Beruflich Dokumente
Kultur Dokumente
Gültig
ab 1. Januar 2003
für alle Mitglieder des Internationalen Eisenbahnverbandes.
3. Ausgabe, April 2003 Aufnahme der von der AG "Sicherheit im Nachtverkehr" getesteten
Sicherheitseinrichtungen
Beschreibung der für die Innenausstattung in Frage kommenden
Module
565-1
V
Inhalt
Zusammenfassung ..............................................................................................................1
1- Anwendungsbereich................................................................................................... 2
565-1
V
3.2.9 - Seitengang ....................................................................................................... 11
3.3 - Türen .................................................................................................................. 12
3.3.1 - Einstiegtüren .................................................................................................... 12
3.3.2 - Stirnwandtüren ................................................................................................. 12
3.3.3 - Gangtüren ........................................................................................................ 13
3.3.4 - Dienstabteiltüren .............................................................................................. 13
3.3.5 - Fahrgastabteiltüren ......................................................................................... 13
3.3.6 - Verbindungstüren zwischen Abteilen ............................................................... 13
Bibliographie ......................................................................................................................17
565-1
V
Zusammenfassung
Das UIC-Merkblatt Nr. 565-1 gilt für ein- und mehrstöckige Fahrzeuge des Nachtreiseverkehrs mit
Schlaf- oder/und Liegeabteilen, die mit 1 bis 4 Betten bzw. 4 bis 6 Liegen ausgestattet sind.
Es legt die speziellen und/oder zusätzlichen Anforderungen sowie die Abweichungen bezüglich der
allgemein für Reisezugwagen geltenden UIC-Bestimmungen fest, wie z. B. für die Wasser- und Ener-
gieversorgung, Klimatisierung, Beleuchtung, Kommunikation, Beschallung.
Es bestimmt, was bei der räumlichen Aufteilung der Wagen grundsätzlich zu beachten ist und be-
schreibt die für die Innenausstattung der Wagen in Betracht kommenden Module (z. B. Abteile, WC).
Das Merkblatt charakterisiert außerdem spezifische Merkmale, mit deren Einführung eine bessere Si-
cherheit für Fahrgäste und Betreuerpersonal gewährleistet wird. Diese Sicherheitseinrichtungen wur-
den zuvor im Rahmen der Arbeitsgruppe "Sicherheit im Nachtverkehr" definiert, getestet und validiert.
Der Inhalt des Merkblattes ist verbindlich. Soweit die Bestimmungen empfehlenden Charakter haben,
ist dies aus der gewählten Formulierung des Textes ersichtlich.
Das Merkblatt gilt für künftige Bestellungen von neu konzipierten Fahrzeugen sowie für vorhandene
Fahrzeuge, bei denen umfangreiche Erneuerungs- und Umbaumaßnahmen anstehen.
1 565-1
V
1 - Anwendungsbereich
- Neu konzipierte, ein- und mehrstöckige Fahrzeuge des Nachtreiseverkehrs, die Schlaf- oder/und
Liegeplätze anbieten und nach dem 01.01.2003 bestellt werden,
- Vorhandene Fahrzeuge des Nachtreiseverkehrs, bei denen nach dem 01.01.2003 umfangreiche
Erneuerungs- und Umbaumaßnahmen durchgeführt werden.
Der Inhalt des Merkblatts hat, mit Ausnahme der ausdrücklich als Empfehlung formulierten Bestim-
mungen (siehe Punkt 2.10 - Seite 4, 4. Gliederungsstrich; 3.2.1 - Seite 6, 9. Gliederungsstrich; 3.2.2
- Seite 7, 3. Gliederungsstrich und 3.2.4 - Seite 8), verbindlichen Charakter.
2 565-1
V
2 - Grundsätzliche Bestimmungen
2.1 - Allgemeines
Soweit der nachfolgende Text keine Abweichungen vorsieht, müssen die Fahrzeuge des Nachtreise-
verkehrs den für alle Reisezugwagen geltenden UIC-Bestimmungen (siehe Bibliographie - Seite 17)
entsprechen, insbesondere sind die in der Bibliografie aufgeführten UIC-Merkblätter zu berücksichti-
gen.
2.2 - Fahrzeugbegrenzungslinien
Werden mehrstöckige Fahrzeuge des Nachtreiseverkehrs nach dem UIC-Merkblatt Nr. 506 gebaut,
so ist der Einsatz zwischen den beteiligten EVU (siehe Liste der Abkürzungen - Seite 16) zu verein-
baren.
2.3 - Geschwindigkeit
Die Fahrzeuge müssen lauftechnisch für eine Geschwindigkeit von mindestens 200 km/h geeignet
sein.
2.4 - Bremse
Die Fahrzeuge müssen mindestens einen Einstiegraum mit zwei Einstiegtüren vorsehen. Die Hand-
bremse nach UIC-Merkblatt Nr. 543 und ein elektrischer Schaltschrank nach UIC-Merkblatt Nr. 550-1
müssen vom Einstiegraum zugänglich sein.
An jeder Wagenseite, ungefähr 1 200 mm über der Langträgeroberkante, ist in Türnähe eine Vorrich-
tung vorzusehen, mit der angezeigt werden kann, dass im abgestellten Wagen Personen anwesend
sind.
2.7 - Wagenübergangseinrichtungen
Sie berücksichtigen die Bestimmungen von UIC-Merkblatt Nr. 561 betreffend verbesserten Komfort.
2.8 - Schalldämmung
Die Schalldämmung ist so zu realisieren, dass in allen Abteilen und Modulen ein aus den Betriebsge-
räuschen resultierender Geräuschpegel von 60 dB (A) nicht überschritten wird.
3 565-1
V
2.9 - Klimatechnische Einrichtungen
Die Fahrzeuge sind mit einer nach UIC-Merkblatt Nr. 553 gestalteten Klimaanlage auszurüsten. Nur
die Einstiegräume brauchen nicht in die Kühlung einbezogen werden.
2.10 - Sanitärmodule
- Die Fahrzeuge sind mit geschlossenen WC nach UIC-Merkblatt Nr. 563 auszurüsten.
- Unabhängig von der Gestaltung des Fahrzeugs muss mindestens ein WC vom Seitengang oder
Einstiegraum zugänglich sein.
- Wenn das Fahrzeug Abteilmodule mit 4-6 Liegen (siehe Punkt 3.2.2 - Seite 7) enthält, ist minde-
stens ein vom Seitengang oder Einstiegraum zugänglicher Waschraum vorzusehen.
- Es wird empfohlen, in einem der Sanitärmodule einen abklappbaren Wickeltisch und einen Abfall-
behälter für die Entsorgung von Windeln anzuordnen.
2.11 - Fenster/Notausstiege
Fensteranordnung und -abmessung dürfen von den im UIC-Merkblatt Nr. 560 festgelegten Bestim-
mungen abweichen. Notausstiege müssen nach UIC-Merkblatt Nr. 560 vorgesehen werden.
2.12 - Brandschutz
2.13 - Dienstabteil
Die Fahrzeuge sind nach den Bedürfnissen der EVU mit einem Dienstabteil in der Nähe des Ein-
stiegraums auszurüsten.
Die Reisenden sind zu informieren, in welchem Dienstabteil der Betreuer sich aufhält.
- In jedem Zug muss mindestens ein Fahrzeug mit einem rollstuhlgerechten Abteilmodul und einem
rollstuhlgerechten WC-Modul gemäß den Forderungen im UIC-Merkblatt Nr. 565-3 vorhanden
sein. Diese beiden Module müssen nebeneinander liegen.
- Für rollstuhlgerechte Fahrzeuge sind die Bestimmungen von UIC-Merkblatt Nr. 565-3 zu berück-
sichtigen.
4 565-1
V
3 - Komfort- und Sicherheitsmerkmale
3.1.1 - Bettkonzeption
- Bettlänge: 1 900 mm
- Bettbreite: 700 mm
- Lichter vertikaler Abstand der Betten: 600 mm
- Das untere Bett darf in Tagesstellung nicht als Sitzplatz verwendet werden.
- Kopfende verstellbar.
- Matratze aus atmungsaktivem Material.
- Die Umrüstung der Betten von der Tag- in die Nachtstellung und umgekehrt muss schnell von
einer Person ausgeführt werden können. Der dafür notwendige Kraftaufwand darf die in dies-
bezüglichen nationalen Arbeitsschutzvorschriften zulässigen Grenzwerte nicht überschreiten.
- Die Konzeption der Betten muss es ermöglichen, das Abteilmodul nach Punkt 3.2.1 - Seite 6
für eine unterschiedliche Bettenzahl herzurichten, wobei maximal 3 Betten übereinander anzu-
ordnen sind.
- Die Höhenverstellung der Betten und deren Umbau von wahlweise 1 bis 3 Betten je Abteil ist
vorzusehen. In der Tagstellung sind die Betten in senkrechter Stellung automatisch und zuver-
lässig zu arretieren.
5 565-1
V
3.2 - Beschreibung der Module
Die Fahrzeuge bestehen aus den nachstehend beschriebenen Modulen, die von den EVU je nach Be-
dürfnis kombiniert werden können.
- Sitze entsprechend der Anzahl der Betten für die Tagstellung. Von den Bestimmungen von UIC-
Merkblatt Nr. 567 darf abgewichen werden,
- (+) 1 Waschbecken für Kalt- und Warmwasser, das bei Nichtgebrauch abgedeckt bzw. verdeckt
werden kann,
• 1 Handtuch,
• 1 Zahnputzglas bzw. Becher mit Wasser,
• eventuell weitere Accessoires,
- (+) Spiegel,
- mehrere Kleiderhaken,
- Abfallbehälter,
• Notbremsgriff,
• Schalter zur Betätigung der Abteilhaupt- und Nachtbeleuchtung,
6 565-1
V
• Temperaturstelleinrichtung für die Abteiltemperatur,
• Lautstärkesteller für die Beschallungsanlage,
• Betreuerruftaster,
Hinweis: Die mit "+" gekennzeichneten Elemente entfallen, wenn ein Modul Nasszelle (siehe
Punkt 3.2.4 - Seite 8) vorhanden ist.
- 4 bis 6 Liegen,
- mehrere Kleiderhaken,
- Abfallbehälter,
• Notbremsgriff,
• Schalter zur Betätigung der Abteilhaupt- und Nachtbeleuchtung,
• Temperaturstelleinrichtung für die Abteiltemperatur,
• Lautstärkesteller für die Beschallungsanlage,
• Betreuerruftaster,
7 565-1
V
3.2.3 - Rollstuhlgerechtes Abteilmodul
- Diese Abteilmodule sind an der Abteiltür mit dem internationalen Zugangssymbol gemäß UIC-
Merkblatt Nr. 413 zu kennzeichnen.
- Die Abmessungen des Abteils müssen genügend Bewegungsfreiheit für einen Rollstuhl mit einem
Wendekreis von mindestens 1,40 m gewährleisten.
• Notbremse,
• Betätigung der Abteilhaupt- und Nachtbeleuchtung,
• Temperaturstelleinrichtung für die Abteiltemperatur,
• Lautstärkesteller für die Beschallungsanlage,
• Betreuerruftaster
sind in einer Höhe zwischen 750 mm und 850 mm über dem Fußboden anzuordnen und müssen
auch von der unteren Liege erreichbar sein.
- Die Breite der für den Rollstuhlfahrer vorgesehenen Liege muss mindestens 750 mm betragen.
- Auf der Unterseite der oberen Liege müssen Haltegriffe angeordnet sein.
- Zum Erleichtern des Wechsels vom Rollstuhl zur Liege und umgekehrt sind Haltegriffe zu instal-
lieren, ist im Abteil ein Tisch vorgesehen, muss die Höhe des Tisches das Unterfahren mit einem
Rollstuhl ermöglichen.
- Die Türen müssen sich per Knopfdruck öffnen, schließen und verriegeln lassen.
- Die anderen Komponenten dieses Moduls sind grundsätzlich mit denen des Abteilmoduls mit
4 bis 6 Liegen (siehe Punkt 3.2.2 - Seite 7) identisch.
3.2.4 - Abteilnasszelle
Dieses vom Gang nicht zugängliche Modul kann von einem oder zwei Abteilmodulen gemäß
Punkt 3.2.1 - Seite 6 benutzt werden.
Abteil und Nasszelle müssen durch eine wasser-, geruch- und blickdichte Tür getrennt sein. Diese Tür
muss von der Nasszelle durch den Fahrgast verriegelbar und vom Abteil mittels Vierkant öffnungsfä-
hig sein. Im Falle eines von zwei Abteilen möglichen Doppelzugangs der Abteilnasszelle, muss das
Öffnen und Schließen der Türen einen gleichzeitigen Zutritt verhindern. In diesem Fall muss eine ab-
teilseitige Verriegelung vorgesehen werden, um ein Eindringen von der Nasszelle in das falsche Abteil
zu verhindern.
- Duschkabine mit:
8 565-1
V
• Ablage für Seife o. ä.,
• Haltegriff,
- Hygienebeutelspender,
- Spiegel,
- Ablagen für Zahnputzglas oder -becher sowie Kulturbeutel und weitere Accessoires,
- Abfallbehälter,
- Kleiderhaken,
Die Gestaltung des Waschraums entspricht den Forderungen gemäß UIC-Merkblatt Nr. 563.
- Papierhandtuchspender,
- Spiegel,
- Kleiderhaken,
- Abfallbehälter,
- Betreuerruftaster.
9 565-1
V
3.2.6 - WC-Modul
Die Gestaltung dieses Moduls entspricht den Forderungen nach UIC-Merkblatt Nr. 563. Es muss vom
Seitengang bzw. Einstiegraum zugänglich sein.
Wenn dieses Modul neben dem rollstuhlgerechten Abteilmodul liegt, hat es auch den Bestimmungen
von UIC-Merkblatt Nr. 563-3 zu entsprechen.
- alle Komponenten des Moduls Waschraum (siehe Punkt 3.2.5 - Seite 9) sowie:
Außer den Komponenten des Moduls Waschraum (siehe Punkt 3.2.5) müssen folgende Elemente Be-
standteile dieses Moduls sein:
- Duschkabine mit:
- Hygienebeutelspender.
Die Ausstattung des Dienstabteils ist vom Servicekonzept des EVU abhängig.
- Notbremseinrichtung,
- Kleiderschrank/abschließbarer Personalschrank,
10 565-1
V
- Bedienschalter für Anwesenheitsanzeige im Seitengang,
- zentrales Tableau mit Bedienelementen und Kontrollanzeigen für die Betreuerruf- und Weckanla-
ge sowie für den Zustand der Einstieg-, Gang- und Stirnwandtüren,
- Abfallbehälter,
Falls im Dienstabteil Speisen zubereitet werden sollen, müssen zusätzlich mindestens folgende Ele-
mente vorhanden sein:
- Desinfektionsmittelspender,
- Papierhandtuchhalter,
3.2.9 - Seitengang
Der Seitengang muss gemessen auf Bodenhöhe bei geschlossenen Abteiltüren eine Mindestbreite
von 600 mm haben. Für Bereiche, die von Rollstuhlreisenden genutzt werden, ist eine Gangbreite von
800 mm vorzusehen.
- Notbremseinrichtungen,
- Haltestange/Handlauf,
- Piktogramme gemäß UIC-Merkblatt Nr. 413 zur Kennzeichnung der Ausgänge und Fluchtwege,
11 565-1
V
- Leuchtanzeige je Modul für einen ausgelösten Betreuerruf. Diese Leuchtanzeigen müssen manu-
ell rückstellbar und im Seitengang sichtbar sein,
- Anzeige über dem Dienstabteil zur Kennzeichnung der ständigen Anwesenheit eines Betreuers
im Wagen,
3.3 - Türen
3.3.1 - Einstiegtüren
- Die Einstiegtüren sind als Schwenkschiebetüren gemäß UIC-Merkblatt Nr. 560 auszuführen.
- Auf das akustische Signal während des Schließvorganges der Türen kann verzichtet werden.
- Es muss für den Betreuer möglich sein, die Blockierung der Einstiegstüren vom Dienstabteil aus
zentral zu betätigen und wieder aufzuheben. Die Aufhebung muss seitenselektiv möglich sein.
Diese Blockierung muss, in Abweichung von UIC-Merkblatt Nr. 560, Punkt 3.2 das Öffnen von au-
ßen und von innen bei jeder Geschwindigkeit und bei Stillstand des Fahrzeugs verhindern.
- Auf dem Tableau im Dienstabteil ist für jede Einstiegtür eine Kontrollleuchte anzubringen, die an-
zeigt, ob die einzelne Tür verschlossen und verriegelt ist.
- Die Betätigung des Notschalters an einer Einstiegtür ist im Dienstabteil akustisch zu melden und
optisch anzuzeigen.
3.3.2 - Stirnwandtüren
- Die technische Ausführung der Stirnwandtüren und deren Verschließbarkeit muss den Bestim-
mungen von UIC-Merkblatt Nr. 560 entsprechen.
- Die Stirnwandtüren müssen mit einer nur vom Betreuer manuell an der Tür und von innen zu be-
tätigenden zusätzlichen Verriegelung ausgerüstet sein. Diese zusätzliche Verriegelung muss im
Notfall von den Reisenden auch von außen entriegelt werden können.
- Auf dem Tableau im Dienstabteil ist für jede Stirnwandtür eine Kontrollleuchte anzubringen, die
anzeigt, ob diese Stirnwandtür verschlossen und verriegelt ist.
- Die Betätigung der Notöffnungsvorrichtung an einer Stirnwandtür ist im Dienstabteil akustisch und
optisch anzuzeigen.
- Zur Freigabe des Zugangs zum Wagen muss der Betreuer über ein akustisches Signal gerufen
werden können. Das Wagenende, von dem der Zugangswunsch kommt, wird durch eine Kontroll-
leuchte auf dem Tableau angezeigt. Die von den Reisenden zu bedienende Ruftaste ist außen
vor der Stirnwandtür in geeigneter Höhe anzuordnen.
12 565-1
V
3.3.3 - Gangtüren
- Sofern die Verriegelung einer Gangtür vorgesehen ist, muss diese Verriegelung den Festlegun-
gen in Punkt 3.3.2 - Seite 12 entsprechen.
- Die Scheiben verriegelbarer Gangtüren müssen aus splitterfreiem Glas, einbruchsicher und vom
Einstiegraum nicht ausbaubar sein.
3.3.4 - Dienstabteiltüren
- Zum Abschließen der Dienstabteiltür ist ein widerstandsfähiges Schloss vorzusehen. Es muss
von innen auch ohne Schlüssel geöffnet und geschlossen werden können. Ösen mit verdeckter
Befestigung für ein Vorhängeschloss sind vorzusehen.
- Sofern die Dienstabteiltür ein Fenster aufweist, sind einbruchsichere und vom Gang nicht ausbau-
bare Scheiben einzubauen.
3.3.5 - Fahrgastabteiltüren
• Der Betreuer muss die Tür von außen verriegeln können (z. B. ein nicht belegtes Abteil).
• Die Tür muss von den Fahrgästen von außen und innen verriegelt werden können und darf nur
über ein selektives Öffnungssystem (Magnetkarte für den Fahrgast etc.) geöffnet werden kön-
nen.
• Durch eine zusätzliche, nur vom Abteilinneren bedienbare Sperre ist sicherzustellen, dass die
Tür von außen nur um einige Zentimeter geöffnet werden kann, wenn die Sperre wirksam ist.
• Es darf nicht möglich sein, die Tür durch den Türspalt von außen zu entriegeln.
- Eine Bedienungsanleitung für die Verriegelung in den 4 RIC-Sprachen (siehe Liste der Abkürzun-
gen - Seite 16) muss in den Abteilen und im Dienstabteil aushängen.
- Die Türen müssen mit einem in geeigneter Höhe angeordneten Türspion ausgestattet sein.
- Außerdem muss die Tür mit einer unabhängigen Verriegelung ausgerüstet sein, damit sie von je-
dem der Abteile aus verriegelt werden kann.
- Eine Bedienungsanleitung für die Verriegelung in den 4 RIC-Sprachen muss in den Abteilen aus-
hängen.
13 565-1
V
4 - Technische Merkmale
4.1.1 - Wasserversorgung
- Zur Wasserversorgung sind Behälter von wenigstens 1 000 Liter Gesamtfassungsvermögen vor-
zusehen, die von beiden Wagenseiten aus füllbar sein müssen.
- Die UIC-Anschlusskupplungen für die Wasserversorgung sind bezüglich der Absaugstutzen des
Abwasserbehälters so anzuordnen, dass sie nicht kontaminiert werden können. Die im UIC-Merk-
blatt Nr. 563 enthaltenen Bedingungen sind einzuhalten.
- Für alle von Kunden und Betreuern nutzbaren Wasserentnahmestellen ist eine Mischbatterie für
Warm- und Kaltwasser mit Wassermengen- und Temperaturbegrenzung vorzusehen. Die Warm-
wasserversorgung erfolgt über eine Umlaufleitung.
- Die Wasserversorgungsanlage ist so auszulegen, dass sie leicht zugänglich ist, leicht instandge-
halten und desinfiziert werden kann und keine Wassersäcke aufweist.
- Die Entleerungsanlage muss leicht zugänglich und instandhaltbar sein und darf keine Wassersäk-
ke aufweisen.
- Unabhängig von den Festlegungen im UIC-Merkblatt Nr. 550, Punkt 2.6 müssen folgende Einrich-
tungen zusätzlich aus der Batterie gespeist werden:
- Die aus der Zugsammelschiene entnommene elektrische Leistung für einen Wagen darf maximal
10 kVA über der für einen Sitzwagen nach UIC-Merkblatt Nr. 550 zugelassenen Leistung liegen.
14 565-1
V
4.3 - Beleuchtung
- Die Beleuchtung der allgemein zugänglichen Räume ist an die Fernsteuerung der Hauptbeleuch-
tung über die Fernsteuerungs- und Informationsleitung (18-polige UIC-Leitung) nach UIC-Merk-
blatt Nr. 558 anzuschließen.
- Aus Komfortgründen kann von den im UIC-Merkblatt Nr. 555 festgelegten Beleuchtungsstärken
in Fahrgasträumen und im Seitengang abgewichen werden. Die Bedienelemente für die Beleuch-
tungseinrichtung sind ergonomisch anzuordnen und eindeutig mit Piktogrammen zu kennzeich-
nen.
- Die Beleuchtung des Dienstabteils muss den Festlegungen in UIC-Merkblatt Nr. 555, Punkt 3 ent-
sprechen.
- Die Fahrzeuge sind mit einer den Bestimmungen der UIC-Merkblätter Nr. 440 und 568 entspre-
chenden Lautsprecheranlage auszurüsten.
- Jedes Dienstabteil ist mit einer Sprechstelle nach UIC-Merkblatt Nr. 568 auszurüsten.
- Alle Module, Einstiegräume und der Seitengang sind mit Lautsprechern auszustatten.
- Ein im Dienstabteil angebrachter Hauptschalter ermöglicht das Abschalten aller Lautsprecher mit
Ausnahme des Lautsprechers, der sich im Dienstabteil befindet und immer eingeschaltet bleiben
muss.
- Alle von Fahrgästen genutzten Module (außer Seitengang) in Fahrzeugen des Nachtreisever-
kehrs sind mit einer Betreuerrufanlage auszurüsten. Eine Bedienungsanleitung für die Betreuer-
rufanlage in allen 4 RIC-Sprachen ist auszuhängen.
- Sofern einem einzigen Mitarbeiter die Begleitung mehrerer Fahrzeuge obliegt, müssen Betreuer-
rufe, Meldungen der Brandmeldezentrale und die Verriegelung der Türen in das jeweils besetzte
Dienstabteil weitergeleitet werden.
15 565-1
V
Liste der Abkürzungen
EVU EisenbahnVerkehrsUnternehmen
16 565-1
V
Bibliographie
1. UIC-Merkblätter
Internationaler Eisenbahnverband
Merkblatt Nr. 176: Spezifikationen von elektronischen Fahrgastinformationen für Züge des Personen-
verkehrs, 1. Ausgabe, Juli 2001
Merkblatt Nr. 413: Maßnahmen zum erleichterten Bahnreisen, 9. Ausgabe, Dezember 2000
Merkblatt Nr. 506: Regeln für die Anwendung der erweiterten Begrenzungslinien GA, GB und GC,
1. Ausgabe vom 01.01.87 einschließlich Änderungen Nr. 1 bis 4
Merkblatt Nr. 518: Fahrtechnische Prüfung und Zulassung von Eisenbahnfahrzeugen - Fahrsicher-
heit, Fahrwegbeanspruchung und Fahrverhalten, 2. Ausgabe, Januar 2003
Merkblatt Nr. 543: Bremse - Vorschriften über die Ausrüstung der Wagen, 11. Ausgabe, Dezember
2001
Merkblatt Nr. 552: Versorgung der Züge mit elektrischer Energie - Technische Einheitsmerkmale der
Zugsammelschiene (ZS), 9. Ausgabe vom 01.01.97
Merkblatt Nr. 553: Lüftung, Heizung und Klimatisierung der Reisezugwagen, 5. Ausgabe vom
01.01.90 einschließlich Änderungen Nr. 1 bis 3 (6. Ausgabe in Vorbereitung)
Merkblatt Nr. 555: Elektrische Beleuchtung in Reisezugwagen, 1. Ausgabe vom 01.01.78 einschließ-
lich Änderungen Nr. 1 bis 7
Merkblatt Nr. 558: Fernsteuer - und Informationsleitung - Technische Einheitsmerkmale für die Ausrü-
stung der RIC-Reisezugwagen, 1. Ausgabe vom 01.01.96
Merkblatt Nr. 560: Türen, Einstiege, Fenster, Tritte und Griffe an Personen- und Gepäckwagen,
12. Ausgabe, Januar 2002
Merkblatt Nr. 561: Übergangseinrichtungen der Reisezugwagen, 8. Ausgabe vom 01.01.91 ein-
schließlich Änderung Nr. 1
17 565-1
V
Merkblatt Nr. 562: Gepäckablagen, Kleiderhaken und Garderoben, Maßnahmen zur Sicherung des
Reisegepäcks gegen Diebstahl, 5. Ausgabe vom 01.01.91
Merkblatt Nr. 563: Hygiene- und Sauberkeitsanlagen der Reisezugwagen, 8. Ausgabe vom 01.01.90
einschließlich Änderungen Nr. 1 bis 4
Merkblatt Nr. 564-1: Reisezugwagen - Sicherheitsglas, 6. Ausgabe vom 01.01.79 - Neuauflage vom
01.01.90
Merkblatt Nr. 564-2: Vorschriften über Brandverhütung und Feuerbekämpfung für die im internationa-
len Verkehr eingesetzten Schienenfahrzeuge, in denen Reisende befördert oder die der Reisezugwa-
genbauart zugeordnet werden, 3. Ausgabe vom 01.01.91 einschließlich Änderungen Nr. 1 und 2
Merkblatt Nr. 565-2: Besondere Bau- und Komfortmerkmale und Hygienebestimmungen für im inter-
nationalen Verkehr zugelassene Speisewagen, 1. Ausgabe vom 01.01.79 einschließlich Änderungen
Nr. 1 bis 3
Merkblatt Nr. 565-3: Hinweise für die Ausstattung von Reisezugwagen, in denen auch Behinderte mit
ihren Rollstühlen befördert werden können, 1. Ausgabe vom 01.01.87 - Neuauflage vom 01.07.97
Merkblatt Nr. 567: Allgemeine Bestimmungen für Reisezugwagen, 1. Ausgabe vom 01.01.91 ein-
schließlich Änderungen Nr. 1 bis 5
Merkblatt Nr. 569: Bedingungen für den Bau von Reisezug- und Gepäckwagen, die im Fährverkehr
eingesetzt werden, 2. Ausgabe vom 01.07.79 einschließlich Änderungen Nr. 1 und 2
Merkblatt Nr. 580: Anschriften und Kennzeichen sowie Wagenlauf- und Nummernschilder für im inter-
nationalen Verkehr eingesetzte Fahrzeuge des Personenverkehrs, 6. Ausgabe vom 01.01.90 ein-
schließlich Änderungen Nr. 1 bis 3
Merkblatt Nr. 626: Elektrische Energieerzeugung auf Dieselfahrzeugen für die Versorgung von Wagen
über die Zugsammelschiene (ZS), 2. Ausgabe vom 01.01.95
Internationaler Eisenbahnverband
Ausschuss Technik und Forschung, Oktober 2002
3. Verschiedenes
Europäische Kommission
COST 335, "Passenger’s Accessibility of Heavy Rail Systems, Final Report", 1999
18 565-1
V
Hinweis
Die vollständige oder auszugsweise Wiedergabe, der Nachdruck sowie die Verteilung jeglicher, einschließlich
elektronischer Art, zu anderen als rein privaten und eigenen Zwecken ohne die ausdrückliche vorherige Zustim-
mung des Internationalen Eisenbahnverbandes, sind untersagt. Die Übersetzung, Anpassung oder das
Umschreiben bzw. die Umgestaltung oder Vervielfältigung durch technische oder sonstige Verfahren sind eben-
falls urheberrechtlich geschützt. Lediglich zugelassen sind, unter Nennung des Autoren und der Quelle, "Analy-
sen und kurze Zitate, die durch den kritischen, polemischen, pädagogischen, wissenschaftlichen oder
informativen Charakter des Werkes, aus dem sie stammen, gerechtfertigt sind". (Art. L 122-4 und L 122-5 des
französischen Gesetzes über geistiges Eigentum)
© Internationaler Eisenbahnverband (UIC) - Paris, 2003
Druck: Internationaler Eisenbahnverband (UIC)
16, rue Jean Rey
F - 75015 Paris - Frankreich, April 2003
Dépot légal April 2003
565-1
V