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Methodisches Konstruieren
Gliederung
1. Einführung
2. Konstruktionsprinzipien
• Prinzipien der kraftflussgerechten Gestaltung
• Prinzipien der Aufgabenteilung
• Prinzip der Selbsthilfe
• Selbstschützende Lösungen
• Prinzip der Stabilität und Bistabilität
4. Gestaltungsregeln
• Grundsätzliches zu den Arbeitsschritten des Entwerfens und Gestaltens
• Die Grundregeln
• Ausdehnungsgerechtes Konstruieren
• Kriech- und relaxationsgerechtes Konstruieren
• Korrosionsgerechtes Gestalten
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Prof. Dr.-Ing. H. Gruss KONSTRUKTION
Einführung
1. Einführung
3
Prof. Dr.-Ing. H. Gruss KONSTRUKTION
Einführung
Mathematik
• Kreatives Schöpfen
Mechanik
Darstellende
Geometrie • Berechnungsnachweis
Thermodynamik
Strömungslehre
Werkstoffkunde •Optimierung
- Kraft- u. Momentenverlauf
Fertigungstechnik - Fertigung etc.
Maschinenzeichnen
… • Darstellung Getriebebeleg 5. Semester
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Prof. Dr.-Ing. H. Gruss KONSTRUKTION
Einführung
• Aus den Anforderungen an die Entwicklung von Produkten ergeben sich die
Aufgaben für die Lehre
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Prof. Dr.-Ing. H. Gruss KONSTRUKTION
Einführung
• Das Wissen um konstruktive Strukturen wurden im Laufe der Zeit oft branchen-
spezifisch erworben und innerhalb der Unternehmen als spezifisches Know-how
gespeichert. Die Aufgabe der Konstruktionswissenschaft besteht somit darin,
dieses Wissen branchenunabhängig und methodisch aufzubereiten, d.h.
- Verzahnungsgetriebe
- Dampfturbinen
- Rohrleitungen
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Prof. Dr.-Ing. H. Gruss KONSTRUKTION
Einführung
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Prof. Dr.-Ing. H. Gruss KONSTRUKTION
Einführung
- Funktionen
- Störgrößen
- Randbedingungen
- Teillösungen
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Prof. Dr.-Ing. H. Gruss KONSTRUKTION
Einführung
- Kostenbewusstes Konstruieren
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Prof. Dr.-Ing. H. Gruss KONSTRUKTION
Einführung
Gestaltungsregeln
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Prof. Dr.-Ing. H. Gruss KONSTRUKTION
Einführung
- normgerecht
- korrosionsgerecht
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Prof. Dr.-Ing. H. Gruss KONSTRUKTION
Einführung
- ergonomisches Konstruieren
- umweltgerechte Konstruktion
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Prof. Dr.-Ing. H. Gruss KONSTRUKTION
Einführung
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Prof. Dr.-Ing. H. Gruss KONSTRUKTION
Konstruktionsprinzipien
2 Konstruktionsprinzipien
- Beanspruchung
- Verformung
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Prof. Dr.-Ing. H. Gruss KONSTRUKTION
Konstruktionsprinzipien
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Prof. Dr.-Ing. H. Gruss KONSTRUKTION
Konstruktionsprinzipien
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Prof. Dr.-Ing. H. Gruss KONSTRUKTION
Konstruktionsprinzipien
• Beispiel: Entlastungskerben
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Prof. Dr.-Ing. H. Gruss KONSTRUKTION
Konstruktionsprinzipien
• Der Kraftfluss folgt dem Minimalprinzip der Arbeit, d.h., er sucht sich den
kürzesten Weg. Dabei kann er konstruktiv unterstützt werden.
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Prof. Dr.-Ing. H. Gruss KONSTRUKTION
Konstruktionsprinzipien
• Ist eine Kraft oder ein Moment von einer Seite zur anderen bei möglichst kleiner
Verformung zu leiten, dann ist der direkte und kürzeste Kraftleitungsweg der
zweckmäßigste.
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Prof. Dr.-Ing. H. Gruss KONSTRUKTION
Konstruktionsprinzipien
• Die Folgen für die Dimensionierung sind dem folgendem Bild zu entnehmen. Bei
einer Kraftumlenkung erfordert die Struktur entsprechend gleich zulässiger Bean-
spruchung einen wesentlich größeren Materialaufwand. Bzgl. der Verformungen
verhalten sich die beiden gezeigten Konstruktionen mit Biegebeanspruchung immer
noch weicher als der Zugstab.
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Prof. Dr.-Ing. H. Gruss KONSTRUKTION
Konstruktionsprinzipien
- starren Bauteilen
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Prof. Dr.-Ing. H. Gruss KONSTRUKTION
Konstruktionsprinzipien
- nachgiebigen Teilen
- hohen Beanspruchungen
Lüren
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Prof. Dr.-Ing. H. Gruss KONSTRUKTION
Konstruktionsprinzipien
• Bezug nehmend auf den direkten und indirekten Kraftfluss, zeigt das Beispiel
einer Abstützung auf einem Fundament den Einfluss der konstruktiven
Gestaltung auf die Federsteifigkeit. Dies hat Folgen für die Eigenfrequenzen und
Nachgiebigkeit des Systems bei einer zusätzlichen Kraftbeaufschlagung.
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Prof. Dr.-Ing. H. Gruss KONSTRUKTION
Konstruktionsprinzipien
Beispiel: Federn
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Prof. Dr.-Ing. H. Gruss KONSTRUKTION
Konstruktionsprinzipien
Fahrerhauslagerung
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Prof. Dr.-Ing. H. Gruss KONSTRUKTION
Konstruktionsprinzipien
Beispiel: Schweißkonstruktion
• Aus der Betrachtung des Kraftflusses kann die Entstehung der Kerbwirkung
abgeleitet werden. Hauptursache der Kerbwirkung ist die Verformungsbehinderung.
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Prof. Dr.-Ing. H. Gruss KONSTRUKTION
Konstruktionsprinzipien
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Prof. Dr.-Ing. H. Gruss KONSTRUKTION
Konstruktionsprinzipien
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Prof. Dr.-Ing. H. Gruss KONSTRUKTION
Konstruktionsprinzipien
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Prof. Dr.-Ing. H. Gruss KONSTRUKTION
Konstruktionsprinzipien
- gleichmäßige Randfaserspannungen
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Prof. Dr.-Ing. H. Gruss KONSTRUKTION
Konstruktionsprinzipien
d da
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Prof. Dr.-Ing. H. Gruss KONSTRUKTION
Konstruktionsprinzipien
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Prof. Dr.-Ing. H. Gruss KONSTRUKTION
Konstruktionsprinzipien
a b
F * a * b(l l2 )
a
6 * EI * l
F * a * b(l l1 )
b
6 * EI * l
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Prof. Dr.-Ing. H. Gruss KONSTRUKTION
Konstruktionsprinzipien
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Prof. Dr.-Ing. H. Gruss KONSTRUKTION
Konstruktionsprinzipien
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Prof. Dr.-Ing. H. Gruss KONSTRUKTION
Konstruktionsprinzipien
Protuberanz
=
Zahnfußdauerfestigkeit steigt
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Prof. Dr.-Ing. H. Gruss KONSTRUKTION
Konstruktionsprinzipien
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Prof. Dr.-Ing. H. Gruss KONSTRUKTION
Konstruktionsprinzipien
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Prof. Dr.-Ing. H. Gruss KONSTRUKTION
Konstruktionsprinzipien
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Prof. Dr.-Ing. H. Gruss KONSTRUKTION
Konstruktionsprinzipien
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Prof. Dr.-Ing. H. Gruss KONSTRUKTION
Konstruktionsprinzipien
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Prof. Dr.-Ing. H. Gruss KONSTRUKTION
Konstruktionsprinzipien
- Ausgleichselemente
- symmetrische Anordnung
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Prof. Dr.-Ing. H. Gruss KONSTRUKTION
Konstruktionsprinzipien
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Prof. Dr.-Ing. H. Gruss KONSTRUKTION
Konstruktionsprinzipien
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Prof. Dr.-Ing. H. Gruss KONSTRUKTION
Konstruktionsprinzipien
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Prof. Dr.-Ing. H. Gruss KONSTRUKTION
Konstruktionsprinzipien
• Bereits beim Aufstellen der Funktionsstruktur stellt sich die Frage nach der
notwendigen Anzahl und Gliederung der Funktionen. Im Regelfall sind immer
mehrere Funktionen zu erfüllen, so dass bei der Lösungssuche und –bewertung
entschieden werden muss in:
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Prof. Dr.-Ing. H. Gruss KONSTRUKTION
Konstruktionsprinzipien
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Prof. Dr.-Ing. H. Gruss KONSTRUKTION
Konstruktionsprinzipien
- geringere Komplexität
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Prof. Dr.-Ing. H. Gruss KONSTRUKTION
Konstruktionsprinzipien
Beispiel: Lampenaufhängung
Im rechten Teil wird die Funktion des Tragens der Lampe auf ein gesondertes
Element „Kette“ gelegt. Dies ist insbesondere dann anzuraten, wenn die Leuchte ein
erhebliches Gewicht aufweist und Zweifel bestehen, ob das Stromführungskabel eine
hinreichend mechanische Festigkeit für die Erfüllung dieser Aufgabe besitzt.
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Prof. Dr.-Ing. H. Gruss KONSTRUKTION
Konstruktionsprinzipien
Beispiel: Verbundriemen
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Prof. Dr.-Ing. H. Gruss KONSTRUKTION
Konstruktionsprinzipien
2) Abdichtung gewährleisten
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Prof. Dr.-Ing. H. Gruss KONSTRUKTION
Konstruktionsprinzipien
Beispiel: Zikesch-Klammer
Heißdampf-Rohrleitungsverbindung (Zikesch-Klammer)
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Konstruktionsprinzipien
Hülse
Flansch MgAl8Zn
Stahl
Invar-Legierungen,
z.B FeNi25
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Prof. Dr.-Ing. H. Gruss KONSTRUKTION
Konstruktionsprinzipien
2) Zentrierung
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Prof. Dr.-Ing. H. Gruss KONSTRUKTION
Konstruktionsprinzipien
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Prof. Dr.-Ing. H. Gruss KONSTRUKTION
Konstruktionsprinzipien
• In diesem Fall muss der Wellendurchmesser sowohl für das Drehmoment als auch
für die zulässige Biegung ausgelegt werden. Infolge dessen ist die Welle u. U. für
die Funktion „Drehmoment übertragen“ überdimensioniert.
• Konstruktive Maßnahmen
zur Reduzierung des Keil-
wellendurchmessers:
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Prof. Dr.-Ing. H. Gruss KONSTRUKTION
Konstruktionsprinzipien
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Prof. Dr.-Ing. H. Gruss KONSTRUKTION
Konstruktionsprinzipien
links) Zweipunktlage
rechts) Dreipunktlage
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Prof. Dr.-Ing. H. Gruss KONSTRUKTION
Konstruktionsprinzipien
- bei Reibschluss
hohe Kräfte
und
- bei Formschluss
hohe Spannungen
auftreten
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Konstruktionsprinzipien
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Prof. Dr.-Ing. H. Gruss KONSTRUKTION
Konstruktionsprinzipien
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Prof. Dr.-Ing. H. Gruss KONSTRUKTION
Konstruktionsprinzipien
• Insbesondere bei Wälzlagern ist die getrennte Auslegung nach Radial- und
Axialkräften üblich. Daher muss die Konstruktion gewährleisten, dass jedes Lager
nur die Last erhält, für das es ausgelegt ist sowie die Einstellmöglichkeit eines
Lagerspiels.
Bei Kegelradgetrieben kommt als 3. Funktion die Einstellung der Kegelräder hinzu.
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Prof. Dr.-Ing. H. Gruss KONSTRUKTION
Konstruktionsprinzipien
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Prof. Dr.-Ing. H. Gruss KONSTRUKTION
Konstruktionsprinzipien
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Prof. Dr.-Ing. H. Gruss KONSTRUKTION
Konstruktionsprinzipien
• Bei dem Prinzip der Selbsthilfe erfolgt die Anordnung der Systemelemente so, dass
eine gegenseitige Beeinflussung der Funktionen die Wirkungsweise positiv
beeinflusst, d. h.
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Prof. Dr.-Ing. H. Gruss KONSTRUKTION
Konstruktionsprinzipien
• Anwendungen
- verstärken
- entlasten Regelsystem zur Verminderung
- ausgleichen der Belastungen
- schützen
- retten () durch veränderte Kraftleitung
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Prof. Dr.-Ing. H. Gruss KONSTRUKTION
Konstruktionsprinzipien
• Prinzip
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Prof. Dr.-Ing. H. Gruss KONSTRUKTION
Konstruktionsprinzipien
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Prof. Dr.-Ing. H. Gruss KONSTRUKTION
Konstruktionsprinzipien
Beispiel: Mannlochdeckel
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Prof. Dr.-Ing. H. Gruss KONSTRUKTION
Konstruktionsprinzipien
- Selbsthilfegrad
Zur Beurteilung des Gewinns, den man mit einer selbsthelfenden Lösung
erzielen kann, bezieht sich auf technische Anforderungen wie Wirkungsgrad,
Gebrauchsdauer, Werkstoffausnutzung, übertragene Leistung, Wärme-
speicherungsvermögen etc. Es wird definiert als
- Selbsthilfegewinn
selbsthilfeneutral
selbsthelfend
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Konstruktionsprinzipien
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Prof. Dr.-Ing. H. Gruss KONSTRUKTION
Konstruktionsprinzipien
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Prof. Dr.-Ing. H. Gruss KONSTRUKTION
Konstruktionsprinzipien
• Durch diesen Effekt werden alle Belastungen und damit auch Verschleiß und
Lebensdauer positiv gegenüber einer Lösung mit fest eingestellter Axialkraft
beeinflusst. Beispielsweise zeigt ein Überschlag, dass ein Teillastbetrieb von 75%
der Nennlast eine Lagerentlastung von 20% bewirkt. Hieraus kann ein
Selbsthilfegewinn bezogen auf die Lebensdauer der Lager wie folgt berechnet
werden:
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Konstruktionsprinzipien
- Selbstverstärkende Lösungen
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Konstruktionsprinzipien
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Prof. Dr.-Ing. H. Gruss KONSTRUKTION
Konstruktionsprinzipien
U … Ursprungswirkung
H … Hilfswirkung
G … Gesamtwirkung
Selbstdichtender Deckelverschluss
1 … Deckel
2 … zentrale Schraube
3 … Traverse
4 … Gewindestück mit Sägezahngewinde
5 … Metalldichtring
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Prof. Dr.-Ing. H. Gruss KONSTRUKTION
Konstruktionsprinzipien
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Prof. Dr.-Ing. H. Gruss KONSTRUKTION
Konstruktionsprinzipien
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Konstruktionsprinzipien
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Prof. Dr.-Ing. H. Gruss KONSTRUKTION
Konstruktionsprinzipien
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Konstruktionsprinzipien
Tellerradbefestigung
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Konstruktionsprinzipien
Klemmkörperkäfigfreilauf
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Konstruktionsprinzipien
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Konstruktionsprinzipien
Wälzlagerfreilauf
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Konstruktionsprinzipien
• Funktionsweise: Der Windsichter hat die Aufgabe ein Schüttgut (Sichtgut) mit
unterschiedlichen Korngrößen in Grobgut und Feingut zu
trennen. Bei einer engen Korngrößenverteilung kann auch ein
Gemisch aus unterschiedlichen Materialien in eine Leicht- und
eine Schwerfraktion getrennt werden.
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Konstruktionsprinzipien
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Prof. Dr.-Ing. H. Gruss KONSTRUKTION
Konstruktionsprinzipien
Beispiel: Spurführung
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Konstruktionsprinzipien
Kompensation der
Biegebeanspruchung
im Betriebsdrehzahl-
bereich
größere Schaufel-
leistungen möglich
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Konstruktionsprinzipien
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Prof. Dr.-Ing. H. Gruss KONSTRUKTION
Konstruktionsprinzipien
A318 – 2 Panels
110 m Schweißnaht
A340 – 14 Panels
800 m Schweißnaht
A380 – 8 Panels
650 m Schweißnaht
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Prof. Dr.-Ing. H. Gruss KONSTRUKTION
Konstruktionsprinzipien
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Konstruktionsprinzipien
• Ziel ist es, eine heißrissfreie Anbindung des Stringers am Hautfeld zu ermöglichen.
Neben der Korrosionsgefahr geht von Heißrissen infolge ihrer spitzen Ausläufe eine
hohe Kerbwirkung aus.
• Bei dem patentierten Integralen Ansatz wird der Stringer durch zwei Aussparrungen
in drei Bereiche geteilt, wobei der Primärbereich zu jedem Zeitpunkt die
Gesamtbelastung aufnehmen muss. Hingegen dürfen die Sekundärbereiche
Heißrisse aufweisen und versagen ( Trennung von Stringer und Hautblech).
• Sowohl durch die geometrische Gestaltung als auch durch die Schweißfolge wird ein
selbstverstärkender Effekt erzeugt, der lokal zu Verformungsbehinderungen und
damit zur Heißrissunterdrückung an den Endbereichen des Primärbereichs führt.
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Konstruktionsprinzipien
Optimierung Bauteilverhalten
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Konstruktionsprinzipien
Resultierende Druckeigenspannungen in P
nach den ersten beiden Teilschweißungen
(innere Primärteilnaht und Sekundärnaht)
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Prof. Dr.-Ing. H. Gruss KONSTRUKTION
Konstruktionsprinzipien
• Die Beispiele sollen anregen, die Wirkgrößen von technischen Systemen durch
Anordnung und Gestaltung so zu wählen, dass
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Konstruktionsprinzipien
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Konstruktionsprinzipien
100
Prof. Dr.-Ing. H. Gruss KONSTRUKTION
Konstruktionsprinzipien
I • Trompetenförmige
Nuten im Bereich der
Kupplungsmitte
II
• progressive
Federkennlinie
III
• III: drehstarr,
Scherbeanspruchung
der Federstabe
• Außendurchmesser bis
3.900 mm
Bibby-Kupplung
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Prof. Dr.-Ing. H. Gruss KONSTRUKTION
Konstruktionsprinzipien
RUPEX-Kupplung (Flender)
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Konstruktionsprinzipien
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Konstruktionsprinzipien
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Prof. Dr.-Ing. H. Gruss KONSTRUKTION
Konstruktionsprinzipien
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Konstruktionsprinzipien
• Bei der Einwirken einer Störung auf ein System wird im Systemverhalten
unterschieden zwischen:
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Prof. Dr.-Ing. H. Gruss KONSTRUKTION
Konstruktionsprinzipien
• Das Konstruktionssystem hat die Eigenschaft, nach Auftreten von Störungen wieder
den alten Betriebszustand „einzuregeln“. Die Gestaltung ist dabei so vorzunehmen,
dass Störungen eine sich selbstaufhebende oder zumindest mindernde Wirkung
haben.
Beispiel – Kolbenführung
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Konstruktionsprinzipien
stabiles Verhalten ,
indem die
Krafteinleitung
oberhalb des
Schwerpunktes
erfolgt.
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Konstruktionsprinzipien
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Konstruktionsprinzipien
110
Prof. Dr.-Ing. H. Gruss KONSTRUKTION
Konstruktionsprinzipien
Schraubzwinge
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Konstruktionsprinzipien
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Prof. Dr.-Ing. H. Gruss KONSTRUKTION
Konstruktionsprinzipien
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Konstruktionsprinzipien
Hydra-Rib-Lager
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Konstruktionsprinzipien
• Dieser Zustand tritt ein, wenn bei Erreichen eines Grenzzustandes aus einem
stabilen Zustand ein neuer, deutlich abgegrenzter stabiler Zustand erreicht wird und
(labile) Zwischenzustände unerwünscht sind.
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Prof. Dr.-Ing. H. Gruss KONSTRUKTION
Konstruktionsprinzipien
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Prof. Dr.-Ing. H. Gruss KONSTRUKTION
Konstruktionsprinzipien
1.) Die Druckfeder muss bei einer vorgegebenen Länge eine bestimmte Kraft
aufbringen.
2.) Beim Öffnungsweg ist die Kraftzunahme festgelegt, woraus sich eine
erforderliche Federsteifigkeit ergibt.
3.) Die Feder muss auf den Dorn passen und soll wegen der Gefahr des
Ausknickens einen Innendurchmesser annähernd dem Dorndurchmesser
haben.
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Prof. Dr.-Ing. H. Gruss KONSTRUKTION
Konstruktionsprinzipien
l1 24mm l4 8mm d 8mm
l2 4mm l5 2mm b 4mm
Beispiel – Überdruckventil (4) l3 18mm l6 22mm p0 1,73 N / mm²
entspannt zu auf
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Prof. Dr.-Ing. H. Gruss KONSTRUKTION
Konstruktionsprinzipien
l1 24mm l4 8mm d 8mm
l2 4mm l5 2mm b 4mm
Beispiel – Überdruckventil (4) l3 18mm l6 22mm p0 1,73 N / mm²
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Prof. Dr.-Ing. H. Gruss KONSTRUKTION
Konstruktionsprinzipien
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Prof. Dr.-Ing. H. Gruss KONSTRUKTION
Konstruktionsprinzipien
• Bei einer bestimmten Drehzahl beginnt der Bolzen infolge der höheren Fliehkraft-
wirkung gegen die Federvorspannung nach außen zu wandern bis er auf seinem
Bund aufsitzt. Er tritt auf eine Klinke, die ihrerseits die Schnellschlussbetätigung der
Einlassorgane auslöst bzw. wegen zu hoher Drehzahl die Abschaltung der Maschine
in Gang setzt.
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Prof. Dr.-Ing. H. Gruss KONSTRUKTION
Konstruktionsprinzipien
• Die Betätigung der Kupplung geschieht meist durch Ausnutzen der Fliehkraft.
Fliehkörper oder Füllgut sind formschlüssig mit der Nabe verbunden und übertragen
reibschlüssig auf die Kupplungsglocke.
Reibbelag
Rückholfedern
2-Backen-Fliehkraftkupplung
3-Backen-Fliehkraftkupplung
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Prof. Dr.-Ing. H. Gruss KONSTRUKTION
Konstruktionsprinzipien
Backen-Fliehkraftkupplungen Rigamat-Anlaufkupplung
(mit Granulat)
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Prof. Dr.-Ing. H. Gruss KONSTRUKTION
Konstruktionsprinzipien
Reibbelag
Anlage
Wülfel-Fliehkraft-Kupplung
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Prof. Dr.-Ing. H. Gruss KONSTRUKTION
Konstruktionsprinzipien
Reibbelag
Berechnung:
Schwerpunkt
Masse m
Rm
R
TK Betriebspunkt
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Prof. Dr.-Ing. H. Gruss KONSTRUKTION
Sichere und zuverlässige Gestaltung konstruktiver Systeme
• Entwicklung und Einsatz von Technik bringen neben der erwarteten Chancen
stets auch Risiken. In der Technik gibt es prinzipiell keine absolute Sicherheit.
Die Minimierung des unvermeidlichen Risikos ist eine anspruchsvolle technische
und analytische Aufgabe.
• Mittels der Begriffe Sicherheit und Risiko kann die Zuverlässigkeit einer
technischen Funktion als auch die Gefahrenminderung für Mensch und Umwelt
beschrieben werden.
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Prof. Dr.-Ing. H. Gruss KONSTRUKTION
Sichere und zuverlässige Gestaltung konstruktiver Systeme
Sicherheit ist die Sachlage, bei der das Risiko kleiner als das Grenzrisiko ist.
Verfügbares ist das Verhältnis der Zeit, in der das System ordnungsgemäß zur
Verfügung steht, zur Kalenderzeit oder zu einer bestimmten
Sollzeit. Sie stellt das Maß der Zuverlässigkeit von Systemen dar.
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Prof. Dr.-Ing. H. Gruss KONSTRUKTION
Sichere und zuverlässige Gestaltung konstruktiver Systeme
• Grundlage der Gewährleistung von Sicherheit und Zuverlässigkeit für den Betrieb
einer Anlage, für die Arbeitssicherheit und die Umweltsicherheit sind die
Bauteilzuverlässigkeit und die Funktionszuverlässigkeit der Maschine oder eines
Schutzsystems.
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Prof. Dr.-Ing. H. Gruss KONSTRUKTION
Sichere und zuverlässige Gestaltung konstruktiver Systeme
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Prof. Dr.-Ing. H. Gruss KONSTRUKTION
Sichere und zuverlässige Gestaltung konstruktiver Systeme
• Ohne die Voraussetzung der Bauteil- und Funktionssicherheit sind alle anderen
Sicherheiten nicht gegeben. Für den Konstrukteur stehen daher alle Bereiche der
Sicherheit in Zusammenhang.
• Die Bewertung von Sicherheit und Risiko ist abhängig von der technischen
Anwendung. Bei häufig vorkommenden Risiken basiert die Bewertung auf
Schadensstatistiken (Kraftfahrzeuge, Bergbau, WEA). Erfahrungen mit Schäden
und deren Analyse führen zu Aussagen über die Eintrittswahrscheinlichkeit künftiger
Schäden. Bei seltenen Ereignissen und Prototypen (z.B. Raumfahrzeuge,
Reaktortechnik, Elektronik) werden Verfahren der Zuverlässigkeitsanalyse
eingesetzt.
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Prof. Dr.-Ing. H. Gruss KONSTRUKTION
Sichere und zuverlässige Gestaltung konstruktiver Systeme
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Prof. Dr.-Ing. H. Gruss KONSTRUKTION
Sichere und zuverlässige Gestaltung konstruktiver Systeme
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Prof. Dr.-Ing. H. Gruss KONSTRUKTION
Sichere und zuverlässige Gestaltung konstruktiver Systeme
haben.
- Bauteilsicherheit Betriebssicherheit
(Grundlage aller Sicherheitsberechnungen
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Prof. Dr.-Ing. H. Gruss KONSTRUKTION
Sichere und zuverlässige Gestaltung konstruktiver Systeme
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Prof. Dr.-Ing. H. Gruss KONSTRUKTION
Sichere und zuverlässige Gestaltung konstruktiver Systeme
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Prof. Dr.-Ing. H. Gruss KONSTRUKTION
Sichere und zuverlässige Gestaltung konstruktiver Systeme
- aus Konstruktionsfehlern
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Sichere und zuverlässige Gestaltung konstruktiver Systeme
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Prof. Dr.-Ing. H. Gruss KONSTRUKTION
Sichere und zuverlässige Gestaltung konstruktiver Systeme
• Diese Art der Klassifizierung eignet sich besonders für kleine und überschaubare
Systeme. Bei umfangreichen Systemen sollte eine vollständige FMEA
durchgeführt werden, bei der diese Art der Analyse systematisch abgearbeitet
wird.
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Prof. Dr.-Ing. H. Gruss KONSTRUKTION
Sichere und zuverlässige Gestaltung konstruktiver Systeme
Beispiel: Zahnradgetriebe
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Prof. Dr.-Ing. H. Gruss KONSTRUKTION
Sichere und zuverlässige Gestaltung konstruktiver Systeme
• Das gezeigte Getriebe wurde bezüglich der Funktion seiner Bauteile anhand
einer Stückliste analysiert. Anschließend erfolgte aus Erfahrungswerten mit
ähnlichen Getrieben eine Einteilung nach folgenden Gesichtspunkten:
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Prof. Dr.-Ing. H. Gruss KONSTRUKTION
Sichere und zuverlässige Gestaltung konstruktiver Systeme
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Prof. Dr.-Ing. H. Gruss KONSTRUKTION
Sichere und zuverlässige Gestaltung konstruktiver Systeme
• Nachteil dieser Verfahrensweise ist die aufwendige Suche bis in den letzten
Zweig des Fehlerbaums.
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Sichere und zuverlässige Gestaltung konstruktiver Systeme
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Prof. Dr.-Ing. H. Gruss KONSTRUKTION
Sichere und zuverlässige Gestaltung konstruktiver Systeme
• Vorgehensweise:
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Prof. Dr.-Ing. H. Gruss KONSTRUKTION
Sichere und zuverlässige Gestaltung konstruktiver Systeme
Beispiel: Zahnradgetriebe
• Außer in der direkten hierarchischen Struktur, kann das Getriebe auch durch Ausfall
der Schnittstellen zu den beteiligten Baugruppen funktionsunfähig werden, z.B.
„Lagerung der Ausgangswelle versagt“
Fehlerbaumstruktur
des Beispielgetriebes
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Prof. Dr.-Ing. H. Gruss KONSTRUKTION
Sichere und zuverlässige Gestaltung konstruktiver Systeme
• Der Fehlerbaum für die Gruppe Abtrieb ist in der folgenden Darstellung zu
erkennen. Für das Ereignis „Antrieb nicht funktionsfähig“ können die Ereignisse
„Zahnrad nicht funktionsfähig“ oder „Schrumpfsitz nicht funktionsfähig“
verantwortlich sein. Das heißt, die Schnittstellen der Einzelelemente sind ebenfalls
zu berücksichtigen.
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Prof. Dr.-Ing. H. Gruss KONSTRUKTION
Sichere und zuverlässige Gestaltung konstruktiver Systeme
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Prof. Dr.-Ing. H. Gruss KONSTRUKTION
Sichere und zuverlässige Gestaltung konstruktiver Systeme
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Sichere und zuverlässige Gestaltung konstruktiver Systeme
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Sichere und zuverlässige Gestaltung konstruktiver Systeme
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Sichere und zuverlässige Gestaltung konstruktiver Systeme
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Prof. Dr.-Ing. H. Gruss KONSTRUKTION
Sichere und zuverlässige Gestaltung konstruktiver Systeme
• Im vorliegenden Fall der Untersuchung währen der Konzeptphase werden nur die
Funktionen und Ihre Nichterfüllung betrachtet. Die Analyse beinhaltet noch nicht die
einzelnen Baugruppen sowie Systemelemente und deren Versagensmöglichkeiten.
Das Ergebnis dieser Analyse mündet in eine Erweiterung der Anforderungsliste,
bevor mit der eigentlichen Entwurfsarbeit begonnen wird.
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Sichere und zuverlässige Gestaltung konstruktiver Systeme
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Sichere und zuverlässige Gestaltung konstruktiver Systeme
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Sichere und zuverlässige Gestaltung konstruktiver Systeme
- Welle abdichten
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Sichere und zuverlässige Gestaltung konstruktiver Systeme
- Anpresskraft aufbringen
- Systemraum gleitend
abdichten
- Reibungswärme abführen
Analyse der Teile zum Erkennen der von ihnen übernommenen Funktionen
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Sichere und zuverlässige Gestaltung konstruktiver Systeme
• Mittels FTA kommt man zu der Erkenntnis, dass die Wärmeschutzhülse kritisch ist,
da nur über sie die Wärme aus der Reibung abfließen kann. Zur Abstellung dieses
Problems ist eine konstruktive Änderung notwendig.
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• Lösung: Verlegung der Reibung nach außen Packung läuft, Reibfläche stehend
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• Bei der FMEA handelt es sich um eine weitgehend formalisierte Methode zur
systematischen Erfassung möglicher Fehler und zur Abschätzung der damit
verbundenen Risiken. Im Gegensatz zur FTA weist die FMEA einen qualitativen
Charakter auf und hat ihren Ursprung in der Qualitätsbewertung. Mit der
Durchführung befassen sind Arbeitsgruppen aus den Bereichen
Entwicklung/Konstruktion, Fertigungsplanung, Qualitätswesen, Einkauf, Vertrieb
und Kundendienst. Dabei übernimmt die Moderation ein Mitarbeiter aus der
Qualitätssicherung. Die FMEA dient außer der Störungssuche auch als
Übergabeprotokoll für die Fertigung und dient der Steuerung des gesamten
Qualitätssicherungsprozesses. Je nach Anwendung wird zwischen Produkt-
FMEA, Konstruktions-FMEA und Prozess-FMEA unterschieden.
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• Obgleich die FMEA eine Methode der Qualitätssicherung ist und einen über den
Bereich der Konstruktion hinausgehenden Aufwand erfordert, werden im
Folgenden die Grundzüge kurz erläutert, da sich der Konstrukteur im Rahmen
der Qualitätssicherung damit befassen muss.
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• Die Prozess-FMEA baut logisch auf der Konstruktions-FMEA und diese wieder auf
der System-FMEA auf. Es ergibt sich eine Ursachen-Folge-Kette.
System‐
FMEA
Unterbrechung Leistungsfluss Fehler
Werkzeugverschleiß Fehlerursache
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FMEA-Formblatt
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Potentielle Fehlerauswirkung
Geräusch Geruch
Schwingungen Erwärmung
Unterbrechung des Leistungsflusses Zerstörung der Bauteile
Beeinträchtigung des Laufverhaltens Rutschen
Leckage Schalthemmung
Funktionsausfall Wandern der Bauteile
Schlechtes Aussehen Ausschlag
Stillstand Kratzen
Unruhiger Lauf Erschwerte Montage und Demontage
Potentielle Fehlerursachen
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• Dem Aufbau des FMEA-Formblatts kann man gleichzeitig den Ablauf entnehmen:
- Potentielle Fehler
- Fehlerfolgen
- Fehlerursachen
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2. Risikobewertung
3. Bestimmung der Risikoprioritätszahl: ab RPZ > 125 ist der Zustand kritisch
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• Der Konstrukteur bedient sich dabei einer Sicherheitstechnik, die nach DIN
- unmittelbare Sicherheitstechnik
- mittelbare Sicherheitstechnik
- hinweisende Sicherheitstechnik
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• Erprobungen
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• Kennzeichnend ist, dass die Sicherheit nur in der genauen Kenntnis aller Einflüsse,
der Verlässlichkeit der Berechnungen und der Verlässlichkeit der Qualität beruht.
• Zum Teil ist eine Safe-life-Konstruktion nur mit erheblichen Aufwand zur Ermittlung
des Bauteilfestigkeitsverhaltens verbunden
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• Das Prinzip des sicheren Bestehens entspricht dem klassischen Verfahren von
Dimensionierung und Tragfähigkeitsnachweis im Maschinenbau. Die dabei
vorhandenen Unsicherheiten durch:
führen zur Definition eines Sicherheitsfaktors, der für den Konstrukteur wichtig ist.
Sollsicherheit Grenzspannung
S
zul.Spannung
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• Für diese Sicherheit übernimmt der Konstrukteur die Verantwortung. Im Stahl- und
Kranbau sind durch die weitgehende Normierung der Berechnungsverfahren und
Lastannahmen die Sicherheiten durch Angaben der zulässigen Beanspruchungen
genormt, im Maschinenbau gibt es nur Hinweise, die den Konstrukteur unterstützen,
z.B.:
- kleine Sollsicherheit
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Empfohlene Sicherheitsbeiwerte
für spröde metallische Werkstoffe
bei ruhender Last und glatten
Stäben
Empfohlene Sicherheitsbeiwerte
für zähe Werkstoffe bei
bei Betriebstemperaturen > Kristallerholungstemperatur dynamischer Last und glatten
Stäben
Werk Sicherheitsbeiwert
Dubbel 1,5 … 2,5
Tauscher 2,0 … 3,0
Hütte 2,0 … 3,0
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Z … Brucheinschnürung in %
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Sicherheit gegen Bruch, Fließen und Knicken sind die gleichen Sicherheitswerte
wie bei statischer Beanspruchung zu wählen.
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- es muss eine – wenn auch eingeschränkte – Funktion erhalten bleiben, die einen
gefährlichen Zustand vermeidet
- Ort und Verlauf des Versagens müssen eine Beurteilung des für die
Gesamtsicherheit maßgebenden Zustands ermöglichen
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Beispiel: Dehnschraube
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• 1988 riss ein Stück des oberen Rumpfes einer Boeing 737-200 der Fluggesellschaft
ALOHA Airways heraus. Ursache war Materialermüdung infolge Korrosion.
Ein Jet wie ein Cabrio – obwohl das Dach der Boeing auf fast zehn Meter
abgerissen war, landete der Pilot die Maschine auf Hawaii sicher
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Prüfblech
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Risslänge a [mm]
Nietanbindung
Stringer
Lastwechsel N
Schweißanbindung
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• Die Neuerung besteht darin, dass unterhalb der Versteifungselemente (1) das Hautblech
(2) Aufdickungen (3) vorsieht, die durch Bereiche mit geringerer Blechdicke voneinander
separiert sind. Die schweißtechnische Anbindung der Versteifungselemente an das
Hautblech erfolgt ausschließlich über die Aufdickungen. Demzufolge ist der Stringer
partiell über Steppnähte (4) mit dem Hautblech verbunden.
• Trifft ein im Hautblech fortschreitender Riss (5) auf die Aufdickung, so ist der Riss
gezwungen, einen durch den Dickensprung vorgegebenen Pfad bzw. Richtung
einzunehmen. Folglich wird der Riss aus seiner ursprünglichen Richtung abgelenkt und
läuft un-terhalb des Versteifungselements zwischen den Aufdickungen im Hautblech
hindurch. Das Versteifungselement bleibt über einen längere Zeit intakt, da die Risspitze
sich für eine bestimmte Anzahl von Lastwechseln nicht in die Versteifungselemente
ausbreitet. Folglich nehmen die Rissfortschrittsgeschwindigkeit ab sowie die Restfestigkeit
zu. Das Versteifungselement wirkt demnach als Rissverzögerer. Es liegt ein differentielles
Versagensverhalten vor.
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Optimierung Bauteilverhalten
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Bei Ausfall eines Funktionsträgers wird die Funktion durch einen anderen
übernommen Funktionssicherheit wird erhöht
- Triebwerke,
- Kühlsysteme im AKW
• Dabei darf das ausfallende Systemelement von sich aus keine Gefahr für das
System bedeuten. Das für die Funktionserhaltung eintretende Systemelement kann
die Funktion voll oder eingeschränkt (bis zur Außerbetriebnahme) erfüllen.
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Aktive Redundanz
Beispiele:
- 2 Schiffsdiesel
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Passive Redundanz
Es werden in Reserve stehende Einheiten bereitgestellt, die bei Ausfall den aktiven
Einheiten zugeschaltet werden. Dadurch ist im Vergleich zur aktiven Redundanz die
Ausfallrate des Redundanzelements erheblich verringert. Dabei muss die
Beispiele:
- Notbeleuchtung
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• Die redundante Anordnung kann nicht das safe-life- oder fail-save-Prinzip ersetzen.
Zwei Seilbahnen statt einer haben keine Auswirkung auf die Sicherheit der zu
fördernden Personen.
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Parallel-Redundanz
Regelbetrieb: A + B A
Ausfall: A oder B
Serien-Redundanz
Regelbetrieb: A + B
A B
Ausfall: A oder B
Anwendung: Filter
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• Die Drehzahlregelung und insbesondere der Schutz vor Überdrehzahl bei Turbinen
ist in mehrfach redundant.
- elektronisches Drehzahlregelungssystem
- Fliehkraftpendel
- Schnellschlussbolzen
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