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1. Funktionsuntersuchungen
Definition
Funktionen f, die sich durch einen Funktionsterm der Form
a0 + a1 x + a2 x 2 + ... + an x n p( x) (
f ( x) = = bm ≠ 0 )
b0 + b1 x + b2 x 2 + ... + bm x m q( x)
beschreiben lassen, heissen rationale Funktionen.
- Ist das Nennerpolynom b0 + b1 x + b2 x 2 + ... + bm x m = q ( x) konstant (d.h. eine Zahl), dann handelt
es sich um eine ganzrationale Funktion (wie wir sie schon im 3. Jahr gesehen haben).
- Ist der oben gegebene Funktionsterm nur mit einem Nennerpolynom darstellbar und ist der Grad
des Nennerpolynoms mindestens 1 (d.h. das Nennerpolynom ist nicht konstant), so handelt es
sich um eine gebrochenrationale Funktion.
Wichtiger Unterschied:
- Ganzrationale Funktionen sind für alle 𝑥 ∈ ℝ definiert. (Graph besteht aus einer durchgehenden
Linie)
- Bei gebrochenrationalen Funktionen gehören nur solche x-Werte zur Definitionsmenge, für die
das Nennerpolynom nicht 0 ist, d.h. wenn gilt, dass q ( x) ≠ 0 . (Graph kann aus mehreren Stücken
bestehen)
Hat das Nennerpolynom den Grad m, so kann es höchstens m x-Werte geben, für welche die Funktion
f nicht definiert ist.
Definition
Man nennt x1 eine Polstelle, wenn gilt q ( x1 ) = 0 und p ( x1 ) ≠ 0 . Man sagt, dass die Funktion f an der
Stelle x1 einen Pol hat. Für 𝑥 → 𝑥! gilt entweder 𝑓(𝑥) → +∞ oder 𝑓(𝑥) → −∞.
Man kann noch präzisieren und von einer Polstelle mit oder ohne Vorzeichenwechsel sprechen
(siehe Beispiele 1-3).
Bei einer Polstelle hat es eine senkrechte/vertikale Asymptote mit der Gleichung 𝑥 = 𝑥! .
Definition
Gilt für eine gebrochenrationale Funktion 𝑓(𝑥) → 𝑐 mit 𝑐 ∈ ℝ für 𝑥 → ±∞, dann hat es eine
waagrechte/horizontale Asymptote mit der Gleichung 𝑦 = 𝑐.
Beispiel: f ( x) =
3x
2x − 4
Die Gerade x=2 ist vertikale Asymptote, da x=2 eine Polstelle ist
( lim f ( x) = ±∞ ).
x →2
Beispiel 1
1
f ( x) =
x -1
Das Nennerpolynom x-1 hat den Grad 1. Es gibt also nur einen
x-Wert, für den die Funktion nicht definiert ist. Dieser Wert ist
bei x=1. Der Graph besteht aus 2 Stücken.
Bei x=1 ist eine Polstelle.
Es gilt: lim! 𝑓(𝑥) = +∞ und lim" 𝑓(𝑥) = −∞. Es handelt sich bei
"→! "→!
x=1 um eine Polstelle mit Vorzeichenwechsel.
Beispiel 2
1
f ( x) =
( x + 2) 2
Beispiel 3
x −1
f ( x) = 2
x −1
Bemerkung
Ist x1 Nullstelle des Nenners und des Zählers, lässt sich stets der Linearfaktor (x-x1) kürzen (Bsp. 3). In
einem solchen Fall ist bei x1 keine Polstelle, sondern eine Lücke.
1. Funktionsuntersuchungen Theorie -3-
Es sei f ( x) =
p ( x) . Was den Grad des Zählers und des Nenners betrifft, unterscheidet man 4 Fälle:
q( x)
1) Grad p(x) < Grad q(x)
ð x-Achse ist waagrechte Asymptote
ð Bei den Polstellen sind senkrechte Asymptoten
Beispiel: f ( x) = 1
!
x -1 lim =0
"→±' "$!
Beispiel: f ( x) = 3x (" ( ( (
lim = lim % = %$* = %
2x − 4 "→±' %"$) "→±' %$&
2
Beispiel: f ( x) = x
x +1
Polynomdivision:
( x 2 ) : ( x + 1) = x - 1 + x1+1
-(x2+x)
-x
-(-x-1)
1
3
Beispiel: f ( x) = x
x −1
Polynomdivision:
( x 3 ) : ( x − 1) = x 2 + x + 1 + 1
x −1
3 2
-(x -x )
x2
-(x2-x)
x
-(x-1)
1
Satz
2 n
Der Graph einer gebrochenrationalen Funktion f mit f ( x) = a0 + a1 x + a2 x + ... + an x , ( an , bm ≠ 0 )
2 m
b0 + b1 x + b2 x + ... + bm x
hat im Falle
§ n<m die x-Achse als waagrechte Asymptote
§ n=m die Gerade mit der Gleichung y =
an als waagrechte Asymptote
bm
§ n = m+1 eine schiefe Asymptote, die man durch Polynomdivision erhält
§ n > m+1 eine Näherungskurve für grosse x -Werte
1. Funktionsuntersuchungen Theorie -5-
1) Definitionsmenge: 𝐷 = ℝ ∖ {−2; 2}
$" '
2) Symmetrie: 𝑓(−𝑥) = = −𝑓(𝑥) ð also punktsymmetrisch zu (0/0).
" $ $)
4) Nullstellen:
+'
=0
+$ $)
x( = 0
x = 0 ð N(0/0)
5) Ableitungen:
(" $ ,+$ $)-$" ' ∙%" " $ ,(+$ $!%$%+$ - " $ ,+$ $!%- +% $!%" $
𝑓′(𝑥) = (+$ $))$
= (+$ $))$
= (+$ $))$
= (+$ $))$
$
,)" ' $%)"-,+$ $)- $,+% $!%" $ -%,+$ $)-%" ,)" ' $%)"-,+$ $)-$,+% $!%" $-)" )" ( $!1" ' $%)" ' 231" $)" ( 2)5" '
𝑓′′(𝑥) = (+$ $))%
= (+$ $))'
= (+$ $))'
=
31"25" ' 5",+$ 2!%-
(+$ $))'
= (+$ $))'
' $
,312%)+$ -,+$ $)- $,31"25" ' -(,+$ $)- %" ,312%)+$ -,+$ $)-$,31"25" ' -1"
𝑓′′′(𝑥) = (+$ $)))
= (+$ $))%
=
31+$ $(5)2%)+% $31+$ $671+$ $)5+% $%)+% $671+$ $(5) $%),+% 2%)+$ 2!1-
(+$ $))%
= (+$ $))%
= (+$ $))%
6) Extremwerte:
Notwendige Bedingung:
" $ ,+$ $!%-
𝑓′(𝑥) = (+$ $))$
=0
% (x %
𝑥 − 12) = 0
𝑥 % = 0 𝑜𝑑𝑒𝑟 (x % − 12) = 0
𝑥! = 0, 𝑥% = √12, 𝑥( = −√12
Hinreichende Bedingung:
(
𝑓′′(0) = 0, 𝑓′′′(0) = − % ≠ 0 ð Sattelpunkt 𝑆(0/0)
𝑓′′J√12K ≈ 1.299 > 0 ð Minimum ð 𝑇J√12/5.2K
𝑓′′J−√12K ≈ −1.299 ð Maximum ð 𝐻J−√12/−5.2K
7) Wendepunkte:
Notwendige Bedingung:
5",+$ 2!%-
𝑓′′(𝑥) = (+$ $))'
=0
%
8𝑥(x + 12) = 0
8𝑥 = 0 𝑜𝑑𝑒𝑟 (x % + 12) = 0
x=0
Hinreichende Bedingung:
(
𝑓′′′(0) = − % ≠ 0 ð Wendepunkt 𝑊(0/0)
1. Funktionsuntersuchungen Theorie -6-
8) Graph:
Erinnerung:
Beispiel: f ( x) = 3 x 2
2 − 13
Ableitung: f ( x) = x 3 ð Potenzregel: f '(x) = 2
3 x = 2
1 = 2
33 x
3x 3
1) Definitionsmenge: D f = [0;+¥[
#
% f (x)
2) Symmetrie: f (−x) = −x − 2 −x ≠ $ ð also keine Symmetrie zur y-Achse oder zu (0/0).
& − f (x)
%
3) Nullstellen:
x−2 x = 0 x 2 − 4x = 0
x=2 x x ( x − 4) = 0
2
x = 4x x1 = 0; x2 = 4
4) Ableitungen:
− 12
f ' ( x) = 1 − 2 12 x = 1− 1
x
−1 − 32
f ' ' ( x) = (1 − x 2 )' = −(− 12 ) x = 1
= 1
2x x
2 x3
5) Extremwerte:
Notwendige Bedingung:
f ' ( x) = 1 - 1
x
=0
1= 1
x
x3 = 1
6) Wendepunkte:
Notwendige Bedingung:
f ' ' ( x) = 1
2x x
=0
1¹ 0
Es gibt keine Wendepunkte.
7) Graph:
Beispiel 2: f ( x) = 13 x ⋅ 16 − x 2
1) Definitionsmenge:
16 - x 2 ³ 0
x Î [-4;4]
ð Df= [−4;4]
2
2) Symmetrie: f (−x) = 13 (−x ) ⋅ 16 − (−x ) = − 13 x ⋅ 16 − x 2 = − f (x) , also ist die Funktion
punktsymmetrisch zu (0/0).
3) Nullstellen:
1
3 x × 16 - x 2 = 0
x1 = 0; x2 = 4; x3 = -4
4) Ableitungen:
2
16−x 2 ⋅ 16−x 2 −2 x 2 )−2 x 2
f '(x) = 13 ⋅ 16 − x 2 + 13 x ⋅
2
−x 2
1
⋅ (−2x) = 2⋅ = 2⋅(16−x = 16−x =
2 16−x 2 3⋅2 16−x 2
6 16−x 2
3 16−x 2
16−2 x 2 8−x 2
= 23 ⋅
3 16−x 2 16−x 2
5) Extremwerte:
Notwendige Bedingung:
f ' ( x) = 23 × 8- x 2
=0
16- x 2
8 - x2 = 0
x4 = 8; x5 = - 8
Hinreichende Bedingung:
8 ( 8 − 24 ) 8 ( −16 )
f ' ' ( 8 ) = 23 ⋅ 16 − 8 (16 − 8 )
= 23 ⋅ 8 ⋅8
= 23 ⋅ −12 = −4
3
< 0.
An der Stelle x4= 8 befindet sich ein Maximum.
f ( 8) = 1
3 8 ⋅ 16 − 8 = 83 ⇒ Hochpunkt H1( 8 / 83 )
− 8 ( 8 − 24 ) 8 ( −16 )
f ' ' (− 8 ) = 23 ⋅ 16 − 8 (16 − 8 )
= 23 ⋅ − 8 ⋅8
= 23 ⋅ 12 = 43 > 0 .
An der Stelle x5= − 8 befindet sich ein Minimum.
f (− 8 ) = 13 ⋅ (− 8 ) ⋅ 16 − 8 = − 83 ⇒ Tiefpunkt T1( − 8 / − 83 )
Randwerte: f (4) = 0 ⇒ Minimum T2(4/0), f (−4) = 0 ⇒ Maximum H2(-4/0)
6) Wendepunkte:
Notwendige Bedingung:
x ( x 2 - 24 )
f ' ' ( x) = 23 × =0
16 - x 2 (16 - x 2 )
x( x 2 - 24) = 0
x6 = 0; x7 / 8 = ± 24 » ±4.9 Ï D f
Hinreichende Bedingung:
Weil hier die Berechnung der 3. Ableitung kompliziert ist, kann man den Vorzeichenwechsel
benutzen:
f ' ' (-1) = 23 × 23
15 (15)
= 0.26 > 0
f ' ' (1) = 23 × -23
15 (15)
= -0.26 < 0
f''(x) hat bei x6=0 einen Vorzeichenwechsel, d.h. für Werte <0 hat sie positive Werte und für x-
Werte >0 hat sie negative Werte. Daraus lässt sich schliessen, dass bei x6=0 ein Wendepunkt ist
ð W(0/0)
7) Graph:
1. Funktionsuntersuchungen Theorie -10-
Definition
Der Einheitskreis ist ein Kreis mit Radius r=1 mit dem Ursprung des kartesischen
Koordinatensystems als Mittelpunkt.
Da allgemein gilt
sin (α ) ( α ≠ 90°,270° ) und im rechtwinkligen Dreieck
tan (α ) =
cos (α )
Gegenkathete , erkennt man, dass
tan (α ) = tan (α ) die Steigung der Geraden durch den Ursprung
Ankathete
€
und den Punkt P darstellt (Steigungsdreieck).
b 2π π
Die Beziehung zwischen Grad und Bogenmass (Radiant) ist: = = .
α 360° 180°
sin ( x )
sin : → [−1;1] ist ungerade und periodisch mit einer Periode von 2π .
Die Nullstellen sind bei 0; π ; 2π ; ...
cos ( x )
€
€
€
cos : → [−1;1] ist gerade und periodisch mit einer Periode von 2π .
Die Nullstellen sind bei π
2
; 3π
2
; 5π
2
; ...
€
€ € €
1. Funktionsuntersuchungen Theorie -11-
€ Die Nullstellen und die Periodenlänge bleiben gleich. Die Wertemenge ist [−a;a ] . Der Faktor a wird
Amplitude genannt. Der Graph wird in Richtung y-Achse gestreckt, wenn a > 1 bzw. gestaucht,
wenn 0<a<1.
c
Optisch erkennbare Verschiebung entlang der x-Achse ist b für f ( x ) = sin ( bx + c ) bzw.
f ( x ) = cos ( bx + c ) .
Beispiel:
Der Graph von f ( x ) = sin ( 2x + 8) hat eine Verschiebung nach links von c
b = 82 = 4 Einheiten.
1. Funktionsuntersuchungen Theorie -13-
Definition
Gleichungen, in denen die Variable als Argument von Winkelfunktionen vorkommt, nennt man
goniometrische Gleichungen.
Beispiel 1a:
Lösen Sie die Gleichung sin(∝) = 0.5.
sin(∝) = 0.5
∝= sin!" (0.5) + 𝑘 ∙ 360° ∝= 180° − sin!" (0.5) + 𝑘 ∙ 360°
∝= 30° + 𝑘 ∙ 360° ∝= 150° + 𝑘 ∙ 360°
Beispiel 1b:
Lösen Sie die Gleichung sin(𝑥) = 0.5.
sin(𝑥) = 0.5
𝑥 = sin!" (0.5) + 𝑘 ∙ 2π 𝑥 = π − sin!" (0.5) + 𝑘 ∙ 2π
# %#
𝑥 = + 𝑘 ∙ 2π 𝑥 = + 𝑘 ∙ 2π
$ $
# %# "&# "'#
𝑥 = $, $
, $
, $
,…
Beispiel 2a:
Lösen Sie die Gleichung cos(∝) = 0.5.
cos(∝) = 0.5
∝= cos !" (0.5) +𝑘 ∙ 360° ∝= −cos !" (0.5) + 𝑘 ∙ 360°
∝= 60° + 𝑘 ∙ 360° ∝= −60° + 𝑘 ∙ 360°
Beispiel 2b:
Lösen Sie die Gleichung cos(𝑥) = 0.5.
cos(𝑥) = 0.5
𝑥 = cos !" (0.5) + 𝑘 ∙ 2π 𝑥 = −cos !" (0.5) +𝑘 ∙ 2π
# #
𝑥 = & + 𝑘 ∙ 2π 𝑥 = − & + 𝑘 ∙ 2π
# %# '# ""#
𝑥 = &, &
, &
, &
,…
1. Funktionsuntersuchungen Theorie -14-
Beispiel 3a:
Lösen Sie die Gleichung tan(∝) = 1.
tan(∝) = 1
∝= tan!" (1) + 𝑘 ∙ 180°
∝= 45° + 𝑘 ∙ 180°
Beispiel 3b:
Lösen Sie die Gleichung tan(𝑥) = 1.
tan(𝑥) = 1
𝑥 = tan!" (1) +𝑘 ∙ π
#
𝑥 = (+𝑘∙π
# %# )# "&#
𝑥 = (, (
, (
, (
,…
Beispiel 4:
§ Lösen Sie die Gleichung sin (3x ) = 0 auf dem Intervall [ 0;2π ] .
§ Zeigen Sie die gefundene Lösung auch anhand eines beschrifteten Funktionsgraphen.
sin (3x ) = 0
3x = arcsin ( 0 ) + k ⋅ 2π 3x = π − arcsin ( 0 ) + k ⋅ 2π
3x = 0 + k ⋅ 2π 3x = π − 0 + k ⋅ 2π
x = k⋅2 π
3 x = π k⋅2 π
3 + 3
x1 = 0 x2 = π3 x3 = 23π x4 = π x5 = 4π
3 x6 = 53π x7 = 2π
Trigonometrischer Pythagoras:
(𝐬𝐢𝐧(𝒙))𝟐 + (𝐜𝐨𝐬(𝒙))𝟐 = 𝟏
Additionstheoreme:
Beispiel 5:
§ Lösen Sie die Gleichung sin ( x ) + sin ( 2x ) = 0 auf dem Intervall [ 0;2π ] .
§ Veranschaulichen Sie die Lösung mit Hilfe des Graphen einer Funktion.
sin ( x ) + sin ( 2x ) = 0
sin ( x ) + 2sin ( x ) ⋅ cos ( x ) = 0
sin ( x ) (1+ 2 cos ( x )) = 0
Fall 1
sin ( x ) = 0
x = arcsin ( 0 ) + k ⋅ 2π ∨ x = π − arcsin ( 0 ) + k ⋅ 2π
x = 0 + k ⋅ 2π ∨ x = π − 0 + k ⋅ 2π
x = k ⋅ 2π ∨ x = π + k ⋅ 2π
x1 = 0; x2 = π ; x3 = 2π
Fall 2
1+ 2 cos ( x ) = 0
cos ( x ) = − 12 / cos−1
x = arccos (− 12 ) + k ⋅ 2π ∨ x = −arccos (− 12 ) + k ⋅ 2π
x = 23π + k ⋅ 2π ∨ x = − 23π + k ⋅ 2π
x4 = 23π , x5 = 4π
3
1. Funktionsuntersuchungen Theorie -16-
1) Definitionsmenge: Df=
2) Periode: Ist p die Periodenlänge einer Funktion, so genügt es, diese auf einem Intervall der Länge
p zu untersuchen (da sie sich nachher wiederholt). Eine Funktion der Form f (x) = sin ( bx + c ) hat
die Periode p= 2p
b
. Hier: p= 2p
2 =p.
Wir untersuchen die Funktion also auf dem Intervall [0; 𝜋[ (oder [0; 𝜋]).
3) Nullstellen:
3 sinJ2𝑥 − *$K = 0
sinJ2𝑥 − *$K = 0
2𝑥 − *$ = sin$! (0) + 𝑘 ∙ 2𝜋 2𝑥 − *$ = 𝜋 − sin$! (0) + 𝑘 ∙ 2𝜋
2𝑥 = *$ + 𝑘 ∙ 2𝜋 2𝑥 = '*$
+ 𝑘 ∙ 2𝜋
*
𝑥 = %+𝑘∙𝜋 𝑥 = '*
%
+ 𝑘∙𝜋
𝑥! = *% 𝑥% = '*%
Es gibt natürlich unendlich viele Nullstellen, aber nur x1 und x2 liegen im Intervall [ 0; π [ .
4) Ableitungen:
f '(x) = 3cos ( 2x − π2 ) ⋅ 2 = 6 cos ( 2x − π2 )
f ''(x) = 6 (−sin ( 2x − π2 )) ⋅ 2 = −12sin ( 2x − π2 )
f '''(x) = −12 cos ( 2x − π2 ) ⋅ 2 = −24 cos ( 2x − π2 )
5) Extremwerte:
Notwendige Bedingung:
9
𝑓 8 (𝑥) = 6 cos _2𝑥 − % ` = 0
9
cos _2𝑥 − % ` = 0
2𝑥 − *$ = cos$! (0) + 𝑘 ∙ 2𝜋 2𝑥 − *$ = −cos$! (0) + 𝑘 ∙ 2𝜋
9 9
2𝑥 − *$ = % + 𝑘 ∙ 2𝜋 2𝑥 − *$ = − % + 𝑘 ∙ 2𝜋
2𝑥 = 𝜋 + 𝑘 ∙ 2𝜋 2𝑥 = 0 + 𝑘 ∙ 2𝜋
𝑥 = *$ + 𝑘 ∙ 𝜋 𝑥 =𝑘∙𝜋
𝑥) = *$ 𝑥( = 0
Hinreichende Bedingung:
f ''(0) = −12sin (− π2 ) = 12 > 0
An der Stelle x3=0 befindet sich ein Minimum. f (0) = −3 ⇒ Tiefpunkt T(0/-3)
f ''( π2 ) = −12sin ( π2 ) = −12 < 0
An der Stelle x4= p2 befindet sich ein Maximum. f ( π2 ) = 3 ⇒ Hochpunkt H( p2 /3)
1. Funktionsuntersuchungen Theorie -17-
6) Wendepunkte:
Notwendige Bedingung:
9
𝑓 88 (𝑥) = −12 sin _2𝑥 − % ` = 0
sinJ2𝑥 − *$K = 0
2𝑥 − *$ = sin$! (0) + 𝑘 ∙ 2𝜋 2𝑥 − *$ = 𝜋 − sin$! (0) + 𝑘 ∙ 2𝜋
2𝑥 = *$ + 𝑘 ∙ 2𝜋 2𝑥 = '*$
+ 𝑘 ∙ 2𝜋
𝑥 = *% + 𝑘 ∙ 𝜋 𝑥 = '*
%
+ 𝑘∙𝜋
𝑥6 = *% 𝑥1 = '*%
Hinreichende Bedingung:
f '''( π4 ) = −24 cos ( π2 − π2 ) = −24 ≠ 0
An der Stelle x5= p4 befindet sich ein Wendepunkt. f ( π4 ) = 0 ⇒ Wendepunkt W1( p4 /0)
f '''( 34π ) = −24 cos ( 32π − π2 ) = 24 ≠ 0
An der Stelle x6= 34p befindet sich ein Wendepunkt. f ( 34π ) = 0 ⇒ Wendepunkt W2( 3p
4
/0)
7) Graph:
1. Funktionsuntersuchungen Theorie -18-
Definition
#
% x für x≥0
Die Betragsfunktion hat die Form f (x) = x = $
& −x
% für x<0
Die Betragsfunktion ordnet einer reellen Zahl ihren Abstand zur Null (auf der Zahlengeraden) zu.
Man spricht auch vom absoluten Betrag oder Absolutwert und kurz vom Betrag. Der Betrag hat immer
einen positiven Wert.
Im Taschenrechner hat der Betrag das Symbol ABS (MATH > NUM > ABS)
Der Graph der Funktion f (x) = x hat also nur y-Werte im positiven Bereich. Typisch für das
Aussehen einer Betragsfunktion ist ein Knick.
Stückweise lineare Funktionen (Graph, der aus mehreren Stücken von Geraden besteht) entstehen,
wenn in der Funktionsgleichung Betragsstriche stehen. Solche Funktionen schreibt man am besten
zuerst um.
Beispiel:
ì x -1 x ³ 1
f ( x) = x - 1 = í
î- x + 1 x < 1
5
y
4
f
3
1
x
-4 -3 -2 -1 0 1 2 3 4 5
-1
-2
-3
-4
1. Funktionsuntersuchungen Theorie -19-
Funktionsuntersuchung
Zu einer vollständigen Funktionsuntersuchung einer Betragsfunktion gehören folgende Punkte:
1) Funktion ohne Betragsstriche schreiben
2) Definitionsmenge
3) Symmetrie
4) Nullstellen
5) Ableitungen
6) Extremwerte (Knicke)
7) Wendepunkte
8) Graph