Beruflich Dokumente
Kultur Dokumente
Überblick
• 1) deutsche Untertanen
• 2) Sozialdarwinismus/Biologismus
• 3) Nationalismus
• 4) Rassismus
5
„...und sie sind glücklich dabei.“
6
„... und sie sind glücklich dabei.“
... und was dann nach sechs oder sieben Monaten noch
an Klassen- und Standesdünkel da oder dort vorhanden
sein sollte, das übernimmt die Wehrmacht zur weiteren
Behandlung auf zwei Jahre. Und wenn sie nach zwei,
drei oder vier Jahren zurückkehren, dann nehmen wir
sie, damit sie auf keinen Fall rückfällig werden, sofort
wieder in die SA, SS und so weiter, und sie werden
nicht mehr frei ihr ganzes Leben und sie sind
glücklich dabei.“
(Adolf Hitler, Rede vor Kreisleitern in Reichenberg am 2.12.1938. Abgedruckt im
„Völkischen Beobachter“ vom 4.12.1938)
7
2) Der Sozialdarwinismus:
„Sieg des Stärkeren“
• Hitler berief sich bei der Untermauerung seiner
Theorien häufig direkt auf die Natur als angeblich
unangreifbare Autorität. Diese verlange den „Sieg
des Stärkeren und die Vernichtung des Schwachen
oder seine bedingungslose Unterwerfung“.
(Hitler 1937: Mein Kampf, S. 372)
9
3) Der deutsche Nationalismus:
„unbedingt überlegen...“
• Hitler zur Erziehung des Jugendlichen:
„Seine gesamte Erziehung und Ausbildung muß
darauf angelegt werden, ihm die Überzeugung zu
geben, anderen unbedingt überlegen zu sein.“
(Hitler 1937: Mein Kampf, S. 456)
Unterrichtsziel Hitlers:
„Planmäßig ist der Lehrstoff nach diesen
Gesichtspunkten aufzubauen, planmäßig die Erziehung
so zu gestalten, daß der junge Mensch beim Verlassen
seiner Schule nicht ein halber Pazifist, Demokrat oder
sonst was ist, sondern ein ganzer Deutscher. … Dann
wird dereinst ein Volk von Staatsbürgern erstehen,
miteinander verbunden und zusammengeschmiedet
durch eine gemeinsame Liebe und einen gemeinsamen
Stolz, unerschütterlich und unbesiegbar für immer.“
(Hitler 1937: Mein Kampf, S. 474)
11
Nationalismus Militarismus
„Volk ohne Raum“
12
(4) Die Erziehung zur „Blutreinheit“ gegen
die „außereuropäischen Rassen“
„Die gesamte Bildungs- und Erziehungsarbeit
des völkischen Staates muss ihre Krönung darin
finden, dass sie den Rassesinn und das
Rassegefühl instinkt- und verstandesmäßig in
Herz und Gehirn der ihr anvertrauten Jugend
hineinbrennt. Es soll kein Knabe und kein
Mädchen die Schule verlassen, ohne zur letzten
Erkenntnis über die Notwendigkeit und das
Wesen der Blutreinheit geführt worden zu sein.“
(Hitler 1937: Mein Kampf S. 475 f.)
13
„NS-Frauenbild“
• Frauenbild und Männerbild: Kern der
Methode der NS-Propaganda bestand im
LOB (Ausnutzung der Minderwertigkeits-
gefühle)
• Ideologie und Realität: Frauen erst an den
Herd, nachher Männer an die Front – und
Frauen in die Kriegswirtschaft.
• Besondere Rolle des BDM – Abstand zur
Familie
14
„NS-Frauenbild“
16
NS-Frauenbund
• Ursprünglich „nichts Neues“: Mutter, Pflicht,
Opferbereitschaft, Selbstlosigkeit sind zentrale
Begriffe, dazu nun „arisch“ und „Rassenreinheit“
• „Ich würde mich schämen, ein deutscher Mann
zu sein, wenn jemals, im Falle eines Krieges,
auch nur eine Frau an eine Front gehen müsste!
… Denn die Natur hat die Frau nicht dafür
geschaffen.“ (Adolf Hitler, München 1935)
• Durch den Krieg veränderte Rolle: Arbeit in
Rüstungsbetrieben, Aufstiegsmöglichkeiten
• Problem der Behauptung „Krieg diente indirekt der
Emanzipation der Frau“
17
„Der Führer entwickelt ganz neue Gedanken
über unsere Stellung zur Frau. (...)Der Mann
ist Organisator des Lebens, die Frau seine
Hilfe und sein Ausführungsorgan. Diese
Auffassungen sind modern und heben uns
turmhoch über alles deutschvölkische
Ressentiment.“
Joseph Goebbels: Tagebücher, 29. März 1932
18
Hitler zur Frauenemanzipation
„das Wort von der Frauenemanzipation
ist ein nur vom jüdischen Intellekt
erfundenes Wort. Wir empfinden es
nicht als richtig, wenn das Weib in die
Welt des Mannes eindringt, sondern wir
empfinden es als natürlich, wenn diese
beiden Welten geschieden bleiben.“
(Hitler auf dem Reichsparteitag der NSDAP am 8. September 1934 in Nürnberg)
19
Diskussionen
• Frauen als „Opfer“ im NS? Rolle weiblicher
Beschäftigter in Gestapo, Polizei, KZ, vor
allem aber im Kontext der Euthanasiemorde
in sozialen und pflegerischen Berufen.
Dazu ist eine eigene Studie von Kathrin
Kompisch: Täterinnen. Frauen im
Nationalsozialismus, Köln 2008 erschienen.
20
Goebbels und die NS-Taktik (1)
Planmäßig „planlos“
Goebbels erklärte später am 16.
September 1935 vor den Gau- und
Kreispropagandaleitern mit zynischer
Offenheit die Funktion des auf den ersten
Blick verwirrend erscheinenden Hin und
Her der Anordnungen und Verfügungen
und der sich teilweise widersprechenden
Gesetze und Verordnungen. Er sagte:
21
Goebbels und die NS-Taktik (2)
„Prinzip Hoffnung“
„Wenn ich in der Propaganda zum Ausdruck
bringe: Die Juden haben überhaupt nichts
mehr zu verlieren! - ja, dann dürfen Sie sich
nicht wundern, wenn sie kämpfen. ... Nein,
man muss das immer offenlassen. Wie zum
Beispiel gestern in meisterhafter Weise der
Führer das in seiner Rede getan hat: Wir
hoffen, dass - äh, mit diesen Judengesetzen
nun die Möglichkeit besteht, ein erträgliches
Verhältnis zwischen dem deutschen und
dem jüdischen Volk herbeizuführen und -
(Heiterkeit).
22
Goebbels und die NS-Taktik (3)
Gegenwehr verhindern!
Das nenne ich Geschick! Das ist gekonnt!
Wenn man aber gleich dahinter gesagt hätte:
So, das sind die heutigen Judengesetze; Ihr
sollt nun nicht glauben, daß das alles ist. Im
nächsten Monat - da ist gar nichts mehr dran
zu ändern -, nächsten Monat kommen die
nächsten, und zwar so, bis Ihr bettelarm
wieder im Getto sitzt -, ja, dann dürfen Sie
sich nicht wundern, wenn die Juden die
ganze Welt gegen uns mobilmachen.
23
Goebbels und die NS-Taktik (4)
Chance und Geiselprinzip
24
Literatur
Hohmann, Joachim S.: Ihr Charakter ist ein Inbegriff von
Schlechtigkeit und Leichtsinn. Zur Geschichte von Feindbildern in
Deutschland. Berlin 1995.
Jaeckel, Eberhard: Weltanschauung: Entwurf einer Herrschaft.
Stuttgart 1991.
Ortmeyer, Benjamin: Schulzeit unterm Hitlerbild. Frankfurt 1996.
Petzold, Joachim: Die Demagogie des Hitlerfaschismus. Die
politische Funktion der Naziideologie auf dem Wege zur
faschistischen Diktatur. Frankfurt am Main 1983.
Saller, Karl: Die Rassenlehre des Nationalsozialismus in Wissenschaft
und Propaganda, Darmstadt, 1961.
25
Literatur: Frauenbild
Frauengruppe Faschismusforschung (Hg.): Mutterkreuz und Arbeitsbuch.
Frankfurt am Main 1981.
Gravenhorst, Lerke: NS-Verbrechen: Männerdominanz und Frauenresonanz. In:
Macht und Gesellschaft. Männer und Frauen in der NS-Zeit. München 2004, S.
24-38.
Herkommer, Christine: Frauen im Nationalsozialismus – Opfer oder Täterinnen?
München 2006.
Kompisch, Kathrin: Täterinnen. Frauen im Nationalsozialismus. Köln 2008.
Livi, Massimiliano: Gertrud Scholtz-Klink. Die Reichsfrauenführerin. Münster
2005.
Steinbacher, Sybille (Hrsg.): Volksgenossinnen: Frauen in der NS-
Volksgemeinschaft. Göttingen 2007.
Thalmann, Rita: Frausein im Dritten Reich. Berlin 1987.
Theweleit, Klaus: Männerphantasien. Frankfurt 1977.
Weyrather, Irmgard: Muttertag und Mutterkreuz: der Kult um die "deutsche
Mutter" im Nationalsozialismus. Frankfurt 1993.
26