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Primärantikörper für die spezifische Bindung an Gewebe-Epitope werden

entweder direkt aus dem Serum immunisierter Tiere gewonnen (polyklonale


Antikörper ) oder in Hybridom-Zellkulturen produziert (monoklonale
Antikörper ). Ein bekannter Nachteil polyklonaler Antikörper ist das
Vorkommen „verunreinigender“ natürlicher Antikörper, die zu irreführenden
Färbeergebnissen führen. So sind im Serum vieler Kaninchen natürliche
Anti-Zytokeratinantikörper vorhanden, die mit den gängigen
Reinigungsverfahren nicht immer vollständig entfernt werden. Die Vorzüge
polyklonaler Antikörper zeigen sich vor allem im Routinebetrieb: da sie
immer gegen größere, aus mehreren Epitopen bestehende antigene
Strukturen gerichtet sind, kann selbst bei fixierungsbedingter Zerstörung
einzelner Epitope die spezifische Bindung des polyklonalen Antikörpers
nicht vollständig blockiert werden. Diese Voraussetzung für hohe
Sensitivität findet sich bei monoklonalen Antikörpern nicht, da sie
zielgerichtet meist gegen nur ein einzelnes Epitop hergestellt werden. Wird
nun dieses Zielepitop durch Fixierung maskiert oder zerstört, verliert der
monoklonale Antikörper seine spezifische Bindungsmöglichkeit. Auf der
anderen Seite ist die sehr hohe Antigen-Spezifität monoklonaler Antikörper
bei intakten Epitopen ein großer Vorteil.

Die korrekte Lagerung der Antikörper ist eine Voraussetzung


reproduzierbarer immunhistochemischer Färbungen. Antikörper sind
Eiweißmoleküle, deren Tertiärstruktur durch wiederholtes Tieffrieren und
Auftauen zerstört wird: Antikörper sollten, wenn überhaupt, nur ein einziges
Mal tiefgefroren werden. Polyklonale Antikörper lassen sich unverdünnt bei
4 °C viele Monate und Jahre lagern. Dasselbe gilt für das Lyophilisat
monoklonaler Antikörper. Monoklonale Antikörper im
Gewebekulturüberstand oder im aufgelösten Lyophilisat dagegen sollten
aliquotiert und sofort tiefgefroren werden. Um den Verlust von Antikörpern
durch permanente Anlagerung an Glas oder Kunststoffmaterialien der
Gefäßwand zu verhindern, wird in der Regel 1–3 % Bovines Serum Albumin
(BSA) zugesetzt.

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