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1 Anwendungsbereich
Diese Grundsätze finden Anwendung auf die Prüfung der ausreichenden Tragfähigkeit von
– Bauteilen des Seitenschutzes, die als Absturzsicherung bei Bauarbeiten
und
– Dachschutzwänden und deren Halterung, die als Auffangeinrichtung für abrutschende
Personen auf geneigten Flächen
verwendet werden.
2.1 Allgemeines
2.1.1 Die Tragfähigkeit von Bauteilen des Seitenschutzes muß rechnerisch nachgewiesen
werden.
2.1.2 Abweichend von Abschnitt 2.1.1 darf der Nachweis für Seitenschutzpfosten durch Versuch
erfolgen, wenn
– die Aufbauhöhe auf höchstens 40 m über dem Geländer beschränkt ist,
– der Seitenschutzpfostenabstand mit 2,0 m vorgesehen ist
und
– Geländer- und Zwischenholm sowie das Bordbrett der Regelausführung entsprechen.
Quelle: www.arbeitssicherheit.de - Kooperation des HVBG mit dem Carl Heymanns Verlag © 2005
Unberechtigte Vervielfältigung verboten.
2. Lastfall 2
– Vertikale Ersatzlast in abwärtsweisender Richtung von 1,25 kN auf Geländer-,
Zwischenholm und deren Halterungen,
– Teilsicherheitsbeiwerte, F = 1,0; M = 1,1,
– es darf kein Versagen oder keine Verformung > 200 mm auftreten.
Hinsichtlich vertikaler Ersatzlast siehe Abschnitt 5.4.4.7 DIN 4420 Teil 1.
3. Lastfall 3
– Horizontale Einzellast von 0,2 kN auf das Bordbrett in 0,05 m Höhe,
– Teilsicherheitsbeiwerte, F = 1,5; M = 1,1,
– elastische Durchbiegung 35 mm.
Hinsichtlich horizontaler Einzellast siehe Abschnitt 5.4.4.7 DIN 4420 Teil 1.
4. Lastfall 4
– Maximale Windlast,
– Standzeitfaktor 0,5,
2
– Staudruck in 40 m Höhe 1 = 1,2 kN/m ,
– aerodynamischer Kraftbeiwert für
Rundrohre cf = 1,2
Quadratrohre cf = 1,7
Bretter oder Rechteckrohre mit einem Seitenverhältnis
b/d ½ : cf = 1,9,
– Teilsicherheitsbeiwerte F = 1,5; M = 1,1.
Hinsichtlich maximaler Windlast siehe Abschnitt 5.4.4.5 DIN 4420 Teil 1.
Der Standzeitfaktor beinhaltet eine Standzeit von 0,5 Jahren; siehe Abschnitt 5.4.4.5.3 DIN
4420 Teil 1.
Hinsichtlich Staudruck siehe DIN 1055 Teil 4 "Lastannahme für Bauten; Verkehrslasten,
Windlasten bei nicht schwingungsanfälligen Bauwerken".
2.3.1 Versuchsaufbau
Der zu prüfende Seitenschutzpfosten ist entsprechend der vorgesehenen Einbauart zu
befestigen. Klemmbare, kraftschlüssig am Bauwerk befestigte Seitenschutzpfosten bis zu
einer Klemmstärke von 0,40 m sind an einer gefaßten Betonkante (konstruktiv bewehrt)
von d = 20 cm 0,5 cm Dicke zu prüfen. Bei größeren möglichen Klemmstärken als 0,40
m sind zusätzliche Versuche mit der größtmöglichen Klemmstärke erforderlich.
3.1 Versuchsaufbau
3.1.1 Dachschutzwände sind für die Abrollversuche systemgerecht entsprechend der Aufbau-
und Verwendungsanleitung aufzubauen.
3.1.2 Als Abrollgewicht ist ein walzenförmiger Körper mit einem Gewicht von 75 kg, 1,00 m
Länge und 0,30 m Durchmesser zu verwenden.
3.1.3 Die Abrollfläche muß eben und 60° gegen die Waagerechte geneigt sein. Die Abrollänge
muß 5,00 m betragen. Die Lage der Abrollfläche und die Anordnung der Dachschutzwand
sind der Abbildung zu entnehmen.
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Abb.: Lage der Abrollflächen
4 Versuchsbericht
Über die Durchführung der Versuche ist ein Versuchsbericht anzufertigen, in dem die
– stichprobenartige Prüfung der Versuchsgegenstände bezüglich Abmessungen und
Werkstoff,
– Art des Versuchsaufbaues,
– Größe der maximalen Verformung,
– sichtbare Schäden
mit kurzer Dokumentation enthalten sind.
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opyright beachten
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