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GST-Zeitschrift für den Flug-, Schiffs- und Automodellsport 12. Jahrgang 134.

Ausgabe Preis 1,50 M


ilitärische Kampftechnik

M
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der sozialistischen Ver­
teidigungskoalition dient vie­
len Modellsportlern als Vor­
bild für ihre Modellnachbau­
ten. Der Ideenreichtum und
die Freude am Bau werden
immer wieder bei den zahlrei­
chen Wettkämpfen in den drei
GS.T-Modellsportarten deut­
lich sichtbar.
Auch unser Leserfoto-Wett­
bewerb belegt, daß das Inter­
esse an der Technik moderner GST-Zeitschrift für Flug-, Schiffs- und Automodellsport
Kampfmittel sehr groß ist. Die
auf den beiden Innenum­
schlagseiten vorgestellte Aus­
wahl der Fotos, die uns von
Anden Unteroffizier Ralf Hesche,
den Lesern unter dem Stich­ die Soldaten Michael Kasimir und Heinz Fritsch
wort „Mein Modell" zuge­ sowie an alle anderen Modellsportler,
schickt wurden, gibt darüber
Auskunft. die zur Zeit ihren Ehrendienst in der NVA leisten
Joachim Damm, GST-Modell-
bauer aus Leipzig, baute diese
sowjetische Fla-SFL vom Typ Liebe Genossen!
ZSU-23-4 (Bild 1).
Der Unteroffizier unserer Wir wenden uns mit diesem offenen Brief aus einem besonderen
Volksarmee Andreas Debniak
Anlaß an Euch. Am 1. März feiert Ihr in Euren Einheiten und
fertigte in 800 Stunden dieses
Modell eines Küstenschutz­ Truppenteilen den 25. Jahrestag der Nationalen Volksarmee.
bootes der Volksmarine an An diesem Tag gelten unsere Grüße und Glückwünsche ganz
(Bild 2). Ein Detail von diesem
Modell zeigt ein weiteres Foto
besonders Euch und allen anderen Modellsportlern, die zur
auf dieser Seite. Zeit ihren Ehrendienst leisten.
Auf unserer 3. Umschlagseite
stellen wir ein Modell der so­ Deshalb ist dieser Brief auch an den Soldaten Uwe Rusch
wjetischen Maschine MiG? adressiert, der sich mit Dir, lieber Ralf, schon als
21 PFM im Hangar vor, das
Schüler und später als Junior so manch spannenden Zweikampf
unser Autor Gerd Desens aus
Nauen gestaltete (Bild 4). bei Freiflugwettkämpfen lieferte. Darum richten wir'diesen
In einer 3-Liter-Flasche ent­ Brief auch an Heiner Hülle und den Ex-Junioren-Europa­
stand das verkleinerte Abbild
des modernen Küstenschutz­
meister Holger Preuß, denn beide Schiffsmodellsportler
schiffs „Rostock", das Hans erfüllen gegenwärtig wie Ihr ihre verfassungsmäßige Pflicht,
Euler, bekannt durch sein zu schützen, was wir alle aufbauen halfen.
Tangerhütter Buddelschiff­
museum, in 92 Stunden auf­ Vor Euch sind viele andere ModellSportler den Weg "zur Fahne"
baute (Bild 5).
gegangen, die Euch zum Vorbild wurden, und das nicht nur im
Ein Plastmodell im Maßstab
1:35 eines sowjetischen mitt­ Modellsport. Nach Euch werden die Jüngeren diesen Schritt
leren Kampfpanzers montierte vollziehen, werden sich an Euf'en Leistungen messen, und an
Friedrich Schmidt aus Stral­
der Vorbildwirkung Eurer Taten.
sund (Bild 6).
Wir, die Mitarbeiter unserer Zeitschrift, glauben im
Unsere Titelbilder
entstanden während der Namen aller Leser zu sprechen, wenn wir Euch an diesem
Seeanlandung des Manövers Ehrentage nicht nur herzlich grüßen und Euch alles Gute
„Waffenbrüderschaft 80" und
wünschen, sondern, gleichzeitig auch der Hoffnung Ausdruck
bei Modellsportveranstaltun­
gen der GST. geben, daß Ihr nach der Erfüllung Eures militärischen
Fotos: MBD/Patzer, Wohlt- Klassenauftrags wieder zurückkehrt in die Gemeinschaft der
mann
Übrigens: Flug-, Schiffs- und Automodellsportler der Gesellschaft
Die März-Ausgabe unserer für Sport und Technik.
Zeitschrift wird, so sieht es
der Produktionsplan unserer
Druckerei vor, am 19. März
1981 an den Postzeitungsver­ Chefredakt eur
trieb ausgeliefert

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»Dann
Diesen Maitag des Jahres 1942 wird Walter
Zander niemals vergessen. Lange hatte er auf
diese Gelegenheit gewartet, sich die Situation
immer wieder vorzustellen versucht, ständig
aufs neue überlegt, wie er es schaffen kann.
Eines ging nicht: aus dem Graben heraussprin­
gen und einfach nach vorn losrennen. Da wäre
er erschossen worden, von hinten.
lernen Sie!«
Geboren im Jahr des Roten In Elsterwerda wurde der
Reden konnte er mit niemandem über seinen Oktober Junge groß, und wie viele Ar­
Plan. Doch seitdem er das Flugblatt aufgelesen Walter Zander ist mir gleich beiterkinder mußte auch er zur
hatte, wußte er seinen Ausweg. Die kleinen sympathisch. Als er das erste Ernährung der Familie beitra­
Mal in seiner Funktion als Prä­ gen. Als Achtjähriger trug er
gelblichen Zettel waren wie ein Regen über
sident des Automodellsport­ Zeitungen aus, fuhr für eine
dem Bereitstellungsraum seiner Transportkom­ klubs der DDR an einer DDR- Meierei Butter aus. Unbe­
panie niedergegangen, einige Kilometer von Meisterschaft teilnahm, ver­ schwert waren seine Kindheit
der vordersten Frontlinie entfernt. Da wandten blüffte er, wie er einem etwas und Jugend wahrlich nicht.
sich Rotarmisten und deutsche Antifaschisten hilflosen Wettkämpfer im rich­ Selbst als Walter wie viele
tigen Moment einen Schrau­ seiner Klassenkameraden in
an die Arbeiter in der faschistischen Armee,
benzieher zureichte. Als ich den Handballverein eintreten
sich nicht länger an den Verbrechen dieses das Walter Zander erzähle, wollte, hatte er Schwierigkei­
Krieges gegen den ersten sozialistischen Staat kann er sich gar nicht an diese ten. Man nahm ihn nicht, weil
der Welt zu beteiligen. In deutscher und rus­ Szene erinnern. Für ihn ist es seine Hosen zu sehr geflickt
sischer Sprache war eine Art Ausweis bei­ selbstverständlich, sich auch waren! Seinen Wunsch, Sport
in ungewohnten Situationen zu treiben, mußte er deshalb
gefügt — für den Arbeiter Walter Zander die
schnell zurechtzufinden, hilfs­ nicht aufgeben. Arthur Pfennig
Chance. Und die wollte er nutzen. Bei der bereit zu sein, immer wieder gab dem Jungen einen Tip. Oft
erstbesten Gelegenheit. zu lernen. und gern besuchte Walter den
Seit reichlich einem Jahr war er an der Ost­ Er ist freundlich, bescheiden, Nachbarn. Der war Ortsvor­
front, doch erst heute, an diesem schönen, konzentriert, sachlich. Lachen sitzender der KPD. Was er dort
kann er auch — selbst über erfuhr, wie die Kinder in der
doch kalten Maitag 1942, rückte seine Kompa­
sich. Mit einem fröhlichen fernen Sowjetrepublik leben
nie erstmals ganz nach vorn. Augenzwinkern verrät er sei­ sollten — das gefiel ihm sehr.
Und dann ging alles ganz schnell. Das un­ nen Stolz auf sein Geburts­ Weil er dort eine herzliche
gewohnt nahe Dröhnen der Artillerie, die datum. Wie andere Leute ihr Gemeinschaft fand, weil er
Einschläge von Granaten, seine Angst Sternzeichen kennen, stellt er Sport treiben konnte, weil et­
fest, daß er wenige Tage nach was los war, weil er die Schal­
ließen dem Gefreiten Walter Zander kaum Zeit,
der Großen Sozialistischen meienkapelle mochte — des­
seine Handlungen zu überlegen. Als der Oktoberrevolution geboren halb wurde der Zehnjährige
Kriegslärm dieses Angriffs abebbte, schaute wurde. Mitglied des Kommunisti-
Walter hoch. Und sah in die Gesichter sowjeti­
scher Soldaten... Chronik unserer Landesverteidigung
Wenige Tage später wandte sich Walter Zander 1. Dezember 1946
in einem Aufruf an die Soldaten der 101. Entsprechend einem Befehl der sowjetischen Militäradministration für
Deutschland (SMAD) werden in den fünf Ländern der damaligen sowje­
faschistischen Jägerdivision, die er eben tischen Besatzungszone Grenzpolizeieinheiten aufgestellt. Aus diesem
verlassen hatte. Sie wußten dort, wer, sie Grunde wird der 1. Dezember alljährlich als „Tag der Grenztruppen der
DDR" begangen.
erfuhren, wo er war. Und er sagte ihnen, Oktober 1949
warum er diesen Schritt gewagt hatte, wie es Nach der Gründung der DDR werden mit der Schaffung der Hauptver­
waltung Ausbildung (HVA) im Ministerium des Innern und der im Juni
ihm ergangen war. Er forderte die Soldaten 1950 organisierten Seepolizei Voraussetzungen geschaffen, unsere Er­
auf, die Waffen niederzulegen und in Gefan­ rungenschaften vor konterrevolutionären Elementen zu schützen.
9. bis 12. Juli 1952
genschaft zu gehen. Auf der Grundlage der Orientierung des III. Parteitages der SED (1950)
Für Walter Zander begann im Mai 1942 ein beschließt die 2. Parteikonferenz der SED prinzipielle Richtlinien für die
Organisierung und Gewährleistung des bewaffneten Schutzes und für
entscheidender Lebensabschnitt. Doch daß er eine Landesverteidigung der DDR. Unmittelbar darauf wird die Kaser­
später einmal Offizier der sozialistischen nierte Volkspolizei (KVP) aufgestellt.
Pfingsten 1952
Armee des ersten deutschen Arbeiter-und- Das IV. Parlament der FDJ faßt den Beschluß, die Patenschaft über die
Bauern-Staates sein würde, davon konnte er bewaffneten Organe der DDR zu übernehmen.
7. August 1952
damals nicht träumen. Entsprechend den Forderungen des IV. Parlaments der FDJ beschließt der
Genosse Oberst a. D. Walter Zander ist seit Ministerrat der DDR, die GST als wehrpolitische und wehrsportliche Mas­
senorganisation aufzubauen.
dem 1. Februar 1979 Präsident des Auto­ 14. Mai 1955
modellsportklubs der DDR. Aus Anlaß des 25. Abschluß des „Vertrages über Freundschaft, Zusammenarbeit und ge­
genseitigen Beistand" (Warschauer Vertrag) zwischen den europäischen
Jahrestages der NVA, der er 21 Jahre an­ sozialistischen Staaten.
gehörte, gab er uns Auskunft über sein Leben.
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deutschen Soldaten riet — rern an der Antifaschule wie
überzulaufen —, genau das dem deutschen Kommunisten
hatte er vor. Bei der ersten sich Bernard Koenen, solchen Ge­
bietenden Gelegenheit. nossen wie Gottfried Grünberg
und Hermann Matern. Und
Gründungsmitglied des Na­ dem sowjetischen Professor
tionalkomitees „Freies Janzen, der durch seine
Deutschland" knappe, provozierende Art
Als erste deutsche Worte auf upd sein großes Wissen das
der Seite der Roten Armee eigene Nachdenken der deut­
hörte er von einem sowje­ schen Kriegsgefangenen auf
tischen weiblichen Leutnant: besondere Weise förderte.
Oberst Walter Zander nimmt aus der Hand des Stellvertretenden
„Hitler kaputt". Diese Sieges­ „An der Antifaschule habe ich
Vorsitzenden des Staatsrates der DDR Dr. Manfred Gerlach den
zuversicht im Mai 1942, als die begriffen, was ich bisher nur
Vaterländischen Verdienstorden in Gold entgegen
deutschen Truppen weit in das mit dem Gefühl verstanden
Sowjetland eingedrungen wa­ hatte: daß man die kapitalisti­
sehen Jugendverbandes tert, erschlagen. Doch Walter ren, überraschte den jungen sche Gesellschaftsordnung
Deutschlands. Zander wehrt ab: „Kommunist deutschen ^Arbeiter. Und so­ ändern muß, wenn Faschis­
Die KPD hatte damals war ich damals noch lange fort ' war er bereit, sich in mus und Krieg für immer von
300000 Mitglieder. Bei der nicht. Dazu fehlte mir etwas
Reichstagswahl Ende 1932 er­ Entscheidendes: Ich kannte Bekenntnisse des Kommunisten
hielt die KPD sechs Millionen die Ideen des l\Z[arxismus-
Leninismus noch nicht."
Walter Zander:
Stimmen — fast soviel wie die
SPD, die dreimal soviele Mit­ Ende Oktober 1939 wurde „Kommunist war ich damals
glieder hatte. Obwohl sich in Walter Zander zur faschisti­ noch nicht. Dazu fehlte mir et­
den Ortsgruppen die antifa­ schen Wehrmacht einberufen. was Entscheidendes: Ich kannte
schistische Aktion der beiden Man steckte ihn als Pferde­ die Ideen des Marxismus-Leni­
Arbeiterparteien herausbil­ pfleger zu einer Transport­
nismus noch nicht..
dete, verhinderten die rechten abteilung.
Führer der SPD eine wirkungs­ 1941, nach dem Überfall des „Überzeugung gründet sich auf
volle gemeinsame Aktion ge­ faschistischen Deutschlands Wissen..
gen die faschistische Ge­ auf die Sowjetunion, kam
fahr. Walter Zander an die Ostfront.
Nach der Machtergreifung der Als er im Mai 1942 in die vor­ einem Flugblatt an die Solda­ der Menschheit abgewendet
Nazis bis 1939 übernahm derste Linie kam, hatte er ein ten der Division zu wenden, werden sollen, daß eine de­
Walter Zander mehrmals sowjetisches Flugblatt in sei­ die er verlassen hatte. „Auch mokratische Entwicklung in
Kurierdienste für Arthur Pfen­ ner Uniform versteckt. Wäre das hatte noch nichts mit Deutschland nur das Werk von
nig. Das war eine politische es gefunden worden, hätte Überzeugung zu tun. Ich bin Antifaschisten und allen pro­
Entscheidung, denn Kommu­ ihm Erschießen gedroht. Doch nicht als Kommunist in die gressiven Kräften sein kann.
nisten wurden von den Nazis Walter sah in diesem Flugblatt Gefangenschaft gegangen. Nachdem ich das wußte,
erbarmungslos gejagt, gefol­ seine Chance. Was es den Denn Überzeugung gründet konnte ich handeln. Ohne
sich nur auf Wissen." Einsicht, ohne einen begrün­
Auf der Antifaschule hatte deten Standpunkt geht so
Walter Zander erstmals die etwas nicht."
18. Januar 1956 Gelegenheit, den Marxismus-
Die Volkskammer der DDR beschließt die Schaffung der Nationalen
Als auf Initiative der KPD pro­
Volksarmee als militärisches Machtinstrument des sozialistischen Staa­
Leninismus systematisch zu gressive Kräfte aus verschie­
tes. Seit der Übergabe der Truppenfahne an die ersten aufgestellten Ein­ studieren. Walter Zander ver­ denen Volksschichten und
heiten der NVA wird der 1. März alljährlich als „Tag der Nationalen Volks­ dankt seine politische Klug­ der Wehrmacht am 12. und
armee" begangen. heit, seine Prinzipienfestigkeit
16. August 1961
Nach der Sicherung unserer Staatsgrenzen erklären sich im FDJ-Aufgebot
und Konsequenz solchen Leh­
„Das Vaterland ruft — schützt die sozialistische Republik!" über
200000 Jugendliche bereit, in den bewaffneten Organen ihren persönli­
chen Beitrag zum Schutz des sozialistischen Vaterlandes zu leisten.
24. Januar 1962
Mit der Einführung der allgemeinen Wehrpflicht wird dem Verfassungs­
auftrag entsprochen, daß der Dienst zum Schutz des Vaterlandes ehren­
volle Pflicht der Bürger der DDR ist.
6. April 1968
In einem Volksentscheid sprechen sich die Bürger der DDR für die so­
zialistische Verfassung aus, in der verankert ist, daß der Schutz des
Friedens und des sozialistischen Vaterlandes Recht und Ehrenpflicht
jedes Bürgers der DDR ist und die NVA enge Waffenbrüderschaft mit den
Armeen der Sowjetunion und der anderen sozialistischen Staaten
pflegt.
17. bis 19. Juni 1977
Der VI. Kongreß der GST formuliert den gesellschaftlichen Auftrag der
sozialistischen Wehrorganisation, die Jugendlichen so auf ihren Wehr­
dienst vorzubereiten, daß sie bereit und fähig sind, sich als standhafte
und disziplinierte Verteidiger des Sozialismus zu bewähren.

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gefangenenlagern und direkt heute, da der Frieden vom wurde nichts. Das lag nicht an
vor deutschen Linien auf viel­ Imperialismus bedroht ist." Walter Zanders Unvermögen,
fältige Weise dazu beigetragen, Damals fiel auch der Satz, der sondern an seinen Spezial­
den Krieg zu beenden und den sich als ein Motto durch Wal­ kenntnissen. Seine Sprach­
demokratischen Neuaufbau ter Zanders Leben zieht. Er war kenntnisse und später das
Deutschlands vorzubereiten. beim Chef der Sowjetischen Studium an der heutigen
Dabei zeichneten ihn hohe Militäradministration im da­ Akademie für Staats- und
Einsatzbereitschaft, Mut, Um­ maligen Land Sachsen-Anhalt Rechtswissenschaften mit
sicht, entschlossenes Handeln auf dem Gebiet der heutigen dem Abschluß als Di­
aus. DDR. „Sie müssen die Post plomstaatswissenschaftler
übernehmen!" „Aber ich habe orädestinierten ihn für eine
davon keine Ahnung." „Dann andere Aufgabe. Er wurde Of­
Diplomat in Uniform lernen Sie!" Was Walter Zan­ fizier im diplomatischen
Walter Zanders Kriegsgefan­ der gut beherzigt haben muß, Dienst, bildete viele Jahre lang
genschaft war zwei Tage nach denn bis 1952, der Verwal­ junge Offiziere für eine solche
der bedingungslosen Kapitu­ tungsreform in der DDR, war Laufbahn aus, vertrat dann
lation beendet. Walter über­ er Präsident der Oberpostdirek­ selbst die NVA bei der Bot­
nahm verschiedene Funktio­ tion des Landes Sachsen- schaft der DDR in der Soziali­
nen beim demokratischen Anhalt. stischen Republik Rumänien,
Neuaufbau des Landes. Mitte Nachdem im Januar 1956 das und danach war er Gehilfe des
1945 trat Walter der KPD bei, Gesetz über die Schaffung der
vollzog der Form nach, was er NVA von der Volkskammer
längst geworden war: Kom­ verabschiedet worden war,
munist. „Einen Kommunisten mußten zuverlässige Genos­
zeichnet aus, daß er überzeugt sen mit entsprechenden
ist von den Ideen des Marxis­ Fähigkeiten für Komman­
13.Juli 1943 in Krasnogorsk mus-Leninismus und sie an­ deursfunktionen gewonnen
bei Moskau das Nationalko­ zuwenden versteht, daß er werden. So kam Walter Zan­
mitee „Freies Deutschland" treu und fest auf der Seite der der zur Armee. Und mußte
(NKFD) gründeten, nahm Wal­ Arbeiterklasse steht, ohne wieder neu lernen. An der da­
ter Zander als Vertreter eines Schwanken, daß er diszipli­ maligen Hochschule der Ka­
Kriegsgefangenenlagers an niert die Politik der Partei ver­ sernierten Volkspolizei in
der Gründungskonferenz teil. tritt und daß er jederzeit bereit Dresden zuerst — der heutigen
Bis zum Kriegsende hat Walter ist, für das sozialistische Vater­ Militärakademie. Doch aus
Zander als Agitator in Kriegs­ land zu kämpfen, gerade dem Einsatz als Kommandeur

Wie habt Ihr die Fülle an Material untergebracht?


mbh-Gespräch Wir waren erstaunt, welche Vielfalt es zu diesem Thema gibt.
Plötzlich waren 30 Tafeln von 1 m2 gefüllt, die nun in verschiede­
mit Joachim Lucius ner Form, je nach Platzmöglichkeiten, mit einer „Eigenkon­
Vorsitzender des struktion'' von Lattenhalterungen so aufgebaut werden, daß
auch noch sechs Tischflächen von je 2 m2 Größe einzuhängen
GST-Modellsportzentrums sind, auf denen nun Modelle von Fahrzeugen und Waffen der
in Berlin-Prenzlauer Berg NVA, einschließlich Schiffe und Boote — etwa 25 Exponate
— aufgestellt werden können. Das Ganze ist in Containern
Es ist nichts so schlecht, daß es nicht auch sein Gutes hätte, bequem auf einem LO zu transportieren und in 90 Minuten
sagt ein vielzitiertes russisches Sprichwort, das wohl beim auf-, in der halben Zeit abgebaut. Dies hat sich inzwischen
Entstehen der Wanderausstellung zu Fragen der militärischen so oft wiederholt, daß sich bisher 110807 Besucher informiert
Nachwuchsgewinnung mit im Spiele war. Wie kam es eigent­ haben, darunter viele kleinere Gruppen von Schülern.
lich zu dieser Ausstellung?
Doch Ihr führt die Schüler nicht nur durch diese Ausstellung,
Eigentlich wollte unsere GO einen Flugplatz besichtigen und sondern habt Euch noch etwas Besonderes einfallen lassen?
eine Einheit der Volksmarine besuchen. Wo wir auch hinkamen,
unvorhersehbare Ereignisse ließen die Tore verschlossen blei­ Ja, wir machen die Besucher in einem Dia-Vortrag auch mit der
ben. Wie also die möglichen militärischen Berufe erläutern, das Arbeit in unserer GST bekannt, ein „Nebenergebnis'' des stän­
persönliche Gespräch führen? —,Warum wollt ihr das nur für digen Fotowettbewerbs für die Traditionsmappen, in denen die
Euch?'— meinte Wolfgang Schütz, stellvertretender Leiter der Entwicklung der GO seit ihrer Gründung dokumentiert ist. Je­
Abteilung Jugend und Sport im Berliner Stadtbezirk Prenzlauer weils 100 Dias werden gezeigt, dabei immer mal wieder welche
Berg. ,lhr habt doch interessante Modelle, die Ihr vielen Men­ ausgetauscht. — Bisher zeigten wir den Vortrag 43mal. Augen­
schen vorstellen könnt!' — So begannen wir zu entwerfen, blicklich ist allerdings Winterpause für notwendige Reparatu­
Material zu sammeln vom Bewerberkollektiv und von der vor­ ren, Ergänzungen und Korrekturen, die sich aus neuen Ver­
militärischen Ausbildung in der GST über Waffenbrüderschaft ordnungen, besonders zur Förderung von Berufssoldaten, er­
bis zum Einsatz als Offizier, Berufssoldat und Längerdienender geben. Dann aber geht es wieder auf Wanderschaft, und der
in allen Teilstreitkräften. 150000. Besucher dürfte nicht mehr weit sein.

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Militär-, Marine- und Luftwaf- militärischen Beruf zu gewin­
Erst zusammen ein Gespann
fenattachäs bei der Botschaft nen. Und Walter Zander kann Ein Reserveoffizier vorgestellt:
der DDR in Moskau. überzeugend argumentieren, Wolfgang Bogdan
Dort erfüllte sich sein Wunsch, begeisternd berichten, seine
wieder in der Sowjetunion zu Darstellungen mit einleuch­
arbeiten. Durch die Art seiner tenden Beispielen würzen.
Tätigkeit kam er auch mit vie­ Das gelingt ihm unterdessen
len sowjetischen Armeeange­ schon mit solchen aus dem
hörigen zusammen, und in Automodellsport. Wieder ein­
manchen von ihnen erkannte mal hat er sich mit großer
er Lehrer von der Antifaschule, Energie, mit Fleiß und Um­
Betreuer, Genossen, mit de­ sicht ein neues Gebiet erobert,
nen er in Agitationseinsätzen weiß als Präsident, wo noch
war, wieder. Und Walter Zan­ Reserven liegen, läßt keine
der rechnet es sich an, daß er Inkonsequenz zu, fordert,
als Offizier in einem besonde­ kontrolliert, setzt durch, gibt
ren Maße beitragen konnte, die nächsten Aufgaben des
die Waffenbrüderschaft der Präsidiums vor. Wenn bei den Gruppenmanövern der Klasse F6 wieder einmal eine
Armeen des Warschauer Ver­ Dabei mogelt er sich nicht um Schiffskatastrophe verhindert wird, ein brennendes Modell auf den Haken
trages zu festigen; heikle Themen herum. Doch genommen, doch noch den rettenden Hafen vor dem Schiedsrichtertisch
Als Walter Zander aus dem auch diesmal kann er seine erreicht, Küstenschutzboot und Räumpinasse Minen finden und Luft­
aktiven Dienst in der NVA im These exzellent belegen, daß angriffe abwehren, stehen drei Reservisten unserer NVA auf der „Brücke".
Rang eines Oberst ausschied, nicht allein das Material, son­ Es sind der Berufskraftfahrer Siegfried Borchert, der mit seinem Schwer­
lastzug Großplatten für das Wohnungsbauprogramm fährt, wenn er nicht
widmete er sich als Mitglied dern auch das Wissen und Kön­
die Sektion im Modellsportzentrum Berlin-Prenzlauer Berg leitet, der
des Komitees Antifaschisti­ nen eines Automodellsportlers
Bäcker und Kühlmaschinist Peter Schmidt, der die Gruppe in der Berliner
scher Widerstandskämpfer letztlich alles entscheiden. Winsstraße auf Kiel hält, Unteroffizier d.R. der Fallschirmjäger und der
des Bezirks Frankfurt/Oder Wofür er — natürlich — Bei­ gelernte Dreher, Technologe, Konstrukteur, Ingenieur Wolfgang Bogdan
und als Präsident des Auto­ spiele hat. — Leutnant der Reserve und Panzerfahrlehrer.
modellsportklubs der DDR vor Harry Radke Nur einen dieser Troika vorzustellen, ist undenkbar, weil sie erst zusam­
allem einer Aufgabe: Sein men ein Gespann ergeben. Dennoch als Detail daraus: Wolfgang Bogdan.
Anliegen ist beizutragen, Leicht zu erkennen, seit er in einem Urlaub den Messerformschnitt in eine
junge Menschen zu einer akti­ (sehr kurze!) „Peitsche" verwandeln und einen Bart wachsen ließ, zu­
ven Haltung zur Verteidigung mindest länger als das, was bei wiederholten Reserveübungen unter den
„knitterfreien Hut" kommt. Solcher Veränderung ansichtig, merkte ein
des sozialistischen Vaterlan­
Spaßbold an, Wolfgang hat den Kopf verkehrt herum aufgesetzt. Wie dem
des zu erziehen, sie für einen
auch sei, das Herz sitzt richtig.
10 Jahre ist der 34jährige Mitglied der GST, seit er von der Armee —
„leider keine Seefahrt" — zurückkam und nicht nur Jugendliche (augen­
Meine Entscheidung war richtig blicklich auch zwei Junge Pioniere) im Modellbau anleitet, sondern auch
im Betrieb als Stellvertreter für Ausbildung vormilitärisches Training mit
Ich bin Unteroffizier der Reserve, und meine Armeezeit liegt, abgesehen Lehrlingen durchführt. 10 Jahre sind für ihn 8 Medaillen bei DDR-Meister­
von Reservistendiensten, schon sehr lange zurück. Sie fällt fast zusam­ schaften (1 Gold-, 4 Silber-, 3 Bronzemedaillen) und Medaillenabonne­
men mit den Anfängen der Auswahlmannschaft der DDR im Modellfrei­ ment für Funktionsmodelle bei Kreis- und Bezirksmeisterschaften.
flug. Ich war damals nach meinen ersten Erfolgen im DDR-Maßstab ge­ Schlepper „Herkules" hatte die erste selbstaufblasbare Rettungsinsel;
rade in die Auswahl berufen worden, als vor mir auch die Frage der Postdampfer „James Watt" und Seeräuberschiff „Dona Gabriela" liefer­
Qualifizierung und der Ableistung des Ehrendienstes in der NVA stand, ten sich Seegefechte; Seenotrettungskreuzer „Stoltera I" ist das bisher
genau wie sie auch heute vor vielen Jugendlichen steht. Ich muß daran kleinste in der DDR gebaute Funktionsmodell und war mit einem Leinen­
erinnern, daß zur damaligen Zeit der Dienst in der NVA freiwillig und noch wurfgerät ausgestattet, so daß andere Modelle „eingefangen" und ab­
nicht Verfassungsrecht und gesetzliche Pflicht für jeden jungen Mann geschleppt werden konnten. Auch die „Stoltera II" vom Typ Halny hatte
war. Doch die Frage der Verteidigung unseres Arbeiter-und-Bauern- diese Ausstattung, verunglückte aber bei einem Wettkampf und ver­
Staates stand ebenso wie heute. sank.
Mir war es dank der Politik unseres Staates möglich, nach der Grund­ „Meine Schwierigkeiten habe ich mit dem Ausdenken von Funktionen",
schule die Oberschule zu besuchen und einen Beruf zu erlernen. Als ich sagt Wolfgang Bogdan, „aber das Konstruieren, Umsetzen, mechanisch,
in meinem damaligen Betrieb gefragt wurde, ob ich bereit sei, vor der besser noch elektronisch, ist das Schönste am ganzen Bau des Modells"
Delegierung zum Studium meinen Ehrendienst in der Nationalen Volks­ — was dann 2000 und mehr Stunden in Anspruch nimmt! Bleibt nach­
armee abzuleisten, waren keine umfassenden Überzeugungsgespräche zutragen: Wolfgang kommt aus einer Arbeiterfamilie, besuchte die 1. POS
erforderlich. Die Entwicklung, die mir unser Staat ermöglichte, und die in Berlin-Pankow, studierte in Lichtenberg, diente bei der Armee im Nor­
Einsicht in die politische Notwendigkeit waren ausschlaggebend dafür, den unserer Republik.
daß ich sofort meine Bereitschaftserklärung abgab, den damals 2jährigen Fünfmal wurde seine Brigade mit dem Ehrentitel „Brigade der sozialisti­
Dienst in der NVA abzuleisten. schen Arbeit" ausgezeichnet, „Ernst-Schneller-Medaille" in Bronze, Lei­
Die Richtigkeit dieser Entscheidung hat sich, zurückblickend, vielfach be­ stungsabzeichen der Stufen A, B und C, DDR-Sportabzeichen, Mehrkampf­
stätigt, sei es hinsichtlich der Herausbildung und Festigung bestimmter leistungsabzeichen, Schießauszeichnung, Qualifikation als Schiedsrichter
Charaktereigenschaften, spezieller Fähigkeiten, der körperlichen Konsti­ und Übungsleiter, verheiratet mit Gabriele: „... ich habe nicht nur eine
tution oder auch politischer Überzeugungen, sei es bezogen auf die be­ liebevolle, sondern auch verständnisvolle Frau, ohne sie könnte ich meine
rufliche, die familiäre und nicht zuletzt auf die sportliche Entwicklung. Modelle gar nicht bauen." Bleibt noch anzufügen: Und mancher Wett­
Schließlich konnte ich nach Beendigung meiner Armeezeit im Jahre 1962 kampf würde ohne die GST-Kameradin Gabriele Bogdan nicht recht ge­
ohne weitere Unterbrechung meiner beruflichen Entwicklung und meinen laufen sein.
sportlichen Interessen und Aufgaben in der Auswahlmannschaft nach­ Übrigens: Auf der Helling liegt ein neues Modell — streng geheim! —,
gehen und manchen schönen Erfolg für mich und für unseren Arbeiter- aber für die Weltmeisterschaft im August in Magdeburg bestimmt. Na,
und-Bauern-Staat erringen. dann immer eine Handbreit Wasser unter'm Kiel und Mast- und Schoten-
Joachim Löffler bruch. J. L.

EEE2'81
Details am Schiffsmodell (61)

Torpedorohr
533 mm
modifiziert
Mehrere Schnellboottypen der
Sowjetunion und ihrer ver­
bündeten Flotten sind mit
neuartigen Torpedorohren
ausgerüstet. Durch die neuen
vierrohrigen TS-Boote sowje­ in Schweißkonstruktion dar­ Flaschenzuges bei geöffnetem es für die beiden vorderen
tischer Konstruktion, welche gestellt, wie es auf den vier­ Rohrdeckel in das Rohr hin­ Rohre beim polnischen
seit Anfang der 70er Jahre rohrigen TS-Booten gefahren eingezogen werden kann. Im „Wisla"-Typ entwickelt wurde.
auch zum Bestand der Volks­ wird. Bei den genieteten Roh­ Beispiel sind die beiden Auf­ Die beiden hinteren Rohre
marine gehören, sind sie all­ ren sind ebenfalls die beiden lageböcke dargestellt, wie sie sind bei diesem Bootstyp auf
gemein bekannt geworden. Fundamente in dieser Bauart auf den vierrohrigen TS-Boo­ komplizierter gestalteten Fun­
Aber auch auf anderen hergestellt. Die vordere Öff­ ten zum Zubehör der Rohre damenten gelagert, welche
Bootstypen finden wir sie in­ nung, welche immer mit gehören. Wegen der leichten u. U. ein Schwenken der Rohre
zwischen als Bewaffnung. So einem Diaphragma aus Per­ Neigung der Rohrmittelachse ermöglichen. Auf zwei Funda­
z. B. auf den großen, etwa 40 senning abgedeckt ist, wurde zur Deckslinie hat dabei der menten nach Bild II ist auf den
hintere Bock eine geringere polnischen Patrouillenbooten
Höhe als der vordere. Anson­ je ein Rohr installiert.
sten ist ihre Konstruktion Die Farbgebung richtet sich
gleich. nach der Farbe der Aufbauten
Zum Öffnen des Rohrdeckels des jeweiligen Schnellbootes.
wird eine Kurbel verwendet. In der Regel ist sie hellgrau.
Diese wird bei Nichtbenutzung Bedienelemente sind oft
auf einen Vierkantzapfen ge­ schwarz abgesetzt. Wenige
steckt (Schnitt L-L). Unter dem Messingteile sind auf Hoch­
Rohr befindet sich eine Ka­ glanz poliert. Bei Booten der
belbahn, auf welcher die Lei­ Volksmarine finden wir oft am
tungen von zwei Verteiler­ Deckel des Rohres die Auf­
kästen zu den E-Heizungen schrift GA-Ill (Torpedo-Ge­
verlegt wurden. Im Schnitt K-K fechtsabschnitt).
ist die Decksdurchführung mit Text und Zeichnung:
den Kabeln zur automatischen Jürgen Eichardt
Abschußvorrichtung zu er­ Fotos: Kanetzki
kennen. Damit ist es möglich,
die Torpedos unter KBC- Quellen:
Bedingungen vom Hauptbe­ mbh 1'75 und 9'79
fehlsstand aus zu schießen. Fotos Armeerundschau, Flot-
Bild I zeigt ein Fundament, wie tenbesuch Rostock
Meter langen sowjetischen in der Seitenansicht (45 Grad)
TS-Booten der „Turya"- und in der Draufsicht (20 Grad)
Klasse. In der polnischen schräg angeordnet. Die
Seekriegsflotte wurden die Schräge in der Draufsicht zeigt
vierrohrigen TS-Boote der dabei immer mit der Fläche
„Wisla"-Klasse mit diesen nach außenbords. Die Anord­
Torpedorohren armiert, in nung der Armaturen an den
jüngster Zeit auch die Pa­ Rohren der verschiedenen
trouillenboote (vgl. Beilage in Bordseiten ist unterschiedlich.
mbh 9'79). In diesem Fall wur­ Deshalb verdeutlicht ei ne Prin­
den zwei Rohre wie üblich zipskizze die Armaturenanord­
schräg neben dem für diesen nung an einem Bb.-Rohr.
Zweck etwas veränderten Auf­ Der Torpedo wird beim Laden
bau aufgestellt. des Rohres zuerst auf zwei
Grundsätzlich gibt es zwei sogenannte Torpedoauflage­
Ausführungen dieses moder­ böcke abgelegt. Diese sind.-in
nisierten Torpedorohres. Es Abstand und Richtung der­
gibt Rohre in Niet- und solche maßen hinter dem Rohr aus­
in Schweißkonstruktion. Inv gerichtet, daß der Torpedo
Beispiel wurde ein Stb.-Rohr problemlos mit Hilfe eines

2'81 8
EEE2'81 9
In welcher Klasse
soll mein
Modell
starten?
Diese Frage ist von den Kandidaten für die Weltmeisterschaften
im Schiffsmodellsport vom 17. bis 23. August dieses Jahres in „Bitte, in welcher Klasse könnte ich wohl mein Modell
Magdeburg natürlich längst entschieden, haben doch die registrieren lassen?"
Schiffe, eigens zum Weltchampionat gebaut, ihren Stapellauf
schon hinter sich.
Unsere Zeitschrift hat sich die Aufgabe gestellt, allen Inter­
essenten zu helfen, sich zwischen den 36(!) Klassen dieser
Sportart zurechtzufinden, sei es als Zuschauer ein Wörtchen
Fesselrennboote der Gruppe A/B
mitreden zu können oder, besser noch, künftig mit einem eige­ Diese unterteilen sich nach und sind an einem Mast mit
nen Modell in die Wettkämpfe einzugreifen. Dabei wird manches Hubraum (2,5 bis 15 cm3) und Kugellager befestigt, um den
schon fertiggestellte Modell seinen Platz finden, bei Klub- und Antrieb, A mit Schiffsschrau­ das Boot dann mit Geschwin­
Kreismeisterschaften, vielleicht sogar bei Bezirkswettbewerben. ben, B mit Luftschrauben. digkeiten von 100, 200 und
Aber auch so mancher künftige Schiffsmodellsportler kann viel­ Beide Arten haben aber ge­ mehr km/h (Weltrekord B1 —
leicht die Frage treffender beantworten, welches Modell er über­ meinsam, daß sie mit etwa 2,5-cm3-Glühzünder:
haupt bauen soll, denn dieser Sport hat Klassen mit so erhebli­ 14m langen Fesselleinen ge­ 231 km/h) jagt. Die zu
chen Freizeitinvestitionen, für ein vorbildliches Funktionsmodell fahren werden und bei stehen­ fahrende Rennstrecke, fünf
dem Motor schwimmfähig Runden, ist 500m lang, die
sein müssen. Dann aber dür­ Fahrzeit wird auf Zehntelse­
fen sie ihren „Flug" antreten, kunden genau ermittelt. Es
denn nur zweimal in jeder zählt der beste von maximal
Runde müssen sie die Was­ fünf Durchgängen, bei Zeit­
seroberfläche berühren. Die gleichheit werden auch die
Leinen haben mindestens zweitbesten, notfalls die wei­
180 daN/mm2 Zugfestigkeit teren Läufe herangezogen.

„Tolles Tempo!" — „Schnell ja, aber zu hoch!"


Zeichnungen: Dieter Johansson

sind 2000 Stunden Arbeit schnell weg und noch nicht einmal
ausreichend, daß einem schon auf halbem Wege die Lust ver­
gehen kann.
Aber nur Mut, es gibt natürlich auch Klassen, in denen der Erfolg
nicht so lange auf sich warten läßt. Schließlich sollen Schüler
(international bis 14, national bis 16 Jahre, Junioren bis
18 Jahre) nicht mit dem Bau von Modellen getriezt werden, mit
denen sie dann erst als Senioren auf den Startsteg kommen.
Auch liegen die Interessen und Fähigkeiten der einzelnen ja
recht unterschiedlich. Große Anziehungskraft haben immer
wieder Rennboote, und mit einer speziellen Variante beginnt
auch dieser Katalog der NAVIGA, der Weltföderation für
Schiffsmodellbau und Schiffsmodellsport mit Sitz in Wien, in der
auch die DDR aktives Mitglied ist. Es sind die Pfeil oder Schiff? — Ein Modell der Klasse A3

EEE2'81 10
Seezeichenkontrollboot
Typ SK-64
Fortsetzung zu unserer Beilage in mbh1'81

Hinweise zur Farbgebung Vorreiber, Handräder an den rot-weiß: Rettungsringe, An­


hellgrau: Schiffskörper über Schotten kerbojen
Wasser, Schanzkleid innen grün: Unterwasserschiff, Stb.- rot-gelb: Markierung am Ende
und außen, die Teile 1, 3,4, 6, Seitenlaterne mit Lichtkasten des Ladebaums
8, 9, 2x die Teile 13 vor der graugrün: alle begehbaren silbern: Heizraumschornstein,
Brücke, die Teile 14,17,18,19, Decks mit Ausnahme der Ma­ alle Lichtblenden
däs Teil 20 auf der Back, schinenraumabdeckung holzfarben: alle Grätings, das
Radarreflektor, Getriebe und braunrot: Maschinenraumab­ holzbeplankte Arbeitsdeck,
Motor vom Teil 43, die deckung mit den Teilen 10,48, das Teil 35
Teile 60, 61,63,64 12 und 17, die beiden Schwa­ messingfarben: Teil 55, die
schwarz: obere Teile der Ab­ nenhalslüfter und der Korb­ Schiffsglocke an Teil 1
gaspfosten und die Traverse, lüfter auf der Maschinen­ aluminiumfarben: die beiden
Trittflächen hinter den Leitern raumabdeckung, die Maschi­ Ringe der Klarsichtscheiben
an den Aufbauten, angedeu­ nenraumoberlichter vorn an der Brücke
tete Flächen achtern an der gelb: Mast mit den beiden weiß: Brückenhaus-Maschi-
Maschinenraumhaube (punk­ Lampenkonsolen, Saling und nenraumhaube, Schiffsname
tiert in Ansicht „X" auf Blatt 2), Flaggstock, der Ladebaum, die und alle nicht aufgeführten
Kopf des Heizraumschorn­ bezeichneten Flächen an den Teile
steins, schräger Ring unten Abgaspfosten
am Heizraumschornstein, Be­ rot: Bb.-Seitenlaterne mit
dienelemente an den Teilen 1, Lichtkasten, zwei Ringe an den
3, 8, 9, die Teile 2, 15, 16, 50, Abgaspfosten, Leckwehrbret­
53, 54, 65, 67, 68, alle Leitern, ter, die Teile 28

Ein Modell der Luftschrauben-


Klasse B1
Stückliste
Teil Benennung Stck. Bemerkung Blatt
Nr. 36 Entlüftungsrohr 1 4
1 Ankerwinde 1 1 37 Entlüftungsrohr 2 4
Die Startstellen A/B sind für 2 Ankerkette 2 1 38 Niedergang 1 1
Zuschauer schon von weitem 3 Anlasser 1 1 39 Heizraumschornstein 1 (2)
4 Kettenstopper 2 Bb. spiegel- 1 40 Entlüftung f. 1 4
leicht zu erkennen. Es sind die bildlich) Batterieraum
einzigen, die mit einem festen 5 Decksauge 4 1 41 Entlüftung f. 1 4
6 Doppelkreuzpoller 1 1 Batterieraum
Sicherheitsnetz umgeben sein 42 UKW-Antenne 1 , 5
7 Ankerboje 2 1
müssen. 8 Ladewinde 1 1 43 Radargerät _ 1 4
44 Dienstflagge d. SHD 1 2
Bevor man mit dem Bau eines 9 ’ Anlasser f. Ladewinde 1 1
10 Luke 2 1 45 Schwanenhalslüfter 2 1
solchen Modells beginnt, 11 Floß 1 1 46 Sicherungskasten 3 2
sollte man sich mit dem Ober­ 12 Floßlager 1 1 47 Spind 2 2
13 Trossenwinde 3 1 48 Decksauge 4 2
instrukteur für Modellsport 14 Peiltochter 1 1 49 Kiste 1 5
in den GST-Bezirksvorständen 15 Anker 2 1 50 Reserveanker 1 5
16 Doppelpoller 4 1 51 Sockel f. Stabantenne 1 4
oder den zuständigen eh­ 52 Stabantenne 1 2
17 Lüfter 1 1
renamtlichen Modellsport­ 18 Mutterkompaß 1 1 53 Block 6 3
54 Doppelblock 1 3
kommissionen und Referaten 19 Lüfter 2 1
20 Spind 2 1 x schräger 1 55 Propeller 1 4
für Schiffsmodellsport bera­ Sockel (Back) 56 Ruder 1 1
ten. Zum einen empfiehlt es 21 Rettungsring 4 2 57 Mast 1 5
22 Floßgestell 2 5 58 Nachtsignalanlage 1 7 Lampent 5
sich auch hier, von der billig­ 59 Ladebaum 1 4
23 Lüfter 5 2
sten Investition, dem Erfah­ 24 Boje f. 21 2 ’ (Nacht- 2 60 Ruderlagenanzeiger 1 nur Bb.) 2
rettungs­ 61 Luke 2 2
rungsaustausch, Gebrauch zu 62 Abdeckung (Notruder) 1 2
licht)
machen, zum anderen sind 25 Korb f. Oberlicht- 1 . 4 63 Mastwinde 1 niedriger 2
Sockel
noch nicht in allen Bezirken die blenden
26 Oberlichtblenden 4 4 64 Mastwinde 1 hoher Sockel 2
aufwendigen Startstellen A/B 27 aufblasbares Floß 2 5 65 Schleppgeschirr 1 1
für Training und Wettkampf 28 Feuerlöschventil 3 5 66 Lüfterkasten 2 2
29 Hupe. 2 5 67 hinterer Schlepptau- 1 1
vorhanden, so daß eventuell 30 Lenzventil 2 (2) bügel
längere Anfahrtswege einzu­ 31 Deckslampe 2 4 68 Schlepptaubügel 1 2 Teile! 2
32 Flaggenstell 1 5 69 Lüfter 4 2
kalkulieren sind. 70 Tagsignal 1 2 Bälle + 1 5
33 Spind 1 2
(Wird fortgesetzt) 34 Scheinwerfer 3 2 Doppelkegel
71 Gräting 2 5
— Lu. - 35 Stelling 1 2

EBC2'81 11
EEE2'81 12
mbh-Test

Der
»Neue Tilikum«
Der Bausatz für dieses Se­ trächtlich. Der Hersteller sollte
gelflugmodell gehört wohl zu diesen Mangel beheben, zu­
den ältesten Erzeugnissen des mal auf der zweiten Seite des
VEBMOBA. Er kostet 9,—M Plans alle Einzelteile im Maß­
und enthält die Werkstoffe, stab 1:1 dargestellt sind.
den Bauplan und eine Bauan­ Die Bauanleitung erläutert
leitung. Klebstoffe zum Bau sehr ausführlich den Bau, das men wird der Modellbauer mit leitwerk wird mit dem Höhen­
und zum Bespannen sowie Bespannen und das Einfliegen dem Zusammenkleben der leitwerk’fest verbunden. Die­
Spannlack kaufen wir, wenn des Flugmodells und stellt so Kabine. Es war nicht möglich, ses Bauteil befestigen wir mit
nicht schon vorhanden, für für den Anfänger eine metho­ mit den im Einzelhandel er­ Gummiringen auf dem Rumpf.
etwa 4,— M dazu. dische Hilfe dar. Nur, im Flug­ hältlichen Klebstoffen, auch Auch hier wurden beim Test­
modellbau haben Nägel nichts nicht mit Azeton, die Teile modell entgegen dem Bauplan
Die Werkstoffe des für den zu suchen. Mit diesen sollten haltbar zusammenzufügen. einige Vereinfachungen vor­
Test gekauften Bausatzes wa­ nämlich die Holme auf das Beim Testmodell wurde des­ genommen (Bilder 1 und 2).
ren durchweg brauchbar und Arbeitsbrett genagelt werden! halb die Form des Kabinensei­ Der Aufbau der mit einem
im Bausatz vollständig vor­ Richtiger ist es, die Lage der | tenteils auf die entsprechende Mittelknick versehenen Trag­
handen. Der Rumpfkopf und Holme durch beiderseitige Stelle der Sperrholzbeplan­ fläche geht aus dem Bauplan
die Rippen für die Tragfläche Leistenstücke zu fixieren. kung aufgezeichnet und der und der Bauanleitung klar her­
liegen ausgearbeitet bei. Ein Die Konstruktion und der Bau nach dem Ankleben der Be­ vor. Da dem Bausatz qualitativ
Nacharbeiten war nicht not­ des Modells: Das Modell ist plankung entstandene Zwi­ gute Rippen beiliegen, ist eine
wendig. durchweg aus Sperrholz und schenraum mit einer der Form Erläuterung zu ihrer Herstel­
Der Bauplan zeigt den Rumpf, ? Kiefernleisten aufgebaut. Bal- j entsprechenden Leiste aus­ lung nicht notwendig.
die Tragfläche und das Höhen- I saholz findet keine Verwen­ gefüllt. Nicht verwendet Das Bespannen und die Ober­
leitwerk im Maßstab 1:2. Alle dung. Entsprechend ist auch wurde der Haken für die Ther­ flächengestaltung werden in
Bauteile sind bezeichnet und der konstruktive Aufbau ge­ mikbremse. Statt dessen der Bauanleitung ausführlich
bemaßt. Eine Stückliste ist halten. wurde ein Rundstab, 45 mm beschrieben. Es wäre hinzu­
nicht beigefügt. Das ist aber Der Rumpf ist als Flachrumpf lang, 3 mm im Durchmesser, zufügen, daß das Festspannen
kein Mangel. Dem Anfänger, in Stegbauweise mit einem mit einen 20 mm langen und der lackierten Teile nur auf dem
und für diesen ist der Bausatz Rumpfkopf aus Hartholz aus­ 1 mm breiten Schlitz versehen mit Perfolfolie bespannten
gedacht, wird es schwerfallen,: gelegt. Dieser wird beidersei-: und unter den Obergurt ver­ Brett erfolgen sollte. Damit
vor allem die Rumpfzeichnung tig mit Sperrholz 1 mm be­ leimt. vermeiden wir ein Festkleben
im Maßstab 1:1 zu erarbeiten. plankt. Der Aufbau des Rump­ Das Höhenleitwerk hat auf der der Teile. Wünschen wir eine
Die Anforderungen an das fes bereitet dem Anfänger, hat Ober- und Unterseite eine ge­ farbige Gestaltung, dann soll­
zeichnerische Können über­ er die Hürde bei der Anferti­ wölbte Form und ist in Flach­ ten wir uns darauf beschrän­
steigen dabei die Forderungen gung der Bauzeichnung glück- ' rippenbauweise aufgebaut. ken, die Kabine hellblau,
des Lehrplans für den Werk­ lieh genommen, keine Schwie­ Das aus einem Stück Sperr­ Rumpfkopf und Seitenleitwerk
unterricht der Klasse 6 be­ rigkeiten. Nicht zurechtkom­ holz 1 mm gefertigte Seiten­ rot zu lackieren. Dafür-eignet
sich Nitrolack.
Die Flugleistungen des Mo­
dells: Das flugbereite Test­
modell hatte eine Masse von
220 g. Die ersten Gleitflugver­
suche aus der Hand verliefen
bei windstillem Wetter ohne
Korrekturen. Das Flugmodell
zeigte an der Hochstartleine
eine gute Richtungsstabilität
und erflog ohne thermischen
Einfluß Zeiten bis 100 s.

Bernd G.A. Heß

Wichtiger Hinweis zur Be­


schriftung von Bild 3 unseres
vorigen mbh-Tests (mbh 1'81,
Seite 22):
Zur Herstellung der Lunte wird
die Baumwollschnur nicht mit
Salpetersäure, sondern mit
Salpeter getränkt!

EEE2'81 13
Esseuje so
Jakowlew
ren jedoch alle tragenden Teile Nicht nur die Luftstreitkräfte

I
der Jak-18-Konstruktion in der UdSSR, sondern auch die
Ganzmetall ausgeführt. An­ Wehrsportorganisation DO­
fang 1948 ging die Jak-18 in SAAF verfügte bald über eine

jak-18 den Großserienbau, und be­


reits zur Luftparade 1949, in
Tuschino bildeten 96 dieser
Schulflugzeuge im Vorbeiflug
die Worte „Slawa Stalin".
große Anzahl Jak-18 als An­
fangsschulflugzeug; nach und
nach konnten die Po-2 und
UT-2 ausgemustert werden.
Neben den sowjetischen Luft­
Gleichzeitig wurde sie im Ex­ streitkräften kam die Jak-18 in
Die Luftstreitkräfte unserer Nationalen Volksarmee port angeboten. Im Septem­ den LSK der DDR, Polens, der
sind 25 Jahre alt. Das ist ein historisch relativ kurzer ber, also einen Monat nach der IÖSSR, Ungarns, Österreichs,
Luftparade, flog die Jak-18 der KDVR, Chinas und anderer
Zeitraum. Beeindruckend dennoch die technische
zwei Weltrekorde: über 100 km Staaten, aber auch in Bruder­
Entwicklung: Heute absolvieren die künftigen Pilo­ mit 262,771 km/h durch organisationen der DOSAAF,
ten überschallschneller Schwenkflügel-Kampfflug­ A. Bodrjagina am 16. Septem­ wie z. B. unserer GST, zum
zeuge ihre ersten Flüge auf dem modernen ber 1949 sowie über 1 000 km Einsatz. Als für die Schulung
Strahltrainer L-39 „Albatros", nachdem sie sich mit 223,560 km/h am 6. Sep­ auf Strahlflugzeugen mit ihren
tember 1949 durch J.Fo- Bugradfahrwerken auch eine
bereits einige Zeit zuvor auf kolbenmotorgetriebe­
rostenko. Insgesamt holte sie realistischere Anfangsschu­
nen „Moravas" der GST freigeflogen haben. Da­ sich in den Jahren 1949,1951 lung gefordert wurde, entwik-
mals, am Anfang des Weges unserer Luftstreit­ und 1954 neun Weltrekorde. kelte A.S.- Jakowlew 1954 als
kräfte, stand ein heute bereits legendäres Muster: j Sie wurde damit zum erfolg­ schnelle Übergangslösung die
die Jak-18. Wohl jeder ehemalige Flugschüler der reichsten Schulflugzeug dieser Bugradversion Jak-18U, die
Kategorie. ebenfalls noch bei den Luft-
Volkspolizei (Luft), des Vorgängers der LSK, unter­
nahm seine ersten Flüge mit diesem Muster, bevor
er auf den anspruchsvolleren Jagdflugzeugtrainer ’
Jak-11 umstieg.

Die Entstehungsgeschichte Jak-8, von dem die Jak-18 die


der Jak-18 aufzuzeichnen, ist Triebwerkverkleidung erhielt,
gar nicht so einfach, denn die Jak-13 sowie ihre Se­
eigentlich war dieses be­ rienausführung als Hochdek-
rühmte Schul- und Sportflug­ ker Jak-10 (die spätere Jak-12),
zeug konstruktiv ein Gemisch von der das Leitwerk stammte,
verschiedenster Typen. Viel­ und schließlich die bereits
leicht ist es deshalb im zweiten 1944 erprobte einsitzige
Band des Standardwerks über Schulmaschine Jak-5, die das
sowjetische Flugzeugkon­ Einzieh'fahrwerk spendete.
struktionen von W. B. Schaw- Die meisten konstruktiven,
row nicht enthalten, obwohl Komponenten jedoch lieferte
dieser den Zeitraum 1938 bis deren Vorgängerin UT-2L,
1950 umfaßt. Denn die Jak-18 nämlich Tragflächen, Rumpf,
absolvierte ihren Erstflug und Kabine. UT-2L und Jak-5i
1946, also unmittelbar nach kann man also als die zwei
dem Kriege. Vor ihr jedoch unmittelbaren Vorfahren der
flogen 1944 bis 1946 das zwei­ Jak-18 betrachten.
motorige Passagierflugzeug Im Unterschied zu diesen wa-

EEIE 2'81 16
Streitkräften der DDR zum Ein­
satz kam. Insgesamt verließen
5680 Jak-18 und Jak-18U die
Fertigungsstraßen.
1956 stand mit dem 9-Zylin-
der-Sternmotor Iwtschenko
AI-14R von 190 kW (260 PS) ein
neues wesentlich leistungs­
stärkeres Triebwerk als das
M-11FR zur Verfügung. Für
diesen Motor modernisierte
das Kollektiv Jakowlews die
Jak-18 wesentlich. 1957 fand
die Erprobung der Jak-18A
statt, cjie bald darauf auch bei
den Luftstreitkräften und der ser Version verließen die Fer­ Jak-18U verwendet wurde. Jak-50/52. Mit insgesamt
DOSAAF eingesetzt wurde. tigung, um danach der Serien­ Sicher verlor sie dadurch an 7100 Jak-18 aller Versionen ist
Für die Luftstreitkräfte der produktion einer viersitzigen modernem Aussehen, gewann die erste Schulmaschine unse­
UdSSR wurde sie der letzte Reiseflugzeug-Variante Platz aber einen erheblichen Lei­ rer Luftstreitkräfte eines der
Anfangstrainer mit Kolben­ zu machen. stungsüberschuß. Während erfolgreichsten Schul- und
motor. Anfang der 60er Jahre Als letzte Version überraschte noch von der viersitzigen Sportflugzeuge der Welt.
übernahm diese Aufgabe in zu den 6. Kunstflug-Weltmei­ Reiseversion Jak-18T bis Ende Manfred Jurleit
allen Armeen des Warschauer sterschaften 1970 in England 1978 immerhin 310 Serien­
Vertrages der Strahltrainer aus die Jak-18PS, eigentlich eine maschinen gebaut wurden, Technische Daten der Jak-18
der ÖSSR L-29 „Delphin". Da­ moderne PM mit dem leichten blieb die Stückzahl der letzten (in Klammern Jak-18PS)
für spielte die Jak-18A und Heckspornfahrwerk der guten Version auf einige Maschinen Triebwerk: 1 x 5-Zylinder-
ihre einsitzige Weiterentwick­ alten Jak-18 anstelle des Bug­ beschränkt. Sie war nämlich Sternmotor M-11FR von
lung Jak-18P eine große Rolle radfahrwerks wie es seit der der unmittelbare Vorläufer der 118kW/160PS (1 x9-Zylinder-
in den Wehrsportorganisatio­ Sternmotor AI-14RF von
nen und den Aero-Clubs. Auch 220kW/300PS). Spannweite:
die voll kunstflugtaugliche Von folgenden Flugzeugen, die in der NVA während ihres 10,60m. Flügelfläche: 17m2
Jak-18P entstand 1957. 25jährigen Bestehens geflogen worden sind, haben wir be­ (16,5m2). Länge: 8m (8,36m).
Von der Jak-18A fertigte die reits Typenpläne veröffentlicht: Höhe: 2,20m (3,40m). Leer­
Industrie insgesamt 950, von L-29 Delfin mbh 8'70 masse: 810 kg. Abflugmasse:
der Jak-18P 125 Maschinen. Zlin Z-43 mbh4'75 1112 kg (1023 kg). Höchstge­
Speziell für die Kunstflug- MiG-21 mbh476 schwindigkeit: 248 km/h
Weltmeisterschaften 1966 in MiG-23 mbh977 (320 km/h). Steigleistung:
Moskau-Tuschino entstand Mi-24 mbh1078 3,5 m/s (11,4 m/s). Gipfel­
1965 die Jak-18PM, die mit L-39 Albatros mbh 10'79 höhe: 4000m (5100m). Reich­
ihrem starken Jak-18 mbh2'81 weite: 1015km. Startroll­
220-kW-(300PS)-Triebwerk Es folgt: strecke: 205 m (140 m).
AI-14RF allen Konkurrenten An-2 Landerollstrecke: 270 m
davonflog. 31 Maschinen die­ | (125m).

Tip für RC-Flieger

Spaltfreie Ruderanlenkungen Noch ein Wort zum Raduga 7


Fenster Alu-Rohr Ruder

Es hat sich gezeigt, daß bei einem Teil der Raduga-7-Motoren die
obere Auflagefläche für die Laufbuchse nicht winklig zur Zy­
Moderne, schnelle RC-Segler und Kunstflugmodelle verlangen
linderbohrung steht. Dadurch wird der Zylinder beim Festziehen
spaltfreie Ruderanlenkungen, vor allem für Querruder und Flaps,
um Strömungsabrisse zu vermeiden. Üblich sind ausgefräste der Zylinderkopfschrauben verformt, und der Kolben klemmt. Es
Endleisten, in die die gerundeten Vorderkanten der Ruder sauber ist daher, bevor mit dem Einläppen der Vorweite in den Zylinder
eingepaßt werden. Solche Ruder werden meist nur an den Enden begonnen wird (siehe Frisieranleitung in mbh 7 '80), durch Lösen
im Mittelpunkt des Rundungsradius gelagert und sind daher der Zylinderkopfschrauben und gleichzeitiges Durchdrehen des
meist kurz (siehe mbh 6 '80, Seite 11, Modell „Lilie"). Motors die eventuelle Verformung des Zylinders zu kontrollieren.
Eine Lösung zur spaltfreien Anlenkung langer Ruder durch Pendelt nach dem Lösen der Zylinderkopfschrauben der Kolben
Einsatz eines Aluminiumrohres zeigt unser Bild. Das Alurohr wird im Bereich des unteren Totpunktes leicht, so ist durch Nach­
als Vorderkante des Ruders benutzt. Fenster im Rohr ermöglichen
drehen der Auflagefläche für die Laufbuchse dieses Klemmen zu
den Einbau normaler Scharniere. Die MODELA-Scharniere müs­
beseitigen. Ein Nachläppen, wie im Heft 7 '80 beschrieben, ist
sen bei großen Dicken an der Anlenkungswelle verlängert wer­
den. Besser scheint die Anwendung von Messing- oder Aluschar- nur erforderlich, wenn selbst bei ausgebautem Zylinder der Kol­
nieren, die man sich aus drei Blechstreifen und einem Stahldraht ben im unteren Bereich stramm geht. Reparaturen an sowje­
selbst fertigen kann. tischen Modellmotoren übernimmt Dieter Leßnau, 1530 Teltow,
(nach „Modell") Efnst-Thälmann-Str.74. B.K.

m b h 2'81 17
Glasseide verstärkt. Sehr zeit­ 180 x 90 eigener Konzeption
aufwendig war der Bau des Verwendung. Für das La­
Rumpfvorderteils. Er erfor­ gerstück wurde Titan einge­

RC-Modell
derte ein Positiv-Holzmodell setzt. Als Lagerbüchsen in den
zur Herstellung der Vollplast- Luftschraubenblättern fanden
Negativform für die Rumpf­ Hohlnieten A4 x 0,5x12 TGL
halbschalen aus dreilagigem 0-7340-St Verwendung.

des DDR-Meisters Glasgewebe unter Verwen­


dung von Epoxidharz EGK 19.
Formschöne Gestaltung, ge­
Gesteuert wird das Modell mit
der inzwischen schon kon­
ventionellen Zweihebel-Ein­
ringes Gewicht und hohe Fe­ stellwinkelsteuerung des Hö­
stigkeit lassen diese Arbeit henleitwerks. Zeitablauf der
aber lohnenswert erscheinen, Funktionen:,
besonders wenn die Form von 1. Fluten und Abbremsen des
einem Kollektivweiterverwen­ Motors,
Für den Einsatz während der 28. DDR-Freiflug- det wird. Zur Versteifung sind 2. Kurve 0,5 s später,
drei Sperrholzspanten einge­ 3. Gleitflugwinkel 1,0s später.
meisterschaft in Gera hatte Lothar Hahn seine Damit gelingt bei vorschrifts­
klebt. Den Motor nimmt ein
Modelle Nr. 7 und 8 vorbereitet. Durch glück­ Alu-Motorträger auf, der mit mäßigen Steigflügen mit
liche Umstände konnte das Modell 7 an der dem eingeharzten Kopfspant leichter Rechtsspirale im letz­
durch 3 M4-Schrauben ver­ ten Drittel ein zusätzlicher Hö­
Startstelle verbleiben, da er mit dem 8. „über
bunden ist. Die Betankung ist hengewinn.
die Runden kam". Zu beiden Modellen nach­ direkt über einen Gewinde­ Die Flächen und das Höhen­
folgend einige Erläuterungen. stutzen M6 x 1 möglich. Durch leitwerk weisen keine Beson­
eine Alu-Steckverbindung mit derheiten auf. Das Tragflä­
Justierstift erfolgt die Verbin­ chenprofil mit gerader Unter­
Die Grundkonzeption beider den Rumpf erreicht. Die dung zur Rumpfröhre. seite liegt in der Dicke zwi­
Modelle entstand 1976. Bei Rumpfröhre wurde aus zwei Der Motor wird mit der übli­ schen den bewährten Profilen
nur unwesentlich veränderten Lagen von 1,5 mm dickem chen auflaufenden Feder ab­ der Modelle BE34 von Ver-
Abmessungen gegenüber den Balsa gewickelt, innen mit Ja­ gebremst. Am Modell Nr. 8 bitzki und „Speed Cream" von
bisherigen Modellen galt mein panpapier und außen mit ’and eine Klappluftschraube Koster. Besonders kräftig
Hauptaugenmerk der Verrin­ wurde der Hauptholmbereich
gerung der schädlichen Wi­ der Fläche ausgeführt, und
derstände. Ich wählte deshalb zwar bis zum Knick durch
eine nach meinen Ansichten Balsastege als Doppel-T-Trä­
günstige aerodynamische ger und im Bereich der
Flächengrundrißform, verrin­ Flächenbefestigung als Ka­
gerte die Profildicke und ver­ stenträger durch beidseitige
kleidete den Motor. Sperrholzbeplankung. Von
den Vorgängermodellen habe
Das Modell Nr. 7 unterscheidet ich die allmähliche Rippen­
sich lediglich in der Konstruk­ schrägstellung in den Ohren
tion des Rumpfes. Für das und im Höhenleitwerk über­
Rumpfvorderteil wurde ein nommen (siehe mbh 1 '78).
Alurohr, für das Rumpfhinter­ Als Bespannmaterial kamen
teil anfangs eine Angelrute Japanpapier für die Untersei­
und später ein aus 0,4 mm ten und Polyesterfolie für die
dickem Sperrholz gewickeltes Oberseiten zur Anwendung.
Rohr verwendet. Die Rumpf­ Das Modell erreicht sehr
verbindung erfolgte mit schnelle Steigflüge. Einem
6 M3-Senkschrauben. Da mir exakten Start kommt deshalb
die erforderlichen Werkstoff­ besondere Bedeutung zu. Zu
qualitäten nicht zur Verfügung flache oder verrissene Starts
standen, führte diese Kon­ führen zu kritischen Flugzu­
struktion zu einer Modell­ ständen oder zum Absturz.
gesamtmasse. von 830 g. Die­ Lothar Hahn
ses Modell wird deshalb von
mir mit Vorliebe bei stärkerem
Wind eingesetzt, und es zeigt
dabei recht gute Leistungen,
was im Mai 1980 mit dem Po­ Einige Daten
kalgewinn im Bezirk Leipzig Tragflächeninhalt: 30dm2;
unterstrichen wurde. Masse: 230 g; Höhenleit­
Zielstellung für das Model werksinhalt: 7,5dm2; Masse:
Nr. 8 war, möglichst nahe an 35 g; Gesamtfläche: 37,5dm2;
die Mindestmasse von 750c Rümpf: 505 g; Schwerpunkt:
heranzukommen. Das wurde 65%; Schränkungswinkel im
besonders durch die ver­ Kraftflug 0,8 Grad; im Gleitflug
änderte Materialauswahl für 3,5 Grad.

WIT 2'81 18
HEE2'81 19
Für den Plastmodellbauer

Transportgestelle
Hervorragend anzuschauen standen die fertigen
Modelle zur Parade ausgerichtet, wie im Heft 7 '80
berichtet wurde. Aber wie kamen diese Modelle in
die Ausstellung? Geflogen sind sie nicht! Also
wurden sie mit viel Mühe verpackt, immer darauf
bedacht, daß sie heil zur Ausstellung und natürlich
zurück gelangen mögen. Nun steht eine dritte
Ausstellung in Berlin bevor. Wieder sind neue Mo­
delle mit großem Aufwand fertiggestellt worden.
Wieder werden altbewährte Modelle für die Aus­
stellung nominiert. Wieder steht die Frage des
Transports. Im folgenden Beitrag sollen Anregun­ geträgern gebohrt. Zur Befe­ Gedanken zur Standardisie­
stigung verwenden wir Ma­ rung. Vor Baubeginn ist zu
gen gegeben werden, wie der Plastmodellbauer schinenschrauben M4 x 50. Es überprüfen, ob Modelle mit
sein Modell transportsicher verpacken kann. können auch Holzschrauben gleichen oder ähnlichen Ab­
M3 x 40 verwendet werden. messungen in einen Rah­
Wir wollen uns Transport­ sung. Die Querträger befesti­ Nachdem nun diese Halterung mentyp passen. Das erleich­
gestelle bauen, die einerseits gen wir an den Innenseiten fertiggestellt wurde, leimen tert den Bau. Außerdem las­
transportsicher sind und an­ durch Nageln und Kleben. Zur wir die Stopper (6) auf die sen sich mehrere Modelle bes­
dererseits auch als Aufbewah­ Sicherheit befestigen wir noch Auflageträger. Sie verhindern ser transportieren und außer­
rungsrahmen verwendet wer­ Verstärkungsklötzchen (4). ein Vor- und Zurückrutschen dem besser lagern. Weiterhin
den können. Die Zeichnung Nun schneiden wir die Auf­ des Modells beim Transport. ist beim Transport und bei der
zeigt den prinzipiellen Aufbau lageträger entsprechend der Bei größeren Modellen ist es Lagerung außerordentlich
solcher Gestelle, die für alle Gesamtlänge zu. In diese Auf­ notwendig, zusätzliche Siche­ wichtig, die Fahrwerke vor
Flugzeuge geeignet sind. Als lageträger müssen wir, bevor rungen anzubringen, die sich Beschädigungen zu sichern.
Baumaterial benutzen wir wir sie auf die Querträger lei­ aus der Ausführung des Mo­ Am besten leimt man unter
Kiefernleisten verschiedener men, Löcher von 3 mm Durch­ dells ergeben. das Gestell als Bodenplatte ein
Abmessungen. messer zur Befestigung der Nun fertigen wir noch die Stück Pappe oder Sperrholz.
Zunächst beginnen wir mit Haltestrebe (5) bohren. Die Schutzstreben (7) und (8) an, Der Bauaufwand beträgt je
dem Ausmessen des zu trans­ Lochanordnung und der Loch­ die wir jeweils außen aufkle­ nach Größe des Modells drei
portierenden Flugzeugs. Dabei abstand müssen so sein, ben. Zum Schluß schneiden bis fünf Stunden und der Ko­
sind wichtig: Länge, Spann­ daß die Tragflächen, ohne wir die Deckstrebe (9) ent­ stenaufwand ein bis zwei
weite, Gesamthöhe, Fahr­ Schaden zu nehmen, dazwi­ sprechend der Diagonale des Mark. Mit einem solchen
werkshöhe. Zu all diesen Ma­ schengelegt werden können. Gestells, die wir dann auf Transportrahmen ist der Mo­
ßen müssen etwa 5mm als Die Länge der Haltestreben beide Eckstützen leimen. Als dellbauer stets in der Lage,
Sicherheitsmaß zugegeben richtet sich nach der Trag­ Material für die Schutzstreben jede Ausstellung zu beschik-
werden. Entsprechend der flächentiefe. verwenden wir Kiefer ken, und er braucht keine
Gesamthöhe bestimmen wir Die Löcher in den Haltestreben 3x 1,5mm und für die Deck­ Angst zu haben, daß sein
die Länge der Eckstützend), werden zweckmäßigerweise streben Kiefer 8x2 mm. Modell dabei beschädigt
die wir als erstes zuschneiden. zusammen mit den Aufla­ Abschließend noch einige wird. Gerd Desens
Dafür verwenden wir Kiefern­
leisten 8 x8mm. Danach
schneiden wir die Querträ­
ger (2) in der Länge der Spann­
weite plus Sicherheitsmaß.
Hierfür nehmen wir Kiefern­
leisten 8 x2mm. Diese ver­
sehen wir mit entsprechenden
Aussparungen für die Aufla­
geträger (3) gleicher Abmes­

EEE2'81 20
geringe Anzahl von Standmodellen aufnehmen können, zu ver­

Das Mini-Museum
meiden. Mit etwas Bastlergeschick kann man aus einer etwa
100 x 60mm großen Hartfaserplatte, einer Leiste 7x3 oder
10 x 3 mm (je nach Modellgröße), einer Holzschraube 3x20 mm
sowie einer Maschinenschraube M2 x 15 mit Mutter die in Bild 1

zu Hause dargestellte Halterung anfertigen. Eine Tragfläche des Modells


versehen wir ziemlich weit außen mit einer Bohrung von 2 mm
Durchmesser, und dann schrauben wir das Modell auf die gleich­
falls durchbohrte Holzleiste.
Nicht selten wird sehr schnell aus einem Plastflugzeug-Modell­ Je nach Schräglage oder Verkantung der in die Hartfaserplatte
bauer ein Sammler, und damit rückt das leidige Platzproblem in eingeleimten Leiste erhält das Modell die gewünschte Fluglage.
den Vordergrund. Nicht jeder hat die Möglichkeit, sich einen ei­ Die Leiste sollte möglichst weit bis an den Rumpf reichen, um der
genen Hobbyraum einzurichten. In den meisten Fällen steht nur Tragfläche eine maximale Auflagefläche zu bieten. Bei Modellen,
eine freie Zimmerwand zur Verfügung. Schön wäre es, wenn wir die unter Augenhöhe angebracht werden, verläuft die Leiste
das Flugzeug in der Flugphase zeigen können. Jedoch am Zwirn­ unter der Tragfläche, bei Modellen über Augenhöhe darüber;
oder Perlonfaden aufgehängt, erhält es mehr den Charakter eines damit ist sie dem Betrachter weitgehend unsichtbar. Das Trag­
Spielzeugs. Und dies ist das in meist mühevoller Freizeitarbeit flächenende sollte bis an die Hartfaserplatte herangeführt wer­
geschaffene vorbildähnliche, sehr zerbrechliche Modell ja nun den.
wirklich nicht! Die Vorderseite der Hartfaserplatte wird nun mit einer gezeich­
Hier bietet sich nun eine praktische Lösung an, die die Vorteile neten oder gedruckten Typentafel beklebt, deren Inhalt und Aus­
hat, an kleinen Wandflächen eine größere Anzahl von Modellen sagekraft individuell gestaltet werden kann und die gleichzeitig
dekorativ unterzubringen und teure Wandregale oder aber mehr die Holzschraube überdeckt, mit der die ganze Halterung mit
oder weniger häßliche Bretterborde, die außerdem nur eine einem Spreizdübel an der Wand angeschraubt ist (Bild 2).
Friedrich Schmidt

Bild 1 Bild 2

Aus der Praxis — für die Praxis

Der Sender im Muff


Als wir uns traditionsgemäß dungsstück, das unsere Groß­ Selbst nun nicht mehr der
zum „Anfliegen" am Neu­ mütter zum Schlittschuhlaufen Kälte ausgesetzt, sollte man
jahrstag trafen und froh wa­ zu langen Röcken und Pelz­ aber nicht vergessen, daß bei
ren, nach dem Pflichtstart die käppchen trugen, und wir niedrigen Temperaturen die
Hände wieder in die Ho­ meinten, diese Idee den un­ Kapazität der Akkus schnell
sentaschen stecken zu können, entwegten Modellfliegern mit­ auf die Hälfte gesunken ist
flog einer unentwegt weiter. teilen zu müssen. Die dabei und damit das Empfangssy­
Eine Plast-Tüte über dem nicht sichtbaren Hebel und stem bei weitem nicht so lange
Sender hielt den kalten Wind Knüppel beeinträchtigen die mitmacht wie an den Tagen,
von den bloßen Händen, denn Fliegerei überhaupt nicht. Wer wo Zephiros uns stunden­
mit Fausthandschuhen hat er um diese Jahreszeit fliegen lange Hangsegeleien ermög­
nun einmal kein Gefühl für geht, schaut dort nicht mehr licht, denn der eindrucksvoll­
Steuerknüppel und Trimm­ hin, und Leute, die auch beim ste Flug ist nichts wert, wenn
hebel auf dem Sender. Als ich Modellflug Image-Pflege be­ er mit einer Havarie abge­
dann die Transporthülle als treiben müssen, sprechen jetzt schlossen wird.
Windschutz verwendete, fiel schon von Ausführungen in Kristian Töpfer
uns der Muff ein, jenes Klei­ Pelz mit langen Fransen. Foto: Schönlebe

EEE2'81 21
Ein Ketten­
fahrzeug
selbst gebaut Bild 1

Technologische Probleme des Aufbaus


vorbildnaher Modelle in Holzbauweise,
erläutert am Beispiel
der Kettenfahrzeuge
von Joachim Damm

Wir setzen voraus, daß die mit verzichtet, eine Vorfertigung


viel Geduld und Mühe vor­ bestimmter Baugruppen zu
bereiteten Modellbauunterla­ verwirklichen, allerdings ein­
gen fertig sind und nun die geschränkt auf die nächstfol­
zweite Etappe — der eigent­ genden Arbeitsgänge. Wan­
liche Aufbau des Modells — nen und Fahrwerk von Ketten­
vor uns steht. Zunächst müs­ fahrzeugen wollen wir, da sie
sen wir uns über die Aufbau­ „unten" liegen, im weiteren
folge des Modells im klaren „Unterbau" nennen und alles
sein. Aus den Erfahrungen Darüberliegende unter dem
und der praktischen Arbeit Begriff „Aufbauten" zusam­
haben sich zwei Formen menfassen.
durchgesetzt:
a) der Aufbau von „unten Der Aufbau der Wannen
nach oben", Der Aufbau der Wanne ist rela­
b) die Vorfertigung der Haupt­ tiv unkompliziert und in der Bild 3
baugruppen mit anschließen­ prinzipiellen Form aus Bild 1
der „Endmontage". ersichtlich. Mitunter erfordert
Es bleibt dem Modellbauer die vorbildnahe Ausführung
überlassen, für welche Form ein gerundetes Wannenvor­
des Aufbaus er sich entschei­ derteil (Bild 2). Hierbei muß
det. das Sperrholz, wie bereits in
Der weiteren Beschreibung mbh 11 '80 beschrieben, vor­
soll die erstgenannte Form bereitet sein. Auf das Bo­
zugrunde liegen, weil sie fol­ denstück der Wanne (Sperr­
gende Vorteile bietet: holz 1 mm) werden die Sei­
— Im Verlauf des Aufbaus tenteile (Sperrholz 2 mm) auf­
können Maßabweichungen gesetzt und verleimt (Bild 3).
besser korrigiert werden. In der weiteren Folge ist die
— Bei komplizierten geome­ Wanne durch vordere und
trischen Formen ist eine hintere Bodenstücke zu kom­
nahtlose Anpassung an plettieren. Beim Einbau der
Bild 4
benachbarte Baugruppen Antriebsaggregate (Motoren,
möglich. Getriebe) ist es mitunter er­
Es soll nicht verschwiegen forderlich, bestimmte Ausklin­
werden, daß diese Form des kungen vorzunehmen. Das
Aufbaus zeitaufwendiger ist geschieht aber unmittelbar vor
als die Vorfertigung der dem Einbau dieser Teile (Vor­
Hauptbaugruppen. Letztere teil: genaueste Anpassung
eignet sich insbesondere, möglich). Es sollte vermieden
wenn e i n Modell in mehreren werden, in dieser Phase des
Ausführungen gebaut wird. Aufbaus der Wanne bereits
Bei Anwendung des Prinzips bestimmte Formteile zur
Komplettierung anzubringen Bild 5
„von unten nach oben" wird
natürlich nicht gänzlich darauf (z. B. Auswölbungen für das
Bild 6

Bild 7 Bild 11

Bild 8 Bild 12

Bild 9

Bild 13

Seitenvorgelege des Vorbildes ziehen) ist der Rohbau abge­ die Herstellung der Wanne. Stützrollen, der Kette mit in­
sowie Haken, Ösen, Griffe für schlossen, wenn die überste­ Die großen Vorbilder haben, nenliegender oder beidseitiger
Klappen). Diese Teile sind henden Kanten sauber ver­ abgesehen von einigen Mo­ Kettenführung sowie der Auf­
beim weiteren Aufbau hinder­ schiffen worden sind. difikationen, einen annähernd hängung einschließlich Fede­
lich bzw. können beschädigt gleichen Aufbau der Fahr­ rung. Dazu gehören noch eine
werden. Die Fahrwerke werke. Die Hauptelemente
Nach dem Verleimen der Ein­ Der Aufbau der Fahrwerke ist bestehen aus Laufwerk mit
zelteile (kleine „Heftnähte" sicher weitaus schwieriger als Antriebs-, Um lenk-, Lauf- und
Ein Kettenfahrzeug selbst an kleinen Wurzeln, Gräsern
o. ä., Wasser, Sand, Staub,
nung und Anbringung der
Laufräder kann auf verschie­

gebaut Steine usw. beeinträchtigen in : dene Art und Weise erfolgen.


keiner Weise die Fahrtüchtig­ Die einfachste Form ist die
keit der Modelle. Aber jede starre, durchgehende Achse
Medaille hat zwei Seiten. Der (Bild 8). Nach dem Trocknen
Nachteil liegt im Dehnungs­ der verleimten Wanne werden
verhalten des Gummis, und nach Anriß die Löcher ge­
damit sind der Federung der bohrt, die Achsen eingeführt
Fahrwerke bestimmte Grenzen (an den Enden mit Gewinde
gesetzt. Eine Vielzahl von Ver­ versehen) und verleimt. Als
suchen hat ergeben, daß eine Kleber sollte Epasol EP 11 ver­
Federung der Fahrwerke in wendet werden, weil das Fahr­
bestimmten Grenzen möglich werk einer hohen Belastung
ist, wenn die im Handel erhält­ ausgesetzt ist. Diese Form der
Reihe von Komplettierungs­ nahen Kettenausführung be­ liche Plastkette eingesetzt Ausbildung von Achsen eignet
und Sicherungselemente wie steht im Bodenhaftverhalten. wird. Ihr Nachteil besteht in sich für Anfänger und für Mo­
Bolzen, Scheiben, Splinte, Bei einem Steigungswinkel der stark eingeschränkten delle, bei denen der Achsen­
Dichtungen usw. An einem von größer als 30 Grad be­ Griffigkeit des Kettenprofils. mittelpunkt etwa in Höhe des
Funktionsmodell lassen sich ginnen die Ketten zu rut­ Leider haben sich die Kon­ Bodenstücks liegt.
diese Grundfunktionen zwar schen. strukteure dieser Ketten hier Eine weitere Form der Nach­
umsetzen, doch ohne Kom­ Dabei sind die Vorteile der wenig Gedanken gemacht. Die bildung von Schwingen ist aus
promisse an bestimmten Stel­ vorbildnahen Kettenausbil­ Länge der Ketten richtet sich Bild 9 erkennbar. Die Schwin­
len gegenüber dem Vorbild dung nicht zu übersehen. Es nach dem Modell. Gummiket­ gen (2-mm-Sperrholz) werden
geht das nicht ab. Bei einem ist eine formenschlüssige Ver­ ten werden mittels eines Ket­ im Paket gebohrt und beschlif-
reinen Standmodell (ohne bindung zum Antriebsarm ge­ tenverbinders geschlossen, fen (Bild 10). Die Federung der
Fahrfunktion) ist natürlich eine geben, und gleichzeitig wird die Enden von Plastketten er­ Fahrwerke erfolgt bei den Vor­
exakte Nachbildung des ge­ eine Federung der Laufrollen wärmt und gegeneinander bildern in den häufigsten Fäl­
samten Fahrwerks einschließ­
lich Kette möglich.
möglich. Ein besonderer Vor­
teil ergibt sich durch eine si­
i gedrückt (Bild 6). Die Kraft­
übertragung vom Kettenrad
len durch Torsionsstäbe. Die
modellmäßige Nachbildung
Betrachten wir zunächst die chere Kettenführung, weil ein auf die Kette erfolgt bei dieses Funktionsprinzips ist
Kette. Durch meisterhafte seitliches Ausweichen der Gummi- oder Plastketten aber nicht ohne weiteres mit
Kleinarbeit und nach längerer Kette nur im Rahmen der kraftschlüssig. Das ist ein dem gleichen Effekt erreich­
Bauzeit ist es gelungen, die Bohrungstoleranzen eintritt. Nachteil gegenüber den vor­ bar. Deshalb waren andere
Kette bei einem Funktions­ Antriebs- und Umlenkräder bildnah ausgeführten Ketten. Lösungen zu finden, die aus
modell analog dem Vorbild müssen mit der Kettenteilung Da aber auch handelsübliche den Bildern 11 und 12 ersicht­
nachzubauen (Bild 4). Die in Übereinstimmung stehen, Antriebsräder mit Ketten auf lich sind und durch die analog
Glieder der Kette wurden grob d. h., es sind gesonderte Kon­ der Laufseite eine Profilierung den Vorbildern auch eine Ein­
abgegossen und einzeln (!) struktionen dieser Elemente aufweisen, macht sich dieser zelaufhängung gewährleistet
gebohrt und gefeilt. Das Pro­ erforderlich. Gleichermaßen Nachteil nicht funktionsstö­ wird. Diese Federungen ge­
blem besteht nun darin, daß sollte man bei dieser Art der rend bemerkbar. nügen voll und ganz den An­
bei einem Funktionsmodell die Kettenausbildung auf eine Ketten, Laufwerk sowie An­ sprüchen und haben sich prak­
Kette einschließlich ihrer Füh­ Spanneinrichtung nicht ver­ triebs-, Lauf-, Stütz- und Um­ tisch bewährt.
rung allen Beanspruchungen zichten. Als Ausgangsmaterial lenkräder können dem Vorbild Der Modellbauer ist immer
und Belastungen standhalten für die Herstellung vorbild­ exakt nachgebildet werden. bestrebt, die Fahreigenschaf­
muß. Sie muß widerstands­ naher Kettenglieder würde Der Handel bietet allerdings ten seiner Modelle zu verbes­
fähig sein gegen Wasser, sich ein Plastwerkstoff am be­ auch vorbildnahe Räder an, sern. Besonders gilt das für
Schlamm, Sand, Staub, Grä­ sten eignen — schon wegen die sich durch geringes Ge­ den Wettkampfbetrieb. Dem
ser, kantige Gegenstände, des geringen Gewichts ge­ wicht, gute Werkstoffqualität leidlichen Problem des Ablau­
Geröll usw. Es ist unvermeid­ genüber metallischen Werk­ und ausreichende Laufeigen­ fes der Kette kann man be­
bar, daß sich bei einer solchen stoffen. Der Wunsch nach schaften auszeichnen. Für gegnen, indem bei Gummiket­
Beanspruchung Sandkörn­ solchen Kettengliedern bleibt reine Standmodelle sollte man ten nach Bild 13 das Profil seit­
chen, kleine Holzteile usw. aber so lange unerfüllt, bis es sich auf eine weitestgehende lich angeschnitten wird. Die
zwischen Kette und Antriebs­ gelingt, eine industrielle Her­ Nachbildung des Vorbilds Kettenspannung sollte nicht
oder Umlenkrad klemmen und stellung in großen Stückzah­ orientieren. Es versteht sich, so straff sein. Als Regel gilt,
damit die Fahreigenschaften len zu gewährleisten. Die Ein­ daß auf einen leichten Lauf der daß das Obertrum leicht, etwa
beeinträchtigt werden. Abhilfe zelherstellung solcher Glieder Räder geachtet werden muß. 2 mm, durchhängt. Eine zu
oder Minderung kann insoweit steht in keinem Verhältnis zum Als günstige Kombination der geringe Kettenspannung hin­
geschaffen werden, indem der erforderlichen Bauaufwand. Werkstoffe eignen sich Achsen gegen hat ein „Durchrut­
Antrieb nach vorn gelegt wird Eine zweite Variante der Ket­ aus Aluminium (hart) und Rä­ schen" des Antriebsrades zur
und damit die Fremdkörper tenausbildung besteht in der der aus PVC. Wenn im an­ Folge.
infolge des Kettenweges bis Anwendung industriell her­ gemessenen Maß noch für Öl
zum Antriebsrad „abgeschüt­ gestellter Gummiketten nach an den Gleitstellen gesorgt
telt" werden. Das ist ein eben Bild 5. Sie sind am häufigsten wird, bildet sich eine Art Gra­
noch vertretbarer Kompromiß anzutreffen, und das hat sei­ phitfilm, der sich ohne weite­
gegenüber dem Vorbild, wenn nen Grund. Gegenüber den res auch bei längeren Was­
der Antrieb beim Vorbild oh­ Bodenbedingungen sind diese serdurchfahrten hält. Ein Öl-
nehin nicht vorn liegt. Ein Ketten unempfindlich. Das und Schmierungsbesteck ist in
weiteres Problem der vorbild­ Modell bleibt nicht „hängen" Bild 7 erkennbar. Die Anord­ (wird fortgesetzt)

EEE2'81 24
EBE 2'81 25
42. Langer, P. (NI 1758 3. Groß, T. (T) 1 44E
^LSPORTKt^ Mitteilungen 43. Schröter, D. (C) 1798 4. Schöne, M. (R) 1786

des Präsidiums 44.Wunscher, F.


45.kBramer, N.
(Sl
(Z)
1894
' 1902
5. Blaßfeld, F.
6. Schroeder, T.
(B)
IS)
1977
2774
03
des Automodellsportklubs 46. Hoffmann, R. (N) 1914 7. Beierlein, F. (T) 2947
□ 1945 Senioren (25 Teilnehmer)
□K □ rlpr DDR 47. Wierschke, D.
48. Müller, M.
(L)
(L) 2035 1. Müller, L. (R) 388
X
49. Dreßel, M. (D 2083 2. Dittrich, W. (R) 1305
50. Haupt, V. (N) 2100 3.Wilhahn, E. (R) 2057
GST 51. Lehmann, A. (E) 2167 4. Herbst, J. (S) 2194
52. Würfel, A. (Z) . 2218 5. Voigt, W. (T) 2361
Jahreswettbewerb 1979/80 im Automodellsport 53. Kasel, L. (S) 2219 6. Tischer, G. (R) 3139
54. Gottlöber, J. (N) 2222 7. Blaßfeld, P. (R) 3195
55. Zeman (R) 2257 B Junioren (95 Teilnehmer)
RC-V1 Junioren (15Teilnehmer) 2. Pietschmann, A. ID) 1567
56. Koch, T. (B) 2275 1. Holthaus, R. (BI 624
1. Günther, K. (R) 1 714 3. Armbruster, G. (T) 2139
2194 57. Krassow, S. (0 2290 2. Vahrenholt, M. (B) 712
2. Schmieder, H. (R) 2095 4. Stöcklin, J. IN)
58. Becker, M. (N) 2295 3. Schwarza, K. (B) 842
3. Reuter, D. (B) 2321 5. Lemke, R. ID) 2300
59. Dörnberg, F. (L) 2 446 4. Müller, M. (R) 1260
4. Möller, A. (B) 2643 6. Fuchs, U. (T) 2375
60. Carsten, R. (0 2458 5. Krüger, U. (B) 1269
RC-V1 Senioren (51 Teilnehmer) •7. Limmer, J. IT) 2625
61. Seehaber, M. (L) 2 516 6. Franke, U. (S) 1376
1. Fritsch, Heinz IT) 392 8. Lemke, R. ID) 2867
62. Rottorf, U. (L) 2539 7. Schöne, M. (R) 1394
2. Schmieder, G. (R) 753 9. Erdmann, T. (T) 3 564
63. Post, I. (N) 2 583 8. Werner, M. (K) 2000
3. Buder, K.L. (R) 969 10. Wagner, A. (TI 4000
64. Jalowski, J. <N) 2659 9. Dittrich, S. (R) 2052
4. Neumann, W. (R) 1028 RC-EB Senioren (31 Teilnehmer)
65. Beckel, T. (0) 2726 10. Böger, A. IN) 2100
5.Hähn, M. (S) 1 045 1. Pfeil, P. (T) 851
66. Witting, U. (K) 2727 11. Ebert, S. (N) 2164
6. Riechert, W. IC) 2153 2. Perlet, G. IN) 1400
SRC-BS (63 Teilnehmer) 12. Bock, M. (N) 2201
7. Schneider, H.-P. (R) 2170 3. Peckmann, D. (DI 1550
1. Brehmer, R. (l) 308 13. Klug, R. IN) 2262
8. Jung, U. (H) 2196 4. Ludwig, K. H. ID) 1575
2. Baumann, S. (BI 504 14. Meffert, D. (1) 2346
9.Herget, 0. I0) 2200 5. Stöcklin, D. IN) 1825
3. Lösky, J. (Z) 610 15. Dohne, B. (S) 2380
10. Zimmermann, R. IN) 2321 6. Lossin, M. ID) 2175
4. Bülau, G. (K) 690 16. Mahler, T. (BI 2528
11.Seupt, B. IO) 2 364 7. Berndt, G. IN) 3475
5. Bogdahn, F. (El 791 17. Roeder, J. IC) 2658
12. Stöcklin, D. IN) 2355 8. Kuphal, W. ID) 3700
6. Klinke, J. (ZI 980 18. Schumann, R. (S) 2957
iS.Aghten, G. (ZI 2480 SRC-CM (138Teilnehmer)
7. Lindner, U. (L) 985 19. Komorowski, U.G. (B| 3 090
14. Loof, B. IH) 2536 1. Bülau, G. (Kl 156
8. Borsutzki, R. (L) 1007 20. Breitfeld, L. (K) 3303
15. Hermsdorf, J. IC) 2 543 2. Brehmer, R. (L) 207
9. Metze, J. (L) 1333 B Senioren (34 Teilnehmer)
16. Friedrich, L. (R) 2828 3.Dönitz, R. (Kl 210
10. Mühlenfeld, D. (B) 1346 1. Müller, L. (R) 1334
17. Fritsch, Hans IT) 2947 4. Mühlenfeld, D. (8) 246
11. Röschke, F. (Z). 1405 2. Dittrich, W. (R) 1579
18. Bartsch, D. (0) 3023 5.Cangemi, T. (K) 283
12. Blaßfeld, F. (R) 1415 3. Köhler, R. CT) 1816
19. Gehrmann, B. IN) 3093 6. Blaßfeld, F. (R) 343
13.Schombel, J. (Z) 1511 4. Kühlmann, L. (1) 1901
20. Stahlhut, N. (A) 3113 7. Kern, F. (R) 366
407 14. Mahler, A. (8) 1 589 5. Radtke, A. (1) 1995
21. Hörig, H. IN) 3909 8. Klinke, J. (Z)
15. Luckas, S. (Z) 1670 6. Hirschfelder, 0. (II 2157
RC-V2 Junioren (15Teilnehmer) 9. Schramm, S. (K) 422
16. Sachse, A. (S) 1.855 7.Gierth, N. (Z) 2198
1. Günther, K. (R) 2325 10. Lindner, U. (L) 425
17. Schlegel, K. (S) 2070 8. Eberhardt, A. (NI 2214
RC-V2 Senioren (53 Teilnehmer) 11.Schombel, J. (ZI 476
18.Smalla, C. (ZI 2075 9. Blaßfeld, P. (RI 2589
1. Hermsdorf, J. IC) 459 12. Baumann, S. <B) 493
19. Dönitz, R. (Kl 2200 10. Bogdahn, J. (El 2742
2. Schneider, H.P. (R) 570 13. Borsutzki, R. (L) 541
20. Schramm, S. (K) 2215 11. Tischer, G. (R) 3141
3. Fritsch, Heinz IT) 971 14. Löski, K. (Z) 603
21. Erit, S. (K) 2297 12. Wolf, M. (R) 3164
4. Herget, 0. IO) 1282 15. Metze, J. ID 747
22. Koch, T. (8) 2357 13. Barz, R. (1) 3714
5. Schmieder, G. (R) 1338 16. Luckas, S. (Z) 823
23. Nerger, A. (K) 2653 C/24 Junioren (44 Teilnehmer)
6. Bartsch, D. (0) 1759 17. Bogdahn, F. <E) 833
24. Breitfeld, L (K) 2958 1. Schöne, M. (RI 1390
7. Fleischer, W. (RI 1848 18. Sachse, A. IS) 862
25. Klotz, J. . (8) 3000 2. Schwarze, K. (BI 2204
8. Petersen, J. (Hl 1903 19.Smalla, C. IZ) 876
A1/32 Junioren (46 Teilnehmer) 3. Lehmann, T. (El 2845
9.Hähn, M. (Sl 2179 20. Vogel, U. (R) 879
1. Müller, M. (R) 510 C/24 Senioren (80 Teilnehmer)
10-Seupt, B. (O) 2311 21. Müller, S. <R) 911
2. Franke, U. (S) 825 1. Voigt, W. (T) 291
11. Neumann, W. (R) 2384 22. Dietsch, T. IS) 912
3. Krüger, U. (BI 2147 2. Müller, L. (R) 359
12. Weiß, F.M. (T) 2475 23. Röschke, F. IZ) 916
4. Brehmer, A. (LI 2250 3. Herbst, J. IS) 910
13.Hegner, T. (R) 2685 24. Schwa rmat, M. IN) 1098
5. Schöne, M. (R) 2576 4. Lange, W. (Sl 956
14. Ehrentraut, H. IT) 2732 25. Klotz, J. (8) 1311
6. Müller, S. (R) 3198 5. Köhler, R. (T) 1083
15. Fritsch, Hans (TI 2786 26. Kindt, J. (L) 1327
7. Schumann, R. (S) 3282 6. Kühlmann, L. (II 1556
16. Buder, K. L. (R) 3473 27. Hähner, K. U. IC) 1352
A1/32 Senioren (25 Teilnehmer) 7. Pietsch, U.E. (TI 1558
RC-EB Schüler (35Teilnehmer) 28. Eckersberg, J. (L) 1417
1. Müller, L. (R) 587 8. Wolf, M. (RI 1663
1. Burkhardt, T. (I) 541 29. Erit, S. (Kl 1422
2. Dittrich, W. (R) 1016 9. Tischer, G. (R) 1949
2. Pechmann, T. (0) 1150 30. Wenzel, P. (R) 1510
3. Tischer, G. (RI 2058 10. Dittrich, W. (R) 1994
3. Epperlein, T. (0) 1310 31. Dönitz, S. (K) 1526
4. Herbst, J. (S) 2154 11. Blaßfeld, P. (R) 2480
4. Erdenberger, S. (LI 1325 32. Preidel, A. (N) 1528
5. Voigt, W. (T) 2154 12. Moscha, K. (K) 2 553
5. Görner, S IS) 1573 33. Breitfeld, L. (K) 1530
6. Moscha, K. (K) 2281 13. Baumann, H. (BI 2757
6. Hennig, T. ID) 1736 34. Schlegel, K. IS) 1552
7. Wolf, M. (BI 2287 14,Wilhahn, E. <R) 2816
7. Ludwig, U. (R) 1746 35. Hansendorf, M. <K) 1600
8. Dohne, H. (S) 2596 15. Hirschfelder, 0. (1) 3007
8. Becher, T. (LI 1786 36. Meißner, L. (RI 1638
9.Teichmann, H. (S) 2786 16. Bogdahn, J. (El 3114
9. Boetcfcer, A. ILI 1838 37.Schmelling, R. IC) 1682
W.Wilhahn, E. (R) 2 844 17. Barz, R. (II 3698
10. Kreuß, J. (R) 2336 38. Fels, U. IC) 1710
11. Brettermacher, P. (DI 3 000 39. Nerger, A. (K) 1726 A2/32 Junioren (39 Teinehmer)
RC-EB Junioren (37Teilnehmer) 40. Neute, G. (TI 1733 1. Müller, M. (R) 482 Die Auswertung wurde durchgeführt von
I.Ehrig, A. (T) 1486 41.Mitschke, M. (Sl 1736 2. Franke, U. (S) 1198 Georg-Wilhelm Hübener

Herausgeber Redaktion Günther Keye (Berlin) Bezugsmöglichkeiten


Zentralvorstand der Gesellschaft Günter Kämpfe Joachim Lucius (Berlin) In der DDR über die Deutsche Post.

für Sport und Technik, (Chefredakteur), Udo Schneider (Berlin) Außerhalb der DDR in den
Hauptredaktion GST-Presse Manfred Geraschewski sozialistischen Ländern über die

Leiter: Dr. Malte Kerber, (Flugmodellsport, Druck Postzeitungsvertriebs-Ämter, in

„modellbau heute" Querschnittsthematik) Gesamtherstellung: (140) Druckerei allen übrigen Ländern über den

erscheint im Militärverlag der Bruno Wohltmann Neues Deutschland, Berlin internationalen Buch- und
Deutschen Demokratischen (Schiffs- und Automodellsport), Postverlagsort: Berlin Zeitschriftenhandel. Bei
Republik (VEB), Berlin Renate Heil Printed in GOR Bezugsschwierigkeiten im

Lizenz-Nr. 1582 des Presseamtes (Redaktionelle Mitarbeiterin) nichtsozialistischen Ausland •


beim Vorsitzenden des Erscheinungsweise und Preis wenden sich Interessenten bitte an

Ministerrates der DDR Typografie: Carla Mann „modellbau heute" erscheint die Firma BUCHEXPORT,
monatlich, Bezugszeit monatlich, Volkseigener Außenhandelsbetrieb,

Sitz des Verlages und Anschrift der Redaktionsbeirat Heftpreis: 1,50 Mark DDR - 7010 Leipzig, Leninstraße 16.
Redaktion: Gerhard Böhme (Leipzig) Auslandspreise sind den Postfach 160
1055 Berlin, Storkower Str. 158 Joachim Damm (Leipzig) Zeitschriftenkatalogen des
(S-Bahnhof Leninallee) Dieter Ducklauß (Frankfurt/O.) Außenhandelsbetriebes Nachdruck

Tel. 4 30 06 18 Heinz Friedrich (Lauchhammer) BUCHEXPORT zu entnehmen Der Nachdruck ist nur mit
Artikel-Nr. (EDV) 64615 Quellenangabe gestattet.

EIEB2'81 26
a s
Index 32586 ISSN 0323-312X

Jakowlew Jak-18
Jak-18
als Schulflugzeug
des polnischen Aeroklubs

Jak-18A
als Schul- und
Übungsflugzeug
der DOSAAF

Jak-18A
als Schul- und
Übungsflugzeug
der GST

(«P&HUM CCCP-87791

Jak-18 P
als Sportflugzeug
der Aeroflot

Jak-18PM Jak-18 PM
als Kunstflugzeug
des Zentralen Aeroklubs
der UdSSR

H. RODE ÖO
Mit der Gründung der Deutschen Demokra­ Bisher stellten wir in dieser Serie folgende Im Oktober 1949, wenige Tage nach der Gründung der DDR, und etwa ab 1955 in der gleichen Reihenfolge die Nummern 811 Einige Boote wurden mit einem Elektroaggregat auf dem
wurde die Hauptverwaltung Ausbildung (HVA) geschaffen, die bis 816, die sie bis zu ihrer Außerdienststellung trugen. Neben Achterdeck bestückt, welches den Strom für das elektrische
tischen Republik stand vor dem ersten Arbei­ Boote und Schiffe aus der Zeit der Seepolizei,
die Organisation des militärischen Schutzes unseres Staates der Nummer wurde am Mast, über der zweiten Rah, ein takti­ Räumkabel lieferte. Gleichzeitig neben der Ausbildung wurden
ter-und-Bauern-Staat auf deutschem Boden die Volkspolizei-See, der Seestreitkräfte und der übernahm und gleichzeitig militärische Kader ausbilden mußte. sches Zeichen, ein Kreis mit einem Balken, der entsprechend der die Boote auch zum scharfen Minenräumen eingesetzt. Sie räum­
Aufgabe, seine Land- und Seegrenzen zu Volksarmee vor: In diesem Zusammenhang erhielt der Genosse Walter Steffen taktischen Nummer in eine bestimmte Richtung zeigte, ge­ ten, gemeinsam mit der sowjetischen Flotte, die Zwangswege in
schützen. Diese Aufgabe konnte mit Hilfe der 28-m-KS-Boot (mbh 1 '79), Räumboot Typ am 1. März 1950 den Auftrag, eine VP-Schule für die Ausbildung führt. der Ostsee vor unserer Küste minenfrei. Bis zu 15mal wurden
Sowjetunion erfolgreich gelöst werden. Der „Schwalbe" (2 '79), Hafen- und Reedeschutz­ von Matrosen, Maaten und Offiz eren zu gründen. Doch für die Die Boote gehörten alle zum sogenannten Typ „R44" (Bauserie diese Fahrstraßen mit verschiedenen Räumgeräten befahren, um
Ausbildung von seemännischem und maschinentechnischem 218 bis 290) und waren in der Zeit von 1943 und 1944 auf ver­ der zivilen Schiffahrt eine gewisse Sicherheit zu garantieren.
Schutz der Seegrenzen setzte selbstver­ boot vom Typ „Delphin" und „Tümmler"
Personal standen keine Boote und Schiffe zur Verfügung. Daher mutlich drei verschiedenen Werften gebaut. Ihr Aussehen im
ständlich den Einsatz bewaffneter Wasserfahr­ (3'79), Torpedofangboot (4'79), MLR „Ha­ übergab die Sowjetunion als Hilfe beim Aufbau unserer bewaff­ Detail war sehr unterschiedlich. Fotos der einzelnen Boote be­ Die Technik der Räumboote
zeuge und Kampfschiffe voraus, die nur zum bicht" (5 '79), Luftkissenfahrzeug (6 '79), Mitt­ neten Kräfte am 29. Mai 1950 sechs ehemalige Räumboote der stätigen diese Annahme. Noch uneinheitlicher war die Bewaff­ Die Räumboote waren in einer Komposit-Bauweise, Spanten aus
Teil aus der- eigenen Produktion unserer leres Landungsschiff Typ „Robbe" (7 '79), faschistischen Kriegsmarine. nung. Es herrschte die Flak 38 als Einzellafette vor, aber auch die Stahl und Außenhaut aus Holz, hergestellt und nur für eine kurze
Werften hervorgingen. Diese Beitragsserie, Leichte Torpedoschnellboote (9 '79), U-Boot- In feierlicher Form übernahm der damalige Stellvertretende Mi­ Doppellafette ist anzutreffen und dazu noch die 20-mm-Oerlikon. Einsatzdauer vorgesehen. Vom Spantenverlauf her waren sie als
nisterpräsident Heinrich Rau diese Boote von den Vertretern der Die Aufstellung der Fla-Waffen ist daher auf jedem Boot an­ schnelle Minenräumer, mit einer Geschwindigkeit von 22 kn im
die dem 25. Jahrestag unserer Nationalen Abwehrschiff Typ „Hai" (10 '79), Versorgungs­
UdSSR. Es waren die ersten Fahrzeuge, die damit zur Ausbildung ders. freien Wasser ohne Räumgerät, ausgelegt. 1950 liefen diese
Volksarmee gewidmet sein soll, gibt einen schiff „Timmendorf" (11 '79) und Flugsiche­ von Marinepersonal zur Verfügung standen. Die hauptsächlichste Ausrüstung war das Räumgeschirr unter­ Boote noch 19 kn. Die Maschinenanlage bestand aus zwei 6-Zy-
Überblick dieser Entwicklung. rungsboot (1 '81). Die sechs Boote erhielten die taktischen Nummern 511 bis 516 schiedlichster Art zum Räumen von Ankertau und Grundminen. linder-Viertakt-Dieselmotoren vom Typ MWM RS 163 Su

Die Boote „514" und „516" bei einer Übung auf der Ostsee. Im
Hintergrund zwei KS-Boote, das Flugsicherungsboot und der
Ausbildungskutter

Ein R-Boot vor der Mole in Warnemünde. Die Aufstellung der


Waffen und Räumausrüstung entspricht dem Bauplan

14. Februar 1953 — Das Boot hatte seinen 7. Minenräumeinsatz abgedeckt werden konnte. Im Generalplan ist dieses mit, im grau: Überwasserschiff, Aufbauten (zumeist etwas „811" und „813" im Päckchen. Beide Boote haben eine Dop­
(1 250 PS/920 kW), zwei Wellen mit je einer Schiffsschraube von
900 mm Durchmesser. Die Dreiblatt-Ruderanlage sorgte für eine im Adlergrund (scharfes Räumen) Detail ohne Persenning dargestellt. heller als Rumpf) pellafette mit großem Schutzschild als Bugwaffe
gute Manövrierfähigkeit bei allen Fahrstufen. Auf dem glatten, 16. Juni 1953 — Liegt im Hafen Peenemünde weiß: Wasserpaß
mit geringem Sprung durchlaufenden Deck war etwa vor der 1953/54 — Das R-Boot mußte für einige Zeit außer Dienst gestellt Technische Daten des R-Bootes schwarz: Blechbelag auf Achterdeck, Handläufe, Griffe
Schiffsmitte ein kompaktes, gepanzertes Ruderhaus mit Steuer­ werden, da eine Hauptmaschine ausgebaut war. Die Maschine Die technischen Daten werden mit mehr oder weniger großen usw.
stand aufgesetzt, in dem der Kartenraum der Nautiker und der wurde vermessen, um neue Ersatzteile und neue Motoren her­ Differenzen angegeben und sjnd von Werft zu Werfl unterschied­ holzfarben: Deck, Grätings an Flak und im Steuerstand
Funkraum untergebracht war. Der Steuerstand war an den Seiten stellen zu können (für die ausgebaute Maschine waren Zement­ lich. Reiner Wachs
offen und nur oben abgedeckt. gewichte an Bord). Länge ü.a.: 39,20 bis 39,50 m
Die Besatzung eines Bootes bestand aus etwa 30 bis 35 Mann. 1. April 1954 — Im Hafen Peenemünde Länge z. d.L.: 36,50 bis 36,80 m
Leider läßt sich heute nicht mehr der „Lebensweg" jedes ein­ Breite ü.a.: 5,70 m Quellen:
zelnen Bootes nachzeichnen. Mit der Gründung der Nationalen Breite a.S.: 5,40 bis 5,60 m Sohst, H., Die deütschen Minensuch- und -räumboote im zweiten
Volksarmee am 18. Januar 1956 und der Zuführung neuer Boote Hinweise für den Modellbauer Seitenhöhe Vorschiff: 3,85 m Weltkrieg in: Militärwesen 1975, H. 1 u. 2
und Schiffe (Räumboot „Schwalbe", MLR „Habicht") gingen die Das Räumboot ist als schnelles und auch manövrierfähiges Fahr­ Seitenhöhe Achterschiff: 3,35 m Gehler, Siegfried und Klinder, Werner, Leben und Kampf Walter
R-Boote ab 1956 außer Dienst. Ein Boot übernahm 1956 die GST, zeug für die Klassen E und F2 von Interesse. Um Batterien und Tiefgang: 1,50 bis 1,80 m Steffens, Diplomarbeit, Karl-Marx-Universität, Leipzig 1971
und es fuhr als Schulboot „Freundschaft" bis 1959 für die Ma­ Antriebsmotoren im Schiffskörper unterzubringen, sollte bei Verdrängung: 140t Seesport 1958, H. 12
rineschule Greifswald-Wieck. Danach wurde es ebenfalls ver­ einem Fahrmodell der Maßstab 1:25 gewählt werden. Es darf Geschwindigkeit: 19 bis 22 kn Persönliche Erinnerungen des Genossen Johannes Fischer
schrottet. Dieser kurze Einsatz, es waren ja nur sechs Jahre, in dabei 9 kg Verdrängung haben. In einem kleineren Maßstab (1:50
der Flotte der VP-See bzw. Seestreitkräfte hat die R-Boote als oder 1:100) sollte es in keinem Traditicnskabinett zur Geschichte Farbgebung
Schul- und Räumfahrzeuge unvergessen gemacht, zumal diese unserer Volksmarine fehlen. Die Räumboote waren mit einem Die Farbgebung schwankt im Grundton sehr stark und reicht für
noch die ersten Boote unserer jungen Flotte waren. Holzdeck versehen, das bei einigen Booten, hinter dem achteren das Überwasserschiff und die Aufbauten von Dunkelgrau bis
Niedergang, mit einem Blechbelag abgedeckt war. Damit konnte Hellgrau. Da für die Boote ein Unterwasserauspuff für die Haupt­
Das Boot „513" die Abnutzung des Holzes durch die Räumgeräte vermieden maschinen vorhanden war, hatte zumeist der Teil der Bordwand
Das Boot „513" wurde aus dem Grunde für die Rekonstruktion werden. Auf dem Plan ist dieser Blechbelag mitgezeichnet wor­ zwischen den beiden mittleren Abweisern von der Wasserlinie
gewählt, da eine Reihe von Fotos von diesem Boot vorhanden den, obwohl das Boot „513" diesen nicht trug. bis zur Scheuerleiste einen schwarzen Anstrich. Bei einigen
sind. Von dem GST-Schiffsmodellsportler Johannes Fischer, der Als weitere Besonderheit soll hier der achtere Niedergang er­ Booten wurde dieser schwarze Streifen bis zur Deckskante ge­ Ausbildung am Heckgeschütz eines R-Bootes der Flak 38
als Arigast auf dem Boot „813" fuhr, konnten folgende Einsatz­ wähnt werden. Zum Schutz vor überkommendem Wasser war er zogen. Fotos: Armeemuseum, Winter, Fischer
daten angegeben werden: mit einem Rohrgestell versehen, welches mit einer Persenning rot: Unterwasserschiff, Räumgeräte

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