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Handout Physic

Urananreicherung

Bedeutung: Die Urananreicherung bezieht sich auf den Prozess, bei dem der Gehalt des
spaltbaren Isotops Uran-235 im natürlichen Uran erhöht wird. Natürliches Uran besteht
hauptsächlich aus Uran-238 und Uran-235, wobei Uran-235 nur einen geringen Anteil von etwa
0,7% ausmacht. Durch die Anreicherung wird der Anteil von Uran-235 erhöht, um eine
ausreichende Menge dieses Isotops für verschiedene Anwendungen zu erhalten.

Verwendung:
● Kernenergie
● Nuklearmedizin
● Atomwaffenproduktion

Urananreicherung Technologien:
● Elektromagnetische Anreicherung:
○ Uranatome werden ionisiert, beschleunigt und anschließend in einem
magnetischen Feld nach Massenzahl getrennt.
○ Aufgrund des enormen Aufwands hat dieses Verfahren für die Urananreicherung
keine praktische Relevanz mehr.
● Gasdiffusionmethode:
○ Nutzung der unterschiedlichen Geschwindigkeiten der Moleküle in einem
Gasgemisch (Uranhexafluorid) aufgrund ihrer verschiedenen Massen.
○ Leichtere Moleküle passieren eine Membran mit dünnen Poren schneller als
schwerere Moleküle.
○ Einsatz in der UdSSR und teilweise noch in den USA.
○ Geringer Anreicherungsgrad pro Stufe erfordert Tausende von Stufen, was zu
hohem Energieverbrauch und hohen Separationskosten führt.
○ Thermodiffusion (thermische Diffusion): Nutzung eines Temperaturgefälles zur
Isotopentrennung. Ein Gas oder eine Flüssigkeit wird zwischen zwei vertikalen
Platten erhitzt und gekühlt, wodurch die Moleküle des leichteren Isotops
bevorzugt zur wärmeren Platte diffundieren.
● Gaszetrifuge:
○ Gasförmiges Uranhexafluorid (UF6) wird in einen senkrecht stehenden, schnell
rotierenden Zylinder geleitet.
○ Durch die Zentrifugalkräfte werden schwerere UF6-Moleküle (Uran-238) an die
Außenwand gedrückt, während leichtere Moleküle (Uran-235) sich nahe der
Achse konzentrieren.
○ Erzeugung einer axialen Umlaufströmung durch Beheizung des unteren Teils
und Kühlung des oberen Teils der Zentrifuge.
○ Gegenstromzentrifuge - Bezeichnung für dieses Verfahren; Entnahmeröhrchen
für an- und abgereicherte Fraktion nutzen Staudruck zur Gasbeförderung
innerhalb der Anlage.
○ Trennprozess findet unter Unterdruck statt; Verdichter und

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Sublimatoren/Desublimatoren werden verwendet, um "Product" und "Tails" auf


Normaldruck zu bringen.
○ Mehrere hundert Einzelzentrifugen werden verbunden, um den Durchsatz und
die Anreicherung zu erhöhen.
○ Verlängerung der Rohrlänge und Erhöhung der Umlaufgeschwindigkeit zur
Steigerung der Leistungsfähigkeit der Zentrifugen.
● Laser-Anreicherung:
○ Laseranreicherung nutzt die Isotopieverschiebung der
Absorptionsspektren von Atomen und Molekülen.
○ Geeignete spektroskopische Bedingungen ermöglichen eine
isotopenselektive Anregung.
○ Laseranreicherungsverfahren zeichnen sich durch hohe Selektivität aus.
○ Zwei Konzepte werden unterschieden: atomares Verfahren
(Photoionisation von Urandampf, AVLIS) und molekulares Verfahren
(Photodissoziation von UF6, MLIS).
○ Atomares Verfahren trennt selektiv ionisierte Atome eines
Isotopengemisches.
○ Molekulares Verfahren regt UF6-Moleküle an und spaltet ein Fluoratom
ab.
○ Laseranreicherung ermöglicht theoretisch eine Isotopentrennung in
einem Schritt, jedoch hängt die Anzahl der Stufen von der Umsetzbarkeit
ab.
○ Technische Probleme wie Korrosion an den Apparaturen stellen eine
Herausforderung dar.
○ Forschungs- und Entwicklungsprogramme wurden teilweise eingestellt
aufgrund der Schwierigkeiten bei der industriellen Umsetzung.

Zukunftsperspektiven:

● Sicherstellung der Brennstoffversorgung


● Effiziente Nutzung von Ressourcen
● Beitrag zur CO2-Emissionsreduktion
● Langfristige Verfügbarkeit von Uran
● Umweltauswirkungen
● Energieintensiver Prozess
● Sicherheitsrisiken
● Nukleare Abfälle

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