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Ökologische Ziel einer ökologisch orientierten

Bienenhaltung in Landwirtschaft:
Deutschland
aOptimierung der Gesundheit und Produktivität
von:
`Boden
`Pflanzen
Agrecol Familien-
`Tieren
Wochenende Bonn 2004 `und Menschen

Berthold Schrimpf 1 Berthold Schrimpf 2

Die Hauptkomponenten Öko-Landbau kann nicht:

a garantieren, daß Produkte immer völlig frei sind von


a Weitgehend geschlossene Nährstoffkreisläufe Schadstoffen.
a Optimale Nutzung der Fruchtfolge u.a. natürlicher
Maßnahmen zur Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit a Es geht vielmehr darum sicherzustellen, daß Methoden
sowie zur Kontrolle von Unkraut und Schadorganismen angewandt werden, welche die Umwelt nicht belasten
a Kein Einsatz von chemischen Düngern/Pestiziden und unerwünschte Einträge aus der Umwelt minimieren
a Artgerechte Haltung und Fütterung der Tiere helfen.
a geringe Umweltbelastung und aktiver Naturschutz

Berthold Schrimpf 3 Berthold Schrimpf 4

Imkerei und Honig in Deutschland Ökologische Imkerei

aEtwa 75.000 Imker bewirtschaften zirka 800.000


Bienenvölker
• überwiegend sind es Hobbyimker - etwa 3.000 arbeiten aGrundlagen
erwerbsorientiert
• sie erzeugen 25-30.000 to Honig/Jahr - von etwa 90.000
aRichtlinien
to, die in Deutschland jährlich verzehrt werden
aUnterschiede
azirka 250 Imker wirtschaften ökologisch aProblemfelder
• vor allem erwerbsorientiert
• sie bewirtschaften zirka 15-20.000 Bienenvölker und
ernten knapp 1.000 to Biohonig/Jahr

Berthold Schrimpf 5 Berthold Schrimpf 6

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Artgerechte Haltung Vermehrung und Zucht

aImkern mit an die ökologischen Gegebenheiten


angepaßten Bienen. aBerücksichtigung des natürlichen Schwarmtriebes
aBienen müssen ausreichend Gelegenheit zum Bauen • besonders wichtig bei Demeter
von Naturwaben haben. • wichtig bei Bioland
aBienenwohnungen nur aus natürlichen Materialien • nicht geregelt in EU-VO
(Holz, Lehm, Stroh etc., aber kein Kunststoff).
aFlügel der Königinnen dürfen nicht beschnitten aInstrumentelle Besamung nur mit
werden. Ausnahmegenehmigung

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Fütterung
Geeignete Standorte

aWenn notwendig, dann mit (eigenem)


Biohonig aIm wesentlichen Ökoflächen und
Wildpflanzen (EU-VO)
aBiozucker in Deutschland nur für aUnbedenklichkeit hinsichtlich möglicher
Überwinterung und zur Aufzucht von Umweltbelastungen (3 km Radius)
Jungvölker (beschränkt) aKeine gezielte Anwanderung von
konventionellen Kulturen

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Chemotherapeutische
Medikamente verboten Sauberes Wachs

aVarroabekämpfung nur mit: aWachs als potentieller Speicher von Schad-


`Milchsäure stoffen wird in der Bioimkerei fortlaufend
`Ameisensäure erneuert (Wachsstrecke)
`Oxalsäure
`Zitronensäure aBio-Mittelwände werden nur aus Naturbau- und
`Biotechnischen- und biophysikalischen Verfahren Entdeckelungswachs hergestellt

aIn der konventionellen Imkerei wird ständig


aDie größte Rückstandsbelastung von Wachs und
altes Wachs zu neuen Mittelwänden verarbeitet.
Honig entsteht in der konventionellen Imkerei
Dies führt zur Anreicherung von Rückständen,
durch vom Imker eingesetzte Pestizide (Varroa)
welche dann auch im Honig sind.
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Qualitätssicherung und
Wabenhygiene Kontrolle

aErlaubt sind nur:


`Thermische Verfahren aÜberwiegend strengere Standards als in der
`Essigsäure Honigverordnung
`Bacillus thuringiensis

aUnabhängige jährliche Kontrollen der Imkerei


aAuch hier kommt es in in der konventionellen
Imkerei zur Belastungen von Wachs und Honig
aRegelmäßige Honig- und Wachsanalysen (Bio-
mit vom Imker eingesetzten Mitteln zur
verbände)
Bekämpfung der Wachsmotten
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Problemfelder Umweltschadstoffe

aUmweltschadstoffe a Umweltschadstoffe sind nicht immer regional


eingrenzbar (hohe Schornsteine)
a Bienen können Umweltschadstoffe beim Sammeln
aKonventionelle Bienenweide aufnehmen

a Bei hoher Umweltbelastung sterben viele Bienen beim


aGentechnik Sammeln und kehren nicht in den Stock zurück:
`GVO Bienenweide und Gentransfer `Kein Honigertrag - Bienenvölker kümmern
`geplante Koexistenzregelung a Biene filtert Schadstoffe sehr effektiv mittels Honigblase:
`Kennzeichnungspflicht `Keine Belastung von Wachs und Honig
Ä Existenzgefährdung der Imker
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Gentechnik: GVO-Bienen-weide und


Konventionelle Bienenweide Gentransfer
a Bisher nur GVO-Pflanzen im Freiland zu Versuchs-
a Nur wenige Standorte in Deutschland nicht von zwecken zugelassen - an 678 Versuchsstandorten in
konventioneller Landwirtschaft (Pestiziden) betroffen: Deutschland
`Bienen fliegen 3-7 km weit (160 km2) a bei vermehrtem Anbau von GVO-Pflanzen kann der
a Vom Nektar zum Honig effektive Reduktion aller Imker nicht ausweichen
fettlöslichen Pestizide: a Bisherige Forschungen ergaben keine direkten
`gelangen nicht in den Honig Beeinträchtigungen der Bienen durch GVO, aber:
a Geringere Reduktion bei wasserlöslichen Pestiziden: `Erfahrungswerte basieren auf wenigen Versuchen mit nur ein
`geringe Mengen Streptomycin in einigen süddeutschen Honigen paar Bienenvölkern über einen kurzen Zeitraum
in 2000 (Feuerbrandbehandlung im Kernobst) `horizontaler Gentransfer wurde schon vor mehreren Jahren im
`geringe Mengen Carbendazim in hessischen Rapshonigen in Darmtrakt der Bienen nachgewiesen
2001 gefunden `bei Einsatz von Totalherbiziden wurde ein Rückgang von Pollen-
und Nektarversorgung bereits nachgewiesen
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Gentechnik: Kennzeichnungspflicht für
Gentechnik: Koexistenzregelung Bienenprodukte?

a Soll Wahlfreiheit für Erzeuger und Verbraucher


garantieren - mit und ohne Gentechnik
a Kennzeichnungspflicht für Blütenpollen
a Gesamtschuldnerische Haftung
`alltägliche Schäden sind nicht zu versichern
a Für Honig noch nicht klar - Diskussionsstand:
a Viele ungeklärte Fragen - und die Bienen wurden `keine Kennzeichnungspflicht, da tierisches Produkt (analog z.B.
Milch)
vergessen:
`Kennzeichnungspflicht wenn mehr als 0,9 % des Pollens im
`Abgrenzung von GVO-Feldern mit Hecken -aber die Bienen
Honig gentechnisch verändert (wenn mehr als 0,9% von 0,05 -
können fliegen!
0,001%)
`Informationsrecht der (Wander-) Imker
`haftet der Imker für seine Bienen wenn sie Pollen übertragen?
`Wer haftet für GVO-Pollen im Honig?
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Grüne Gentechnik =
Existenzgefährdung der Imker! Willkommen zur
a Bei vermehrtem Anbau von GVO-Pflanzen und Honigwein-Verkostung
gleichzeitiger Kennzeichnungspflicht:
`wird Deutscher Honig sein gutes Image verlieren, da nur GVO-
Aufdruck für die meisten Imker praktikabel sein wird - wegen
hoher Analysekosten (>500 Euro/Pollenart)
`Verbraucher werden sich beim Kauf zurückhalten
`Handel wird GVO-freien Honig einkaufen - solange auf dem
Weltmarkt verfügbar
`Honigmarkt wird über Jahre einbrechen

a Wenn keine Kennzeichnungspflicht:


`bleibt Mißtrauen der Verbraucher / Presse
`ist auch kein Schadensersatz möglich

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