Sie sind auf Seite 1von 48

STAHL UND EISEN

Z E I T S C H R I F T FÜR DAS D E U T S C H E
EISENHÜTTENWESEN
Herausgegeben vom Verein deutscher Eisenhüttenleute
G eleitet von D r.-Ing. D r. mont. E. h. O . P e t e r s e n
unter verantwortlicher Mitarbeit von Dr. J.W . Reichert und Dr.M . Schlenker für den wirtschaftlichen Teil

HEFT 35 29. A U G U S T 1 9 2 9 49. J A H R G A N G

Was hat der Stahlgießer dem Konstrukteur über Lunker- und Rißbildung
zu sagen?
Von Betriebschef Sipt.^gng. A lo y s H e u v e rs in Bochum1).
( Besondere Schwierigkeiten bei der Herstellung von Stahlguß. Rücksichtnahme a u f Lunker- und Rißbildung bei der
Gestaltung von Stahlgußstücken. Vermeidung von Lunkern durch Einlegen von Kühleisen sowie durch Anbringen von
Trichtern. Entstehung von Warmrissen. Ihre Verhinderung durch richtige Bemessung der Wandstärken und durch Ver­
meidung von schroffen Querschnittsübergängen und Stoffanhäufungen, die bei der Abkühlung große Temperaturunterschiede
und Schwindungsspannungen ergeben.)

ie bisherigen A rbeiten auf dem Gebiete der Durch­ teiligen Falle besteht keine Gewähr, das Stück in allen seinen
D bildung von Stahlgußstücken unter besonderer Berück­
sichtigung der gießtechnischen Belange behandelten haupt­
Querschnitten lunkerfrei zu gießen.
E in einfaches und bequemes M ittel, den Einfluß der
sächlich die Gestaltung der Gußstücke als solche, also ihre einzelnen Querschnitte auf den Gießvorgang festzustellen,
Form, ihre Abmessungen, W andstärken, Rippen usw., ist das Einzeichnen eines einbeschriebenen Kreises in diese
soweit diese Dinge für den K onstrukteur bei der Formgebung Querschnitte. A ll. 1 veranschaulicht diese A rt der F est­
eine Rolle spielen und für die A usführbarkeit des Gußstückes stellung an einem üblichen Zahnradentwurfe. Man sieht
maßgebend sind. Die Schwierigkeiten bei der Herstellung hier ohne weiteres, daß in dem Radkranz Querschnitte von
des Stahlgusses sind jedoch zweierlei A rt: zunächst solche, 160 mm Dmr., in der M itte des Kranzes gar von 183 mm Dmr.
die größtenteils auch beim Grauguß in die E r­
scheinung treten, nämlich Schwierigkeiten form­ Sc/rmW <2
technischer A rt. Sie sind allgemein bekannt, so
daß sie bei dem Entw urf schon weitgehend Be­
rücksichtigung finden. Daneben aber treten bei
der Herstellung des Stahlgusses besondere Schwie­
rigkeiten auf, die in den physikalischen Eigen­
schaften des Stahles begründet sind, Schwierig­
keiten, die beim Grauguß nicht annähernd in dem
gleichen Maße in die Erscheinung treten, näm ­
lich das Schwinden und das Lunkern; beide
stehen in einem ursächlichen Zusammenhang.
Sie sind auch allgemein bekannt, doch wird ihr
weittragender Einfluß in den Kreisen der Kon­
strukteure und selbst der Stahlgießer nicht aus­ A bbildung Q uerschnitt üblichen Form eines Z ahnradkranzes.
reichend beachtet. Das beweisen einmal die
vielen gießtechnisch falschen Formstücke, die der Stahl­ Vorkommen, während dazwischen und an der Oberseite des
gießer fast täglich zu Gesicht bekommt, dann aber auch Kranzes für die Anbringung von Trichtern nur ein Querschnitt
nicht selten einzelne falsch ausgeführte Stücke. von 127 mm Dmr. des einbeschriebenen Kreises zur Verfügung
Diesen beiden Fehlerquellen steht der Stahlgießer häufig steht. Ohne besondere Vorkehrungen lassen sich also die Quer-
genug machtlos gegenüber; sind sie doch ausschließlich in sc hnitte m it 160 und 183 mm Dmr. nicht lunkerfrei gießen.
der Durchbildung der Stücke und in der E igenart des In ähnlicher Weise bezeugen — ich möchte behaupten —
Stahles begründet. Schwindungs- und Lunkergefahren die meisten K onstruktionen, daß ein lunkerfreier Guß
erheischen, neben den sonstigen form- und gießtechnischen n ic h t o h n e w e ite r e s möglich ist. Der Stahlgießer muß
Gesichtspunkten, in erster Linie Gemeinschaftsarbeit von vielmehr für diesen Zweck zu gewissen H ilfsm itteln greifen,
K onstrukteur und Stahlgießer. Bei der Beurteilung einer die entweder — wie Stoffverstärkungen oder Anordnen
Konstruktion sollten sie zunächst feststellen, ob überhaupt von Trichtern an schwierig zu beseitigenden Stellen — viel
die M ö g lic h k e it b e s te h t , d a s S tü c k l u n k e r f r e i zu Geld kosten, wofür der Kunde meist geringes Verständnis
g ie ß en . Dies ist nur der Fall, wenn der Gießer an jeden besitzt; oder aber er bedient sich bestim m ter Kunstgriffe,
Querschnitt des Stückes in mindestens der gleichen Quer­ die der Verbraucher, vielleicht nicht m it Unrecht, verurteilt,
schnittsgröße von außen herankommen kann. Im gegen­ wie z. B. das Abkühlen größerer Querschnitte durch Eisen­
9 V ortrag bei der H auptversam m lung des Vereins deutscher einlagen oder das Anlegen von Schreckplatten an die Außen­
Stahlform gießereien am 26. April 1929. wandungen der Gußstücke.
157 X X X V .,, 1239
1250 Stahl u nd Eisen. Was hat der Stahlgießer dem Konstrukteur über Lunker- und Rißbildung Zusagen? 49. Ja h rg . N r. 35.

Man kann den L u n k e r n a c h d r e i G e s ic h ts p u n k te n noch nicht verbessert haben. Ich erinnere zum Beweis
b e h a n d e ln : dessen nur an das Kranlaufrad m it doppeltem Spurkranz,
1. E r wird stillschweigend hingenommen, weil er für das schon B. K rie g e r als Beispiel anführt2), und das heute
die Festigkeit des Gußstückes ohne Bedeutung ist. Allen­ in seinem Spurkranz noch genau so falsch ausgeführt wird
falls könnte er dem Stahlgießer verhaßt sein, weil er die wie damals, so daß der Stahlgießer ohne Kunstgriffe bei
Bißbildung begünstigt. diesem an sich einfachen Gußstück nicht auskommt ( A bi. 2).
2. Man unterdrückt die Lunkerbildung durch Einlegen Die eingezeichneten Kreise zur E rm ittlung der Querschnitte
von Kühleisen an Stellen größerer Querschnitte, oder man zeigen deutlich, daß z. B. im Spurkranz in der Mitte der
legt K ühlplatten von außen an das Gußstück und führt Querschnitt m it 50 mm Dmr. des einbeschriebenen Kreises
auf diese Weise künstlich ein schnelleres Abkühlen der fast doppelt so groß ist wie der zum Durchlunkern oben zur
größeren Querschnitte herbei. Das zweite Verfahren ist Verfügung stehende Querschnitt von nur 24 mm Dmr.
nur bei kleinen Stücken anwendbar; bei größeren und ver­ E in weiteres Beispiel für ein W erkstück, das sich schwer­
wickelten versagt es wegen der Größe und schwierigen, Form lich lunkerfrei gießen läßt, gibt Abb. 3. Das Modell lieferte
der Kühlflächen und dam it der Kühlplatten. F ür solche Sc/im'/f ce-a,
Stücke kommt nur das Kühlen durch Eiseneinlagen in
Frage; dabei ist aber die Schwächung des betreffenden
Querschnittes um die Stärke der Eiseneinlage zu berück­
sichtigen, denn es ist nicht zuverlässig dam it zu rechnen,
daß das eingelegte Eisen vollständig verschweißt. Die
richtige Bemessung des Kühleisens ist nämlich äußerst
schwierig; ist es zu gering bemessen, so wird es gänzlich
aufgelöst, und man erhält obendrein doch noch den L unker;
ist es zu stark, so verschweißt es nicht. Man muß daher bei
einigermaßen wertvollen Stücken den Querschnitt des ein­
gelegten Eisens von dem Querschnitt des Stückes an der
betreffenden Stelle in Abzug bringen, was der K onstrukteur
häufig ohne weiteres zugestehen kann.
3. Der K onstrukteur verlangt einen ungeschwächten,
also unbedingt lunkerfreien Querschnitt. E r muß für diesen
F all — um es nochmals zu wiederholen — so entwerfen, daß
der Stahlgießer an jeden Querschnitt des Stückes in minde-

Abbildung 2. Stoffanhäufungen bei einem Kranlaufrad. Abbildung 3. Zylinder mit unzulässigen Stcffanhäufungen.

stens der gleichen Querschnittsgröße von außen heran­ der Besteller, eine große Maschinenfabrik, m it dem strich­
kommen kann, und zwar von einer Stelle, die höher liegt punktiert angedeuteten verlorenen Kopf, der wohl für
als der betreffende Querschnitt selbst. Der Gießer kann sich Gußeisen genügt h ätte, für Stahlguß aber unbrauchbar war.
zwar zuweilen durch schwierig herzustellende Verbindungen Denn wie soll m an einen Querschnitt von 140 mm Dmr.
m it obenstehenden Trichtern helfen, doch ist dies ziemlich durch einen solchen von 100 mm Dmr. lunkerfrei gießen?
kostspielig. Es kommt hinzu, daß das Entfernen dieser Wie soll man weiter einen Querschnitt von 100 mm Dmr.
Verbindungsstege durch Maschinen oft unmöglich ist und des einbeschriebenen Kreises durch eine W and von 42 mm
deshalb von H and geschehen muß, doch läßt sich in beson­ dicht bekommen ? Um diesen Zylinder bei den vorgeschrie­
deren Fällen die erforderliche Verbindung m it den oberen benen Abmessungen in der von der Maschinenfabrik am
Trichtern einfacher dadurch herstellen, daß man vorhandene Modell vorgesehenen stehenden Gußanordnung lunkerfrei
Kippen und Wände hierzu benutzt und für diesen Zweck, herzustellen, müßte m an die Bohrung schon vollgießen.
soweit sie nicht hinderlich sind, verstärkt. Wer bezahlt aber dann den Werkstoff und die Kosten für
Diese drei Möglichkeiten müssen dem K onstrukteur dessen Entfernen?
klar vor Augen geführt werden, dam it er sich über ihre Ein klassisches Beispiel dafür, wie ein eigensinniger
W ahl schlüssig w ird; denn es ist nicht Sache des Stahlgießers, Konstrukteur dem Stahlgießer das Anbringen oder richtiger
die Beanspruchung der einzelnen Querschnitte eines Stückes das Entfernen der erforderlichen Trichter erschwerte,
zu beurteilen. Es sei in diesem Zusammenhang darauf bietet das Polrad nach Abb. 4. Der strichpunktierte Band
hingewiesen, daß auch heute zahlreiche Konstrukteure ihre läuft in einer Höhe von 10 mm und in einer Breite von
Konstruktionen vom gießtechnischen Standpunkte immer 2) St. u. E. 38 (1918) S. 411.
29. A ugust 1929. Was hat der Stahlgießer dem Konstrukteur über Lunker- und Bißbildung zu sagen? Stahl und Eisen. 1251

50 mm rund um den Radkranz und in der gleichen Stärke 5. Aus diesem Grunde müssen die Querschnitte allenthalben
auch um die Schrumpfnocken. Mit Rücksicht auf diese gleich sein; wo dies nicht angängig ist, sind wenigstens
lassen sich die durch das Viereck bei A angedeuteten Trichter­ schroffe Uebergänge zu vermeiden.
reste nicht durch Drehen, sondern nur durch kostspieliges 6. Sämtliche Querschnitte müssen lunkerfrei sein, da
Fräsen entfernen. Irgendeinen praktischen W ert hatte der andernfalls die vorstehenden Maßnahmen wenig oder
Rand nicht, er diente lediglich zur Verzierung; der Kon­ gar nichts nützen.
strukteur war aber nicht davon abzubringen. Die vier letzten Bedingungen sollen eingehender behandelt
Lunker und Risse treten meist gemeinsam auf, doch werden, weil sie allein den Stahlgießer angehen; die beiden
soll vorerst nicht untersucht werden, was von beiden die ersten seien lediglich der Vollständigkeit halber m it an­
Ursache des anderen ist; so g ilt alles, was zur Vermeidung geführt.
von Lunkern gesagt ist, gleichermaßen auch für die Ver­ 1. Vorbedingung für die rißfreie Herstellung, auch ver­
hütung von Rissen und umgekehrt. Besonders betont sei, wickelter Stahlgußstücke, ist also zunächst ein einwandfreier,
daß unter einem Riß nur ein sogenannter W arm riß verstan­ erstklassig erschmolzener Stahl, der, wie m an auch sagt,
den ist, also nicht etwa ein Sprung, der in kaltem Zustande rißfrei sein muß.
in dem Gußstück entsteht und sich bei sorgfältiger Behand­ 2. Aus den Ausführungen über die kritische Rißtem pe­
lung und Glühung des Stückes hätte vermeiden lassen. ratu r geht zur Genüge hervor, wie wichtig, aber auch wie
Der R iß ist nächst dem Lunker die weitere üble Folge schwierig es für den Stahlgießer ist, bei den immer ver­
der Schwindung des Stahlgusses. E r entsteht bekanntlich wickelter und größer werdenden Stücken Form und Kerne
dadurch, daß vorstehende Teile eines Gußstückes durch die so locker zu gestalten, daß ihr W iderstand keine Risse
dazwischen befindliche feste Form oder ein Hohlkörper verursacht. Dabei sind im Anfang der E rstarrung die
durch den darin befindlichen Kern bei der Abkülilun an Kräfte, die der Stahl aufzunehmen vermag, so gering, daß
der Zusammenziehung (Schwindung) ge­
hindert werden. Der Stahl w ird infolge­
dessen stellenweise über die der jeweiligen
Temperatur entsprechende Festigkeit be­
ansprucht und reißt. Es war nun für den
Stahlgießer äußerst wichtig und wertvoll
zu wissen, innerhalb welcher Tem peratur­
grenzen sein W erkstoff am meisten
schwindet. E in geradliniger Verlauf der
Schwindungskurve w ar von vornherein
unwahrscheinlich. Daneben war insbeson­
dere auch Aufschluß über die kritische
Rißtemperatur schon lange Zeit erwünscht.
Umfassende Untersuchungen hierüber haben
F. K ö rb e r und G. S c h itz k o w s k i3) an­
gestellt und dabeigefunden, daß die kritische
Rißtemperatur für Stahlguß bei etwa
1300° liegt. Wie schnell diese Temperatur
nach dem Guß erreicht wird, dürfte jedem Abbildung 4. Unsinnige Erschwerung des Entfernens der Trichterreste
durch Zierleisten.
Stahlgießer hinreichend bekannt sein.
Kurze Zeit vor den Untersuchungen von Körber und an ein Zusammendrücken der Form noch gar nicht gedacht
Schitzkowski hatte ich selbst im Betriebe Messungen vor­ werden kann. Der Stahlgießer kann sich in vielen Fällen
genommen, um festzustellen, wann der Stahlguß am stärk­ nur in etwa dam it helfen, daß er Form und Kern sofort
sten schwindet, und dann daraus zu folgern, welche Be­ nach dem Guß zerstört, was jedoch sehr schnell geschehen
lastung innerhalb der Grenzen der stärksten Schwindung m uß; denn nach den Versuchen von Schitzkowski und
zugemutet werden könne. Es ergab sich, daß innerhalb Körber liegt bei W andstärken von 20 bis 30 mm eine Zeit
der Grenzen von 1450 bis etwa 900° fast die H älfte der von nur 2 bis 4 min zwischen dem Guß und dem Erreichen
insgesamt 2 % betragenden Schwindung zurückgelegt der kritischen Rißtem peratur.
wurde, und zwar in einem verhältnism äßig kurzen Z eitraum ; Die vier weiteren Maßnahmen zur Vermeidung von
unterhalb 900° ging die weitere Schwindung nur sehr lang­ Rissen unterliegen zu einem erheblichen Teil der Mitwirkung
sam vor sich. Der Stahl w ird innerhalb der genannten des Konstrukteurs.
Grenze, d. h. also beim Uebergang aus dem flüssigen in 3. E in Riß entsteht, wenn der Stahl an der Schwindung
den teigigen Zustand bis zu dem Zustand der weißwarmen gehindert und dadurch über seine der jeweiligen Tem peratur
Hitze, durch Schwindung schnell und stark beansprucht, entsprechende Festigkeit hinaus beansprucht wird. Der
und das zu einer Zeit, wo die Festigkeit noch sehr gering ist. Stahl will sich bekanntlich bei seiner E rstarrung und Ab­
Es gibt nun eine Anzahl Bedingungen, die zur Vermei­ kühlung auf 1 m Länge um 20 bis 24 mm verkürzen; davon
dung von Rissen zu beobachten sind, von denen die sechs entfällt etwa die H älfte auf das schnell durchlaufene Tempe­
wichtigsten folgende sind: raturgebiet bis 1300°, wo die Festigkeit des Stahles fast Null
1. Der verwendete Stahl muß einwandfrei sein. und seine Bildsamkeit nur äußerst gering ist. Diesem Um­
2. Die Form darf nicht zu fest sein. stande ließe sich Rechnung tragen, wenn m an den Stahl
3. Die Wandstärke muß der Größe des Stückes entsprechen. in dem kritischen Gebiet nur ganz allmählich und sehr wenig
4. Die Temperatur des Stahles muß in allen Teilen des beanspruchen würde, wenn man also die Durchgangszeit
Stückes möglichst gleich sein; Tem peraturübergänge durch diesen Temperaturbereich künstlich verlängern würde.
sind nach Möglichkeit zu meiden, zumindest zu mildern. Das könnte z. B. durch Erhitzen der Form erreicht werden,
3) St. u. E. 48 (1928) S. 129/35 u. 172/8. was aber bei großen Formen m it vielen Kernen schwierig
1252 Stahl u nd Eisen. Was hat der Stahlgießer dem Konstrukteur über Lunker- und Rißbildung zu sagen? 49. Ja h rg . N r. 35.

und sogar für das Gelingen des Gusses gefährlich ist. Man die Wände der Form abgibt. Die kälteren Teile können nun
könnte auch die W andstärken vergrößern, wodurch größere gewissermaßen ungehindert auf Kosten der wärmeren
W ärmemengen aufgespeichert und dam it der abkühlende Teile schwinden. Es sei z. B. ein an den beiden Enden ein­
E influß der Formwände verhältnism äßig geschwächt würde. gespannter Stab von 1 m Länge betrachtet, der für die
Die W irkung, die eine Verringerung der Abkühlungs­ eine H älfte in der Abkühlung der anderen H älfte um 250°
geschwindigkeit hat, möge ein Vergleich veranschaulichen. voraus ist, ein Fall, der praktisch fast bei jedem Gußstück
E in allmählich belastetes Seil vermag noch eine bestimmte vorkommt. Die kältere H älfte kann bis zu einem gewissen
L ast zu tragen, die bei plötzlicher Einwirkung ausreichen Punkte fast ungehindert schwinden, da der wärmere Teil,
würde, es sofort zu zerreißen. Gleichermaßen wird bei gerade erstarrt, keine Beanspruchungen aufzunehmen ver­
langsam abfallender Temperatur und infolgedessen auch mag; dieser kann also nicht nur nicht schwinden, wird viel­
mehr noch gelängt. Der wärmere Teil ist
zum Schluß bedeutend mehr beansprucht,
als wenn er überhaupt gehindert worden
wäre, zu schwinden.
Diese theoretischen Ueberlegungen wur­
den durch praktische Beispiele bestätigt
gefunden. Dabei liegen die Verhältnisse im
Betriebe häufig noch um so ungünstiger,
als in der Praxis die Länge des dickeren,
also wärmeren Querschnittes meist nur
einen Bruchteil des kälteren beträgt. Es
ist daraus verständlich, daß die Guß­
stücke in ihren wärmeren Teilen häufig
infolge der über das Schwindmaß hinaus­
gehenden Beanspruchung reißen.
Z e/t/n s
Die Temperaturunterschiedein Stahlguß­
stücken sind demnach für das Reißen noch
Abbildung 5. Verlauf der Abkühlung bei verschieden starken Querschnitten
in einem Gußstück. gefährlicher als feste Formen und Kerne.
Eine feste Form kann ungünstigstenfalls das
langsam auftretenden Schwindungskräften der Stahl in Schwinden verhindern, die Temperaturunterschiede aber
seinem teigigen, noch kaum bildsamen Zustand nicht ab­ strecken den Stahl in den wärmeren Querschnitten. Der
reißen, sondern unter Zusammenhalt zum Ausgleich der Stahlgießer muß somit bestrebt sein, möglichst gleiche Tem­
Schwindungskräfte nachgeben. So kann m an z. B. fest­ peraturen in seinem Gußstück zu erzielen, Wo dies nicht
stellen, daß ein großer Ring, unter den m an eine Schreck­ angängig ist, muß er dafür sorgen, daß sich der Temperatur­
platte legt, infolge zu schneller Auslösung der Schwindungs­ übergang an den verschiedenen Stellen allmählich gestaltet,
kräfte einreißt; gießt man denselben Ring ohne Schreckplatte, dam it auch die Schwindungskräfte nur allmählich von
so bleibt er ganz. Teilen niederer Tem peratur zu solchen höherer Temperatur
Man kann auch häufig bei großen, starkwandigen Stücken zunehmen, dam it — um den angeführten Vergleich noch­
an gefährdeten Stellen Anrisse feststellen, die nur wenige mals heranzuziehen — die Belastung des Seiles nicht plötz­
Millimeter tief reichen, während das Stück in größerer Tiefe lich, sondern langsam erfolgt. Der Stahlgießer h at es nun
vollständig gesund ist. Dies ist so zu erklären, daß an der meist in der H and, die Temperaturübergänge allmählich zu
kalten W and der Form die erste sich bildende Schale des gestalten, sofern die Querschnitte des Stückes überall gleich
Stahles unter den zu schnell wirkenden Schwindungskräften sind; er kann es fast immer vermeiden, daß durch den Guß
aufreißt, während die weitere E rkaltung in dem betreffenden die höchste Tem peratur an die gefährlichste Stelle kommt.
Querschnitt langsamer vor sich geht, so daß er hier nicht 5. Durch unterschiedliche Querschnitte werden beson­
reißt, weil die Schwindungskräfte nur allmählich wirken. ders große und schroffe Temperaturunterschiede hervorge­
Ich halte nichts davon, was wohl gelegentlich befürwortet rufen. Ein Beispiel hierfür gibt Abb. 5 ; sie stellt das Ergebnis
wird, größere W andstärken zu wählen, dam it die erwähnten von Temperaturmessungen dar, die an Bahnmotorgehäusen
Oberflächenrisse von innen durch den noch flüssigen Stahl in der g latten W and und an den Knotenpunkten von Rippen
verschweißt werden, neige vielmehr auf Grund meiner unm ittelbar nach dem Guß vorgenommen wurden. Beide
Erfahrungen zu der Ansicht, daß ein einmal entstandener Meßpunkte lagen gleich weit vom G ießtrichter entfernt;
Oberflächenriß bestehen bleibt und nicht verschweißt. die Lötstellen der Thermoelemente waren in die Mitte der
Wenn aber die W andstärke groß genugund dam it der W ärme­ W and und des K notenpunktes eingeführt. Der Verlauf der
abfall nach erfolgter Erwärm ung der Formwand durch die Kurven zeigt, daß die glatte W andstärke während der ganzen
entstandene Stahlschale genügend langsam vor sich geht, Mcßdauer von etwa % h in ihrer Abkühlung dem Knoten­
so bleibt nur die Schale gerissen, die übrige W andstärke punkt durchweg um etwa 250° voraus war. Die sich daraus
aber bleibt erhalten. Eine weitere Wärmequelle wäre, wie ergebenden verschiedenen Schwindungsverhältnisse müssen
bereits angedeutet, ausreichend heißer Stahl, wovon aber natürlich große Beanspruchungen in den wärmeren Quer­
hier, weil es nicht den K onstrukteur betrifft, nicht weiter schnitten auslösen. Zu den größten Gefahren für Rißbildung
die Rede sein soll. gehören somit Stoff anhäufungen; sie lassen sich aus konstruk­
4. Bei den bisherigen Ausführungen wurde still­tiven Gründen nicht immer vermeiden, der Konstrukteur
schweigend angenommen, daß die Tem peratur des Stahles muß aber dann allmähliche Uebergänge vorsehen.
an allen Stellen eines Gußstückes gleich sei. Das ist n atü r­ Um den Einfluß von Rippen auf die Größe des Quer­
lich nicht der Fall; der Stahl bleibt an der Eingußstelle schnittes darzustellen, gibt Abb. 6 drei Fälle wieder, bei
stets wärmer als an einer vom Einguß entfernteren Stelle, denen auf eine 25 mm starke W and einmal eine Rippe von
da er auf seinem Wege dorthin einen Teil seiner W ärme an 25 mm, im zweiten Falle eine solche von 15 mm und im
29. A ugust 1929. Was hat der Stahlgießer dem Konstrukteur über Lunker- und Rißbildung zu sagen? Stahl u nd Eisen. 1253

dritten Falle von 10 mm auftrifft. Der einbeschriebene Kreis Es gibt aber bei manchen Stücken Stoffübergänge und
in die 25 mm starke Wand besitzt natürlich einen Durch­ Knotenpunkte, für die selbst reichliche Reißrippen nichts
messer von 25 mm, vergrößert sich aber an dem Treffpunkt nützen. Die Rippen selbst halten zwar, auch ist das Stück
von Wand und Rippe bei der 10 mm starken Rippe auf unter ihnen gesund, aber es reiß t zwischen den Rippen. In
28 mm, bei der 15 mm starken Rippe auf 30 mm, bei der solchen Fällen muß der K onstrukteur dem Stahlgießer
25 mm starken Rippe auf 34 mm. Demgemäß verhalten durch allmähliche Uebergänge der W andstärken und Ver­
sich die Flächeninhalte F der einbeschriebenen Kreise kleinerung der K notenpunkte zu Hilfe kommen. Andern-
wie 615 mm2 : 706 mm2 : 912 mm2. Daraus errechnet sich
die Stoffanhäufung auf die Fläche in den Knotenpunkten
zu 125, 144 und 186 % . In dem gleichen Verhältnis stehen
•76ff% Z-70Sm m £ -7W-% f-ffTSrnm ¿--725%

Abbildung 6. Stoffanhäufung durch Rippen


verschiedener Stärke.
die in den Knotenpunkten auf ge speicherten Wärmemengen.
An diesem Beispiel mag m an ermessen, wie sehr das Auf­ Abbildung 7.
treffen von Rippen auf W andflächen die Rißbildung be­ Stoffanhäufung bei falscher und richtiger Anord­
günstigt. Man kann nicht eindringlich genug auf die den nung von Füßen und Rippen an Rohrstücken.
meisten Konstrukteuren immer noch nicht geläufige Forde­ falls bleibt nur noch das Einlegen von Kühleisen oder bei
rung hinweisen, daß Rippen erheblich schwächer sein müssen kleinen Stücken auch die Verwendung von Schreckplatten
als die benachbarten Wände, dam it die Querschnittsver­ zum Ausgleich der Temperatur übrig.
größerung durch die Rippen und dam it der Tem peratur­ 6. Stoffanhäufungen und Stoffknotenpunkte begün­
unterschied möglichst gering gehalten werden. stigen nach den bisherigen Ausführungen schon durch die
In Alb. 7 ist die Stelle einer 40 mm starken Rohrwand ihnen innewohnende größere W ärme die Rißbildung; die
gezeichnet m it einer Rippe oder einem Fuß, wie sie häufig Gefahr w ird nun noch vergrößert durch den bekanntlich
der Stützung von Rohrstücken dienen. Der K onstrukteur an solchen Stellen auftretenden L u n k e r. Man beobachtet
wählt meist die auf der linken
Seite als „falsch“ bezeichnete Öl
fa /scA S c A rriff a
Durchbildung; er erreicht genau
denselben Zweck m it der „richti­
gen“ , allerdings nicht so gefällig
aussehenden Anordnung, die vom
gießtechnischen Standpunkte aus
entschieden vorzuziehen ist. Die
Stoffanhäufung bei der linken fa /sc /7
Anordnung ist um rd. 70 % größer
als bei der rechten, wie aus der
Flächenberechnung der einge­
zeichneten Kreise hervorgeht.
Als weiteres Beispiel gibt
Abb. 8 in einem Polrad, bei
dem die W and der Arme in
einer Stärke von 10 mm auf den
Außenkranz von 90 mm trifft. Abbildung 8. Rißgefahr infolge Stoff anhäuf ung durch Rippen.
Der eingezeichnete Kreis an
dem Knotenpunkt m it 155 mm Dmr. läßt dort eine dann die bekannte Erscheinung, daß dort, wo ein Lunker
Stoffanhäufung von 72 % errechnen. Da der Arm, wie der ist, sich auch ein Riß zeigt; an solchen Stellen nützen in
Schnitt zeigt, ohnehin Aussparungen besitzt, kann man die der Regel auch Reißrippen nichts mehr. Stoffanhäufungen
obere Aussparung gemäß der „richtigen“ Ausführung an die haben für die benachbarten Teile die gleiche W irkung wie
Außenwand verlegen und so auf einfachste Weise den Trichter, d. h. sie speisen die Umgebung m it Werkstoff und
Gefahrenpunkt für die Rißbildung umgehen. nehmen dafür Lunker in Tausch, es sei denn, daß der Stahl­
Das S e tz e n von R e iß r ip p e n gibt dem Stahlgießer gießer diese Aufgabe einem besonderen, an der Außenwand
bekanntlich ein gutes M ittel an die H and, der Rißbildung angeordneten Trichter übertragen kann. Anderseits stoßen
zu begegnen. Von den Kosten, die das Anbringen und E n t­ die Schwindungskräfte an den Knotenpunkten nicht nur
fernen dieser Rippen, namentlich bei großen verwickelten auf einen infolge der höheren W ärme weniger festen Werk­
Stücken verursacht, sei hier nicht weiter die Rede. Die W ir­ stoff, sondern auch noch auf einen durch Lunker ge­
kung der Reißrippen ist wohl allgemein bek an n t; sie erkalten schwächten Querschnitt. D a zudem der Lunker in dem
infolge ihrer dünnen W andstärke schneller als die angren­ teigigen Werkstoff eine Kerbwirkung ausübt, wird die R iß­
zenden Wände, stärken deshalb die noch dünne G ußhaut bildung geradezu begünstigt. Ob an solchen Stellen zuerst
an rißgefährlichen Stellen und leiten daselbst die W ärme ab. der R iß entsteht oder der Lunker, ist praktisch belanglos.
1254 S tahl und Eisen. Was hat der Stahlgießer dem Konstrukteur über Lunker- und Rißbildung zu sagen? 49. Ja h rg . N r. 35.

Die Erfahrung lehrt, daß Lunker und Riß gemeinsam auf- dam it wenigstens die Stoffanhäufung möglichst einzu­
treten und daß kein Riß entsteht, wenn man den Lunker, schränken.
etwa durch Trichter, fernhält. Die Tatsache jedoch, daß Z u s a m m e n fa s s u n g .
die eingerissene Schale über dem Lunker stellenweise nur Die hohe Gießtemperatur des Stahles und seine starke
sehr dünn ist, teilweise sogar Säugöffnungen vom Lunker Schwindung verursachen beim Guß besondere Schwierig­
nach außen gehen, läßt darauf schließen, daß der Lunker keiten. Die erste erfordert eine feuerfeste Formmasse, die
sich zuerst bildet. Ein weiterer Beweis hierfür ist der Um­ ihrerseits wieder eine unnachgiebige Form bedingt. Die
stand, daß die kritische Rißtem peratur bei 1300° liegt, bei Schwindung ru ft Lunker und Risse hervor, die nicht selten
der das Lunkern schon vorüber ist, weil der Stahl bereits die Brauchbarkeit des Stückes in Frage stellen. Zur Ein­
vom flüssigen in den festen Zustand übergegangen ist. schränkung und Verhütung beider Fehlerquellen hat die
Alle Maßnahmen zur Erzielung eines rißfreien Stückes, Stahlgußtechnik im Laufe der Zeit Erfahrungen gesammelt,
wie Einhaltung gleichmäßiger Temperaturen und Anordnung von denen die wichtigsten in dem Bericht auseinandergesetzt
gleicher Querschnitte, nutzen nichts, wenn die Querschnitte werden. Diese allein genügen nicht, es bedarf vielmehr der
nicht gleichzeitig auch lunkerfrei gehalten werden. An wich­ verständnisvollen M itarbeit des Konstrukteurs, dessen Aus­
tigen Stellen ist dies bei größeren und verwickelten bildung in Zukunft stärker als bisher nach der gießtechni­
Stücken nicht anders möglich als durch Trichter; sie sind schen Seite erfolgen muß. An der Erziehung des Konstruk­
überhaupt das beste M ittel zur Erzielung eines unbedingt teurs kann der Stahlgießer durch nichts besser mitwirken, als
einwandfreien Querschnittes. Die Anbringung und Beseiti­ daß er Gebilde, die sich nach seiner Ueberzeugung nicht ein­
gung der Trichter ist allerdings häufig schwierig und kost­ wandfrei gießen lassen, einfach ablehnt. Kein Stahlgießer sollte
spielig, zuweilen sogar ausgeschlossen. Bei dem Werkstück aus Angst, einen A uftrag zu verlieren, bewußt falsche Kon­
nach Abb. 7 trifft dies z. B. zu, und man sollte zur Vermei­ struktionen ausführen, denn er belastet dam it seine Verant­
dung oder auch nur zur Verringerung der Lunkergefahr wortung, bringt den Stahlguß unnötig in schlechten Ruf, und
deshalb unbedingt auf die Ausführung rechts drängen, um ein etwaiger Lieferverzug schafft dem Kunden Ungelegenheit.
* *

An den Vortrag schloß sich folgende A u ssp r a c h e an. Rißflachen von Spiegeleisen; das wären also violette bis blaue
A. K e s s n e r , Karlsruhe: Zu den wertvollen Ausführungen Farbentöne, die bei etwa 300 0 auf treten. Das erscheint wenig und
von Herrn Heuvers möchte ich vom Standpunkt des Kon­ vielleicht befremdend, aber man muß daran denken, daß es sich
strukteurs und Hochschullehrers aus einige Bemerkungen machen. ja nur um die Temperatur in der äußersten Kruste, nicht etwa um
Ich weiß nicht, wie weit Ihnen der jetzige Stand der Ausbildung die durchschnittliche Temperatur im ganzen Querschnitt handelt.
unserer Maschinenkonstrukteure auf den technischen Hochschulen R. K r ie g e r , Düsseldorf: Ich bedauere lebhaft, daß eine Fort­
bekannt ist, aber ich glaube die Versicherung geben zu können, daß setzung der Aussprache wegen der vorgeschrittenen Zeit nicht
die Hochschulen nach besten Kräften bemüht sind, tüchtige mehr möglich ist. Ich hätte sonst nicht umhin gekonnt zu betonen,
Ingenieure auszubilden, die nicht mit grauer Theorie ü b e r ­ daß die Ausführungen des Herrn Osann allen Betriebserfahrungen
füttert, sondern jetzt weit mehr nach der versuchstechnischen und widersprechen, und bin überzeugt, daß meine Auffassung von
praktischen Richtung hin ausgebildet werden. Die W e r k s t o f f ­ sämtlichen anwesenden Praktikern geteilt worden wäre. So bleibt
k u n d e , die früher sehr stiefmütterlich behandelt wurde, steht mir nur noch übrig, dem Herrn Vortragenden das Schlußwort zu
jetzt neben Mathematik, Physik, Chemie und Mechanik im Vorder­ erteilen und die weitere Aussprache auf den schriftlichen Weg zu
grund der Lehrfächer innerhalb der ersten vier Semester. Der Unter­ verweisen.
richt in der Werkstoffkunde und mechanischen Technologie, be­ A. H e u v e r s , Bochum: Auf die Einwände von Herrn Osann
sonders in der Gießereitechnik, geht Hand in Hand mit der kon­ erwidere ich folgendes: Die Temperaturen in einem Querschnitt
struktiven Ausbildung. Gerade der zukünftige Konstrukteur muß sind selbstverständlich verschieden; daß außen eine Temperatur
dahin erzogen werden, die Eigenschaften der Werkstoffe und die von 200° herrscht, innen sich aber noch flüssiger Stahl befindet,
verschiedenen Möglichkeiten ihrer Formgebung bei der Kon­ kommt kaum vor, ließe sich auch wohl nur durch besondere
struktion von Maschinenteilen aller Art zu berücksichtigen. Er Kunstgriffe erreichen. Daß ein Riß an der Außenkruste ansetzt,
muß aber auch lernen, technisch erfüllbare Lieferbedingungen auf­ geht aus meinen Ausführungen hervor, die außerdem beweisen, daß
zustellen — kurz, er muß die Sprache des Rohstofferzeugers und die Temperatur der Außenkruste für die Rißbildung ausschlag­
des Verbrauchers kennen. gebend ist.
B. O sa n n , Clausthal: Der Vortragende erwähnte die Arbeit Es ist wohl jedem Stahlgießer bekannt, daß das Losmachen
von Körber und Schitzkowski, in der die kritische Reißtemperatur der Form, wenn es noch einen Zweck haben soll, so schnell ge­
m it 1300° angegeben wird. Ich möchte darauf hinweisen, daß die schehen muß, daß der Stahl, wie man im Betriebe sagt, noch fast
Temperaturen im Querschnitt sehr verschieden sind; so ist z. B. flüssig ist. Ein späteres Losmachen beeinflußt höchstens noch die
außen eine Temperatur von 200° möglich, während der Stahl im Maßhaltigkeit der Stücke.
Innern noch flüssig ist. Welche Temperatur soll nun gelten ? Da ein Reißen von Stahlguß bei Temperaturen von 600 bis
Der Riß setzt in der Außenkruste an, und deshalb müßte ihre 300° bei der dann vorhandenen hohen Dehnbarkeit und Festigkeit
Temperatur zugrunde gelegt werden. Wenn hier 1300° als kriti­ technisch wohl etwas unmöglich ist, lassen sich auch keine Anlauf­
sche Temperatur gelten würde, so könnte wohl niemals ein Stahl­ farben beobachten, was wohl jeder Stahlgießer bestätigen wird.
gußstück ohne Warmriß hergestellt werden; denn diese Tempe­ Ich habe an einem Warmriß noch keine Anlauffarben gesehen,
ratur wird doch bei dem hohen Wärmegefälle in einer so kurzen die Rißfläche ist vielmehr infolge Oxydation dunkelbraun bis
Zeitspanne erreicht, daß auch die größte Beschleunigung beim schwarz gefärbt.
Losmachen versagte. Meiner Ansicht nach liegt die Temperatur, Wegen der Kürze der Zeit wurde die Erörterung s c h r iftlic h
bei der der Riß erfolgt, tiefer. Der flüssige Stahl geht zunächst fortgesetzt.
in den plastischen und dann erst in den festen Zustand über; F. K ö rb er und G. S c h it z k o w s k i, Düsseldorf: Zu den Aus­
die Grenze zwischen diesen liegt bei etwa 600°. Dies wissen wir führungen von Herrn Osann zu unserer Arbeit „Beitrag zur
deshalb, weil man beim Glühen 600° erreichen muß, um den Schwindung von Stahlformguß“ bemerken wir folgendes.
plastischen Zustand zu erhalten, bei dem sich die Spannungen im 1. Die Annahme des Herrn Osann, daß in der Wandung
Stück auslösen. Daraus müßte man schließen, daß dies die kri­ Temperaturunterschiede von über 1000° (außen etwa 200°, im
tische Temperatur für das Reißen ist, aber sie liegt vielleicht noch Innern dagegen oberhalb des Schmelzpunktes) auftreten sollen,
tiefer, weil ein halbplastischer Zustand auch schon bei geringerer kann für normale Stahlgußstücke nicht zutreffen. Die Wärme­
Glühtemperatur erreicht wird. entziehung durch die Form erfolgt viel zu langsam, als daß sich
Eine Temperaturmessung wird in diesem Falle schwerlich derart starke Temperaturunterschiede zwischen Innen- und Außen­
zum Ziel führen, wohl aber die Beobachtung der Anlauffarben, die zone ausbilden könnten. Ferner ist zu berücksichtigen, daß der
vom Härten und Anlassen des Stahles her bekannt sind und die ein Stahl m it einer Temperatur oberhalb des Schmelzpunktes
untrügliches Bild von der Temperatur geben, bei welcher der Riß in die Form einläuft. Ehe in der äußersten Kruste die
erfolgt ist. Ich erinnere mich aus meiner Praxis und glaube, mich Kristallisation des Stahles einsetzt, muß also die bei der
nicht zu irren, wenn ich sage, daß diese Flächen so aussahen wie die Abkühlung des Stahles bis zum Erstarrungspunkt frei werdende
29. A ugust 1929. Was hat der Stahlgießer dem Konstrukteur über Lunker- und Rißbildung zu sagen? Stahl und Eisen. 1255

Wärme sowie während der Erstarrung die Kristallisations­ die bei unseren Versuchsstäben teils am Uebergang zu den F lan­
wärme an die Form abgegeben werden. Wenn man bedenkt, schen, teils in der Stabmitte beobachteten Risse bei so tiefer
daß der letzte Wärmebetrag allein etwa ein Sechstel des Temperatur eingetreten sein wie Herr Osann annimmt, so hätte
Gesamtwärmeinhalts des flüssigen Stahles darstellt, so ist bei man infolge der hohen Formänderungsfähigkeit des Stahles in
der schlechten Wärmeleitfähigkeit der Formmasse verständlich, diesem Gebiete eine vorhergehende plastische Verformung zu
daß eine sehr starke Erhitzung der Form erfolgt. In der mit dem erwarten. Eine solche ist aber von uns nicht beobachtet worden,
Gußstück in Berührung stehenden Oberflächenschicht ist diese vielmehr haben wir angegeben, daß die Risse stets den Charakter
Erhitzung so stark, daß in unmittelbarer Berührung m it dem eines Trennungsbruches ohne jede plastische Formänderung zeigten,
Gußstück ein Zusammensintern der Formmasse eintritt. der von uns damit erklärt worden ist, daß wenig unterhalb der
Während die Erstarrung allmählich im Gußstück von der Temperatur des Beginnes der Erstarrung zwischen den die erste
Oberfläche nach dem Innern fortschreitet, werden durch die feste Kruste bildenden primär ausgeschiedenen Kristallen noch
Kristallisationswärme große Wärmemengen aus dem Innern nach kleine Reste tiefer schmelzender Mutterlauge anzunehmen sind.
den bereits erstarrten Außenzonen nachgeliefert, die sehr stark Wir müssen nach dem Vorstehenden entgegen der von Herrn
ausgleichend auf die Temperaturunterschiede im Querschnitt Osann geäußerten Auffassung daran festhalten, daß die Warm­
wirken. Daß Temperaturunterschiede von der Größe, wie sie rißbildung in Stahlgußstücken alsbald nach der Erstarrung, auf
Herr Osann annimmt, nicht zu erwarten sind, wird bestätigt durch jeden Fall aber weit oberhalb der von Herrn Osann angegebenen
die Ergebnisse der Temperaturmessungen an verschiedenen Stellen oberen Temperaturgrenze von 600° stattfindet. Eine andere
von Grauguß-Probestäben, die von F. W ü st und P. S tü h le n 4) Deutung lassen unsere Versuchsergebnisse, die m it vielen Beobach­
während der Abkühlung durchgeführt worden sind. Bis zum tungen des Stahlgießereibetriebes in Uebereinstimmung stehen,
Perlitpunkt bilden sich dort zwischen den verschiedenen Stab­ nicht zu. Insbesondere scheint uns eine widerspruchsfreie Deu­
teilen keine Temperaturunterschiede, die über den Betrag von tung der Gesamtheit unserer Beobachtungen und Ergebnisse auf
100° wesentlich hinausgehen. Sehr deutlich ist aus den an ver­ Grund der Vorstellung des Herrn Osann über den Zeitpunkt der
schiedenen Stabstellen aufgenommenen Abkühlungskurven die Warmrißbildung nicht möglich.
ausgleichende Wirkung von m it Wärmeentwicklung verbundenen K. S in g e r , Essen: Eine 10 mm dicke und etwa 1 m lange
Vorgängen im Gußstück (Erstarrung, Ausscheidung des Phosphid- Stahlgußplatte m it rechtwinkelig .abstehenden Flanschen zeigt
eutektikums und Perlitbildung) zu erkennen. gern Warmrisse in den Ecken, wenn man keine besonderen Vor­
2. Wenn nach Ansicht des Herrn Osann gegen die Annahme kehrungen für den Guß einer solchen Platte trifft. Wird solch
des für die Rißbildung kritischen Temperaturgebietes in der ein rißfreies Stück auf 600° erwärmt und werden die vorstehenden
Gegend von 1300° spricht, daß diese Temperatur in so kurzer Zeit Flanschen in dieser Temperatur durch Dazwischenkeilen einer
nach dem Guß erreicht wird, daß ein rechtzeitiges Loßstoßen der entsprechend kräftigen Eisenstange an der Teilnahme der Längs­
Form nicht durchführbar sein würde, so bemerken wir, daß nach schwindung während der nunmehr erfolgenden Abkühlung ge­
unseren Versuchsergebnissen das Losstoßen der Form je nach der hindert, so müßte das vorher gesunde Stück nach Herrn Osann
Wandstärke erst mehrere Minuten nach dem Guß zu erfolgen hat. in den Ecken gerissen sein. Dies ist aber erfahrungsgemäß nicht
Dann aber muß es auch bei verwickelten Gußstücken, die in ihrer der Fall. Die vorstehenden Flanschen werden lediglich mehr aus­
Schwindung durch die Form behindert werden, erfolgen, andern­ einanderstehen, d. h. sie stehen nicht mehr im rechten, sondern
falls Warmrißbildung nicht zu umgehen ist. Die in unserer Arbeit im stumpfen Winkel auf der Platte. Diese vorstehenden Flanschen
angeführten Gußstücke zeigten bei rechtzeitigem Freilegen in vertragen aber bei 600° noch eine viel größere Beanspruchung.
vielen und gerade in den für die Rißbildung in Frage kommenden Man kann sie m it kräftigen Hammerschlägen verbiegen, ohne daß
Teilen noch helle Weißglut, was ebenfalls ein Beleg für die U n­ ein Warmriß aufzutreten braucht. Der Stahl hat eben bei 600°
haltbarkeit der unter 1 behandelten Auffassung von Herrn Osann ist. eine derartige Festigkeit und Schmiedbarkeit, daß diese Tempe­
Bunte Anlauffarben haben wir auf unseren Rißflächen nie­ ratur für eine Warmrißbildung bei Stahlgußstücken nicht in Frage
mals beobachtet, vielmehr waren diese vollkommen oxydiert, kommen kann.
entsprechend einer hohen Bildungstemperatur der Risse. Bunte Ich bin der Meinung, daß die von Körber und Schitzkowski
Anlauffarben werden nach unseren Erfahrungen nur bei Sprüngen gefundene kritische Temperatur von rd. 1300° ungefähr richtig
beobachtet, die bei tiefen Temperaturen infolge der Entstehung sein kann. Der Zeitpunkt des Einrisses ist zwar größtenteils,
zu großer innerer Spannungen in dem Gußstück erfolgen; als aber nicht ausschließlich von der Temperatur abhängig. Die
Ursache solcher Spannungen kommt neben anderen die an ver­ Eigenschaften des Stahles (Dehnbarkeit im kritischen Zustand)
schiedenen Punkten eines Gußstücks zeitlich auseinander liegende sowie die Form des Stückes (Ueberlastung mancher Stellen der
mit einer Ausdehnung verbundene Perlitbildung in Frage5). Außenkruste durch die Schrumpfkräfte) werden die Temperatur,
Zwischen diesen Sprüngen und Warmrissen muß daher ganz in bei welcher der Riß entsteht, verschieben. Eine Erklärung dafür,
dem Sinne, wie es von Herrn Heuvers in seinem Vortrage ge­ daß es trotz dieser hohen Reißtemperatur noch möglich ist, riß-
schehen ist, scharf unterschieden werden. freie Stahlgußstücke zu erhalten, ist folgende:
3. Nach unseren Beobachtungen erfolgte die Rißbildung bei Bei der Erstarrung eines jeden Stahlgußstückes spielen sich
den Versuchsstäben m it Flanschen, deren Schwindung durch den während der Bildung der Außenkruste große Kämpfe ab. Die
Zustand der Form bzw. durch starre Einlagen behindert wurde, Kruste reißt an unendlich vielen Stellen auf, wird aber sofort
jeweils an den Stellen der höchsten Temperatur des Gußstücks, wieder durch nachfließenden flüssigen Stahl geschlossen. Es
nämlich bei den 20- und 30-mm-Stäben in der Nähe des 20 mm dürfte sich dies ähnlich ansehen wie etwa das Entstehen und Zer­
starken Flansches, bei den 40- und 50-mm-Stäben in der Stab­ reißen von Oxydhäutchen in der m it flüssigem Eisen gefüllten
mitte. Fand die Behinderung der Schwindung erst in einem Pfanne. Mit fortschreitender Erstarrung werden nunmehr die
Augenblick statt, in dem der Stab an den wärmsten Stellen die dünneren Schichten des Stückes von den dickeren sich abzuziehen
Temperatur von 1000° unterschritten hatte, so war von einer suchen. Solange die dabei entstehenden Lücken (Einrisse) m it
Rißbildung nichts mehr festzustellen. flüssigem Werkstoff rechtzeitig wieder aufgefüllt werden können,
4. Sprechen schon die unter 2 gegebenen Ausführungen entstehen keine Risse. Erst dort, wo infolge besonderer U m ­
gegen eine so tiefe Rißtemperatur von 600° und weniger, wie sie stände kein flüssiger Stahl mehr in den Einriß nachfließt, entsteht
Herr Osann annimmt, so lassen unsere Kenntnisse über die Art der Anriß.
der Rißbildung des Stahles bei den verschiedenen Temperaturen B. O san n : Mein Einspruch war darauf gerichtet:
diese Auffassung als gänzlich unhaltbar erscheinen. Bei 600° und
darunter befinden wir uns beim Stahl in einem Gebiete hoher 1. daß aus Temperaturangaben, die man mit Hilfe eines in die
Zähigkeit, so daß der Bruch von Stahlgußstäben in diesem Gußform eingeführten Thermoelementes erhalten hat, sich nicht
Temperaturgebiet erst nach vorhergehender plastischer Verfor­ die tatsächliche Temperatur in der gerissenen Haut entnehmen
mung erfolgt, selbst im Falle von Kerbschlagproben, bei denen läßt;
infolge der Probenform und Beanspruchungsweise die Ausbildung 2. daß ein Riß nicht entstehen kann, solange sich der Stahl noch
eines spröden Trennungsbruches begünstigt wird6). Würden also im flüssigen und daran anschließend im plastischen Zustand
befindet, weil eine Spannung bei diesem Zustande eine Form­
4) Einfluß der Anordnung und der Zahl der Eingußtrichter änderung, aber kein Reißen bewirkt. Der plastische Zustand
auf die Erstarrung und die Festigkeitseigenschaften eines Guß­ hört erst unterhalb etwa 600° auf; das Reißen kann also erst
stücks. In: Mitt. K.-W.-Inst. Eisenforsch. 4 (1922) S. 145/63. nach einer Abkühlung auf diese Temperatur stattfinden, d. h.
5) Tgl. hierzu E. M aurer: Wärmespannungen beim Ab­ wenn die Außenhaut auf diese Temperatur gekommen ist. D a­
kühlen großer Güsse bzw. beim Vergüten großer Schmiedestücke bei kann das in die Form eingeführte Thermoelement noch 13000
in Form von Vollzylindem. In: St. u. E. 47 (1927) S. 1323/7. anzeigen;
6) F. K ö rb er u. A. P om p : Festigkeitseigenschaften von 3. daß die Abkühlung des Stahles an der Form wand infolge des
-Stahlguß bei erhöhter Temperatur. In: Mitt. K.-W .-Inst. Eisen- großen Temperaturgefälles m it großer Geschwindigkeit vor
orsch. 6 (1924/25) S. 21/31. sich geht. Die von Körber und Schitzkowski als kritisch be-
1256 S tahl und Eisen. Die elektrische Gichtgas-Reinigungsanlage, Bauart Siemens-Schuckertwerke. 49. Jah rg . N r. 35.

zeichnete Temperatur von 1300° würde in so kurzer Zeit er­ Stahleisen innerhalb der Kokillen darstellen. Bei diesen ist die
reicht werden, daß es nicht möglich wäre, „die Form los zu Rißtemperatur durch die dunkelblauen Anlauffarben m it rd. 300°
machen“. unzweideutig bestimmt.
Dagegen wird eingewendet, daß so große Temperaturunter­ Der plastische Zustand des Stahles besteht noch bei 600 °, wie
schiede im Querschnitt eines Gußstückes gar nicht bestehen auch Herr Singer bei seinem Versuche gefunden hat, lösen Span­
könnten. Dies ist irrig; man kann beobachten, daß ein außen nungen in diesem Temperaturbereich nur Formänderungen aus.
dunkel erscheinender schwerer Block in der Ausgleichgrube wieder Auch Heyn hat den plastischen Zustand des Stahles zur Erklärung
weißstrahlend aufleuchtet, nachdem das flüssige Innere seine Wir­ derVerkrümmung von Gußstücken herangezogen. Den Zusammen­
kung getan hat. Die Ausgleichgrube bezeichnet der Engländer hang mit der Glühtemperatur (600°) und m it dem Zerreißschau-
als „soaking pit“ unter der Vorstellung, daß das Blockinnere noch bild eines auf 600° erwärmten Stabes habe ich in meinen Veröffent­
flüssig ist. Auch der Umstand, daß das Nachsaugen bei schweren lichungen erörtert.
Stücken oft viele Stunden, ja sogar einen halben Tag dauert, Wie oben gesagt, ist es möglich, daß das Reißen auch erst in
deutet darauf, daß sich im Inneren noch flüssiger Stahl befindet, Temperaturen unterhalb 600° eintritt, ohne daß man von einem
während die Außenhaut an den freigelegten Stellen schon dunkel Kaltriß sprechen kann. Da aber eine altbewährte Regel besagt,
geworden ist. daß ein Glühen bei 600° genügt, um den Stahlgußstücken (ebenso
Wenn von den Herren Körber und Schitzkowski gesagt wird, wie dem gezogenen Draht) die Spannung zu nehmen, so kann man
daß das Losstoßen der Form erst mehrere Minuten nach dem Guß mit Recht diese Temperatur als kritisch nennen.
erfolgen kann, ohne daß ein Reißen eintritt, so widerspricht dies Ich will noch von den A n la u ffa r b e n sprechen. Aus den
der Nennung einer Temperatur von 1300°; denn diese ist sicher Mitteilungen mehrerer Stahlgießer, die ich gesprochen habe, kann
schon im Bruchteil einer Minute erreicht. man schließen, daß die Rißflächen schwarz aussehen. Herr
Man bringt in der Gußform bekanntlich Einschnitte an, um Heuvers sagt „braun bis schwarz“. Dies würde also eine braune
sogenannte Schrumpfrippen zu bilden. Diese besitzen einen sehr oder s c h w a r z e Anlauffarbe bedeuten, die leider den Nachteil
dünnen Querschnitt, erstarren schnell und bilden dann Klammern, zu haben scheint, daß man keine Temperaturstufen erkennen kann
wenn die Spannung einsetzt und die Rißgefahr droht. Wenn die — im Gegensatz zu der Farbenskala von Hellgelb (225°) bis Meer­
kritische Temperatur bei 1300° läge, würden diese Schrumpf - grün (330°). Vielleicht führen aber Laboratoriumsversuche zu
rippen unmittelbar nach dem Guß reißen und gar nichts nützen. der Möglichkeit, mehrere Abstufungen von braun bis schwarz zu
Da aber die kritische Temperatur viel tiefer liegt, ist Zeit gegeben, erkennen; dies würde der Gießtechnik einen Fortschritt bringen.
so daß sie nicht nur fest werden, sondern auch aus dem plastischen Die Erklärung von Herrn Singer, der an eine Ausfüllung
Zustand herauskommen können, ehe Spannungen im Gußstück der Risse in der Außenhaut durch flüssigen Stahl aus dem Inneren
selbst einsetzen. glaubt, ist insofern bemerkenswert, als er auch an sehr große
Diese Spannungen sind eine Folge der ungleichen Temperatur Temperaturunterschiede innerhalb des Querschnitts denkt, aber
in den einzelnen Teilen des Querschnitts, die zu ungleicher Zeit doch nicht haltbar; denn die Rißfläche oxydiert sofort, und der
schwinden und sich unter Rißbildung voneinander zu trennen einfließende Stahl würde niemals den Riß ausfüllen, ohne zu einer
suchen. Es genügt nicht, nur an die durch Eingüsse, Trichter und Gasentwickelung und zu Gashohlräumen Veranlassung zu geben.
Vorsprünge gehemmte „äußere“ Schwindung zu denken. Ueber- Zum Schluß will ich noch bemerken, daß jeder Stahlgießer
haupt kann man die Frage der Rißbildung nur ergründen, wenn weiß, daß man die Form so schnell als möglich losstoßen muß.
man den Ursachen der Spannung nachgeht und mit einfachen Ich rate ihm aber, bei jeder Rißbildung, die auch erfolgen kann,
Fällen den Anfang macht, wie sie z. B. die Risse in der Außenhaut wenn dieser Vorschrift genügt ist, der Ursache der Spannung
von Werkzeugstahlblöcken und das Reißen von Spiegeleisen und nachzugehen, um planmäßig Hilfsmaßnahmen anzuwenden.

Die elektrische Gichtgas-Reinigungsanlage, Bauart Siemens-Schuckertwerke,


auf dem Hochofenwerk Oberscheld.
Von Direktor © ipl.^n g . L u d w ig v. R e ic h e in Oberscheld.
[Bericht Nr. 103 des Hochofenausschusses des Vereins deutscher Eisenhüttenleute1).]
(Gründe fü r die Wahl einer elektrischen Gasreinigung. E influß von Temperatur und Feuchtigkeitsgehalt au den erzielten
Reinigungsgrad. Regelung des Taupunktes durch Wassereinspritzung und Dam pfzufuhr. Verminderung des Wasser­
verbrauches durch eine besondere Regleranlage. Anlage zur Austragung und Verdichtung des Staubes. Betriebsergebnisse
des Elektrofilters, insbesondere über Kraftverbrauch. Vorteile des Betriebes von Kesseln und Winderhitzern m it Reingas.)

as Hochofenwerk Oberscheld hat vor Inbetrieb­ wicklung befand, so sprach für ihre W ahl neben dem kleinen
D nahme der elektrischen Gasreinigung nur m it ungerei­
nigtem Gas gearbeitet. Die von den Oefen kommenden
Kraftaufwand vor allem der geringe Wasserverbrauch
gegenüber einer Naßreinigung, ein Umstand, der bei den
Gase wurden nur in je zwei hinter den Oefen befindlichen schwierigen W asserverhältnissen in Oberscheld besonders
Staubabscheidern von dem schweren, noch reichlich Eisen berücksichtigt werden mußte. Hierzu kommen noch die
enthaltenden Staub befreit, während der leichtere Staub, Schwierigkeiten und die erheblichen Kosten, welche die
soweit er sich nicht noch in den Leitungen absetzte, m it Behandlung und die Fortschaffung des anfallenden
den Gasen den W inderhitzern und den Kesseln zugeführt Schlammes erfordern, was bei Vergleichen viel zu wenig
wurde. In diesen konnten nun die Gase aus bekannten betont wird. Gegenüber einer Trockenreinigung sprach für
Gründen schlecht ausgenutzt werden, was bei dem stei­ die elektrische Reinigung der Fortfall des Ventilators, der
genden Dampfbedarf des Werkes zur Mitverfeuerung zur Ueberwindung des beträchtlichen Druckverlustes in
immer größerer Mengen von Kohlen führte. Um die W irt­ Trockenfiltern erforderlich ist, und besonders bei einem
schaftlichkeit des Betriebes durch weitest gehende Aus­ Betrieb m it nur einem Ofen Explosionsgefahren u. a. mit
nutzung der Gase zu heben, war es zunächst erforderlich, sich gebracht hätte, während man bei der elektrischen
Reinigung m it dem Druck vom Hochofen ohne weiteres
ein g u t g e r e in ig te s G as zu e r h a l t e n , denn nur bei Ver­
wendung von Reingas war es möglich, sowohl die W inderhitzer auskommen kann. Schließlich sind in Oberscheld Gas­
als auch die Kessel derart auszubauen und zu betreiben, daß maschinen nicht vorhanden, so daß die fühlbare Wärme
m it ihnen höchste Wirkungsgrade erzielt werden konnten. des Gases bei der Verbrennung in den W inderhitzern und
Wenn es auch bei der P r ü f u n g d e r F r a g e ü b e r unter den Kesseln ausgenutzt werden kann.
d ie zu w ä h le n d e R e in ig u n g s a n la g e bekannt war, Wegen der noch geringen Betriebserfahrungen mit
daß die elektrische Gasreinigung sich noch in der E n t­ elektrischen Reinigungsanlagen entschloß man sich, zunächst
nur eine Anlage für 10 000 nm3/h aufzustellen, in der das
l) E rstattet in der 31. Vollsitzung am 31. Mai 1929. — Sonder­
Gas bei Temperaturen bis 120° am F ilte re in tritt auf
abdrucke sind zu beziehen vom Verlag Stahleisen m. b. H .,
Düsseldorf, Postschließfach 664. Maschinengas-Reinheit- entstaubt werden sollte. Diese
29. August 1929. Die elektrische Qichtjas-Reinigungsanlage, Bauart Siemens-Schuckertwerke. Stahl und Eisen. 1257

W /räer/r/feer

Anlage wurde dann später, nachdem die B rauchbarkeit der Um nun höhere Gastemperaturen zu vermeiden und vor
Anlage grundsätzlich erwiesen war, auf 20 000 nm3/h allem, um den Taupunkt zu erhöhen, wurde hinter den
erweitert; eine Ausbaumöglichkeit auf 50 000 nm3/h beim Staubsäcken ein Standrohr aufgestellt, das als B e f e u c h te r
Betrieb von zwei Oefen ist vorgesehen. dienen sollte. F ü r die elektrische Gasreinigung ist die
Ueber die W irk u n g s w e is e u n d d ie p h y s ik a lis c h e n richtige Anordnung und die richtige Handhabe der Befeuch­
G ru n d la g e n sowie über den Aufbau und den Betrieb einer tungseinrichtungen von allergrößter W ichtigkeit. Es genügt
Elektrofilteranlage B auart Siemens-Schuckertwerke ist nicht, einfach nur Wasser einzuspritzen, denn dann wird
schon häufiger ausführlich berichtet worden. Die Anlage in einmal eine große Wassermenge unnütz und m it großem
Oberscheld gleicht im wesentlichen der Anlage auf der Falva- Kostenaufwand verbraucht, zum anderen Male das Auf­
hütte2); darum kann sich der Bericht darauf beschränken, treten unerwünschter Erscheinungen, wie nachträglich
die hauptsächlichsten Betriebserfahrungen, die in
den letzten Jahren in Oberscheld gemacht wurden,
ffas/e/77/,e ra /a r--£ 7 to s 00*6
zu schildern. Vorweg sei bem erkt, daß ungefähr
55, ts ‘
die gleichen Schwierigkeiten im Anfang wie in
Falvahütte durchgemacht wurden, so daß ihre
Anführung kurz gefaßt werden kann. 11 1 1 T t - i H — ------
Auf dem Hochofenwerk Oberscheld ist seit
längeren Jahren nur ein Hochofen in Betrieb;
•I i
faapaaS fWesffa se s //?
die Schwierigkeiten, die der Betrieb m it nur einem
Abbildung 2. Abhängigkeit der Reinigung vom Taupunkt.
Ofen m it sich bringt, brauchen wohl nicht weiter
erörtert zu werden. Es ist aber klar, daß sich
alle diese Schwierigkeiten auch auf die Reinigungs­
anlage übertragen. Schwankungen in den Tempe­
raturen der Gase, in den Gasdrücken und in den
Gasmengen machen sich weitaus stärker beim
Betrieb ein es Ofens bem erkbar, als wenn zwei
oder mehrere Oefen ihr Gas der Reinigungsanlage
zuführen. Besonders unangenehm ist hierbei auch
der Umstand, daß bei Stillständen des Ofens die
Gasreinigung außer Betrieb gesetzt werden muß.
Da die Gasreinigungsanlage verhältnism äßig
nahe beim Hochofen liegt (vgl. A ll. 1), zeigte
sich bei der ersten Inbetriebnahm e des E lektro­
filters, daß die T e m p e r a tu r e n am F i l t e r ­
e i n t r i t t zeitweise weitaus höher waren, als \fc~/>radbmsser
anfangs angenommen wurde. Ferner stellte es C ^y/b /w e
sich heraus, daß beidem verhältnism äßig Wasserra/nWaatäeWä/fer
trockenen Erz, das in Oberscheld verhüttet Abbildung 3. Schema zur Temperatur- und Taupunktregelung.
wird, besonders in der trockenen Jahreszeit
und ebenfalls bei niedrigen G astem peraturen das Gas erhöhte Wasserausscheidung, Bildung von Ansätzen, Drack-
einen sehr niedrigen Taupunkt hat. Die ersten Betriebs­ erhöhung usw. begünstigt. Der Befeuchter soll nicht dazu
ergebnisse zeigten nun deutlich, daß der R e in h e its g r a d dienen, das Gas zu waschen, sondern nur die Tem peratur
des G ases n ic h t n u r v o n d e r T e m p e r a t u r , s o n d e rn zu erniedrigen oder den T aupunkt zu erhöhen. W ird richtig
in w e it h ö h e re m M aße v o n d e m F e u c h t i g k e i t s ­ befeuchtet, so w ird nur so viel W asser, als für diese Zwecke
g e h a lt des Gases, also von seinem Taupunkt, abhängig ist. erforderlich, verbraucht, und die angeführten Nachteile
A ll. 2 gibt diese Abhängigkeit anschaulich w ieder; danach treten nicht auf. U nrichtig befeuchtetes Gas ergab bei
wird bei einem Taupunkt unter 43° bei Gastemperaturen seiner Verbrennung in den W inderhitzern und u n ter den
von 60 bis 80° die gewährleistete Reinheitsgrenze von Kesseln stark geminderte W irkungsgrade; denn der große
0,02 g/nm 3 überschritten. Feuchtigkeitsgehalt setzt die V erbrennungstem peratur be­
trächtlich herab, ru ft einen zu hohen und sta rk schwan­
2) Vgl. H. B o ss e : Elektrische Gichtgas-Reinigung der
Bismarckhütte Abt. Ealvahütte nach Bauart Siemens-Schuckert­ kenden Gasdruck hervor, wodurch wieder die Abgasverluste
werke. In: St. u. E. 49 (1929) S. 1153/61. ziemlich steigen.
X X X V .1Q 158
1258 S tahl und Eisen. Die elektrische Gichtgas-Reinigungsanlage, Bauart Siemens-Schuckertwerke. 49. Jah rg . N r. 35.

Es muß deshalb dafür gesorgt werden, daß dem Gas Anordnung der Isolatoren und deren Beheizung m it Spül-
nur so viel Wasser zugeführt wird, als es gerade benötigt, gas einer Wasserausscheidung vorgebeugt. W eiterhin wurde
um die gewünschte Tem peratur und den gewünschten die ganze Anlage zur Ausschaltung des Einflusses der
Taupunkt zu erhalten. Dies kann nur erreicht werden, schwankenden Außentemperatur in einem Gebäude in Eisen­
wenn das W a s s e r in F o rm v o n N e b e l u n d v o r a lle m fachwerk m it Hochofen-Schwemmsteinen eingeschlossen.
g e n a u g e r e g e lt dem B e f e u c h te r zugeführt wird. Abb. 5 zeigt die Filteranlage während des Aufbaues, und
Abb. 6 gibt die fertiggestellte Anlage wieder. Durch die
geschilderten Maßnahmen wurden unerwünschte Wasser­
ausscheidungen innerhalb der Filteranlage gänzlich ausge­
schaltet. Auch ist der fallende Staub fast ganz trocken.
Die Frage der S ta u b a u s t r a g u n g ist in Oberscheld
in besonderer Weise gelöst. Die einzelnen Staubbunker
§ unter den Filterkam m ern werden wie auf der Falvahütte
■s
m it je einem Zellrad abgeschlossen, das den Staub gas­
dicht in einen gemeinsamen Vorratsbehälter austrägt
(Abb. 7). Aus diesem Bunker w ird der Staub auf einem
Band zu einer Verdichtungsanlage (Abb. 8) befördert, die
Abbildung 4. Wasserverbrauch m it und ohne Regelung.
nach A rt einer Brikettpresse arbeitet und den Staub auf etwa
Abb. 3 zeigt den Plan der Regelanordnung in Oberscheld. ein D rittel seines ursprünglichen Rauminhaltes zusammen­
Ausgangspunkt für die Regelung ist ein in der Reingas­ preßt. Dies geschieht aus dem Grunde, weil der in Oberscheld
leitung hinter der Filteranlage angebrachter Thermostat, erhaltene Staub sehr leicht i s t — er wiegt nurrd. 250 kg/m 3—
der in Verbindung m it einem Regler durch Hubmagnete und andernfalls das Ladegewicht eines Wagens nicht aus­
Schnellschlußventile b e tä tig t; diese schalten bei Aenderungen genutzt werden könnte. Der gepreßte Staub findet als Zusatz
der Gastemperatur Einspritzdüsen im Befeuchter zu zur Steinherstellung und als W ärmeschutzmittel Verwendung.
oder ab. Aus Abb. 4 ist Das Reingas wird den Kesseln und
zu ersehen, daß der Wasser­ den W inderhitzern zugeführt. Um bei ganz
verbrauch bei geregelter E in­ niedrigen Außentemperaturen die Aus-
spritzung um vieles kleiner
ist * als ohne Regelung. Bei
der in Oberscheld getroffenen
Anordnung werden rd. 70%
der zugeführten Wasser­
menge in dem Befeuchter
verdampft und vernebelt; der
Wasserverbrauch beträgt im
Mittel 130 1/1000 nm3 Gas.
Wie auch H. B o s s e 2)
schon ausführte, kann es Vor­
kommen, daß bei niedrigen
Gastemperaturen eine weitere
Kühlung des Gases nicht mehr
erwünscht ist, wohl aber
der Taupunkt erhöht werden
muß. F ür diesen F all ist in
Oberscheld ebenfalls eine Z u­
fü h ru n g von D am pf zur
E r h ö h u n g d e s T a u p u n k te s
vorgesehen. Dampfzufuhr ist
aber nur dort erforderlich, wo
keine Möglichkeit besteht, Abbildung 5. Das Elektrofilter während Abbildung 6.
des Zusammenbaues. Gesamtansicht der Reinigungsanlage.
an anderer Stelle näher am
Hochofen, wo noch höhere Gastemperaturen herrschen, scheidung größerer Wassermengen, die zu Unzuträglich­
den ^Taupunkt durch W assereinspritzung heraufzusetzen. keiten führen könnten, zu vermeiden, ist eine u n m i t t e l ­
Durch die Erhöhung des Taupunktes wurde selbst­ b a r e A u fh e iz u n g des R e in g a s e s wie auf der Falvahütte
verständlich die Möglichkeit geschaffen, daß sich das im vorgesehen. Sie stellt sich wesentlich einfacher und billiger
Gas enthaltene Wasser bei der späteren Abkühlung in den als eine nachträgliche Ausscheidung des Wassers in einem
Leitungen und besonders in den Filterkam m ern leichter Nachkühler, der m it großen Wassermengen und ent­
niederschlug; das machte sich besonders nach Stillständen sprechendem K raftaufwand arbeiten müßte.
und in der kalten Jahreszeit bemerkbar, anfangs um so Ueber die B e t r i e b s v e r h ä l t n i s s e d e r F ilte r a n la g e
mehr, als die Anlage vollständig im Freien aufgestellt war. geben die in Abb. 9 auf getragenen Kurven, die sich über
Diese leichtere W a s s e r a u s s c h e id u n g führte zur Ver­ zwölf Tage erstrecken, genauen Aufschluß. Man sieht die
schlechterung der Gasreinheit, zu Störungen, die durch stark schwankenden und hohen Gastemperaturen und
Zusammenbacken des ausgeschiedenen Staubes in den gleichzeitig die durch die geregelte Wassereinspritzung
Kammern und Staubschleusen hervorgerufen wurden, zu erhaltenen in geringen Grenzen schwankenden Gastempe­
Stromüberschlägen, die zur Zerstörung der Isolatoren raturen am F ilterein tritt und -austritt. Infolge der hohen
führten u. dgl. m. Es wurde deshalb durch entsprechende Gastemperatur — es wurde Gießereiroheisen m it hohem
29. A ugust 1929. Die elektrische Gichtgas-Reinigungsanlage, Bauart Siemens-Schuckertwerke. S tahl und Eisen. 1259

Siliziumgehalt erblasen — ergab sich ein günstiger Tau­ Zahlentafel 1. K r a ftv e r b r a u c h d es E l e k t r o f ilt e r s .
punkt von im M ittel 50°. Die Gastemperaturen betrugen
kW kWh/1000nm3 Gas
am F ilte re in tritt im D urchschnitt 80° und am F ilter­
austritt 68°. Die durchschnittlich gereinigte Gasmenge 2 G le ic h r ic h te r ..........................1
betrug 19 000 nm3/h , die sich m it ungefähr 2,7 m /s — auf 2 Transform atoren......................> 8,58 0.452
Betriebszustand bezogen — durch die F ilter bewegte. Der 1 S ch ü ttelm otor..........................j
Druckverlust in der Anlage m acht nur 5 bis 8 mm W.-S. 1 Spülgas-M otor.......................... 3,87 0.203
aus. Die Kurve der Spannung im F ilter verläuft ziemlich 1 Staubschleusen-Motor . . . 0,24 0,013
gleichmäßig, ein Zeichen, daß der Reinigungsvorgang sich 1 P um p en m otor.......................... 3.99 0.210
vorschriftsmäßig abwickelt. Der m ittlere Staubgehalt
gesam t.................................. 16,68 0,878
beträgt 0,018 g/nm 3; er überschreitet die Gewährleistungs­ gesamt, ohne Pumpe . . 12.69 0,668
grenze von 0,02 g/nm 3 nicht oft, und dann auch nur wenig.
Staubpresse1) .............................. rd. 5 | 0,0275 — 0,037
Der K r a f t v e r b r a u c h je Stunde und je 1000 nm 3 ist
in Zahlentafel 1 zusammengestellt. E r beträgt einschließlich B Die Staubpresse ist an 3 bis 4 Tagen etwa 10 h in Betrieb
der Pumpe f ür dieBef euchtungsanlage
16,68 kW oder 0,878 kWh/1000 Ueber die K o s te n d e r e l e k ­
nm3 Gas und 12,69 kW oder t r is c h e n R e in ig u n g können heute
genaue Angaben noch nicht gemacht
werden, da die Anlage noch nicht
sehr lange im Dauerbetrieb arbeitet.
Es kann aber schon jetzt gesagt
werden, daß sie sich billiger stellen
als bei anderen Reinigungsanlagen.
Die Strom- und Wasserbeschaffungs­
kosten sind außerordentlich gering,
hohe W artungskosten und Ausgaben
für U nterhaltung und Ausbesserungen
entstehen nicht, besonders dann nicht,
wenn dafür gesorgt wird, daß die
Kühlung der Gase und ihre Be­
feuchtung sowie die Heizspülung
einwandfrei arbeiten. Was die An­
Abbildung 7. Ansicht der Staub- Abbildung 8. Ansicht der Staubpresse
schleusen und Bunker. mit Verladeeinrichtung. lagekosten betrifft, so lassen sich
diese für die Oberscheider Anlage
0,668 kWh/1000 nm3 Gas ohne die Pumpe, also für wegen der verschiedenen Umbauten schlecht ermitteln,
die eigentliche Reinigung. Wenn sich der Kraftverbrauch, wenigstens soweit sie zum Vergleich m it anderen An­
bezogen auf 1000 nm 3 Gas, höher stellt als auf der Falva- lagen herangezogen werden sollen.
hütte, so liegt dies hauptsächlich daran, daß die Anlage Wenn es auch heute nur noch wenige Hochofenwerke
mit ziemlich hohen Leerlaufsverlusten arbeitet, da der gibt, die noch m it Rohgas arbeiten, so w ird es doch wohl
elektrische Teil der Anlage schon für die doppelte Leistung, erwähnenswert sein, welche V o rte ile d e r B e tr ie b m it
t 66000
60000 ßecm/7upgifei.t/efftn/Dfccz.
°C 300 fem perirturd& G as& cmMoi)ra
260
220
780

°D 60 fm /pun/rf c/et G ases------


O0_
°C 700 frntritfstempera7i/rc/e$ffasvs —
eo_
°C 80
to_ Sfffi/typtff//de?/fe/nffasas;
ff/n n 3 0,02
O 70 2 t 6 70 2 t 8 70 2 t 8 70 2 t 8 70 2 t ff 70 2 t
l/frrzerf
Abbildung 9. Betriebskurven der Elektrofilteranlage von 12 Tagen.

also für 40 000 nm3/h , vorgesehen ist. Außerdem ist der R e in g a s bis jetzt gebracht hat. Diese sind selbstverständ­
Kraftverbrauch für den Spülgasbetrieb ungünstiger als lich nur zum Teil unm ittelbar auf die Verwendung von
auf der Falvahütte, da die besonderen Verhältnisse in Reingas zurückzuführen. Es ist bei der Verteuerung von
Oberscheld eine kräftigere Bespülung der Isolatoren not­ Rohgas nicht möglich, die Kessel m it neuzeitlichen Brennern,
wendig machen. Ferner ist in dem K raftverbrauch der Ueberhitzern, Speisewasservorwärmern und Lufterhitzern
A ntrieb der Klopfvorrichtung für die Kammerwände zu versehen, da sich diese ständig m it Staub vollsetzen
enthalten, was auf der Falvahütte m it Preßluft er­ würden und so ein einwandfreier Betrieb überhaupt nicht
folgt. durchzuführen wäre. Auch würde die Lebensdauer dieser
1260 S tahl und Eisen. Ueber die Bestimmung der oxydischen Einschlüsse in Eisen und Stahl. 49. Jahrg. N r. 35.

Zahlentafel 2. G e g e n ü b e r s t e llu n g d e s K e s s e lb e t r ie b e s an Reingas auf 0,815 nm3/k g Normaldampf, also um


m it R o h g a s u n d R e in g a s.
fast 30 %. Der Kesselwirkungsgrad erhöhte sich von
R o h g a sk essel R e in g a sk e sse J 52,7 auf 74,8 % , also um 42 % . Durch bessere Anpassung
R e in g a s der Kessel an die. neuen Verhältnisse, durch Erhöhung
h a lb g e ­ und
B e z e ic h n u n g r e in ig ­ W arm - j
der Ueberhitzertemperatur und E inbau von Lufterhitzern
R ohgas te s R e in g a s
f e u c h te s
w in d können noch bessere Ergebnisse erzielt werden. So ergab
von [
G as 191° ein Vorversuch m it heißer Verbrennungsluft, erhalten aus
2 5 -/2 6 .3 . 6. 6. 1 4. 5. 2 3. 5. Heißwind, eine m ittlere Verdampfung von 22 kg/m 2, einen
V e r s u c h s z e it
1927 1929 Verbrauch an Reingas (bezogen auf Normalgas m it einem
G ic h t g a s : unteren Heizwert von 1000 kcal/nm 3 tr.) von 0,792 nm3/kg
Verbrauch . . n m 3 tr./h 5740 12 470 8975 9150 Normaldampf und einen Kesselwirkungsgrad von 80,0 %.
Staubgehalt . . g/n m 3 tr. 4,800 0,700 0,022 0,022 Die m ittlere in Zahlentafel 2 angeführte Versuchsreihe
F euchtigkeit. . g/n m 3 tr. 46,4 169,0 110,4 121,0
Temperatur . . 0 C 113 111,5 58,5 59 stellt einen Verdampfungsversuch m it halbgereinigtem
A b gas:
Gas von großer Feuchtigkeit dar, das bei ungeregelter
Temperatur . . 0 C 394 387 322,5 340 W assereinspritzung erhalten wurde; aus ihr geht der
D a m p f: ungünstige Einfluß eines zu nassen Gases deutlich hervor.
Druck . . . . atü 8,2 9,63 9,4 9,5 Aehnliche Ergebnisse wie an den Kesseln werden sich an
Temperatur . . 0 C Naßc lampf 306 311,4 den W inderhitzern zeigen, wenn diese entsprechend um­
K e s s e ll e is t u n g : gebaut sein werden.
bezogen auf Nor­
maldampf . . k g /m 2h 10,60 11,00 19,47 22,19 Z u s a m m e n fa s s u n g .
V e r d a m p fu n g : .D ie besonderen Verhältnisse auf dem Hochofenwerk
Gasverbrauch Oberscheld verlangten eine Gasreinigung, die m it geringem
je kg Dampf be­ Wasserverbrauch und kleinem Kraftaufwand arbeitet und
zogen auf trocke­
nes Gas . . . n m 3/k g 0,993 2,06 0,944 0,868 die sich dem Betrieb m it nur einem Hochofen anpaßt. In
bezogen auf Gas der elektrischen Gasreinigung wurde trotz der anfangs noch
von Hu = geringen Betriebserfahrungen die gewünschte Reinigung
1000 kcal/nm 3 tr. gefunden. Eine gute elektrische Reinigung läßt sich nur
und N orm al­
dampf . . . . n m 3/kg 1,156 2,26 0,815 0,792 erzielen, wenn Tem peratur und T aupunkt des Gases in be­
K e s s e lw ir ­ stim m ten Grenzen eingehalten werden, wozu vor allem eine
k u n gsgrad . . % 52,7 25,80 74,8 L so.o genaue Regelung des benötigten Einspritzwassers erforder­
lich ist. Für eine einwandfreie Reinigung und für die Be­
1) Einschließlich der Windwärme. triebssicherheit der Elektrofilteranlage ist daneben eine
Einrichtungen recht kurz sein. Was von den Kesseln gesagt zweckmäßige Anordnung der Hochspannungsisolatoren und
ist, gilt auch für die W inderhitzer; Cowper m it engen deren Beheizung wichtig. Das geringe Raumgewicht des
Kanälen und neuzeitlichen Füllkörpern könnten m it Roh­ erhaltenen Staubes führte zu einer besonderen Lösung der
gas überhaupt nicht betrieben werden. E rst die Verwendung Staubaustragung, der, um verfrachtet werden zu können,
von Reingas ermöglicht den Einbau solcher Steine, die verdichtet werden muß. Der an und für sich niedrige Kraft­
dann die zu erwartenden Vorteile bringen. verbrauch der Anlage wird nach Erweiterung und Ver­
In Zahlentafel 2 sind Kesselversuche m it Rohgas und besserung der Anlage noch heruntergedrückt werden können.
m it Reingas, nachdem die Kessel m it Ueberhitzern und Gegenüber der früheren Beheizung der W inderhitzer und
neuzeitlichen Brennern versehen worden waren, gegenüber­ Kessel m it Rohgas weist der Betrieb dieser m it Reingas be­
gestellt. Nach diesen Versuchen ist die Verdampfung trächtliche Vorteile und Gasersparnis auf. Nach vielen
je m2 Kesselheizfläche von 10,6 kg auf fast 20 kg gestiegen. Schwierigkeiten, die überwunden wurden, arbeitet heute in
W ährend m it Rohgas zur Erzeugung von 1 kg Normal­ Oberscheld eine betriebssichere Anlage, welche die an sie
dampf 1,156 nm3 Gas erforderlich waren, fiel der Verbrauch gestellten Bedingungen voll und ganz erfüllt.

Ueber die Bestimmung der oxydischen Einschlüsse in Eisen und Stahl


auf rückstandsanalytischem W ege durch Chloraufschluß.
Von R o la n d W a s m u h t und P a u l O b e r h o f f e r f in Aachen.
[Mitteilung aus dem Eisenhüttenmännischen Institut der Technischen Hochschule Aachen und dem Chemikerausschuß
des Vereins deutscher Eisenhüttenleute1).]

ei der Beurteilung des Einflusses des Sauerstoffs metallischen oxydischen Einschlüsse unangegriffen Zurück­
B auf die Eigenschaften des Werkstoffes ist es von
Bedeutung, nicht nur den Gesamtsauerstoffgehalt kennen­
bleiben und so der nachfolgenden chemischen Analyse
zugänglich gemacht werden sollen. Bei den im nach­
zulernen, sondern auch die Bindungsform, in der dieser folgenden kurz beschriebenen Versuchen wurde zum Auf­
vorliegt. Die Aufgabe, die verschiedenen Sauerstofformen schluß des Eisens ein trockener sauerstofffreier Chlorstrom
neben dem Gesamtsauerstoffgehalt zu bestimmen, stellt verw andt und untersucht, welche Oxydgruppen in diesem
sich die Rückstandsanalyse. F all unangegriffen bleiben und bei welchen Oxyden etwa
Die metallischen und nicht oxydischen Bestandteile ein Angriff zu erwarten ist.
(Karbide, Sulfide, Phosphide, Nitride) der Probe werden Ganz allgemein bestehen hauptsächlich folgende Um­
dabei durch ein Lösungsmittel entfernt, wobei die nicht­ setzungsmöglichkeiten beim Chloraufschluß:
l) Auszug aus Ber. Chem.-Aussch. V. d. Eisenh. Nr. 64. —
Der Bericht ist im vollen Wortlaut erschienen im Arch. Eisen-
1. Die Oxyde werden im Chlorstrom angegriffen unter Bil­
hüttenwes. 2 (1928/29) S. 829/42 (Gr. E: Nr. 63). dung des betreffenden Metallchlorids.
29. A ugust 1929. Ueber die Bestimmung der oxydischen Einschlüsse in Eisen und Stahl. S tahl u nd Eisen. 1261

2. Der vielleicht vorhandene Kohlenstoff reduziert in Gegen­ Umsetzungen des Oxyduls gediehen sind, und ob dabe1
w art von Chlor die Oxyde, während das frei werdende gegebenenfalls Sauerstoffverluste eingetreten sind. Im
Metall ebenfalls als Chlorid verflüchtigt wird. letzten Falle wäre m it einer Umsetzung des frei werdenden
3. Es treten in Gegenwart des Chlors Umsetzungen der Sauerstoffs zu Eisenoxyd zu rechnen; bei der Chlorierungs­
einzelnen Oxyde untereinander oder m it den anderen tem peratur von 350° tr itt dieser Vorgang jedoch praktisch
anwesenden Metallen ein. nicht in Erscheinung.
Z unächst wurde das Verhalten der einzelnen Bestand­ Eine Umsetzung der Oxyde untereinander oder m it
teile des Rückstandes, wie Metalloxyde, Silikate, Schlacken anderen Metallen tr a t bei den Untersuchungen nur in
usw., im Chlorstrom bei steigender Tem peratur untersucht, Gegenwart von Kalziumoxyd und Magnesia, also praktisch
um festzustellen, von welchem Punkte an die gekenn­ nicht ins Gewicht fallend, ein. Bei Gegenwart von Mangan­
zeichneten Angriffsmöglichkeiten eintreten. Alle U nter­ oxydul begann sie erst bei höheren Temperaturen, und
suchungen wurden gleichzeitig ebenfalls in Gegenwart von dann in sehr geringem Maße.
Kohlenstoff ausgeführt, um dessen Einfluß auf die Um­ Störend bleibt auf jeden F all der Einfluß von Phosphor
setzungen zu erm itteln. und Schwefel, der auch bei niedrigen Temperaturen zu
Die Ergebnisse dieser Untersuchungen kann man wie beobachten war. Der sauerstoffabbauende Einfluß des
folgt zusammenstellen: Die einzelnen oxydischen Rück­ Phosphors läß t sich dadurch erfassen und unschädlich
standsbestandteile erleiden Umsetzungen oder werden unter machen, daß man die gebildete Phosphorsäure im Rück­
Sauerstoffverlust angegriffen bei folgenden Tem peraturen: stände bestimm t, während der Einfluß des Schwefels einen
nicht zu erfassenden Fehler verursachen kann.
U m s e tz u n g
oh n e Sauer­
A n g r iff u n te r Von der Bestimmungsmöglichkeit der einzelnen Bestand­
S a u e r s to ff V e r lu st
s t o f f v e r lu s t teile kann m an demnach zusammenfassend sagen: K ie s e l­
s ä u r e und T o n e rd e lassen sich ohne weiteres erfassen.
Kieselsäure . . . . — nicht angegriffen bei
1100° E is e n o x y d , E is e n o x y d u l, E is e n - u n d M a n g a n -
Kieselsäure + C. . . — ab 700° s il ik a t e können bestim m t werden unter Berücksichtigung
T o n e r d e ...................... — ab 850° der Umsetzung des Oxyduls zu Oxyd, wenn Chlorierungs­
Tonerde + C . . . . — oberhalb 700° tem peraturen von rd. 350° angewandt werden, Abwesenheit
E ise n o x y d .................. — ab 500°
Eisenoxyd + C . . . — ab 400° größerer Mengen Schwefel vorausgesetzt. Die Bestimmung
Eisenoxydul . . . . ab 150° ab 400° des Manganoxyduls erscheint ungewiß.
Eisenoxydul + C . . ab 150° ab 400° Als z w e c k m ä ß ig s te C h lo r ie r u n g s b e d in g u n g e n
Manganoxydul . . . ab 200° (oberhalb 400°?) ergeben sich die folgenden:
Manganoxydul + C . ab 200° (ab 400°?)
Grünerit...................... ab 300° oberhalb 400° Legt m an W ert darauf, den an Eisen gebundenen
Grünerit + C . . . ab 300° oberhalb 400° Sauerstoff zu erfassen, so wendet man am besten eine
F a y a l i t ...................... ab 150° oberhalb 500° Chlorierungstemperatur von 350° an. F ü r rohe Bestim­
Fayalit + C . . . . ab 150° oberhalb 400° mungen genügt es anzunehmen, daß bei dieser Temperatur
Rhodonit...................... — kein Angriff bei 550°
Rhodonit + C . . . — ab 500° praktisch alles Eisenoxydul in Eisenoxyd übergeführt ist,
T ephroit...................... — gering ab 350° so daß man nur eine Gesamteisenbestimmung im Rück­
Hochofenschlacke . . — — stände auszuführen braucht. Der diesem Eisen als Eisen­
Schweißschlacke . . ab 150° nicht zu bestimmen oxyd entsprechende Sauerstoffgehalt stellt den ursprünglich
Siemens-Mart in-
Schlacke ................. ab 300° nicht zu bestimmen als Eisenoxydul vorhandenen Sauerstoff dar.
Aehnlich könnte man bei der Manganoxydulbestimmung
Wie aus diesen Angaben hervorgeht, tr itt ein Angriff vorgehen, indem m an das Mangan im Rückstände bestim m t
unter Sauerstoffverlust bei keiner der untersuchten Proben und den Sauerstoffgehalt aus dem Oxyd Mn30 4 berechnet.
unterhalb Temperaturen von 350 bis 400° ein, auch nicht Man muß sich jedoch klar darüber sein, daß m an auf diese
in Gegenwart von Kohlenstoff. Es traten jedoch Um­ Weise nur ganz rohe und angenäherte W erte erhält, die
setzungen von Eisenoxydul in Oxyd schon bei niedrigeren leicht Fehler durch das A uftreten anderer Oxydstufen oder
Temperaturen ein, die bei 400° nahezu quantitativ waren, durch eingetretene Sauerstoffverluste enthalten können.
ohne daß bis zu dieser Tem peratur Sauerstoffverluste zu H andelt es sich lediglich darum, Kieselsäure und Ton­
beobachten gewesen wären. E in Angriff des gebildeten erde zu bestimmen, so wendet man am vorteilhaftesten
Eisenoxyds tr a t erst oberhalb dieser Tem peratur auf. Chlorierungstemperaturen zwischen 500 und 600° an.
Achnlich, jedoch für eine quantitative Erfassung ungün­ E rw ähnt sei, daß, falls die Eisenoxydulbestimmung im
stiger, lagen die Verhältnisse bei Manganoxydul. U nter­ Rückstände vorgenommen werden soll, die F o rm der
suchte Silikate, wie G rünerit und F ayalit, Rhodonit und eingesetzten Probe von Einfluß werden kann und beob­
Tephroit, zeigten, abgesehen von der ebenfalls zu beobach­ achtet werden muß. Falls man Späne verwendet, so muß
tenden Umsetzung des Oxyduls zu Oxyd, bis zu einer bei der Probenahme sorgfältig jede Erw ärm ung und Oxy­
Temperatur von rd. 400° keinen Angriff unter Sauer­ dation vermieden werden und die Probe s o f o r t zur Ver­
stoffverlust. Ebenso zeigten sich untersuchte Schlacken, wendung gelangen. L äßt m an die gefrästen Proben mehrere
wie Hochofenschlacke, Schweißschlacke, Siemens-Martin- Tage vor der Bestimmung selbst in verschlossenen Flaschen
Schlacke, in demselben Sinne widerstandsfähig. oder im Exsikkator liegen, so werden höhere Eisenoxydul­
Es würde also möglich sein, die oben gekennzeichneten werte gefunden. Einwandfreier ist jedenfalls die Verwen­
Rückstandsbestandteile durch Aufschluß im Chlorstrom zu dung von polierten P ro b e s tü c k e n , wobei allerdings die Chlo­
erfassen, wenn man Chlorierungstemperaturen unter 400°, rierungszeit ungefähr auf das Doppelte heraufgesetzt wird.
etwa 350°, anwendet. Man müßte jedoch die schon bei Die an einigen gebräuchlichen Stahlsorten und an
niedrigeren Temperaturen einsetzenden Umsetzungen des synthetischem Stahl durchgeführten Rückstandsanalysen
Oxyduls zu Oxyd berücksichtigen. ergaben Sauerstoff werte, die sich in einer Größenordnung
Fraglich bleibt die Erfassung des Manganoxyduls, da bewegen, wie sie auch nach anderen Bestimmungsverfahren
man nicht ohne weiteres feststellen kann, wie weit die gefunden werden.
1262 S tahl und Eisen. Ueber die Bestimm ung der oxydischen Einschlüsse in Eisen und Stahl. 49. Ja h rg . N r. 35.

Rückstandsbestimmungen an einigen stark überfrischten Anwendbar ist das Verfahren bisher nur bei einfachen
Proben, die verschieden desoxydiert waren, zeigten deutlich Kohlenstoffstählen, silizium- oder manganlegierten Stählen,
die Abhängigkeit des Aufbaues, des Rückstandes von der doch sind zur Zeit Versuche im Gange, sein Anwendungs­
A rt der Desoxydation. gebiet auch auf legierte Stähle auszudehnen.

An den Bericht schloß sich folgende E r ö r te r u n g an. dieses Bombenchlors der immerhin mühseligen nochmaligen
H. H o u g a r d y , Bochum: Ich habe vor längerer Zeit einmal Chlorverflüssigung enthoben.
versucht, der für uns bedeutsamsten Frage, ob die Oxyde des F r. M eissn e r, Dortmund: Der Vortragende hat der Wissen­
Eisens und Mangans durch elementares Chlor angegriffen werden, schaft von der Bestimmung des Sauerstoffs im Stahl einen großen
auf rein rechnerischem Wege beizukommen. Zunächst ermittelte Dienst erwiesen, indem er das Verfahren der Chlorverflüchtigung
ich die auftretenden Wärmetönungen; die Ergebnisse sind aus einer Untersuchung unterzogen hat. Hervorheben möchte ich
Zahlentafel 1 zu ersehen. Man sieht, daß die Chlorierung des dabei, daß er die Brauchbarkeit des Verfahrens auch in sehr
Eisenoxyduls sehr stark exotherm ist, ebenso die des Mangan- richtiger Weise an Silikaten und Schlacken geprüft hat, d. h.
oxyduls. Selbst Eisensilikat und Mangansilikat werden unter an Formen des Sauerstoffs, wie sie nach Wöhrmann und nach
Wärmeabgabe zersetzt. Die Chlorierung des Eisenoxyds ist unseren Untersuchungen wenigstens ähnlich wohl allein (neben
dagegen eine endotherme Reaktion. Sie ist allerdings im Verhält­ gelöstem Sauerstoff) im Stahl Vorkommen.
nis zu den anderen exothermen Reaktionen nur gering. Aus Im Forschungsinstitut der Vereinigten Stahlwerke A.-G.,
diesen Zahlen geht aber nicht hervor, ob die Affinität des Sauer­ Dortmund, haben wir in genau derselben Weise schon seit über
stoffs oder die des Chlors zum reinen Eisen mit steigender Tempe­ zwei Jahren Versuche m it den verschiedenen Rückstandsverfahren
ratur größer wird. Um dieser Frage näherzukommen, habe ich gemacht, ohne uns allerdings auf das Chlorverfahren zu be­
die Gleichgewichtskonstanten am elementaren Chlor und ele­ schränken. Die Veröffentlichung der Ergebnisse hat sich bis jetzt
mentaren Sauerstoff über reinem Eisen nach der Nernstschen verzögert, und ich darf daher wohl hier einiges über unsere Arbeiten
Näherungsformel berechnet. m itteilen.
Wir haben z. B. vier verschiedene Schlacken nach dem
Zahlentafel 1. W ä r m e t ö n u n g b e i d e r C h l o r i e r u n g Chlor-, Brom-, Jod- und Salpetersäureverfahren untersucht.
v o n E is e n - u n d M a n g a n o x y d e n . Das Chlorverfahren haben wir dabei wie Bardenheuer und Dickens
W ärm em enge
bei etwa 600° (570°) Höchsttemperatur durchgeführt, das Brom­
R e a k tio n c a l je M ol verfahren nach der ursprünglichen Weise von Oberhoffer und
Ammann, das Jod verfahren nach Willems, das Salpetersäure-
2 F eO + 3 C l2 — 2 F e C l3 02 + 31 050 e x o th e r m verfahren nach Dickenson.
6 F eO -f- 3 CI2 ÍZ^ 2 F e 20 3 + F e C l3 32 150 e x o th e r m Ueber die Chlorreinigung möchte ich nur kurz sagen, daß wir
8 F eO -J~ 3 CI2 ÍZ £ 2 F e 30 4 -f- 2 F e C l3 + 26 410 e x o th e r m m it Elektrolytchlor und dem Verfahren von Bardenheuer und
2 F e 30 4 -f- 9 CI2 * ) 6 F e C l3 -f- 4 0 2 + 19 050 e x o th e r m Dickens (glühende Kohle) mindestens gleich günstige Ergebnisse
2 F e 20 3 + 6 C l2 í = ; 4 F e C l3 + 3 0 2 — 3 300 e n d o th e r m erzielt haben wie m it nochmaliger Verflüssigung.
2 M nO + 2 012 2 M nC l2 + 0 2 + 21 100 e x o th e r m In -466. 2 sind die Ergebnisse an einer Thomasschlacke
2 M nO + C l2 * ~ M nQ 2 + M nC l2 + 22 750 e x o th e r m wiedergegeben. Danach wird Tonerde nach allen, außer nach dem
M n 0 2 + Cl2 M n012 + 0 2 — 3 300 e n d o th e r m Salpetersäureverfahren, richtig erfaßt, ebenso wie Magnesia und
2 [F e O * S i0 2] + 3 C\2± z; 2 F e C l3 + 2 S i 0 2 + 0 2 + 26 550 e x o th e r m Phosphorsäure. Für die Bestimmung der Kieselsäure ist das
2 [M n O -S iO J + 2 0 1 , ^ 2 M nC l2 + 2 S i 0 2 + 0 2 + 15 700 e x o th e r m Chlorverfahren dem Brom- und Jodverfahren überlegen, und
für Eisen- und Manganoxydul ist sie auch dem Jodverfahren
Man sieht aus -466. 1, daß die Zahlen der Gleichgewichts­ nicht wesentlich unterlegen. Der Fehler bei Kalk fällt nicht ins
konstanten für die Chlorierung des Eisens als log K p größere Gewicht.
negative Werte zeigen als für die Oxydierung des Eisens. Das Die übrigen Schlacken zeitigen ähnliche Ergebnisse. Als
bedeutet nichts anderes, als daß die Vollständigkeit der Reaktion ziemlich sicher ist wohl anzunehmen, daß ein Verfahren, das an
zwischen Eisen und Chlor größer ist als die zwischen Eisen und Schlacken versagt, bei Stahl ebenfalls versagen wird. Daher
-7 0 ■
kann man wohl sagen, daß außer dem Chlorverfahren, das am
-SO - ^1

-S O

-7 0 0
C'
-770 w
‘tp y y y ‘
> fív
> -700
»1*
g -X »
*2
P i [V11
-7 0 0

-7SO

-7 0 0 0 ° 7A 7- 7S7 ■7
S v 7,7.i7o. r /i S v y
-7 7 0 //
700 700 OOO OSO JOO SSO OOO OSO OOO SSO
fem peratur//7°C
Abbildung 1. Gleichgewichtskonstante als log Kp Abbildung 2. Verhalten von Schlacken bei den
von Cl2 und 0 2 über metallischem Eisen. Rückstandsmethoden (Thomasschlacke).

Sauerstoff, daß anderseits das Chlor die Eisen-Sauerstoff-Ver- geeignetsten ist, höchstens noch das Jod verfahren zur Rückstands­
bindung zerstören muß. Es geht ferner daraus hervor, daß m it bestimmung in Frage kommt.
steigender Temperatur der Unterschied zwischen beiden Kurven Aber auch aus anderen Ueberlegungen heraus ist das Chlor­
immer größer wird, d. h. m it steigender Temperatur nimmt die verfahren dem Brom- und Jodverfahren überlegen. Nach unseren
Affinität des Chlors zu Eisen stärker zu als die des Sauerstoffs. Untersuchungen spielt die Oberflächenoxydation bei allen Sauer­
Es bestätigt sich also auf rein rechnerischem Wege das, was wir stoffbestimmungen, auch bei den Rückstandsverfahren, eine
eben von dim Vortragenden gehört haben, nämlich, daß m it stei­ große Rolle. Zahlentafel 2 zeigt an einigen Stählen und an Ferro-
gender Temperatur die Chlorierung des Eisenoxyds immer silizium die Ergebnisse von Paralleluntersuchungen mit dem
stärker werden muß. Bromverfahren an Spänen und dem Chlorverfahren sowie der
Ueber den Fremdgasgehalt des verwendeten Chlors möchte Wasserstoffreduktion an Spänen und Stücken. Schon bei dem
ich zur Ergänzung noch m itteilen, daß die Firma Kahlbaum ein niedrigen Siliziumgehalt von 0,15 % kann also bei Spänen eine
Bombenchlor mit 0,1 % Fremdgas liefert. Wenn man sich wesentliche Erhöhung des Kieselsäuregehaltes eintreten. Damit
auf die Bestimmung der einzig sicher erfaßbaren Bestandteile scheiden Brom- und Jodverfahren aus, weil sie m it Spänen zu
Tonerde und Kieselsäure beschränkt, ist man bei Anwendung arbeiten zwingen.
29. A ugust 1929. XJeber die Bestimmung der oxydischen Einschlüsse in E isen und Stahl. S tahl und Eisen. 1263

Zahlentafel 2. V e r g l e i c h d e s B r o m v e r f a h r e n s m i t Zahlentafel 3. V e r g l e i c h d e r C h l o r i e r u n g b e i 6 0 0 °
d e m C h lo r - u n d W a s s e r s t o f f v e r f a h r e n u n d 3 0 0 ° H ö c h s t t e m p e r a t u r m it dem
an S p ä n e n u n d S tü c k e n . W a sser sto ffv e rfa h re n .

W asser­ C hlorie­ C hlorverfahren W a sserstoffrerfahren


R iiek sta n d sv e r fa h re n S ta h l
A n a ly se sto ffv e r ­ ru n g s­
Lfd. P ro­ N r. MnO FeO S i0 2 MnO - f FeO
W erk stoff fa h ren | tem peratur
Nr. be % °/
/o
% %
C ¡ Si S i 0 2 -AJjOj M n O -f FeO
°* Art
% i % % % 1 % % 600 0,0016 0,0066 0,0036
1 0,3785
Sp. — Br 0,0300! 0,0135 0,1562 300 0,0028 0,0677
1 F lu ß sta h l . . Sp. 0^12 0,15 0,0679 CI 0,0545! 0,0055 0,0475
0 ,0625 CI 0 ,0 1 6 9 10,0078
S t.
— — 0,0028 600 0,0033 0,0079 0,0125 / 0,2004
2 0,1904 (
Sp. - ' Br 0,0165 0,0090 0,1661 300 0,0034 0,0252 \ 0,1804
2 Si-C u -S tah l . Sp. 0,15 0,98 0 ,0635 CI 0,0265 0,0020 0,0203
St. 0 ,0514 CI 0,0116 0,0043 0,0019 bei sehr langen Chlorierungszeiten bemerkbar machen wird, die
zur Durchführung der Stahlchlorierung bei 350° tatsächlicher
Ferrosiliziu m . P lv . - - 0,0817 CI 0,5130 0,5730 1,3895
3 Temperatur aber auch erforderlich sind.
S t. 0,0057 CI 0,2240! 0,5790 0,2033
Wir haben bei der Untersuchung des Verhaltens der Eisen-
Sp. = Späne. S t. = S tü ck e. P ly . = P u lv e r . Sauerstoff-Verbindungen gegen Chlor ein und dieselbe Probe von
10 g mehrmals hintereinander je 3 h bei 570° chloriert, jedesmal
Bei dem Chlorverfahren kann man — das ist sein großer
die Gewichtsabnahme festgestellt und zwischen den Behand­
Vorteil — die Proben in Form von Stücken untersuchen. Aber
lungen Pröbchen von 0,5 g entnommen, an denen der Eisengehalt
man m uß es auch, wie oben ausgeführt. Leider muß man dann
bestimmt wurde, ohne die Oxydationsstufen analytisch zu
aber in der Praxis darauf verzichten, so tiefe Temperaturen anzu­
trennen. Dabei stellten wir fest, daß sich nach 3 h jedenfalls die
wenden, wie sie Herr W asmuht vorschlägt. Das Ergebnis von
bekannte Umsetzung der Oxydationsstufen eingestellt hatte;
Herrn Wasmuht, daß bei Einhaltung von 300° auch das Eisen-
die Proben hatten etwa 71 % Eisen, gleichgültig ob die Urprobe
und Manganoxydul der Schlacken fast gar nicht chloriert wird,
69,77 oder 72,40 % Eisen enthielt.
also restlos im Rückstand gefunden werden könnte, muß natürlich
Sehr wichtig erschien es ums, daß auch weiterhin eine regel­
zu dem Versuch verleiten, die Chlorverflüchtigung durch Ver­
mäßige Gewichtsabnahme von etwa 0,1 g in der Stunde erfolgte,
wendung tiefer Temperaturen zu einem vollständigen Rück­
unter ungefährer Einhaltung des Eisengehaltes von 71 % . Eine
standsverfahren zu entwickeln. Das scheitert aber an zwei Tat­
Einwage von 0,1 g, d. h. der Höchstbetrag von Eisenoxydul
sachen. Erstens wird die Geschwindigkeit der Eisenchlorierung
(0,4% ), der in 25 g Stahl Vorkommen dürfte, war nach der
bei 350° und stückigen Proben so klein, daß die Ausführung etwa
Chlorierung von üblicher Dauer restlos verflüchtigt.
8 h dauert. Späne dürfen aber, wie oben ausgeführt, wegen der
Diese Reaktion, die man aus Abb. 15 von Herrn Wasmuht
Oberflächenoxydation nicht benutzt werden. Für rein wissen­
nicht erkennen kann, die aber in Wirklichkeit m it den Ergebnissen
schaftliche Zwecke könnte man das Verfahren allerdings trotzdem
nicht in Widerspruch steht, ist also immerhin bei 570° Höchst­
gebrauchen.
temperatur so stark, daß alles im Stahl in freiem Zustande vor­
Zweitens aber ist die Eisenchlorierung stark exotherm, so
handene Oxydul verlorengeht. Bei Silikaten, wie sie meist im
stark, daß vielfach ein Aufglühen der Probe erfolgt, wenn die im
Stahl Vorkommen werden, ist der Verlust vielleicht nicht ganz
Chlorstrom gemessene Temperatur noch 350° beträgt. Das
so groß, wie unsere Schlackenuntersuchungen gezeigt haben. Bei
bedeutet, daß die Temperatur der Stahlprobe, also auch der
350° werden sie in der Zeiteinheit wahrscheinlich ebenfalls kleiner
oxydischen Einschlüsse im Stahl, beim Chlorieren sehr wohl 500°
sein, wie ja auch die theoretischen Betrachtungen von Kangro
und darüber betragen kann, wenn man auch im Chlorstrom — und
und Flügge und Herrn Hougardy zeigen. Das müßte noch nach­
nur dort kann man ja messen — die Temperatur auf 350° hält.
geprüft werden. Immerhin zeigt unser Chlorierungsversuch bei
Das ist für die Durchführung der Stahlchlorierung bei 350° Gas­
300° Höchsttemperatur (Zahlentafel 3), daß die Geschwindigkeit
temperatur sehr gut, wahrscheinlich sogar entscheidend, für die
der Stahlchlorierung m it sinkender Temperatur ebenso wie die
Verhinderung der Chlorierung von Eisen- und Manganoxydul
Geschwindigkeit der Oxydulchlorierung stark abnimmt, und daß
aber sehr nachteilig. Würde man die wirkliche Reaktionstempe­
diese Verzögerung es auf jeden F all verhindert, die Temperatur
ratur messen und auf 350° halten, so würde die Chlorierung des
so niedrig zu wählen, daß alles Eisenoxydul im Rückstände bleibt.
Stahles ganz unmöglich lange Zeit erfordern. In dieser Zeit würde Man wird also doch wohl lieber auf die Bestimmung des
eine Verflüchtigung von Eisenoxydul sich ebenfalls bemerkbar
gesamten Eisen- und Manganoxyduls verzichten und dafür eine
machen, da nach unseren Ergebnissen die Chlorierung aller Oxyde Beschleunigung des Verfahrens eintauschen. Man muß dann die
der Zeit etwa proportional ist. Alle vom Vortragenden gegebenen Rückstandsverfahren durch das Wasserstoffverfahren zu ergänzen
Bilder über den Einfluß der Temperatur auf den Chlorangriff sind versuchen, das ja nach den Arbeiten von Oberhoffer und seinen
danach übrigens nicht etwa als die Kurven von Gleichgewichten Mitarbeitern den an Eisen und Mangan gebundenen Sauerstoff
aufzufassen, sondern gelten nur für seine Versuchsdauer. ergibt. Ich sage wohl nichts Unerwartetes, wenn ich m itteile,
Die Wirkung einer Stahlchlorierung bei 300° Höchsttempe­ daß man durch Addition der Sauerstoffwerte beider Methoden
ratur im Chlorstrom zeigt unser folgender, schon vor eineinhalb natürlich nicht einen genauen Wert für den Gesamtsauerstoff
Jahren angestellter Versuch. Wir haben an zwei Stählen m it erhält, daß man also auch auf diese Weise die Frage der einwand­
hohem Gehalt an Eisen- und Manganoxydul die Ergebnisse der freien Sauerstoffbestimmung noch keineswegs gelöst hat, wie
Chlorierung bei 570 und 300° m it den nach dem Wasserstoff- überhaupt ausgesprochen werden muß, daß bei der Sauerstoff­
verfahren erhaltenen verglichen. Zahlentafel 3 zeigt das Ergebnis. bestimmung leider — das hat sich im Laufe der vielen Mühe
Danach geht auch bei 300° Höchsttemperatur noch ein großer von Oberhoffer und seinen Mitarbeitern auf diesem Gebiet immer
Teil des Eisenoxyduls verloren. Den Verlust von 0,30 und wieder gezeigt — ein gewisser Pessimismus geboten scheint.
0,15 % FeO kann man hier nicht etwa auf gelösten Sauerstoff H. E c k s t e in , Völklingen a. d. Saar: Ich möchte zu der
zurückführen. Die Schätzung auf Grund des metallographischen Frage der Reindarstellung von Chlorgas kurz Stellung nehmen.
Bildes stimmte gut mit dem Ergebnis des Wasserstoff Verfahrens, Herr Dr. Wasmuht scheint gegen das Verfahren zur Herstellung
keinesfalls m it dem der Chlorierung überein. von reinem Chlorgas nach Vanino aus Mangansulfat über
Das steht scheinbar im Gegensatz zu Abb. 15 des Berichtes, Braunstein etwas voreingenommen zu sein. Ich selbst habe damit
die den zeitlichen Verlauf der Zu- und Abnahme von Eisenoxyd die besten Erfahrungen gemacht. Da außerdem die Firma Merck
und -oxydul in einer Eisen-Sauerstoff-Verbindung beim Chlorieren ein sehr reines Mangansuperoxyd liefert, das nur mehrfach m it
bei 350° wiedergibt. Aus diesem Bilde könnte man den Eindruck heißem Wasser ausgewaschen werden muß, bietet meines Erach­
gewinnen, als ob bei der Chlorierung einer Eisen-Sauerstoff-Ver­ tens die Selbstherstellung von Chlorgas gegenüber der umständ­
bindung keine andere Reaktion erfolgt als die an sich schon be­ lichen Reinigung des Bombenchlors wesentliche Vorteile. Natür­
kannte Umsetzung der Eisenoxydationsstufen untereinander lich ist auch hierbei eine vollkommene Reinigung durch ein­
und die Chlorierung dabei frei werdenden Eisens, daß also ein maliges Verflüssigen kaum zu umgehen. Die Apparatur ist aber
Gleichgewichtszustand eintritt, nach dessen Erreichen (bei 350° äußerst einfach und billig und kann sofort von jedem Laboranten
etwa 1 h) keine weitere Reaktion erfolgt. Dieser Schluß ist aber bedient werden. Eine genaue Beschreibung ist an anderer Stelle
nicht ganz richtig. Die Einzelwerte der Abb. 15 sind an verschie­
gegeben2).
denen Proben gewonnen, die verschieden lange chloriert wurden. Es ist noch zu erwähnen, daß das Chloraufschlußverfahren
Bei dieser Darstellung überwiegt die verhältnismäßig schnell
natürlich auch bei der Untersuchung oxydischer und anderer
verlaufene Umsetzung der Oxydationsstufen untereinander so
stark, daß eine langsame Reaktion der Oxyde m it Chlor sich erst 2) Chem. Fabrik 2 (1929) S. 335.
1264 Stahl und Eisen. Ueber die Bestimmung der oxydischen Einschlüsse in Eisen und Stahl. 49. Ja h rg . N r. 35.

Einschlüsse in Nichteisenmetallen eine große Rolle spielen wird. das von vornherein m it einem Leerwert behaftet ist, weiß man
Ich glaube es daher begrüßen zu müssen, daß dieses Verfahren außerdem nie genau, wie weit die Reduktion der anderen Oxyde
sich mehr und mehr Eingang in die Metallhüttenlaboratorien gegebenenfalls schon gediehen ist, ein Vorgang, der durchaus
verschafft. temperaturabhängig ist. Leider gibt Herr Meissner nicht an, bei
P. K lin g e r , Essen: Das beachtlichste Ergebnis derWasmuht- welchen Temperaturen er die Wasserstoffreduktion durchgeführt
schen Untersuchungen ist zweifellos die Feststellung, daß bei hat. Wie schwierig und unzuverlässig ein solcher Vergleich ist,
einer möglichst genau einzuhaltenden niederen Chlorierungs­ zeigt, daß nach Angabe von Herrn Meissner selbst (Zahlentafcl 2,
temperatur von etwa 350° auch die oxydischen Eisen- und Man- N r. 3) in einem anderen Falle nach dem Chlor verfahren mehr
ganeinschlüsse unter Berücksichtigung der Umsetzung Oxydul Eisenoxydul und Manganoxydul gefunden wurde als nach dem
zu Oxyd bestimmt werden können. Wir haben die Wasmuhtschen Wasserstoffverfahren trotz Anwendung stückförmiger Proben.
Angaben mehrfach nachgeprüft und sie unter den erwähnten Bei der Chlorreinigung muß festgestellt werden, daß
Bedingungen, besonders für das Eisenoxydul, immer be­ die Reinigung durch nochmalige Verflüssigung insofern die
stätigt gefunden. Die Rückstandsanalyse durch ChloraufSchluß einwandfreieste Reinigungsart darstellen muß, da alles Fremdgas
hat damit ganz entschieden an Wert gewonnen, und sie wird in endgültig dem Chlor entzogen wird. Bei der Reinigung mit
vielen Fällen, vor allem auch in Verbindung m it den anderen glühender Kohle werden zwar Sauerstoff- und Kohlensäuregehalt
bekannten Sauerstoffbestimmungsverfahren, nützliche Aufschlüsse beseitigt, die letzte bleibt aber als Kohlenoxyd im Gas enthalten.
über den Sauerstoffgehalt eines zu untersuchenden Werkstoffes Dieses Kohlenoxyd kann späterhin in Gegenwart von Chlor
geben können. reduzierend wirken. Vielleicht sind auch auf diesen Umstand
R. W a sm u h t, Aachen: Herr Meissner hat auf die W ichtig­ zum Teil die geringen Eisen- und Manganoxydulwerte von Herrn
keit der Probenform für den Ausfall der Analyse hingewiesen. Meissner zurückzuführen.
In meinem Bericht habe ich ebenfalls erwähnt, daß die Proben­ Was die von Herrn Eckstein aufgeworfene Frage der Wirt­
form Einfluß gewinnen kann, indem bei spanförmiger Probe leicht schaftlichkeit bzw. Umständlichkeit der Reinigung durch noch­
Oxydation eintreten kann. Ich möchte jedoch noch einmal darauf malige Verflüssigung gegenüber der Darstellung aus Mangansuper-
hinweisen, daß dieser Fehler wesentlich herabgemindert werden oxyd anlangt, so glaube ich, daß Herr Eckstein doch etwas zu
kann, wenn man der Probenahme große Beachtung schenkt und optimistisch hinsichtlich der Einfachheit seiner Apparatur sieht.
Sorge trägt, daß bei dem Fräsen keine wesentliche Erwärmung Auch er wendet eine anschließende Verflüssigung bei tiefen
des Werkstoffes eintritt. Wir benutzten in Aachen zu diesem Temperaturen an, muß aber zu jeder einzelnen Bestimmung das
Zwecke eine Sonderfräsmaschine. Der weitere Fehler, der durch nötige Chlor neu hersteilen, wodurch die Rückstandsanalyse
nachträgliche Oxydation der Späne eintreten kann, muß durch selbst belastet wird. Bei dem von mir angewandten Verfahren
sofortige Benutzung der Späne zur Analyse vermieden werden. ist es möglich, an einem Tage für etwa 80 Bestimmungen
Beachtet man beide Vorsichtsmaßnahmen, so lassen sich Sauer­ gereinigtes Chlor herzustellen und anzusammeln. Die Umstände
stoffwerte erzielen, die den m it Stücken gewonnenen Werten sehr und* Kosten sind nicht wesentlich größer, als daß sie durch ihre
nahe kommen. Für vollkommen genaue Bestimmungen wählt Vorteile der ständigen Bereitschaft größere Mengen reinen Chlors
man allerdings jedenfalls besser die Stückform. Vermindert man gerechtfertigt wären. Zudem stellt sich im laufenden Betrieb
dafür die Einwage auf 10 g und chloriert bei 380°, so läßt sich das gereinigte Chlor eher billiger als das nach dem von Herrn
eine Bestimmung je nach dem Werkstoff in etwa 4 h durchführen. Eckstein angegebenen Verfahren hergestellte Chlor.
Ich habe immer darauf hingewiesen, daß sich die Eisenoxydul- O. M ey er, Aachen3): Zu den Ausführungen von Herrn
und Manganoxydulbestimmung nie zur laufenden Schnellbestim­ Hougardy möchte ich noch folgendes bemerken: Die Berechnung
mung im Betriebslaboratorium wird entwickeln können, sondern der Gleichgewichtskonstanten, die bei Benutzung der Nernstschen
daß sie lediglich wissenschaftlichen Untersuchungen dienen soll. Näherungsgleichung an und für sich m it gewissen Ungenauig­
Für diese Zwecke, wo es auf ein paar Stunden nicht ankommt, keiten behaftet ist, bezieht sich natürlich nur auf abgeschlossene
ist sie jedoch durchführbar. Systeme. Die Chlorierung dagegen arbeitet m it strömendem
Ebenso läßt sich eine örtliche Ueberhitzung der Probe durch Gas unter vollständig anderen Bedingungen; das Gleichgewicht
die Reaktionswärme bei geeigneter Handhabung der Apparatur kennzeichnet in diesem Falle einen nicht verwirklichten Grenz­
durch Regelung des Heizstromes durchaus vermeiden. Die zustand. Unmöglich ist es beispielsweise, den hier bedeutsamen
Temperaturmessung erfolgt so unmittelbar über der Probe, daß Beginn der Chlorierung der Metalloxyde festzulegen, da Teilchen­
ein Aufglühen der Probe, wenn auch nicht in vollem Maße, jedoch größe, Strömungsgeschwindigkeit und damit die mehr oder weniger
jedenfalls deutlich gemessen werden würde. Eine derartige starke Ausbildung ruhender Grenzschichten sowohl Reaktions
Unregelmäßigkeit des Temperaturverlaufs konnte jedoch stets beginn als auch Reaktionsgeschwindigkeit maßgebend beein­
vermieden werden. flussen. Der relative Wert einer derartigen Rechnung läßt sich
Weiterhin ist nach Auffassung von Herrn Meissner die gerade bei Betrachtung der Reaktionen: 4 Fe 3 0 2 = 2 Fe20 s
Chlorierung aller Oxyde der Chlorierungszeit proportional. Es und 4 Fe + 6 Cl2 = 4 FeCl3 gut erkennen. Es ist vollkommen
würden sich demnach bei längerer Chlorierungsdauer auch Oxyd­ gleichgültig, ob, wie Herr Hougardy bemerkt, die Affinität des
verluste feststellen lassen. Diese Auffassung ist nur bedingt Chlors zu Eisen m it steigender Temperatur stärker zunimmt als
richtig. Sie gilt für Temperaturen oberhalb 400°. Tritt ein Angriff die des Sauerstoffs zu Eisen — besser heißt es wohl hier mit
des Oxyds ein, so ist er selbstverständlich von der Zeitdauer steigender Temperatur langsamer abnimmt —. Solange wir mit
abhängig. Man ist bei Temperaturen oberhalb 400° durchaus strömendem Chlor arbeiten, wird selbst bei umgekehrten Verhält­
in der Lage, Eisenoxyd m it der Zeit völlig zum Verschwinden zu nissen ein Angriff stattfinden, da stets die gasförmigen Teil­
bringen. Herr Meissner hat bei 570° das Oxyd chloriert. In nehmer des Gleichgewichts entfernt werden. Für den mit der
diesem Falle muß diese Gesetzmäßigkeit eintreten. Anders liegen Temperatur wachsenden Angriff ist nur die Dissoziation des
die Verhältnisse bei Temperaturen unter 400°. In diesem Falle Eisenoxyds maßgebend, der gegenüber die Dissoziation des Eisen­
befinden sich die Stoffe nicht auf Reaktionstemperatur, die Reak­ chlorids praktisch zu vernachlässigen ist. Die von Herrn Hougardy
tion setzt überhaupt nicht ein, wenn nicht nach einer Stunde, so benutzte Gleichgewichtskonstante Kp entspricht in Wirklichkeit
auch nicht nach mehreren. In diesem Sinne sind die Ergebnisse dem Druck p 3 q ; damit erhöhen sich die wirklichen Sauerst off-
von Abb. 15 zu werten. Bei höheren Temperaturen wäre der drücke oberhalb des Oxyds für die in Betracht gezogenen Tempe­
Angriff in Abhängigkeit von der Zeit zu beobachten gewesen. Eine raturgebiete in dritter Potenz.
Verlängerung der Analysendauer kann also unbedenklich in Kauf H. H o u g a r d y , Bochum: Die Anwendung der Nernstschen
genommen werden, wenn man Temperaturen unter 400° an wendet. Annäherungsformeln hat selbstverständlich zur Voraussetzung,
Schließlich vergleicht Herr Meissner die m it dem Rückstands­ daß sich der betrachtete Vorgang in einem in sich abgeschlossenen
verfahren gewonnenen Werte für Eisen- und Manganoxydul mit System abspielt. Die Zustände, die gekennzeichnet werden sollen,
den nach dem Wasserstoffverfahren erhaltenen Werten und schließt stellen daher Gleichgewichtszustände dar. Für den betrachteten
daraus, daß nach dem Chlorverfahren zu wenig Eisen- und Man­ Vorgang der Chlorierung trifft dies nicht zu. Doch streben alle
ganoxydul gefunden wird. Nach den Ergebnissen der vorliegenden Reaktionen mehr oder weniger, je nach den Bedingungen, dem
Arbeit kommt ein Angriff des Eisenoxyduls bzw. Eisenoxyds Endzustand des Gleichgewichts zu, so daß die Nernstsche An­
bei 300° bestimmt nicht in Frage. Falls ein Angriff der Summe näherungsformel immerhin gestattet, ein Bild von dem zu erwar­
FeO + MnO tatsächlich eingetreten wäre, könnte er höchstens tenden Verlauf der Reaktion zu geben. Mehr sollten meine Be­
auf Kosten des Manganoxyduls erfolgt sein. Ein Vergleich mit rechnungen auch nicht zeigen, wie in meinen vorigen Ausfüh­
dem Wasserstoffverfahren kann jedoch in diesem Falle nicht als rungen ausdrücklich betont. Das Auseinanderstreben der beiden
beweiskräftig angesehen werden. Es muß ausdrücklich betont Kurven bestätigt ja durchaus das, was Herr Wasmuht versuchs­
werden, daß wir heute noch nicht in der Lage sind, die Werte mäßig festgestellt h a t: m it steigender Temperatur erhöhte Chlorie­
der verschiedenen Sauerstoffbestimmungsverfahren als absolute rung des Eisenoxyds.
Zahlen miteinander zu verrechnen, da alle Verfahren im Grunde
nur relative Werte liefern. V or allem bei dem Wasserstoffverfahren, 3) Nachträgliche schriftliche Aeußerung.
29. A ugust 1929. Warmfeste Stähle. — Umschau. S tahl und Eisen. 1265

Warmfeste Stähle.
Von E d u a r d H o u d r e m o n t und V ik to r E h m c k e in Essen.
[Mitteilung aus dem Werkstoffausschuß des Vereins deutscher Eisenhüttenleute1).]

| | i e Erforschung warmfester Stähle bereitet auch heute dasselbe trifft auch für die Eigenschaften in der W ärme zu
noch viele Schwierigkeiten, einmal wegen der Unbe­ Von besonderer Bedeutung ist hierbei die Anlaßbeständig­
stim m theit des Begriffes „warm“ , der einen verhältnism äßig keit. Es wird für einen Stahl ein um so größerer Tempe­
sehr weiten Temperaturbereich — von R aum tem peratur bis raturbereich in Frage kommen, je höher seine Anlaßbestän­
zur Schmelztemperatur der Stähle — um faßt, zum anderen, digkeit ist. Gleichzeitig zeigt ein auf höhere H ärte vergüteter
weil die Bestimmung der Festigkeiten in der W ärme m it Werkstoff im Anlaßbereich sich als besser als ein auf niedrige
großen Schwierigkeiten verknüpft ist. Festigkeit vergüteter Werkstoff. Die höchste W armfestig­
Die Verfahren zur Bestimmung der W armfestigkeit keit zeigt sogenannter anlaßbeständiger Martensit, wie er in
können in drei Gruppen geteilt werden: Bestimmung der schnellstahlartigen Legierungen bekannt ist.
Dauerstandfestigkeit (Kriechgrenze), technische Vergleichs­ Hieraus geht hervor, daß alle diejenigen Elemente, die
verfahren und Kurzzerreißversuch. eine gute Durchvergütung und gleichzeitig hohe Anlaßbe­
Die Bestimmung der D auerstandfestigkeit h at infolge ständigkeit verleihen, von besonderem Einfluß auf die W arm ­
ungenügender Prüfverfahren bis heute zu keinem restlos festigkeit sein können. Es verdienen in dieser Beziehung die
befriedigenden Ergebnis geführt. Technische Vergleichs­ Elemente Chrom, Wolfram, Molybdän, Vanadin Beachtung.
verfahren, wie z.B. Druckprobe bei Rohren usw., haben ganz Im Temperaturgebiet oberhalb 650° liegen die Verhält­
gute Vergleichsergebnisse erkennen lassen. Ebenso läßt der nisse anders. Auch die anlaßbeständigsten Stähle
Kurzzerreißversuch, insbesondere wenn er auf eine Zerreiß­ werden oberhalb dieser Tem peratur mehr oder weniger voll­
dauer von etwa 20 min ausgedehnt wird, die auftretenden ständig ausgeglüht. H and in H and hierm it fallen ihre W arm ­
Unterschiede erkennen, wenn auch nur Vergleichswerte und festigkeitseigenschaften oberhalb dieser Tem peratur rasch
keine absoluten W erte gewonnen werden. ab. Sogar die im gehärteten Zustand bei 600° anlaßbestän­
Bei dem Verhalten in der W ärme betrachtet man zweck­ digen Schnellstähle weisen bei 700 bis 800° verhältnism äßig
mäßig die Temperaturgebiete unterhalb 650° und oberhalb niedrige W erte auf. Bei rd. 1000° und höher haben alle Stahl­
650° getrennt. Diese Gliederung ergibt sich von selbst, legierungen etwa die gleiche Festigkeit, die bei dem Schmelz­
wenn man bedenkt, daß oberhalb 650° alle Stähle mehr oder punkt den W ert 0 erreicht. Infolgedessen kom m t dem
weniger in den ausgeglühten Zustand übergehen und somit Schmelzpunkt eine besondere Bedeutung zu, der ja auch
irgendeine Beeinflussung der Stähle durch W ärmebehandlung auf die Rekristallisations- und Kornwachstum stemperatur
ausscheidet. Gleichzeitig muß man dann bei dem Gebiet einen Einfluß ausübt. Zur Schaffung warmfester Stähle
unterhalb 650° zwischen dem Einfluß der Legierung im werden deshalb nur diejenigen Elemente in Frage kommen,
geglühten Zustand und dem Einfluß der W ärmebehandlung die den Schmelzpunkt nicht wesentlich erniedrigen und keine
unterscheiden. niedrigschmelzenden E utektika m it Eisen bilden, insbeson­
Der Einfluß der Legierung läßt aus den bisher ver­ dere also Wolfram, Chrom und Molybdän.
öffentlichten Versuchsergebnissen eine gemeinsame Ab­ Die Rekristallisationsfähigkeit der Werkstoffe, die eben­
hängigkeit der Eigenschaften in der W ärme von der Streck­ falls von Bedeutung für die W armfestigkeit ist, ist für den
grenze bei R aum tem peratur bis zu Tem peraturen von 500° y-Zustand geringer als für den a-Zustand. Tatsächlich läß t
erkennen. Diese Gesetzmäßigkeit tr itt aber, nicht immer sich nachweisen, daß austenitische Stähle, die nach obigen
auf, insbesondere nicht bei weiter gesteigerter Prüftem pe- Gesichtspunkten gleichzeitig Zusätze von Wolfram, Chrom
ratur. Besonders günstigen Einfluß auf die W armfestigkeit und Molybdän erhalten, besonders günstige W armfestig­
zeigen die Elemente Molybdän und Vanadin. Bei höher keiten im Temperaturbereich von 800 bis 900° auf weisen.
legierten Stählen verdienen diejenigen Elemente eine beson­ Wegen Einzelheiten sei auf die O riginalarbeit verwiesen.
dere Beachtung, die die Kristallerholung zu höheren Tempe­ F ü r manche Beanspruchungsarten ist gleichzeitig der
raturen verschieben. Hierher gehören die höher legierten dynamische Formänderungswiderstand von W ichtigkeit.
Stähle m it Zusätzen von Chrom, W olfram und Vanadin. Auch hierbei zeichnen sich die austenitischen Chrom-Wolf-
Durch die W ärmebehandlung lassen sich verhältnismäßig ram -Stähle aus, doch sind die Unterschiede nicht mehr so
größere Unterschiede in den Eigenschaften der Stähle er­ groß wie bei der statischen Prüfung, da bei der dynamischen
zielen, als dies durch Legierungselemente allein der F all ist; Prüfung die Prüfgeschwindigkeit größer sein kann als die
Rekristallisationsgeschwindigkeit, so daß der Unterschied
2) Auszug aus Ber. Werkstoffaussch. V. d. Eisenh. Nr. 152.
zwischen der Rekristallisationsfähigkeit der einzelnen
Der Bericht ist im vollen W ortlaut erschienen im Arch. Eisen-
hüttenwes. 3 (1929/30) S. 49/60 (Gr. E: Nr. 69). Werkstoffe keinen Einfluß mehr ausübt.

Umschau.
Die Benutzung der Streckgrenze bei Berechnung und Abnahme. Suchsausführung steht1). Zu einer ganz entsprechenden Stellung­
nahme kommt bekanntlich M. M oser2), der die obere Streck­
Auf dem Internationalen Kongreß für die Materialprüfungen
grenze als eine Verzugserscheinung kennzeichnet, wobei die Aus­
der Technik im September 1927 in Amsterdam hat F. K ö rb er
eingehend das Problem der Streckgrenze behandelt m it dem lösung des Verzuges bei einer mehr oder minder überhöhten Be­
Schluß, daßVersuchsbedingungen — insbesondere Probenform, Be­
lastungsgeschwindigkeit, Prüftemperatur — und Vorbehandlung 1) Vgl. F. K ö rb er : Das Problem der Streckgrenze. In t.
des Stahles die Lage der oberen Streckgrenze bedeutsam beein­ Kongreß f. d. Materialprüfung d. Technik, Amsterdam 1927,
flussen. Infolgedessen sind gegen die Benutzung der durchaus Bd. I (Den Haag: Martinus Nyhoff 1928) S. 39; F. K ö r b e r :
labilen,,oberen Streckgrenze als Gütemaßstab bei der Abnahme­ Grundlagen der mechanischen Werkstoffprüfung. Stahl und
prüfung und als Berechnungsgrundlage ernsthafte Bedenken zu Eisen als Werkstoff; Vorträge Werkstofftagung Berlin 1927
erheben. Eher käme hierfür in Betracht die „untere“ Streck­ (Düsseldorf: Verlag Stahleisen 1928) Bd. I, S. 23/8.
grenze, die nicht in einer so starken Abhängigkeit von der Ver- 2) Ber. Werkstoffaussch. V. d. Eisenh. Nr. 96 (1926).
xxxv .49 159
1266 S tahl und Eisen. Umschau. 49. Jah rg . N r. 35.

lastung stattfindet, und zwar inEorm eines plötzlichen Zusammen­ auftreten. Falls sich das bestätige, so müßten die Einwände
bruchs. Je nach Art der Versuchsbedingungen ändert sich der Mosers auf den Rundstab beschränkt und für Flach- und Profil­
Betrag der Ueberhöhung, d. h. des Abstandes der oberen von der stäbe fallen gelassen werden.
weniger beeinflußbaren unteren Streckgrenze, die die Mindest­ Hier erhebt sich die Frage, ob ein Prüfverfahren zweckmäßig
spannung ist, bei der der Dehnverzug durch die Ueberwindung ist, bei dem nachweislich je nach Probenform verschiedene Werte
der Gleitwiderstände des Werkstoffes aufgehoben wird. Mit den erhalten werden, wobei die Entscheidung, ob Rund- oder Flach­
vom Zufall abhängigen Ueberhöhungen der oberen Streckgrenze stab, doch meist nach ganz äußerlichen Gesichtspunkten (Her­
darf aber weder der Werkstoffprüfer noch der Konstrukteur stellungsfrage) geschieht. Soll bei Zulässigkeit beider Formen
rechnen. Daher empfiehlt Moser — auch für die DI-Normen — der für den Erzeuger günstigere Rundstab genommen werden?
die Einführung der unteren Streckgrenze, wofür er auch eine Und wenn nicht, warum nicht ?
ältere Stellungnahme von B a c h anführt.
Endlich bezeichnet Kühnei es als nicht genügend geklärt,
Die Frage der Benutzung der Streckgrenze bei Berechnung
ob wirklich die untere Streckgrenze gegenüber der oberen ein so
und Abnahme hat nun R. K ü h n e i (nach Versuchen von M o h r­
m a n n und K a rth ) erneut aufgegriffen1). Erbegründet zunächst wesentlich zuverlässigerer Maßstab ist und eher als die „wirkliche“
Streckgrenze anzusehen ist, und verlangt den Nachweis, woher
die Forderung des Konstrukteurs nach einer hochliegenden Streck­
dann die Ueberhöhung bei der oberen Streckgrenze komme.
grenze und ihren Nachweis bei der Abnahme grundsätzlich, da die
Errechnung der Streckgrenze aus der Zugfestigkeit nicht zuver­ Die Arbeit bringt dann die Auswertung von Versuchsreihen,
lässig sei, um dann fortzufahren: „Je höher nun aber die Forde­ die der weiteren Klärung der Frage dienen sollen. Es wird zu­
rung der Streckgrenze gespannt wird, desto mehr läuft der Er­ nächst eine kurvenmäßige Zusammenstellung gegeben von Zer­
zeuger Gefahr, bei der Abnahme Schwierigkeiten zu erfahren, reißversuchsergebnissen (28 Proben) an Rundstäben von 20 mm
wenn das Auftreten der Streckgrenze stark von Zufälligkeiten Dmr., die m it verschiedener Geschwindigkeit zerrissen wurden,
abhängt, deren Zusammenwirken während der Abnahmeprüfung steigend von etwa y 2 bis zu 5 kg/m m 2 -s. Die Zugfestigkeit lag
nicht unter seinem Einfluß steht. Derartige Zufälligkeiten zwischen 35 und 40 kg/m m 2, die untere Streckgrenze zwischen
scheinen nun tatsächlich vorhanden zu sein und sind in der letzten 18,5 und 32, die obere zwischen 21 und 33 kg/m m 2. Kühnei stellt
Zeit in Veröffentlichungen und Vorträgen insbesondere von fest, daß eine ausgesprochene Steigerung der oberen Streckgrenze
Moser und Körber erörtert worden.“ Nach einer kurzen Be­ m it steigender Zerreißgeschwindigkeit kaum festzustellen ist, daß
sprechung der wesentlichsten Moserschen Ausführungen kritisiert aber darüber hinaus der Abstand zwischen oberer und unterer
Kühnei dann zunächst die untere Streckgrenze. Er weist darauf Streckgrenze m it steigender Zerreißgeschwindigkeit nicht steigt,
hin, daß das Fließen bei der oberen Streckgrenze beginnt und daß die Ueberhöhung vielmehr in ständigem Wechsel groß und
daß bis zum Erreichen der unteren Streckgrenze bereits eine klein ist. Er schließt daraus, daß die untere Streckgrenze auch
plastische Verformung, also auch eine Zusammenziehung des nicht stabil ist und den gleichen Einflüssen unterliegt wie die
Probestabes erfolgt sei. Trotzdem wird die untere Streckgrenze obere.
auf den Ausgangsquerschnitt berechnet, da man annimmt, daß Kühnei weist selbst darauf hin, daß der Werkstoff für diese
„normalerweise“ der Werkstoff ohne die Ueberhöhung durch die Versuchsreihe nicht auf Zusammensetzung und Gefüge unter­
obere Streckgrenze hätte fließen müssen von dem Punkte des sucht wurde und daß die Prüfungen unternommen waren, ohne
steigenden Astes des Zerreißschaubildes ab, der sich bei waage­ daß die Absicht bestand, bestimmte Gesetzmäßigkeiten fest­
rechter Projektion der unteren Streckgrenze auf den steigenden zustellen. Etwa daraufhin zu erhebende Einwände weist er aber
Ast ergibt. Diese Uebertragung eines „nach beginnender Strek- von vornherein zurück durch den Hinweis auf die geringe Streuung
kung errechneten Wertes ins elastische Gebiet“ bezeichnet Kühnei der W erte der Zugfestigkeit. Ferner sollen ganz ähnliche Ver­
als recht fragwürdig. Diese Kritik erscheint jedoch unberechtigt. hältnisse gefunden sein bei entsprechenden Versuchen m it Stählen
Bei Anerkennung der oberen Streckgrenze als einer labilen Ueber­ von 40 bis 45, 45 bis 50 und 50 bis 60 kg/m m 2 Zugfestigkeit.
höhung findet ja keine „Uebertragung“ in das wahre elastische Abb. 1 gibt eine Zusammenstellung Kühneis wieder über Ver­
Gebiet statt, es wird vielmehr dessen w a h re G ren ze ermittelt. suchsergebnisse an Flachstäben, und zwar an Stahl m it Zugfestig-
Die neueren Untersuchungen Mosers2) über das zonenweise Sich-
einstellen von Fließgebieten m it gleicher Verfestigung dürften
einen weiteren Gegenbeweis gegen diese Stellung Kühneis ergeben.
Für eine endgültige Stellungnahme zu der Forderung der
Einführung der unteren Streckgrenze als Wertmaßstab oder
der noch weitergehenden der völligen Beseitigung der Streck­
grenze aus den Abnahmevorschriften überhaupt stellt Kühnei
dann folgende Forderung auf: Es wäre zahlenmäßig nach­
zuweisen, um welchen Betrag und nach welcher Richtung die
Streuungen der Streckgrenze bei Rund- und Flachstäben schwan­
ken. Sind die Schwankungen positiv — und als Ueberhöhungen
sind sie das —, so würden sie für die Praxis der Abnahme und die
Berechnung stark an Bedeutung verlieren. Denn bei Anpassung
der Berechnung an die niedrigste Streckgrenze könnten die Ueber­
höhungen gleichgültig sein oder als erwünscht zu bezeichnen sein,
A roüe
„da sie eine zusätzliche Sicherheit des Werkstoffes über das
A b b ild u n g 1 . O b ere u n d u n t e r e S tr e c k g r e n z e b e i F la c h s tä b e n .
praktisch vorausgesetzte Maß bieten“ . W e r k s to ii : S t a h l m it 35 b is 4 5 k g /m m 2 Z u g fe s tig k e it.
Diese nicht ganz klaren Darlegungen erscheinen bedenklich,
wenn man sie — wie es doch wohl geschehen soll — auf die obere keiten zwischen 35 und 45 kg/m m 2. Einen Einfluß der Zerreiß­
Streckgrenze bezieht. Die Prüfung bei der Abnahme soll doch geschwindigkeit konnte Kühnei hierbei nicht feststellen, ebenso­
die Sicherheit der Unterlagen für die Berechnung ergeben. Für wenig einen solchen eines von 7 X 30 bis 30 X 30 mm steigenden
die Abnahme sei nun vorgeschrieben und für die Berechnung Stabquerschnitts. Er stellt fest, daß die Schwankungen in der
zugrunde gelegt eine Streckgrenze von 36 kg/m m 2, die also als Streckgrenze hier erheblich geringer sind als bei Rundstäben, und
obere Streckgrenze bestimmt wird. Wird nun bei der Abnahme obere und untere Streckgrenze — m it einer Ausnahme bei Stab 13
einer Schmelze eine obere Streckgrenze von 36 bis 37 kg/mm 2 — nur sehr geringen Abstand zeigen. Zusammenfassend stellt
ermittelt und ist dabei die Ueberhöhung durch Zusammentreffen Kühnei zur ersten Versuchsreihe fest, daß bei Verwendung des
der dafür günstigen Umstände sehr stark, so wird ganz natur­ Flachstabes praktisch nur ganz geringe Unterschiede zwischen
gemäß bei der praktischen Beanspruchung im Bauwerk diese oberer und unterer Streckgrenze zu beobachten sind, daß dagegen
Ueberhöhung durchaus nicht immer vorliegen, hier wird also bei Verwendung von Rundstäben vereinzelt größere Unterschiede,
das Fließen bereits bei ganz erheblich geringerer Beanspruchung und zwar bis zu 6 kg/m m 2 auftraten, wobei die obere Streck­
eintreten können. Damit kennzeichnet sich die im Abnahme­ grenze der Rundstäbe höher lag als die der Flachstäbe. Da er
versuch durch Ueberhöhung gesteigerte Streckgrenze als eine beim Flachstab wie beim Rundstab einen Parallelverlauf der
Selbsttäuschung. Kurven der oberen und unteren Streckgrenze auch bei steigender
Kühnei weist dann weiter darauf hin, daß bereits Bach 1904 Zerreißgeschwindigkeit glaubt feststellen zu können, lehnt er die
bis 1906 feststellte3), daß die Ueberhöhungen nur dem Rundstab Annahme ab, daß die untere Streckgrenze weniger labil sei als
zu eigen seien und im Flachstab kaum noch praktisch bedeutsam die obere.
Er teilt dann weiter drei Versuchsreihen m it, die durchgeführt
U Z. V. d. I. 72 (1928) S. 1226. wurden mit St 37, St 48 und Silizium-Baustahl. Der Werkstoff
2) St. u. E. 48 (1928) S. 1601/6. lag vor in Form von Rundstäben von 30 mm Dm r., die Zusammen­
3) Z. V. d. I. 48 (1904) S. 1040; 49 (1905) S. 615. setzung geht aus Zahlcntafd 1 hervor.
29. A ugust 1929. Umschau. Stahl und Eisen. 1267

Zahlentafel 1. C h em isc h e Z u s a m m e n s e tz u n g d er V er­ Kühnei zieht aus seinen Versuchen die Folgerung für die
s u c h s s tä h le in %. Normung, daß ein grundsätzlicher Unterschied zwischen Rund­
stab einerseits und Flach- und Profilstab anderseits zu machen
Stahlart 0 Si Mn P s ist. Beim Flachstab und Profilstab lägen keine Schwierigkeiten
beim Gebrauch der Streckgrenze vor, so daß eine Aenderung des
0,63 0,02 Normblattes hierfür nicht nötig sei. Zum Rundstab macht er
St 37 . . . 0 ,1 2 0,27 0,03
0,46 0,61 0,02 dagegen folgende Ausführungen.
St 48 . . . 0,32 0,03
0,13 0,97 0,01 0,02 „Hier ist die günstigste Form des Querschnitts für die Span­
Si-Stahl . . 1 ,1 1
nungsaufnahme vorhanden, und daher werden wesentlich höhere
Es wurden Zerreißstäbe sowohl m it scharfem als auch m it Werte erreicht, ehe das Strecken . . . einsetzt. Die hier ermög­
schlankem, konischem Uebergang vom Kopf zum Schaft herge­ lichte höhere Spannung macht natürlich den Werkstoff wieder
stellt, und zwar in der Mehrzahl der Eälle von 20, in einigen Fällen empfindlich gegen die Nebeneinflüsse des Zugversuches, die
auch von 30 mm Dmr. Einige Stäbe wurden jeweils durch Rillen Kopfform, die Zerreißgeschwindigkeit und Ungleichmäßigkeiten
geschwächt, und zwar um 0,25 mm. Dies geschah, um die „Zu­ im Aufbau, die wieder örtliche Spannungserhöhung bedeuten.. . So
sammenziehung an dieser Stelle zu erzwingen“, d. h. hier also das kann es kommen, daß insbesondere bei Einzelversuchen die obere
erste Fließen herbeiführen. Streckgrenze als wesentlich stärker streuend und instabiler er­
Die Ausführungen Kühneis über die Zusammenziehung des scheint, während größere Versuchsreihen, wie sie eingangs beschrie­
Werkstoffes bei Eintritt der Streckgrenze und einige Ueber- ben waren, einen derartigen Wesensunterschied zwischen oberer und
legungen in diesem Zusammenhang können hier übergangen unterer Streckgrenze selbst bei hierfür günstigen Versuchsbedin­
werden, da sie für das Problem kaum Bedeutung haben und durch gungen nicht mehr erkennen lassen. Es scheint demnach nicht
die Erkenntnisse in der bereits erwähnten, vor einiger Zeit ver­ mehr angebracht, diese hochliegenden Streckgrenzenwerte als
öffentlichten Arbeit von Moser als überholt bezeichnet werden überhöhte Werte anzusprechen. Sie sind eher Werte, die dem
können. Werkstoff bei diesem Querschnitt und diesem Aufbau zukommen.“
Für jeden der oben genannten Stähle sind dann die Ergeb­ Man wird sich, wie oben dargelegt, gerade auf Grund der
nisse der unteren und oberen Streckgrenze in Kurven zusammen­ eigenen Versuche Kühneis diesen Ausführungen nicht oder doch
gestellt. Die Gesamtzahl der geprüften Stäbe betrug 21 für St 37 nur sehr zum Teil anschließen können. Der letzte Satz, der die
und St Si, 24 für St 48. Die kurvenmäßige Darstellung, die Bedeutung des Querschnitts betont, kennzeichnet im übrigen
Kühnei wählte, erscheint nicht sehr übersichtlich. Er zieht aus auch bereits die Schwäche der oberen Streckgrenze.
den Ergebnissen folgende Schlüsse. Bei St 37 wird durch die ein­ Kühnei schließt seine Darlegungen m it dem Satz: „ J e mehr
gearbeitete Rille die untere Streckgrenze merklich gehoben, auch sich an hochbeanspruchten Stellen der Querschnitt des Bauteils

fflrprpJY/’PpAgpe/,ve
i/p/erp "
Zi/gfesf/gA-p/Y

V7 VJ VS „ 1 33 3S 37
SYrpctyrevze 6t»'. fpsf/ffVe/f m ty/zn /p #
A b b ild u n g 2 b is 4 . H ä u fig k e it s k u r v e n fü r S tr e c k g r e n z e u n d Z u g fe s tig k e it.

ein stärkerer Stabquerschnitt scheint in gleicher Richtung zu dem Kreise nähert, desto mehr Sicherheit über den Rechnungs­
wirken. Bei der oberen Streckgrenze ist ein klarer Einfluß von wert hinaus wird das Bauwerk haben, sofern der Konstrukteur
Kopfform und Zerreißgeschwindigkeit nicht erkennbar. Kühnei für seine Berechnungen den am Flachstab erm ittelten Streck­
gibt weiter an, daß die Streuung der oberen Streckgrenze nicht grenzenwert zugrunde gelegt hat.“ Dieser Satz ist gewiß richtig,
größer sei als die der unteren. Dieser Feststellung muß wider­ m it demselben Recht könnte man aber den folgenden prägen,
sprochen werden, und zwar auf Grund einer genauen Betrachtung der die Unsicherheit bei Benutzung der oberen Streckgrenze und
der eigenen Ergebnisse von Kühnei. Trägt man nämlich sämtliche des Rundstabs kennzeichnen dürfte: „Je mehr sich an hoch­
für den St 37 erhaltenen W erte für die obere und untere Streck­ beanspruchten Stellen der Querschnitt des Bauteils vom kreis­
grenze als Häufigkeitskurven auf, so erhält man die in A bb. 2 förmigen entfernt, desto geringere Sicherheit gegenüber dem
wiedergegebenen Kurven, die in aller Deutlichkeit erkennen Rechnungswert wird das Bauwerk vielfach haben, sofern der
lassen, daß die untere Streckgrenze von 26 bis 29, die obere da­ Konstrukteur für seine Berechnungen den am Rundstab er­
gegen von 28 bis 37 kg/mm2 streut; es ergibt sich also eine mittelten oberen Streckgrenzenwert zugrunde gelegt h at.“
ganz unverhältnismäßig stärkere Streuung der o b e r e n Streck­ Sowohl Körber wie Moser haben zu den Darlegungen Kühneis
grenze. Die von Kühnei eingeführte „wirkliche Festigkeit an der kurz Stellung genommen1). Körber w eist darauf hin, daß auch
niedrigsten Streckgrenze“ ist hier nicht in den Bereich der Be­ bei Flachstäben die wechselnde Ausbildung einer oberen Streck­
trachtungen gezogen, da die Ueberlegungen darüber abwegig grenze, d. h. also eine verschieden starke Ueberhöhung keines­
erscheinen, im übrigen ist die Streuung für diese etwas günstig wegs stets ausgeschlossen ist; Kühnei selbst fand ja bei einem
errechnete Größe 28 bis 31 kg/m m 2, also nicht größer als seiner Flachstäbe (Stab 13 in Abb. 1) einen recht starken U nter­
die für die untere Streckgrenze üblicher Betrachtung und jeden­ schied. Körber bezeichnet es als bedenklich, daß Kühnei bei der
falls erheblich kleiner als die Streuung der oberen Streckgrenze. verhältnismäßig geringen Zahl seiner Versuche an Flachproben
Bei der Prüfung der Stäbe aus St 48 stellt Kühnei selbst den Schluß ziehen w ill, daß es für diese in den Normen bei der
fest, daß die Streuungen der oberen Streckgrenze beim 20-mm- jetzigen Bestimmung bleiben kann, da die Tatsache nicht aus
Stab stärker sind. Einfluß der Kopfform und Zerreißgeschwindig­ der W elt zu schaffen ist, daß auch bei Flachstäben zuweilen recht
keit auf die Lage der oberen Streckgrenze glaubt er nicht fest­ erhebliche Lastabfälle an der oberen Streckgrenze auftreten.
stellen zu können. Die Anbringung einer R ille hebt die untere W eiterhin weist Körber darauf hin, daß auch nach Kühneis
und obere Streckgrenze. In Abb. 3 sind auch die W erte für St 48 eigenen Ergebnissen die W erte der unteren Streckgrenze bei
in Form von Häufigkeitskurven zusammengestellt —- auch hier Rundstäben praktisch sieb den bei Flachstäben erhaltenen Werten
ergibt sich wieder eine ganz erheblich größere Streuung bei der weitgehend nähern, nahezu zusammenfallen, eine Beobachtung,
oberen Streckgrenze im Vergleich zur unteren (34 bis 41 gegen die doch für die Deutung der Erscheinung der Streckgrenze imbe­
32 bis 35 kg/mm2). dingt wesentlich sei. Er wiederholt dann noch einmal kurz die
In Abb. 4 sind die Verhältnisse für den Siliziumstahl wieder­ Ueberlegung über die Labilität an der oberen Streckgrenze, die
gegeben; auch hier ist die Streuung der oberen Streckgrenze größer nach seiner Ansicht dazu führt, daß der Konstrukteur nur die der
als die der unteren. Es ist nicht verständlich, w ie Kühnei aus unteren Streckgrenze entsprechende Last seinen Berechnungen
seinen Ergebnissen schließt, daß die untere Streckgrenze den­ zugrunde legen darf.
selben Schwankungen unterworfen ist wie die obere; gerade das Moser betont in seiner Zuschrift, daß die schwankende Lage
Gegenteil ergibt sich aus seinen Feststellungen. der oberen Streckgrenze von den verschiedensten Seiten immer
Bei der Prüfung des Siliziumstahles findet er dann noch die wieder bestätigt sei. Als neue Beobachtung führt er an, daß auch
bereits bekannten Feststellungen bestätigt, daß bei schlankem, bei einer besonders stark zur Ueberhöhung der oberen Streck-
konischem Uebergang vom Kopf zum Schaft die obere Streck­
grenze erhöht wird. i) Z. V. d. I. 72 (1928) S. 1859/60.
1268 S tahl und Eisen. Umschau. 49. Ja h rg . N r. 35.

grenze neigenden Stahlart ein „Beklöpfeln“ des Probestabes Wenn man daher den Dampfdruck des Schwefels in den beiden
während des Zugversuches die Lage der oberen Streckgrenze noch ersten Gleichungen bestimmen kann, lassen sich auf dieser Grund­
bedeutend absinken ließ; ausführlicher darüber soll später be­ lage Schlüsse auf die Lage des Gleichgewichtes 3 machen.
richtet werden. Jedenfalls ergibt sich hier wieder ein neuer Hin­ Nach Nernst ist der Dampfdruck eines Stoffes durch folgende
weis auf die starke Labilität der oberen Streckgrenze. Beachtens­ Beziehung gegeben:
wert ist der Hinweis Mosers, daß auch bereits E. H e y n , was wohl
nicht allgemein bekannt ist, den stark labilen Charakter der oberen lo g p = — 457^° — + S v • 1,75 log T + 2 v c.
Streckgrenze erkannt hat. Nach Heyn ist die obere Streckgrenze
„vom Zufall“ abhängig. Ihr würde ebensowenig eine physikalische Auf Grund der Bildungswärme des Eisensulfids (23 000 cal) und
Bedeutung zukommen wie der Temperatur, bis zu welcher eine des Mangansulfids (62 900 cal) sowie der Verdampfungswärme
Flüssigkeit unterhalb ihres Erstarrungspunktes abgekühlt werden des Schwefels von 16 000 cal ergeben sich für Q0 157 800 (MnS)
kann. und 78 000 cal (FeS). An Stelle der unbekannten chemischen
Moser verweist dann des weiteren auf seine bereits oben er­ Konstanten von Schwefel wurde die des Sauerstoffs eingesetzt.
wähnte neuere Veröffentlichung sowie auf die gleiche Beobachtung Hierin liegt eine geringe Unsicherheit. Es ist dann
von W . K u n tz e und G. S a c h s1) über das zonenweise Strecken — 157 800
des Stabes im Streckgrenzengebiet, Beobachtungen, aus denen log P s , (M n S ) = - + 1,75 log T + 2,8
4.571 • T
sich zwingend der Schluß ergibt, daß die dem Streck-Endzustand
— 78 000
entsprechende Belastung als die am wenigsten labile in diesem log P s s (PeS) + 1,75 log T + 2,8.
Gebiet angesehen werden muß, so daß die ihr entsprechende 4.571 ■T
untere Streckgrenze am ehesten als Kennzahl für den Stahl be­ Die auf Grund dieser Gleichungen gewonnenen Ergebnisse zeigt
nutzbar ist. Endlich verweist Moser noch auf die Veröffentlichung Abb. 1. Man sieht, daß der Dampfdruck des Mangansulfids bei
v o n E n s s lin 2). gleicher Temperatur bedeu- 777377,
An diese beiden Zuschriften schließt sich noch ein Schluß­ tend tiefer liegt als der des 70000
wort von Kühnei an, in dem er darauf hinweist, daß den Ergeb­ Eisensulfids. Man kann darin
nissen nicht nur die mitgeteilten, sondern wesentlich umfassendere
Beobachtungen zugrunde liegen. Er glaubt dann ferner bei
einen Ausdruck der entsehwe- 00.0
felnden Wirkung des Mangans /-7 000t-
Körber eine Umstellung in der Beurteilung der Ueberhöhung sehen. Die m it steigender
bei Flachstäben fe3tstellen zu können, indem er auf eine frühere Temperatur zunehmenden
Aeußerung von Körber verweist. Hier wurden Unterschiede 7
' 7000
zwischen oberer und unterer Streckgrenze bei Flachstäben in
einer Versuchsreihe in keinem Fall zu mehr als 2 kg/m m 2 fest­
gestellt, was Körber damals als den Erwartungen entsprechend %s
bezeichnete. Es ist nicht recht ersichtlich, wieso diese Wendung '
mehr zu der Auffassung von Kühnei hinneigen soll. Körber stellt
ja auch in der hier vorliegenden Zuschrift durchaus fest, daß bei
Flachstäben der Unterschied zwischen oberer und unterer S treck -^ ,
grenze in der Mehrzahl der Fälle kleiner oder wenigstens praktisch **
ohne Bedeutung ist, weist aber m it Recht anderseits darauf hin, ■
daß eben doch Ueberhöhungen Vorkommen, die für die Unsicher- ^
heit der oberen Streckgrenze sprechen. Weiterhin führt Kühnei 070
einen Satz an aus der nach seinem Aufsatz erschienenen Arbeit 'M/jS
von Kuntze und Sachs, wonach diese aus ihren Versuchen den
Schluß ziehen, „daß die eigentliche W erkstoffestigkeit des Stahles S'-7. 000 <
durch den Wert der sogenannten oberen Streckgrenze angegeben
wird“ .
In Erwiderung auf eine Stelle in der Zuschrift von Moser 000
betont Kühnei dann weiterhin noch, daß nach seiner Ansicht das 7000 7000 7000 7000 0 0 .0 7.0 70 00
7e/T70eraA//'7/7 0 0 M/7/7ga777770/0
Für und Wider der Bewertung der Streckgrenze möglichst öffent­
A b b ild u n g 1. D a m p fd r u c k A b b ild u n g 2. G rad der
lich erörtert werden soll, damit die Aufmerksamkeit der Fachleute v o n B is e n s u lf id u n d M a n g a n - E n ts c h w e f e lu n g b e i v e r sc h ie d e n e n
auf diese Frage gerichtet und diese zur Aeußerung angeregt s u lfid in A b h ä n g ig k e it v o n der M a n g a n g e h a lte n u n d
werden. Man kann zweifelhaft sein, ob ein solches Verfahren im T e m p e r a tu r . T e m p e r a tu r e n .
gegenwärtigen Stand der Angelegenheit wirklich zweckmäßig ist.
Bekanntlich besteht im Werkstoffausschuß des Vereins deutscher Dampfdrücke deuten darauf hin, daß die Entschwefelung bei
Eisenhüttenleute ein besonderer Unterausschuß für die Streck­ höheren Temperaturen schwieriger ist.
grenzenfrage, dessen Vertreter wiederum m it Fachleuten anderer Das Massenwirkungsgesetz für die Gleichung 3 lautet:
Kreise im Deutschen Verband für die Materialprüfungen der [MnS] [Fe]
Technik einen Ausschuß für diese Frage bilden; er arbeitet seit [FeS] [Mn]
langer Zeit an einem großen Versuchsplan, der jetzt seiner Voll­
endung entgegengeht. Es wäre zweifellos zu begrüßen, wenn [MnS] [Fe]
der Streit um die Streckgrenze als Abnahmevorschrift so lange in g °g [FeS] [Mn]
den Zeitschriften ruhen würde, bis der Deutsche Verband für die Aus Gleichung 1 und 2 erhält man
Materialprüfungen der Technik als die dazu berufene Stelle sich [MnS]
endgültig geäußert hat. [ E . E . Schulz. log = i log P s, (M n S)
[Mn]
Theoretische Betrachtungen über die entschwefelnde Wirkung des [FeS]
bzw. log | log P s, (F e S )
Mangans. [Fe]
Im Anschluß an eine Untersuchung des Systems Eisensulfid- so daß danach log K = ¿(log Ps,(MnS) — log P s, (FeS)) wird.
Mangansulfid stellt Z e n -ic h i S h ib a ta 3) theoretische Unter­ Für 1500, 1600 und 1700° ergeben sich die Konstanten K zu
suchungen über die entschwefelnde Wirkung des Mangans an. Temperatur 1500° 1600° 1700°
Sein Gedankengang ist dabei folgender:
Die Sulfide FeS und MnS sind beide bei hohen Temperaturen K 8,4353 X 104 4,5984 x 104 2,6705 X 104
stark dissoziiert entsprechend den Gleichungen
Mit Hilfe dieser Konstanten werden aus der Gleichung
2 MnS^=A2 Mn + S2 (1)
2 FeS ^ 2 Fe + S2 (2) ^f 's ] = ^ verschiedene Mangangehalte die jeweilig
Durch Subtraktion der beiden Gleichungen erhält man die Grund­ hiermit im Gleichgewicht befindlichen Mengen Mangansulfid und
gleichung für die Entschwefelung m it Mangan: Eisensulfid bestimmt.
FeS + Mn ^ MnS + Fe. (3) Die Ergebnisse dieser Berechnung sind in Abb. 2 dargestellt.
Der Prozentgehalt an Mangansulfid im Gesamtsulfid ist als
4) Z. V .d . I. 72 (1928) S. 1011. „Grad der Entschwefelung“ eingetragen. Die Entschwefelung
2) Z. V. d. I. 72 (1928) S. 1626. durch Mangan wird unterstützt durch die Tatsache, daß Mangan­
3) Techn. Rep. Tohoku Univ. 7 (1928) S. 59/63. sulfid im flüssigen Eisen wahrscheinlich im Gegensatz zu Eisen-
29. A ugust 1929. Umschau. Stahl und Eisen. 1269

sulfid nicht merklich löslich ist. Der höhere Schmelzpunkt des de- und Walz Vorrichtungen durchzuführen. Je nach der Art und
Mangansulfids soll die Entschwefelung ebenfalls begünstigen. Schwere der Profite und nach den verfügbaren Vorrichtungen
Man kann sich anderseits vorstellen, daß ein niedriger Schmelz­ mußte also durch Versuch erm ittelt werden, ob die Bearbeitung
punkt das Zusammenhalten der einzelnen Teilchen erleichtert, zweckmäßiger in dem oberen oder unteren Temperaturbereich
so daß das Mangansulfid dadurch schneller aus dem Bade vorgenommen werden könnte, oder ob man beide Zonen benutzen
entfernt wird. Im Vergleich m it dem Gleichgewichts-Schau- und die Bearbeitung während der kritischen Temperaturspanne
bild FeS-MnS zeigt sich, daß die Sulfideinschlüsse bei handels­ aussetzen sollte. All diese Erfahrungen sind in langjähriger Arbeit
üblichen Stählen (0,3 bis 0,8 % Mn) aus einer festen Lösung gesammelt worden und gestatten es heute, trotz der erheblichen
von wenig Eisensulfid in Mangansulfid bestehen sollten. technischen Schwierigkeiten bereits einen ganz ansehnlichen
Die Kurven in Abb. 2 haben große Aehnlichkeit m it den D es­ Walzplan auszufüllen, der Fein-, Mittel- und Grobbleche, Stab-
oxydationskurven des Mangans. und Profileisen, Draht und neuerdings sogar nahtlos gezogene
Die Arbeit enthält leider mehrere sinnverwirrende Druck­ Röhren umfaßt.
fehler. W. Hessenbruch. In Deutschland ist die Herstellung des Armco-Eisens vor un­
Armco-Eisen. gefähr zwei Jahren von denVereinigten Stahlwerken aufgenommen
worden. Das Erzeugnis hat etwa folgende mittlere Zusammen­
Zu Anfang dieses Jahrhunderts hatte man, wie E. D u p u y 1) setzung: 0,015% C, 0,028% Mn, 0,005% Si, 0,030% S, 0,006% P.
in einer Arbeit ausführt, in den Vereinigten Staaten von Nord­ An sonstigen Eisenbegleitern sind außer Kupfer m it etwa 0,05 %
amerika die Beobachtung gemacht, daß die mit den sich damals keine in meßbaren Mengen vorhanden.
einführenden neuzeitlichen Stahlerzeugungsverfahren herge­
stellten Erzeugnisse durch die Witterungseinflüsse sehr viel Dank diesem überaus niedrigen Gehalt an seigerungsfähigen
schneller zerstört wurden, als man dies von dem bis dahin vor­ Verunreinigungen zeichneten sich alle Walzerzeugnisse aus
wiegend benutzten Puddeleisen gewöhnt war. Man nahm an, Armco-Eisen durch eine außerordentlich große Gleichmäßigkeit
daß die chemische Zusammensetzung des neuen Stahles oder aus, und zwar finden wir an den verschiedenen Stellen eines W alz­
dessen höherer Gehalt an Eisenbegleitern an diesen verstärkten stückes weitgehende Uebereinstimmung sowohl in der Analyse
Korrosionserscheinungen schuld war. Darum unternahm es die als auch im Gefügeaussehen. Selbst zwischen dem gegossenen
American Rolling Mill Company in Middletown, Ohio, von dem Rohblock und dem warmgewalzten Fertigerzeugnis ist ein Gefüge­
gewöhnlichen Siemens-Martin-Verfahren ausgehend, ein Ver­ unterschied kaum festzustellen. Die Schliffbilder zeigen in jedem
fahren zu entwickeln, das die mengenmäßige Erzeugung eines Falle überwiegend reine Ferritkörner, deren Größe, Gestalt, Aus­
Werkstoffes mit der chemischen Reinheit und Gleichmäßigkeit bildung Form und Regelmäßigkeit allerdings durch thermische
des früheren Puddeleisens gestattete. Es gelang für bestimmte oder mechanische Behandlung beeinflußt werden kann.
Verwendungszwecke die guten Korrosionseigenschaften des alten Wegen seines hohen chemischen Reinheitsgrades steht das
Schweißeisens zu erzielen. Armco-Eisen nicht nur in seiner Gefügebeschaffenheit, sondern
Das mit dem Namen Armco-Eisen bezeichnet« Reineisen auch in seinen physikalischen und chemischen Eigenschaften dem
wird im basischen Siemens-Martin-Ofen hergestellt. Die ersten Elemente Eisen sehr nahe; es ist deshalb schon bei vielen wissen­
Versuche im Jahre 1903 hatten zu der Herstellung eines Eisens schaftlichen Arbeiten über das Verhalten chemisch reinen Eisens
mit etwa 0,025 % C und 0,040 % Mn geführt. Durch das allzulang als Versuchsstoff zugrunde gelegt worden.
ausgedehnte Frischen hatte man dabei jedoch einen überoxy­ Das spezifische Gewicht ist m it 7,858 erm ittelt worden und
dierten und brüchigen Werkstoff erhalten. Im Laufe der Zeit dürfte für kaltgewalztes oder gezogenes Armco-Eisen etwas nied­
machte man Fortschritte in der Erzielung einer gründlichen Ent­ riger liegen. Für die Wärmedehnung im Bereich zwischen 0 und
gasung und Desoxydation des Bades. Durch Auswahl geeigneter 300° ist m it einem Ausdehnungsbeiwert von 0,0000129 zu rechnen,
Rohstoffe und sorgfältige Schlackenführung gelang es, den ge­ der demjenigen von Elektrolyteisen etwa entspricht.
wünschten Reinheitsgrad zu erzielen; man machte allerdings die Die Leitfähigkeit des reinen Eisens ist natürlich höher als die
Erfahrung, daß die letzten Spuren der Verunreinigungen sich nur für Eisen-Kohlenstoff- oder sonstige Legierungen. So beträgt die
sehr langsam entfernen ließen. Die Schmelzung dauerte manch­ Wärmeleitzahl 0,16 cal/cm • s °C gegen 0,14 für Flußstahl. Der
mal um die Hälfte länger als beim gewöhnlichen Siemens-Martin- elektrische Widerstand beträgt bei 20° 0,107 Ohm/cm2 -m . Das
Verfahren. Bei den ersten Abstichen war das Metall in der Kokille bedeutet eine Leitfähigkeit von 16,76 % von Normalkupfer bei
so unruhig, daß die erstarrten Blöcke nur aus einem hohlen Mantel volumetrischem Vergleich, oder 18,96 % beim Vergleich auf Ge­
von einigen Millimetern Wandstärke bestanden. Zur Beruhigung wichtsgrundlage.
und Desoxydation war Aluminium in der üblichen Menge benutzt Weiterhin läßt die große Reinheit und Gleichmäßigkeit des
worden. Armco-Eisens wertvolle magnetische Eigenschaften erwarten. Ver­
Die Hauptaufgabe für das Stahlwerk bestand also darin, bei suche haben dies bestätigt. Die thermische und mechanische B e­
möglichst weitgehender chemischer Reinheit einen festgefügten handlung üben jedoch einen beträchtlichen Einfluß aus. Die
Block zu erhalten, der übermäßige Mengen Gase weder in Blasen­ besten Ergebnisse wurden mit einem Werkstoff erzielt, den man
form noch in gelöstem Zustande enthalten sollte. Von weiteren bei 760 0 geglüht hatte und dann langsam erkalten ließ. Für diesen
Schwierigkeiten, die sich bei der Durchbildung des Verfahrens her­ Zustand ergibt sich eine Hysteresiskurve bei 10 000 Gauß, die
ausstellten, sei hervorgehoben, daß infolge des höherliegenden eine sehr geringe Remanenz und Koerzitivkraft erkennen läßt,
Schmelzpunktes für reines Eisen das Bad um etwa 100° heißer ge­ und eine Permeabilitätskurve, nach der die Induktionswerte
halten werden mußte als bei gewöhnlichem Flußstahl. Diese höhere verhältnismäßig hoch liegen und die eigentliche Eisensättigung
Temperatur zusammen mit dem stärkeren Angreifen der an Eisen­ erst bei 21 600 Gauß eintritt. Hier steht das Armco-Eisen auf einer
oxyd übermäßig reichen Schlacke führte zu einem überaus starken Stufe m it dem schwedischen Holzkohleneisen und wird wie dieses
Verschleiß des Ofenfutters, der auch durch eine besonders sorg­ zur Herstellung von Relais, Telefon- und Telegraphenteilen,
fältige Bauweise der Ofenausmauerung nicht ausgeglichen werden elektrischen Ausrüstungen und kurz überall da verwendet, wo
konnte. Ferner erwies sich das Frischverfahren zur Niederhaltung man m it einem Mindestaufwand von Amperewindungen ein
der metallischen Beimengungen de3 Eisens als nicht in gleichem möglichst starkes Kraftfeld, oder bei Niederhaltung der magne­
Maße wirksam wie für die sonstigen Verunreinigungen, und man tischen Kraft eine schnelle und vollständige Entmagnetisierung
sah sich deshalb gezwungen, zu einer besonders sorgfältigen Aus­ zu erzielen wünscht.
wahl der Rohstoffe zu schreiten. Der Elastizitätsm odul ist je nach der vorausgegangenen
Aber nicht allein das Stahlwerk war bei der Herstellung dieses Walz- und Glühbehandlung verschieden und bewegt sich zwischen
neuen Reineisens vor schwierige Aufgaben gestellt; bei der Ab­ den Grenzen von 2 040 000 und 2 150 000. E in vollständig aus-
walzung der ersten gelungenen Blöcke aus Armco-Eisen stellten geglühter Probestab aus Armco-Eisen zeigt eine Fließgrenze von
sich weitere unliebsame Ueberraschungen heraus. So mußte man mindestens 18 kg/m m 2 und eine Bruchfestigkeit von mindestens
zunächst die Entdeckung machen, daß e 3 bei Armco-Eisen in einem 27 kg/m m 2 und bei einer Meßlänge von 200 mm eine Dehnung
gewissen Temperaturbereich, um 900° herum, in den gewöhnlich von etwa 28 %. Diese Zahlen können allerdings durch unvoll­
der größte Teil der Walzvorgänge fällt, schlechterdings unmöglich ständiges Glühen, durch Kaltwalzen oder Hämmern in weitem
ist, die Blöcke ohne Riß oder Bruch einer Formänderung zu Maße beeinflußt werden. Dabei kann auf K osten der Dehnung
unterziehen. Es erwie3 sich also als notwendig, die gewohnten die Zugfestigkeit bis auf 50 kg/m m 2 und darüber erhöht werden,
Verfahren der Warmbehandlung abzuändern, und das Eisen nur wobei noch als besonders beachtlich zu bemerken ist, daß m it
bei Temperaturen über 1050° und unter 850° zu bearbeiten. Die zunehmender Festigkeit die Fließgrenze immer näher an die
große Geschmeidigkeit und der schwache innere W iderstand de3 Bruchgrenze heranrückt und sich schließlich nur noch wenige
Ietalle3 erleichterten dabei die Arbeiten bei der niedrigeren Prozent unter dieser befindet.
emperatur und gestatteten, diese mit den gewöhnlichen Schmie­ Entsprechend der eingangs angeführten Ueberlegungen, die
seinerzeit den Anstoß zu der stahlwerksmäßigen Erzeugung
*) Rev. Met. 25 (1928) S. 637/47. reinen Eisens gegeben haben, liegt der Hauptvorzug des Armco-
1270 S tahl und Elsen. Umschau. 49. Jahrg. Nr. 35.

Eisens in seiner hohen Widerstandsfähigkeit gegen Korrosion. ohne Erhitzung und ohne Verschleiß und ist besonders für hohe
Armco-Eisen ist zwar keineswegs rostfrei in dem Sinne, wie es die Geschwindigkeit geeignet. Die einzige Schwierigkeit ist der
hochlegierten Edelstahle unter bestimmten Voraussetzungen sind, größere Platzbedarf, der eine Verwendung in gewöhnlichen Duo­
sondern es überzieht sich, den chemischen Eigenschaften des oder Triogerüsten schwierig macht. Der Verfasser behauptet,
Elementes Eisen folgend, m it einer Rostschicht von einer kenn­ daß die Ersparnis an Kraftbedarf bei einem m it Rollenlagern
zeichnenden braunen Farbe. Das unterschiedliche Verhalten des versehenen Vierwalzengerüst gegenüber dem Fertiggerüst eines
Armco-Eisens tritt erstin dem Zeitpunkt ein, wo bei gewöhnlichen Warmwalzwerkes 50 % beträgt, d. h. daß dieselbe Abmessung,
Eisen- oder Stahlerzeugnissen an einzelnen Stellen örtlich eine auf dem Vierwalzengerüst m it Rollenlagern gewalzt, nur die Hälfte
verstärkte Krustenbildung auftritt, die durch Verunreinigungen des Kraftbedarfes gebraucht als auf dem Fertiggerüst eines
oder Fremdeinschlüsse an den betreffenden Stellen bedingt ist und Warmwalzwerkes. Beim Vorwalzgerüst im Warmwalzwerk, wo
zu einer beschleunigten Entwertung des ganzen Stückes führt. das Walzgut dick ist, ist auch eine Ersparnis möglich, aber nicht
Außer dieser Widerstandsfähigkeit gegen Korrosion jeder so groß wie beim Fertigwalzen.
Art hat dasArmco-Eisennoch eine Reihe anderer wertvoller Eigen­ Die Behandlung der Vierwalzengerüste verlangt Kenntnis
schaften, die es für verschiedene Industriezweige besonders ge­ und Sorgfalt. Die Gerüste sind Maschinen, die nicht mit einem
eignet machen, und die alle auf dem grundlegenden Merkmal des schweren Schraubenschlüssel und einem Hammer bearbeitet
Armco-Eisens, nämlich seiner hohen chemischen Reinheit und werden dürfen, und bei geeigneter Behandlung große Erfolge,
seiner weitgehenden Gleichmäßigkeit beruhen. Erwähnt sei davon bei mangelhafter Wartung aber große Mißerfolge ergeben. Sorgloses
hier nur noch die ausgezeichnete Schweißbarkeit und die Eignung Einbauen und ungeeignete Einstellung können in einer Minute
als Kernstoff für die Emaillierindustrie, die in Amerika infolge das Rollenlager gänzlich zerstören. Eine nicht richtig geschliffene
ungleichmäßiger Oberflächenbeschaffenheit und blasigen Werk­ Walze oder eine fehlerhaft eingestellte Führung kann eine große
stoffes jährlich große Mengen von Ausschuß hatte und jetzt wegen Menge Walzgut in kürzester Zeit in Schrott verwandeln. Man
der Blasenfreiheit und Gleichmäßigkeit des Armco-Eisens fast aus­ rechnet m it Maßen von wenigen hundertstel Millimetern, und
schließlich zu dessen Verwendung übergegangen ist. F r. Stein. jeder Teil der Einrichtung muß genau hergestellt und eingesetzt sein.
Von größter Bedeutung ist die richtige Stärke des zu walzen­
Fortschritte im ausländischen Walzwerksbetrieb1). den Gutes auf seiner ganzen Breite. Die Streifen müssen m it einer
E n tw ic k lu n g d er V ie r w a lz e n g e r ü s te . leichten Fülle in der Mitte gewalzt sein, um sie in geeigneter Weise
Ein Vortrag von F. C. B ig g e r t2) enthält sehr viele lehrreiche im Walzwerk zu führen, damit ein Abweichen nach dieser oder
Einzelheiten über die Erfahrungen, die man bisher beim Bau jener Seite verhindert wird. Aber diese größere Stärke in der
und Betrieb der Vierwalzen- und Sechswalzengerüste in Amerika Mitte ist, wenn sie auch unbedingt notwendig ist, doch ganz
gemacht hat. Er schildert die Entwicklung des Vierwalzengerüstes, gering. Ein langer Streifen von 914 mm Breite und 1,56 mm
das den Zweck hatte, vollständig unnachgiebige Arbeitswalzen Dicke muß in der Mitte um 0,05 mm dicker sein und darf unter
von verhältnismäßig kleinem Durchmesser zu schaffen, um den keinen Umständen ganz flach sein. Bei kurzen Blechen ist die
notwendigen Walzdruck zur Erreichung der erforderlichen Quer­ Einhaltung der Fülle in der Mitte nicht so wesentlich, aber die
schnittsabnahme möglichst gering zu halten. Der Vorläufer des wahre Ersparnis in den Walzwerken tritt nur bei langem Walzgut
Vierwalzengerüstes war das Lauthsche Trio. Nach dem Vier­ ein. Dieses Stärkerhalten der Mitte muß von Beginn des Walzens
walzengerüst ist dann das Sechswalzen- oder Vielwalzengerüst an eingehalten werden. Dann erhält man rechtwinklige Enden;
zum Kaltwalzen von Blechstreifen gebaut worden. der Streifen ist nicht gebuckelt und hat ein besseres Aussehen.
Der Vortragende tritt für die Verwendung von Vierwalzen­ Das Stärkerhalten der Mitte des Streifens um 0,05 mm bedeutet
gerüsten ein und zählt die Vorzüge auf, die diese gegenüber den aber nicht, daß die Walze eine Höhlung von 0,05 mm haben soll,
Sechswalzengerüsten haben sollen. sondern es hängt von sorgfältiger Ueberlegung und Erfahrung ab,
Das Vierwalzengerüst ist einfacher und zugänglicher und wie man die geeignete Gestalt der Walze bestimmen kann. Die
erleidet keine Beschränkung in der Bemessung der Walzenzapfen besten Schleifeinrichtungen und die geeignetsten Meßgeräte sind
und Lager. Beim Sechswalzengerüst können die Stützwalzen erforderlich, um hier befriedigende Ergebnisse zu erreichen.
keinen größeren als etwa den zweifachen Durchmesser der Arbeits­ Bemerkenswert sind die Ausführungen über die Federung
walzen haben, da sonst kein genügender Platz für das Einstecken der Walzgerüste. Schwere Stahlgußwalzenständer längten sich
der Streifen übrigbleibt. Wenn auch bei der Anwendung von zwei um etwa 0,76 mm, und wenn das Anziehen der Druckschraube,
Stützwalzen der Durchmesser dieser Walzen — um eine gegebene die Veränderung der Walzengestalt usw. berücksichtigt wurden,
Steifheit zu erreichen — geringer sein kann als bei einer Stütz­ so war die gesamte Federung 1,27 mm.
walze, so ist der Unterschied doch nicht so groß, als er zunächst Die weiteren Ausführungen des Vortragenden beziehen sich
scheinen mag. Die Durchbiegung einer Walze ändert sich um­ auf das Auswechseln der Stützwalzen, das in gewissen Zeiträumen
gekehrt wie die vierfache Potenz ihres Durchmessers. Folglich erfolgen muß, um Druckstellen der Arbeitswalzen, die auf die
verlangt die eine Stützwalze eines Vierwalzengerüstes einen nur Stützwalzen übergehen, und ihr Abbröckeln zu vermeiden.
19 % größeren Durchmesser als jede der beiden Stützwalzen Die Arbeitswalzen müssen genau zusammen passen, und zwar
eines Sechswalzengerüstes, um die gleiche Steifheit zu erzeugen. mit solcher Genauigkeit, daß Walzendreher, die an den gewöhn­
Ein weiterer und wohl der wichtigste Nachteil des Sechs­ lichen Walzbetrieb gewöhnt sind, sich auf den neuen Genauig­
walzenwerkes sei die Beschränkung des Platzes für die Lagerung keitsbetrieb umstellen müssen. Bei Walzen von verschiedenem
der Stützwalzen. Beim Vierwalzengerüst ist unbeschränkter Durchmesser tritt ein Rutschen zwischen den Walzen und dem
Platz zur Verfügung. Beim Sechswalzengerüst aber sind je zwei Metall oder im Metall selbst ein. Auch für den maschinellen Teil
Lager für die oberen und unteren Stützwalzen unterzubringen, des Walzwerks ist die Genauigkeit des Durchmessers der Arbeits­
wobei jedes Lager etwa 70 % der auf das einfache Lager des walzen von größter Bedeutung. Das Klappern der Spindeln
Vierwalzengerüstes wirkenden Belastung aufnehmen soll. und der Verschleiß der Kammwalzenzähne werden schnell die
Die obigen Vorteile sind deshalb von größter Bedeutung, Ueberlastungen anzeigen, denen die Teile unterworfen sind, wenn
weil für derartige Gerüste nur R o lle n la g e r zur Anwendung nicht gut zusammenpassende Walzen verwendet werden.
kommen. Denn erst durch die Benutzung von Rollenlagern waren Der Einfluß der Einstellung der Führungen ist wichtig, um
die Erfolge der Vierwalzengerüste wesentlich besser als die das Durchgleiten des Walzgutes an der gleichen Stelle zu sichern,
Arbeitsleistung der Duo- und Triowalzwerke. und die sorgfältige Handhabung ist um so notwendiger, weil
Man muß sich vor Augen halten, daß die Zapfenlager sehr die Berührungsfläche der Führung im Vergleich zu der Breite des
nahe bei der Fläche arbeiten, auf welcher das Walzgut durchgeht. Streifens sehr gering ist.
Verschleiß und Erhitzung sind daher sehr groß, und die Schmie­ Auch die Ausführungen über die Art der Walzenschleifung
rung kann nicht richtig wie bei Maschinenlagern durchgeführt und die örtliche Erwärmung der Walze während des Betriebes
werden. Die Genauigkeit beim Walzen aber hängt davon ab, sind von großem Wert. Die Stützwalze wird erwärmt durch eine
daß Verschleiß und Erwärmung keinen schlechten Einfluß aus­ Gasflamme, verbreitet schnell die Hitze und erreicht die beab­
üben können. sichtigte Ausbauchung der Arbeitswalze. Die durchschnittliche
Man könnte ja das Vier- und Sechswalzengerüst mit gewöhn­ Erhöhung der Temperatur um 28° ergibt bei einer Walze von
lichen Lagern sehr langsam laufen lassen und so diese Fehler ver­ 1016 mm Dmr. eine Ausbauchung von etwa 0,3 mm. Der Vor­
ringern, aber selbst bei langsamem Betrieb wäre äußerste Sorgfalt tragende hält das Verfahren, den Arbeitswalzen unmittelbare
notwendig, die Erzeugung würde gering sein und die Betriebs­ Wärme zuzuführen, für nicht angebracht.
kosten hoch werden. Die Wirtschaftlichkeit wäre nicht gegeben. Wenn auch die Erfahrungen bei Bau und Betrieb von Vier- und
Für einen wirtschaftlichen Betrieb hält daher der Verfasser Sechswalzengerüsten an dieser Stelle schon früher ausführlich1) ge­
die Anwendung von Rollenlagern für ausschlaggebend. Es arbeitet schildert worden sind, so sei doch auf die Wiedergabe der Ausfüh­
rungen in der angegebenen Quelle besonders hingewiesen. H. Klein.
x) Vgl. St. u. E. 49 (1929) S. 1199/1200.
2) Iron Coal Trades Rev. 143 (1929) S. 801 u. 872/3. ') Vgl. St. u. E. 49 (1929) S. 37/40.
29. A ugust 1929. Umschau. Stahl und Eisen. 1271

Mechanische Eigenschaften englischer Schienenstähle.


W illia m W . E. D a lb y veröffentlichte die Untersuchungsergebnisse an
einigen englischen Schienenstahlsorten verschiedener Herstellungsart und wech­
selnden Kohlenstoffgehaltes1). Die untersuchten Stahlsorten sind in Zahlentafel 1
wiedergegeben.

Zahlentafell. Z u s a m m e n s te llu n g d er u n te r s u c h te n S tä h le .
S chienen­
C
W erkstoff g e w ic h t
k g /m %

1 E n g lisc h e r N orm sta h l, B essem er, sa u er . . 47,8 0,42


2 E n g lisc h e r N o r m sta h l, Siem ens-M artiD ,
basisch .................................................................. 47,8 0,57
3 E n glisch erN orm sta b 1, Siem en s-M a rtin , sauer 47,8 0,52
4 E n glisch erN orm sta b l, Siem ens-M artin , sauer 47 ,8 0,63
5 C h r o m s t a h l .............................................................. — 0,67

Es handelt sich um Doppelkopfschienen. Von der chemischen Zusam­


mensetzung ist leider nur der Kohlenstoffgehalt angegeben. Die Art der
Untersuchungen, die Abmessungen der Proben und ihre ursprüngliche Lage
in der Schiene geht aus Zahlentafel 2 hervor.

Zahlentafel 2. A n g a b e n ü b er d ie d u r c h g e fü h r te n F e s t i g ­
k e its u n t e r s u c h u n g e n .
D u rch­ M eß­
E n tn a h m e­
A rt der P rüfung m esser länge
s te lle
mm mm

Zerreißversuch .................................. 12,7 101,6 F u ß h ä lfte


Zugversuch zu r B e stim m u n g der
E lastizitätsgrenze (E n tla stu n g
bei 0,5 m m D eh n u n g ) . . . . 12,7 101,6 F u ß b ä lfte
Zug-Druck-Versuch zw isch en - f und
— 3,8 m m D e h n u n g ................... 15,87 50,8 K op fh älfte
Verdrehungsversuch zw isch en - f
und — 4 ° ...................................... 19,05 50,8 K o p fh ä lfte

Charpy-Probe
K erbschlagversucb Steg
bc
10 m m 2 a
54 m m Länge a

Erwähnt sei die Versuchsausführung beim Zug-, Druck- und Verdrehungs­


versuch. Zug-Druck-Versuch: ziehen bis 0,38 mm, entlasten, zusammen­
drücken auf 0,38 mm, entlasten, ziehen auf 0,38 mm und entlasten. Ver­
drehungsversuch: um 4° verdrehen, entlasten, um 4° in entgegengesetzter
Richtung verdrehen, entlasten, wieder um -f- 4° verdrehen und entlasten.
Die wichtigsten aus den gewonnenen Schaubildern, den Kerbschlag-
versuchen und der Brinellprüfung errechneten Werte sind in Zahlentafel 3
aufgeführt.
Aus den in den Spalten 1 bis 5 angegebenen Werten geht hervor, daß
ntrprkffrpiizp
der Stahl Nr. 1 das beste Verhältnis - — -— ——— aufweist.
Zugfestigkeit
Um den Punkt des Uebergangs vom elastischen zum plastischen Fließen
festzulegen, hat der Verfasser unter der Sammelbezeichnung „Fließbelastung“
für die Spalten 6 bis 11 die aus den verschiedenen Diagrammen errechneten
Werte nebeneinander aufgeführt. Die unter 6 angeführten Werte sind aus
dem Tiefstwert der Last bei der Streckgrenze errechnet. Die von dem Zug-
Druck-Diagramm abgeleiteten Werte (Spalte 8) sind, entsprechend einem um
die Hälfte geringeren Probendurchmesser, bei einer um die Hälfte geringeren
Streckung errechnet als die Werte der Spalten 6 und 7. Das gleiche g ilt für
die bei einer bestimmten Dehnung errechneten Werte der Spalten 9 und 10.
Zum Vergleich sind in Spalte 11 die beim Verdrehungsversuch ermittelten
Werte wiedergegeben, die erwartungsgemäß etwa die Hälfte der beim Zug-
Druck-Versuch gefundenen Werte (Spalte 10) ergeben. Die Werte für die Pro­
portionalitätsgrenze wurden aus der Belastung errechnet, bei der die Kurve
der elastischen Verformung von der geraden Linie abweicht.
Zum Schluß seiner Untersuchungen berechnet der Verfasser die Bean­
spruchung der verlegten Schienen. Den Raddruck der Lokomotive m it an­
nähernd 10 t eingesetzt, errechnet er die Beanspruchung der Schienen (British
Standard 100 Ibs) zu etwa 10,8 kg/m m 2 für neue und etwa 14 kg/m m 2 für ab­
genutzte Stücke. Rechnet man, wie es der Verfasser für möglich erachtet, mit
einer plötzlichen Belastungszunahme von 100 %, so ergibt sich die Möglich­
keit einer Höchstbeanspruchung bei neuen Schienen von etwa 22 kg/m m 2,
bei abgenutzten Schienen von etwa 28 kg/m m 2. Vergleicht man die Werte der
Elastizitätsgrenze in Zahlentafel 3 m it den vorstehend errechneten Werten, so
ist die Forderung des Verfassers berechtigt, die durch die Lokomotive bedingte
zusätzliche Stoßbeanspruchung auf ein Mindestmaß zu beschränken.
Eine eindeutige Auswertung der ohne Zweifel m it großer Sorgfalt aus­
geführten Versuche ist jedoch schwierig, da, wie aus den im Anhang wieder­
gegebenen Gefügeaufnahmen hervorgeht, die verschiedenen Stahlsorten eine
ganz verschiedene Korngröße aufweisen. Zur besseren Vergleichsmöglichkeit

') Vortrag vor der Institution of Civil Engineers 1928.


1272 S tahl und Eisen. üm schiu. 49. Ja h rg . N r. "6.

wäre eine gleiche Wärmebehandlung vor den Versuchen sicher­ Zahlentafel 1. C h em isc h e Z u s a m m e n s e tz u n g der u n t e r ­
lich von Vorteil gewesen. Der von vorliegenden Stahlsorten die s u c h t e n S tä h le .
besten mechanischen Eigenschaften aufweisende Stahl Nr. 1 weist
auch das feinste Gefüge auf, wie aus den dazugehörigen Abbil­ S ta h l O Si Mn Or
dungen hervorgeht. N r. % % %
%
In der Zusammenfassung läßt der Verfasser die Frage nach
dem von den untersuchten Sorten zur Verlegung am besten ge­ 1 0,12 0,21 0,4 0,56
eigneten Schienenstahl zunächst offen, jedoch gibt er dem Stahl 0,99
2 0,41 0,26 0,86 (!)
Nr. 1 auf Grund seiner eigenen Beobachtungen an einer Schiene 3 0,4 0,11 14,0
0,18
(44,68 kg/m ), die etwa der Güte des Stahles Nr. 1 entsprach und
in einer stark beanspruchten Stelle verlegt war, den Vorzug. Nach 4 0,6 0,18 0,3 0,5
einem beobachteten Verschleiß von 0,149 kg je m im Jahr an dieser 5 0,82 0,21 0,46
0,03
Schiene errechnet er eine Lebensdauer von 25 Jahren, bis die 6 0,79 0,01 0,2 0,89
Schiene von 44,68 kg auf 40,96 kg/m verschlissen sei (0,149 x 25), 7 0,77 0,02 0,19 1,77
was nicht ganz zutreffen dürfte, da der Verschleiß je nach den
Bedingungen m it der Zeit eine Verminderung oder Zunahme 8 1,05 0,23 0,23 0,13
erfahren wird. Ferner sind, was den Verschleiß betrifft, die übrigen 9 1,02 0,33 0,41 1,48
Legierungsbestandteile, über die, wie bereits erwähnt, leider keine 10 1,78 0,26 0,57 1,33
Angaben vorliegen, vor allem der Silizium- und Mangangehalt 11 0,37 0,27 4,33
1,9
von wesentlicher Bedeutung. In diesem Zusammenhang sei noch 12 12,5
1,9 — —
auf die bereits in früheren Untersuchungen (Versuche von Brinell)
festgestellte Tatsache hingewiesen, daß ein gröberes Gefüge 13 0,72 0,18 0,35 —
perlitischer Stähle den Verschleißwiderstand günstig beeinflußt, 14 0,79 0,25 1,65 —
was auch durch neuere Untersuchungen über den Verschleiß bei 15 0,76 0,31 2,16 —
rollender Reibung m it Schlupf bestätigt wurde, so daß, den Ver­ 16 1,06 0,24 10,52 —
schleißwiderstand betreffend, der Stahl Nr. 1 nicht ohne weiteres
als der bestgeeignete hingestellt werden kann.
®ipl.=^ng. J . Mehovar. von Goeriseh berührt sich anderseits aber auch, sofern sie die
praktische Verwendung von Stählen für Meßwerkzeuge im Auge
Anlaßvorgänge in abgeschreckten Chrom- und Manganstählen. hat, m it einer Arbeit von A. W e b e r über die natürliche und
Die Arbeit von H. G o e r is e h 1) gehört zu einer Gruppe künstliche Alterung des Stahles4).
neuerer Arbeiten, die sich die Verfolgung und Aufklärung der Als frühere Arbeiten, die sich m it dem Einfluß des Chroms
Anlaßvorgänge m it Hilfe des Dilatometers zum Ziele gesetzt haben, auf die Anlaßvorgänge beschäftigen, nennt der Verfasser die­
und deren Ausgangspunkt die Anregungen sind, die bezüglich der jenigen von E. H. S c h u lz 5) und von Ed. M a u r e r und

Zahlentafel 2. A n f a n g s t e m p e r a t u r e n u n d G rö ß e d e r L ä n g e n ä n d e r u n g e n b e i d e n C h r o m s t ä h le n .
Probenlänge 150 mm.

A b sch reck - V e rk ü rzu n g 1 V e r lä n g e ru n g V erk ü rzu n g 2' V erk ü rzu n g 2 V erk ü rzu n g 2 "
S ta h l 0 Or
T em p e- T em p e­ Größe T em pe­ G röße T em p e­ G röße T em pe­ G röße T em p e­ Größe
ra tu r M itte l ra tu r ra tu r ra tu r ratu r ra tu r
N r. % % °0 »O m m * 10 ^ »O m m • 10 ^ °0 m m • 10 ^ °0 mm . 10 ^ •0 ; m m* 10 3

1 0,02 0,56 960 Wasser ---- 80 26 — — 250 36 —

2 0,41 0,99 900 Wasser 80 40 — — — — 230 194 — —


3 0,4 14,0 900 Oel 80 26 nicht gemessen — — 240 28 — —
3 0,4 14.0 1000 Wasser 80 60 540 40 — — 240 54 590 | 28
4 0,6 0,5 900 Wasser 80 100 — — — — 240 226 — 1 -
4 0,6 0,5 900 Oel 80 16 — — — — 240 202 — l —
5 0,82 0,46 920 Wasser 80 162 220 4 _ _ 240 244 _ —
5 0,82 0,46 920 Oel 80 116 225 10 — — 245 206 — —
6 0,79 0,89 920 Wasser 80 166 230 8 210 10 244 208 — —
6 0,79 0,89 920 Oel 80 136 245 6 220 20 255 164 — —
7 0,77 1,77 920 Wasser 80 160 240 4 200 30 260 174 — —
7 0,77 1,77 920 Oel 80 138 245 0 220 42 263 130 — —

8 1,05 0,13 800 Wasser 80 166 220 28 — — 250 320 _ _


9 1,02 1,48 800 Wasser 80 134 220 28 — — 270 256 — —
9 1,02 1,48 900 Wasser 80 152 220 72 — — 275 258 — —
9 1,02 1,48 900 Oel 80 102 230 68 — — 260 246 —
9 1,02 1,48 1050 Wasser 80 134 210 130 — — 285 294 _ 1 —
10 1,78 1,33 960 Oel 80 70 165 206 — — 270 270 _ _
11 1,9 4,33 960 Wasser 80 134 210 14 — — 270 270 — —
11 1,9 4,33 960 Oel 80 84 210 34 — — 270 286 — —
12 1,9 12,5 960 Oel 80 68 520 24 — 250 220 570 32

Martensitbildung von Ed. M aurer, K. H o n d a und in jüngster S c h i l li n g 6); beide Arbeiten haben sich jedoch nicht des dilato-
Zeit von H. H a n e m a n n und A. S c h r ä d e r ausgingen. Auf metrischen Verfahrens bedient.
diese Anregungen hin hat L. T r a e g e r 2) die Vorgänge bei Kohlen­ Das vom Verfasser benutzte Dilatometer nach Traeger2)
stoffstählen und H. B ir n b a u m 3) diejenigen bei Silizium- und überträgt die Ausdehnung des Probestabes auf eine Meßuhr und
Nickelstählen untersucht. Die sich hieran anschließende Arbeit ist som it für subjektive Ablesung eingerichtet. Die Ergebnisse
der Messungen w ä h r e n d des Anlassens wurden, soweit es nötig
1) Berichte aus dem Institut für Mechanische Technologie erschien, durch Längenmessungen n a ch dem Anlassen m it Hilfe
und Metallkunde der Technischen Hochschule Berlin, heraus­ des Zeißschen Komparators ergänzt und nachgeprüft. Die Anlaß­
gegeben von Professor Sr.-Qltg. P. Riebensahm, 2. H eft (Berlin: geschwindigkeit bei den Dilatometerversuchen betrug l°/m in.
Julius Springer 1928). Außer den Längenänderungen wurden an besonderen Proben
2) ®t.«3ng.-Diss. Berlin (1926); Forschungsarb. Gebiet In ­ (12 mm , 8 mm Höhe) die Aenderungen der Rockwellhärte C
genieurwes., H eft 294 (1927); vgl. St. u. E. 46 (1926) S. 1508.
3) ®r.-^ng.-Diss. Berlin (1927); Arch. Eisenhüttenwes. 2 4) Vgl. St. u. E. 48 (1928) S. 1437.
(1928/29) S. 41/7 (Gr. E: Werkstoffaussch. 127); St. u. E. 48 5) Forschungsarb. Gebiet Ingenieurwes., H eft 164 (1914)
(1928) S. 1125. 6) St. u. E. 45 (1925) S. 1164. ''
29. A ugust 1929. Umschau. S tahl und Eisen. 1273

(Diamantspitze) ermittelt. Die Zusammensetzung der untersuch­ Die vom Verfasser gegebenen Schaubilder der Dilatometer­
ten Stahlsorten zeigt Zahlentafel 1. kuryen leiden infolge Uebereinanderlagerung zu vieler Kurven
Die Stähle waren größtenteils im üblichen Herstellungsgang zum Teil an Unübersichtlichkeit. Es seien hier nur zwei Schau­
erzeugt; nur die Proben Nr. 5, 6 und 7 waren m it möglichst ge­ bilder wiedergegeben, von denen A bb. 1 den Einfluß des Kohlen­
ringem Mangan- und Siliziumgehalt im Yersuchsofen erschmolzen. stoffgehaltes und des Abschreckmittels bei gleichbleibendem
Aus Zahlentafel 1 ist ersichtlich, daß unter den Versuchswerk- Chromgehalt, Abb. 2 den Einfluß des Chromgehaltes und der
stoffen sich eine Anzahl von Zweier- und Dreiergruppen mit Abschrecktemperatur bei gleichbleibendem Kohlenstoffgehalt an
wachsendem Chromgehalt bei gleichbleibendem Kohlenstoffgehalt einigen Stählen veranschaulicht.
befindet. Von den Kurven des Härteverlaufs beim Anlassen sind hier
ebenfalls nur zwei wiedergegeben, die den Einfluß des Chrom­
1000 gehaltes einmal bei 0,4 % C (Abb. 3), das andere Mal bei 1,9 % C

300
/ (Abb. 4) darstellen. Der Umstand, daß in Abb. 4 die Härte des
mittellegierten Stahles 11 oberhalb 2 5 0 0 stark unter diejenige
auch des niedriglegierten Stahles absinkt, wird darauf zurück-
4 800
/ 7100 v
/
/ 1000
r-
1

3 00


^ 600 A / v .# /
/ ■/ 'p 800
ł
$
(P /

|ßO O * '
/
>/
/ fc 700
I
1.fe 400 'AJr /
•¡ä 600
r ß $ /i II A£ M A %y
V 7 /ł
■t S
! SOO —

§
1 J00 \
$
ith Nj
f/y ''/ / / j < & 400
V %
4 w S
Ay)<
svA
Dig
HE 100 /// / // / —
V# r
= | 300
vi ł
V / S7
✓. 200 9
4V
llffl 100 /V
A 100
äfe
1E
6 0 /# * 6ü£
0 JO 100 1JO 200 2S0 JOO JSO 400 4JO SOO SSO O SO 100 ISO 200 230 JOO JSO 400 4SO SOO SSO 600
An/aßternperafur in °C /Iniaßiem perafur in °C
A bbildung 1. A u sd e h n u n g b e im A n la s s e n a b g e s c h r e c k t e r S t ä h le m it A b b ild u n g 2. A u s d e h n u n g b e im A n la s s e n a b g e s c h r e c k te r
v e r sc h ie d e n e m K o h le n s t o ff g e h a lt u n d e tw a 0 ,5 % Or. S tä h le m it e tw a 1,0 % 0 u n d v e r sc h ie d e n e m C h ro m g e h a lt.
P robenlänge 150 m m , A n la ß g e s c h w in d ig k e it v = 1 ° /m in . P r o b e n lä n g e 150 m m , A n la ß g e s c h w in d ig k e it v = 1 ° /m in .

Außer dem Einfluß der Zusammensetzung wurde auchjder- geführt, daß Stahl 11 weniger Austenit als Stahl 10, anderseits
jenige der vorangegangenen Abschreckung (Temperatur, H ärte­ aber weniger Doppelkarbid als Stahl 12 enthält.
mittel) untersucht. Die Ergebnisse sind in einer Reihe von Weitere Versuche beschäftigten sich m it dem Einfluß des
Schaubildern und Zahlentafeln zusammengestellt und in Zu­ Chromgehaltes auf die Anlaßdauer.
sammenhang mit diesen besprochen. Die gesamten zahlenmäßigen Die Hauptergebnisse lassen sich folgendermaßen zusammen­
Ergebnisse der Längenänderungen für die Chromstähle sind vom fassen:
Berichterstatter in Zahlentafel 2 vereinigt. U 1. Bei Stählen m it 0,1 % C findet infolge des in der Grund­
Die erste Verkürzung führt derJjVerfasser m it Traeger auf masse gelösten Chroms bis 240 0 eine geringe Ausdehnung statt.
die Bildung eines kohlenstoffarmen Zwischenkarbides ((¡-Phase) Daran schließt sich eine Verkürzung infolge der Zementitabschei-
70 70

. — •- V
o —-o<
60 60 o—-'O-
•O ^ s .
■ę1
§ 60
!■ *
I 40
%
I
I 1°
/
//

'V
k.' JO ^30
abpescbrecAr • ---- • CfahilO 1,72% C, 1,33% Cr bei320°inÖ i abpescbrecki

1s 20
0——o Sta/j/2 9,41%C 0,33% C r beii 40°in W asser
V afi/J 7,40°/oC, 14% Cr b e i360 in W asser ° L o - ^ > Stahl11 1,3 %C, 4,33% Cr - 320°« «
°-----o Stah/12 1,3°/oC,12,S°/oCr »SSO0 " »

10
k .n
5 =4
- l l &
ł^ vIIV. ^1 1 1 1Vc I I 1 1 § ^ 1 1 1 1 1 %
¡¡¡ß ^ 1 i i 1 1 ! 1
u 100 200 JOO VOO SOO 600 700 600 o 100 200 JOO 400 SOO 600 700 800
ßn/aßfem peraiur in °C An/aßtearperatur in °C
A b b ild u n g 3. A e n d e r u n g d e r R o c k w e llh ä r te b e im A b b ild u n g 4 . A e n d e r u n g d e r R o c k w e llh ä r te b e im
A n la s s e n a b g e s c h r e c k te r C h r o m s tä h le . A n la s s e n a b g e s c h r e c k te r C h r o m s tä h le .

aus dem Martensit zurück, die Verlängerung auf den Uebergang dung (Abb. 1). Bei den übrigen untersuchten Chromstählen
jut ^ von Austenit in die (¡-Phase und die zweite Verkürzung auf die findet, wie bei den Kohlenstoffstählen, der Anlaßvorgang in
:ei# Zersetzung dieser in a-Eisen und Zementit. mehreren Stufen statt.
JH/OS Zur Ermittlung zahlenmäßiger W erte für die nicht umkehr­ 2. Chrom verringert die erste und zweite Verkürzung. Dabei
0 baren Längenändeiungen beim Anlassen wurde für jeden Stahl wirken niedrige Gehalte verhältnismäßig stärker als hohe (12 %).
MM die Ausdehnungskurve des ausgeglühten Werkstoffes festgelegt. 3. Chrom erhöht den Beginn der Austenitzersetzung. Bei
Die Längenänderungen beim Anlassen ergaben sich dann bei starker Erhöhung desselben teilt sich die zweite Verkürzung in zwei
graphischer Auftragung jeweils als Aenderungen der Ordinaten- Vorgänge, deren erster wie bei den Kohlenstoffstählen bei etwa
abstände zwischen beiden Kurven. 2800 beginnt, während sich der zweite der Verlängerung anschließt.
xxxv.ao ICO
1274 Stahl u nd Eisen. Umschau. 49. Jah rg . N r. 35.

4. Eine verringerte Abschreckgeschwindigkeit vermindert die erste Verkürzung, und es findet nur die zweite Verkürzung bei
Längenänderungen beim Anlassen. Auf den Härteabfall hat die 530 0 und v = 1 0 je min statt.
Abschreckgeschwindigkeit jedoch keinen Einfluß, wenn Durch­ 4. Bei hohem Mangangehalt weist der Stahl in abgeschreck­
härtung erfolgt. tem Zustand einen höheren Ausdehnungsbeiwert auf als in aus­
5. Die Zersetzungsgeschwindigkeit des Härtungsgefüges wird geglühtem Zustande.
durch Chrom schon bei geringen Gehalten (1,7 %) stark ver­ Ergebnisse der Härtemessungen:
mindert. 1. Auch die Manganstähle zeigen einen leichten Härte­
6. Der Austenit scheidet bei wiederholtem Erhitzen und Ab­ anstieg bis 80 0 Anlaßtemperatur (Stahl 13, 14, 15).
kühlen des Stahles auf Temperaturen unter 200 0 Martensit aus. 2. Mangan verzögert infolge Stabilisierung des Austenits den
Dieser Vorgang ist m it Längenzunahme verbunden. Härteabfall oberhalb 250 0 (Stahl 14 und 15). H . Schottky.
7. Die Chromstähle zeigen eine geringe Steigerung der Rock-
wellhärte bei 80 °, die nach Ansicht des Verfassers auf eine Ver­ Der Staub in der Werkstatt.
größerung der elastischen Formänderungen zurüokzuführen ist.
Ueber dieses Gebiet berichtete H. R ö g n itz in der,,W erkstatts­
1200 technik“ 1). Planmäßige Versuche in dieser Richtung wurden
noo / bisher in Deutschland nur im Kolbenmaschinenbau gemacht;
sie ergaben, daß hier die Abnutzung durch Staub größer ist
1000 /) als die durch Gleiten. In der Industrie ist allgemein zwischen
300 / $ weniger staubreichen und ausgesprochenen Staubbetrieben zu
unterscheiden. Als solche der letzten Art kommen in Betracht:
i /
i Y\\ /
m g S ta u b /m 3L u ft

Jr
/
rd.
| 700 m% / 1300
G ußputzereien........................................................ 453
'■5 eoo ,/Á i /
À
L
/
1200 S a c k p a c k e r e ie n ................................................... 163 bis 685
f / 4/
/

lI soo
M / s // Z e m en tfa b rik en ................................................... 125 bis 405

$ /> y Ac / 1700 ^ E ise n g ie ß e r e ie n ......................................................... 52


§ 100
.■t'y W 1000 l S ta h ls c h le ife r e ie n ................................................. , 25

/ / / \t
M asch in en w erk stätten ........................................ ¡ 20
1SOO Demgegenüber beträgt der Staubgehalt der Luft im Freien2)
f
Á 4Á
/ ^

200 JO / LA /# / .y 110 0 % etwa 0,2 bis 5 m g/m 3.


J /S Y a f? / W b e / S f O 0 / Richtige Wahl der Fußböden und der Fahrbahnen, von
Ï7 0v y
1300 § 1 deren Verschleiß die Staubentwicklung im wesentlichen her­
I/
/ w^ 1200 ^ rührt — Betonfußboden ist z. B. hierbei besonders ungünstig —,
peinliche Sauberhaltung der Werkstatt, staubbindende Mittel,
4 1100 Ueberdruckluftanlagen für besonders staubempfindliche Betriebe
■:/ (z. B. Emaillierwerkstätten) m it Filtrierung der angesaugten
O SO 700 1SO 200 230 300 330 100 1SO SOO SSO OOO 050 700 Luft, ebenso Filter für alle aus staubiger Luft ansaugenden Kom­
An/aßfem peralurin °C pressoren und andere technische H ilfsm ittel sollten von der
A b b ild u n g 5. A u s d e h n u n g b e im A n la s s e n a b g e s c h r e c k te r
Betriebsleitung im Kampf gegen die Staubplage mehr und mehr
S t ä h le m it 0,75 b z w . 1 % 0 u n d v e r sc h ie d e n e m M a n g a n g e h a lt. angewendet werden. Die Erhöhung der Gemeinkosten durch
P r o b e n lä n g e 150 m m , A n la ß g e s c h w in d ig k e it v = 1 ° /m in . Abnutzung der Betriebsmittel, noch mehr aber die schädlichen
Einwirkungen auf den Menschen, die bisher zu wenig berück­
8. Bei den Doppelkarbidstählen (Stahl 3, 10, 11, 12) bleibt
sichtigt worden sind, dürften Veranlassung geben, der Frage der
die Härte während der Martensitzersetzung und darüber hinaus
Staubbekämpfung erhöhte Beachtung zu schenken. H . Euler
bis 300 0 annähernd gleich. Ueber 3 0 0 0 tritt m it steigendem
Gehalt an Austenit oder Doppelkarbid eine verminderte Härte­
Zweite Weltkraftkonferenz Berlin 1930.
abnahme ein, die bei Stahl 3 von 300 bis 500 0 in einen Härte­
anstieg übergeht (Abb. 4). Wie bereits früher erwähnt3), sind die Vorarbeiten für die
9. Als praktische Folgerung ergibt sich: Ein Stahl ohne zweite Weltkraftkonferenz, die vom 16. bis 25. Juni 1930 in der
Längenänderungen beim Anlassen wurde nicht gefunden. Die deutschen Reichshauptstadt stattfindet, schon seit Beginn dieses
geringen Längenänderungen der chromhaltigen Stähle erklären Jahres m it größtem Eifer betrieben worden und inzwischen so
sich hauptsächlich durch die stark verlangsamte Zersetzungs­ weit fortgeschritten, daß sich ein Bild von der Art und dem Um­
geschwindigkeit (5) und die Erhöhung des Beginns der Austenit­ fang dieser größten technisch-wissenschaftlichen Tagung der
zersetzung (3) und erst in zweiter Linie durch die Abnahme der letzten Jahre ergibt. Die von zwölf Fachausschüssen aufgestellten
Verkürzungen (2). und durch die Berliner Kongreßleitung an 48 Staaten verschickten
Anregungen für wissenschaftliche
Zahlentafel 3. A n f a n g s t e m p e r a t u r e n u n d G rö ß e d e r L ä n g e n ä n d e r u n g e n b e i Beiträge haben in der ganzen
d e n M a n g a n s t ä h le n . W elt lebhaften Widerhall gefun­
Probenlänge 150 mm. den ; die Anwesenheit der hervor­
ragendsten Vertreter der Technik
A b sch reck - V e rk ü rzu n g 1 V erlä n g eru n g V erk ü rzu n g 2 aller Nationen gewährleistet,
S ta h l 0 Mn daß die fachlichen Verhandlun­
T em p e- T em p e­ G röße T em p e­ G röße T em p e­ Größe
r a tu r M itte l ra tu r ra tu r ra tu r gen auf besonderer Höhe stehen
m m «10 ^ m m • 10 ^ werden.
N r. % % °0 °0 m m -1 0 ^ »0 »0
Ueber das Ziel und die Orga­
13 0,73 0,35 920 Wasser 80 150 _ _ 250 250 nisation der großen internatio­
14 0,79 1,65 920 ,, 80 156 235 30 270 252 nalen technisch-wissenschaft­
15 0,76 2,16 920 80 140 235 54 270 236 lichen Tagung gibt eine D ru ck -
14 0,79 1,65 800 yy 80 100 235 30 270 344(7) sc h r if t,,W e ltk r a f tk o n fe r e n z
14 0,79 1,65 1020 }f 80 130 240 42 270 266 B e r lin 1930“ Aufschluß. Sie
16 1,06 10,52 1000 yy — — — — 530 128 zeigt, wie viele wertvollen
Erkenntnisse über die Energie­
Die in entsprechender W eise an vier Manganstählen (Zahlen- quellen der W elt und über ihre volkswirtschaftlich und technisch
tafel 1) ausgeführten dilatometrischen Untersuchungen ergaben beste Ausnutzung aus den bisherigen Beratungen hervorgegangen
die Feststellungen der Zahlentafel 3. Sie sind kurvenmäßig in sind, und gibt sodann einen Ueberblick über Fragen der Energie­
Abb. 5 wiedergegeben und lassen sich wie folgt zusammenfassen: verteilung und -Verwendung, die vorwiegend der Gegenstand
1. Mangan verringert bei niedrigen Gehalten die erste und der kommenden Verhandlungen sein werden. „Verbesserung des
die zweite Verkürzung in geringem Maße und vergrößert die Ver­ Energieabsatzes“ ist der große Leitgedanke der Konferenz von
längerung, da es die Austenitbildung befördert. 1930. Um den Fachgenossen in der ganzen W elt die Mitarbeit
2. Mangan erhöht die Temperatur der zweiten Verkürzung. 3) Werkst.-Techn. 23 (1929) S. 65/9.
3. Da die Bildung von Austenit m it steigendem Mangan­ 2) Bauing. 10 (1929) S. 535.
gehalt zunimmt, so verschwindet bei hohen Mangangehalten die 3) Vgl. St. u. E. 49 (1929) S. 22.
29. A ugust 1929. A u s Fachvereinen. S tahl u nd Eisen. 1275

an den großen Aufgaben der Weltkraftkonferenz zu erleichtern, genommen wird, da die Probe trotz langsamer Abkühlung im
haben 300 der namhaftesten Fachleute zur Vorbereitung der Kon­ Ofen zum Teil scharf abgegrenzte Gebiete m it verschiedenem
ferenz ausführliche Anregungen ausgearbeitet, die bereits in
großem Umfange an die beteiligten Kreise versandt worden sind.
Die aus diesen Anregungen hervorgehenden wissenschaftlichen
Beiträge werden auf der Weltkraftkonferenz nicht mündlich
vorgetragen, sondern den Teilnehmern bereits beträchtliche Zeit
vor der Tagung gedruckt ausgehändigt werden. Vorgetragen
werden zur Einleitung der Aussprache lediglich Berichte, die eine
Gesamtübersicht über die Beiträge des jeweiligen Stoffgebietes
geben und Erörterungsfragen kennzeichnen.
Die Schrift unterrichtet ferner über die zahlreichen V e r ­
a n s ta ltu n g e n im Rahmen der Weltkraftkonferenz, die am
15. Juni 1930 durch einen Empfang der Teilnehmer im Deutschen
Reichstag eingeleitet wird. In den Räumen der Staatsoper (Kroll)
werden die Eröffnungsfeierlichkeiten und die wissenschaftlichen
Tagungen abgehalten. Außerhalb der Sitzungszeiten sind mehrere
große gesellschaftliche Veranstaltungen geplant. Vor, während A b b ild u n g 1. E r s ta r r u n g s te m p e r a tu r e n v e r s c h ie d e n e r
und nach der Konferenz werden bedeutende Werke der deutschen C h r o m -N ic k e l-S tä h le .
Industrie in Berlin, Mitteldeutschland, Rheinland-Westfalen,
Bayern und Baden besichtigt werden.
Die Schrift steht bei der Geschäftsstelle der Kongreßleitung,
Berlin NW 7, Friedrich-Ebert-Str. 27, zur Verfügung.

A us Fachvereinen.
Iron and Steel Institute.
Frühjahrsversammlung 2. und 3. Mai 1929 in London.
( F o r ts e t z u n g v o n S e ite 12 3 9 .)

Der Unterausschuß zur Klärung der Frage der


Heterogenität von Stahlblöcken
tfoÄ/errsfo/F /h 0/a
legte seinen dritten Bericht vor.
A b b ild u n g 2. V e r k le in e r u n g d e s E r s ta r r u n g sb e r e ic h e s
Dieser besteht aus vier Einzelarbeiten. Die erste von J. H. v o n C h r o m -N ic k e l-S tä h le n g e g e n ü b e r K o h le n s t o ff s tä h le n .
Andrew und D. B in n ie handelt über die
Kohlenstoffgehalt zeigte. Die gleichen Versuche ergaben auch,
Erstarrungsbereiche einiger Handelsstähle. daß die Korngröße des erstarrten Werkstoffs von der Höhe der
Zur Bestimmung der Schmelz- und Erstarrungspunkte wurde die Schmelztemperatur abhängig ist.
thermische Analyse angewandt, da andere Verfahren an den Ver­ Eine weitere Arbeit derselben Verfasser behandelt
suchsschwierigkeiten scheiterten. Als Schmelzofen diente ein
Molybdändrahtofen, dessen Heizspiralen durch Gas, das durch Die Löslichkeit von Eisen- und Mangansulfid im StahL
Zerlegen von Ammoniak bei 600° gewonnen wurde, geschützt Die Verfasser sind der Ansicht, daß in geschmolzenem Stahl auch
waren. Als Thermoelement wurde ein Wolfram-Molybdän-Element bei Gegenwart von Mangan der Schwefel zum größten Teil an Eisen
benutzt. Die bei den Versuchen auftretenden Schwierigkeiten als Eisensulfid gebunden ist und die Bildung von Mangansulfid
und ihre Beseitigung sind eingehend beschrieben. erst kurz vor oder m it der Erstarrung des Eisens auftritt, da
Untersucht wurde eine Reihe von Kohlenstoff-, Chrom- die umkehrbare Reaktion FeS + Mn^AMnS + Fe bei tieferen
Nickel- und Molybdänstählen. Die bei den Kohlenstoffstählen Temperaturen von links nach rechts, bei höheren umgekehrt
gefundenen Umwandlungspunkte stim ­
men gut mit dem Eisen-Kohlenstoff-
Diagramm überein. Die auf die gleiche
Weise untersuchten Chrom-Nickel- und
Molybdänstähle ergaben eine Verringe­
rung der Erstarrungstemperatur, die
für 1 % an Chrom -f- Nickel 4 bis 5°
ausmachte. Abb. 1 gibt das Eisen-Koh-
lenstoff-Diagramm m it den ermittelten
Erstarrungs- und Schmelztemperaturen
der Chrom-Nickel-Stähle wieder. Ver­
schiebt man die gefundenen Schmelz­
punkte nach Vorschlag von H a n so n
in Richtung der höheren Kohlenstoff­
gehalte, indem man annimmt, daß
1 % Ni + Cr den Schmelzpunkt ebenso
stark wie 0,082 % C verringern, so er­
hält man Abb. 2. Diese zeigt bei guter
Uebereinstimmung der Werte m it der
Liquiduslinie eine starke Näherung der
Soliduslinie an die Liquiduslinie. Diese
Tatsache ist für die Beurteilung der
legierten Stähle von großer Bedeutung, A>
ez//7/roA er /VerS ä e r Te/rr/zera/i/rä/rc/em /w m cf.Ze/fe/hfre/Y CjLc zLy»
da ihr enger Erstarrungsbereich die
A b b ild u n g 3. E in f lu ß v o n 0 ,5 % S a u f d e n .A^-Punkt.
Bildung von Seigerungen verringert.
Bei den legierten Stählen konnte außerdem in keinem Falle die verläuft. Die Reaktionskonstanten für diese Gleichung waren
peritektische Umwandlung beobachtet werden. Als Grund hierfür nicht bekannt1).
wird die ungenügende Diffusionsgeschwindigkeit des Kohlenstoffes Da Beweise für diese Annahme versuchsmäßig nur schwer
angenommen. zu erbringen sind, wurde nur der Einfluß der Sulfide auf den
Zur weiteren Klärung dieser Frage wurde noch folgender A3-Um wandlungspunkt des Eisens thermisch untersucht.
Versuch ausgeführt. Das eine Ende einer Stahlprobe wurde über,
das andere unter die Schmelztemperatur erhitzt. Durch diesen 1) Sie sind in einer neueren Arbeit von Z e n - i c h iS h i b a t a an­
Versuch konnte bestätigt werden, daß die Diffusionsgeschwindig­ gegeben. Techn. Rep. Tohoku Univ. 7 (1928) S. 59/63; vgl.
keit des Kohlenstoffes im Stahl nicht so groß ist, wie vielfach an­ S. 1268/9 dieses H eftes. Die Berichterstatter.
1276 S tahl und Eisen. A u s Fachvereinen. 49. Jahrg. N r. 35.

Als Versuchswerkstoffe dienten Schmelzen m it verschie­ 2. Die langsam abgekühlten Proben zeigen einen etwas erniedrig­
denem Schwefelgehalt m it und ohne Manganzusatz. Ein Teil ten Umwandlungspunkt gegenüber den abgeschreckten Proben.
dieser Schmelzen wurde aus dem flüssigen Zustand in Wasser Es scheint demnach, daß Mangansulfid im Eisen unlöslich
abgeschreckt, der R est im Ofen abgekühlt. Die abgeschreckten ist, doch auch dies ist durch die vorliegenden Versuche nicht un­
Proben wurden dann wiederholt auf je eine bestimmte Tempe­ bedingt sicher erwiesen.
ratur erhitzt und danach der A,-Punkt bestimmt. Abb. 3 gibt die
Die dritte Arbeit von C e cil H. D e sc h und B. S. S m ith
kenn zeichnenden Schaulinien der Schmelzen m it 0,5 % S ohne
handelt über
Mangangehalt wieder. Linie 1 zeigt die Lage des Umwandlungs­
punktes nach Abschreckung, während die Kurven 2 bis 3 nach Die Dichte von geschmolzenem Stahl.
wiederholtem Erhitzen auf die angegebenen Temperaturen er­ Die zu den Versuchen benutzte Apparatur ist in Abb. 5
halten wurden. Schaulinie 6 stellt das Ergebnis der im Ofen wiedergegeben, aus der alle Einzelheiten zu erkennen sind. Zum
erkalteten Probe dar. Die Kurve 1 zeigt mehrere aus- Schmelzen dient ein Molybdändrahtofen, dessen Heizdraht, ebenso

ffff/mfr Am ff/b/7 a 6 ffeffff/7 /7


7 2 ff fr ff ff 7 ' ~ff s '
ffffff0 ffffff0 ffffff0 ffffff0 ffffff0 ffffff0 ffffff0 ffffff0 ffffff0
re/nperoA/r /fr 0ff

ffez/frrffffe/’ 7Fer7 ffe/’ 7e/7777era,7i/rcf/7ffe/’i//7ff /frff.Ze/Te/frfre/f

A b b ild u n g 4. E in f lu ß v o n 1 ,4 % M n u n d 0,3 1 % S a u f d e n A ^ -P u n k t.

7ffffff,

A b b ild u n g 6. V e r s u c h s e in r ic h tu n g zu r
D ic h t e m e s s u n g g e s c h m o lz e n e r S tä h le .

wie in den vorigen Berichten,


durch ein Gemisch von Stickstoff
und Wasserstoff geschützt ist. Die
Durchführung eines Versuches geht
folgendermaßen vor sich. Die Luft
wird aus der Apparatur entfernt und
A b b ild u n g 6. T e m p e r a tu r v e r te ilu n g A b b ild u n g 7. T e m p e r a tu r v e r la u f o h n e der aus Alundum bestehende Tauch­
m it B e r ü c k s ic h tig u n g d er fr e i w e r d e n d e n B e r ü c k s ic h tig u n g d e r fr e i w e r d e n d e n
S c h m e l zw ä r m e . S c h m e lz w ä r m e .
körper, dessen Gewicht genau be­
stimmt ist, über den Schmelz­
gezeichnete Punkte, die durch wiederholtes Erhitzen allmählich tiegel gebracht. Nachdem das Metall völlig geschmolzen ist, wird
ineinander übergehen. Diese Kurven scheinen demnach zu be­ der Tauchkörper bis zu einer bestimmten Marke in das Metall ein­
stätigen, daß der Schwefel durch sohneile Abkühlung zum Teil getaucht und das Gewicht ausgeglichen. Nach dem Erkalten wird
als Eisensulfid in Lösung gehalten wird. Eine Erklärung für die der Tauchkörper unter Benutzung der gleichen Gefäßgröße und
Unregelmäßigkeiten der Kurve 1 wird nicht gegeben. Der magne­ Tauchtiefe in Quecksilber gewogen. Seine Gewichtskonstanz
tische Umwandlungspunkt lag bei allen Proben unverändert bei nach dem Versuch war sehr zufriedenstellend.
765». Mit den auf diese Weise erhaltenen Unterlagen unter Berück­
Abb. 4 zeigt die gleichen Schaulinien für eine Schmelze mit sichtigung der linearen Ausdehnung des Alundumtauchkörpers
1,4 % Mn und 0,31 % S. Besonders auffallend an diesen Kurven wurde die Dichte von einigen Kohlenstoffstählen bestimmt. Die
ist die Wärmeaufnahme, die der Ar3-Umwandlung unmittelbar erhaltenen Werte sind in Zahlentafel 1 wiedergegeben, sie stimmen
folgt. Die Größe der Wärmetönung bei A3 nimmt durch wieder­ sehr gut m it den bereits von C. B e n e d ic k s , D. W. B e r lin und
holtes Erhitzen zu. G. P hragm Ä n1) gefundenen Werten überein.
Es wurde noch eine Reihe anderer Schmelzen m it verschie­ Die vierte Arbeit von N. M. L ig h t f o o t handelt über den
denem Mangan- und Schwefelgehalt untersucht. Die Ergebnisse Einfluß der Schmelzwärme auf das Fortschreiten der
waren fast gleich, so daß auf ihre Wiedergabe verzichtet werden Erstarrung in Stahlblöcken.
kann. Zusammenfassend kann folgendes gesagt werden:
Der Verfasser gibt eine mathematische Formulierung der E r­
1. Die Kurven der abgeschreckten Proben ergeben beim Um ­ starrungsvorgänge. Als Voraussetzung wird angenommen, daß
wandlungspunkt eine geringere Wärmetönung als die langsam
abgekühlten. i) Carnegie Schol. Mem. 13 (1914) S. 129; 15 (1926) S. 1.
29. A ugust 1929. A u s Fachvereinen. — Patentbericht. Stahl u n d Eisen. 1277

Zahlentafel 1. S p e z if is c h e s die spezifische Wärme c, die Der dritte F all bezieht sich auf das Fortschreiten der Er­
G e w ic h t v o n K o h l e n s t o f f ­ Dichte p und die T e m p e ­ starrung im mittleren Blockteil. Die mathematischen Berech­
s t ä h le n u n d G u ß e is e n . r a t u r le it f ä h ig k e it k des nungen ergeben ebenfalls nur Annäherungswerte.
Stahles bei allen Tempera­ In allen drei Fällen ist jede Ebene parallel zu X = 0 eine
T em - | S p ezi- turen konstant und für den Isotherme, ebenso die Erstarrungsebene, die den jeweils flüssigen
0») T a u ch ­
p e r a tu r | fis c h e s flüssigen und festen Zustand Teil vom jeweils festen Teil trennt. Sie schreitet senkrecht zu
oq ¡G e w ic h t k ö rp er
% gleich sind. Für die Gußform ihrer Ausdehnungsrichtung fort, dabei muß die Schmelzwärme
sind für diese Konstanten fortgeführt werden, was eine Unregelmäßigkeit im Temperatur­
0,03 1530 6,79
die gleichen Werte angenom­ verlauf bedingt.
0,04 1545 7,05
men. Um die mathemati­
0,04 1560 6,97 Alun- Unter Zugrundelegung der drei Gleichungen:
schen Ableitungen zu ver­
0,04 1550 6,95 dum
1. X = f (t), d. h. die Lage der Erstarrungsebene ist eine Funktion
einfachen, werden weiter
0,04 1545 6,97 der Zeit,
Konvektionsströme im ge­
0,04 1550 7,06
schmolzenen Stahl und die Sv 82 v
3,38 1300 7,26 Trennungsschicht zwischen 2. = k . — (Gleichung der Temperaturleitfähigkeit),
3,54 1340 7,23 Alun- Stahl- und Gußform nicht
3,65 1320 7,31 dum berücksichtigt. 3. k • c • p —---------—— = X p f' (t) Berechnung der
3,65 1310 7,28 Es werden drei theoretische Lo x 8 x J x = f (t) 1
Fälle behandelt: Schmelzwärme X aus der abgeleiteten Wärme)
| 3,12 1465 7,17
Für den ersten Fall ist werden v t (Temperatur des festen Stahles) und v2 (Temperatur
3,38 1405 7,23 W olf­
die Erstarrung einer Stahl­ des flüssigen Stahles) und x berechnet.
3,34 1345 7,32 ram
schmelze angenommen, die
' 3,14 1350 7,23
in einer Richtung von der
Ebene X = 0 (X ist der
Abstand von der Ebene, an der die Erstarrung einsetzt) be­
grenzt ist, sonst aber unendliche Ausdehnung besitzt. Ferner ist
die Annahme gemacht, daß die Stahlschmelze ursprünglich kon­
stante Temperatur hatte und die Temperatur der Grenzebene
konstant bleibt.

A b b ild u n g 8. L a g e d e r E r s t a r r u n g s e b e n e in
A b h ä n g ig k e it v o n d e r Z e it.

Im zweiten Fall ist eine gleiche Stahlschmelze an der Ebene


A b b ild u n g 9. T e m p e r a tu r v e r la u f in B lo c k u n d K o k ille zu
X = 0 mit einer Stahlmenge in Berührung, die ursprünglich eben­ v e r s c h ie d e n e n Z e ite n n a c h B e g in n d e r E r s ta r r u n g .
falls konstante Temperatur hatte.
Für den dritten Fall hat man sich eine Schicht geschmolzenen In Abb. 6 ist die Temperaturverteilung nahe der Grenzebene,
Stahles von konstanter endlicher Dicke, aber unendlicher Aus­ an der die Erstarrung einsetzt, zu verschiedenen Zeiten nach Ein­
dehnung, zu denken. Bei der Erstarrung dieser Schmelze, die leitung der Erstarrung graphisch dargestellt. Ein Vergleich m it
ursprünglich ebenfalls konstante Temperatur hatte, bleiben die Abb. 7, in der die gleichen Kurven bei Vernachlässigung der
Temperaturen der Grenzebenen X = O und X = A konstant. Schmelzwärme gezeichnet sind, zeigt den großen Einfluß, den die
Praktisch stellt der erste F all die Erstarrung einer Stahl­ Schmelzwärme auf die Temperaturverteilung im Gebiete nahe
schmelze von zylindrischer Form ohne G u ß form dar. Die der Schmelzoberfläche nach Beginn der Erstarrung ausübt. In
mathematischen Berechnungen beziehen sich auf das Gebiet nahe Abb. 8 ist die Lage der Erstarrungsebene zu verschiedenen Zeiten
der Schmelzoberfläche zu Beginn der Erstarrung. dargestellt, Schaulinie a m it Berücksichtigung der latenten
Der zweite Fall bezieht sich auf die Erstarrung einer Stahl­ Schmelzwärme, Schaulinie b ohne diese. Man erkennt, daß durch
schmelze in einer Gußform. Die mathematischen Berechnungen die Schmelzwärme die Geschwindigkeit, m it der die Erstarrung
geben Annäherungswerte für den Einfluß einer Gußform auf fortschreitet, wesentlich geringer wird. In Abb. 9 ist die Tempe­
die Erstarrung der Stahlschmelze. raturverteilung bei der Erstarrung eines Stahlblockes in einer
Gußform graphisch dargestellt. A . W immer und H . H off.
Nach dem Versuch bestim m t. (S c h lu ß f o lg t .)

Patentbericht.
D eutsche P a t en ta n m eld u n g e n 1). angeordnet sind. Dr. C. Otto & Cömp., G. m. b. H ., Bochum,
( P a te n t b la tt N r . 34 v o m 2 2 . A u g u s t 1 9 2 9 .)
Christstr. 9.
Kl. 10a, Gr. 5, 0 17 740. Einrichtung an Regenerativ-Verbund­
Kl. 7 a, Gr. 13, Q 1636. Umführungsrinne an Walzenstraßen.
koksöfen, bei denen die einzelnen Heizwände oder einzelnen H eiz­
Bruno Quast, Mettfelder Str. 5, und Friedrich Lomberg, Walter-
zuggruppen an getrennte Einzelregeneratoren angeschlossen sind,
Rathenau-Str. 9, Rodenkirchen b. Köln.
zurRegelung der dieRegeneratoren durchströmendenGas- oderLuf t-
Kl. 7 a, Gr. 27, T 36 276. Luppenzubringevorrichtung für
mengen. Dr. C. Otto & Comp., G. m. b. H ., Bochum, Christstr. 9.
Pilgerwalzwerke. Rudolf Traut, Mülheim (Ruhr), Friedrichstr. 69.
K l. 10 a, Gr. 11, O 16 450. Koksofenfüllwagen m it Kohlen­
Kl. 10 a, Gr. 4, 0 16 947. Regenerativ-Verbundkoksofen
mischeinrichtung. Dr. C. Otto & Comp., G. m. b. H ., Bochum,
mit Regeneratoren, die in Längsrichtung der Ofenkammem
Christstr. 9.
J) Die Anmeldungen liegen von dem angegebenen Tage Kl. 10 a, Gr. 15, S 86 027. Einebnungsstange für Koksofen­
an während zweier Monate für jedermann zur Einsicht und Ein­ füllungen. Sächsische Maschinenfabrik vorm. Rieh. Hartmann
sprucherhebung im Patentamt zu Berlin aus. A.-G., Chemnitz.
1278 S tahl und Eisen. Patentbericht. 49. Ja h rg . N r. 36.

Kl. 24 c, Gr. 5, R 76 295. Metallrekuperator für hohe Vor­ von Hochfrequenzstrom herbeigeführt. In einfacher, leicht regel­
wärmungstemperaturen unter Verwendung von Mitteln zur Er­ barer Weise wird dadurch dem Stahl die zur vollständigen Ver­
zielung einer erhöhten Wärmeübergangszahl. ®r.*Qng. Kurt schweißung erforderliche Wärme zugeführt.
Rummel und S r .^ ttg . Alfred Schack, Düsseldorf, Breite Str. 27.
Kl. 7c, Gr. 1, Nr. 475 659, vom 7. Mai 1925; ausgegeben
K l. 24 c, Gr. 6, S 83 179. Verfahren und Vorrichtung zur
am 30. April 1929. K a r l Fr. U n g er in P fo rz h e im .
Erhöhung der Temperatur der die Regeneratoren verlassenden
Maschine zum Richten und
Abgase. ®i^I.=Qttg. Eugen Seifried, Waldkirch i. Brsg. (Baden). Glätten von Blech.
K l. 24 c, Gr. 7, Sch 81 647. Umsteuerungsvorrichtung für
Zum Durchbiegen der
Regenerativöfen, bei der jeder Schieber erst dann geöffnet wird, Richtwalzen a und zum Ein­
wenn der zugehörige bereits geschlossen ist. Wilhelm Schwier, stellen ihrer Zapfenlager ent­
Düsseldorf, Fischerstr. 32. sprechend der Neigung der
Kl. 24 e, Gr. 10, G 69 868. Rostloser Gaserzeuger. Adalbert Walzenzapfen sind die R icht­
Gwozdik, Kapfenberg (Oesterreich). walzenlagerrahmen b um je
Kl. 3 1b , Gr. U , K 102 339; Zus. z. Pat. 466 468. Sand­ zwei rechtwinklig zur Krüm-
schleudermaschine mit an umlaufenden Armen drehbar ange­ mungsebene der Walzen
brachten Wurfbechern zum Füllen von Formen m it Formmasse stehende Bolzen c schwenkbar
o. dgl. nach Patent 466 468. Wilhelm Kurze, Hannover, Wälder - gelagert.
seestr. 14.
K l. 3 1 b , Gr. U , K 105 080. Sandschleudermaschine mit Kl. 21h, Gr. 14, Nr. 475732, vom 13. Ok­
einem umlaufenden und bechertragenden Wurfarm, der durch tober 1921; ausgegeben am 3. Mai 1929.
Feststellung der ihn tragenden Welle m ittels einer Puffervorrich­ Norwegische Priorität vom 1. November
tung einen Rückstoß erhält. Wilhelm Kurze, Hannover, Wälder - 1920. D e t N o r sk e A k tie s e ls k a b fo r
E le k t r o k e m is k I n d u s t r i N o r sk In d u -
Se6S Kl.180 b, Gr. 5, V 22 833; Zus. z. Pat. 415 230. Verfahren s t r i- H y p o t e k b a n k in O slo. Verfahren
zum Betrieb von Schleudermühlen für Trockenkörnung flüssiger zum Erhitzen elektrischer Oefen durch selbst­
Schlacke. Vereinigte Stahlwerke A.-G., Gelsenkirchen. brennende Elektroden.
Durch einen Längskanal in der selbst­
D eu tsc h e G ebrauchsm ustereintragungen. brennenden Elektrode a wird ein in kal­
( P a t e n t b la t t N r . 3 4 v o m 2 2. A u g u s t 1 9 2 9 .) ziniertem Zustande gut leitender Stoff ein­
K l. 4 c, Nr. 1 084 070. Explosionsklappe für Gasleitungen, geführt und dabei gleichzeitig um die gebil­
Gasbehälter u. dgl. Zimmermann & Jansen, G. m. b. H ., und dete Säule aus leitendem Stoff Beschickung b
Hermann Rappold, Düren. zugeführt, die entweder zur Isolierung der
K l. 18 a, Nr. 1 083 719. Begichtungswagen. Gewerkschaft unter der Elektrode gebildeten Säule oder
Eisenhütte Westfalia, Lünen a. d. Lippe. zur Durchführung chemischer Umsetzung
K l. 21 h, Nr. 1 084064. Einrichtung zur Abdichtung der dient, gegebenenfalls unter Mitwirkung des
Elektroden an elektrischen Schmelzöfen. Akt.-Ges. Brown, durch die Elektrode eingeführten leitenden
Boveri & Cie., Baden (Schweiz). Stoffes. Das Verfahren kann für die Durch­
KJ. 31 c, Nr. 1083 661. Kokillenscheidewand, ißr.^ n g. führung verschiedener chemischer Verfahren
Friedrich Stein, Duisburg-Meiderich, Siegfriedstr. 37, und Hans angewendet werden z. B. für die Darstellung
Blum, Duisburg-Laar, Kaiserstr. 47. von Carborundum, Nitriden, Karbiden,
K l. 31 c, Nr. 1 083 662. Vorrichtung zum Festhalten des Zyaniden, Brennen von Kalk, Zement usw.
gegossenen Teilblockes bei der Herstellung von Verbundguß. Kl. 21h, Gr. 21, Nr. 475733, vom
$r.=Sing. Friedrich Stein, Duisburg-Meiderich, Siegfriedstr. 37, 17. Juli 1925; ausgegeben am 1. Mai
und Hans Blum, Duisburg-Laar, Kaiserstr. 47. 1929. D e m a g ,A .-G ., in D u isb u r g .
Kl. 31 c, Nr. 1 083 663. Vorrichtung zum Abstützen der Elektrodenhubwerk fü r elektrisch be­
Kokillenscheidewand bei der Herstellung von Verbundguß. triebene Schmelzöfen.
$r.=3ng. Friedrich Stein, Duisburg-Meiderich, Siegfriedstr. 37, Die den Führungsschacht b des
und Hans Blum, Duisburg-Laar, Kaiserstr. 47. Elektrodenhalters c tragende Säule a
Kl. 80 b, Nr. 1 083 795. Einrichtung zur Herstellung poröser, ist axial verschiebbar, und die An­
trockener Hochofenschlacke mittels Wassers. Ludwig von Reiche triebsvorrichtung des Elektroden­
und Julius Giersbach, Oberscheld. halters kommt in einer bestimmten
Lage der Elektrode auf die verschieb­
D eu tsc h e Reichspatente. bare Säule a dadurch im Hubsinne zur
Kl. 31 C, Gr. 5, Nr. 475 587, vom 5. Februar 1928; ausgegeben Einwirkung,daß das als Gegengewicht
am 27. April 1929. K a r l R e in in H a n n o v e r . Einrichtung zur dienende Getriebeelement d an einer
Weiterbewegung verhindert wird. Es
Aufstapelung von Gußformen.
empfiehlt sich, einen hydraulischen
Antrieb zu wählen und ihn so an­
zuordnen, daß die Kühl- und Dich­
tungseinrichtung der Elektrode von
der Tragsäule bei deren Anheben mit
abgehoben wird.
Kl. 10a, Gr. 12, Nr. 476022, vom
25. September 1927; ausgegeben am
7. Mai 1929. H o h e n z o lle r n A .-G .
■ -------------------------------------- 1 f l fü r L o k o m o t iv h a u in D ü s s e l­
d o r f-G r a fe n b e r g . Vorrichtung zur
V- 4 Betätigung der Anpreßschrauben bei
selbstdichtenden Koksofentüren.
Am Türabhebeschild ist ein Ge­
Ein für verschiedene Neigungen einstellbares Gerüst, an dem triebe vorgesehen, das durch ein
die fertigen Formenkasten Anlehnung finden, ist m it einem in der Handrad a betätigt wird und nach
Höhe verstellbaren Senktisch vereinigt, auf dem die auf der der Ofentür zu gerichtete drehbare
Maschine aufgestapelten Formkasten übereinander aufgesetzt Spindeln b hat, deren freie Enden
werden können. mit Kupplungsteilen c versehen sind.
Kl. 31c, Gr. 17, Nr. 475 593, vom 5. Mai 1927; ausgegeben Diese können m it entsprechenden,
am 29. April 1929. E is e n - u n d S ta h lw e r k H o e s c h , A .-G ., in an den Anpreßschrauben angeordne­
D o r tm u n d . Verfahren zur Herstellung von Verbundguß durch ten Kupplungsteilen d in Eingriff
Einbringen von Stahl geringeren Härtegrades in den flüssigen Kern treten, so daß m it dem Handrad
eines Gußstahlbloches von vorzugsweise höherem Kohlenstoffgehalt. sämtliche Anpreßschrauben gleich­
Sowohl die Verflüssigung des Kernmetalls als auch die zeitig angezogen und gelöst werden
innige Verbindung beider Stahlsorten wird durch die Anwendung können.
29. A ugust 1929. Zeitschriften- u n i Bücherschau. S tahl und Eisen. 1279

Zeitschriften- und Bücherschau Nr. 8 l).


(Bog. 81 bis 94). 1929. (S. 1281 bis 1494.) 12 J U l. (Schluß­
Die nachfolgenden A n z e ig e n neuer B ü c h e r sind lieferung von Bd. 4, T. 2.) 3 B 3
durch ein am Schlüsse angehängtes 3 B 5 von den Allgemeines. 2. T e c h n is c h e T a g u n g d e s r h e in is c h ­
Z eitsch riften a u fsä tz e n unterschieden. — B u c h b e ­ w e s t f ä lis c h e n S te in k o h le n b e r g b a u e s . Essen, 24. und
sp r e c h u n g e n werden in der S o n d e r a b te ilu n g gleichen 25. Januar 1929. Haarfeld-Druck. (131 S.) 4°. 5 B 3
Namens abgedruckt. — Wegen Besorgung der angezeigten
B ü ch er wende man sich an den V e r la g S t a h le is e n Aufbereitung und Brikettierung.
m. b. H ., wegen der Z e it s c h r if t e n a u f s ä t z e an d ie Kohlen. W. L. Rem ickund George B. Jones: H y d r o t a to r -
B ü c h e r e i des V e r e in s d e u ts c h e r E i s e n h ü t t e n l e u t e , V e r fa h r e n zu r K o h le n a u fb e r e itu n g .* Arbeitsweise; einige
Düsseldorf, Postschließfach 664. Betriebsergebnisse. [Techn. Publ. Am. Inst. Min. Met. Engs.
Nr. 219 (1929).]
Allgemeines. Nasse Aufbereitung, Schwimmaufbereitung. Léon Benett:
Folke Sandelin: R ü c k b lic k a u f d ie E is e n in d u s t r ie V e r s u c h ü b e r d ie t h e o r e t is c h e E r fo r s c h u n g der
w ährend d es J a h r e s 1928. Es werden die wichtigsten Fort­ S c h w im m a u fb e r e itu n g .* Physikalische und elektrochemische
schritte auf folgenden Gebieten besprochen: Hochofenbetrieb Erscheinungen, auf denen die Schwimmaufbereitung beruht.
(Oefen mit 1000 t/24 h und mehr, Gasreinigung, Stückigmaehung, Schäum- und Sammelmittel. Das notwendige Maß der Zer­
Ofenausrüstung, Theorie von Wüst); unmittelbare Eisenerzeugung kleinerung. Bestimmungen über die Oberflächenspannung und
(Höganäs-, Flodin-Gustafsson-, Norsk-Staal-Verfahren); Stahl­ die Wasserstoffionen-Konzentration verschiedener F lotations­
erzeugung; Walzwerk; Weiterverarbeitung; ff. Stoffe; Wärme­ reagenzien vor und nach der Behandlung der Erze m it ihnen.
öfen; technisch-wissenschaftliche Forschung; Erzeugung. [Jemk. [Rev. Ind. min. 1929, Nr. 205, S. 402/14; Nr. 206, S. 427/36.]
Arm. 113 (1929) Nr. 6, S. 261/79.] Rösten. A. S. Schott: D a s R ö s te n s u lf id is c h e r M e t a l l ­
C. Köttgen: V om B e r u fs g e w is s e n d es I n g e n ie u r s . erze.* Zweck des Röstens. Röstöfen. [Mitt. Metallges. 1929,
[Z. V. d. I. 73 (1929) Nr. 31, S. 1073/4.] Nr. 1, S. 7/14.]
Sonstiges. Carl Zapffe: A u s la u g e n v o n M a n g a n a u s
Geschichtliches. k ie s e lig e n E is e n e r z e n v o n M in n e so ta .* Beschreibung des
Ant. Hirsch und Nie. van Werwecke: D ie O fen - u n d Bradley-Verfahrens. Das Erz wird reduzierend geröstet, etwa mit
K a m in p la tte n -S a m m lu n g v o n E d o u a r d M etz in E ich .* Hochofengas, und das Mangan dann m it Ammoniumsulfat aus­
Zur Geschichte der Ofen- und Kaminplatten. Beschreibung der gelaugt. Einzelheiten über die Arbeitsweise. Aus 5,2 t Roherz
rd. 300 Platten umfassenden Sammlung Metz. [Rev. techn. m it 27,5 % Fe und 15 % Mn werden 1 t Mangankonzentrat m it
Lux. 21 (1929) Nr. 2, S. 25/34; Nr. 3, S. 49/65.] 5 % F e u n d 67 % Mn sowie 1,5 t Eisenerz m it 58 % Fe und
E. Treptow: D e u ts c h e M e iste r w e r k e b e r g m ä n n is c h e r 2,5 % Mn gewonnen. [Engg. Min. J. 127 (1929) Nr. 26, S. 1039/41;
Kunst. (Mit 42 Abb.) Berlin: V.-D.-I.-Verlag, G. m. b. H ., 1929. 128 (1929) Nr. 1, S. 14/9.]
(48 S.) 8°. 1 J iJ i. — (Abhandlungen und Berichte des Deutschen Brennstoffe.
Museums. Jg. 1, H. 3.) Durch zweckmäßige Gruppierung der
Einzelheiten, durch Beigabe geschickt ausgewählter und vortreff­ Koks. D. J. W. Kreulen: U e b e r d ie R e a k t io n s f ä h ig k e it
lich wiedergegebener Abbildungen sowie m it Hilfe kurzer, ein­ v o n K o k s. Zuschriftenwechsel m it Fritz G. Hoffmann. Einfluß
leitender Bemerkungen zu den einzelnen Abschnitten ist es dem der Stückgröße beim Versuch auf die Reaktionsfähigkeits-Be­
Verfasser gelungen, den verschiedenartigen Stoff auch für den stimmung. [Brennstoff-Chem. 10 (1929) Nr. 14, S. 287/9.]
Laien fesselnd darzustellen. In den einzelnen Abschnitten werden Koksofengas. J. Bronn: D ie c h e m is c h e A u s n u tz u n g
kirchliche und bürgerliche Kunst, Prunkstücke der Knappschaften, d er K o k so fe n g a s e .* Eingehende Beschreibung der Zerlegung
Trachten der Berg- und H üttenleute und Ausheutemünzen be­ des Koksofengases durch Tiefkühlung nach Linde-Bronn-Con-
handelt. Nicht nur Bergleute und Künstler, sondern jeden, der cordia. Verwendung der einzelnen Gasbestandteile. [Jahrb.
sich für Geschichte der Technik und Meisterwerke der deutschen Brennkrafttechn. Ges. 9 (1928) S. 40/55.]
Kunst interessiert, belehrt und erfreut diese Schrift. 3 B 3
Veredlung der Brennstoffe.
Allgemeine Grundlagen des Eisenhüttenwesens. Allgemeines. A. Hallbäck: K o h le n V e re d lu n g u n d K o h le n ­
Angewandte Mechanik. Frank Löbell: Zum P r o b le m d er g e w in n u n g .* Allgemeine Ausführungen. Petroleum, D estil­
H a u p ts c h u b sp a n n u n g s lin ie n in p la s t is c h e n S to ffe n . lation bei hoher und tiefer Temperatur, vollständige Vergasung.
[Z. angew. Math. Mech. 9 (1929) Nr. 3, S. 213/25.] Ferngas, Verfahren von Bergius, Fischer und der I.-G . Farben­
H. Nippert,®r.»^Ttg.: U e b e r d en S t r ö m u n g s v e r lu s t in industrie. [Ingeniörs Vetenskaps Akademien, Meddelander Nr. 95
gekrüm m ten K a n ä le n . Mit 141 Abb. und 6 Zahlentaf. Berlin: (1929).]
V.-D.-I.-Verlag, G. m. b. H ., 1929. (2 B l., 67 S.) 4°. 9 J IJI, für K. Bunte: G a r a n tie n fü r G a s e r z e u g u n g s ö fe n u n d
Mitglieder des Vereines deutscher Ingenieure 8 JIJI. (Forschungs­ N o r m e n fü r A b n a h m e v e r s u c h e . Zweck der Garantien. Zu­
arbeiten auf dem Gebiete des Ingenieurwesens. Hrsg. vom Verein lässige Toleranzen. Berücksichtigung von Wasser- und Aschen­
deutscher Ingenieure. H. 320.) 5 B S gehalt des Brennstoffs, der Heizwertzahl und der Verkokungs­
Paul Christiani, 2)r.*Qng., Privatdozent an der Technischen wärme der verwendeten Kohle beim Unterfeuerungsbedarf. Aus­
Hochschule Aachen: S tr e n g e U n t e r s u c h u n g am R h o m b e n ­ gleich zwischen Gasausbeute, Heizwert des Gases und Feuerungs­
fachw erk. Mit 17 Textabb. und 18 Zahlentaf. Berlin: Julius bedarf. Erörterung. [Gas Wasserfach 72 (1929) Nr. 32, S. 785/91.]
Springer 1929. (52 S.) 8°. 4 JUH. 3 B 3 Kokereibetrieb. F. B. Thacher: H o c h o fe n g a s zu r K o k s ­
o fe n -B e h e iz u n g .* Anlage m it Becker-Verbundöfen der By-
Bergbau. Products Coke Corporation, Chicago (111.). Nasse Hochofengas-
Chemie. H a n d b u c h d er M in e r a lc h e m ie . Bearb. von Reinigung. Gasverbrauch. [Blast Fumace 17 (1929) Nr. 7,
Prof. Dr. G. d’Archiardi-Pisa [u. a.]. Hrsg. von C. Doelter und S. 1048/52.]
H. Leitmeier. Mit vielen Abb., Tab., Diagrammen und Taf. Oswald Peischer: D ie K o k e r e ite c h n ik , R ü c k b lic k u n d
Dresden und Leipzig: Theodor Steinkopff. 4°. — Bd. 4, Lfg. 15 A u sb lic k .* Die Neubauten im Ruhrgebiet seit 1926. W irt­
schaftlichkeit von Zentralkokereien. Wert von Temperatur­
J) Vgl. St. u. E. 49 (1929) S. 1098/1113. messungen in Kokskuchen. Der Verbund-Kreisstromofen von

Ein mit H ilfe von A u ss c h n itte n aus d e r Z e itsch rifte n sc h a u zu sa m m e n g e ste llte r S c h riftq u e lle n -
N achw eis in Kartenform ste llt ein nie v e rs a g e n d e s A u sk un ftsm ittel dar u n d e r s p a r t u n n ü t z e
Doppelarbeit.
B eziehen Sie dafür vom V e rla g S ta h le ise n m. b. H. die u nter dem T ite l „C e n tra lb la tt
der Hütten und W a lz w e rk e " e i n s e i t i g b e d r u c k t e S o n d e r a u s g a b e d e r
Z eitschriftenschau.
1280 S tahl u n d Eisen. Zeitschriften- und Bücherschau. 49. Ja h rg . N r. 35.

Köppers. Ammoniakgewinnung nach dem C y a n -A m m o n - Bau von Meßeinrichtungen. Vorversuche. Einfluß von Falschluft.
S o h w e fe l- (C-A-S-) V e r fa h r e n unter Ausnutzung des im Gas Speicherungserscheinungen. Einfluß von Isoliersteinen. Wärme­
enthaltenen Schwefels. [Koppers-Mitt. 11 (1929) Nr. 2, S. 35/68.] bilanzen und überschlägige Wärmeübergangszahlen im Gitter­
Kurt Baum, $ipI.»Qng.: D er T e m p e r a tu r v e r la u f im werk. [Arch. Eisenhüttenwes. 3 (1929/30) Nr. 1, S. 25/42 (Gr. D:
K o k s o fe n u n d s e in e B e d e u tu n g fü r d ie w ä r m e te c h n is c h e Wärmestelle 127).]
B e w e r tu n g v o n K o k e r e ie n . Essen 1929: C. W. Haarfeld.
(28 S.) 4°. — Aachen (Techn. Hochschule), $r.«3ttg.-Diss. ^ Industrielle Oefen im allgemeinen.
(E in z e ln e B a u a r te n s ie h e u n t e r d e n b e t r e f f e n d e n F a c h g e b ie te n .)
Sonstiges. A m m o n ia k s y n th e s e n a c h G eo r g es C laud e.* Allgemeines. H ä n g e d e c k e fü r O efen.* Die Decke wird
Arbeitsgang. Erzeugung der Anlage in Mährisch-Ostrau. [Z. V. aus Formsteinen, deren oberer Teil in geschlitzten Röhren hängt,
d. I. 73 (1929) Nr. 30, S. 1066/7.] und aus Formsteinen gebildet, die den Raum zwischen den an
Max Prüß: Zur F r a g e d es P h e n o la b w a s se r s .* Von der den Röhren hängenden Steinen ausfüllen. [Iron Trade Rev. 84
Emschergenossenschaft entwickelte Verfahren zur Entphenolung (1929) Nr. 26, S. 1713.]
von Abwässern. Zerstörung der Phenole in dem eigentlichen Oefen mit festen Brennstoffen. H. W. Hollands und E. C.
Abwasser durch biologische Wirkung im ,,Emscherfilter“ . Aus­ Lowndes: V e r w e n d u n g v o n K o h le n s t a u b in h ü t t e n m ä n ­
waschen der Phenole aus dem Ammoniakrohwasser durch Benzol n is c h e n O efen.* Gemeinsame oder für jede Verwendungsstelle
und Gewinnung des Phenols durch Destillation des Benzols gesonderte Kohlenvermahlung. Vorteile der Kohlentrocknung.
(Verfahren Pott-Hilgenstock) oder durch Behandlung des Phenol- W irtschaftlichkeit der Kohlenstaubfeuerung bei Stoßöfen,
Benzol-Gemisches m it Natronlauge. Das letzte Verfahren am Temperöfen und Schmelzöfen. [Foundry Trade J. 41 (1929)
wirtschaftlichsten. Verfahren der amerikanischen Köppers Co. Nr. 674, S. 41/5.]
zum Auswaschen des Phenols aus dem Gaswasser durch heißes Oefen mit gasförmigen Brennstoffen. J. B. Nealey: G as-
Gas. Entphenolung von Braunkohlenschwel-Abwässern. [Gas g e f e u e r te r D u r c h la u f-T e m p e r o fe n . Ofen von 100 m Länge
Wasserfach 72 (1929) Nr. 32, S. 791/801.] zum Tempern von 4 5 1/24 h. [Foundry 57 (1929) Nr. 13, S. 582/3.]
Serville: V e rw e n d u n g v o n S tr a ß e n te e r in F r a n k r e ic h . Elektrische Oefen. S. Schey: E le k t r is c h e A u sr ü stu n g
Die Wirkung der verschiedenen Teerbestandteile. Französische d e s D r e h s tr o m -L ic h tb o g e n o f e n s .* Ausführungsformen der
Vorschriften für die Zusammensetzung von Straßenteer. [Journal AEG. Transformatoren, Drosselspule, Elektrodenregelungen,
des Usines ä gaz 1929, 5. März; nach Genie civil 49 (1929) Nr. 25, Hochspannungsschaltanlagen, Anordnung. [AEG-Mitt. 1929,
S. 605.] Nr. 8 , S. 522/34.]
Erhard Grünert: B e it r ä g e zur K e n n tn is der E n t s c h w e ­ R. E. Talley: E le k t r is c h e O efen fü r W ä r m e b e h a n d ­
fe lu n g d er K o h le. (Mit 47 Fig.) Leipzig: Johann Ambrosius lu n g.* Anwendungsbsispiele für elektrische Oefen unter beson­
Barth 1929. (120 S.) 8 °. — Dresden (Techn. Hochschule), ®r.«Qhg.- derer Anpassung an den Verwendungszweck. [Heat Treat. Forg. 15
Diss. S B 5 (1929) Nr. 1, S. 93/6.]
Brennstoffvergasung. Sonstiges. Harraeus: G e s t a lt u n g d er fe u e r fe s te n
S t e in e fü r H ä n g e d e c k e n .* Physikalische und chemische Be­
Allgemeines. Fritz Schuster: V on der K o h le zu m Gas.*
dingungen für die Haltbarkeit der Deckensteine. Gefüge der
Aufstellung von Wärmestrom-Bildern für eine Gasanstalt. [Gas
Schamottesteine. Zweckmäßige Steinform und -große. Einfluß
Wasserfach 72 (1929) Nr. 29, S. 713/8.]
verschiedener Aufhängearten. [Feuerfest 5 (1929) Nr. 6 , S. 102/5.]
Gaserzeuger. H. C. Barrett: E in G a se r z e u g e r zur K o k s ­
v e r g a s u n g fü r d ie k e r a m is c h e In d u s tr ie .* Vorteile der Wärmewirtschaft.
Koksvergasung. Beschreibung des Gaserzeugers B a u a r t K o p -
p e r s -K e r p e ly und damit erzielte Betriebsergebnisse. [J. Am. Allgemeines. Karl d’Huart: B r e n n s to ff v e r b r a u c h und
Ceram. Soc. 12 (1929) Nr. 7, S. 435/42.] M is c h b e h e iz u n g im H ü t t e n b e tr ie b e .* Auszügliche Bearbei­
tung von Vorträgen einer Pariser Brennstofftagung über: Brenn­
Feuerfeste Stoffe. stoff- und Energiebedarf in Hüttenbetrieben m it Siemens-Martin-
Oefen für die keramische Industrie. George S. Housman und und Thomas-Werk. Beheizung von Siemens-Martin-Oefen mit
Gilbert E. Seil: N e u e r K a n a l-B r e n n o fe n .* Gasgefeuerter Mischgas aus Koksofen- und Gichtgas und von Stoßöfen mit Gicht­
Fließofen' von 100 m Länge zum Brennen von Chromerz- und gas und Kohlenstaub. [Feuerungstechn. 17 (1929) Nr. 13/14,
Magnesitsteinen. [Chem. Met. Engg. 36 (1929) Nr. 6 , S. 340/3.] S. 150/7.]
Prüfung und Untersuchung. Albert E. R. Westman: R ö n t ­ Wärmetheorie. Richard v. Dallwitz-Wegner: D ie U m ­
g e n u n te r s u c h u n g fe u e r f e s t e r S te in e . Vergleichende Unter­ s e t z u n g e n v o n W ärm e in A r b e it u n d „ c h e m is c h e r “
suchungen an verschieden zusammengesetzten Steinen. Ange­ E n e r g ie in W ärm e in d er n e u e n „ R a u m e n e r g e tik “.
näherte Bestimmung des Cristobalit- und Quarzgehaltes durch [Wärme 52 (1929) Nr. 29, S. 549/50.]
Vergleich der Röntgenaufnahmen von gebrannten Steinen. Dampfwirtschaft. Ebel: W ir t s c h a f t lic h s t e r D a m p f­
[Bull. Univ. Illinois 26 (1929) Nr. 44, S. 1/13.] d r u c k u n d L e is t u n g s s t e ig e r u n g .* [Arch. Wärmewirtsch. 10
J. W. McBurney: D r u c k - u n d B i e g e f e s t ig k e i t v o n (1929) Nr. 8 , S. 285/7.]
S te in e n .* Untersuchung einer Reihe von Steinen, deren Her­ Dampfspeicher. E. Praetorius: B e tr ie b s e r g e b n is s e m it
stellungsweise und deren Brand sich voneinander unterscheiden. e in e m R u t h s - S p e ic h e r in e in e m e n g lis c h e n Stah lw erk .*
Versuchsbeschreibung und -ergebnisse. Große Festigkeitsunter­ [St. u. E. 49 (1929) Nr. 30, S. 1084/7.]
schiede an Längs- und Querproben. Schrifttum. [J. Research Gasreinigung. Hermann Fiesel: E in fü h r u n g d er e le k ­
Bur. Standards 2 (1929) Nr. 4, S. 821/35.] tr is c h e n G a s r e in ig u n g in d ie e u r o p ä is c h e In d u strie.*
Sonstiges. D. W. Hubbard und W. J. Rees: D ie Z e r le g u n g Anwendungsgebiete der Elektro-Gasreinigung. Ihre Verbreitung.
d e s K o h le n o x y d s in B e r ü h r u n g m it f e u e r f e s t e n S to ffe n .* [Mitt. Metallges. 1929, Nr. 1 , S. 15/24.]
Versuchseinrichtung und Versuchsausführung. Versuche mit
Silika, Kaolin, Tonerde, Brocken und feuerfesten Steinen, auch
Krafterzeugung und -Verteilung.
Hochofensteinen. Angabe des wirksamen Temperaturbereiches Allgemeines. 3 P. Rosin: K u p p lu n g s m ö g lic h k e ite n
für die einzelnen zerlegenden Substanzen. [Trans. Ceram. Soc. 28 z w is c h e n K o h le n V e re d lu n g u n d E le k t r iz itä ts e r z e u g u n g .
(1929) Nr. 6 , S. 277/309.] Begriff und Leitsätze der Kupplung. Arten der Kohlenveredlung.
Das Schweikraftwerk. Ausblicke. [Elektrizitätswirtsch. 28
Feuerungen. (1929) Nr. 487, S. 353/6; Nr. 488, S. 381/4.]
Allgemeines. W. Weck: D er Z u g b e d a r f, s e in e w ir t ­ Fr. Brock, Ing.: E n e r g ie u n d E n e r g ie w ir t s c h a f t . Mit
s c h a f t lic h e B e d e u tu n g u n d r ic h t ig e M essu n g.* Bestim­ 8 Bildtaf. und 10 Textfig. Wien (I, Eschenbachgasse 9 ): Oester-
mung des Reibungswiderstandes der Rauchgase aus den Zug­ reichischer Ingenieur- und Architekten-Verein (1929) (39 S ) 8°
messungen. [Wärme 52 (1929) Nr. 31, S. 621/2.] 3,50 JIJC. ■ ß ■
Kohlenstaubfeuerung. H. Zeuner: R ic h t lin ie n fü r B e ­ Kraftwerke. F.Marguerre: D ie 1 0 0 -a t-A n la v e d e s^ lr o ß -
s t e llu n g u n d E r r ic h tu n g v o n K o h le n s ta u b fe u e r u n g e n . k r a ftw e r k e s M an n h eim .* Gründe fü r die Wahl des Betriebs­
Mitteilung aus dem Maschinentechnischen Ausschuß der Ver­ druckes, der Feuerung und allgemeine A nordnungen. Kohleauf­
einigung der Elektrizitätswerke. Betriebsverhältnisse, Lieferungs­ bereitung. Bauart der Dampfkessel. A rm aturen. °Spdsepumpen
umfang, Ausführungsbedingungen, Gewährleistung. [Elektrizi- Dampfturbinen, selbsttätige Regelanlagen. [Z V d T 7 s 11ivxn
tätswirtsch. 28 (1929) Nr. 488, S. 377/81.] Nr. 26, S. 913/20; Nr. 28, S. 993/8.] ' ' ' 6 ( J
Regenerativfeuerung. Franz Kofler: G r o ß v e r su c h e an H . Schlicke: R e s e r v e b e t r ie b m it v e r a l t e t e n D f
e in e r zu S t u d ie n z w e c k e n ge b a u te n R e g e n e r a tiv k am m er.* tu r b o s ä tz e n . Notwendigkeit einer dem D ampfmehrverbrauch

Zeitschriftenverzeichnis nebst Abkürzungen siehe S. 149152. — E in * bedeutet: Abbildungen in der Quelle.


29. August 1929. Zeitschriften- und Bücherschau. Stahl und Eisen. 1281

entsprechenden Ueberbemessung der Kesselanlage. [Wärme 52 Werkzeuge und Werkzeugmaschinen. Paul Schiemann:
(1929) Nr. 31, S. 629/30.] E l e k t r o m a g n e t is c h e S c h la g w e r k z e u g e , in s b e s o n d e r e
E. Platt: H o c h d r u c k d a m p f und D ie s e im a s c h ' n e .“ für W e c h s e ls tr o m .“ Hammer von Schiemann: Depoele, Mar-
[Jahrb. Brennkrafttechn. Ges. 9 (1928) S. 16/39.] vin, Syntron, Bewi, Thauma. Kennzeichnung des Anwendungs­
Dampfkessel. Robert C. Vroom: F e u e r u n g e n m it f lü s ­ bereiches. [E .T . Z. 50 (1929) Nr. 29, S. 1037/43 u. 1065/7.]
sigem B r e n n sto ff.* Beschreibung und Vergleich von Brennern Theodor Vogt: E in fü h r u n g v o n R i c h t l in ie n fü r A r ­
für flüssigen und gasförmigen Brennstoff für Dampfkessel. Aus­ b e its g e n a u ig k e it n a c h dem P r ü fb u c h v o n S c h le sin g e r .*
bildung der Feuerräume an Kesseln. Zuführung der Luft durch Erreichbare Genauigkeit bei Werkzeugmaschinen. Einfluß auf
künstlichen oder natürlichen Zug. [Iren Steel Eng. 6 (1929) Nr. 6, wirtschaftliche Fertigung. Preisgestaltung. [Masch.-B. 8 (1929)
S. 339/49.] Nr. 14, S. 470/2.]
P. Zwiauer: N e u e s a u f dem G e b ie t d er D a m p f w ir t ­ Schleifmaschinen. A. H. Allen: S e l b s t t ä t i g e S c h l e if ­
sc h a ft. D ie D a m p fer ze u g e r .* Bauarten von Hochdruck­ m a sc h in e fü r B le c h e , Z ie r le is t e n usw .* Die Maschine hat
kesseln. [Sparwirtsch. (1929) Nr. 6, S. 277/86.] eine oder mehrere Wellen, auf denen die Schleifm ittel: Leinwand,
E x p lo s io n e in e s W a s s e r r o h r k e s s e ls in C r o s s e tt, A r ­ Schleifsteine oder Schleifriemen angebracht sind, mit denen auf
kansas.* Aufreißen eines Zweitrommel-Wasserrohrkessels von den zu schleifenden Teilen Hochglanz erzeugt wird. [Iron Trade
465 m2 Heizfläche und 16 at Betriebsdruck an der unteren Längs­ Rev. 85 (1929) Nr. 3, S. 136/7.]
naht. Vollständige Zerstörung des Kesselhauses mit sechs gleichen Hellmuth Bachmann: B e itr ä g e zur K e n n tn is d er Z e r ­
Einheiten. Ursache bisher mit Sicherheit noch nicht festgestellt. sp a n u n g v o n G u ß eise n u n d S ta h l a u f der I n n e n s c h le i f ­
[Power 70 (1929) Nr. 1, S. 28/9.] m a sc h in e . (Mit Diagrammen.) Dresden o. J.: Johannes Päßler.
U r sa c h e n v o n D a m p f k e s s e le x p lo s io n e n . Aufreißen (62 S.) 8°. — Dresden (Techn. Hochschule), $t.'3rtg.-D iss.
eines Expansionsrohres infolge ungenügender Bemessung und
Formgebung. Im zweiten Fall nicht entdeckte Korrosion eines Materialbewegung.
35 Jahre im Betrieb befindlichen Kessels. [Engg. 128 (1929)
Allgemeines. Hermann Hellmich, Oberingenieur: G ru n d ­
Nr. 3312, S. 32.]
Speisewasservorwärmer. W. F. Keenan: V e r w e n d u n g der la g e n w ir ts c h a ft lic h e r F lu r fö r d e r u n g . Im Aufträge des Aus­
schusses für wirtschaftliches Förderwesen des AWF beim Reichs­
Abgaswärm e in S p e ise w a s se r v o r w ä r m e r n u n d L u f t v o r ­
wärmern.* An Schaubildern wird das Verhältnis von mittlerem kuratorium für Wirtschaftlichkeit bearbeitet. Berlin (S 14): Beuth-
Temperaturunterschied zum Gastemperaturabfall durch die Vor­ Verlag, G. m. b. H. (1929.) (144 S.) 8°. 3 JlJE. (RKW-Veröffent­
lichungen Nr. 10. Die gleislose Flurförderung. T. 1.) — Zunächst
wärmer bei verschiedenen Geschwindigkeiten für Gas- und
wird der Begriff „planmäßige Flurförderung“ entwickelt und im
Wassergewicht erörtert. Vergleich von Luftvorwärmern und
Speisewasservorwärmern bei der Ausnutzung der Abgas wärme. Anschluß daran die Grundlagen, das Fördergut, der Förderplan
[Iron Steel Eng. 6 (1929) Nr. 6, S. 368/72.] und die Betriebskontrolle behandelt. Es folgt dann die Anwendung
der Grundsätze wirtschaftlicher Förderung im Betriebe, erläutert
Elektromotoren und Dynamomaschinen. J. L. Brown: D er
an einem Beispiel aus dem Gießereiwesen. Im Anschluß daran
Umbau von W a lz m o to r e n m it G le it la g e r n i n s o l c h e
für R ollen lager.* [Iron Steel Eng. 6 (1929) Nr. 7, S. 448/50.] werden Wirtschaftlichkeitsberechnungen für einzelne Förder­
geräte sowie auch für gesamte Fabrikbetriebe durchgeführt und
Hans Balcke: D er K r e is la u f d er G e n e r a to r k ü h llu ft.*
endlich einige durchgeführte Förderungseinrichtungen bei großen
Notwendigkeit der Kreislaufkühlung bei Dynamomaschinen. E nt­
wicklung und Ueberwachungsanlagen. Anschaffungskosten. An­
Firmen beschrieben. 5 B 5
Förder- und Verladeanlagen. U. R. Ruegger: K r a ftb e d a r f
wendungsgebiete. [Wärme 52 (1929) Nr. 31, S. 623/8.]
u n d F ö r d e r le is tu n g b e i T r a n s p o r ta n la g e n fü r s t e t ig e
Hydraulische Kraftübertragung. A. Lambrette :B e r e c h n u n g
F ö rd er u n g .* Veränderlichkeit des Reibungskoeffizienten. Ab­
und A u sfü h ru n g v o n h y d r a u lis c h e n P r e s s e n u n d M a­
hängigkeit von der Länge, Bandgeschwindigkeit, Belastung und
schinen.* Einteilung der Maschinen, zulässige Beanspruchungen,
dem Gurtprofil. [Schweiz. Bauzg. 94 (1929) Nr. 3, S. 25/30.]
Konstruktionseinzelheiten an Zylindern, Kolben, Stoffbuchsen
Georg v. Hanffstengel, $ipl.*Qrtg., a. o. Professor an der
usw. [Techn. mod. 21 (1929) Nr. 15, S. 461/8.]
Technischen Hochschule zu Berlin: D ie F ö r d e r u n g v o n M a s­
Rohrleitungen. H. Dützmann: N e u z e it lic h e K a b e l- un d
s e n g ü te r n . 3., vollständig umgearb. Aufl. Berlin: Julius
R ohrverlegung in K ra ftw e r k e n .* Verlegungssysteme der
Springer. 8°. Bd. 2, T. 2: K ra n e u n d z u s a m m e n g e s e t z te
Badischen Landeselektrizitätsversorgung A.-G., Karlsruhe.
F ö r d e r a n la g e n . Mit 431 Textabb. 1929. (VII, 332 S.) Geb.
[E.T .Z .50 (1929) Nr. 31, S. 1109/11.]
24 JIM . = B =
Wälzlager. F. D. Egan: R u n d fr a g e ü b er d ie S c h m ie ­
rung von W ä lzla g e rn fü r W a lz w e r k s - un d K r a n m o to r e n . W erkeinrichtungen.
[Iron Steel Eng. 6 (1929) Nr. 7, S. 415/7.] Fabrikbauten. R. Ulbricht: M o n ta g e e in e r G a sg e b lä se -
Schmierung und Schmiermittel. Ch. Dantin: D ie w ir t ­ M a sc h in e n h a lle .* [Stahlbau 2 (1929) Nr. 15, S. 180.]
sch aftlich e S c h m ie ru n g u n d d ie B e w e g u n g s v o r g ä n g e in Gründung. Heinrich Press: D r u c k v e r te ilu n g im B a u ­
der S c h m ie rsch ic h t. [Génie civil 95 (1929) Nr. 2, S. 34/7; gru n d e.* Druckverteilung verschiedenartiger Gründungskörper.
Nr. 3, S. 63/6.] Einflüsse von benachbartem Druck und Erschütterungen. [Bau-
Sonstiges. W. Kummer, Dr., Ingenieur, Professor an der ing. 10 (1929) Nr. 32, S. 559/62.]
Eidgen. Techn. Hochschule in Zürich: D ie w is s e n s c h a f t lic h e n Gleisanlagen. Spangenberger: B e itr a g zur F r a g e d er
G rundlagen der P r e is b ild u n g fü r d ie e le k t r is c h e A r b e it. T e m p e r a tu r d e h n u n g in B e tr ie b s g le is e n .* [Organ Fortschr.
Mit 18 Abb. im Text. Braunschweig: Friedr. Vieweg & Sohn, Eisenbahnwes. 84 (1929) Nr. 14, S. 244/7.]
Akt.-Ges., 1929. (52 S.) 8°. 4 J U t. (Sammlung Vieweg. H. 100.) E in t e ilu n g d er G le ise n a c h o b e r b a u te c h n is c h e n
G e s ic h ts p u n k t e n b ei d e r D e u t s c h e n R e ic h s b a h n - G e s e ll­
Allgemeine Arbeitsmaschinen. s c h a ft . [Organ Fortschr. Eisenbahnwes. 84 (1929) Nr. 14, S. 249.]
Beleuchtung. Samuel G. Hibben: U e b e r w a c h u n g d er
Bearbeitungsmaschinen. H. Schmitt: D ie E n t w ic k lu n g r ic h t ig e n S p a n n u n g fü r B e le u c h tu n g s a n la g e n .* Die
der v e r e in ig te n S c h ie n e n b o h r - u n d -fr ä s m a sc h in e n .* W ichtigkeit guter Beleuchtung. Notwendigkeit der Spannungs­
[St. u. E. 49 (1929) Nr. 27, S. 994/5.] reglung. [Iron Steel Eng. 6 (1929) Nr. 7, S. 418/22.]
Leon Cammen: M a sc h in e zum B e h o b e ln u n d R ic h t e n Heizung. Z e n tr a lh e iz u n g u n d R u h r -Z e c h e n k o k s .
von K nüppeln.* Die Maschine kann krumme Knüppel gerade­ [Hrsg.:] (Rheinisch-Westfälisches Kohlen-Syndikat.) [Essen:
richten; die gerichteten Knüppel werden behobelt. Die Leistung Selbstverlag des Herausgebers 1929.] (47 S.) 8°. (Wird an Inter­
beträgt bei Vierkantknüppeln von 202 mm Dmr. und 3,05 m essenten kostenlos vom Rheinisch-Westfälischen Kohlen-Syndikat
Länge etwa 9,8 t und bei solchen von 152 mm Dmr. und 2,4 m abgegeben.) — Das Rheinisch-Westfälische Kohlen-Syndikat be­
Länge etwa 4,5 t. Beschreibung der Maschine und Gegenüber­ handelt in dieser kleinen Werbeschrift neben einer gemeinfaß­
stellung der Kosten für die Bearbeitung durch die Maschine und lichen Beschreibung von Ruhrkokereien und Ruhrkoks auf Grund
von Hand. [Iron Trade Rev. 85 (1929) Nr. 2, S. 79/81.] von zahlreichen Versuchen den Einfluß der Festigkeit, Dichte
Max Kurrein, Dr. techn., a. o. Professor a. d. Technischen und Körnung auf den Wirkungsgrad von Heizungskesseln mit
Hochschule u. Oberingenieur des Versuchsfeldes für Werkzeug­ oberem und unterem Abbrand. Bei solchen Versuchen wurden an
maschinen, Berlin-Charlottenburg : V ie ls c h n it t b ä n k e , ih re größeren Kesseln, die Tag und Nacht in Betrieb sind, wobei jedoch
K o n str u k tio n u n d A r b e it. Mit 164 Abb. u. 3 Zahlentafeln. die Belastung während der Nachtzeit fast auf 0 0 herunterging,
Berlin (SW 68): Verlag der Werkzeugmaschine (Guido Hackebeil, innerhalb 48 h Wirkungsgrade von 68,6 % und darüber er­
A.-G., 1929). (114 S.) 4°. Geb. 15 J lJ l. = B = zielt. S B 5

Zeilschriflenverzeichnis nebst Abkürzungen siehe 8 . 149/52. — E in * bedeutet: Abbildungen in der Quelle.


1282 Stahl und Eisen. Zeitschriften- und Bücherschau. 49. Jah rg . N r. 35.

Rauch- und Staubbeseitigung. B is h e r ig e T ä t ig k e it d es E. Diepschlag: D er E in flu ß d er G r a p h ita u s b ild u n g


A u s s c h u s s e s fü r R a u c h b e k ä m p fu n g b eim S ie d lu n g s ­ a u f G u ß eisen .* Der Verlauf der Graphitausscheidung aus Guß­
v e r b a n d R u h r k o h le n b e z ir k . Bericht, hrsg. vom Verbands­ eisen. Verschiedene Formen der Graphitausbildung; ihr Einfluß
direktor des Siedlungsverbandes Ruhrkohlenbezirk, Essen, im auf die Festigkeit. [Foundry Trade J. 41 (1929) Nr. 673, S. 23/6.]
Februar 1928. [Selbstverlag 1928.] (36 S.) 4°. 3 B 5 Formstoffe und Aufbereitung. Franz Roll: D ie p h y s i k a ­
lis c h e n P r ü fv e r fa h r e n zur U n te r s u c h u n g v o n S a n d e n
Roheisenerzeugung. u n d B öd en .* Geschichtliche Betrachtung der Verfahren zur
Hochofenbetrieb. Georg Eichenberg: Z u s a m m e n h ä n g e Prüfung von Formsand. Schrifttum. [Meßtechnik 5 (1929) Nr. 6,
z w is c h e n L e is tu n g u n d G e s t e lla b m e s s u n g e n v o n H o c h ­ S. 156/60.]
öfen.* Kennzeichnung der Hochofenleistung durch die vor den H. L. Campbell: G er ä t zur B e s tim m u n g d er D r u c k ­
Formen verbrannte Kohlenstoffmenge. Gestellfläche oder Ge­ f e s t i g k e i t v o n F orm san d .* Die Druckfestigkeit wird aus der
stelldurchmesser als Bezugsgröße. Auswertung einer Rundfrage Höhe abgelesen, um die eine Spiralfeder bis zum Eintritt des
bei den deutschen Hochofenwerken, die Betriebszahlen für Bruchs der Formsandprobe gespannt werden konnte. [Instru­
173 Oefen brachte. Zusammenhänge zwischen Leistung und ring­ ments 2 (1929) Nr. 7, S. 243/4.]
förmiger Verbrennungszone vor den Formen. [Arch. Eisenhütten- Köhler: N e u e V e r fa h r e n u n d V o r r ic h tu n g e n zur P r ü ­
wes. 3 (1929/30) Nr. 1, S. 1/5 (Gr. A: Hochofenaussch. 101); fu n g d es F o rm sa n d e s.* Geräte der Firma Ströhlein & Co.,
vgl. St. u. E. 49 (1929) Nr. 33, S. 1195/6.] G. m. b. H ., Düsseldorf, zur Bestimmung der Gasdurchlässigkeit,
Winderhitzung. W. Heintges: H o c h le is t u n g s b r e n n e r fü r Feuchtigkeit, des Tongehaltes, der Korngröße und Festigkeit.
W in d e r h itz e r .* [St. u. E. 49 (1929) Nr. 27, S. 993/4.] [Rev. Fonderie mod. 23 (1929) 10. Juli, S. 280/2.]
Gichtgasreinigung und -Verwertung. A. J. Ebner: V e r w e n ­ Ben Hird: V e r w e n d u n g v o n K o h le n s t a u b im F o r m ­
d u n g v o n H o c h o fe n g a s zu H e iz z w e c k e n . Werbung für die san d.* Einfluß des Gehaltes der Kohle an flüchtigen Bestand­
Verwertung des Hochofengases. [Iron Age 123 (1929) Nr. 25, teilen, der Korngröße sowie der Menge von Kohlenstaub im Modell­
S. 1699/1700; Blast Furnace 17 (1929) Nr. 7, S. 1031/3.] sand auf das Oberflächenaussehen der Gußstücke. Aufnahme von
Schlackenerzeugnisse. H. Burehartz: V e r s u c h e m it H o c h ­ Kohlenstoff durch das Gußmetall. Die Wirkung des Kohlenstaubs
o fe n z e m e n t.* Bericht über zehnjährige Versuche, die sich auf auf den Sand. Folgerungen über zweckmäßigen Zusatz von
Zug- und Druckfestigkeit, Längenänderung und Abnutzbarkeit Kohlenstaub. [Foundry Trade J. 40 (1929) Nr. 671, S. 493/6;
des mit Hochofenzement hsrgestellten Mörtels und Betons er­ 41 (1929) Nr. 672, S. 5/8.]
streckten. [Mitt. Material prüf., Sonderheft 7, 1929, S. 19/24.] Trocknen. Fred M. Reiter: V e r s u c h e an ö l- u n d g a s ­
g e f e u e r te n T r o c k e n ö fe n .* Messungen über Gleichmäßigkeit
Eisen- und Stahlgießerei. der Temperatur, Brennstoffverbrauch und Leistung. Der gas­
Allgemeines. Oswald Grafe: B e itr ä g e zur E r fa s s u n g gefeuerte Ofen war wirtschaftlich weit überlegen. [Iron Age 123
der F e h le r q u e lle n v o n A u ssc h u ß u n d d e r en B e s e it ig u n g (1929) Nr. 24, S. 1633/6.]
u n te r b e so n d e r e r B e r ü c k s ic h t ig u n g der O fen - u n d H e r d ­ Victor Paschkis: E in n e u e r e le k t r is c h e r K e r n tr o c k e n ­
g ie ß e r e ie n .* Verminderung des Ausschusses durch Obacht ofen.* Stehender Wandertrockenofen für Kerne. Meßanordnung
auf richtige Modelle, fehlerfreies Einformen und gleichmäßig zur Aufnahme einer Wärmebilanz. Folgerungen aus den Meßergeb­
heißes und schnelles Gießen. [Gieß. 16 (1929) Nr. 29, S. 649/55.] nissen für den Betrieb des Ofens. Angaben der Wirtschaftlich­
Gießereianlagen. D ie G ie ß e r e i der F ir m a W. H. A lle n , keitsermittlung. [Gieß. 16 (1929) Nr. 31, S. 693/8.]
S o n s & Co., L td ., B ed fo rd .* [Iron Steel Ind. 2 (1929) Nr. 11, Schmelzen. [A.] P oum ayfils: D a s S c h m e lz e n im K u p p e l­
S. 353/7.] o fe n . Arbeitsweise des gewöhnlichen Kuppelofens, dem gegen­
G ie ß e r e i d er P a r k e r - S t r e e t C a s tin g s Co., C le v ela n d .* übergestellt der Poumay-Kuppelofen. [Rev. Fonderie mod. 23
Genaue Beschreibung der Anlage, in der nur Kolben für Kraft­ (1929) 10. Juli, S. 283/91.]
fahrzeugmotoren hergestellt werden. [Foundry 57 (1929) Nr. 13, A. Lehmann: U e b e r d en W in d im K u p o lo fe n .* Be­
S. 546/9.] deutung der Windbemessung für den Kuppelofengang. Auf­
D ie G ie ß e r e i d er I n d u s t r ia l S t e e l C a s tin g Co., T o ­ stellung von Kurven über Veränderung der Windmenge mit Tem­
le d o (O.).* [Foundry 57 (1929) Nr. 15, S. 636/42 u. 679*] peratur und Druck, nach denen der Gang des Gebläses geregelt
D ie G r im e s th o r p e -G ie ß e r e i der E n g lis h S t e e l C or­ werden soll. [Gieß. 16 (1929) Nr. 27, S. 613/6.]
p o r a tio n , L im ite d , S h e ffie ld .* Stahlgießerei mit sauren Peter Bardenheuer und Karl Ludwig Zeyen: S t o f f - und
Siemens-Martin-Oefen (zwei von 60 t und einer von 20 t Fassung), W ä r m e b ila n z e n e in ig e r S c h m e lz u n g e n im B r a c k e ls-
einem 6-t-Fiat- und einem 3-t-Greaves-Etchell-Elektroofen. b erg-O fen .* Metallurgische Kennzeichnung des Schmelzver­
[Iron Coal Trades Rev. 119 (1929) Nr. 3205, S. 151/2; Foundry fahrens. Aufstellung von Stoff- und Wärmebilanzen für zwei
Trade J. 41 (1929) Nr. 673, S. 27/30.] Temperguß- und eine Gußeisenschmelzung. Bewertung der Ver­
Metallurgisches. Peter Bardenheuer und Karl Ludwig Zeyen: suchsergebnisse. [Mitt. K .-W .-Inst. Eisenforsch. 11 (1929) Lfg. 14,
D ie U e b e r h itz u n g v o n G u ß eisen .* Anwendung der Schmelz­ S. 237/46.]
überhitzung zur Graphitverfeinerung. Einfluß der Ueberhitzungs- J .E . Hurst: E is e n s c h m e lz e n im K u p p e lo fe n .* (Schluß.)
temperatur auf die Gefügeausbildung. Verteilung von Misch­ Ausstampfen oder Ausmauerung des Kuppelofens. Feuerfeste
kristallen und Graphiteutektikum. Zusammenhänge zwischen der Brennstoffe hierfür. Abbrand beim Schmelzen im Kuppelofen
chemischen Zusammensetzung, der Gefügeausbildung und den und Aenderung in der chemischen Zusammensetzung des Guß­
mechanischen Eigenschaften. Wege zur Verhütung der nach­ eisens dadurch. Verwertung von Dreh- und Bohrspänen. Her­
teiligen Einwirkung der Schmelzüberhitzung auf Gefüge und stellung von Briketts aus Bohrspänen. Abbrand beim Ver­
mechanische Eigenschaften. [Mitt. K.-W .-Inst. Eisenforsch. 11 schmelzen von Spänebriketts. [Foundrv 57 (1929) Nr. 11,
(1929) Lfg. 13, S. 225/35; vgl. St. u. E. 49 (1929) Nr. 34, S. 1236.] S. 478/80; Nr. 12, S. 519/21; Nr. 13, S. 579/81.]
J. W. Bolton: E in ig e B e z ie h u n g e n in der M e ta llu r g ie Grauguß. Karl Emmel: U e b e r d e n K o h le n s t o f f g e h a lt
d e s G u ß eise n s.* Einfluß von Zusammensetzung und Schmelz­ u n d d ie d a m it z u s a m m e n h ä n g e n d e n E ig e n s c h a f t e n d es
bedingungen auf das Gußeisen. Einfluß der Abkühlungsgeschwin­ im K u p p e lo fe n n a c h dem S t a h lz u s a t z v e r fa h r e n e r z e u g ­
digkeit, ausgedrückt durch das Verhältnis von Rauminhalt zu te n h o c h w e r tig e n G ra u g u sses.* Festigkeitssigenschaften von
Oberfläche des Gußstückes, auf die Festigkeit. Beurteilung eines Gußeisen, das zum Teil aus Stahlschrott erschmolzen wurde. Ein­
Gußstückes nach den an besonderen Probestäben erhaltenen fluß von Kuppelofen-Bau und-Betriebsführung auf die Aufkoh­
Festigkeitswerten. Erörterung. [Foundry Trade J. 40 (1929) lung. Treffsicherheit bei der Einhaltung eines gewissen Kohlen­
Nr. 669, S. 449/54; 41 (1929) Nr. 676, S. 85/6; Foundry 57 (1929) stoffgehaltes und damit einer bestimmten Festigkeit. [Gieß. 16
Nr. 12, S. 509/12; Nr. 13, S. 572/5 u. 583.] (1929) Nr. 27, S. 605/12.]
W. Heike und G. May: U e b e r d ie B ild u n g d es G r a p h its, Gußputzerei und -bearbeitung. Paul Thorne: D a s P u tz e n
in s b e s o n d e r e d es e u t e k t is c h e n , im G u ß eisen .* Eutek­ v o n G u ß stü c k e n .* Verringerung des Sandanhanges durch Wahl
tischer Graphit kann sich bei allen Kohlenstoffgehalten bilden, richtiger Formstoffe oder von Dauerformen. Putzen von Hand,
wenn das Eisen eine nur geringe Neigung zu grauer Erstarrung in Trommeln, m it Druckwasser und Sandstrahl. [Rev. Fonderie
erhält; hierauf sind Silizium- und Mangangehalt sowie Abküh­ mod. 23 (1929) 10. Juli, S. 265/71.]
lungsgeschwindigkeit von Einfluß. Daneben entsteht eutektischer Stahlerzeugung.
Graphit auch aus Zementit. Das Gefüge der Grundmasse bei ver­
schiedenen Abkühlungsgeschwindigkeiten. Einfluß des Drucks Metallurgisches. Henry D. Hibbard: B e d e u tu n g d er e i n ­
auf den Zementitzerfall; umgekehrter Hartguß. [Gieß. 16 (1929) fa c h e n S t a h la n a ly s e . Zusammenhänge zwischen Analyse und
Nr. 28, S. 625/33; Nr. 29, S. 645/9.] Festigkeitseigenschaften. Einfluß der bei der gewöhnlichen Ana­

Zeitschriftenverzeichnis nebst Abkürzungen siehe S. 149/52. — E in * bedeutet: Abbildungen in der Quelle.


29. A ugust 1929. Zeitschriften- und Bücherschau. Stahl u nd Eisen. 1283

lyse nicht erfaßt n Eisenbegleiter. Nichtmetallische Einschlüsse. K. G. Troubine: D ie S ie m e n s -M a r tin -O e fe n in S ü d -


Verhalten und Einfluß von Kohlenstoff und Mangan, des im Bade u n d M itte lr u ß la n d .* Abmessungen und Leistungen russischer
zurückbleibenden Mangans, des Endmanganzusatzes sowie des Siemens-Martin-Oefen. Auszügliche Zusammenstellung der A n­
Siliziums. [Iron and Steel Technology in 1928, S. 7/29.] gaben von zwanzig verschiedenen Werken. Herdflächenleistung,
Oliver Bowles: D ie A n w e n d u n g v o n K a lk s t e in u n d Wärmeverbrauch, Ofenleistungen usw. im Vergleich zu deutschen
D o lo m it bei m e ta llu r g is c h e n V e rfa h re n . Wertminderung Oefen. [Rev. Met. Extraits 26 (1929) Nr. 5, S. 231/5.]
des Kalkes durch Kieselsäure. Einfluß von Tonerde und Magnesia Martin J. Conway: B r e n n s t o f f a u s n u t z u n g in e u r o ­
in der Schlacke. Die Verwendung von Kalk und Kalkstein im p ä is c h e n B e tr ie b e n .* Beschreibung eines englischen T a lb o t-
Siemens-Martin-Betrieb. Zweckmäßige Stückgröße. Erörterung. O fen s m it H ilfs h e r d e n und damit erzielte Betriebsergebnisse.
[Iron and Steel Technology in 1928, S. 87/102; vgl. St. u. E. 48 Wochenleistung: 500 t je Ofen. Schmelzungsleistung bei 40 %
(1928) S. 1181/2.] Roheisen und 60 % Stahlschrott 5,5 bis 6 min je t Block. B e­
Alexander L. Feild: E n t k o h lu n g s g e s c h w in d ig k e it un d schreibung des Moll-Ofens. Allgemeines über Wärmewirtschaft.
O x y d a tio n sg r a d d es M e ta llb a d e s b eim b a s is c h e n H e r d ­ [Iron Steel Eng. 6 (1929) Nr. 5, S. 194/7.]
fr isch v erfa h ren .* Frühere Arbeiten. Vorgänge bei der Ab­ Franz Kofler: G r o ß v e r su c h e an e in e r zu S t u d i e n ­
scheidung des Kohlenstoffs. Rechnerische Verfolgung der Diffusion z w e c k e n g e b a u t e n S ie m e n s -M a r tin -O f e n - R e g e n e r a t iv -
von Eisenoxydul aus der Schlacke in das Bad. Beziehungen k am m er. (Mit 31 Abb.) Düsseldorf: Verlag Stahleisen m. b. H.
zwischen Geschwindigkeit der Kohlenstoffabscheidung und Oxy­ 1929. (20 S.) 4°. — Aachen (Techn. Hochschule), 2)r.=3ng.-Diss.
dationsgrad des Metalls. Umstände, die die Entkohlungsge­
schwindigkeit beeinflussen. Erörterung. [Iron and Steel Techno­ Elektrostahl. B e t r ie b s e r g e b n is s e m it k e r n lo s e n I n ­
logy in 1928, S. 114/41; vgl. St. u. E. 48 (1928) S. 1341/4.] d u k tio n s ö fe n .* Betriebsergebnisse m it je zwei kernlosen In ­
C. H. Herty jun. und J. M. Gaines: E in flu ß d er T e m p e r a ­ duktionsöfen, Bauart Ajax-Northrup, von 180 und 450 kg Fassung.
tur auf die L ö s lic h k e it v o n E is e n o x y d u l im E isen .* Kurze Beschreibung der Anlage auf den Beaver-Falls-Werken,
Frühere Untersuchungen. Versuchsanordnung, Probenahme, Pa., der Babcock & Wilcox Tube Co. Schaltungsweise der vier
Temperaturmessung. Einfluß der Temperatur auf die Verteilung Oefen. Vorteile durch große Treffsicherheit beim Schmelzen von
des Eisenoxyduls zwischen Schlacke und Metall sowie auf die Metallen und vor allem Sonderlegierungen. [Iron Trade Rev. 85
Löslichkeit des Eisenoxyduls in Eisen. Besprechung der Ergeb­ (1929) Nr. 1, S. 24/5.]
nisse. Form des gelösten Sauerstoffs. Einschlüsse in reinen Eisen-
Sauerstoff-Legierungen. Erörterung. [Iron and Steel Technology Metalle und Legierungen.
in 1928, S. 142/56; vgl. St. u. E. 48 (1928) S. 831/4.] Allgemeines. Victor Tafel, 2)r.»Qng., o. Professor der M etall­
Jos. Wagner: V e r g le ic h e n d e U n te r s u c h u n g e n ü b er hüttenkunde an der Technischen Hochschule Breslau, H ütten­
die O x y d a tio n s- u n d D e s o x y d a tio n s V o r g ä n g e b ei der direktor a. D .: L e h r b u c h d er M e ta llh ü tte n k u n d e . Leipzig:
E rzeugung v o n S c h ie n e n s t a h l im T h o m a s- u n d S i e ­ S. Hirzel. 8°. — Bd. 2: Wismut, Blei, Zinn, Antimon, Zink,
m en s-M artin -V erfah ren .* Betrachtungen über die Ab­ Quecksilber, Nickel, Aluminium. Mit 184 in den Text gedr. Abb.
scheidung der Eisenbegleiter im Verlauf des Frischens im Thomas- und 28 Taf. 1929. (XV I, 671 S.) 55,50 X « , geb. 59 M.M.
und Siemens-Martin-Verfahren. Vorgänge bei der Desoxydation.
Ergebnisse der Sauerstoffbestimmung in Thomasstahlschienen. Schneidmetallegierungen. K. Krekeler: F o r t s c h r it t e a u f
Vergleichende Gefügeuntersuchungen. Folgerungen. [Rev. Met. dem G e b ie te d er W e r k z e u g s tä h le s e i t d em J a h r e 1927.
26 (1929) Mem. Kr. 6, S. 287/96.] Kurzer Bericht über die weitere Entwicklung von Schnellarbeits­
Bessemerverfahren. V. A. Kamensky und M. A. Tataroff: stählen und Schneidmetallen. Gegenüberstellung der Zusammen­
U n tersu ch u n gen ü b er d a s B e s s e m e r v e r fa h r e n in S ü d ­ setzungen einiger Schneidmetalle. [Masch.-B. 8 (1929) Nr. 13,
rußland.* Angaben über Konvertergröße und durchschnittliche S. 443/4.]
Roheisenzusammensetzung. Lutersuehungen über d en Frisch­ S c h le ife n v o n W o lfr a m k a r b id - S c h n e id w e r k z e u g e n .*
vorgang. Verlauf der, Bad- und Abgastemperaturen. Einfluß der Kurze Bemerkungen über die richtige Durchführung. [Iron Trade
Einsatztemperatur. Wärmebilanzen. [Rev. Met. Extraits 26 Rev. 85 (1929) Nr. 3, S. 137.]
(1929) Nr. 5, S. 227/31.] Henry J. Long und W. Paul Eddy jun.: W o lfr a m k a r b id -
Siemens-Martin-Verfahren. W. Alberts: B au u n d B e tr ie b S c h n e id w e r k z e u g e . Vorsichtsmaßregeln bei der Herstellung
ein es 2 0 0 ,t-S ie m e n s-M a r tin - O fen s fü r d a s T a lb o t - der Schneidplättchen und ihrem Aufbringen auf den Stahl. B e­
Verfahren.* Beschreibung der Gesamtanlage und ihrer Ein­ grenzte Anwendungsmöglichkeit. [Iron Age 123 (1929) Nr. 21,
richtungen: Krane, Gas- und Luftventile, Kammern. Beschrei­ S. 1414/6.]
bung des Ofens in seinen Einzelheiten: Oberofen, Ofenköpfe. Gas- Aage Hannover: S c h n e id m e t a lle , b e s o n d e r s W id ia
und Luftzufuhr. Betriebsergebnisse. [Ber. Stahlw.-Ausschuß u n d C a rb oloy.* Allgemeine Betrachtungen. Besondere B e­
V. d. Eisenh. Nr. 168; St. u. E. 49 (1929) Nr. 27, S. 977/90.] handlungen von Widia und Carboloy. [Ingeniören 38 (1929) Nr. 23,
Norman F. Hindle: U e b e r w a c h u n g s e in r ic h tu n g e n an S. 277/80.]
einem S ie m e n s-M a r tin -O fe n neuer B a u a r t.* Be­ Sonstiges. Eugen Werner: M e ta llp a p ie r . Kurze Ueber­
schreibung eines sauren 25-t-Siemens-Martin-Ofens, Bauart S t e ­ sicht über Herstellung und Verwendung. [Oberflächentechnik 6
vens, bei dem Ober- und Unterofen m it Stahlblechen verschalt (1929) Nr. 13, S. 123/4.]
sind. Einrichtungen zur Ueberwachung des Kaminzuges, der zu­ Paul Melchior, ®i[)l.=^jng.: A lu m in iu m . Die Leichtmetalle
geführten Luft- und Gasmenge, der Verbrennung im Oberofen und ihre Legierungen. Im Aufträge der Deutschen Gesellschaft
usw., Betriebsergebnisse, Wärmebilanz. [Foundry 57 (1929) für Metallkunde. Mit 82 Abb. u. 43 Zahlentaf. Berlin: V .-D.-I.-
Nr. 12, S. 502/5; Nr. 13, S. 568/71.] Verlag, G. m. b. H ., 1929. (X, 280 S.) 8°. Geb. 15 J2JT. — Im
E. Killing: A b h ä n g ig k e its b e d in g u n g e n d er F r is c hAnschluß
­ an die Geschichte der Leichtmetalle wird kurz die
m ittelw irk u n g im S ie m e n s -M a r tin -O fe n . (Nachtrag.) Metallographie und die Chemie der Leichtmetalle gestreift. Dann
[St. u. E. 49 (1929) Nr. 30, S. 1087.] folgen die physikalischen Eigenschaften, Formgebung und Ober­
C. E. Meissner: E in sa u re r 1 -t -S ie m e n s -M a r t in -O feflächenbehandlung,
n endlich die Verbindungsarbeiten (Schweißen,
und e in ig e d a m it e r z ie lte V e r s u c h s e r g e b n is s e .* B e­ Löten, Nieten, Schrauben) und die Verwendungsgebiete für
schreibung eines kleinen ölgefeuerten Siemens-Martin-Ofens für Gegenstände des täglichen Bedarfs und in der Industrie. Den
Versuchsschmelzungen. Ergebnisse. Erörterung. [Iron and Steel Schluß bildet eine Zusammenstellung der deutschen und aus­
Technology in 1928, S. 103/13; vgl. St. u. E. 48 (1928) S. 870.] ländischen Normen des Aluminiums. S B S
A. Schack: T e m p e r a tu r m e ssu n g e n an S ie m e n s -M a r ­
tin-O efen.* Zweck der Messungen. Beschreibung des Durch­ Verarbeitung des Stahles.
flußpyrometers für hohe Temperaturen. Versuchsergebnisse. Der Walzen. Erich Siebei: D ie E r fa s s u n g d es A r b e i t s b e ­
Temperaturabfall der Abgase vom Kopf bis zur Kammer. Ein­ d a r fe s b e i t e c h n o lo g is c h e n F o r m g e b u n g s p r o z e s s e n .*
fluß falscher Luft, Gasübertritt in die Luftkammer, Nachver­ Vergleich des theoretischen Verlaufes der Formänderung m it
brennungen. Temperaturmessungen im Bad. Zugmessungen. dem wirklichen. Formänderungsfestigkeit. Ziehvorgang. Form­
[Areh. Eisenhüttenwes. 3 (1929/30) Nr. 1, S. 7/12 (Gr. B: Stahlw.- änderungswirkungsgrad beim Draht- und Rohrziehen. Ergebnis
Aussch. 169).] der Untersuchung eines Kaltwalzwerkes. [Metall-Wirtsch. 8
A. R. Tegge: O fen b e w e h r u n g e n .* Uebersicht über ver­ (1929) Nr. 30, S. 724/6.]
schiedene Ausführungsarten von Widerlagern und Bewehrung Walzwerksanlagen. W a lz w e r k zu r H e r s t e llu n g g e ­
des Oberofens sowie der Kammern eines Siemens-Martin-Ofens. s c h l i t z t e r T r ä g er fü r d ie A n fe r tig u n g v o n G it t e r ­
Erörterung. [Iron Steel Eng. 6 (1929) Nr. 5, S. 185/90.] tr ä g e r n .* Das Walzwerk besteht aus drei hintereinander stehen­

Zeitschriftenverzeichnis nebst Abkürzungen siehe S. 149/52. — E in * bedeutet: A bbildungen'in der Quelle.


1284 S tahl u nd Eisen. Zeitschriften- und Bücher schau. 49. Ja h rg . N r. 35.

den, von einem Motor aus durch Kegelräder und Zahnradvorgelege M it H ilf e e le k t r is c h e r L ic h tb o g e n s c h w e iß u n g g e ­
ohne Kammwalzen angetriebenen Gerüsten; die Walzen des ersten s c h w e iß t e E ise n b a h n b r ü c k e .* Konstruktionseinzelheiten.
Gerüstes ergreifen den vorher erhitzten Träger und stoßen ihn Eisenbahnbrücke 27 m Spannweite auf der Strecke Warschau-
in die Schlitzwalzen des zweiten Gerüstes, wo er geschlitzt wird, Posen. [Techn. mod. 21 (1929) Nr. 14, S. 451/2.]
während die Walzen des dritten Gerüstes den Träger auf das H. R. Simonds: H e r s te llu n g v o n s c h w e r e n R a h m en
Kühlbett befördern. Beschreibung der einzelnen Teile der An­ u n d L a g e rn d u rch S c h m e lz s c h w e iß u n g .* Beschreibung von
lage. [Iron Trade Rev. 84 (1929) Nr. 13, S. 852/3; Iron Age 123 Rahmen und Lagern großer elektrischer Maschinen, die aus Guß-
(1929) Nr. 23, S. 1570/1.] und Schmiedeteilen durch Schmelzschweißung zusammengefügt
Walzwerksantriebe. A. Huwiler: H y d r a u lis c h e A n tr ie b e wurden. [Iron Trade Rev. 85 (1929) Nr. 4, S. 199/202.]
fü r W a lz w e r k e u n d F ö r d e r a n la g e n .* Geschichtliche E nt­ A. Wallichs und L. Kayser: H e r s t e llu n g g e s c h w e iß te r
wicklung hydraulischer Antriebe und ihrer Regelvorrichtungen. R o h re m i t t e l s d er A z e ty le n - S c h w e iß u n g .* Verfahren der
Ausführung nach Huwiler. Beschreibung und Vorteile des neuen Rohrschweißung. Das Verschweißen der Werkstoffe. Schweiß­
hydraulischen Antriebes von Walzenstraßen. [Ber. Masch.- gase und Einfluß des Mischungsverhältnisses auf die Schweiß­
Aussch. V .d . E isenh.N r.44; St. u . E . 49 (1929) N r.28, S.1009/16; leistung und auf die Festigkeit der Schweißnaht. [Röhrenind. 22
Nr. 29, S. 1043/51.] (1929) Nr. 15, S. 227/30.]
Walzwerkszubehör. A. Lobeck: B ü n d e lv o r r ic h tu n g fü r A. M. Candy: V o r t e ile d e s S c h w e iß e n s g e g e n ü b e r
S t a b e is e n a lle r A r t.“ [St. u. E. 49 (1929) Nr. 29, S. 1054/5.] dem N ie te n .* Werkstoffersparais. Größere Starrheit geschweiß­
Walzwerksöfen. B le c h s ta p le r un d F ö r d e r v o r r ic h tu n g ter Teile. Geringere Rostgefahr überlappt geschweißter Ver­
an D u r c h la u f-B le c h g lü h ö fe n . Die Vorrichtung kann nicht bindungen. Geringerer Zeitaufwand beim Schweißen. [Heat
nur die Bleche aufstapeln, sondern auch das Tragblech, auf dem Treat. Forg. 15 (1929) Nr. 1, S. 48/50.]
die Bleche durch den Ofen wandern, abtrennen; auch die Trag­ Sonstiges. F. D. Blanch: S c h w e iß e n m it a to m a re m
bleche werden für sich gestapelt. Durch diese Vorrichtung werden W a s s e r s to ff. Anwendungsbereich der atomaren Schweißung.
Kratze auf den Blechen vermieden, der Bedarf an Leuten von Das Schweißen von legierten Stählen und Metallen. [Chem. Met.
fünf auf einen Bedienungsmann vermindert und die Leistungs­ Engg. 35 (1928) Nr. 8, S. 495/6; Schmelzschweißung 8 (1929)
fähigkeit des Ofens vermehrt. [Fuels Furn. 7 (1929) Nr. 7, Nr. 7, S. 150.]
S. 1102.] G. Wahl: D ie e le k t r is c h g e s c h w e iß t e n S c h iffe der
Bandeisen- und Platinenwalzwerke. S tr e ife n w a lz w e r k fü r D e u ts c h e n W erk e K ie l, A k t ie n g e s e lls c h a f t .* Schweiß­
h o h e G e s c h w in d ig k e it.* Das neue Walzwerk der Sharon Steel verbindungen und Querschnittsformen, Prüfung. Unterschiede
Hoop Co. kann Streifen von 63 bis 250 mm Breite bei einer Ge­ zwischen genieteter und geschweißter Bauart. [Schmelzschwei­
schwindigkeit bis zu 12 m /s und in Ringen von 68 bis 908 kg ßung 8 (1929) Nr. 7, S. 133/9.]
Gewicht herstellen. Beschreibung der Anlage. [Iron Age 124
(1929) Nr. 5, S. 266/8.] Oberflächenbehandlung und Rostschutz.
Schmieden. I. A. Succop: D ie H e r s te llu n g v o n G e s e n k ­ Allgemeines. T. Henry Turner: N e u z e it lic h e K o r r o ­
b lö ck en .* Ausführung der Schmelzung im sauren Ofen. Roh­ s io n s b e k ä m p fu n g . Ursachen der Korrosion. Rostschutzver­
eisen-Schrott-Verfahren. Schmelzdauer. Beseitigung der Schlacke. fahren. Hochlegierte Stähle. Korrosion während des Verarbei­
Beschreibung eines Verfahrens zur Blockvorwärmung und des tungsganges, Nickel-Mangan- und Nickel-Chrom-Legierungen so­
Schmiedevorganges. Zweckmäßige Wärmebehandlung. Prüfung wie hitzebeständige Stähle für hohe Temperaturen. [Heat Treat.
des geschmiedeten Werkstoffes m ittels Skleroskop. Chemische Forg. 15 (1929) Nr. 7, S. 860/4.]
Zusammensetzung und physikalische Eigenschaften. [Heat Treat. Sonstige Metallüberzüge. W. Zimm: H it z e b e s t ä n d ig k e it
Forg. 15 (1929) Nr. 1, S. 51/4.] v o n a lu m e tie r t e m S ta h l u n d G rau guß .* Oberflächenver­
Schmiedeanlagen. Halse: N o r m u n g v o n D a m p f- u n d edelung von Stahl und Gußeisen nach dem Alumetierverfahren.
L u fth ä m m er n .* Notwendigkeit und Vorteile dieser Normung. Betrachtung der hierbei entstehenden Schutzschichten. Versuche
[Masch.-B. 8 (1929) Nr. 14, S. 476.] über die Widerstandsfähigkeit alumetierter Teile gegen heiße
Rauchgase. [Arch. Wärmewirtsch. 10 (1929) Nr. 8, S. 275/8.]
Weiterverarbeitung und Verfeinerung. Erik Hallström: N ic k e lc h r o m -V e r fa h r e n un d R o s t ­
Einzelerzeugnisse. William Hopson: H e r s te llu n g e in e s sc h u tz . Betrachtung der verschiedenen Nickelchrom-Rostschutz­
u n g e w ö h n lic h e n S c h m ie d e stü c k e s.* [Heat Treat. Forg. 15 verfahren. [Tekn. Tidskrift 59 (1929) Nr. 27, S. 366/7.]
(1929) Nr. 1, S. 60/1.] Emaillieren. Walter Schulz: E m a illie r u n g v o n S t a h l­
b le ch . Die bei der Emailherstellung benötigten Rohstoffe
werden besprochen. [Ceramic Ind. 12 (1929) 16. April, S. 447/56;
Schneiden und Schweißen. Chem. Zentralbl. 2 (1929) Nr. 2, S. 205.]
Allgemeines. H. Neese: S c h w e iß e n im S ta h lb a u .* Sonstiges. D a s R ü h r en g a lv a n is c h e r B äd er.* Vor-und
Schweißproben des Materialprüfungsamtes Dresden. Auswertung Nachteile des Rührens. Wirkung der Rührung auf die Struktur
und Berechnungsverfahren für Schweißungen. [Stahlbau 2 (1929) des Niederschlages. Die Mittel zum Rühren. Die Mittel der
Nr. 14, S. 161/7.] „künstlichen“ Rührung. Bewegung der Kathode. Bewegung der
H. Neese: U e b e r d a s S c h w e iß e n d er M e ta lle . A ll­ Anode. Bewegung des Bades. [Oberflächentechnik 6 (1929)
gemeines über Schweißtechnik und Schweißeinrichtungen. [Metall- Nr. 12, S. 111/3; Nr. 13, S. 121/3.]
Wirtsch. 8 (1929) Nr. 32, S. 771/3.] W. van Wüllen Schölten: D er S c h u tz d es E is e n s durch
R. Cajar: S ic h e r h e it u n d K o n tr o lle v o n S c h w e iß v e r ­ e le k t r is c h e n S trom .* Entstehung elektrischer Ströme beim
b in d u n g e n fü r S ta h lk o n s tr u k tio n e n .* Starkes Eintreten Rosten. Wesen und umstrittene Erfolge des Cumberland-Ver-
für die Verwendung umhüllter Elektroden. Ueberwachung durch fahrens. Formel zur Errechnung der beim Rosten von Eisen ent­
Probeschweißungen. Biegeproben. [Der Stahlbau 2 (1929) Nr. 16, stehenden Elektrizitätsmenge nach Bauer. Vorgänge bei der
S. 185/8.] kathodischen Polarisation von Eisen. Eigene Versuche mit ver­
Schmelzschweißen. James W. Owens: D ie A n w e n d u n g schiedenen Stromdichten in offenen oder geschlossenen Gefäßen,
d er S c h w e iß u n g im B au v o n S c h iffe n . [Werft R. H. 10 unter Durchleiten von Wasserstoff oder Luft. Verschiedenes
(1929) Nr. 13, S. 267/8.] Verhalten glatter und rauher Elektroden. Konstante Potential­
H e r s te llu n g e in e r e is e r n e n F a b r ik h a lle d u rch werte nach 24 h. Potentiale unter Wasserstoff edler als in
S c h w eiß u n g .* Die Halle ist 79 m lang, 22,9 m breit und bis zur Luft. Verhältnismäßig gute Uebereinstimmung zwischen berech­
Unterkante der Binder etwa 13 m hoch; es wurden dabei 297 t neter Größe des Schutzstromes und Versuchsergebnissen. [Metall­
Stahl verbraucht, von denen drei Viertel in den Werkstätten und börse 19 (1929) Nr. 45, S. 1240/1; Nr. 47, S. 1295/6; Nr. 55,
ein Viertel an der Baustelle durch Gasschmelzschweißung zu­ S. 1517/20; Röhrenindustrie 22 (1929) Nr. 13, S. 201/3; Nr. 15,
sammengefügt wurden. Einzelheiten der Schweißstellen. [Iron S. 230/3.]
Trade Rev. 84 (1929) Nr. 26, S. 1711/2.] E n tz u n d e r n w arm - o d er k a lt g e w a lz t e r S t a h l ­
H e r s t e llu n g g r o ß e r M en gen e le k t r is c h s t u m p f ­ b ä n d er o d er -d r ä h te . Der Zunder wird nicht durch Beizen,
g e s c h w e iß t e r R öh ren .* Etwa 100 0 0 0 1 Stahl im Monat werden sondern durch Abblasen m it Sand entfernt, der m it Druckluft auf
von der A. O. Smith Corporation, Milwaukee, zu Röhren von den zu entzundernden Werkstoff geschleudert wird. Sowohl warm-
220 bis 660 mm Dmr. verarbeitet. Sie kann bis zu etwa 42 km als auch kaltgewalzter Band- oder Drahtstahl wird von allen
Röhren täglich in 24 h herstellen, wobei die Durchschnittslängen Seiten entzundert, wobei die zum Entzundern verwendete Ma­
9,14 bis 12,19 m betragen. Beschreibung der Anlage und der schine ein oder mehrere nebeneinander liegende Bänder oder
Prüfung der Rohre. [Iron Age 124 (1929) Nr. 2, S. 92/4.] Drähte verarbeiten kann. Die Breite der Bänder betrug bis zu

Zeitschriftenverzeichnis nebst Abkürzungen siehe 8 . 149/52. — E in * bedeutet: Abbildungen in der Quelle.


29. A ugust 1929. Zeitschriften- und Bücherschau. Stahl u nd Eisen. 1285

350 mm, die Dicke der Drähte bis 12,5 mm. [Iron Age 124 (1929) Kerbschlagbeanspruchung. R. Mailänder und F. P. Fischer:
Nr. 3, S. 165.] V e r h ä lt n is z a h le n z w is c h e n d en m it v e r s c h ie d e n e n
P r o b e n fo r m e n e r r e ic h t e n K e r b z ä h ig k e its z a h le n .* H äu­
Wärmebehandlung von Eisen und Stahl. figkeitskurven für verschiedene Stähle. [Kruppsche Monatsh. 10
(1929) Juli, S. 99/102.]
Glühen. W. Parker: D as N o r m a lis ie r e n v o n S t a h l ­ Dauerbeanspruchung. O. Föppl: D er a u g e n b lic k lic h e
blech en .* Kurze Uebersicht mit einigen Gefügebildern und S ta n d d er D r e h s c h w in g u n g s m a s c h in e n in D e u t s c h ­
% Zahlenangaben. [Engg. 127 (1929) Nr. 3310, S. 799/800.] land .* Kurze kritische Uebersicht über die Frage der Dauer­
Einfluß auf die Eigenschaften. R. Sergeson: E in flu ß der prüfung im Anschluß an eine Veröffentlichung von Deutsch und
W ärm eb eh an d lu n g au f n ic h t r o s t e n d e n S ta h l.* U nter­ Fiek. [Z. V. d. I. 73 (1929) Nr. 28, S. 1004/5.]
suchung eines Stahles m it 18 % Cr und 8 % Ni. Einfluß der K a lt­ Korrosionsprüfung. Ernst Müller und Hans Henecka: U e b e r
bearbeitung und des Wiedererwärmens kaltgeschmiedeten Stahles d ie E in w ir k u n g v o n K o h le n s ä u r e u n te r h o h em D r u c k
auf die Zugfestigkeit. Vorschlag für eine zweckmäßige Wärme- a u f m e t a llis c h e s E ise n .* Theoretische Rechnungen und
behandlung. [Heat Treat. Eorg. 15 (1929) Nr. 1, S. 55/9.] praktische Versuche im Zusammenhang m it der Rostungsfrage
Sonstiges. Frank E. Goeckler: T e m p e r a tu r m e s s u n g b e i des Eisens im Wasser. [Z. anorg. Chem. 181 (1929) Nr. 1 und 2,
der H e r ste llu n g u n d W ä r m e b e h a n d lu n g v o n S c h m ie d e ­ S. 159/71.]
stücken.* Notwendigkeit sorgfältiger Temperaturmessung und D a s O x y d im e te r .* Beschreibung des Oxydimeters von
dauernder Ueberwachung der Meßgeräte zur Erzielung der rich ­ Tödt und seine Anwendungsmöglichkeiten. [Aciers spéciaux 3
tigen KornVerfeinerung und der gewünschten physikalischen (1929) Nr. 36, S. 431/2.]
Eigenschaften von großen Schmiedestücken. [Fuels Furn. 7 Magnetische Eigenschaften. K. Kreielsheimer: Z ur M es­
>»s (1929) Nr. 5, S. 687/92 u. 712.] su n g d er m a g n e tis c h e n P e r m e a b ilit ä t v o n E i s e n ­
i: d r ä h te n b e i H o c h fr e q u e n z in d er W h e a t s t o n e s c h e n
Eigenschaften vonEisen und Stahl und ihrePrüfung. B rü ck e.* Verfahren, den Hochfrequenzwiderstand von Eisen­
Allgemeines. Olav Heggstad: N o r w e g is c h e r V e r b a n d drähten, aus dem sich die magnetische Permeabilität berechnen
für M aterialp rü fu n g. Bemerkungen zum neuen internatio­ läßt, durch unmittelbare Brückenmessung zu ermitteln. Prüfung
nalen Verband für Materialprüfung und zum norwegischen Ver­ an Kupferdraht. Durchführung eines Beispiels. Fehler in diesem
band für Materialprüfung unter besonderer Berücksichtigung der Falle ± 1,7 %. [Z. Phys. 55 (1929) Nr. 11/12, S. 753/70.]
Statuten des letzteren. [Tekn. Ukeblad 76 (1929) Nr. 19, S.191/3.] Schneidfähigkeit und Bearbeitbarkeit. M. Kronenberg: Z e r ­
Franz Sauerwald, Dr. phil., a. o. Professor a. d. Technischen s p a n u n g s v e r s u c h e in Ja p a n .* Ausführlicher Bericht über
Hochschule Breslau: L e h r b u c h d er M e ta llk u n d e d es E is e n s die Arbeiten von Okochi und Okoshi. Beschreibung eines neuen
und der N ic h te is e n m e t a lle . Mit 399 Textabb. Berlin: japanischen Schnittdruckprüfers für Dreh-, Bohr- und Fräs­
Julius Springer 1929. (462 S.) 8°. Geb. 29 M Jl. = B = arbeiten. Gegenüberstellung der Ergebnisse m it denen des Ver­
Prüfmaschinen. N e u e h y d r a u lis c h e U n iv e r s a l- u n d fassers. Einwirkung des Anlassens der Drehstähle auf den Schnitt­
Z erreißm asch in e.* Kurze Beschreibung einer neuen Maschine druck. Spanquerschnitt und Schnittdruck. Einfluß der Schnitt­
von Losenhausen. [Metall-Wirtsch. 8 (1929) Nr. 31, S. 755.] geschwindigkeit und des Meißelwinkels auf den Schnittdruck.
H. S. Rowell: E in e n e u e , r a sc h la u fe n d e Versuche
D a u e r p ranü f ­Zink, Aluminium und Gußeisen. Schnittdruck und
m aschine.* Eingehende Beschreibung. Besondere Bauweise. Schnittemperatur. Einfluß der Schneidentemperatur auf den
Gleichzeitige Prüfung von zwei Probekörpern. [Engg. 128 (1929) Stahl. [Masch.-B. 8 (1929) Nr. 10, S. 318/23; Nr. 13, S. 434/7.]
Sjkä Nr. 3315, S. 97/8.] Einfluß der Temperatur. Albert Portevin und François Le
Gien D. Bagley: E in e M a sc h in e zu r D u r c h fü h r u n g Chatelier: D r u c k - u n d Z ie h v e r s u c h e in d er W ärm e. Der
von D a u e r sta n d v e r s u c h e n b e i h o h e n T e m p e r a tu r e n .* statische Druckversuch als Kennzeichen für das Verhalten beim
Eingehende Beschreibung m it Zeichnungen usw. [Iron Steel Warmziehen. Aussehen von Druck-Verformungsschaubildern bei
Ind. 2 (1929) Nr. 11, S. 361/3.] verschiedenen Temperaturen. Laboratoriumsgerät für Ziehver­
5: 0 . Schlippe: D er C lo u d b u r s t-H ä r te p r ü fe r .* Beschrei­ suche. Ergebnisse an Mg und Leichtmetallen. Aufstellung einer
bung des bekannten Gerätes. [Metall-Wirtsch. 8 (1929) Nr. 29, empirischen Formel zur Errechnung der Ziehkraft. [Comptes
zfc S. 702/3.] rendus 189 (1929) Nr. 5, S. 248/50.]
Wilhelm Späth: D y n a m is c h e U n te r s u c h u n g e n an F. Sauerwald und K. A. Pohle: U e b e r d en B r u c h v o r g a n g
tech n isch en G eb ild en .* Meßverfahren zur Untersuchung, in E is e n b e i t ie f e n T e m p e r a tu r e n .* Untersuchungen über
Ueberwachung und Belastungsprüfung von technischen Gebilden. das Bestehen eines Zusammenhanges zwischen Kaltsprödigkeit
Hi) Messung des dynamischen Verhaltens durch Erzeugung wieder­ und Korngrenzenbruch bei tiefen Temperaturen. Schlagzerreiß-
kehrender Kräfte von einstellbarer Größe, Frequenz, Angriff- versuch. Negatives Ergebnis bei Zweikristallproben aus Weich­
richtung, Angriffstelle. Aufnahme von Resonanzkurven durch eisen. [Z. Phys. 56 (1929) Nr. 7 u. 8, S. 576/8.]
Messung des Ausschlages oder der verbrauchten Leistung in Ab­ Sonderuntersuehungen. E. Rupp: E le k t r o n e n w e lle n u n d
hängigkeit von der Frequenz. Beschreibung einer Sonderaus­ ih re A n w e n d u n g zu r A n a ly s e v o n K r is ta lls tr u k tu r e n .*
führung zur Untersuchung von Eisenbahnbrücken. Versuche an [AEG-Mitt. 1929, Nr. 8, S. 535/40.]
Eisenbahnbrücken, Bestimmung der Eigenfrequenz, Dämpfung, Baustähle. P. G. Rouse: ,,M a r tin “ - S t a h l m it h o h e r
der Federkonstanten, schwingenden Masse, Aufschaukelzeit, Ab­ E la s t iz it ä t s g r e n z e .* Bei dem von der Firma H olt für den
klingzeit usw. Weitere vielseitige Anwendungsmöglichkeiten. Schiffbau verwendeten Stahl, dem sogenannten „Martin“-Stahl,
[Z. V. d. I. 73 (1929) Nr. 27, S. 963/5.] handelt es sich offenbar um einen vergüteten gewöhnlichen
ij.fe Zerreißbeanspruehung. U n te r s u c h u n g e n v o n v e r ­ Kohlenstoffstahl. Niedrigste Elastizitätsgrenze 23,7, mittlere un­
sch ied en en S tä h le n a u f Z u g f e s t ig k e it b e i 450°.* Vor­ gefähr 26,5 kg/m m 2. Festigkeit rd. 50 kg. Dehnung etwa 30% .
bereitung und Durchführung der Versuche. Zahlentafeln und [Eng. 148 (1929) Nr. 3836, S. 71.]
Schaubilder über die Ergebnisse. [Bull. Techn. Bureau Veritas 11 D ie z u n e h m e n d e B e d e u tu n g d er M e ta lle im L u f t ­
jfe (1929) Nr. 6, S. 122/5.] fa h r z e u g b a u .* Weitgehende Anwendung von Nickel- und
J. Seigle: D ie e la s t is c h e n F o r m ä n d e r u n g e n u n d d er Chrom-Molybdän-Stählen. Wärmebehandlung und physikalische
B egin n der b le ib e n d e n F o r m ä n d e r u n g b e i E in w ir k u n g Eigenschaften. [Iron Trade R ev. 84 (1929) Nr. 24, S. 1600/1
z u sa m m e n g e se tz te r K r ä fte .* [Génie civil 94 (1929) Nr. 22, u. 1608.]
; S. 522/5; Nr. 23, S. 546/9.] Eisenbahnmaterial. Otto Ammann und von Gruenewaldt:
Härte. Edward G. Herbert: D a s W o lk e n b r u c h v e r fa h r e n V e r s u c h e ü b er d ie W ir k u n g v o n L ä n g s k r ä f te n im
zur H ä rte p r ü fu n g u n d O b e r flä c h e n h ä r tu n g .* Beschrei­ G leis.* II. Temperatur- und Längenänderungen. Widerstände des
bung der Prüfeinrichtung. Vorzüge dieses Verfahrens vor anderen. Gleises gegen Längs- und Querverschiebung. [Organ Fortschr.
Anwendung auf Stahl, Roheisen und andere Metalle zur H ärte­ Eisenbahnwes. 84 (1929) Nr. 14, S. 239/44.]
prüfung. Beste Werte bei Stahl durch Behandlung zwischen 200 R a sch zu n eh m en d e V erw en d u n g sch w erer S c h ie ­
und 300°, bei Messung zwischen 200 und 250°. [Trans. Am. Soc. nen.* Kurze Notiz über die in den letzten 15 Jahren prozentual
Steel Treat. 16 (1929) Nr. 1, S. 77/96.] stark angewachsene Verwendung von Schienen über 47,5 kg/m .
Biegebeanspruchung. Kurt Arnberg: B i e g e f e s t ig k e i t b ei Statistik der Schienenerzeugung in den Vereinigten Staaten.
g e h ä r te te m u n d a n g e la s s e n e m W e r k z e u g s ta h l.* Appa- [Iron Age 123 (1929) Nr. 20, S. 1346.]
Jj. ratur. Herstellung der Proben und deren Wärmebehandlung. Dampfkesselbaustoffe. Frederick G. Straub, R. K. Hopkins
Biegefestigkeit bei Kohlenstoffstahl und bei hochlegiertem Stahl. u. H. Le R oy Whitney: D e r E in f lu ß d er K a lt b e a r b e it u n g
[Jernk. Ann. 113 (1929) Nr. 6, S. 280/99.] a u f K e s s e ltr o m m e ln .* Zusammenhang zwischen Laugen-

Zeitschriftenverzeichnis nebst Abkürzungen siehe 8. 149/52. — E in * bedeutet: Abbildungen in der Quelle.


1286 S tahl und Eisen. Zeitschriften- und Bücherschau. 49. Jah rg . N r. 35.

Sprödigkeit und inneren Spannungen. Ergebnisse eingehender H it z e b e s t ä n d ig e S t ä h le , M arke „ I n a l “. Wärme­


Untersuchungen der durch verschiedene Fertigungsverfahren behandlung. [Aciers spéciaux 3 (1929) Nr. 36, S. 400.]
erzeugten Spannungen (autogenes Schneiden, Scherenschnitt, H it z e b e s t ä n d ig e S tä h le M arke S c h n e id e r „ V ir g o “.
Sägenschnitt). Möglichkeit der Spannungsbeseitigung durch Wärmebehandlung. Mechanische Eigenschaften. Korrosions­
Glühbehandlung. [Power 69 (1929) Nr. 25, S. 998/1002.] widerstand. Kaltbearbeitung. Schweißen. [Aciers spéciaux 3
H. F. Rech: N e u e r e F o r s c h u n g e n a u f dem G e b ie te (1929) Nr. 36, S. 397/9.]
d er k a u s t is c h e n S p r ö d ig k e it v o n K e s s e lm a te r ia l.* D ie h it z e b e s t ä n d ig e n S tä h le VM u n d VA v o n K ru pp .
Besondere Betonung des Einflusses der Vorheanspriichung. Vergleich ihrer Festigkeitseigenschaften bei verschiedenen Tempe­
[Mech. Engg. 51 (1929) Nr. 8, S. 589/93.] raturen. Ihre Verwendung in der Industrie. [Aciers spéciaux 3
Werkzeugstähle. A. R. Page: D ie E ig e n s c h a f t e n v e r ­ (1929) Nr. 36, S. 421/5.]
s c h ie d e n e r W e r k z e u g s tä h le . Ueberblick über die neuere S o c ié t é S u p é r in o x .* Mehrere korrosionsbeständige
Entwicklung der Werkzeugstähle. Härtung von Schnellarbeits­ Stähle auf der Grundlage Eisen und Kupfer. Ihre zweckmäßige
stahl. Kohlenstoffstähle. Gesenkstähle. Vorteile elektrischer Anwendung in der Industrie. [Aciers spéciaux 3 (1929) Nr. 36,
Erwärmung. [Heat Treat. Forg. 15 (1929) Nr. 7, S. 843/5.] S. 410/4.]
Werner Zieler: U n te r s u c h u n g e n ü b er W o lfr a m s ta h l.* Stähle für Sonderzwecke. Eis Andersen: A rm co eisen und
Wichtigstes Schrifttum. Gefügeaufbau der Wolframstähle. B e­ d e sse n E ig e n sc h a fte n .* Kennzeichnung der Erzeugung und
stätigung der Löslichkeitslinie von Oberhoffer, Daeves und der Zusammensetzung. Erörterung der Eigenschaften. [Ingeniören 38
Rapatz sowie des stabilen und metastabilen Systems Eisen- (1929) Nr. 27, S. 327/9.]
Wolfram-Kohlenstoff nach Hultgren. Unterscheidung der Kar­ Hans Beilag: N itr ie r s tä h le fü r Z y lin d e rla u fb ü c h sen
bide. Dilatometrisches Verhalten der Wolframstähle. Unter­ un d K u r b e lw ellen . Nitrierbshandlung unter 580° und nach­
suchungen über die Härtbarkeit. Festlegung der für die Erzielung folgende Wärmebehandlung oberhalb 580° zur Vermeidung von
guter Härte notwendigen Mengenverhältnisse von Wolfram und Abblätterungen. Stahl für Laufbüchsen 0,35 % C, 1,6 % Cr und
Kohlenstoff. Einfluß der Glühbehandlung auf die Güteeigen­ 1,2 % Al. Verstickungstiefe der Lauffläche 0,7 mm. [Auto-
schaften. Verbesserung der Wolframstähle durch Chromzusatz. Technik 18, Nr. 10, S. 10/11; nach Chem. Zentralbl. 100 (1929)
Verwendbarkeit der Wolframstähle als Dreh- und Riffelstähle. Bd. 2, Nr. 6, S. 783.]
Einfluß von Legierungszusätzen auf die Schnitthaltigkeit der Eduard Houdremont und Viktor Ehmcke: W arm feste
Wolframstähle. [Arch. Eisenhütten wes. 3 (1929/30) Nr. 1, S. 61/78 S täh le.* Prüfverfahren zur Bestimmung des Verhaltens der Stähle
(Gr. E: Nr. 70); vgl. St. u. E. 49 (1929) Nr. 30, S. 1083/4.] in der Wärme. Einteilung der warmfesten Stähle nach der Höhe
Rostfreie und witterungsbeständige Stähle. B a u k o n s t r u k ­ der Arbeitstemperatur. Beeinflussung der Warmfestigkeitseigen­
t io n u n d R o s t. Eine neue korrosionsbeständige Legierung. schaften von Stählen im Temperaturgebiet unterhalb 650° durch
Vergleichende Korrosionsversuche an gewöhnlichem Stahl. Legierung und Warmbehandlung. Zusammenhang zwischen Warm­
[Aciers spéciaux 3 (1929) Nr. 36, S. 406/9.] festigkeit und Anlaßbeständigkeit sowie Rekristallisationsvermögen.
B e m e r k u n g e n ü b er d ie h it z e b e s t ä n d ig e n S tä h le Gesichtspunkte für die Schaffung warmfester Stähle für Tempera­
d er S o c ié t é „ S t a i n l e s s “ .* Vergleich dreier Marken. [Aciers turen von 650 bis 1000°. Schmelzpunkt, Rekristallisationstempe­
spéciaux 3 (1929) Nr. 36, S. 409/10.] ratur, Formänderungswiderstand. Vergleich des dynamischen und
Paul Bres: H o c h k o r r o s io n s b e s tä n d ig e L e g ie ru n g e n .* statischen Formänderungswiderstandes warmfester Stähle. [Arch.
Chrom, Nickel, Silizium und Aluminium als Legierungsbestand­ Eisenhüttenwes. 3 (1929/30) Nr. 1, S. 49/60 (Gr. E: Werkstoff-
teile. Einteilung in drei Gruppen: Legierungen auf der Grund­ aussch. 152); Kruppsche Monatsh. 10 (1929) Juli, S. 79/94.]
lage Eisen, Kupfer und Nickel-Chrom. Mechanische Eigen­ Im E le k tr o o fe n e rsch m o lz en e S p e z ia ls tä h le . Zwei
schaften und chemische Zusammensetzungen. Wärmebehandlung. verzunderungsbeständige Stähle Marke „Chedde“ und „Calypso“
[Aciers spéciaux 3 (1929) Nr. 36, S. 368/74.] und ihre Wärmebehandlung. [Aciers spéciaux 3 (1929) Nr. 36,
Albert Mangin: S ä u r e b e s tä n d ig e E is e n - S iliz iu m - S. 401/2.]
L e g ie r u n g e n . Siliziumgehalt, sein Einfluß auf die Angreifbar­ Gußeisen. A. Le Thomas und R. Bois: V erfah ren zur
keit, Passivierung, Sprödigkeit. Kurze Beschreibung des Schau­ P rü fu n g v o n G ußeisen.* Erörterung der Zweckmäßigkeit von
bildes Fe-Si. Einfluß des C und anderer Elemente. [Aciers Druck-, Verdrehungs-, Scher-, Biege- und Härteversuch. Die
spéciaux 3 (1929) Nr. 36, S. 374/7.] Schwierigkeit der richtigen Probengröße. Vorschlag, Gußstücke
A. Mangin: D ie E is e n - S iliz iu m - L e g ie r u n g „ D u r ir o n “ an kleinen herausgeschnittenen Probestücken nach Frémont zu
u n d ih re V e rw en d u n g . Chemische Eigenschaften. Korrosions­ prüfen, und zwar auf Scher- und Biegefestigkeit sowie Brinellhärte.
versuche. Verwendung. [Aciers spéciaux 3 (1929) Nr. 36, S. 426/9.] Einwände gegen diese Prüfungsart. Beurteilung nach gesondert ge­
André Michel: K o r r o sio n un d h it z e b e s t ä n d ig e S tä h le . gossenen Proben. Vorschlag von Abnahmeprüfungen für Gußeisen.
Lösungstension. Passivierung. Feste Lösung und das 1/8 Mol­ [Foundry Trade J. 41 (1929) Nr. 673, S. 19/21 u. 32; Nr. 674, S. 46/8
gesetz. Einfluß des Chroms auf Korrosion und Wärmebehand­ u. 50; Nr. 675, S. 65/7.]
lung. Zusatz von Nickel und Silizium. Verzunderungsbestän­ N ic k e l a ls L e g ie r u n g s b e s ta n d te il fü r k o r r o sio n s­
digkeit bei höheren Temperaturen. [Aciers spéciaux 3 (1929) b e stä n d ig e s G u ß eisen . Säurelöslichkeit von reinem und mit
Nr. 36, S. 387/97.] N i und Cu legiertem Gußeisen. Angriff von Alkalien bei höheren
J. H. G. Monypenny: K o r r o s io n s b e s t ä n d ig e S tä h le in Temperaturen auf legiertes Gußeisen m it wechselndem Si- und
d er K u n s ts e id e n in d u s t r ie . Beschreibung der Einwirkung Ni-Gehalt. Angaben über zweckmäßige Zusammensetzung von
von H 2S 0 4 in verschiedenen Konzentrationen und Temperaturen Tiegeln für Blei- und Aluminiumschmelzen sowie für eine Glas­
auf verschiedene in Frage kommende Stähle. Verfahren zur Be­ blasform. [Aciers spéciaux 3 (1929) Nr. 36, S. 360/3.]
stimmung des Gewichtsverlustes und des KorrosionsWiderstandes. J. G. Pearce: D er E in flu ß der Q u e r s c h n ittsg r ö ß e au f die
[Artifical Silk World 2, S. 489 bis 491 ; nach Chem. Zentralbl. 100 F e s tig k e it v o n grau em G uß eisen.* Allgemeines über den
(1929) Bd. 2, Nr. 6, S. 782.] Einfluß der chemischen Zusammensetzung und des Gefüges, das
D ie im e le k t r is c h e n O fen vom S ta h lw e r k U g in e von den Schmelzbedingungen abhängig ist, auf die Festigkeit. Die
h e r g e s t e l lt e n h it z e b e s t ä n d ig e n S tä h le .* Ueber die Biegefestigkeit ist um so höher, je kleiner der Durchmesser des
Korrosion der Metalle. Hitzebeständiger Stahl. Messerstahl. gegossenen Probestabes ist. Durch Abdrehen der Gußhaut wird
Chrombaustahl. Schmieden. Wärmebehandlung. Austenitische die Biegefestigkeit größer. Verhältnis von Biege- zu Zugfestigkeit.
Ni-Cr-Stähle und ihre Verwendung. [Aciers spéciaux 3 (1929) [Foundry Trade J. 41 (1929) Nr. 677, S. 101/2, 104 u. 106.]
Nr. 36, S. 381/7.] Arthur B. Everest: D ie p r a k tisc h e A n w e n d u n g von
E d e ls t a h le v o n d er Saar.* Hitzebeständige Stähle, N ic k e l bei G ußeisen.* Nickel führt feines, gleichmäßiges
ihre chemischen und physikalischen Eigenschaften. Wärme­ Gefüge auch bei unterschiedlicher Wandstärke herbei. Bearbeit­
behandlung. Bearbeitung. Schweißen. Elektromagnetische und barkeit und Festigkeit erfährt Verbesserung. Erörterung. [Foundry
thermoelektrische Eigenschaften. Verwendung. [Aciers spéciaux 3 Trade J. 41 (1929) Nr. 675, S. 61/4 u. 67; Nr. 677, S. 97/100 u. 106.]
(1929) Nr. 36, S. 415/21.] Godefroid: E in flu ß der W ä rm eb eh a n d lu n g a u f G u ß ­
E in ig e h it z e b e s t ä n d ig e S tä h le . Stähle der Société eisen . Veränderung des Gefüges und der Brinellhärte bei Glühen
Anonyme de Commentry-Fourchambault et Decazeville Aciéries und Abschrecken von gewöhnlichem Gußeisen. Einfluß von Si, Mn,
d’Imphy (Nièvre): Physikalische und Festigkeitseigenschaften Cr und Ni. [Rev. Fonderie mod. 23 (1929) 25. Juli, S. 293/302.]
sowie Wärmebehandlung und Weiterverarbeitung zweier Chrom­ Peter Bardenheuer und Karl Ludwig Zeyen: D er E in flu ß
stähle (Chromiphy 1 und 2) und eines Nickel-Chrom-Stahles mit der G ra p h ita u sb ild u n g au f d ie S ä u r e lö s lic h k e it v e r ­
der Bezeichnung A. R. C/2702. [Aciers spéciaux 3 ( 1929) Nr. 36, sc h ie d e n e r G u ß eisen sorten .* Schrifttum. Lösungsversuche
S. 402/6.] in verdünnten Säuren an Gußeisenproben mit verschiedener Aus­

Zeitschriftenverzeichnis nebst Abkürzungen siehe S . 149/52. — E in * bedeutet: Abbildungen in der Quelle.


29. A ugust 1929. Zeitschriften- und Bücherschau. Stahl und Eisen. 1287

bildung des Graphits: a) Proben, in Formen von verschiedenen Vladimir Skola: D a s bin äre S y s te m Al20 3-S i02. Zustands­
Temperaturen gegossen (ohne und mit Gußhaut), b) Proben aus form der Oxyde und ihre Umwandlungspunkte in bezug auf die Her­
Stäben verschiedener Dicke herausgearbeitet, c) Proben aus Stäben stellung keramischer Erzeugnisse. [Chemicky Obzor 4 (1929)
gleicher Dicke aus verschieden hoch überhitztem Werkstoff. [Mitt. 30. April, S. 112/7; Chem. Zentralbl. 2 (1929) Nr. 2, S. 205.]
K.-W.-Inst. Eisenforsch. 11 (1929) Lfg. 15, S. 247/54; vgl. f t . Franz Wever und Anton Müller: U e b e r die Z w e is to f f­
u. E. (1929) Nr. 34, S. 1236.] sy s te m e E ise n -B o r un d E is e n -B e r y lliu m , m it e in em
Eugen Piwowarsky, ®r.*3ttg., o. Professor der Eisenhütten­ B e itr a g zur K e n n tn is d es Z w e is to ffs y s te m s E ise n -
kunde an der Technischen Hochschule Aachen: H o ch w e rtig er A lu m in iu m .* Stellung der Elemente Bor und Beryllium im
G rauguß und die p h y s ik a lis c h -m e ta llu r g is c h e n G ru n d ­ System der Eisenlegierungen. Das Zweistoffsystem Eisen-Bor:
lagen sein er H e r ste llu n g . Mit 297 Textabb. Berlin: Julius Vorgeschichte; Herstellung der Schmelzen; thermische Analyse;
Springer 1929. (V, 336 S.) 8°. Geb. 42 JIjK. S B S metallographische Untersuchung. Einfluß des Kohlenstoffs; Ein­
Stahlguß. G. F. Gillott: D ie k r itis c h e U n te r su c h u n g von fluß von Silizium und Aluminium. Röntgenstrukturanalyse;
S tah lgu ß stü ck en .* Makroskopische und mikroskopische Unter­ die Legierungen bis 9 % B; die Struktur des Eisenborides Fe4B 2;
suchung des Gefüges. Untersuchung mit Röntgenstrahlen. Er­ die Legierungen von 9 bis 16 % B. Das Zweistoffsystem Eisen-
kennung von Fehlern mit diesen Hilfsmitteln. [Foundry Trade J. 41 Beryllium : Vorgeschichte; thermisch-mikroskopische Untersuchung;
(1929) Nr. 674, S. 38/40; Nr. 675, S. 59/60.] j ~ .g g ti Röntgenstrukturanalyse. Das Zweistoffsystem Eisen-Aluminium:
Vorgeschichte; thermische Analyse; Röntgenstrukturanalyse. Zu­
G ek u p ferter S ta h lg u ß fü r sch w er e G reifer.* Zusam­
sammenfassung der Ergebnisse. [Mitt. K.-W.-Inst. Eisenforsch. 11
mensetzungnichtangegeben. [Iron Age 123 (1929) Nr. 24, S. 1630/2.]
(1929) Lfg. 12, S. 193/223.]
Sonstiges. W. J. Priestley: D ie z u n e h m e n d e V erw en d u n g Theorien. J. D. Bernal: D as P ro b lem d es m e ta llis c h e n
legierter S tä h le. Hinweis auf Versuche mit S c h ie n e n sta h l Z u stan d es.* Betrachtung der kennzeichnenden Eigenschaften
mit 0,3 % C und 3,0 % Cr sowie 0,7 % C und 1,5 % Mn in Amerika. der Metalle zusammen mit denen der Verbindungen und festen
Manganstahl mit Molybdänzusatz. Silizium-Mangan-Stahl verschie­ Lösungen. Eine Hypothese über die Natur der Ueberleitfähigkeit.
dener Zusammensetzung. Aluminium-Chrom-Molybdän-Stahl zu Wichtigkeit der magnetischen Messungen. Diamagnetische Metall­
Nitrierzwecken. [Iron Age 123 (1929) Nr. 20, S. 1339/43.] verbindungen, Zweistoffsysteme, Atomvolumen. Löslichkeiten von
Metallen. Atomkerndichte. [Trans. Faraday Soc. 25 (1929) Nr. 98,
Metallographie. S. 367/79.]
Apparate und Einrichtungen. W. E. Groume-Grjimailo: Feinbau. R. Brill: U eb er r ö n tg e n o g r a p h isc h e T e ilc h e n ­
Flam m öfen für das L a b o r a to r iu m , d ie du rch u m la u ­ grö ß en b estim m u n g .* Theoretische Grundlagen. Einige Ver­
fendes Gas b e h e izt sin d und ü b e r a ll g le ic h m ä ß ig e T e m ­ suchsergebnisse. [Metall-Wirtsch. 8 (1929) Nr. 29, S. 699/701.]
peratur haben.* Beschreibung mehrerer Oefen mit verschiedener Gefügearten. Kotaro Honda: U eb er die N a tu r der M ar­
Flammenführung. [Rev. Met. 26 (1929) Mém. Nr. 7, S. 358/63.] te n s itk r is ta lle .* a- und ß-Martensit, Theorie ihrer Entstehung.
R. L. Sanford: E in r ic h tu n g für th e r m o m a g n e tisc h e Austenit-Martensit-Um Wandlung. Gitterkonstanten und spezi­
U ntersuchungen.* Beschreibung eines Magnetometers. Einige fisches Volumen bei verschiedenem C-Gehalt von a- und ß-Martensit.
Versuchsergebnisse an verschiedenen Werkstoffen. [J. Research Magnetisierbarkeit. Elektrischer Widerstand, Härte. Verbreiterung
Bur. Standards 2 (1929) Nr. 4, S. 659/70.] der Martensitlinien im Röntgenbild durch die Umwandlung. Er­
R. Schlyter: V e rz u n d e ru n g sv er su ch e.* Beschreibung des klärung. [Trans. Am. Soc. Steel Treat. 16 (1929) Nr. 1, S. 97/120.]
Versuchslaboratoriums des schwedischen Staates in Stockholm O. V. Greene: E in ig e k e n n z e ic h n e n d e A u s b ild u n g s ­
und des darin befindlichen Versuchsofens. [Génie civil 95 (1929) a r ten des P e r lits in e u te k to id e n S c h ie n e n stä h le n .*
Nr. 1, S. 9/11.] Grobkörniger und feinkörniger Perlit. Abhängigkeit seiner Ausbil­
Röntgenographie. H. Becker-Rose: E r g eb n isse der M ate­ dung von der Abkühlungsgeschwindigkeit. Entwicklung von
rialprüfung m it R ö n tg e n str a h le n . Beispiele für die rönt­ Gleichungen, die die Abhängigkeit der Brinellhärte vom Lamellen­
genographische Werkstoffprüfung mittels des Debye-Scherrer- oder abstand und der Zugfestigkeit zeigen. Ansteigen der Brinellhärte
Laue-Verfahrens in der chemischen Industrie. Untersuchung von und Zugfestigkeit bedingt durch kleineren Lamellenabstand. [Trans.
Katalysatoren. Untersuchung keramischer Produkte. Röntgeno­ Am. Soc. Steel Treat. 16 (1929) Nr. 1, S. 57/76.]
graphische Metallkunde. Untersuchung von Mineralfarben. Ver­ O. v. Keil und R. Mitsche: D er E in flu ß d es P h o sp h o r s
schiedene Anwendungsmöglichkeiten der röntgenographischen Werk­ au f die G ra p h itb ild u n g .* Versuche zur Klärung des Ein­
stoffprüfung. Schrifttum. [Chem. Fabrik 1929, Nr. 19, S. 229/30; flusses von Phosphor auf die Graphitbildung. Keine fördernde,
Nr. 22, S. 270/1.] sondern hindernde Wirkung, die durch die Verschiebung der eutek­
N. H. Kolkmeijer: A llo tr o p ie und D ic h te b e stim m u n g tischen Zusammensetzung und den Einfluß der Abkühlungsge­
m it H ilfe von R ö n tg e n str a h le n .* [Trans. Faraday Soc. 25 schwindigkeit überdeckt werden kann. [St. u. E. 49 (1929) Nr. 29,
(1929) Nr. 98, S. 392/7.] S. 1041/3.]
v. Göler und G. Sachs: W alz- u n d R e k r is t a llis a t io n s ­ Kalt- und Warmverformung. F. Sauerwald und Th. Sperling:
textu r r eg u lä r -flä c h e n z e n tr ie r te r M eta lle III b is V.* U eb er d ie B e e in flu s su n g der U m w a n d lu n g sp u n k te v o n
Untersuchungen an verschiedenen Metallen und Metallegierungen. E ise n u n d S ta h l d u rch V erform un g.* Veränderung von
Texturen. Polfiguren. Röntgenbilder. Einfluß von Verunreini­ Acj und A3 während der Verformung eines Zerreißstabes. Beein­
gungen. Textur und Eigenschaften. [Z. Phys. 56 (1929) Nr. 7 und 8, flussung der Umwandlungsgeschwindigkeiten durch Verformung
S. 477/502.] bedingt Verkleinerung der Hysterese. [Z. Phys. 56 (1929) Nr. 7
H. Mark: D ie B e stim m u n g der T e ilc h e n g r ö ß e m itu. 8, S. 544/7.]
H ilfe von R ö n tg e n str a h le n . Das Gesetz von Bragg und seine Einfluß der Wärmebehandlung. Ragnar Jonson: H ä r te - und
Anwendung. [Trans. Faraday Soc. 25 (1929) Nr. 98, S. 387/9.] G e fü g ev e rä n d e ru n g beim G lü h en v o n k a ltg e w a lz te m
A. F. Westgrenund G. Phragmén: R ö n tg e n u n te r su c h u n g e n S ta h l m it 1,15, 0,90 und 0,60 % C.* Bestimmungen der kritischen
an Legierungen.* Strukturanalogien intermetallischer Phasen Temperaturen, Glühen und Härteprüfung. Rekristallisation.
und ihr Zusammenhang mit der Konzentration der Valenzelektronen. Mikroskopische Untersuchung. [Jernk. Ann. 113 (1929) Nr. 5,
Begriff der chemischen Verbindung und festen Lösung. Atom volumen S. 207/35.]
in binären Legierungen. [Trans. Faraday Soc. 25 (1929) Nr. 98, Einfluß von Beimengungen. Marcus A. Großmann: U eb er
S. 379/85.] g e lö s t e n S a u e r sto ff im S ta h l u n d se in e n E in flu ß au f
K. Weissenberg: G itte r b e s tim m u n g in M eh rk rista llen . das G efüge.* Scheinbarer Einfluß gelösten Sauerstoffes auf das
Kurze Besprechung zweier Verfahren mit Hilfe von Röntgenstrahlen. Kleingefüge. Zementitlöslichkeit im a-Eisen. Diffusion des Zemen-
[Trans. Faraday Soc. 25 (1929) Nr. 98, S. 391/2.] tits. Korngrenzenzementit. Zementit in niedriggekohltem, hoch-
Physikalisch-chemische Gleichgewichte. H. A. S ch w a rtz: sauerstoffhaltigem Stahl. Aenderung des Fe-C-Schaubildes unter
Stan d der A n sc h a u u n g e n ü b er d ie G r a p h itisie r u n g . Berücksichtigung der Zementitlöslichkeit. Sauerstoffaufnahme
Einfluß des Nickels auf die Dichte des y-Eisens und damit auf die durch Zementation. Ausführliche Erörterung. [Trans. Am. Soc.
Graphitabscheidung. Ausgang der Graphitisierung von Keimen, Steel Treat. 16 (1929) Nr. 1, S. 1/56.]
wahrscheinlich von der Oberfläche der Zementitlamellen. Einfluß A. L. Norbury: M angan im G uß eisen.* Mangan begünstigt
von Gasphasen auf den Zementitzerfall. Die Erzeugung guten bis zu einem gewissen Gehalt die Graphitisierung. Dies beruht
Tempergusses. Primäre und sekundäre Graphitisierung (Tempern). darauf, daß die Bildung von Schwefeleisen unterbunden wird, das
Hindernde Wirkung von Sulfiden. [Foundry 56 (1928) Nr. 21, auf die Beständigkeit des Zementits hinwirkt. Im übrigen wird
S. 871/3; Nr. 22, S. 918/20. Foundry Trade J. 39 (1928) Nr. 636, durch Mangan die Zementitbildung begünstigt und sein Zerfall
S. 297/8; 41 (1929) Nr. 675, S. 58 u. 60.] b “hindert. [Foundry Trade J. 41 (1929) Nr. 676, S. 79/83.]

Zeitschriftenverzeichnis nebst Abkürzungen siehe S. 149/52. — E in * bedeutet: Abbildungen in der Quelle.


1288 Stahl und Eisen. Zeitschriften- u n i Bücher schau. 49. Ja h rg . N r. 35.

Diffusion, v. Lombard: U eb er G a sd iffu sio n durch Maßanalyse. B. Reinitzer und F. Hoffmann: B e itr a g zur
M etalle.* Beschreibung der Versuchseinrichtung. Einfluß von K e n n tn is d es A b b au es d es K a liu m p e r m a n g a n a ts bei
Druck, Temperatur und Probendicke. Versuche an Nickel, Eisen, O x y d a tio n s r e a k tio n e n zu fe s te n M a n g a n o x y d en . Unter­
Platin mit Wasserstoff, Stickstoff, Argon und Helium. [Rev. Met. suchungen über die Vorgänge bei der Mangantitration. Maßanalyti­
26 (1929) Mém. Nr. 7, S. 343/50.] sche Bestimmung des Chroms und der arsenigen Säure in essigsaurer
Sonstiges. Jakob Kunz: E in D iagram m der p h y s ik a li­ Lösung. Analyse des Niederschlages, der sich aus einer Permanganat­
s c h e n E ig e n s c h a fte n der K rista lle.* [Phys. Z. 30 (1929) lösung im Laufe von Jahren abgesetzt hatte. [Z. anal. Chem. 77
Nr. 14, S. 463/4.] (1929) Nr. 11/12, S. 407/41.]
Brennstoffe. L. Litinsky: D ie B e stim m u n g d es K o k sa u s­
Fehler und Bruchursachen. b r in g e n s au f G rund e in e s D e s tilla tio n s v e r s u c h e s .*
Brüche. Alfred Niedenthal: E in B e itr a g zur F rage des Erklärung der Bauerschen Arbeitsweise. [Instruments 2 (1929)
R otb ru ch es.* Herstellung der Versuchswerkstoffe. Versuche zur Nr. 7, S. 239/42.]
Ermittlung des Rotbruchgrades und der Rotbruchgebiete. Einfluß M. Dolch und E. Strubs: A p p a r a t u n d V e r fa h r e n zur
des Schwefels und Sauerstoffes auf den Blaubruch. Untersuchungen S c h n e llb e s tim m u n g d es F e u c h t ig k e it s w a s s e r s in K o h ­
über Ursache und Beseitigung des durch Schwefel oder Sauerstoff len.* Kryohydratisches Verfahren, nach dem die Probe mit ab­
hervorgerufenen Rotbruches. Einfluß des Schwefels oder Sauer­ solutem Alkohol überschüttet und dessen Verdünnung dann be­
stoffes auf die Festigkeitseigenschaften. [Arch. Eisenhüttenwes. 3 stimmt wird. Arbeitsweise. Ergebnisse. [Z. Oberschles. Berg-
(1929/30) Nr. 1, S. 79/97 (Gr. E: Nr. 71).] Hüttenm. V. 68 (1929) Nr. 7, S. 349/52.]
Alfred Niedenthal: E in B e itr a g zur F rage d es R o t ­ G. Agde u. M. Schnittspahn: U e b e r e in e d er U r sa c h e n
b ru ch es. (Mit 59 Abb.) Düsseldorf : Verlag Stahleisen m. b. H. 1929. d e s V e r s a g e n s v o n Z ü n d p u n k ts b e s tim m u n g e n bei
(21 S.) 4°. — Aachen (Techn. Hochschule), 2)r.=Qng.-Diss. 5 B 5 S tü ck k o k s.* Adsorptionsmessungen sowie Bestimmungen des
Korrosion. G. N. Quam: L ö s lic h k e it v o n M eta lle n in Zünd- und Reduktionspunktes an Koksproben, die aus zwei
M ilch.* Untersuchungen an Ni, Sn, Al, Zn, Cu und Chromstahl Kohlensorten bei verschiedener Verkokungsgeschwindigkeit und
bei Temperaturen von 20 bis 100°. Chromstahl wird nicht ange­ -endtemperatuT hergestellt wurden. [Brennstoff-Chem. 10 (1929)
griffen. [Ind. Engg. Chem. 21 (1929) Nr. 7, S. 703/4.] Nr. 13, S. 257/61; Nr. 14, S. 282/7.]
François Roekaert: D ie V orgän ge b e i der K orrosion . Gase. Hans Augustin: O r ts b e w e g lic h e H e m p e lg e r ä te
Rein chemische Korrosion. Beziehung zwischen Dichte des Metalles fü r d ie te c h n is c h e G a sa n a ly se .* [St. u. E. 49 (1929) Nr. 30,
und seinem Oxyd zur Ausbildungsart der Oxydschichten. Elektro­ S. 1087/8.]
chemische Korrosion und Spannungsreihe. Korrosion an Luft. Feuerfeste Stoffe. H. G rew e:D ie r a t io n e lle A n a ly s e der
Einfluß des Feuchtigkeitsgehaltes. [Aciers spéciaux 3 (1929) Nr. 36, f e u e r f e s t e n T o n e d u rch S c h w e fe ls ä u r e a u fs c h lu ß . Feh­
S. 346/52.] lerquellen bei der rationellen Analyse und Besprechung verschie­
Ulick R. Evans: D ie V e r te ilu n g un d d ie G e s c h w in d ig ­ dener Ausführungsarten. Vergleich der Bestimmungsergebnisse
k e it der K o rro sio n v o n M etallen.* Zusammenfassender nach verschiedenen Arbeitsweisen. Vorschlag einer Arbeits­
Ueberblick über die Zusammenhänge zwischen Filmbildung, Be­ vorschrift für die rationelle Analyse und Untersuchung über die
lüftung, S lueratoffdiffusion, Rostgeschwindigkeit usw. [J. Frankl. nach dieser Vorschrift erzielte Uebereinstimmung in den Ergeb­
Inst. 208 (1929) Nr. 1, S. 45/58.] nissen. [Arch. Eisenhüttenwes. 3 (1929/30) Nr. 1, S. 43/8 (Gr. E:
Schlackeneinschlüsse. Carl Bsnedicks, Förest. för Metallo- Chem.-Aussch. 65).]
grafiska Institutet, och Helge Löfquist, Bergsingeniör: S la g g - Flußspat. G. E. F. Lundell und J. I. Hoffman: D ie A n a ly se
in n e s lu tn in g a r i järn och sta l. Fysikaliskt-kemiska grunder v o n F lu ß s p a t. Verfahren zur Bestimmung von Kalzium­
förekomstsätt, praktiska tillämpningar. (Mit 139 Fig. u. 1 Taf.) karbonat, Kieselsäure, Kalziumfluorid und Schwefel. Arbeits­
Stockholm: A.-B.-Nordiska Bokhandeln (1929). (X IX , 338 S.) 8°. vorschriften für die zweckmäßigste Arbeitsweise, aufgestellt
nach den Ergebnissen einer Gemeinschaftsarbeit. [Bur. Stan­
Seigerungen. Marqueyrol und Merklen: E in B e itr a g zur dards J. Research 2 (1929) Nr. 4, S. 671/83.]
F ra g e der V eru n r ein ig u n g e n in E ise n b a h n sch ie n e n .* E in z e lb e s tim m u n g e n .
Chemische Untersuchung der Seigerung. Geringster und höchster Silizium. Theodor Heczko: B e itr a g zur B e s tim m u n g
S- und P-Gehalt. Rißbildung und Seigerung. Makrountersuchungen
d es S iliz iu m s . Kunstgriff beim Abrauchen von Kieselsäure
zur Bestimmung der Seigerungszonen. [Génie civil 94 (1929) Nr. 21,
durch Benutzung von Filterpapier, um ein schnelles Erhitzen
S. 498/500.] zu ermöglichen. [Z. anal. Chem. 77 (1929) Nr. 9/10, S. 327/8.]
Chemische Prüfung. Mangan. Rudolf Lang und Franz Kurtz: M a ß a n a ly tis c h e
Allgemeines. A. Sulfrian: D ie O rg a n isa tio n der L abora- B e s tim m u n g v o n M an gan a ls M a n g a n isa lz n a c h e in em
o n u m sa r b e it. Organisation zur Durchführung der Analysen. n e u e n V e rfa h re n . Oxydation des zweiwertigen zu dreiwertigem
Bürotechnische Arbeiten. Verteilung der Untersuchungen. Bu­ Mangan durch Bichromat-Arsenit und Titration mit Ferrosul-
chung der Analysen, Ueberwachung der Termine, Kostenfest­ fat-Diphenylamin. Grundlagen. Arbeitsvorschrift. Belegana­
stellungen u. a. m. [Metallbörse 19 (1929) Nr. 47, S. 1296/7; Nr. 49, lysen. Einfluß fremder Stoffe. Bestimmung von Mangan in
S. 1352; Nr. 51, S. 1407/8.] einem Manganstahl. [Z. anorg. Chem. 181 (1929)Nr. 1/2, S .lll/2 0 .]
J. Dick: N eu e W ege in der a n a ly tis c h e n C hem ie. Eisen. Egerton Charles Grey: D ie j o d o m e tr is c h e E is e n ­
S c h n e llb e stim m u n g v e rsc h ie d e n e r E le m e n te n a ch ih rem b e stim m u n g . Untersuchungen über die Ursachen des Nach-
A u sfä lle n n a ch den V o r sc h r ifte n k la ss isc h e r M eth od en . bläuens der Stärke bei der jodometrischen Eisenbestimmung
I. Mitteilung. Vorteile des Trocknens von Niederschlägen, die in nach More. Arbeitsvorschriften. Eisenbestimmung in organischen
Alkohol und Aether unlöslich sind, im luftleeren Raum. Bedingungen Proben. [J. Chem. Soc. 1929, S. 35/9; nach Chem. Zentralbl. 100
zur S c h n e llb e stim m u n g v o n N ic k e l, Q u e ck silb er , S ilb e r , (1929) Bd. I, Nr. 24, S. 2904/5.]
B le i, B a riu m , K a lz iu m , C hlor, B rom , J o d , R h o d a n ­ Vanadin. James Silberstein: S c h n e llb e s tim m u n g v o n
w a s se r s to ffs ä u r e , S c h w efe lsä u r e un d O xalsäu re. Beleg­ V a n a d in in F e r r o v a n a d in . Schmelzen des Ferrovanadins
analysen. [Z. anal. Chem. 77 (1929) Nr. 9/10, S. 352/63.] m it Aetznatron und Auslaugen m it siedendem Wasser. Das Filtrat
F. W. Küster, Professor Dr.: L o g a r ith m isch e R e c h e nwird ­ m it Jodkalium in Gegenwart von Phosphorsäure versetzt
t a fe ln fü r C h em ik er, P h a r m a z e u te n , M ed izin er und und das durch die Reduktion des fünfwertigen Vanadins in vier­
P h y sik e r . Für den Gebrauch im Unterrichtslaboratorium und in wertiges ausgeschiedene Jod mit Thiosulfat titriert. [Chemist-
der Praxis berechnet u. mit Erl. vers. Nach dem gegenwärtigen Analyst 18 (1929) S. 1/3; nach Chem. Zentralbl. 100 (1929) Bd. II,
Stande der Forschung bearb. von Dr. A. Thiel, o. ö. Professor der Nr. 1, S. 75.]
physikalischen Chemie, Direktor des physikalisch-chemischen In ­ Blei. Herbert Töpelmann: Zur s c h n e l l e l e k t r o ly t i s c h e n
stituts der Universität Marburg. 35.— 40., verb. u. verm. Aufl. B le ib e s tim m u n g a ls B le is u p e r o x y d . Möglichst vollständige
Berlin und Leipzig: Walter de Gruyter & Co. 1929. (188 S.) 8°. Abscheidung des Bleis wird erreicht durch Elektrolyse bei Zimmer­
Geb. 7,50 JUH. — Diese in Fachkreisen hinlänglich bekannten temperatur m it einer Stromstärke von 0,5 bis 20 A, mittlerer
Rechentafeln berücksichtigen alle seit Erscheinen der letzten Säurekonzentration und Kupfernitratzusatz. Zusammensetzung
Auflage vor vier Jahren gemachten Fortschritte. 5 B 5 des Niederschlags. Arbeitsvorschrift. Chlorionen müssen vorher
Laboratoriumseinrichtungen. J. B. Shaw und G. J. Bair: entfernt werden. Abänderung des Verfahrens zur Bestimmung
E in n eu er S c h m e lzo fe n fü r h oh e T em p eratu ren .* Be­ sehr kleiner Bleimengen. [J. prakt. Chem. 121 (1929) S. 289/319;
sprechung bisheriger Laboratoriumsöfen. Beschreibung eines neuen nach Chem. Zentralbl. 100 (1929) Bd. I, Nr. 24, S. 2905.] «T
Ofens, der mit Azethylen-Siuerstoff beheizt wird, seiner Zustellung Zink. G. Spacu und J. Dick: E in e S c h n e llm e th o d e zur
und der Kosten. [J. Am. Ceram. Soc. 12 (1927) Nr. 7, S. 447/50.] B e stim m u n g d es Z in k s. Die mit Pyridin und Rhodan-

Zeitschriftenverzeichnis nebst Abkürzungen siehe S. 149/52. — E in * bedeutet: Abbildungen in der Quelle.


29. A ugust 1929. Zeitschriften- und Bücherschau. S tahl u nd Eisen. 1289

ammonium gefällte Komplexverbindung (ZnPy2) (SCN)2 wird heitstechnik des Stahlhauses geschildert. Daran schließen sich
mit Alkohol oder Aether ausgewaschen, im Vakuum getrocknet Fragen über Rostschutz, Normung und Typisierung sowie über
und gewogen. Bestimmungsdauer 1 h bei übereinstimmenden die Verwendung der Stahlhäuser in Erdbebengebieten. S B S
Ergebnissen. [Bull. Soc. Stiinte Cluj 4 (1928) S. 177/81; nach Eisen- und Stahlwerk Hoesch in D ortm und: S p u n d ­
Chem. Zentralbl. 100 (1929) Bd. I, Nr. 24, S 2905.] w a n d e i s e n , B a u a r t „ H o e s c h “ . Ausgabe 1929. D ort­
Aluminium. A. J. Etheridge: D ie B e s tim m u n g v o n mund: [Selbstverlag] 1929. (91 S.) 8°. S B S
A lu m in iu m in S ta h l. Ausschütteln des Eisens aus salzsaurer Beton und Eisenbeton. Fritz Jassoy: D ie K le b e k r a f t v o n
Lösung mit Aether und Abscheidung der anderen störenden Me­ G u ß e ise n , F lu ß e is e n u n d S c h w e iß e is e n an v e r s c h ie ­
talle durch Elektrolyse über einer Quecksilberelektrode aus d en en Z e m e n ta r te n .* Untersuchungen über Entstehung
schwefelsaurer Lösung. Aus der restlichen Lösung wird Alu­ chemischer Verbindungen zwischen dem Eisen und der Zement­
minium mit Ammoniak unrein gefällt; im Niederschlag werden masse. [Zement 18 (1929) Nr. 28, S. 873/6; Nr. 29, S. 893/7;
die Verunreinigungen einzeln ermittelt. [Analyst 54 (1929) Nr. 30, S. 922/6.]
S. 141/4; nach Chem. Zentralbl. 100 (1929) Bd. II, Nr. 1, S. 75.] Scherer: V a g n e u x -S c h w e lle a u s E is e n b e to n .* Eisen­
Kalium. Gerhart Jander und Hermann Faber: D ie B e ­ betonfüße von 72 cm Länge, 24 bis 34 cm Breite, einer größten
stim m u n g g e r in g e r M en gen K a liu m n e b e n v i e l N a ­ Stärke von 20 cm, die durch einen Träger miteinander verbunden
tr iu m sa lze n d u rc h e in d ir e k te s , g a s v o lu m e t r is c h e s sind. [Organ Fortschr. Eisenbahnwes. 84 (1929) Nr. 14, S. 251.]
V erfahren. Fällung des Kaliums durch Natriumkebaltinitrit Streit: D ie M a te r ia lp r ü fu n g u n d B a u k o n t r o lle b eim
und Behandeln des Niederschlages mit warmer schwefelsaurer B e to n s tr a ß e n b a u . Vorschlag eines Prüfungsplanes. [Beton­
Ferrosulfatlösung. Das hierbei entwickelte Stickoxyd wird straße 4 (1929) Nr. 7, S. 217/23.]
gemessen und gestattet Errechnung der vorhandenen K alium ­ E is e n b e t o n s c h w e lle B a u a r t E m p erg er.* Eisenbeton-
menge. Beleganalysen. [Z. anorg. Chem. 181 (1929) Nr. 1/2, Unterlagstücke und verbindender Eisensteg. [Organ Fortschr.
S. 189/92.] Eisenbahnwes. 84 (1929) Nr. 14, S. 251/2.]
^ Kurd Endeil, Professor Dr.: V e r s u c h e ü b er L ä n g e n -
Wärmemessung, -meßgeräte und -regier. u n d G e fü g e ä n d e r u n g v o n B e t o n z u s c h la g s t o f f e n un d
Rauchgasprüfung. Hölscher: A n w e n d u n g d es R a u c h - Z e m e n tm ö r te ln u n te r E in w ir k u n g v o n T e m p e r a tu r e n
gasprüfers b e i H o c h o fe n -W in d e r h itz e r n .* [Siemens-Z. 9 bis 1200°. Ausgeführt im Laboratorium der Dozentur für bau­
(1929) Nr. 7, S. 446/8.] wissenschaftliche Technologie an der Technischen Hochschule zu
Wärmeübertragung. Helmuth Hausen; U e b e r d ie T h e o r ie Berlin in den Jahren 1928/1929. Mit 11 Taf., 10 Textabb. und
des W ä r m e a u sta u sc h e s in R e g e n e r a to r e n .* [Z. angew. 8 Zusammenstellungen. Berlin: Wilhelm Ernst & Sohn 1929.
Math. Mech. 9 (1929) Nr. 3, S. 173/200.] (IV, 32 S.) 4°. — (Veröffentlichungen des Deutschen Ausschusses
Heizwertbestimmung. N. Wunsch: D ie B e s tim m u n g der für Eisenbeton. H. 60.) S B S
V erb ren n u n gsw ärm e m it dem J u n k e r s -K a lo r im e te r .* C o m p r e ss iv e S tr e n g th of S la g C o n cr ete . [Ed. by
Grundlagen der Bestimmung. Durch die verschiedenen Gas­ the] National Slag Association, Cleveland, Ohio: [Selbstverlag]
bestandteile eingebrachte und ausgebrachte Wärmemengen bei July 1929. (51 p.) 8°. — ,25 8 (Symposium Nr. 18 [prepared by
verschiedenem Feuchtigkeitsgehalt. Einfluß der Wärmebelastung the] National Slag Association.) S B “
des Kalorimeters auf die Bestimmung der Verbrennungswärme E in flü s s e au f B e to n . Die chemischen, mechanischen und
und den oberen Heizwert. Vorschlag zur Bestimmung der Ver­ sonstigen Einflüsse von Luft, Wässern, Säuren, Laugen, Oelen,
brennungswärme bei voller Wasserdampfsättigung. Einfluß der Dämpfen, Erden, Lagergütern u. dgl. auf Zement, Mörtel, Beton
Strahlung. Begriff des Heizwertes. [Glückauf 65 (1929) Nr. 30, und Eisenbeton, sowie die Maßnahmen zur Verringerung und
S. 1021/8.] Verhütung dieser Einflüsse. Ein Auskunftsbuch für die Praxis.
Sonstiges. F. Engel und A. G. S. Sandison: E le k t r is c h e r Unter Mitarbeit von Dr. F. Hundeshagen u. Professor Otto Graf
K esselregler.* Zwei Regelverfahren, das eine aufgebaut auf hrsg. von Professor 2)t.»^jng. A. Kleinlogel, Privatdozent an der
dem Druckabfall im Ueberhitzer, das andere auf der Gleichhal­ Technischen Hochschule Darmstadt. 3., neubearb. u. bedeutend
tung des Druckes in der DampfSammelleitung. Elektrische erw. Aufl. Berlin: Wilhelm Em st& Sohn. 8°. Lfg. 2, Bogen 7— 12.
Uebertragung der Triebkräfte. [Wärme 52 (1929) Nr. 28, S. 533/7.] (Mit Abb.) 1929. (S. 97— 192.) 6 M . S B S
Max Moeller: S e lb s t t ä t ig e K e s s e lr e g e lu n g a u f e le k ­
trischem W ege.* Wirtschaftliche Bedeutung und Aufgaben Normung und Lieferungsvorschriften.
einer selbsttätigen Kesselregelung. Beschreibung des R egel- Allgemeines. A m e ric a n S ta n d a r d s Y e a r B o o k 1929.
Verfahrens Bauart Siemens. Einzelne Regelorgane. Rückmel­ New York (29 West 39th Street) American Standards Association
dung. Steuerung der Rauchgasklappe. Regelung auf Kohlen­ 1929. (88 p.) 4°. S B S
säure. Unterdruckregler. [Siemens-Z. 9 (1929) Nr. 7, S. 408/15.] Normen. W e r k sto ffn o r m e n S t a h l, E is e n , N i c h t ­
e is e n -M e ta lle . Hrsg. vom Deutschen Normenausschuß. 4. Aufl.
Sonstige Meßgeräte und Regler. Berlin: Beuth-Verlag Juli 1929. (143 S.) 8°. 3,50 JlJl. (DEN-
Gas-, Luft- U. Dampfmesser. E m st Claassen: N e u a r tig e r Taschenbuch. [H.] 4.) S B S
D am p f-, L u ft- u n d W a sser m esse r.* Beschreibung des Sonstiges. G. Saenger: V e r g le ic h s v e r s u c h e m it L o c h -
Mündungsdampfmessers, seine Ausführung, Eigenschiften und u n d M a sc h e n sie b e n . Versuche über das Verhältnis von Sieb­
Vorteile. [Wärme 52 (1929) Nr. 29, S. 551/5.] lochdurchmesser zur Maschenweite. [Mitt. Materialprüf. Sonder­
Darstellungsverfahren. Knabner: W ä r m e te c h n is c h e S o n ­ heft 7, 1929, S. 105/7.]
d e r b e ze ic h n u n g en in E n g la n d u n d A m e rik a . [Arch.
Wärmewirtsch. 10 (1929) Nr. 8, S. 290.]
Betriebswirtschaft und Industrieforschung.
Sonstiges. W. Cautius und O. Rösing: U n te r s u c h u n g und Allgemeines. M. Ahlburg, $t.= 3ng.: D ie S te u e r u n g der
M essung v o n G e r ä u sc h e n , in s b e s o n d e r e v o n M a s c h i­ M a te r ia lb e w e g u n g in F a b r ik e n m it E in z e l- u n d M as-
nen geräu sch en .* Aufzeichnung von Geräuschhildem auf s e n -F e r tig u n g . Praktische Anwendung der Grundsätze von
oszillographischem Wege. [Elektrizitätswirtsch. 28 (1929) Nr. 488, Taylor und Ford. Mit 7 Abb. im Text. Mit einem B egleit­
S. 385/7.] wort von Ed. Michel. Berlin: Julius Springer 1929. (V III,
110 S.) 8°. 4,50 J lJ l. (Arbeiten aus dem Michel-Institut für Fabrik­
i Eisen, Stahl und sonstige Baustoffe. wirtschaft. Hrsg. von Ed. Michel, Berat. Ing.) S B S
Eisen und Stahl. G. Mensch: D ie S t a h lk o n s t r u k t io n e n Betriebsführung. K o n tr o lle n im B e tr ie b e . Vortrags­
für d ie N e u - un d U m b a u te n der A llg e m e in e n E l e k t r i ­ reihe unter der Patenschaft von ®t.=3ttg. Otto Kienzle. Ver­
c it ä t s -G e s e lls c h a f t im K a b e lw e r k O b e rsp r ee in B e r ­ anstaltet vom Technisch-wissenschaftlichen Vortragswesen in
lin -O b e r sc h ö n e w e id e in d e n J a h r e n 1927/28.* [Stahlbau 2 Berlin mit Unterstützung der Arbeitsgemeinschaft deutscher
(1929) Nr. 9, S. 101/6; Nr. 10, S. 112/7.] Betriebsingenieure im Verein deutscher Ingenieure vom 26. N o­
E is e n s c h w e lle n in E n g la n d .* Beschreibung der Bauart vember bis 10. Dezember 1928. (Mit 54 Fig.) Berlin: Arbeits­
Sandberg. [Organ Fortschr. Eisenbahnwes. 84 (1929) Nr. 14, gemeinschaft deutscher Betriebsingenieure im Verein deutscher
S. 253/4.] Ingenieure. VDI-Verlag, G. m. b. H ., i. Komm. (1929.) (38 S.) 4°.
D a s d e u ts c h e S ta h lh a u s . Hrsg.: Regierungsbaumeister 2 JU t. S B S
Baudirektor Blecken. (Mit Abb.) Berlin (W 50): Atlantic-Verlag Imre Hermann, Dr., Budapest : B e tr ie b s -U e b e r w a c h u n g .
[1929]. (67 S.) 4°. Neben einem einleitenden Aufsatz des Heraus­ Methoden zur Diagnose industrieller Unternehmungen. Berlin:
gebers, der einen allgemeinen Ueberblick über neuzeitliche Stahl­ Georg Stilke 1929. (96 S.) 8°. Geb. 3,50 JIM . (Betriibswissen-
hausbauten bietet, werden eingehend die Akustik und die Gesund- schaftliche Bücher. Hrsg.: $I.«3ltg. Werner Bondi. Bd. 9.) S B S

Zeitschriftenverzeichnis nebst Abkürzungen siehe S. 149/52. — E in * bedeutet: Abbildungen in der Quelle.

xxxv.„ 162
1290 Stahl u nd Eisen. Zeitschriften- und Bücherschau. 49. Jah rg . N r. 35.

Betriebstechnische Untersuchungen. B e is p ie le fü r k a r ­ [Deutsche Bergwerks-Zeitung 1929, Sonderausgabe: Die deutsche


t e n m ä ß ig e B e t r ie b s a u fs o h r e ib u n g e n in W a lzw erk en .* Montanindustrie. . . S. 19/21.]
Möglichkeiten kartenmäßiger Betriebsaufschreibungen. Bei­ Heinrich Gisner: O b e r s c h le sie n s M o n ta n in d u s tr ie .*
spiele für Stammkarten im Walzwerksbetriebe und Beobach­ Verluste der deutschen Industrie in Oberschlesien. Gegenüber­
tungsbogen für Zeitstudien in Walzwerken. Mögliche Weiter­ stellung der Förder-, Herstellungs- und Belegschaftszahlen in
bildung der Betriebsbeobachtungen zu bildlichen Solleistungs­ Deutsch- und Polnisch-Oberschlesien. Deutsche Wiederaufbau­
karten mit Beispielen. [Ber. Betriebsw. -Ausschuß V. d. Eisenh. arbeit. [Deutsche Bergwerks-Zeitung 1929, Sonderausgabe: Die
Nr. 34; St. u. E. 49 (1929) Nr. 30, S. 1079/83.] deutsche Montanindustrie. . . S. 36/7.]
Selbstkostenberechnung. Hermann Leiber: D ie W e r k ­ E. Schuster: M o n ta n -I n d u s tr ie u n d B a u w ir ts c h a ft.*
stä tte n a b re ch n u n g d er H ü t t e R u h r o r t-M e id e r ic h .* Streiflichter auf die Wechselbeziehungen zwischen Bau- und
Wichtigkeit der Unterteilung der Werkstattkosten. Verschiedene Montanindustrie. [Deutsche Bergwerks-Zeitung 1929, Sonder­
Art der Abrechnung auf beiden Werken. Neueinrichtung der ausgabe: Die deutsche M ontanindustrie... S. 52.]
Abrechnung für die zusammengelegten Werke. Vordrucke und
Alfred Marcus, Dr.: G ru n d la g e n de r m o d e r n e n M e ta ll­
Fahrpläne für die neue Werkstättenabrechnung. Schaulinien
w ir t s c h a ft . Berlin (SW 48): Allgemeiner Industrie-Verlag,
über verschiedene Ausgaben und Kosten. [Arch. Eisenhüttenwes.
G. m. b. H ., (1928). (267 S.) 8°. Geb. 15 J U t. Der erste, all­
3 (1929/30) Nr. 1, S. 13/24 (Gr. D: Masch.-Aussch. 45); vgl.
gemeine Teil des Buches beschäftigt sich m it der Erzeugung und
St. u. E. 49 (1929) Nr. 32, S. 1164/5.]
dem Verbrauch an Nichteisenmetallen und berücksichtigt noch
die Rolle des Handels sowie Standortsfragen in der Metall-
Wirtschaftliches. Wirtschaft. Im zweiten Teil werden die einzelnen Metalle be­
Allgemeines. Max Schlenker: D e u ts c h la n d in der W e lt ­ handelt. Daran schließt sich im Schlußteil die Beschreibung von
w ir t s c h a f t 1913 u n d h e u te .* Industrielle Erzeugung gegen­ einigen großen Metallkonzernen. 5 B 5
über dem Vorkriegsstand um etwa 5 % zurückgeblieben. Un­ D ie d e u ts c h e M o n ta n in d u s tr ie im R a h m en der
günstiger Stand der deutschen Außenhandelsbilanz. Geldliche W e ltw ir ts c h a ft . [Düsseldorf: Industrie-Verlag und Druckerei
Abhängigkeit vom Auslande. Hoffnung auf Deutschlands wirt­ A.-G.] 1929. (128 S.) 2°. 1 JM I. (Deutsche Bergwerks-Zeitung.
schaftliche Zukunft, gegründet auf Arbeitswillen der Bevölkerung Sonderausgabe, Juli 1929.) S B 5
und Leistungen des Unternehmertums. [Deutsche Bergwerks- Eisenindustrie. Arthur Klotzbach: D ie E n tw ic k lu n g der
Zeitung 1929, Sonderausgabe: Die deutsche Montanindustrie. .. d e u ts c h e n E is e n - u n d S t a h lin d u s t r ie u n d ih re S te llu n g
S. 1/2.] a u f dem W e ltm a r k t. Günstige Entwicklung der Vorkriegszeit
Friedrich Dessauer, Dr., o. ö. Professor an der Universität unterbrochen durch Krieg und Revolution. Beginnender Wieder­
Frankfurt a. M.: K o o p e r a tiv e W ir ts c h a ft. Bonn: Friedrich aufstieg durch Rationalisierung, Verbandsbildung und inter­
Cohen. 8°. [Bd.] 1. Das kooperative System. 1929. (X, 160 S.) nationale Verständigung. Trotzdem die Wiedergewinnung einer
5 JU Í. = B = angemessenen Ertragfähigkeit bisher nicht gelungen. [Deutsche
Bergbau. Ernst Balster: W a n d lu n g e n in der e n g lis c h e n Bergwerks-Zeitung 1929, Sonderausgabe: Die deutsche Montan­
K o h le n w ir ts c h a ft.* Günstige Lage des Bergbaues in der Vor­ industrie. . . S. 3/4.]
kriegszeit. Vormachtstellung später erschüttert. Versuche zur Karl Mocbius: S ta n d o r te u n d W e ttb e w e r b s fä h ig k e it
Rückgewinnung durch Verlängerung der Arbeitszeit und Herab­ der E is e n - u n d S ta h lw a r e n in d u s tr ie in E u ro p a . Einfuhr
setzung der Löhne. Gegenwärtig Verhandlungen über gemein­ von Eisenwaren nach Deutschland verhältnismäßig stärker ge­
sames Vorgehen aller englischen Kohlenbezirke in der Ausfuhr­ stiegen als die deutsche Ausfuhr. Anderseits Behauptung der
frage. Bisherige Ergebnisse vom englischen Standpunkte aus wichtigsten Absatzmärkte, wenigstens mengenmäßig, trotz Heran­
gewaltig. [Deutsche Bergwerks-Zeitung 1929, Sonderausgabe: bildung starken Wettbewerbs im Auslande. Entwicklung der
Die deutsche Montanindustrie. . . S. 12/3.] Eisen- und Stahlwarenindustrie in den wichtigsten europäischen
Ernst Jüngst: D e u ts c h la n d s K o h le n b ila n z .* Deutsch­ Ländern. [Deutsche Bergwerks-Zeitung 1929, Sonderausgabe:
land als Kohlenausfuhrland. Daneben erheblicher Kohleneinfuhr­ Die deutsche Montanindustrie. .. S. 5/6.]
bedarf. Ungünstige Entwicklung von Deutschlands Kohlenbilanz. Th. Plaut: P r o b le m e d er e n g lis c h e n E is e n - un d S t a h l­
[Deutsche Bergwerks-Zeitung 1929, Sonderausgabe: Die deutsche in d u str ie .* Leistungsfähigkeit der Schwerindustrie weniger
M ontanindustrie... S. 10/1.] einheitlich als in Deutschland oder Amerika. Ueberall in England
Einzelunternehmungen. M. Schlenker: Zum la n d w ir t ­ Versuche zur Rationalisierung. Beteiligung an internationalen
s c h a f t lic h e n N o tp ro g r a m m . I u. II. [St. u. E. 49 (1929) Verbänden. Aufrollung der Frage, ob Freihandel oder Schutzzoll.
Nr. 27, S. 991/3; Nr. 28, S. 1017/20.] [Deutsche Bergwerks-Zeitung 1929, Sonderausgabe: Die deutsche
M ontanindustrie... S. 38/9.]
Einzeluntersuchungen. Karl Lange: D e u ts c h e E is e n a u s ­
fu h r du rch M a sc h in e n b a u u n d E is e n v e r a r b e itu n g .* John Brech: D ie E is e n in d u s tr ie F r a n k r e ic h s. Günstige
Hohe Bedeutung der mittelbaren Eisenausfuhr für Eisen schaffende Entwicklung infolge des Versailler Diktats. Vorteile der Inter­
Industrie. Avi-Abkommen. Entwicklung der Maschinenausfuhr. nationalen Rohstahlgemeinschaft für Frankreich. Ausfuhr­
Notwendigkeit der Ausfuhrförderung. [Deutsche Bergwerks- förderung. [Deutsche Bergwerks-Zeitung 1929, Sonderausgabe:
Zeitung 1929, Sonderausgabe: Die deutsche M ontanindustrie.. . Die deutsche M ontanindustrie... S. 39/40.]
S. 4/5.] Georg Rolayt: D ie e is e n s c h a f fe n d e I n d u s tr ie der
Legers: D ie d e u ts c h e W e r k z e u g -In d u str ie .* Dar­ U. d. S. S. R.* Zahlenangaben über die Entwicklung der
legung ihrer Bedeutung, Rohstoffgrundlage und Stellung auf dem russischen Eisenindustrie. Die Bedeutung der eisenschaffenden
Weltmarkt. [Deutsche Bergwerks-Zeitung 1929, Sonderausgabe: Industrie im Rahmen der Gesamtwirtschaft. Versuche der
Die deutsche M ontanindustrie... S. 7/8.] Leistungssteigerung durch Anlage neuer Werke. Schwierige Lage
M. Hahn: D ie B e d e u tu n g d er d e u ts c h e n K r a ft fa h r ­ infolge hoher Selbstkosten und Nachlassen der Arbeiterschaft,
z e u g h e r s te llu n g fü r u n se r W ir ts c h a fts le b e n .* Zurück- Gesamtentwicklung unerfreulich. [Deutsche Bergwerks-Zeitung
drängung des deutschen Kraftwagenbaues vom deutschen Markte. 1929, Sonderausgabe: Die deutsche M ontanindustrie.. . S. 40/1.]
Nationalwirtschaftliche Bedeutung dieser Frage. [Deutsche Riccardo Bachi: D ie i t a lie n is c h e E is e n in d u s tr ie .*
Bergwerks-Zeitung, 1929, Sonderausgabe: Die deutsche Montan­ Die Vorkriegszeit. Die Entwicklung nach dem Kriege. [Deutsche
industrie. . . S. 8/9.] Bergwerks-Zeitung 1929, Sonderausgabe: Die deutsche Montan­
industrie. . . S. 42/6.]
Hermann Hildebrandt: D ie B e z ie h u n g e n z w isc h e n
S c h iffb a u u n d M o n ta n in d u s tr ie .* Bestand der deutschen D e z e n n iu m d es E is e n h ü t t e n w ese n s im u n a b h ä n g ig e n
Handelsflotte 1913 und 1927. Schiffahrt und deutsche Werft­ P o le n . (Hrsg. vom Komitee der Polnischen Berg- und H ütten­
industrie. Kampf zwischen Oel und Kohle. Schiffbau und Ma­ industrie auf der Allgemeinen Landesausstellung. Mit Abb.
schinenindustrie. [Deutsche Bergwerks-Zeitung 1929, Sonder­ Warschau) 1929: Drukarnia Polska. 51 S. u. 4 Bl.) 8°. S B 2
ausgabe: Die deutsche M ontanindustrie... S. 15/7.] Friedensvertrag. Thomas W. Lamont: D ie B a n k für
Adolf Stengel: A n la g e n , K a p it a l un d B ö r se n w e r te in t e r n a t io n a le Z a h lu n g e n . Kurze Darstellung der Aufgaben,
e u r o p ä is c h e r M o n ta n w erk e.* Vergleich der deutschen welche die neue Bank zu übernehmen hat. [Internationale
Werke mit den englischen, belgisch-luxemburgischen und fran­ Wirtschaft 1929, Nr. 3, S. 398/9.]
zösischen. Bezeichnend ist der gegenüber Frankreich und Belgien D ie r h e in is c h - w e s t f ä lis c h e W ir t s c h a ft zum Y o u n g -
äußerst niedrige Kursstand der ersten deutschen Montanwerte. P la n . [St. u. E. 49 (1929) Nr. 30, S. 1073/9.]

r Zeitschriftenverzeichnis nebst Abkürzungen siehe S. 149152. — E in * bedeutet: Abbildungen in der Quelle.


}
29. A ugust 1929. Zeitschriften- und Bücher schau. S tahl und Eisen. 1291

Y o u n g - P la n , R e ic h s b a h n u n d ih re e tw a ig e L m - eines erheblich erhöhten Zolltarifes. [Deutsche Bergwerks-Zeitung


g e s t a lt u n g . [St. u. E. 49 (1929) Nr. 30, S. 1115/6.] 1929, Sonderausgabe: Die deutsche M ontanindustrie... S. 2/3.]
Preise. P r e is e fü r K o h le , K o k s, R o h e is e n u n d E i s e n ­ Wilhelm Grotkopp, Dr.: A m e r ik a s S c h u t z z o llp o lit ik
le g ie r u n g e n in F r a n k r e ic h u n d G r o ß b r ita n n ien .* Bild­ u n d E u r o p a . Berlin-Grunewald: Dr. Walther Rothschild 1929.
liche Darstellung für 1913 und das erste Halbjahr 1927, 1928 (X I, 318 S.) 8°. 15 geb. 18 J U l. = B =
und 1929. Dazu Vergleich der Preise für Knüppel, Platinen und Zusammenschlüsse. U m d ie V e r lä n g e r u n g d e s E i s e n ­
Stabeisen in Frankreich und Belgien. [Usine 38 (1929) Nr. 30, p a k ts.* Die Verlängerung des Eisenpakts ist wahrscheinlicher
S. 11.] als seine Auflösung, zumal da die französische und die luxem ­
Schrottwirtschaft. John Brech: P r o b le m e d er S c h r o t t ­ burgische Industrie sehr für eine Verlängerung eintreten. [Magazin
w ir ts c h a ft. Trotz aller Bemühungen ist es immer noch nicht der Wirtschaft 5 (1929) Nr. 29, S. 1113/7.]
gelungen, denjenigen Zustand in der deutschen Schrottwirtschaft
zu schaffen, der eine langdauernde Sicherheit verbürgt. [Wirt­
schaftsdienst 14 (1929) Nr. 30, S. 1275/7.]
Verkehr.
E. Heinson: Zur A u flö s u n g d er r h e in is c h - w e s t ­ Allgemeines, von Gruenewaldt und Raab: D a s I n s t i t u t
fä lis c h e n S c h r o t t o r g a n is a t io n . [St. u. E. 49 (1929) Nr. 29, fü r S tr a ß e n - u n d E is e n b a h n w e s e n u n d d a s V e r k e h r s ­
S. 1066.] m u seu m d er T e c h n is c h e n H o c h s c h u le K a r lsr u h e . [Organ
Statistik. S t a t i s t i s c h e s J a h r b u c h 1929 fü r d a s n ie d e r ­ Fortschr. Eisenbahnwes. 84 (1929) Nr. 14, S. 237/8.]
r h e in is c h -w e s tfä lis c h e I n d u s t r ie g e b ie t . Bearb. von der Eisenbahnen. Küchler: D ie D e u t s c h e R e ic h s b a h n im
bei der Niederrheinischen Industrie- und Handelskammer Duisburg- G e s c h ä fts ja h r 1927. [Arch. Eisenbahnwes. 1929, Nr. 3,
Wesel errichteten gemeinsamen Statistischen Stelle der Industrie- S. 677/94; Nr. 4, S. 945/70.]
und Handelskammern Bochum, Dortmund, Duisburg-Wesel, D ie R e ic h sb a h n u n te r d em D a w e s- u n d Y o u n g -P la n .
Essen, Krefeld und Münster. Mit 1 Karte. Essen 1929: W.
[St. u. E. 49 (1929) Nr. 29, S. 1065/6.]
Girardet. (X II, 364 S.) 8°. 5 J lJ l. Das Jahrbuch bringt wiederum
statistische Aufzeichnungen über Bevölkerung und Gebiet, Ge­
werbe, Verkehr, Handel, Preise, Löhne, Arbeitsmarkt, Konkurse Soziales.
und Geschäftsaufsichten, Berufsverbände, Gemeindefinanzen,
Geld- und Kreditwesen. Auch dieser Jahrgang wird wieder gute Allgemeines. Josef Winschuh, Dr.: G ren zen d er S o z i a l ­
Dienste leisten, zumal da die Tabellen zum Vergleiche die Zahlen p o litik . Leipzig: G. A. Gloeckner 1929. (95 S.) 8°. 4,80 JIM .
aus den beiden Jahren 1927 und 1928 enthalten. 5 B 5 (Wirtschaftspolitische Zeitfragen. Hrsg. von Dr. Ernst Schultze,
Wirtschaftsgebiete. Hermann Röchling: D ie W ie d e r ­ ord. Professor der Volks- und Weltwirtschaftslehre an der Handels­
e in g lie d e r u n g d es S a a r g e b ie ts in d ie d e u ts c h e W ir t ­ hochschule Leipzig. H. 6.) 5 B E
schaft.* Schilderung der gegenwärtigen wirtschaftlichen und A r b e it s z e it , A r b e it s lo h n u n d A r b e it s le is t u n g im
sozialen Verhältnisse im Saargebiet. [Deutsche Bergwerks- H o c h o fe n b e tr ie b e . Berlin: E. S. Mittler & Sohn 1929. (VI,
Zeitung 1929, Sonderausgabe: Die deutsche M ontanindustrie... 77 S.) 8°. 2,65 .91J l. (Verhandlungen und Berichte des Aus­
S. 33/5.] schusses zur Untersuchung der Erzeugung»- und Absatz­
Walter Hoffmann: I n d u s t r ia lis ie r u n g s t e n d e n z e n in bedingungen der deutschen Wirtschaft. [Abt. 4.] Verhandlungen
S ü d osteu rop a.* Streben Rumäniens, Bulgariens und Süd- und Berichte des Unterausschusses für Arbeitsleistung. IV.Unter-
slawiens nach wirtschaftlicher Selbstversorgung. [Deutsche ausschuß. Bd. 4.) S B S
Bergwerks-Zeitung 1929, Sonderausgabe: Die deutsche Montan­ Unfallverhütung. W. Dean Keefer: S ic h e r h e it s m a ß ­
industrie. .. S. 46/7.] n a h m e n in S c h m ie d e n u n d P r e ß w er k e n .* Vorrichtungen
I. M. P. Hermanns: D ie E is e n - u n d S t e in k o h le n w ir tan ­ Gesenken, Oefen, Pressen, Feuerschutzvorrichtungen. Arbeits­
sch a ft C h in as un d J a p a n s.* Zahlenmäßige Angaben über regeln für Schmiede. [Heat Treat. Forg. 14 (1928) Nr. 12, S. 1414/9;
die Entwicklung von Kohlen- und Erzbergbau sowie der Eisen­ 15 (1929) Nr. 1, S. 62/7.]
industrie. Außenhandelsbilanz. [Deutsche Bergwerks-Zeitung
1929, Sonderausgabe: Die deutsche Montanindustrie. . . S 47/50.] Bildung und Unterricht.
G. Fürbringer: D ie a u s t r a l i s c h e M o n ta n in d u s tr ie . Allgemeines. R e p o r t on E d u c a tio n fo r F o r e m a n s h ip .
[Deutsche Bergwerks-Zeitung 1929, Sonderausgabe: Die deutsche [Ed. by] the Association for Education in Industry and Commerce.
Montanindustrie... S. 50/1.] Birmingham: [Selbstverlag] | Dec. 1928. (48 S.) 8°. -—/9 sh.
Egon Bandmann: D ie I n d u s t r ia lis ie r u n g B r it i s c h ­
in d ie n s . U. a. Roheisenerzeugung und Kohlenförderung. Technische Mittelschulausbildung. C. Geiger: D ie P fle g e d es
Arbeiterfrage. [Deutsche Bergwerks-Zeitung 1929, Sonder­ G ie ß e r e iw e s e n s an t e c h n is c h e n M itte ls c h u le n . Aufgaben
ausgabe: Die deutsche M ontanindustrie... S. 51.] und Ziele der staatlichen Maschinenbauschulen höherer und nie­
D ie I n d u s tr ie in S o w je t-R u ß la n d .* Reisebericht, der derer Ordnung, der Hüttenschulen und anderer technischer
sich nicht ungünstig über den Fortschritt der russischen Industrie Mittelschulen. Gießereitechnische Vorbildung der Maschinen­
ausspricht. [Iron Steel Ind. 2 (1929) Nr. 11, S. 349/51.] techniker und Konstrukteure. Unterricht für Gießereitechniker:
Keyser: W ir t s c h a f ts z a h le n a u s dem s p a n is c h e n Zahl der benötigten Gießereifachleute. Lehrplan der Staatlichen
E ise n e r z b e r g b a u , in s b e s o n d e r e a u s dem E is e n e r z b e z ir k Hüttenschule in Duisburg. Vorschlag zur günstigeren Gestaltung
von B ilb ao.* Förderung, Ausfuhr, Kosten, Zusammensetzung der Ausbildungsmöglichkeit zum Gießereifachmann. [Gieß. 16
der einzelnen Erzsorten. Vorräte. [Z. Berg-, H ütten-, Salinenwes. (1929) Nr. 30, S. 668/73; vgl. St. u. E. 49 (1929) S. 885.]
77 (1929) Nr. 1, S. B64/B70.] Hochschulausbildung. Max Paschke: A u s b ild u n g v o n
C. G. Rommenhöller, Dr.-Ing. h. c.: D ie R e ic h tü m e rG ie ß e r e ifa c h le u t e n an d en t e c h n is c h e n H o c h s c h u le n
R u m ä n ien s un d ih re A u sb e u tu n g . Mit praktischen Winken u n d B e r g a k a d e m ie n . Ziel der hochschulmäßigen Ausbildung
für Warenexport, Kapitalanlage, Anbahnung und Abwicklung von Gießereiingenieuren. Vorschlag eines Ausbildungsganges, in
von Geschäften sowie deren rechtliche Grundlage einschließlich dem der Studierende neben der vor allem erforderlichen metall-
Zollbestimmungen. Mit einem Briefe von Sr. Excellenz N. P. kundlichen Grundlage auch ausreichende Kenntnisse in Ma­
Comnen, Außerordentlicher Gesandter und bevollmächtigter schinenkunde und Betriebswirtschaft erhält. [Gieß. 16 (1929)
Minister Sr. Majestät des Königs von Rumänien. Berlin Nr. 30, S. 665/8; vgl. St. u. E. 49 (1929) S. 885.]
1929: Otto Elsner, K.-G. (158 S.) 8°. Als Manuskript gedruckt. 25 J a h r e T e c h n is c h e H o c h s c h u le D a n z ig . 1904— 1929.
(M it Abb. u. 11 Taf.) (Danzig 1929: A. W. Kafemann, G. m. b. H.,
Karl Albach: O b e r s c h le sie n s h e u tig e G e s ta lt. Kohle 344 S.) 8°. 8 fRJU. - B S
und Eisen im Wiederaufbau und Wirtschaftskampf. Eine Studien­
reise. Siegen: Büscher & Sarx, G. m. b. H ., 1929. (128, V II S.) Sonstiges.
8°. 2,50 = B =
Handels- und Zollpolitik (Zolltarife). J. W. Reichert: D e n k s c h r if t ü b er d ie W a ld e r h a lt u n g im R u h r ­
A m e r ik a n isc h e und d e u ts c h e H a n d e ls p o lit ik . Hochschutz­ k o h le n b e z ir k . Hrsg. vom Verbandsdirektor des Siedlungs­
zollpolitik Amerika». Demgegenüber in Deutschland meist die verbandes Ruhrkohlenbezirk im Januar 1927. (Mit 27 Abb.)
unveränderten alten Vorkriegszölle in Kraft. Notwendigkeit [Selbstverlag 1927.] (94 S.) 4». B B S

Zeitschriftenverzeichnis nebst Abkürzungen siehe S . 149/52. — E in * bedeutet: Abbildungen in der Quelle.


1292 Stahl u n d Eisen. Statistisches. 49. Ja h rg . N r. 35.

Statistisches.
Kohlenförderung des Deutschen Reiches im Monat Juli 19291).

J u l i 1929 J a n u a r b is J u l i 1929
Preß­ P reß­ P reß ­ P reß ­
S te in ­ B ra u n ­ k o h len k o h len S te in ­ k o h len k o h len
E rh eb u n gsb ezirk e B ra u n ­
K oks aus aus K o k s- aus aus
k o h len k o h len S te in ­ B ra u n ­ k o h len k o h len S te in ­ B raun­
k o h len k o h len k o h len k ohlen
t t t t t t t t t t

O b erb ergam tsb ezirk :


B r e sla u , N ie d e r sc h le sie n . . 517 443 1001 113 84 857 12 521 220 155 3 538 635 6 737 501 583 329 81 802 1 434 959
B r e sla u . O b erschlesien . . . 1 937 515 — 141 480 29 403 — 12 525 839 — 998 980 188 251 —
H a l l e .......................................... 5 967 4) 6 857 978 — 5 902 1 797 193 6) 41 895 5)46 470 495 — 38 889 11 474 825
C la u sth a l ..................................... 47 842 230 052 10 083 10 294 24 171 322 174 1 619 431 68 086 67 415 148 588
D o r t m u n d ................................. 2) 10 463 331 — 2 755 770 289 490 — 67 228 628 — 17 974 941 1 999 906 —
B on n o h n e Saargebiet . . . 3) 1038 581 4 545 050 275 899 54 283 1 082 874 6 707 828 30 113 652 1 869 644 361 446 7 019 631

P reußen o h n e S aargeb iet . . 14 010 679 12 634 193 3 268 089 401 893 3 124 393 5) 90 364 999 5) 84 941 079 21 494 980 2 737 709 20 078 003
V o r ja h r ..................................... 12 154 800 11 444.079 2 876 914 361 159 2 831 839 86 046 065 79 712 968 19 664 528 2 477 608 19 012 752
B e r g in sp e k tio n sb e z ir k :
M ünchen ...................................... — 109 846 — — — — 793 731 — — —
B a y r e u t h ...................................... — 49 330 — 7 432 — — 347 706 — 23 077 10 547
Arnberg ..................................... — 60 147 — — 11 113 — 424 875 — — 76 918
Z w e ib r ü c k e n ............................ 310 — — — — 910 — — — —

B ayern o h n e S a a r g e b iet . . 310 219 323 _ 7 432 11 113 910 1 566 312 _ 23 077 87 465
V orjahr . . 156 212 047 — — 16 106 999 1 563 315 — — 117 185
B er g a m tsb e z ir k :
Z w i c k a u ..................................... 170 411 — 19 864 5 168 — 1 162 248 — 131 670 29 874 —
S to llb e r g i. E .............................. 148 095 — — 2 008 — 1 044 319 — — 11 336 —
D r e s d e n ..................................... 21053 148 727 — 991 11 740 199 409 1 107 370 — 8 831 74 810
L e i p z i g .......................................... — 987 806 — — 331 908 — 6 180 017 — — 1 936 822

S a c h s e n .......................................... 339 559 1 136 533 19 864 8 167 343 648 2 405 976 7 287 387 131 670 50 041 2 011 632
V o r ja h r ..................................... 317 928 1 020 396 18 861 5 793 300 508 2 309 392 6 782 576 130 445 32 959 1 947 788
B a d e n ............................ — — — 58 947 — — — — 5)280 373 —
T h ü r in g e n ..................................... — 434 607 — — 222 356 — 3 142 210 — 1 511 463
H e s s e n .......................................... — 58 488 — 7 446 125 — 302 428 — 50 719 689
B r a u n s c h w e ig ............................ — 319 942 — — 66 640 — 2 135 653 — — 408 109
A n h a l t .......................................... — 81 902 — — 1 870 — 548 842 — — 11 280
U eb riges D e u tsc h la n d . . . 11 592 — «)44 480 2 267 — 74 413 — 304 461 14 812 —

D eutsches R eich (oh n e S aar­ ■>


g e b ie t) ...................................... 14 362 140 14 884 988 3 332 433 486 142 3 770 145 5) 92 846 298 6) 99 923 911 21 9 3 1 1 1 1 3 156 731 24 108 641
D eu tsc h e s R eich (oh n e S aar­
g e b ie t) 1928 ........................ 12 482 788 13 531 089 2 937 613 422 840 3 442 287 88 427 402 94 233 243 20 082 818 2 804 673 23 097 571
D e u tsc h e s R e ic h (je tz ig e r Ge­
b ie tsu m fa n g o h n e Saarge­
b ie t) 191 3 .................................. 12 574 623 7 508 542 2 490 789 496 812 1 905 921 82 453 165 49 408 700 17 120 418 3 230 429 12 209 736
D eu tsch es R e ic h (a lte r G e­
b ie tsu m fa n g ) 1913 . . . . 17 198 013 7 508 542 2 727 079 624 140 1 905 921 110 776 039 49 408 700 18 671 317 3 403 124 12 2fc> 736

*) N a c h , .R e ic h s a n z e ig e r “ N r . 197 v o m 23. A u g u s t 1 9 2 9 . 2) B a r o n e n t fa lle n a u f d a s R a h rg e b la t r e c h ts r h e in is c h 10 395 623 t . 8) D a v o n R u h r g e b ie t


lin k s r h e in is c h 514 087 t . 4) D a v o n a u s G ru ben lin k s der E ib e 3 933 258 t. 5) E in s c h lie ß lic h der B e r ich tig u n g e n a a s d e m V o r m o n a t. 6) T e ilw e is e g e s c h ä tz t .

Die Roheisen- und Flußstahlgewinnung des Saargebietes im Mona t


Die Kohlenförderung des Ruhrgebiets
Juli 1929.
im Juli 1929.
Nach den statistischen Erhebungen der Fachgruppe der Eisen
schaffenden Industrie im Saargebiet stellte sich die Roheisen-
Im Monat Juli 1929 wurden im Ruhrgebiet insgesamt in
und Flußstahlgewinnung des Saargebietes in den Monaten Januar
27 Arbeitstagen 10 913 248 t verwertbare K o h le gefördert gegen
bis Juli 1929 wie folgt:
10 078 971 t in 24% Arbeitstagen im Juni 1929 und 9 418 920 t
S ta n d d er H o c h ö fe n
in 26 Arbeitstagen im Juli 1928. Die r ein e Kohlenförderung be­
L e i­
trug im Juli 1929 10 603 495 t gegen 9 787 117 t im Vormonat. In In A u s­ Z um stu n g s­
V or­ G e­ b e sse r u n g
Arbeitstäglich betrug die verwertbare Kohlenförderung im Juli 1929 B e tr ie b A n b la s e n fä h ig k e it
han d en b e fin d ­ d ä m p ft b e f in d ­ f e r t ig ­
1929 404 194 t gegen 407 231 t im Juni 1929 und 362 266 t lic h lic h s te h e n d
in 24 h
im Juli 1928. Die r ein e Kohlenförderung betrug im t
Juli 1929 arbeitstäglieh 392 722 t gegen 395 439 t im Vor­ Januar . 31 26 _ 4 1 6120
monat. Februar. 31 26 — 4 1 6120
Die K o k se r z e u g u n g des Ruhrgebietes stellte sich im März . . 31 27 — 2 2 6120
Juli 1929 auf 2 951 341 t (täglich 95 205 t), im Juni 1929 auf April . . 31 28 — 2 1 6370
2 814 967 t (täglich 93 832 t). Mai . . 30 28 — 2 — 6370
Die B r ik e t t h e r s t e llu n g hat im Juli 1929 insgesamt Juni . . 30 28 — 2 — 6370
328 162 t betragen (arbeitstäglich 12 154 t) gegen 286 035 t Juli . . 30 27 — 3 — 6370
(11 557 t) im Juni 1929 und 273 318 t (10 512 t) im Juli 1928. R o h e is e n g e w in n u n g
Die B e s tä n d e an K o h le n , K o k s u n d P r e ß k o h le G ußw aren T h o m a s r o h e is e n
G ie ß e r e i­ R o h e is e n
(d. s. die auf Lager, in Wagen, in Türmen und in Kähnen einschl. 1. S c h m e l­ ( b a s is c h e s
1929 r o h e is e n zung in s g e s a m t
Koks und Preßkohle in Kohle umgerechnet) stellten sich Ende V e r fa h r e n )
Juli 1929 auf rd. 1,52 Mill. t gegen 1,36 Mill. t Eade Juni 1929. In t t t t
diesen Zahlen sind die in den Syndikatslagern vorhandenen ver­
Januar . 16 900 151 981 168 881
hältnismäßig geringen Bestände einbegriffen.
Februar. 13 100 134 085 147 185
Die Gesamtzahl der b e s c h ä f t ig t e n A r b e ite r stellte sich März . . 17 550 156 891 174 441
Ende Juli 1929 auf 378 834 gegen 375 831 Ende Juni 1929 und April . . 17 600 160 603 178 203
377 260 Ende Juli 1928. Mai . . 17 700 168 673 186 373
F e ie r s c h ic h te n wegen Absatzmangels wurden im Juli Juni . . 16 650 171 497 188 147
1929 nicht eingelegt. Juli . . 18 350 166 150 184 500
29. A ugust 1929. Statistisches. S tahl u n d Eisen. 1293

F lu ß s ta h lg e w in n u n g I n t z u 1000 k g
1. H a lb j a h r 1. H a lb j a h r
B o h b lö c k e S t a h lg u ß und zwar I 929 192®
F lu ß ­
R u h rgeb iet........................................... 134 876 111 551
ba­ s ta h l
T h o m a s-
^£ fl» A^ ' E le k tro - sis c h e r
Deutsch-O berschlesien..................... 48 314 27 648
1929 8 § ¥ 2 sa u r e r in s ­
S a a r g e b ie t 3 129 2 936
s ta h l- « § «S s ta h l- u.
=3 ® a c o gesam t
J2 (fl ^ E le k tr o - Sonstige deutsche Bezirke . . . . 6 817 9 751
t t t t t t Während im ersten Vierteljahr 1929 zumeist Ruhrkohle und
deutsch-oberschlesische Kohle zur Deckung des durch die kalte
Januar . 137 893 43 847 1090 513 183 343
Witterung erhöhten Bedarfes Oesterreichs und des durch Ver­
Fehruar. 117 596 41 658 1092 368 160 714
kehrsstörungen bedingten Ausfalles polnischer und tschecho­
März . . 134 390 42 679 1370 466 178 905
slowakischer Kohle herangezogen wurden, sank im zweiten Viertel-
April . . 142 210 42 215 1423 469 186 317
j ahr die Zufuhr von Ruhrkohle von 156 426 auf 18 062 t und jene
Mai . . 140 415 45 138 1346 454 187 353
von deutsch-oberschlesischer Kohle von 137 404 auf 20 379 t.
Juni . . 143 875 45 089 1354 485 190 803
Hingegen behaupteten sich die deutschen Absatzgebiete seit dem
Juli . . 144 956 51 398 1516 552 198 422
Vorjahre als Kokslieferer Oesterreichs gegenüber der Tschecho­
Die Leistung der Walzwerke im Saargebiet im Juli 19291). slowakei an erster Stelle.

Juni J u li Belgiens Bergwerks- und Hüttenindustrie im Juli 1929.


1 92 9 1929
t t Juni J u li
1929 1929
A. W a lz w e r k s f e r tig e r z e u g n is s e :
E is e n b a h n o b e r b a u s to ffe ............................... 16 707 22 021 K o h le n fö r d e r u n g . . ........................ . t 2 200 050 2 230 920
F o r m e is e n (ü b e r 80 m m H ö h e ) . . . . 26 280 2 0 830 K o k s e r z e u g u n g ................................. . t 494 130 506 640
S ta b e is e n u n d k le in e s F o r m e is e n u n te r B r ik e t t h e r s t e llu n g ............................ t 164 120 163 770
80 m m H ö h e .................................................... 43 046 45 300 H o c h ö fe n im B e tr ie b E n d e d e s M onats 57 56
B a n d e i s e n .............................................................. 10 091 12 027
W a l z d r a h t .............................................................. 12 769 15 142 E r z e u g u n g an:
G rob b lech e u n d U n iv e r s a le is e n . . . . R o h e i s e n .......................................... t. 342 110 347 370
12 927 13 748
F l u ß s t a h l .......................................... t 338 860 345 090
M itte l-, F e in - u n d W e iß b le c h e . . . . 7 899 8 885
S t a h l g u ß ........................................... t 10 450 10 840
B öh ren ( g e w a lz t , n a h t lo s e und ge­
F e r tig e r z e u g n is s e n ....................... t. 299 440 298 330
s c h w e iß te ) .............................................................. ^ 7 309 2)7 549
S ch w eiß sta h lfertig erzeu g n issen . t 13 290 13 120
B o lle n d e s E i s e n b a h n z e u g ...............................
S c h m i e d e s t ü c k e .................................................... 360 307
A n d ere F e r t i g e r z e u g n is s e ............................... 361
Die Roheisen- und Stahlerzeugung der Vereinigten Staaten im
In sg esa m t 1 3 7 388 1 4 6 170 Juli 19291).
B. H a lb z e u g , z u m A b sa tz b e s tim m t 11 330 5 923 Die R o h e is e n e r z e u g u n g der Vereinigten Staaten hatte
im Monat Juli 1929 gegenüber dem Vormonat eine Zunahme um
*) N a c h d e n s t a t is t is c h e n E r h e b u n g e n der F a c h g r u p p e der E is e n
sc h a fie n d e n I n d u s tr ie im S a a r g e b ie t. — D ie b e r ic h t ig te n Z a h le n fü r d ie
68 485 t, arbeitstäglich jedoch eine Abnahme um 1850 t zu ver­
M onate J a n u a r b is J u n i 1 9 2 9 s in d i n S t. u . E . 49 (1 9 2 9 ) S . 1 2 0 8 w ie d e r ­ zeichnen. Die Zahl der im Betrieb befindlichen Hochöfen nahm
g egeben. — 2) Z u m T e il g e s c h ä tz t . im Berichtsmonat um 3 ab; insgesamt waren 217 Hochöfen im
Betrieb. Im einzelnen stellte sich die Roheisenerzeugung, ver­
Die Kohlenwirtschaft Oesterreichs im ersten Halbjahr 1929. glichen mit der des Vormonats, wie folgt:
Nach den amtlichen Erhebungen des österreichischen Bundes­ J u n i 1 9292) J u li 1929
ministeriums für Handel und Verkehr betrug der G e sa m tb e z u g ( in t z u 1000 k g )
Oesterreichs an mineralischen Brennstoffen im ersten Halbjahr 1. Gesamterzeugung 37 7 4 546 3 843 031
1928 4 928 678 t und hat sich somit gegen den gleichen Zeitraum darunter Ferromangan u. Spiegeleisen 43 909 31 635
des Vorjahres (4 332 927 t) um 595 751 t erhöht. Vom Gesamt- Arbeitstägliche Erzeugung...................... 125818 123 968
bezuge entfielen auf Steinkohle 2 637 064 (2 272 455) t, auf 2. Anteil der Stahlwerksgesellschaften 3 046 363 3 089 543
Braunkohle 1948360 (1760458) t und auf Koks 343254 (300014) t. 3. Zahl der H o c h ö fe n .............................. 325 325
An diesen Lieferungen war Oesterreich m it 1 781 402 t durch davon im F e u e r 220 217
eigene Kohlenförderung beteiligt, während aus dem Ausland Die S ta h le r z e u g u n g nahm auch im Berichtsmonat gegen­
3 147 276 t Kohlen und Koks bezogen wurden. Das Verhältnis über dem Vormonat wieder um 43 970 t ab. Nach den Berichten
zwischen Inlands- und Auslandslieferungen von Kohle und Koks der dem „American Iron and Steel Institute“ angeschlossenen
stellt sich somit auf rd. 36 zu 64, und hat sich gegenüber dem Gesellschaften, die 94,51 % der gesamten amerikanischen R oh­
Vorjahr (38,4 zu 61,6) zuungunsten des österreichischen Berg­ stahlerzeugung vertreten, wurden im Juli von diesen Gesell­
baues geändert. schaften 4 645 642 t Flußstahl hergestellt gegen 4 687 197 t im
Die österreichische K o h le n fö r d e r u n g belief sich auf Vormonat. Die Gesamterzeugung der Vereinigten Staaten ist
1 834 203 (1 690 784) t, und zwar 103 816 (100 004) t Steinkohle auf 4 915 502 t zu schätzen, gegen 4959472 t im Vormonat und
und 1 730 387 (1 590 780) t Braunkohle. beträgt damit etwa 94,88 % der geschätzten Leistungsfähigkeit
Nach ihrer Herkunft gliederten sich die Lieferungen: der Stahlwerke. Die arbeitstägliche Leistung betrug bei 26 (25)
I n t zu 1000 k g Arbeitstagen 189 057 t gegen 198 379 t im Vormonat.
1. H a lb ja h r 1. H a lb ja h r Im Juni, verglichen m it dem vorhergehenden Monat und den
S te in k o h le : 1929 1928
einzelnen Monaten des Jahres 1928, wurden folgende Mengen
O esterreich...................................... . . 100 005 100 255
Stahl erzeugt: D e m „ A m e r ic a n I r o n a n d
A u s la n d ........................................... . . 2 537 059 2 172 200 S teel I n s titu te “ an ge- G e s c h ä t z te L e is tu n g
hiervon s c h lo s s e n e G e s e lls c h a f te n s ä m t lic h e r S ta h lw e r k s -
1 270 446 (9 4 ,5 1 % d e r B o h s t a h l- k g e s e lls c h a f t e n
P oln.-O berschlesien................. . . 1 309 920 erzeugu ng)
T schechoslow akei..................... . . 655 390 585 792 1928 1929 1928 1929
D o m b row ageb iet..................... . . 172 777 179 549 ( in t zu 1000 k g)
S a a r g e b ie t.................................. . . 57 478 77 165 Januar . . 3 832 337 4 311 735 4 054 756 4 562 200
R u hrgeb iet.................................. . . 174 488 32 067 Februar . . 3 882 804 4 153 919 4 108 152 4 395 216
Deutsch-Oberschlesien . . . . . . 157 783 20 464 M ärz. . . . 4 328 137 4 857 049 4 579 332 5 139 190
Sonstige Länder.......................... 9 223 6 617 April . . . 4 134 321 4 741 598 4 374 268 5 017 033
B r a u n k o h le : Mai . . . . 4 040 052 5 063 409 4 274 527 5 357 538
O esterreich...................................... . . 1 681 397 1 558 715 Juni . . . . 3 595 151 4 687 197 3 803 805 4 959 472
A u s la n d ........................................... . . 266 963 201 743 Juli . . . . 3 654 395 4 645 642 3 866 488 4 915 502
hiervon August . . 4 012 586 — 4 245 468 —
T schechoslow akei..................... . . 142 116 117 919 September . 3 983 090 — 4 214 259 —
K ok s: Oktober . . 4 465 216 — 4 724 367 —
gänzlich aus dem Ausland . . . . . 343 254 300 014 November . 4 097 305 — 4 335 104 —
hiervon Dezember . 3 858 558 — 4 082 499 —
Tschechoslow akei................. . . 123 982 124 451
P oln.-O berschlesien................. . . 26 136 23 679 1) Nach Iron Trade Rev. 85 (1929) S. 301 u. 429.
D e u ts c h la n d .......................... 151 886 2) Berichtigte Zahlen.
12 94 Stahl und Eisen. Wirtschaftliche Rundschau. 49. Jah rg . Nr. 35.

Wirtschaftliche Rundschau.
R ußlands Eisen schaffende und Eisen verarbeitende Industrie im Wirtschaftsjahre 1927/28.
D er E r z b e r g b a u ist einer der russischen Industriezweige, Für den gesamten Jugostal-Trust betrug der Stillstand durch­
der bis jetzt noch nicht die Förderzahlen der Vorkriegszeit er­ schnittlich 29,55 % gegenüber 32,18 % im Jahre 1926/27. In der
reicht hat. Bessemer-Abteilung desselben Trusts waren die Zahlen 1927/28
Folgende Uebersicht zeigt die Erzförderung in den einzelnen 18,32 % gegen 21,98 % 1926/27, in den Walzwerkabteilungen
Bezirken (in 1000 t): 23,7 bzw. 24,3 %. Allein die Maschinenschäden hatten einen
E isen erz K upfer- M anganerz Erzeugungsausfall von rd. 110 799 t Rohstahl zur Folge.
k ie s d a v o n im
Jahr in s g e s . davon: in s g e s . N iko- Auch der Zustand der Kraft- und Wärme Wirtschaft in der
Eisen schaffenden Industrie ist einer Erzeugungssteigerung
TJral Z entral
innerhalb dieses Industriezweiges hinderlich. So ergaben z. B.
1913 9214,6 117,1 1254,2
1926/27 . . . . 4802,2 1054,4 210,6 3528,6 540,7 839,8 472,2
im Jahre 1923 in der südrussischen Eisenindustrie angestellte
1927/28 . . . . 6077,9 1084,9 353,4 4597,1 665,6 710,3 524,3 Untersuchungen, daß von 444 Dampfkesseln mit einer Gesamt­
S te ig e r u n g in % heizfläche von 55 388 m2 8,2 % der Gesamtheizfläche nicht über
g e g e n 1926/27 27 3 75 29 23 — 15,5 10
10 Jahre, 8,4 % 10 bis 15 Jahre, 7,2 % 16—20 Jahre, 18,8 %
Der Rückgang der Manganerzförderung im Jahre 1927/28 21 bis 25 Jahre, 46,5 % 26 bis 30 Jahre, 10,9 % über 30 Jahre
gegenüber 1926/27 findet seine Erklärung in dem Uebergang der alt waren. Von den in den Bergwerksbetrieben und der Eisen
Harriman-Konzession in die Hände der Sowjetregierung, welch schaffenden Industrie des Urals vorhandenen Dampfkesseln und
letztgenannte den Trust „Sowjet-Manganerz“ gebildet hat. Kraftmaschinen wurden aufgestellt:
D ie E ise n s c h a ffe n d e I n d u s tr ie . Die Gewinnung von
i n d e n J a h r e n ...................... 1917 1911/16 1906 /1 0 1901 /0 5 v o r 1900 in sg es;
Roheisen, Rohstahl, Walzeisen hat ebenfalls bis jetzt noch nicht
D a m p fk e sse l i n % d er H e iz ­
den Vorkriegsstand erreicht. Eine besondere Rückständigkeit ist flä c h e ...................................... 2 ,1 43,7 14,3 17,0 22,9 100
in der Roheisenerzeugung festzustellen, die sowohl auf die unge­ K ra ftm a sc h in e n in % der
nügende Leistungsfähigkeit der in Betrieb befindlichen Hochöfen L e i s t u n g ................................. 3,4 66,7 10 3 5 ,4 14,2 100
zurückgeführt wird, als auch auf den sehr langsamen Fortgang Die russische Eisen schaffende Industrie hatte auch stark
des Baues von neuen und der Neuzustellung von vorhandenen, unter der mangelhaften Versorgung mit den notwendigen Roh­
aber infolge starker Abnutzung außer Betrieb gesetzten Hochöfen, stoffen zu leiden; so werden z. B. auf den Werken des Jugostal
Die Steigerung der Roheisenerzeugung in der gesamten Union Koks und Kohle bis auf einen nur für 1 bis 2 Tage ausreichen­
betrug im Wirtschaftsjahre 1927/28 nur 11 % gegenüber dem den Vorrat gehalten.
Voranschlag von 14 %. Erheblichen Schwierigkeiten begegnet der Jugostal-Trust
Etwas günstigere Ergebnisse wurden im Wirtschaftsjahre auch bei der Versorgung der Hüttenabteilungen mit Kalksteinen.
1927/28 in der Rohstahlerzeugung und in der Herstellung von Die Arbeit der Siemens-Martin-Oefen wurde infolge der unge­
Walzware erzielt, und zwar dadurch, daß die Zahl der Siemens- nügenden Versorgung mit Eisenschrott und Gaskohle so erschwert,
Martin-Oefen im Laufe des Wirtschaftsjahres 1927/28 von 166 daß man gezwungen war, die Oefen auf einige Zeit stillzulegen
auf 181 und die der Walzstraßen von 243 auf 260 vergrößert (Mariupolski- und Dsershinsky-Werke).
wurde. ■ Der starke Mangel an Magnesitsteinen und Sintermagne ,it beein­
Die Erzeugung von Rohstahl stieg im Verlaufe des W irt­ flußte die Arbeit der Siemens-Martin-Oefen in ungünstiger Weise.
schaftsjahres 1927/28 um 16 % gegen das Vorjahr, die der Walz­ Da es zeitweise an Schwefelsäure und ihrem Ersatzstoff, Bisulfat,
werkerzeugnisse um 22 %. Eine weitere Steigerung war unmöglich, vollständig fehlte, gerieten diejenigen Arbeiten, zu denen man
da die Gesamtgewinnung von Roheisen in der gesamten Union Säure brauchte, in Rückstand. Aber nicht nur eine ungenügende
nach den Berechnungen des Obersten Volkswirtschaftsrates nur Versorgung m it Betriebstoffen war zu beobachten, sondern auch
66 % des dringenden Bedarfes ausmachte. eine außerordentliche Verschlechterung in der Beschaffenheit der
gelieferten Mengen. So wurde z. B. Eisenerz mit erheblichem
Folgende Zahlentafel gibt die Herstellung von H ütten­
Staubgehalt geliefert, sodann Erze III. Sorte anstatt II. Auch die
erzeugnissen an:
in 1000 t Güte des Kokses läßt viel zu wünschen übrig (12,6 % Asche­
Ja h r
in s g e s a m t in gehalt, 7,6 % Feuchtigkeit, 1,7 % Schwefelgehalt).
der S o w jet­ davon: Alle diese Gründe haben dazu geführt, daß — wie bereits
un ion U ra l Z entral Siidrußland
erwähnt — die russische Eisen schaffende Industrie bis jetzt nicht
1913 R o h e i s e n ........................ 4216,3
1926/27 .......................................... 2961,3 582,7 137,0 2231,5 nur die Vorkriegsleistung nicht erreichen konnte, sondern daß ihre
1927/28 ........................................... 3280,5 687,4 218,4 2364,2 Erzeugnisse ungewöhnlich teuer sind. Während am 1. Oktober
S te ig e r u n g in % g e g e n 1926/27 11 18 59 ‘ 1927 Gießereiroheisen in New York frei Werk 38,29 Rubel je t
1913 R o h s t a h l ........................ 4231,9 kostete und in Middlesbrough 31,19 Rubel notiert wurden, betrug
1926/27 ........................................... 3591,6 856,0 625,5 2097,5
1927/28 .......................................... 4 153,5 948,1 735,8 2452,5 der Preis in Moskau 63 Rubel; Hämatit-Roheisen kostete in Glas­
S teigeru n g in % g e g e n 1926/27 16 10 17,5 17 gow 34,91 Rubel je t, in Moskau 76 Rubel; der Preis für Walz­
1913 W a l z w e r k e r z e u g n i s s e 3508,7 werkserzeugnisse frei Werk bertug zum genannten Zeitpunkt in
1926/27 .......................................... 2743,5 646,1 438,6 1651,3 New York 77,18 Rubel, in Middlesbrough 70,99 Rubel, in Düssel­
1927/28 ........................................... 3353,2 824,5 520,1 1996,3
S te ig e r u n g in % g e g e n 1926/27 22 27,5 19 21 dorf 59,07, in Moskau 127 Rubel; Weißblech kostete frei Werk
je 100 kg in New York 23,58 Rubel, in London 17,62 Rubel, in
Daraus geht hervor, daß in sämtlichen Zweigen der Eisen Moskau 39,99 Rubel.
schaffenden Industrie die Erzeugung hinter der der Vorkriegszeit D ie M a s c h in e n in d u str ie . Die sowjetrussische Ma­
zurückgeblieben ist. Im Wirtschaftsjahre 1927/28 betrug die schinenindustrie weist in den letzten zwei Jahren eine ziemliche
Roheisenerzeugung 77 % der Vorkriegserzeugung, die Rohstahl­ Herstellungsvermehrung auf. Im allgemeinen Maschinenbau
erzeugung 98% , Herstellung von Walzware 95% . zeigte die Herstellung folgendes Bild:
Die beabsichtigte Industrialisierung macht die Steigerung der 1926/27 1927/28
( S tü c k ) (S tü c k )
Leistungsfähigkeit zu einer Hauptfrage, die sich mit den vor­
handenen Anlagen in keinem Falle lösen läßt; daher steht die D a m p fk e sse l 2419 3 201
Sowjetregierung vor der Notwendigkeit, leistungsfähige H ütten­ Naphtha-Verbrennungsmotoren................. 2963 4 198
werke zu bauen, vermittels deren die Roheisengewinnung im D ie s e lm o to r e n ............................................... 131 231
Wirtschaftsjahre 1932/33 auf etwa 10 Mill. t, die Walzwerks­ M otorschlepper............................................... 920 1 279
erzeugung auf 8 Mill. t gebracht werden soll. Werkzeugmaschinen für Metallbearbeitung 1873 1 923
Werkzeugmaschinen für Holzbearbeitung. 647 2 862
Wie groß die durch den Stillstand hervorgerufenen Verluste
K r a f t w a g e n ................................................... 395 520
in der Eisen schaffenden Industrie sind, veranschaulichen nach­
F a h r r ä d e r ........................................................ 7457 10 849
stehende Zahlen, die für die Siemens-Martin-Oefen beim Jugostal-
Trust aufgestellt wurden: S t il ls t a n d i n % zur B e t r ie b s z e it Besonders dringend ist der Bau von Apparaten und Ma­
1926/27 1927/28 schinen für die chemische Industrie; anstatt der zum 1. September
Petro wski-Werk .......................... 27,26 25,78 1929 benötigten 5339 t Maschinen und Apparate gelangten nur
Dsershinsky-Werk ...................... 28,14 28,36 2500 t zu Ablieferung, wobei noch zu bemerken ist, daß es sich
Stalin sk i-W erk .............................. 36,69 41,28 bei allen Stücken nur um Ausrüstungen einfacher Art handelte,
R yk off-W erk ................................... 27,61 23,55 da die zur Herstellung der Apparaturen für die Arbeit bei hohem
Tomski-W erk 35,41 31,27 Druck, bei hoher Temperatur, mit ätzenden Flüssigkeiten und
29. A ugust 1929. Wirtschaftliche Rundschau. Stahl u nd Eisen. 1295

Dämpfen usw. notwendigen Metalle, Legierungen und Emaillen mittlungen betrug die Roheisenerzeugung im ersten Halbjahr
in Rußland gar nicht hergestellt werden. Die schleppende Be­ 1929 817 979 t, die Rohstahlgewinnung 1 081 562 t. Der Bedarf
lieferung mit Gußeisen, Eisen und Stahl wirkt sich sehr ungünstig an Roheisen war im ersten Halbjahr 1929 im Inlande merklich
auf die Tätigkeit der Maschinenbauanstalten aus; Verzögerungen höher als zur gleichen Zeit des Vorjahres, so daß der Gesamt­
in der Lieferung sind gang und gäbe. Der Lenin-Masch-Trust bestellungseinlauf an Roheisen unter Ausschluß des Eigen­
überschritt bei einem Aufträge auf 3 Turbinen die Lieferfrist um bedarfes der Werke um 26 % stieg; ebenso erhöhten sich die
10 bis 15 Monate, bei Kesseln um 27 Monate. Rohsisenlieferungen an Fremde im ersten Halbjahr 1929 um rd.
Der Bau von Landmaschinen im Jahre betrug: 23 %. Die Absatzsteigerung ist auf den erhöhten Inlandsbedarf
1926/27 1 9 2 7 /2 8 zurückzuführen.
in 1000 S tü c k Bei W a lz e r z e u g n is s e n ist im Bestellungseinlaufe eine,
P flü g e 1016 1169 wenn auch geringfügige Abschwächung des Inlandsbedarfes ein­
Sensen 3786 5242 getreten. Zum Teil ist dies darauf zurückzuführen, daß wegen
E rntem aschinen ............................................. 131 190 der vollen Beschäftigung im vergangenen Jahre und der dadurch
G e tr e id e s c h w in g e n ........................................ 121 149 bedingten längeren Lieferfristen insbesonders der Frühjahrs­
bedarf der Händler in größerem Ausmaße als bisher schon im
Ungeachtet dessen, daß die Herstellung des Landmaschinen­
vierten Vierteljahr 1928 zur Bestellung gelangte; an sich über­
baues 1927/28 (im Werte von 127,8 Mill. Rubel) die Vorkriegs­
stiegen die Lieferungen an Walzware sowohl für den unm ittel­
zahlen etwa um das Doppelte übersteigt und der Wert der Ein­
baren Inlandsbedarf als auch für die mittelbare Ausfuhr die
fuhr auch etwa 10 % der Inlandserzeugung ausmacht, ist ein
Liefermengen des ersten Halbjahres 1928. Insgesamt sind die
starker Mangel an Landmaschinen zu beobachten. Insbesondere
Lieferungen von Walzware unter Ausschluß des Eigenbedarfes
trifft dies auf Erntemaschinen schwieriger Bauart, Getreide­
der Eisenwerke und ihrer weiterverarbeitenden Betriebe um etwa
schwingen, Häckselmaschinen, Abscheider usw. zu. Wie die
ö' o % im ersten Halbjahr 1929 gegenüber der gleichen Zeit des
anderen Maschinen russischer Erzeugung, so zeigen sich auch die
Vorjahres gestiegen.
landwirtschaftlichen Maschinen schlecht entworfen und minder­
wertig ausgeführt, so daß sich die russische Bauernschaft trotz des Die Verminderung des Bestellungseinganges ist auf die ge­
dringenden Bedarfes durchaus weigert, Erzeugnisse bestimmter ringere Bautätigkeit zurückzuführen, die im Vorjahre unter dem
Werke abzunehmen, wie z. B. Pflüge des Rjasanski-Selmasch- Schutze eines zeitlich befristeten Bauförderungsgesetzes eine
Trusts und der Tulski-Werke, Getreideschwingen der meisten ungewöhnliche Höhe und einen plötzlichen Aufschwung genommen
russischen Werke, Häckselmaschinen des Scheftschenko-Werkes hatte. Die volle Beschäftigung der Werke und die sich hieraus
und des „Kommunar“. ergebenden längeren Lieferfristen veranlaßten eine gewisse Zurück­
haltung in der Hereinnahme von Auslandsaufträgen.
Von dem Preis für landwirtschaftliche Maschinen kann man
sich einen ungefähren Begriff machen, wenn man erfährt, daß die Die tschechoslowakischen Eisenwerke stehen voll in Betrieb
Selbstkosten für einen Motorschlepper auf dem Werk Kommunar und sind noch immer mit einem hinreichenden Bestand an Auf­
25 000 Rubel betragen; das ist auch nicht weiter verwunderlich, trägen versehen, der ihnen bis auf weiteres gleichbleibende B e­
wenn man bedenkt, daß die Abschreibungskosten des Werkes schäftigung sichert. Der Ausfall, der sich allenfalls auf dem
je Schlepper mit 1400 Rubel veranschlagt werden. Inlandsmarkt infolge einer gewissen Abschwächung ergeben
wird, dürfte durch den voraussichtlich zur Vergebung gelangenden
Besonders ansch aulich werden die Ursachen des oben erwähnten
größeren Bedarf der Staatsbahnen ausgeglichen werden.
Erzeugungsrückganges auf den Werken des Jugostal-Trustesin der
In der P r e is la g e ist auf dem Inlandsmarkt keine Aen-
Ekonomitscheskaja Shisn vom 11. Oktober 1928 geschildert. Sie
derung eingetreten.
schreibt wörtlich: „Wodurch ist solche Verringerung der Erzeugung
zu erklären ? Vom schlechten Zustand der Ausrüstung, von der Ver­ Vom spanischen Erzmarkt. —• Die Hoffnungen auf eine Be­
schlechterung der gelieferten Betriebsstoffe und Erze, den häufigen lebung des spanischen Erzmarktes haben sich verwirklicht. Die
und langandauernden Ausbesserungen wird nicht wenig geredet, rege Nachfrage hielt an, so daß sowohl über die gesamte Förderung
sowohl in Werksverwaltungen als auch in Betriebsversammlungen. des zweiten Halbjahres 1929 als auch bereits über einen Teil der
Das sind wirklich sehr ernste Ursachen; aber nicht weniger ernste Förderung des 1. Vierteljahres 1930 verfügt ist. Der Umschwung
sind schlechte Arbeit und ungenügende Beaufsichtigung der Ar­ ist in der Hauptsache auf die größere Tätigkeit in der englischen
beit. Es muß eine Ueberzahl von Arbeitern gehalten werden, Eisenindustrie zurückzuführen; Ende Juni 1929 standen dort 165
weil sonst besonders nach der Lohnzahlung oder nach einem Hochöfen gegen 141 zu Ende Juni 1928 unter Feuer, und es ist
Feiertag infolge des massenhaften Fernbleibens der Arbeiter eine zu erwarten, daß sowohl in Middlesbrough als auch in Cleveland
ganze Werksabteilung oder sogar das ganze Werk stillgelegt weitere Hochöfen in Betrieb gesetzt werden. Trotz der in den
werden muß. Indes sind die „Ersatzarbeiter“ noch weniger ver­ Monaten Mai und Juni 1929 erheblich gestiegenen Erzausfuhr
läßlich ; sie werden sehr schlecht mit der Arbeit fertig, verderben blieb die Gesamtmenge der im 1. Halbjahr 1929 über den Hafen
Maschinen, Werkzeuge, Betriebsstoffe, rufen öfters Beschädi­ von Bilbao ausgeführten Eisenerze mit 874 660 t gegenüber der
gungen hervor und verursachen dadurch den Stillstand ganzer gleichen Zeit des Vorjahres mit 924 609 t um fast 50 000 t zurück.
Abteilungen und eine Steigerung des Ausschusses. In den Be­ Die Erzförderung im 1. Viertel 1929 belief sich auf 573 958 t.
trieben hat eine vollständige Zerrüttung der Arbeitsweise Platz Bestes Rubioerz kostet zur Zeit in Middlesbrough etwa 24/— sh
gegriffen. Während der Arbeitszeit wird Dame gespielt, dutzend­ bei einer Fracht von 7/9 bis 8/— sh. Ueber den Hafen von Melilla
weise versammeln sich die Arbeiter in der „roten Ecke“ (das ist wurden während der ersten Hälfte dieses Jahres 487 415 t Erze
der Platz in jedem Betriebe, an dem Lenins Bild aufgestellt ist, wo ausgeführt.
die Aufrufe ausgehängt werden), um Zeitungen zu lesen, Theater­
United States Steel Corporation. —- Der Auftragsbestand des
karten zu besorgen usw. Um Ueberstunden zu erwirken, werden Stahltrustes nahm im Juni 1929 gegenüber dem Vormonat weiter
absichtlich die Maschinen und Werkzeuge verdorben; die Betriebe um 171 433 t oder 3,9 % ab. Wie hoch sich die jeweils zu Buch
tragen große Schädigungen davon. Auf dem Dsershinsky-Werk
stehenden unerledigten Auftragsmengen am Monatsschlusse
ist es z. B. vorgekommen, daß eine Schlosserkolonne eine Presse
während der letzten Jahre bezifferten, ist aus folgender Zu-
absichtlich auf 3 Monate außer Betrieb gesetzt hat. Auf dem
sammenstellung ersichtlich: In t zu 1000 kg
gleichen Werk wurde ein Betriebsschaden hervorgerufen, weil der 1927 1928 1929
Maschinist des Pumpwerkes und sein Gehilfe während der Arbeits­ 3 860 980 4 344 362 4 175 239
31. J a n u a r ......................
zeit geschlafen hatten. Infolgedessen mußte das ganze Werk 3 654 673 4 468 560 4 210 650
28. Februar .................
24 Stunden feiern. Eine derartige Zerrüttung und Verantwor­ 3 609 990 4 404 569 4 481 289
31. M ä rz ..........................
tungslosigkeit konnte ja nur einreißen, weil der Frage der 3 511 430 3 934 087 4 498 607
30. A p r il..........................
Manneszucht innerhalb der Arbeiterschaft zu wenig Aufmerksam­ 3 099 756 3 472 491 4 373 034
31. M a i ..........................
keit von der Verwaltung, der Partei und den Gewerkschaften ge­ 3 102 098 3 695 201 4 325 021
30. J u n i ..........................
schenkt worden ist.“ Sipi.*Qng. W. A . Burg. 3 192 286 3 628 062 4 153 588
31. J u l i ..........................
31. A u g u s t...................... 3 247 174 3 682 028 —
Die Lage der tschechoslowakischen Eisenindustrie im ersten 30. September . . . . 3 198 483 3 757 542 —
Halbjahr 1929. — Die B e s c h ä ft ig u n g der tschechoslowakischen 31. O k t o b e r ................. 3 394 497 3 811 046 —
Eisenindustrie blieb auch im ersten Halbjahr 1929 auf der Höhe, 30. November . . . . 3 509 715 3 731 768 —
welche sie im Jahre 1928 erreicht hatte. Nach amtlichen Er­ 31. Dezember . . . . 4 036 440 4 040 339 —
1296 Stahl und Eisen. Buchbesprechungen. — Vereins-Nachrichten. 49. Ja h rg . N r. 35.

Buchbesprechungen').
Rosin, P ., $r.«Qng., a. o. Professor a. d. Bergakademie Freiberg,
T h e o r e t is c h e s T h e o r e tis c h e r
und S)ipI.=Qng. R. F e h lin g : D a s I t - D i a g r a m m der V e r ­ B a u c h g a s v o lu m e n L u ftbedarf'-
b r e n n u n g . Mit 35 Abb. u. 10 Zahlentaf. Berlin: V.-D.-I.-
V„
Verlag, G. m. b. H ., 1929. (2 Bl. 31 S.) 4°. 7,50 JIM , für Mit­
glieder des Vereines deutscher Ingenieure 6,75 JIM . Nm 3/kg N m 3/kg
Die vorliegende Veröffentlichung ist aus dem Bestreben ent­ Feste Brennstoffe . . — Hu + 1,65
standen, die feuerungstechnischen Rechnungen wesentlich zu ver­ 1000
einfachen. In diesem Zusammenhänge kann den Ausführungen der O e l e .............................. — Hu
Einleitung Wort fürWort zugestimmt werden, insbesondere folgen­ 1000 SööHa + 2’°
den Sätzen: „Daher ist Grundprinzip jeder technisch angewandten N m 3/N m 3 Nm 3/N m 3
Wissenschaft die Betonung des Wesentlichen und die kategorische 0.875
Außerachtlassung des Nebensächlichen. Diesem Prinzip gesellt A r m g a s e ...................... Hu + 1,0
1000 1000 u
sich dann eine Forderung zu, die für alle Werkzeuge, seien sie 1.14 „
nun Stahlstücke oder mathematische Formeln, gleichmäßig gilt: R eich gase.....................
Einfachheit. . . Es ist daher kein Zufall, wenn wir uns graphischer
looo Hu + 0,25 S 5 h “ - ° ' 25
Methoden bedienen, um die thermischen Verhältnisse der Ver­
Dieser Zusammenhang gilt für die Brennstoffe in ihrer natür­
brennung zu studieren und zu beherrschen . . .“
lichen Form, also m it Wasser- und Aschengehalt. Es ist den
Man kann sagen, daß m it der vorliegenden Arbeit der hiermit Verfassern gelungen, die Gesetzmäßigkeiten aufzuklären, die dazu
ausgedrückte Zweck voll erreicht ist. Zehn dem Buch beigelegte führen, daß eine ziemlich eindeutige Beziehung zwischen Heizwert
Tafeln gestatten das unmittelbare Abgreifen folgender wichtiger eines natürlichen Brennstoffes und seinem Abgasvolumen und
feuerungstechnischer Größen: Abgasvolumen und Luftbedarf, Luftbedarf besteht. Die Gründe liegen im wesentlichen darin,
Wärmeinhalt der Rauchgase für verschiedene Luftüberschüsse daß sowohl Kohlenstoff als auch Wasserstoff bei der Verbrennung
mit und ohne Vorwärmung, Luftgebalt von Rauchgasen, Wärme- m it Luft nahezu die gleiche Wärmemenge in 1 m 3 Abgas enthalten,
inhalt-Temperatur-Diagramm (It-Diagramm). Ein wesentliches nämlich 896 und 899 kcal/m 3. Der Einfluß der Asche verschwindet,
Ergebnis der statistischen und theoretischen Betrachtungen der weil ihr Wärmeinhalt sehr klein ist, und der Einfluß des Wassers
Verfasser bildet folgende Zahlentafel über die Beziehung des Heiz­ bleibt deshalb in der Gesetzmäßigkeit, weil merkwürdigerweise
wertes eines Brennstoffes zu seinem Rauchgasvolumen und Luft­ der Heizwert der Trockensubstanz der Brennstoffe m it zuneh­
bedarf : mendem Wassergehalt abnimmt. In einem weiteren Teil des
Buches wird die Dissoziation von Kohlensäure und Wasserstoff
1) Wer die Bücher zu kaufen wünscht, wende sich an den behandelt und schließlich eine Reihe von Anwendungsbeispielen
V e rla g S t a h le is e n m. b. H ., Düsseldorf, Postschließfach 664. gegeben. A . Schack.

Vereins-Nachrichten.
Verein deutscher Eisenhüttenleute.

Max M auermann f.
Am 1. Juli 1929 starb in Wien nach langer schwerer Krankheit die Grenzen seines engeren Tätigkeitsgebietes drang. Er widmete
im 61. Lebensjahre Ingenieur M ax M au erm an n , Direktor der sich insbesondere der Schaffung und Verbesserung von Edel­
Schoeller-Bleckmann Stahlwerke, A.-G., Wien. stahlen, vor allem der Schnelldrehstähle, schußsicheren Stähle
Max Mauermann, am 22. Juli 1868 in Tarnowitz geboren, für Panzerplatten, Schutzschilde und dergleichen, und es gelang
besuchte die Realschule seiner Heimatstadt und anschließend ihm, auf diesem Gebiete wertvolle Verbesserungen zu erzielen.
die damalige Gewerbe-Akademie in Eine bahnbrechende Erfindung hat er
Breslau. Nach Beendigung seiner durch die Schaffung nichtrostender
Studien trat er seine erste Stellung Chrom-Nickel-Stähle und Chromstähle
als Chefchemiker bei der Bismarck- gemacht; diese seither auf der ganzen
Hütte an. Schon im Jahre 1899 Welt verbreiteten nichtrostenden
kam er nach Mürzzuschlag (Steier­ Stähle hat er schon anfangs Mai 1913
mark), wo er als Oberingenieur die in der Wiener Adria-Ausstellung aus­
Leitung des Tiegelgußstahlwerks samt gestellt und in die Praxis eingeführt.
Nebenbetrieben der Phönix - Stahl­ Max Mauermann besaß tiefgrün­
werke Joh. E. Bleckmann übernahm. diges Wissen, unermüdlichen Fleiß und
In den Diensten dieses Unternehmens, unentwegte Arbeitsfreude; er war
das im Jahre 1924 durch Verschmel­ gleichzeitig ein guter und überaus
zung m it den Schoellerstahlwerken liebenswürdiger Mensch, ein Mann
in die Schoeller-Bleckmann Stahl­ von besonderer Lauterkeit des Charak­
werke, A.-G., überging, blieb Max ters. Erholung von seiner unermüd­
Mauermann bis zu seinem Tode, also lichen Tätigkeit suchte und fand
dreißig volle Jahre lang. er im trauten Familienkreise. Er
Nachdem er zuerst nur das Tiegel­ hinterläßt eine trauernde Witwe, die
gußstahlwerk geführt hatte, übernahm ihm als Gattin während zweiunddreißig
er später als Direktor die Leitung Jahre treu zur Seite stand, drei
des gesamten Stahlwerksbetriebes verheiratete Töchter und einen Sohn.
sowie der Forschungs- und Versuchs­ Der Verein deutscher Eisenhütten­
anstalt. Nach der durchgeführten leute verliert in ihm ein langjähriges
genannten Verschmelzung wurde er eifriges Mitglied, insbesondere die
bei der Zentralisierung der Stahl­ Eisenhütte Oesterreich, der er in ver­
werksbetriebe beider vereinigten Fir­ schiedenen Ausschüssen seine reichen
men nach Ternitz versetzt und Erfahrungen zur Verfügung stellte;
schließlich im Jahre 1927 in die Zentrale nach Wien als auch der. Oesterreichiscbe Normenausschuß verliert durch ihn
Berater der kaufmännischen Direktion in allen technischen einen langjährigen Berater. Bei allen Fachgenossen, namentlich
Fragen berufen. bei seinen Mitarbeitern, und bei seinen vielen Freunden ist ihm
Der nun Heimgegangene war auf dem Gebiete der Edelstahl­ ein ehrendes Gedenken sicher.
erzeugung ein hervorragender Fachmann, dessen Ruf weit über W. Höppner.

Das könnte Ihnen auch gefallen