a) Aktiv Bei Arztbesuchen muss man seine Versicherungskarte vorlegen. Bei Arztbesuchen hat man seine Versicherungskarte vorzulegen. Passiv Bei Arztbesuchen muss die Versicherungskarte vorgelegt werden. Bei Arztbesuchen ist die Versicherungskarte vorzulegen. b) Passiv Ein 10 Jahre alter Rasierapparat kann nicht mehr repariert werden. Ein 10 Jahre alter Rasierapparat ist nicht mehr zu reparieren. c) Aktiv Ich will/darf dir nichts sagen. Ich habe dir nichts zu sagen.
Regeln: zu a) Aktive Sätze, die eine Notwendigkeit, einen Zwang
oder ein Gesetz ausdrücken (mit den Modalverben müssen, sollen, nicht dürfen), können mit haben + Infinitiv mit zu gebildet werden. Entsprechende Passivsätze können mit sein + Infinitiv mit zu gebildet werden. Beide Aussagen sind inhaltlich gleich. Bei trennbaren Verben steht zu zwischen dem Verbzusatz und dem Basisverb. Besonders unhöflich ist die Formulierung mit haben und dem Infinitiv Passiv: Bei Arztbesuchen hat der Versicherungsausweis vorgelegt zu werden. Zu b)Sätze, die in der passiven Form eine Möglichkeit oder Unmöglichkeit ausdrücken (mit den Modalverben müssen oder können) werden meist mit sein + Infinitiv mit zu gebildet. Zu c) Man kann aktive Willensäußerungen mit neutralen indefiniten Pronomen (nichts, etwas, einiges, manches, viel/vieles, wenig/weniges, usw.) auch mit haben + Infinitiv mit zu ausdrücken. Die entsprechende Frageform lautet: Was hast du mir zu sagen / zu beweisen / vorzuwerfen? II Passiversatz sein + Infinitiv mit zu: Seine Behauptung ist weder zu verstehen noch zu beweisen. Adverbien auf -lich und Seine Behauptung ist weder -bar: verständlich noch beweisbar. lassen + sich + Infinitv Seine Behauptung lässt sich weder ohne zu: verstehen noch beweisen.
Passive Sätze mit sein + Infinitiv mit zu werden
bedeutungsgleich mit Adverbien auf -lich oder -bar oder mit lassen + sich + Infinitiv ohne zu gebraucht. In subjektlosen Sätzen mit dem Passiversatz darf es nach den Regeln nur in der Position I stehen. Beispiele: Es lässt sich nicht erklären, warum er nicht gekommen ist. Oder: Warum er nicht gekommen ist, lässt sich nicht erklären. Es ist kaum zu beschreiben, wie unruhig sie war. Oder: Wie unruhig sie war, ist kaum zu beschreiben.
Quelle: Dreyer, H. und Schmitt, E. (2009). Lehr- und Übungsbuch