehr hätten: Das Fell ist
wohl die älteste Form der Rüstung. Schon vor Urzeiten mögen sich die gerade
erschaffenen Menschen in die noch blutigen Häute von Bären oder Wölfen gehüllt
haben, um den Angriffen noch gefährlicherer Gegner widerstehen zu können.
Damals werden sie noch kaum zwischen dem Feind Ungeheuer und dem Feind Kälte
unterschieden haben, denn beides war schier allgegenwärtig und ständig bestrebt, das
schwach glimmende Licht der beginnenden Menschheit auszulöschen. Doch schließ­
lich gediehen und erblühten die Völker Avemuriens, nicht zuletzt dank der unsterb­
lichen Götterund unsererVorfahren, dieaus dem Güldenlandeherankamen, um ihre
Reiche zu gründen.
' Mir derZeit begann man also zu trennen zwischen der reinen Kleidung, die man
schon um des Anstandes willen jedeneit trug und der speziellen Rüsmng, die nur der
anlegte, der mir einem Kampfe rechnen mußte - dennoch sei nicht vergessen, daß
auch zwischem einem Nackten und einen gut Bekleideren schon mancher Unter­
schied - nicht nur aufsirrlichem Gebiet - besteht.

I Typ RS BE Gewicht Regionen Preis


Straßenkleidung 1 1 ca.120 alle ca. 2+
Winterkleidung 2 2 200 alle außer KH, MA, SÜ, MO ca. 3+

Am direktesten machensich dieRüstungen aufder Basis vor Tierfellen den natürlichen


VorreilwehrhafterTierezuNurze:Werkenmn.icbtdieLegen.devomScarkenOdulf,der
das Fell des erschlagenen Wolfs um die eigenen Schultern schlingt. Auch heure tragen
nicht nur die wilden Völker Avenruriens Felle als Rüstung, es gibt auch inuner wieder
einmal-gerade in kulturell hochstehenden Gebieten- kostbargearbeitetePrunkkleidung
aus edlen Pelzen, die speziell als Schutz fllr den Träger zugeschnitten wurde.

Typ RS BE Gewicht Regionen Preis


Fel lkleidung 2 2 220 NO,TH, 80, OR ca. 1+
Fellumhang 0 120 NO,TH, 80, OR, WE, EL, Fl ca. 1+
Pelzkleidung 2 200 80, TO, GA, PU, LF 1 0+

Zwarvermagauch die einfacheAlltagsk.Ieidw1gschon gegen den Hjeb des Gegners


zu schützen -doch wirklichen Schutzgewährten UJld gewähren nur speziell gefertigte
Rüstungen. Doch gibt es hier Unterschiede, dje noch größer sind als der zwischen
dem Schurz des Mohabarbaren und dem Ballkleid einer Kusliker Edlen: Unterschie­
de in Stärke, Gewicht, Marerial , Verarbeitung - und nicht zuletzt auch im Preis.
Dergewöhnlichen Kleidungarn nächsten kommt dabei der Wattierte Waffenrock
oder Gambeson, ein einfaches Obergewand aus gestepptem Bausch oderWollgewebe
mit einer Füllw1gaus Bausch oder Hanfsowie die Tuchrüstungaus mehreren Lagen
starkem Sroff. Durch diese simplen und preiswerten Konstruktionen schützt man
sich nicht nur einigermaßen gegen Hiebe und Schnitte, sondern - im Falle des
Gambesens - auch gegen den Biß des Frostes, so daß derartige Rüsmngen vor allem
im hohenNorden beliebt sind, wo man einerseits nicht immerüberdie nötigenMitrel
verfügt und beiderlei Arten andererseits auch dann schützen, wenn kaltes Eisen
Frostwunden aufder Haut hinterließe.
So leicht und wenig störend ist der wareierte Waffenrock zudem, daß erdes öfreren
von Leuten benutzt wird, die mit der edlen Kunst der Selbstverteidigung nur
unzureichend vertraut sind: Streuner, Beutelschneider, Magier und anderes fahren­
Abb85: Tuchrüstung nach AranischemZuschni t t ; des Volk. Und auch die Novadis vertrauen ihr Leben oft nicht mehr als einem
Llanka; neuzeitlich leichten, aber knielangen Gambeson an.

56
liaise•· Retos \\';tffenkanune•· Riist1u1gen
Sogar den nichtswürdigen bornländischen Leibeigenen und auch den Unfreien in
den südlichen Stadmaaten istaufden meisten Gürern der Besi[2 und das Tragen eines
wattierten Rocks oder einer Tuchrüstung gestattet, auch wenn sie ihn als rein
wärmendes Kleidungsstück ausgeben müssen und die Namen "Waffen"-rock oder
Tuch"rüsrung"nie in den Mund nehmen sollten - ihren klugen Herren ist halr
bewußt, daßandernfalls der Verlust kosebarer Menschenbesitzes an wilde Tiere noch
größer wäre .

Typ RS BE Gewicht Regionen Preis


Gambesen 2 2 120 alle außer MO, WA 4 TI
Tuchrüstung 2 2 100 LF,ZY, SÜ, MA, MH 3,5 L

Eindeutiger dem Kriegswerk zugeordnet ist der Lederharnisch, ein relariv starres
Gebilde aus gehärtetem Leder. Vor allem Kämpfer aus ärmeren Schiehren oder
Völkern - wie etwa die Schwarzpelze -verwenden diese Rüstungen, die relativ leiehe
sind, aber oft einen - en tscheidenden - Nachteil haben: Es soll an dieser Stellegar nicht O ptionale Regel: Der Träger einer Lind­
ausdrücklich angeführt werden, was ein avenrurischer Gerber zum Härten des Leder wurmhaut erleidet einen Abzug von 1
verwendet, angemerkt sei allerdings, daß Pferdeurin und - wenn erhältlich - Löwen­ Punkt seines Charismas
kor zu den Zuraren der übel riechenden Gerbflüssigkeit gehören - wen wundert es da,
daß solch ein Panzer wie ein kranker Tatzelwurm stinkt und dem Träger einer
sogenannren Lindwttnnhautofr mir einem leiehren Naserümpfen begegnet wird.
Sichergehen kann man eigendich nw· bei den echten Lederharnischen, gelegenc­
lich auch Kurbul genannt, bei denen statt dessen zur Härtung flüssiges Wachs
verwendet wurde.

Typ RSBE Gewicht Regionen Preis


Lindwurmhaut 3 3 190 alle außer Fl, EL 6 'D
Kurbul /
,�'}1 .,.P1 •
• 3 3 180 BO,HA, WE,TO, GA, PU, LF, NO 8 f)

Abb 86: Langer Gambeson mit verstärktem Halsausschnitt; Abb 87: Kurbul der I<gl. Garetischen Landwehr: Ledermanufak­
Kleidung eines sewerischen Knappen; Norburg; 12 Hal tur Nardes & Söhne Cie.; Gareth, seit 2 v.H. gebräuchljch.

57
Man sollte allerdings nicht den Fehler machen, die oft zu sehenden Jacken oder
Mieder aus geschmeidigem Glanz- oder Samtleder mit echten Lederrüstungen zu
verwechseln: Ein solches Kleidungstück mag zwar furchcerregend am Söldner und
verführerisch an der�az_one aussehen, gegen feindliche Hiebe aberschi.irzr es nicht
mehr als gewöhnlicne K.leidtillg.

I Typ RS BE Gewicht Regionen Preis


Lederkleidung 1 1 150 alle ca.4

EineArtMitteldingzwischen diesen beiden Rüstungsformen stelltdie Iryanriisttmg


dar, ein Gewand aus dem zähen und feuerfesten Leder der südlichen Sum pfechsen.
Im Norden nurselten zusehen, istsie ein geschätztes Kleidungsstück, schütztsiedoch
wesentlich besser als alle anderen Lederhemden, obgleich sie nur unwesentlich
schwerer isr.

Typ RS BE Gewicht Regionen Preis


�anrüstflng 3 2 150 SÜ, WA 13 'D

Erste Verbesserungen dieser Lederpanzer sind alJ jene Rüstungen, bei denen
einzelne Metalleeile auf eine lederne Uneerlage genäht, geheftet oder anderweitig
befestigt wurden. Gerade hier gibt es eine schier unüberschaubare Fülle tUlterschied­
licher Formen, unrer denen nur einige wenige besonders herausstechen:
Krötenhautist der Nameeinerlangen Weste aus schwerem Leder, die über und i.i ber
Abb 88: NietenverstäxktesLederwams, sog. mit Nieren bedeckt ist und besonders bei den Thorwalern gern getragen wird. Bei
Krötenhaut, weniggeschmückteGebrauchsausfüh­ jenem Nordvolk gilt sie als preiswerter "Ersatz" eines teuren Schuppenpanzers und
rung; neuzeitlich;Pre.m wird aufdem Rücken gern mirsimplen Gemälden von Drachcnschiffen, Waffen oder
Torenschädeln venierr.

Name RS BE Gewicht Regionen Preis


Krötenhaut 3 2 150 TH,NO 6 .[,

In manchen Gegenden, wo nichteinmal die Kunst des Drahtmachens


verbreiter ist, werden die Ringe für die Panzerungen auch einfach aus
Blechen ausgestanzt tmd unverbunden aufgenäht- derartigen "Schurz"
gewährt etwa König Mizirion von Brabak seiner Elite-Leibgarde, wäh­
rend die normale Armee sogar nur... Doch schweigen wir aus Höflich­
keit. An dieser Stellesei nurausdrückli.ch vordem Erwerb eines B1·abaker
Ringmantelsgewarnt
-
c -

RS BE Gewicht Regionen Preis


Typ
Brabakmantel 3 4 250 SÜ 1 2 -u

Damit soll übrigens nicht gesagt werden, daß sich aus einer Leder­
grundrüstung mir aufgenähten Merallreilen nicht ein guter Panzer .
ferrigen läßt - doch sollte man in einem solchen Fall klugerweise
überlappende Stallllarnellen nehmen, um daraus einen wirklich gut
schützenden Schttpptm.pmzzenu konstruieren. Diese schwere, aber gut
schützende Rüstu.ng ist die richtige Wahl für alle wirklich kräftigen
Fußkämpfer, die schon einmal kräfdg mit Streitaxt und Schlachtbeil
zuschlagen können.
ZuerstentwickeltwuJde der Schuppenpanzer vom kleinen Volk, den
Zwergen, die nach ihrerangestammten Kampfesweise ohnehin weniger
der Behendigkeit als der Stadtfestigkeit bedürfen. Später übernahmen
vor allem ähnlich kräftige Völker diese Rüstungsfotm: Die Thorwaler
zum Beispiel schätzen den Schuppenpanzer besonders hoch.
Im Süden ist diese Rüstungsart schon wegen der Hirzc des Klimas eher
ungebräuchlich, starr dessen ve1wendet man hier gern den Kusliker
Lamel!Ar, dermitseinen dünnen Metallstreifen dem echten Schuppen­
panzer seh.r ähnlich, aberwesentlich leichter ist (und weniger demzufol­
Abb 89: Brabaker Ringmantel;ca. 40Jabl·e alt; in Gebrauch ge auch weniger schürzt).
bei der Leibgarde KönigMizirions; Brabak

58
linist••• llefos "'aUt••lk•munN• Hiisf1111�e11

Name RS BE Gewicht Regionen


Schuppenpanzer 5 5 480 TH, HA, WE, 80, TO, ZW
Kusliker Lamellar 4 3 300 LF, ZY, SÜ

Abb90: Kusliker Lamellar; Rüstungeines Gardehauptmanns Abb 91: SehuppenpanzerthonvalscherMachart;wahrschein­


m
i Lieblichen Feld: 8 v.H.: Arivor lich einem Helmann gehörig; 79 v.H.; Prem

Obwohl es beileibe nicht den größonöglichen Schurz bietet, gilt vielen das echte
Kettenhemd als der Höhepunkt der Schmiedekunsr: Denn ein gures Exemplar
bestehr aus einigen Tausend sorgf
ältig verflochtenen Stahlgliedern und hüllt den
Trägerso weich und nachgiebigein wie edelsreSeide-wenn auch nichtganzso leicht.
Der exakte Wert eines Kettenhemdes richtet sich natürlich nach seiner Größe.
Die Erfindung des Kettengewebes verdanken wir übrigens den ruJamidischen,
namendich den Khunchomer Schmieden. Dort im l.aJ1d der Ersten Sonne ferrigr­
und trägt -man auch heute noch a m Iiebsten kostbare Kettenanzüge mit polierren und
ziselierten Panzerplanen überdem Herz und anderen wichtigen Körperteilen. Nach
diesen Planen sind diese Rüsrw1gen auch als Spiegelpanzerbekannt geworden.
Die nächstbesten Hersrellervon Kenenhemdeo finden sich im Lieblichen Feld, vor
allem in Arivor, jedoch auch in Vinsalr, und nichtvergessen seien hier die Schmiede
des Kleinen Volkes, vor allem jene aus den Amboßbergen, die jedoch ein fürstliches
Salär für ihre Arbeit verlangen.

Typ RS BE Gewicht Regionen Preis



Ku. Kettenhemd 2 2 200 BO, WE, TO, GA, ZW, HA,
PU, LF, ZV, KH, MH 12 L
Lg. Kettenhemd 3 3 250 wie oben 18 -
Knielg. Kettenh. 4 4 320 wie oben, außer KH 20 �

Kettenmantel 5 5 450 HA, ZW, WE, BO,TO, GA 85


Spiegelpanzer 5 4 380 MH, KH ca.11 0

Ein Ieiehreres Mitteldingzwischen den Ketten- und den Schuppenrüstungen stellt


der Ri
ngelpauzerdar: Hier sind engverflochtene Metallringe aufeine GrundJage aus
weichem Leder genäht. Die Vorteile dieser Arivorer Erfmdung liegen aufder Hand,
da siezwei gute Systeme vereint. Allerdingssind diese echten Ringelpanzer nicht ganz
billig, so daß vielcrort aufimirarionen ausgewichen wird - man vergleiche nur den
Brabaker Ringmanrel.
'
/

J
RS BE Gewicht Regionen Preis
4 3 280 LF 30 L

59
Rüscungen Kuistaa· Recos \\7urfenluunmea•

/ '

-,

Abb 92: Kettenrüstungen verschiedensterArt(von linksobennach


rechts untl!'nT: Kur.tes Kettengeflechtaus Punin, sehrbeliebtbei
Söldnern und leichterReiterei, etwa30Jahrealt; Spiegelpanzer
des Fürsten Selo aus Khunchom, mindestens 300 Jahre alt;
Kettenmantel aus Sewerien, aus dem Besitz derervon Berbolt, in
Gebrauch; Knielanges Kettenhemd aus Havena, weitverbreitete
Ausührung,
f neuzeitlich.

60
liaiset• ICeCos "'arfenknnunet• lliisCtuag.-n
Ebenfalls Meistersrückeder Harnischmacherkunst unddennoch aufdas schärfste
zu verdammen sind jene Stücke, die jeder ehrenhafte Krieger nur als die meuch­
lerischen Trickwaffen unrer den Rüstungen bezeichnen kann: Gerade in den Ierzten
Jahren ist es immer stärker üblich geworden, Rüstungen aus düm1en Schiehren
weichen Leders anzufercigen, zwischen denen sich überlappende Lamellen aus Stahl
befinden. Diesen Erzeugnissen sieht man ihren Schutzwert nicht an, bissie ihreerste
Feuerprobe haben bestehen müssen, sodaß derartige Machwerke besonders unter
furchtsamen Händlern uind reisenden Geldsäcken beliebtgeworden sind - undauch
unter feigen Rebellen, die sich der Armee ihres rechtmäßigen Fürsren entgegenstel­
len. Bezeichnenderweise werden diese Lagenpamer auch vor allem von geflohenen
maraskanischen Rebellen in der Wuchererstadt Fesrum hergestellt.

Typ RS BE Gewicht Regionen Preis


Fünflagenharnisch 4 4 300 BO, LF, MA 22 D
Eisenmantel 3 2 250 BO, LF, MA 25 D

Ein vergleichbares Kuriosum, das nurdem verdrehten Geisreines aufrührerischen


Maraskaners emspringen kann, isr clieHolzrüstung. Da w1ser gutes Kaiserreich den

Abb 93: Fünflagenharnisch in original maraskaoi­


Rebellen seit langem den Zugang zu Schmiedeeisen erfolgreich abschneidet, sind
diese in ihren Urwälden jetzt darauf verfallen11l, sich Schuppenpanzer aus Srreifen scher AusfUhrung;ca. 30 v.H.; Tuzak

Abb 94: DreilagigerEi


senmantel in maraskanischer Machart;etwa Abb 95: Fünflagenharnisch im Aussehen eines leichten Gambe­
30 v.H.; Tuzak sons; nettzeitlich; Festurn

11) Erste Berichte über diese Art des Harnischs sind jedoch bereits über 400 Jahre alt, w1d es

ist auch verständlich, warwn sich im feuchtheißen Dschw1gel Maraskans eine derartige
Rüshmg bewährt: Wer einmal versucht hat, im Kettenhemd von Tuzak nach Boran zu
marschieren, weiß wovon ich spreche.

61
Riishnagen liaise•· Retos Waffenkauun'"••·
eines Ieichren Hartholzes zu basteln. Da diese Dinger namegemäß leiehr verrotten,
Einige Anmerkungen zur Kombination von wenn sie der Dschungelnässe ausgesetzt sind, werden sie von ihren Trägern meist
Rüstungen: Prinzipiell ist es ja möglich, sich aus bemalt - entweder in Erdfarben zur Erleichterung des feigen Versteckens oder aber
den hier vorgestellten Rüstungen mehrere auszu­ leuehrend bunr wie die Waldvögel. Angeblich soll es unter den Rebellen gar eine An
suchen und zu kombinieren, aber wir wissen auch, Wappenktmsr geben, die qiese Bem alu ngen regelt, doch kann dies als unsinnige
wie diese Möglichkeit von einigen draußen im Lan­ Propaganda abgetan werden.
de gehandhabt wird - und nichts liegt uns ferner, als Ähnliche, aber wesendich besser gearbeitete Rüstungen kennen wir übrigens auch von
den RS-347-Abenteurer propagieren zu wollen. einigen nördlichen Stämmen der Waldelfen, doch sind diese Panzerungen statt aus Holz
Zum ersten sollten ja bereits die Regeln zur Kamp­ aus dünnen Scheiben Marnmuron - das von Ungebildeten gern als Elfenbein bezeichnet
funf
ähigkeit und zur Behinderung durch Rüstung wird - gefertigt und mir schönen Schnitzereien verziert.
den meisten Versuchen dieser Art einen Riegel
vorschieben, zum anderen haben die meisten Spie­ Typ RS BE Gewicht Regionen Preis
lerinnen und Spieler ja mittlerweile so viel Gespü r Hartholzharnisch 4 2 280 MA 80 1)
für fantastischen Realismus, daß derlei Unfug sich Mammutonpanzer 5 3 250 EL 200 j)
in Grenzen hallen sollte. Seis drum, hier folgen
einige Hinweise für Meister, die von ihren Spielern Ebenfulls eher dem Bereich der Seltsamkeiten enrstammt der Streifenschurz, ein
mit den entsprechenden Wünschen traktiert wer­ lederner, ..doppelt spannbreiter, mit Metallstreifen verstärkter Lendenschun. Diese
1
den: "Rüstu ng , die die eigenclichen Lebenszentren des Körpers ungeschürzr läßr, wird vor
'

1) Nicht mit anderen Rüstungen (außer Zeug und allem von manchen Thorwalersippen, aber auch von anderen Kämpfern getragen, die
Helm) kombinierbar sind: Tuchrüstung, Lederhar­ sich anscheinend weniger um ihr eigenes Leben als um das ihrerzukünftigen Kinder
nisch, /ryanrüstung, Krötenhaut, Kusliker Lamellar, sorgen.
Maraskanischer Hartholzharnisch und (natürlich) Gegenstück und Ergänzung dazu wären die an manchen Kriegerinnen zu erblik­
die Komplette Gestechrüstung. kenden Brust- oder Haftschalen, die meistens mit Lederriemen oder Ketten an On
2) Mit gewöhnlicher oder Winterkleidung lassen und Stelle gehalten, manchmal aber auch offenbar nur mit Harz oder ähnlichem auf
sich kombinieren: Küraß, Fünflagenharnisch und die zu schürzende Wölbung geklebt werden. Zweifellos ist dies ein angenehmer
EisenmanteT(Ielitere lassen sich übrigens nur mit Anblick, der einen Mann nur zu rasch vergessen läßt, daß diese Gebilde eigendich gar
Kleidung und mit keinem anderen Rüstungsstück keinen Schurzwert haben.
kom�inieren). Natürlich trägt man auch zum Leder­
harnisch oder Kettenhemd meistens eine Hose, Typ RS BE Gewicht Regionen Preis
Schuhe und vielleicht ein Paar Handschuhe, zum Streifenschurz 1 0 140 alle 4 1)
RS zählen diese Teile dann jedoch nicht. Brustschalen 0 0 25 alle 2 :.)
3) P/a/tenhamisch und Küraß können zu allen
Kettenhemden, zum Gambesan und zum Schup­ Eine wichtige Rüstungsform blieb bisher noch unerwähnt: Den größtmöglichen
penpanzer getragen werden.
4) Der zusätzliche RS-Punkl der wattierten Unter-
kleidunggilt nur bei einem kompletten Satz dersel­
j Widerstand gegen Stich und Hieb leistet eine massive Merallplarre, die dem zu
schützenden Körperteil angepaßt ist: So kennen wir vor allem den Plattenharnsch
mit Sd1un, der aus zwei großen geformten Stalllplatten fi.tr Brust und Rücken
i

ben - und den braucht man nur unter langem und besteht, die seidich unter den Armen zusammengeschnürt oder - gehakt werden.
knielangem Kettenhemd, Ringel- und Schuppen­ Ähnlich, wenn auch kleiner und leichter, isr der Küraß, der nur den Brustkorb
panzer, Plattenharnisch und Vollrüstung. bedeckt; dieses Rüstungsteil findet vor allem bei Leichcer Reiterei Verwendung und
5) Zeug wird nur dann zum RS addiert, wenn der istdonoft neben dem Heim die einzige Panzerung.
Träger seinen Rumpf mit einer zusätzlichen Rü­
stung geschützt hat, die in Qualität dem Heim Typ RS BE Gewicht Regionen Preis
gleichkommt, also Lederharnisch o.ä. zum Leder­ Plattenharnisch 4 3 320 BO,WE, TO, GA, PU, HA, LF 28 :J
zeug, Kettenhemd zum Kettenzeug usf. Küraß 3 2 160 wie oben, plus Z'f, MH, SÜ 15
Bei Helmengilt, daß der Träger mindestens so viele
RS-Punkte am Torso tragen muß wie der doppelte Den wohl besten Schutz gewährt schließlich die Ritter- oder Plattenrüstung
Schutzwert des Helmes beträgt, also mindestens Dieses Kampfgewand besteht vollständig aus stählernen Arm- und Beinschienen,
einen Gambesan zu RS+1-Helmen usw. Gelenkpanzern und Brust- und Rücken platten. Darunter wird meist Kerrengeflecht
getragen, die Gesamtheit schließlich von einem Helm gekrönt. Eine derartige
Rüstung ist allerdings auch ausgesprochen schwer, so daß der lame eine "Ritter"­
rüswng wohl nötig ist: Nur ein Reiter aufdem Rücken eines kräftigen Pferdes kann
O ptionale Regel: Einem gestürzten i n einer solchen Panzerung noch erfolgreich kämpfen - sofern es sieb nicht gerade um
Kämpfer in Ritterrüstung müssen eine einen Muskelmann in der Tradition Yugurkans des Bärtigen handelr. Zu Fuß ist ein
KK-Probe+ 12 und eine GE-Probe+6 ge­ solcher Kämpfer jedoch rettungslos verloren, wenn es seinem Gegner einmal gelingt,
li ngen um wieder auf die Beine zu kom­
, ihn niederzuwerfen - denn vielerlei Dinge mögen in Rirrerrüsrung möglich sein, das
men. Jeder Aufstehversuch benötigt 5 Aufsrehen ohne Hilfe gehört jedoch nicht dazu...
Kampfrunden Zeit, während der der Ge­
panzerte keine anderen Aktionen unter­
nehmen kann . I Typ
Ritterrüst ung
RS BE Gewicht
11 1 0 ca.1200
Regionen
BO,WE, TO, GA, PU, HA,
Preis
LF ca.400 -...J

62
l(aiset• lletos \\'affenk;unm�·•· lliis� 11ngen

Abb 96: MaraskauischerHartholzharnisch; voneinem unbekann ­


tenKämpfer in Festurn versetzt; neuzeitlich

Abb 97: Plattenharnisch aus BronzemitVorder-und'RüGkent�l; Abb 98: Komplette Gestechrüstung aus dem Arsenal Herzog
almadanisch; etwa 300 Jahre alt; gehörte zurAusrüstung des Eht·ensteinsvon Tobrien; wurde vom Vater desselben mehrmals im
schwerenFußkämpfers derAlmadanischen Grenz wacht;ein ähnlicher Garether Turniergetragen; Maraskanstahl mitplatinierten Kanten;
S t i l findet sich zur gleichen Zeit auch in Arivor und Rethis. Schätzwert: 1200 Dukaten

63
Außerden zuvor beschriebenen Rüstungen, die in der Regel zumindestden Rumpf
des Kämpfers bedecken, gibrz es eine Fülle von "Zubehör" für die anderen Körper­
teile: Arm- und Beinschienen, Kettenärmel, Schuppengamaschen etc. Zu diesen
Dingen sei nur kurz gesagt, daß sie nur dann einen Wert haben, wenn der Rumpf
ebenfalls - und mü'!destens.gleichwertig- geschürzt ist: Bei einem Kämpfer, der nur
Arme und Beine gepanzert hat, werden die Gegner um so Lieber auf Herz und

T! yp
·

Brustkorb zielen.

RS BE Gewicht Regionen Preis


Lederzeug +1 +1 80 wie Lederharnisch 4 P

�1
Kettenzeug +1 +1 150 wie Kettenmantel 12
Plattenzeug +2 +2 150 alle außer Fl, NO, EL, WA MO 1 5
,

Abb 99: Seltene Form einerKettenhose (für Abb 100: VerschiedeneArten Zeug: BronzeneBeinschienen,almadanisch, passendzum
gewöhnlich werdennurBeinlingegetragen);Arivor; Plattenpanrer, Abb. 97 (links); verschiedeneArmstückeaus Bronze· undStahlplatten,generisch,
etv.ra200 v.H.; im Besitzdes Ardaritenordens aus dem PerricumerArsenal, neuzeitlich (rechts)

Erwas anderes ist es mit Helmen - da der Kopfbei den meisten von uns der Sitz des
Verstandes ist, ist es nur angebracht, ihn besonders zu schützen, und so kann man
auch oft arme, aberkluge Kämpfer sehen, die nur einen Helm und ihre Waffe tragen.
Dementsprechend gibt es denn eine Vielzahl von Helmformen, die alle den von Narur
aus so zerbrechlichen Schädel unrersrüczen sollen: DerLederhelm isteine simple Kappe
aus gehärtetem Leder, während die Kettenhaube einfach ein Geflecht aus Kettenringen
darstellt. Von ähnlichgeringemSchurzwert istderTellerhelm,eineflache Haube, die nur

Typ
allzuleicht in der Hitze des Kampfes zur Seite rutscht.

RS BE Gewicht Regionen Preis


Lederheim +1 +1 60 alle 2 "))
Kettenhaube +1 +1 150 HA, ZW, WE, BO,TO, GA 8 -;")
Tellerheim +1 +1 60 alle

Weit besser sind da alle stählernen und/oder dem Kopfe angepaßten Formen: der
Baburiner Hutaus Leder, der mitStahlstreifen und einem Nackenschurzaus Kettenge­
flecht versehen wurde, die verschiedenen Thorwalerhelme mit Nasenschurz, der hohe
Morion oder gar der Topfuelm, der bis aufdie Schulrem des Kämpfers reicht. Eng mir

Typ
dem letzteren verwandt ist der elegantere Stechhelm.

RS BE Gewicht Regionen Preis D


Baburiner Hut +2 +2 120 MH, KH 6
Verst. Lederheim +2 +1 120 TH, HA, WE 5
Sturmhaube +2 +1 150 alle außer MO, WA, Fl, EL 7
Morion +2 +1 180 LF,PU, HA, GA, S Ü 8
Drachenheim +2 +2 180 TH 12

Abb 101: Zwei Arten des Lederzeugs: Schwere


Alter Bronzeheim +3 +3 200 PU, MH versch.
Oberarmschieneaus ch·eifachem Leder(oben), Topfheim +3 +3 180 alle außer SÜ 8
desgleichen als verbundenerBeinschutzfür Stechhelm +3 +3 160 HA, LF, WE, GA, BO, TO 9
Oberschenkel undSchienbein(unten); albernische
Machart; ca. l20Jahre alt.

64
Abb 102:VerschiedeneArten des Kopfschutzes (jeweils von linksnach rechts): 1. Reihe: LederhelmnachmaraskanischerATt, KettenhaubeausTobrien,
darpatischerTellerhelm,sog.Landweh1·hut, SturmhauSe der-Angbru·erSappew·e;2. Reihe:Helm der FürstlichAranischenGarde, sog. Baburiner Hut,
klassiscberTopthelm ausWeiden,Turnier-oder Stechhelm ausRommilys,MorionderHorasgarde,Vinsalt;3. Reihe:LedernerHelmderGarderegimenter
des Lieblichen Feldes, Form seit bosparaniscber Zeit nur wenig verändert, daneben ein Modell zu ähnlichem Zweck aus Mhanadistan, man beachte die
unterscbiedlichenArten,eineHelmzieranzubringen, zweialtertUmlichealmadanischeHelme,lin.k.sausLeder,rechtsausBronze,ca.300Jahrealt;4. Reihe:
Thorwalscher verstärkter Lederhelm mit Nasenschutz, weit verbreitet, thorwalscher Hetmannshelm, sog. Dracheohelm, beide neuzeitlich aus Prem

65
Ein Wort noch zu,m Schild, ein�rweiteren Möglichkeit des Schutzes: Zuerst einmal
soll betont werden, daß nur der Bauer und der Pöbel "das" Schild sagt, wenn der
Schutzdes Ritters gemeint ist, als ob es sich um einejener Hinweistafeln handele, die
sie in ihrem stwnpfen T!Übsinne doch nicht zu lesen in der Lage wären. Nein, es ist
immer noch der Schild, den der edle Krieger ehrt, hochschätzt und mit seinem
Wappen ziert.
Auch wenn es zahllose mögliche Schildformen gibt, so sind doch nicht aUe
Nebenformen auch im Kampf von unterschiedlicher Bedeutung - hier reicht es
eigentlich, drei Größenklassen zu unterscheiden: Der einfache oder Wappenschild
wird locker am Unterarm getragen und mißt etwas über einen halben Schritt im
Durchmesser, wenn es sich um einen Rundschild handelt, ansonsten vom Kopfzur
Spitze. Entweder bestehreinsolcher Schildaus einfachem Holzmiteisernen Kanten
und einer zusätzlichen gegläneten Holz-oder Lederschicht, oder aber aus mehreren
überlappenden Holzlagen, die mit eisernen Streben verstärkt sind. In gleicher Größe
erhält man auch den Turnier- oder Gestechschild, -zu dem sie nähere Erläuterungen
im Kapitel Lanzengang finden. Eine Sonderform des gewöhnlichen Schildes ist der
Rundsch"ildder Thorwaler, der oftmals einen Durchmesser von Fast einem Schritt
erreicht und daher schon eher zu den Großschilden gerechnet werde�.muß.
Selbige Großschildesind ebenfaUs in vielen Variationen bekannt;):on denen der
Reiterschild der am häufigsten gesehene ist: meist tropfenförmig und e·wa ein Schritt
' hoch, aussolidem Holz undsomitvon enrsprechendhoher SchU[iwirkung, da er mit
seiner langen Gestaltauch die Beine (oderzumindest eines davon) gut abdeckt, doch
auch von gehöriger Sperrigkeit.
Eine weitere Klasse für sich bilden die verschiedenen Ieichren Leder-schilde, bei
denen eine zähe Haut über einen stabilen Holzrahmen gespannt ist. Diese Schilde ­
in den verschiedensten Größen -sindvor allen Dingen bei Reitern und denVölkern
der mittäglichen Wälder beliebt. Auch der eigentümlich geformte Halbschild der
Arnazonen f
ällt in diese Gruppe.
Schließlich sei noch der sogenannte Turmschild erwähnt, wie er einst von den
Legionen der frühesten Kaiser getragen wurde und heure noch hin und wieder von
und Fußkämpfern verwendet wird. Dieses schwere Gebilde besteht aus mehreren
Lagen Holz, Leder und Leim und ist etwa einen Schritt breit und über anderthalb
hoch. Im Kampf wird der Turmschild auf den Boden gestellt und schützt seine
Träger, die aus dieser tragbaren Festung heraus einzelne Attacken unternehmen
(gelegentlich findensich sogarAuflageflächen für leichte Armbrüste, weswegen auch
der Name Schützenschild gebräuchlich ist). Es kann aber nichtverschwiegen werden,
daß der Turmschild eigendich für die Bedürfnisse einer piken bewaffneten, langsam
vorrückenden Phalanx entworfen worde- dementsprechend sind schnelle, elegante
Ausf
ällemit einem solchen Schurzpraktisch unmöglich - es sei denn, man wäre bereit,
seinen Schild irgendwo im Kampfgetümmel für eine Weile stehenzulassen...
Darüberhinaus existieren noch einige Sonderformen, die eher zu den Parierwaffen
Optionale Regel: Den Großen Buckler
gezähltwerden müssen, namendich Panzerarmund Bock. Dereine s
i t nichts als ein
findetman gelegentlich auch in einer Form,
unrerarmlanger, steifer Handschuh aus hartem Leder, dessen Faust in eine Spitze
die dem Tellerhelm entspricht und die in
ausläuft, der andere ein gewöhnlicher, wenn auchkleiner, Schild, der mireinem oder
der Tat auf dem Kopf getragen werden
mehreren Hörnern besetzt ist. Beide Waffen eigen sich auch, um zur rechten Zeit
kann. Die Schutzwirkung entspricht der
einen Gelegenheitsangriffmit derlinken Handzu fuhren. DerBucklerwiederum, den
des Tellerhelms, jedoch beträgt die Be­
es ebenfalls in verschieden großen Ausfertigungen gibt, ist ein kleiner Schild, der die
hinderung die hier genannten 2 Punkte.
Faust gänzlich umspannt, weswegen man ihn auch Faustschild nennt.

Typ WV BF BEGewicht Regionen Preis


Einfacher Holzschild -1/+1 3 1 140 außer Fl, MO, WA 25
Verstärkter Holzschild -1/+1 0 1 160 außer Fl, MO, WA
35
Lederschild -1/+2 5 2 80 alle 20
Thorwalerschild -21+2 3 2 160 TH, HA 30
Großer Lederschild -2/+3 6 3 120 MH, KH, LF, PU 40
Großschild -3/+3 2 3 200 HA,WE,OO,TO,GA 45
Buckler (Faustschild) -1/+1 -2 100 LF, GA 90
(Grd3e!JVollme1all-&d<ler -1/+1 -2 2 160 LF, PU, GA, SÜ 60
Panzerarm 01+1 0 2 220 HA 140
Bock -1/+1 0 120 HA, WE, 80, TO 80

66
Abb 103: Verschiedene Schildformen (von links obeb nach retht.s unten): Gemeiner oder Wappen-Schild, Hartlederauflage aufHolz, aus dem
Weidenschen; Gewölbter Rundschild mit metallenen Streben über einer Lederauflage, Gebrauchsausführung der Mittelreichheere; Flacher
Rundschild na.ch TborwalerArt, kleinsteunsbekannteAusfübrung; Großer Ritterschild aus Tobrien, etwa 200v.H.; GroßerLederschildaus
Fasar, ähnlicheFormenauchim Lieblichen Feldzufinden; Turnierschildaus derZeitKaiserPervals; FaustschildoderBuckler,gänzlichausMetall,
Vinsalt, neuzeitlich; HaveDischer Panzerarm, neuzeitlichesCuriosum; desgleichen ein Stoßschild oderBock

67
Abb 103: Verschiedene Schildformen (von links obe'li nach re<!hts unten): Gemeiner oder Wappen-Schild, Hartlederauflage aufHolz, aus dem
Weidenschen; Gewölbter Rundschild mit metallenen Streben über einer Lederauflage, Gebrauchsausführung der Mittelreichheere; Flacher
Rundschild nach ThorwalerArt,kleinste uns bekannteAusführung;GroßerRitterschildaus Tobrien, etwa200 v.H.; GroßerLederschild aus
Fasar,ähnlicheFormenauchimLieblichenFeldzufinden;TurnierschildausderZeitKaiserPervals;FaustschildoderBuclder,gänzlichausMetall,
Vinsalt, neuzeitlich; HavenischerPanzerarm, neuzeitliches Curiosum; desgleichen ein Stoßschildoder Bock

67
Abenteurer, die Ausschau halten nach meisterlich geschmiedeten Klingen, können ih1·e
Suche in der aranischen Hafenstadt Elburum beenden, denn sie haben das Ziel ihrer
Wümche erreicht: Torben !rings Waffimchmiede.
b-ings Klingen sind in vielen Teilen Aventuriens berühmt und geforchtet, undsomit
ein magischerArlzieliungspunktfür die Kämpfer in Ihrer Gruppe. Diegesalzenen beise
und Torbens volle Auftragsbücher sollten jedoch in de1· Lage sein, eine komplette
Ve1-sorgung Ihrer Helden mit solch vorzügLichen Waffen wir·kungsvoll zu unterbinden.

� Klingen
MeisteJ•Iiche Waffen aus Elburmn

Torben I ring hat sein früheres Abenreurerleben an den Nagel gehängt, um forran
all jene, die es sich leisten können, mit Klingen von exzellenter Qualirär zu versorgen;
seine herausragenden Fäh igkeiren in diesem Metier sind in ganzAranien und darüber
hinaus ·-bekannr. in Torbens Laden werden alle Arren von Kl ingenwaffen wie
Schwerter, Säbel, Dolche und verschiedene Piken, Hellebarden und Glefen handge­
fertigt. Auch Schildewerden hier p roduziert, diesesind jedoch ehervon durchschnirr­
licherQualirär (und stellen auch nicht die Haupreinnal1mequclle desGeschäftesdar) .
Nicht zu haben sind hier hingegen solchhe Hiebwaffen wieÄ.xre, Srreirkolben und
KriegsRegel , da Torben solche plumpen 'Schlagerors' als unpassend für einen wahren
Krieger ansiehe. !rings Preise sind gepfeffert, extrem hoch für Schwerter und immer
noch teuer genug für andere Klingenwaffen ; Schilde sind zu handelsüblichen Preisen
zu haben. Alle von Torben !rin g gefertigten Waffen werden mit der n ormalen,
metallverstärkten Lederscheide ausgeliefert, falls der Kunde keine besonderen Wün­
sdle äußert. Reparaturen der gen annten Waffen in ausgezeichneter Qualirär werden
ebenfall s hier d urchgeführr.

Torben Iring. Mensd1; Größe: 1,78m; Ge­ Die exzellenre Qualirärvon Irings Klingen liegtzum größten Teil in der besonderen

widlt: 80 kg; Alter: 55 Jahre; Kampffertigkei­ Art und Weise, in der Torben das Rohmarerial für seine Waffen schmiedet und
ten: vorzügüch mit dem Schwert, sehr gut bearbeitet, begründet. Fürstin Sybia und der gesamte aranische Fürsrenhofgehören

beim Dolchwurf, ansonsten gut. zu seiner Kundschaft, und es ist sehr unwahrscheinlich, daß ein Abenteurer ohne

Der Kilngenmeister ist ein eher finster zu monarelange Wanezeit eine von Torben lring für ihn persönlich angefertigte Kli nge

ne1mender Ceselle mit tiefbrauner Haut, erwerben kann. Sollte der Held allerdings sofort eine Waffe benötigen, so kann er sich

ShLlppigem dwtklen Haar, einem buschigen jederzeit aus Torbens Lagerbeständen bedienen. Natürlich sind solche Kl ingen im
Vollbart und schwarzen Augen. Entlang sei­ Kampf nicht gam. so effektiv wie eine de m Kämpfer 'in die H and geschneiderte'

nes Unken Armes zieht sich eine breite, feuer­ Waffe, aber auch diese Werke von Torben l ring se['Zen Maßstäbe in puncto Schärfe,

rote Narbe. Torben Iring ist viele Jahre als Bru chfestigkeit und KampftauglichkeiL

Abenteurer durch die aventurischen Lande Solire eine nach Maß gefertigte Waffe georden werden, so erhälr der IGufer eine

gezogen, allerdin gs spricht er heutzutage perfektausbalancierte und (in seinen Händen) tödliche Waffe, wobei die Gef
ährlich­

nichtmehrgern überdiese Zeit. Er istein hart keir der Klinge selbstverständlich aud1 von den Kampffertigkeiten des Trägers

arbeitender, ernsthafter Handwerker, der ei­ abhängt. Handelt es sich bei der Waffe um ein Schwert, so sollte der von ihm

fersüdltig über seine Kreationen wacht (ob­ angerichtete Schaden erhöht oder ein Bonus auf die Attacke- und Paradewerte

wohl manche Konkurrenten nur in seiner gewährr werden. (Diese Zuschläge hängen allerdings ganz von lhnen als Spielleiter

Einbildtmg existieren). Oftmals sieht man und natürlich wiederum von dem Grad der Schwerrmeisrerschafr des betreffenden

ilm bisspätin dieNachtüber seinen Entwür­ Helden ab.) Möglich wäre auch, diese Klinge in der H and eines anderen Trägers mir

fen sitzen, da ergeradezu versessen aufseine einem Malus zu belegen. ,


Arbeit ist. Torben lring fertigt Kl ingen aus nahezu jedem Material , vorausgesetzt, eine gewisse
Ka mpftauglichkeit ist gegeben. (Ein Dolch aus dem relativ weichen Gold mag zwar
Die gleichemeisterliche Leistung, die Torben
bei der Herstellung eines Schwertes zeigt, hübsch anzusehen sein, wird ihrem Träger in einem Kampfaber recht wenig nUtzen.)

legt erauch in der Handhabung dieser Waffe Sollte das verlangte Rohmarerial sehr kostspielig oder sehr selren sein (wie z.B.

an denTag;außerhalbseinesGeschäftes ist er Zwergensilber), so muß der Kunde es enrwcder selbst beschaffen oder eine angemes­

stets mit einem Langschwert bewaffnet. Ver­ sene Vorauszahlung leisten. Möchte der Käufer das Heft der Waffe oder die Scheide

sucht jemand, ihm seine wertvollen Werke mit kostbaren Juwelen verziert sehen, so kauft Torben diese Edelsreine (sofern

zu stehlen, so wird er keine Sekunde zögern, vorhanden) bei i11 Elbu ru m ansässigen Juwelieren ein, an die er sie norfalls zum

den Langfinger in Borans Reich oder zumin­ gleichen Preis wieder zurliekgeben kann. Verzierungen wirken sich übrigens sehr
dest ins nächste Sied1enhaus zu befördern. nac hhaltig auf den Preis der Waffe aus.

Torben schützt sich für gewöhnlich mit ei­ !rings Klingenladen ist von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang geöffnet, aber

nemschonargstrapazierte11 Kettenhemd nnd oftmals sieht man den Meisterschmied und seine Gesellen bis spät in die Nachr an

ledernen Armbändern. ihrer Arbeit sitzen.

68
Kaiset• llecos l\'nffeuka11nne•• i\11hang

Gebäudebeschreibung

I rings Klingenladen ist ein einstöckiges, 7,2 x 12m großes Gebäude aus Stein und
Holz. Sowohl die Haupteingangs- als auch die Himenür sind mir sehr soliden
Schlössern (Mechanik-oderSchJ.össer Knacken-Probe+8) versehtießbar. Himer dem
Haus befindet sich der geräumige Hof, in dem sämdiche Schmiedearbeiren durch­
gefühn werden.

A. Verkaufsraum (7,2 x 3,6m) Ein großer, gefällig ausgesta((eter Raum, in dem


Torben Irings Waren in verkaufswirksamer Weise ausgestellt sind. Direkt gegenüber
dem Eingang befindet sich d.ie Verkaufsrheke, himer der normalerweise Salix,
Torbens Geselle, sitzr. Salix ist für den Verkauf veranrworclich, verättßerr jedoch
ausschließlich Waren aufTorbens Geheiß und nach dessen Preisvorsrellungen, so
daßes sinnlos ist, mirihm um den Preis derWare zu feilschen. Eingenommene Gelder
verstaur Salix in einer Holzkiste unrer der Lademheke, um sie dann am spären Abend
an Torben weiterzugeben. Bestellt ein Kunde eine für ihn persönlich anzttferrigende
Waffe, so muß er ein Vienel des Kaufpreises als Anzahlung leisten; außerdem
verhandelt er in einem solchen Falle normalerweise direkt mit dem Meistersdunied
selbsr.
An der Osrwand stehen zu beiden Seiren des Fensters Gestelle mir Piken und
Speeren. Kurzschwerter und Dold1e sind in einer Vitrine neben der Ladenrheke
ausgesreUr. Weitere Klingen, auch Langschwerrer, befinden sich in einem Schattka­
sren vor dem Fenster im südlichen Teil der Wesrwand; der restliche Teil dieser Wand
ist mir Schilden behangen. Das kleine Fenster rechts neben der Eingangstür wird von
mehreren, verschiedenartigen
Schwerrem von exzellenrer
Qualität, die dort an der
Wand hängen, eingerahmr.
Im mit Al markierten
nordwesrlichen Teil des
Verkaufsbereiches können Klaas Thimer. Mensd1; Größe: lßOm; Ge­
sich Torben L-ings Kunden wicht: 84 kg; Alter: 18 Jahre; Kampffertigkei­
aus einer Vielfair von Mu­ ten: durchsdm.i ttlich.
sterexemplaren die Kompo­ Klaas ist Torbens Neffe w1d Lehfling . Er hat
nenten für ihre ganz persön­ kurzgesdmittene, braune Haare, eine Haut
liche, maßgeschneiderte wie ein Pfirsich, und bla.�e_. tiefgründige Au­
Klingenwaffe aussuchen, gen.
wobei sie der Schmied Obwohl Klaas e.i.n ein igermaßen brauchba ­

beratend unrcrsrürzr. i t, hat er dod1 kein wirk­


rer Schmiedegeselle s
B. Flur (0,9 x 3,6m) Ein lid1es Interesse an dem Handwerk seines
enger Korridor, der den Ver­ Onkels. Er träumt beständig davon, eines
kaufsrattm mir dem hinreren Tages dje Abenteurerlaufbahn einzusdlla­
Teil des Hauses verbindet. gen w1d auf die Sudte nach sdu1ell erworbe­
C. Arbeitsraum (3,6 x 6,3 m) nem Ruhm, güldenen Schätzen w1d holden
In diesem großen, offenen Maiden zu gehen. Diese Flausen im Kopf
Bereich bekommen die seines Neffen gefallen Torben [r ing, der aus
Waffen und Schilde von A1 eigener, leidvollerErfahrungauchcliesdtledl­
Torben [ring ihren leraen ten Seiten des Abenteurerlebens kennt, tla­
SchJiff. Auf Regalen an der türlich ganz und gar nicht. Außerdem mödl­
Ostwand lagern diverse te er, wenn er in den wohlverdienten Ruhe­
Werkzeuge , davor sreht eine stand tritt, gerne Klaas, der sein einziger noch
lange Werkbank mir mehre­ lebender Verwandter ist, als seinen Nachfol­

I
ren Stühlen. Zwei große ger sehen.
Fensrer unrer den Regalen Klaas schützt sich für gewöhnlich mit einem
spenden das zum Polieren, leichten Kettenhemd, außerhalb des Ladens
Feilen und Verzieren trägt er zusäzlich
t noch einen offenen Helm.
notwendige Lichr, ein kleines A Bewaffnet ist er m it einem Kurzschwert von
Fenster in der Nordwand vorzüglid1er Qualität, das ihm sein Onkel zu
fühn auf den Hof hinaus. seinem siebzehnten Geburtstag schmiedete;
leider kannKlaas dieQualitäten dieser Waffe
nidlt voll und ganz ausnu tzen .

69
D. Warenlager (1,2 xl,8 m) In diesem kleinen Raum werden bereits fertige und
halbfenige Waffen und Schilde gelagert. Den einzigen Schlüssel zu dem sehr schwer
zu knackenden Vorhängeschloß an der massiven Holztür [fägt Torben ste[S bei sich.
E. Vorratsraum (3,6 x l ,8 m) Ein Lagerraum für die zum Schmieden benötigten
Rohmaterialien. / · '
F. Inspirationskammer (2,4 x4,2 m) Hier brürer Torben über seinen Ideen
bezüglich ausgefallener Legierungen, neuer Ferrigungsmerhoden und ungewöhnli­
chen Formgebungen. An der Wesrwand steht ein Schreibtisch mit einem bequemen
Stuhl davor. Durch das große, vergitterte Fenster in der selben Wand fällt genügend
Tageslicht ein, um den Raum ausreichend zu erhellen; ein kleiner Kerzenleuchter
links neben dem Tisd1 sorgt für die Beleuchtung nach Sonnemll1tergang. In der
nordwesclichen Ecke befll1det sich ein kleiner, offener Kamin. Zwei große, schwere
Bronzetruhen srehen an der Südwand, jede von ihnen isr mit sieben magischen
Zeichen versiegele. DieTruhen sind verzaubere: sie lassen sich nur dann öffnen oder
von ihrem Plarz wegbewegen, wenn die sieben arkanen Siegel in einer bestimmten
Reihenfolge, die nur Torben Iring bekanm ist, berührtwerden und bei der Berührung
der lerztClil Rune die Zauberworte 'Idarnoc Niwtro' ausgesprochen werden. Torben
Salix Noinor. Mensch; Größe: l,88m; Ge­ erhielt diese Truhen von einem almadanischen Magier im Ausrausch gegen mehrere
wicht: 82 kg; Alter: 36 Jahre; Kampffertigkei­ Dolche und ein speziell für den Zauberer angefertigtes Rapier. Der Inhalt der
ten: sehr gut mit dem Schwert, ansonsten bronzenen Käsren besreht aus Vorerlagen über seltene Legierungen und vershiedene
ordentlich. geheime Bearbeitungsmethoden des Meisterschmiedes und einigen seiner vorzüg­
Salix hat rote Haare, einen rotblonden Bart lichsten Arbeiren.
und grüne Augen. Er ist schlank, groß und G. Schmiedehof (7,2 x4,2 m) Ein großzügig angelegter, offener Arbeitsbereich,
stark, allerdings bewegt er sich ein bißchen der von einem 1,2 m hohen, eisernen Garcerzaun umgeben isr. Im wesrlichen Teil
schwerfällig, bedingt durch eine Lähmungin stehen zwei große Eiben, zwischen denen sich ein tiefer Brunnen befindet. Das
seinem linken Bein. Salix istTorbens Geselle; Schmiedefeuer lodert in der nordwestlichen Ecke, direkr neben einem großen Faß mit
obwohl er ein fleißiger und zuverässiger
l Wasser, daszurAbkühlung des geradegeschmiedeten Metalls dienr. Die Bearbeitung
Arbeiter ist, fehlt ihm doch jene Prise Genia­ der erhitzten Klingenwaffen wird auf zwei auf einem Tisch postierten Ambossen
lität, die einen echten Meisterschmied kenn­ vorgenommen.
zeiclmet.
Salix' Fähigkeiten im Umgang mit dem Szenas·iovoi"SChläge
Schwert stehen denen vonTorben nw·wen.ig
nach, allerdings besteht bei ihm immer eine Szenario I . Ein konkurrierender Waffenschmied hat gerüchteweise erfahren, daß
gewisse Gefahr (10 %), daß er bei einem Torben !ring im Auftrag der Gräfin Resheroin von Terilia, der Herrseherin über
erlittenen Treffer zum Berserker wird. Diese Elburum, ein Schwert von exzellenter Qualität und ungewöhnlicher Formgebung
Eigenscha ft verursacht natürlich von Zeit zu angefertigt hat. Er heuert die Abenteurer an, dieses Schwerr für ihn zu 'besorgen',
Zeit größere Probleme, z.B. wenn ein Kunde damir er sich anhand dieses Werkstückes Torbens Techniken aneignen kann.
vor dem Kauf einer Waffe diese in einem Möglicherweise ist das Schwere in den verzauberten Bronzetruhen in der Inspirati­
Schaukampf mit Salix prüfen möchte - mehr onskammer versteckt; und natürlich werden Torben und Salix nicht gerade bester
als einmal mußte Torben seinen Gesellen Stimmung sein, wenn sie die Helden auf frischer Tat ertappen.
bewußtlos schlagen umSchlinunereszu ver­
, Szenario 2. Klaas beschließt, seine abenteuerlichen Träume endlich wahr werden
hind ern. zu lassen, und schließt sich einer zweifelhaften Bande von windigen Herumtreibern
Salix trägt stets einen stählernen Kopfschutz, an. Iring bittet die Charaktere, seinem Neffen zu folgen und ihn zurückzubringen;
ein ledernes Wams w1d Handschuhe aus unrer Umständen wird er sich selbst zusammen mit Salix an der Suche beteiligen.
dickem Leder. Er ist Torben gegenüber sehr Selbsrversrändlich muß Klaas unversehrt zurückgebracht werden!
loyal, und man kann die beiden Männer Dieses Szenario kann den Auftakt zu einer ganzen Reihe von Abenteuern bilden,
durchaus als Freun de bezeichnen. in welchen Klaas und seine Spießgesellen als Gegenspieler der Helden fungieren.

70
li;tis.-•• R.-tos "'uff.-nkunun4-
• •• Anl1ang
FürAbenteurer, die einen schnellen Schußmitdem Langbogen einempLumpenAxthieb
vorziehen, gibt es in Punin kein interessanteres Haus aLs das der Noiona Abendwind.
Die Bognerei Abendwind bietet ihren Ktmden das Optimum in der Fertigung von
PfeiL und Bogen, wenn auch zu angemessen hohen Preisen. VieLLeicht können sich Ihre
Abenteurer aber auch eine solche Präzisionswaffe verdienen, indem sie einen wichtigen
Aufoagfib· Noiona erledigen oder ihr aus einer prekären Lage herausheLfen. Auch die
zumeisthochstufige Ktmdschaft der Bognerei kannAnLaßfür interessanteAbenteuersein.

Bognerei Abendwind
Elfische Bogenkunst in Ptmin

Oie Bognerei Abendwind bietet eine breire Palette von Kurz-, Lang- und Kompo­
sitbögen an, lediglich Armbrüste können hier nicht erworben werden. Treffsichere
Pfeile aller Arten w1d Größen werden gleichfalls hier gefertigt und verkauft,
zusammen mir Köchern, Sehnen, Bogenwachs, Schützern für Umerarme, Finger und
Handgelenke sowie weiteres Zubehör für den Bogenschürzen von Welr. Außerdem
kann man sich zum Preis von vier Dukaten je Lektion von Noiona Abendwind in der
Kunst des Bogenschießens unterweisen lassen.
Die 'Spezialität' der Bognerei Abendwind sind Langbögen, insbesondere Kompo­
sir-Langbögen. Von diesen Schußwaffen fertigt Noiona wahre Meisterwerke an und
verkauft sie zu einem angemessen hohen Preis. Man kann solch einen Bogen 'von der
Stange' kaufen, die Bognerin rät ihren Kunden aber in jedem Fall zu einer persön­
lichen Anfertigung nach Maß. Natürlich schnellt der Preis dadurch noch mehr in die
Höhe, aber das Resultat solcher Maßarbeit ist stets eine Fernwaffe mit größerer
Reichweite und Durchschlagskraft und höherer Genauigkeir. Zusätzlich kann Noio­
na den Bogen an die Körperkraft des Schürzen anpassen (d.h., daß ein besonders
kräftiger Abemeurer eine Waffe bekommt, mit der er die Kraft seiner Muskeln auch
ausnurzen kann).
In der Bognerei Abendwind werden sowohl Jagd- als auch Kriegspfeile hergestellt,
wobei der letztere zwei Silbertaler und ein Jagdpfeil ein Silbersrück kostet. Die
Befiederung der Pfeile ist vonüglich ausgewogen und oftmals recht farbenfroh.
Ausgefallene Kundenwünsche hinsichdich Farbe, Marerial und einer evenruellen
Kennzeichnung können jedeneir erfüllt werden. Wie aufNoionas Bögen, so kann
man sich auch aufihre Pfeile voll und ganz verlassen. Bogensehnen allerArten werden
gleichfalls hier gefertigt, von der einfach gedrehten Stoffschnur für einen Heller bis
I
hin zu Spezialsehnen aus mehrfach verdrillter feiner Seide, die den Geldbeutel des Noiona Abendwind. Halbelfe;Größe: 1,80m;
Kunden um fünf Silbertaler erleichtert. Gewicht: 60 kg; Alter: 32 Jahre; Kampffertig­
Noiona Abendwind erledigt alle bei der Hersrellung eines Bogens erforderlichen keiten: vorzüglich mitdem Bogen, ansonsten
Arbeiren selbst; sie isr sehr stolz auf ihre Werke. Pfeile und Bogensehnen ferrigr sie schlecht.
zwar ebenso, für diese Arbeiren beschäftigt sie aber auch noch zwei Gehilfen, die ihr Noiona ist einesehrschlanke, attraktive Frau
dabei zur Hand gehen. Wenn Noiona selbst den Bogen spannr, wobei es egal isr, um mit pechschwan:em Haar und dunkelgrü­
welchen Bogentyp es sich handelt, dann rreffen ihre Pfeile mü tödlicherSicherheit das nen Augen. Sie kleidet sich mit Vorliebe in
Ziel, und der Unrerrichr, den sie gibt, isr bestens geeignet, um den Werr eines hellgrüne Blusen aus feinstem Stoff und dun­
Abenreurers im Talenr Schußwaffen zu erhöhen (hier sollten Sie als Spielleiter fünf kelgrüne Hosen aus etwas derberem Materi­
Lektionen an fünf verschiedenen Tagen als Minimum für einen Versuch zur al, trägtschwarzeStiefel,beigefarbene Hand­
Talenrwerrsreigerung anserzen). schuhe aus Hirschleder und eine grüne Jä­
In der BognereiAbendwindkönnen auch lädierte Bögen wieder in einen ordnungs­ germütze mit Federschmuck.
gemäßen, schußbereiten Zustand verserzt werden. Gebrauchte Schußwaffen nimmt Noiona hat bei Schießwettbewerben mehr
Noiona in Zahlung und versucht darüber hinaus, besonders ausgefallene Stücke Preise gewonnen als irgend einandererSchüt·
anzukaufen. Sie isr stets an neuen Fertigungs- und Gesralrungsmerhoden inreressierr. ze in der Gralschalt Almada; si e liebt es, ihre
Armbrüste verachtet sie als 'Schießmaschinen' und will nichts mir diesem 'neumo­ Fähigkeiten gegen einen würdigen Gegner
dischen Kram' zu run haben. unter Beweis zu stellen. Die Bognerin übt
Die Bognerei har vom frühen Vormirrag bis in die späten Abendsrunden geöffnet. tägli ch rründestens zwei Stunden auf ihrer

..... /

71
Schießbahn, um ihre Treffsicherheit zu erhal­ GeiNiudebescluoeibnng
ten, und, falls das noch möglid1 ist, zu verbes­

�7+1���, ·�· l· I
.. ...... .. .
........

i �11 ' ��' I


sern. Sie ist ausgesprochen sdmell und kann A. Verkaufsraum (4,5 x 6m) [m • �· -, . . � ,. .

innerhalb weniger Sekunden drei oder vier Ladenraum, einem nerr eingerichreren,
Pfeile mit verblüffender Genauigkeit ins Ziel Iichrdurchflureren ·Bereich, -ist die
sducken . Warenpalerre der Bognerei Abendwind

I !
Heuballen
Drei bis vier Wochen benötigt Noiona fürdie ausgesrell r. Bögen befinden sich in
Anfertigung eines Bogens, für maßgeschnei­ Gestellen an der Ost- und Westwand,
' �
derte Schußwaffen en tsprechen d länger. fn an der Südwand hängen Köcher und
jedes ihrer Werke ist ilu Name eingeritzt. Sie anderes Zubehör. An der Nordwand
führtstets eine h
i rer Lieblingswaffen mit sich,
normalerweise den Langbogen aus Eiben­
sind in auffälliger Weise drei Prachtex­
emplare ausgestellt, die Noiona selbst
I• B

holz, der im Laden ausgestellt ist. gehören. Einer davon ist ein Kurzbogen •
Noiona Abendwind ist sowohl einem guten aus poliertem Karenhorn, der zweite ein •

Glas Wein als auch einem vorsichtigen Flirt Langbogen aus Eibenholz mit goldener •

miteinemattrakti.ven Abenteurerkeineswegs Verzierung im Minelreil; ein Komposir­
abgeneigt, allerdings hat sie vor sich selbst JagdbogeQ, aus dem roren H olz der
den Schwur abgelegt, nur einen Matm zu ßlurulme ergänzt die kostbare Samm­
heiraten, der ihr in der Ktmst des Bogenschie­ lu ng.
ßens überlegen ist - tmd das hat bislang noch A n dem Tisch vor dem großen
niemand geschafft. • Fensrer in der Nordwand führt Noiona
ihre Arbeiren durch; ihre Gehilfen A
Baitram Raman. Mensch; Größe: 1,70m; Ge­ haben ihren Arbeitsplatz vor dem
wid1t: 69 kg; Al ter: 28 Jalue; Kampffertigkei­ östlichen Fenster. Eingenommene
ten: gut. Gelder deponiert die Bognerin in ei ner
Baltram ist ein relativ gutaussehender Bur­ kleinen Messingkasserte, die sich in
sdle mit kurzen blonden Haaren, einem einer Schublade ihres Arbeirsrisches
Schmrrrbartundeinersdn-varzenKlappeüber befindet; weder d ie S chublade noch die
seinem linken Auge, das er wäluend seines Schatulle si nd verschließbar .

dreijäluigen Dienstes in der Armee des Mit­ ln der nordöstlichen Ecke steht ein kleiner Schrank, in dem Werkzeuge und
telreiches verloren hat; kuxze Zeit nach die­ Rohmarerial wie Federn, Sehnen, Wachs und Pfeilspitzen aufbewahrr werden. Da
sem Vorfall quittierte er dann den Dienst. Er Noiona für gewöhnlich bis spät in die Nachr an ihrer Arbeir sitzr, befinden sich srers
ist ein vorzüglicher Pfeilmacher und für alle auch mehrere Kerzen bei den Vorrären. Sowohl die Bognerin selbst als auch ihre
Befiederungen n
i der Bognerei Abendwind Gehilfen besitzen Schlüssel für die Eingangstüren.
zuständig. B. Pfeilschußanlage (90x6m) Dieser nach oben offene Bereich ist von einer 4,8
Baitram ist hoffnungslos in Noiona verliebt m hohen Steinmauer umgeben. Am nördlichen Ende der Anlage befinden sich drei
und rasend eifersüchtig auf jeden, der ihr große Zielscheiben, die vor einer Reihe von 3 m hohen Srrohballen aufgebaut sind.
mehr als nur einen kurzen Blick sd1enkt. Die Im Zentrum ist eine normale Ringscheibe plazierr, links davon die hölzerne Silhou­
Bognerin ist sich seiner romantischen Gefüh­ ette eines Menschen, rechts davon ein stilisierter Hirsch. l n ca. 2,4 m Höhe stecken
le für sie nicht bewußt, spricht aberinstinktiv mehrere Holzstäbe in den Heu ballen, um gegebenenfalls weitere Zielscheiben daran
nur n
i sehr sachlichem Tonfall und nur über zu befestigen. Alle Unterrichtsstunden und evenruelle Wenbewerbe zwischen Noio·
gesd1äitlid1e Dinge mit Baltram. na LLnd anderen Meisterschürzen finden hier starr.
In der südwesrlichen Ec.ke befindet sich ein kleiner Schuppen, in dem Noiona ihr
noch nichr ausreichend gereines Rohmarerial aufbewalut. Wenn das Holz enrspre­
chend abgelagert ist, werden Pfeile und Bögen daraus gefertigt. Der Schup pen verfüg t
über ei n einfaches Schloß, das einem energischen Öffnungsversuch keinen großen
Widerstand enrgegensetzcn würde.
(Die Karre der Schießbahn ist entlangder durchbrochenen Linien gekürz.t worden;
e
die Ausdehnung dieses Bereichs isr also wesendich länger als aufder Karte in gezeich­
net.)

72
Szenm•iovoi"SCitläge Bernika Kassim. Mensch; Größe: 1,67m; Ge­
wid1t: 51 kg; Alter: 17 Jahre; Kampffertigkei­
Szenario 1. In wenigen Tagen findet in Punin ein großer Bogenschußwettbewerb ten: schlecht.
starr, und Graf Khorim Uchakbar, dem Regenren der Sradr und der Grafschaft Bernika ist der zweite Lehrlli1g von Noiona
ALnada, isr sehr daran gelegen, Noiona Abendwind gewinnen zu sehen. Viel Geld Abendwind. Sie ist ein einfaches Mädchen
und vielleiehr noch mehr polirisches Prestige stehen auf dem Spiel, w1d deshalb hat vom Lande mit roten Haaren, grünen Augen
ein heimlicherGegnerdes Grafen einen Magier besrochen, Noiona mireinem Fluch und Sommersprossen, ät•ßerst sensibel u11d
zu belegen, der sie unsicher und ängstlich werden läßr, sobald sie einen Bogen berührt. sehr schwermütig.
Noiona heuert die Abemeurer an, den Zauberer (von dem sie weder weiß, wer, Bemika fungiert in der Bognerei als 'Mäd­
noch wo er ist) ausfindig zu machen und ihn aufirgendeine Weise dazu zu bringen, chen für alles'. Von Baltram lernt sie die
den Fluch von ihr zu nehmen. Um Noiona aus dieser Bredouille zu befreien, müssen Pfeilbefiederung, und Noiona zeigt ihr, wie
sich die Helden mir diversen Gefolgsleuren des adeligen Auftraggebers und schluß­ man einen Bogen repariert. Bernika besitzt
endlich mir dem Magier selbst auseinandersetzen. wenig Geschick fürdiese Art von Arbeit tmd
Szenario 2. Baitram Rarnan ist die Aufmerksarnkeir, die ein männliches Mirglied verursacht fortlaufend Feluer, aber da sie die
der Abenreurergruppe Noiona schenkt, keineswegs enrgangen. Vielleiehr fordert er Tod1ter von Noionas ältester Frew1din ist,
den Helden zu einem Duell, oder er arrangiert einen kleinen Zwischenfall mic einigen macht die Bognerin das ßeste aus der Situati­
stadtbekannten Schlägern, um dem Abenteurer eine Lektion zu erteilen. on und nimmt sie so, wie sie s
i t.
Szenario 3. Noiona kommen Gerüchte über ein Anefakr, das irgendetwas mir Bernika hegt die gleichen Gefühle für Bal­
ihrem Berufzu cun hat (ein magischer Bogen, ein ebensolcher Pfeil, ein geschicklich­ tram wie dieser für Noiona - allerdi ngs hat
keirssreigernder Handschuh, etc.), zu Ohren. Sie beauftragt die Abemeurer, Nach­ der Gute nicht die leiseste Ahnu11g davon.
forschungen anzustellen und ihr nach Möglichkeit diesen Gegenstand zu bringen.
Das fragliche Artefakt kar1n sich in Punin selbst befinden oder an einem lang
vergessenen, mystischen Platz außerhalb der Sradt. Möglich wäre auch, daß es sich
um ein Objekr handelt, das Noiona in der Vergangenheit gestohlen wurde.

' /

73
i\.nbang J(aiset• Refos \
l'affenkammt
..••

jeder Krieger, der auszieht, um das Abenteuer zu suchen, sollte aufden Schutz seines
Körpers bedacht sein. Wem zu diesemZwecke nur das Bestegerade gut genug st,
i der st
i
bei Baskhan Arvo in Wehrheim an der richtigen Stelle.

vorsichtigen Abenteurefs, u·na Baskhan A1·vos


fn jedem Fantasy-RollenspieL gehört eine gute Rüstung zur Grundausstattung eines
Bt·ünnen bieten Ihren HeUen die
Möglichkeit, solide gefertigte Schtetzkleidung zu erwerben, aufdie man sich felsenfest
verfassen kann. Natürlich brauchen diese metallenen Meisterwerke ihre Zeit undkosten
eine Menge Dukaten, aber dies häLt dieAbenteurer auch d.avon ab, zukünftig nur noch
infast undurchdringlichen Korsettagen durch Avenmrien zu laufen.

Bakshan Al-vos Brünnen


(tnalität aus Welu·heim

Baskhan Arvo hat sich auf die Ferrigw1g von metallenen Rüstungen spezialisien.
Obwohl er au�h einzelne Helme, Brustpanzer, Kertenhemden und Schuppenpanzer
herstellt, giJr seine ganze handwerkliche Liebe doch den Volliüstungen. Schilde
werden in seinem Familienherrieb nicht gefertigt, auch keine Lederdisrungen oder
gar hölzerne Rüstungsteile.
Baskhan Arvo. Mensch; Größe: 1,86m; Ge­ Arvos Preise sind sehr hoch, seine Produktesind jedoch allemal ihr Geld wert. Jede
wicht: 89 kg; Alter: 53 Jahre; Kampffertigkei­ handgefertigte Rüstung, die bei Baskhan Arvo hergestellt wird, ist von exzellenter
ten: sehr gut. Qualität und Halrbarkeit und bietet ihrem Träger einen größeren Schutz als
Der Meisterschmied s
i t ein von Wind und vergleichbare Produkte anderer Harnischmacher. (Als Spielleiter können Sie diese
Wetter gegerbterJ;-Iaudegen mit eisengrau­ besondere Qualir.ät in einem verbesserten Rüstungsschutz ausdrücken.)
em Haar und ausdrucksvollen grauen Au­ Ei.ne weitere Spezialität Baskhan Arvos sind metallene Helme jedweder Machan.
gen. Man sieht ilm selten ohne seinen Brust­ Äußert der Kunde kei.ne besonderen Wünsche, so wird der Kopfschutz stets das
panzer w1d eine stählerne Kappe auf dem Aussehen einer blmrünstigen, wild blickenden Bestie haben. Wird ein Visier ge­
Kopf; im Kampf bevorzugt er die Streitaxt, wünscht, so ist dieses Helmsegment stets das furchterregendste Teil. Baskban fertigt
obwohl er auch viele andere Waffenmeister­ seine Helme aufcliese Weise, weil er der festen Überzeugung ist, daß bereits der Helm
haft zu führen versteht. eines Kriegers Angst und Schrecken unrer seinen Gegnern hervorrufen soUre.
Baskhan Arvo ist von offener und aufrichti­ Bei einem Neukaufnimmt Baskhan Arvo gelegentlich auch gebrauchte Rüsrw1gen
ger Wesensart. Er verfügt über einen gewis­ in Zahlung, einen direkten Tausch wird er jedoch immer ablehnen. Solche gerrage­
sen Si.tm für Humor, betreibt sein Handwerk neo Stücke poliert er wieder auf und verkaufe sie, wobei er jedoch keinerlei Garantie
jedoch äußerst gewissenhaft, und bei Dill­ für ihren Werr im Kampf übernimmt. Alle eingetauschten Rüstungen werden als
gen, die -wie die Ergebnisse seiner Arbeit­ gebraucht markiert und sind wesendich bilüger als die hauseigenen Fertigungen.
nUt Krieg und Tod verbunden sind, wird Arvo hat normalerweise clie folgenden schützenden Kleidungsstücke aus zweiter
niemals ein Scherz über seine Uppen kom­ Hand auf Lager: zwei bis drei gebrauchte Vollrüstungen, Einzelteile wie Beinschie­
men. Baskhan betrachtet das Anfertigen von nen, Armschürzer und Halsbergen, einige gebrauchte Schuppenpanzer sowie ein oder
Rüstungenals von anderen Leuten nichternst­ zwei getragene Helme. Hinzu kommt noch ein mirderer Vorrar an selbstgefertigten
genommeneKunstrichtung,und abfällige Be­ Kopfschürzern, mehrere Kertenhemden aus eigener Herstellung und diverses Polster­
m erkungen darüber fordern seinen Zorn marerial für alle Arten von Merallrüsrungen. Baskhan Arvo bezeichnet die Rüstung
heraus. eines Kriegers gern als seine zweite Haut;deshalb bevonugt und empfiehlt er seinen
Von Zeit zu Zeit experimentiert der Meister­ Kunden stets Anfertigungen nach Maß.
schmied mit au sgefallenen Legierungen, Arvos eherne Kunstwerke brauchen natürlich ihre Zeit. Eine Ritterrüstung nimmt
immer auf der Suche nach dem perfekten mindestens vier Monare Fertigungszeit in Anspruch, ei.n Schuppenpanzer deren zwei;
Rohmaterial für seine Werke. Aus diesem Kerrenhemden benötigen in der Regel vierzig Tage zur Fenigsrellung, während für
Grunde fachsimpelt er auch ganz gerne ntit clie Hersrellw1g eines Ringelpanzers nicht viel weniger Zeit als füreine Rirrerrüstung
Zwergen, die er als die fähigsten Bergleu te verstreiche. Alle von Baskhan Arvo handgefertigten Rüstungen sind an einer auffäl­
und Erzlieferanten ansieht, und ist ständig ligen Stelle mir seinen Initialen vert.ierr. Besonders ausgefallene Kundenwünsche, wie
daran interessiert, neue, gewinnträchtige z. B. besondere Venierungen odereingebaute Geheimfacher, erhöhen selbstverständ­
Kontakte zu. Mitgliedern des kleinen Volkes lich den Arbeitsaufwand berrächcüch.
zu knüpfen. Mit nichtmetallischen Rüstun­ Solange es sich um einen Körperschurz aus Metall handelt, führt Baskhan Arvo
gen hat Arvo nur wenig Erfalu·ungen, des­ auch Reparaturen durch. Die für Ausbesserungsarbeiten oder Maßanfertigungen
halb fertigt er auch keine und handelt auch benötigte Zeit hängt ebenso von dem Ausmaß der Beschädigung bzw. der An der
nicht m it ihnen. anzufertigenden Rüstung ab als auch davon, wie sehr Arvos Familienbetrieb zur Zeit
Auf seine Tochter Edwina hat der Meister­ ausgelastet isr (wenn Helme Haffax, Grafzu Wehrheim, seine Vollrüstung innerhalb
sd1mied stets ein waches Auge. Ihr Faible für von drei Tagen repariert und auf Hochglanz gebracht haben möchte, dann muß so
gutaussehende Abenteurer ist ilim nur allzu­ ein dahergelaufener Streuner halt solange warten...) .
gut bekannt, und er will sie solange als mög­
lich vor den Härten des Lebens schützen.

74
J(uist•a· lletos \fai'fenkammea· '�bang

Arvo verfügt über stets gut gefüllte Aufrragsbücher, so daß es ziemlich unwahr­ Edwina Arvo. Mensch; Größe: 1,68m; Ge­
scheinlich ist, daß Abenteurer auf der Durchreise mir ihm ins Geschäft kommen, wicht: 56 kg; Alter: 27 Jahre; Kampffertigkei­
obwohl ein angemessen hoher Dukatenbetrag hier, wie überall in Avemurien, ten: schlecht.
Wunder wirken kann. Edwina ist ein Mädchen von schlichtem Ge­
Da Baskhan alle Rüstungen nach Maß ferrigr, können Sie als Spielleüer Ihren müt, die den Großteil ihrer Weltanschauung
Helden durchaus angemessene Sonderwünsche wie eingearbeitete Haken für Schilde von ihrem Vater übernommen hat w1d ihm
oder Köcher oder-eine besonders leiehre Ausführung eines Schuppenpanzers gestat­ auch äußerlich (zu ihrem Leidwesen schließt
ten, wobei die Betonung auf 'angemessen' liegt. Eine Rüstung mir vermindertem dies auch die Figur ein) sehr ähnlich sieht. Sie
Gewicht bietet zwar mehr Bewegungsfreiheit, har dafür aber auch eine geringere verfüg t über einen gut ausg eprägten Ge­
Schurzwirkung. Es liegt jedoch einzig und allein bei Ihnen, ob Sie es zulassen, daß schäftssinn und ke1mt sich bestens mit Rü­
Baskhan Arvo eine neue Legierung entdeckt, die eine optimale Schutzwirkung mit stungen allerArt aus, auch wennihr Vatersie
größtmöglicher Bewegungsfreiheit vereint. nicht an der Herstellung der schützenden
Metallkleider beteiligt. Edwina ist sehr emp­
fänglich für kleine Sclm1eicheleien von at­
Gebäudebesclu-eibwag traktiven Abenteurem, w1d wenn ein stattli­
cher Recke mit ihr flirtet, kann es schon ein­
A. Verkaufsraum (6x4,5m) Hier im mal vorkommen, daß ihre geschäftliche Be­
Verkaufsbereich sind Arvos Waren in i usfliegt. Dies führt
gabung zum Fenster hna
gefälliger Weise zur Schau gestellt, manchmalzuProblemen,insbesonderewenn
enrweder auf Regalen, aufTischen und Edwina einem h
i rer Kavaliere einen gerade­
in Vitrinen, oder (bei größeren Srük­ zu läcl1erlicl1en Preis anbietet, den Basklum
ken) auf Rüsrungshaltern montiert. In anschließend korrigieren muß.
einem mannshohen Spiegel an der
Nordwand können sich die Kunden in Karn Arvo. Mensch; Größe: 1,73m; Gewicht:
ihren Neuerwerbungen bewundern. 72 kg; Alter: 15 Jahre; Kampffertigkeiten :
Der Laden wird von Baskhans schlecht.
Tochter Edwina und seinem Sohn Karn Karn, der jüngste von Baskhans Söhnen, ist
geführt. Edwina steht für gewöhnlich ein untersetzter Bursche mit nichtssagenden
hinrer der Ladenrheke, während Karn A Gesichtszügen. Sein größter Wunscl1 ist es,
den Kunden behilflich ist und die zur eines Tages eine Kriegerakademie zu besu­

0
Schau gesteilten Waren entStaubt. i der Armee des Mittelreiches zu
chen und n
Der Blick eines Besuchers wanden dienen.MitGesd1.ichten überTatenvon Ruhm
zunächst in die südwestliche Ecke des w1d Ehre kann man immer seine Aufmerk­
Raumes; hier befindet sich, auf einer samkeit erwecken, oftmals nervt er siclltbar
Kleiderpuppe moncien:, eine wahrhaft kampferfahrene Kunden aucl1 so lange, bis
prachtvolle R.itterrüsrung, silberglän­ diese ihm endlich ihr.eJ�.benteuer erzählen.
6 I
zend und über und über mit Opalen ""
Sein VaterdrängtdenJungen, sich mehrund
verziert. Der Helm ist mit einem Visier mit ganzer Kraft auf sein Handwerk zu kon­
versehen und hat die Form eines zentrieren, aber Karn würde viel lieber selbst
Bärenkopfes. Die Rüstung wurde aus einer speziellen Legierung von Maraskanstahl eineRüstungtragenalssieanzufertigen. Karn
und Zwergensilber gefertigt und war für einen großen avemurischen Kämpfer trägt stets einen Dolcl1 mit sich herum, w1d
namens Karos Maramek besrimmt. Unglücklicherweise (für ihn, aber glücklicher­ wenn er sich w1beobachtet glaubt, übt er
weise fürAvemurien) wurde dieser Krieger des Chaos während des großen Donner­ damit den Kampf gegen unsichtbare Feinde
srurmrennens von einem Mirbewerber erschlagen, und nun steht dieses Meisrerwerk desMittelreiches, auchwenn ihm dies n
i aller
der Schmiedekunst hier herum und wartet auf einen Käufer - der muß allerdings Reg el mehr schlecl1t als recl1t gelingt.
mindesrens 1500 Dukaten für dieses Prachtstück auf den Tisch des Hauses legen.
Nach Geschäftsschluß ist die Eingangsrür mir einem nur durch Magie oder mir Marbod Arvo. Mensch; Größe: 1,83m; Ge­
Hilfe eines schweren Karapultes zu knackenden Schlosses gesichert. wicht: 95 kg; Alter: 26 Jalue; Kampffertigkei­
B . Arbeitsbereich/Hofraum (6x4,5m) Baskhan Arvos 'Arbeitszimmer' beftndet ten: sehr gut.
sich unter freiem Himmel und enrhälr eine Schmiedeesse, mehrere Ambosse, Marbod ist Baskhans ältester Solm, ein gro­
Kühlfässer und einen großen Werktisch. In dem kleinen Ziegelschuppen an der ßer, stämmiger, etwas schwerfälliger Kä.mp­
Rückwand des Hauses, der mir schweren, eisenbeschlagenen Eichentüren versehen fertyp, der die Fähigkeiten seines Vaters im
ist, �erden Werkzeuge und Rohmaterial aufbewahrt. Der Arbeitsbereich isr von einer Umgang mit Waffen geerbt hat, wenn auch
90 cl!' hohen Mauer umgeben. nicht dessen handwerkliches Gescllick. Für
gewöhnlich führt er einen schweren Streit­
kolben mit sich und scl1ützt sich mit einem
; Kettenhemd; bei der Arbeit trägt er jedoch
keinerlei Rüstung .

75
;\nhang Kaism• Retos ft1atffenl,nnnau�•·
Travin Arvo. Mensch;Größe: 1,78m; Gewicht: Szenm·iovot-schläge
71 kg; Alter: 24 Jahre; Kampffertigkeiten:
schlecht. Szenario l . Ein verhinderter Casanova unrer den Abenreurern versuchr durch
Travin ist ein schlanker, hübscher Junge, der einen inrensiven Flirr mir Edwina den Preis einer Rüsrung zu drücken {durch
sich selbst für den größten Liebhaber aller raUengereehre Darsrenung ·Edwtnas können Sie als Spielleiter diese Siruacion mir
Zeiten hält. Er flirtet geradezu gnadenlos mit Leichrigkeir heraLtfbeschwören). Narürlich bleiben diese Bemühungen Baskhan und
jeder einigermaßen gutaussehenden Frau, seinen Söhnen nichr verborgen. Der Familienrar enrschließr sich, ein Exempel zu
die den Laden betritt, was bei Kriegeri nnen, sraruieren, und Bask.han oder Marbod fordern den unglückseligen Liebhaber zu

insbesondere wenn sie aus Thorwal kom­ einem Duell (das allerdings nach dem Willen der Arvo-Sippe nichr unbedingt tödlich
men, ab und an zu einigen Verwicklungen enden muß).
führen kann. Auch Travin ist lange nicht so Szenario 2. Oie Charaktere werden angeworben, Marameks Rüsrung aus dem
versiert in der Rüstungsfertigung wie sein Laden zu srehlen. Dieses Vorhaben führt mir Sicherheit zu einer Konfrontation mir
Vater, aber immer noch besser als andere Zoltan, dem Wachhund, sowie einem oder mehreren Mirgliedern der Arvo-Familie,
Harnischmacher. Er trägtständigeinen Dold1 die zufällig gerade in der Nähe sind. Auf der anderen Seite ist es natürlich auch
mit sich herum, kann aber dennoch nichtmit denkbar, daß Baskhan Arvo die Abenteurer tn seine Dienste nimmr, Ltm da� (von
dem Adjektiv 'kämpferisch' bezeichnet wer­ anderen) gestohlene Meisterwerk wiederzuerla11gen. Die Yergürtmg hierfür könme
den. In seiner freien Zeit hüllt Travin sich in Bask.hans ha.!Jdwerkliche Diensre einschließen.
auffällige, stutzerhafte Klei dung nach der Szenario 3. Einer der Helden kauft eine gebrauchte Rüstung oder einen Teil
neuesten Garether Mode, was seinen Vater hiervon und finder eine gur verborgene Scharz.karre darin, die auf ein magisches
immer wieder aufs Neue in-itiert. Arrefakr hinweist, das im Hof des örtlichen Rahja-Tempels vergraben isr. Ein etwas
delikates Szenario mir vielen unerwarteten Möglichkeiten.
Zoltan. Kampfhund; Schwarzer Olporter;
Al ter 10 Jahre; Kampffertigkeiten: sehr gut.
Zoltan ist der Wachhund der Familie Arvo
und trotzseiner fortgeschrittenen Hundejah­
g
re für dieseAuf abe sehrbefähigt. Er läßtsich
aussd1ließlichvon Baskhan und Edwina kom­
mandieren, und wird jeden in Stücke reißen,
der den beiden oder einem anderen Mitglied
der Arvo-Familiezu nahe tritt. Während des
Tages scharwenzelt er meist um Baskhan
oder Edwina herum, nachts schläft er vor der
Esse und bewacht so Haus w1d Hof.

76
'
liaise•· llt�tos \\'aüftmkanune�· J\nltang

Ohne damit· die vorziigiichen Bronzegüsse alter Zeiten schmähen oder diegr·oßartigen
Feuersteinschliffe der Firnelfen und Mohas herabwürdigen zu woflerl - die Kunst des
Wajfenfertigens ist auf das Engste mit der Schmiedekumt und daher mit dem Ei
sen
verbunden.

Das Schmieden einet• Waffe


- von Meistet· ßhytam von Bavena, MI

Von den St.Wen


In Avenrurien gibr es mehrere Regionen, in denen aus Eisenerz gurer Srahl
hergesteHr wird: Die beiden wichtigsten sind der Raum Kosch!Nordmarken und die
Insel Maraskan, doch müssen auch Uhden berg und Prem sowie Mirharn erwähnr
werden. Die Stadr K11unchom verdankt ihre in jüngster Zeit aufsrrebende Stahlge­
winnung vor aiJem den 7.ahlreichen sachkundigen Flüchtlingen aus Maraskan.
Oie Qualität dieser Rohstähle fällt allerdings recht unterschiedlich aus. Wenn man
den legendären Zwergenstahl (aus dem Eisenwald und dem Amboß) einmalausklam­
men, srammt das am besren zur Stahlveredlung geeignete Erz von lvfaraskarr. Die
Gruben und Hürren der Maraskankerre bringen ein Metall hervor, das besonders
leicht, fest und elastisch isr.
Einen guten zweiren Plarz erreicht der Srahl aus dem Tal des Großen Flusses: Er ist
der übliche, aus dem die Mehrzahl aller Nordavenrurischen Klingen besteht.
Geringfügig schwerer als der maraskan ische, man gelr es ihm ein wenig an G eschmei­
digkeir, doch das kann von guren Schmieden leiehr ausgeglichen werden.
Der Uhdenbe1ger Srahl ist in erster Linie bedeutsam, weil aus ihm die meisten
Klinhgen des Bornlandes bestehen. Er ist sehr gut schmiedbar, neigt aber dazu, den
Kämpfer bei hoher Belastung im Stich zu lassen und zu brechen - "Goblinsrahl", wie
ihn erfahrene Krieger und Waffenhändler abfällig nennen.
Der Srahl aus Prem isr dafür bekanm, daß er von vielen Thorwaler Waffenschmie­
den ausschliefSlieh verwendet wird - aber auch ausschließlich von diesen. Denn er ist
der Stolz der Swafnirki11der, die ihre Minen und Hütten in den Hjaldorbergen nur
unter schwierigen Umständen betreiben können. Ohne diesen Lokalstolz gäbe es
vielleiehr gar keine Waffen aus Premer Sralu, denn er isr zwar reche gur zu schärfen,
jedoch ziemlich spröde w1d nicht leiehr zu schmieden - doch die Thorwaler
bevorwgen ja ohnehin schwere, klobige Äxre gegenüber schlanken Degen, die sich
aus Premer Stahl fi.irwahr nicht anfertigen lassen.
Der wichtigste Srahl der Südlande wird aus dem Eisenerz des Regengebirges
gewonnen und vor allem in Mil·ham verh i.irrer Ein solider Gebrauchssrahl, dem man
.

nichts auffällig Gures oder Schiechres nachsagen könnte, zumal er umer den feucht­
heißen Bedingungen des Regenwaldes kaum zu leiden scheine.
Unerwähnt bleiben müssen hier die vielen kleinen Hürren, die vielleich ebenfalls
hervorragenden Srahl liefem, die jedoch kaum mehr als lokale Bedeutung haben .

Der Srahl erreicht den Schmied meistens in Form von Barren oder Stangen, die
bereits erwa die Dimensionen der gewünschten Klinge haben.

Von de11 Seiunieden


Aus dem Rohmarerial stellen nun die Schmiede in den Dörfern und Städten
Klingen her, wobei die Meister der größeren Srädre natürlich in der Regel erfahrener
und besser sind als die Dorfschmiede, die zwischen Pflugschar und Hufeisen auch
gelegendich ein KLm.schwerr herstellen. Oie besten Schmiede fll1der man in Resi­
denz- urid Garnisonssrädten, doch sind die Preise auch dementsprechend.
Viele Unterschiede gibt es bei den Künstenverschiedener Schmiedegilden; und fasr
jede hütet ihre Geheimnisse stärker als der Kaiser seine Kronjuweien. Dennoch sind
über die Jahre verschiedene Handwerksgeheimnisses an die Offenrlichkeit gelangt,
und wenn aucb die genauen Vorgehensweisen unct Umstifnde - wie erwa die exakten
norwendigen Temperaturen des Schmiedefeuers - weiterhi n unbekannr bleiben,
konnte der interessierte Sammler doch einiges über die Herstellung kostbarer und
edler Waffen erfahren.
Oie verschiedenen Feinbeiren des Waffenschmiedens seien hier nun am Beispiel

77
1\nluang Kaisea• Uetos "'arfenk:uumt•t•
der Schwercer erläutert: Prinzipiell benötigt man fürein Schwert nichts weiter als eine
Berühmte Aventurische Schmiede: Eisenstange, die man erhirz.t und dann mit viel Kraft und vor allem viel Ausdauer
flachhämmert und anschließend auf einem Schleifstein mir einer Schneide versieht.
Ya1ra al Azzim, Kl1Unchom Doch derlei reine Eisenschwerter sind zwar schnell und billig zu fertigen, haben
Thorn Eisinger, Gareth jedoch alle Schwäthen des Marerials in sich: Reines Eisen ist biegsam und vor allem
Bander ya Merilla, Bethana weich - nicht so weich wie etwa Gold, doch so nachgiebig, daß Spitzen fasr sofort und
Balura von Mirham, Al'An.fa Schneiden sehr rasch srumpfwerden. Ja, aus den ersren Berichren über Kämpfe gegen
Hjalda Orbensdottir, Kendrar Thorwaler wissen wir, daß jene Nordlandbarbaren oft ihre rein eisernen Schwerrer
Grisom Sohn des Grorben, Angbar inmitten eines Gefechtes auf den Boden setzen und mit einem daraufgestellten Fuß
Saladan von Arivor wieder geradebiegen mußten ...
Aus diesem Grund finder man derartige Waffen nur noch sehr selten in Avenrurien
- allenfalls die rückständigsten Nivesen verwenden noch derlei Klingen, die z.u allem
Überfluß noch recht rostanf
ällig sind.
Der zweite Versuch, schnell und billig große Mengen Schwerter zu produzieren,
endete gar noch katastrophaler: Sogleich nach der Entwicklung des Eisengusses
wurde versucht, diese Merhode auch für Schwerter anzuwenden - unvergessen sind
die gußci$ernen Klingen, mit denen Tombuk von Thalusa seine Krieger ausstatten
Ließ, nur tun in der Schlacht zu erkem1en, daß die Schwerter bei harren Schlägen
splitterten und brachen wie Glas.
Eine weitere Methode, die zusammen mir anderen oder auch alleine eingesetzt
werden kann, ist die sogenannre Lehmbackrechnik, die bei den Tulanuden auch als
"Die Erde in der Minegibt ihremSproß weitere Kraft" bekanmist: Bei dieser Technik
wird die Klinge mir AusnalJme der Schneiden und der Spirze nlir Lehm bestrichen
und im Feuer erhirzt, danach in Flüssigkeit abgeschreckt. Die fertige Klinge ist dann
am Rand harr und fest, in der Mirre dagegen biegsam und federnd.
Was sich in der Kurzbeschreibung simpel anhört, isr in der Wirklichkeit allerdings
eine hochkomplizierre Angelegenbeir: Der Lehm muß die richtige Feuchtigkeit und
Dicke haben, sonst brennr er zu rasch aus, plarzt stellenweise ab und verdirbt das
Schwert auf immer - oder die Mitte bleibt zu weich und das Schwerr verbiege sich im
ersten echren Gefecht. So groß istder Aberglaube mancher Schmiede, daß sie nur den
Lehm aus einer bestimmten Grube verwenden, deren Lage sie eifersüchtig geheim­
halten und nur in der eigenen Familie überliefern.
Eine der aufwendigsten und doch am häufigsten verwendeten Techniken über­
hauptist das Fälteln, das vor allem inTuzak und Khunchom zur Perfektion entwickelt
wurde: Dabei nimmt der der Schmied mehrere dünne Stahl- und Eisenstäbe, die
einen für Härte, die ;lllderen für Biegsamkeit, legr sie aufeinander, verschmiedet sie,
verdreht sie schraubengestaltig gegeneinander, schmiedet sie erneut zur flachen
Klinge, verdreht sie wieder und wiederholt diese Prozedur zwischen drei- und drei­
unddreißigmal, um sie dadurch vollkommen zu verbinden, so daß sie sich ergänzen,
ohne sich zu vermengen, wie es im Schmelzofen der Fall wäre. Mir jedem Arbeits­
schritt steigt die Qualität der Klinge - und damit verständlicherweise auch der Preis.
Durch diese Behandlung bildet sich auf der ferrigen Klinge ein unverkennbares
Flammenmuster aus heLlen und dunklen Bändern, denen diese Waffen auch den
Namen "geflämmt" verdanken. Andere Bezeichnungen sind dagegen eher irrefüh­
rend: "Klltmchomer Stahl" läßt zu leicht an eine spezielle Waffe, den großen
Krummsäbel, denken, während das besonders im Lieblichen Feld verbreirere Wort
von "damasziertem Stahl" an den Arivorer Waffenschmied Fyorenzo Damaszis
erinnert, der diese Arr der Schmiedekunsr beileibe nicht erfunden, sondern nur als
erste im Alten Reich beschrieben har.
Leider ist das zuvor erwähnte Flammenmuster zwar unverkennbar, aber nicht
"Die sicherste Methode ist immer noch: Die Waffe unnachahmlich: Gewissenlose Schmiede, die nur aLtf den raschen Taler aus sind,
kräftig gegen die nächste Mauer schlagen. Ein ätzen die KJingen iluer Schwerter gern mit scharfen Säuren, aufdaß sie einer ednen
vertrauenswürdiger Schmied wird stolz sehen, geflämmten Klinge äußerlich sehr ähnlich sind - in wirklichkeit aber haben die
wie die Steinbröckchen davonstieben, während ohnehin schon schlechteren Waffen durch die Säurebäder naturgemäß noch weiter
ein Fälscher Schadenersatz für das zerbrochene gelirren und sind keinen Krötenschemel mehrwert; angeboren (und gekauft) werden
Schwert fordern wird. Dann kann man es ihm sie allerdings zu Preisen die oft über dem liegen, was ein gewissenhafter Schmied für
immer noch zu Schhtcken geben." echten Flammstahl verlangen würde. Zum großen Leidwesen aller Sammler sind
-Guntram Ogertöter, Krieger aus Tobrien derlei Fälscherschurken oftmals so ralenrierr, daß nur ein meisterlicher Waffen­
schmied die wahre Natur einer Waffe erkennen kann.
Angarom vom Amboß schließlich verdanken wir die Kunde von einem Weg der
Klingenferrigung, der die zuvorgenannren an Langwierigkeir noch übertrifft: Dem

78
liaist•a• Retos \\'uffenkannnm• 1\nllaug
Zwerg zufolge gehen die besten Schmiede des Kurzen Volkes beim Schaffen
hochwerrigster Klingen so weir, daß sie das ferrige Schwert zu winzigen Feilspänen
zerkleinern, diese erst mir diversen tierischen Abf:illen vermengen, dann reinigen,
erneut zusammenbacken und zu einem Schwert schmieden, das ein weiteres Mal
zerfeilt wird...
Auch diese Methode dient dem einen großen Zweck: Die verschiedenen möglichen
Härcegrade des Memlis möglichst gründlich zu vermengen, ohne dazu den großen
Gleichmacher, den Schmelzofen, zu bemühen. Das ferrige Schwerr schließlich, so
Angarom weirer, weist selbst an der Schneide noch ein Gemenge von weichen und
hanen Spänen auf- bei gut geschliffenen Schwerren so klein, daß sie nur umer
hochkomplizierten Linsenappararen zu sehen sind, dennoch kommt es beim Schlag
zu einer Sägewirkung, die jedes Marerial zerteilt.
Die Anferrigung eines solchen Schwertes braucht laur Angarom etwa zehn bis
zwanzig Jahre Zeit - pro Schwert! Kein Wu11der also, daß selbst die geduldigen und
langlebigen Zwerge sich nur selten an dies Aufgabe machen, und kein Wunder ist es
auch, daß noch kein derartiges Schwerr tatsächlich in Menschenhand aufgeraucht ist
-ja, strenggenommen haben wir nichteinmal einen Beweis, daß es derlei Waffen noch
anderswo gibt als im Geist unserers Gewährsmannes ...

Cut, wenn man weiß daß in Tuzak oder Khunchomfiine Klingen hergestellt werden -
allein, was nii.tztes einem, wenn man in Havena oder Lowangen wohnt...

Waffenhandel mtd Waffenzonen


Eine optionale Regelergänzmtg

Genau wie Tuche, Korn oder Gewürze werden in Avenrurien natürlich auch
Waffen (seien es nun einzelne Klingen, vollständige Waffen oder gar komplette
Armeebesrände) von Region zu Region gehandelt. Wie sonsr erklärt sich der
konrinentweire hervorragende Ruf Khunchomer, Arivorer oder Tuzaker Klingen
oder der Mythos vom unzerbrechlichen Zwergenstahl?
Dabei will natürlich jeder Zwischenhändler ein gutes Geschäft machen; gelegem­
Iich gehen Schiffe unter oder werden Karawanen ausgeraubt. Derlei Unwägbarkeiren
fübre11 dazu, daß der Preis einer Waffe je nach Entfernung vom Herstellungsore
bequem auf das doppelre und gar dreifache der Ursprungskosten steigen kann.
Der Einfachheit halber haben wir Avenrurien in verschiedene Zonen aufget�ilt, in
denen bestimmte Waffen vorzugsweise hergesrellt werden. Dies schließt natürlich
nicht aus, daß es in Riva einen rulamidischen Schmied gibt, der Säbel nach Khun­
chomer-Art fertigt, aber dies bleibt natürlich die Ausnahme.
Die im folgenden vorgestellten Regelvorschläge sind natürlich nfu. eine sehr grobe
Annäherung. In Wirklichkeit müßten natürlich solche Faktoren wie Wetterbedin­
gungen (für Seehandel) oder die verschiedenen Grenz-, Brücken- und Fährzölle (für
den Landweg), die Kosten für die Bewachung der Transporre und viele andere Details
beachtet werden - aber mal ehrlich, welcher Meister, und sei er noch so sehr
"Realitäts"fanatiker, würde die nötige Zeit dafür aufbringen, wenn ein Spieler ihn
fragr: "Sag mal, wo bekomme ich hier in Riva Khunchomer, und wieviel würde mich
das kosren?"

Preise
In ihrem Ursprungsland kosten die in diesem Band vorgesteilten Waffen und
Rüstungen just so viel, wie in der entsprechenden Tabelle angegeben.Um die Kosren
zu errechnen, die für eine Waffe oder Rüsrung aL'tßerhalb .ihres Herstellungsgebietes
verlangt werden, gehen Sie wie folgt vor: Für jede Gebiersgrenze, die die Waffe auf
dem Landweg überschreitet, schlagen sie SOo/o auf den Grundpreis auf, für jede
Seegrenze 20o/o.
Betrachten wir diesen Preisanstieg einmal am Beispiel einer Zweililien, die von

79
Elenvina (HA) nach Festurn (BO) verkauft werden soll: Die möglichen Wege sind
HA-WE-BO (Landweg) und HA-LF-ZY-SM-WA-PE-TS-80 (Seeweg). Wird die
Waffe auf dem Landweg transportiert, so kostet sie in Festurn 20
Dukaten
( 1 OD+ 50%+ 50%), viaSchiff24 D ( 1 0D+20%+20%+20%+20%+20%+20%+20o/o).
Davon unben6mnien �nd natürlich die Endpreise der Händler, die zwischen
Legende der nebenstehenden einem einmaligen Schnäppchen und extremen Wucherpreisen variieren können -
Waffenzonen-Karte aber dies gilt natürlich sowohl für das Ursprungsland als auch für das Gebiet, in das
die Waffe geliefert wird
NO Nordlande, vor allem die Gebiete
der Nivesen und Norbarden Vet�iigbal-keit
TH Thorwal und die von Thorwalern Bleibt noch die Frage, ob eine gewünschte Waffe bei einem speziellen Händler in
häufig befahrenen Küsten einem bestimmten Gebiet überhaupterhältlich ist. Diese Frage läßtsich recht schnell
80 Bornland mir einem W20-Wurfklären. Dazu gehen Sie am besten von einem Grundwerr von
Fl Gebiete der Firnelfen 1 8 aus, will heißen, auch im Ursprungsland isr die gewünschte Waffe ni cht jederzeit
EL Gebiete der Au- und Waldelfen zu haben. Diese Basischance sollten Sie natürlich noch mir der Qualität des Händlers
OR Orkland und Teile des Svelltschen (siehe Handbuch n
ir den Reisenden, Seite 22) modifizieren: -1 für jede Kategorie
Städtebundes, die Stadt Lowan- u nrer atsch seltene Waren)
gen zählt sowohl zu Weiden als Für jede Land-Grenze, die die Waffe überschreitet, sinkt die Verfügbarkeie um 3
auch zum Orkland Punkte, für jede See-Grenze um I Punkt. l m Fal le der erwähmen Zweililien würde
WE Weiden und Greifenfurt, Bemer- dies also bedeuren, daß die Waffe nur in 60% aller Fälle (1 8-3-3= 12) in Festtun bei
kung zu Lowangen siehe oben einem gut sortierten Händlererhältlich isr.
TO Tobrien, Beilunk und die Wenn Sie füreinen bestimmten Händlereinmal festgelegt haben, ob er momentan
Trollzacken eine bestimmte Waffe führt oder nichr dann gi lt diese Aussage einen komplerren
,

HA Havena und das Fürstentum Monar lang - das isr etwa die Zeit, die Fernkarawanen oder Hochseeschiffe für den

All:lemia, Windhag, auch Nostria Anrransport neuer Ware benötigen.

und Andergast
GA Gareth, Zentrales Mittelreich, Waffenzonen
Perricum
zw Zwergengebiete im Eisenwald,
Amboß und Kosch NM
PU Punin/ Markgrafschaft Almada
LF Liebliches Feld
zv Zyklopeninseln
KH Khomwüste
MH Mhanadistan, Fasar, Khunchom,
Aranien
MA Maraskan
SÜ Südliche Stadtstaaten/AI'Anfa,
Trahelien, auch Seiern
MO Mohagebiete
WA Waldinseln
TS
ln den folgenden Seegebieten werden
keine Waffen hergestellt. Sie dienen nur
der Repräsentation der entsprechenden
Wegstrecken auf offener See. Die Zonen
TH, HA, LF und ZY berücksichtigen so­
wohl die Küsten- als auch die Hochsee­
schiffahrt:
I
zy
NM Nordmeer!lfirns Ozean/Yetiland
SM Südmeer
TS Tabrisehe See
PE Perlenmeer, auch die bornländi­
schen Kolonien Kannemünde und PE
Port Stoerrebrandt

Über fett eingezeichnete Grenzen findet


kein Handel (außer gelegentlichem SM
Schmuggel) statt.

80
Aventurische Waffen: Von den Äxten •

der lborwaler zu den Blasrohren der


Mohas, vom zierlichen Wurfmesser bis
zum riesigen Andergaster, von einfachsten
Holzs�ren bis zu modernen Repetier­
annbrüsten finden Sie hier alles, was das
Kriegerherz begehrt.
Aventurische Rüstungen: Gambesons
und Kettenhemden, Plattenpanzer und
Lederharnische, Helme und Schilde, ja sogar
komplette Ritterrüstungen beinhaltet der Tell
über die "zweite Haut" , die das Leben
eines aventurischen Abenteurers erheblich
verlängern kann.
Dazu weitere Hintergrundinformationen
zum Schmieden einer Waffe, zum Waffen­
handel und zur Verbreitung der hier vor­
gestellten Gerätschaften.
Schließlich drei Abenteuerschauplätze,
die Sie ohne weiteres in ihren laufenden
Kampagnen verwenden können.

Voll DSA-kompatlble RollenspielhiHe

von jörg Raddatz


Fantasy �crductions
,
.

Mit über 100 detaillierten Zeichnungen


von Nicolas Bau ISBN 3-89064-057-5

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