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Zündanlagen

Otto 2- und 4-Taktmotore benötigen zum


Entzünden des Kraftstoff-Luftgemisches einen
Zündfunken.
Der Zündfunke entsteht in der Zündanlage.

Aufgaben:

 die erforderliche Zündspannung erzeugen


 die Zündung zeitgerecht einleiten
 den Zündfunken den richtigen Zylinder zuteilen
Transformatorprinzip
 Zündanlagen arbeiten mit dem
Transformatorprinzip.
 (zwei Spulen Primärspule und Sekundärspule,
magnetische Koppelung durch Eisenkern)
Einteilung der Zündanlagen
 Konventionelle Spulenzündanlage SZ

 Transistorzündanlagen (TSZ)
 (Kontaktgesteuerte Transistorzündung TSZ-k)
 Transistorzündung mit Hallgeber TSZ-h
 Transistorzündung mit Induktionsgeber TSZ-i

 Elektronische Zündung EZ
 Vollelektronische Zündung VEZ
– mit Doppelfunkenzündspule
– mit Einzelfunkenzündspule
Konventionelle Spulenzündung SZ
Funktion:
1. Primärstromkreis:
Ist der Unterbrecher geschlossen, wird in der
Zündspule (Primärwicklung) ein Magnetfeld
aufgebaut. Im Zündzeitpunkt wird der Unterbrecher
geöffnet, das Magnetfeld bricht zusammen und
induziert in der Sekundärwicklung eine hohe
Spannung  Zündspannung

2. Sekundärstromkreis:
Die hohe Spannung wird über den Verteiler zu den
einzelnen Zündkerzen geleitet (Zündreihenfolge)
Bauteile:

1. Zündspule:
Die Zündspule wandelt die Batteriespannung
(12-14V) in Hochspannung (20-40kV) um.

 Primärwicklung ca. 400 Wicklungen


 Sekundärwicklung ca. 30 000 Wicklungen
2. Unterbrecher
 Schließt und unterbricht den
Primärstromkreis der Zündspule zur
Energiespeicherung und
Spannungsumformung. Der
Kontaktabstand (ca. 0,4mm) bedingt
den Schließwinkel und die Schließzeit.
Der Schließwinkel ist für den Aufbau
des Magnetfeldes verantwortlich und
wird in Grad oder Prozent angegeben.
3. Kondensator

Der Zündkondensator sorgt für


verlustfreies Unterbrechen des primären
Spulenstrom und unterdrückt
Funkenbildung (Kontaktfeuer) am
Unterbrecherkontakt.
4. Zündverteiler

Der Zündverteiler verteilt die


Zündspannung auf die Zündkerzen in
festgelegter Reihenfolge. Die
Hochspannung wird dem Verteilerfinger
über eine federnde Schleifkohle
zugeführt und über Funkenschlag zur
Zündkerze weitergeleitet.
5. Fliehkraftversteller
 Der Fliehkraftzündversteller verstellt den
Zündzeitpunkt drehzahlabhängig.
Fliehgewichte verdrehen mit steigender
Drehzahl den Zündnocken und verlegen den
Zündzeitpunkt nach vor.
6. Unterdruckversteller
Der Unterdruckzündversteller verstellt den
Zündzeitpunkt lastabhängig durch den
Saugrohrdruck.
Je geringer die Motorlast, desto weiter
wird der Zündzeitpunkt nach „früh“
verstellt.
7. Zündkerzen:

Aufgaben:

 den Verbrennungsraum gasdicht abschließen


 Zündspannung bis zu den Elektroden führen
(Zündfunke)
 die Temperatur an der Mittelelektrode durch
gute Wärmeabführung (Wärmewert) auf
450 - 850 ° C begrenzen
Aufbau:
 Mittelelektrode mit Anschlussbolzen
 Isolator (Keramikkörper)
 Kerzengehäuse mit Masseelektrode
 Elektrodenformen siehe Tabellenbuch

Alle Kraftfahrzeuge haben ihre spezifische Zündkerze, die


sich hinsichtlich Belastung, Verdichtung,..... richten.
Die Kriterien sind Wärmewert, Elektrodenabstand und Lage
der Zündkerze im Verbrennungsraum.
Der richtige Wärmewert ist gewählt, wenn die Zündkerze sehr
schnell ihre Selbstreinigungs-temperatur von ca. 450°C
erreicht und bei Volllast bei 850°C nicht überschreitet.
Beim Einbau der Zündkerzen ist
auf die richtige Gewindelänge
und auf den richtigen Wärmewert
zu achten !!!!!!!!!
Oszilloskop - Normalbild:
Dient zur Fehlerfeststellung der
Zündanlage. Man unterscheidet Primär-
und Sekundärbild.
Zur Prüfung wird meist das Sekundärbild
verwendet.

Es besteht aus mehreren Komponenten.


Sekundärbild

(1) ... Öffnungszeit (6) ... Brennspannung


(2) ... Schließzeit (7) ... Brenndauer
(3) ... Transistor sperrt (8) ... Ausschwingen
(4) ... Zündspannungsanstieg (9) ... Transistor schaltet durch
(5) ... Zündnadel (10) ... Magnetfeldaufbau (Selbstinduktion)
Transistorzündanlagen TSZ-i

Anstelle eines nockenbetätigten Unterbrechers ist ein


Zündimpulsgeber (Induktivgeber) eingebaut.
(1) ... Dauermagnet
(2) ... Induktionswicklung mit
Kern
(3) ... veränderlicher Luftspalt
(4) ... Impulsgeberrad (Rotor)
Funktion:
 Durch Drehen des Rotors ändert sich der
magnetische Fluss und induziert eine
Wechselspannung in der Induktionswicklung.
Ist der Spalt am kleinsten erreicht sie ihren
Höchstwert U+. Entfernt sich der Rotorzacken
wechselt die Geberspannung sprunghaft ihren
Wert weil sich der magnetische Fluss
abschwächt. In diesem Zeitpunkt erfolgt die
Zündung.
Stromverlauf TSZ-i

Steuerkreis

(1) ... Batterie, (2) ... Zünd-Start-Schalter,


(3) ... Vorwiderstand, (4) ... Schalter zur Startanhebung,
(5) ... Zündspule, (6) ... Schaltgerät,
(7) ...Induktionsgeber, (8) ... Zündverteiler
Aufbau:

(1) … Induktionswicklung
(2) … Wicklungsträger
(3) … Statorzacke
(4) … Rotorzacke
(5) … Dauermagnet
(6) … Steuerleitung
(7) ... Trägerplatte
(8) ... Fliehkraftversteller
(9) ... Verteilerläufer
Transistorzündanlage TSZ-h
Der Zündimpuls erfolgt durch einen Hallgeber.
Wirkt auf einen Halbleiter, durch den ein Strom fließt,
ein Magnetfeld, so entsteht an dessen Stirnflächen
eine Spannung (Hallspannung).
Hall-Effekt
Im Hallgeber unterbrechen Blenden auf einem Rotor den
Magnetfluss – die Hallspannung geht gegen 0. Somit entsteht ein
periodisches Signal, dass im Schaltgerät den Steuerimpuls für den
Leistungstransistor gibt.

(1) ... Blende,


(2) ... magnetische Leitstücke,
(3) ... Hall IC,
(4) ... Luftspalt
Steuerkreis

(1) ... Batterie, (2) ... Zünd-Start-Schalter,


(3) ... Vorwiderstand, (4) ... Schalter zur
Startanhebung,
(5) ... Zündspule, (6) ... Schaltgerät,
(7) ... Hallgeber, (8) ... Zündverteiler
Elektronische Zündung EZ :
Bei der elektronischen Zündung erfolgt die
Hochspannungsverteilung rotierend -
mechanisch, die mechanische
Zündwinkelverstellung (Fliehkraft- und
Unterdruckversteller) entfällt jedoch. Drehzahl
und Last werden elektronisch erfasst und sind
Eingangsgrößen für ein in einem Steuergerät
abgespeicherten Zündwinkelkennfeld.
Motordrehzahl und Batteriespannung sind die
wichtigsten Komponenten für das
Schließwinkelkennfeld.
Zündwinkelverstellung
Elektronische Zündanlage EZ
Vollelektronische Zündung VEZ
Die Spannungsverteilung erfolgt nicht mehr
rotierend - mechanisch, sondern rein
elektronisch im Steuergerät (ruhende
Hochspannungsverteilung -RUV).
Ansonst bietet sie die selben Funktionen wie die
EZ. Die Zündspulen werden vom Steuergerät
angesteuert. Es gibt keine rotierenden
Bauteile mehr und keine
Hochspannungsleitungen.
Vollelektronische Zündanlage
Saugrohrdruck, Motortemperatur, Batteriespannung. Drehzahl,
Kurbelwellenstellung und Drosselklappenstellung,.... sind
SENSOREN - Eingangsgrößen für das Steuergerät. Der
Rechner bestimmt für jeden Zustand den besten Zündwinkel und
Schließwinkel und steuert die Zündspule (AKTOR) an.
1. Einzelfunkenzündspule:

Jeder Zylinder hat seine eigene Zündspule, die


vom Steuergerät angesteuert wird. Sie sitzt
direkt oberhalb der Zündkerze.
2. Zweifunkenzündspule

 Zweifunkenzündspulen sind für die


Zündung in zwei Zylindern zuständig.
Ein Zylinder muss beim Arbeitstakt
zünden und der zweite beim
Ausstoßtakt.
 Ein Vierzylindermotor braucht daher
zwei Zweifunkenzündspulen. Ist nur für
gerade Zylinderzahlen geeignet.
Zweifunkenzündspule

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