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Schlundverstopfung
lebensbedrohlich, Fremdkörper (z.B. Futter) bleibt im Schlund stecken, Muskulatur der Speiseröhre verkrampft sich, Pferd kann
nicht mehr schlucken

Ursachen: hastiges fressen von Kraftfutter (manchmal auch durch Gras), uneingeweichte Trockenschnitzel, kleingeschnittenes
Obst und Gemüse (z.B. in Scheiben geschnittene Karotten, können sich in der Speiseröhre querstellen), Pferd bildet viel
Speichel, der schaumig zusammen mit Futterresten über Maulhöhle und Nase in die Luftröhre gelangt und in Folge eine
Lungenentzündung verursachen kann

Symptome: starkes Husten, Speicheln, Scharren, Schwitzen, mit dem Kopf schlagen, Panik, schaumiger Speichel tritt oft mit
Speiseresten aus Nase und Maul aus, Pferd hält Kopf sehr tief, Kreislaufprobleme, Atemfrequenz steigt

Magengeschwüre:
Oft nicht erkannt, kann in jedem Alter auftreten, vor allem bei Fohlen und
Jungpferden die entweder überfüttert werden oder lange Hungerzeiten (länger
als 4 Stunden) haben, Magen ist auf ständige Verdauung von rauen Fasern
ausgerichtet

Symptome: werden oft mit anderen Krankheiten bzw. Verhaltensstörungen


verwechselt, Belecken von Gegenständen, Flehmen, Gähnen, Zähneknirschen,
Kauen ohne zu fressen, struppiges, glanzloses Fell, Appetitlosigkeit, Aufstoßen,
aufgeblähter Bauch, Durchfall, wiederkehrende, leichte Koliken,
Unterentwicklung (Fohlen)

Ursachen: zu viel stärkehaltiges Futter, zu wenig Raufuttter, Stress, Medikamente,


Parasiten

Folgen: Übersäuerung des Magens → Schleimhautentzündungen → können


chronisch werden und sich in die Magenwände fressen → Geschwüre entstehen
→ Verstopfungen, Koliken, Schlimmstenfalls: Magenblutungen, Durchbruch der
Magenwand, Entzündung der Bauchhöhle
Können nur durch eine Magenspiegelung festgestellt werden.
Kreuzverschlag Knochen-, Bänder- und
auch Myoglobinurie oder Feiertagskrankheit genannt, Erkrankungen des Sehnenerkrankungen
Muskelstoffwechsels, je nach Schwere und Art der Erkrankung zerfallen unterschiedliche
Mengen an Muskelzellen, der rote Muskelfarbstoff (Myoglobin) tritt aus wird über die Niere Ursachen:
gefiltert und ausgeschieden Falsches Ca/P-Verhältnis, evtl. zu
hohes Vitamin-D-Angebot (Sonne!)
Ursachen: Auslöser sind Stress, spontane Überlastung nach Stehtagen, Fütterungsfehler, Symptome:
hormonelle Unterschiede zwischen Männchen und Weibchen Knochenauftreibungen (z.B. Fessel,
Zwei Arten: Unterkiefer), klammer Gang,
Kreuzverschlag (ER): Auflösung quergestreifter Muskelfasern, akut und chronisch, Nachweis unspezifische Lahmheit, Tendenz
durch erhöhte Werte von Enzymen, welche normal nur im Muskel vorkommen Bockhuf- und Stelzfußbildung
Unterteilung in:
Sporadisch akuter Kreuzverschlag (SER): KEINE Stoffwechselstörung, tritt spontan auf wenn
untrainierte Pferde plötzlich überfordert werden, das Futter nicht der Leistung angepasst ist,
oder durch Impfungen und Virusinfektionen
Wiederkehrender Belastungsbedingter Kreuzverschlag (RER): chronisch, vererbbar,
angeboren, unheilbare Störung im Muskelstoffwechsel, vor allem bei Vollblütern, Stuten und
nervösen Pferden, durch Stress und Schwankungen im Mineralstoffhaushalt (nervöse Pferde
schwitzen mehr, Mineralien gehen verloren, zu füttern von Vitamin E und Selen) ausgelöst,

Symptome: Pferd wird in der Lendengegend zunehmend steif, verweigert Bewegung, kann in
Extremfällen nicht mehr laufen, bricht mit der Hinterhand weg
Pferd sollte auf KEINEN Fall bewegt werden
Kreuzverschlag (PSSM oder EPSM): durch Überzuckerung ausgelöst, ungewöhnlich hohe
Konzentration von Zuckerverbindungen werden im Muskel gespeichert, degenerative
Muskelerkrankung, unheilbare, genetisch bedingte Störung im Kohlehydrat-Stoffwechsel, vor
allem bei Warm und Kaltblütern, erhöhte Insulinempfindlichkeit, leichte Verkrampfungen,
Bewegungsunlust (lustlos und steif), Sägebockähnliche Haltung (wie bei Hufrehen),
Krampfkoliken, Muskelabbau, Verkrampfungen in den Bronchien

Behandlung: viel Bewegung, die sie sich selbst einteilen können, Stress und Druck
vermeiden, Trainingsprogramm nicht verändern, stärkehaltige Futtermittel durch fetthaltige
Zusätze (hochwertiges Öl) ersetzen
weiteres:
ernährungsbedingte Myopathie: durch Fehler in der Fütterung (Vitalstoffmangel)
Huflederhautentzündung/Hufkrebs/Strahlfäule

Hufgeschwür: bildet sich durch Fäulnisbakterien (z.B. Darmbakterien), die in den Huf eindringen. Müssen nicht
schmerzhaft sein, verschwinden bei sachgemäßer Hufpflege. Unbehandelt führt es zu einem Hufabszess
Behandlung: durch Tierarzt/Schmied mit Hufverbänden (schützt, es können Keime nicht so leicht eindringen)
und Umschlägen
Hufabszess auch septische Huflederhautentzündung genannt: Eiteransammlung im geschlossenem
Hufinneren. Extrem schmerzhaft
Symptome: Pferd kann kaum stehen, legt sich auffällig oft und lange hin, verliert Appetit, Hufkrone und untere
Beinbereiche geschwollen, erhöhter Pulsschlag, Fieber
Ursachen: eingetretener Stein/Nagel, schlag auf den Huf, vermehrtes stampfen, drückende Eisen, Umstellung
auf Barhuf, Rehepatienten mit falsch/nicht behandelten Hufen, ständige Nässe (Urin, Kot, Matsch)
Unbehandelt führt es zu Knochenschäden oder eine Blutvergiftung
Behandlung: durch Tierarzt/Schmied mit Hufverbänden (schützt, es können Keime nicht so leicht eindringen)
und Umschlägen
Aseptische Huflederhautentzündung: sehr schmerzhaft
Hufkrebs:
Ursachen: durch stumpfe Einwirkung: Quetschung, Prellung, Druck,
Ursache: Fäulnisbakterien, in
schlecht bearbeitete/zu kurze/übermäßig ausgeschnittene Hufe, zu
Kombination mit ungünstiger Hufstellung
langes Aufbrennen der Eisen, unnatürliche/übermäßige
(Eng mit vielen Nischen) und zu viel
Beanspruchung von Barhufpferden
Nässe, beginnt in der Strahlfurche,
Symptome: wie bei einer leichten Hufrehe (Wärme, Lahmheit,
weißlich verfärbte Wucherungen
Pulsation, positive Zangenprobe
Behandlung: wie eine Hufrehe: Vermeidung von Grün- und
Kraftfutter, wenig Bewegung, Angussverbände, Kühlung, Hufschuhe
oder Beschlag mit Einlage, kann zu Belastungsrehen führen und eine
chronische Entzündung nach sich ziehen
Strahlfäule:
Ursachen: Fäulnisbakterien, in Kombination mit ungünstiger
Hufstellung (Eng mit vielen Nischen) und zu viel Nässe
(Strahlfäulebakterien mögen es warm und feucht, gedeihen gut
in durchnässtem Stroh und verschmutzten Ausläufen), das Horn
weicht auf und die Bakterien können eindringen
beginnt in der Strahlfurche, es bildet sich eine schwarze
Schmiere

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