1.(vorzeitigkeit) 2.(Gleichzeitigkeit) 3.(nachzeitigkeit) 4.

Partizip 1
Die Grundbedeutung von Präteritum
und Perfekt
In ihrer Grundbedeutung beschreiben
das Präteritum und das Perfekt eine
Aktion, die sich in der Vergangenheit
ereignet hat.
Das Perfekt kommt sehr häufig in der
gesprochenen Sprache vor.
Das Präteritum kommt sehr häufig in
der schriftlichen Sprache vor.
Bei den Verben sein und haben und
den Modalverben wird in allen
Situationen oft das Präteritum benutzt.
Das Perfekt ist nur obligatorisch, wenn
man in der Gegenwart über eine Aktion
spricht, die kurz vorher beendet wurde
und deren Bedeutung bis zur
Gegenwart reicht:
Beispiel: Ich sehe, dass du schlecht
geschlafen hast. (nicht: „schliefst“)
Es gibt einige Verben mit Präposition
oder Infinitiv-Ergänzung mit zu, die man
nicht im Perfekt benutzt. Zum Beispiel
stammen aus, pflegen zu, drohen zu,
scheinen zu
Plusquamperfekt
In seiner Grundbedeutung beschreibt
das Plusquamperfekt eine Aktion in der
Vergangenheit, die sich vor einer
anderen Aktion in der Vergangenheit
ereignet hat
Z.b: (Er hat das Frühstück gegessen,
bevor er das Haus verließ.)
Standardsprachlich sollte in Sätzen mit
nachdem obligatorisch Vorzeitigkeit
verwendet werden. Ich traf mich mit
meiner Freundin, nachdem ich die
Hausaufgaben gemacht hatte.
Die Anwendung des Präsens
Das Präsens verwendet man meistens,
wenn man uber die Gegenwart und die
Zukunft schreibt und spricht.
Grammatik Zeiten: Präsens (Gegenwart)
Das Präsens beschreibt, was in diesem
Moment passiert.
Sie schreibt gerade einen Brief.
Auch Dinge, die allgemein gültig sind,
stehen im Präsens.
Hamburg ist eine Stadt in Deutschland.
Auch Vorgänge, die sich wiederholen,
stehen im Präsens.
(Ich komme nach Hause, essen mein
Abend und fernsehen).
In der Umgangssprache kann man
Zukünftiges auch im Präsens ausdrücken.
Beispiel: Morgen gehe ich zum Fußball.
Durch Präsens kann Gleichzeitigkeit
ausgedrückt werden - auch in der
Vergangenheit.
Beispiel:
(Er sagte, dass er sehr müde ist).
Futur 1
In seiner Grundbedeutung
bezeichnet das Futur I eine Aktion,
die in der Zukunft liegt. Oft wird das
Futur I dabei durch das Präsens
ersetzt.
Futur I: Nächste Woche werde ich
nach Berlin fahren.
-> Präsens (oft:) Nächste Woche
fahre ich nach Berlin.
Die Anwendung des Futur 1
* Pläne für die Zukunft machen
Beispiel: Ich werde morgen
einkaufen.
* Vermutung/Plan für die Gegenwart
geben
Beispiel: Der Aktienkurs wird wohl
immer noch positiv sein.
Futur 2
In seiner Grundbedeutung
beschreibt das Futur II eine Aktion,
die in Zukunft abgeschlossen
(beendet) sein wird.
In zwei Jahren werde ich mein
Studium abgeschlossen haben.
Wie das Futur I wird das Futur II
häufig benutzt, um eine Vermutung
auszudrücken. Das Futur II drückt
eine Vermutung über die
Vergangenheit (!) aus.
Wo ist Martin gestern gewesen? – Er
wird bei seiner Freundin gewesen
sein. (=Ich vermute, dass er bei
seiner Freundin gewesen ist.)
Partizipien werden aus Verben gebildet,
aber wie Adjektive verwendet. Im
Deutschen unterscheiden wir das
Partizip I (Partizip Präsens) und das
Partizip II (Partizip Perfekt).
Das Partizip I bilden wir im Deutschen
mit Endung d.
lachen-lachende
Partizip I als Attribut
Als Attribut bekommt das Partizip I
dieselbe Endung wie das Adjektiv.
Adjektiv – Partizip I ein großer Mann –
ein singender Mann
Wie das Adjektiv kann das Partizip I in
allen Kasus vorkommen
als adverbiales Adjektiv/Adverb für aktiv
ausgeführte Handlungen
Beispiel:
Der Unterricht ist sehr motivierend.
(= der Unterricht motiviert die Schüler)
* als Nomen für Personen, die eine
bestimmte Tätigkeit ausüben (mit
Adjektivendung) Beispiel: die
Lernenden (Personen, die lernen)
* als Gerundiv (zu + Partizip I) für
etwas, das getan werden muss
Beispiel: Sie lösen die zu erledigende
Aufgabe.(= Sie lösen die Aufgabe, die
erledigt werden muss.)

5.Das Partizip II (Partizip Perfekt) 6. Partizipialkonstruktionen 7.Partizipialsätze

Partizipien werden aus Verben gebildet,
aber wie Adjektive verwendet. Im
Deutschen unterscheiden wir das
Partizip I (Partizip Präsens) und das
Partizip II (Partizip Perfekt)
Das Partizip II wird zur Bildung von
Verbformen benutzt. Das Partizip II
bilden wir im Deutschen normalerweise
mit der Vorsilbe ge- und der Endung -t
(für schwache und gemischte Verben)
bzw. -en (für starke Verben).
* schwache und gemischte Verben:
ge…t Beispiel: lernen – gelernt
* starke Verben: ge…en Beispiel:
sehen – gesehen
Partizip II als Adverb
Das Partizp II kann auch als Adverb
verwendet werden. Wie alle anderen
Adverbien hat Partizip II als Adverb
keine Endung.
Beispielsätze: Ich trinke Bier am
liebsten eisgekühlt.
Partizip II als Attribut
Als Attribut bekommt das Partizip II
dieselben Endungen wie ein Adjektiv.
Beispiele: ein abgeschlossenes
Studium
Das Partizip II kann in allen Kasus
vorkommen.
Nominalisierung des Partizips II
Man kann das Partizip II
nominalisieren.
Beispiel: der Verletzte, die Verletzte,
die Verletzten (Pl.)
Das nominalisierte Partizip II kann in
allen Kasus vorkommen.
Partizipialkonstruktionen sind (Teil)sätze
ohne finites Verb, die aus einem Partizip I
oder Partizip II und seinen Ergänzungen
bestehen.
Beispiel: Partizipialkonstruktion mit
Partizip II
(Zu Hause angekommen, schaltete sie
erst mal den Fernseher ein).
Attributive Partizipialkonstruktionen
entsprechen einem Relativsatz bzw.
einem Partizipialattribut.
Beispiel: (Der Angeklagte, 1960 in Berlin
geboren, hat schon sein halbes Leben
hinter Gittern verbracht).
Adverbiale Partizipialkonstruktionen
entsprechen einem adverbialen
Nebensatz mit temporaler, kausaler (im
weiteren Sinn) oder modaler Bedeutung.
Beispiel : Zu Hause angekommen,
schaltete sie erst mal den Fernseher ein.
Gelegentlich kommt die adverbiale
Partizipialkonstruktion auch gemeinsam
mit dem entsprechenden Konnektor vor.
Beispiel: (Partizipialkonstruktion +.
konzessiver Konnektor).
Beispiel: (Obwohl gerade einmal zwei
Wochen verheiratet, wollte sie sich schon
wieder scheiden lassen).
Adverbiale Partizipialkonstruktionen
stehen häufig in Position 1 im Satz. Eine
Position im Satz ist aber auch möglich.
Partizipialkonstruktionen werden durch ein
Komma bzw. zwei Kommas vom Rest des
Satzes abgetrennt.
Gebrauch von Partizipialkonstruktion
Da sie kein finites Verb enthalten, sind
Partizipialkonstruktionen (etwas) kürzer
als ein Nebensatz. Sie klingen formeller
und werden besonders in schriftlichen
Texten verwendet. Auch in der Literatur
werden sie als Stilmittel benützt.
In der Umgangssprache werden
Partizipialkonstruktionen normalerweise
nicht verwendet.
Partizipialsätze sind Nebensätze mit
Partizip I oder Partizip II. Sie
beziehen sich immer auf das Subjekt
des zugehörigen Hauptsatzes.
Partizipialsätze sind im Deutschen
relativ selten.
Sie klingen formeller und werden
besonders in schriftlichen Texten
verwendet. Auch in der Literatur
werden sie als Stilmittel benützt.
Mit dem Partizip I drücken wir aus,
dass beide Handlungen zur gleichen
Zeit stattfinden.
Beispiel:
Den Föhn in der linken Hand
haltend, schnitt Susi sich rechts die
Haare ab.
Mit dem Partizip II drücken wir aus,
dass die Handlung im Partizipialsatz
vor der Handlung im Hauptsatz
stattfand.
Z.b: (Die Haare gewaschen, griff
Susi zu Föhn und Schere).
Bildung von Partizipialsätzen
Bei der Bildung von Partizipialsätzen
müssen wir folgende Dinge
beachten:
1)Im Partizipialsatz gibt es kein
Subjekt. Das Subjekt im Hauptsatz
ist gleichzeitig auch das Subjekt für
den Partizipialsatz.
2)Das Vollverb wird in ein Partizip
umgewandelt und steht am Ende
des Partizipialsatzes.
3)Konjunktionen und Hilfsverben
entfallen im Partizipialsatz.