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Kompositionalität:
Eine Sprache ist kompositional, wenn die Bedeutungen zusammengesetzter Ausdrücke
sich aus den Bedeutungen der Teilausdrücke und der Art der Zusammensetzung
ergeben.
Die Bedeutung eines sprachlichen Ausdrucks ist das, was Benutzern ermöglicht mit diesem Ausdruck
zu kommunizieren.
Grice Meaning
Grundidee: Ausdrücke bedeuten etwas, weil SprecherInnen etwas damit meinen
These: Bedeutung beruht auf Sprecherabsicht
Ausdrücke bekommen ihre Bedeutung je nachdem, was der Sprecher mit Ihnen meint.
Natürliche Bedeutung nach Grice: Es kann nicht sein, dass P nicht der Fall ist.
Dieser Ausschlag bedeutet Masern, dann kann es nicht sein, dass jemand diesen Ausschlag hat aber
keine Masern.
Gegenbeispiel Grice: Das Anlegen eines Fracks tendiert dazu, die Überzeugung hervorzubringen, die
Person gehe zu einem Ball; und die Überzeugung man gehe zu einem Ball tendiert dazu einen dazu zu
bringen, einen Frack anzuziehen (Resultat komplizierten Konditionierungsprozess) Trotzdem
bedeutetNN (bedeutet nicht-natürlich) das anziehen eines Fracks nicht, dass man zu einem Ball geht.
1.Defintionsversuch Grice:
X bedeutet, dass p:
=Es wird von der Urheberin von x beabsichtigt, dass x in einer Hörerschaft die Überzeugung, dass p
erwecke
Gegenbeispiel: Grice lässt von seiner Tochter zerbrochenes Porzellan liegen, damit seine Frau es sieht.
Sie könnte nun denken, dass Grice schuld ist, obwohl dieser versucht in ihr die Überzeugung zu
erwecken, dass es die Tochter war.
A meintNN mit x
=A äußert x mit der Absicht in der Hörerschaft die Überzeugung, dass p hervorzubringen, dadurch,
dass die Hörerschaft diese Absicht erkennt.
Gegenbeispiele?
Grice: Wenn ich in einer Prüfung der Prüferin sage: “Die Republik wurde 1918 ausgerufen“ dann
meineNN ich, dass die Republik 1918 ausgerufen wurde, aber habe nicht die Absicht in der Prüferin
die Überzeugung hervorzurufen, sondern will nur die Überzeugung hervorrufen, dass ich denke es
war 1918.
Quiz:
1.Welche Rolle spielt Herodes’ Präsentieren vom Kopf Johannes’ des Täufers in Grice’ Gedankengang?
Zwar meint Herodes mit dem Präsentieren des Kopfes, dass Johannes tot ist. Aber dadurch, dass
Johannes Kopf gezeigt wird, ist dessen Tod von natürlicher Bedeutung.
2. Ist die letzte Analyse von “meintNN” jetzt perfekt, oder gibt es neue Gegenbeispiele?
Der Empfänger kann die Botschaft des Sprechers auch anders interpretieren, als die NN vom Sprecher
gemeint war.
Psychologisch realistisch?
Grice eigener Einwand: Kann es wirklich sein, dass SprachbenutzerInnen tatsächlich so komplizierte
Gedankengänge durchlaufen?
Grice Antwort (vermutlich): Genau wie bei allen anderen Handlungen kommt auch hier ein gewisser
Automatismus zustande und wir durchlaufen nicht jedes Mal wieder diese komplizierten Erwägungen
general name (=genereller Term): Ein "Name, der in gleicher Bedeutung auf eine unbestimmte Anzahl
von Dingen zutrifft." Das bedeutet, dass der Name auf mehrere verschiedene Dinge angewendet
werden kann. Ein Beispiel für einen generellen Term wäre "blau" oder "Tisch".
Singular name (=singulärer Term): Ein "Name, der nur in gleicher Bedeutung auf eine Sache zutrifft."
Das bedeutet, dass der Name nur auf eine spezifische Sache angewendet werden kann. Ein Beispiel
für einen singulären Term wäre "Sokrates" oder "der Lehrer des Platon".
connotative term: Ein Ausdruck, der ein Subjekt bezeichnet und eine Eigenschaft impliziert. Ein
bezeichnender Ausdruck zeigt auf eine Sache und vermittelt eine zusätzliche Information über diese
Sache. Beispiele für bezeichnende Terme wären "der erste römische Kaiser" oder "der Lehrer des
Platon".
Non-connotative term: Ein Ausdruck, der nur ein Subjekt benennt, ohne weitere Eigenschaften oder
Informationen zu implizieren. Nicht bezeichnende Terme zeigen nur auf eine Sache, ohne zusätzliche
Informationen zu vermitteln. Beispiele für nicht bezeichnende Terme wären "Gaius Octavius",
"Sokrates" oder "Innsbruck".
Mills These:
Eigennamen (Sokrates,Innsbruck,etc.) sind nicht-konnotative Ausdrücke, sie enthalten keine Info über
das Bezeichnete. (implizieren kein Attribut)
Argument dafür: mögliche Konnotationen bestimmen das Bezeichnete nicht, müssen von
BenutzerInnen nicht gekannt werden.
Frege´s Position:
Eigenname ist bei Frege das, was bei Mill als singulärer Term verstanden wird und eigentliche
Eigennamen sind Eigennamen bei Frege.
Angenommen vortheoretische Bedeutung von eigentlichen Eigennamen erschöpfe sich in dem was
bezeichnet wird → Nach Mills These müssten Namen, die dasselbe bezeichnen (ko-referentielle
Namen) Austauschbar sein, ohne dass sich die vortheoretische Bedeutung verändert.
Aber sie sind nicht austauschbar:
„Morgenstern“ = „Abendstern“ Beim Austausch wird etwas informatives trivial
„H glaubt, dass der Morgenstern mit dem Abendstern identisch ist.“ Austausch kann Wahrheitswert
verändern! Also ist Mills These falsch.
Fazit: Selbst eigentliche Eigennamen (nach Frege) haben eine Konnotation, also enthalten
Information über das Bezeichnete.
Sinn eines Ausdrucks = Die Art und Weise, in der die Bedeutung gegeben ist; erklärt den
Erkenntniswert, also Informativität von Identitätsaussagen.
Die Ausdrücke “der Schnittpunkt von a und b”, “der Schnittpunkt von b und c” haben
dieselbe Bedeutung, also bezeichnen denselben Punkt, aber tun dies auf
unterschiedliche Weise. Diese “Art des Gegebenseins” nennt Frege “Sinn”.
Der Sinn eines Eigennamens wird von jedem erfasst, der die Sprache hinreichend kennt, der er
angehört. Die Vorstellung ist subjektiv.
Aber: Es gibt Schwankungen des Sinnes in der Alltagssprache z.B. verbinden verschiedene
SprecherInnen verschiedene Sinne mit „Aristoteles“: Schüler Platons, Lehrer Alexander des Großen,
der aus Stagira stammende Lehrer Alexanders. „Aristoteles kam aus Stagira.“ Ist für manche
interessant, für andere trivial.
Fazit: Sinn ist objektiv insofern er als der gleiche Sinn von vielen erfasst werden kann.
Allerdings ist die Alltagssprache nicht ideal, daher verbinden verschiedene SprecherInnen
verschiedene Sinne mit Ausdrücken. Verschiedene Sätze können für verschiedene BenutzerInnen
unterschiedlich informativ sein.
Quiz
1. Was würde Mill über den Ausdruck “das Heilige Römische Reich Deutscher Nation”
sagen?
Konnotativ; impliziert mehrere Bedeutungen: bestimmtes Gebiet des deutschen Volkes
2. Am Anfang von “Über Sinn und Bedeutung” fragt Frege, ob Identität eine Beziehung
zwischen Gegenständen oder zwischen Namen oder Zeichen für Gegenstände ist.
a. Welche Antwort gibt Frege?
Wenn ein Gegenstand eine andere Bezeichnung erhält, kann sich auch der Sinn ändern.
Unterscheidung von Bedeutung nicht nur durch Zeichen. Identität=Beziehung zwischen
Gegenständen.
b. Hat Frege immer diese Antwort vertreten?
(Nein, denn bei Frege ist Bedeutung nicht immer kompositional.) Früher dachte er, dass
Identität eine Beziehung zwischen Namen und Zeichen sein muss. Er dachte, dass
Morgenstern und Abendstern dasselbe bedeuten.
Unbestimmte Kennzeichnungen
1. Ein Wunderkind hat im 2. Bezirk gewohnt.
2. Dieses Mädchen hat im 2. Bezirk gewohnt. [es wird auf ein Mädchen gezeigt]
3. Ein Marsmännchen hat im 2. Bezirk gewohnt.
Russell:
• 2. drückt eine singuläre Proposition aus: sie besteht aus dem Einzelding Luise und der Eigenschaft
im 2. Bezirk gewohnt zu haben.
• 1. und 3. drücken generelle Propositionen aus: die Proposition, daß es mindestens ein Wunderkind
bzw. Marsmännchen gibt, das im 2. Bezirk wohnt. Oder: über die propositionale Funktion “x ist ein W.
und x hat im 2. Bezirk gewohnt.” wird gesagt, daß sie manchmal wahr ist (d.h. bei manchen
Einsetzungen für “x”).
~ Für mindestens ein x gilt: x ist ein W. und x hat im 2. Bezirk gewohnt.
• Trotz der ähnlichen grammatikalischen Form sind also die ausgedrückten Propositionen ganz
verschieden. Slogan: logische Form ≠ grammatikalische Form
Argumente dafür: man kann 1 verstehen, auch wenn man kein Wunderkind im 2. Bezirk kennt; man
kann 3 verstehen, auch wenn es keine Marsmännchen gibt — also kann “ein M.” kein Name im
strengen Sinne sein.
Bestimmte Kennzeichnungen
4. Das Wunderkind hat im 2. Bezirk gewohnt.
Russell: “das einzige, was unbestimmte und bestimmte Kennzeichnungen unterscheidet ist die
Einzigkeits-Implikation.” (S. 176)
Vorschlag: a für mindestens ein x gilt: x ist ein Wunderkind
b für höchstens ein x gilt: x ist ein Wunderkind
c für alle x gilt: wenn x Wunderkind ist, dann hat x im 2. Bezirk gewohnt.
Oder: Es gibt genau ein Wunderkind und wenn etwas Wunderkind ist, dann hat es im 2. Bezirk
gewohnt.
“Grammatikalische Form ist irreführend”:
• die Proposition ist generell (wie bei unbestimmten Kennzeichnungen)
• Kein Bestandteil der Proposition entspricht dem Satzteil “das Wunderkind”.
• Es gibt nur eine “synkategorematische” Regel:
Sätze der Form “Der/Die/Das F ist G” drücken diejenige Proposition aus, die über
F und G sagt, dass es genau ein F gibt und dass alle Fs G sind.
Incompleteness
Eine Schwierigkeit für Russells Theorie:
Die meisten bestimmten Kennzeichnungen erfüllen die Einzigkeitsbedingung b nicht:
9. Das Pult steht schief.
10. Die Tür ist offen.
Es dürfen mehrere Pulte und Türen existieren, ohne daß dies die Wahrheit von Äußerungen von 9
und 10 berühren würde. Und ähnlich ist es mit den meisten Kennzeichnungen. In der Bezeichnung
“Incompleteness” für diese Schwierigkeit ist die Antwort schon angedeutet: viele Kennzeichnungen
sind unvollständig: um es richtig zu machen, sollte man die Kennzeichnung vervollständigen und
sagen:
4.* Das Wunderkind, von dem wir gerade reden, ist intelligent.
9.* Das Pult vor mir steht schief.
10.* Die Tür zu diesem Hörsaal ist offen.
[in einem Hörsaal mit nur einer Tür! sonst vielleicht: “die rechte Tür”.]
Russells Herangehensweise:
• Sätze drücken Propositionen aus (wenn sie Bedeutung haben), Verständnis erfordert
“Bekanntschaft” (“aquaintance”) mit allen Bestandteilen.
• Den logischen Teilen des Satzes entsprechen die Bestandteile der Proposition generelle vs singuläre
Propositionen: “F(a)” vs ”Für alle/einige x gilt: F(x)”
Bestimmte Kennzeichnungen:
• Auch wenn Ausdrücke der Form “der/die/das F” nichts bezeichnen, kommen sie in Sätzen vor, die
sprachliche Bedeutung haben.
• Also haben Ausdrücke der Form “der/die/das F” keine selbständige Bedeutung, sind kein logischer
Teil des Satzes.
• Die logische Form von “Der Weihnachtsmann ist dick.” ist nicht: D(w), sondern:
a für mindestens ein x gilt: x ist ein Weihnachtsmann
b für höchstens ein x gilt: x ist ein Weihnachtsmann
c für alle x gilt: wenn x Weihnachtsmann ist, dann ist x dick.
! die Proposition braucht keinen Weihnachtsmann als Bestandteil, nur die Eigenschaft,
Weihnachtsmann zu sein, und die Eigenschaft von Eigenschaften mindestens bzw höchstens eine
Instanz zu haben
Opake Kontexte:
B1 Es ist interessant, daß der Abendstern mit dem Morgenstern identisch ist.
B2 Hammurabi glaubte, daß der Abendstern mit dem Morgenstern identisch ist.
B3 Hammurabi glaubte, daß der Abendstern hell ist.
• Wenn wir den Ausdruck “Abendstern” durch einen Ausdruck ersetzen, der dasselbe bezeichnet
(dieselbe Frege’sche Bedeutung hat), kann sich der Wahrheitswert (=Frege’sche Bedeutung) von B1-
B3 ändern.
• Das sollte nicht passieren, wenn Frege’sche Bedeutung kompositional ist (wie Frege annimmt):
denn die Ersetzung war bedeutungsgleich!
T1 Zwei Ausdrücke sind ko-referentiell: = sie bezeichnen dasselbe
T2 “Substitution ko-referentieller Ausdrücke salvâ veritate”: = Ersetzung eines Ausdrucks durch einen
ko-referentiellen A. ändert den Wahrheitswert nicht.
T3 Kontexte, in denen Austausch ko-referentieller Ausdrücke den Wahrheitswert ändern kann (in
denen also Substitution ko-referentieller Ausdrücke salvâ veritate nicht gilt), heißen “opake Kontexte”
(auch: “nicht-extensionale Kontexte”)
Kontextabhä ngigkeit
Mehr über Intensionen
Für jede syntaktische Kategorie (Art von Ausdruck) eine Kategorie von Extension:
Singuläre Terme: Einzeldinge (z.B. “Sokrates”!der Mann selbst)
Prädikate: Mengen von Einzeldingen (z.B. “Tisch”! die Menge der Tische)
Sätze: Wahrheitswerte (z.B. “Wien ist Hauptstadt.” ! W.-wert Wahr.
Wie funktionieren Intensionen in opaken Kontexten?
B1 Die Gewinnerin des Schock-Preises 2017 ist Ruth Millikan.
B2 Ruth Millikan ist Ruth Millikan.
Grobe Idee: z.B. Otto glaubt die Intension von B2, aber nicht von B1.
Die Intension von B1 ist die Funktion, die denjenigen Möglichkeiten (=Zustandsbeschreibungen) Wahr
zuweist, in denen Ruth Millikan 2017 den Schock-Preis gewinnt. Die Intension von B2 ist die Funktion,
die denjenigen Zuständen Wahr zuweist, in denen Ruth Millikan Ruth Millikan ist (also: allen
Zuständen).
Glauben: D glaubt eine Satz-Intension, wenn die Satzintension für alle Zustände, die D nicht
ausschließt, den Wert Wahr hat. (>Jaakko Hintikka) Daher: Otto glaubt die Intension von B2 (sie ist in
allen Zuständen wahr), aber nicht die von B1 (er schließt nicht alle Zustände aus, in denen RM nicht
gewinnt).
Analytisch-Synthetisch
Manche Intensionen scheinen konstant zu sein: sie weisen jedem möglichen Zustand/Welt denselben
Wahrheitswert zu:
b) Alle Kugelschreiber sind Schreibwerkzeuge.
c) Alle Schreibwerkzeuge mit Ballpoint-Technologie sind Schreibwerkzeuge.
e) Wenn nur FührerscheininhaberInnen fahren dürfen und Luise fahren darf, dann ist Luise
FührerscheininhaberIn.
Das suggeriert, daß wir die Wahrheit (Falschheit) solcher Denkinhalte erkennen können, ohne etwas
über den Zustand der Welt herauszufinden:
• Manche Sätze (analytisch wahre oder falsche Sätze) haben einen bestimmten Wahrheitswert allein
aufgrund ihrer Bedeutung (=Intension).
• Manche Denkinhalte sind nur aufgrund der vorkommenden Begriffe und deren Zusammensetzung
wahr (bzw falsch).
Logische Empiristen (z.B. Ayer, Carnap) vermuteten/hofften:
• Analytische Sätze lassen sich durch Anwendung von Definitionen auf logische Tautologien
zurückführen.
• Notwendigkeit und Apriorizität können durch Analytizität erklärt werden.
Kontextabhängige Ausdrücke
B3 Heute ist Donnerstag.
B4 Ich bin Philosoph.
B5 Die Vorlesung über Sprachphilosophie findet hier statt.
B6 Dein Onkel sitzt jetzt auf meinem Fahrrad und radelt hierher.
• Sätze B3–B6 sind kontextabhängig: in welchen Zuständen sie etwas wahres sagen hängt davon ab
wann, wo, von wem und an wen sie geäußert werden.
• Die Ausdrücke, die dafür z.T. verantwortlich sind: “heute”, “ich”, “hier”, “mein”, “jetzt”, “dein” und
“hierher”: indexikalische Ausdrücke.
• Kontextabhängigkeit rührt nicht immer von indexikalischen Ausdrücken her: z.B. sind B4 und B5
zeitabhängig, und B3 ortsabhängig, ohne dass es entsprechende indexikalische Ausdrücke in B3, B4,
B5 gäbe.
Wenn es kontextabhängige Sätze gibt, dann reicht es zur Bedeutungserklärung nicht,
Ausdrücken (types) Intensionen zuzuschreiben! Denn verschiedene Vorkommnisse (tokens)
desselben Ausdrucks können verschiedene Intensionen haben.
Generative Grammatik
Grundidee:
Alle wohlgeformten (=grammatisch korrekten) Sätze können aus einer endlichen Anzahl von
Grundelementen und Regeln erzeugt (=generiert) werden.
Die Syntax einer Sprache L besteht aus …
1 … einer Liste von Ausdrücken in verschiedenen grammatikalischen Kategorien (z.B. Substantiv,
Adjektiv, finite Verbform, etc)
2 … einer Liste von Formationsregeln, die sagen, welche Aneinanderreihungen von Ausdrücken
wohlgeformte (d.h. grammatisch korrekte) Sätze sind.
3 … der Festlegung, daß diese beiden Listen vollständig sind, d.h., daß es außer den dadurch
generierten wohlgeformten Ausdrücken keine anderen in L gibt.
• Wenn Punkt 2 rekursive Regeln enthält, dann kann die Sprache unendlich viele
wohlgeformte Ausdrücke enthalten.
Beispiel
Syntax für L [ein Fragment des Deutschen?]:
Vokabular:
Namen: “Anna”, “Ben”, “Carla”
1-stellige Prädikate: “schläft”, “denkt”
2-stellige Prädikate: “bewundert”
Konnektive: “und”, “nicht”
Definition von “wohlgeformter Satz von L”:
(1) Für alle P, a: wenn P ein einstelliges Prädikat ist, und a ein Name ist, dann ist ‘aP’* ein
wohlgeformter Satz von L.
(2) Für alle P, a, b: wenn P ein zweistelliges Prädikat ist und a und b Namen sind, dann ist ‘aPb’ ein
wohlgeformter Satz von L.
(3) Für alle q, r: wenn q und r wohlgeformte Sätze von L sind, dann sind ‘q nicht’ und ‘q und r’ es
auch.
(4) Nichts anderes ist ein wohlgeformter Satz. von L*: “ ‘aP’ ” ist eine Abkürzung für: “der Ausdruck,
der durch die Verkettung von a und P in genau dieser Reihenfolge entsteht”. (sogenannte “corner
quotes”)
Grundidee:
Wir kennen schon die Extension von Sätzen (Wahrheitswerte) in bestimmten Situationen. Also
wählen wir die Extensionen von primitiven Ausdrücken so, dass diese Wahrheitswerte richtig
vorhergesagt werden. Aber: nicht-extensionale (opake) Kontexte ! wir brauchen Intensionen:
Funktionen von möglichen Welten auf Extensionen. (Irene Heim & Angelika Kratzer: Semantics in
Generative Grammar
Irene Heim & Kai von Fintel: Intensional Semantics)
Vergleich: Russell …
(2) Der König von Frankreich ist kahlköpfig.
drückt nach Russell die Proposition aus, daß:
a für mindestens ein x gilt: x ist ein König von Frankreich
b für höchstens ein x gilt: x ist ein König von Frankreich
c für alle x gilt: wenn x KvF ist, dann ist x kahlköpfig.
Formalisiert: ∃x (KvFx & ∀y(KvFy ! x = y) & Kx).
• die grammatische Struktur spiegelt nicht die logische Struktur wieder.
• den Satzteilen entsprechen keine Bestandteile der ausgedrückten Proposition.
• der Satz hat nicht die vermutete Subjekt-Prädikat-Struktur
Searles Projekt
(1) Sam raucht.
(2) Raucht Sam?
(3) Sam, rauche!
Searle unterscheidet:
• phonetische Handlung: den Laut “Sam raucht.” von sich geben.
• propositionale Handlung: die Proposition, daß Sam raucht, ausdrücken (Teilhandlungen:
Bezugnahme auf Sam, von Sam “rauchen” prädizieren.)
• illokutionäre Handlung: behaupten, daß Sam raucht; fragen, ob Sam raucht; Sam befehlen zu
rauchen.
Searles Ziel:
• die Regeln zu beschreiben, die die verschiedenen illokutionären Handlungsarten konstituieren:
versprechen, warnen, behaupten, fragen, grüßen etc
• die Regeln sind nicht spezifisch für eine bestimmte Sprache: verschiedene Sprachen koppeln
verschiedene Ausdrücke mit, z.B., den Regeln des Behauptens, Fragens, usw. (Möglicherweise
ermöglichen nicht alle Sprachen alle illokutionären Handlungsarten.)
Searle: Versprechen
Nehmen wir an, in Sprache L gebe es einen Ausdruck s, der eine Proposition p ausdrückt; und einen
Illokutionärkraftindikator “Pr”, den man auf s anwenden kann.
Regeln des Versprechens in Sprache L:
Wenn SprecherIn S einen Satz der Form ‘Pr(s)’ an HörerIn H gerichtet äußert,
1. … dann sollte die Proposition p eine zukünftige Handlung A von S prädizieren, (propositional
content rule)
2. … H sollte S’ Ausführung von A der Nicht-Ausführung vorziehen,
3. … sollte es nicht für S oder H offensichtlich sein, daß S sowieso A ausführen wird.
(2-3 sind “vorbereitende Regeln”)
4. … dann sollte S es beabsichtigen, A zu tun. (Ehrlichkeitsregel)
5. … dann zählt die Äußerung als das Eingehen der Verpflichtung, A auszuführen. (Essentielle Regel)
NB: 2 & 3 gelten nur, wenn 1 erfüllt ist; 5 gilt nur, wenn 2 & 3 erfüllt sind.
Also: kein Versprechen kommt zustande, ohne Erfüllung von 1,2 & 3.
Kontroverse über performative Verben
Der Status von performativen Verben (“behaupten”, “befehlen”, “versprechen”):
Searle sagt, daß “Ich verspreche, …” ein Illokutionärkraftindikator ist:
B1 Ich verspreche, daß ich kommen werde.
B2 Ich werde kommen.
In B1 wird dieselbe Proposition versprochen, die in B2 behauptet wird.
Aber:
B3 John verspricht, daß er kommen wird.
B4 Ich habe gestern versprochen, daß ich kommen werde.
In diesen Sätzen scheint “versprechen” kein Illokutionärkraftindikator zu sein.
“Performative Verben” sind nur in der ersten Person Präsens performativ.
Alternative (David Lewis):
• B1 ist assertorisch (es wird behauptet, dass die SprecherIn verspricht, zu kommen).
• Versprechen besteht darin, unter bestimmten Bedingungen zu behaupten, man verspreche etwas—
was dann automatisch wahr ist (wenn die vorbereitenden Bedingungen erfüllt sind).
Rekapitulation
Pragmatik:
~ Bedeutungsaspekte, die nicht durch die kompositionale Semantik (wörtliche
Wahrheitsbedingungen) erfaßt werden.
Austin, Sprechakt-Theorie:
• Sprechen ist Handeln, nicht alles Sprechen ist deskriptiv
• illokutionäre Handlungen: behaupten, fragen, befehlen, versprechen, warnen, danken, taufen,
begrüßen (zu unterscheiden von perlokutionären Handlungen)
• Indikatoren für illokutionäre Handlungen: performative Verben (“Ich verspreche hiermit, daß …”, “
Ich taufe hiermit …”), Wortreihenfolge, Inflektion.
Searle:
• Konstitutive Regeln
• Die Regeln geben an, wann eine Handlung als ein bestimmter Sprechakt zählt, und was für Normen
sich daraus ergeben.
• Illokutionäre Handlungen (e.g. Behauptungen, Fragen, Befehle) beinhalten oft propositionale Akte:
das Ausdrücken einer Proposition! Integration mit Semantik ist möglich!
Implikaturen
Bedeutungsdiskrepanzen: Beispiel 1
Grice: “Gemeinplatz”, daß es Bedeutungsunterschiede zwischen ”formal devices” und Gegenstücken
in natürlichen Sprachen gibt. Ein Beispiel dafür wäre:
(1) Einige TeilnehmerInnen haben bestanden. [sagt Prof nach Prüfung]
(2) Nicht alle TeilnehmerInnen haben bestanden. [scheint impliziert]
(1F) (∃x) (Teiln(x) ∧ Best(x))
[Für mindestens ein x gilt: x ist TeilnehmerIn und x hat bestanden.]
(2F) ¬(∀x)(Teiln(x) ⊃ Best(x))
[Nicht für alle x gilt: wenn x TeilnehmerIn ist, dann hat x bestanden.]
(2) scheint von (1) impliziert, aber (2F) wird nicht von (1F) impliziert. Die Formalisierungen (1F) und
(2F) scheinen die Bedeutung von (1) und (2) nicht richtig wiederzugeben.
Bedeutungsdiskrepanzen: Beispiel 2
(3) Wenn Prag größer als Wien ist, dann trägt Prag die nächste Fußball-WM aus.
(3F) G ⊃ W [Äquivalent: ¬G v W]
[G = Prag ist größer als Wien; W = Prag trägt nächste WM aus.]
(3) scheint falsch. (3F) ist wahr, da das Antezedens falsch ist.
! (3F) scheint die Bedeutung von (3) nicht richtig wiederzugeben.
Woran liegt es, dass es diese Diskrepanzen gibt?
Informalisten (z.B. Austin): die Formalsprache ist zu simpel, um den Feinheiten der natürlichen
Sprache gerecht zu werden.
Formalisten (z.B. Frege): die natürliche Sprache ist zu ungenau.
Paul Grice hingegen: möchte zeigen, dass es gar keine Diskrepanz gibt: (1F)–(3F) geben die
Bedeutungen von (1)–(3) korrekt wieder. Wie kann das sein?
Das explizit “gesagte” vs das indirekt Kommunizierte (“Implikierte”) - Wenn man den vorwurf
bekommt, dass etwas gesagtes flasch sei, dann ist nur das implikierte falsch – z.B. “Einige haben
bestanden” (implikiert: nicht alle) wenn alle bestanden haben, dann ist diese Aussage aber nicht
falsch, vielleicht ist jemand nicht kooperativ oder hat nicht vollkommenes Wissen über den
Sachverhalt. “meine Uhr sieht aus, wie eine Rolex” (implikiert dass es keine Rolex ist)
Man kann manchmal ableiten, dass etwas anderes als das Gesagte implikiert war. Z.B. Wenn Prof.
Kooperativ ist, dann sagt sie, dass ale bestanden haben (Maxime der Quantität) Also: Wenn sie
lediglich sagt, dass einige bestanden haben, legt es nahe, dass nicht alle bestanden haben.
Stornierbar (cancellable) ableitbar (derivable), untrennbar (non-detachable)
Manchmal ergeben sich Implikaturen dadurch, dass ich es auf komplizierte weise sage, wenn ich sie
dann auf einfache Weise sage, dann geht diese Implikatur verloren
Manche Aussagen verursachen schon durch ihre Bedeutung Implikaturen – Der unterschied von aber
und und = implikatur ist verschieden – bei aber = ein Unterschied zwischen Dingen
Konventionale Implikaturen: (keine stornierbarkeit) z.B. “aber” konventional daher nicht stornierbar,
anonsten derselbe Kontrast zwichen dem Gesagten und dem Implikierten (Wahrheit einer Äußerung
richtet sich nach dem Gesagten, nicht dem Implikierten)
B1) Der König von Frankreich ist kahlköpfig - Russel sagt, wenn man das sagt, dann behauptet man
mehrere Dinge: es gibt GENAU EINEN König von Frankreich und wer König von Frankreich ist, ist
kahlköpfig, ist heutzutage falsch, da es keinen König von Frankreich gibt
Strawson Einwand (ähnlich Frege): Man behauptet damit nicht, dass es genau einen KvF gibt, man
nimmt dies nur an. Es wird eine Voraussetzung gemacht, die nicht existiert – funktioniert nicht eine
Aussage über etwas nicht-existentes zu treffen – es muss auf etwas nicht existentes Bezug genommen
werden – Russel sagt man kann damit etwas Allgemeines sagen, Strawson sagt der Sinn solcher Sätze
ist gerade Bezug auf etwa zu nehmen, aber wenn ich da nicht kann, ist die Aussage nichtssagend
Unterscheidung: das, was gesagt wird vs das, was präsupponiert wird
B2) Peter bereut es, dass er seine Dschungelbuch-DVD verliehen hat. - Es scheint eine Implikatur zu
geben, dass Peter seine DVD wiederhaben möchte. Man setzt voraus (Präsupponiert), dass Peter die
DVD verliehen hat, damit er es bereuen kann.
B3) Ingrid weiß, dass sich das Klima durch menschlichen Einfluss erwärmt. Präsupponiert, dass sich
das Klima durch menschlichen Einfluss erwärmt.
B4) Sam hat aufgehört zu Rauchen. Präsupponiert, dass er vorher geraucht hat.
B5) Josef lebt in Kärnten. Impliziert auch, dass Josef lebt, aber es ist nicht präsupponiert, dass Josef in
Österreich lebt, oder dass er lebt. Z.B. Präsuppositionen bleiben bei Verneinung (und anderen
Einbettungen) erhalten, Implikationen nicht
Projektion von Präsuppositionen: = Die Eigenschaft bei Veränderung des Satzes erhalten zu bleiben.
B4) Sam hat aufgehört zu rauchen. - Implikation = Sam hat aufgehört etwas ungesundes zu tun, bleibt
nicht gleich bei Verneinung
B4a) Verneinung: Sam hat nicht aufgehört zu rauchen. Präsupposition bleibt dieselbe nml. Dass Sam
einmal geraucht hat.
B4d) Antizedenz: Wenn Sam aufgehört hat zu rauchen, dann freut sich seine Familie.
B4e) Konsequenz: Wenn es nicht verraucht ist, dann hat Sam aufgehört zu rauchen.
In all diesen Fällen bleibt die Präsupposition erhalten (sie wird projeziert), eine Implikation bliebe
nicht erhalten
Da Phänomen der Präsuppoition wird oft durch dieses charakteristiche Projektionverhalten definiert:
=Information, die man aus einer Äußerung ableiten kann, die man aber genausoauch ableiten könnte,
wenn derselbe Satz negiert wäre, als Frage formuliert wäre, in vielleicht oder als Teil eines
Konditionals eingebettet wäre etc..
Aber aufgepasst: das Projektionsverhatlen ist kompliziert. B4f) Wenn Sam überhaupt jemals geraucht
hat, dann hat Sam aufgehört zu rauchen. = Eher eine Implikation (Sam raucht jetzt nicht), bleibt nicht
erhalten bei Negierung, Frage etc.
Quiz:
Einige haben diese schwere Logik-Prüfung nicht bestanden. Die Logik Prüfung ist schwer (Implikatur
= nicht alle haben bestanden)
Entweder Sam hat aufgehört zu rauchen oder er hat nie geraucht. Es gibt eine Person die Sam heißt
Peter glaubt, dass der König von Ungarn kahlköpfig ist. -Präsupposition mit glaubt bleibt nicht
erhalten, Es gibt jemanden der Peter heißt
Haben Sie endlich aufgehört Ihre KommilitonInnen regelmäßig zu verprügeln. Man kann nur mit Ja
oder Nein antworten, wenn man die KommilitonInnen regelmäßig verprügelt hat. Beseitigen kann
man diese nicht durch Ja oder Nein
Semantische Auffassungen:
Nach Strawson: Präsuppositionen eines Satzes sind Vorbedingungen dafür, dass der Satz überhaupt
eine Proposition ausdrückt (d.h. dass man überhaupt etwas damit sagen kann).
Damit man sich mit “Der KvF” auf etwas beziehen kann, muss es einen KvF geben.
Daher: Alle Sätze, mit denen man nur dann eine Proposition ausdrückt, wenn “Der KvF” sich auf
etwas bezieht, präsupponieren, dass es einen einzigen KvF gibt.
B1d) Wenn der KvH kahlköpfig ist, dann hat er eine gute Perrücke.
Frege: Bei falscher Präsupposition wird noch immer eine Proposition (=Gedanke) ausgedrückt, nur
hat diese Proposition keinen Wahrheitswert (=Bedeutung). UNTERSCHIED ZU STRAWSON!
Nach Stalnaker: Die Präsuppositionen einer SprecherIn sind das, was er/sie in der Konversation für
selbstverständlich hält.
Eine SprecherIn präsupponiert eine Proposition p GDW sie sich so verhält, als glaube sie, dass p; als
glaube sie, das Publikum glaube, dass p; als glaube sie, das Publikum glaube, dass p etc..
Aber:
B6 Ich muss meinen Sohn von seinem Chinesich-Unterricht abholen.
Eine solche Äußerung präsupponiert, daß der/die Sprecher/in einen Sohn hat, und daß
dieser Chinesisch-Unterricht nimmt. Man kann es dennoch sagen, ohne diese Dinge
für selbstverständlich zu halten.
Stalnaker: Manchmal können wir nicht-selbstverständliche Dinge als solche darstellen,
um etwas effektiv zu kommunizieren. (“accommodation”)
Eine Konversation kann wie ein Spiel aufgefasst werden, bei dem der Spielstand ständig aktualisiert
wird, je nachdem, was gesagt wurde (präsupponiert wurde).
Was man sagen kann, wie es interpretiert wird, etc. Hängt davon ab, was gerade präsupponiert
wird.
z.B. eine Äußerung von Satz B3 ist akzeptabel nur dann, wenn der Spielstand die Präsupposition
enthält, dass das Klima sich durch menschlichen Einfluss erwärmt.
B6) Ich muss meinen Sohn von seinem Chinesisch-Unterricht abholen. Aber: Akkomodation: wenn
etwas gesagtes eine Präsupposition erfordert, und diese noch nicht da ist, dann wird der Spielstand
automatisch angepasst.
Bertrand Russell:
Russell war ein britischer Philosoph und Logiker, der die analytische Philosophie stark beeinflusste. Er
argumentierte für eine logische Analyse von Sprache und die Unterscheidung zwischen Bedeutung
und Referenz. Sein Hauptargument war, dass sprachliche Ausdrücke in logische Formeln übersetzt
werden können und dass die Bedeutung von Aussagen in Bezug auf die Referenz von Begriffen
analysiert werden sollte. Russell entwickelte auch die Theorie der Beschreibung, in der er zeigte, dass
bestimmte scheinbar referentielle Ausdrücke tatsächlich quantifizierende Ausdrücke sind.
Gottlob Frege:
Frege war ein deutscher Mathematiker, Logiker und Philosoph. Er gilt als einer der Begründer der
analytischen Philosophie und der modernen Logik. Sein Hauptargument war, dass die Bedeutung von
sprachlichen Ausdrücken in Bezug auf den Sinn und die Referenz analysiert werden sollte. Er
entwickelte eine komplexe Theorie der Bedeutung, die auf der Unterscheidung zwischen Sinn
(Bedeutung einer Aussage) und Referenz (Gegenstand, auf den die Aussage verweist) beruhte. Frege
argumentierte auch dafür, dass die Logik die Grundlage für eine klare und präzise Sprache bildet.
Rudolf Carnap:
Carnap war ein deutsch-amerikanischer Philosoph und Logiker, der einen bedeutenden Beitrag zur
Sprachphilosophie und zur Philosophie der Wissenschaften leistete. Sein Hauptargument war, dass
die Bedeutung von sprachlichen Ausdrücken durch ihre Verbindung zu beobachtbaren Erfahrungen
definiert werden sollte. Er entwickelte den logischen Empirismus, der darauf abzielte, die Sprache der
Wissenschaften auf eine klare und verifizierbare Weise zu analysieren. Carnap argumentierte auch
dafür, dass metaphysische und ontologische Fragen keinen Sinn haben, da sie nicht auf Erfahrung
überprüft werden können.
Ludwig Wittgenstein:
Wittgenstein war ein österreichisch-britischer Philosoph, der zwei Hauptwerke verfasste: den
"Tractatus Logico-Philosophicus" und die "Philosophische Untersuchungen". In seinem frühen Werk,
dem Tractatus, argumentierte er dafür, dass Sprache eine Abbildung der Welt ist und dass ihre
Struktur logisch analysiert werden kann.