Sie sind auf Seite 1von 60

• Bundesanstalt für

Landwirtschaft und Ernährung Bundesinformationszentrum


Landwirtschaft

Das Weinrecht
2 | Über dieses Heft

Liebe Leserin, lieber Leser,

wer Wein anbaut, muss ein umfangreiches Regelwerk einhalten, das


im Deutschen und im EU-Weinrecht festgelegt ist. Dieses Heft erläutert
die spannenden, aber zum Teil auch sehr komplizierten Rechtsvor-
schriften in leicht verständlichen Worten. Kernstück sind die Voraus-
setzungen für die Gruppeneinteilung der Weine, die amtliche Prüfung
der neuen Jahrgänge und das EU-Weinbezeichnungsrecht. Große
Übersichtskarten zeigen die Anbaugebiete in Deutschland und Europa.
Ein Glossar erklärt wichtige Fachausdrücke. Damit ist das Heft eine
unentbehrliche Hilfe für alle, die berufich mit dem Wein verbunden
sind. Aber auch Weinliebhabern bietet es viel Wissenswertes. Die vor-
liegende Aufage beschreibt den Stand Januar 2018.

Ihre
Redaktion Landwirtschaft
Bundesinformationszentrum Landwirtschaft

Bundesinformationszentrum
Landwirtschaft
Inhalt | 3

Inhalt
Deutsches und EU-Weinrecht...................................................................................................................................4
Die Weinkategorien (Weinarten).................................................................................................................................8
Genehmigungssystem für Rebpfanzungen ...................................................................................................... 10
Nationaler Finanzrahmen und Stützungsprogramme ................................................................................ 12
Ernte- und Erzeugungsmeldung.............................................................................................................................. 14
Hektarertragsregelung...............................................................................................................................................14
Übermenge ........................................................................................................................................................................ 17
Kellertechnische Verfahren.....................................................................................................................................19
Anreicherung.................................................................................................................................................................... 19
Säuerung – Entsäuerung ............................................................................................................................................ 20
Süßung ................................................................................................................................................................................. 20
Behandlungsstoffe......................................................................................................................................................... 21
Anforderungen an neue geschützte Ursprungsbezeichnungen/geographische Angaben ..... 23
Voraussetzungen für Deutschen Wein................................................................................................................ 24
Voraussetzungen für Qualitätswein..................................................................................................................... 25
Voraussetzungen für Prädikatswein.................................................................................................................... 26
Amtliche Prüfung.........................................................................................................................................................28
Analytische Prüfung .................................................................................................................................................... 29
Sinnenprüfung ................................................................................................................................................................ 29
EU-Weinbezeichnungsrecht....................................................................................................................................31
Karte: Die 13 „bestimmten Anbaugebiete” für Qualitätsweine in Deutschland .......................... 32
Regelung der Herkunftsangaben........................................................................................................................... 37
Geschmacksangaben.................................................................................................................................................... 38
Herstellungsangaben.................................................................................................................................................... 38
Erläuterungen zu weiteren zulässigen Angaben unter bestimmten Voraussetzungen............ 40
Auszeichnungen.............................................................................................................................................................. 43
Anhang ..............................................................................................................................................................................46
Antrag auf Erteilung einer Prüfungsnummer
für Qualitätswein bzw. Prädikatswein ............................................................................................................... 46
Erläuterung von Fachausdrücken ......................................................................................................................... 47
Die Weinbauzonen in der EU ................................................................................................................................... 52
Weitere BZL-Medien....................................................................................................................................................54
KTBL-Veröffentlichungen........................................................................................................................................59
Impressum .......................................................................................................................................................................55
4 | Deutsches und EU-Weinrecht

Deutsches und EU-Weinrecht

Lage am Mittelrhein

Durch Schaffung der gemeinsamen Markt- Neben dem Erlass mehrerer Durchfüh-
organisation für Wein in der EU im Jahre rungsbestimmungen auf Bundesebene (u. a.
1970 wurde den nationalen Gesetzgebern die Weinverordnung, Wein-Überwachungsver-
Regelungsbefugnis für den Weinsektor weit- ordnung) wurden zahlreiche ausfüllende
gehend entzogen. Zwangsläufg musste der Vorschriften (z. B. Mindestvoraussetzungen
deutsche Gesetzgeber das nationale Weinge- an das Erzeugnis, Einrichtung der Weinbergs-
setz den Bestimmungen der EU anpassen und rolle, Durchführung der amtlichen Quali-
entsprechend ergänzen. tätsprüfung u. a.) den Weinbau treibenden
Ländern übertragen und von diesen erlassen.
So entstand das neue deutsche Weingesetz
vom 16. Juli 1971, das zusammen mit den Auf Grundlage von der gemeinsamen EG-
hierzu erlassenen Rechtsverordnungen am 19. Weinmarktorganisation erlassener EG-Ver-
Juli 1971 in Kraft getreten ist. ordnungen des Rates und der Europäischen
Kommission wird das Weinbezeichnungs-

~ !!II BZL
Deutsches und EU-Weinrecht | 5

und Aufmachungsrecht auf Gemeinschaft- • die Abschaffung des Systems der


sebene seit 1979 für alle Mitgliedstaaten ver- Pfanzungsrechte bis Ende 2015 mit
bindlich geregelt. Das Recht der Bezeichnung der Möglichkeit, das Pfanzrechtesys-
und Aufmachung von Schaumwein unterliegt tem auf nationaler Ebene bis Ende 2018
seit 1986 ebenfalls einer EU-einheitlichen beizubehalten;
Regelung.
• die weitgehende Übertragung der Rege-
Mit der Verordnung (EG) Nr. 479/2008 vom lungskompetenzen bei den önologischen
29. April 2008 wurde eine neue gemeinsame Verfahren vom Ministerrat auf die EU-
Marktorganisation für Wein eingeführt, Kommission (Ausnahme: Kompetenzen
durch die die Regelungen der seit dem 1. zur Regelung der Anreicherung, Säuerung
August 2000 geltenden bisherigen Wein- und Entsäuerung verbleiben beim Rat);
marktorganisation, der Verordnung (EG)
Nr. 1493/1999, abgelöst wurden. Während • die Absenkung der Anreicherungsspan-
einzelne Regelungsbereiche der neuen VO Nr. nen in den einzelnen Weinbauzonen um
479/2008 bereits seit dem Sommer 2008 gal- 0,5 % vol;
ten, sind weitere Änderungen dieser Verord-
nung, wie u.a. zum Weinbezeichnungsrecht • die bisherige Klassifzierung der EU-
und zu den önologischen Verfahren, zum 1. Weine in Tafelweine und Qualitätsweine
August 2009 in Kraft getreten. wurde abgeschafft und ersetzt durch eine
Unterscheidung der Weine in Weine mit
Wichtige Punkte der reformierten EG-Wein- geschützten Herkunftsangaben und Wei-
marktorganisation waren u. a.: nen ohne geschützte Herkunftsangaben.
Die Weine mit geschützten Herkunftsan-
• Die Einführung nationaler Finanz- gaben werden differenziert in Weine mit
rahmen, wobei den Mitgliedstaaten Ursprungsbezeichnung und Weine mit
EU-Finanzmittel zugewiesen werden, geographischer Angabe;
um insbesondere strukturverbessernde
Maßnahmen zu fördern; • die Zulassung der Angabe von Rebsorte
und Jahrgang auch bei einfachen Weinen
• die schrittweise Abschaffung der ohne nähere Herkunftsangabe.
Destillationsregelungen;

• die Verpfichtung der Mitgliedstaaten,


eine dreijährige Rebfächenrodungsrege- Wie auch ihre Vorgängerverordnung wurde
lung für eine Gesamtfäche von 175.000 die VO Nr. 479/2008 durch mehrere Durch-
Hektar mit einer im Laufe der drei führungsverordnungen der EU-Kommission
Jahre schrittweise verringerten Prämie ergänzt.
anzubieten;

~ "-1 BZL
6 | Deutsches und EU-Weinrecht

Die Ära der branchenspezifschen Brüsseler Häufger musste das geltende Weingesetz dem
Weingesetzgebung mit eigenständigen Wein- Stand des Brüsseler Gemeinschaftsrechts
marktordnungen endete am 1. August 2009. angepasst werden. Infolge dieser zahlreichen
Mit der VO Nr. 491/2009 wurde die VO Nr. Änderungen wurde das Weingesetz für die
479/2008 über die gemeinsame Weinmarktor- Betroffenen nur noch schwer überschaubar.
ganisation mit Wirkung vom 1. August 2009 Da das Weingesetz von seiner Konzeption her
aufgehoben und die Bestimmungen dieser zudem nicht mehr den Erfordernissen des Eu-
Verordnung wurden in kleine Einheiten ropäischen Binnenmarktes entsprach, da es
zerlegt und – ohne inhaltliche Änderungen – z. B. keine Differenzierung zwischen „auslän-
über zahlreiche Bestimmungen und Anhänge dischen Erzeugnissen“ und Erzeugnissen aus
verteilt in die VO Nr. 1234/2007 über eine anderen Mitgliedstaaten vorsah und zudem
gemeinsame Organisation der Agrarmärkte einzelne Vorschriften nicht mehr den Anfor-
und mit Sondervorschriften für bestimmte derungen der Weinwirtschaft entsprachen,
landwirtschaftliche Erzeugnisse (Verordnung wurde eine umfassende Reform des Gesetzes
über die einheitliche GMO) eingegliedert. erforderlich.
Die VO (EG) Nr. 1234/2007 wurde zum
1. Januar 2014 durch die Verordnung (EU)
Nr. 1308/2013 ersetzt.

Rieslingblüte
Deutsches und EU-Weinrecht | 7

Im Rahmen des am 1. September 1994 in Mit der am 28. Januar 2011 veröffentlichten
Kraft getretenen „Gesetz zur Reform des Neufassung des Weingesetzes wurden die seit
Weinrechts“ wurde daher das bisher geltende dem Inkrafttreten des neuen Weingesetzes im
Weingesetz durch ein neues Gesetz ersetzt. Jahre 2001 vorgenommenen Änderungen die-
Dieses hatte u. a. folgende wesentliche Neue- ses Gesetzes in einem neuen Text zusammen-
rungen zum Inhalt: gefasst. Die letzte Änderung des Weingesetzes
datiert vom 27. Juni 2017.

» die Zusammenfassung des bisherigen Mit der am 1. September 1995 in Kraft ge-
Weinwirtschaftsgesetzes und des bishe- tretenen Verordnung zur Durchführung des
rigen Weingesetzes zu einem Gesetz, Weingesetzes sollte die Reform des nationalen
Weinrechts vorerst abgeschlossen werden.
» die Übertragung zahlreicher Ermäch-
tigungen auf das Bundesministerium Bedingt durch die Übertragung zahlreicher
für Ernährung, Landwirtschaft und Ermächtigungen auf den Bund und die
Verbraucherschutz oder auf die Landes- Länder sowie die vorgenommene Zusam-
regierungen der Weinbau treibenden menfassung des bisherigen Weinwirtschafts-
Länder, gesetzes und des bisherigen Weingesetzes zu
einem Gesetz wurde eine Überarbeitung und
» die Neugestaltung der 1989 eingeführten Neustrukturierung der auf diese bisherigen
Hektarertragsregelung. Gesetze gestützten Verordnungen, nament-
lich der Weinverordnung, der Schaumwein-
Branntwein-Verordnung, der Wein-Überwa-
Während die grundsätzlichen weinbaupoli- chungsverordnung sowie der Verordnung zur
tischen Regelungen weiterhin im Weingesetz Durchführung des Weinwirtschaftsgesetzes,
getroffen wurden, wurden zahlreiche bisher erforderlich. Diese Anpassungen wurden im
im Gesetz getroffenen Detailregelungen Rahmen der Verordnung zur Durchführung
in eine Durchführungsverordnung zum des Weingesetzes vorgenommen.
Weingesetz verlagert. Hierdurch sollte u. a.
eine schnellere Anpassung an Änderungen Die im Zuge dieser Verordnung neu gefasste
der Weinmarktordnung sowie an veränderte Weinverordnung wurde inzwischen bereits
Markterfordernisse ermöglicht werden. wieder mehrfach geändert. Auch nach der im
April 2009 erfolgten Neubekanntmachung
Inzwischen wurde das Weingesetz bereits der Weinverordnung wurde diese Verordnung
wieder mehrfach geändert. Gegenstand dieser inzwischen wieder mehrfach geändert.
Gesetzesänderungen waren u. a. erforderliche
Anpassungen an die EG-Weinmarktorganisa- Die wichtigsten Bestimmungen des umfang-
tion und ihre Durchführungsverordnungen, reichen verzahnten Brüsseler und nationa-
eine Modifzierung der nationalen Hektarer- len Weinrechts stellt das vorliegende Heft
tragsregelung sowie erforderliche Anpassun- verständlich dar.
gen aufgrund der Einführung des Euro.
Am Ende des Heftes werden die wichtigsten
Fachausdrücke erklärt.
~ "-1 BZL
8 | Deutsches und EU-Weinrecht

Die Weinkategorien (Weinarten) Rebsorten

1 Weißwein – Mehr als 8.000 verschiedene Rebsorten sind


wird aus Weißweintrauben gewonnen heute in der Welt bekannt. Im Rahmen der
am 1. August 2000 in Kraft getretenen EG-
2 Rotwein – Weinmarktorganisation (VO Nr. 1493/1999)
wird aus rot gekeltertem Most von Rot- wurde den Mitgliedstaaten die bisher bei
weintrauben gewonnen der EU liegende Regelungskompetenz für
die Klassifzierung der Rebsorten für die
3 Roséwein – Weinherstellung übertragen. In Deutschland
aus Rotweintrauben hergestellter Wein wurden die Landesregierungen mit dieser
von blass- bis hellroter Farbe Aufgabe betraut und ermächtigt, per Rechts-
verordnung die Voraussetzungen und das
3a Weißherbst – Verfahren für die Klassifzierung zu regeln.
aus zu mindestens 95 vom Hundert aus Nur die in der Klassifzierung aufgeführten
hell gekeltertem Most von Rotweintrau- Rebsorten dürfen in der Gemeinschaft zum
ben einer einzigen Rebsorte hergestellter Zwecke der Weinherstellung angepfanzt oder
Wein wieder angepfanzt werden.

4 Rotling –
Wein von blass- bis hellroter Farbe, aus
einem Verschnitt von Weißwein- und
Rotweintrauben, auch deren
Maischen

4a Schillerwein

4b Badisch Rotgold

4c Schieler
Deutsches und EU-Weinrecht | 9

Von den rund 50 in Deutschland angebauten Rebsorten haben u. a. Riesling, Müller-Thurgau,


Spätburgunder und Silvaner eine große Bedeutung.

Riesling Müller-Thurgau

Spätburgunder Silvaner

~ "-1 BZL
10 | Deutsches und EU-Weinrecht

Erteilung von Genehmigungen für


Genehmigungssystem für
Neuanpfanzungen – Schutzmechanismus
Rebpfanzungen
Anträge zur Genehmigung von
Neuanpfanzungen können sowohl für
Flächen zur Erzeugung von Wein mit
Zum 1. Januar 2016 wurde die bisherige vorü-
geschützter Ursprungsbezeichnung
bergehende Pfanzungsrechteregelung der EU
(Qualitätswein), zur Erzeugung von Wein mit
durch ein neues Genehmigungssystem für
geographischer Angabe (Landwein) sowie
Rebpfanzungen ersetzt. Dieses neue System
zur Erzeugung von Wein ohne geschützte
gilt bis zum 31. Dezember 2030.
Herkunftsangabe (Deutscher Wein) gestellt
werden. Die Möglichkeit, auch außerhalb
Auch nach dem neuen Genehmigungssystem
der traditionellen Weinbauregionen
dürfen Reben von klassifzierten Keltertrau-
Rebpfanzungen vornehmen zu können,
bensorten nur angepfanzt oder wiederbe-
bedeutet eine wesentliche Änderung des
pfanzt werden, wenn hierfür eine Genehmi-
bisherigen Systems und ermöglicht damit den
gung erteilt wird. Danach gibt es zukünftig
Weinanbau in ganz Deutschland.
drei Arten von Genehmigungen: Genehmi-
gungen für Neuanpfanzungen, Genehmi- Nach dem neuen System sollen die Mit-
gungen für Wiederbepfanzungen und die gliedstaaten jährlich Genehmigungen für
Umwandlung von vor dem 31. Dezember 2015 Neuanpfanzungen in Höhe von 1 % ihrer
gewährten Pfanzrechten in Genehmigungen Rebfäche (gemessen am 31. Juli des Vorjahres)
nach dem neuen System. zur Verfügung stellen. Die Mitgliedstaaten
können jedoch auf nationaler Ebene einen
Das neue System basiert auf folgenden niedrigeren Prozentsatz festlegen, der über
Grundsätzen: 0 liegen muss sowie auf regionaler Ebene die
Ausstellung von Genehmigungen beschrän-
Pfanzungen werden dem Erzeuger auf Antrag ken. Solche Einschränkungen müssen zu
für eine bestimmte Fläche (in ha) von öffentli- einer geordneten Zunahme der Rebpfanzun-
chen Stellen kostenlos zugesprochen, sofern gen beitragen und durch einen oder mehrere
der Antrag den Kriterien für die Genehmi- spezifsche Gründe gerechtfertigt sein, wie
gungsfähigkeit entspricht. Die Pfanzung etwa die Notwendigkeit, ein drohendes Über-
muss innerhalb von drei Jahren nach Ertei- angebot von Weinerzeugnissen im Verhältnis
lung der Genehmigung erfolgen, bei Nicht- zu den Marktaussichten zu verhindern.
einhaltung der Frist erfolgt die Verhängung
von Verwaltungssanktionen. Im Zuge einer am 1. Januar 2016 in Kraft ge-
tretenen Änderung des Weingesetzes wurde
Eine erteilte Genehmigung kann nicht von in Deutschland für die Jahre 2016 und 2017
einem Erzeuger auf einen anderen übertragen ein Prozentsatz von 0,3 % (entspricht ca. 300
werden. ha) für Genehmigungen von Neuanpfan-
zungen festgelegt. Zudem wurde festgelegt,
dass je 5 Hektar von der für das gesamte
Bundesgebiet festgelegten Fläche für Neuan-
pfanzungen vorab auf alle Flächenländer der

~ !!II BZL
Deutsches und EU-Weinrecht | 11

Bundesrepublik verteilt werden sollen, sofern beitragen, Flächen, die im Rahmen von Flur-
Anträge in dieser Höhe vorliegen. bereinigungen bepfanzt werden, Flächen,
die aus naturbedingten Gründen benachtei-
Im Rahmen einer am 4. Juli 2017 in Kraft ligt sind (Steillagen) oder Bevorzugung von
getretenen Änderung des Weingesetzes Neueinsteigern.
wurde für Genehmigungen für Neuanpfan-
zungen in den Jahren 2018, 2019 und 2020 In Deutschland wurde nur ein Prioritätskri-
gleichfalls ein Prozentsatz von 0,3 festgelegt. terium, die steile Hanglage, festgelegt. Hierbei
Des Weiteren sieht diese Gesetzesänderung wird eine Fläche mit einer Hangneigung
eine Einbeziehung der Stadtstaaten Berlin, zwischen 15 und 30 % mit 0,5 Punkten und ab
Bremen und Hamburg in den sogenannten einer Hangneigung von mehr als 30 % mit 1
Vorwegabzug der Fünf- Hektarregelung vor, Punkt priorisiert.
da auch in diesen Bundesländern Interesse am
Weinbau besteht. Im ersten Jahr nach der Anwendung des
neuen Genehmigungssystems (2016) wurden
Sofern die Summe aller Anträge die für von der Bundesanstalt für Landwirtschaft
Neuanpfanzungsgenehmigungen festge- und Ernährung (BLE) als zuständiger Stelle
legte Gesamtfäche nicht übersteigt, sollen Genehmigungen für Neuanpfanzungen für
diese alle genehmigt werden, sofern die für eine Fläche von insgesamt 308 Hektar erteilt.
die Genehmigungsfähigkeit festgelegten Von dieser Fläche wurde von den Antragstel-
Kriterien erfüllt werden. Diesbezüglich lern aufgrund der Zuteilung von nur geringen
wird in Deutschland lediglich ein Kriterium Quoten auf die Zuteilung von insgesamt
festgelegt. Der Antragsteller muss glaubhaft knapp 45 Hektar verzichtet, so dass letztlich
machen, dass er die Neuanpfanzung auf einer Genehmigungen für Neuanpfanzungen für
landwirtschaftlichen Fläche vornehmen will, eine Fläche von 263 Hektar erteilt wurden.
über die er zum Zeitpunkt der Neuanpfan- Für 2017 wurden zunächst 308 Hektar geneh-
zung verfügen wird und die nicht kleiner ist migt, wegen der Zuteilung geringer Quoten
als die Fläche, für die er die Genehmigung wurde auf die Zuteilung von 12 Hektar
beantragt. verzichtet, so dass letztlich für 296 Hektar Ge-
nehmigungen für Neuanpfanzungen erteilt
Für den Fall, dass die Gesamtfäche, für die wurden. Laut EU-Recht können Antragsteller
zulässige Anträge gestellt werden, die zur Ver- eine erteilte Genehmigung innerhalb eines
fügung gestellte Fläche übersteigt, kann der Monats nach der Erteilung ablehnen, wenn
Mitgliedstaat die Genehmigung anteilsmäßig die erteilte Genehmigung weniger als 50 % der
nach Hektarverteilung auf alle Antragstel- beantragten Fläche entspricht.
ler auf Grundlage der beantragten Fläche
verteilen oder die Genehmigung teilweise
oder ganz nach einem oder mehreren in einer
im EU-Recht festgelegten Liste an Prioritäts-
kriterien erteilen. Solche Prioritätskriterien
können u.a. sein: Bevorzugung von Flächen,
auf denen Reben zur Erhaltung der Umwelt

~ "-1 BZL
12 | Deutsches und EU-Weinrecht

Erteilung von Genehmigungen für


tungsdauer der neuen Genehmigungen der
Wiederbepfanzungen
Geltungsdauer der nach dem alten System ge-
Die Mitgliedstaaten erteilen automatisch
währten Rechte entspricht. Wenn die Laufzeit
Genehmigungen an Erzeuger, die ab dem
dieser Pfanzrechte früher endet, muss der
1. Januar 2016 eine Rebfäche gerodet
Antrag auf Umwandlung entsprechend früher
und einen Antrag auf Erteilung einer
gestellt und die Pfanzung nach Erhalt der
Wiederbepfanzungsgenehmigung gestellt
Genehmigung innerhalb der Geltungsdauer
haben. Der Antrag muss vor dem Ende des
des alten Rechtes ausgeübt werden.
zweiten Weinwirtschaftsjahres (vor dem
31. Juli), das auf das Weinwirtschaftsjahr
Nationaler Finanzrahmen und
der Rodung folgt, gestellt sein. Sofern die
Stützungsprogramme
Wiederbepfanzung auf der gerodeten Fläche
erfolgt, gilt die Meldung der Rodung als
Antragstellung. Hier gilt zu beachten, dass
Ein Kernelement der letzten EG-Weinmarkt-
die Meldung der Rodung spätestens zum
organisation war die Einführung eines natio-
Ende des Weinwirtschaftsjahres abgegeben
nalen Finanzrahmens zur Finanzierung eines
werden muss, in dem die Rodung erfolgte. Bei
vorgegebenen Katalogs an Stützungsmaß-
Nichteinhaltung dieser Frist ist die Pfanzung
nahmen. Die nationalen Programme mussten
unzulässig und daher zu roden!
zumindest eine der folgenden Maßnahmen
Die Genehmigung muss im selben Betrieb in umfassen:
Anspruch genommen werden, der gerodet
hat. Die Möglichkeit einer Übertragung • Entkoppelte Direktzahlungen/
der Genehmigung auf andere Betriebe ist Betriebsprämien
ausgeschlossen!
• Absatzförderung auf Drittlandsmärkten
Erteilung von Genehmigungen durch
Umwandlung bestehender Pfanzungsrechte – • Umstrukturierung und Umstellung von
Übergangsbestimmungen Rebfächen
Neuanpfanzungsrechte, Wiederbepfan-
zungsrechte und Pfanzrechte aus der • Grünernte
Reserve, die Erzeugern vor dem 31. Dezember
2015 nach der bisher geltenden Pfanzungs- • Fonds auf Gegenseitigkeit (gegen Markt-
rechteregelung gewährt und noch nicht in schwankungen) und Ernteversicherungen
Anspruch genommen wurden, können seit
dem 1. Januar 2016 in Genehmigungen nach • Investitionen (z. B. Maßnahmen zugun-
dem neuen System umgewandelt werden. Die sten der Kellerwirtschaft und Verbes-
nach Umwandlung erteilten neuen Genehmi- serung der Vermarktung; Entwicklung
gungen haben drei Jahre Gültigkeit. neuer Produkte)

Anträge auf Umwandlung können seit dem • Zahlung von Beihilfen für die
15. September 2015 bis Ende des Jahres 2020 Destillation von Nebenerzeugnissen
gestellt werden. Zu beachten ist, dass die Gel- der Weinbereitung.

~ !!II BZL
Deutsches und EU-Weinrecht | 13

Daneben konnten die Mitgliedstaaten den Er- die folgenden Maßnahmen vor: Absatzförde-
zeugern für die Dauer von 4 Jahren Beihilfen rung auf Drittlandsmärkten, Umstrukturie-
zahlen rung und Umstellung von Rebfächen, Investi-
tionen, Ernteversicherung sowie die Zahlung
• für Lieferungen in die von Beihilfen für die Verwendung von RTK im
Trinkalkoholdestillation Wirtschaftsjahr 2008/2009. Im Rahmen einer
am 24. Januar 2009 in Kraft getretenen Ände-
• für die Teilnahme an der freiwilligen oder rung des Weingesetzes wurden Vorschriften
obligatorischen Dringlichkeitsdestillation über das nationale Stützungsprogramm in
das Weingesetz aufgenommen und damit die
• für die Verwendung von Traubenmost Rechtsgrundlage zur Durchführung der im
(RTK) zur Anreicherung. Stützungsprogramm vorgesehenen Maß-
nahmen geschaffen. Mittlerweile haben die
Mitgliedstaaten der EU-Kommission überar-
Die Mitgliedstaaten mussten der EU-Kommis- beitete Programme für nationale Stützungs-
sion bis zum 30. Juni 2008 jeweils den Entwurf maßnahmen für den Finanzierungszeitraum
eines nationalen Stützungsprogramms über- 2014 bis 2020 übermittelt, die inzwischen
mitteln. Der deutsche Programmentwurf sah auch genehmigt wurden.
14 | Deutsches und EU-Weinrecht

Im Zuge der am 1. Januar 2014 in Kraft getre- Im Rahmen des am 15. Oktober 2014 in Kraft
tenen Verordnung (EU) Nr. 1308/2013 wurden getretenen Achten Gesetzes zur Änderung
die Stützungsprogramme im Weinsektor um des Weingesetzes wurde das Weingesetz um
folgende Maßnahmen ergänzt: entsprechende Vorschriften ergänzt, um diese
neuen Maßnahmen auch in Deutschland
anbieten zu können.
• Innovation im Weinsektor, danach kann
eine Unterstützung gewährt werden für Ernte- und Erzeugungsmeldung
materielle oder immaterielle Investi-
tionen in die Entwicklung neuer Pro-
dukte, Prozesse oder Technologien für Aufgrund EU-rechtlicher wie auch nationaler
Weinbauerzeugnisse. weinrechtlicher Vorschriften unterliegen die
Ernte von Trauben und die Erzeugung von
• Das Programm Absatzförderung in Wein bestimmten Meldeverpfichtungen.
Drittländern wurde erweitert um die
Möglichkeit, innerhalb der EU Informa- Erntemeldung (Weinerzeugungsmeldung):
tionsmaßnahmen des Verbrauchers über Bis zum 15. Januar eines jeden Jahres hat
einen verantwortungsvollen Weinkon- der Winzer seine Ertragsrebfäche, die
sum sowie über die Unionssysteme für Erntemenge nach Rebsorten und Herkunft
Ursprungsbezeichnungen und geogra- und die vorgesehene Differenzierung der
phische Angaben durchzuführen. Weine, Qualitätsweine und Prädikatsweine
bei der zuständigen Behörde auf einem
vorgeschriebenen Formular zu melden.

Hektarertragsregelung
Das deutsche Weingesetz sieht seit Einfüh- same Produktionsbegrenzung konnte nicht
rung der damaligen EG-Qualitätswein-Ver- erreicht werden.
ordnung im Jahre 1970 vor, dass die Weinbau
treibenden Bundesländer Hektarertragswerte In der Steigerung der Weinqualität sowie der
für alle Qualitätsweine b. A. festsetzen. Bis zur Herbeiführung einer Stabilisierung des Wein-
Änderung des Weingesetzes im Jahre 1989, marktes liegen die wesentlichen Zielsetzun-
mit der Mengen begrenzende Maßnahmen gen der Hektarertragsregelung.
gesetzlich normiert wurden, konnte ein Wein
auch bei Überschreitung des zulässigen Hek- Durch das am 1. September 1994 in Kraft
tarertrages als Qualitätswein b. A. in Verkehr getretene neue Weingesetz wurde die 1989
gebracht werden, vorausgesetzt, dass er die eingeführte nationale Hektarertragsregelung
amtliche Qualitätsweinprüfung bestanden neu gestaltet. Der Hektarertrag wird entspre-
hatte. Durch diese Regelung wurde zwar die chend den Vorgaben des Gemeinschaftsrechts
Qualität im Glase kontrolliert, aber eine wirk- als festgesetzter Ertrag je Hektar Ertragsreb-

~ !!II BZL
Hektarertragsregelung | 15

fäche defniert. Als Ertragsrebfäche gilt die


bestockte Rebfäche vom zweiten Weinwirt- Folgende Weinerzeugnisse sind
schaftsjahr (1. August bis 31. Juli) nach dem betroffen:
der Pfanzung. Weintrauben, Traubenmost,
teilweise gegorener Traubenmost und Wein
dürfen nur in einer Menge an andere abgege- » Weintrauben
ben, verwendet oder verwertet werden, die
dem Gesamthektarertrag des Weinbaubetrie- » Traubenmost, auch Süßreserve
bes (= Summe der Hektarerträge der einzel-
nen im Ertrag stehenden Rebfächen eines » Federweißer
Weinbaubetriebes) entspricht. (teilweise gegorener Traubenmost)

Die nationale Hektarertragsregelung erfasst » Wein


alle Weine, die auf Rebfächen erzeugt
werden, die zur Herstellung von Qualitäts-/ » Schaumwein
Prädikatswein und Landwein anerkannt sind.
Im Rahmen der am 4. Juli 2017 in Kraft ge- » Perlwein
tretenen Änderung des Weingesetzes wurde
eine Länderermächtigung aufgenommen, » weinhaltige Getränke
wonach diese durch Rechtsverordnung einen
Hektarertrag auch für die außerhalb der » alkoholfreier Wein
bestimmten Anbaugebiete und Landweinge-
biete erzeugten Weine festlegen können, der » Traubensaft
200 Hektoliter/Hektar nicht übersteigen darf.
Soweit in einem Bundesland keine Rechtsver- » Weinessig
ordnung diesbezüglich erlassen wird, gilt in
diesen Gebieten automatisch ein Hektarertrag
von 200 Hektoliter/Hektar als festgesetzt.

Hektarertrag in hl

Landwein und Wein


Qualitätswein/
Anbaugebiet mit Rebsorten-/ Deutscher Wein Grundwein
Prädikatswein
Jahrgangsangabe

Mosel 125 150 150 200

Nahe 105 150 150 200

Pfalz 105 150 150 200

Rheinhessen 105 150 150 200

~ "-1 BZL
16 | Hektarertragsregelung

Die Hektarerträge können von den Weinbautrei- Im Sinne einer angestrebten Marktspaltung,
benden Ländern nach folgenden Kriterien die insbesondere das Ziel einer Verringerung
festgesetzt werden: der Qualitätsweinmenge anstrebt, wurde den
Ländern erstmals für die Weinernte 2000
• Anbaugebiet, Landweingebiet, die Möglichkeit eingeräumt, im Qualitäts-
Teile dieser Gebiete gruppenmodell einen spezifschen Hektar-
ertragswert für Verarbeitungswein (nun-
• Qualitätsgruppen mehr Grundwein) einzuführen. Dieser darf
maximal 200 hl/ha betragen. Grundwein ist
im Weingesetz defniert als:
Rheinland-Pfalz hat für die Anbaugebiete Mo-
sel, Nahe, Pfalz und Rheinhessen unterschied-
liche Hektarerträge nach Qualitätsgruppen • Wein, der zur Herstellung von Wein
festgelegt, siehe Tabelle auf Seite 15. mit der Angabe „Europäischer Ge-
meinschaftswein“ oder „Verschnitt
Baden-Württemberg hat für das Anbaugebiet von Weinen aus mehreren Ländern
Baden unterschiedliche Hektarerträge fest- der Europäischen Gemeinschaft“
gelegt: Für Qualitätswein und Prädikatswein bestimmt ist,
90 hl, für Landwein und Deutschen
Wein 110 hl. • Wein, der zur Herstellung von
Schaumwein oder Qualitätsschaum-
Für die anderen deutschen Anbaugebiete wein ohne Rebsortenangabe be-
gelten folgende Hektarertragswerte stimmt ist,

• Wein der zur Herstellung von


Anbaugebiet Hektarertrag in hl
aromatisiertem Wein, aromatisier-
Ahr 100 ten weinhaltigen Getränken und
Cocktails, weinhaltigen Getränken,
Franken 90 alkoholfreiem oder alkoholreduzier-
Hessische Bergstraße 100 tem Wein oder daraus hergestellten
schäumenden Getränken, Weinessig
Mittelrhein 105
oder anderen Lebensmitteln, die
Rheingau 100 keine Erzeugnisse im Sinne des Wein-
gesetzes sind, bestimmt ist.
Saale-Unstrut 90

Sachsen 80 • Zudem ist die Herstellung und Ver-


marktung von Traubensaft aus dem
Württemberg 110
Kontingent von 200 hl/ha erlaubt.

~ !!II BZL
Hektarertragsregelung | 17

Spätburgundertrauben

gerung ausgeschlossen. Die den Gesamthek-


Übermenge tarertrag des Betriebes übersteigenden
Mengen sind bis zum 15. Dezember des auf die
Ernte folgenden Jahres ohne die Gewährung
Übersteigt die Produktion in einem Betrieb jeglicher öffentlicher Beihilfen oder Prämien
den Gesamthektarertrag, so darf die Mehr- zwangszudestillieren.
menge nicht in Verkehr gebracht werden. Bis
einschließlich der Weinernte 1999 waren die Bei den Einwertmodellen besteht die Mög-
unbegrenzte Überlagerung der Mehrmenge lichkeit, die den Gesamthektarertrag um
in Form von im eigenen Betrieb hergestell- nicht mehr als 20 % übersteigende betrieb-
tem Wein oder Qualitätsschaumwein b. A. liche Erntemenge (Übermenge) im eigenen
(nunmehr Sekt b. A.) sowie die Destillation Betrieb zur Herstellung von Wein oder von
zugelassen. Nach einer am 1. August 2000 in Sekt b. A. zu verwenden und zu überlagern.
Kraft getretenen Änderung des Weingesetzes In Ausnahmejahren kann dieser Wert bis auf
gilt diesbezüglich nunmehr Folgendes: 50 % erhöht werden. Des Weiteren kann die
Übermenge destilliert oder anstelle der Über-
Bei den Qualitätsgruppenmodellen, die einen lagerung zur Herstellung von Traubensaft
speziellen Hektarertragswert für Grundwein verwendet und in Verkehr gebracht werden.
vorsehen, ist jegliche Möglichkeit der Überla- Die die zulässige Überlagerungsmenge über-

~ "-1 BZL
18 | Hektarertragsregelung

steigenden Erntemengen müssen bis zum 15. Die Weinbau treibenden Länder können zu-
Dezember des auf die Ernte folgenden Jahres lassen, dass bei Winzergenossenschaften und
ohne die Gewährung jeglicher öffentlicher Erzeugergemeinschaften anderer Rechtsform
Beihilfen oder Prämien zwangsdestilliert alle Rebfächen von Weinbaubetrieben, die
werden. ihre gesamte Ernte als Weintrauben oder
Traubenmost abzuliefern haben, als ein
Die Überlagerungsmenge wird nur dann zur Betrieb gelten. Diese Regelung kann jedoch
Vermarktung freigegeben, wenn in einem nur für innerhalb eines Bereiches liegende
Folgejahr die Erntemenge des Weinbaube- Rebfächen Anwendung fnden.
triebes geringer als der Gesamthektarertrag
ist. Durch die Freigabe der Differenzmenge Seit Mai 2007 können die Länder per Rechts-
soll eine kontinuierliche Marktbelieferung verordnung zulassen, dass Weinbaubetrieben,
ermöglicht und den witterungsbedingten die bis zu 1000 Liter Übermengen zwangs-
Ernteschwankungen Rechnung getragen zudestillieren haben, gestattet wird, anstelle
werden. der Destillation den Wein unter Aufsicht der
zuständigen Behörde in einer Abwasseranlage
Im Sinne einer Qualitätsförderung kann die als Energieträger zu verwerten oder als Wirt-
überlagerte Übermenge auch als Austausch- schaftsdünger auf landwirtschaftliche Böden
menge ganz oder teilweise anstelle der zuläs- aufzubringen.
sigen Erntemenge eines Jahrgangs in Verkehr
gebracht werden. Im Zuge einer am 14. August 2010 in Kraft
getretenen Änderung des Weingesetzes
wurde ab der Ernte 2010 auch die Trauben-
most- und Weinerzeugung aus nicht selbst
erzeugten Weintrauben, nicht selbst erzeug-
tem Traubenmost oder teilweise gegorenem
Traubenmost in die Hektarertragsregelung
eingebunden. Vor dieser Änderung war die
Hektarertragsregelung auf die Vermarktung
von Most und Wein aus selbst erzeugten
Weintrauben begrenzt. Für Betriebe ohne
Rebfächen, die Trauben, Most oder Wein kau-
fen und weiterverarbeiten, fand die Hektar-
ertragsregelung keine Anwendung. Mit dieser
Gesetzesänderung sollten für alle Betriebe,
die Weintrauben, Traubenmost oder Wein
erzeugen, gleiche Wettbewerbsbedingungen
geschaffen und die Qualität der Weinerzeu-
gung sichergestellt werden.

Ernte an der Ahr


Kellertechnische Verfahren | 19

Kellertechnische Verfahren
Um aus Trauben, Maische oder Most Wein Gemäß der den Mitgliedstaaten eingeräumten
herzustellen, sind bestimmte önologische Möglichkeit, höhere Werte für die Erzeugung
(kellertechnische) Maßnahmen zugelassen. von Weinen mit einer geschützten Ursprungs-
In der EU sind nur bestimmte Verfahren bezeichnung festzusetzen, wurde in Deutsch-
und Behandlungen erlaubt. Hierzu zählen land der Gesamtalkoholgehalt nach Anreiche-
insbesondere: rung bei Qualitätswein auf maximal 15 % vol
begrenzt.
Anreicherung
In allen Weinbauzonen der Gemeinschaft
(siehe Übersichtskarte im Anhang auf den
Als Anreicherung werden Maßnahmen zur Seiten 52–53) kann eine Anreicherung für
Erhöhung des Alkoholgehaltes bezeichnet. Wein, Landwein und Qualitätswein zugelas-
Als Anreicherungsmittel war zunächst für sen werden, wenn es die Witterungsbedin-
deutsche Land- und Qualitätsweine (bei gungen erfordern.
Prädikatsweinen ist jegliche Anreicherung
verboten!) nur Saccharose (Trockenzucker)
zugelassen. • In Zone A bei allen Rebsorten und
Weinarten um höchstens 3,0 % vol =
Aufgrund eines Urteils des Europäischen 24 Gramm Alkohol pro Liter
Gerichtshofes wurde 1989 das deutsche
Weingesetz geändert, da das bisherige Verbot • In Zone B bei allen Rebsorten und
der Anreicherung von Land- und Quali- Weinarten um höchstens 2,0 % vol =
tätsweinen durch Zusatz von rektifziertem 16 Gramm Alkohol pro Liter
Traubenmostkonzentrat (RTK) aufgehoben
werden musste.
Nur in Jahren mit außergewöhnlich ungüns-
Anreicherungshöchstgrenzen tigen Witterungsverhältnissen kann die
Gesamtalkohol bei Wein EU eine Erhöhung des Alkoholgehalts um
% vol g/l 3,5 % vol (Weinbauzone A), 2,5 % vol (Wein-
Zone A bauzone B) bzw. 2,0 % vol (Weinbauzonen C)
gestatten. Die sogenannte Nassverbesserung
bei Rotwein höchstens 12,0 95 (Zusatz von Wasser) ist seit 1985 verboten. Im
bei anderen Weinen höchstens Zuge einer am 9. Juli 2002 in Kraft getretenen
11,5 91 Änderung der Weinverordnung wurde in
Zone B Deutschland als weiteres Anreicherungsver-
fahren für zur Herstellung von Qualitäts-
bei Rotwein höchstens 12,5 99 wein geeigneten Erzeugnissen die teilweise
bei anderen Weinen höchstens Mostkonzentrierung durch Wasserentzug
12,0 95

~ "-1 BZL
20 | Kellertechnische Verfahren

zugelassen. Erlaubt wurden damit seit der Säuerung – Entsäuerung


Ernte 2002 die Verfahren der Umkehrosmose
und der Vakuumverdampfung. Am Verbot der
teilweisen Konzentrierung durch Kälte wurde Naturbedingt können in manchen Jahren
festgehalten. Über eine am 15. August 2002 in Trauben für die Weinherstellung zu wenig
Kraft getretene Änderung des Weingesetzes oder zu viel Säure enthalten. Deshalb sieht das
wurde die teilweise Mostkonzentrierung in EU-Recht vor, dass bei frischen Weintrauben,
entsprechender Weise auch für Landwein (für Traubenmost, teilweise gegorenem Trauben-
Wein ist der Einsatz der Konzentrierungsver- most, Jungwein und Wein
fahren bereits durch EU-Recht erlaubt) zu-
gelassen. In zuvor durchgeführten mehrjäh- • in den Weinbauzonen A, B und C I eine
rigen Versuchen hatten sich diese Verfahren Entsäuerung,
in der Praxis positiv bewährt. In anderen
EU-Staaten waren die genannten Verfahren • in den Weinbauzonen C I, C II und C IIIa
schon seit Jahren zugelassen. Vorgaben des eine Entsäuerung und eine Säuerung
EU-Rechts sehen vor, dass bei Anwendung (jedoch nur eines dieser Verfahren beim
dieser Verfahren das Ausgangsvolumen des gleichen Wein),
Traubenmostes um nicht mehr als 20 % redu-
ziert und der Alkoholgehalt um nicht mehr • in der Weinbauzone C IIIb eine Säuerung
als 2 % vol erhöht werden darf. durchgeführt werden darf.

Zusätzlich zur Most- oder Jungweinentsäue-


rung darf eine Feinentsäuerung von Wein
(bis 1 g/l) durchgeführt werden.

Seit dem Weinjahrgang 2009 können die


Mitgliedstaaten in Jahren mit außergewöhn-
lichen Witterungsbedingungen die Säuerung
auch in den Weinbauzonen A und B zulassen.
In Deutschland wurde diese Möglichkeit auf
die Länder übertragen.

Süßung

Um liebliche oder süße Weine herzustellen, ist


nach EU-Recht die Süßung bei allen Weinen
der Gemeinschaft zulässig.

Gemäß EU-Recht darf die Süßung von Wein


Bestimmung des Mostgewichtes mit Traubenmost, konzentriertem Trauben-
most und rektifziertem Traubenmost erfol-
Kellertechnische Verfahren | 21

gen, wobei der Gesamtalkoholgehalt Qualitätswein kann durchaus vor der Gärung
des betreffenden Weins um nicht mehr mit Zucker im Alkoholgehalt erhöht worden
als 4,0 % vol erhöht werden darf. sein.). Oft wird die Süßung mit der „Anreiche-
rung“ (Erhöhung des natürlichen Alkohol-
Zur Süßung von Qualitätswein, Prädikats- gehaltes u. a. durch Zugabe von Saccharose)
wein und Landwein darf in Deutschland verwechselt. Weine werden gesüßt, um sie
ausschließlich Traubenmost (Süßreserve) harmonischer und gefälliger zu machen.
verwendet werden. Große natürliche Süße besitzen z. B. von den
deutschen Spitzenweinen die Beeren- und
Zur Süßung von Wein ist die Zugabe von Trockenbeerenauslesen, bei denen der im
Zucker (Saccharose) nicht erlaubt (Saccharose Most überreichlich vorhandene Zucker der
darf dem Traubenmost nur vor der Vergärung Trauben nicht vollständig vergärt (in Alkohol
zur Erhöhung des Alkoholgehaltes zuge- umgewandelt) wird, sondern als deutlich
setzt werden. Ein trockener Landwein oder schmeckbare Restsüße im Wein verbleibt.

Behandlungsstoffe

Bei den nach EU-Recht erlaubten Behand-


lungsstoffen handelt es sich überwiegend um
nichtlösliche Hilfsstoffe (z. B. zur Weinklä- Für die gesamte schwefige Säure sind im
rung), die durch Filtration vollständig wieder EU-Recht seit 1. September 1986 Höchst-
aus dem Most oder Wein entfernt werden. werte festgelegt. Nach einer zum 1. August
Lediglich folgende Zutaten verbleiben in ver- 2009 erfolgten Absenkung gelten folgende
änderter oder unveränderter Form im Wein: Höchstwerte:

• Zucker • für Rot- bzw. Weiß- und Roséwein unter


(als Alkohol, siehe Anreicherung) 5 g/l Restzucker: 150 mg/l bzw. 200 mg/l

• schwefige Säure • für Rot- bzw. Weiß- und Roséwein ab


(zur Haltbarmachung) 5 g/l Restzucker oder mehr: 200 mg/l
bzw. 250 mg/l
• Sorbinsäure
(wenig verwendet, zur Haltbarmachung) o für Spätlese und viele französische
und spanische AOC-Weine: 300 mg/l
• Ascorbinsäure o für Auslese: 350 mg/l
(sehr wenig verwendet, o für Beeren- undTrockenbeeren-
zur Haltbarmachung) auslese, Eiswein und viele vergleich-
bare EU-Weine: 400 mg/l
• Weinsäure und Zitronensäure (in südli-
chen Weinbauzonen, siehe Säuerung)
22 | Die Gruppeneinteilung

Das Kernstück des Weinrechts:


Die Gruppeneinteilung
Im Zuge der letzten eigenständigen EG-Wein- und endet mit der Aufnahme des Namens in
marktorganisation (VO Nr. 479/2008) wurde ein EU-Register. Mit der Aufnahme in dieses
das bisherige System der Klassifzierung der Register sollen die Ursprungsbezeichnungen
Weine in Tafel- und Qualitätswein sowie und geographischen Angaben umfassenden
Drittlandswein abgeschafft. Es wurde ersetzt Schutz vor missbräuchlicher Verwendung
durch eine Differenzierung der Weine in Wei- erfahren. Dieses Verfahren erfolgt in Anleh-
ne ohne geschützte Herkunftsangaben und nung an die Verordnung (EU) Nr. 1151/2012
Weine mit geschützten Herkunftsangaben. zum Schutz geographischer Angaben und Ur-
sprungsbezeichnungen für Agrarerzeugnisse
und Lebensmittel, deren Anwendungsbereich
Wein ohne geschützte Herkunftsangabe, Wein und Spirituosen nicht erfasst.
hierzu gehören
Trotz dieser Systemumstellung werden
• Wein aus der Europäischen in Deutschland die Bezeichnungen und
Gemeinschaft wesentlichen Bestimmungen für Land-,
Qualitäts- und Prädikatsweine unverändert
• deutscher Wein weiter gelten. Deutschland konnte erreichen,
dass die Namen der bestimmten Anbauge-
• deutscher Wein mit Angabe der Reb- biete automatisch als geschützte Ursprungs-
sorte und/oder des Jahrgangs bezeichnungen (g. U.) und die Namen der
Landweingebiete als geschützte geographi-
Wein mit geschützter Herkunftsangabe, sche Angaben (g. g. A.) geschützt wurden. In
hierzu gehören der EG-Weinmarktorganisation wurde den
Mitgliedstaaten die Möglichkeit eröffnet,
• Wein mit geschützter geographischer anstelle der Begriffe „geschützte Ursprungs-
Angabe (Landwein) bezeichnung“ und „geschützte geographische
Angabe“ geschützte „traditionelle Begriffe“
• Wein mit geschützter Ursprungs- in der Etikettierung anzugeben. Im Rahmen
bezeichnung (Qualitätswein und einer Anfang August 2009 in Kraft getrete-
Prädikatswein) nen Änderung des Weingesetzes wurden die
traditionellen Begriffe „Qualitätswein“ und
Die Anerkennung als geschützte Ursprungs- „Prädikatswein“ als Wein mit geschützter
bezeichnung oder geschützte geographische Ursprungsbezeichnung und der traditionelle
Angabe erfolgt im Rahmen eines mehrstu- Begriff „Landwein“ als Wein mit geschützter
fgen Verwaltungsverfahrens auf zunächst geographischer Angabe eingestuft.
nationaler und anschließend auf EU-Ebene

~ !!II BZL
Die Gruppeneinteilung | 23

Anforderungen an neue geschützte • Der Wein muss aus Trauben, die in dem
Ursprungsbezeichnungen/ betreffenden b. A. zugelassen sind, herge-
geographische Angaben stellt sein.

• Dem Wein muss eine amtliche Prüfungs-


Im Rahmen einer am 30. Juli 2011 in Kraft nummer zugeteilt sein.
getretenen Änderung der Weinverordnung
wurden die Vorgaben des neuen EU-Wein- Bei einem Wein, der mit einer neuen ge-
bezeichnungsrechts bezüglich der Anfor- schützten Ursprungsbezeichnung gekenn-
derungskriterien an die Eintragung neuer zeichnet ist, muss zwingend das bestimmte
geschützter Ursprungsbezeichnungen und Anbaugebiet, in dem das abgegrenzte Gebiet
geographischer Angaben im Rahmen eines liegt und eine traditionelle Qualitätsweinbe-
sogenannten integralen Konzeptes in das zeichnung (Qualitätswein/Prädikatswein) auf
nationale Recht umgesetzt. Dabei wurde das dem Etikett angegeben werden.
traditionelle deutsche Qualitätsweinsys-
tem in das neue EU-System der geschützten Ein Wein, für den eine neue „geschützte
Ursprungsbezeichnungen/geographischen geographische Angabe“ beantragt wird, muss
Angaben eingegliedert und andererseits das die gesetzlichen Mindestanforderungen an
neue EU-System der geschützten Ursprungs- einen Landwein erfüllen. Bei einem Wein, der
bezeichnungen/geographischen Angaben in mit einer neuen geschützten geographischen
das bestehende deutsche Qualitätsweinsys- Angabe gekennzeichnet ist, muss zwingend
tem eingebunden. das Landweingebiet, in dem das abgegrenzte
Gebiet liegt und die Angabe „Landwein“ auf
Ein Wein, für den eine neue „geschützte dem Etikett angegeben werden.
Ursprungsbezeichnung“ beantragt wird, muss
danach die gesetzlichen Mindestanforderun- Die Verwendung der Begriffe „geschützte
gen an einen Qualitätswein erfüllen. Ursprungsbezeichnung“ und „geschützte
geographische Angabe“ ist seit dem 1. Januar
Das heißt: 2012 fakultativ zugelassen. Zu diesem Datum
ist ein im Weingesetz festgelegtes Verbot zur
• Der Wein muss, vorbehaltlich der nach Nutzung dieser Bezeichnungen bei Erzeugnis-
EU-Recht zulässigen Ausnahmen, in ei- sen, die mit dem Namen eines Anbaugebietes/
nem abgegrenzten Gebiet hergestellt sein, Landweingebietes sowie den traditionellen
das in einem bestimmten Anbaugebiet Angaben „Qualitäts-, Prädikats- oder Land-
liegt. wein“ gekennzeichnet sind, ausgelaufen.

• Der Hektarertrag darf den für das jewei- Im Zuge der angesprochenen Änderung der
lige bestimmte Anbaugebiet geltenden Weinverordnung wurde zudem eine Liste von
Hektarertrag nicht übersteigen. insgesamt 22 Rebsorten festgelegt, die für
Weine ohne g. U./g. g. A., d. h. für „Deutschen
• Der Mindestalkoholgehalt darf den für Wein“, nicht auf dem Etikett genannt werden
das jeweilige bestimmte Anbaugebiet gel- dürfen. Diese Liste gilt für Wein, ausgenom-
tenden Mindestwert nicht unterschreiten. men Schaum- und Qualitätsschaumwein, ab
~ "-1 BZL
24 | Die Gruppeneinteilung

dem Weinjahrgang 2011 und umfasst auch die Voraussetzungen für Deutschen Wein
Synonyme der jeweiligen Rebsorten. Im Zuge
einer am 31. Oktober 2013 in Kraft getrete-
nen Änderung der Weinverordnung wurde Deutscher Wein muss
auch Perlwein, der nicht mit einer g.U./g.g.A.
bezeichnet ist, vom Verbot der Rebsorten- • ausschließlich aus im Inland geernteten
angabe einschließlich der betreffenden Weintrauben hergestellt sein,
Synonyme ausgenommen. Das Verbot der
Rebsortenangabe für Weine ohne geschützte • ausschließlich von zugelassenen
Herkunftsangabe begründet sich daraus, dass Rebsorten stammen,
in Deutschland die Angabe einer Rebsorte
traditionell sehr eng mit den deutschen Qua- • nach etwaiger Anreicherung einen
litätsbegriffen und dem Hinweis auf regionale vorhandenen Alkoholgehalt von mindes-
Herkünfte verknüpft ist. tens 8,5 % vol = 67 g/l in den Zonen
A und B aufweisen,

• einen in Weinsäure ausgedrückten


Gesamtsäuregehalt von mindestens
3,5 g/l aufweisen.

2017er

er

0,75 1
Müller - Thurgau halbtrocken
9,0% vol Abfüller: Weingut Urban Vitis Enthält Sulfite
L 1234 D-55411 Bingen am Rhein
Wein aus Deutschland

~ !!II BZL
Die Gruppeneinteilung | 25

Landwein: Ein Wein mit geschützter


Voraussetzungen für Qualitätswein
geographischer Angabe (g. g. A.)
Der Landwein hat mit seiner Einstufung als
g.g.A. eine Aufwertung erfahren. Bisher war
Inländischer Wein darf als „Qualitätswein“
Landwein ein qualitativ gehobener Tafelwein.
nur gekennzeichnet werden, wenn für ihn
Mit dem Wegfall der Kategorie Tafelwein zum
auf Antrag eine Prüfungsnummer zugeteilt
1. August 2009 musste Landwein einer neuen
worden ist (Antragsformular siehe Anhang
Weingruppe zugeordnet werden.
Seite 46).
Landwein muss zu mindestens 85 % von
Weintrauben stammen, die in dem um-
schriebenen Gebiet geerntet worden sind,
z.B. „Landwein Rhein“. Die Länder können
vorschreiben, dass die Weintrauben zu
100 % aus dem genannten Landweingebiet
(z. B. „Ahrtaler Landwein“) stammen müssen.
Zur Süßung von Landwein darf ausschließlich
Traubenmost verwendet werden. Eine Kon-
zentrierung durch Kälte ist nicht erlaubt.

Landweine müssen mit Ausnahme der im


Juli 2009 neu eingeführten Landweine
mit der Gebietsbezeichnung „Landwein
Rhein“, „Landwein Oberrhein“, „Landwein
Rhein-Neckar“ und „Landwein Neckar“
der Geschmacksrichtung „trocken“ oder
„halbtrocken“ entsprechen. Diese vier neuen
Landweingebiete wurden eingeführt, um den
Wegfall der Weinkategorie Tafelwein und die
weggefallenen Namen von Weinbaugebieten/
Untergebieten zu kompensieren. Da Tafelwei-
ne lieblichen Charakters vermarktet worden
sind und dieses Marktsegment erhalten
werden sollte, dürfen die vier genannten
Landweine auch in lieblicher und süßer Ge-
schmacksrichtung angeboten werden.

Für Landweine sind derzeit 26 Gebietsnamen


festgelegt. Die Herstellung von Landwein ist
in allen Weinbau treibenden Bundesländern
zugelassen. Die Länder haben weitere Produk-
tionsbedingungen festgelegt. Weinlese

~ "-1 BZL
26 | Die Gruppeneinteilung

Voraussetzung für die Zuteilung der


• konzentrierter Traubenmost nicht zu-
Prüfungsnummer ist, dass
gesetzt und eine Konzentrierung durch
• die verwendeten Weintrauben ausschließ- Kälte nicht vorgenommen worden ist,
lich aus zugelassenen Rebsorten der Art
Vitis vinifera stammen, • der Wein die für ihn typischen Bewer-
tungsmerkmale aufweist und in Aus-
• die verwendeten Weintrauben in einem sehen, Geruch und Geschmack frei von
einzigen „bestimmten Anbaugebiet“ Fehlern ist,
geerntet und grundsätzlich in dem be-
stimmten Anbaugebiet zu Qualitätswein • der Wein im Übrigen den weinrechtlichen
verarbeitet worden sind, Bestimmungen entspricht.

• der aus den verwendeten Weintrauben ge- Voraussetzungen für Prädikatswein


wonnene Most im gärfähig befüllten Be-
hältnis mindestens den von den Weinbau
treibenden Ländern für jedes bestimmte Kabinett – Spätlese – Auslese – Beerenauslese
Anbaugebiet und für jede Rebsorte festge- – Trockenbeerenauslese – Eiswein
setzten natürlichen Mindestalkohol- Inländischer Wein darf als „Prädikatswein“
gehalt aufgewiesen hat, in Verbindung mit einem Prädikat nur
gekennzeichnet werden, wenn ihm das
• der vorhandene Alkoholgehalt mindes- Prädikat auf Antrag unter Zuteilung einer
tens 7 % vol = 56 g/l beträgt, Prüfungsnummer zuerkannt worden ist.

Mulch- und Unterstockarbeiten


Die Gruppeneinteilung | 27

Voraussetzung für die Zuerkennung des


gestufte Ausgangsmostgewichte vorgeschrie-
Prädikats „Kabinett“ ist, dass
ben, außerdem müssen zusätzliche Vorausset-
• die verwendeten Trauben ausschließlich zungen erfüllt sein:
aus zugelassenen Rebsorten der Art Vitis
vinifera stammen, • Bei der Spätlese müssen die Weintrauben
in einer späten Lese und in vollreifem
• die verwendeten Weintrauben in einem Zustand geerntet sein.
einzigen „bestimmten Anbaugebiet“
geerntet und grundsätzlich in dem be- • Bei der Auslese dürfen nur vollreife oder
stimmten Anbaugebiet zu Prädikatswein edelfaule Weintrauben verwendet werden.
verarbeitet worden sind,
• Bei der Beerenauslese dürfen nur edel-
• der aus den verwendeten Weintrauben faule oder wenigstens überreife Beeren
gewonnene Most den von den Weinbau verwendet werden.
treibenden Ländern festgesetzten natür-
lichen Mindestalkoholgehalt aufgewiesen • Bei der Trockenbeerenauslese dürfen nur
hat, weitgehend eingeschrumpfte edelfaule
Beeren verwendet werden. Ist wegen
• der Wein einen vorhandenen Alkoholge- besonderer Sorteneigenschaft oder
halt von mindestens 7 % vol = 56 g/l hat, besonderer Witterung ausnahmsweise
keine Edelfäule eingetreten, genügt auch
• eine Erhöhung des Alkoholgehaltes nicht Überreife der eingeschrumpften Beeren.
vorgenommen worden ist,
• Bei dem Eiswein müssen die verwendeten
• der Wein nicht mit Eichenholzstücken Weintrauben bei ihrer Lese und Kelterung
behandelt worden ist, gefroren sein; Eiswein muss mindes-
tens den im jeweiligen Anbaugebiet für
• keine teilweise Entalkoholisierung vorge- Beerenauslese festgelegten natürlichen
nommen worden ist, Mindestalkoholgehalt aufweisen.

• der Wein die für dieses Prädikat typischen Im Übrigen gelten auch für die höheren Prä-
Bewertungsmerkmale aufweist und in dikatsweine die Voraussetzungen, die Weine
Aussehen, Geruch und Geschmack frei mit dem Prädikat „Kabinett“ mindestens
von Fehlern ist, erfüllen müssen. Jedoch muss der vorhandene
Alkoholgehalt bei Beeren- und Trockenbee-
• der Wein im Übrigen den weinrechtlichen renauslesen sowie Eiswein mindestens
Bestimmungen entspricht. 5,5 % vol betragen.

Unterschiedliche Voraussetzungen für die Beeren- und Trockenbeerenauslesen dürfen


höheren Prädikate nicht mit Maschinen geerntet werden. Die
Für Spätlese bis Trockenbeerenauslese sowie Landesregierungen können auch für Auslesen
Eiswein sind höhere, nach dem Prädikat ab- und Eiswein die Handlese vorschreiben.

~ "-1 BZL
28 | Amtliche Prüfung

Amtliche Prüfung
In Deutschland unterliegen alle Qualitäts- treibenden Länder. Die amtliche Qualitäts-
und Prädikatsweine seit dem Weinjahrgang weinprüfung besteht aus einer analytischen
1971 einer amtlichen Qualitätsprüfung durch und einer Sinnenprüfung.
die zuständige Prüfehörde der Weinbau

Zuständige Prüfungsbehörden

Rheinland-Pfalz:
Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz

Hessen:
Regierungspräsidium Darmstadt, Dezer-
nat Weinbau

Baden-Württemberg:
Staatliches Weinbauinstitut Freiburg und
Staatliche Lehr- und Versuchsanstalt für
Wein- und Obstbau Weinsberg

Bayern:
Regierung von Unterfranken

Nordrhein-Westfalen:
Landwirtschaftskammer
Nordrhein-Westfalen, Prüfstelle Bonn

Saarland:
Landwirtschaftskammer für das Saarland

Sachsen:
Sächsisches Landesamt für Umwelt,
Landwirtschaft und Geologie

Sachsen-Anhalt:
Amt für Landwirtschaft und
Flurneuordnung Laubarbeiten an der Mosel

~ !!II BZL
Amtliche Prüfung | 29

Grundsätzlich kann der Abfüller den Antrag


auf Erteilung einer Prüfungsnummer stellen.
Für Fassweine kann auch der Hersteller den
Antrag stellen, wobei nach der Abfüllung eine
Identitätsprüfung vorzunehmen ist.

Analytische Prüfung
Markgräferland

Mit dem Antrag auf Erteilung einer Prüfungs-


nummer ist ein analytischer Untersuchungs-
befund einer zuständigen Behörde oder eines Sinnenprüfung
amtlich zugelassenen Labors der zuständigen
Prüfungsbehörde vorzulegen. Die Analyse
umfasst folgende Werte: Zur Durchführung der in der Weinverord-
nung vorgeschriebenen Sinnenprüfung sind
• Gesamtalkoholgehalt bei den Prüfungsbehörden in den Weinbau
treibenden Ländern Prüfungskommissionen
• vorhandener Alkoholgehalt tätig.

• zuckerfreier Extrakt Diese stellen aufgrund eines 5-Punkte-


Schemas (bis 1982 aufgrund eines 20-Punkte-
• vergärbarer Zucker Schemas) das Ergebnis der Prüfung fest.
Bewertet werden die Prüfmerkmale Geruch,
• Alkohol-Restzucker-Verhältnis, sofern Geschmack und Harmonie*.
eine Regelung getroffen ist
Bei dem 5-Punkte-Schema ist die Mindest-
• Gesamtsäure punktzahl für jedes einzelne sensorische
Prüfmerkmal 1,5. Dabei sind alle Prüfungs-
• freie schwefige Säure merkmale bei der Beurteilung als gleich
wichtig anzusehen. Die durch drei geteilte
• gesamte schwefige Säure Summe der für Geruch, Geschmack und
Harmonie erteilten Punkte ergibt die Quali-
• Dichte tätszahl, die für Weine aller Qualitätsstufen
entscheidend ist und mindestens
• Kohlensäuredruck bei Schaumwein 1,50 betragen muss.
und Perlwein

* Unter Harmonie ist das Zusammenwirken von Geruch,


Anmerkung:
Geschmack und sensorischen Vorbedingungen zu
Eine Analyse aller natürlicherweise im Wein verstehen.Ihre Bewertung darf gegenüber Geruch
vorhandenen Inhaltsstoffe ist nicht praktika- und Geschmack um höchstens 1,0 Punkt nach oben
bel, da im Wein weit über 1.000 verschiedene abweichen. Sind Geruch und Geschmack unterschiedlich
Substanzen nachgewiesen sind. bewertet, so gilt jeweils die höhere Punktzahl.

~ "-1 BZL
30 | Amtliche Prüfung

Sensorische Prüfmerkmale und Qualitätszahl

Punkteskala von – bis Qualitätsbeschreibung

5 4,50 – 5,00 hervorragend

4 3,50 – 4,49 sehr gut

3 2,50 – 3,49 gut

2 1,50 – 2,49 zufriedenstellend

1 0,50 – 1,49 nicht zufriedenstellend

0 keine Bewertung, d. h. Ausschluss des Erzeugnisses

Vorab sind aber folgende sensorische Vor- d) Farbe


bedingungen auf Ja-/Nein-Entscheidung zu
prüfen, wobei ein Nein den Ausschluss von e) Klarheit
der weiteren Prüfung bedeutet:
f) Mousseux im Fall von Schaumwein
Die sensorischen Vorbedingungen sind in und Perlwein
folgender Reihenfolge anzugeben:

a) bestimmtes Anbaugebiet bzw. Bereich

b) Prädikat (wenn nicht für das beantragte,


aber für ein anderes Prädikat typisch,
kann der Wein für dieses zugelassen
werden)

c) Rebsorte (wenn angegeben, aber nicht


typisch, kann das Erzeugnis ohne Rebsor-
tenangabe zugelassen werden)
EU-Weinbezeichnungsrecht | 31

EU-Weinbezeichnungsrecht
Mit der vorletzten Reform der EG-Wein- Voraussetzungen und andere fakultative
marktorganisation (VO Nr. 1493/1999) wur- Angaben vor. Die VO Nr. 753/2002 wurde zum
den gegenüber dem bisher geltenden Recht 1. August 2009 durch die Verordnung VO
die Weichen für eine größere Liberalisierung Nr. 607/2009 abgelöst.
des Weinbezeichnungsrechts für Stillweine
durch Einführung des sogenannten Miss- Wie bisher sind die obligatorischen Angaben
brauchsprinzips (wie es bereits seit langem (siehe Seite 35) vom EU-Gesetzgeber zwingend
für Schaumwein gilt) gestellt. Mit dem vorgeschrieben. Hinsichtlich der fakultati-
Inkrafttreten der Kommissionsverordnung ven Angaben wird unterschieden zwischen
Nr. 753/2002 zum 1. August 2003 wurde damit „bestimmten Angaben unter bestimmten
auch für die Bezeichnung und Aufmachung Voraussetzungen“, deren Verwendungskri-
von Stillwein ein größerer Gestaltungsspiel- terien im EU-Recht und im nationalen Recht
raum eröffnet. Das bisher geltende strenge normiert sind, und „anderen Angaben“. Eine
Verbotsprinzip, wonach alles, was nicht Defnition der „anderen Angaben“ gibt es
ausdrücklich zugelassen war, nicht in der nicht. Für diese Angaben gibt das EU-Recht
Etikettierung verwendet werden durfte, vor, dass sie zutreffend, klar und für den Ver-
wurde aufgehoben. Das Bezeichnungsrecht braucher leicht verständlich sein müssen und
sieht eine Dreiteilung in obligatorische An- nicht geeignet sein dürfen, den Verbraucher
gaben, fakultative Angaben nach festgelegten irrezuführen.

bestimmtes Anbaugebiet
RHEINHESSEN
Jahrgang 2017er

engere Herkunftsbezeichnung Binger scharlachberg


Rebsorte, Prädikat
RIESLING SPÄTLESE
Deutscher
Qualitätsstufe
Prädikatswein
Geschmacksangabe halbtrocken
Enthält Sulfite

Amtliche Prüfungsnummer A.P. Nr. 4123 4561018

Alkoholgehalt/Nennvolumen ·········10% vol 0,75 1


Abfüller ERZEUGERABFÜLLUNG
Erzeuger WEINGUT WALTER, D-55411 BINGEN

~ "-1 BZL
32 | EU-Weinbezeichnungsrecht

Die 13 „bestimmten Anbaugebiete” für Qualitätsweine in Deutschland:


„Ertragsrebfläche“ 2016 in ha
D547 Ahr

D15.477 Baden

D6.057 Franken

D 445 Hessische Bergstraße

D 457 Mittelrhein

D8.604 Mosel

-
D4.113 Nahe

D22.998
3.119
Pfalz
Rheingau
25.886 Rheinhessen
Saale-Unstrut
D 742
Sachsen
D 492
Württemberg
D11.089

,,

(\
, .~ ~~,:'·-~-~

a le
Sa

}
--v--­
Wies- Grenze der Bundes­
republik Deutschland
l
o se
M
Grenze der
Bundesländer
Saar

~ 1'1 BZL
EU-Weinbezeichnungsrecht | 33

Die Einteilung des deutschen Weinbaugebietes


Eine Folge des seit dem 1. Januar 2016 geltenden neuen Genehmigungsystems für
Rebpfanzungen ist eine Ausweitung des deutschen Weinbaugebietes. Neben den festgelegten
bestimmten Anbaugebieten und Landweingebieten besteht das deutsche Weinbaugebiet
nunmehr auch aus den außerhalb dieser Gebiete liegenden Flächen, für die eine Genehmigung
zur Anpfanzung von Reben erteilt wurde.

Qualitätsweine/Prädikatsweine: Landweine:
Bestimmtes Anbaugebiet
Bereiche Landweingebiet

Walporzheim/Ahrtal Ahrtaler Landwein


Ahr
Landwein Rhein

Bodensee Badischer Landwein


Markgräferland Taubertäler Landwein
Tuniberg Landwein Oberrhein
Kaiserstuhl Landwein Rhein-Neckar
Baden Breisgau
Ortenau
Kraichgau
Badische Bergstraße
Tauberfranken

Alzenauer Weinregion Landwein Main


Churfranken Regensburger Landwein
Main Himmelreich
Frankens Saalestück
Mittelmain
MainSüden
Franken Volkacher Mainschleife
Weinpanorama Steigerwald
Schwanberger Land
Abt Degen Weintal
Weinparadies
Mittelfränkische Bocksbeutel-
straße

Umstadt Starkenburger Landwein


Hessische Bergstraße
Starkenburg Landwein Rhein

Loreley Rheinburgen-Landwein
Mittelrhein
Siebengebirge Landwein Rhein

~ "-1 BZL
34 | EU-Weinbezeichnungsrecht

Qualitätsweine/Prädikatsweine: Landweine:
Bestimmtes Anbaugebiet
Bereiche Landweingebiet

Burg Cochem
Bernkastel Landwein der Mosel
Obermosel
Mosel Saar Landwein der Saar
Ruwertal Landwein der Ruwer
Moseltor Saarländischer Landwein
Landwein Rhein

Nahe Nahetal Nahegauer Landwein


Landwein Rhein

Pfalz Südliche Weinstraße Pfälzer Landwein


Mittelhaardt/ Landwein Rhein
Deutsche Weinstraße

Rheingau Johannisberg Rheingauer Landwein


Landwein Rhein

Rheinhessen Bingen Rheinischer Landwein


Nierstein Landwein Rhein
Wonnegau

Saale-Unstrut Schloß Neuenburg Mitteldeutscher Landwein


Thüringen
Mansfelder Seen

Sachsen Meißen Sächsischer Landwein


Elstertal

Württemberg Remstal-Stuttgart Schwäbischer Landwein


Württembergisch Unterland Landwein Neckar
Kocher-Jagst-Tauber Landwein Rhein-Neckar
Oberer Neckar Taubertäler Landwein
Württembergischer Bodensee Bayerischer
Bayerischer Bodensee *) Bodensee Landwein *)

Mecklenburger Landwein

Brandenburger Landwein

Schleswig-
Holsteinischer Landwein
* Bayerischer Teil des bestimmten Anbaugebietes Württemberg
~ !!II BZL
EU-Weinbezeichnungsrecht | 35

Schriftzeichen in der Etikettierung


Die vorgeschriebenen Angaben müssen
Gemäß der am 13. Dezember 2013 in Kraft
zusammen im gleichen Sichtbereich auf dem
getretenen EU-Lebensmittelinformations-
Behältnis in unverwischbaren Schriftzeichen
Verordnung (LMIV), die auch für
so angebracht sein, dass sie sich von allen
Wein gilt, sofern keine speziellen
anderen schriftlichen Angaben und Zeich-
Kennzeichnungsvorschriften für Wein
nungen deutlich abheben und gleichzeitig
im EU-Recht getroffen werden, müssen
gelesen werden können, ohne das Behältnis
die obligatorischen Angaben in einer
umzudrehen. Die Vorgabe „im gleichen Sicht-
Mindestschriftgröße von 1,2 Millimeter
bereich“ gilt jedoch nicht für die vorgeschrie-
bezogen auf den kleinen Buchstaben
benen Angaben der Loskennzeichnung, des
„x“ auf dem Etikett erscheinen. Für
Einführers sowie die Angabe „Enthält Sulfte“
die vorgeschriebene Zahlenangabe des
bzw. „Enthält Schwefeldioxid“ und die Kenn-
Nennvolumens und des vorhandenen
zeichnung weiterer allergener Inhaltsstoffe
Alkoholgehalts gelten höhere vorgeschriebene
auf der Basis von Ei- und Milchprodukten.
Millimeterangaben. Für das Nennvolumen:
bei Nennvolumen von mehr als 100 cl
Obligatorische Angaben
mindestens 6 mm hohe Schriftzeichen, von
a) Wein:
mehr als 20 cl bis 100 cl mindestens 4 mm
• Bei inländischem Wein: „Deutscher
hohe Schriftzeichen, von 20 cl und darunter
Wein“, „Wein aus Deutschland“ oder
mindestens 3 mm hohe Schriftzeichen.
ähnliche Begriffe
Für den vorhandenen Alkoholgehalt:
• bei Verschnitt von Erzeugnissen mit
bei Nennvolumen von mehr als 100 cl
Ursprung in mehreren Mitgliedstaa-
mindestens 5 mm hohe Schriftzeichen, von
ten der EU: „Verschnitt von Weinen
mehr als 20 cl bis 100 cl mindestens 3 mm
aus mehreren Ländern der Europäi-
hohe Schriftzeichen, von 20 cl und darunter
schen Gemeinschaft“
mindestens 2 mm hohe Schriftzeichen.
• bei Weinbereitung in einem Mitglied-
Mindestens 3 mm gelten für das EU-
staat, in dem die Trauben nicht ge-
Verpackungszeichen „e“, das angegeben
erntet wurden: „In (z. B. Deutschland)
werden darf, aber nicht muss.
aus in (z. B. Frankreich) geernteten
Trauben hergestellter Wein“
• Nennvolumen (Flascheninhalt)
• Name (Firma) des Abfüllers sowie
Mitgliedstaat, Gemeinde (Ortsteil)
seines Hauptsitzes bzw. Angabe des
tatsächlichen Abfüllungsortes
• vorhandener Alkoholgehalt
• Loskennzeichnung
• „Enthält Sulfte“ oder „Enthält
Schwefeldioxid“ (sofern SO2 in einer
Konzentration von mehr als 10 mg/l
vorhanden)
Ernte von Spätburgunder

~ "-1 BZL
36 | EU-Weinbezeichnungsrecht

• das Wort „Enthält“ vorangestellt, • Name (Firma) des Abfüllers sowie


gefolgt von „Ei“, „Eiprotein“, „Eipro- Mitgliedstaat, Gemeinde (Ortsteil)
dukt“, „Lysozym aus Ei“ oder „Albu- seines Hauptsitzes bzw. Angabe des
min aus Ei“ (sofern in einer Konzen- tatsächlichen Abfüllungsortes
tration von 0,25 mg/l und mehr im • die zugeteilte amtliche Prüfungs-
Wein vorhanden) nummer (nur bei Qualitätswein und
• das Wort „Enthält“ vorangestellt, Prädikatswein)
gefolgt von „Milch“, „Milcherzeugnis“, • vorhandener Alkoholgehalt
„Kasein aus Milch“ oder „Milchpro- • Loskennzeichnung (als solche
tein“ (sofern in einer Konzentration gilt in der Regel die amtliche
von 0,25 mg/l oder mehr im Wein Prüfungsnummer)
vorhanden) • „Enthält Sulfte“ oder „Enthält
Schwefeldioxid“ (sofern SO2 in einer
b) Qualitätswein, Prädikatswein und Konzentration von mehr als 10 mg/l
Landwein: vorhanden).
• „Deutscher Wein“, „Wein • das Wort „Enthält“ vorangestellt,
aus Deutschland“ oder ähnliche gefolgt von „Ei“, „Eiprotein“, „Eipro-
Begriffe wie z. B. „Deutscher Quali- dukt“, „Lysozym aus Ei“ oder „Albu-
tätswein“ oder „Deutscher Landwein“ min aus Ei“ (sofern in einer Konzen-
• das bestimmte Anbaugebiet oder das tration von 0,25 mg/l und mehr im
Landweingebiet, aus dem der Wein Wein vorhanden)
stammt • das Wort „Enthält“ vorangestellt,
• „Qualitätswein“ oder „Prädikatswein“ gefolgt von „Milch“, „Milcherzeugnis“,
in Verbindung mit einem Prädikat, „Kasein aus Milch“ oder „Milchpro-
z. B. „Kabinett“ tein“ (sofern in einer Konzentration
• „Landwein“ von 0,25 mg/l oder mehr im Wein
• Nennvolumen (Flascheninhalt) vorhanden)

Weinbau am Kaiserstuhl
EU-Weinbezeichnungsrecht | 37

Anmerkung: • Jahrgang
Die Angabe des vorhandenen Alkoholgehalts • eine Marke
ist seit 01. 05. 1988 Pficht. • Geschmacksangaben: „trocken“,
„halbtrocken“, „lieblich“, „süß“
Zulässige Angaben unter bestimmten • „Biowein“ oder „Ökologischer Wein“
Voraussetzungen • Weingut, Erzeugerabfüllung, Gutsab-
(auf gleichem Etikett oder Zusatzetikett) füllung, Schlossabfüllung, Wein-
händler, Winzer, Importeur, Burg,
• die Begriffe „geschützte Ursprungsbe- Domäne, Kloster, Schloss, Stift
zeichnung“ oder „geschützte geogra- • Auszeichnung bei Prämierungen,
phische Angabe“ Verleihung von Gütezeichen, soweit
• engere geographische ausdrücklich zugelassen
Herkunftsangaben • EU-Verpackungszeichen „e“
• eine oder mehrere Rebsorten

Regelung der Herkunftsangaben

Als Bezeichnungen sind nur zulässig:

Für Qualitätswein und


für Landwein für Wein
Prädikatswein

Die Namen der „bestimmten Anbaugebiete“ ¹) Die Namen der „Deutscher Wein“
(Pfichtkennzeichnung) „Landweingebiete“ ¹) (Pfichtkennzeichnung)
(Pfichtkennzeichnung)

In die Weinbergsrolle eingetragene Namen von


„Bereichen“ ¹)

Namen von Gemeinden und Ortsteilen

In die Weinbergsrolle eingetragene Namen von (engere Bezeichnung


Lagen (Einzel- und Großlagen) nicht erlaubt)
Bei Angabe eines Lagenamens muss die Ge-
meinde oder der Ortsteil angegeben werden ²)

In die Weinbergsrolle eingetragene Namen klei-


nerer geographischer Einheiten (Kataster- oder
Gewannnamen), die in der Liegenschaftskarte
abgegrenzt sind
Festgelegte Namen (siehe Seite 33/34), 2) Erstreckt sich die Lage über mehrere Gemeinden, so ist eine dieser Ge-
1)

meinden anzugeben. Die Weinbau treibenden Länder sind verpfichtet festzulegen, welcher Gemeindename (bzw. welche
Gemeindenamen – wahlweise –) anzugeben ist (bzw. sind). Die Regelungen der Länder Bayern und Hessen lassen je Lage
nur einen Gemeindenamen zu; in Rheinland-Pfalz ist für viele Lagen ebenfalls nur ein Gemeindename, für andere sind
mehrere Gemeindenamen zugelassen; in Baden-Württemberg können in den meisten Fällen mehrere Gemeindenamen
angegeben werden.
38 | EU-Weinbezeichnungsrecht

Geschmacksangaben festgelegten Werte übersteigt, aber höchs-


tens 45 g/l erreicht.

Geschmacksangaben sind eine wertvolle 4. Die Angabe „süß“ kann nur gebraucht
Einkaufshilfe! Folgende Angaben dürfen in werden, wenn der Restzuckergehalt min-
der Etikettierung verwendet werden: destens 45 g/l beträgt.

1. Die Angabe „trocken“, wenn der Wein Seit dem 1. August 2009 lässt das EU-Recht ei-
einen Restzuckergehalt nen Toleranzwert von 1 Gramm/Liter bei der
Verwendung der vorgenannten Geschmacks-
• bis höchstens 4 g/l oder angaben bei Wein zu.
• bis höchstens 9 g/l aufweist und der in
g/l Weinsäure ausgedrückte Gesamt- Herstellungsangaben
säuregehalt höchstens 2 g/l niedriger
ist als der Restzuckergehalt (Formel:
Säure + 2 bis zur Höchstgrenze 9). Qualitätsweine und Prädikatsweine müssen
zu 100 % aus dem jeweiligen „bestimmten
Anbaugebiet“ stammen.
Beispiel:

Ein trockener Wein mit 5 g/l Gesamtsäure Eine engere geographische Bezeichnung
darf höchstens 7 g/l Restzucker haben als das „bestimmte Anbaugebiet“ bzw. der
(5 + 2 = 7). „Bereich“ kann bei diesen Weinen gewählt
werden, wenn
Ein trockener Wein mit 8 g/l Gesamtsäure
darf höchstens 9 g/l Restzucker haben • mindestens 85 % des Weins aus dem
(zwar 8 + 2 = 10, aber Höchstgrenze 9). angegebenen Raum stammen,
• das andere Lesegut aus dem betref-
fenden bestimmten Anbaugebiet
2. Die Angabe „halbtrocken“ darf auf dem stammt.
Etikett erfolgen, wenn der Restzuckerge-
halt des Weines die für „trocken“ festge- Die Angabe einer Rebsorte ist nur zulässig,
legten Höchstwerte übersteigt und wenn

• höchstens 12 g/l oder • der Wein mindestens zu 85 % aus


• höchstens 18 g/l erreicht und der in dieser Rebsorte stammt.
g/l Weinsäure ausgedrückte Gesamt-
säuregehalt höchstens 10 g/l niedriger Die Angabe zweier oder dreier Rebsorten
ist als der Restzuckergehalt (Formel: auf dem Etikett ist zugelassen, sofern der
Säure + 10 bis zur Höchstgrenze 18). betreffende Wein mit Ausnahme der gegebe-
nenfalls verwendeten Süßreserve vollständig
3. Die Angabe „lieblich“ darf nur verwendet aus Weintrauben der angegebenen Rebsorten
werden, wenn der Wein einen Restzucker- stammt.
gehalt aufweist, der die für „halbtrocken“
~ !!II BZL
EU-Weinbezeichnungsrecht | 39

Spätburgundertrauben

Es darf nur die amtlich zugelassene Bezeich- Denn nach deutschem Recht darf der gesamte
nung (klassifzierter Sortenname oder Syno- Fremdanteil einschließlich der Süßreserve 25
nym) benutzt werden! % nicht übersteigen.

Eine Jahrgangsangabe ist nur zulässig, wenn „Deutsche Weine“ müssen zu 100 % aus im
der Wein mindestens zu 85% aus dem Lesegut Inland geernteten Weintrauben stammen.
des angegebenen Jahrgangs stammt.
„Landweine“ müssen zu mindestens 85 %
Ein Wein muss mindestens zu 85 % aus der aus Weintrauben des jeweiligen Gebietes
angegebenen Herkunft, Rebsorte und dem stammen, sofern die Länder keine Regelung
angegebenen Jahrgang stammen. Wenn der treffen, wonach die Weintrauben zu 100 % aus
Fremdanteil (aus einer anderen Herkunft, dem genannten Landweingebiet stammen
Rebsorte oder einem anderen Jahrgang als müssen.
in der Bezeichnung angegeben) die Höchst-
grenze von 15 % erreicht, dann dürfen max.
10 % fremde Süßreserve zugesetzt werden.
~ "-1 BZL
40 | EU-Weinbezeichnungsrecht

Erläuterungen zu weiteren zuläs- • der Weinbaubetrieb eine steuerliche Buch-


sigen Angaben unter bestimmten haltung führen muss,
Voraussetzungen
• die für die Weinbereitung verantwortliche
Person eine abgeschlossene önologische
Die Angaben „Biowein“ oder (kellertechnische) Ausbildung nachweisen
„Ökologischer Wein“ kann,
können bei Einhaltung der in der
sogenannten Öko-Durchführungs-VO (EG) Nr. • die Rebfächen, aus denen die zur Berei-
889/2008 festgelegten rechtlichen Vorgaben tung des betreffenden Weins verwendeten
für die biologische Weinproduktion seit der Trauben stammen, mindestens seit
Ernte 2012 verwendet werden. Die Etiketten 1. Januar des Erntejahres vom betref-
müssen zudem mit dem EU-Bio-Siegel und fenden Weinbaubetrieb bewirtschaftet
der Code-Nummer der Zertifzierungsstelle werden.
versehen sein.
Die Angabe „Schlossabfüllung“
Die Angabe „Erzeugerabfüllung“ darf nur verwendet werden, wenn zusätzlich
darf von einem Weinbaubetrieb und zu den Anforderungen an die Verwendung der
von einem Erzeugerzusammenschluss Angabe „Gutsabfüllung“
bei Qualitätswein, Prädikatswein und
Landwein nur gebraucht werden, wenn der • ein unter Denkmalschutz stehendes
Wein vollständig aus selbst gewonnenen Schloss der Sitz des Weinbaubetriebes ist
Trauben des Erzeugers oder der Mitglieder und dort die Weinbereitung und Abfül-
des Zusammenschlusses im eigenen Betrieb lung erfolgen und
bereitet und dort auch abgefüllt worden ist.
• die zur Weinbereitung verwendeten Trau-
Zugesetzte Süßreserve muss aus eigenen ben ausschließlich von betriebseigenen
Trauben stammen, ihre Herstellung ist aber Rebfächen stammen.
außerhalb des eigenen Betriebes (z. B. im
Lohnverfahren) zulässig. Die Angabe „Weingut“
darf bei Qualitätswein, Prädikatswein und
Die Angabe „Gutsabfüllung“ Landwein nur dann verwendet werden,
darf nur von den Weinbaubetrieben ver- wenn das Erzeugnis vollständig aus Trauben
wendet werden, in denen die für den Wein gewonnen wurde, die aus Weinbergen
verwendeten Trauben geerntet und zu Wein des durch diesen Begriff bezeichneten
bereitet wurden. Außer den Voraussetzungen, Weinbaubetriebes stammen und die
die an die Verwendung der „Erzeugerabfül- Weinbereitung in diesem Betrieb erfolgt ist.
lung“ geknüpft sind, gilt zusätzlich, dass Die Doppelbezeichnung „Weingut und
Weinkellerei“ darf in der Etikettierung nur
verwendet werden, wenn der Wein vollständig
aus Trauben stammt, die in den Rebfächen
des Weinguts geerntet worden sind und die
Weinbereitung in diesem Betrieb erfolgt ist.
~ !!II BZL
EU-Weinbezeichnungsrecht | 41

Lagerung in Holzfässern

Weine, die nicht aus eigenen oder gepachteten Barrique gereift“; „im (...)nfass gegoren“, „im
Rebfächen herrühren bzw. Fremdanteile ent- (...)nfass ausgebaut“ und „im (...)nfass gereift“
halten, sind zur Vermeidung von Irreführun- (jeweils unter Angabe des verwendeten
gen bei Preisangeboten deutlich von eigenen Holzes) sowie „im Fass gegoren“, „im Fass aus-
Erzeugnissen zu trennen. Die Herstellung gebaut“ und „im Fass gereift“ unter folgenden
der Süßreserve und die Abfüllung des Weins Voraussetzungen verwendet werden:
sind jedoch außerhalb des eigenen Betriebes
zulässig. • mindestens 75 vom Hundert des Weins
oder der zu seiner Herstellung verwende-
Die Angabe „Schloss“, „Domäne“, „Burg“, ten Erzeugnisse müssen in dem Holz-
„Kloster“, „Stift“, „Weinbau“, „Weingärtner“ behältnis der angegebenen Art gegoren,
und „Winzer“ ausgebaut worden oder gereift sein,
darf bei Qualitätswein, Prädikatswein und
Landwein nur dann verwendet werden, wenn • die Dauer der Gärung, des Ausbaus oder
der Wein vollständig aus Trauben gewonnen der Reifung in dem Holzbehältnis muss
wurde, die aus Weinbergen dieses Weinbau- bei Rotwein mindestens sechs Monate und
betriebes stammen und die Weinbereitung in bei anderem Wein als Rotwein mindestens
diesem Betrieb erfolgt ist. vier Monate betragen haben und

Angaben über die Art der Gewinnung oder • bei einem Hinweis auf die Gärung, den
Verfahren für die Herstellung Ausbau oder die Reifung im Barrique darf
Bei inländischen Qualitätsweinen und Prädi- das Barrique-Fass ein Fassungsvermögen
katsweinen dürfen die Angaben „im Barrique von nicht mehr als 350 Litern haben.
gegoren“, „im Barrique ausgebaut“, und „im

~ "-1 BZL
42 | EU-Weinbezeichnungsrecht

Weinanbau in Franken

Die Angaben „Classic“ und „Selection“


„Classic“ steht für ein neues Weinprofl
Diese beiden Begriffe kennzeichnen erstmals
aus Anbaugebieten im Preissegment der
für den Weinjahrgang 2000 deutsche
anspruchsvollen Mitte. Ein harmonisch-
Qualitätsweine aus gebietstypischen
trockener Geschmacksstil, basierend auf
klassischen Rebsorten mit einem harmonisch
überdurchschnittlichen Anforderungen an
trockenen Geschmacksprofl. An die
die Traubenproduktion ausgewählter gebiets-
Verwendung dieser Angaben sind strenge
typischer Rebsorten, Einsatz von modernen,
Qualitätsvorgaben geknüpft.
schonenden kellerwirtschaftlichen Maßnah-
Die im trockenen Spitzensegment angesiedel- men, Vergärung bei niedrigen Temperaturen
ten „Selection“-Weine müssen u. a. folgende und einem durchgängigen Qualitätsmanage-
Kriterien erfüllen: ausschließliche Herkunft ment, sind wesentliche Kennzeichen dieser
aus Einzellagen, ausgewählte hochwertige Qualitätsoffensive.
Rebsorten, Hektarertrag von maximal
60 hl/ha, Mindestmostgewichte in der Regel
ab 90° Öchsle sowie bereits in den Weinber-
gen beginnende transparente Qualitätssiche-
rungs- und Kontrollmaßnahmen und hohe
Anforderungen an die Sensorik.
~ !!II BZL
EU-Weinbezeichnungsrecht | 43

Andere fakultative Angaben


Auszeichnungen
Der Anwendungsbereich der „anderen
Angaben“ umfasst u. a. Zusatzinformationen
über
Als Auszeichnungen auf den Flaschen sind
• Analysedaten, wie etwa Säuregehalt, Gütezeichen und Preise von Prämierungen
Angabe Restzucker in Gramm etc., zugelassen. Auszeichnungen werden nur bei
Erfüllung einer höheren Qualität verliehen,
• den Wein charakterisierende Eigenschaf- die genau festgelegt ist und durch gesonderte
ten; hierzu zählen u. a. Aussagen über Verkostung neutral bestätigt werden muss.
Geruch und Geschmack des Weines, wie Die Qualitätszahl (siehe Seite 30) muss für
etwa „fruchtig“, „frisch“, „mit dezenter Gütezeichen mindestens 2,5 Punkte und für
Säure“, „harmonisch“ etc., Prämierungen mindestens 3,5 Punkte betra-
gen. Seit einer am 31. Oktober 2013 in Kraft
• Empfehlungen an den Verbraucher, z. B. getretenen Änderung der Weinverordnung
über Verwendung, Behandlung oder Auf- ist die Kennzeichnung von in inländischen
bewahrung des Weins (Kühl servieren u. Wettbewerben erhaltenen Auszeichnun-
dgl.; Empfehlung zu bestimmten Speisen), gen und Gütezeichen für alle inländischen
Erzeugnisse möglich. Vor dieser Änderung
• Angaben zur Geschichte des Weines oder durften solche Auszeichnungen nur bei
des Abfüllbetriebes, wie z. B. „Gründung Qualitäts- und Prädikatswein, Sekt b. A. und
der Firma im Jahre…“ oder „Weinbau in Qualitätsperlwein b. A. angegeben werden.
der Familie seit…“,
Gütezeichen
• Natürliche und technische Weinbaube- Als Gütezeichen sind zugelassen:
dingungen, wie z. B. Hinweise auf Lage,
Klima oder auf Handlese, sofern diese • Das von der Deutschen Landwirtschafts-
nicht bereits gesetzlich vorgeschrieben ist, Gesellschaft (DLG) verliehene überregio-
nale Gütezeichen Deutsches Weinsiegel*)
• Lagerungsbedingungen des Weins, in drei verschiedenen Versionen:

• Lieferantenhinweise, o in rot für liebliche oder süße Weine


o in grün für halbtrockene Weine
• Erläuterungen des Inhalts bestimmer o in gelb für trockene Weine
Begriffe, wie z. B. die gesetzlichen Anfor-
derungen an das Prädikat Spätlese.

*) In den jeweiligen Verleihungsbestimmungen sind neben dem Verkostungsanspruch weitere Anforderungen an einen
Wein festgelegt, z. B. zum Jahrgang, zu den Rebsorten, zum Alkohol-Restzucker-Verhältnis, zu den Extraktwerten.

~ "-1 BZL
44 | EU-Weinbezeichnungsrecht

Weine, die den Anforderungen besonderer


gebietlicher Qualitätsprogramme entspre-
chen, können von der DLG mit dem Deut-
schen Weinsiegel „Selection“ ausgezeichnet • Die Gütezeichen des Badischen*)
werden; realisiert bisher nur mit „Selection Weinbauverbandes
Rheinhessen“.
Das Gütezeichen für badische Qualitätsweine
Die Durchführung der Weinsiegelprüfung und Prädikatsweine wird in Flaschengrößen
erfolgt durch die DLG TestService GmbH. bis zu 0,75 l und für die 1,5-l-Flaschen verlie-
hen. Das abgebildete Zeichen hat das bisherige
in den Farben „gelb“ (für trockene Weine) und
„weiß“ (für andere Weine) verliehene Gütezei-
chen ersetzt.

Der Rheingauer Weinbauverband ist Träger


des Gütezeichens „Erstes Gewächs“, das erst-
mals für Weine des Jahrgangs 1999 vergeben
wurde. Voraussetzung für die Erlangung
dieses Gütezeichens ist neben der Einhaltung
spezifscher weinbaulicher Maßnahmen (u. a.
• Das Gütezeichen des Fränkischen*) Hektarertrag von max. 50 hl/ha, Vorga-
Weinbauverbandes be der Handlese) und önologischer Werte
(geschmacklich trockene Weine, höhere
Seit Anfang 1981 wird das Gütezeichen Fran- Mindestmostgewichte),
ken für Qualitätsweine und Prädikatsweine in
Bocksbeutelfaschen bis zu 3 Litern verliehen. • dass es sich um die Rebsorten Riesling
Die bisher bestehenden unterschiedlichen und Spätburgunder handelt,
Versionen dieses Gütezeichens für trockene
und nicht trockene Weine wurden 1994 durch • diese ausschließlich aus als qualitativ
ein einheitliches Zeichen ersetzt. besonders hochwertig klassifzierten
Rebfächen stammen,

*) In den jeweiligen Verleihungsbestimmungen sind • der Wein in einer speziellen sensorischen


neben dem Verkostungsanspruch weitere Anforderungen
Prüfung die Auszeichnung „Erstes
an einen Wein festgelegt, z. B. zum Jahrgang, zu den
Rebsorten. Gewächs“ zuerkannt bekommt.

~ BZL
EU-Weinbezeichnungsrecht | 45

Prämierungen
Besonders erfolgreiche Teilnehmer der
Prämierungen fnden für Qualitätsweine und
Bundesweinprämierung können mit einem
Prädikatsweine statt. Für alle 13 Anbaugebiete
Ehrenpreis des Bundesministeriums für
gibt es eine Gebiets- bzw. Landesprämierung,
Landwirtschaft und Ernährung ausgezeich-
getragen von 5 Organisationen, die dafür von
net werden, der neben Wein- auch Sekterzeu-
der jeweiligen Landesregierung ausdrücklich
gern verliehen wird.
anerkannt sind. Auf Bundesebene prämiert
die Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft
Mit einer im Dezember 2005 in Kraft getre-
(DLG) im Anschluss an die regionalen
tenen Änderung der Weinverordnung wurde
Wettbewerbe.
die amtliche Anerkennung von Auszeich-
Die DLG zeichnet im Rahmen der Bundes- nungen auch den nicht Weinbau treibenden
weinprämierung deutsche Qualitätsweine, Bundesländern ermöglicht. Vorher war diese
Prädikatsweine und Sekte b. A. mit DLG- Möglichkeit den Weinbau treibenden Bundes-
Prämiert, dem silbernen DLG-Preis oder ländern vorbehalten. Diese amtliche Aner-
dem Goldenen DLG-Preis (bis 1997: Großen kennung ist Voraussetzung dafür, dass die
DLG-Preis) aus. Im Jahr 2017 wurden die verliehene Auszeichnung in der Etikettierung
Prämierungszeichen der DLG neu gestaltet. angegeben werden darf. Im Zuge einer am 31.
Seit Ende 2017 gelten die hier dargestellten Oktober 2013 in Kraft getretenen Änderung
Siegel der DLG. der Weinverordnung wurde ermöglicht, dass
künftig alle Landesregierungen Gütezeichen
anerkennen können. Diese Möglichkeit war
vorher den Weinbau treibenden Ländern
vorbehalten.

Die oberste Spitze eines Prämierungsjahres


ist an dem Goldenen DLG-Preis Extra zu
erkennen, den die DLG in einer weiteren Prü-
fung unter den Produkten mit der höchsten
Bewertung aller Prüfrunden in bestimmten
Kategorien vergibt.

Weinberge in Herbstfarben
46 | Anhang

Anhang
Antrag auf Erteilung einer Prüfungsnummer für Qualitätswein bzw. Prädikatswein

Diesen Antrag (Bsp.) muss der Winzer bei der zuständigen Behörde einreichen:

Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz
Burgenlandstraße 7 55543 Bad Kreuznach ')zu-nclesbltt&ankrauzen D Stark umrandete Spalten nicht ausfüllen

i

X ::==l~~~~=,:1~~~~u;;;;~ilititswain bzw.

~
□ Abfilll• n••lgol""chl2'....,_.,derWeln-VO")

□ Erwailarungunlrag")
zu1,.ir.,_
11 markieren 1 1 1 1 1 1 1 1~:fm~~n~,•~ = = ~1: : : , , -
Antragsteller/ Postanschrift Telefon-, Faxnummer
vollstiindig

a□llt
1 5 0 0
nrir111
Willi Winzer 0671-12345 X

Weinweg 5 i''TT
0 8 0 12 1 2018 1
1'"TTT'~:ii~,~. 1
55545 Bad Kreuznach 1TTTTrrr n1~TTTT
1 5 0 0 1

1~'2 rT""1W•
0 1 7 1"'1"TT
'lnid-t zutraffiindesstraid,-,
0 9 9
7 7 1 0 9 9 9 0 0 0 8 1 8 Siißur,g")
~
~

X
~

3 0 2
Betriebsnummer Antrags-Nr. Jahr
BeanlraoleBewichnun unlerderderWeininVerkehr ebrachtwerdansoY: Herkunft
Pnifergebnis
Jahrg. 1 2017 Orl/b.A.1 Kreuznach
Lage/l...F 1 Hinkelstein
Sorte(n) Riesling 1 1
Rieslir,g­
Hochgewlchs 1 1 1
Qualitätswein
rzeugerablüllur,g/
AngabedesAblilllers
Erzeugerabfüllung
e-- -----------+--i Moor-ict-t oder r,atij ~idi• Alkoholljeha lt

GN chmacku ngabe
trocken
1 7 15 1" 00
- "

Clusic/Selection
1 5 9 6
Untersuchungsbefund
Chem. Labor Reg.-Nr. ~
9999
für Prüfungsverfahren ~=•;,~,:;~~~~•) Dia D n• Ol X
nach§ 23 Abs. 1 i.V. mit Anschrift des ausstellenden Labors:
Anlage 10 Weln-VO Weinlabor Oskar Müller M,_,.., LlilJ .... ~, 1 1 1 1 1 1 1 1
Musterstrasse 9
55558 Weinhausen

97,6 gA
Dl•Eruugnl•Hlzl•lchzuumm111au•:•)
Gesamtalkohol
12,36 D
X 100.., H lbsteruugter,Trauben
93,8 D teilweil>o oder,,.,notlincligzugel<auftenEruugniSNn
-+--------+1-g/-l- Vorhandanar Alkohol
11,88 %,a
Zuumrnan-ung da• Eruugnl•• hlnalchdlch Jlhfllang, s,aographlache Herkunl'ls-
28,7 g/1 Gesamtextrakt (indirekt) angab• und iw.ari.(n): (erforderlichenfalloAnlau~ beifüge n)
~----~1-.,--,-~ra-,-,,-,ck-,-""'-l-(in_dl_ra~-)-
20,7
Süßreserve gleiche Herkunft, Sorte und Jahrgang
~ - - - -8,0
- - g / - 1_ vergärbare vorlnversion
wie der Grundwein
8,0 g/1 Zucker nach Inversion

7,7 g/1 Gesamtsäure, als Weinsäure

61 mgll Freie schweflige Säure

115 mg/1 Gesamte schweflige Säure lch(wtr)wn;lchera(n).dassclasvorst<ahundeErzeugnla nachclem"81tondunRechlhergostelft


und buz&lchnot Ist end dkl vorgNChrlebenen Meldung-, erfclgt olnd. Dlu Angaben sind In dkl

0,9954 relative Dichte d20"C/20"C


Weinbu::lmthru-,g "'ljetrag.,_Dn.arti•g• nd• Mu, tarist eineDurchschnilbprobecnd entspricht
cler tatalchnchen ZU...mmensetzung und der Besch- nhe~d..- belr&!lend-, Ablllnung oder
Partie. Dievorst.henden Angaben e rfolg-,n:1chbeste mWissencndGawi..,.n
bac lch(wir) erkli re(n)midi(uns)boreit, der zustindigonBehötde(Pnifslelle) zu-überr;.ijfungcler
An9abooE"1blick"1dieWe"1buchführungzu g-ahran.
Bemerkungen: (sensorischer Befund)
keine Beanstandung Bad Kreuznach 10.02.2018
Bad Kreuznach, den 09.02.2018

~ !J!I BZL
Anhang | 47

Erzeugnisse nur aus Wein hergestellt worden


Erläuterung von Fachausdrücken
sind, der die Bezeichnung „Badisch Rotgold“
führen darf.

Alkoholgehalt
Bereich
Folgende Alkoholangaben sind im
Die Zusammenfassung mehrerer Lagen,
EU-Recht defniert:
aus deren Erträgen Weine gleichartiger
Geschmacksrichtung hergestellt werden und
die in nahe beieinander liegenden Gemeinden
• Vorhandener Alkoholgehalt: der Alkohol,
eines Anbaugebiets gelegen sind, bezeichnet
der in einem Erzeugnis enthalten ist
man als Bereich.

• Potenzieller Alkoholgehalt: der Alkohol,


Bereichsnamen
der durch vollständiges Vergären des in
einem Erzeugnis (Trauben, Traubenmost) Seit einer 1989 vorgenommenen Änderung
enthaltenen Zuckers gebildet werden des Weingesetzes muss dem Bereichsnamen
kann das Wort „Bereich“ in der gleichen Schriftart,
-farbe und -größe nur dann noch vorange-
• Gesamtalkohol: die Summe aus poten- stellt werden, wenn der Bereichsname mit
ziellem und vorhandenem Alkoholgehalt einer sonstigen geografschen Bezeichnung
identisch oder verwechselbar ist.
• Natürlicher Alkoholgehalt: der
Gesamtalkoholgehalt eines Erzeugnisses Cuvée
vor jeglicher Anreicherung Cuvée ist gesetzlich defniert als der Trau-
benmost, der Wein oder die Mischung von
Traubenmost und/oder Weinen mit verschie-
Anreicherung denen Merkmalen, die zur Herstellung einer
Unter Anreicherung ist der Zusatz von bestimmten Art von Schaumwein bestimmt
Zucker, Mostkonzentrat oder rektifziertem sind. Im allgemeinen Sprachgebrauch wird
Traubenmostkonzentrat (RTK) vor der die Bezeichnung „Cuvée“ jedoch oft auch
Gärung zur Erhöhung des Alkoholgehaltes zu gleichbedeutend mit „Verschnitt“ verwendet.
verstehen.
Extrakt (Gesamtextrakt)
Badisch Rotgold Der Extrakt ist die Summe der nichtfüchti-
Badisch Rotgold ist ein Qualitätswein gen Substanzen des Weines. Dazu gehören
oder Prädikatswein, der in Baden aus zum Beispiel Säuren, Zucker, Mineral- und
einer Trauben- oder Maischemischung Farbstoffe, Glycerin und andere so genannte
von Ruländer (Grauburgunder) und höhere Alkohole. Ein Wein mit hohem Ex-
Blauem Spätburgunder erzeugt wird. Die traktgehalt ist in der Regel vollmundig.
Bezeichnung „Badisch Rotgold“ darf auch für
inländischen Sekt b. A. oder Qualitätsperlwein
b. A. verwendet werden, sofern diese

~ "-1 BZL
48 | Anhang

Qualitätsweinen, Prädikatsweinen und


Hock
Landweinen verboten!).
Diese Angabe ist zugelassen für einen
lieblichen Landwein, der die geographische
Konzentrierung
Bezeichnung „Landwein Rhein“ trägt und aus
Konzentrierung bezeichnet die
Weintrauben weißer Rebsorten hergestellt ist.
Verminderung des Wassergehaltes
eines Mostes durch Eindampfen oder
Jungwein
Kältebehandlung. Für deutsche Landweine,
Der Wein, dessen alkoholische Gärung noch
Qualitätsweine und Prädikatsweine ist die
nicht ganz beendet ist und der noch nicht
Konzentrierung durch Kälte nicht zugelassen.
von der Hefe getrennt ist, wird als Jungwein
bezeichnet.
Lage
Eine bestimmte Rebfäche (Einzellage) oder
Konzentrierter Traubenmost
die Zusammenfassung solcher Flächen
Konzentrierter Traubenmost wird durch
(Großlage), aus deren Lesegut gleichwertige
teilweisen Wasserentzug aus Traubenmost
Weine gleichartiger Geschmacksrichtungen
durch zugelassene Methoden hergestellt.
hergestellt werden und die in einer Gemeinde
Er ist nicht karamellisiert und seine Dichte
oder in mehreren Gemeinden desselben
liegt nicht unter 1,240 kg/l. Verwendung
bestimmten Anbaugebiets liegt, trägt die
fndet konzentrierter Traubenmost in den
Bezeichnung Lage.
übrigen Mitgliedstaaten als Anreicherungs-
und Süßungsmittel (in Deutschland bei
Liebfrau(en)milch
Liebfrauenmilch ist ein lieblicher weißer
Qualitätswein der bestimmten Anbaugebiete
Nahe, Pfalz, Rheingau und Rheinhessen, der
zu mindestens 70 % aus Weintrauben der
Rebsorten Riesling, Silvaner, Müller-Thurgau
und Kerner hergestellt wird und von der
Geschmacksart dieser Rebsorten bestimmt
ist.

Maische
Die Maische besteht aus dem Saft, den
Schalen und den Kernen der gemahlenen
Trauben vor der Kelterung (Pressung).

Mindestmostgewicht (Mindestgehalt
an natürlichem Alkohol)
Für die einzelnen Qualitätsstufen werden,
differenziert nach Rebsorten und Herkünften,
Mindestwerte als Qualitätskriterium
Rieslingreben festgelegt.

~ !!II BZL
Anhang | 49

Mostgewicht konzentrierter Zuckersirup aus Traubenmost,


Das Mostgewicht gibt Auskunft über die der in der EU für die Anreicherung und
Dichte des Traubenmostes, gemessen Süßung zugelassen ist (in Deutschland für
in Öchslegraden. Es wird in erster Linie Landweine und Qualitätsweine b. A. bis
bestimmt durch den Zuckergehalt 1986 verboten! Weiterhin verboten ist die
(potenzieller Alkohol) und den Säuregehalt Verwendung von RTK zur Süßung deutscher
des Mostes und gilt als Qualitätsmaßstab. Qualitätsweine, Prädikatsweine und
Landweine).
Mousseux
Fachausdruck für das Perlen des Restsüße
Schaumweins im Glas. Der als Restsüße bezeichnete
Restzuckergehalt eines Weins wird nach
Perlwein abgeschlossener Gärung durch Zusatz von
Perlwein ist ein kohlensäurehaltiges Süßreserve (Traubenmost) oder mittels
Erzeugnis mit einem Überdruck von 1 bis Gärungsunterbrechung durch Kühlung des
2,5 bar und einem vorhandenen Alkohol- gärenden Weins erreicht.
gehalt von mind. 7 % vol, das aus Wein oder
Qualitätswein hergestellt wird. Riesling-Hochgewächs
Der Überdruck muss auf endogenes Als Riesling-Hochgewächs darf ein weißer
(= weineigenes) Kohlendioxid zurückzuführen Qualitätswein bezeichnet werden, wenn
sein, auf technischem Wege hergestellte er ausschließlich aus Weintrauben der
Kohlensäure darf nicht verwendet werden. Rebsorte Riesling hergestellt worden ist und
Bei Verwendung von technischer Kohlensäure der zur Herstellung verwendete Most einen
ist das Erzeugnis zwingend als „Perlwein mit natürlichen Alkoholgehalt aufgewiesen hat,
zugesetzter Kohlensäure“ zu deklarieren. der mindestens 1,5 Volumenprozent über dem
für das betreffende bestimmte Anbaugebiet
Qualitätswein b. A. oder dessen Teil festgelegten natürlichen
Früher umfasste der Begriff Qualitätswein Mindestalkoholgehalt liegt. Zudem muss der
b. A. (b. A. = bestimmtes Anbaugebiet) Wein in der amtlichen Qualitätsprüfung eine
als Oberbegriff Qualitätswein und Qualitätszahl von mindestens 3,0 erreicht
Prädikatswein. Nach nunmehr geltendem haben.
Recht kann Qualitätswein b. A. alternativ zu
der Bezeichnung Qualitätswein angegeben Roséwein
werden. Ausschließlich aus Rotweintrauben
hergestellter Wein von blass- bis hellroter
Rektifziertes Traubenmostkonzentrat (RTK) Farbe, trägt die Bezeichnung Roséwein. Der
Das füssige, nicht karamellisierte Erzeugnis, Europäische Gerichtshof hat 1985 in einem
das durch weitgehenden Wasserentzug Urteil festgestellt, dass Roséwein und Rotwein
und weitere zugelassene Behandlungen unmöglich nur durch die Weinbereitungsart
zur Entfernung der Inhaltsstoffe außer unterschieden werden dürfen. Analytische
Zucker aus Traubenmost hergestellt wird, Kriterien wurden aber bisher auf
trägt die Bezeichnung RTK. Es ist ein hoch Gemeinschaftsebene nicht festgelegt.

~ "-1 BZL
50 | Anhang

Rotling b. A. oder Qualitätsperlwein b. A. verwendet


Rotling ist ein inländischer Wein von blass- werden, sofern diese Erzeugnisse nur
bis hellroter Farbe, der durch Verschneiden aus Wein hergestellt worden sind, der die
von weißen und roten Trauben oder deren Bezeichnung „Schieler“ führen darf.
Maischen erzeugt wird, nicht aber durch
Verschneiden von Mosten und Weinen. Der Schillerwein
Begriff Rotling darf auch für inländischen Schillerwein ist eine Bezeichnung für
Schaumwein, Perlwein oder Perlwein mit Qualitätsweine oder Prädikatsweine der
zugesetzter Kohlensäure verwendet werden, Kategorie Rotling aus dem bestimmten
wenn er ausschließlich aus Wein hergestellt Anbaugebiet Württemberg. Die Bezeichnung
worden ist, der die Bezeichnung „Rotling“ „Schillerwein“ darf auch für inländischen
führen darf. Sekt b. A. oder Qualitätsperlwein b. A.
verwendet werden, sofern diese Erzeugnisse
Rotwein nur aus Wein hergestellt worden sind, der die
Rotwein wird aus roten Trauben gewonnen, Bezeichnung „Schillerwein“ führen darf.
wobei die roten Farbstoffe in der Regel
durch Vergärung der Maische oder durch Sekt
Maischeerhitzung aus der Beerenhaut gelöst Sekt ist die traditionelle Kurzbezeichnung für
werden. Analytische Farbkriterien wurden Qualitätsschaumwein.
bisher nicht festgelegt.
Süßreserve
Schaumwein Bezeichnung für einen unvergorenen und
Schaumwein ist ein aus Wein gewonnenes, steril gehaltenen Traubenmost, der dem
kohlensäurehaltiges Erzeugnis, dessen bereits fertig vergorenen Wein zugeführt
Kohlensäuredruck mindestens 3 bar wird, um dessen Gehalt an Restsüße zu
beträgt. Das Kohlendioxid wird durch bestimmen.
eine zweite Gärung des Grundweines
erzeugt. Man unterscheidet Schaumwein, Traubenmost
Qualitätsschaumwein (Sekt) und Sekt b. A.. Traubenmost ist das aus frischen
Für die Herstellung und für die Bezeichnung Weintrauben gewonnene füssige Erzeugnis
gibt es EU-Vorschriften. Danach darf ein mit einem Alkoholgehalt von höchstens
Schaumwein nur mit dem Herkunftsland 1 % vol (Siehe auch unter Konzentrierter
(„Deutscher Sekt“) bezeichnet werden, wenn Traubenmost und Rektifziertes
die verwendeten Sektgrundweine zu 100 % Traubenmostkonzentrat).
aus dieser Herkunft sind.
Verschnitt
Schieler Unter Verschnitt versteht man das
Schieler ist eine Bezeichnung für Vermischen von Weinen und Mosten. Die
Qualitätsweine oder Prädikatsweine der Zugabe von konzentriertem Traubenmost
Kategorie Rotling aus dem bestimmten und die Süßung gelten nicht als Verschnitt.
Anbaugebiet Sachsen. Die Bezeichnung
„Schieler“ darf auch für inländischen Sekt

~ !!II BZL
Anhang | 51

Wein Weißherbst
Wein ist das Erzeugnis, das ausschließlich Inländische Qualitätsweine und
durch vollständige oder teilweise alkoholische Prädikatsweine, die aus einer einzigen
Gärung der frischen, auch eingemaischten roten Rebsorte und zu mindestens 95 vom
Trauben oder des Traubenmostes gewonnen Hundert aus hellgekeltertem Most hergestellt
wird. worden sind, dürfen die Bezeichnung
Weißherbst tragen. Die Rebsorte muss in
Weinbaukartei Verbindung mit der Bezeichnung Weißherbst
Die Weinbaukartei umfasst die in Schriftzeichen gleicher Art, Größe und
parzellenscharfe Erfassung jeden Betriebes, Farbe angegeben werden. Die Bezeichnung
der Rebfächen und der Produktionsdaten „Weißherbst“ darf auch bei inländischem Sekt
nach einheitlichen Kriterien in der EU. b. A. oder Qualitätsperlwein b. A. verwendet
werden, wenn diese Erzeugnisse nur aus Wein
Weinbergsrolle hergestellt worden sind, der die Bezeichnung
Die Weinbergsrolle ist ein öffentliches „Weißherbst“ führen darf.
Register, in das Bereiche, Lagen und kleinere
geographische Einheiten (Kataster- oder Weißwein
Gewannnamen) eingetragen werden. Weißwein ist ein ausschließlich aus
Nur in die Weinbergsrolle eingetragene Weißweintrauben hergestellter Wein.
Namen der vorgenannten geographischen
Bezeichnungen dürfen zur Angabe der
Herkunft verwendet werden.

Moselkrampen bei Bremm


52 | Anhang

Die Weinbauzonen in der EU

Die Weinbauzonen in der EU


NORWE

Osl<

~ !!II BZL
Anhang | 53

FINNLAND

--- In Abhängigkeit von den klima-


Weinbauzone
tischen Bedingungen sind
A die wichtigsten Maßnahmen
B der Weinbereitung (Anreiche-
rung, Säuerung und Entsäuerung)
CI im Rahmen der EU-Verordnung
C II über eine gemeinsame Organi-
1 1
sation der Agrarmärkte getrennt
1 C IIIa 1 nach „Weinbauzonen“ festgelegt.
C IIIb
Abgesehen von Baden (Zone B)
gehören alle deutschen
Rebflächen zur Zone A.

POLEN

Warschau

UKRAINE

Zypern: Lagen über 600 m


Zone C IIIa

MALTA~

~ l'-I BZL
54 | Weitere BZL-Medien

Weitere BZL-Medien:
Agrarmeteorologie

•,=-- Die Agrarmeteorologie beschäftigt sich mit dem Einfuss von Wetter
und Klima auf die Kulturpfanzen und gibt Empfehlungen für die Ar-
beit auf dem Feld. Die vorliegende Broschüre zeigt, welche Bedeutung
diese Empfehlungen für den Agrarbereich haben.
Das gilt zum Beispiel für die Düngung oder für den Pfanzenschutz.
Grundlagen sind die Entwicklungsprognosen der Pfanzen und der
Schaderreger, zum anderen die Vorhersage von Witterung und Klein-
klima. Die Agrarmeteorologie verbindet all diese Faktoren, so dass
daraus konkrete Empfehlungen für den Landwirt abgeleitet werden
können.
Hier werden die theoretischen Grundlagen und die praktischen An-
wendungen für Landwirtschaft und Gartenbau, Weinbau, Obstbau und
Sonderkulturen vorgestellt.

Broschüre nur als Download, DIN A4 (21 x 29,7 cm), 184 Seiten
Bestell-Nr. 1651

Berufsbildung in der Landwirtschaft:


Ausbildung - Fortbildung - Studium

Wer als Landwirt oder Landwirtin im Wettbewerb bestehen will,


braucht eine solide Berufsausbildung. Wie diese genau aussieht und
welche alternativen Berufswege es gibt, darüber informiert dieses Heft.
Ausgebildeten Fachkräften stehen vielfältige Tätigkeitsbereiche offen.
Das Heft stellt dazu die wichtigsten Aufgaben und berufichen An-
forderungen vor und beschreibt die verschiedenen Bildungswege, die
möglich sind. Neben der Berufsausbildung zum Landwirt/-in und den
berufichen Fortbildungen (zum Beispiel Meisterausbildung) gehört
auch das Studium an Fachhochschulen und Universitäten zum Inhalt.
Adressen der Hochschulen mit landwirtschaftlichen Studiengängen,
die Ansprechpartner in den zuständigen Stellen für die Berufsbildung,
die Rechtsgrundlagen sowie weiterführende Internethinweise sind
aufgeführt.

Heft, DIN A5 (14,8 x 21 cm), 52 Seiten, Bestell-Nr. 1189


~ !!II BZL
Weitere BZL-Medien | 55

Berufsbildung im Weinbau: Ausbildung - Fortbildung - Studium

Fachverstand und Fingerspitzengefühl - beides braucht ein Winzer


oder eine Winzerin, um guten Wein zu produzieren. Die Basis wird
dazu in einer Berufsausbildung gelegt. Es können sich Fortbildungen
zur Winzermeisterin oder zum Techniker anschließen. Alternativ gibt
es die Möglichkeit, ein Studium an einer Fachhochschule oder Univer-
sität zu beginnen. Das Heft stellt den aktuellen Stand der wichtigsten
Berufsabschlüsse und Studiengänge im Weinbau vor und enthält eine
Vielzahl von Adressen, die für Interessenten wichtig sind.

Heft, DIN A5 (14,8 x 21 cm), 44 Seiten, Bestell-Nr. 1276

Berufsbildung im Gartenbau Ausbildung - Fortbildung - Studium

Rund 6.000 junge Menschen entscheiden sich jährlich für eine


Gärtnerlehre. Damit ist der Beruf des Gärtners der beliebteste unter
~Im
G,r~
,__,. ............. den Agrarberufen. Das Heft fasst die wichtigsten Informationen zu
den Bildungsabschlüssen zusammen. Trotz der für die Agrarbranche
hohen Zahl an Auszubildenden haben Fachkräfte am Arbeitsmarkt
gute Chancen. Eine Ausbildung erfolgt in einer der sieben Fachrich-
tungen: Baumschule, Friedhofsgärtnerei, Garten- und Landschaftsbau,
Gemüsebau, Obstbau, Staudengärtnerei und Zierpfanzenbau. Und die
berufichen Fortbildungsmöglichkeiten sind ebenso vielfältig: Gärt-
nermeisterin, Staatlich geprüfte/r Wirtschafter/-in, Techniker/-in oder
Fachagrarwirt/-in. Dazu kommen zahlreiche Studiengänge. In dem
Heft sind die wichtigsten Informationen zu den Bildungsabschlüssen
zusammengefasst und Adressen von Fachschulen, Fachhochschulen,
Universitäten und die der Berufsverbände genannt.

Heft, 14 x 21 cm, 68 Seiten, Bestell-Nr. 1102

~ "-1 BZL
56 | Weitere BZL-Medien

Integrierter Pfanzenschutz

Durch die Verfahren des integrierten Pfanzenschutzes können


Ertrags- und Qualitätsverluste durch Schädlinge, Krankheiten und
Unkräuter weitgehend verhindert werden. Das Heft macht dem Prakti-
ker das Konzept des integrierten Pfanzenschutzes verständlich. Neben
den Acker- und pfanzenbaulichen Maßnahmen werden Schutz, För-
derung und Einsatz von Nützlingen sowie der sachgerechte chemische
Pfanzenschutz nach dem Schadensschwellenprinzip vorgestellt.

Heft Print, 14 x 21 cm, 48 Seiten, Bestell-Nr. 1032

Heil- und Gewürzpfanzen aus dem eigenen Garten

Von Anis bis Zitronenmelisse: Mit übersichtlichen Steckbriefen stellt


ltoi-urd das Heft 76 Heil- und Gewürzpfanzen vor. Daneben lernen Garten-
G~
. . . . . . . . liirwl freunde verschiedene Varianten von Kräutergärten kennen und erfah-
ren, was bei Anlage, Pfege und Ernte zu beachten ist. Jede Pfanzenart
präsentiert sich in Wort und Bild. Neben den Kulturansprüchen sind
die vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten in der Küche oder in der
Naturheilkunde und verschiedene Konservierungsverfahren erläutert.

Heft, DIN A5 (14,8 x 21 cm), 60 Seiten, Bestell-Nr. 1192

~ !!II BZL
Weitere BZL-Medien | 57

Von Apfel bis Zucchini - Das Jahr im Garten

Wer Obst und Gemüse aus dem eigenen Garten ernten will,
braucht das richtige Timing. In dieser Broschüre erfahren
Hobbygärtner Monat für Monat, welche Aufgaben zu erledi-
gen sind und was jetzt gesät oder gepfanzt werden kann. Wird
der Salat zu früh gesät, bildet er keinen Kopf mehr aus, sind die
Tomaten zu spät dran, werden sie nicht mehr reif. Und neben
dem richtigen Zeitpunkt sind noch etliche weitere Vorlieben
und Besonderheiten der unterschiedlichen Pfanzen zu beachten.
Die Broschüre leitet den Leser durchs Gartenjahr und erklärt, welche
Kulturen wann gesät oder gepfanzt werden können und was noch zu
beachten ist. Darüber hinaus erhält sie Anleitungen zu grundlegenden
Gartenthemen wie Bodenbearbeitung, Anzucht und Beetformen, aber
auch Tipps zu besonderen Themen wie essbaren Blüten oder klettern-
den Exoten. Außerdem bietet sie eine herausnehmbare Tabelle mit
Saat- und Pfanzabständen und -terminen. Die Tabelle ist wasserab-
weisend und eignet sich daher für den Einsatz vor Ort.

Broschüre, DIN A5 (14,8 x 21 cm), 108 Seiten, 1 Pfanzkalender


Bestell-Nr. 1559

Ohne Bienen keine Früchte

Unsere kleinsten Nutztiere liefern nicht nur Wachs und Honig, sie
=-- bestäuben auch fast 80 % der Nutzpfanzen. Ein großer Teil unserer
Nahrungsmittel hängt indirekt mit den Bienen zusammen. Sie sorgen
auch für eine Vielfalt in der Natur. Das Heft vermittelt einen Einblick
in die faszinierende Welt der Bienen, ihre soziale Organisation und
ihre Fähigkeit miteinander zu kommunizieren. Es gibt jedoch immer
weniger lohnende Blüten für sie. Jeder Garten- und Balkonbesitzer
kann dazu beitragen, Bienen Nahrungspfanzen vom zeitigen Frühjahr
bis zum Herbst zur Verfügung zu stellen. Bienenschutz geht alle an.

Heft, 14 x 21 cm, 44 Seiten, Bestell-Nr. 1567

~ "-1 BZL
58 | KTBL-Veröffentlichungen

KTBL-Veröffentlichungen
Weinbau und Kellerwirtschaft

Die Datensammlung umfasst die Materialkosten und den Arbeitszeit-


bedarf für Neu-, Jung- und Ertragsanlagen in Steil-, Direktzug- sowie
Terrassenlagen. Sie bietet umfangreiche Daten für den Maschinen-
einsatz im Weinberg und in der Kellerwirtschaft einschließlich der
Gebäudekosten.

2017, 16. Aufage, ca. 140 S., Best.-Nr. 19520

Knauer, R.; Fader, B.


Praxis des ökologischen Weinbaus

Mit dieser Schrift erhalten Fachleute aus Praxis, Beratung und Aus-
bildung einen Einblick in die Grundlagen des ökologischen Weinbaus
und in die Vorgaben der EG-Öko-Verordnung. Die Besonderheiten bei
der Umstellung, der Kontrolle und der Zertifzierung werden erläutert.
Schwerpunktthemen sind Anbautechnik, Rebschutz, Verarbeitung,
Vermarktung und Fördermöglichkeiten.

2015, 2. Ausgabe, 108 S., Best.-Nr. 11506

KTBL-Taschenbuch Landwirtschaft

Das KTBL-Taschenbuch Landwirtschaft ist Nachschlagewerk für all


diejenigen, die Maschinen- und Verfahrenskosten kalkulieren und ihre
Arbeitswirtschaft planen wollen oder sich einfach für einen bestimm-
ten Wert interessieren. Für die wichtigsten pfanzenbaulichen Produk-
tionszweige und Tierhaltungsverfahren fndet der Nutzer arbeits- und
betriebswirtschaftliche Daten sowie hilfreiche Informationen rund
um Landwirtschaft.

2015, 288 S., Best.-Nr. 19518

Bestellhinweise
Besuchen Sie auch unseren Internet-Shop www.ktbl.de, Porto- und Verpackungskosten werden
gesondert in Rechnung gestellt. Preisänderungen vorbehalten. Wir freuen uns auf Ihre Bestellung.
Senden Sie diese bitte an:
KTBL, Bartningstraße 49, D-64289 Darmstadt
Tel.: +49 6151 7001-189 Fax: +49 6151 7001-123 | E-Mail: vertrieb@ktbl.de | www.ktbl.de

~ BZL
Impressum | 59

Impressum
1116/2018

Herausgeberin
Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung
Präsident: Dr. Hanns-Christoph Eiden
Deichmanns Aue 29
53179 Bonn
Telefon: +49 (0)228 6845-0
Internet: www.ble.de

Redaktion
Anne Staeves, BZL in der BLE
Referat 421 – Redaktion Landwirtschaft

Text
Achim Blau, Dr. Rudolf Nickenig, Deutscher Weinbauverband, Heussallee 26, 53113 Bonn

Layout
Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung
Referat 422 – Medienkonzeption und -gestaltung

Bilder
Titelbild: Dornfeldertraube; Frederik Eiden, moselpixx.de
Deutsches Weininstitut: Seite 9, Seite 13, Seite 25
Frederik Eiden, moselpixx.de: Seite 2, Seite 6, Seite 20, Seite 45, Seite 51
Spiegelhalter/STG, Seite 29, Peter Meyer, aid: alle weiteren Bilder

Rückseite:
© Kletr – stock.adobe.com
© ThomBal – stock.adobe.com
© Countrypixel – stock.adobe.com
© iStock.com – tepic

Druck
MKL Druck GmbH & Co., KG, Ostbevern
Nachdruck oder Vervielfältigung – auch auszugsweise – sowie Weitergabe mit Zusätzen,
Aufdrucken oder Auflebern nur mit Zustimmung der BLE gestattet.

28. Aufage
ISBN 978-3-8308-1312-5

© BLE 2018

~ "-1 BZL
Bestell-Nr. 1116
Preis: 2,50 €

Das Bundesinformations- Wir erheben und analysieren


zentrum Landwirtschaft (BZL) Daten und Informationen,
ist der neutrale und wissens- bereiten sie für unsere Ziel-

--=cc
basierte Informationsdienst- gruppen verständlich auf und
leister rund um die Themen kommunizieren sie über eine
= N
.....
Land- und Forstwirtschaft, Vielzahl von Medien. - ...
MI

Fischerei, Imkerei, Garten- und ...


-o
Weinbau – von der Erzeugung
www.praxis-agrar.de - ~
~M

=""'
bis zur Verarbeitung.
= r,.
=CQ

Das könnte Ihnen auch gefallen