KsPillser Nsiksblüt Ausgabe, Redaktion-

Redaktion: Drrwalkung-
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Mmstag de» 2 3. August ISIS. 4 ö. ZahegMg.

m. 188 .
Aus der sozialdemokralischeu Häus-
lichkeil.
23. August.
Salzburg.
Noch keinem allgemeinen Parteitage der deutschen
Sozialdemokratie sah man mit solcher Spannung ent
gegen. wie dem heurigen, der in Magdeburg
tagen
wird. Auf diesem Parteitage wird es sicher sehr heftig
zugehen, scharfe Worte werden fallen, und ist
es gar
nicht ausgeschlossen, daß sogar eine reinliche Scheidung
der norddeutschen Sozialdemokratie von den süd
deutschen Genossen erfolgt.
Den Stein des Anstoßes bildete bekanntlich die
Haltung der badischen Sozialdemokraten bei der
Budgetberatung in der badischen Kammer. Die
badische Sozialdemokratie hat durch ihre kluge Wahl
taktik. die auch von den norddeutschen Genossen rück
haltlos anerkannt wurde, große Erfolge erzielt und
dadurch, daß sie eine klerikal-konservative Mehrheit
im badischen Landtage verhinderte, nicht nur dem
Fortschreiten der Reaktion im Lande einen Riegel
vorgeschoben, sondern auch verhindert, daß diese
klerikal-konservative Majorität durch eine Verbindung
mit der Zentrumsherrschaft in Bayern und der reak
tionären Mehrheit in Preußen deren schädigenden
Einfluß auf die Reichspolitik weiter stärke. . das in sie gesetzte Vertrauen in weitestgehendem Maße
Mit der Uebernahme einer gewissen politischen
Machtsphäre trat nun allerdings an die Sozialdemo
kratie Badens auch die .Verpflichtung heran, von
dieser erlangten politischen Macht Gebrauch zu machen
und ihrer Standesklasss wie dem ganzen Staate zu
nützen, wenn sie nicht. wie ja die Norddeutschen
es allerdings fordern, —
in unfruchtbarem Festhallen
—
an einem längst durch die Ereignisse
überholten
Parteibeschlüsse sich auf die deklamatorische Vertretung
des Parteiprogrammes beschränken, d. h. parlieren
und demonstrieren wollten.
Die Wahl über den einzuschlagenden Weg fiel den
badischen sozialdemokratischen Abgeordneten, die sich
ja wohl auch daran erinnern mußten, daß in den von
ihnen vertretenen Wahlbezirken auch anders als auf
das sozialdemokratische Programm eingeschworene
Wähler wohnen, um so weniger schwer, als die Sozial
demokraten auch von Seiten der badischen Staats
regierung Entgegenkommen, ja unverhohlene Aner
kennung fanden. Minister v. Bodmannhat gegen
über dem Zentrumsjunksr v. Stotzing das Wort
ausgesprochen, daß man die Sozialdemokratie als
eine großartige Bewegung zur Befreiung des vierten
Standes zu würdigen habe. Dem gegenüber hat aller
dings der norddeutsche Genosse Albert erklärt, daß die
Sozialdemokratie immer dort am meisten erreicht habe,
wo man sie am niederträchtigsten
behandelte.
Die badischen Sozialdemokraten haben, allen
Erwägungen der praktischen Politik Folge leistend,
das Budget angenommen. Seitdem sind sie der Ziel
punkt der Angriffe der norddeutschen Sozialdsmo-
kraten, von denen sich besonders Kants ky nicht
genug tun konnte in der Verurteilung des Vorgehens
der Badenser. Ein böser Zwiespalt brach aus, der
der Sozialdemokratie üble Früchte tragen kann.
Denn die gesamte süddeutsche Sozialdemokratie steht
aus der Seite der badischen Budgetbewilliger. Das
sah man besonders deutlich aus den Parteitagen des
letzten Sonntages. Mit 136 gegen 36 Stimmen wurde
eine Resolution angenommen,der der sozialdemo
kratischen Landtagssraktion zugestanden wird, daß sie
gerechtfertigt habe und in der ihr die uneinge
schränkte Anerkennung ausgesprochen wird.
Insbesondere wird die Zustimmung zum Finanzgesetz
gebilligt. In der Ueberzeugung, daß der Nürnberger
Beschluß in bezug auf die Vudgetfrage undurchführ
bar ist, worauf von süddeutscher Seite schon auf dem
Nürnberger Parteitage mit Recht hingewiesen wurde,
,
sstellt der badische Parteitag dem deutschen Parteitag
-
in Magdeburg den Antrag, diesen Beschluß außer
Kraft zu setzen. Mit noch größerer Majorität wurde
eine zweite Resolution angenommen, in der der
badische Parteitag gegenüber der anmaßenden
preußischer uno sächsischer
und sacysycyer
Forderung gewisser preutzycyer
Parteigenossen, die von den Mitgliedern der badischen
Landtagsfraktion die Niederlegung ihrer Mandats
verlangten, die bestimmte Erwartung ausspricht, daß
sich keiner der Abgeordneten zu einem derartigen
Schritte verleiten läßt. Der Parteitag erwartet viel
mehr, daß die Genossen auf ihrem Posten ausharren.
Von besonderer Bedeutung ist auch die Aeußerung,
die ein bayerischer Vertreter, der Gsmeindebevoll-
mächtigte Maurer-München, Zur Taktik der
badischen Sozialdemokratie tat. Er erklärte, jeder
Fortschritt in Baden bedeute eine Stärkung des demo
kratischen Gedankens im Süden und sei zugleich eine
Stütze in dem schweren Kampfe, den die bayrischen
und preußischen Genossen gegen die Reaktion führen
müßten. „Marschiert fleißig weiter", rief Maurer den
Badensern zu, „wir Bayern sind dabeii"
An selben Tage, an dem die badische Sozialdemo
kratie in Offenburg sich zusammengefunden hatte,
hielten die Hessen ihren Parteitag in Gießen ab. Auch
hier wurde folgende, von dem Reichsratsabgeordneten
Dr. David eingebrachte Resolution angenommen.
„Die Frage der Budgetbewilligung kann nur eins
Frage der Taktik sein. Da sich die Taktik aber nach
den jeweiligen innerpolitischen Verhällnissen der ver-,
schiedenen Bundesstaaten zu richten hat, so ist eine
Regelung durch Parteitagsbeschluß unzweckmäßig und
muß immer wieder zu schweren Differenzen innerhalb
der Gesamtpartei führen. Die hessische Larrdeskonferenz
hält darum den Beschluß des Nürnberger Parteitages
für verfehlt und erachtet es im Interesse der Einheit
der Partei für erforderlich, daß der Nürnberger Be
schluß aufgehoben werde und die Entscheidung den
Landesorganisationen überlassen bleibe."
Demgegenüber halten die Norddeutschen an ihrer
Verurteilung des Vorgehens der badischen Sozial
demokratie fest. Wenn auch die Vekcreter des Ber
liner Parteivorstandes sich eine starke Zurückhaltung
auferlegten, so muhten doch auch sie zugeben, daß
die Situation für die Sozialdemokratie eine ernste sei.
Die übereinstimmenden Erklärungen der Badenser
und Hessen und die zustimmende Erklärung des bay
rischen Delegierten
rischen zeigen, daß
zeigen, uce süddeutschen
vag die
^islegrerien
Sozialdemokraten fest stehen. Man darf der Magde-

schon vor einigen Tagen vertraut, daß sein höchster

.
Duft der Rosen auf dem Tische flog schwül durch !üe
Islsmilengespensier. !
Wunsch war, die drei Zinnen zu besteigen. Strah-
^lend grüßten seine Augen die Dolomitenzacken.
Sommernacht; dann fuhr er fort:
Woche.
„Als wir den Sattel mit der Dreizinnenhütis
Von Anny erreicht hatten, war ich schon etwas ermüdet, aber
(Fortsetzung und Schluß).
„Wollen Sie mit, Herr Warnhagen?" fragte er
mich. Gunard fühlle sich ganz frisch. Die Führer rieten Zu
Nie hatte ich ein sündiges Begchren nach mslnes
„Mit tausend Freuden," gab ich zurück. Ich wäre einer längeren Rast, aber Gunard wollte nichts da
Nächsten Weib. Ich sonnte mich nur, ich lebte nur in
alle drei ja lieber in Schluderbach bei Swea geblieben, aber von wissen, es war, als dränge ihn etwas unwill
dem >Glanze ihrer Schönheit. Oft, wenn wir ein heißes, warnendes Gefühl, die Gefahr nicht zu kürlich vorwärts.
nach Landro gingen und die hell schimmernden drei Bald brachen wir aus. Wir wollten die rnittlere
vergrößern, bannte mein Wünschen und Verlangen.
Zinnen so strahlend, ganz in bläulichem Duft gehüllt, Zinne gewinnen. Steil ging es aufwärts. Du weißt,
Und dann stiegen wir eines Tages, als die Nacht
zu uns hernieder grüßten, dann jauchzte Swea auf in daß ich von jeher ein gewandter Kletterer gewesen
noch mit dunklen Fittichen über den Felsen lag und
kindlicher Lust. Weit breitete sie die Arme der strah die graue Dämmerung herauMeg, bin, aber Gunard hatte die Geschmeidigkeit und Ge
erst langsam
lenden Well entgegen und in ihren Augen, die in hinauf in die unendliche Welt der Dolomiten. wandtheit einer Katze. Und einen Augenblick, als ich
meine tauchten, lag eine Welt von Glück.
Zwei Ploners
Knechte des gingen als Führer mit. ihn so kühn an dem straffen Seil über dem Abgrund
Dann lächelte Gunard, ihr Gatte, wie man über Zuerst ging es von Landro aus im Tal des „Schwar schweben sah, da geschah das Gräßliche, das Furcht
Kinder lächelt und sein Auge suchte wohl den hellgrün zen Riens" auf steinigem Saumweg dahin, der das bare, das Unbegreifliche, das ich nicht vergessen kann,
schimmernden Dürrensee. Im Hintergrund hoben sich Tal zu schließen scheint, auf dem die drei Zinnen da durchblitzte mein Hirn der entsetzliche Gedanke:
da so drohend, so gewaltig die mächtigen Felsmassen sich erheben, und dann ging es bergauf einen steilen Wenn jetzt das Seil riß und Gunard in die grausige
des Monte Christallo auf. Bläulich-weiß schimmerten Steig, die Katzenleiter hinan. Tiefe stürzte, dann wäre Swea frei, und ich ich
seine Gletscher weit im Sonnenlicht. Rosenrote Streifen flammten am grauen Nacht könnte sie vielleicht besitzen. Und in demselben Augen —
„Wer da auch wieder mal hinauf könnte", seufzte himmel auf, immer tiefer, immer dunkler wurde ihr blick hallte ein Schrei durch die Lust, ich sah das
er dann laut, und sehnsuchtsvoll und trübe zugleich Schein, um sich plötzlich wie ein Flammenmeer über Seil schwanken und Gunards Körper verscknvand
glitt sein Auge hinauf zu der großartigen, mächtigen uns zu ergießen. Ganz wie in ein Meer von Rosen- lautlos in der Tiefe. Starr, fast gelähmt vor Ent
Well der Dolomiten. duft gebadet, lag vor uns die Well, die Felsnadeln setzen, blickte ich in den Abgrund.
„Du solltest doch nicht auf mich Rücksicht nehmen, der Dolomiten ragten golden im Sonnenlicht. Immer Mein Führer löste langsam das Seil, das uns
Gunard", sagte eines Tages Swea, als wir beim weiter ging die Wanderung. Ich war ein rüstiger beide verband, und sagte sinnend: „Seltsam, er
Abendschein von dem schönen, lichtgrünen Misurina- Bergsteiger, aber Gunard, das sah ich bald, war mir scheint das Seil im Fallen zerschnitten zu haben,
see heimkehrten. „Ich weih, wie
gern du auf die Berge über. Seine Muskeln dehnten und streckten sich denn sonst hätte er den Peter unrettbar mit in die
steigst. Bald ist ohnedies unsere Zeit
um und dir Dolo ordentlich. Wie ein Sieger schritt er dahin. Heute Tiefe gerissen."
miten nur noch in unserer Erinnermng." weiß ich, warum er so war. Ich war unfähig, ein Glied zu rühren. „Er ist
Gunard küßte heiß Sweas Hand. Er hatte mir Tom schwieg eine Weile, und der vergehende tot!" schrie ich dann aus.
 Seite 2 (Nr. 189) salZburger Lolksblatt Dienstag, 23. AugM

verursachte Schädigung Griechenlands mit zrvanzig

burger Tagung unter diesen Umständen wohl mit
Spannung entgegensehen.
Der KalMRÄe Meil A der Wer-
rmchWsR SLZÄißeWSkrMe.
Der Fiihrer der tschechischen Sozialdemokratie, Ab
geordneter Nemec, richtet im „Pravo Lidu" wuch
tige Angriffe gegen die deutschen Genossen. Er schreibt
unter anderm:
Die deutschen Genossen in Wien kennen nur ein
Gebot: Entweder werden sich die tschechischen Sozial-
demokraten bedingungslos überall und in allem unter
werfen, sich mit der Rolle eines bloßen Tributpflich
tigen und willenlosen Stimmaterials begnügen oder
sie werden uns bekämpfen und bis zur völligen Aus
rottung vernichten. So nämlich verkündet ihr führen
des Organ, die Arbeiter-Zeitung, so verkünden es
ihre Sprecher in der wissenschaftlichen Revue der Par
tei und in Broschüren, so prahlen in der ausländischen
Presse unsere deutschen Genossen
Deshalb erlauben sie uns auch die tschechischen Ar
beiter nur unter solchen Formen und Umständen zu
organisieren, wie sie es allein in ihrer absoluten Sou
veränität bestimmen, diesen Organisationen weisen sie
dann als einzige Aufgabe zu: alle ihre Gelder nach
Wien abzuführen und sich blind allen Befehlen, die
von dort kommen, zu unterwerfen.
Und was versprechen uns die Wiener Ge
nossen für 'msere bedingungslose Unterwerfung unter
ihre Gebote; was lehrt uns die bisherige Praxis? In
wirtschaftlicher Beziehung versprechen sie uns zwar
auch, für die Hebung des Lebensniveaus der tschechi
schen Arbeiterschaft zu sorgen, aber nur dann, wenn
sie es für gut halten, auf jeden Fall aber erst dann,
bis die deutschen Arbeiter ihre Verhältnisse geregelt
haben werden.
In politischer Beziehung verlangen sie, daß wir
uns den politischen Bedürfnissen der Deutschen unter
werfen, daß wir, die Angehörigen einer politisch und
kulturell unterdrückten Nation, die Politik der herr
schenden, kulturell saturierten NaUon machen sollen.
In kultureller Beziehung verlangen sie, daß wir
den tschechischen Arbejier ohne jeden Schutz seinem
deutschen Ausbeuter preisgeben, der ihn für elenden
Lohn außer seiner Arbeitskraft seine Nation und das
Recht auf Erziehung seiner Kinder nimmt
. . .
Mögen uns die deutschen Genossen zeigen, welche
der Bestimmungen der Internationale vorschreibt, daß
die Arbeiter einer Nation vollständig und durchaus
von der Arbeiterschaft einer anderen Nation abhän
gig, ihr tributpflichtig und untergeordnet sein sollen?
Die Wiener „Arbeiter-Zeitung" bemerkt zu diesen
Auslassungen:
Angesichts dieser von offenem Deutschenhaß nicht
weit entfernten Darstellung braucht man sich über die
immer wachsende chauvinistische Strömung in der
tschechischen Partei nicht mehr zu verwundern. Sicher
ist, daß solche, aller Wahrheit ins Gesicht schlagende
Leistungen außerhalb der tschechischen Sozialdemo
kratie wohl in der ganzen Internationale unmöglich
wären.
PMsche «mSschmi.
Der kroatische Landtag aufgelöst.
Agram, 22. August. Heute wurde die Sitzung
des kroatischen Landtages im großen Gemeinderats
saale der Stadt Agram um 11 Uhr durch Präsident
Dr. Medakovic eröffnet. Banus v. Tomasic
verlas hierauf das königliche Handschreiben, mit dem
der Landtag aufgelöst wird. In dem Handschreiben
wird darauf verwiefen, daß der Landtag in feiner
derzeitigen Zufammensetzung keine genügende Garan
tie für ein erfolgreiches Wirken biete.
Gemeinderatsrvahlen in Lilli.
Cilli, 22. August. Bei den heute stattgefundenen
Gemeindewahlen aus den Umgebungsgemeinden von
Cilli im dritten Wahlkörper siegten die Slowenen mit
einer Majorität von 600 Stimmen.
Abg. Hofrat Ploj über die politische Lage.
Cilli, 22. August. Ein Redakteur des „Narodny
Dnevnik" hatte eine Unterredung mit dem Abg. Hof-
rat Ploj über die politische Lage. Auf die Frage, was
an den Berichten, daß die dalmatinischen Abgeordne
ten im Herbste in die Regierungsmajorität eintreten
werden, wal)res sei, antwortete Hofrat Ploj, daß
davon keine Rede sein könne. Dies seien nur Kombi
nationen einiger Journalisten. Auf die Frage, wie sich
im Herbste die politische 'Situation gestaüen werde,
antwortete Hofrat Ploj: Es hänge vieles oder alles
von der Entwicklung der Dinge in den Landtagen,
insbesondere jener im böhmischen Landtage
ab. Nach seiner Ansicht besseren sich die Verhältnisse in
Böhmen und er wäre geneigt, auf eine wenigstens
momentane Lösung dieser Frage zu hoffen. Auf die
Frage, wie sich die Verhällnisse im steirischen Landtage
entwickeln dürften, antwortete Hofrat Ploj lächelnd:
„Da bin ich genau so neugierig wie Sie!"
Zum badischen Budgekslreik.
Offenburg, 22. August. Die badischen Sozial-
demokraten haben gestern auf ihrem Parteitag zu
Ofsenburg mit 136 gegen 36 Stimmen die Zustim
mung der sozialdemokratischen Landtagsfraktion zum
Budget gutgeheißen.
Gießen, 22. August. Die hier tagende Landes
konferenz der hessischen Sozialdemokraten, die durch
den Reichs- und Landtagsabgeordneten Ullrich
eröffnet wurde, nahm nach eingehender Debatte
folgende Resolution mit erheblicher Mehrheit an: Die
Frage der Budgetbewilligung kann nur eine Frage
der Taktik sein. Da sich aber die Taktik je nach den
verschiedenen politischen Verhältnissen der Bundes
staaten zu richten hat, ist eine Regelung der Frage
durch Parteitagsbeschlüsse unzweckmäßig und
muß immer wieder zu großen Differenzen innerhalb
der Gesamlpartei führen. Die hessische Landes-
konfercnz erklärt daher, der Beschluß des Nürnberger
Parteitages sei aufzuheben und die Budgetbewilligung
sei dem Ermessen der Landesparteien zu überlassen.
Die Schadensfumme des aniigriechlschen Doyksktes
in der Türkei.
K o nst ant i n o p e l, 22. August. Die gemeldete
griechische Verbalnote beziffert die durch den Bogkott
Millionen Franken.
Der Bürgerkrieg in Nicaragna.
New-Orleans, 22. August. Nach einer hier
eingetroffenen Meldung hat Jose Estrade eine Pro'-
klamation erlassen, durch welche den Aufständischen
die Regierung übertragen wird. In Managua sollen
schwere Ausschreitungen vorgekommen sein. Die
amerikanischen Einwohner fühlen sich sehr beunru
higt. Die Aufständischen stehen etwa 12 Meilen von
der Stadt.
Die MchlbeslöliMg des Mg. Hribm
zum Mgermeisier.
Laib ach, 22. August. Der Vizebürgermeister
von Laibach, Landesausschuß Dr. Tavcar, der
gegenwärtig aus seinem Landgute Visoko sich aufhält,
erhielt gestern von der Landesregierung die tele
graphische Aufforderung, heute vormittags in Laibach
von der Landesregierung eine sehr wichtige Mttei-
lung entgegenzunehmen. Vizebürgermeister Doktor
Tavcar kehrte heute früh nach Laibach zurück und um
10 Uhr vormittags wurde ihm ein Dekret zugestellt,
in welchem der Gemeinderat von Laibach benac^ch-
tigt wird, daß der Kaiser die Wahl des Abgeord
neten Hribar zum Bürgermeister- der Stad? Lai
bach nicht bestätigt habe und daß daher eine
neue Wahl des Bürgermeisters vorzunehmen sei. Die
diesbezügliche kaiserliche Entschließung ist vom 6. Aug.
datiert. Am 19. August wurde vom Ministerium des
Innern die Landesregierung von Krain verständigt
und deren Mitteilung an die Stadt Laibach trägt
das Datum vom 21. August.
Der Gemeinderat von Laibach wurde auf diese
Mitteilung hin für Dienstag vormittags zu einer
Sitzung einberufen. In dieser Sitzung wird die osst-
zielle Verlautbarung der Nichtbestätigung Hribars
erfolgen. Der Gemeinderat wird über die Vornahme
der Neuwahl zu beschließen haben. Wie verlautet,
wird es in der morgigen Sitzung zu großen Pro
testen gegen das Vorgehen der Regierung und gegen
den Landespräsidenten von Krain Baron Schwartz
kommen. Es gilt ferner als beschlossene Sache, das;
die Gemeinderäte bei der nächsten Wahl eines Ober
hauptes der Stadt ihre Stimmen neuerlich auf Abg.
Hribar vereinigen werden. Die Regierung hat jedoch
in unzweifelhafter Weise zu erkennen gegeben, daß
die Annahme der Wahl von feiten des Abg. Hribar
den Anlaß zur sofortigen Auflösung des Gemeinde
rates bilden würde.
Abg. Hribar soll nun entschlossen sein, seiner
Partei diese Eventualität zu ersparen, und daher eine
neuerliche Wahl nicht mehr anzunehmen. An Stelle
des Abg. Hribar wird der bisherige Vizebürger
meister Dr. Tavcar zum Bürgermeister gewählt
werden und soll die Regierung bereit sein, seiner Be
stätigung unter gewissen Bedingurrgen nicht entge
genzutreten.
Ein Aufruf des Abg. Hribar.
Abg. Hribar erließ nachmittags einen Aufruf
an die Bevölkerung, in welchem er feststellt, daß der
Kaiser seine sechste Wiederwahl zum Bürgermeister

Der Führer nickte: „Da kommt keiner lebend
wieder! herauf."
Und dann ging es mühselig zurück, Hilfe zu holen.
Es war schon Abend, als wir ihn fanden, mit zer
schmetterten Gliedern, ein friedliches Lächeln in dem
stillen Gesicht.
„Er hat nicht gelitten," sagte der Führer. „Aber
ich, Klaus, ich litt unsagbar." Gespenstig drohend
hoben sich die Dolomiten empor. Gespenstern gleich
sah ich sie grausam winken. Du hast seinen Tod ge
wünscht, zog es durch meine Seele, da hat das
Schicksal gesprochen, du bist sein Mörder. Und als
wir ihn dann herunter brachten nach Schluderbach
und Swea ohnmächtig an der Tragbahre zusammen
brach, da war plötzlich alle Gespenstsrfurcht verflogen.
Ich hatte das Gefühl, als müßte ich ihr stützend und
helfend zur Seite treten, als könne uns nichts, nichts
mehr von einander trennen.
Und Swea klammerte sich in ihrer Angst und
Herzensnot an mich und bat so rührend, sie jetzt,
gerade jetzt nicht zu verlassen, und ich blieb bei ihr
und dem toten Manne, den, wie ich meinte, mein
heißer Wunsch in den Tod getrieben, und wir brach
ten die Leiche still in die Heimat, und ich wagte nicht,
Swea anzusehen, die mein Wünsch zur Witwe ge
macht.
Laß mich schweigen über die Kämpfe, die meine
Seele erfüllten. Aber bald linderte die Zeit den
Schmerz und die Gewissenspeine, und als die
Trauerzeit vergangen, und Sweas Augen, wenn ich
sie mal sah, so heiß und leuchtend den meinen be Tom senkte den Kopf tief auf die Brust und
gegneten, wenn ich in ihren Blicken die gleiche, große schwieg. Er hatte nicht bemerkt, daß eine blonde
flammende Leidenschaft las, die mich beseelte, dann FrauengestaÜ auf die Terrasse getreten war, lautlos,
empfand ich nichts, als das heiße Begehren nach der schattenhaft.
Einzigen, die ich je geliebt. Aber Klaus hatte sie gesehen, und er hatte sofort
Bald wurde Swea in aller Stille mein Weib und Swea nach dem Bilde, das er besah, erkannt. Zuerst
ein Glück, wie ich glaubte, ohne Grenzen, wurde wollte er erschreckt aufspringen und der blonden Frau
mein. Voller erblühte Swea an meinem Herzen, wie das Lauschen wehren, die da so sW und groß mit
eine Rose von Tau getränkt. Du weißt, vie glückes- einem süßen, sanften Lächeln stand und bedeutungs
trunken ich dir damals schrieb. Und dann geschah das voll den Finger auf die Lippen legte, aber er wagte
Entsetzliche. Erst leise und kaum geahnt, und dann es nicht.
immer größer und furchtbarer wurden die Schatten. „Aber Menschenskind," preßte er mühsam heraus,
Die Dolomitengespenster stiegen vor meiner Seele „siehst du denn nicht ein, daß du dir selbst dein Glück
auf. Dunkel,! groß, riesenhaft ragten sie empor mit vernichtet? Du mußtest die Gespenster bannen."
ihrem schwarzen Schein. Meine Seele zitterte vor Tom lächelte bitter. „Ja, wer frei von Schuld und
Furcht und Pein, und der Glücksschein in meinem Fehler, der mag das können, ich kann es nicht."
Herzen erlosch. „Tom," bat da eine süße, milde Stimme, die er
Auch Swea wurde so sW und ernst, und endlich unter Tausenden erkannt hätte, weich. „Tom, wenn
eines Tages, als sie mich fragte, was ich hätte, was es dich trösten kann, Gunard schied, wie ich erst jetzt
mir fehle, da schrie ich es ihr wie wahnsinnig ins durch einen Zufall erfahren, freiwillig aus dem
Gesicht: „Ich habe deinen Mann gemordet, weil ich Leben, und wenn eine schuldig ist, so war ich es,
deiner begehrte. Siehst du denn nicht, wie sie kom Tom."
men, die gespenstischen Schatten aus der Vergangen Mit einem Schrei sprang Tom empor. Fast ent
heit und unser Glück vernichten?" setzt starrte er auf die lichte Frauengestalt, über
Erschreckt,^ wie von Sinnen, sah sie mich an. „Ist welche jetzt leise das silberne Mondlicht huschte.
„Du lügst," schrie er aus, ^,du willst mich nur
das wahr?" schrie sie dann wild.
„Wahr, so wahr mir Gott helfe," antwortete ich. trösten. Die Schatten weichen nie, die eigene Schuld
Da wandte sie sich still und ging hinaus, und ich gebar."
ließ sie gehen, ich hatte nicht den Mut und die Kraft, Da trat sie still zu ihm hin und sagte sanft: „Mein
sie zu hallen." armer Tom, wie sehr mußt du gelitten bsLew Turx

Dienstag, 23. August
der Stadt Laibach über Antrag der Regierung nicht
bestätigt habe. Die Gründe der Regierung sür diese
Maßregelung seien absolut unstichhältig und das
Vorgehen der Regierung bedeute eine überaus
schwere Demütigung der Laibacher Bürgerschaft.
Ueberdies erfolge die Bekanntgabe des kaiserlichen
Aktes unter sehr sonderbaren Umständen u-nd in An
wendung solcher Maßregel, die darauf schließen
lassen, daß die leitenden Kreise mit der Nichtbestäti-
Abg. Hribar
gung besondere Zwecke verfolgen.
richtet ferner an die gesamte Bevölkerung Laibachs
und insbesondere an seine Anhänger die Mahnung,
jede wie immer geartete Demonstration zu unter
lassen und in Ruhe die Beschlüsse des Gemeinderates
von Laibach abzuwarten. Der Aufruf schließt mit
der Bemerkung, es seien sür jenes Kronland, daß sich
nicht willenlos der Willkür einer feind
lichen Regierung unterwerfen wolle, schwere
Zeiten gekommen. Die Opfer, welche von den Süd
slawen für die alldeutsche Politik gefordert werden,
hatten noch immer nicht ihr Ende erreicht.
Die Nachricht von der Nichtbestätigung der Wie
derwahl des Abg. Hribar zum Bürgermeister von
Laib ach verbreitete sich mit großer Eile in der Stadt
und bildet das allgemeine Tagesgespräch, umso mehr,
da erst vor wenigen Tagen die Anhänger Hribars
der Ansicht waren, die Bestätigung der Wiederwahl
5)ribars werde anstandslos erfolgen. Es waren De
monstrationen befürchtet, weshalb die Behörde um
fassende Vorkehrungen getroffen hat. Im Gebäude
der Landesregierung wurde zahlreiche Gendarmerie
aus ganz Krain konsigniert und stehen weitere Ein-
rückungen von Gendarmerie nach Laibach bevor.
Außerdem ist unter Führung des Hofrates Manussi
aus Trieft eine größere Abteilung von Zivilpolizisten
eingetroffen. Mittags rückten in Laibach zwei Eska
dronen des 6. Dragoner-Regimentes aus Ratt-
mannsdorf ein.
Die Anhänger Hribars wollen sich mit allen
Schritten Hribars solidarisch erklären und eine große
Landesagitation für diesen einleiten; aber auch die
Slowenischklerikalen, deren größter Gegner Hribar
war, machen gegen die Nichtbestätigung Front und
verlangen, daß der Vertreter der Regierung im
Landtage die Gründe der Nichtbestätigung darlege.
Nach der erfolgenden Antwort werde sich die Hal
tung der flowenifchen Volkspartei gestalten.
Die IleischM.
Tulln, 22. Aug. Eine am Sonntag abgehaltene
agrarische Versammlung in Tulln faßte folgende Re
solution: „Die am 21. August im großen Saale des
Gasthofes „Mm Schwarzen Adler" am Rathausplatz
in Tulln versammelten Bauern des Tullner Beckens
und des weiteren Viertels ober dem Wiener Walde
protestieren auf das entschiedenste dagegen, daß die
Landwirte immer für die Lebensmittelteuerung ver
antwortlich gemacht werden, denn es findet in allen
industriellen und gewerblichen Erwerbszweigen eine
allgemeine Teuerung statt, welche durch die hohen
Forderungen der in diesen Zweigen Angestellten so
wie durch die enorme Steuerbelastung hervorgetreten
ist. Zugleich protestieren die Versammelten auf das
energischeste gegen eine Einfuhr von lebendem Vieh
aus Italien, Holland oder Frankreich, wie dies in
alte Schreibtisch Gunards, der so
lange bei meiner
Mutter stand, und den ich in einsamen Stunden
durchwühlte, brachte mir dieses Licht."
Sie legte einen schmalen Zettel in Toms Hände.
Dr. Klaus Bender hatte still die Terrasse verlasien,
ihn brauchte der Freund wohl nicht mehr, er wollte
lieber an Toms Schwester Grete einen Brief schrei
ben, warum sie ihm einst die Rosen gab.
Tom aber las mühsam bei dem fahlen Licht, das—
aus dem großen Saal aus die Terrasse drang, fol
gende Zeilen:
„Meine arme Swea! Es ist mir so, als mühte ich dir
doch irgendwo sagen, daß ich freiwillig von dannen gehe.
Auf unserer Hochzeitsreise soll es geschehen, ganz unauf-„
sällig, daß du und alle glauben, ich wäre verunglückt. Ich
habe dich doch so lieb gehabt, aber nur wie ein Bruder. Man
zwang mich, dir mein Wort zu hallen, während mein
ganzes Sein einer anderen zuströmte, die mich nun' für
treulos hält. Das soll nicht geschehen, und du, mein blondes
Schwesterlein, sollst glücklich sein. Ich sehe auch in deinen
Augen die Liebe leuchten, aber sie gilt nicht mir, sondern
dem Gefährten, der alle Tage bei uns ist in der herrlichen
Dolomitenwelt, die ich zum letzten Male grüße. Er wird
dich durch Leid
zum Glück führen. Gott geleite euch. Wenn
ein Zufall dir diesen Zettel in den Weg führt, den ich in
dem Geheimfache meines Schreibllsches berge, so wirst du
sicher sehr glücklich sein. Dein still Heimgegangener Gunard."
Tom schluchzte heiß auf. „Nicht durch meinen
grauenvollen Wunsch, sondern freiwillig, wohlüber
legt?"
Unsicher sah er in das ganz blasse, von Tränen
itberströmte Antlitz der blonden Frau, die sich tief
er Dolks blakt <Är. 189) Seite 3
Salz bürg
der Ministerratssitzung beschlossen wurdL. Gleichzeitig im allgemeinen noch sehr rückständig und indolent
fordern die Versammelten auf das erüfchiedenste, daß ist und fast noch gerade so wirtschaftet, wie ihre
das aus Rumänien und Serbien importierte Fleisch Väter, Großväter und Urgroßväter gewirischgftet
nur in Industrieortenk und Städten in eigenen haben. Kurz, daß bei ihnen fast gar kein Foxtschritt
V o l k s fl.e i s ch b an e n, die von der Gemeinde zu verzeichnen ist. Wer aber heutzutage nicht fort
errichtet werden müssen, zur Ausschrotung gelange, schreitet, bleibt zurück und verarmt. Schauen wir
damit dieses minderwertige Fleisch nicht mit unserer uns doch einmal so manche Bauerngehöfte in unserey
guten Ware „verwechselt" werde. Nach der ein Alpen an. Tritt man in den Stall, so wirft es einen
helligen Annahme dieser Resolution wurde die Ver völlig zurück. Das Vieh steht fußtief in einem Mo
sammlung geschlossen. raste von Exkrementen, Erde und Jauche und strotzt
häufig von Schmutz. Die Ställe sind ineist schlecht be-
Gegen die Akeischnok. !
leuchtet und ventiliert, weshalb es keiv Wunder ist,
Prag, 22. August. InZlzkov fand gestern em wenn häuiia Epidemien unter dem Viehe herrschen.
häufig Evidemien
Meeting gegen die Fleischteuerung statt. Als Redner einem Pflaster in den Rindviehftällen, und
Von
fungierten Reichsratsabgeordneter Czerny und der
vorne beim Kopfs des Viehes höher, rückwärts
Sekretär der hiefigen Fleischhauergenossenfchaft. Beide zwarniedriger, und von einem Gerinne, das die so
Redner begründeten die Forderung nach Aufhebung überaus wertvolle Jauche in eine Iauchegrube ab
der Grenzsperre, sowie eines Viehausfuhrverbotes und leitet,
verlangten die Erstattung der Einführung argsntini- sen gefahren um von hier wieder auf die Felder und Wie
oder geleitet zu werden, ist nur selten
fchen billigen Fleisches. Es wurde von der Versamm
etwas zu sehen. In der Regel sucht sich die Jauche,
lung an die Gemeinde Prag ein Appell gerichtet, dieses so vorzügliche Düngemittel,
die Initiative für die vorzukehrenden Maßregeln zu boden sie nicht
wenn der Stall
mehr zu absorbieren vermag, ihren
ergreifen. In einer diesbezüglich einstimmig angenom Weg auf den Hof und
von hier über die Wege und il
menen Resolution wurden die Flsischhauergenossen- Straßen zum nächsten Bache. Jedem Besucher unse
schaften iP ganz Böhmen gleichzeitig aufgefordert, in
rer Gebirgsdörfer ist ja dieser Zustand hinlänglich be
allen Städten Protestmeetings zu veranstalten. Nach kannt. Die Wiesen in den Tälern sind häufig total
der Versammlung zogen die Teilnehmer lärmend versumpft. Die Folge hievon ist, daß dieselben rgir
durch die Straßen und stießen Rufe nach Aufhebung wenig saueres und somit schlechtes Heu liefern, das
der Grenzsperre und Erlassung eines Viehausfuhrver das Vieh nicht fressen mag und auf das die Kühe
botes aus.
nur wenig und schlechte Milch geben und die Ochsen
Bevorstehendes Ende des Doykottes in Kloster. kein Fleisch ansetzen.
neuburg. Mit einigen Entwässerungsgräben, von Drai
Klosterneuburg, 22. August. Allem nage gar nicht zu reden, wäre hier meistens leicht ab
Anschein nach dürfte der Boykott gegen die Fleisch zuhelfen. Die Wiesen auf den Hängen dagegen sind
hauer hier in dieser Woche, und zwar mit einem Er sehr häufig zu trocken und liefern dann ebenfalls
folge der Konsumenten enden. Bekanntlich versorgten wenig Heu.
sowohl das Aktionskomitee als auch der Konsum Hier wieder wären Bewässerungen oft sehr leicht
verein „Vorwärts" seit Beginn des Boykotts die Be möglich und könnte hiedurch der Ertrag der Wiesen
völkerung mit Fleisch. Nun wird es dieser Tags mög verdoppeü und verdreifacht werden, was wieder die
lich sein, daß der genannte Konsumverein eine Filiale Haltung eines größeren Diehstandes ermöglichte.
eröffnet die Bewilligung hiezu ist bereits erfolgt Auch der Getreidebau im Gebirge auf Böden und in
—
und wird somit imstande sein, alle Boykotteilneh Lagen, wo absolut kein Getreide hingehört, weil es
—mer mit billigerem Fleisch zu versehen. An dem Tags nicht gedeihen kann und
nicht reif wird, wäre zu
der Eröffnung dieser Filiale wird das Aktionskomitee unterlassen.
eine Versammlung einberufen, das Ende des Voy- Die Alpen verwachsen immer mehr mit Krumm
kotts bekanntgeben und mitteilen, daß die Bevölke holzkiefern, Alpenrosen und anderem Gestrüpp, sind
bedeckt, weyden nie gedüngt und die
rung Klosterneuburgs auch in Zukunft nicht mehr aus mit Steinen
die Fleischhauer angewiesen sein wird. Jauche der Ställe, die nicht aufgefangen wird, ver
sumpft die ganze Umgebung der Alnlhütten, so daß
man häufig nicht trockenen Fußes zu denselben ge
langen kann und Bretter oder Steine hiezu benutzen
(Luch ein ksk^kci zur Teuerung.) muß. Auch hier könnten die FuttLrertrügs durch 'st
Angesichts der unausgesetzten Opfer, die der Fleiß bedeutend erhöht werden. Freilich darf man
Staat der Landwirtschaft, beziehungsw. den Agra die Hände nicht in den Schoß legkpy den lieben Gott
riern in Form von Unterstützungen, Subventionen einen guten Mann sein lassen, und alles vom Staats
Meliorationen, Grenzsperren nach Serbien rc., verlangen.
zwecks Verhinderung der Einfuhr ausländischen Die Wol)n- und Stallgebäude sind oft total bau
Viehes usw. bringt, drängt sich wohl jedem denken fällig, weil die Bauern das Servituts-Bau- und
den Menschen die Frage auf: Gäbe es denn nicht Schindelholz, das si^ur Reparatur ihrer Häuser und
noch wirksamere Mittel, dem Bauernstands zu hel Ställe vom Aerar unentgeltlich bekommen, statt es
fen und dabei auch dem großen Heere der Konsu zu diesem Zwecke zu verwenden, verkaufen. Auf diese
menten gerecht zu werden, die heute unter unserer Weise ist es kein Wunder, wenn fo viele Gebäude
Agrarpolitik so sehr leiden? Ohne dem Charakter einen vernachlässigten, uerstllenen Eindruck nnachen.
unserer bäuerlichen Bevölkerung sonst im geringsten Don einer rationellen Düngung ist bei unserer Land
nahe treten zu wollen oder gehässig zu sein, muß bevölkerung überhaupt nur in Ausnahmsfällen die
man doch sagen, daß die Mehrheit unserer Bauern Rede. Wie wenige Bauern wissen heute davon, daß
viele Feldstüchte sich aus Phosphorsäure, andere aus
zu ihm herniederbeugte, und die jetzt fest ihre Arme
Kali aufbauen und daß, wenn er erstere ziehen will,
den Boden mit Phosphorreichen, wenn er letztere an
um seinen Nacken schlang. baut, mit kalireichen Düngemitteln zu Hilfe kommen
„Darf ich wieder bei dir bleiben, Tom?" bat sie
sanft. „Ach, was waren das für entsetzliche, lange, muß; ferner, daß auf kaltem Boden die hitzigen, auf
trostlose einsame Jahre, wo ich an deine Schuld heißem die mehr kalten Düngemittel verwendet rr»er-
den sollen. ^
glaubte,, wo alles mich zu dir zog und doch ein
Grauen mich von dir zwang. Ich schrieb, als ich den Man nehme sich doch z. B. die vor 30 Jahren
Zettel fand, der eine Bergeslast von meiner Seele noch so öde, überaus arme, sandige LüneburZer
nahm, an deine Schwester Erste. Sie verriet mir Haide zum Vorbilde, die heute durch Aufklärung,
Fleiß und Düngung eine fruchtbare, reiche Gegend
deinen Aufenthalt, und ich kam, Tom, ich kam, um
nie wieder von dir zu gehen. Wer kann uns Hände mit wogenden Kornfeldern geworden ist; ferner den
und Gedanken binden, wenn sie sich ausstrecken nach Drömling im Herzogtume Braunschweig, der in den
dem Verbotenen? Du hast deine Gedanksnsünde älteren KartLN noch als ein großer Sumpf aufscheint,
heute aber infolge Entwässerung einen frohwüchsigen
hart gebüßt und ich mit dir."
Eng umschlungen standen die Glücklichen auf der wertvollen Wald ausweist. Die Regierung könnte da
stillen Terrasse und blickten hinaus in die Sommer her unserer Landbevölkerung gar keinen größeren
nacht und auf die wild aufragenden Spitzen der Dienst erweisen, als wenn sie unausgesetzt lanstwirt-
schaftlichs Wanderlehrer zu dq^selben hinausschickts
Dolomiten, über welche die letzten, dunklen, gespen
stigen Schatten huschten. und die Bauern fortwährend bekehrte und auf
Und nun nahm der Mond mit seinem scharfen klärte. Unter diesen Lehrern sollten aber auch die
Silberlicht auch den letzten dunklen Streifen von den Antiklerikalen nicht fehlen, denn wo die Klerikalen
regieren, herrscht Rückstand und Armut. Dies ist
Felskolossen. Nicht mehr drohend, unheimlich ragten
nicht nur bei uns in Oesterreich, sondern auch in :^a-
die Felsmassen empor, sondern silberig schimmernd,
wie flimmernde Paläste aus durchsichtigem Filigran. nien ijnd Italien der Fall.
Silberne Schleier spannten sich zu luftigen Brücken. In allen aufgeklärten protestantischen Ländern
Die dunklen Spukgestalten, die jetzt da l-Äben ihren und in Frankreich herrscht Wohsstand. Airch der
Neigen schlangen, das waren „Frühlingsgespenster" Fremdenverkehr wäre nach T'unsichksit zu lieben,
eines neuen Glückes. Und in der Luft lag betäubend da dadurch nicht nur. Geld,' sondern auch Aufklärung
der Duft welkender Rosen. m das Land gebracht wird. Damst es also unseren
 >Seite 4 (Nr. 189)
Bauern gut geht, roas ihnen ja vom Herzen zu wün
schen ist, sollte derrselben vor allem Bildung und Be
lehrung gebracht werden, alles andere kommt dann
die Stall-,
von selbst. Man lehre unsere Bauern
Feld- und Wiesenwirtschast rationell betreiben und
sie werden über Vieh und Futtermangel nicht mehr
die Vieh
zu klagen haben, dadurch wird aber auch
zucht gehoben Wnd gefördert und eine Quelle anhal
tenden Wohlstandes unter ihnen erschlossen werden.
Enzyklikas, Piusvereinsschriften, die nur den po
litischen Zweckiön der Klerikalen dienen rc., aber tun
2l.
es nicht.
ragesneuiMen.
Die Erben König Leopolds. Brüssel, 22. Aug.
Wie der klerikale „Patriot" meldet, haben sich die
Erben König Leopolds und die belgische Regierung
über die Kvburger Gründung nicht einigen können.
Bekanntlich wurden seinerzeit in dieser Stiftung 23
Millionen Francs Kongostaatspapiere gesunden, die
der belgische Staat mit Beschlag belegte. Prinzessin
Klementine hat bereitwilligst und sofort auf ihren
Besitzanteil verzichtet. Die Gräfin Lonyap, die ehe
malige Kronprinzessin, und der Vertreter der Prin
zestin Luise von Koburg hielten aber ihre Rechtsan
sprüche auf diese Papiere ausrecht. Es wird nunmehr
zu einem Prozesse kommen.
Driefeialauf des Papstes. Wie der „Messaggero"
erfährt, erhält Pius X. täglich zwischen 22.000 und
25.000 Briefe und Drucksachen, zu deren Durchsicht 35
Beamte bestellt sind. Zum großen Teil handelt es sich
um Bittbrbefe.
Die alkkatholische Kirche. Aus dem b^i der letzten
altkatholischen Synode in Warnsdorf erstatteten
Berichte ist zu entnehmen, daß die altkatholische Kirche
im vorigen Jahre einen ganz bedeutenden Erfolg zu
verzeichnen hatte, wie aus den nachstehenden Ziffern
deutlich hervorgeht: ä90 Sterbefälle, 2161 Beitrttte
>und ä32 Austrite, mithin ein Zuwachs von 1239 See
len. In der erstM Hälfte 1910 sind zu verzeichnen: 314
Geburten, 106 Trauungen, 207 SterbeMe, 811 BG-
tritte und 115 Austritte, somit ein Zuwachs von 803
Seelen. Die erste Hälfte 1910 übertrifft also bezüglich
Wachstum der altkatholischen Kirche alle vorhergehen
den Jahre. Ein ganz bedeutender Erfolg der altkatho
lischen Sache ist in Russisch-Polen zu verzeichnen, wo
200D00 Mariavitön Los von Rom Kngen.
Die Einführung des Schietznnkerrlchtss an den
M^elschulep. Das Landesverteidigungs-Mnisterium
hat, wie wir erfahren, das fiir die Mistelschuldirek-
toren bestimmte „Programm" und die Detail-„Bs-
stimrmlngen" für den fakultativen <^ißhunterricht
und die Vornahme von Schießübungen an den Mit-
telschuken und verwandten Anstalten ausgearbeitet.
Außer den Schiehunterricht werden auch in den
Schiehnnterrichtspausen, dann bei Ausflügen etc.
andere emschlägigs Unterrichtsgegenstände wie: „All-
gennines über die Wehrmacht und die Organisation
derselben, Bedeutung der Armee in volkserzieherischer
Richtung und ihres bildenden Einflusses, Kartenlesen
(Spezialkarte des Aufenthaltsortes), Erzählung von
kriegsgeschichtlichen Episoden, hauptsächlich solcher, bei
welchen sich das bstresfsnde Hausregiment, bezw.
Leute aus der engeren Heimat ausgezeichnet haben
etc. etc. eingeführt.
„6S6 Hyperideal" nennt Professor Dr. Ehrlich
eine neuerliche Vervollkommnung des von ihm im
Vereine mit dem Japaner Dr. Hata entdeckten Lues
mittels, das nur ein Drittel der Giftigkeit des ersten
Mittels enthält.
Genarrke Grenzbeamte. In dem deutsch-österr.
Grenzorte W. wurde die Zollbehörde, die aus drei
Personen bestand, anonym benachrichtigt, daß an
einem der folgenden Tage Ifch Zentner Sastran über
die Grenze geschmuggelt werden sollten. Alles geriet,
so wird dem „Dresdner Anzeiger" geschrieben, sofort
in fieberhafte Tätigkeit. Am übernächsten Morgen
kam ein Geschirr, das ntürlich nun gründlich unter
sucht wurde. Doch alles umsonst! Von dem schönen
Safsran war keine Spur zu entdecken. Nach ungefähr
einer Stunde folgte ein zweites Fuhrwerk, das
abermals eine eingehende Untersuchung erdulden
wußte. So ging es fort, bis gegen 2 Uhr nachmittags
iinc Mietkutsche angehalten wurde. Die Polster wur-
din entfernt und die Wände abgeklopft. Als sich der
Fahrgast erstaunt über das seltsame Gebaren der
Beamten erkundigte, erfuhr er von der anonymen
Anzeige und brach sogleich in ein schallendes Geläch
ter aus. Mit verdutzter Miene fragte schließlich ein
Grenzer nach dem Grunds dieses Lachens. Er ahnte
schon Unheil und seine feine Spürnase sollte ihn
diesmal nicht betrogen haben; denn der Fahrgast er-
zä'sllc nun: „Meine 5)srren, Sie sind einem Witz
bold zum Opfer gefallen^ den ich leider selbst nicht
Valzdurger Bolksvtati Oiensrag, M. August
kenne. Ich heiße Safsran und das Gewicht wird auch sie wohl die begrenzte Schrittlänge, die ihr lächerlich
stimmen; denn ich wiege ungefähr Isch Zentner." enger Rock zuließ, zu berechnen. Sie schlug plötzlich
Die langen Gesichter, mit denen nun die Zollbeamten wie vom Blitz getroffen zu Boden und zog sich böse
abzogen, lassen sich kaum beschreiben. Aber etwas Verletzungen zu. Im Fallen bot die Aermste einen
brachte ihre Aufmerksamkeit doch ein. Am Abend lud ungemein komischen Anblick, der ihr zu aller Pein
sie der über die Grenze gepaschte, Isch Zentner noch den lauten Spott der zahlreich anwesenden
schwere Safsran zu einem Schoppen ein. Mittagsgäste eintrug. Auch eine junge Newyorkerin,
-
Plötzlicher Tod eines Obersten. Kreszow, 22. die kürzlich zum ersten Male eine „Fesselprobe" an
August. Der Oberst des 5. Dragoner-Regimentes gelegt hatte, fiel in einem eleganten Gartenrestau
und Präses der Remonten-Assentkommission Johann rant der Hudsonstadt so unglücklich, daß sie das Bein
brach. Ihre Gefährtinnen, die eben noch in Aus
Frey erlitt bei einem Iagdausfluge plötzlich einen drücken der Begeisterung das schöne Kostüm der
Schlaganfall und verschied auf der Stelle.
Tödlicher Unfall eines Restaurateurs. Aussig, Freundin bewundert hatten, gelobten angesichts des
durch diese alberne Mode herbeigeführten Unfalles,
22. August. In der Restauration des Herrn Rosen
versagte gestern plötzlich die Schank füh nie einen so gefährlichen Rock anziehen zu wollen.
kranz zur
Uebrigens hat wohl selten ein närrischer Modeeinfall
rende Bierleitung. Herr Rosenkranz begab sich mit
seinem Schwager in den Keller, um nachzusehen, war zu so energischen Anfeindungen Veranlassung gegeben,
wie dieser unten von einem breiten Stoffreifen
um die Dierleitung nicht funktioniere. In dem Augen geringer Weite zusammengefaßte Daw.enrock. Eine
blicke, als Rosenkranz die Kellertür öffnete, erfolgte
der vornehmsten Londoner Modistinnen, die vor
eine heftige Explosion und der Restaurateur wurde im
kurzem vielgenante Schöpferin der „Traumgewän-
rmchsten Augenblicke von einem eiftnbeschlagenen Faß
der", Lady Duff-Gordon, eifert in einem Zeitungs
deckel mit solcher Wucht
am Kopfe getroffen, daß er artikel besonders heftig gegen die Ausgeburt der
bewußtlos zusammenbrach. Auf die Detonation hin
eilten sofort Gäste herbei und trugen Herrn Rosen
Mode, die aus der weiblichen Gestalt geradezu eine
Karikatur mache. Die Lady prophezeit dem „entsetz
kranz ins Freie, doch verschied er bald darauf, ohne
lichen Humpelrock" ein baldiges Ende. ^,Jn Paris",
das Bewußtsein erlangt zu haben. Die Erhebun so behauptet die Kleiberkünstlerin, „ist dies Rock
gen ergaben, daß die zum Ausschank führende Bier monstrum bereits so ausgesäet, als daß eine wirklich
leitung eines Fasses verlegt war und da der vom
elegante Dame sich nicht darin zeigen würde.
Kohlensäureapparat in das Bierfaß gehende Kohlen
säuredruck ein zu großer war, barst das Bierfaß und
der Deckel desselben wurde mit solcher Wucht Rosen Aas SchSars und Umgebung.
kranz an den Kopf geschleudert, daß demselben der
Der Dank des Kaisers.
Schädel zertrümmert und dadurch der sofortige Tod
herbeigeführt wurde. Wien, am 22. August 1910.
Eisenbahnunglück. Innsbruck, 22. August. In Der Kaiser hat das nachstehende Allerhöchste
der Station Mori der Südbahn fuhr ein Eüterzug Handschreiben erlassen:
infolge falscher Weichenstellung in das Ablenkgeleise Lieber Freiherr von Bienerthl
und auf den Abschlußkegel. Der Anprall war furcht Anläßlich Meines 80. Geburtsfestes sind Mir aus
bar. Sieben Wagen wurden zertrümmert; Kondukteur allen Teilen Meiner Länder unzählige Glückwünsche
Steiger wurde getötet und mehrere andere Bedienstete und Beweise treuer Anhänglichkeit zugekommen, die
wurden verletzt. Mein für alle Meine Böller gleich warm schllagendes
Zwei schwere Dooksunfälle. Berlin, 22. August. Herz tief gerührt, erfreut und Mich zu fernerer Arbeit
Zwei schwere BootsunfäÜe, bei denen acht Personen gestärkt haben,
den Tod fanden, haben sich gestern auf der Havel Mit den Gefühlen des tiefempfundenen Dankes
und der Oberspree ereigstet. Irr der Nähe von Schild für den Schutz und die Hilfe, die Mir während
horn kenterte ein mit acht Personen, meist Damen, Meines langen Lebens vom Himmel gewährt wurden,
besetztes Bogit. Sechs Personen ertranken; zwei steigen zum Allmächtigen Meine inbrünstigen Gebete
wurden gerettet. In der Nähe von Treptow wurde auf, er möge auch fürderhin Meinem dem Wohls der
ein Kahn mit zwei jungen Leute aus llnvorsichtigkeit gesamten Bevölkerung Meiner Staaten geweihten
der jungen Leute durch ein Motorboot zuin Sinken Walten Seinen Segen nicht versagen.^
gebracht. Die beiden Leute ertranken. Allen, die in diesen Tagen Meiner in Liebe gedach
Ein Menschenhai in Polo. Man schreibt uns aus ten, sage ich von ganzem Herzen Dank und beauftrage
Kenntnis zu bringen.
Polg: Am 21. August wurde im Aushafen des Sie, dies zur allgemeinen
Kriegshafens von Pola, in der Bucht von Porer, Bad Ischl, am 21. August 1910.
ein Menschenhai gesichtet. Er wagte sich wahrscheinlich
deshalb so sehr in die Nähe, weil sich auf dieser Seite
FranzJosefm. p.
des Strandes die Marineschlachthäufer befinden und * Aus der Wiener Zeitung. Der Minister für
von dort sämtliche Abfälle in das Meer geworfen wer Kultus und Unterricht hat den Architekten Ludwig
den. Der Platz, wo der Haifisch gesehen wurde, wird
täglich von vielen Badenden besucht.
Simon in Wien und den Restaurator an der Ge
mäldegalerie des Kaiserhauses Hermann Ritschel
Feuer bei Krupp in Essen. Essen, 22. August. in Wen zu Mitgliedern der Zentralkommission für
Die Firma Krupp teilt über einen Brand des Labo Erforschung und Erhaltung der Kunst- und histori
ratoriums auf dem Schießplätze mit: Während des schen Denkmale auf Dauer von 5 Jahren ernannt.
Laborierens mit Muniüon entzündete sich auf un Der Iustizminister hat den Notar in Wien-Favoriten
aufgeklärte Weise eine kleine Puloermenge. Sämt Dr. Guido Müller nach Wien-Landstraße versetzt.
liche Arbeiter ergriffen die Flucht. Das Feuer griff
* Personalnachrichten. In
Salzburg sind an
ym sich und entzündete eine weitere Pulvermenge. gekommen und in nachbenannten Hotels abgestiegen:
Das ganze Laboratorium ging in Flammen aus, M. v. Schlumberger, Wien, Kammersängerin
wobei die Acunitionsteile, wie Zünder, Gewehrpatro Ada Hiedler, Berlin (Europe); Hofkapsllmeister
neu usw. explodierten. Verletzt wurde niemand. Auch Prill, München (Röm. Kaiser): Hofrat Ingar-
beim Niederbrennen des Laboratoriums kam nie d e n, Lemberg, Oberst Balkanoff, Wien (Pitter);
mand zu Schaden. Die Kruppsche Feuerwehr verhin FML. Keltscha, Wien, Oberst Hampel v. Fin
derte ein Weitergreifen des Feuers. kenfeld, Wien (Krebs): Universitätsprofessor An
Ei» Sohn Harnsons verhafte!. Newyork, tone scu, Bukarest, Landespräsident i. R. Franz
22. August. Hier sind die beiden früheren Direktoren Freiherr v. Krauß, Wien, Graf Seilern, Wien,
der Bahngesellschaft Illinois verhaftet worden, da sie Universitätsprofsssor Dr. Hilberg, Czernowitz
s ch e k
erhebliche Veruntreuungen begange^p haben sollen. (Oesterr. Hof); General N i scht n o f f, Mos
Einer davon ist ein Sohn des bekannten Millionärs kau (Parkhotel); GM. v. Schmeller, Graz (Maison
Harrisons. Die Unterschlagungen belaufen sich aus meuble). In Vadgastein ist zum Kurge
angeblich 6 Mill. Mark. brauche u. a. eingetroffen: Herr Ladislaus v. Lu-
kgl. ung. Finanzmimster, mit Familie.
Vom letzten Mode-Anding. Das unten eng kacs, * Von den k. k. Staatsbahnen. Der Eisenbahnimim-
zusammengehaltene Damenklsid in England „Hum
pelrock", getauft, hat mehr Anhängerinnen gefunden, ster hat den Bauoberkommissär Johann Schorn
als rnan geahnt hätte. Selbst die häufigen Unfälle, stein der Nordbahndirektion zum Vorstand der
die der verengte Rock verschuldet, scheinen keine Bahnerhaltungssektion Freistadt; den Maschinenkom-
abschreckende Wirkung gehabt zu haben. Es wird eben missär Ernst Kühnelt bei der Staatsbahndirektion
in Wien zum Abteilungsleiter für die Wagenmontie-
von vielen Damen jede Mode mitgemacht. Der
„B. L.-A." enthält folgenden interessanten Aufsatz rung in Salzburg unh den Bauoberkvmmissär Robert
über den „Humpelrock": Vor wenigen Tagen erblickte -Find eis, Vorstandstellvertretcr der Ba-hnerhal-
eine tungssektion Gvding, zum Vorstand der Bahnerhal-
man auf der Terrasse eines fashionablen Hotels ent-l tungssektion Liezsn ernannt,
bildschöne Dame in^eißsr Toilette. Sie ash
zückend graziös aus bis zu dem Augenblick, da * Vermählungen. Am 16. d. M. wurden in der
—
sie sich erhob, ura zu ihrem Automobil zu gehen.! Stadtpfarkirche in Ried im Inntreise getraut: Lud-
Im eifrigen ^Gespräch mit ihrem Begleiter veraast iwia Murauer mit Maria W asm er. Das

Liensrag, Äugusr
übernahm das Hohendammersche Gasthaus in der
Stelzhamerstrahe in Ried. Am 24. d. M. werden
in Ried getraut: —
Michael Haudum, Mechaniker,
mit Maria Parker; ferner Adolf Birn grübe r,
Advokatursbeamter, mit Mitzi Räuber.
* Todesfliüe. Am Montag früh ist Frau Anna
Knauseder, Private, gestorben. Beerdigung am
Mittwoch, ^^4 Uhr nachmittags, von der Leichenhalle
Heute ist Herr Balthasar Nieder,
Maxglan aus.
—
Schuhmachermeister, im 67. Lebensjahre gestorben.
Beerdigung am Donerstag den 25. ds., halb 4 Uhr
nachmittags, von der Leichenhalle Maxglan aus.
In München ist gestern Graf Ueberacker, ein—
Sohn des hier lebenden Grafen Ueberacker, gestor
ben. Am 22. August starb in Urfahr Herr Karl
—
Pollmann, k. u. des k. Major i. R., Besitzer der
Kriegs-Medaille und Verdienstkreuzes, im 71.
Lebensjahre. Das Leichenbegängnis findet Mittwoch,
um 3 Uhr nachmittags, vom Hause Aubergstraße
Nr. 8, statt. Nach kurzer Krankheit verschied am
21. d. M- —
in Neuhosen bei Ried Herr Schulleiter
Mais Ehrentraut im 51. Lebensjahre. Er war
Ehrenbürger von Wippenham und ein treues Mit
glied des Nieder Liedertafelorchssters.
* Plötzlich geskorben. Frau Maria Hafer, Poli
zeiwachmannswitwe von Braunau, fuhr am 20. ds.
vormittags nach Salzburg, um sich einer Halsoperation
zu unterziehen. Nachmittags wurde ihr bei Verwand
en unwohl und der Tod trat alsbald ein. Frau Hafer
stand im 68. Lebensjahre. Die Leiche wurde heute nach
Braunau durch die kathol. Leichenbestattung überführt.
* Kanktiomerles Gesetz. Der Kaiser hat mit Aller
höchster Entschließung vom 7. August l. I. dem vom
Landtage des Herzogtumes Salzburg beschlossenen
Gesetzentwürfe, womit die W 22, 37 und 38 des
Gesetzes vom 17. Jänner 1870, LGBl. Nr. 12, bezw.
vom 27. November 1871, LGBl. Nr. 41, und vom
25. Juli 1900, LGBl. Nr. 14, zur Regelung der Rechts
verhältnisse des Lehrstandes an den öffentlichen
Volksschulen des Herzogtumes Salzburg abgeändert
werden, die Allerhöchste Sanktion erteilt.
* Vom künsllerhause Salzburg. Der neu
ausge
stellte „Zierbrunnen" von Alfred Gottschalk, Bildhauer
in München, ist aus Teuchtlinger Marmor und Bronze
angefertigt, mißt in der ^he 270 Zentimeter und hat
ein lZewicht von nahezu 20 Meterzentnern. Die Brun
nenschale hat einen Durchmesser von 125 Zenttmeter.
Das Werk dürfte gewiß von Interesse sein und wäre
es wünschenswert, daß es einen kunstsinnigen Lieb
haber finden würde.
* Von den Manövern. Aus
Hallein, 22. d. M.,
wird uns berichtet: Um 3 Uhr nachmittags marschierte
heute auf der Dürrnbergerstraße das 1. Tiroler
Koiserjäger-Regiment und das Feldjägerbataillon
Nr. 13 aus Innsbruck mit sechs Maschinengewehr
abteilungen unter klingendem Spiele der Regiments
kapelle in unserer Stadt ein, um daselbst für zwei
Tage Quartter zu nehmen. Die Truppen marschierten
um 4 Uhr früh von Weißbach ab und machten am
Marsche (der Tag war sonnig und heiß) über den
Hirschbühel nach Hintersee—Berchtesgaden—Zill—
Hallein einige Male längere Rast. Das Regiment langte
auch in bester Verfassung in Hallein ein, und zwar
gerade noch rechtzeitig genug, um von einem eine
Viertelstunde nach dem Einmarsch über unsere Gegend
8lei«es ZeuiMon.
Aus dem Kriegskagebuch eines gelehrsen Anker-
offiziers.
Die deutschen Regimenter feiern in diesem Monat
den vierzigsten Jahrestag des Treffens bei Spichern,
des Gefechtes und der zwei Schlachten bei Metz. Auch
mel)rere hervorragende Persönlichkeiten in Wien, die
als Kombattanten an dem deutsch-ftanzösischen Kriege
teilgenommen haben, erhiellen lkinladungen zu mili
tärischen Festlichkeiten und Liebesmahlen. Hofrat Pro
fessor Eugen Bormann, Vorstand des archäologisch-
epigraphischün Seminars an der Wiener Universität,
der ebenfalls bei Spichern und Mars-la-Tour im
Feuer gestanden, konnte der Einladung nicht Folge
leisten. Ein kleines, mit Blut beflecktes Notizbuch, das
einfüge Dienstbuch des Unteroffiziers Dr. Bormann,
verzeichnet auf der ersten Seite die Namen der Sol
daten seiner Korporalschaft und bringt Tagebuch
notizen aus dem Beginn des Feldzuges. Hofrat Bor
mann erzählte daraus einem Mitarbeiter der „Nr. Fr.
Pr.": „Ich war seit Ostern 1870 sogenannter Streit-
scher Kollaborator unter der Direktion
von Bonitz am
Gymnasium zum Grauen Kloster in Berlin; im Juli
ging ich nach Rom, um für das „Corpus ininscriptio-
num latinarum",
an welchem ich gemeinsam mit
Mommsen und Herzen arbeitete, Papiere zu sammeln.
L>atz!^u rger r^ut.rsolari
niedergehenden heftigen Gewitter mit intensivem
Wolkenbruch verschont zu bleiben. Für die Unter
bringung der insgesamt rund 1300 Mann zählenden
Offiziere und Truppen mit 70 Pferden hat die Stadt
gemeinde uinsasscnde Vorkehrungen getroffen. Die
für den Abend geplant gewesene Platzmusik mußte des
Regens halber unterbleiben. Am Mittwoch früh
marschiert das Militär durch das Wiestal nach Mond-
see weiter.
* Antiklerikale Versammlung am Sonntag den
* Der Isskaöend des Lalzburger Hochschulveremes
28. August, 3 Uhr nachmittags, im Gasthause, im findet am Samstag den 3. Sspitember,
Walde inBürmoos. Redner: Pros. Hans Cram- im großen Kursaale
me r: „Religion und Klerikalismus". Landtags- Dr. Friedrich von der Leyen aus München wird
abgeordneter Josef Proksch: „Klerikalismus und Festrede halten. Am Sonntag
Schule". mittags halb 10 Uhr, findet im Marmorsaale die
* Zm Dsukschfreiheiklichen Vvlksbund, der seinen
gestrigen Sprechabend im Siieglkeller abgehallen hat,
besprach Abg. Dr. Sylvester das markanteste
Ereignis der abgelaufenen Woche: den Ministerrat
am 17., 18. und 19. August. Er galt hauptsächlich
der Auseinandersetzung mit dem Polenklub und der
Frage der Fleischteuerung. Der Polenklub hat be
kanntlich schon gelegentlich der Beratung der italie
nischen Fakultätsfrage frondiert, um für sich etwas
herauszuschlagen. Von den im Wasserstraßengesetz
vorgesehenen Kanalprojekten komm!t eigentlich nur
!nehr die Verbindung der Weichsel mit dem Dnjestr
in Betracht, ein Kanal von 450 Kilometer Länge.
Es heißt nun, daß Ministerpräsident Baron B i e-
dieser Verbindung mit den Polen
nerth bezüglichihnen einen Betrag von 120 Mill.
konsertiert und
zugesichert haben soll. Das Projekt soll vorläufig
studiert, der Bau des Kanales, der die Ostsee mit
dem Schwarzen Meer verbinden würde, in fünf
Jahren begonnen und in zehn Jahren vollendet
werden. Gegen das Verlangen der Polen, die sich
auf das Gesetz vom Jahre 1901 berufen, ist wenig
einzuwenden; höchstens vom finanziellen Standpunkte,
und da dürfte auch Bienerth sein bestes Argument,
das der leeren Kassen, ins Treffen geführt haben.
Sehr ernst ist aber die Geschichte mit den Kanalbauten
sicher nicht zu nehmen. Was nun die Hoffnungen
anbelangt, die bezüglich der Fleischteuerung
an den Ministerrat geknüpft worden sind, haben
sich
diese nicht erfüllt. Ein Ausfuhrverbot ist ausge
schlossen, weil die Handelsverträge vorliegen und ein
derartiges Verbot zu scharfen Represialien sichren
würde. So trägt man sich lediglich mit der Absicht,
die Fleischeinfuhr aus Rumänien zu beschleunigen und
den serbischen Markt noch vor Ratifikation des Han
delsvertrages heranzuziehen. Wenn die Regierung
von der Vieheinfuhr aus Holland, Italien und Frank
reich spricht, so sei dies nicht viel mehr als eine dema
gogische Redsnsapt, denn in Holland ist das Fleisch
teuerer als bei uns, und Frankreich und Italien haben
kein Vieh abzugeben. Günstigere Aussichten bietet
lediglich die Förderung der Einfuhr aus den okku
pierten Provinzen. Die Regierung spricht weiter
davon, daß die Frage der Einfuhr argentinischen
Fleisches einer „schleunigen neuerlichen Prüfung"
unterzogen werden solle; das sei ein Versprechen,
über dessen Bedeutung niemand im Unklaren sein
kann. Die Verwirklichung der Fleischeinfuhr aus
Argentinien dürfte, selbst wenn es der Regierung
ernst wäre, an dem hartnäckigen Widerstand der
Ich brachte auch als außerordentlicher Kabinetts
kourier die letzten Depeschen der preußischen Regie
rung an ihren Gesandten v. Arnim mit, bevor der
Papst von dem vatikanischen Konzil als unfehlbar er
klärt wurde. Montag den 18. Juli reiste ich auf die
Nachricht von der Mobilisierung mit Depeschen nach
Berlin zurück und erfuhr dort, daß ich dem 12. In
fanterieregiment Prinz Karl von Preußen zugeteilt
wurde. Am 22. Juli trug ich bereits die Kommißuni
form eines Korporals der Zwölfer, eines zumeist aus
Berlinern bestehenden Regiments. Der Zug, der uns
zur Grenze brachte, langte am 26. abends in Bühnen-
brück an, und es begannen die Fußmärsche durch die
Pfalz bis nach Neunkirchen, wo wir am 6. August ein
trafen." In winziger Schrift, nur in Schlagworten,
schildert das Tagebuch den Marsch des Bataillons
nach Saarbrücken. „Bald nach dem Gefecht bei Spi
chern", berichtete Hofrat Bormann, „wurde ich Vizr-
fsldwebel und erhielt den Kompagniedegen unseres
Feldwebels, da dieser fehlte. Als solcher habe ich die
entscheidende, aber nicht vorbereitete Schlacht bei
Mars-la-Tour mitgemacht. Eine Verwundung setzte
meiner Tätigkeit aus dem Schlachtfelde ein friihes
Ende."
Ein Brief, den Bormann am 19. August von
Saarbrücken aus an seine Eltern richtete, lautet:
„Meinen Brief mit der Nachricht meiner Verwun
dung in der Schlacht bei Metz am Dienstag den
(vtr. 189) Seite S
Agrarier scheitern. Was endlich die eisenbahntarifa-
rischen Maßnahmen anbelang:, so liegt die Entschei
dung nicht in Oesterreich, sondern jenseits der Leitha;
die Ungarn werden solche Maßnahmen aber wahr
scheinlich ablehnen, da sie nur Interesse an einer
reichen Beschickung des Budapester Marktes haben.
An die Ausführungen Dr. Sylvesters schloß sich eine
längere Wechselrede, die manche interessante Einzel
heiten zutage förderte.
abends 8 Uhr,
statt. Herr UnivsrsiMtsprosessor
die
den 4. September, vor
neunte ordentliche Hauptversammlung statt.
Orisgruppe (Landesverband) Salzburg des
öskerr. Flskkenvereines. Um dergsnigsn Damen und
Herren, die Mitglieder oder Teilnehmer der Orts
gruppe Salzburg werden wollen, die Beitrittssormali-
täten tunlichst zu erleichtern, wurde durch die Güte der
Höllriglschen Buchhandlung in der Siegmund Hafsner-^
gasse eine Lifte aufgelegt, in die sich die Betreffenden
eintragen können. Alle diejenigen P. T. Mitglieder
und Teilnehmer, welche ihren Mitglieds- oder Teil-
nehmerbeiirag bereits eingezahlt haben, erhalten die
Mitglieds- oder Teilnehmerkarte der Ortsgruppe
Salzburg per Post zugesandt. Den P. T. Mitgliedern
und Teilnehmern wird ferner mitgeteilt, daß von jetzt
ab die Beiträge nicht mehr nach Wien einzuzahlen sind,
sondern bei der k. k. priv. österr. Länderbank-Expofitur
Salzburg, Getreidegasse 1, gegen Empfangnahme der
Mitglieds- oder Teilnehmerkarte geleistet werden
können. Den auswärtigen P. T. Mitgliedern oder
Teilnehmern werden die Mitglieds- oder Teilnehmer
karten der Ortsgruppe Salzburg- unter Anschluß eines
Posterlagscheines übermittelt werden.
* Laiserfeier der Veieranen- und Kriegsrvereins.
Vom herrlichsten Wetter begünstigt, feierten Sonn
tag den 21. ds. die beiden Veteranen- und Krieger
vereins Fürst Karl Auersperg und FM. Graf Ra-
detzky, sowie der I. Kriegerbund Salzburg den 80. Ge
burtstag unseres Kqisers. Unter denr klingenden Spiele
der beiden Musikkapellen zogen die Vereine, die in
ihrer vollen Stärke ausgerückt waren, in die St. An-
dräkirche, wo ein Festgottesdienst stattfand, an dem
nebst einem großen Publikum in Stellvertretung der
k. u. Regierung Landesregierungsrat v. Pflüg l-
k.
Leyden teilnahm. Außerdem war der Protektor des
Kriegsrbundes Exzellenz Guttenberg, Minister a. D.,
FML. Petrini v. Monteferri, GM. d. R. Swatek,
Oberst Brigadier Gelb v. Siegesstern, GM. d. R.
Düringer v. Langsnwirt, Präsident der Landwirt
schaftsgesellschaft Graf Hubert Galen, Bundespräsi
dent Stanko, Vizebürgermeister Ott und viele Offiziere
und Beamte erschienen. Die Kirchenmusik besorgte die
Kapelle des Radetzky-Veieranen-Vereines. Nach der
kirchlichen Feier defilierten die Vereine vor den Ho
noratioren. Nachmittags fand man sich zu zwang
—
loser Unterhaltung in den Anlagen des Franz Josef-
Parkes ein, wo sich bei wolkenlosem Hirmnel ein reges
Treiben entwickelte. Besonders war es die Jugend, die
in Koriandolischlachten, Schaukeln und Buden, Rad-
sahrkarussel usw. auf ihre Rechnung kam. Um 4 Uhr
produzierte sich Durmseilkünstler Rößner, der großen
16. August werdet ihr wohl erhalten haben. Gott
sei Dank, daß ich jetzt aus aller Unruhe heraus und
in vorzüglicher Pflege bin. Die Sorge, ob einem und
noch zur rechten Zeit geholfen werden würde, war
das schlimmste. Aber es hat sich alles gut gefügt;
daß ich nach der Verwundung noch gehen konnte
und zwei gute Kameraden meiner Kompagnie mir
halfen (auch beim Zurückgehen sauften die Kugeln
um mich her, da gerade zu dieser Zeit wir Preußen
uns zurückziehen mußten, aber keine traf uns); daß
wir dann so eine Art Verbandsplatz fanden, wo
wenigstens die losen Stücke des Kinnbackens heraus
genommen wurden und eine Binde umgelegt; daß
mich dann ein Wägelchen fortbrachte nach einem
Gute, wo ich wenigstens die Nacht aus einem Kissen
ruhen konnte; daß den anderen Morgen ich, aller
dings auf einem schlechten Karren, nach Pont-st-
Mousson gebracht wurde und unterwegs eine barm
herzige Schwester (französische Nonne und Schul-
meisterin) mir recht gut den Verband legte und mir
etwas Suppe einlöffelte. In Pont-ü-Mousson war
schon eine große Menge von Verwundeten, ich wurde
an dem Tage nicht weitergeschafft, bin aber wenig
stens den anderen Morgen, gestern, auch forttrans-
portiert worden. Der Transport war gerade nicht
bequem, aber ich ertrug alles sehr gut. Nachmittags
kamen wir nach Remilly auf den Bahnhof. Von da
führte uns ein Zug um 8 Uhr fort, und des nachts

Seite 6 (Nr.
Beifall erntete. Zwei Stunden später huldigte in mar
kiger Ansprache städt. Osfizial Molterer dem Kaiser,
Während sein Töchterchen nach herzig gesprochenem
Weihworte die herrlich geschmückte Kaiserbüsts mit
Lorbeer bekränzte und die Menge vieltausendsrimmig
in das dreifache Hoch auf den Kaiser einstimmte. Der
Abend sah eine beinahe zehntausendköpsige Menge im
Franz Iosefsxarke; unermüdlich ließen die Kapellen
ihre Märsche und Tänze erklingen. Auf 8 Uhr war
der Beginn der Kinematographenvorstellung durch
Liskas Grand-Theatre electrique angesetzt, aber lange
zuvor schon hielt eine dichte Menge ihn umlagert. Das
Programm war der Bedeutung des Tages wohlan-
gepaßt und die Bilder „Besuch des Kaisers in Sara
jewo", sowie „Die großen Kaisermanöver", wie auch
das Zukunftsbild einer großen Seeschlacht im Jahre
19.." erntete ungeheueren Beisall. Das um 10 Uhr
hereingebrochene Gewitter trieb die Menge in die
Bierhallen, wo das frohe Treben noch lange währte.
* Aus der Thesterkanzlei. Morgen geht Ludwig
Tl)omas Komödie „Moral" in Szene.
* Iriseur-Aachkurs in Salzburg. Das Gewerbe-
förderungs-Institut für das Herzogtum Salzburg ver
anstaltet bei genügender Beteiligung in der Zeit vom
19. September bis 28. Oktober l. I. unter der Leitung
des Fachlehrers, Friseurs Josef Kurs, vom Gewerbe-
förderungs-Jnstitut für Oberösterreich, einen Fachkurs
für Friseure in der Stadt Salzburg. Der Kurs umfaßt
eine Darstellung und Unterweisung im Damen-
frisieren, in der Kopf- und Haarpflege, Ondulation
und Kosmetik. Der Unterricht findet an den Tagen:
Montag, Dienstag, Donnerstag und Freitag jeder
Woche, und zwar in täglich 4—5 Tagesstunden im
Lchrzimmer des Institutes, Chiemseehof 8, 2. Stock,
statt. Das Gewerbeförderungs-Institut stellt an Be
helfen die Modelle, Spiegel u. dgl. bei; die besonderen
Utensilien, als Ondulationsscheeren, Krepp u. dgl.
sind von den Teilnehmern selbst zu beschaffen. Da
der Kurs nur bei genügender Beteiligung stattfindet,
wollen jene Friseure (Meister und Gehilfen), .welche
an diesem Kurse teilzunehmen wünschen, ihre An
meldungen bis längstens 14. September 1910 beim
Gewerbeförderungs-Institut Salzburg, Chiemseehof 8,
2. Stock, einbringen.
* Eine seltene Himmelserscheinung. Ein Leser
unseres Blattes schreibt uns: Am 21. d. M., abends
ca. 149 Uhr sah man von der Hauptbrücke aus am
westlichen Himmel das vollkommene Spiegelbild der
Festung und des Mönchsberges im weiß-gelblichen
Lichtglanze scharf und deutlich aufflammen, und zwar
im aufrechten Bilde. Die Konturen der Festung waren
deutlich und scharf umrandet zu sehen, und es machte
den Eindruck, wie wenn die beleuchtete Festung sich
in einem Spiegel reflektierte. Dabei bestand Wetter
leuchten in der Gegend des Bildes. Mein Beruf
hinderte mich, die Erscheinung bis zum Schlüsse zu
beobachten. Als ich zehn Minuten danach wieder auf
die Brücke kam, war das Phänomen verschwunden.
Ich habe in den 40 Jahren, die ich in Salzburg lebe,
etwas Aehnliches nicht gesehen, und es wäre inter
essant, die Ursache der Erscheinung kennen zu lernen.
Später ging der Vollmond in voller Klarheit und
Reinheit am östlichen Himmel, rechts vom Schwarzen
berg, auf. Gewiß haben auch andere das Bild beob
achtet, und das Publikum würde gewiß dankbar sein,
darüber Näheres zu erfahren. Ferner wird uns
— litt eine bedeutende Fleffchwunde in der Nähe der
um 2 Uhr kamen wir nach Saarbrücken. Auf dem!
Bahiz^of fand sich jemand, der mit mir ging; ich
kannte das Haus von Velsen (einem mir aus Rom
befreundeten Philologen) und bin so um halb 3 Uhr
der vergangenen Nacht auf meinem Ruheplatz an
gekommen. Jetzt ist das Schwerste überstanden. Die
Anstrengung des Transportes habe ich glücklich über
wunden und ich fühle mich kräftig und fast frisch,
trotz des starren Blutverlustes und der geringen Nah
rung in den letzten Tagen. Hier bin ich so vorzüglich
aufgehoben, wie ich es rrur wünschen kann. . Wein
.
mit Wasser und Milch ist allerdings das einzige, was
ich hinunterschlürfen kann. Vorhin war auch der
Chefarzt dieser Garnison, Oberstabsarzt Steinrucker,
bei mir, hat mich untersucht und aus dem Kinnbacken
die einzelnen Splitter herausgenommen. Er will noch
einmal mit Professor Busch aus Bonn wiederkom
men. Die Fleischwunden, wo die Kugel hineingegan
gen und herausgeflogen, haben gar nichts Bedenk
liches Schmerzen habe ich eigentlich nicht ge
. aus Hartgummi. Gustav Freytag war vom deutschen
. .
habt Es freut mich doch, daß ich auch in dieser
... unverzagt und immer vorangeblieben bin
Schlacht
und mein Amt als Zugführer gut ausgefüllt habe.
Wir waren in zu geringer Zal)l, trieben aber die
Franzosen zurück. Ich habe mit eigener Hand meh
rere Gefangene gemacht. Da schickten die Franzosen
Me besten Reiterregimenter gegen uns, ganz um-
lönp: das Feuer von uns ausgeschwärmten Schützen
DienÄag, 23. AüMst
Salzburg er Dolksblatt
Osten aus weiterer Ferne eine starke Feuerrrüte
aus Maxglan geschrieben: Ein prachtvolles Na
turschauspiel konnte gestern abends von hier aus be sichtbar; tags darauf wurde von Landleuten mitge
dachtet werden. Zirka um halb 8 Uhr abends war teilt, daß der Blitz in das Haus des Herzogbauern in
Schwenk
der Untersberg ganz eigentümlich von der unter an der äußersten Grenze der Landgemeinde
gehenden Sonne beleuchtet, wie dies bisher noch nie Straßwalchen eingeschlagen hat und Gebäude, Fähr
nisse sowie Getreide- und Futtervorräte ein Raub
beobachtet wurde. Der Berg schien ganz nahe gerückt,
so daß jede Formation deutlich sichtbar war; die der Flammen wurden.
Matten erschienen in einem ganz eigenartig sattem * Panik auf einem königsfeedampfbooie. Es wird
Grün, während die hervorstehenden Steine wie kleine uns geschrieben: Die Besucher des Königssees haben
Silber- und Goldsterne funkelten. Diese Beleuchtung sich nachgerade daran gewöhnt, für die Herrlich
dauerte mehrere Minuten. keiten, die ihnen dort die Mutter Natur in so ver
schwenderischer Weise bietet, manche Unannehmlichkeit
* Gewitter und Brände. Aus Wels schreibt
in Kauf zu nehmen. Sie wissen genau, daß die
man uns vom 22. d. M.: Mit rapider Schnelligkeit „Liebenswürdigkeiten" aller dienstlichen Faktoren,
zog heute, um 4 Uhr nachmittags, ein Gewitter im
Westen herauf; um halb 5 Uhr nachmittags setzte Hotelpersonal selbstverständlich inbegriffen, dort zum
das Gewitter, das ein heftiger Sturm einleitete, ein. Prinzipe geworden ist, und demnächst im „Bädecksr"
Kurz nach halb 5 Uhr meldete der Stadtpfarrtürmer mit einem Stern bezeichnet wird. Woran sie sich aber
von Wels, daß der Blitz in der Nähe des Edtholzes mit dem besten Willen nich: gewöhnen können, das
in der Nachbargemeinde Thalheim eingeschlagen und sind Unsicherheiten der Verkehrsmittel, die unter der
gezündet habe. Während er noch diesen Brand be Kontrolle der Behörde stehen. Hier ist die Sicherheit
obachtete, schlug ein weiterer Blitz in ungefähr 300 des reisenden Publikums am Spiele, und da scheint
Schritte Entfernung von dem ersten Brandobjekte es am Platze, die maßgebenden Kreise daraus auf
wieder in ein Haus ein, das sofort in Flammen auf merksam zu machen. Das Dampferboot „Obersee"
hatte am Sonntag auf einer Nachmirtagsfahrt nach
ging. Der Landtrain der hiesigen freiw. Feuerwehr
rückte sofort nach den Brandplatz aus. In der Ort Königssee zurück zahlreiche Passagiere, fast durch
schaft Edtholz stand das Obermirchtengut der Witwe —
wegs Fremde. Auf der Höhe vom „Kessel" stoppte das
Boot auf offener See. Ein dichter Dampfqualm
Marie Schwarzlmüller in hellen Flammen. Am
Strohdach verbreitete sich das Feuer mit großer erfüllte plötzlich den ganzen Schiffsraum, und ein
Schnelligkeit über das ganze Anwesen und griff aus Regen von Ruß fiel auf die Passagiere nieder. Dem
die Scheune und sonstigen Nebenbaulichkeiten über. Manne an der Maschine gelang es, die aus bre
Beim Nachbar der Schwarzlmüller, bei Johann chenden Flammen zu ersticken, nichtsdesto
Brandmayer, vulgo Roßmirchten, war gerade die weniger war die Panik eine allgemeine und
Dampfdreschmaschine in Arbeit und aus diesem An wohl nur zu begründete. Kinder schrien, besonders
lasse eine Anzahl von 16 Arbeitern vereint. Herr Aengstliche wollten schon in den See springen, und
Passagiere trat
Brandmayer sah wie das Feuer ausging und rief nur durch ernstliches Zureden einiger
sofort die Leute zur Rettung zusammen. Es gelang wieder Beruhigung ein. Ein Rohr im Kessel
ihm mit großer Energie, den ganzen Viehstand
war geplatzt, wodurch die Eruption hervor--
fünf Rinder und sieben Schweine aus dem schon — gerufen wurde. Außer dem Schrecken, total ver
—
brennenden Hause zu retten. Auch von den Fährnissen rußten Kleidern etc., war kein ernstlicher Unfall ent
wurden mehrere Stücke von den Hilfsarbeitern ge standen, obwohl ein solcher sehr nahe im Bereich«
rettet. Die herbeigeeilten Feuerwehren griffen eben der Möglichkeit lag. Da unbegreiflicher Weise das
falls energisch ein. Mittlerweile hatte ein weiterer Dampfboot außer der außer Betrieb gesetzten Dampf-
Blitzschlag in dem vielleicht 300 Schritte vom Ochsen- pfeife keinerlei Signal befaß, das auf weitere Ent
mirchten entfernten ebenerdigen Häuschen in Edtholz fernung gehört worden wäre, mußte das Schiff etwa
liegen.
Nr. 19, welches eine sogenannten Ueberlände vom eine Stunde ruhig auf ofstnemsich See in der be
Lurfengute in Edtholz der Frau Theresia Gatter Vorüberfahrende Ruderer leisteten
bauer ist, eingeschlagen und hier gab es wenig zu kannten „Liebenswürdigkeit" spöttische Bemerkungen,
retten, da das Lurfengut zum Großteile aus Holz und erst durch den Dampfer „Wallmann" konnte das
war. Im Hause wohnte der zirka 70 Jahre alte, beschädigte Dampfboot heimgebracht werden. Der
ehemalige Zimmermann und jetzige Armenpfründner VorfaÜ, so harmlos er auch von mancher Seite
Michael Brandmayr, bei dem sich auch zeitweise gedeutet werden mag, hätte doch unter llmständen
seine verheiratete Tochter aufhält. Er und seine Toch schlimm ausfallen können. Es gebührt jedenfalls der
ter waren über das plötzlich hereinbrechende Feuer ruhigen Besonnenheit des Maschinisten volle Aner
sprachlos und mit Lebensgefahr wurde der alte kennung. Der Umstand, daß jedoch dem gleichen
Mann vom Roßknechte des nachbarlichen Brand Dampfboote schon einmal derselbe Unfall passierte,
hofes aus dem brennenden Häuschen geholt. Der dürste den Wunsch nach einer eingehenden Unter
Schaden ist noch nicht ziffernmäßig festgestellt, dürfte suchung berechtigt erscheinen lassen. Hier gilt es, nicht
aber 10.000 L' übersteigen, doch ist er zum Großteil sondern vor
nur im Interesse des Fremdenverkehres,
durch Versicherung gedeckt. Auch sonst hat der G- allcrm zum Schutze der körperlichen Sicherheit, der
wittersturm an den Obstkulturen großen Schaden an- Wiederholung solcher Unfälle tunlichst vorzubeugen.
angerichtet. Aus Straßwalchen, 22. d. M., * Zn ein Mokorrad gelczufen. Die Kellnerin vom
—
wird uns gemeldet: Vor Mitternacht des 21. d. M. Hotel „Bavaria" in Bad Reichenhall, Marie
ging über den Markt ein heftiges Hochgewitter nie
der und schlug der Blitz an zwei Stellen in der Salz-
Lechner, lief, als sie sich vom Bahnhof Kirchberg von
der Besorgung eines Briefes in das Hotel zurüÄ>e-
burgerstraße in die Blitzableiter der durchziehenden geben wollte, bei Usberschreltung der Straße in das
Telephonleitung ein, ohne weiteren Schaden zu ver Motorra^d des Baumeisters Stromer, der gerade
ursachen. Während des Gewitters wurde auch gegen
von der Schützsnstraße dccherfuhr. Das Mädchen er
und den Soutienbataillonen schmiß sie völlig aus- Achselhöhle, während Herr Stramer sich beim StArz
einander. Mehreren französischen Eardskürassieren vom Rade die Mie blutig schlug.
habe ich das Leben gerettet und sie zu Gefangenen * Anfall. Aus Franksnmarkt wird uns ge
gemacht. Einer von ihnen zeigte mir, wo sein Kom- meldet: Der in der Ziegelfabrik in Zips beschäftigt«
manvant verwundet lag, und ich hatte eine fast kin
Arbeiter Albrecht Schrei bmaier geriet am 17.
dische Freude daran, dessen vorzüglichen Säbel zu
ds. beim Reinigen der Platte einer Ziegelpreß-
nehmen. Schon lange war es mein Wunsch, statt maschine mit der linken Hand unter den Hebel der in
meines schlechten Degens, der nicht einmal mir ge Betrieb befindlichen Maschine, wobei ihm zwei Finger
hörte, einen guten Säbel zu erbeuten. Wir gingen
zerquetscht wurden.
noch näher heran, da stand der Feind, aber in lleber-
* Durch elektrischen Strom getötet. Aus G
zahl; ich erhielt die Verwundung und mußte zurück. m u n-
Gleich darauf retirierten die unsern; nachher ist aber d e n, 23. ds. wird uns telsphoniert: In den gestrigen
sich der Hilfsarbeiter Ham
Verstärkung gekommen, wir haben das Schlachtfeld Abendstunden machte
Är-
behauptet und gesiegt. Ich schließe. Gott wird mit mer, welcher bei der Firma Stern u. Hafferl in
beit stand, ohne einen Auftrag von seirwr Firma er
mir sein."
Dr. Bormann reiste am 2. September zu seinen halten zu haben, daran, an einem zwei Meter hohen
Eltern nach Laasphe, dann zu Mommsen nach Ber Dache bei der elektrischen
^affftAtion in TraunlsUen
urck» in das Neben
lin. Hofrat Sürsen ersetzte ihm die fehlenden Stücke den Isolierdraht M befestigen
des Oberkiefers und des Gebisses durch eine Prothese gebäude Lil^ einzuleiten. Bei der Berührung der
Drähte wurde Hammer vcM Dache gsschleudert, ging
Krsnprinzen beauftragt worden, Dr. Bormann zu noch einige Schritte weiter wie Augenzeugen be
uick> machte noch Sprechvertz^.
begrüßen und ihm zu bestellen, daß, wenn der Krieg richten In einer
zu Ende wäre, der Kronprinz zu Bormann kommen
—
Entfernung von acht Metern jedoch wurde er bewußt
werde, um ihm den Dank des Vaterlandes zu über los und sank M Boden. Der Maschinist Karl Stad°
bringen. Hofrat Bormann erfuhr diese für ihn so ler unternahtn Wederbslebungsvsrstuhe, aber ohne
ehrenvolle Mission aus der letzten politischen Arbeit Erfolg und der erschienene Arzt Dr. KUtzlsr konnte
Frsytags vom Jahre 1887: „Der deutsche Kronprinz nur mehr den eingetretenen Tod konstatieren. Nach,
und die Kaiserkrone". .Ausjage von SachoerstündiLLN ist der Tcch irrkotg« B---»'
 -X-Nr. 189) Seite 7
Dienstag, 28. August Salzburger Dolksblatt
Fellacher besprach auch von der Kanzel aus die Bedeutung
rührung mit den Drähten eingetreten. Es ist aber^ zimmer des katholischen Lehrlingsheimes eine silberne des heutigen Festtages. Nach dem Gottesdienste defilierte der
nicht ausgeschlossen, daß Hammer zu Herzaffektionen Taschenuhr entwendet. Auf erfolgte Anzeige hin
ganze Festzug an der Beamtenschaft vorüber und nahm
neigte und deshalb den Tod fand, da die Spannung wurde bei einem Schlafkameraden eine Leibesvisi am Kirchenplatze Ausstellung. Hier führten
die Knaben unter
die, wie der Polizeirapport Leitung des Lehrers Herrn Franz Müller Marsch- und
der Leitung nur 110 Bolt betrug, welche Spannung tation vorgenommen,
nach fachmännifcher Ausfage nicht tödlich wirken soll. meldet, resultatlos verlaufen ist. Stabübungen auf, die ob ihres Gelingens vollste Anerken
stattgehab
Die Leiche Hammers, der 81 Jahre alt, verheiratet * Eine Diebin. In Berchtesgaden wurde wegen nung fanden. Mit dem hierauf im Postgasthause
ten Frühschoppen und nachmittägigen Konzerte^ m der
und Vater eines Kindes ist, wird obduziert. Diebstahl die ledige Köchin Maria Reiter von Aigen Bahnhofpestauration fand das Fest seinen Abschluß.
* Vlutige Schlägerei bei der alikatholischsn Ver bei l^lzburg verhaftet. In ihrem Besitze befand sich Lueg bei St. Gilgen, 20. August. Auch unser kleines, so
sammlung in Bruck i. p. Bei der Sonntag im Hotel eine größere Menge von Frauenkleidern, Wäsche idyllisch gelegenes Lueg hat des Kaisers 80. Geburtstag fest
lich begangen. Nicht nur, daß die meisten Billen, so jene
„Kronprinz Rudolf" abgehaltenen altkatholischen stücken, Herrenhemden, mehrere Stoffreste, Strümpfe, der Familen Hofmann, Dupal und Weinbergcr am Vor
Versammlung inszenierten die offenbar nach der Handschuhe und dergleichen vor, welche mit den ver abende glänzend illuminiert waren, auch 5)err Restaurateur
Parole des Katholischen Bauernbundes handelnden schiedensten Monogrammen versehen sind und über Aichinger tat ein Uebriges. abendsDer Gasthof Lueg prangte
Burschen unter Führung eines Kooperators eine deren Erwerb sich das Mädchen nicht auszuweisen ver in reichem Flaggenfchmuck und waren die Veranden
mit Lampions in allen Farben beleuchtet. Damit nicht
blutige Schlägerei. Das Zeichen zur Rauferei gab der mag. Vor ihrer Verhaftung war die Reiter in Laufen
Wurf eines Bierkrügels gegen den Werkmann Grab- und in der Umgebung von Traunstein und Rofenheim genug, arrangierte der rührige Wirt für seine zahlreichen
Hausgäste eine Dampferfahrt auf dem Abersee. Auf dem
ner. Ein Befucher der Versammlung namens Josef bedienstet. Die vorgefundenen Gegenstände befinden prächtig dekorierten Schiff gab eine Musikkapelle ihre Wei
entzündet und
Rohrmoser aus St. Georgen bei Bruck wurde sich auf der Gendarmeriestation Berchtesgaden. sen zum besten, bengalische Feuer wurden
verbreiteten weithin ihr magisches Licht; die herrlichsten
von dem als Raufbold bekannten Tauernwirtssohn Efsekte aber erzielte der über dem Zwötferhorn stehende
Franz Bern st einer jun. derart geschlagen, daß 3un! 8S. des Kaisers.
GebuMag Vollmond, der die eine Hälfte des Sees und inskipfondere
er blutüberströmt liegen blieb. Vorher hatte eine alt die Falkensteinwand mit seinem Silberglanze übergoß. Es
katholische Versammlung in Bischosshosen stattgefun Leopoldskron, 21. August. Am Sonntag den 21. August Entzücken
wurde das 80. Geburtsfest des Kaisers besonders festlich war ein wundervoller Anblick, der allgemeines
den, bei der neun Personen aus der katholischen begangen. Am frühesten Morgen verkündeten schon der hervorrief. Während der zweistündigen Seefahrt benutzte
Kirche ausgetreten sind. Nähere Berichte solgen. der Hauptmann der Freiwilligen Feuerwehr St. Gllgen,
Donnerer und der Weckruf der Ortsmusik die Feier. Nach Hel-r Georg Weber, die gehobene Stimmung der Eesell-
* Dreifacher Brandleger? Aus Wels, 22. August, dem Festgottesdienstö, dem
die Gemeindevertretung, die
schast, um in markigen Worten unseres greisen Kaisers zu
Schuljugend mit dem Lehrkörper, die Freiwillige Feuer gedenken und auf das Wohl desselben ein Hoch auszubringen,
wird uns gemeldet: Gestern Sonntag, um 8 Uhr wehr, der Militär-Veteranenverein, die Kurgäste, sowie eine
in das alle unter den Klängen der Volkshymns jubelnd ein
früh, erschien auf der Wachstube der Sicherheitswache große Volksmenge beiwohnten, raillierte sich der festliche stimmten. So schlicht und einfach die ganze Feier verlief, so
der 1853 in Meggenhofen geborene und dahin zu Zug aus den Obgenannten zum Abmärsche nach dem König tief war der Eindruck, den sie in jede:n Teilnehmer ange
Ludwigsbad, woselbst die Huldigungsfeisr stattfinden sollte. sichts der herrlichen Gottesnatur hinterließ.
ständige, verheiratete Fabriksarbeiter Johann Gug-
In der Veranda des Badhauses war die Kaiserbüste in Hofgastein, 21. August. In einfacher, aber würdiger
gerblluer, zuletzt in Kausing bei Schwanenstadt einem Kranze lebender Blumen aufgestellt, während aus
Weise wurde in Hofgastein das Geburtsfesr des Kaisers
wohnhaft und in Arbeit, und erstattete gegen sich die dem Sockel ein glänzendes „80", von grünem Reis um
Gugger- geben, hervorleuchtete. Die Fahnen der Vereine und Schul gefeiert. Der ganze Markt strahlte in buntfarbigen Lam
Selbsranzeige wegen dreifacher Brandlegung.
kinder flankierten den Festraum, vor welchem die Vereine, pions und ein Fackelzug der Vereine erhöhte die Fest-
bauer gab an, daß er vor über 30 Jahren in Rüh- stimmung. Im Saal des Hotel Zentral versammelte sich ein
Kurgäste und Einwohner Aufstellung hatten.
ringsdorfin der Gemeiride Hofkirchen a. d. Tratt- Herr Oberlehrer August Zimmer eröffnetegenommen mit der Festrede distinguiertes Publikum zum Festkonzert. Die vielen Um
nach ein Haus befefsen habe. Er befand sich aber arg an die Kinder die Feierlichkeit. Ihr folgten acht Dekla formen der österreichischen Offiziere der k. u. k. Mllitiir-
Kurhäuser neben den ordengeschmückten Staatsbeamten tu
in Schulden, so daß er eines Tages zu> seiner Frau mationen, von Kindern aller Klassen vorgetragen, welche Frack und Uniform gaben ein festliches Gepräge. Die hier
sagte. Laß er das Haus niederbrennen werde, um Kaiserliede ihren Abschluß mit dem von der Schuljugend intonierten
fanden. Herr Pfarrer Franz Saigger hielt hier anwesenden Gäste aus Deutschland hatten sich an einer in
wenigstens die Versicherungssumme zu erhalten. Vor auf eine kleine Ansprache, welche in das Kaiserhoch ausklang österreichischen und reichsdeutschen Farben geschmückten
33 oder 34 Jahren— aus eine genaue Zeit kann er sich und die der Feier einen ergreifenden Abschluß brachte. Im Tafel vereinigt und brachten durch ihr korporatives Er
nicht nwhr erinnern hat er nun diesen Plan auch schattigen Gastgarten fand hierauf ein Konzert der treff scheinen ihre Huldigung dar. Nach der ersten Musiknummer
wurde der Kaisertoast gesprochen, der insbesondere auf den
—
ausgeführt. Die Brandstätte hat er dann verkauft und lichen Musikkapelle statt.
Mals. 21. August. Die Feier des 80. Geburtsfestes Gnadenakt des Kaisers hinwies, der Hofgastein durch die
ist weitergezogen. Im Jahre 1882 will er das Zwickl-
unseres Kaisers war mit einem wahrhaftigen Kaiserwctter Gewährung des für immerwährende Zeiten gesicherten
haus in S t e i ne r k i r ch e n am Innbach und im bedacht. Um 9 Uhr Thermalwasserbezuges erst zum Kurorte machte und es so
früh fuhr k. k. Landespväfident Levin fand
Jahre 1887 den Meierhos von Aschlhof in der Graf Schaffgotsch in Begleitung seines Präsidialvorstgndss, zu ewigem Dank verpftichtet. Donnerstag vormittags
statt, an dem die Oris-
Gemeinde Steinerkirchen am Innbach in Brand ge Bezirkshauptmann Dr. Rambousek, im Dorfe ein, mit einem um 10 Uhr der Festgottesdienst
behördsn, Offiziere und zahlreiche Kurgäste teilnahmen.
setzt haben. Beide Objekte sind ebensalls niederge sinnigen Gedichte (gesprochen von einem Schulmüdchen) und
mit Marschklängen der Walfer Musikkapelle empfangen und
brannt. In allen drei Fällen hatte inan auf Guggsr-
vom Gemeindevorsteher und Landtagsabgsordneten Georg Veredls-Nerkssel
bauer nicht den geringsten Verdacht. Seine Frau, Brötzner, k. k. Hosrat Dr. Lechner einem gebür
welche von den Verbrechen wußte, ist seither ver tigen Walser
—,
Pfarrer Josef M e n i d —
l, dem Lehrkörper Salzburger Turnverein (Dezitscher Turnerbund). Heule
nach dem Turnen Jahnfeier vor dem Denkmal im Kurpark.
storben und Guggerbauer in zweiter Ehe verheiratet. der vierklassigen Volksschule Wals, k. k. Zolleinnehmer
Pröll, dem Militär-Veteranenverein Wals, sowie der Be Treffpunkt am Turnboden. Zahlreiches Erscheinen der Mu-
Menschenleben ist bei keinem der Brände zugrunde ge wohnerschaft ehrerbietigst begrüßt. Der Landespräsident glieder ist Pflicht.
gangen. Als Beweggrund seiner Selbststellung gab schritt die Front des Veteranenvereines, dessen Protektor er M.-G.-V. „harmopie*. Am Donnerstag den 25. d. M.
Guggerbauer an, daß ihn in letzter Zeit das Gewissen ist, ab und sprach Hiebei viele Mitglieder an. Herauf erfolgte treffen sich die Mitglieder im Stieglkeller (Festungsgasse).
derart drücke, daß er Nächte oft nicht schlafen könne, der Einzug in die Pfarrkirche, um einem levitierten Hoch
amte mit Tedeum andächtig beizuwohnen. Nach dem Gottes Mistk.
und deshalb wolle er für seine Taten die gebührende dienste begab sich der Festzug
zum neuerbauten Schulhause,
Strafe empfangen. Guggerbauer wurde noch gestern woselbst zwei Mädchen vor dem Kaiserbilde und der aus
Theck«, KM Md
Sonntag dem hiesigen Kreisgerichte überstellt. Naturblumen zusammengesetzten Zahl 80 die Huldigung Sprelplan des Salzburger Siadtthealzrs
des Volkes darstellten, worauf Oberlehrer Müller und Dienstag: „)m weihen Rötzl"
* Räuberischer UcberfaS auf einen Radfahrer. Aus Lehrer Haas mit der Schuljugend zwei patriotische Chöre Mittwoch: „Moral"
d. M., schreibt Der in Wels unter Harmoniunrbegleitung zur Ausführung brachten. Der Donnerstag: „Fräulein Zoselte meine Frau"
Wels, 28. man uns: —
bedienstete Uhrmachergehilfe Gottlieb Herr Landespräsidcnt besichtigte eingehend das neue, wie Freitag: „Ganz der Papa"
Bauer aus das alte Schulhaus, zeigte lebhaftes Interesse an den mehr Samstag: „Zwanzig Tage im Schatten".
Bernardin wurde am Sonntag abends auf der Heim fachen Neuerungen und wendete sich nach den
vom Vete-
fahrt mit dem Rade auf der Reichsstraße im sogen. ranenvorstande Reischl ausgebrachten Hochrufen auf den
Landholz von Roklham gegen Lambach von zwei ihm Iubelkaiser, die mit der Volksl)ymne begleitet wurden, sowie AWe ZMkg mS KeKdeRVEr.
in den Weg tretenden Burschen vom Rade geschlagen auf den Protektor, denen ein dreifacher Tusch folgte, an das )( Fremdenverkehr in BsdIaslcin. Laut Freindsn-
Volk, um in eindringlichen Warten der Mahnung zur Fort
und des Rades beraubt. Der Sturz Bauers vom Rade pflanzung der patriotischen Gesinnung an dasselbe zu rich liste Nr. 102 sind in Badgastein 9906 .Kurgäste und
war derart, daß er blutend und eine Zeitlang bewußt ten Um halb 2 Uhr mittags verließ Graf Schaffgotsch das 9189 Passanten angekommen. Unter den Kurgästen
los liegen blieb, während sich die Burschen mit dem Walserdorf, woraus die Musikkapelle beim Walserwirte bemerken wir u. a.: Seine Exzellenz Herrn Konstan
Rade aus dem Staube machten. Das Rad ist ein konzertierte. tin Graf von der Recke-Volrnerstein mit Frau Ge
Puchrad und wird mit 120 bewertet. Großgmain, 21. August. Bei herrlichster Witterung be mahlin (Breslau); Seine Exzellenz Herrn Dr. Pau!
^ ging die Gemeinde die Feier des 80. Geburtsfestes des
* Die NordaMre in Rauris. Zur Ergänzung
un Kaisers Franz Josef I. Am Vorabende war der Ort und Freiherr» Eautfch von Frankeiühurn, k. u. k. Ge
serer letzten Berichte wird uns gemeldet, daß die Leiche die Umgebung wundervoll beleuchtet. Es wäre wohl schwer heimer Rat und Präsident des k. k. Obersten Rech
der abgängig gewesenen Marie Granegger am zu sagen, welches Objekt am schönsten beleuchtet war. Als nungshofes (Wien); ^rrn Gerlach, Geheirnsr Ober
20. ds. vormittags von mehreren Straßenbauarbeitern die Musikkapelle von dem Umzüge in ihr Standguartier regierungsrat, mit Frau Gemahlin (Berlin); Herrn
einrückte, lieh Herr Johann Seitz ein prachtvolles Feuer
in der Rauiriser Ache nächst Landsteg, Gemeinde Rau werk abbrennen welches allseitige Bewunderung erregte; Alexander Graf Palffy (Marchegg).
ris, unter einem im Wasser liegenden Holzbloch einge nach Beendigung desselben erstrahlte das Hotel des Herrn )( Absknrz am Großvenediger. Landesbaurat E.
klemmt aufgefunden und geborgen wurde. Die Leiche Matthias Dötterl in hellstem Lichterglanze. Am Sonntag Linz ist bei einer Partie auf den
wurde in die Totenkammsr überführt und die gericht begaben sich die drei Vereine, Veteranen, Feuerwehr und
Voyska aus ühLr eine Felsplatte abgestürzt, Hai
der Gendarmerie, der Großvenediger
liche Totenbsschau vorgenommen. Bei derselben konsta Arbeiterverein, unter. Vorantritt sich aber außer einer Zerrung glücklicherweise keine
Finanzwache, der Gemeindevertretung und der Schul
tierten die Aerzte mehrere Verletzungen am Kopfe, die jugend zum Festgottesdienste, wobei die Musikkapelle in Verletzungen zugezogen.
sowohl durch fremde Gewalt, als auch durch Anschla musterhafter Weise die Deutsche Messe von Haydn zur Aus- )( Beim Cdelweißpflücken abgestürzt. Aus Zel!
Höller feierte in kernigen
gen an die im Wasserbette liegenden Steine etc. her fülirung brachte. Herr Pfarrer wird uns gemeldet: Die hier aus Sommer
beigeführt worden sein können. Außerdem wurde gegenbringen, Worten unseren Kaiser, dem wir Liebe und Treue ent
stets
amSee
frische weilende Tochter des Professors Dr. Eduard
Gut und Blut opfern wollen. Oberlehrer
sichergestellt, daß sich das Mädchen ungefähr acht bis Julius Reinel drückte im Namen der Gemeindevorstehung
zehn Wochen im Zustande der Schwangerschaft be den Sommergästen, den Hausbesitzern, den Vereinen, sowie Bitt ner, Fräulein Elli Bittnsr, beteiligte sich
fand. Die Leiche wurde am 22. ds. beerdigt. jedem einzelnen, welcher zum Gelingen des Kaiserfestes am 19. ds. in Begleitung ihres Bruders und mehrerer
beigetragen hat, den besten Dank aus. So chrte die kleine Bekannten bei einer Partie auf die „Drei Brüder", wo
* Kindesmord. Aus St. Johann i. P. wird Gemeinde den Iubelkaiser.
gemeldet: Die geistig etwas beschränkte Dienstmagd
sie nach Edelweiß suchten. Hiebei stürzte Fräulein Bit'-
Oberndorf, 21. Aug. Auch hier wurde das 80. Geburts- ner und kollerte 30 bis 40 Meter ab, wobei sie fich
Marie Lechner hat in der Nacht vom 18. zum sest unseres Kaisers erhebend gefeiert. Zapfenstreich am Verletzungen am .Körper zuzog. Der sofort auf ls c
19. d. M. ihr neugeborenes Kind durch Erdrosseln Samstag und Tagreveille am Sonntag eröffneten die Feier. nächstgelegsne Alpe, wohiti die Veoungtückte gebrach:
getötet und im Strohsacke ihres Bettes versteckt. Um halb 9 Uhr marschierte ein langer Festzug, der von wurde, telephonisch gerufene Äerneirrdrnrzt Gr: P i r
Beamten der hiesigen Behörden, GemeindeverLretern aus
Marie Lechner hat bereits einmal einen Kindesmord Oberndorf und Göming, Gendarmerie, Finanzwache, cher konstatierte eine Gsh'kvnerfchüttsrurrg, tieft Rch-
begangen. Schiffergarde mit Musik, Veteranen, Feuerwehr, Männer- guetschwunden an der Stkrne und in L^r Schr.äfen-
* Disbsiahl.
Dem Kaufmannslehrling und Arbeiterverein, dann einer großen Anzahl Schulknaben
Martin und gegend, sowie mehrere Haukaöschurflintz'en' mn Körper
-Mädchen, erstere mit blauen Schärpen und weißroten
Reiter wurde in der Nacht vom 20. d. M. aus der Bändern, hiesigen Pfarrkirche, und bezeichnet" die Verletzitngxch als schwere, jedoch
Tasche seines Rockes im gemeinschaftlichen Schlaf diensts, denzurPfarrer Fellacher hielt,um an dem Festgottes-
teilzunehmen. Pfarrer nicht lebensgefährliche. Fräulein Biltiier'ivurLe nmL
 Seite 8 <Nr. 189)
Zell am See in die häusliche Pflege überführt.
Innsbruck, 22. August. Im Vennatale im Bren
nergebiet ist gestern der Hochschüler Machovski
aus Wien, der mit seinen Eltern am Brenner in
Sommeraufenthalt weilt, beim Edelweihsuchen 200
Meter tief abgestürzt. Er wurde mit zerschmettertem
Kopfe von seinem Bruder tot aufgefunden. Das Un
glück ist eigener Unvorsichtigkeit zuzuschreiben.
SMMche SmKschM.
0 Segelregatta St. Gilgen am Abersse. Bom
herrlichsten Wetter, und schönem kräftigen Brunn
wind aus Osten begünstigt, begann heute die zweite
interne Segelregatta um 12 Uhr mittags. Es hatten
sich vier Segeljachten gemeldet, und zwar „Dread-
nought" neu mit Größe S. L. 8.10 aus Klasse 4 des
Herrn Emil Schleiselder, Strobl-Wien, eine der
größten Segeljachten auf unserem Abersee, „Meteor"
des Jng. Georg Rumpel aus St. Wolfgang. Wien,
„Nelly" mit 5.50 S. L. aus Klasse 6/b des Herrn
G. M. Koch aus St. Gilgen-Wien und „Mucco" 5.—
aus Klcksse 6/b des Herrn Max Strohschneider aus
St. Gilüen-Salzburg. Die Fahrbahn, ca. 8 Seemeilen,
führte von St. Gilgen, Namsausrs Seerestauration,
Dampfschifflandungsbrücke mit den Bojen: Brunn-
winkel, Gschwand und zurück, und war zweimal zu
durchführen, das zweitsmal in verkehrter Richtung.
„Dreadnought" übernahm sofort die Führung und
behielt sie während der ganzen Regatta. Ihm folgte
der siegreiche „Meteor" stets auf dem Fuß. Bei der
Talfahrt vergrößerte sich aber jedesmal der Slbstand
zwischen beiden, welche Distanz aber „Meteor" bei
der Bergfahrt immer wieder einholte, so zwar, daß
„Meteor" bei der ersten Runde am Stärt nur eine
Differenz von 1 bis 2 Sekunden hatte. „Nelly" fuhr
sehr schneidig und gut und eroberte dadurch ihren
alten Ruf. Als Erster vrqf schließlich ein „Dread-
nought" mit 1 Stunde 54 Min. 7 Sek.; als Zweiter
„Mstchr" mit 1 St. 55 Min. 56 Sek. und als Dritte
„Nelly^' mit 2 St. 14 Min. 53 Sek. „Mucco" ihatte
sich verfahren und gab schließlich aus. Der erste Preis
wurde „Meteor" zuerkannt, da „Dreadnought" ver
möge seiner größeren Sägelfläche dem „Meteor"
2 Min. 40 Sek. vorgeben mußte. „Nelly" bekam in
ihrer Klasse den 1. Preis. Die Preise bestanden in
silbergravierten Cokpitschildern.
VugeseNdel.
Aufruf!
Die P. T. Einwohnerschaft von Oberndyrf und
den umliegenden EemsiUdeir des Gcrichtsbezirkes,
welch letztere bereits vor Wochen gedruckte Bittschriften
zugesendet erhielten, werden gebeten, das geplante
PlÜckshafenunternehmen durch gütige Beisteuspung
von Elüchshafenbesten oder Geld Zum Ankauf solcher
Gegenständemöglich>tz.u uirterstiltzen und diese Spenden
bis längstens 31. Ailtzust l. I., dein Verbandsschrift-
^führcr Alais Huber, Gerichtsoffiziänt in Öber>ldorf.
zusammen zu lassen. 13748L
ksriillsvoktisnö Obsmäarf
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XXVI.
Islirvs-
ätI 88 tsIIlMg
von irunsr-Wsi-ksn
inolrsi»ns«-
IsAlick ßskätknet.
NuckZu§in 8 ÄrdusgZ
8 lter Utirdaus-Uä^lle in cter Leäecl-ten reri-ssso bei kreiem Uintritt.
iL Anlnns 7,8 Uki» svsnii!»:
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Seiten Sonn- k^eier-ina
unä Konreet um 4 Itlir nneilmjttiiM.
W LsÄsn Mkliv-cvii e-nri Tsmsisg sSvins Lbsrikis mit «
S gewinnsüchtige Zwecke verfolge, nahmen sie zu
A KlusIIl, Sssang uaü W Fest einen schönen und fröhlichen Verlauf nehmen Mühte,
ßsso ttoc!m^.tnnMvo>!kt Lmbws ptttsr. ^ Schweiggeldenr ihre Zuflucht; dann unterblieben auch
^ die gehässigen Artikel. Der Angeklagte bediente sich
Salzburger Bolksblatt
— mit dem vielsach ärztlich empfohlenen „Laxigen" wird Sie
verstehen lassen, daß dessen köstlicher WohlZeichinack, seine milde
und doch sichere Wirkung es mit Recht schnell zu dem belieh-
testm Abstihrintttel der Neuzeit bei alt und jung gemacht
haben. Origir.alblcchdoseit, enhaltcnd 20 Tabletten, sind zu
Kd:. 1.30 in allen Apotheken, sonst dttrch das Generaldepot
C. Brady, Apotheke zum „König von Ungarn", in Wien
zu habeii.
ttsuptmLnli i. p. l-supfl, s.
20. ScliuIjLlie.Lnisi-nnt Un6 vorrÜLUciie s>vii»ion.
lkui-sbsginn Lm >. Leptember unä I. IVtiirr.
Programm ><oste!ilos.
Rmöer gesund zu erhalten
ist viel leichter, als den erkrankten wieder zur Gesundheit zu
verhelfen. Will man die Kinder vor den so gcfürchtetcn
Soinmererkrankungen, Brechdurchfall, Diarrhöe, Darinkatarrh
etc. schützen, so ernähre man sie mit dem als einzig in seiner
Art bekannten „Kusek e", das sich bei gesunden und inagew
dariiikranken, sowie schwächlichen, in der Entwicklung zrrrück
gebliebenen Kindern vorzüglich bewährt. 13Z8ll
Abfahrt der Eisenbahnzü^L nach denl Kbnigsschtoh
S»ixdMi-8 sd!
4s°PLs ZZ:., YSS.PL, loo S^.,
»asZZ:.,
yas
Ass dem Gekichkssmle.
Salzburg, 23. August. (Schändung.) Vor dem
Erkenntnissenate des Landesgerichtes hatte sich heute
der 27jährige Knecht Sebastian Seer aus Tousen-
bach wegen Verbrechens der Schändung zu verant
worten. Teer hatte vor einiger Zeit ein zwölfjähriges
Äädchen in ein Gebüsch gelockt und dort an dem
Kinde eine unsittliche Handlung vorgenommen, wo
für er nach gehÄm durchgeführter Verhandlung zu
einer schweren Kerkerstrafe in der Dauer von drei
zehn Monaten verurteilt wurde.
(Die Drohung des Flüchtlings.)
28. —Juli entsprang aus der Strafanstalt Laufen der
Häftling Karl Püfel und flüchtete über die öster
reichische Grenze. In Reith wurde er mit Hilfe einiger
rasch verständigter Bauern von der ihn verfolgenden
Gendarmerie-Patrouille festgenommen. Bei Anlegung
der Schließkette drohte er den Bauern,- die Ortschaft
Reith anzuzünden, wenn er frei werde. Wegen dieser
gefährlichen Drohung wurde Pufel zu sechs Mona
ten schweren Kerker verurteilt.
Wien, 22. August. (Erpressung.) Eine An
klage der Staatsanwaltschaft beschuldigt den 42jähr.
Fachschriststeller Heinrich Pöschl des Verbrechens
der Erpressung. Pöschl ist Mitarbeiter der Zeitschrift
„Der Hypothekenmarkt, Insormations-Organ für
sämtliche Hypotheken elocierende Institute. Die An
klage führte aus, Pöschl habe in den Monaten Mai
und Juni die „Wiener Baukreditbank", bezw. deren
verantwortlichen Leiter mit einer Psrletzung an ihrer
Ehre und ihrem Eigentum in der Absicht bedroht,
lim von den Bedrohten eine Leistung, nämlich die
Zahlung eines Geldbetrages, zu erzwingen: es sei die
Drohung geeignet gewesen, den Bedrohten gegründete
Besorgnisse einzuflößen; es übersteige der Schaden,
den er ihr zufügen wollte, 600 /ik. Heinrich Pöschl
versuchte, wie die Anklage weiter ausführt, durch
Mittelspersonen mit der Baukreditbank in Berbindung
zu treten, die über die Höhe der Schweiggelder unter
handeln sollten. Da die Bank sich ablehnend verhielt,
erschienen im „Hypothekenmarkt" einige Artikel mit
scharfen persönlichen Angriffen Legen den Minister
a. D. Dr. Geßmann, gegen die Bauleitung und die
Zustände der Bank selbst. Jeder Artikel schloß mit
der Androhung weiterer Enthüllungen. Den Vorsitz
lAeisIsn
in der Verhandlung führt LGR. Dr. Schulz, als Ver
teidiger des Angeklagten fungierte Gemeinderat Dr.
1ZS51
Alfred Mittler, die Vertretung der Baukreditbank hat
Regierungsrat Dr. Sieger übernommen. In der Be
gründung der Anklage wird ausgeführt: Pöschl wurde
im Jahre 1905 Mitarbeiter des „Hypothekenmarkt".
Anfangs schrieb er, wie er selbst angibt, rein sachliche
Artikel. Spätere Artikel bestanden häufig in teils ab
fälligen, teils gehässigen Kritiken verschiedener auf dem
Häusermarkte abgeschlossenen Geschäfte und der diese
lIeschäfte vermittelnden Personen. Da den beteiligten
Personen dgraus beträchtlicher Schaden erwuchs, und
da sie wußten, daß Heinrich Pöschl mit seinen Kritiken
Dienstag, 23. August
zur Erlangung von Schweiggeldern auch des Hypo-
thekenagenten Karl Baron. Die Schweiggelder teilte
er mit dem Herausgeber des „Hypothekenmarktes" !
Eduard Werner. Unter den von Pöschl im „Hypo- !
" >1
thekenmarkt" angegriffenen Instituten befindet sich
auch die Wiener Baukreditbank. Das Blatt veröffent
lichte am 1. Dezember v. I. einen Leitartikel unter
der Ueberschrift: „Eine Bank zur Förderung des Bau-
schwindels". Dieser Artikel enthielt nebst scharfen
persönlichen Angriffen gegen Dr. Geßmann eine
Kritik des von der Baukreditbank herausgegebenen V
«Z. ll. Prospektes. In einem zweiten Artikel wird vor dem
Ankaufe der Schuldverschreibungen der Wiener Bau
kreditbank gewarnt, da sie als Llnklagewert ungeeignet L-»
seien. Kurz nach dem Erscheinen der beiden Artikel
n -
tI2I5U trat Gustav Margulies nach einer Rücksprache mit S
dem Direktor der Baukreditbank Dr. Philipp an Pöschl
mit dem Ansuchen heran, gegen eine Getdentlohnung
die Weiteren Angriffe einzustellen. Pöschl gab zwar
kein bindendes Versprechen, nahm aber 100 und
ließ die Baukreditbank bis Mitte Mai d. I. in Ruhe.
^
Um diese Zeit kündigte Pöschl durch den Bankier Karl
Derner, dessen Beziehungen zur Vaukreditbank er
kannte, neue Angriffe an. Direktor Dr. Philipp lehnte
jedoch eine Intervention ab, und einige Tage später
erschien tatsächlich im „Hypothekenmarkt" wieder eiw -i-
Artikel, der neuerliche Angriffe gegen Dr. Geßmann .-r
enthielt. Etwa 14 Tage nach dem Erscheinen dieses
Artikels kam Pöschl abermals ins Bureau des Berner,
übergab ihm das Manuskript eines Artikels, erklärte
1<>s
M., seine Bereitwilligkeit, den Artikel gegen ein Schweig-
geld zurückzuziehen und bemerkte: „An dem Geschäft
niuß ich aber schwere Tausender verdienen, sonst
führe ich den Kampf bis aufs Messer fort." Weiter
sagte Pöschl, er wolle sich eine Villa kaufen, die Bank r--
solle ihm 40.000
^ zu 4 Prozent als Hypothek auf
die Villa geben, dann sei die Geschichte erledigt. Als -v
Berner auf die Unmöglichkeit der Annahme dieses
5t
Vorschlages durch die Bank hinwies, erklärte Pöschl
davon abzusehen, er werde aber bei der Zentralbank
der deutschen Sparkassen und bei der Üänderkmnk
intervenieren, damit diese Institute die Bankschuld
verschreibungen nicht nehmen. Als bald darauf wieder
ein Angriffsartikel erschieu, redete der Hypothekar w
agent dem Pöschl zu, mit der Bank Frieden zu
schließen. Nach längeren Auseinandersetzungen über-- 2
Am gab Pöschl Blitz den Bürstenabzug eines neuen 2.!
Angriffsartikels, den Blitz dem Bankdirektor Dr.
Philipp zum Zeichen, daß Pöschl Frieden schließe,
überbrächte. Nach einiger Zeit kam Blitz zurück,
retournierte dem Pöschl den Bürstenabzug und er
klärte, Dr. Philipp lasse ihm sagen, Pöschl möge noch
drei Tage warten, Dr. Philipp müsse vorerst mit Dr.
Geßmann sprechen. Die Anklage bemerkt: Aus diesem
Tatbestände, der durch die Zeugenaussagen der
beteiligten Personen, die bezüglichen Nummern des
„Hypothekenmarktes" und das teilweise Geständnis
des Angeklagten erweislich ist, geht hervor, haß Heinr.
Pöschl gegenüber der Wiener Baukreditbank, bezw.
deren verantwortlichen Leitern, sich zweimal des Ver
brechens der Erpressung schuldig gemacht hat. Durch
die Zeugenaussage des Direktors Dr. Philipp ist
erweislich, daß die Bank tatsächlich bedeutenden
materiellen Schaden erlitten hat.
KSMspWdMZeN.
Mazcglan. 22. August. (Schutzpe-reinsfest.) Vom
hsrrlichsten WÄer begünstigt, fand gestern das Schutzver-
^
einssest des Deutschen „Schuloereines und der Südmcrrk „stritt.
Der geräumige Gcistgarten der Kuranstalt Kreuzbrückl, so
wie noch ein Teil des Parkes wax dicht besetzt. Auch aus
Salzburg und der Umgebung waren die Gesinnungsgenossen
in Scharen erschienest. RÄHg. Dr. Stölzel ließ seine
Abwesenheit entschuldigest. Der Verkauf des Festes selbst
war ein äußerst fröhlicher. Die verschiedenen Unterneh
mungen der mitwirkenden Vereine, wie Armbrustschretzen,
Ring- und Plattenwerfen, altdeutsches Würfelspiel, eine
Volkswage, fänden zahlreiche» Zuspruch, nur das von der
ScherörgemeiNß Maxglän geleitete Bestkegelscheibsn (russi
sches Scheiben^r-konnte leider mit Rücksicht auf die schönen
Beste: Freifahrten auf den Schafberg, Gaisberg etc. wegen
zu geringer Beteiligung nicht.^zu Ende geführt werden und
wird dasselbe in nachsM Zeit in der hierzulande üblichen
Form westergesühxt werden. Eine besondere Anziehungs
kraft übte der von tten Damen des Gesangvereines geführte,
reich äusgestattete GWckshasen, sowie die von der Frauen-
bei fröhlichen MmliedMi hübscher Sennerinnen und eines
lustigen Zithervirtuossn alle Besucher „begeisterte"'. Vor
zügliches Lob und reichen Beifall, erntete Hörr „.Herget mit
seinen Varistee-Künstlern, Gesantzsvorträgen, Reckkünstlcrn
etc. Gleichfalls wohlverdienten, rauschenden Beifall fanden
Gruppen. Auch'die nationale FuGnddrganisation stand vic-l-
seitig in Verwendung. Die Musik besorgte, Zfte Abteiluna
der vereinigten Ortskapslle mit besonderer Brävour. Bei
solchein Zusammenwirken war es selbstverständlich, daß das
wofür dem umsichtigen Festkömitee-Dbmanns, Bürger-
meiper Stecht in erster Linie Dank gebührt. Daß auch mKer
 (Nr. 189) Seite 9
Dienstag, 23. August Saizburger Volksblatt
Kapellmeister I. Kirchmayer das 5., Gardist Rup. Neu- schwarz /< 47 bis /< K 81.-
48weiß 27'50. bis 83'-
dem moralischen ein bedeutender materieller Erfolg resul -
Pimlnit, Jamaika, 2ü'50 bis
tierte, kann freudigst festgestellt werden, welches Verdienst meister das
6., Musiker Richard de Mas das 7., Musiker
8-, Musiker Ioh. Schwaiger das 9., stnckcr, per 100 .Ka- Nohzucker. 88 Grad N., prompt
besonders Herrn Diener und den Damen, die opferwilligst Ioh. Schwarz das Weißenbacher das 10., Musiker 34 SO bis /< 34 90. per Ok!.-Dezemk,^
die Sammlung für den Glückshafen übernahmen, und nicht Garde-Oberleutnant M. Gardist Ferd. Frachlbaiis Aussia
33 60 bis X 33'7tz
zuletzt den Spendern in Salzburg und Maxglan mit Dank Matth. Schwarz das
11., Stauser das 12. /< 20-75 /< bis 25-85. pro:>>pt ab Olmütz
und Gardist Jakob Reiter das 13. Best. Für Tiestchüsse ab Prerau /( 33 90 bis /< 34 ab Lundenburg /< 33-M
zuerkannt werden muh. Beste Die Preis —. bis /< 33 70 Brotraffiua-e
wurden außerdem noch mehrere verteilt. bis /< 33 90. ab Brümr 7< 33 6ü
Aiqen, 22. Aug. (Kaiserfeier und Veteranen str
- Grü n
d u n g s f e st.) Die Feier des 80. Ge verteilung fand bei
bengalischer Beleuchtung stakt und dankte ab Wien in Ganzwagen 84'— bis 7^ 84 50, Würfel Kristall
vereins des Kaisers bot auch unserer Gemeinde und den Hauptmann Mundigler dem Kapellmeister und der Bürger-Kisten jenach Marke brntto 7< /(
—bis
burtstages gardemusik für den betötigten Eifer zur Verherrlichung des
Vereinen in derselben Gelegenheit, ihrer Liebe zum Herr Kaisersestes und des Fcstschießens.
zucker prompt /( 77'75 bis 7( 78'25,
Kristalle prompt
Prima-Raffinade-
77'75 bis /< 79'25, Piles ZcntrijuM-
—,
scherhause Ausdruck zu verleihen. Trugen schon am Vor Prirua, prompt ab Trieft transito 41-37^/z bis 42-3?t/s
abende des 18. August die lodernden Bergseuer des Gais-
berges und der anschließenden Höhenzüge die Freudenkunde Volkswirlschöfi. per Juni-August 32'87V- bis ^
33.87

in
Äe
Lande, so stand der gestrige Sonntag ganz im Zeichen Kolonialwaren, Kaffee per 50 Kg, Santos p«?iim
pronipt ab Trieft 60-— liis 62-—, Superior Üiö— ^
der Kaiserfeier. Um 10 Uhr vormittags zogen die Vereine (Vieh. und Ileischeinfuhr aus Zosmen und der
die Kirche. Dort hatten sich die Herzegowina.) bis -X 59'—, Good average /( 56'- bis 7< 58-—, NeMler
zum Festgottesdienste in In jüngster Zeit ist mehrfach die Be /< 53-— bis X54--, Ordinär /< 51-— bis 52-—, Perl
Gemeindoertretung, Vertreter der Beamtenschaft des Bahn-
aufgetaucht, daß der Einfuhr
hauptung von Vieh aus priines /< 6I-— bis /< 63-—, Perl Superior 7< 60'— bis
amtes Algen, die Lehrerschaft, die dienstfreie Mannschaft der
Gendarmerie, viele Persönlichkeiten aus Aigens aristokrati Bosnien und der Herzegowina nach Oesterreich /< 6l-—, Perl Good 7( 55'- bis K 57--.
inkl
schem Villenteile, sowie viele Andächtige aus allen Ständen Schrvierigkeiten bereitet würden. Diese Behauptung Fettwarc», per 50 Kg., Schweinefett, inländ.,
einqefunden. Nach dem Gottesdienste desilierten die Vereine muß als unzutreffend bezeichnet werden. Pferde, Faß, Prima, prompt!. Kosten ab Wien /isweiß, 84-— bis7< 84'50
aufgestellten Honoratioren und Sekunda 7< 82-— bis /< 82 5l), Speck, erkl. Packung
vor den am Schloßplätze Rinder, Schafe und Ziegen können, insoweit sie ge /( 72
nahmen dann Aufftellung, um der von patriotischem Geiste sund sind und im Orte, wo sie sich die letzten dreißig
bis /< 73'-'—,
—
Unschlitt, Ausschnitt 41— bis ^
getragenen Festrede des Obmannes des Veteranen-Vereines, 42'—.
Ä Neumann, zu lauschen. Anschließend an diesen Huldi- Tage befanden, keine Seuche geherrscht hat, an Petroleum, per loo Kg. Kaukasiches raff-, ohne Faß
günasakt teilte der Vereinsobmann mit, daß der Veteranen- standslos eingeführt werden. Die Einsrihr von prompt ab Trieft transito 9'— bis 9-50, GalizischeD
Verein mit dem heutigen Sonntage sein zehnjähriges Grün Schweinen im Lebendgewichte von mindestens 120 stand withe, ab Wien Per Waggon TC 24'75 bis 25'25, ab
dungsfest begehe. Er trug einen Rechenschaftsbericht vor, Wien barelweise /( 25'7S bis 26 23 wassrrhell, ab Wien.
dem entnommen sein möge, daß der Verein im steten Stei
Kilogramm aus den nicht wegen Verseuchung ge per Waggon 25-?S bis 26-25. ab Wien barelweise 7( 26-75
gen begrisfen sei, derzeit 88 Mitglieder
zähle, über ein Ver sperrten Bezirken zum Zwecke der Schlachtung ist bis 7< 27-25.
mögen von 1429 L in bar und 1500 als Inventarwert nach 144 österreichischen Schlachthäusern gestattet. Die
^
versüge und für Krankenuntsrstützungen und an Leichen- Einfuhr von lebenden Schweinen aus seuchenfreien
Kartoffelstärke, per 100 Kg., Hochprima. Prymsst ab
kosten in Summa 1400 ausgelegt habe. Berichterstatter (Zegenden der
Wien /(30 25 bis 7< 30-75, Prima bis ^ ^
^
verwies noch äks die humanen und vaterlandserhaltenden wegen Verseuchung gesperrten Bezirke, Sekunda bis
— —'—, Tertia
Kartosfelstärke-Mehl, Hochprima K —'-bis
bis —'
untergewichtigen Schweinen aus seuchen
ßiele des Veteranen-Vereines, dankte allen Gönnern und dann von
Wohltätern, insbesondere der Frau Baronin von Gyllen- freien Gebieten ist nach dem Zentralviehmarkte Wisn-
AmKche MtienmMN
—.
storm, die zum Wiegenfeste abermals 30 L gespendet hatte, St. Marx und noch nach weiteren 28 Konsumorten
dem Protektor und der Frau Fahnenmutter Herrn Grafen gestattet. Die Einfuhr
von geschlachteten Schweinen der Börse für landschaftliche Produkte i« Wlen dom
und Frau Gräfin von Lamberg, sowie der Gemeinde Aigen
auf das Wärmste und bat zugleich, es mögen alle auch in
in unzerteiltem Zustande ist nach 146 Konsumorten 22. August 19l0.
Zukunft dem Vereine ihr Wohlwollen schenken. Nachdem zulässig. bis
LualitLtsgewicht von
der Obmann nochmals ein Hoch auf den Iubslkaiser aus (Die Tarifermählgungcn anläßlich der Aleischnot.)
gebracht hatte, strömte alles in Hiesels schattigen Gastgarten, per HetioMer K !i !»
Kilogramm
unter den Klängen der heimischen Musikkapelle der Das Eisenbahnministerium veröstentlicht heute im
wo für Eisenbahnen und Schiffahrt Weizen. Per 50 Kg.
Frühschopppen eingenommen und i)em Beteranenvereine Verordnungsblatte 10 55 11
die Glückwünsche der übrigen Körperschaften entgegen eine Kundgebung, laut welcher von allen Stationen
Theiß 78—80
Banater - - - - 77 70 10 15 10 60
gebracht wurden. Nachmittags war in Baumanns nächst der österreichischen Staatsbahnen zunächst nach dem 10 05
dem Bahnhöfe gelegenen Gastgarten Festkonzert und ein Wicselburger und Liaaber Gegend - 76—78 9 60
Zentralviehmarkte eine fünfzigprozentige Er 76—78 9 60 10 05
Bestkegelscheiben, das der Veteranenverein anläßlich des Wiener
Slovakischer und Schütter - - - -

Gründungsfestes veranstaltet hatte, und einen alle Teile mäßigung der Frachtpreise für Schlachtvieh gewährt
Marchfelder u. andere diieder-Oesterr. 76—78 9 60 l« 05
zufriedenstellenden Verlauf nahm. wird. Die Ermäßigung ist für drei Monate in Aus Roggen. Per 50 Kz.
Slovakischer 72-75 7 65 7 85
Hofgaslein, 20. August. (Parkfest.) Sonntag den sicht genommen, jedoch hat sich das Eissnbahnministe- Schütter 72-75 7 60 7 SO
14. d. M. sollte Parkfest sein. Aber wie überall, so auch rium ausdrücklich vorbehalten, für den Fall, als die Pester Boden 72—75 7 70 7 95
hier: es regnete in Strömen. Die Damen und Herren vom mit dieser Maßnahme verbundenen tarisarischen Opfer Diverser ungarischer 71-74 7 55 7 80
Komitee bückten verzweifelt gen Himmel, aber umsonst. Oesierrcichischer 70-75 7 70 7 85
Ausdrucke kom
Grau in Grau. Aus aller Lippen die bange Frage: „Was nicht auch in den Fleischpreisen zum
tun, wenn es auch morgen regnet?" Doch siehe dal Die men würden, die ermäßigten Tarife jederzeit zu Gerste. Per 50 Kg.
Mährische
strahlenden Bkauäugelein der Komiteedamen, die immer widerrufen. Ueber die gleiche Dauer sind auch die von 8 8 75
so strahlte ab Stationen
wieder zu Himmel sahen, rührten diesen und der Stadtgemeinde Wien gewährten Zugeständnisse „ —
auch er Montag früh im schönsten Hochgebirgsblau herab.
Wiener Bode»
Nach den letzten Vorbereitungen zogen die Scharen um beschränkt. Auf Intervention des
Eisenbahnminisieri- „
ab Stationen
Slovakischs„ 9 70
,
7 50
2 Uhr nach dem Festplatze. Als Erste begrüßte Frau ums hat sich auch die Südbahn bereit erklärt, nicht nur 6 60 9 35
ab Stationen
>
Schmedes mit ihrem Töchterlein Dagmar die ankom für ihre österreichischen, sondern auch für ihre ungar Schütter „
menden Gäste, mit Alpenrosen und Edelweiß. Gegenüber ischen Linien für die Dauer der Begünstigung der ab Stattonen 6 66 8 75
prangten die prachtvollen, von Frl. Hermann aus Berlin eine fünfzigprozentige Ermäßigung der
„
Raaber und Wieselbtuger
gespendeten Kunstblätter und die von Frl. K r o ß bemalten baatsbahnen ab Stationen - 6 80 8 25
und gespendeten Ansichtskarten. In der Mitte jedoch thronte Schlachtviehtarife zuzugestehen. Alle diese Maßnah „ „ „
Südbahn
Frau Notar Dr. Harrer mit dem von ihr allein aus das men sind derart zeitgerecht getroffen, daß sie bereits ab Stationen -T-'
reichhaltigste ausgestattetten Glückshafen. Wie alljährlich, so
auch Heuer, war es ihrem unermüdlichen Eifer und Fleiß am
nächsten, auf den 29. ds. fallenden Markttag ihre „
Theiß — —
könnten. ab Siattone»
gelungen, i)em wohltätigen Zwecke den größten Reingewinn Wirkung äußern »„
Brenne-r- und Schälgerste - 6 35 6 65
760 L zuzuführen, so daß ihr und den ihr zur Seite -Futtergerste
-

5 85 6 20
— —
stehenden Gehilfen der größte Dank gebührt. Links um die A«kl.Dme«'8«rse derMeuerLsrse.
Ecke gelangte
man zum „Süßen Mädel", in welchem unter Mais. Per 50 Kg-
sachkundiger Leitung der Frau Hotelier Kerschbaum Ungarischer 6 05 s 25
Wien, den 22. August l9I0. Cinquantin 8 25 8 75
aus München fünf ebenso süße Mädeln Konfitüren und
Backwerk nebst Kaffee kredenzen. Gegenüber hatte Frau Spiritus, per 10.000 Liier °/s. Prompt kontingend ab Hafer. Per 50 Kg.
bis /< 5960
Stöllner Delikatessen und Weine zur Schau gestellt. Wien /( 59 20 Ungarischer, Arrsstich-Qttalität 3 30 8 65
Nebenan verkaufte Frl. Marga Hübner aus Brunn Leinöl, per 100 Kg., prompt ab Wien Per Waggon Prima- 6 8 30
Zigaretten und Zigarren. Aus tiefem Grün lugte
hütte heraus und fröhliche Gesänge und Zitherspiel ließ
die Alm 108'- bis 109--.
Oelsaaten, per 50 Kg., Kohlreps, prompt ab Wien
„
„
Mittel-
geringe
„
„ .... 7 75 8

immer wieder neue Gäste dieses Plätzchen suchen, in der /c 12-80 bis 7< l3-10. „ „
Rests. Per 50 Kg.
der „Bayrische Hiasl" (Ingenieur Keil) und sein reizendes Nübö!» Per 100 Kg., proiirpt ab Wien 7<77-- bis 7< 78-— Kohl, prompt 12 95 13 25
Ehegemahl (Frau Kapellmeister Eisen kalb) die besten
GebirgsschnÄpse kredenzten, während die schmucken Dirndln ab Trieft Gewürze, per 50 Kg., Cassia lignea selccted, prompt Kartoffel. Per 50 Kg.
transito 7< 55- bis 7< 57.—, Ingwer, Banges Speise-, Rosen- - 2 75 3
(Frl. Embacher und Höhenwarter) für fröhliches naturel
Treiben sorgten. Sogar modern war diese Almhütte, denn bis '— bis 7< ,
Cochin, geschält j. n. G. 7<76--
Hnlsenfrnchte. Per SO Kg. —
7<61-—, Ma ci Sblüte /(250 bis /< 260--, Macis-
neben ihr prangte ein Postamt, allwo Herr Kontrollor
nüsse j. n. G. 7<
90— bis - 160'—, Nelken, Zanzibai
Linsen, mährische und niederösterreichischs s'10
—
12
-
Mayrl als Postmeister, Frl. Klimstein als Telegra /< -70'—, bis 7< Penang, schwarz /< 43'— bis Nollgerste. Per 60 Kg.
phistin und als unermüdlicher Briefträger Herr Gärtner 72'-, Pfeffer,
44'--; weiß /< 75'—, bis 76'-, Psesfep, Singapore, Nr. 5/0 0
3/0 (Psrlgerste)
amtierten. Es gelangten über 1800 Karten zur Ausgabe.
Auf der Festwiese rief unter ohrenbetäubendem Lärm Herr
Klimstein zum Besuche seines Raritätenkabinetts. In
/<21'— 2l'- 19-50
Nr. 3 4 5 6
12I7Ä 8 ^(Rollgerste)
witziger und launiger Weise erklärte er immer wieder seine -< 16-50 15'SO 14'- 13'^ 12
Sehenswürdigkeiten, deren Clou entschieden die neue U-- -
Raoiumtherapie war. Draußen aber aus der Wiese hatte-' Wiener Weizenmehlthpe.
Turnvater Nägelsbach die Jugend zu sich geladen. Nr. 0 von /( 17-5« bis /< 17 70
Stramm durchgeführte Stabübungen der Turner 5)of-
gasteins zeigten ^ie gute Schule und auch unter der Schul Wiener Roggenmehllyste.
jugend sah man Nägelsbach unermüdlich tätig. Wenn das E^tra-Rvggen Nr. 0- von -13-25
- - bis 13.75
Fest einen so großen Reingewinn abwarf, der dem Ver- Weiß-Roggen Nr. I von ^/c 11-75 bis 12.25
schonerungsvereine und dem Turnverein zufiel Schwarz-Roggen Nr. 3 von 7 SO bis /< 8-25
es waren
1173 —
so zeigte dies, daß sowohl die P. T. Kurgäste,
wie auch -,die Einhoiinischen redlich ihren Teil dazu beitrugen
und eine Familie bildeten, an deren Spitze derjenige stand,
MklerSerichle.
der das ganze so gut arrangierte: unser unermüdlich für hßUUMKGM . 8 Lalzhukg, 33. August. Der Hitze des gestrigen
das allgemeine Wohl sorgende Bürgermeister Wiatschka, ::
denl der größte Dank gebührt. Tages machte ein starkes Gewitter ein Ende, das
RadstaLk, 22. August. (Bürgergarde-Kaiser-
öis tstfÄchsich Lchs Mtzthsds gegen 4 Uhr nachmittags niederging und von einern
f est -
S ch i eh e n.) Die seit neuester Zeit anstatt mit Wsnzl- wolkenbruchartigen Regen begleitet war. Die Ab
gewehren mit Werndlgewehren, Mod. 1877, ausgerüstete KM-kMA Ltzy Usssfhaut unL
kühlung hielt auch heute über an; das Thermometer
hiesige Bürgergarde hielt gestern nachmittags in der Nähe
des Stcgerbräu-Kellers das Kaissrfest-Schießen ab: abge, zeigte vormittags nur 16 Grad. Nachmittags setzte
geben wurden auf Distanz von 220 Schritten 2tz4 Schüsse ein sanfter Regen ein, dem bald wieder Aushsitsxunx
ssrM PW Mschs A.
und wurden hj-bei 104 Treffer erzielt. An Besten erhieUeN)
Ronsis
Mchrere folgen dürste.
Bürgergarde-Houptmann Franz Mundigler mit einem Zen- MsreichMd. :: Zschl, 23. Aügust. Der Kaiser weilte gestern nach-
trwn-Schuh das 1. Best, Gardist I. Obermayer das 2.,
Gardist Mich! Achleitner das 3., Musiker Ant. Pöppl das 4., msttazs HM
IM ^
M-
 ^eite 10 (Nr. 189) Salz bürg er Dolksblakt DienÄag, 23. Äugust

Wetter losbrach. In die .Kaiservilla schlug der Blitz Ferdinand, dem Fürsten Fürstenberg und öster Aussicht vorhanden fei, das Schiff zu retten. Der
mehrmals ein, ohne jedoch Schaden zu stisten. Auch reichischen und ungarischen Aristokraten zusammen. Maschinenraum stehe bis zur Türe unter Wasser.
in die Ischler Pfarrkirche schlug es ein: der Blitz Eine Reise des deutschen Kaisers und des Thronfol
Vorsichtsmaßregeln gegen die Cholera.
streifte die Sicherungen der elektrischen Leitung der gers nach Bosnien dürfte nicht vorgesehen sein. In
Wien empfängt der deutsche Kaiser das gesamte KB. Lemberg, 23. August. Da aus der russischen
Orgel, so daß der Motor der Orgel den Dienst ver
Offizierskorps des 7. Husarenregiments, das ihm an Grenzstadt Tomaseff verdächtige Erkrankungen und
sagte. Trotz des Wetters harrte der Kaiser ruhig am
Uhr wurde die Jagd auf läßlich seines Inhaber-Jubiläums einen Ehren- Todesfälle gemeldet wurden, erfolgte gestern in Bel-
Stande aus. Um
gehoben. Um 1,^7 Uhr abends langten die Jagd- säbel überreichen wird. zec die Errichtung einer Station zur Ueberwachung
der Reisenden und Desinfizierung des Gepäckes.
teilnehmer im offenen Wagen, vollständig durchnäßt Deukscher Katholikentag.
in Jschl ein. KB. Augsburg, 23. August. Die gestern nachmit Die Cholera in Zkalien.
:: Wien. 23. August. In Wien und Umgebung tags abgehaltene öffentliche Versammlung des Ka KB. Bern, 23. August. Der Bundesrat hat heute
war das gestrige Gewitter, das die ersehnte Ab tholikentages wurde von dem Präsidenten Oberland- beschlossen, die italienischen Provinzen Bari und
kühlung brachte, von einem heftigen Sturme begleitet, gerichtsrat Mark, Düsseldorf, mit einer Ansprache Foggia für choleraverdächtig zu erklären und die
der in den Gärten und an den Häusern mehrfachen eröffnet, worin er auf die gegen den Papst aus An Kantonsregierungen zu umfassenden Maßnahmen
Schaden anrichtete. In Zellerndorf und Gun laß der Borromäus-Enznklika gerichteten ungerecht ihrerseits aufzufordern.
ter s d o r f wurde die Eisenbahnstrecke unterwaschen, fertigten und heftigen Angriffe hinwies und aus KB. Rom, 23. August. In den letzten 24 Stunden
so daß die Züge bedeutende Verspätungen erlitten. führte: Wir wollen mit unseren evangelischen Mt- wurde konstatiert: In Trientaboli sind vier Erkran
:: Wien, 23. August. Wetter meist trübe, zeit brüdern nach wie vor in Eintracht und Frieden kungen an Cholera und zwei Todesfälle, in Cerignola
weise Niedevschläge, mäßige Winde, zunehmende leben und Hand in Hand mit ihnen das Wohl des eine neue Erkrankung mit tödlichem Ausgange, in
Tempercusur, unbestimmt, unbeständiges Wetter. gemeinsamen Vaterlandes fördern. Im Anschlüsse Marguerita di Savoja zwei Erkrankungen und ein
:: Wünchen, 23. Aug. Wetterlage allgemein günstig; an die Ausführungen des früheren österreichischen Todesfall, in Trani neun neue Erkrankungen und vier
Neigung zu Gewitter. Ministers Dr. Ebenhoch, der über katholische Todesfälle, in Barletta zehn Erkrankungen und vier
Weltanschauung sprach, gedachte Präsident Mark Todesfälle und in Andria drei Erkrankungen und ein
auch des Kaisers Franz Josef, der im Vereine mit
Lagesneuigkeilen. dem deutschen Kaiser für die Erhaltung des Friedens
Todesfall zu verzeichnen. In den anderen Teilen der
Provinzen Bari und Foccia ist kein weiterer Cholera
(Nachtrag.) sorge, und verlas sodann ein Schreiben des Kardinal- fall festgestellt worden.
Erzherzog Ludwig Viktor hat sich gestern zu län Staatssekretärs Mery del Val, der dem Katholiken
tage den Segen des Papstes übermittelte. Waldbrände in Amerika.
gerem Aufenthalte nach Riva am Gardasee begeben. H. Newyork, 23. August. Bei Waldbränden in
Gustave Maynier f. Aus Genf, 22. d. M., wird Ein italienischer Spion in Emden verhafiek.
Montana sind 43 Leute von den Löschmannschaften
berichtet: Der Präfident des Internationalen Ko w. Emden» 23. August. Gestern wurde ein junger
mitees vom Roten Kreuz Gustave Maynier ist im 84. Italiener unter dem Verdachte der Spionage ver ums Leben gekommen. 65 Personen sind den Flam-
rnen zum Opfer gefallen. In Wallace sind 55 Leute
Lebensjahre gestorben. haftet und ins Gerichtsgefängnis eingeliefert. Er
von den Löschmannschaften tot. Der Schaden beträgt
Die italienischen Bischöfe gegen die jetzige weib^ wurde von einem Posten beobachtet, als er bei Blitz nach vorläufigen Schätzungen 30 Mill. Dollars.
liche Mode. Rom, 22. August. Zur Zeit wird ein licht Aufnahmen der Festungsanlagen machte. H. London, 23. August. Aus Newyork wird be
allgemeiner Erlaß der italienischen Bischöfe gegen Die Wahlen in Griechenland. richtet, daß dis furchtbaren Waldbrände im Staate
das Tragen auffallender weiblicher Modetrachten Jdaho bisher 138 Todesopfer gefordert haben.
KB. Alhen, 23. August. Nach den letzten hier an
vorbereitet. Frauen, die die Exzesfe der Mode mit
getroffenen Berichten über die Wahlergebnisse in den Einbruch in eine Kirche.
machen, fallen künftighin in dieser Kleidung die ländlichen Wahlkreisen hat sich die Situation der ge
Kirchen nicht mehr betreten dürfen und mit geistlichen KB. Troppau, 23. August. Gestern nachts wurde
meinsam von den Theodokisten und den Rallysten in der Pfarrkirche von Bladen eingebrochen und
Strafen belegt werden. Der Papst hat auch bekannt ausgestellten Kandidaten gebessert. Von 44 Mandaten
lich vor einigen Jahren den Damen der ikälienischsn eine goldene Monstranz, ein silberner Speisekelch und
der attischen Kreise dürften 30 bis 32 der Vokkspartei andere Wertgegenstände geraubt.
Aristokratie das Tragen ausgeschnittener Kleider un
zufallen.
tersagt. TNeukerei in einem Gefängnis.
Der Bürgerkrieg in Nicaragua.
Ein Vorschlag zur Neutralisierung des Schwarzen KB.Orel» 23. August. Unter den in der Werkstätte
Meeres. K o nst a n t i n o p e l, 22. August. In Be KB. Neiy-Orleans, 23. August. Ein hier einge- des hiesigen Zuchthauses beschäftigten Gefangenen
sprechung der Notwendigkeit, daß die Türkei eine troffenes Kabeltelegramm besagt, Estrada habe Ma
brach eine Meuterei aus. Die Meuterer schlugen einen
gleichwertige oder stärkere Flotte als die russische nagua eingenommen. Wächter mit einer Axt nieder und schössen dann
Schwarze Meer-Flotte besitze, was in den Marine Das Befinden des LandmarschaAs Prinzen Lichten- mit dem Revolver, den der Aufseher bei sich hatte
bauten eine Konkurrenz cheroorrufen körmte, regt siein. aus die Wache. Die Wache gab eine Salve ab, wobei
„Tcmin" die Idee an, die ganze mlssische Schwarze KB. Wien, 23. August. Ueber das Befinden des viek Gefangene getötet und sechs verwundet
Meer-Flotte in die Ostsee zu überführen, wogegen die Landmarschalls Prinzen Liechtenstein teilt die An wurden.
Türkei die Neutralität des Schwarzen Meeres garan staltsdirektion heute mit: Die heutige Nacht verlief
tiert und die Verpflichtung übernehme, nach dem EkzhekWg
Schwarzen Meer keine.Kriegsschiff« zu schicken. „Ta-
ruhiger. Der Patient schlief einige Stunden. Früh- zrmz ZeröimmS in
tempsratur 36,5, Puls 72. Fast gar keine Schmerzen.
nin" glaubt, daß dadurch einer etwaigen türkisch-russi
schen Konkurrenz in den Marinerüstungen vorgebeugt
Das objektive und subjektive Befindeit ist günstiger. Salzburg.
und die Meerengenfrage. gelöst, würde. Der Wiener akademische Gesangverein in Amerika. (Telegramm des „Salzburger Volksblatt".)
Aufhebung einer Spielbank in Berlin. Berlin.
^ Zehntägiger Aufenthalt des Thronfolgers in Salz
KB. Newyvrk, 23. August. Der Wiener akade
22. August. Die Kriminalpolizei hob gestern abends mische Gesangverein ist an Bord des Dampfers burg.
in der Wilhelmstraße eine Spielbank aus, die dort „Moltke" aus Genua gestern hier eingetroffen. 23. August.
seit mehreren Jähren existierte und von. einem höhe Salzburg,
Der Parseval V in Posen. Wie wir erfahren, trifft Erzherzog Franz Fer
ren Beamten einer hiesigen Versicherungsgesellschaft
gegründet und geleitet wuxjie. Es wurde dort aus H. Posen, 23. August. „Parseval V" ist gestern dinand mit Familie und Gefolge morgen Mittwoch
schließlich Roulette gespielt. Eine Gesellschaft von 70 nachmittags kurz nach 5 Uhr aufgestiegen und zog zu längerem Aufenthalte in Salzburg ein. Der Thron
bis 80 Personen, Damen und Herren der guten Bür mehrere Male über die Stadt hinweg in einer Höhe folger hat seinen Sommeraufenthalt auf Schloß Täu
gerkreise, fand sich alle Abende dort ein, um zu spie von etwa 100 Metern. Beim zweiten Aufftieg brach
len. Die Kriminalpolizisten überraschten die Gesell ein Propeller, so daß der Ballon schleunigst landen fers beendigt und weilte heute in Innsbruck, wo er
schaft mitten im eiftigsten Spiele, beschlagnahmten mußte. das Schloß Ambras besichtigte. Die Ankunft in Salz
die. Bank und die Einsätze. Die Spielbank war eine burg erfolgt morgen um 7 Uhr früh. Der Erzherzog
fötmliche Aktiengesellschaft. Jedes Mitglied war an konkursvcrhöngung über die Riviera-Hokel-Akkien^
gesellschaft. wird im Hotel „Europe" Absteigquartier nehmen. Wie
dem Gewinne beteiligt. Es wurde so gespielt, daß verlautet, wird sich der Erzherzog von Salzburg aus
zunächst eine Bank von 5000 bis 6000 Mark gegrün w. Wien, 23. August. Ueber die österr. Riviera-
det wurde. Aus diese Bank wurden Aktien im No Hotel-Aktiengesellschaft und das Vermögen des Bau zum Besuche des Baron Albert Rothschild nach
minalwerte von 5 Mark ausgegeben. Jeder Spiel unternehmers Jakob Friedrich Münz ist der Kon Waidhofen a. d. Dbbs begeben. Außerdem wird Erz
teilnehmer war verpflichtet, mindestens eine Aktie zu kurs eröffnet worden. herzog Franz Ferdinand Iagdausflüge nach
eriverben. Den Hauptanteil der Aktien hatte der Be Die Ankerfchleife bei der sibirischen Bahn. seinem Schlosse Blühn dach unternehmen, woselbst
gründer der Bank. Die Kriminalbchörde hatte schon
seit Monaten Kenntnis von der Bank. Sie beauf w. Pekersbnrg, 23. August. Die Revision bei der er wegen des eben im Gange befindlichen Umbaues
sibirischen Bahn ergab bisher Unterschleife im Be längeren Aufenchalt nicht nehmen kann.
tragte vier Kriminalbeamte mit den Erhebungen.
Diese wurden auch Aktionäre und spielten einige trage von 23 Mill. Rubel. Der Direktor der Bahn
ist verhaftet worden.
Wochen lang mit, bis sie genug Material hatten. Sie LegegWW Ssn GiulMos mik
Gestern abs^nds wurde nun die Bank ausgehoben und Schwerer Anfall eines englischen Kreuzers.
die Einsätze, insgesamt einige tausend Mark, beschlag
H. London, 23. Zlug. Die Admiralität gibt offiziell
dem Grssen AehrenW.
nahmt. Die Personalien der anwesenden Herren undbekannt, daß der englische Panzerkreuzer „Bedford" (Telegramm des „Salzburger Volksblatt".)
Damen wurden festgestellt. bei einer Uebungsfahrt mit voller Geschwindigkeit
vorgestern auf den Samarangfelsen bei der Insel Salzburg, 23. August.
Wie des öfteren gemeldet, findet am 29. August im
UMwKiWSkS..8G.UWM" Quelpar aufgerannt und auf Grund geraten ist.
18 Mann, darunter mehrere Offiziere der Besatzung, Hotöl „Europe" die Begegnung des italienischen Mi
Kaiser Wilhelm in Wien. kamen dabei ums Leben; die übrigen Offiziere und nisters des Aeußern Sän Giulano mit dem Gra
gerettet. Ein eng
w. Wien, 23. August. Kaiser Wilhelm trifft Mannschaften an Bord wurden fen Aehrenthal statt. Bei der Zusammenkunft
Kriegsschiff wurde von Hongkong abgesandt,
am 20. September nachmittags in Wien ein, nach lisches rverden zugegen sein: Der itqlienische Botschafter in
dem er in der Zeit vom 16. bis 19. Iagdgast des um die japanischen Behörden um Beistand zu ersuchen; Wien, Herzog von Ava r n a und Legationssekretär
Erzherzogs Friedrich gewesen sein wird. Bei den es ging an die Unglücksstelle ab. Der Höchstkchnman-
Jagden trifft Kaiser Wilhelm mit Erzherzog Franz dierende der chinesischen Flotte äußerte, daß wenig Gras Szapary. Die Minister werden zwÄ odK
 Satzb. Anlehen"/« dO
drei Tage hier verbleiben und begeben
sich dann an Papielleule U
Staatsbahn-Nktien -
S3 b0
— — — —
»
das kaiserliche Hoflager nach Ischl.
Silberrenie
- ....
liSlO Siidbahn-Nktien
Oesterr. Koldrente
9355 Alpine Montan-Aktien
Kronenreiite
-
- -
Segen ÜAtenrMung »
1i2l5 Prag. Eisen-Jnd. „
Ungar. Güldrente - -

Sode lmd Wk. Krc>nenrente - 91 80 Ninianiurany- « ?,srre,t- und Knaben-Anzüge, Ueberzieher, Weiterkrägett, «
Knabenhüte, Herren-, Dainen- und Kinder- ^
Le.-Uug. Bankaktien 1865- Oester. Eisenbahn-Ber- » Herren- undDamenkostuine, Schöße, Blusen, Unterröche,
Von M. Folkark. Kredit-Aktien - - - 664 - -kehrS-Anst.-Aktien - > schuhe,
Ungar. Kredit-Aktien - Waffenfabriks-Aktien - Kostüme- und Blusmstoffe, Clothe, Zsphire, Voile,
Den uns allen geläufigen Ausdruck: Mode, latei Anglobank- Türkenlose
» Batiste, alle Sorten Wirkwaren rc. -c., Ktnderkleidchen,
nisch Modus, .die Art und Weise, englisch, „fashion", Unionbank- „ „ Salzb. Tramway - 'I» Lisch-, Bett-und Leibwäsche, Vorhänge, Tisch- mrd Bett- ^ ,
vorherrsc^nde Art, wenden wir vorzüglich in be- Bankverein- „ „ London - 240 22' 2 " decken, Tisch- und Laufteppiche, Ltnoleum, sowie alle s
die
auf unsere Kleidung an, über welche die Mode in Länderbank- „ „
„ „ Akeichsmark - - ....
117 Z7'/, >

Napoleons'dor 19 07
E
der Tat unbestritten herrscht. Trotzdem
umfafienderer Bedeutung. Die
ist er von viel N.-Oe Esconlpte-Akt.
fortschreitenden Ver
Oesterr. Bodenkr.-Akt.
Rubel
-

Italien. Banknoten -
-

253 25
-

Nordbahn-Aklien - -
Adresse bitte genau zu beachten.
änderungen «ller unserer Lebensformen, der bestän Donau-Damvssch.-Akt. S"/, gkussen ' - (Höllerhaus).
-

Wech^l Busch tehrader-Äkt. lit

dige auf allen Gebieten werden häufig genug ^ ^ Ohne jede Preiserhöhnng, mäßige Bedingungen.
durch den Einfluß der Mode veranlaßt. Sie bringt es
sogar zuwege, unseren
Geschmack zu reformieren; denn
wir sprechen vom Geschmack einer Zeit, unserer Zeit.
Also selbst der Geschmack ist, wenigstens bis zu einem Berliner Börse:
gewissen Grade, der Mode unterworfen. Norddeutscher Llot)d
sich Diseonto-Comm.
Man kleidet sich nicht nur modisch, umgibt Teutsche Bank -
- Hamburg amerikan.
auch mit modernen Möbeln und Geräten, man benützt Dresdener Bank - Packet
Berliner Handelsg Bochumer -
modernes Briefpapier, modernes Parfüm. Man liest Ichaffhausen'scher
- - -

Konsolidation - »
den Roman des Modeschriftstellers und geht in das Bankverein - - Gelsenkirchner - -

Schauspiel des modernen Dramatikers. In der Litera Darmstadt Bank - Harpener . - - >

tur gibt es sogar recht viele Modeströmungen. Auch Üiussenbank - -

-
! Laurahiitte - - -
-
Große Berliner Dortmunder - -
leine Freunde bewirtet man nach der Weise, welche
»

Straßenbahn - Phönix
dr^ jeweilige Mode vorschreibt; ja die Art des Hände-
druckes, des Grußes richtet sich nach der augenblick In cker „Oartenlaube" beginnt soehen ein neuer
lichen Mode. Es ist bekannt genug, daß hypermoderne heimburg-llomgn! Oas Ikt tlir äie vielen freunäe
cker Helmdurglchen llluse eln um so grSherrs 6r-
Lebemänner, Gecken, auch Gigerln genannt, eine
Zetüang den Händedruck auf eine ganz besondere, auf> As!ts8tss kanilksub in Lslrbiirg. elgnls, als cker iroman „fsmMe llorenr" eine
LchSplung voller Spannung unci OeMhisinnigiteit
fällige Weise ausführten.
ilt. Ole Hancklung äes werires whri in ckie bei)sg°-
Hypermodernität bedeutet
Uebermaß des Modernen,
wirkt und daher geschmacklos, jedes
nun zweifellos ein
das läi^rlich, unschön
Schickes bar ist. Da
IVarl 8p3ngl8sL0o.! licde enge cker lrieinltackt, cker honoratioren-famiilen.
veckeutsame Menkchenlchicksale. ckoppelt ergreikenck
» s ckurch üen schlichten llahmen, in ckem sie sich ab
haben wir das Wort Schick! Was bedeutet es? Kei !(ommgnl!iie äer D kiiscköi'ösisi'i'. spielen, riehen an uns vorüber unck kesseln cken
ist es leicht zu definieren. Geschmack und Z
neswegs kskompis-Lesöllbohstt Leser. Über ckem allem aber liegt wie Sonnen-
Schick sind wohl verwandte, aber nicht gleichbedeutende kchein ckie wkirmencke unck verltehencke vsskteliungs-
8 oilW ii'S klir. 1
Begriffe. Wer hat also Schick? Wer die Mode bis in 8 g!rbu>'g, 3 sr 8 88 S . « irunlt cker beliebten vichterin.
ihre letzten Konsequenzen ausnützt? Nein, durchaus
Z
nicht!
—
Die Mode schafft für jedermann. Da aber,
so
LsFS-ZIGPVTsKs
was den einen verschönt, den arftwren verunziert, ßüi' iliv Ksisvrsil. z
kann nicht jeder ihre sämtlichen Erzeugnisse für sich
an Z vleelit bet LinN ttcjtdz Nschtt. o. m. b. o. tn celprl-.
wenden. Er soll oder sollte wissen, welche der zeitwei 8 s! 8 on--^bonnsmsnis von 6 Ss^onZisn Z -IM r>Istir, bettelte mrm
seiner Gestalt, seinem je nsck Orösse rum preise von /( L.— uukvärts. ^
A
ligen Modeschöpfungen zu
Teint, seinen Augen, seiner Hautfarbe passen, welch«
sein Aeußeres in ein vorteilhaftes Licht setzen, ihm als
Folie dienen. Er soll richtig zu wählen verstehen. Dazu Der
Nutzviehmardt. Salzburg mn 23. August.
aber gehört eben jenes undefinierbares Etwas, das^ wir
Schick nermen und das manche Menschen im Sehwin-
kel und in den Fingerspitzen haben, das aber vielen
fehlt. Es muß wohl vielen angeboren fein, mindestens
Stiere
Kühe
Kalbinne»
Auftrieb Verkauf
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ein kleines wenig davon. Dann kann es weiter ausge-
Oberösterreich, Körnten, Tirol,Ungarn.
biDet werden wie jode Naturgabe. Vielleicht tst e« Herkunft: Salzburg, —
Handels- Wierr I. Scharifl-wgasse S.
Handelsrichtung: Salzburg, Oberösterreich Bayern.
»tne Rasftneigenschast, die, von den Eltern den Kin bewcgung: nicht lebhaft. Qualität: gut. —
dern vererbt, manchmal in höherer, manchmal in nied —
rigerer Potenz auftritt. Die romanische Rasse ist in
dieser H^icht der germanischen überlegen; weshalb
wir in Modsfragen wohl unsere westlichen Nachbarn
als kompetent ansehen müssen. Daß wir zu Mode
schöpfungen nicht recht geeignet sind, ist am Ende kein
Unglück. Wir sehen es deutlich an dem Fiasko der
deutschen Reformtracht, der eben das fehlt, worauf
es bei Neuschöpfungen der Mode ankommt, nämlich
der Schick. Die deutsche Reformtracht, auch Eigenkleid
genannt, wirkt unendlich seüen schön. Oft gleichen die
darin Einherschreitenden wandelnden Kartoffelsäcken.
Und doch ist sie von Männern und Frauen erfunden,
die beruflich mit der Kunst, dem Kunstgewerbe zu tun
haben. Sie ist eben erfunden. Eine Mode aber
—
muß geboren werden aus der Notwendigkeit heraus.
Wenn die simpelste Midinstte in Paris ihr billiges keftll Keule In keiner NLUskaltunz, vo
Röckchen hebt, vielleicht um eine schadhafte
wenn sie MSN eine ^irkück Kute Kücke Mftrt.
Stelle chres Anzuges zu decken— eine Schleife be
reinem ?lsisek bester Sorte bereitet.
—
festigt, so kann, falls sie das mit angeborenem Schick
getan, daraus eine Mode entstehen. Vielleicht hat es
eine Mondatne, eine Demimondaine schön gefunden.
Sie ahmt es nach und die Mode ist kreiert. Man
sieht, Mode und Schick gehören zusammen wie Ge
schwister. Gemeinsam werden sie immer Erfolge haben.
—
Die Mode schafft und der Schick verhilft ihren Krea odersolche, Beiuwundenkrauke,
auch die nirgends Heilung
tionen zum Sieg! Und so wird es wohl bleiben. fanden, verlangen Prospekt und
beglaubigte Atteste a.Ocsterreich-
Ung. gratis. Apvthcr C. Rolle,
Meuer TSkseuberlchl. Altona-Bahrenfeld. 13816
llrstes Lperialgesciiäkt kür
von» 23. August.
rNitgeteilt vom Bankhause Carl Spängler L Es. üiülsülNiM-kiMUSlI
Die Tendenz der heutigen Börse spricht sich bei
behaupteten Kursen fest aus, doch erfuhren die Notie
kann sich bei uns noch aus
SM UMM i»i
rungen trotz des lebhaften Verkehres keine nennens bilden. Beruf gleich Eintritt
Mim-UOim WW-WM.
werten Veränderungen. Reges Interesse herrschte für
Kredit-Aktien, da die Möglichkeit eines Abschlusses
der ungarischen Anleihe in Paris diskutiert wird.
iofvrtodcrsvätcr. Nutottiobil-
werk Lauer, Mcrseburg a S- M
 Seite 12 (Nr. 18P Saizvurgrr Lolksvlan

Meiner Knzeiger
Im „Kleinen Anzeiger" können Ankündigungen urit Nicht rekommandterte Ehlfsrebrie!« werden von uns
oder ohne Adreffe erscheinen. Alle darauf bezug- übernommen und gegen VorweiS des betreffinde»
habenden Auskünfte werden in der Verwaltung Inseratenscheines ausgefolgt. Auch werden An-
dieses Blattes, Salzburg, Waagplatz Nr. 1 erteilt. — gerne verfaßt.
kündlgungen auf Wunsch federzett

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Ä und Befähigungsnachweis nicht nötiK-ist befindei^sich in

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^

la
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