1. Die Deklination des Reflexivpronomens entspricht der des Personalprono-
mens; nur in der 3. Person Singular und Plural steht immer sich.
Nom. Akk. Dat.
ich mich mir du dich dir er, sie, es sich sich wir uns uns ihr euch euch sie, Sie sich sich 2. Das Reflexivpronomen zeigt an, dass sich eine Handlung oder ein Gefühl auf das Subjekt des Satzes zurückbezieht: Ich habe mich in der Stadt verlaufen. (= mich selbst) Die Geschwister haben sich wieder vertragen (= sich miteinander) Die Gleise haben sich verbogen. (= sich selbständig)
3. Einige Verben sind fest mit einem Reflexivpronomen im Akkusativ
verbunden, z.B.: sich aufregen, sich beeilen, sich entschließen, sich entschuldigen, sich ereignen, sich erkälten, sich erkundigen, sich freuen, sich irren, sich kümmern, sich schämen, sich sehnen, sich verbeugen, sich weigern, sich wundern u.a. Einige Verben können reflexiv gebraucht werden, aber auch – in veränderter Bedeutung – mit einem freien Akkusativobjekt, z. B.:
sich ändern aber: Er ändert seine Pläne.
sich beherrschen Er beherrscht die englische Sprache. sich bemühen Er bemühte die Gerichte. [= nahm sie in Anspruch] sich bewegen Der Wind bewegt die Zweige. sich entfernen Der Zahnarzt entfernt den kranken Zahn. sich fürchten Er fürchtet eine Katastrophe. sich treffen Er traf zufällig seinen Schulfreund. sich verletzen Er verletzte ihn an der Hand. Bei reflexiv gebrauchten Verben, die außerdem noch ein Akkusativobjekt haben, steht das Reflexivpronomen im Dativ. Unterschiedliche Formen im Akkusativ und Dativ gibt es nur in der 1. und 2. Person Singular:
Ich wasche mir die Hände. Aber: Ich wasche mich.
Du rasierst dir den Bart ab. Aber: Du rasierst dich. 1.Was passt zusammen?
1. Das Huhn setzt sich a. im Sanatorium.
2. Erholen Sie sich b. nicht für ihr Benehmen. 3. Müllers schämen sich c. um diese Stelle? 4. Ruth interessiert sich d. für Hans. 5. Erkundigst du dich Reflexivpronomen? e. nicht auf Sie. 6. Albert beschäftigt sich f. mit Spanisch. 7. Ich besinne mich g. ins Nest. 8. Wir bemühen uns h. um einen Studienplatz. 9. Bewerbt ihr euch i. nach dem Zug? 2. Was passt zusammen?
1. Wir leisten uns a) ein Haus.
2. Helen leiht sich b) eine Weltreise. 3. Die Geschwister kaufen sich c) die Haare? 4. Erlaubt ihr euch Reflexivpronomen? d) diesen Lärm! 5. Färben Sie sich e) einen Scherz? 6. Ich verbitte mir f) einen Kugelschreiber. 7. Du wäschst dir g) die Hände. 3. Ergänzen Sie das Reflexivpronomen. Sie trafen …….. sich am Rathaus, begrüßten …….. sich mit einem Kuss und begaben …….. sich in ein Café. „Komm, wir setzen …….. uns hier ans Fenster, da können wir …….. uns den Verkehr draußen anschauen“, meinte er. Sie bestellte …….. sich einen Tee, er …….. sich eine Tasse Kaffee. „Wie habe ich ........ mich auf diesen Moment gefreut! Endlich können wir ........ uns mal in Ruhe unterhalten!“ – „Ja, ich habe ........ mich sehr beeilt; beinahe hätte ich ........ mich verspätet.“ – „Wir müssen ........ uns von jetzt ab öfter sehen!“– „Ja, da hast du recht. dir denn da gekauft? Einen Pelzmantel? Kannst du ........ Sag mal, was hast du ........ dir das denn leisten?“ – „Kaufen kann ich ........ mir den natürlich nicht; aber ich kann ihn ........ mir schenken lassen.“ – „Du hast ihn ........ dir schenken lassen??“ – „Ja, von einem sehr guten Freund.“ – „Ha! Schau an! Sie lässt ........ sich Pelzmäntel schenken! Von „guten Freunden!“ – „Reg ........ dich doch nicht so auf!“ – „Du begnügst ........ dich also nicht mit dich denn etwa? Du bildest einem Freund? Mit wieviel Freunden amüsierst du ........ ........ mir das gefallen?“ – „Beruhige ........ dir wohl ein, ich lasse ........ dich doch! Sprich sich schon nach uns um. Benimm ........ nicht so laut! Die Leute schauen ........ dich bitte, ja? Schau, der „sehr gute Freund“ ist doch mein Vater; wir verstehen ........ uns wirklich gut, aber zur Eifersucht gibt es keinen Grund! Da hast du dich ........ jetzt ganz umsonst geärgert.“ 4. Zu sich-Verben, bei denen das Reflexivpronomen ein formales Element ist, lässt sich oft ein Synonym ohne Reflexivpronomen finden: a) Hat sich inzwischen etwas Besonderes ereignet? b) Ist inzwischen etwas Besonderes geschehen? 4. Welches Verb der Verbpaare in der Klammer hat ein Reflexivpronomen im Akkusativ? Setzen Sie die Verben im Präteritum ein! (1) Der Messegast (erkundigen, fragen) nach dem Weg zum Ausstellungs- gelände. erkundigte sich/fragte (2) Seine Tochter (beklagen, klagen) ständig über zu viele Hausaufgaben. beklagte sich/klagte (3) Viele Schüler (beteiligen, teilnehmen) am Wettbewerb. beteiligten sich/nahmen … teil (4) Als der Lehrer eintrat, (aufstehen, erheben) die Schüler. standen … auf/erhoben sich (5) Der junge Mann (brillieren, hervortun) mit seinen Kenntnissen in der Atomphysik. brillierte/tat sich hervor (6) Die Besucher des Doms (staunen, wundern) über die Leuchtkraft der Farben in den mittelalterlichen Fresken. staunten/wunderten sich (7) Das Rot der Dächer (abheben, abstechen) deutlich vom Grün der Bäume. hob sich … ab/stach … ab (8) Die Regierungsdelegation (aufhalten, weilen) eine Woche im Süden des Landes. hielt sich … auf/weilte (9) In dem Vortrag des Gastdozenten (gehen, handeln) es um Entwicklungs- tendenzen in der Gegenwartssprache. ging es/handelte es sich 5. Welches Verb der Verbpaare hat ein Reflexivpronomen im Dativ? 1. Er hat seine Sprachkenntnisse in deutschsprachiger Umgebung (erwerben, aneignen). erworben/sich … angeeignet 2. Ich habe ein schlechtes Gedächtnis und kann keine Zahlen und Namen (behalten, merken). behalten/mir … merken 3. Bei dem ständigen Regenwetter kann man leicht einen Schnupfen (bekommen, holen). bekommen/sich … holen 4. Ich habe die neuen Vokabeln in kurzer Zeit (einprägen, lernen). mir … eingeprägt/gelernt 5. Der Gerichtsprozess ging so aus, wie es alle (erwarten, vorstellen) hatten. erwartet/sich … vorgestellt 6. Er (einbilden, glauben), dass man ihn von der Prüfung befreien wird. bildet sich ein/glaubt 7. Du musst den Alkohol (meiden, versagen). meiden/dir … versagen 6. Sagen Sie die folgenden Sätze in der ersten Person Singular. Achten Sie auf die unterschiedlichen Formen des Reflexivpronomens (Akkusativ oder Dativ). 1. Er verbittet sich diesen Ton. Ich verbitte mir diesen Ton. 2. Er begab sich ins Zimmer, wo man ihn schon erwartete. Ich begab mich ins Zimmer, wo man mich schon erwartete. 3. Er nahm sich vor, im Sommer die Heimat kennenzulernen. Ich nahm mir vor, im Sommer die Heimat kennenzulernen. 4. Er hat sich einen Splitter in den Finger gerissen. Ich habe mir einen Splitter in die Hand gerissen. 5. Über seine Witze lacht man sich tot. Über seine Witze lache ich mich tot. 6. Er wollte sich mit der dürftigen Auskunft nicht zufriedengeben. Ich wollte mich mit der dürftigen Antwort nicht zufriedengeben. 6. Er hat sich zuerst vergewissert, dass die Tür zugeschlossen war. Ich habe mich zuerst vergewissert, dass die Tür geschlossen war. 7. Er hat sich den Fuß verstaucht. Ich habe mir den Fuß verstaucht. 8. Er bemächtigte sich (birtokába vesz) ihrer Koffer und winkte einem Taxi. Ich bemächtigte mich meiner Koffer und winkte einem Taxi. 9. Er hat sich das Rauchen abgewöhnt. Ich habe mir das Rauchen abgewöhnt. 7. Erzählen Sie von einem Morgen. Gebrauchen Sie dabei die folgenden verbalen Ausdrücke. • sich die Augen reiben Ich stand um 6 Uhr auf, rieb mir die Augen, … • sich aufrichten richtete mich auf, • sich ins Bad begeben begab mich ins Bad, • sich Hals, Gesicht usw. waschen/abtrocknen wusch mir Hals, Gesicht usw. und trocknete sie mir ab, • sich die Zähne putzen putzte mir die Zähne, • sich die Haut einreiben rieb mir die Haut ein, • sich kämmen kämmte mich, • sich die Fingernägel reinigen reinigte mir die Fingernägel, • sich ein Halstuch umbinden band mir ein Hals tuch um, • sich den Mantel anziehen zog mir den Mantel an, • sich in der Eile einen Knopf abreißen riss mir in der Eile einen Knopf ab, • sich den Finger einklemmen/verbinden klemmte mir den Finger ein und verband ihn mir, • sich beeilen beeilte mich • sich verspäten aber ich verspätete mich trotzdem. 8. Bilden Sie Sätze! Muster: Schädel – brummen: Mir brummt der Schädel. • Arm – einschlafen: Mir ist der Arm eingeschlafen. • vor den Augen – flimmern (káprázik): Es flimmert mir vor den Augen. • in den Ohren – sausen (zúg): Es saust mir in den Ohren. • an der Nase – jucken: Es juckt mich/mir an der Nase. • an den Händen – frieren: Es friert mich an den Händen. • Kopf – weh tun: Mir tut der Kopf weh. • Augen – zufallen: Mir fallen die Augen zu. • Bein – brechen: Ich habe mir das Bein gebrochen. • Zunge – verbrennen: Ich habe mir die Zunge verbrannt. • Knöchel – verstauchen (megránt)/verrenken (kificamít): Ich habe mir den Knöchel verstaucht/verrenkt. • einen Stachel ins Knie – rammen: Ich habe mir einen Stachel ins Knie gerammt (szálka ment a térdembe). • in den Finger – schneiden: Ich habe mir/mich in den Finger geschnitten. 9. In welchen Sätzen fehlt das Reflexivpronomen? mir den Kopf. 1. Ich zerbrach ....... – die Stirn. 2. Ich runzelte ....... 3. Ich errötete ……. – vor Verlegenheit. 4. Ihr Gesicht rötete ....... sich vor Freude. ....... lange nicht entschließen, ob ich mitkommen sollte. 5. Ich konnte mich – beschlossen, noch an dem Tag abzureisen. 6. Ich habe ....... mich nach einer Seereise. 7. Seit langen Jahren sehne ich ........ – unaufhörlich nach besseren Ergebnissen. 8. Ich strebe ....... 9. Der Wecker soll gerasselt haben, trotzdem habe ich ........– verschlafen. mich leicht verirren. 10. In dem finsteren Wald kann ich ........ – um die Ecke. 11. Ein Polizist biegt …. 12. Die Zweige biegen sich ....... unter der Last des Schnees. 13. Schreckliche Szenen spielten sich ....... vor uns ab. – während des 30jährigen Krieges. 14. Das Stück spielt ....... – bei dem kalten Wind gefroren. 15. Sie hat ....... mir die Hände erfroren. 16. Ich habe ....... – zum Leichtsinn. 17. Du neigst ....... sich dem Ende zu. 18. Der Tag neigt ....... dir deiner Fehler nicht bewusst. 19. Du bist ....... dir über die Verhältnisse nicht im Klaren. 20. Du bist .......