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Tempus ist eine grammatische Kategorie zur Bestimmung eines Geschehens oder Seins als
vergangen, gegenwärtig oder zukünftig.
Man unterscheidet folgende Tempora: Präsens, Präteritum, Perfekt, Plusquamperfekt, Futur I,
Futur II
Temporalität ist eine semantische Kategorie, oft objektive Zeit oder semantisches Tempus
genannt.
Temporalität drückt:
Vergangenheit (Präteritum, Perfekt, Plusquamperfekt, Futur II.),
Gegenwart (Präsens, Futur I) oder
Zukunft (Präsens, Futur I-II) aus.
Während die Temporalität in jeder Sprache universal ist, ist das Tempus in jeder Sprache
spezifisch.
Futur II Perfekt
In der Bedeutung: Abgeschlossenheit in der Zukunft
Bis morgen wird er alles gemacht haben. Morgen um diese Zeit bist du schon
angekommen.
Temporalität kann nicht nur durch die grammatischen Tempusformen, sondern auch durch
lexikalische Mittel ausgedrückt werden.
Jetzt bringt er das Buch. – Gegenwart
Morgen bringt er das Buch. – Zukunft
Neulich bringt er das Buch. – Vergangenheit
Das Tempus drückt nicht nur Zeitinhalte, sondern auch modale Inhalte aus.
Der Messegast wird noch nicht angekommen sein. – Futur II, Vermutung in Bezug auf die
Vergangenheit.
Karl wird jetzt schon zu Hause sein. – Futur I, Vermutung in Bezug auf die Gegenwart.
Absoluter Gebrauch der Tempora: die Wahl der Tempusformen ist nur von der objektiven Zeit,
aber nicht vom Kontext und von einem anderen zeitlichen Geschehen abhängig, z. B.
Er kam in Leipzig an.
Er besuchte uns.
Relativer Gebrauch der Tempora: das Tempus wird vom Kontext und auch von einem anderen
zeitlichen Geschehen beeinflusst und bestimmt, z. B.
Nachdem er in Leipzig angekommen war, besuchte er uns.
Es ist eine temporale Abhängigkeit mehrerer Sachverhalte, die in einem zusammengesetzten Satz
zueinander in Beziehung gesetzt werden.
GLEICHZEITIGKEIT
Die Geschehen im Haupt- und Nebensatz verlaufen gleichzeitig, so wird in beiden Teilsätzen in
der Regel das gleiche Tempus verwendet: z. B.
Wenn es regnet, bleiben wir zu Hause.
Während er im Kino war, ging sein Freund spazieren.
Typische Konjunktionen: während, als, indes, indessen, sobald, solange, sooft, wenn
Gleichzeitigkeit Hauptsatz Nebensatz
Präsens Präsens
Präteritum Präteritum usw.
VORZEITIGKEIT
Das Geschehen im Nebensatz läuft vor dem Geschehen im Hauptsatz ab:
Nachdem wir die Arbeit beendet haben, fahren wir nach Hause.
Nachdem wir die Arbeit beendet hatten, fuhren wir nach Hause.
(1.) Nachdem man den Vertrag unterzeichnet haben wird, wird es eine Pressekonferenz geben.
(2.) Nachdem man den Vertrag unterzeichnet hat, wird es eine Pressekonferenz geben.
(3.) Nachdem man den Vertrag unterzeichnet hat, gibt es eine Pressekonferenz.
NACHZEITIGKEIT
Verläuft das Geschehen im Nebensatz nach dem Geschehen im Hauptsatz, so werden die Tempora
entweder ähnlich wie bei der Gleichzeitigkeit (a) oder umgekehrt wie bei der Vorzeitigkeit
gebraucht (b), z. B.