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Stand: 05.04.2018
Jade Hochschule
Studienort Wilhelmshaven
Fachbereich I, Bereich M

Prof. Dr.-Ing. K. Oehlert


Prof. Dr.-Ing. B. Winter
Th. Steenken, B.Eng.

Versuch

Gesetz von Bernoulli


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1. Einführung

Das Versuchsgerät HM 150.07 dient der


Untersuchung des Gesetzes von Bernoulli.
Als Messobjekt dient eine Venturidüse mit sechs
Druckmessstellen.

Die sechs statischen Drücke und der


Gesamtdruck werden auf einer Tafel mit sieben
Manometerrohren angezeigt. Zusätzlich kann der
Gesamtdruck an verschiedenen
Stellen der Venturidüse gemessen werden. Die
Messung erfolgt durch eine in axialer
Richtung zur Venturidüse verschiebbaren Sonde.
Die Sonde ist durch eine Stopfbuchsenpackung
abgedichtet.

Die Wasserversorgung erfolgt entweder durch


HM 150 Basismodul für Strömungstechnische
Versuche oder über das Labornetz. Mit HM 150
lässt sich ein geschlossener Wasserkreislauf
aufbauen.

Lerninhalte

• Energieumwandlung bei divergenter /


konvergenter Rohrströmung
• Druckverlauf in der Venturidüse
aufnehmen
• Geschwindigkeitsverlauf in der
Venturidüse bestimmen
• Durchflusskoeffizient bestimmen
• Reibungseffekte erkennen
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2. Versuchsbeschreibung

Abbildung 1: Aufbau des Versuchsgeräts


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3. Versuchsdurchführung

HINWEIS
Bei Messungen mit der Messsonde ist zu
berücksichtigen, dass der Querschnitt der
Venturidüse durch die Messsonde vermindert
wird.

• Absperrschieber HM 150 öffnen. 



• Überwurfmutter Sondenstopfbuchse (siehe
Abb.2) so einstellen, dass sich die Sonde mit
leichtem Widerstand bewegen lässt. 

Abbildung 2 • Zulauf- und Ablaufventil öffnen. 

• Pumpe einschalten und das Ventil von HM 150
langsam öffnen. 

• Überlaufventil (4) an dem 7-Rohrmanometer
öffnen. 

• Ablaufventil vorsichtig schließen, bis die
Manometerrohre durchspült werden. 

• Ablaufventil öffnen. 

• Entlüftungsventil (5) öffnen. 

• Überlaufventil (4) schließen. 

Abbildung 3
• Durch gleichzeitiges Einstellen des Zulauf- und
Ablaufventils Wasserstand in den
Manometerrohren so regulieren, dass weder
obere noch untere Messbereichsgrenze (UL, LL)
über- bzw. unterschritten wird. 

• An allen Messstellen Drücke aufnehmen, dann
Gesamtdrucksonde an die entsprechende
Messebene bringen und Gesamtdruck notieren.

• Den Volumenstrom bestimmen. Hierzu die Zeit t
stoppen, die benötigt wird, um den Messtank
Abbildung 4
von HM 150 von 20 L auf 30 L aufzufüllen. 

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4. Versuchsauswertung

Die gemessenen Werte sollen mit der Gleichung


nach Bernoulli verglichen werden.

Bernoulli-Gleichung für konstante Höhe h.

(4.1)

mit Berücksichtigung der Reibungsverluste gilt


unter Umrechnung der Drücke p1 und p2 in statische
Druckhöhen (Wassersäulen) h1 und h2:

(4.2)
Abbildung 5

p1: Druck am Querschnitt A1


h1: Höhe Wassersäule am Querschnitt A1
w1: Strömungsgeschwindigkeit am Querschnitt A1
p2: Druck am Querschnitt A2

h2: Höhe Wassersäule am Querschnitt A2

w2: Strömungsgeschwindigkeit am Querschnitt A2

ρ: Dichte des Mediums = konstant für inkompressible


Fluide wie Wasser

hloss: Verlusthöhe
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Der Massenstrom ist in geschlossenen Systemen


konstant.
(4.3)
Mit
(4.4)
Wird
Abbildung 6
(4.5)
(4.6)

Mit
(4.7)
Wird
(4.8)

4.1. Geschwindigkeitsverlauf in der Venturidüse


Die verwendete Venturidüse hat sechs Messstellen.

Die Tabelle zeigt die normierte


Referenzgeschwindigkeit 𝑤 ̅, die sich aus der
Geometrie der Venturidüse ergibt:

(4.9)

Abbildung 7

Tabelle 1
7

Mit Hilfe der Referenzgeschwindigkeit können


aus einem Startwert die theoretischen
Geschwindigkeiten
w an den sechs Messstellen der Venturidüse
errechnet werden.
Bei konstantem Durchfluss ergibt sich der
Startwert
zur Berechnung der theoretischen
Geschwindigkeiten als:

(4.10)

Die Geschwindigkeit w1 wird dann mit den


Werten für 𝑤̅ multipliziert. Die Ergebnisse für
verschiedene Durchflüsse sind in der folgenden
Tabelle dargestellt.

Tabelle 2

Folgende Beziehungen sind in der Tabelle


berücksichtigt.

Berechnungen der dynamischen Höhe


Wassersäule:

(4.11)
8

Die Geschwindigkeit w wurde aus dem


gemessenen dynamischen Druckanteil nach der
Formel:

(4.12)
Berechnet.

Die Grafik zeigt den gemessenen und den


berechneten Geschwindigkeitsverlauf in der
Venturidüse für einen Durchfluss von 0,15L/s.

Die Abweichungen sind mit


Messungenauigkeiten zu begründen.

Abbildung 8 Geschwindigkeitsverlauf der Venturidüse


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4.2 Druckverlauf in der Venturidüse

Die sich bei der Durchströmung der Venturidüse


ergebenen Druckänderungen lassen sich auch
direkt darstellen.

Abbildung 9 Druckverlauf der Venturidüse

Gut zu sehen ist, dass die Gleichung

(4.13)

Stets erfüllt wird.

Außerdem ist ein leichter Druckverlust (htotal) bei


der Durchströmung der Venturidüse feststellbar.
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4.3 Bestimmung des Durchflusskoeffizienten

Die Venturidüse wird auch zur Durchflussmessung


benutzt. Im Vergleich zur Blendenmessung
zeichnet sie sich dabei durch geringe Druckverluste
aus. Als Maß für den Durchfluss dient hierbei
der Druckunterschied ∆p zwischen Eintritt und engstem
Durchmesser der Düse:

(4.14)
Abbildung 10
Der Durchflusskoeffizient Kv wird in der Regel
vom Hersteller einer Venturidüse zur Verfügung
gestellt. Ist der Kv-Wert nicht bekannt, kann er bei
bekanntem Durchfluss aus dem Druckverlust ∆p nach
der Gleichung

(4.15)

bestimmt werden.
Die folgende Tabelle stellt sowohl den Druckverlust
für verschiedene Durchflüsse als auch den
Durchflusskoeffizienten dar.

Tabelle 3
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5. Anhang

5.1. Technische Daten


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5.2. Tabellen und Diagramme

Tabelle 4 Umrechnungstabelle für Volumenstromeinheiten

Tabelle 5 Umrechnungstabelle für Druckeinheiten *gerundete Werte


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Protokoll : Gesetz von Bernoulli

Datum: ……………………………….. Protokoll bestätigt: ………………………………..


Gruppennummer:
Name, Matrikel-Nr.: Unterschriften:
……………………………………………… ………………………………………………
……………………………………………… ………………………………………………
……………………………………………… ………………………………………………
……………………………………………… ………………………………………………

Aufgabenstellung

 Geschwindigkeitslauf in der Venturidüse im Diagramm darstellen

 Druckverlauf in der Venturidüse im Diagramm darstellen

 Bestimmung des Durchflusskoeffizienten

Messwerte:

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