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Psychologie im

Fremdsprachenunterricht

4. Sitzung: Einflussfaktoren beim Sprachenlernen


Alter, Gender, Emotion und Kognition

Dr. Thi Thanh Hien Bui


25.01.2024
Inhalt
● Einflussfaktoren beim Sprachenlernen
● Alter
● Implizites vs. explizites Lernen
● Gender
● Emotionen
● Gruppenarbeit: Emotion und Kognition

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Einflussfaktoren beim Sprachenlernen
Interesse
... Geschlecht

Sprachlern-
Motivation
eignung

Vor-
individueller kenntnisse
Lernstil Sprachen
-lernen

Einstellungen zu
Zielkultur und - Alter
sprache

Lern-
Emo-
tionen geschwindi
Selbst- gkeit
ständigkeit Lernerfolg

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Alter
● Kinder: 6-12 Jahre
● Jugendliche: 12-16 Jahre
● Erwachsene: über 16 Jahre

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Unterschiede
beim Lernen der deutschen Aussprache

(Ballweg u. a. 2013, 39) 5


Kinder
● ahmen vorgesprochene Äußerungen nach
● lernen spielerisch
● sind hoch motiviert
● imitieren Sprecherinnen und Sprecher der Erstsprache
● ihre Aussprache kann erstsprachliches Niveau
erreichen

6
Jugendliche
● lernen Fremdsprache zunehmend bewusster
● können unter Umständen auch erstsprachliches Niveau
erreichen
● eignen sich aber auch eher nonkonforme
Ausdrucksmittel an
● Sprachmischung und Sprachwechsel: üblicher

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Erwachsene
● haben ihre Sozialisation in der Erstsprache
abgeschlossen
● sind oft nicht mehr offen für
wiederholdendes Nachsprechen
● haben meist einen erkennbaren Akzent

(Ballweg u. a. 2013, 174f.) 8


Lernverhalten und Einflussfaktoren

(Ballweg u. a. 2013, 43) 9


Implizites vs. explizites Lernen

implizites Lernen explizites Lernen

unbewusstes und nicht


willentlich gesteuertes bewusstes und willentliches
Lernen Lernen

(Ballweg u. a. 2013, 188) 10


Aufgabe:

• Merkmale impliziten Lernens im Unterricht für Kinder


• Merkmale von Erwachsenen beim Sprachenlernen

11
• Merkmale impliziten
Lernens im Unterricht für
Kinder

(Ballweg u. a. 2013, 41) 12


llklölölö

(Ballweg u. a. 2013, 42) 13


Lösung

(Ballweg u. a. 2013, 41) 14


Gender
● Klischee: Frauen lernen eine Fremdsprache leichter,
weil sie ohnehin kommunikativer sind als Männer.
● Studien haben nachgewiesen, dass bereits im Mutterleib
weibliche Föten ihren Mund wesentlich öfter bewegen
als männliche.
● besseres Sprachvermögen: übertrieben
● Sprachzentren: mehr Frauen als Männer

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Gender
● Fremdsprachenerwerb geschlechtsabhängig?
● Eine US-amerikanische Studie (1995) hat das Gehirn von
19 Frauen und 19 Männern untersucht, die sich einem
Sprachtest unterzogen haben.
● unterschiedliche Fähigkeiten wie Rechtschreibung,
Semantik und Aussprache.

16
Ergebnisse der Studie
● bei Männern: vor allem ist die linke Gehirnhälfte
aktiviert. (die sprachliche Verarbeitung)
● Bei den Frauen: beide Gehirnhälften (mehr
Verbindungen)
● kein signifikanter Unterschied zwischen den Leistungen
der Frauen und der Männer

17
Ergebnisse der Studie
● Frauen nutzen andere und vielfältigere Methoden zum
Sprachen lernen.
● Frauen konzentrieren sich auf verschiedene Aspekte der
Sprache wie Wortschatz und Aussprache gleichzeitig.
● Männer fokussieren sich oft auf eine einzige Sache.

https://blog.hueber.de/fremdsprachenerwerb-geschlechtsabhaengig/
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Emotionen

• Emotionen beeinflussen die Aktivierung und die Abtriebskraft eines


Menschen

• Emotionen beeinlussen motivationale Orientierung und Absichten

• Emotionen sind Schaltstellen für kognitive Prozesse.

(Hascher 2005, 610)


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Positive vs. negative Emotionen
● Positiv ● negativ

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Emotionen

• Emotionen wirken nicht notwendigerweise direkt auf das Lernergebnis.

• Sie beeinflussen andere psychische Prozesse wie Motivation,


Handlungskontrolle und Lernverhalten, welche ihrerseits direkt oder
indirekt auf die Lernleistung wirken.

(Pekrun/Schiefele 1996)

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Gruppenarbeit: Emotion u. Kognition

• Lesen den Text von Ballweg et al. (2013, S. 44-53) und


machen Sie Notizen zu Merkmalen von den 4 genannten
Lernertypen.

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Literatur

• Ballweg, S.; Drumm, S.; Hufeisen, B.; Klippel, J. & Pilypaityte, L. (2013). Wie lernt man
Fremdsprache Deutsch? München: Klett-Langendscheidt.
• Hueber: Frau oder Mann – wer lernt Sprachen leichter? Online:
https://blog.hueber.de/fremdsprachenerwerb-geschlechtsabhaengig/ (20.02.2022)
• Hascher, T. (2005). Emotionen im Schulalltag: Wirkungen und
Regulationsformen. Zeitschrift für Pädagogik, 51(5), 610–625. Online:
https://www.pedocs.de/volltexte/2011/4771/pdf/ZfPaed_2005_5_Hascher_Emotionen_im_S
chulalltag_D_A.pdf
(20.02.2022)
• Pekrun, R./Schiefele, U. (1996): Emotions- und motivationspsychologische Bedingungen
der Lernleistung. In: Weinert, F.E. (Hrsg.): Psychologie des Lernens und der Instruktion.
Göttingen u.a.: Hogrefe, S. 153-180.

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