Die Welt für junge Entdeckerinnen und Entdecker

LERNEN
LERNEN
So macht ihr
euer Hirn fit für
Mathe und Co.

ORCHESTER
Tobi haut kräftig
auf die Pauke,
klärt, wie sich
ein Orchester
zusammensetzt –
und wer da
eigentlich den
Ton angibt

KRO KO DIL
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Au fg e s c h n a p p t ! Die
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Ta le n t e d e r Rie s e n r e r b o r g
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WELLE
•

Die westafrikanische
09

Insel São Tomé ist

VO LL IN O RDN
UN ein echtes Surfparadies –
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d ie n e u e s t e n s in und die Heimat der
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We r k s t a t t . W e na Zwillinge Maura und Maury

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GEOLINO
UNTERSTÜTZT
 PRÄSENTIERT VON:

ANZEIGE DEINE FREUNDE

KID CLIO
DIKKA

BÜRGER
LARS DIETRICH

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34,50 Euro

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Sonntag, 27. August 2023

Parkbühne Wuhlheide, Berlin. Einlass 13 Uhr, Beginn 15 Uhr

Tickets, aktuelle Informationen, exklusive Rabatte und Angebote

unter www.geolino.de/live
Fotos: hgm-press; Titel: Borut Furlan/WaterFrame (M); Hans Florian Hopfner; Julia Tramm/Studio Tong Tong; Kristin Bethge; Illustrationen: Shutterstock

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WILDE WELT

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INHALT
3 Wilde Welt
28 Lernen lernen
Rechtzeitig zum Schulstart erklärt
euch Lerntrainer Wilfried Helms, wie
ihr Jahreszahlen, Bundesländer und
Mathewissen in eurem Hirn verankert

16 UNICEF
in Afghanistan
Diese Mädchen tun etwas
Verbotenes: Sie gehen zur Schule!

6 Planetlino
Schnappschüsse, Erfindungen,
Rekorde: Darüber staunt die Welt

20 Rätsel
Vom Sudoku bis zum Emoji-Quiz:
Wer knackt unsere neun Kopfnüsse?
34
Wie wir die Welt
retten!
In einem Jugend-Einsatz-Team der
DeutschenLebens- Rettungs-Gesell -
schaft lernt Jan, wie man Schwim -

HE HE
HE HHE!!
E!

22 38
10 Krokodile
Besser als ihr Ruf: die unbekannten
Talente der Riesenreptilien
Gecheckt
Mit Pauken und Trompeten geht Tobi
in diesen Check! Er klärt, was ein
Orchester ist, wie es zusammengestellt
wird und wie man mitspielen kann
Schwindelnde Tiere
Versteckspiele, Verwandlungen
und vorgetäuschte Verletzungen:
Wir stellen euch sieben tierisch
 HALLO!
erade wippen meine Füße,
G ohne dass ich sie bremsen
Fotos: Denis Balibouse/REUTERS; mauritius images; Daniel Pilar; Hans-Florian Hopfner; Christian Charisius/dpa; Annette Etges; Shutterstock; Kristin Bethge; Julia Tramm/Studio Tong Tong; Toggo Tour/Super RTL; Antoine Boureau; Tobias Eineder/GEOlino; Illustrationen: Shutterstock; Manuel Kilger

kann. In meinem Bauch kribbelt

es, und meine Gedanken schwei-
fen immer öfter ab. Wohin? Nach
Berlin! Auf die große Bühne
von GEOlino LIVE. Denn am

56 Menschenskinder so weit: Dann eröffnet Tobi Krell

44
Zwei auf einer Welle
Geschichten aus dem Leben von
Mädchen und Jungen aus aller Welt
zum dritten Mal unser großes
Musikfestival. Diesmal sind
Deine Freunde dabei, außerdem
DIKKA, KID CLIO und Bürger
Für die zwölfjährigen Zwillinge
Maura und Maury ist die west- Lars Dietrich. Für mich ist
afrikanische Insel São Tomé ein das besonders aufregend, denn
echtes Surfparadies
als GEOlino-Redakteurin
stehe ich wie schon beim letz-
ten Mal für ein paar Minuten
mit auf der Bühne. Wie es sich

zu sprechen? Unbeschreib-
lich aufregend. Aber auch

60 Ratekrimi
für DKHF, der Detektei für knifflige
unbeschreiblich schön! Sehe
ich euch dort? Ich würde
mich riesig freuen! Jetzt aber
erst einmal: Viel Spaß mit
und hoffnungslose Fälle

Eure Verena &

50 Werkstatt
Unsere neuesten Bastelideen gehen
64 Post von euch &
Impressum das GEOlino-Team
voll in Ordnung! Mit Stiftehalter,
Mäppchen und Co. behaltet ihr am 66 Vorschau
Schreibtisch den Überblick

-
serem Podcast auf die
Ohren. Der erscheint
jeden Mittwoch auf
geolino.de/podcast
und überall dort, wo
es Podcasts gibt.

54 …f
in d e t ih r a u c h im Ne t z :
Unsere Tipps
Großer Spaß – Neues zum Lesen,
Angucken und Ausprobieren
 PLANETLINO
DARÜBER STAUNT DIE WELT

SCHNAPPSCHUSS

Schlamm drüber!
Die Skulptur erinnert an ein Traumschloss für eine weit verzweigte
Feen- oder Wichtelfamilie. Dass der Lehm-Palast des Schweizer
Künstlers François Monthoux so üppig mit den vielen Türmen,
Dächern und Verzierungen gewachsen ist, hat allerdings einen
ernsten Hintergrund. Denn wie jedes Jahr schöpft Monthoux den
Schlamm im Sommer aus dem Flussbett der Toleure, und der
nächste Regenguss spült alles wieder weg, meist nach ein paar
Tagen. Doch diesmal scheint die Kunst nicht so schnell vergäng -
lich, weil es einfach zu lange trocken geblieben ist.
 JAHRESTAGE

Welttag der
Linkshänderinnen
und Linkshänder
Ihr gehört zu den mindestens
zehn Prozent der Deutschen,
die alles mit links machen?
Dann ist heute euer Tag!
FO RS C H

UN
G
EIN BISSEN
STEINZEIT
Schnitzel, Rinderbraten, Hähnchenkeulen – das
hatten wohl die meisten von euch schon auf dem
Teller. Aber wie sieht es mit Mammut- Fleisch -
bällchen aus? „Laaaangweilig!“, würden unsere
steinzeitlichen Ahnen wohl rufen. Bei ihnen stand
Mammut schließlich häufig auf dem Spei seplan.

tralisches Biotech-Unternehmen in den Nieder -

landen nun einen riesigen Fleischklops – herge -
stellt aus Mammutfleisch. Die Entwickle rinnen und
Entwickler haben das Fleisch im Labor erzeugt,
mithilfe der uralten DNS eines Wollhaarmammuts
Fotos: Denis Balibouse/REUTERS; Piroschka Van De Wouw/REUTERS; Illustrationen: Shutterstock

und der DNS eines Afrikanischen Elefanten. Bis-

lang war der Steinzeitsnack nur in einem Technik -
museum augestellt. Niemand weiß schließlich,
wie unser Körper heute auf das Essen von damals
reagieren würde. Aber die Firma möchte zeigen,
dass Fleisch in Zukunft umwelt-, klima- und tier-
freundlich im Labor produziert werden kann.
Und eventuell eben auch in völlig neuen, äh,
alten Geschmacksrichtungen.
 1
ZAHLEN, BITTE!

9
VERSPEISTE DER AUTOR
LEONHARD HIERONYMI FÜR
EIN BUCH IN NUR NEUN
TAGEN IN GANZ DEUTSCH
LAND. EINEN SPITZEN HUT
UND ’NE LANGE NASE
HATTEN SIE ALLE. MANCHE
WAREN KUNSTWERKE,
ANDERE SAHEN AUS WIE

NAMENSSACHE

DARUM HEISSE ICH

…

»RAUBWÜRGER«
Die Erklärung für meinen Namen steckt
mir buchstäblich im Hals – hin und wieder
zumindest. Denn Unverdauliches, das so-
genannte Gewölle , würge ich einfach wie-
der hoch und spucke es aus. So machen
es alle meine Verwandten aus der Vogel -
familie der Würger. Eventuell kommt mein
Name auch daher, dass ich bei der Jagd
eher blutrünstig vorgehe. Achtung! Wer
zu Albträumen neigt, sollte lieber nicht
Fotos: imago images; Shutterstock; Illustrationen: Shutterstock

weiterlesen. Denn ich töte meine Beute –

am liebsten kleine Mäuse – durch heftige
Schnabelhiebe oder einen gezielten Biss
in den Nacken. Anschließend spieße ich sie
auf Dornen auf. Zum einen, damit ich sie in
Ruhe in schnabelgerechte Happen zerlegen
kann. Aber auch, um sie den Raubwürger-
Damen zu präsentieren. Die mögen Typen
mit gut gefüllter Vorratskammer.
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zt a per
Jet Su
 Riesenvieh mit Biss: Die
spitzen Zähne sehen nicht nur
gefährlich aus, Krokodile
können auch kräftig zuschnap -
pen. Im Laufe ihres Lebens
bekommen manche Tiere bis
zu 50-mal neue Beißer

Foto: Borut Furlan/WaterFrame

10
 Krokodile

GROSSE
KLAPPE,
VIEL
DAHINTER
Krokodile haben nicht den besten Ruf. Dumm sollen
sie sein, verfressen und brutal. Doch die
Riesenreptilien können auch anders. Höchste Zeit,
mit ein paar Vorurteilen aufzuräumen
Text: Sarah Marquardt
 Einer gegen viele! Wenn
sich die Gelegenheit ergibt,
greift ein Krokodil auch
gern mal eine ganze Gnu-Herde
an und versucht, ein Tier aus
der Menge zu schnappen und
ins Wasser zu ziehen
ar alles nur ein Zufall,
W oder hatte Vladimir
Dinets eine kleine Sen-
sa tion beobachtet? An großen
Teichen in Indien untersuchte
der Kro kodilforscher aus den USA
Sumpf krokodilen. Und machte
eine erstaunliche Entdeckung:
Wäh rend die Tiere ihre Körper
gut getarnt unter der Wasser -
ober flächeversteckten,balancier -
ten einige von ihnen Zweige und
Äste auf ihrer Schnauze. Vögel, die
nach Nist ma terial suchten, trau-
ten sich dadurch nah an sie heran
und lan deten – schnapp! – in den
gefräßigen Mäulern. Hatten die
12
Krokodile ihrer Beute absichtlich
eine Falle gestellt?
Dumm? Denkste!
Vladimir Dinets wollte es genauer
wissen und beobachtete ein gan -
zes Jahr lang Alligatoren, dies mal
im US-Bundesstaat Loui si ana. Tat -
sächlich luden sich die Tiere auch
hier während der Brutzeit kleine
Stöckchen auf die Schnauze, wenn
sie sich Vögeln näherten. Für den
Forschenden war das der Beweis:
Krokodile können ihre Beute be -
wusst anlocken. Und damit sind
sie viel intelligenter, als lange Zeit
angenommen. Bislang galten die
Kriechtiere nämlich selbst unter
Expertinnen und Experten als eher
einfach gestrickt. Und das ist
längst nicht das einzige Vorurteil,
das ganz und gar nicht stimmt!
Fotos: André Gilden/Picture Press; Anup Shah/Nature PL; Stefan Huwiler/mauritius images
Großmaul ohne Kaukraft
Viele halten die Riesenreptilien et wa
für gierige Vielfraße, weil sie Fische,
Vögel oder kleine Säuger im Ganzen
verschlingen. Tatsächlich bleibt den
Krokodilen gar nichts anderes übrig
als zu schlingen. Trotz ihrer großen
Klappe können sie nämlich nicht
kauen. Schuld dar an ist ihr starrer
Unterkiefer, der sich nicht wie bei
uns Menschen zum Zermalmen

Für ihre Jungen spielen Krokodilmütter Schnauzentaxi
Im Maul tragen sie die Kleinen sicher in das Wasser.
Auch deswegen gelten die Riesenreptilien als besonders
liebevolle Tiereltern
Wer ist wer?
Aufs Maul geschaut: Alligatoren, Echte
Krokodile und Gaviale unterscheiden sich
in Schnauzenform und Zahnstellung
Alligatoren und Kaimane haben eine breite
Schnauze. Ihre unteren Zähne verschwinden
bei geschlossenem Maul im Oberkiefer.
Echte Krokodile hingegen erkennt man an ihren
gut sichtbaren oberen und unteren Zahnreihen,
selbst bei geschlossenem Maul. Besonders gut
zu sehen ist der vierte Unterkieferzahn (Pfeil).
:
Die Schnauze der Gaviale ist sehr schmal und
lang. Ihre Zähne sind im Gegensatz zu denen
der beiden anderen Krokodilfamilien alle
ungefähr gleich lang.
Spitzkrokodile sind unter-
einander recht ver träglich. Nur
selten kommt es zu Aus -
ein andersetzungen,etwawenn
die Männchen während der
Paarungszeit um die Gunst der
Weibchen kämpfen
13
 STECKBRIEF:
Krokodile
Allgemeines: Insgesamt gibt
es 28 Arten, die zur wissenschaft-
lichen Ordnung der Krokodile
(Crocodylia) gehören. Sie teilen
sich in drei Familien auf: Echte
Krokodile (Croco dylidae) , Alliga-
toren (Alligatoridae) , zu denen
auch die Kaimane zählen, und
Gaviale (Gavialidae) . Krokodile
leben vor allem in Flüssen und
Seen der Tropen und Subtropen.
Nur das Leistenkrokodil kommt
auch im Meer vor.
Größe und Gewicht: Krokodile
wachsen ihr Leben lang. Tiere der
großen Arten messen manchmal
mehr als sechs Meter, die kleinsten
nur etwa 1,20 Meter. Leisten kro -
kodile können bis zu 2000 Kilo
gramm schwer werden.
Ernährung: Krokodile sind vor
allem Fleischfresser. Während
Verbreitungsgebiet Krok odile
echte Krok odile Alligatoren Ga viale
Echte Krokodile und Alligatoren
meist alles erbeuten, was ihnen
vor die Schnauze kommt, fressen
Gaviale am liebsten Fisch.
Nachwuchs: Krokodile legen bis zu
80 Eier in ein Nest, aus denen nach
40 bis 90 Tagen die Jungen schlüp -
fen. Welches Geschlecht der Nach -
wuchs hat, entscheidet die Tempe-
ratur im Nest. Herrschen weniger
als 30 Grad Celsius, schlüpfen Weib -
- chen, ab ungefähr 34 Grad Celsius
sind es nur Männchen. Bei Tem pe-
raturen, die dazwischenliegen, kön -
nen beide Geschlechter entstehen.

Ein harter Schuppenpanzer

aus Hornschilden überzieht den
Krokodilkörper. Ihm verdanken
die Reptilien auch ihren Spitz -
namen Panzerechsen

14

von Nahrung nach rechts und links
bewegen lässt. Viel fraße sind die
gepanzerten Echsen deswegen aber
noch lange nicht. Im Gegenteil!
Krokodile hungern häufig.
Von wegen verfressen!
Leistenkrokodile etwa fressen nur
Arten halten es bisweilen sogar
länger als ein Jahr ohne eine Mahl -
zeit aus. Oft liegen sie stunden-,
manchmal tagelang geduldig auf
der Lauer, nur Augen und Nasen -
Fotos: Sylvain Cordier/laif; mauritius images; Karte: Stefanie Peters
löcher ragen dabei aus dem Was -
ser. So warten sie, bis sich eine
geeignete Fressgelegenheit ergibt.
Dass ihnen solch lange Fut ter -
pau sen nichts ausmachen, ist ein
genialer Überlebenstrick! Die Vor -
fahren der heutigen Kroko dile kro -
lio-
nen Jahren über un seren Planeten.
Dabei trotzten sie im Laufe der
Geschichteal lerhandKata stro -
phen, überstanden gleich meh rere
KlimawandelunddenAste roi den -
ein schlag, der das Ende der Dino -
saurier besiegelte. Wen wundert
es da, dass den zähen Typen auch
kein an de res Tier etwas anhaben
kann? Erwach sene Krokodile ha -
ben keine natürlichen Feinde. Der
Nachwuchs hin ge gen muss sich
sehr wohl etwa vor Raub vögeln
und Waranen fürchten – und vor
hungrigen Artgenossen.
Sanft und zärtlich
Und so lassen Kroko dil damen ihre
aus den Augen. Wenn die Jungen
kend
schlüpfen, sperren die Mütter ihr
Maul auf, lassen die Kleinen über
ihre scharfen Zähne klettern und
tragen sie sicher ins Wasser. For -
schende zählen Krokodile deshalb
Ist es hell,
formen sich
die Pupillen der
Krokodile zu einem
schmalen Schlitz,
ähnlich wie bei Katzen. In
der Dunkelheit weiten sie sich
stark – so behalten die Echsen
auch nachts den Durchblick
zu den fürsorglichsten Eltern im
ganzen Tierreich.
Krokodil im Swimmingpool
Nur vor einem Lebewesen können
sie sich und ihre Kleinen nicht be -
schützen – vor dem Menschen.
Lange Zeit wollten Jäger und Wilde -
rer den Reptilien ans Leder, etwa um
Krokohandtaschen, -schuhe oder
-geldbörsen herzustellen. Zudem
galt ihr Fleisch als Delikatesse.
Beinahe hätten sie so etliche
Krokodilarten ausgerottet. Seit den
un ter Schutz. Doch ihr Le bens -
raum schrumpft weiter, weil wir
Städte vergrößern, Autobahnen
bauen und die Natur zerstören.
Kein Wunder, dass sich Krokodile
mancherorts nach einem neuen
Zu hause um schauen. Und in den
USA schon in Gartenteichen oder
HEIMLICH LERNEN
In Afghanistan dürfen Mädchen nur bis zur sechsten Klasse
zur Schule gehen. Wollen sie danach weiter lernen, müssen
sie es heimlich tun – so wie eine Gruppe Schülerinnen
in der Hauptstadt Kabul. Der Fotograf Daniel Pilar hat sie
in einem Hinterhof besucht und uns davon erzählt
Text: Verena Linde Fotos: Daniel Pilar

Schlauer werden als

erlaubt: Diese Mädchen lernen
in einer geheimen Schule .
Die große Schwester von einer
von ihnen unterrichtet sie

ie kommen einzeln. Mit Kopf-
S tuch und weiten Gewändern
biegen die Mädchen im Mor -
gengrauen durch die schmalen
Gassen der afghanischen Haupt -
stadt Kabul. Ihre Schulbücher tra -
gen sie versteckt unter ihren Klei -
dern. Und wenn keiner hinsieht,
huschen sie durch die Tür – in eine
Geheimschule.
Wir dürfen ihre Namen nicht nen -
nen , ebenso wenig den ihrer jungen
Lehrerin. Denn für Mädchen in ih -
rem Alter ist Schulunterricht verbo -
ten. Erlaubt ist nur der Be such der
Grundschule. Die dauert in Af gha-
nistan sechs Jahre – da nach ist für
Schülerinnen Schluss. Das ha ben
die Taliban so bestimmt, die das
Land be herrschen und große Teile
der Bevölkerung unterdrücken
Der Fotograf Daniel Pilar war
schon mehrmals in Kabul und kennt
jemanden, der jemanden kennt,
lingt
es ihm, die Mädchen in ihrem ver -
borgenen Klassenzimmer zu besu -
-Jährige
nicht verraten, auch nicht, wer die
Karte: Stefanie Peters
Schülerinnen sind. Aber: Er darf
ihre Gesichter fotografieren, damit
wir sie euch hier zeigen können.
Für die Zukunft lernen: Die
Schülerinnen wollen später stu-
dieren – dafür riskieren sie, beim
Unterricht erwischt zu werden
AFGHANISTAN
Region: Asien
Hauptstadt: Kabul
Fläche: 652 864 Quadratkilome -
ter, fast doppelt so groß wie
Deutschland
Einwohner: 41,1 Millionen
„Die heimliche Schule besteht nur
aus einem einzigen Raum in einem
Hinterhof. Er wurde extra geschaf -
fen, um Mädchen Bildung zu er -
Davon Kinder: 17,7 Millionen
möglichen, die eigentlich nicht Berlin
mehr in die Schule gehen dürfen“,
4780 km
erzählt Daniel Pilar. Das Thema Bil-
dung interessiert ihn schon länger.
So hat er vor Jahren, als die Tali -
ban noch nicht an der Macht waren,
bereits eine wei terführende Mäd -
chenschule besucht – und kürzlich
eine Grundschule in einem Dorf
nahe Kabul, die mit Unterstützung
von UNICEF aufgebaut wurde.
elbst dort sind die Bedingun -
S gen nicht ideal, auch wenn
das Ge bäude neu ist. Mäd -
chen und Jungen werden in zwei
Zimmern getrennt unterrichtet.
Klassen nach Altersstufen gibt es
nicht, denn dafür fehlen L ehrerin -
nen und Lehrer . „Das ganze Bil-
dungssystem fährt an die Wand, GEOlino stellt in jeder Ausgabe
das trifft nicht nur die Mädchen, ein UNICEF-Projekt vor. UNICEF
sondern auch die Jungen. Lehrer ist das Kinderhilfswerk der
und Lehrerinnen verdienen zwar VereintenNa tio nen,desBundes
aus fast allen Staaten der Erde.
nicht viel, sind aber finanziell bes - Mehr darüber erfahrt ihr auf der
ser dran als viele andere. Und da - Kinderseite des Hilfswerks
her sind sie eher in der Lage, das www.unicef.de/youth
Land zu verlassen“, sagt Pilar. Das
tut jeder, der es irgendwie kann.
17
 IN ZUSAMMENARBEIT
MIT UNICEF

Noch lachen
sie gemeinsam.
Doch sobald die
Schülerinnen die
Straße erreichen,
gehen sie ein-
zeln und mög-
lichst unauffällig
nach Hause

anche Menschen, die

M blei ben, lehnen sich im -

merhin im Kleinen auf,
so wie in der geheimen Hinter -
Wer sind die Taliban?
Die Taliban sind eine islamistische ab der siebten bis zwölften Schul-
hofschule. „Dort wird morgens in Terrorgruppe . Bereits in den Jah- klassesindaufun be stimm teZeit
herrsch ten vom Schulunterricht ausgeschlos -
der Zeit von sechs bis acht Uhr sen. Außerhalb ihres Hauses müs-
unterrichtet. Die Lehrerin ist erst war die Gruppe erneut auf dem sen Frauen verschleiert gehen.
Vormarsch, hat die Hauptstadt Sie dürfen auch nicht mehr von
Kabul eingenommen und die männlichen Ärzten behandelt
nur ihre eigene, jün gere Schwes -
Kontrolle über das Land an sich werden, doch Ärztin nen gibt es
ter gelehrt, aber dann gemerkt, gerissen. Seither gelten andere kaum, denn die meisten Berufe
dass auch andere Mädchen wei - Regeln und Gesetze. Die Taliban sind für Frauen verboten. In eini-
ter lernen wollen. Daraus wurde berufen sich dabei auf den is la- gen Regionen dürfen sie sogar
mischen Glauben. Besonders nur noch an der Seite ihres Man -
eine Aktion in der Nach barschaft. Mädchen und Frauen haben kaum nes und auch nur an bestimmten
ManhatGeldfürUn ter richts - nochFreiheiten.Schüle rin nen Tagen das Haus verlassen.
ma te rialienge sam meltundBü -
cher gespendet“, berichtet Pilar.
Für die Schülerinnen selbst ist
dies der einzige Lichtblick in eine
bes sere Zukunft. Sie alle sind
ehrgeizig, wollen später studie -
ren, auch wenn das vermutlich
nur im Ausland möglich sein
wird. Den Grund stein dafür le -
gen sie aber jetzt – im geheimen
Klassenzimmer.

An dieser Grundschule ist Lernen noch

erlaubt – doch auch nicht einfach: Es gibt
nur zwei Klassen für alle Jahrgänge
 ANZEIGE
Was bedeutet
die weiße Linie auf
dem Bahnsteig?
Hinter der weißen Linie musst du warten, bis der Zug
steht. Sie zeigt den Sicherheitsabstand an, den du zur
Bahn steigkante einhalten sollst, dient also als Abstand -
halter zum Gleis. So schützt sie dich einerseits selbst, und
dir kann nichts auf die Gleise fallen. Andererseits hast du
genug Abstand zum einfahrenden Zug. Denn der bringt
Luft in seiner Nähe in Bewegung. Ein Sog entsteht, der
dich mitreißen kann. Und: Sind dir schon einmal die Rillen
in der Linie aufgefallen? Sie helfen blinden und seh -
behinderten Menschen, den Weg zu ertasten.
FOTOS: DEUTSCHE BAHN AG/AXEL HARTMANN, BAHN-KIDS.DE; GEOLINO; VECTEEZY

Jetzt bist du dran!

Wie gut kennst du dich mit
der Deutschen Bahn aus? Mit
diesen Schätzfragen kannst
du dein Wissen testen!
• Wie viele Bahnhöfe hat
die Deutsche Bahn?
a) 200 b) 5700 c) 3800
• Wie lange braucht ein Zug
zum Bremsen?
a) etwa 200 m b) bis zu 1 km
c) über 7 km
• Wie lang ist das Streckennetz
der Deutschen Bahn?

c) 9000 km

Womit Züge sonst

Weitere Infos, noch
wie duangetrie-
dich sicher
benanwerden, weitere
Bahnanlagen Antworten,
verhältst, dazu Spiele,
Spiele, Videos
Videos und noch
und noch viel kannst
viel mehr mehr du
kannst
auf derduKinderseite
auf der Kinderseite der Bahn
der Deutschen
Deutschen Bahn entdecken
entdecken – auf
– auf bahn-kids.de
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bahn-kids .de
 RÄTSEL

1 Hingeschaut
Im unteren Bild sind
zehn Fehler versteckt.
Findet ihr sie?

3 Denksport

Katharina (K), Lennart (L), Maja (M)

und Nick (N) setzen sich an einen
Tisch. Dabei sitzt Katharina

2 Sudoku
Wie geht das? Tragt die
Anfangsbuchstaben der Vor-
namen in die Abbildung ein.

Schreibt die Zahlen von 4 Wie kann das sein?

In Oscars Deutscharbeit
Und zwar so, dass in jeder Zeile, jeder
steckt ein Fehler.
Spalte und jedem der sechs Rechtecke
Trotzdem streicht die
jede Zahl genau einmal vorkommt!
Lehrerin keinen an.
Warum?
 6 Stimmt nicht!
In Orchestern gibt es viel zu entdecken,
wie ihr bei Checker Tobi ab Seite 22
nach lesenkönnt.
Was aber stimmt nicht?
1. Ein Orchester ist so etwas wie eine Band
mit sehr vielen Musizierenden, manchmal
mit über 100!
2. Orchester entstanden in Brasilien vor
40 bis 50 Jahren. Sie wurden damals oft beim
Musikunterricht in den Schulen gebildet.
3. Big Bands spielen meist Jazz und haben
keine Streicher, dafür Bass, Schlagzeug
und mehr Blasinstrumente als klassische
5 ZONG!s Abenteuer Orchester.
4. In einem Orchester haben eine Dirigentin
Der Außerirdische ZONG! düst mit seinem oder ein Dirigent das Sagen. Sie geben mit
Raumschiff durch die Weiten des Weltalls. den Händen oder dem Taktstock das Tempo
Immer wieder erlebt er Abenteuer, die er vor, in dem ein Stück gespielt wird.
mit seinem scharfen Verstand lösen muss
Jedes Mal, wenn ZONG! den Planeten „Wette III“
besucht, ist er völlig von den Socken. Denn
die Wetter wetten einfach auf alles! Ob auf
das Wetter, oder wer den größten Quolla hat 7 Verirrt
(das beliebteste froschartige Haustier des
Planeten). Sogar Kinder wetten schon auf die
Ergebnisse ihrer Sportwettkämpfe. Als ZONG!
Fußball
seinen Freund Weta besucht, bereiten
sich dessen Kinder Schonce, Zufal, Glügg
Baseball
und Tibb gerade auf einen Hindernis- Tennis
lauf in ihrem Garten vor. „Ich wette,
Glügg wird am Ende zwei Plätze vor Golf
Zufal landen“, sagt Schonce. Zufal
schüttelt den Kopf: „Glügg wird
Hockey
drei Plätze hinter Tibb liegen.“ Welches Wort passt
„Glügg wird das Rennen gewin- nicht in die Reihe?
nen“, antwortet Tibb. „Nö, ich
werde Dritte“, wettet Glügg.
Nach dem Rennen stellt ZONG!
fest, dass genau ein Kind recht
8 Zahlenreihe
hatte, und zwar der Sieger.
Wie war die Reihenfolge? 1 2 6 12 36 72 ?
Welche Zahl muß anstelle des Fragezeichens stehen?

9
Illustrationen: Shutterstock; emojipedia

Emoji-Rätsel
Welches Märchen
ist hier dargestellt?

Die Auflösungen findet ihr auf Seite 65

21
 HERGEHÖRT! DENN
Gecheckt: IN DIESEM CHECK IST
GANZ VIELMUSIK

ORCHESTER ORCHESTER.
TOBI ERKLÄRT EUCH
DIESMAL ALLES
ÜBER PAUKEN UND

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=161cf2f7752ddd56a7666d6eb60f992e5612f8b2</hugo-resource></hugo-resources>
 Großer Auftritt: Einmal
im Jahr kommen 50 der
Schülerinnen und Schüle talentiertesten
r dreier Musikschulen als
Philharmonie Nordhessen die Junge
zusammen – für drei Kla
ssikkonzerte

Hi, Leute!
Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber
ich lieeeebe Musik! Wann immer es
möglich ist, habe ich die verschie -
densten Klänge um mich. Manch -
mal höre ich Rockmusik und manch-
mal elektronische Musik. Aber auch
Klassik mag ich sehr. Der Klang von
einem großen Sinfonieorchester mit
vielen Streichern und Bläsern kann
einen echt umhauen – und ganz
große Gefühle auslösen! Das spürt
man zum Beispiel im Kino: Bei vie-
len Filmen verstärkt Orchestermusik
die Stimmung und macht die Szenen
erst so richtig spannend, gruselig
oder schmalzig. Noch toller klingt
so ein fetter Orchestersound aber,
wenn man ihn live hört. Am besten,
man steht direkt vor den Musike -
rinnen und Musikern – so wie die
Dirigentin oder der Dirigent. Ein-
mal durfte ich das ausprobieren. Für
meinen Orchester- Check habe ich WAS IST EIN ist genau aufgeschrieben, was jede
das Münchner Rundfunk orchester Musikerin und jeder Musiker spie -
ORCHESTER?
dirigiert. Besser ge sagt: Ich habe len muss. Sonst würde bei so vielen
vor dem Orchester wild herumge - Ein Orchester ist so etwas Ähn- Instrumenten ein totales Chaos
fuchtelt und es auf diese Weise liches wie eine Band. Nur dass es ausbrechen! Wenn aber alle genau
tatsächlich dazu ge bracht, leiser aus sehr vielen Musikerinnen und wissen, was sie zu tun haben, ver -
oder lauter, schneller oder langsa - Musikern besteht. Bei großen Sin - schmilzt das Orchester zu einem
mer zu spielen. Das war ein tolles fonieorchestern sind es manchmal einzigen riesigen Klangspektakel.
Gefühl! Die Musikerinnen und
Musiker hatten, glaube ich, auch akustischen Instrumenten. Das be- SEIT WANN GIBT
ihren Spaß: Ein paar von ihn en deutet: Die Töne werden nicht elek - ES ORCHESTER?
mussten jedenfalls ganz schön trisch verstärkt wie zum Beispiel
lachen über mein Gehampel. bei E-Gitarren. Es gibt auch keine Schon immer haben Menschen mit -
Mikrofone und Lautsprecher, son - einander Musik gemacht. Richtige
dern nur den puren Klang. Orchester entstanden in Eu ropa
LOS
tps://c1-api-prd.zd.guj.de/ResourceApi/v1/picture-1284026676?user=KIRCH12&amp;signatu
Wenn so viele Instrumente -
GEHT’S gleich zeitig spielen, dann kann es ren. Sie spielten damals an Fürsten-
MIT DEN ganz schön laut werden. Gespielt höfen, um die Adligen zu unter-
CHECKERFRAGEN: wird im Orchester nach Noten. Es halten, oder bei Gottesdiensten

23
 in großen Kirchen. Zu der Zeit war
Musik etwas ganz Be sonderes,
denn es gab noch kein Radio, keine
CDs und erst recht kein Streaming.
Die ersten Orchester waren auch
eher klein. Das damals sehr be -
rühmte Streichorchester des fran-
zösischenKönigsLudwigXIII.
si-
zierenden.KlassischeSin fonie or-
chester in der Besetzung, die bis
heute üb lich ist, ent-
wickelten sich vor
war die Zeit, in der Lud -
wig van Beet hoven seine
Sinfonien komponierte.
Später kamen dann noch
ein paar neue Instrumente
wie das Saxofon hinzu. Sie erklin -
gen aber nur in moderneren Kom -
positionen und sind in klassischen
Konzerten eher selten zu hören.
SPIELEN ALLE
ORCHESTER
KLASSIK?
Heute gehören die meisten Or-
ches ter zu Konzerthallen, Opern -
häusern oder Rundfunkanstalten.
Dort spielen sie klassische Musik.
Manche Orchester sind aber auch
auf Filmmusik spezialisiert.
Früher gab es große Tanzorches-
ter, die Unterhaltungsmusik spiel -
ten. Die meisten von ihnen ver -
schwanden, als es üblich wurde, zu
Schallplattenmusik zu tanzen. Denn
damit gab es plötzlich eine Mög -
lichkeit, auch zu Hause die Lieb -
lingsmusik zu hören. Eine be son -
dere Sorte Orchester sind Big
Bands. Sie spielen meistens Jazz.
Bis auf einen Kontrabass gibt es
in der Big Band keine Streich-
instru mente. Der wird aber wie ein
E-Bass gezupft. Außerdem gehört
ein Schlagzeug dazu.
Etwas fremdartig, aber auch fas-
zinierend klingen Orchester aus
anderen Kulturen. Hört euch zur
Abwechslung mal Gamelan -Musik
aus Indonesien an! Die wird von
Orchestern gespielt, die vor allem
aus Schlaginstrumenten bestehen.
Klingt ganz anders und richtig toll!

-Musik spielt auf der

Schlag auf Schlag: Gamelan
wichtige Rolle – sie kommt
indonesischen Insel Bali eine
Fes ten zum Einsatz
beispielsweise bei religiösen
 Ausgezeichnet: 2020 gewinnt
die junge Dirigentin Glass Marcano
Fotos: mauritius images; Hans Lucas/imago images; Hans-Florian Hopfner; Illustrationen: Shutterstock
in Paris den Musikwettbewerb
»La Maestra« – und wird interna-
tional bekannt. Seit ihrem vierten
Lebensjahr singt und spielt die
Wo viele Menschen zusammen -
arbeiten, gibt es meistens einen
Boss. Beim Orchester ist das die
WAS MACHT DIE Gesten auffordert, lauter oder lei -
DIRIGENTIN ODER serzuspie len.
DER DIRIGENT? Vor einem Konzert üben Diri gen-
tinnen und Dirigenten die Stücke in
langen Proben mit dem Orchester
ein. Meistens haben sie eine ganz
ge naue Idee davon, wie eine Kom -
Dirigentin oder der Dirigent. Mit position bei der Auf führung klin -
den Veranstaltenden suchen gen soll. Und das Orchester hat die
sie bei Sinfoniekonzerten die Aufgabe, diese Vorstellung in Mu -
Stücke oft ge meinsam aus sik zu verwandeln. Für geübte
und bestimmen, auf welche Ohren klingt ein und dieselbe Sin -
Weise sie ge spielt werden. fonie darum ganz unterschiedlich,
Im Konzert sieht man, je nachdem, welches Orchester sie
wie die Di ri gentin oder
spielt und wer vorn steht und den
der Dirigent vor dem Taktstock schwingt.
Or ches ter steht und
denMu si ke rin nen WIE WIRD MAN
und Mu sikern mit ORCHESTER-
den Händen oder
MUSIKERIN ODER
einemTakt stock
das Tempo vor -
-MUSIKER?
gibt,In stru men - Für viele Menschen, die klassische
ten ihren Einsatz Musik lieben, ist es DER Traumbe -
anzeigt und sie durch ruf: In einem berühmten Orchester
25
die erste Geige zu spielen oder auf
die Pauke zu hauen. Der Weg dort -
hin ist aber ziemlich lang. Wer Or -
chestermusikerin oder Orchester -
musiker werden will, muss schon
als Kind oder spätestens als Ju -
gendlicher anfangen, ein Instru -
ment zu lernen und täglich üben.
Die eigentliche Ausbildung fin -
det an einer Musikhochschule statt.
DortgibtesstrengeAuf nah me -
prü fungen: Die Bewerberinnen und
Bewerber müssen auf ihrem In -
stru ment vorspielen. Nur die Bes -
ten wer den aufgenommen. Außer -
dem muss man schwierige Tests in
Mu sik theoriebestehen–unddas
al les, bevor es mit dem Studium
überhaupt losgeht! Zum Glück
braucht man nicht unbedingt Profi
zu werden, um in einem Orchester
mitzuspielen. Es gibt auch Orches -
ter für Hobby -Musikerinnen und
-Musiker. Dort steht der Spaß an
der Musik im Vordergrund. Auch
nicht das Schlechteste!
Beim Münchner Rundfunkorchester
habe ich übrigens nicht nur dirigiert.
Bei einem echten Konzert durfte ich
sogar mitspielen, so richtig vor Publi-
kum! Ich war vielleicht aufgeregt,
kann ich euch sagen! Ich hatte wahn-
sinniges Lampenfieber! Dabei musste
ich nur einen einzigen Ton spielen:
ein „Pinnggg!“ auf der Triangel.
Euer
WER SITZT WO
IM ORCHESTER?
In jedem Orchester herrscht eine
feste Sitzordnung. Wie die aussieht, hat
sich im Laufe der Zeit immer wieder geändert. Am
gängigsten ist heute die »amerikanische Aufstellung«,
STREICHER:
Die Streichinstrumente
sind im Halbkreis um die Dirigentin oder
den Dirigenten angeordnet. Ganz links
sitzen die ersten Geigen, rechts daneben
die zweiten Geigen. Dann kommen die
Bratschen und ganz rechts die Celli.
Hinter denen stehen die Kontrabässe.
Weil Streicher recht leise Instrumente
sind, müssen viele von ihnen gleichzeitig
spielen, damit man sie gut hört.
BLÄSER:Direkt hinter den Strei -
chern haben die Holzbläser ihren Platz,
also Oboe, Klarinette, Fagott und
Flöten. Auch die Hörner sitzen bei den
Holzbläsern, obwohl es Blechblas-
instrumente sind. Eine Reihe weiter
hinten schmettern die übrigen Blech -
bläser wie Trompete, Posaune und
Tuba. Sie gehören zu den lautesten
Melodie -Instrumenten.
SCHLAGINSTRUMENTE:
Ganz hinten sind die Schlag -
instrumente aufgestellt, denn mit
ihnen kann man richtig Krach
machen. Es gibt viele unterschied-
liche Instrumente zum Draufhauen .
Fast immer dabei sind Pauken.
Dazu kommen Trommeln, Becken
und Triangel und manchmal auch
Xylofon und Glockenspiel.
ANDERE INSTRUMENTE:
In vielen Konzerten kommen
noch weitere Instrumente
zum Einsatz, zum Beispiel die
Harfe , oder verschiedene
Tasteninstrumente. Sie
stehen oft links hinter
den Violinen.
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findet ihr in der ARD-Mediathek!
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.«
Der Lerntrainer aus Hamburg

N
reist durch ganz Deutschland und zeigt
Schülerinnen und Schülern, wie das Büffeln
besser klappt. Im Interview verrät er es
pünktlich zum neuen Schuljahr auch euch
Text: Sarah Marquardt

Mau
48 erfal
6 x8 = 1989 l
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AN P d
Par K R E s y hot un
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 se r Ex p e r t
Un e
GEOlino: Herr
Helms, eine
W s Klassenarbeit
ilf r
i e d H e l m steht an. Was tun?
Wilfried Helms: Das kommt drauf
an. Wenn es etwa um Vokabeln,
Jahreszahlen oder die Namen der
Bundesländer geht, ist das reines
Faktenlernen. Wenn ich hingegen
begreifen muss, wie eine Rech -
nung in Mathe geht oder wie die
Photosynthese in einem Blatt ab -
läuft, dann ist das sogenanntes
verstehendes Lernen.
Was ist der Unterschied?
Die Vorgänge im Gehirn sind an -
dere. Und damit auch die Art des
Lernens. Beim Faktenlernen wird
zunächst der sogenannte Hippo-
campus aktiv. Dieser kleine Gehirn -
teil, der aussieht wie ein See pferd-
chen, macht ein Muster von dem,
was ich lernen soll. Das leitet er ans
Foto: www.fotolarsen.de; Illustrationen: Shutterstock
Großhirn weiter. Und dort werden
Kopien davon erstellt. Das Groß -
hirn ist aber sehr träge und lang -
sam. Das Seepferdchen muss die -
ses Muster also immer wieder los-
schicken und das Großhirn damit
richtig nerven. Deshalb ist es wich -
tig, dass ich es dabei nicht störe.
Wie störe ich denn?
Indem ich direkt danach sehr
ähnlichen, neuen Stoff hinterher-
schicke. Wenn ich zum Beispiel
zehn Englischvokabeln lerne und
sofort danach zehn weitere, klappt
das nicht. Die Muster und Ko -
pien sind einfach zu ähnlich, das
geht durcheinander. Lieber erst
mal et was anderes machen, etwa
Mathe -Hausaufgaben. Das stört
nicht. Da kann der Hippocampus
in Ruhe seine Vokabel -Kopiervor -
lagen schicken. Bis ich die Vokabeln
PAAAAUSE!
»Wenn ihr in der Grundschule seid, solltet ihr euch
tigen. In der weiterführenden Schule können es auch
sollte immer etwa ein Fünftel der
Eine halbe Stunde lernen, mindes
tens sechs Minuten Pause,
gern auch zehn. Und am
besten nicht mehr als drei
dieser Lernetappen
hintereinander, danach
bitte mindestens
allerdings sicher kann, muss ich
Hippo campus und Großhirn in den
kommenden Wochen und Mona -
ten noch einige Male an die Voka -
beln erinnern, also wiederholen.
Wenn der Vokabeltest aber schon
morgen ansteht?
Kein Problem, da gibt es ein Not -
programm: Die beste Methode, um
sich schnell viele Vokabeln zu
merken, ist, eine Geschichte aus
den Vo kabeln zu erfinden und sich
diese wie einen Film vorzustellen.
-
Lernzeit betragen.
-

NOCH MAAAAL!
»Lernen heißt Wiederholen. Vor allem
Vokabeln, die Namen von Bundesländern,
Jahreszahlen – also: Faktenwissen – vergisst
unser Gehirn schnell. Habt ihr etwas
gelernt, solltet ihr am selben Tag noch ein
bis zwei Wiederholungen einlegen. Und am
nächsten Tag, am übernächsten Tag, nach
spätestens einer Woche, einem Monat
und nach einem halben Jahr noch einmal.
So oft müssen wir Fakten wiederholen,
sonst versinken sie im Gehirn.
Das kann der größte Quatsch sein. die ich mir vorstellen kann. An -
Aus den Vokabeln dog, also Hund, sonsten ist bei etwa sieben Voka -
dirty, dreckig und drink, trinken, beln nämlich Schluss.
bilden wir etwa den Satz: My dirty
dog drinks Coca Cola. Warum?
Unser Gehirn kann nur sieben ein -
Was bringt das? zelne Informationen auf einmal
Das Gehirn liebt Geschichten und verarbeiten. (Glaubt ihr nicht?
wird sich daran während des Tests Dann macht das Experiment auf
erinnern. Erkennt es das Wort trin - der rechten Seite.) Deshalb ist eine
ken im Test, wird es wissen: Das ist zusammenhängende Geschichte
die Stelle mit dem dreckigen Hund. so wichtig.
Und sofort abrufen können: My
dirty dog drinks Coca Cola – trin - Und wie läuft das beim verste -
ken heißt also? To drink. Ich kann henden Lernen, etwa in Mathe?
die Ge schichte auch auf Deutsch Da baut das Großhirn ganz langsam
erfinden und nur die neuen Voka - selbst ein Verständnismuster auf.
beln auf Englisch einbauen. Haupt - Die Betonung liegt auf „ganz lang -
sache, ich habe eine Geschichte, sam“. Zunächst ist das so, als würde
ich eine Münze in eine Schüssel mit
dunklem Wasser werfen. Das plät -
schert kurz, und die Münze ist ver -
schwunden. Werfe ich noch eine
hinein, plätschert es wieder nur
kurz. Das kann ich tagelang ma -
chen, es verändert sich scheinbar
nichts, nur der Wasserspiegel steigt.
Irgendwann aber ragt plötzlich eine
erste Münze durch die Wasserober-
fläche, weil sich darunter ein gan -
zer Berg aus Münzen gebildet hat.
Und so ist es beim verstehenden
Lernen. Bis der Moment kommt, in
dem ich merke, dass ich es ver -
standen habe – also bis eine erste
Münze an die Oberfläche ragt –
kann es eine ganze Weile dauern.
In meinem Gehirn haben sich aber
unbemerkt schon die Grundlagen
gebildet, die dafür nötig waren.
Klingt mühsam.
Ach, um einen Münzberg, also ein
Verstehen aufzubauen, reicht es
schon, sich jeden Tag zwei oder
drei Minuten mit der Sache zu be -
schäftigen. Auch wenn man nichts
begreift – das Gehirn verarbeitet
und schafft die Grundlage bereits.
Irgendwann macht es klick. Darauf
darf ich vertrauen! Und das Ver -
trauen, dass ich das schaffe, ist das
Wichtigste beim Lernen. Das er -
höht im Gehirn nämlich die Auf -
nahmefähigkeit für neuen Stoff.
Und wenn jemand gar kein Mathe
kann?
denken, sollten sich mal fragen:
Illustrationen: Shutterstock
Was habe ich in Mathe schon alles
gelernt? Ihr werdet sehen: Das ist
eine ganze Menge! Ihr seid also
sehr wohl in der Lage, Mathe zu
 e nt
Ex p e r im
(Nur) sieben auf einen Streich
Unser Gehirn kann sich etwa sieben einzelne
neue Informationen auf einmal merken.
Glaubt ihr nicht? Dann diktiert euren Eltern,
Geschwistern, Freundinnen oder Freunden
die folgende Zahlenreihe ruhig und langsam.
Anschließend soll eure Versuchsperson die
Zahlen in dieser Reihenfolge wiederholen:
Hat geklappt? Prima!
Dann diktiert jetzt neun Zahlen:
Schon kniffliger. Alle neun wird eure Versuchs
person selten wiederholen können. Vermutlich
aber sechs oder sieben.
Achtung! Jetzt kommen zwölf Zahlen:
3
4 7
2 6
Puh, das klappt nicht. Vermutlich
hat eure Versuchsperson schon
während des Zuhörens frustriert
aufgehört mitzudenken. Sie
schafft höchstwahrscheinlich
nicht einmal sechs oder sieben
Zahlen korrekt wiederzugeben. „Ganz
normal!“, sagt Wilfried Helms. „Bei mehr
als sieben einzelnen Informationen sagt unser
Gehirn nicht nur irgendwann Stopp und lernt
einfach nur sieben. Es vergisst auch die ersten
wieder und weiß am Ende keine mehr genau.“
Daher ist es wichtig, nicht zu viel auf einmal zu
-
lernen und bei mehr als sieben Informa tionen
eine Lernmethode zu nutzen, um sie besser ab-
speichern zu können. „Wer mehr als sieben
Vokabeln lernen möchte, sollte die Geschich -
ten-Methode verwenden oder die Wörter
thematisch ordnen. Das Gehirn liebt
Ordnung “, sagt der Lerntrainer.
9 8
5
 PARTYYYYY!
»Ganz wichtig: Feiert eure
Fortschritte im Lernen! Was kann
ich jetzt, was ich vor einer halben Stunde
noch nicht konnte? Was habe ich von
gestern auf heute alles dazugelernt?
Zu wissen, wie gut man ist, motiviert und ist wichtig für
den Spaß am Lernen. Denn das Hirn schüttet dabei
tatsächlich Botenstoffe aus, die uns glücklich machen.
Also klopft euch selbst auf die Schulter!

verstehen. Also kommt ihr auch richtig erklärt ist. Oder lasst eure
mit dem aktuellen Stoff mit Sicher - Eltern mal was rechnen, und ihr kon -
heit klar! Vertraut euch selbst! trolliert, ob sie das richtig machen.

Aber wie fängt man an? Und zur Not ein Spickzettel?
Schreibt erst mal aus dem Kopf Gern! Spickzettel schreiben ist su -
alles auf, was ihr noch wisst: alle per, um zu wiederholen. Aber der
Rechenregeln, Beispielaufgaben, Zettel bleibt während der Klassen -
alles, woran ihr euch erinnert. Gebt arbeit zu Hause oder im Schuh.
diese Notizen euren Eltern, Freun -
dinnen, dem großen Bruder, irgend -
wem. Fragt: Habe ich das richtig
verstanden und wiedergegeben?
Schaut, wo die Stelle ist, an der
ihr es nicht mehr versteht. Da setzt
ihr an. Und: Fangt früh genug an
mit dem Lernen, damit sich der
Münzberg auftürmen kann.

Was ist die wichtigste Regel beim

Wiederholen für eine Arbeit?
Lernt nicht mit euren eigenen Noti -
zen aus dem Unterricht. Die kennt
euer Gehirn bereits, und es wird
euch vorschwindeln: Das hast du
alles schon drauf! Wiederholt und
Illustrationen: Shutterstock

bereitet euch lieber mit neuem Stoff

vor. Guckt vielleicht ein Video zum
Thema und checkt mal, ob da alles
 Ex p e r im e n t

das wir nur über das Gehör gelernt haben,

Sehen statt hören brauchen wir deutlich länger. Die Lösung: Erzeugt
Bilder im Kopf! Die ruft das Gehirn innerhalb
Fragt eure Eltern, Geschwister oder Freunde ein - von Tausendstelsekunden ab. „Wer etwa die Auf-
mal, wie gut sie das Alphabet können. Welcher gaben des Einmaleins als Bild im Kopf hat, wird
Buchstabe kommt nach dem E? Welcher nach sie deutlich schneller lösen als jemand, der sie
dem O? Welcher nach dem R? Das klappt ver - ausschließlich nach Gehör gelernt hat“, sagt
mutlich noch ganz gut. Nun fragt sie aber mal: Wilfried Helms. „Mein Tipp: Schreibt euch das
Welcher Buchstabe steht vor dem E? Einmaleins auf Karteikarten . Aufgabe
Vor dem O? Vor dem R? und Ergebnis auf die gleiche Seite.
Bei den meisten werdet Fotografiert die Karten mit euren
ihr bemerken, wie sie das Augen ab.“ Das schnelle Abrufen
komplette Alphabet leise von Ergebnissen hilft vor allem,
bis zu der Stelle aufsagen. wenn die Zahlen größer wer -
Denn das Alphabet haben den, die Aufgabe also nicht
die meisten Menschen in
Deutschland ausschließ -
6x8 lautet. Dann seht ihr blitz -
lich nach Gehör gelernt.
= 48
Und um Wissen abzurufen,
 WE
WIE IR DIE LT

RET !
W

TEN

euch
Wir stellen
, Projekte,
Menschen
Ideen
Tipps und
seren
vor, die un ndern.
erä
Planeten v
euch auf:
Und rufen
usammen
Lasst uns z n!
tte
die Welt re

»Meist hilft
es schon,
da zu sein!«
An vielen Stränden, Flüssen und Seen
wachen die Ehrenamtlichen der Deutschen
Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG)

Fürs Wasser gemacht: DLRG in Köln bereitet sich auf seine

Jan ist seit zwei Jahren
in einem Jugend-Einsatz- Ausbildung als Rettungsschwimmer vor.
Team des DLRG. Dort
sammelt er auch erste
Hier erzählt er, warum es sich lohnt,
Bootserfahrungen Schwimm- und Funkregeln zu pauken
Protokoll: Katharina von Ruschkowski Fotos: Michael Koch

EN
S
W IS
Stichwort:
Schwimmen
Die Geschichte des
Schwimmens ist wohl so alt
wie die Menschheit. Wer
abtauchen konnte, war im
Vorteil – auf der Jagd und auf
der Flucht. Wahrscheinlich
diente der Frosch als Vorbild:
Das Brustschwimmen , das
sich nach dem „Froschstoß“
entwickelte, ist in Deutsch
land die verbreitetste
Schwimmtechnik.
entstanden in Deutschland
viele öffentliche Bäder , in de-
nen der Großteil der Kinder
schwimmen lernte. Die Zahl
dertödlichenBade un fälle
ist seither – zum Glück! –
stark zurückgegangen.
Mittlerweile aber steigt die
Zahl der Nichtschwimmen
den wieder! Laut einer DLRG-
Umfrage kann knapp die
Hälfte aller Grundschulkinder
gar nicht oder nur unsicher
schwimmen. Ein Grund:
die Corona-Jahre, in denen
kaum Schwimmunterricht
stattfinden konnte.
Einsatz! Blitzschnell ist das Rettungs-
team der DLRG Köln in seinem Boot.
Im Notfall zählt jede Minute
otfall! Wir erfahren über
N Funk, dass sich eine Ru de-
rin bei ihrem Rennen total
verausgabt hat und nun erschöpft
kentern und dann er trinken könnte.
Mein Vater gibt Gas und steuert
mit dem Boot den Zielbereich an.
Nach kaum einer Minute sind wir
da. Wir fahren nah ans Ruderboot
heran, um es fest zuhalten, reichen
der Sportlerin etwas zu trinken –
und bringen sie dann an den Steg.
Ich liebe das Wasser, ich bin da -
- Boot der entkräfteten
für gemacht, glaube ich. Ich konnte
schon mit drei Jahren schwimmen,
-
erzählt meine Mutter. Seitdem ha be
ich selbst im Wasser nur Gutes er -
lebt. Aber ich habe auch früh mit -
bekommen, wie schnell Schwim -
mende in Flüssen, in Seen oder im
Meer in Gefahr geraten können,
weil sie sich oder die Strömung
falsch einschätzen und dann abge -
trieben werden.
Mein Vater ist Rettungsschwim -
mer. Er wacht in den Bademonaten
oft an einem Rheinabschnitt, hat
vie len Ertrinkenden schon das
Leben gerettet. Aber für manche
kam die Hilfe zu spät. Denn bei
einem Notfall im Wasser muss
alles ganz schnell gehen. Nur
wenige Minuten bleiben Rettern
nach einem Unfall – sonst sieht es
für Ertrinkende schlecht aus.
Darum ist es so wichtig, dass
Ret tungsschwimmerinnenund
-schwim mer von der DLRG vor Ort
sind – wie hier bei der Ru derregatta
auf dem Fühlinger See in Köln.
Alles im Griff: Jan hält das
Ruderin fest.
Meist muss die DLRG ausrücken,
weil sich Schwimmende überschät -
zen oder leichtsinnig sind

Seit ich zwölf bin, bin ich in einem
Jugend-Einsatz-Team der DLRG.
Das ist eine super Vor be reitung,
- oder einen Rettungsring zuwerfen,
schwimmer zu werden. Wir tref-
fen uns jede Woche und lernen
die ver schiedensten Dinge, die
im Notfall wichtig sind: super
schwimmen zu können natürlich,
Funken, Rettungsgriffe, um Ertrin -
kende an Land zu bringen, irgend -
wann auch Bootfahren.
ir vom Jugend-Einsatz-
W Team dürfen im Notfall
nicht selbst ausrücken.
Aber wir begleiten sogenannte Ab -
sicherungen wie bei der Re gatta
und können dort erste Boots er fah-
rungen sammeln. Was ich dabei
schon gelernt habe: Wann immer
etwas im Wasser passiert, ist Ruhe
bewahren das Wichtigste. Men -
schen in Not geraten schnell in Pa -
nik und vergeuden dabei viel Kraft.
Meist hilft es schon, da zu sein und
Auf Empfang: Juniorretter wie Jan
lernen auch zu funken. Kommt es bei
Booten auf dem Meer zum Notfall,
können die Rettungsteams auch per
Funkgerät Kontakt aufnehmen
36
Alles dabei? Jan und sein Team kon-
trollieren den Notfall-Rucksack an Bord.
Neben Verbandsmaterial enthält er
auch alles Notwendige, um Gerettete
im Ernstfall beatmen zu können
DLRG lernen wir darum „Be frei-
ungsgriffe“, mit de nen man Ertrin -
kende von sich lösen und auf
den Rücken drehen kann. Das ist
sicherer für sie und für die Retterin
oder den Retter.
Manchmal fragen mich Freunde,
was ich so toll daran finde, bald
am Ufer oder Beckenrand zu stehen
und aufzupassen, während die an -
ihnen beruhigend zuzureden. Ist de ren im Wasser Spaß haben. Ehr -
der Mensch in Not nahe genug am lich: So sehe ich das nicht. Denn
Ufer, kann man ihm eine Leine erstens haben wir während der Aus -
bildung ebenfalls viel Spaß und
an dem er sich festhalten kann. lernen dabei coole Dinge wie etwa
Wer nicht geübt im Schwimmen Bootfahren. Und zweitens fühlt es
ist, sollte auf gar keinen Fall so- sich einfach gut an, ein Hobby zu
fort ins Wasser springen, sondern haben, das nicht nur mir, sondern
die Rettung alarmieren und auf vielen an deren etwas bringt – und
Abstand bleiben – so ko misch das vielleicht mal Leben rettet.
klingt. Denn Menschen in Not Der jungen Ruderin ging es
klammern, schlagen manchmal übrigens schnell wieder besser.
um sich und haben dabei un bän - Sicher auch, weil unser Rettungs -
dige Kräfte, die für Rettende selbst team so schnell zur Stelle war
ge fährlich werden können. Bei der und geholfen hat.
 N
HE

C
MA

Das könnt
ihr tun
Regelmäßig schwimmen!
Das Seepferchen-Abzeichen
bescheinigt nicht, dass man
sicher schwimmen kann.
Darum: immer weiter trainie -
ren! Nur geübte Schwimme -
rinnen und Schwimmer wissen
in Notsituationen sich selbst
und anderen zu helfen.

Im Notfall: besonnen han -

deln! Ertrinkende sieht man
nur, man hört sie nicht. Für
Hilfe rufe sind sie oft längst zu
kraftlos. In einem solchen Not -
fall gilt: Als Erstes den Notruf

tungs- Profi ist, springt nicht

ins Wasser. Die eigene Sicher - Jan übt die Rettung eines Ertrin kenden.
heit zählt genauso viel wie Er hat ihn auf eine Art Surfbrett gelegt, mit dem
die des Menschen in Not. er ihn schleunigst in Sicherheit an Land bringt
(oben). Auf dem Lehrplan des DLRG-Nachwuch -
Werdet Juniorretter! Wenn ses steht auch Knotenkunde (unten)
ihr mindestens zehn Jahre alt
seid und das Jugend-Schwimm -
abzeichen in Gold habt, könnt
ihr euch etwa bei der DLRG zur
Juniorretterin und zum -retter
ausbilden lassen. Und so später
an deren Menschen am und im
Wasser helfen – oder sie gar ret -
ten. Infos unter www.dlrg.de

E WELT
DI
RE
E WIR

TTEN!
WI

UND IHR SO?

Erzählt uns von euren Aktio -
nen – egal ob ihr euch für
Umwelt- und Naturschutz,
Kinderrechte, Geflüchtete
oder, oder, oder einsetzt:
Wir suchen eure Welt retter-
Geschichten! Schreibt
uns an: briefe@geolino.de,
Stichwort »Wie wir
die Welt retten«
 DIE BESTEN
LÜGNER
DES TIERREICHS
Wir machen es ungefähr 50-mal am Tag – flunkern!
Denn: Lügen ist menschlich. Und »tierisch . Auch Vögel und Affen
flunkern, dass sich die Äste biegen. Die Gründe dafür sind
so unterschiedlich wie die Schwindelstrategien . Wir stellen euch
sieben Naturtalente in Sachen Tricks und Täuschung vor
Text: Katharina von Ruschkowski

H E H E HE!!
HE HE!

GRAUHÖRNCHEN
Berüchtigt für: gewieftes Versteckspiel
Kulleraugen, buschiger Schwanz, Mini-Pfötchen:
Grauhörnchen, die nordamerikanischen Verwandten
unserer Eichhörnchen, sind wirklich süß. Aber – sie haben
es faustdick hinter ihren Puschelohren. Geht’s um ihre
Nussvorräte , legen sie selbst ihre Artgenossen hemmungs -

für die Wintermonate in Tausenden Erdlöchern verbud-

deln, legen sie zusätzlich jede Menge Schau-Löcher ohne
Inhalt an. Clever! Nussdiebe wie andere Hörnchen oder
Mäuse gucken so ins Leere und geben rasch entnervt auf.
Die gewitzten Grauhörnchen dagegen lachen sich ins
Pfötchen und besuchen in einem unbeobachteten Moment
die gefüllten Verstecke, die sie vermutlich dank feiner
Nase und famoser Merkleistung wieder auffinden.

38
 PAVIAN
Berüchtigt für: listiges Gedankenlesen
Affen sind die Lügenbarone im Tierreich!
Paviane etwa können sich gar in Artgenossen
hineinversetzen – und sie so besonders
listig reinlegen. Beispiel? Bitte schön: Vor
einiger Zeit beobachteten Forschende
in Südafrika ein Pavianjunges, das es auf
schmackhafte Knollen abgesehen hatte.
Ein Weibchen buddelte die derweil aus dem
Savannenboden. Weil ihm selbst die Kraft
fehlte, nutzte das Junge eine List , um an die
Leckerei zu gelangen. Es kreischte so, wie es
Paviane sonst nur bei Gefahr tun. Mit Erfolg!
Sogleich raste die Mutter herbei, jagte das
unschuldige Weibchen fort, während das Junge
die Knollen vernaschte. Es hatte offenbar
Fotos: Sandra Standbridge/Shutterstock; Javier Fernandez Sanchez/Getty Images; imago images; Illustrationen: Shutterstock

SAND-
REGENPFEIFER
Berüchtigt für: vorgespielte Verletzungen
Was für ein Flunker-Vogel! Bedroht ein Marder
das Nest eines Sandregenpfeifers, der mit seiner
schwarzen Augenbinde einem kleinen Panzer-
knacker ähnelt, spielt er dem Angreifer gern eine

AUA!
üble Verletzung vor. Mit hängendem Flügel, der wie
gebrochen wirkt, schleicht der taubengroße Vogel
leidend den Strand entlang – und führt seine
Fressfeinde so in die Irre. Er täuscht ihnen nämlich
vor, leichte Beute zu sein. So lockt er sie von seinen
Eiern oder Küken weg, die wirklich ein schnelles
Fressen wären. Wie der Sandregenpfeifer schwin -
deln etliche Tiere, um ihren Nachwuchs zu beschüt -
zen. Lügen dient nämlich oft: einem guten Zweck!

39
 TINTENFISCH
Berüchtigt für: verwirrende Verwandlungen
Bei diesem Meereswesen weiß man
nie, mit wem man es zu tun hat. Denn
männliche Trauer-Tintenfische, etwas
weinerlich dreinblickende Tintenfische,
die vor Australien leben, sind die wohl
gerissensten Verwandlungskünstler
weit und breit. Wirbt ein Männchen um
ein Weibchen, „zweiteilen“ sie sich
gewissermaßen. Auf der Seite, die
seiner Angebeteten zugewandt ist,
zeigt er das typisch männliche Strei -
fenmuster. Auf der anderen Seite, die
mögliche Konkurrenten erspähen
könnten, färbt er sich dagegen wie ein
Weibchen: im Flecktarn . Das erhöht
die Chance, dass ihn Widersacher
schlicht übersehen– und sich der
Trickser in aller Ruhe paaren kann.

MARGAY
Berüchtigt für: schlaue Stimm-Imitation
Margays machen sich gern mal zum Affen,
wahrhaftig! Die ozelotähnlichen Raubkatzen,
die in den Regenwäldern Zentral- und Süd-
amerikas leben, sind Meisterinnen im Anschlei - HU
chen. Auf Samtpfoten nähern sie sich ihrer Beute,
vor allem Vögeln und kleinen Säugern. Sind die
HHUU
außer Reichweite, greifen Margays zu einem HA HU
fiesen Trick : Sie schreien wie kleine Äffchen . Die
Taktik dahinter: Ein Teil des Affenclans steigt
HA
aus den Baumkronen der Dschungelriesen hinab,
um nach dem Rechten zu sehen – und damit
ins Verderben. Denn in Bodennähe können die
 RITTER-
FALTER-RAUPE
Berüchtigt für: meisterhaftes Mimikry
Die Raupen des Ritterfalters Papilio troilus
sind eigentlich ziemlich harmlose Wesen – kom -
men aber verdammt gefährlich daher. Die
großen Augenflecken auf ihrem Rücken lassen
sie wie eine Giftschlange aussehen. Mit ihrem
vorgegaukelten Schlangenkostüm halten sich
die fingerlangen Raupen Feinde vom Leib. Denn
Vögel fürchten Schlangen. Außerdem signali -
siert ihnen die grellgrüne Raupenfarbe: Achtung,
giftig! Der Verkleidungstrick , „Mimikry“ ge -
nannt, ist also eine Art Notlüge. Er erhöht die
Überlebenschancen der Raupen. Haben sie
sich in den Laubwäldern im Osten und Südosten
der USA, wo sie vorkommen, dick und rund
gefressen, verpuppen sie sich. Nach einigen
Tagen entfalten sie sich dann als hübsche,
schwarz-weiß gemusterte Schmetterlinge.

SCHREI-
FROSCH
Berüchtigt für: angeberisches Gequake
Fotos: Shutterstock (2); Getty Images; mauritius images; Illustrationen: Shutterstock

Bei den Schreifröschen sagt die

Stimme meist die Wahrheit. Denn:
Krächzt ein Männchen laut und tief,
ist es häufig wirklich recht groß –
was Froschweibchen beeindruckt
und andere, kleinere Männchen
abschreckt. Manchmal lügen die
Krächzer aber auch! Einige kleine
Schreifrösche haben gelernt, ihre
Stimme zu senken. So machen sie
ordentlich von sich hören und sich
viel größer, als sie wirklich sind.
Die flunkernden Frösche schüchtern
damit etliche Konkurrenten ein, gegen
die sie in einem fairen Frosch-zu-
Frosch-Kampf keine Chance hätten.

41
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 Zwei auf
einer Welle
Die westafrikanische Insel São Tomé ist ein Surfparadies ,
doch Mädchen wagen sich dort bisher selten in die Wellen.
Die zwölfjährigen Zwillinge Maura und Maury wollen das
ändern – und brettern mit gutem Beispiel voran
Text: Annika Sartor Fotos: Kristin Bethge

Für Maura (vorn) und

Maury bedeutet Surfen
Freizeit und Freiheit .
Wie gut, dass es auf São
Tomé warm ist: im Jahres-
verlauf durchschnittlich
26 Grad Celsius

44
 aura und Maury legen

M sich bäuchlings auf ihre

Surfen begonnen. Inzwischen sieht es spielend
leicht aus, wenn sie auf ihren Brettern
Richtung Strand sausen
Surfbre tter und paddeln
mit den Armen: rechts, links,
rechts, links. Als sie weit genug
vom Ufer entfernt sind, drehen sie
um und warten – auf die nächste
Welle. Schon kommt sie angerollt,
bricht und nimmt die Mädchen
mit. Das Wasser tost und schäumt
und spritzt. Blitzsch nell stellen
sich Maura und Maury auf ihre
Bretter und surfen dorthin zurück,
wo sie eben gestartet sind: an den
palmengesäumten Strand ihrer
Heimatstadt Santana.
Die zwölfjährigen Zwillings -
mädchen leben auf der Insel São
der Küste Westafrikas im Atlantik
liegt – und direkt am Äquator. Dort
ist es das ganze Jahr über sommer -
lich heiß, Tag für Tag bestes Surf-
wetter. Trotzdem ist es alles an -
dere als selbstverständlich, dass
sich Mädchen und junge Frauen in
die Wellen wagen. Viele müssen
ihre Familien unterstützen, im
Haushalt mitarbeiten – oder haben
schlicht nie daran gedacht, Wel -
lenreiten auszuprobieren und es

jedoch gibt es auf São Tomé ein

Projekt, das genau das ändern
möchte. Maura und Maury waren

Die Zwillinge wohnen mit ihrer

Familie direkt am Strand, nur zwei
Minuten entfernt von der nächsten
Bucht. So haben sie wortwörtlich
vor der Haustür schwimmen ge -
Ab ins Wasser? lernt. Vor ein paar Jahren dann
Erst kontrollieren
Maura und zog eine Surfschule in das gleiche
Maury (links) ihre Gebäude, in dem auch Maura und
Ausrüstung . Die Maury wohnen. Sie gehört zu
Fußleinen ver-
einem neuen Projekt namens
binden später die
Surfbretter mit SOMA, und die Gründerinnen fra -
den Fußgelenken gen die beiden Mädchen, ob sie
der Mädchen
 Auf Lager: In
der Surfschule von
SOMA gibt es alles, was
man für den Sport
braucht. Maura sucht
sich ein passendes Brett
und Zubehör für
die Surfstunde aus

Arme hoch – und kreisen lassen:

Am Strand machen die Zwillinge zunächst
Aufwärmübungen . Danach klemmen sie sich die Bretter
unter die Arme und stürzen sich in die Wellen

46
Das Meer vor surfen lernen wollen. Natürlich
der Tür: Insgesamt wollen sie!
90 Mädchen und junge Doch SOMA ist noch mehr als
Frauen haben bereits
am Programm von das: Die Teilnehmerinnen zwi -
SOMA teilgenommen. -
Maura und Maury men auch Unterstützung beim
(links) waren
Lernen und den Hausaufgaben.
als Erste mit dabei
Die Mädchen machen Workshops
und Übungen, die ihnen Selbst-
vertrauen geben. Sie sollen sich
gegenseitig zuhören und bei Sor -
gen und Problemen unterstützen.

er Surfunterricht aber wird

D für Maura und Maury

zum liebsten Teil des Pro -
gramms: Zweimal in der Woche
trifft sich die Gruppe an der Surf -
schule, belädt Autos mit Surfbret -
tern und fährt zu einem Strand, an
dem die Wellen besonders gut ge -
eignet sind. Angeleitet von Trai-
nerinnen und Trainern, haben die
Mäd chen so nach und nach gelernt,
wie sie sich im Wasser bewegen
müssen, das Gleichgewicht hal ten,
die Bretter lenken und sich von den
Wellen an den Strand schieben
lassen. Und zu genießen, sich da -
bei mutig, stark und frei zu fühlen.
Maura und Maury können das
Angebot der Surfschule das ganze
Jahr über nutzen – sogar in den Fe -
rien, so wie jetzt. Heute sind sie
allerdings nur zu zweit und nicht in
der Gruppe unterwegs, in der sonst

In der Surfschule suchen sie sich

passende Bretter aus, dann fährt der
STECKBRIEF: Surflehrer mit ihnen zum Strand.
Dort angekommen, heißt es: aufwär-
São Tomé Hauptstadt: São Tomé
men. Maura und Maury ma chen
Fläche: 1001 Quadrat-
und Príncipe kilo meter. Damit ist der Hampelmänner im Sand, krei sen
Inselstaat etwas größer mit den Hüften, strecken und deh -
als die deutsche Haupt - nen sich. Dann klemmen sie sich
5844 km Berlin stadt Berlin
ihre Surfbretter unter die Arme
Einwohner:
São Tomé und laufen ins schäumende Was -
Davon Kinder:
ser: knöcheltief, knietief, hüfttief.

47
 Als ihnen die Wellen schon bis zur
Brust schwappen, legen sie sich
auf die Boards, paddeln voran und
bringen sich in Position für den
besten Moment: wenn sie die Kraft
der Welle hinter sich spüren und
angeschoben werden, sich auf stel-
len und Richtung Strand sausen.
Dort angekommen, springen die Die Zwillinge
haben schon an
bei den lachend vom Brett. Ihre nas-
mehreren Wettbewer-
sen Kleider kleben auf der warmen ben teilgenommen
Haut, aus ihren Haaren tropft das und Medaillen für ihre
Wasser, und im Kopf haben bei de Surfkünste gewonnen
nur einen Gedanken: noch mal!
Erschöpft, aber glücklich: Nach
wei Stunden lang stürzen mehr als zwei Stunden im Wasser machen

Z sich die Zwillinge immer

wieder in die Wellen. Dann
sind sie so erschöpft, dass sie sich
sich Maura (links) und Maury auf den
Rückweg . Schon bald werden sie zum

lieber auf ihren Surfbrettern schau -

keln lassen. Außerdem treibt sie
der Hunger aus dem Wasser. Wie
gut, dass ihre Mutter zu Hause
schon mit Essen auf sie wartet: Es
gibt Reis mit gegrilltem Tinten -
fisch, Früchtebrot und zum Nach -
tisch frittierte Banane. Auch die
Oma und vier jüngere Geschwister
sitzen mit am Tisch.
Sie alle haben mitbekommen,
wie sich Maura und Maury durch
das Surfen in den letzten Jahren
verändert haben, und sind stolz
auf die Erfolge der Zwillinge: Die
bei den haben schon an mehreren
Wettbewerben von SOMA teilge -
nommen, Medaillen und Preise ab -
geräumt. Zuletzt hat Maura sogar
einen ersten Platz belegt und ein
ei genes Surfbrett gewonnen. Das
kann sie gut brauchen, denn die
Mädchen haben sich Ziele gesetzt:
Maura möchte die beste Surferin
der ganzen Insel werden und
Maury die größten Wellen bezwin -
gen. Beide glauben fest an sich. Sie
wissen ja inzwischen, was sie aus
SPORTSTECKBRIEF: Surfen
Seit wann gibt es Surfen?
Auf Südsee-Inseln stürzten sich
Einheimische wohl schon vor
4000 Jahren bäuchlings in die
Wellen – erst mit ihren Körpern,
später nutzten sie Holzplanken,
auf denen sie saßen, knieten,
standen. Auf Seefahrten verbrei
teten sie das Surfen. Um das
Jahr 1720 gelangte der Sport auf
die Inselkette Hawaii und wurde
von dort aus weltberühmt.
Worauf kommt es dabei an?
Wellen so zu erwischen, dass
sie das Surfbrett anschieben.
Bei Wettbewerben müssen Teil
nehmerinnen und Teilnehmer in
einer vorgegebenen Zeit mög
lichst viele Wellen surfen. Dabei
werden auch Geschick, Tempo
und Risikofreudigkeit bewertet.
Bei anderen Wettkämpfen zählt,
wer die höchste Welle erwischt.
Was braucht man dafür? Am
wichtigsten sind – neben Wellen –
ein Surfbrett mit Fußleine (Leash),
Sonnenschutz und in kaltem
Wasser: ein Neoprenanzug. Sur -
- ferinnen und Surfer sollten sicher
schwimmen können. Wer fit
ist und gut das Gleichgewicht
halten kann, ist im Vorteil.
Wo kann ich Surfen ausprobie -
ren? Zunächst in flachem Wasser
und mit niedrigen Wellen. Der
Untergrund sollte sandig und
- nicht steinig sein. Viele Deutsche
reisen zum Surfen nach Frank -
- reich, Spanien oder Portugal –
aber auch an der Ostsee gibt
es Surfschulen oder -camps,
die Kurse für Kinder anbieten.

48
entdeckenmacht spass!
Das tolle Postermagazin

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Monat NEU
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Apotheke
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STATT IN BESTER
ORDNUNG

Jetzt wird’s bunt: Unser Werkstatt-Team hilft euch zum

Start ins neue Schuljahr beim Aufräumen ! Ein bisschen Papier,
ein paar leere Verpackungen, Farbe und Fantasie – fertig sind
Mäppchen, Lesezeichen und ein praktisches Ordnungssystem
Konzept und Fotos: Julia Tramm
 E
FÄ C HERMA PP

IHR BRAUCHT:
• a •
Acrylfarben • Pinsel • Kleber • Lineal •
Bleistift • Schere • bunte Gum m ibänder 1 2
Bemalt vier bis fünf Blätter

1 Papier mit Acrylfarben nach

euren Vorstellungen und lasst
sie gut trocknen.

Faltet die lange Seite eines

2 Papiers zweimal, sodass

die kurzen Seiten sich etwas
überlappen. Klebt das Papier
3 4
dort zusammen, damit ein Papier -
schlauch entsteht. Faltet den
Schlauch einmal in der Mitte –
beide Öffnungen sind nun oben.

Streicht mittig etwas Kleber

TIPP:
3 auf den gefalteten Schlauch,
damit die Hälften zusam-
menbleiben. Wiederholt dies mit
Ihr könnt die Mappe auch
in einer größeren Version
allen Blättern, sodass mehrere basteln, indem ihr
Papiertaschen entstehen. Streicht A3-Papier benutzt!
die Außenseiten der Papier-
taschen wie ein „T“ mit Kleber
ein (entlang der Knickkante unten
5
und entlang der Mitte) und legt
die nächste Papiertasche darauf.
Wiederholt das Ganze, bis die
Fächer mappe komplett ist.

Legt die Fächermappe

4 auf ein Tonpapier und mar-

kiert, wie breit die Mappe
ist. Schneidet das Papier zurecht.
Klebt das Tonpapier auf die
Rückseite der Fächermappe
cm als Klappe
darüberhinaus ragen.

Schlagt diese Klappe über

5 die Öffnungen der Fächer

mappe. Schließt die Fächer -
mappe mit Gummibändern, so-
-

dass Notiz zettel, Fotos oder Büro-

klammern sicher verstaut sind.
 1 2
RDNUNGSHÜTE
O R
IHR BRAUCHT:
Leere Packungen vo n
Tee, Keksen oder Müsli •
Cutte rmesser • buntes
(Geschenk-)Papier •
Kleber • Heißkleber

3 4

Schneidet die Oberseiten der Verpackungen

1 vorsichtig mit einem Cuttermesser gerade ab,

damit man gut hineinfassen kann.

Stellt die Verpackungen so zusammen, dass

2 sie eine schöne Einheit bilden. Die höheren

Verpackungen sollten hinten, die kleineren
vorn stehen – so erreicht ihr alles gut.

Beklebt die Außenseiten der Verpackungen

3 mit verschiedenfarbigen Papieren. Besonders

schön sieht es aus, wenn ihr das bunte Papier
auch etwas nach innen umschlagt.

Klebt nun alle Schachteln mit Heißkleber

4 zu sammen. Drückt sie gut aneinander, bis

der Kleber trocken ist – so steht später
alles schön kompakt zusammen.

ENBINDUNG
MIT STÄ BCH
HEFT

IHR BRAUCHT: 1 2 3
•

• Acrylfarben •
Pinsel • Schere •
Locher • Gummiband •
 LESEZEIC N
HE
IHR BRAUCHT:
1 2
• Lineal •
Bleistift • Schere •
Kleber • Acrylfarben •
Pinsel • Locher •
Schnur • Perlen

1
Markiert auf dem Tonpapier die Diagonale
von Ecke zu Ecke. Schneidet das Papier
entlang der Linie durch.
3 4
Bemalt das Papierdreieck mit Acrylfarben

2 (oder verziert es mit Stiften und Stickern)

und lasst es gut trocknen.

Schlagt einen Teil des Papiers so weit

3 um, wie das Lesezeichen breit sein soll.

Knickt das Papier genauso breit weiter,
bis das ganze Dreieck „aufgerollt“ ist.

Faltet das Lesezeichen wieder auseinander 5 TIPP:

4 und bestreicht die lange, untere Kante
der unbemalten Seite mit Kleber. Faltet es
dann wieder zusammen und drückt die untere
In den Falten
des Lesezeichens könnt
Kante gut fest.
ihr einen Stift und
Locht die obere Ecke des Lesezeichens und einen Notizzettel

5 zieht eine dünne Schnur hindurch. Fädelt

nach Belieben Perlen auf und verknotet das
Ende, damit sie nicht abrutschen können.
verstauen.

Schneidet die Kopierpapier-Blätter

1 und das Tonpapier genau in der

Mitte durch.

Benutzt das Tonpapier als Umschlag

2 eures Notizbuches und gestaltet es mit

Acrylfarben oder Stiften und Stickern.

4 3
Locht alle Blätter zweimal an genau den glei-
chen Stellen. Nehmt zur Orientierung zum
Beispiel die Mittelmarkierung am Locher
und die obere und untere Kante der Blätter.

Legt alle Blätter übereinander, sodass die

4 beiden Bögen Tonpapier außen sind. Zieht

ein Haushaltsgummiband durch das Loch
und fixiert es mit einem Essstäbchen. Zieht dann das
andere Ende des Gummis durch das zweite Loch
und fixiert es am anderen Ende des Stäbchens.
 TIPPS
BÜCHER, SPIELE, FILME UND CO.
CH
BU

MUT
STECKT AN!
DARUM GEHT’S: Sila wartet

Mutter endlich zurück nach

Eugene? Sie sollte doch nur in
ihr Geburtsland, die Türkei,
fliegen, um etwas mit ihrer
Aufenthaltsgenehmigung für
die USA zu klären. Doch aus
Tagen sind Monate geworden –
und Sila wird immer schwer-
mütiger. Bis sie Lottogewinner
Gio kennenlernt! Als der die
Elefanten dame Veda aus einem
Wanderzirkus rettet, beginnt
ein unvergesslicher Sommer.
Sila und Gio kümmern sich
gemeinsam um Veda, und auf
geheimnisvolle Weise gibt
die Elefantin ihre Kraft und
ihren Mut an die beiden weiter.
DARUM LOHNT ES SICH:
„Elefantensommer“ feiert BUCH
die Freundschaft: ein wunder -
volles Sommermärchen.
Holly Goldberg Sloan:
Elefantensommer • Hanser •
ARTENSCHUTZ
UND ABENTEUER
Der Papagei Palmo ist furchtbar wütend: Menschen haben
seine Heimat im Amazonas-Regenwald abgeholzt und ihn
vertrieben. Weil er kein Zuhause mehr hat, beginnt Palmo eine
Reise zu anderen bedrohten Tieren: Ein Iberischer Luchs erzählt
ihm, dass seine Artgenossen wegen ihres Fells gejagt werden.
Und ein Aurora falter berichtet, wie die Schmetterlinge unter
den Chemikalien in der Landwirtschaft leiden. Spannend ist

chengymnasiums Essen-Borbeck haben es entwickelt, um auf

das Thema Artenschutz aufmerksam zu machen. Sie stellen
die gleiche Frage wie Palmo:
„Kann man da nicht etwas tun?“
Palmos Abenteuer •
Bestellungen per E-Mail an
palmos.abenteuer@gmx.de •

sive Versand
 KINO
ACTION

Kunterbunte Tage
DARUM GEHT’S:Sommer ist mehr als Freibad
Ohrwurmfilm
in eure Nähe kommt, schickt sie die Langeweile DARUM GEHT’S: Oh nein! Die Maus
Célestine hat die Geige des Bären
in den Urlaub. Hüpfburg? Check! Klettern? Check!
Ernest kaputtgemacht! Um das extrem
Eine Drachenhöhle wie bei den Dragons? Check! wertvolle Instrument reparieren zu
Hier ist für jede und jeden etwas dabei: Konzerte, lassen, müssen die beiden ins Land
Sport, Essen vom Krümelmonster und allerbeste der Musik reisen. Aber Moment mal!
Unterhaltung auf der Showbühne. Land der Musik? Warum ist es da so
still? Ernest und Célestine decken auf,
DARUM LOHNT ES SICH:Weil es unglaublich was passiert ist – und geraten in das
viel zu erleben und zu entdecken gibt! Die TOGGO Abenteuer ihres Lebens. Dazu gehört
Tour steht kurz vor dem Abschluss und gibt noch auch ein Wiedersehen, das Ernest
lange vor sich hergeschoben hat …
einmal alles. Nur ruhig wird es ganz sicher nicht.
DARUM LOHNT ES SICH: Liebe-
voll gezeichnet und wunderschön
komponiert – der Film bleibt wie
ein Ohrwurm im Kopf.

unter: www.toggo.de/aktion/toggo-tour •

BUCH

SOMMER DER GEHEIMNISSE

DARUM GEHT’S:
muss mit ihrer Oma nach Kroatien reisen – zur Schwester der Oma,
die natürlich ebenfalls uralt ist. Soll sie jetzt mit Seniorinnen abhängen?
Auf der kroatischen Insel Hvar hat sie jedenfalls kein Internet und keine
Freunde. Sofija will sofort wieder weg. Doch dann lernt sie ihre Familie
besser kennen und kommt dabei einem Geheimnis auf die Spur, das mit
dem Krieg im ehemaligen Jugoslawien zu tun hat. Beim Stöbern in
alten Geschichten findet sie neue Freunde –
DARUM LOHNT ES SICH: Vor der traumhaften Kulisse Kroatiens fliegen
die Gefühle hoch! Eine Feriengeschichte mit ganz viel Herz.
 MENSCHENSKINDER
GESCHICHTEN VON MÄDCHEN UND JUNGEN AUS DER GANZEN WELT
LUCASAUS
Die Alm-Schule
Lucas’ Wecker klingelt um
umdrehen und weiterschlafen?
Geht nicht – denn der Junge
von der Weide geholt und ge-
molken werden. Also heißt es:
Aufstehen und anziehen; das
rige auf später. Immerhin wird
er als Frühaufsteher mit einem
großartigen Ausblick belohnt:
Aus der Morgendämmerung
schälen sich Tannenwälder und
Berggipfel der französischen
findet gewissermaßen Lucas’
IN FRANKREICH
Berlin
ist Lucas im Kuhstall und schleppt das
Melkgeschirr herbei (unten) – am Abend
werden die Kühe ein zweites Mal ge-
-Jährige
die Tiere zurück auf die Weide (links)
Schulunterricht statt. Er besucht
eine Landwirtschaftsschule im
Ort Contamine-sur-Arve. Dort hat
er normale Fächer wie Mathe,
oder Bio – aber er lernt auch, wie
man einen Traktor repariert,
sich um Kühe kümmert und aus
ihrer Milch Käse macht. „Ich
liebe das alles und wusste schon
immer, dass ich Landwirt wer-
den will“, sagt Lucas. Zur Schule
gehört auch eine Kuhherde, die
jeden Juni auf eine Bergweide
getrieben wird und dort den
Sommer verbringt. Hier oben
auf der Schulalm gibt es auch
einen Stall, eine Molkerei, eine
Lucas und die anderen
aus seiner Klasse stellen eine
Käse sortenamensAbondance
her. Dafür wird die Milch zu -
nächst in einem Kupferkessel
erhitzt und verdickt

Handarbeit: Während die Käselaibe

reifen, müssen die Schülerinnen und
Schüler sie immer wieder wen -
den und mit Salz einreiben. Erst nach

Käserei – und eine Unterkunft

für Schüler wie Lucas. Denn eine
Woche im Sommer ziehen sie auf
die Alm und setzen das Gelernte
in die Tat um. Stehen die Kühe
frühmorgens im Stall, reinigt
Lucas ihre Euter und stülpt die
Melkmaschine über die Zitzen –
schon wird die Milch in einen
Sammelbehälter gepumpt. Später
können Lucas und die anderen
daraus Käse machen. Dazu erhit-
zen sie die Milch in riesigen
Kupferkesseln, geben Lab und
spezielle Bakterien hinzu. Noch
einmal erwärmen, abschöpfen,
in Ringformen füllen, pressen –
dann kann man die radgroßen
Laibe erkennen. Allerdings

reifen! Käse, die diese Zeit schon

hinter sich haben, kann Lucas
im Schulladen verkaufen – oder
nach dem morgendlichen Melken
zum Frühstück verputzen.
 ANNABELLE
AUS BORNA IN DEUTSCHLAND
Annabelles
großer
Auftritt
Da kommt sie: Winkend und
strahlend zieht Annabelle in das
Berliner Olympiastadion ein.
So viele Lichter! So viele Leute!
lange auf diesen Moment gefreut –
nun ist er da. Ende Juni nimmt
das Mädchen an den Special
Olympics teil, dem größten Sport-
ereignis für Menschen mit geisti-
gen Behinderungen. Annabelle
hat das Downsyndrom, auch
Besonderheit hielt sie nie davon
ab, genau wie ihre Geschwister
zum Turntraining zu gehen.
Seit vier Jahren übt sie in ihrem
Heimatverein in Borna Geräte -
turnen – in den vergangenen
Monaten besonders fleißig,
schließlich wurde sie für das
große Turnier in Berlin ausge -
andere Athletinnen und Athleten
- kennenlernen. Schön turnen. Ein-
denen Sportarten antreten!
Annabelle zeigt ihr Können an
vier Stationen, darunter der
Schwebebalken und der Stufen -
barren, an dem sie eine Bronze -
Berlin
Als eine von über
le -
tinnen und Athleten
zieht Annabelle ins
Olympia stadion ein
(links). Ihr Vater Markus,
der zugleich ihr Trai-
Jäh rigen immer zur
Seite – auch während
sie am Stufenbarren
vorturnt (unten)
medaille gewinnt. Höchstleistun -
gen sind ihr aber nicht am wich-
tigsten. Auf die Frage, worauf sie
sich freut, antwortet sie vor dem
Turnier: „Alles. Andere Sportler
fach normal sein.“ Trotzdem ist
sie bei dem Wettbewerb jemand
ist Annabelle nämlich die jüngste
deutsche Teilnehmerin.
 TYLAAUS LONDON IN GROSSBRITANNIEN
Paradebeispiel
Kostüme mit Federn und Pail-
letten, Trommelrhythmen, gute
Laune: Immer im August steigt
im Londoner Stadtteil Notting
Hill eine knallbunte Party. Der
„Notting -Hill-Karneval“ ist weit
über die Grenzen der britischen
Hauptstadt bekannt. Jedes Jahr
kommen bis zu zwei Millionen
Menschen zum Zuschauen oder
Mitmachen – so wie Tyla. Die
-Jährige stürzt sich zum ersten
Mal ins Getümmel und nimmt
sogar mit einer Musikgruppe an
der Parade teil. Zusammen mit
Hier spielt die Musik – und
Tyla tanzt dazu. Mit ihrer Gruppe
»Kinetika Bloco« tritt die
Karneval auf und
zieht feiernd durch die Straßen
Trommlern hat sie monatelang
für den Auftritt geprobt. Nun
stecken alle in Anzügen oder
weiß-blauen Tüllkleidern, die
beim Tanzen wie wogende Wel -
len umherwirbeln. „Die Kostüme
wurden extra zum Karneval für
uns geschneidert“, erzählt Tyla.
Hauptsächlich feiern die Leute
hier zu karibischen Klängen, denn
eine Einwanderin aus Trinidad
hat die Veranstaltung einst ins
Leben gerufen. Tyla und ihre
Familie stammen ursprünglich
Berlin
aus Jamaika und feiern auf
dem Karneval diesen Teil ihrer
Kultur. Über fast sechs Kilometer
zieht sich die Paradestrecke, auf
der sich Tyla vorantanzt – vorbei
an Tausenden Zuschauenden.
Als das Spektakel zu Ende ist,
weiß sie sicher: Nächstes Jahr ist
sie wieder mit dabei.
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DKH-Feure Hamburg
ungslose Fälle!
knifflige und hoffn

Fall 32: Immer Ärger an der Alster

Text: Stefan Greschik Illustration: Manuel Kilger

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erzählt d
c h ic h te
Ges

Luna Kumar Finn Hansen Max Vivi Petterson

10 Jahre 12 Jahre 11 Jahre 12 Jahre
Das mag ich: England, Das mag ich: Das mag ich: Das mag ich: Mein
Sherlock Holmes, Logik, Abenteuer, Sport Meine Freunde, Smartphone mit
Naturwissenschaften, (besonders Lacrosse, Hamburg, die 1000 Apps, soziale
Rätsel, karierte Mützen, Segeln und Karate), Hamburg-Towers Medien. Umweltschutz,
Leberwurstpizza und schicke Frisuren und (meinen Basketball- Tiere und Kunst.
Orangenmarmelade Markenklamotten klub), im Fußball Schräge Klamotten,
veganes Essen

una, jetzt reicht ’s aber. Nimm doch mal das

L Rätsel weg, ich habe jetzt Urlaub!“

„Keine Ausreden, Max! Kon-zen-tra-tion!“
Ich schaue auf das Schiffeversenken vor mir. Die
Boote an der rechten Seite sollen im Feld unterge -
bracht werden. Wie viele Schiffsteile in jede Zeile
und Spalte gehören, steht am Rand. Ein Schiffsteil
ist schon eingetragen. Könnt ihr das Rätsel lösen?

60
Nach unserem letzten Auftrag an der Nordsee woll -
ten wir heute ein bisschen an der Alster entspannen.
Falls ihr die nicht kennt: Das ist ein langer Flusslauf
und die Außenalster, ein großer See in der Mitte von
Hamburg. Jedes Wochenende pilgern Tausende von
Leuten dahin, um zu segeln, spazieren zu gehen oder
einfach nur zu relaxen. Finn hat uns die coolste auf -
blasbare Yacht besorgt, die man kaufen kann. Und
als Luna sich endlich hinter ihr Sherlock-Holmes-
Buch verzieht, treiben wir entspannt am Ufer ent -
lang, hören Musik und genießen die Sonne.

„Hauptsache, wir sinken nicht“, sagt Finn gelang -

weilt. „Möchte noch jemand ein Kaviar-Trüffel-
Baguette und einen alkoholfreien Cocktail?“
„JAAAHHH!“ In diesem Moment hören wir vom
Ufer einen Schrei. Ein Jugendlicher springt von
einem überhängenden Ast und landet auf unserem
Boot, sodass Finn seinen Cocktail über die Baguettes
schüttet. Ein zweiter Typ klatscht zwischen Schwä -
nen ins Wasser, die fauchend davonschwimmen.
Seine Kumpel an Land lachen sich kaputt.

„Das ist ja krass!“, ruft Vivi plötzlich. „Habt ihr schon

die neueste Folge von Fiete und Nick gesehen?“
„Von wem?“, frage ich schläfrig.
„Na, von den Youtube-Stars!“, ruft Vivi. „Die jede
Woche ,Die zehn krassesten Alster-Szenen‘ im Inter -
net bringen. Mit Deppen, die von Brücken springen,
sich prügeln oder mit Booten zusammenstoßen.
Ganz schon wyld. In der neuesten Folge zeigen sie,
wie der Achtziger vom Ruderclub Germania mit
einem jungen, ziemlich angeschwippsten Stand-up-
Paddlerzu sammenprallt.“
„Du meinst, der Achter“, sagt Finn.
„Nein“, Vivi schüttelt den Kopf. „Kein Boot mit acht „Jetzt reicht’s, die armen Vögel!“, schimpft Vivi und
Ruderern, sondern der berühmte Methusalem- tippt auf ihr Handy. Ich höre nur „Denkzwerge“,
„Lauch“ und „Tierschutz“, und fünf Minuten später
Sie zeigt uns den Bildschirm. taucht ein Polizeiboot auf. Die Jugendlichen am
Ufer verziehen sich fix. Wir klettern an Bord, und
Vivi erläutert die Lage.
Herr Heinzmann von der Wasserschutzpolizei nickt.
„Das ist dieses Jahr echt übel“, sagt er. „Im Sommer
ist an der Alster ja immer viel los. Da gibt es natür -
lich mal Streit oder einen Unfall. Aber daraus hat nie
jemand ein Drama gemacht, bis jetzt.“
Er stöhnt. „Alles hat begonnen, als diese zwei Typen
ihre blöde Dutub-Sendung gestartet haben.“
„Fiete und Nick ihre Youtube-Sendung“, korrigiert
Vivi.
„Ja, die“, sagt Heinzmann. „Seither haben alle Me -
dien das Thema aufgegriffen: NDR, Bild, Abend -
Er fügt nachdenklich hinzu: „Ich habe fast das
Gefühl, dass irgendwer die Lage anheizt.“
Luna blickt auf. „Die Lage am Alsterlauf gerät au-
ßer Kontrolle“, doziert sie. „Poli zisten, deren sechs -
ter Sinn durch jahrzehntelange Arbeit geschult
ist, vermuten einen Drahtzieher, einen sinis tren
Spiritus Rector! Fas zinierend, einen solchen Fall
hatten wir noch nie. Leute, wir gehen der Sache
auf den Grund!“
In der Woche darauf befragen wir die Beteiligten.

mal ausgezählt. Seit Juni gibt es mehr Berichte über

die ,Alsterhölle‘ als über alle anderen Themen.“

„Sobald ein Thema in Mode kommt, stürzen sich alle

Medien darauf, egal wie albern es ist. Ein häufiges
Phänomen im Journalismus“, sagt Luna. „Hier ist
der passende Begriff dazu.“ Bekommt ihr ihn raus?

Heinzmann nickt: „Seit über die Rüpel berichtet wird,

prügelt jeder auf jeden ein. Wütende Anwohnerin -
nen und Anwohner demonstrieren gegen die Politik.
Politikerinnen und Politiker schimpfen auf die Poli -
zei, weil die nichts tue. Die Segler auf die Kanuten.
Und Jugendliche springen von überall ins Wasser,
weil sie das im Internet so cool finden.“ Er wischt sich
den Schweiß von der Stirn. „Obwohl wir wie verrückt
Überstunden machen, steigt die Zahl der Vorfälle
jede Woche an.“
Und am Wochenende beobachten wir das Treiben
am Winterhuder Kai – einem der Hotspots. Auf der
Seite rechts haben wir am Sonntag die wichtigsten
-
Figuren können deshalb mehrfach vorkommen.
Kriegt ihr raus, wer hinter dem Ärger steckt?
 T IHR
REIB
SCH
R
HIE
POST VON EUCH
Redaktion GEOlino
Stichwort: Hier schreibt ihr
20444 Hamburg
E-Mail: briefe@geolino.de

Per Sprachnachricht
PAULINE, 13 JAHRE, AUS

ER
BAD ZWISCHENAHN Was wandert
Ich freue mich jedes Mal, wenn
und ist orange?

M
wieder eine neue Ausgabe von
GEOlino im Postkasten steckt. Ich
M
LAC HN U Eine Wandarine.
finde es auch toll, dass GEOlino
immer noch in Papierform ist, da ich Ihr habt auch einen guten Witz auf Lager? Dann schickt ihn uns

es als angenehme Abwechslung
zum digitalen Alltag empfinde. Ich
finde es schade, dass viele in mei-
nem Alter lieber am Handy sind und
alberne Videos gucken und nie auf
die Idee kommen würden, ein Maga-
zin wie GEOlino zu lesen. Ich find’s
dagegen super. ;-) Vor allem bereitet
es mir immer großen Spaß, über
verschiedenste Tiere, Geschichte,
Checker Tobi, Kinder aus anderen
Ländern und – nicht zu vergessen –
DKHF zu lesen. Auch die Rätsel löse
ich immer gern. Ganz großes Lob,
und macht weiter so!
EMILIA, 16 JAHRE,
AUS BELLINZONA
IN DER SCHWEIZ
Es wäre schön, wenn ihr mal über
Pfadfinder berichtet. Ich bin nämlich
auch eine von ihnen. Letzten Som-
mer war ich im Bun deslager mova
in der Schweiz dabei. Wir waren um
sehr schön und abenteuerlich.
Vorschlag. Pfadfinder sind ein tolles
Thema, das wir schon einige Male
aufgegriffen haben. Herzliche
Grüße aus dem GEOlino-Team
veröffentlichen wir auf diesen Heftseiten und in unserem Podcast.
In jedem Heft füllen Kinder aus aller Wel
t
unseren Steckbrief aus. Diesmal:
AFRA, 9 Jahre,
aus Balzers in Liechtenstein
Ich ekele mich vor: sich ekelig
anfühlenden Sachen.
Steinböcke beobachtet.
Am Telefon melde ich Der überflüssigste Gegenstand
mich mit: „Hallo?“ in meinem Zuhause ist: die
Wenn ich meinen Namen Dusche.
selbst ausgesucht hätte, Unbedingt erfunden werden
hieße ich: Paula, weil der müsste: Eine Maschine, die Abfall
Name cool ist. aufhebt und Bäume pflanzt.
Am liebsten frühstücke ich:
ein Hase. Müsli mit Joghurt.
Mein größtes Vorbild ist:
Mein Cousin Andri. setze ich mich hinter das Sofa.
An meinem Geburtstag habe Zuletzt verloren habe ich:
meine Familie zu meiner Einen Ohrstecker.
Party eingeladen. Zuletzt gefunden habe ich:
Steine.
Meine Lieblingsworte lauten:
„Wart’ schnell“, weil ich es „Tschüss“ heißt in meiner
Sprache: „Tschau/Tschüss!“
 Ratekrimi
S. 60
Gruner + Jahr Deutschland GmbH
Am Baumwall 11, 20459 Hamburg. Postanschrift
für die Redaktion:
www.geolino.de
Redaktionsleitung: Juliane van Treeck
Managing Editor: Nadine Uhe
Textchefin: Simone Müller (EZ)
Leitung redaktionelle Sonderformate: Verena Linde
Grafische Leitung: Amin Huschi
Textredaktion: Stefan Greschik, Heiko Kammerhoff,
Verena Linde, Sarah Marquardt, Annika Sartor,
Christian Schepsmeier, Bernadette Schmidt (EZ),

-
Reto Heimann (Praktikant)

Eine Sau durchs Dorf

Design Management: Amin Huschi (GEOlino),

Verfolgt die Spur im oberen Bild: Nick wirft eine Plastik-

einen dicken Ast ins Wasser (8).

Musik auf (5), paddelt Ruderern
eine Demo an (3), feuert Brückenspringer an (4), dreht

filmt das entstandene Chaos für

Jan Moritz Baltruweit (GEOlino EXTRA),

in den Weg (6), schubst Jugend

Fiete und Nick stecken dahinter!

tüte auf Schwäne (1), pinkelt in eine Hecke (2), führt

Tessa Diederich (GEOlino mini, Mein erstes GEOlino)

liche auf andere (7) und wirft

Bild darunter: Fiete folgt und

Grafik: Henriette Jakubik, Katja Kirchner, Klaus Lingenauber

ihre Youtube-Sendung.
Bildredaktion:Michael Koch, Markus Seewald (FR),
Swantje Wehr (Assistenz), Marina Pepaj (Assistenz)
Verifikation: Dr. Matthias Albaum

Gegen die Schlussredaktion und Produktionsabwicklung:

Karola Schulte, Jan Pust

Zerstörung Redaktionsassistenz: Laura Siebenberg

GEOlino.de: Christian Schepsmeier, Bernadette Schmidt (EZ)
Kartografie: Stefanie Peters

der Tiefsee
Siehe unten.

Weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Text:

Christine Knödler (Buchtipps), Nicole Röndigs,
Katharina von Ruschkowski
Der Meeresboden ist in Verantwortlich für die redaktionellen Inhalte (v.i.S.d.P.):
Juliane van Treeck
Gefahr, weil Bergbaufirmen Vice President: Mina Manoussi
treiben.

Publishing Manager: Julia Buer (EZ), Tamara Klaproth

dort wertvolle Erze ab-
Vermarkter:
bauen wollen. Die Konse - Verantwortlich für Anzeigen (v.i.S.d.P.):Astrid Bleeker
(Director Brand Print), Saskia Griesbach (stv. Ltg. )
quenz: Der Boden mit Betsy Edakkamannil/
Sales Director:
DPV Deutscher Pressevertrieb
allem Leben darauf würde
L
N

Marketing: Stefan Bromberg (Ltg.), Helena Rath

verwüstet werden. Wir PR/Kommunikation: Sabine Grüngreiff (Ltg.), Maike Pelikan (stv. Ltg.)
Syndication: Picture Press, E-Mail: sales@picturepress.de
Herstellung:
(Bild oben) darüber be- Der Export der Zeitschrift GEOlino und deren Vertrieb im Ausland
M

sind nur mit Genehmigung des Verlages statthaft. GEOlino darf nur
K

richtet, vielleicht erinnert mit Genehmigung des Verlages in Lesezirkeln ge führt werden.
Es gilt die jeweils gültige Preisliste. Infos hierzu unter www.ad-alliance.de
Bank ver bin dung: Deutsche Bank AG Hamburg,

zu schützen, sind im Juni

ISSN-Nr.:
diese Kinder (Bild unten) Repro: Mohn Media Mohndruck GmbH, Gütersloh
Druck: Vogel Druck, Höchberg
nach Berlin gereist und
Printed in Germany
-
ten gegen den Tiefseeberg -
bau an das Bundeswirt -
Anschrift:
Fotos: privat (1); Verena Brüning/Greenpeace; Illustrationen: Shutterstock; Manuel Kilger

schaftsministerium über- Telefon:

Telefax:
geben. Wir sagen: Bravo! E-Mail: geolino-service@guj.de
Persönlich erreichbar:
Vielen Dank für euren
2. Die ersten

Jahren an den europäischen Fürstenhöfen

Fußball wird ohne Schläger

www.geolino/kundenservice
engagierten Einsatz! GEO-Kundenservice:
216. Die Zahlen der Reihe
Siehe ganz rechts.

Er hat „Fehler“ richtig geschrieben.

Vorzugspreise
werden abwechselnd mit 2 und mit 3
und beim Gottesdienst in den großen
Schonce gewinnt. Dahinter liegen
Siehe rechts unten (eine Lösung).

Jahresabonnement: darin enthalten sind

Orchester spielten vor 400 bis 500

zwei Sondera usgabe n zum Preis von je

Dornröschen.

, . .
Preise für weitere Länder
auf Anfrage erhältlich.
Glügg, Tibb und Zufal.

(Kalender, Bücher, Experimentierkästen, Schuber etc.)

Anschrift:
Siehe rechts.

Hotline-Telefon:
multipliziert.

Hotline-Telefax:
Kirchen.
gespielt.

E-Mail: guj@sigloch.de

FRAGEN AN DIE REDAKTION

Telefon:
E-Mail: briefe@geolino.de
Rätsel
GEOLINO (USPS no 17494) is published every four weeks by GRUNER + JAHR
Deutschland GmbH. Known Office of Publication: Data Media (A division of
Cover-All Computer Services Corp.), 2221 Kenmore Avenue, Suite 106, Buffalo,
LÖSUNGEN NY 14207–1306. Periodicals postage is paid at Buffalo, NY 14205. Postmaster:
Send address changes to GEOLINO, Data Media, P.O. Box 155, Buffalo.
NY 14205–0155, E-Mail: service@roltek.com, Toll free: 1–877–776–5835
 VORSCHAU
Da s
nächs
t e He ft e r s c h e in t a m .
Se p t e m b e r

WO DIE WILDEN
I NS
AB RB KERLE WOHNEN
KÖ C H
Sie suhlen sich im Matsch, lassen sich
von Vögeln pflegen, und die Männchen
sind echte Streithammel. Kommt
EN

mit uns nach Afrika, in die Heimat der

Warzenschweine . Das wird eine herr-
!

liche Sauerei – versprochen!

Genial! Aus alten

Zeitungen bastelt
unser Werkstatt-Team
robuste Körbe für
euer Zimmer. Wie das
geht? Das verraten
wir euch in der
nächsten Ausgabe!

w ö lfjä h r ig e O w
G : De r z en
U le b
U N DFL e u nd Eu le n a u
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R il i n
GECHECKT: er Fa m
a s e r ü b e r di
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s e in l a n d. W e Tie
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LACHEN h
ut sc h lt e
r in s e in e r S re
o r dde e r z ä c h we
N u lk
Mit einem breiten la s iß ,
se
Grinsen startet Tobi in …
den nächsten Check.
Er klärt, wieso Lachen
ansteckend ist. Und
was dabei eigentlich
Fotos: imago images; Hans-Florian Hopfner;
Julia Tramm/Studio Tong Tong; Matthias

im Körper passiert
Stoewer; Illustrationen: Shutterstock
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