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Systeme für die technische Ausbildung

Versuchsanleitung
HM150.07 Bernoullischer
Lehrsatz

G.U.N.T. Gerätebau GmbH


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HM150.07 Untersuchung
Bernoulli Prinzip
Alle Rechte vorbehalten G.U.N.T. Gerätebau GmbH, Barsbüttel

Versuchsanleitung

Druckschrift Nr.: 917.00007A15002 04/95


HM150.07 Untersuchung
Bernoulli Prinzip

Inhaltsverzeichnis
1 Gerätebeschreibung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2

2 Versuchsdurchführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4

3 Versuchsauswertung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6

3.1 Geschwindigkeitsverlauf im Venturirohr . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8


3.2 Druckverlauf im Venturirohr . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11
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3.3 Bestimmung des Durchflußfaktors. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12

1
HM150.07 Untersuchung
Bernoulli Prinzip

1 Gerätebeschreibung

Das Gerät HM150.07 dient der Untersuchung des


Gesetzes von Bernoulli.
Als Meßobjekt dient ein Venturirohr mit 6 Druck-
meßstellen.
Die 6 statischen Drücke werden auf einer Tafel mit
6 Wassermanometern angezeigt.
Zusätzlich kann der Gesamtdruck an verschiede-
nen Stellen im Venturirohr gemessen werden. Der
Gesamtdruck wird auf einem zweiten Wasserma-
nometer angezeigt. Die Messung erfolgt durch
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eine in axialer Richtung zum Venturirohr ver-


schiebbaren Sonde. Die Sonde ist durch eine
Stopfbuchsenpackung abgedichtet.
Die Wasserversorgung erfolgt entweder durch
HM150 Grundmodul Strömungstechnik oder über
das Labornetz.
Mit HM150 läßt sich ein geschlossener Wasser-
kreislauf aufbauen.

Versuchsmöglichkeiten:

- Demonstration des Bernoulli-Prinzips


- Druckmessungen entlang des Venturirohres
- Bestimmung des Durchflußfaktors

1 Gerätebeschreibung 2
HM150.07 Untersuchung
Bernoulli Prinzip

Einzelheiten:

10
1

2
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3
9 5 6 4

1 Übungstafel 6 Stopfbuchsenpackung
2 1-fach Wassermanometer 7 Meßsonde für Gesamtdruck
3 Ablaufrohr ( axial verschiebbar )

4 Kugelhahn am Ablauf 8 Schlauchanschluß


Wasserversorgung
5 Venturirohr mit
6 Druckmeßstellen 9 Kugelhahn am Wassereintritt
10 6-fach Wassermanometer
( Druckverteilung im Venturirohr )

1 Gerätebeschreibung 3
HM150.07 Untersuchung
Bernoulli Prinzip

2 Versuchsdurchführung

- Stellen Sie den Versuchsaufbau auf HM150,


so daß der Ablauf das Wasser in den Kanal
leitet.
- Schlauchverbindung zwischen HM150 und
dem Gerät herstellen.
- Ablauf HM150 öffnen.
- Überwurfmutter [1] Sondenstopfbuchse so
einstellen, daß sich die Sonde mit leichten
Widerstand bewegen läßt.
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1 - Ein- und Ablaufkugelhahn öffnen.


- Ablaufventil [2] 1-fach Wassermanometer un-
3 ten schließen.
- Pumpe einschalten und den Haupthahn von
HM150 langsam öffnen.
- Entlüftungsventile [3] an den Wassermano-
metern öffnen.
- Ablaufhahn vorsichtig schließen bis die Ma-
nometer durchspült werden.
- Durch gleichzeitiges Einstellen des Einlaß-
und Ablaufhahns Wasserstand in den Mano-
metern so regulieren, daß weder obere noch
2
untere Meßbereichsgrenze [4,5] über- bzw.
unterschritten wird.
- An allen Meßstellen Drücke aufnehmen,
dann Gesamtdrucksonde an die entsprechen-
4
de Meßebene bringen und Gesamtdruck no-
tieren.
- Den Volumenstrom bestimmen. Hierzu, die
Zeit t stoppen, die benötigt wird, um den volu-
5 metrischen Tank von HM150 von 20 auf 30
Liter aufzufüllen.

2 Versuchsdurchführung 4
HM150.07 Untersuchung
Bernoulli Prinzip

ACHTUNG ! Der Versuchsaufbau muß absolut


gerade aufgestellt werden, um Verfälschungen der
Meßergebnisse zu vermeiden!
Bei Druckmessungen muß der volumetrische
Tank von HM150 leer und der Ablaufhahn geöffnet
sein. Sonst ändert sich mit dem Anstieg des Was-
serspiegels im volumetrischen Tank die Förderhö-
he der Pumpe. Dieses führt zu veränderlichen
Druckverhältnissen. Konstanter Förderdruck der
Pumpe ist bei kleinen Durchflüssen wichtig, da
sonst die Meßergebnisse verfälscht werden.
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Der Nullpunkt des 1-fach Manometers liegt 80 mm


unterhalb des 6-fach Manometers. Dieses ist beim
Ablesen der Druckhöhe und bei den Berechnun-
80 mm
gen zu berücksichtigen.

Bei Veränderung des Durchflusses müssen immer


beide Kugelhähne neu eingestellt werden, damit
die gemessenen Drücke innerhalb der Anzeigen-
bereiche liegen.

2 Versuchsdurchführung 5
HM150.07 Untersuchung
Bernoulli Prinzip

3 Versuchsauswertung

Die gemessenen Werte sollen mit der Gleichun-


gen nach Bernoulli verglichen werden.

Bernoulli-Gleichung für konstante Höhe h.

p1 w12 p2 w22
ρ + 2 = ρ + 2 = konst.
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mit Berücksichtigung der Reibungsverluste gilt un-


ter Umrechnung der Drücke p1 und p2 in statische
Druckhöhen h1 und h2:

w12 w22
2g = h2 + 2g + hv
h1 +

p1: Druck am Querschnitt A1

Zustand 1 Zustand 2
h1: Druckhöhe am Querschnitt A1
w1: Strömungsgeschwindigkeit am
Querschnitt A1

p2: Druck am Querschnitt A2


h2: Druckhöhe am Querschnitt A2
w2: Strömungsgeschwindigkeit am
Querschnitt A2

ρ: Dichte des Mediums = konstant für


inkompressible Fluide wie Wasser
hv Verlusthöhe

3 Versuchsauswertung 6
HM150.07 Untersuchung
Bernoulli Prinzip

Der Massenstrom ist in geschlossenen Syste-


men konstant.

. .
m1 = m2

. .
Mit m =V ⋅ρ wird
. .
m1 m2

. .
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V1 ⋅ ρ = V2 ⋅ ρ

. .
V1 = V2

.
Mit V =A⋅w wird

.
A1 ⋅ w1 = A2 ⋅ w2 = V = konst.

3 Versuchsauswertung 7
HM150.07 Untersuchung
Bernoulli Prinzip

3.1 Geschwindigkeitsverlauf im Venturirohr

Das verwendete Venturirohr hat 6 Meßstellen

Die Tabelle
__ zeigt die normierte Referenzgeschwin-
digkeit w, die sich aus der Geometrie des Venturi-
1 2 3 4 5 6
rohres ergibt:
__ A1
wi = A
i

__
Meßstelle Di A w
i [mm] [m2 ⋅ 10−4]
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1 28,4 6,33 1,00


2 22,5 3,97 1,59
3 14,0 1,54 4,11
4 17,2 2,32 2,72
5 24,2 4,60 1,37
6 28,4 6,33 1,00

Mit Hilfe der Referenzgeschwindigkeit können aus


einem Startwert die theoretischen Geschwindig-
keiten wrech an den 6 Meßstellen des Venturiroh-
res errechnet werden.
Bei konstantem Durchfluß ergibt sich der Startwert
zur Berechnung der theoretischen Geschwindig-
keiten als:
.
V
w1 = A
1

Die Geschwindigkeit w1 wird dann mit den Werten


__
für w multipliziert. Die Ergebnisse sind in der Ta-
belle auf der folgenden Seite dargestellt.

3 Versuchsauswertung 8
HM150.07 Untersuchung
Bernoulli Prinzip

Für verschiedene Durchflüsse wurden folgende


Werte ermittelt:

.
i h1 h2 h3 h4 h5 h6 t für V
[mmWS] [mmWS] [mmWS] [mmWS] [mmWS] [mmWS] 10 l [l/s]
hstat. 280 269 120 195 242 250
hGes. 369 369 370 364 359 352
hdyn. 9 20 170 89 37 22
36,29 0,275
wmess. 0,420 0,626 1,826 1,320 0,852 0,594
wrechn. 0,435 0,692 1,785 1,185 0,592 0,4355
hstat. 205 196 62 128 166 173
hGes. 293 294 292 288 280 276
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hdyn. 8 18 150 80 34 23
39,0 0,256
wmess. 0,396 0,594 1,715 1,250 0,816 0,671
wrechn. 0,404 0,644 1,662 1,100 0,556 0,404
hstat. 195 191 130 158 173 176
hGes. 276 275 273 271 268 264
hdyn. 1 4 57 33 15 8
60,0 0,166
wmess. 0,140 0,280 1,057 0,800 0,520 0,396
wrechn. 0,262 0,418 1,073 0,715 0,362 0,262

Folgende Beziehungen sind in der Tabelle berück-


sichtigt.
Berechnung der dynamischen Druckhöhe:
hdyn. = hGes.− 80mm − hstat.

80 mm müssen abgezogen werden, weil bei den


Manometern eine Nullpunktdifferenz von 8o mm
vorhanden ist.

Die Geschwindigkeit wmess wurde aus dem ge-


messenen dynamischen Druckanteil nach der For-
mel

wmess. = √

2 ⋅ g ⋅hdyn
.

berechnet.

3 Versuchsauswertung 9
HM150.07 Untersuchung
Bernoulli Prinzip

Grafische Darstellung
Die Grafik zeigt gemessenen und berechneten
Geschwindigkeitsverlauf im Venturirohr für einen
Durchfluß von 0,275 l/s.
Die Abweichungen sind mit Meßungenauigkeiten
zu begründen.

w [m/s]
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1,8
Strömungsgeschwindigkeit

Messung
1,4

1,0

0,6

Rechnung
0,2

1 2 3 4 5 6

Meßstellen i am Venturirohr

3 Versuchsauswertung 10
HM150.07 Untersuchung
Bernoulli Prinzip

3.2 Druckverlauf im Venturirohr

Graphische Darstellung
Die sich bei der Durchströmung des Venturirohres
ergebenden Druckänderungen lassen sich auch
direkt darstellen:

Druckverlauf im Venturirohr

400

350 h ges
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300

h stat
250
hdyn in mm WS

200

150

100
h dyn

50

0
1 2 3 4 5 6

Meßstelle i

Gut zu sehen ist, daß die Gleichung


hdyn. = hGes.− 80mm − hstat.
stets erfüllt wird. Außerdem ist ein leichter Druck-
verlust bei der Durchströmung des Venturirohres
feststellbar.

3 Versuchsauswertung 11
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Bernoulli Prinzip

3.3 Bestimmung des Durchflußfaktors

Das Venturirohr wird auch zur Durchflußmessung


benutzt. Im Vergleich zur Blendenmessung zeich-
∆p net es sich dabei durch geringe Druckverluste aus.
Als Maß für den Durchfluß dient hierbei der Druck-
unterschied ∆p zwischen Eintritt und engstem
Durchmesser des Rohres:
.
V=K⋅√ ∆ p

Der Durchflußfaktor K wird in der Regel vom Her-


steller eines Venturirohres zur Verfügung gestellt.
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Ist der Durchflußfaktor nicht bekannt, kann er bei


bekanntem Durchfluß aus dem Druckverlust ∆p
nach der Gleichung
.
V
K = ∆p


bestimmt werden.
Die folgende Tabelle stellt sowohl den Druckver-
lust für verschiedene Durchflüsse als auch den
Durchflußfaktor dar.

. . .
V =0,275 l/s V =0,256 l/s V =0,166 l/s
Meßstelle i ∆p [mm WS] K [{ l ] ∆p [mm WS] l ∆p [mm WS] l
s ⋅ bar K[{ ] K[{ ]

√ s ⋅ bar
√ s ⋅√bar

1 160 2,1 143 2,1 65 2,1
3

Der Druckverlust wird am 6-fach Manometer in mm


Wassersäule abgelesen und in der Einheit bar in
die Gleichung eingesetzt. Der Durchfluß kann in
der Einheit l/s eingesetzt werden.

3 Versuchsauswertung 12

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