Betontechnik
Zemente und ihre Herstellung
B 1 1.2006
Zement ist ein anorganisches, fein gemahlenes, hydraulisch Tafel 1: Normung der Zemente
wirkendes Bindemittel für Mörtel und Beton. Bei Zugabe von Norm Aus- Inhalt
Wasser erhärtet der sich bildende Zementleim durch Hydra- gabe
tation zu wasser- und raumbeständigem Zementstein. Dies Europäische Normung
geschieht sowohl an der Luft als auch unter Wasser. DIN EN 196 Prüfverfahren für Zement
DIN EN 197-1 08/2004 Zement – Zusammensetzung, Anforde-
Im Hinblick auf die große Anzahl der Zementarten werden rungen und Konformitätskriterien von
in den europäischen und nationalen Zementnormen „Nor- Normalzement
malzemente“ und „Sonderzemente“ (Zemente mit zusätzli- DIN EN 197-2 11/2000 Zement – Konformitätsbewertung
chen oder besonderen Eigenschaften) getrennt behandelt. DIN EN 197-4 08/2004 Zement – Zusammensetzung, Anforde-
rungen und Konformitätskriterien von
Zusammensetzung, Anforderungen und Eigenschaften der Hochofenzementen mit niedriger An-
Normalzemente sind in der Norm DIN EN 197 oder in dar- fangsfestigkeit
auf bezogenen bauaufsichtlichen Zulassungen geregelt. Für DIN EN 14216 08/2004 Zement – Zusammensetzung, Anforde-
Sonderzemente gelten die Normen DIN EN 14216 sowie die rungen und Konformitätskriterien von
nationalen Zementnormen DIN 1164, Teile 10, 11 und 12. Sonderzement mit sehr niedriger Hy-
dratationswärme
Nationale Normung
DIN 1164-10 08/2004 Zement mit besonderen Eigenschaften
1 Zementarten – Zusammensetzung, Anforderungen
und Übereinstimmungsnachweis von
Die DIN EN 197-1 unterteilt den Zement in fünf Hauptze- Normalzement mit besonderen Eigen-
mentarten: schaften (Ersatz für DIN 1164,
Ausgabe 11/2000)
DIN 1164-11 11/2003 Zement mit besonderen Eigenschaften
Portlandzement CEM I – Zusammensetzung, Anforderungen
Portlandkompositzemente CEM II und Übereinstimmungsnachweis von
Hochofenzement CEM III Zement mit verkürztem Erstarren
Puzzolanzement CEM IV DIN 1164-12 06/2005 Zement mit besonderen Eigenschaften
Kompositzement CEM V – Zusammensetzung, Anforderungen
und Übereinstimmungsnachweis von
Zement mit einem erhöhten Anteil an
Diese Hauptzementarten werden entsprechend der Zuga- organischen Bestandteilen
bemenge ihrer Hauptbestandteile in weitere 27 Zementar-
ten unterteilt (Tafel 2).
Zusammensetzung der Zemente Puzzolane (P, Q): sind kieselsäurehaltige oder kieselsäure-
Die Zemente sind zusammengesetzt aus Hauptbestand- und tonerdehaltige Stoffe aus natürlichen Vorkommen.
teilen, aus Calciumsulfat und ggf. aus Nebenbestandteilen Sie sind vulkanischen Ursprungs (z.B. Trass, Lava) oder
bzw. Zementzusätzen. werden aus Tonen, Schiefer oder Sedimentgesteinen ge-
wonnen (Phonolith). Puzzolane haben kein eigenes Erhär-
tungsvermögen. Sie reagieren erst dann zu festigkeits-
Hauptbestandteile der Zemente bildenden und wasserunlöslichen Verbindungen, wenn
Portlandzementklinker (K): ist ein hydraulischer Stoff, sie nach dem Anmachen mit Wasser mit Calciumhydro-
der im Wesentlichen aus Calciumsilicaten besteht. Port- xid (aus dem Portlandzementklinker) in Berührung kom-
landzementklinker wird durch Mahlen und Brennen der men. Der Name „Puzzolan“ ist von der süditalienischen,
Rohstoffe Kalkstein oder Kreide und Ton hergestellt. Der dem Vesuv nahen Stadt Pozzuoli abgeleitet. Puzzolane
Name Portland stammt von der südenglischen Halbin- werden als natürliches Puzzolan (P) oder als natürliches
sel Portland, auf der Kalkstein abgebaut wird, der farb- getempertes (thermisch behandeltes) Puzzolan (Q) (z.B.
lich den mit „Portland-Cement“ gefertigten Kunststein- Phonolith) für die Zementherstellung eingesetzt.
produkten ähnelte. Flugaschen (V, W): sind kieselsäure- oder kalkreiche,
Hüttensand (S): Beim Schmelzen von Eisenerz im Hoch- staubartige Partikel, die aus Abscheideanlagen für
ofen fällt Hochofenschlacke an. Die aus dem Hochofen Rauchgase von Feuerungen mit feingemahlener Kohle
abgezogene Schlackenschmelze wird mit Wasser abge- (z.B. Kohlekraftwerken) stammen. Flugaschen aus an-
schreckt. Es entsteht ein überwiegend glasig erstarrter, deren Feuerungsverfahren dürfen zur Herstellung von
latent hydraulischer Stoff. Fein vermahlen entwickelt Hüt- Zementen nach DIN EN 197-1 nicht verwendet werden.
tensand bei entsprechender Anregung (z.B. durch das Kieselsäurereiche Flugaschen (V) bestehen hauptsächlich
Calciumhydroxid aus dem Zementklinker) hydraulische aus kugelförmigen, glasigen Partikeln mit puzzolanischen
Eigenschaften. Eigenschaften und stammen in der Regel aus steinkohle-
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befeuerten Kraftwerken. Kalkreiche Flugaschen (W) sind fein- ohne kristalline Struktur) Siliciumdioxid. Silicastaub entsteht
körnige Stäube mit hydraulischen und/oder puzzolanischen als Filterstaub bei der Herstellung von Silicium oder Silici-
Eigenschaften. Sie stammen vorwiegend aus Braunkohle- umlegierungen. Ausgangsstoff hierfür ist Quarz, der zusam-
Feuerungsanlagen. men mit Kohle in Elektroöfen bei Temperaturen ab 2500 °C
Gebrannter Schiefer (T): Gebrannter Schiefer, insbesondere aufgeschmolzen wird.
gebrannter Ölschiefer, wird bei etwa 800° C aus natürlichen
Schiefervorkommen hergestellt. Fein gemahlen hat gebrann- Nebenbestandteile der Zemente
ter Schiefer ausgeprägt hydraulische, daneben aber auch Als Nebenbestandteil können die Zemente bis zu 5 M.-% fein
puzzolanische Eigenschaften. zerkleinerte anorganische, mineralische Stoffe enthalten, die aus
Kalkstein (L, LL): Gemahlener Kalkstein kann die Korngrö- der Klinkerproduktion (z.B. Rohmehl) stammen oder den ande-
ßenverteilung des Zements im feinen Bereich verbessern. ren Hauptbestandteilen entsprechen. Sie verbessern aufgrund
Er ist als inerter Hauptbestandteil geeignet, wenn er ent- ihrer Korngrößenverteilung die physikalischen Eigenschaften
sprechend DIN EN 197-1 einen ausreichend hohen Ge- von Zement (z.B. Verarbeitbarkeit oder Wasserrückhaltevermö-
halt an Calciumcarbonat sowie niedrige Gehalte an orga- gen). Sie können inert sein (z.B. gemahlener Kalkstein) oder
nischem Kohlenstoff (L : ≤ 0,50 M.-%; LL : ≤ 0,20 M.-%) schwach ausgeprägt hydraulische (z.B. Ölschieferabbrand),
und Ton aufweist. latent hydraulische (z.B. Hüttensand) oder puzzolanische (z.B.
Silicastaub (D): besteht aus sehr feinen, kugeligen Partikeln Trass oder kieselsäurereiche Flugasche) Eigenschaften aufwei-
mit einem hohen Gehalt (≥ 85 M.-%) an amorphem (glasartig, sen. Stoffe, die als Nebenbestandteile dem Zement zugege-
ben werden, dürfen im Zement nicht als Hauptbestandteil ent-
halten sein.
2
Tafel 3: Festigkeitsklassen und Kennfarben von Zement
legungen der DIN EN 197-1 für Normalzemente, die auch von
Festig- Norm Druckfestigkeit Kenn- Farbe den Sonderzementen erfüllt werden müssen.
keits- [N/mm2] farbe1) des
klasse Anfangsfestig- Normfestigkeit Auf-
drucks1) Sonderzemente sind für bestimmte Bauaufgaben erforderlich.
keit
In der europäischen Normung (DIN EN 197 und DIN EN 14216)
2 Tage 7 Tage 28 Tage
werden Zemente mit niedriger Hydratationswärme (LH) und Ze-
22,5 DIN EN – – ≥ 22,5 ≤ 42,5 – –
14216 mente mit sehr niedriger Hydratationswärme (VLH) definiert.
32,5 L DIN EN – ≥ 12 – Sie ersetzen die bisher in der DIN 1164 beschriebenen „NW-
197-4 hell- Zemente“.
≥ 32,5 ≤ 52,5
32,5 N DIN EN – ≥ 16 braun schwarz
32,5 R 197-1 ≥ 10 – rot Die nationale Normung (DIN 1164 Teile 10, 11, 12) unterscheidet
42,5 L DIN EN – ≥ 16 – in Zemente mit hohem Sulfatwiderstand (HS), mit niedrigem wirk-
197-4 samen Alkaligehalt (NA), mit frühem Erstarren (FE), mit schnel-
≥ 42,5 ≤ 62,5 grün
42,5 N DIN EN ≥ 10 – schwarz lem Erstarren (SE) und in Zemente mit erhöhtem Anteil organi-
42,5 R 197-1 ≥ 20 – rot scher Bestandteile (HO). Die Kurzzeichen wie z.B. LH, HS oder
52,5 L DIN EN ≥ 10 – – NA werden zur Normbezeichnung des Zements hinzugefügt.
197-4
≥ 52,5 – rot
52,5 N DIN EN ≥ 20 – schwarz
Andere Zemente mit besonderen Eigenschaften, wie Straßen-
52,5 R 197-1 ≥ 30 – weiß
bauzemente, Weißzement und wasserabstoßende Zemente
1)
Nur für Zemente mit besonderen Eigenschafte nach DIN 1164 verbindlich sind Zemente nach DIN EN 197-1. Sie besitzen keine beson-
dere Normbezeichnung, können aber zusätzlich gekennzeich-
net werden.
Beispiel: Portlandkalksteinzement der Festigkeitsklasse 32,5
mit hoher Anfangsfestigkeit und 6 bis 20 M.-% Kalkstein Zemente mit zusätzlichen oder mit besonderen Eigenschaf-
(Gesamtanteil an organischem Kohlenstoff ≤ 0,20 M.-%) ten nach DIN 1164 müssen durch die Farbe der Zementsäcke
Portlandkalksteinzement EN 197-1 – CEM II/A-LL 32,5 R bzw. des Anheftblattes am Silo (Silozettel) sowie die Farbe des
Beispiel: Kompositzement der Festigkeitsklasse 32,5 mit norma- Aufdruckes auf dem Sack bzw. dem Silozettel unterschieden
ler Anfangsfestigkeit mit einem Anteil an Hüttensand = 30 M.-% werden können.
und Trass = 30 M.-%
Kompositzement EN 197-1 – CEM V/A (S–P) 32,5 N Zemente mit niedriger Hydratationswärme (LH-Zemente)
Beispiel: Hochofenzement der Festigkeitsklasse 32,5 mit nied- Derart gekennzeichnete Zemente sind besonders geeignet für
riger Anfangsfestigkeit und 66 bis 80 % Hüttensand massige Bauteile und zum Betonieren bei hohen Außentempe-
Hochofenzement mit niedriger Anfangsfestigkeit raturen. Sie erfordern eine längere Nachbehandlungszeit.
EN 197-4 – CEM III/B 32,5 L
Zemente mit sehr niedriger Hydratationswärme
Kennzeichnung (VLH-Zemente)
Die DIN EN 197 enthält keine Regelungen zum Sackgewicht so- Diese Sonderzemente nach DIN EN 14216 eignen sich insbe-
wie zu den Kennfarben von Zementsäcken (Festigkeitsklasse) sonders für massive Bauwerke mit großen Volumen aber klei-
und zu der Farbe des Sack-Aufdruckes (Entwicklung der An- nen Oberflächen (z.B. Staudämme). Für diese Sonderzemente
fangsfestigkeit). Gleiches gilt auch für das bisher geforderte far- wurde die Festigkeitsklasse 22,5 eingeführt.
bige witterungsfeste Blatt zum Anheften an den Silo.
Zemente mit hohem Sulfatwiderstand (HS-Zemente)
Es ist jedoch davon auszugehen, dass die deutschen Zement- Betone, die mit diesen Zementen hergestellt werden, weisen
hersteller an den bewährten Regelungen zum Sackgewicht einen hohen Sulfatwiderstand auf. Sie sind nach DIN 1045-2
(25 kg) sowie an der farblichen Unterscheidung der Verpackung (Ausgabe 7/2001) ab Expositionsklasse XA2 (Sulfatgehalt des
festhalten, zumal diese Regelungen weiterhin für „Zemente mit auf das Bauwerk einwirkenden Wassers mehr als 600 mg/l) an-
besonderen Eigenschaften“ nach DIN 1164 gelten. zuwenden. Bei einem Sulfatgehalt des angreifenden Wassers
bis 1500 mg je Liter darf anstelle von HS-Zement eine Mischung
Entsprechend der Gefahrstoff-Verordnung ist aus Gründen von Zement und Flugasche verwendet werden. Entsprechend
der Vorsorge Zement als „reizend“ eingestuft worden. Dem- der A1-Änderung zur DIN 1045-2 dürfen künftig auch Port-
entsprechend sind Lieferschein und Verpackung mit dem Ge- landflugaschezemente CEM II/A-V, Portlandkompositzemente
fahrenhinweis Xi zu kennzeichnen. Gefahrenhinweise und Si- CEM II/A-M mit den Hauptbestandteilen S, V, T, LL oder CEM II/
cherheitsratschläge sind entsprechend dieser Einstufung durch B-M (S-T) verwendet werden. Beton, der Meerwasser widerste-
die zutreffenden R- und S-Sätze auf den Lieferdokumenten be- hen soll, erfordert trotz des hohen Sulfatgehaltes dieses Was-
schrieben. sers keinen HS-Zement.
3
Tafel 4: Zusätzliche Anforderungen an Sonderzemente Tafel 5: Geforderte charakteristische Werte für den wirksamen
Alkaligehalt (Na2O-Äquivalent) bei Straßenbauzementen
Zementart Norm Anforderung
Zement Hüttensand- Alkaligehalt Alkaligehalt des Ze-
LH-Zement (LH = Low Heat of Hydratation) gehalt des ments ohne Hütten-
CEM I bis DIN EN 197-1 Hydratationswärme nach 7 Tagen Zements sand bzw. Ölschiefer
CEM V +A1 ≤ 270 J/g
[M.-%] [M.-%] [M.-%]
CEM III DIN EN 197-4 Niedrige Anfangsfestigkeit (32,5 L;
42,5 L; 52,5 L) CEM I + CEM II/A – ≤ 0,80 –
Hydratationswärme nach 7 Tagen
≤ 270 J/g CEM II/B-T – – ≤ 0,90
VLH-Zement (VLH = Very Low Heat of Hydratation) CEM II/B-S 21 bis 29 – ≤ 0,90
VLH III/B + / C DIN EN 14216 Hydratationswärme nach 7 Tagen CEM II/B-S 30 bis 35 – ≤ 1,0
VLH IV/A + / B ≤ 220 J/g
VLH V/A + / B CEM III/A 36 bis 50 – ≤ 1,05
HS-Zement (HS = Hoher Sulfatwiderstand)
CEM I DIN 1164-10 C3A-Gehalt ≤ 3,0 M.-%,
Al2O3-Gehalt ≤ 5,0 M.-% Straßenbauzemente
CEM III/B + / C Für das Herstellen von Fahrbahndecken aus Beton werden vor-
NA-Zement (NA = Niedriger wirksamer Alkaligehalt) wiegend Portlandzemente CEM I der Festigkeitsklasse 32,5 R,
CEM I bis DIN 1164-10 Hüttensandgehalt Na2O- aber auch Portlandkompositzemente (CEM II) oder Hochofen-
CEM V [M.-%] Äquivalent [%] zement (CEM III) verwendet. Straßenbauzement CEM I 32,5 R
≤ 0,60 muss über die DIN EN 197-1 hinausgehende Anforderungen im
CEM II/B – S 21 bis 35 ≤ 0,70 Hinblick auf den Wasseranspruch, die 2-Tage-Druckfestigkeit
und die Mahlfeinheit erfüllen. Unabhängig von der Festigkeits-
36 bis 49 ≤ 0,95
CEM III/A klasse gilt für alle Zemente für den Bau von Fahrbahndecken
50 bis 65 ≤ 1,10
aus Beton ein Erstarrungsbeginn ≥ 2 Stunden nach dem Anma-
CEM III/B 66 bis 80 ≤ 2,00 chen. Sie dürfen darüber hinaus bestimmte charakteristische
CEM III/C 81 bis 95 ≤ 2,00 Werte für den wirksamen Alkaligehalt (Na2O-Äquivalent) nicht
FE-Zement (FE = Frühes Erstarren) überschreiten. Weitere Angaben für Zemente im klassifiziertem
Festigkeitsklasse Erstarrungs- Straßenbau sind in den ZTV Beton StB enthalten.
beginn [min]
CEM I bis 32,5 N / 32,5 R ≥ 15 ... < 75 Weißzement
DIN 1164-11
CEM V
42,5 N / 42,5 R ≥ 15 ... < 60 Weißzement ist ein eisenoxidarmer Portlandzement. Er wird
aus besonderen Rohstoffen und mit speziellen Verfahren her-
52,5 N / 52,5 R ≥ 15 ... < 45
gestellt und in weißen Säcken mit schwarzem Aufdruck gelie-
SE-Zement (SE = Schnelles Erstarren)
fert. Weißzement ergibt einen hellen Beton, der auch gut ein-
CEM I bis DIN 1164-11 Festigkeitsklasse Erstarrungs-
gefärbt werden kann.
CEM V 32,5 N ... 52,5 R beginn [min]
< 45
Wasserabstoßende Zemente
HO-Zement (HO = Erhöhter Anteil organischer Bestandteile)
Wasserabstoßende (hydrophobierte) Zemente werden in der
CEM I bis DIN 1164-12 Menge an organischen Zusätzen
CEM V ≤ 1 M.-%
Festigkeitsklasse 32,5 N geliefert. Sie sind gegen Feuchtigkeit
(Regen) unempfindlich. Diese Zemente reagieren mit Wasser
erst beim Mischen nach Aufschluss des Zementkorns durch
Reibung mit den Gesteinskörnungen oder dem Boden. Sie wer-
Zemente mit frühem Erstarren (FE-Zemente) den hauptsächlich bei der Bodenverfestigung und Verfestigung
Diese Zemente sind durch einen frühen Erstarrungsbeginn ge- frostsicherer Böden angewendet.
kennzeichnet. Sie ermöglichen bei entsprechend kurzen Misch-,
Transport- und Verarbeitungszeiten die Herstellung von Beton
nach DIN EN 206-1/DIN 1045-2 z.B. für Betonfertigteile 4 Technische Eigenschaften der Normalzemente
4
Erstarren Umgebungsbedingungen auf ein Bauteil (Expositionsklassen)
Der Erstarrungsbeginn von Zementen der Festigkeitsklasse 32,5 getroffen worden.
darf bei der Prüfung mit dem Nadelgerät nach Vicat frühestens
75 Minuten nach dem Anmachen mit dem Wasser eintreten. Bei Tafel 9 zeigt die in DIN 1045-2 definierten Anwendungsberei-
Zementen der Festigkeitsklasse 42,5 darf der Erstarrungsbeginn che in Abhängigkeit von den Expositionsklassen für die ge-
nicht früher als nach 60 und bei Zementen der Festigkeitsklas- samte Bandbreite der 27 Zementarten der DIN EN 197-1. Da-
se 52,5 nicht früher als nach 45 Minuten erfolgen. bei wurden die bislang gültigen Regelungen für die bereits in
der Vorgängernorm DIN 1164-1 (Ausgabe 10/1994) genormten
Farbe Zemente fortgeschrieben. Die Tafel zeigt, dass Einschränkun-
Die Farbe eines Zements ist kein Gütemerkmal. Sie hängt z.B. gen in der Verwendbarkeit der Zemente besonders für Kompo-
von den verwendeten Rohstoffen, der Zementart, der Mahlfein- sitzemente CEM V, Puzzolanzemente CEM IV und Hochofen-
heit und dem Herstellverfahren ab. Schwankungen im Grauton zemente CEM III/C bestehen. Das gilt auch für fast alle bislang
der Zemente sind unvermeidlich. Sie sind jedoch bei Zementen nicht genormten CEM II-M-Zemente. Die Einschränkungen be-
desselben Lieferwerks und der gleichen Festigkeitsklasse so treffen insbesondere die Verwendung für frostbeanspruchte so-
klein, dass sie in ihrer Auswirkung auf die Farbe des Betons von wie chloridbeaufschlagte Bauteile.
anderen Einflüssen der Betonrezeptur und -verarbeitung, wie
örtlich begrenzten Schwankungen des Wasserzementwertes,
unterschiedlicher Kornzusammensetzung, verschieden saug- 6 Herstellung der Zemente
fähiger Schalung und unterschiedlich intensivem Rütteln weit
überdeckt werden. Gewinnen und Aufbereiten der Rohstoffe
Rohstoffe für die Herstellung von Portlandzementklinker sind
Vermischbarkeit Kalkstein/Kreide und Ton oder ihr natürliches Gemisch, der Kalk-
Zemente sollten nicht miteinander vermischt werden. Jeder Ze- steinmergel. Die natürlichen Vorkommen enthalten Eisenoxid,
ment ist hinsichtlich des Ansteifens und Erstarrens jeweils für das dem Zement und Beton die graue Farbe gibt. Kalk (Ca-
sich optimiert. Ist für besondere Anwendungen ein Mischen von CO3) ist Hauptkomponente des Rohstoffgemischs. Der Ton als
Zementen technisch und wirtschaftlich sinnvoll, muss in jedem Aluminat-, Silikat- und Eisenoxidträger kann auch durch ähn-
Fall die Unbedenklichkeit der Mischung durch eine Erstprüfung lich zusammengesetzte Stoffe, wie z.B. Flugasche und Sand
am Beton nachgewiesen werden. Im Übrigen gilt, dass jeder ersetzt werden.
zugemischte Zement für die festgelegte Expositionsklasse zu-
gelassen sein muss. Das Rohmaterial wird in Steinbrüchen vorwiegend durch Spren-
gen gewonnen und in Brecheranlagen zu Schotter zerkleinert.
Beim Transport und bei der Lagerung losen Zements muss Weist das Gestein ein lockeres Gefüge auf, kann es auch ohne
besonders darauf geachtet werden, dass in Silowagen oder Sprengen durch den Einsatz von schweren Reißraupen abge-
Baustellensilos keine Reste früherer Füllungen wie Gips, Kalk, tragen werden. Kreide wird durch Eimerketten- und Schürfkü-
Kunstdünger usw. zurückgeblieben sind. Silowagen und Silos belbagger unmittelbar von der Wand abgetragen.
sind bei Frachtwechsel deshalb gründlich zu reinigen, um Ver-
änderungen der Zementeigenschaften zu vermeiden. Entscheidend für die Güte und Gleichmäßigkeit des Zements
ist eine gleichbleibende Zusammensetzung des Rohmaterials.
Da alle Rohstoffe natürlichen Ursprungs sind, können in den
5 Anwendungsbereich der Zemente Lagervorkommen Schwankungen in der chemischen Zusam-
mensetzung auftreten. Deshalb wird vielfach der Rohschotter
Allgemein sind zur Herstellung von Beton nach DIN EN 206-1 vorhomogenisiert, das heißt innig und gleichmäßig vermischt.
und DIN 1045-2 alle Zemente nach DIN EN 197 und DIN 1164 Dazu können rechteckige oder kreisförmige Halden (so ge-
geeignet. Im Hinblick auf die Dauerhaftigkeit der mit diesen Ze- nannte „Mischbetten“) Schicht für Schicht aufgeschüttet wer-
menten hergestellten Betone sind jedoch je nach Anwendungs- den. Diese Halden fassen ungefähr den Schottervorrat für ei-
bereich Einschränkungen zu beachten. Regelungen hierzu sind ne Woche (bis 80 000 t). Anschließend werden sie quer zu den
in DIN 1045-2 in Abhängigkeit von den Einwirkungen aus den Schichten wieder abgetragen. Auf diese Weise lässt sich eine
Festigkeitsentwicklung Wärmeentwicklung
Tafel 7: Richtwerte für die Festigkeitsentwicklung von Beton mit Tafel 8: Richtwerte für die Hydratationswärme der Zemente
verschiedenen Zementfestigkeitsklassen bei einer ständigen La-
gerung bei +20 °C
5
gute Durchmischung des Rohmaterials erreichen. Durch stän- genisierungsanlage. Solche Anlagen bestehen meistens aus hin-
dige Laboranalysen während des Herstellungsprozesses wird tereinander geschalteten Silos. Durch systematisches Befüllen
die chemische Zusammensetzung geprüft und falls erforderlich und Abziehen der Silos untereinander ist es möglich, bestehen-
gezielt der Mischbettaufbau geändert, bis der Calciumcarbo- de Schwankungen in der chemischen Zusammensetzung des
nat-Gehalt des Gemischs mindestens 76 -78 % beträgt. Auch Rohmehls weitgehend auszugleichen. Nur noch wenig verbrei-
das Verhältnis von Kieselsäure (SiO2), Tonerde (Al2O3) und Ei- tet ist die Nassaufbereitung (Aufschlämmung). Sie kommt nur
senoxid (Fe2O3), muss genau eingehalten werden. dort zur Anwendung, wo das Rohmaterial einen hohen Was-
sergehalt aufweist, wie z.B. bei der Kreide.
Mahlen des Rohmaterials
Vom „Mischbett“ gelangt das Rohmaterial in die Mahltrock- Brennen des Rohmehls
nungsanlage. Dort wird der Schotter durch die Abwärme des Während früher das Rohmehl unter Zugabe von Wasser zu
Brennofens getrocknet und anschließend gemahlen. Im Ge- Ziegeln geformt und in Ringöfen „klingend hart“ – daher der
brauch sind entweder mit Stahlkugeln befüllte Rohrmühlen, die Name Klinker – gebrannt wurde, finden heute hauptsächlich
um ihre Längsachse rotieren oder Walzenmühlen mit umlaufen- Drehöfen zur Herstellung von Zementklinker Verwendung; Dreh-
den Stahlwalzen oder auch feststehende Walzen, die das in der öfen sind unter 3 bis 4 % geneigt liegende, feuerfest ausge-
rotierenden Walzschüssel befindliche Gut zermahlen. Von dort mauerte Stahlröhren, die sich langsam mit 1,3 bis 2 Umdre-
wandert das fertige Rohmehl durch Luftförderung in die Homo- hungen in der Minute drehen. Bevor das Rohmehl in den Ofen
Tafel 9: Anwendungsbereiche für Zemente nach DIN EN 197-1 und DIN 1164 gemäß DIN EN 206 / DIN 1045-2
Spannstahlverträglichkeit
= gültiger Anwen-
kein durch durch Chloride Frostangriff aggressive Verschleiß
dungsbereich
Korro- Karbonatisierung verursachte Korrosion chemische
= Anwendung aus-
sions- verursachte Umgebung
geschlossen bzw.
oder Korrosion andere Chloride aus
nur durch allge-
Angriffs- Chloride als Meerwasser
meine bauauf-
risiko Meerwasser
sichtliche
Zulassung X0 XC1 XC2 XC3, XC4 XD1 XD2 XD3 XS1 XS2 XS3 XF1 XF2 XF3 XF4 XA1, XA21), XA31) XM1, XM2,
möglich XM3
CEM I
CEM II S A/B
D A 2)
P/Q A/B
A
V
B
A
W
B
T A/B
A
LL
B
A
L
B
A
M3)
B
CEM III A 4)
B 5)
C
CEM IV 3)
A
B
CEM V 3) A
B
1)
Bei chemischem Angriff durch Sulfat (ausgenommen bei Meerwasser) muss bei den Expositionsklassen XA2 und XA3 Zement mit hohem Sulfatwiderstand (HS-
Zement) verwendet werden. Bei einem Sulfatgehalt des angreifenden Wassers von SO42- ≤ 1500 mg/l darf anstelle von HS-Zement eine Mischung von Zement
und Flugasche verwendet werden
2)
Silicastaub nach Zulassungsrichtlinien DIBt bzgl. Gehalt an elementarem Silicium (Si)
3)
Bei bestimmten Kombinationen der Hauptbestandteile erweiterte Anwendungsmöglichkeiten
4)
Festigkeitsklasse ≥ 42,5 N oder Festigkeitsklasse ≥ 32,5 R mit einem Hüttensand-Massenanteil von ≤ 50 %
5)
CEM III/B darf nur für die folgenden Anwendungsfälle verwendet werden (auf Luftporen kann in beiden Fällen verzichtet werden):
a) Meerwasserbauteile: w/z ≤ 0,45; Mindestfestigkeitsklasse C35/45 und z ≥ 340 kg/m3
b) Räumerlaufbahnen: w/z ≤ 0,35; Mindestfestigkeitsklasse C40/50 und z ≥ 360 kg/m3; Beachtung von DIN 19 569-1, „Kläranlagen – Baugrundsätze für Bauwer-
ke und technische Ausrüstungen. Allgemeine Grundsätze”.
6
gelangt, durchläuft es Vorwärmeranlagen und wird durch die werden. Vom Silo gelangt er zu den Packmaschinen (Sackze-
Abgase des Ofens auf 800 °C am Ofeneingang aufgeheizt. ment) oder zur losen Verladung.
Dabei wird dem Kalk die Kohlensäure entzogen. Durch die
Drehung des geneigt liegenden Rohrs bewegt sich das Mehl Umweltschutz und Gesundheit
von der Aufgabestelle zur Flamme am unteren Ofenende. In Bei der Zementherstellung können Sprengerschütterungen im
diesem Bereich mit Brenngastemperaturen von etwa 2000 °C Steinbruch, Luftverunreinigungen und Maschinenlärm auftreten.
beginnt das Brenngut bei Temperaturen um 1450 °C zu sin- Zum Schutz der Umwelt treffen die Zementhersteller umfang-
tern, d. h. teilweise zu schmelzen. Danach verlässt der Klin- reiche und kostenintensive Vorsorge. Erschütterungen durch
ker – rundliche Partikel unterschiedlicher Größe bis zu 3 cm Sprengungen lassen sich durch geeignete Sprengverfahren
Durchmesser – den Ofen. Ein nachgeschalteter Kühler kühlt stark reduzieren. Lärmintensive Anlagenteile sind entweder in
ihn auf 100 bis 300 °C ab. Der Klinker wird vorwiegend in Si- schallgedämmten Gebäuden untergebracht oder mit Schall-
los oder in Hallen gelagert und noch einmal homogenisiert. schutzkapseln oder -wänden abgeschirmt. Staubhaltige Abluft,
Beim Brennen des Rohmehls zu Klinker entstehen neue che- wie die Abgase aus Öfen und Trocknern, wird in Elektro- oder
mische Verbindungen, die die hydraulische Erhärtung des Ze- Stofffiltern gereinigt. Brennstoffbedingte CO2-Emissionen bei
ments ermöglichen. der Zementherstellung werden entsprechend einer Selbstver-
pflichtung der Zementindustrie künftig weiter reduziert.
Zementmahlung
Damit aus dem Klinker ein reaktionsfähiges Produkt entsteht, Eingriffe in die Natur an Abbauflächen und Steinbrüchen werden
wird er allein (ggf. mit bis zu 5 % Nebenbestandteilen) oder durch intensive Rekultivierung in land- und forstwirtschaftliche
mit weiteren Hauptbestandteilen gemeinsam feingemahlen. Nutzflächen oder in Freizeit- oder Naherholungsgebiete umge-
Zur Regelung des Erstarrens wird dem Mahlgut Gipsstein oder wandelt. Andere Flächen werden bewusst einer selbständigen
ein Gips-Anhydrit-Gemisch zugesetzt. Bei der gemeinsamen Renaturierung überlassen, damit Lebensräume für Pflanzen und
Feinmahlung lassen sich die Korngrößenverteilungen der ein- Tiere als naturschutzwürdige Biotope entstehen.
zelnen Komponenten nicht getrennt beeinflussen. Für eine op-
timale Zementherstellung kann aufgrund der unterschiedlichen Die Rohstoffe zur Herstellung von Zement enthalten in sehr ge-
Mahlbarkeiten der Zementrohstoffe auch ein getrenntes Mah- ringen Mengen Chrom, das bei den aus Qualitätsgründen un-
len und anschließendes Mischen sinnvoll sein. umgänglich oxidierenden Brennbedingungen zu Chromat im
Portlandzementklinker umgewandelt wird. Chromat kann bei
Für das Mahlen des Zements dienen Kugelmühlen (Zertrümme- unsachgemäßer Verarbeitung des Zements zu chronischen Er-
rung der Zementrohstoffe durch Mahlkugeln), Gutbett-Walzmüh- krankungen (Maurerekzem) führen. Entsprechend der europäi-
len (Brechen des Mahlgutes durch zwei gegenseitig drehende schen „Chromatrichtlinie“ 2003/53/EG ist seit 1/2005 bei Zement
Mahlwalzen) oder Vertikal-Walzmühlen (Zerkleinerung des Mahl- der Anteil löslicher Chrom(VI)Verbindungen auf 2 ppm beschränkt.
gutes durch Walzen auf einem drehenden Mahlteller). Um diesen Grenzwert einzuhalten ist ggf. der Einsatz von Re-
duktionsmitteln, z.B. Eisen(II)sulfat oder Zinnsulfat, erforderlich.
Lagern und Versenden des Zements Diese Zemente erhalten auf ihren Verpackungen den Aufdruck
Zement ist hygroskopisch, d.h. er nimmt schnell Feuchtigkeit „Chromatarm gemäß TRGS 613“ sowie eine Angabe über ihre
auf, auch aus der Luft. Um eine Erhärtung durch Feuchtigkeits- Lagerstabilität, da die Wirksamkeit der Reduktionsmittel im Lau-
aufnahme zu verhindern, muss Zement in Silos trocken gelagert fe der Zeit nachlässt.
Mischbettsilo
Elektro-
filter Calcinator
Drehrohrofen
Steinbruch Brecher
Rohmühle Kühler
Klinker
lose Ware
Zementmühle
7
(Hersteller)
Sackzement lagert man am besten im Trockenen. Vorüberge-
DIN 1164
hend im Freien gelagerter Sackzement muss eine belüftete
Verein
Deutscher
Zementwerke
Kantholzunterlage erhalten. Folien zum Abdecken dürfen die
Zementsäcke nicht unmittelbar berühren, da sie bei einer Kon-
denswasserbildung feucht werden. Als Faustregel gilt, dass bei
Bild 2: EG-Konformitätszeichen (CE-Zeichen), Übereinstimmungs- sachgemäß gelagertem Sackzement und bei Zement in Baustel-
zeichen (Ü-Zeichen und Zeichen der Überwachungsgemeinschaft lensilos nach 3 Monaten eine Festigkeitsminderung von etwas
des Vereins der Deutschen Zementwerke e.V. über 10 % auftritt. Die Minderung der Anfangsfestigkeit sehr
schnell erhärtender Zemente kann größer sein. Deshalb sollte
besonders bei Sackzementen die Lagerungszeit von Zement
Konformität der Festigkeitsklasse 52,5 einen Monat, diejenige anderer Ze-
Die Konformität (Übereinstimmung) eines Zements im Hinblick mente zwei Monate nicht wesentlich überschreiten.
auf Zusammensetzung und Eigenschaften mit den Anforderun-
gen nach DIN EN 197 bzw. DIN 1164 wird durch die europä- Überprüfung der Güte des Zements auf der Baustelle
ische EG-Konformitätskennzeichnung (CE-Zeichen) bzw. das Baustellenprüfungen zur Überwachung der Normwerte brau-
nationale Übereinstimmungszeichen (Ü-Zeichen) bescheinigt. chen nicht durchgeführt zu werden. Da die Beschaffenheit
Voraussetzung ist ein Konformitäts- bzw. Übereinstimmungs- des verwendeten Zements durch Untersuchung des Festbe-
zertifikat einer anerkannten Zertifizierungsstelle. Für Normal- tons nicht mehr genau feststellbar ist, sollte der Käufer bei der
zemente nach DIN EN 197-1 wird dies durch ein CE-Zeichen Übernahme des Zements eine Probe nehmen und luftdicht ver-
auf den Lieferdokumenten oder dem Zementsack sowie der schlossen aufbewahren. Einzelheiten für die Probenahme sind
Kennnummer der Zertifizierungsstelle und Herstellerangaben in den Verkaufs- und Lieferbedingungen der Zementwerke gere-
wie z.B. Adresse, Werksname, Norm- und Zementbezeich- gelt. Die Probe muss in jedem Fall wenigstens 5 kg betragen.
nung dokumentiert.
Zemente mit besonderen Eigenschaften nach DIN 1164 erhal- Weitere Normen
ten weiterhin das Ü-Zeichen. Über die gesetzlich geforderte
Zertifizierung hinaus werden weitere privatrechtliche Zeichen DIN EN 206-1 Beton – Teil 1: Festlegung, Eigenschaften, Her-
oder Bildzeichen vergeben (z.B. vdz). stellung und Konformität
DIN 1045 Tragwerke aus Beton, Stahlbeton und Spann-
beton
7 Lagerung auf der Baustelle
DIN 51043 Trass
Lagerung
TRGS 613 Technische Regeln für Gefahrstoffe – Ersatz-
Zement nimmt bei längerer und ungeschützter Lagerung Feuch-
stoffe, Ersatzverfahren und Verwendungsbe-
tigkeit auf, was zur Klumpenbildung und einer Minderung des
schränkungen für chromathaltige Zemente und
Erhärtungsvermögens führt. Kann man die Klumpen noch zwi-
chromathaltige zementhaltige Zubereitungen
schen den Fingern zerdrücken, so ist die Festigkeitsminderung
vernachlässigbar. DIN-Fachbericht „Leitlinien für die Anwendung von EN 197-2“
Unsere Beratung erfolgt unentgeltlich. Auskünfte, Ratschläge und Hinweise geben wir nach bestem Wissen. Wir haften hierfür – auch für eine
pflichtwidrige Unterlassung – nur bei grobem Verschulden, es sei denn, eine Beratung wird im Einzelfall vom Empfänger unter Hinweis auf
besondere Bedeutung schriftlich erbeten und erteilt. Nr. B 1 1.06/12